Twenty-Four X
22.11.2004, 09:48
Ich wollte immer schon mal meine Story posten, ich hoffe sie gefällt euch. Ich poste hier nur mal meinen Prolog, wenn er euch gefällt, sagt es mir und ich poste die ganze Story
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Final Fantasy Story
GENESIS
~*~Prolog~*~
W
enn Squall jemals gesagt hatte, dass er es mit jedem Gegner aufnehmen könne, der ihm über den Weg laufen würde, dann hätte er spätestens in diesem Augenblick, seine Meinung revidieren müssen. Nur, dass es jetzt sowieso niemand mehr mitbekommen hätte.
Squall kannte viele Monster, eine Menge sogar und noch ist er mit jedem fertig geworden, was nicht bedeutete, dass er nicht doch einmal verlieren konnte. Und genau das machte ihm die größten Sorgen. Nicht, die Niederlage an sich, die als Konsequenz den sofortigen Tod als Folge hätte, sondern die Art dieser Niederlage.
Squalls Atem ging rasend und sein Herz pumpte schnell und stoßweise Blut durch seinen Körper. Er stand in einer verkrampften Position auf der Erde, sein Schwert fest mit beiden Händen umschlossen, sodass seine Adern als dicke blaue Strähnen zu sehen waren. Die Gunblade hatte er fest zwischen den Fingern festgeklammert, hielt sie aber nicht aufrecht, sondern gegen den Boden gesenkt. Er wusste nicht, warum – entweder er hatte nicht die Kraft, seine sonst so üblich für ihn leicht zu handhabende Waffe aufrecht und gerade zu halten, oder um sich bei einem drohende Schwächeanfall daraufstützen zu können, was unweigerlich sein Ende bedeuten würde. Und obwohl er zitterte, war sein ganzer Körper bis zum Zerreißen gespannt. Vielleicht war es auch das, was ihn so fertig machte. Abgesehen von der Verletzung, die sich von seiner rechten Schulter über den ganzen Oberarm bis zum Ellenbogen durchzog und heftig blutete, und der auch nicht zu verachtenswerten Platzwunde auf seiner Stirn, die ihm unweigerlich Blut ins Auge gerinnen ließ und ihn deshalb fast blind machte, hielt er sich noch wacker auf den Beinen. Aber das würde bestimmt nicht mehr lange so sein. Aber alles das hatte er noch nicht einmal richtig bemerkt, geschweige sich ernsthafte Sorgen darüber gemacht, denn er hatte auch gar keine Zeit, noch die Möglichkeit dazu gehabt zu registrieren, was für einen verheerenden Anblick er in diesem Moment gerade bot. Außerdem ließ der Anblick des Monsters, das ein Dutzend Meter vor ihm stand, schier das Blut in den Adern gefrieren und somit war jedes Gefühl aus seinem Körper gewichen. Der alleinige Umstand, dass es so ein Ungeheuer überhaupt geben konnte, war von einer rein hypothetischen Ausgangsposition unmöglich, kam es Squall vor.
Alleine von seiner Größe her, musste man meinen, dieses Vieh sei aus der Hölle entsprungen, entsandt von dem Leibhaftigen höchstpersönlich, um ihn hier auf der Erde zur Strecke zu bringen. Squall wischte den Gedanken schnell beiseite.
Vor ihm stand ein Rubrumdrache. Aber es war kein gewöhnlicher. Einen normalen Drachen dieser Spezies hätte Squall mit nur einem Schwertsreich erledigt gehabt und da hätte er sich nicht sonderlich anstrengen müssen, denn er war ein Elitekämpfer, - nein, er war mehr als das. Squall war ein Krieger. Aber mit so etwas, hatte er es bisher noch nie zu tun gehabt. Äußerlich von der Struktur her, schien dieses Exemplar nicht sonderlich von der sonst üblichen Norm abzuweichen. Es hatte den gleichen feuerroten Körper und die gleichen diabolisch brennenden Augen, die ihn voll flammenden Hasses anstarrten und es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. Aber das Vieh war ungemein größer. Es hatte mindestens viermal die Ausmaße wie eines seiner Artgenossen und war deswegen auch hundertmal so gefährlich.
Squall hatte die Attacke nicht einmal kommen gesehen, geschweige denn vorherahnen können. Es war einfach viel zu schnell gegangen. Normalerweise konnte er herannahende Gefahren förmlich riechen, aber in diesem Fall waren seine Sinne viel zu langsam gewesen, oder dieses Wesen viel zu schnell. Die zweite Möglichkeit bereitete ihm mehr Sorgen. Der Riesendrache war plötzlich hinter ihm aufgetaucht und hatte ihn so rasant mit einer Kralle gestreift, dass Squall nicht einmal richtig hatte ausweichen können. Es war pures Glück gewesen, dass ihn das Monster nicht sofort gezweiteilt hat. Aber was nicht war, konnte noch werden.
Alle diese Gedanken hatte Squall innerhalb weniger als fünfzehn Sekunden, denn nur solange war es her, seit ihn der Drache attackiert hatte. Nun stand er da, schnaubend und zähnefletschend, keinen Hehl aus seiner immensen Stärke und Gefährlichkeit machend, vor ihm. Nicht, dass seine Drohgebärden Squall wirklich Angst machten. Er konnte einfach keine Angst empfinden, bei diesem Ungetüm. Er war noch immer so perplex und überrascht von dem Angriff, dass seine meisten Gedanken einfach nur wirr und unkontrolliert in seinem Gehirn umherirrten, aber auf keinen grünen Zweig kamen. Er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.
Squall war sich überaus im Klaren darüber, dass seine Chancen nicht sehr gut standen. Obwohl er den ersten Angriff nur knapp entkommen war, war er nicht sehr zuversichtlich, ob er auch noch eine zweite Attacke überleben würde. Er hatte schon oft gekämpft, zu oft. Aber alles das war nichts im Vergleich zu dem, was ihm diesmal bevorstand. Er hatte zwar ausweichen können, ja, aber das bedeutete nicht, dass es wieder so sein würde. Obwohl der Drache weit entfernt von ihm stand, konnte Squall den Blick dieses Ungeheuers so deutlich auf sich ruhen spüren, dass ihm mehr als unwohl war und Squall wusste, dass dies kein normales Monster war. Nicht nur wegen einer Größe, sondern auch wegen des Blickes, mit der der Drache ihn maß. Squall konnte eine gewisse Intelligenz dahinter erkennen und das war der Grund, warum dieser Gegner auch so erschreckend war. Intelligenz zu haben bedeutete, nicht in jede noch so vorhersehbare Falle zu stolpern, sondern seine Angriffe gezielt und koordiniert einzusetzen. Auch das Monster, so schien es Squall, schien zu wissen, dass sein Konkurrent kein gewöhnlicher Mensch war, den man mit nur einem Prankenhieb erledigt hatte. Das Monster hatte ihn zwar erwischt und auch ziemlich schwer verletzt, aber er war nicht tot. Und allein dieser Umstand schien den Drachen auch vorsichtiger werden zu lassen. Wahrscheinlich war Squall für ihn alles andere als ein leicht zu besiegender Gegner. Möglicherweise war er sogar der erste, der nicht nach nur einem Angriff dieses Drachen schon tot war.
Squall wischte den Gedanken beiseite und griff an.
Es ging einfach viel zu schnell, als das sein Geist richtig mitbekam, was sein Körper tat. In einem Sturm aus aufkeimender Willenskraft und Aggression stürzte er sich auf seinen Gegner. Bevor der Rubrumdrache auch nur richtig mitbekam, wie ihm geschah, war Squall schon heran und holte mit seiner Klinge aus. Das Monster war nur im ersten Moment überrascht gewesen, das sich sein kleiner Widersacher tatsächlich angreifen traute und nicht in panischer Angst davonrannte. Squall hatte geglaubt, ihn durch diese Attacke aus der Fassung bringen zu können und deshalb genug Zeit haben würde, die Meter in rasendem Tempo zurückzulegen und einen gezielten Hieb an der Flanke des Drachen anzubringen.
Er hatte sie nicht.
Der Rote hatte seine Starre schon längst überwunden und war wieder klaren Gedankens, was immer das auch heißen mag, als Squall an ihm heran war und mit seiner Gunblade ausholte. Der Drache riss seine Pranke in die Höhe und wollte Squall wegfegen, aber dieser hatte das Manöver vorausgesehen und warf sich blitzschnell zur Seite, um den rasiermesserscharfen, armlangen Krallen auszuweichen. Mehr fallend als gewollt, kippte Squall zur Seite und schnitt den Drachen mit seiner Klinge in die Achseln. Aber sein Gegner schien diesen Schmerz gar nicht zu fühlen, wahrscheinlich weil er für ihn unbedeutend und nicht im Mindesten bedrohlich war. Die Wunde, die ihm Squall zugefügt hatte war nicht im Ansatz schwer, sondern nur ein lächerlicher Kratzer, angesichts eines solchen Monsters, vor dem sogar die Ultima Weapon zurückschrecken würde. Der Drache aber schnaubte dennoch kurz auf, mehr vor Zorn als Schmerz, drehte sich blitzschnell zur Seite und fegte Squall mit einem gewaltigen Schwanzhieb von sich weg, noch während dieser im Fallen war.
Er flog einige Meter weit und knallte dann mit seinem Hinterkopf mit voller Wucht auf einen der umliegenden Felsbrocken. Ein betäubender Schmerz ging durch Squalls Kopf und zog sich in den Nacken bishin zu den anderen Gliedmaßen. Er hätte fast das Bewusstsein verloren, aber der gewaltige Schmerz der von seiner Schulter ausging, ließ ihn dennoch in der Realität bleiben. Er lag einige Sekunden lang angelehnt an dem Felsbrocken und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Dann aber ließ der Schmerz langsam nach und zurück blieb nur ein dumpfes, aber heftiges Pochen. Er öffnete langsam die Augen. Sein Körper war wie gelähmt und er konnte sich kaum bewegen. Er blickte vorsichtig auf seine rechte Schulter. Sie war noch mehr aufgerissen und auch tiefer. Die Wucht des Schwanzhiebs hatte ihn genau am Oberarm erwischt. Und jetzt bemerkte er auch, wie höllisch weh diese Wunde tat. Vorhin hatte er noch nichts gespürt, erstens weil er von dem ersten Angriff des Drachen noch zu perplex war und zweitens, weil sie nicht im Ansatz so groß war wie jetzt. Warmes, pulsierendes Blut schoss aus seinem Arm und ließ seine Kleider dunkelrot verfärben. Er presste die linke Hand auf die Wunde und schloss für kurze Zeit die Lider. Er hatte schon sehr viel Mühe, das Bewusstsein zu bewahren. Dann riss er blitzschnell die Augen auf und sah in die Höhe. Der Drache.
Das Monster stand immer noch an der gleichen Stelle, an der es auch vorhin gewesen war und starrte ihn aus seinen blutroten Augen aus an. Er konnte nicht glauben, was er da gerade sah. Das war doch nicht normal. Wieso griff der Drache nicht an? Jetzt, in diesem Augenblick war er ihm hilflos ausgeliefert und auch sonst hatte er ihm nicht mehr viel entgegenzusetzen. Aber der Drache rührte sich nicht. Er brüllte nicht und er machte auch keine Drohgebärden mehr. Er stand einfach nur da und grinste ihn an. Der Drache grinst?
Squall versuchte, langsam auf die Beine zu kommen, schaffte es aber nicht wirklich, so musste er die linke Hand zur Hilfe benutzen, was zur Folge hatte, dass ihn sofort ein stechender Schmerz durch seinen Körper fuhr. Nicht wegen des Armes, Squall hatte das Gefühl, einige seiner Rippen wären gebrochen. Aber das nahm er im Augenblick nicht einmal zur Kenntnis. Während er sich in die Höhe hievte, fixierte er den Drachen mit seinem Blick. Genauso, wie dieser ihn. Squall nahm seine Gunblade wieder in die Hand und musste sich dann darauf aufstützen, als er drohte, nach vorne zu kippen und dann wahrscheinlich sein Bewusstsein endgültig zu verlieren. Der Schmerz, der durch Squalls Körper ging, war mit kaum etwas zu vergleichen, was er jemals gespürt hatte. Es war einfach eine unbeschreibliche Qual. Squall schloss die Augen und konzentrierte sich einige Momente mit aller Kraft auf die Wunde in seinem Arm, um den Schmerz zu lindern. Entgegen aller Hoffnungen, gelang ihm das sogar, aber nicht gänzlich. Die Wunde hatte sich keinen Millimeter weit geschlossen, im Gegenteil, sie schien noch weiter auseinanderzuklaffen, so kam es ihm vor. Aber dennoch war der pochende Schmerz ein wenig versumpft und sein Oberarm fühlte sich nur noch taub an.
Er wandte sich wieder dem Drachen zu.
Völlig sinnlos eigentlich, du hast sowieso schon verloren, konnte er aus dem Blick des Monsters herauslesen.
Squall glaubte, in den Augen des Drachen eine gewisse Häme zu erkennen, ein hinterhältiges Grinsen, der Blick des Sieges und der bevorstehenden Niederlage seines Gegners. Nein! Das durfte er nicht zulassen. Er konnte einfach nicht verlieren. Er durfte es nicht.
Jedenfalls versuchte er sich das einzureden. Squall hob abermals die Gunblade in die Höhe und schaffte es sogar, sie aufrecht zu halten und sogar wieder ein wenig in einer angemessenen Kampfposition zu stehen. Aber es bereitete ihm deutlich Mühe und ließ ihm die Luft aus den Lungen treiben. Der Drache legte den Kopf ein wenig zur Seite und musterte Squall über die Entfernung hinweg mit einem argwöhnischen, wenn auch etwas überraschten Blick. Höchstwahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sein so genanntes „Opfer“ überhaupt noch am Leben war, geschweige denn hätte aufstehen und zusätzlich sein Waffe hätte heben können. Squall konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken, wirkte es auch noch so matt. Der Drache hatte es sowieso nicht registriert. Dieser aber richtete sich auf einmal mit einem Schnauben zu seiner vollen Größe auf und Squall riss ungläubig die Augen auf. Der Drache reckte den Kopf in die Höhe und streckte seine Brust heraus. Seine Hinterläufe stemmten sich gespannt gegen den Boden, als er sich mit seinen Vorderpfoten von unten löste, um in einer grotesken, wenn auch nicht minder beeindruckenden Haltung, dazustehen. Squall konnte nicht mehr klar denken. Angst machte sich nun langsam in ihm breit.
Plötzlich warf sich der Drache nach vorne. Aber nicht etwa, um an ihn heranzustürmen, sondern um eine leuchtend rote Fontäne aus geschmolzener Lava in seine Richtung zu speien.
Squall erstarrte. Für einen endlosen Augenblick stand für ihn die Zeit still, denn er konnte nicht begreifen, was hier gerade geschah. Er hatte schon die ganze Zeit während des Kampfes mit dem Monster ein ungutes Gefühl gehabt, dass er nicht beschreiben konnte, wollte sich aber nicht eingestehen, was dieses Gefühl war. Angst.
Aber diese Empfindung war nun auch verflogen und machte Panik in ihm breit. Squall spürte für einen Moment der Ewigkeit einen kurzen, aber impulsiven Luftstoß. Eine Druckwelle von glühender Hitze preschte auf ihn zu, aber er war zu gelähmt, um richtig reagieren zu können. Der Drache hatte seine gesamte Kraft dazu aufgebracht einen lodernden Feuerball von dämonischem Ausmaß und derartiger Hitze zu produzieren und auf ihn zu schleudern, wie Squall es noch nie zuvor gesehen hatte. Die Feuerwelle, die auf ihn zuwalzte stellte jedes gewesene bedrohliche Ereignis in den Schatten.
Während der Sekunden, die die Lavafontäne brauchte, um ihn zu verbrüten passierte etwas, dass sich Squall nicht erklären konnte. Er war wie gelähmt und auch sein Denkvermögen hatte von der einen Sekunde auf die andere ausgesetzt, aber sein Körper machte eine eigenständige Abwehrreaktion.
Er ging einen Schritt zur Seite.
Der Feuerball fuhr so knapp an dem jungen Seed vorbei, dass er dennoch spürte, wie seine Haut unter der Kleidung ein wenig aufzuplatzen begann. Dann, so schnell wie das Inferno gekommen war, verpuffte es. Die Lavawelle löste sich in derartiger Rekordzeit wieder auf, dass Squall sofort wieder die Kälte spürte, wie schon die ganze Zeit vorher. Er war am Ende seiner Kräfte. Squalls Beine fühlten sich an, als wären sie mit Pudding gefüllt und er sackte in sich zusammen. Er konnte sich aber noch am Schwertgriff seiner Gunblade noch über dem Boden halten, deren Spitze sich in den Boden gerammt hatte.
Nun ist alles aus. Ich habe keine Chance gegen diesen Gegner, er ist zu mächtig. Naiv, von mir zu glauben ich würde ihn besiegen können. Was war ich für ein Narr.
Der Drache kam gemächlich auf sein zusammengesacktes Opfer zu, hob die Pranke und schnippte Squalls Schwert unter ihm weg. Squall schlug unsanft auf dem steinigen Boden auf und blieb am Rücken liegen. Über ihm sah er den Kopf des Drachen, wie er hämisch auf ihn hinabblickte. Und jetzt verstand Squall es auch. Er hatte es die ganze Zeit über nicht sehen wollen und die Wahrheit war so abwegig gewesen, dass er diesen Gedanken nicht einmal denken wollte.
Aber jetzt, in dem Augenblick, wo der Rubrumdrache in seiner ganzen monströsen Gestalt über ihm stand und der warme Atem seiner Nüstern ihm ins Gesicht wehte, er in das Antlitz des Drachen sah und das enorme Wissen über das das Vieh verfügte erblickte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er erkannte die schockierende Wahrheit.. Der Drache hatte nur mit ihm gespielt.
Wenn Squall noch die Kraft dazu gehabt hätte, hätte er laut aufgeschrien. Aber nicht vor Angst oder Panik, sondern wegen der Ironie des Schicksals, das ihn ereilt hatte. Er war blind gewesen, wollte es nicht wahrhaben, aber das hätte wahrscheinlich auch nichts daran geändert, wie das bittere Ende aussah. Aber allein das Wissen darüber, dass der Drache nicht mit seiner vollen Kraft, ja nicht annähernd mit dieser gekämpft hatte, schien sich wie ein harter Kloß in seinem Hals verfangen zu haben.
Der Drache sah Squall noch einmal für einen kurzen Moment auf eine sonderbare Art und Weise an, die er sich nicht erklären konnte und auch nicht verstehen wollte, denn es machte jetzt sowieso keinen Unterschied mehr. Das Monster senkte dann langsam sein gewaltiges Haupt Squalls Gesicht entgegen. Squall konnte nichts anderes tun als zuzusehen, wie seine letzten Sekunden des Lebens verstrichen. Vor einigen Minuten hatte er noch Angst, ja regelrechte Panik gehabt. Aber diese war jetzt auch verflogen. Squall hatte keine Angst vor dem Tod. Für jeden Menschen würde einmal die Zeit kommen, dem irdischen Sein zu entfliehen, um in eine andere Welt hinüberzugleiten. Aber er hätte sich nie erträumen lassen, dass seine Zeit schon jetzt gekommen war.
Der Drache spreizte sein Kiefer auseinander und näherte sich bedrohlich Squalls Kopf. Er riss seinen gewaltigen Kiefer auf, der mit hunderten von rasiermesserscharfen, armlangen Zähnen gespickt war und …
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GENESIS
~*~Prolog~*~
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enn Squall jemals gesagt hatte, dass er es mit jedem Gegner aufnehmen könne, der ihm über den Weg laufen würde, dann hätte er spätestens in diesem Augenblick, seine Meinung revidieren müssen. Nur, dass es jetzt sowieso niemand mehr mitbekommen hätte.
Squall kannte viele Monster, eine Menge sogar und noch ist er mit jedem fertig geworden, was nicht bedeutete, dass er nicht doch einmal verlieren konnte. Und genau das machte ihm die größten Sorgen. Nicht, die Niederlage an sich, die als Konsequenz den sofortigen Tod als Folge hätte, sondern die Art dieser Niederlage.
Squalls Atem ging rasend und sein Herz pumpte schnell und stoßweise Blut durch seinen Körper. Er stand in einer verkrampften Position auf der Erde, sein Schwert fest mit beiden Händen umschlossen, sodass seine Adern als dicke blaue Strähnen zu sehen waren. Die Gunblade hatte er fest zwischen den Fingern festgeklammert, hielt sie aber nicht aufrecht, sondern gegen den Boden gesenkt. Er wusste nicht, warum – entweder er hatte nicht die Kraft, seine sonst so üblich für ihn leicht zu handhabende Waffe aufrecht und gerade zu halten, oder um sich bei einem drohende Schwächeanfall daraufstützen zu können, was unweigerlich sein Ende bedeuten würde. Und obwohl er zitterte, war sein ganzer Körper bis zum Zerreißen gespannt. Vielleicht war es auch das, was ihn so fertig machte. Abgesehen von der Verletzung, die sich von seiner rechten Schulter über den ganzen Oberarm bis zum Ellenbogen durchzog und heftig blutete, und der auch nicht zu verachtenswerten Platzwunde auf seiner Stirn, die ihm unweigerlich Blut ins Auge gerinnen ließ und ihn deshalb fast blind machte, hielt er sich noch wacker auf den Beinen. Aber das würde bestimmt nicht mehr lange so sein. Aber alles das hatte er noch nicht einmal richtig bemerkt, geschweige sich ernsthafte Sorgen darüber gemacht, denn er hatte auch gar keine Zeit, noch die Möglichkeit dazu gehabt zu registrieren, was für einen verheerenden Anblick er in diesem Moment gerade bot. Außerdem ließ der Anblick des Monsters, das ein Dutzend Meter vor ihm stand, schier das Blut in den Adern gefrieren und somit war jedes Gefühl aus seinem Körper gewichen. Der alleinige Umstand, dass es so ein Ungeheuer überhaupt geben konnte, war von einer rein hypothetischen Ausgangsposition unmöglich, kam es Squall vor.
Alleine von seiner Größe her, musste man meinen, dieses Vieh sei aus der Hölle entsprungen, entsandt von dem Leibhaftigen höchstpersönlich, um ihn hier auf der Erde zur Strecke zu bringen. Squall wischte den Gedanken schnell beiseite.
Vor ihm stand ein Rubrumdrache. Aber es war kein gewöhnlicher. Einen normalen Drachen dieser Spezies hätte Squall mit nur einem Schwertsreich erledigt gehabt und da hätte er sich nicht sonderlich anstrengen müssen, denn er war ein Elitekämpfer, - nein, er war mehr als das. Squall war ein Krieger. Aber mit so etwas, hatte er es bisher noch nie zu tun gehabt. Äußerlich von der Struktur her, schien dieses Exemplar nicht sonderlich von der sonst üblichen Norm abzuweichen. Es hatte den gleichen feuerroten Körper und die gleichen diabolisch brennenden Augen, die ihn voll flammenden Hasses anstarrten und es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. Aber das Vieh war ungemein größer. Es hatte mindestens viermal die Ausmaße wie eines seiner Artgenossen und war deswegen auch hundertmal so gefährlich.
Squall hatte die Attacke nicht einmal kommen gesehen, geschweige denn vorherahnen können. Es war einfach viel zu schnell gegangen. Normalerweise konnte er herannahende Gefahren förmlich riechen, aber in diesem Fall waren seine Sinne viel zu langsam gewesen, oder dieses Wesen viel zu schnell. Die zweite Möglichkeit bereitete ihm mehr Sorgen. Der Riesendrache war plötzlich hinter ihm aufgetaucht und hatte ihn so rasant mit einer Kralle gestreift, dass Squall nicht einmal richtig hatte ausweichen können. Es war pures Glück gewesen, dass ihn das Monster nicht sofort gezweiteilt hat. Aber was nicht war, konnte noch werden.
Alle diese Gedanken hatte Squall innerhalb weniger als fünfzehn Sekunden, denn nur solange war es her, seit ihn der Drache attackiert hatte. Nun stand er da, schnaubend und zähnefletschend, keinen Hehl aus seiner immensen Stärke und Gefährlichkeit machend, vor ihm. Nicht, dass seine Drohgebärden Squall wirklich Angst machten. Er konnte einfach keine Angst empfinden, bei diesem Ungetüm. Er war noch immer so perplex und überrascht von dem Angriff, dass seine meisten Gedanken einfach nur wirr und unkontrolliert in seinem Gehirn umherirrten, aber auf keinen grünen Zweig kamen. Er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.
Squall war sich überaus im Klaren darüber, dass seine Chancen nicht sehr gut standen. Obwohl er den ersten Angriff nur knapp entkommen war, war er nicht sehr zuversichtlich, ob er auch noch eine zweite Attacke überleben würde. Er hatte schon oft gekämpft, zu oft. Aber alles das war nichts im Vergleich zu dem, was ihm diesmal bevorstand. Er hatte zwar ausweichen können, ja, aber das bedeutete nicht, dass es wieder so sein würde. Obwohl der Drache weit entfernt von ihm stand, konnte Squall den Blick dieses Ungeheuers so deutlich auf sich ruhen spüren, dass ihm mehr als unwohl war und Squall wusste, dass dies kein normales Monster war. Nicht nur wegen einer Größe, sondern auch wegen des Blickes, mit der der Drache ihn maß. Squall konnte eine gewisse Intelligenz dahinter erkennen und das war der Grund, warum dieser Gegner auch so erschreckend war. Intelligenz zu haben bedeutete, nicht in jede noch so vorhersehbare Falle zu stolpern, sondern seine Angriffe gezielt und koordiniert einzusetzen. Auch das Monster, so schien es Squall, schien zu wissen, dass sein Konkurrent kein gewöhnlicher Mensch war, den man mit nur einem Prankenhieb erledigt hatte. Das Monster hatte ihn zwar erwischt und auch ziemlich schwer verletzt, aber er war nicht tot. Und allein dieser Umstand schien den Drachen auch vorsichtiger werden zu lassen. Wahrscheinlich war Squall für ihn alles andere als ein leicht zu besiegender Gegner. Möglicherweise war er sogar der erste, der nicht nach nur einem Angriff dieses Drachen schon tot war.
Squall wischte den Gedanken beiseite und griff an.
Es ging einfach viel zu schnell, als das sein Geist richtig mitbekam, was sein Körper tat. In einem Sturm aus aufkeimender Willenskraft und Aggression stürzte er sich auf seinen Gegner. Bevor der Rubrumdrache auch nur richtig mitbekam, wie ihm geschah, war Squall schon heran und holte mit seiner Klinge aus. Das Monster war nur im ersten Moment überrascht gewesen, das sich sein kleiner Widersacher tatsächlich angreifen traute und nicht in panischer Angst davonrannte. Squall hatte geglaubt, ihn durch diese Attacke aus der Fassung bringen zu können und deshalb genug Zeit haben würde, die Meter in rasendem Tempo zurückzulegen und einen gezielten Hieb an der Flanke des Drachen anzubringen.
Er hatte sie nicht.
Der Rote hatte seine Starre schon längst überwunden und war wieder klaren Gedankens, was immer das auch heißen mag, als Squall an ihm heran war und mit seiner Gunblade ausholte. Der Drache riss seine Pranke in die Höhe und wollte Squall wegfegen, aber dieser hatte das Manöver vorausgesehen und warf sich blitzschnell zur Seite, um den rasiermesserscharfen, armlangen Krallen auszuweichen. Mehr fallend als gewollt, kippte Squall zur Seite und schnitt den Drachen mit seiner Klinge in die Achseln. Aber sein Gegner schien diesen Schmerz gar nicht zu fühlen, wahrscheinlich weil er für ihn unbedeutend und nicht im Mindesten bedrohlich war. Die Wunde, die ihm Squall zugefügt hatte war nicht im Ansatz schwer, sondern nur ein lächerlicher Kratzer, angesichts eines solchen Monsters, vor dem sogar die Ultima Weapon zurückschrecken würde. Der Drache aber schnaubte dennoch kurz auf, mehr vor Zorn als Schmerz, drehte sich blitzschnell zur Seite und fegte Squall mit einem gewaltigen Schwanzhieb von sich weg, noch während dieser im Fallen war.
Er flog einige Meter weit und knallte dann mit seinem Hinterkopf mit voller Wucht auf einen der umliegenden Felsbrocken. Ein betäubender Schmerz ging durch Squalls Kopf und zog sich in den Nacken bishin zu den anderen Gliedmaßen. Er hätte fast das Bewusstsein verloren, aber der gewaltige Schmerz der von seiner Schulter ausging, ließ ihn dennoch in der Realität bleiben. Er lag einige Sekunden lang angelehnt an dem Felsbrocken und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Dann aber ließ der Schmerz langsam nach und zurück blieb nur ein dumpfes, aber heftiges Pochen. Er öffnete langsam die Augen. Sein Körper war wie gelähmt und er konnte sich kaum bewegen. Er blickte vorsichtig auf seine rechte Schulter. Sie war noch mehr aufgerissen und auch tiefer. Die Wucht des Schwanzhiebs hatte ihn genau am Oberarm erwischt. Und jetzt bemerkte er auch, wie höllisch weh diese Wunde tat. Vorhin hatte er noch nichts gespürt, erstens weil er von dem ersten Angriff des Drachen noch zu perplex war und zweitens, weil sie nicht im Ansatz so groß war wie jetzt. Warmes, pulsierendes Blut schoss aus seinem Arm und ließ seine Kleider dunkelrot verfärben. Er presste die linke Hand auf die Wunde und schloss für kurze Zeit die Lider. Er hatte schon sehr viel Mühe, das Bewusstsein zu bewahren. Dann riss er blitzschnell die Augen auf und sah in die Höhe. Der Drache.
Das Monster stand immer noch an der gleichen Stelle, an der es auch vorhin gewesen war und starrte ihn aus seinen blutroten Augen aus an. Er konnte nicht glauben, was er da gerade sah. Das war doch nicht normal. Wieso griff der Drache nicht an? Jetzt, in diesem Augenblick war er ihm hilflos ausgeliefert und auch sonst hatte er ihm nicht mehr viel entgegenzusetzen. Aber der Drache rührte sich nicht. Er brüllte nicht und er machte auch keine Drohgebärden mehr. Er stand einfach nur da und grinste ihn an. Der Drache grinst?
Squall versuchte, langsam auf die Beine zu kommen, schaffte es aber nicht wirklich, so musste er die linke Hand zur Hilfe benutzen, was zur Folge hatte, dass ihn sofort ein stechender Schmerz durch seinen Körper fuhr. Nicht wegen des Armes, Squall hatte das Gefühl, einige seiner Rippen wären gebrochen. Aber das nahm er im Augenblick nicht einmal zur Kenntnis. Während er sich in die Höhe hievte, fixierte er den Drachen mit seinem Blick. Genauso, wie dieser ihn. Squall nahm seine Gunblade wieder in die Hand und musste sich dann darauf aufstützen, als er drohte, nach vorne zu kippen und dann wahrscheinlich sein Bewusstsein endgültig zu verlieren. Der Schmerz, der durch Squalls Körper ging, war mit kaum etwas zu vergleichen, was er jemals gespürt hatte. Es war einfach eine unbeschreibliche Qual. Squall schloss die Augen und konzentrierte sich einige Momente mit aller Kraft auf die Wunde in seinem Arm, um den Schmerz zu lindern. Entgegen aller Hoffnungen, gelang ihm das sogar, aber nicht gänzlich. Die Wunde hatte sich keinen Millimeter weit geschlossen, im Gegenteil, sie schien noch weiter auseinanderzuklaffen, so kam es ihm vor. Aber dennoch war der pochende Schmerz ein wenig versumpft und sein Oberarm fühlte sich nur noch taub an.
Er wandte sich wieder dem Drachen zu.
Völlig sinnlos eigentlich, du hast sowieso schon verloren, konnte er aus dem Blick des Monsters herauslesen.
Squall glaubte, in den Augen des Drachen eine gewisse Häme zu erkennen, ein hinterhältiges Grinsen, der Blick des Sieges und der bevorstehenden Niederlage seines Gegners. Nein! Das durfte er nicht zulassen. Er konnte einfach nicht verlieren. Er durfte es nicht.
Jedenfalls versuchte er sich das einzureden. Squall hob abermals die Gunblade in die Höhe und schaffte es sogar, sie aufrecht zu halten und sogar wieder ein wenig in einer angemessenen Kampfposition zu stehen. Aber es bereitete ihm deutlich Mühe und ließ ihm die Luft aus den Lungen treiben. Der Drache legte den Kopf ein wenig zur Seite und musterte Squall über die Entfernung hinweg mit einem argwöhnischen, wenn auch etwas überraschten Blick. Höchstwahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sein so genanntes „Opfer“ überhaupt noch am Leben war, geschweige denn hätte aufstehen und zusätzlich sein Waffe hätte heben können. Squall konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken, wirkte es auch noch so matt. Der Drache hatte es sowieso nicht registriert. Dieser aber richtete sich auf einmal mit einem Schnauben zu seiner vollen Größe auf und Squall riss ungläubig die Augen auf. Der Drache reckte den Kopf in die Höhe und streckte seine Brust heraus. Seine Hinterläufe stemmten sich gespannt gegen den Boden, als er sich mit seinen Vorderpfoten von unten löste, um in einer grotesken, wenn auch nicht minder beeindruckenden Haltung, dazustehen. Squall konnte nicht mehr klar denken. Angst machte sich nun langsam in ihm breit.
Plötzlich warf sich der Drache nach vorne. Aber nicht etwa, um an ihn heranzustürmen, sondern um eine leuchtend rote Fontäne aus geschmolzener Lava in seine Richtung zu speien.
Squall erstarrte. Für einen endlosen Augenblick stand für ihn die Zeit still, denn er konnte nicht begreifen, was hier gerade geschah. Er hatte schon die ganze Zeit während des Kampfes mit dem Monster ein ungutes Gefühl gehabt, dass er nicht beschreiben konnte, wollte sich aber nicht eingestehen, was dieses Gefühl war. Angst.
Aber diese Empfindung war nun auch verflogen und machte Panik in ihm breit. Squall spürte für einen Moment der Ewigkeit einen kurzen, aber impulsiven Luftstoß. Eine Druckwelle von glühender Hitze preschte auf ihn zu, aber er war zu gelähmt, um richtig reagieren zu können. Der Drache hatte seine gesamte Kraft dazu aufgebracht einen lodernden Feuerball von dämonischem Ausmaß und derartiger Hitze zu produzieren und auf ihn zu schleudern, wie Squall es noch nie zuvor gesehen hatte. Die Feuerwelle, die auf ihn zuwalzte stellte jedes gewesene bedrohliche Ereignis in den Schatten.
Während der Sekunden, die die Lavafontäne brauchte, um ihn zu verbrüten passierte etwas, dass sich Squall nicht erklären konnte. Er war wie gelähmt und auch sein Denkvermögen hatte von der einen Sekunde auf die andere ausgesetzt, aber sein Körper machte eine eigenständige Abwehrreaktion.
Er ging einen Schritt zur Seite.
Der Feuerball fuhr so knapp an dem jungen Seed vorbei, dass er dennoch spürte, wie seine Haut unter der Kleidung ein wenig aufzuplatzen begann. Dann, so schnell wie das Inferno gekommen war, verpuffte es. Die Lavawelle löste sich in derartiger Rekordzeit wieder auf, dass Squall sofort wieder die Kälte spürte, wie schon die ganze Zeit vorher. Er war am Ende seiner Kräfte. Squalls Beine fühlten sich an, als wären sie mit Pudding gefüllt und er sackte in sich zusammen. Er konnte sich aber noch am Schwertgriff seiner Gunblade noch über dem Boden halten, deren Spitze sich in den Boden gerammt hatte.
Nun ist alles aus. Ich habe keine Chance gegen diesen Gegner, er ist zu mächtig. Naiv, von mir zu glauben ich würde ihn besiegen können. Was war ich für ein Narr.
Der Drache kam gemächlich auf sein zusammengesacktes Opfer zu, hob die Pranke und schnippte Squalls Schwert unter ihm weg. Squall schlug unsanft auf dem steinigen Boden auf und blieb am Rücken liegen. Über ihm sah er den Kopf des Drachen, wie er hämisch auf ihn hinabblickte. Und jetzt verstand Squall es auch. Er hatte es die ganze Zeit über nicht sehen wollen und die Wahrheit war so abwegig gewesen, dass er diesen Gedanken nicht einmal denken wollte.
Aber jetzt, in dem Augenblick, wo der Rubrumdrache in seiner ganzen monströsen Gestalt über ihm stand und der warme Atem seiner Nüstern ihm ins Gesicht wehte, er in das Antlitz des Drachen sah und das enorme Wissen über das das Vieh verfügte erblickte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er erkannte die schockierende Wahrheit.. Der Drache hatte nur mit ihm gespielt.
Wenn Squall noch die Kraft dazu gehabt hätte, hätte er laut aufgeschrien. Aber nicht vor Angst oder Panik, sondern wegen der Ironie des Schicksals, das ihn ereilt hatte. Er war blind gewesen, wollte es nicht wahrhaben, aber das hätte wahrscheinlich auch nichts daran geändert, wie das bittere Ende aussah. Aber allein das Wissen darüber, dass der Drache nicht mit seiner vollen Kraft, ja nicht annähernd mit dieser gekämpft hatte, schien sich wie ein harter Kloß in seinem Hals verfangen zu haben.
Der Drache sah Squall noch einmal für einen kurzen Moment auf eine sonderbare Art und Weise an, die er sich nicht erklären konnte und auch nicht verstehen wollte, denn es machte jetzt sowieso keinen Unterschied mehr. Das Monster senkte dann langsam sein gewaltiges Haupt Squalls Gesicht entgegen. Squall konnte nichts anderes tun als zuzusehen, wie seine letzten Sekunden des Lebens verstrichen. Vor einigen Minuten hatte er noch Angst, ja regelrechte Panik gehabt. Aber diese war jetzt auch verflogen. Squall hatte keine Angst vor dem Tod. Für jeden Menschen würde einmal die Zeit kommen, dem irdischen Sein zu entfliehen, um in eine andere Welt hinüberzugleiten. Aber er hätte sich nie erträumen lassen, dass seine Zeit schon jetzt gekommen war.
Der Drache spreizte sein Kiefer auseinander und näherte sich bedrohlich Squalls Kopf. Er riss seinen gewaltigen Kiefer auf, der mit hunderten von rasiermesserscharfen, armlangen Zähnen gespickt war und …