angelus
22.11.2004, 06:32
kA ob das hierher gehört, aber naja wenn nich auch nich so schlimm^^ Einst
wollte ich ein Zelda-Spiel machen (ja, wirklich xD) aber dann wollte ich etwas
Eigenes machen und nicht die Fortsetzung eines Klasikers, also entschied ich
mich, die Geschichte des Spiels niederzuschreiben. und hier is the beginning.
The End Of Zelda:
The Four
Prolog:
Die Rückkehr
„Niemals wieder wird die Sonne über Dragoria aufgehen… niemals wieder wird der
Herr der Drachen die Wärme der Sonne auf seiner Haut spüren... denn ich, Wächter
des Geheimnisses der Schatten, werde meinen Bruder, den Großmeister des Bösen,
wieder auferstehen lassen. Zusammen werden wir die 4 herbeibringen, die Dragoria
den Untergang bereiten werden“, murmelte Sirius.
Er stand vor einem großen Stein in einer weiträumigen Halle. Auf beiden Seiten
des Steines waren brennende Fackeln platziert. Inmitten des Steines war ein dreieckiges
Symbol, welches in vier weitere Dreiecke unterteilt war. „Triforce“ wurde es von den
Bewohnern der Erde genannt.
Er kniete nieder und nahm eine Pergamentrolle hervor. Sein langes, weißes Haar
fiel ihm ins Gesicht. Er trug einen langen Umhang, der bis zum Boden reichte. Was
er unter dem Umhang trug, war nicht zu erkennen.
Leise flüsterte er die Worte, die auf dem Pergament niedergeschrieben waren.
Langsam wurde sein Gewisper lauter und man konnte seine Worte verstehen.
„Alroth abulac craium taules,
Alroth credulac virtem zribem,
Alroth bresberic raesuleimes,
Alroth helverdic inceribem.
Kethon croinelir bradum,
Kethon minivurt curaedelet,
Hemmon croinelir duvadum,
Hemmon monstavei gradet.
Raelur croinelir helveri,
Raelur titilae nuvatae,
Merloth manes crui,
Merloth anestir berae.“
Der Intonation nach zu schließen war dies Alt-Dragraen, eine antike Sprache,
die kaum mehr gesprochen wurde. Einst war es die Sprache des dragorischen Volkes,
aber auch der Reisenden und der Könige. Der Text war in einem sehr alter Dialekt
verfasst, der nur noch wenigen Überlebenden aus der alten Zeit bekannt war.
Sirius war einer von ihnen.
Er wiederholte den Text und stand auf. Es schien, als würde er auf etwas warten.
Sein Blick verharrte auf dem Triforce.
Auf einmal bebte der Boden und die Decke schien zu zerbröckeln. Sirius blieb immer
noch still und starrte auf das Triforce, welches nun zu leuchten begann.
Seltsamerweise jedoch erstrahlte nur das oberste der Fragmente, die Spitze.
Blut
rann über die Wände des Raumes. Risse taten sich im Stein auf und ein strahlend
weißes Licht drang durch sie in die Halle. Man konnte leises, gequältes Jammern
hören.
Es war nun endlich zu erkennen, was vor sich ging:
Das Blut, welches von der Decke rann, floss in die Öffnung im Stein. Das Jammern
wurde lauter und der Stein schien in sich zusammenzufallen. Doch nun konnte
man ganz deutlich das Lachen einer Person hören. Es war ein tiefes und finsteres
Lachen. Die Stimme war Sirius bekannt. „Bruder... Mein Bruder!“, rief Sirius.
Ein großer, königlicher Mann stand da, wo eben noch der Stein war. Er trug einen
langen, blutroten Umhang. Darunter hatte er eine feste, schwarze Rüstung, die im
Licht glänzte. Seine Haut war grünlich und sein Haar war feuerrot. Er hatte große,
gelbe Augen.
„Ganondorf, mein Bruder! Ich habe dich wiedergeholt – erlöst von der Finsternis
und dem Schmerz der Hölle“, sagte Sirius. Ganondorf antwortete nicht. Er erhob
seine rechte Hand und ballte sie zu einer Faust. Er schien sich zu konzentrieren.
Da, auf einmal erschien das dreieckige Symbol, das Triforce, auf seinem Handrücken
und wie vorhin erstrahlte das oberste Fragment.
Ganondorf lächelte. „Endlich, nach all der Zeit bin ich zurück. Nach all der Zeit habe
ich neue Macht erlangt. Das Fragment der Stärke und der Macht, das Triforce
der Kraft, ist wieder in meinem Besitz“, wisperte Ganondorf.
„Mein Bruder, vergiss nicht, wieso wir hier sind. Du kannst später noch mit deiner
neu errungenen Macht spielen. Wir müssen uns aber erst um die Vier kümmern“,
redete Sirius auf seinen scheinbar besessenen Bruder ein. „Ja, ja, ich weiß schon...
die Vier. Aber sag mir, was willst du von ihnen?“, fragte Ganondorf. „Nun ja“, erwiderte
Sirius, „das geheiligte Land Dragoria – es soll untergehen. Ich will die Bringer des
Untergangs auferstehen lassen, damit sie mir meinen Wunsch erfüllen.“
Sirius blickte nachdenklich auf die Hand Ganondorfs. Er schien etwas irritiert.
„Was ist los?“, fragte Ganondorf, „Was hast du?“ „Mir – mir ist gerade etwas klar
geworden. Ich muss unbedingt nach Dragoria!“, rief Sirius. „Sirius! Was tust du?
Warte, verdammt noch mal!“, brüllte Ganondorf aufgebracht, doch Sirius hatte
schon die Tür geöffnet und eilte den dunklen Gang entlang.
Kapitel 1:
Der dragorische Trupp
Ein junger Mann, der ungefähr 18 Jahre alt ist, sitzt auf dem Boden der
hylianischen
Steppe. Hinter ihm ist eine Farm, die durch eine Mauer umrandet wird. Der junge
Mann trägt grüne Kleidung und ellenlange Handschuhe. Er hat schönes, langes,
blondes Haar, das ihm im Licht der Sonne glänzend ins Gesicht fällt. Seine klaren,
tiefblauen Augen blicken auf die Weiten der hylianischen Steppe.
Sein Schild und Schwert liegen neben ihm und er spielt eine schöne Melodie auf
seiner Okarina. Das Lied hallt in der weiten Landschaft wider. Die Töne der Okarina
wirken beruhigend und wundersam faszinierend.
Ein junges Mädchen kommt von der Farm auf den jungen Mann zugerannt. Sie
trägt ein langes, weißes Kleid und weich herabfallendes, mahagonibraunes Haar.
Ihre Augen sind glasklar und himmelblau. In Händen hält sie zwei Gläser, welche
mit weißer Flüssigkeit gefüllt sind.
„Malon, hierher, ich bin hier drüben!“, ruft ihr der junge Mann entgegen. Malon
bleibt einen Moment lang stehen und sieht sich um. Der Jüngling winkt ihr zu.
„Ach, da bist du, Link!“, stellt Malon erleichtert fest. Link lächelt ihr zu. „Ich hab uns
zwei Gläser Lon-Lon-Milch mitgebracht“, ruft sie ihm mit einem Lächeln zu, während
sie auf Link zugeht. „Fantastisch! Ich wollt dich grad nach einem Glas fragen,
ich hab nämlichen einen unglaublichen Durst“, erwidert Link.
Malon
reicht ihm ein Glas. Er bedankt sich und gibt ihr einen Kuss.
„Wie geht es dir, Malon? Wie geht es Epona?“, fragt Link interessiert. „Mir geht
es sehr gut auf der Farm mit meinem Vater“, antwortet Malon, „Epona geht es auch
gut. Sie kommt gut zurecht mit den anderen Pferden. Aber, Link, um ehrlich zu sein:
Wir vermissen dich.“ „Ich weiß und deshalb wollt’ ich ja auch für ein paar Wochen
zu euch auf die Farm ziehen“, teilt Link Malon mit, „Aber natürlich nur, wenn ihr
einverstanden seid...“ „Link, das ist ja großartig! Natürlich bin ich einverstanden!
Und Vater bestimmt auch!“, ruft Malon begeistert. Sie fällt ihm um den Hals und küsst
ihn. Link lächelt und nimmt sie in den Arm.
Plötzlich gefriert ihm das Lächeln.
„Was zur...“, stammelt Link.
Ein ganzes Heer von Pferden mit Soldaten in schwarzer Rüstung reitet über die
Steppe direkt auf die beiden zu. Allen voran ein Mann auf einem imposanten Pferd.
Sein schwarzer Umhang weht im starken Reitwind. Er hat langes, schwarzes Haar
welches hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden ist. Sein Haar glänzt
im Licht der hoch am Himmel stehenden Sonne.
Der Kommandant der Truppe zieht ein langes und silbrig glänzendes Schwert und
schwingt es in Richtung Link und Malon. Die Soldaten ziehen ebenfalls ihre Schwerter
und strecken sie gen Himmel.
„Schnell“, schreit Link entgeistert, „Wir müssen weg hier! Wer auch immer das
ist, er scheint uns nicht freundlich gesinnt.“ Link nimmt Malon an der Hand und
springt auf. Die beiden wollen davonrennen, doch sie kommen nicht weit.
Schnell
hat sie die Truppe eingeholt. Link schnappt sich Schwert und Schild. Mutig stellt
er sich der Truppe, die ihn nun umkreist hat.
„Hauptmann Angelus, wir haben ihn!“, ruft ein Soldat dem Kommandant zu. Dieser
tritt hervor.
„Link, der Herr der Zeiten, nicht wahr?“, stellt Angelus befriedigt fest, „Ich habe
den Befehl des Königs von Dragoria, Euch festzunehmen. Widerstand ist zweck-
los – verzeiht mir, gnädiger Herr...“ Mit diesen Worten raubt Angelus dem
Herrn
der Zeiten durch einen gezielten Schlag das Bewusstsein.
Link vernimmt noch Malons ängstlichen Schrei, dann wird ihm schwarz vor Augen.
Angelus ordnet an, dass Link auf ein Pferd geschafft und gesichert werden soll.
Jegliche Ausrüstung soll ihm abgenommen und verstaut werden.
„Was ist los? Wo bringt ihr ihn hin?“, fragt Malon ratlos. „Es tut mir Leid, junge
Dame, aber ich kann Euch nur sagen, dass Ihr Freund sicher ins dragorische Königshaus
gebracht wird“, entgegnet der Hauptmann höflich, „Wenn Ihr möchtet, dann kann ich
Euch gerne mitnehmen.“ „Ich bitte darum. Darf ich bitte Links Pferd reiten? Ich kann
sehr gut reiten und ich...“, weiter kommt Malon nicht. „Ist schon gut“, unterbricht
sie Angelus, „Aber bitte reitet direkt hinter mir. Rathim und Emerot“, er redet mit zwei
Soldaten, „Ihr reitet links und rechts von der Dame – junge Frau, das sind meine
besten Männer. Sie werden Euch beschützen.“ „Aber wovor denn?“, entgegnet
Malon entrüstet. „Fragt besser nicht“, erwidert Hauptmann Angelus. „Es ist besser,
wenn Ihr es nicht wisst.“
Die Truppe macht sich bereit.
Angelus kommandiert: „Achtung! Formieren! Ab!“
Kapitel 2:
Die Torwächter
3 Männer sitzen um einen Tisch herum versammelt auf großen, massiven Holzstühlen.
Der eine hat graue Augen, die tief und finster schauen, und kurze, schwarze Haare,
die nach hinten abstehen. Er trägt einen schwarzen Mantel, der ihm bis zu den
Kniekehlen reicht und dessen Ärmel bis zum Ellenbogen zurückgekrempelt sind.
Seine Handschuhe, die ihm bis zu Ellenbogen reichen, sind aus schwarzem Leder.
Unter dem Mantel trägt er ein anliegendes Hemd und enge Manchesterhosen,
beides ebenfalls in schwarz. Über den Hosen hat er lange, schwarze Lederstiefel,
die mit Schnallen zugebunden sind. In der einen Hand hält er einen langen Dolch,
mit dem er herumspielt, mit der anderen stützt er seinen Kopf. Er ist Nexis, der
Schutzpatron der Finsternis und Schlüsselwächter des Tores zum Schattenreich.
Zu seiner Rechten sitzt Lumor, der Schutzpatron des Lichtes und Schlüsselwächter
des Tores zum Lichtreich. Zu seiner Linken sitzt Terran, Schutzpatron der Erde und
Schlüsselwächter des Tores zum Erdreich.
Lumor hat hellgrau leuchtende Augen, die jedoch warm und barmherzig schauen.
Sein langes, weißes Haar ist schön nach hinten gekämmt. Er trägt ein weißes
Kleid mit Halskragen, welches bis zum Boden reicht. Es ist glatt wie Wasser und mit
goldenen Bändern zugeschnürt. Seine Hände sind weich und zierlich und er trägt
weder Handschuhe noch Stiefel. Seine linke Hand spielt mit seinem Haar, seine
rechte liegt flach auf dem Tisch.
Terrans Augen sind groß und haben ein wunderschönes Meeresblau. Sein Haar ist
mittellang und blond und hat einen Mittelscheitel. Einige Haarsträhnen fallen ihm ins
Gesicht. Er trägt eine dunkelblaue Soldatenuniform und metallene Handschuhe.
Ein Gürtel trennt den Uniformrock von dem Rest. Seine Stiefel sind dunkelblau
und haben Stahlkappen. Er schaut nachdenklich auf das Papierbündel vor sich.
„Damit ich das richtig verstehe, mein Guter...“, erkundigt sich Nexis bei Lumor,
„du hattest einen Traum: Die Welt war in Dunkelheit gehüllt, das Böse war in Form
zweier Männer aufgetreten, die sich nicht im Klaren darüber waren, was sie taten.
Doch da war trotz allem eine Hoffnung, ein Licht in der Dunkelheit. 2 Männer,
die das Licht der Hoffnung in sich trugen und tapfer in den Kampf schritten. Ist das
richtig so?“ Terran schaut einen Moment von dem Blätterstapel hoch, sieht Lumor an,
sieht dann wieder auf den Bericht und blättert weiter. „Ja“, erwiderte Lumor, „man
könnte es zwar etwas wohlklingender ausdrücken, aber ja.“ Es herrscht eine Weile
Stille.
Terran blättert wieder eine Seite um. „Hm...“, überlegt Nexis, „Was mir allerdings
zu denken gibt, ist, dass es Unruhen gibt im Schattenreich.“ Terran schaut wieder
hoch. Er scheint zuzuhören. „Gerüchten zufolge“, setzt Nexis fort, „soll sich ein Tor
ins Reich der Schatten geöffnet haben. Man munkelt, dass jemand mit großer
Macht befreit wurde.“
„Interessant“, erwidert Terran, „Die Weisen Hyrules machen sich nämlich große
Sorgen, weil das Siegel, welches Ganondorf, den Großmeister des Bösen, gefangen
hielt zwar nicht gebrochen sei, jedoch Ganondorf wieder befreit wurde. Sie haben
keine Ahnung wie oder von wem, doch sie spüren deutlich, dass Ganondorf nicht
mehr im Schattenreich ist.“ Der Papierstapel wird von Terran nach etwas bestimmten
durchsucht. „Ah ja“, fährt Terran fort, „Ich kann zwar auch nicht sagen, wie, doch
ich glaube, ich weiß von wem. Seht her.“ Er reicht Nexis und Terran ein beschriftetes
Blatt Pergament.
Lumor und Nexis schauen sich eine Weile das Papier an. „Das“, erklärt Terran,
„ist Sirius. Er ist der Halbbruder von Ganondorf.“ Nexis macht große Augen und Lumor
klappt der Unterkiefer auf. „Ja, ganz recht. So wie sein Bruder der Gro0meister
des Bösen ist, so ist Sirius der Gro0meister der schwarzen Magie. Um ehrlich zu sein:
Ich trau’ ihm voll und ganz zu, dass er das Siegel der Weisen umgehen kann.“
„Nun denn, dann haben wir ja schon mal die beiden Männer „des Bösen“. Jetzt
müssen wir nur noch wissen, warum sie nicht wissen, was sie tun und wer die beiden
Hoffnungsträger sind“, schlie0t Terran.
„Ich bin dafür, dass wir uns erst einmal erkundigen und in unseren Gebieten Nach-
forschungen anstellen. Danach können wir uns wieder zu einer erneuten Besprech-
ung versammeln“, schlägt Lumor vor.
„Moment, nicht so schnell, mein Freund“, widerspricht Nexis, „Habt ihr überhaupt
eine Ahnung, mit wem ihr es da zu tun habt? Da könnt ihr nicht einfach „Nach-
forschungen anstellen“. Die meisten Leute wagen es nicht einmal, den Namen
„Sirius“ auszusprechen. Dieser Mann ist jederzeit überall und hört alles - ich weiß
gar nicht, ob er uns selbst in diesen heiligen Räumen über ihn reden hören kann.
Bei den Göttern, er scheint noch nicht mal ein Mensch zu sein!“
„Du scheinst ihn ja sehr gut zu kennen, wie kommt das?“, fragt Terran. „Das ist
irrelevant“, erwidert Nexis. „Oh nein“, widerspricht ihm Terran, „es interessiert
mich brennend..“
„Lass ihn“, unterbricht Lumor Terran, „es ist nicht wichtig, weshalb er ihn so gut
kennt, sondern dass er ihn so gut kennt.“
Nexis steht auf und setzt sich einen schwarzen Lederhut auf. „Na ja, tut was
ihr wollt“, sagt er, „Aber falls der Befreier Ganondorfs wirklich Sirius sein sollte,
dann rate ich euch, euren letzten Willen niederzuschreiben, solange ihr noch dazu in
der Lage seid. Ich muss jetzt noch einige Sachen erledigen. Guten Tag.“
„Nexis! So warte doch!“, ruft ihm Lumor nach, doch Nexis dreht sich um und läuft
davon. Sein Umhang flattert noch hinter ihm her, dann schließt sich die große
Eichentür hinter ihm.
„Großartig, Terran, wirklich“, ruft Lumor empört, „das hast du wirklich toll hingekriegt!“
„Was denn? Was hab ich denn getan?“, fragt Terran irritiert. „Ach vergiss es doch!“,
erwidert Lumor, „Gib mal die Papiere her.“
Lumor nimmt sich die Papiere und blättert sie durch. Plötzlich hält er inne. „Was
ist?“, fragt ihn Terran. „Das ist unmöglich...“, flüstert Lumor. „Bitte was?“, möchte
Terran wissen, „Was ist unmöglich?“
Lumor bleibt einen Moment lang ruhig. „Unmöglich...“, wiederholt er schockiert,
„die Vier...“
Kapitel 3:
Das Jüngste Gericht
Link öffnet die Augen. Er liegt auf einem kalten Steinboden, der so hart ist, dass
sein Rücken schmerzt. Er friert. Sein Blick schweift durch den Raum. Dieser ist eine
kreisförmige Halle, in deren Mitte ein Abgrund ist, dessen Tiefe nicht bestimmbar
ist. Direkt über dem Loch schwebt eine achteckige Platte, an der Link mit Lederriemen
befestigt ist. Um das Loch herum stehen 5 Kerzen, die durch purpurne Feuerlinien
zu einem Stern verbunden werden. Solch ein Stern nennt sich Pentagramm, da er aus
5 Linien besteht. Für die meisten Leute ist es der Stern des Todes und der Hölle,
die Wahrheit ist jedoch, dass es der Stern der Offenbarung ist. Er wird auch Stern
des Alroth genannt, da die Offenbarung im Alt-Dragraen Alroth heißt.
Ein Ge-
mälde hängt an der Wand, auf dem vier Reiter in langen Umhängen zu erkennen
sind. Um sie herum ist stockfinstre Nacht und ein Unwetter zieht über sie her.
Der erste der vier hat die Kapuze des Umhangs tief ins Gesicht gezogen. Er hat lange
Finger mit messerscharfe Nägel, die mit Warzen bestückt gen Himmel zeigen. Ein Blitz
rast in gleißend helles Licht getaucht auf ihn herab. Sein Name ist Kethon. Kethon
ist der altdragranische Begriff für Höllenpest, denn genau das ist es, was der erste
von vieren einem bringt: Krankheiten, so unvorstellbar qualvoll, wie es sie nur in
der Hölle geben kann.
Der zweite von vieren hat einen Schal um seinen Kopf gebunden und seine Augen
sind von einem Vorhang aus Haaren verdeckt. Seine ausgemergelte Hand hält einen
Kelch mit unreinem Wasser. Hemmon ist sein Name. Im Alt-Dragraen ist dies der Begriff
für Durst, denn diesen zu verbreiten ist seine Aufgabe. Geschickt von den Göttern
um die 2. Plage über alles Leben zu bringen.
Der dritte hat einen zerbeulten, alten Kriegshelm auf dem Haupte. Über seinen
Kopf hinweg schwingt er einen riesigen, verstaubten Hammer. Mund und Augen
sind weit aufgerissen und er brüllt durch die Finsternis des Sturms. Raelur wird er
genannt, denn er bringt Verwüstung und Zerstörung über die Erde. Und genau
das bedeutet sein Name: Zerstörung. Die 3. Plage muss er über die Erde bringen,
um seinen Auftrag zu erfüllen.
In Gegensatz zu den drei ersten, die allesamt schwarz gekleidet sind, hat der vierte
einen weißen Mantel. In Händen hält er einen weißen Hirtenstab und eine Laterne.
Noch nie hat jemand seinen richtigen Namen zu Gehör bekommen, denn seine
Aufgabe ist es, die Früchte der 3 Plagen zu ernten – die Manes, die Seelen der Ver-
storbenen. Er geleitet sie auf ihrem Weg zum Hades und ist deshalb nur für sie sichtbar.
Er wird jedoch Merloth genannt, der altdragranische Begriff für Führer.
„Nun…“, hört Link plötzlich jemanden sagen, „ich befinde Euch und die gesamte
Menschheit im Namen der Götter für…“
Link sieht sich um. Da! Vor dem Bild steht ein Podest, an welchem ein großer Mann
mit blondem Bart steht. Auf seinem Haupt prunkt eine mit Rubinen, Saphiren und Opalen
geschmückte Krone. In Händen hält er einen massiven Holzhammer.
„Einen Moment, euer Ehren“, wirft ein junger Mann mit langem, blauem Haar dazwischen,
„der Jüngling ist soeben erwacht.“
„Wo – wo bin ich? Wer seid Ihr?“, fragt Link völlig ratlos. „Ihre Hoheit ist Richter
über die Welt und Ihr seid der Repräsentant aller Menschen. Ihr befindet Euch im
Gerichtshof der Götter.. Die empfohlene Strafe: Die vier. Das Urteil – Euer Ehren…“,
erklärt der blauhaarige Mann.
„… schuldig!“, verkündet der Richter und haut den Hammer auf das Podest.
Ein Schrei. Link liegt schweißgebadet und aufrecht sitzend in seinem Bett. Er schaut
an sich herab und stellt erleichtert fest, dass er tatsächlich in seinem Bett liegt.
Moment – das ist nicht sein Bett! „Ah!“, schreit Link durch den Raum und fällt
krachend vom Bett auf den Steinboden, „Verdammt! Wo zur Hölle bin ich?“
Vorschau auf Kapitel 4:
Es ist so einiges los in der Unterwelt:
Die Dämonen haben Angst vor einem Untergang ihrer Welt, Die Fürsten der Finsternis
behandeln ihre untertanen nicht gerecht und der wohl mit abstand beste Kämpfer
der Hölle wechselt die Seiten...
wollte ich ein Zelda-Spiel machen (ja, wirklich xD) aber dann wollte ich etwas
Eigenes machen und nicht die Fortsetzung eines Klasikers, also entschied ich
mich, die Geschichte des Spiels niederzuschreiben. und hier is the beginning.
The End Of Zelda:
The Four
Prolog:
Die Rückkehr
„Niemals wieder wird die Sonne über Dragoria aufgehen… niemals wieder wird der
Herr der Drachen die Wärme der Sonne auf seiner Haut spüren... denn ich, Wächter
des Geheimnisses der Schatten, werde meinen Bruder, den Großmeister des Bösen,
wieder auferstehen lassen. Zusammen werden wir die 4 herbeibringen, die Dragoria
den Untergang bereiten werden“, murmelte Sirius.
Er stand vor einem großen Stein in einer weiträumigen Halle. Auf beiden Seiten
des Steines waren brennende Fackeln platziert. Inmitten des Steines war ein dreieckiges
Symbol, welches in vier weitere Dreiecke unterteilt war. „Triforce“ wurde es von den
Bewohnern der Erde genannt.
Er kniete nieder und nahm eine Pergamentrolle hervor. Sein langes, weißes Haar
fiel ihm ins Gesicht. Er trug einen langen Umhang, der bis zum Boden reichte. Was
er unter dem Umhang trug, war nicht zu erkennen.
Leise flüsterte er die Worte, die auf dem Pergament niedergeschrieben waren.
Langsam wurde sein Gewisper lauter und man konnte seine Worte verstehen.
„Alroth abulac craium taules,
Alroth credulac virtem zribem,
Alroth bresberic raesuleimes,
Alroth helverdic inceribem.
Kethon croinelir bradum,
Kethon minivurt curaedelet,
Hemmon croinelir duvadum,
Hemmon monstavei gradet.
Raelur croinelir helveri,
Raelur titilae nuvatae,
Merloth manes crui,
Merloth anestir berae.“
Der Intonation nach zu schließen war dies Alt-Dragraen, eine antike Sprache,
die kaum mehr gesprochen wurde. Einst war es die Sprache des dragorischen Volkes,
aber auch der Reisenden und der Könige. Der Text war in einem sehr alter Dialekt
verfasst, der nur noch wenigen Überlebenden aus der alten Zeit bekannt war.
Sirius war einer von ihnen.
Er wiederholte den Text und stand auf. Es schien, als würde er auf etwas warten.
Sein Blick verharrte auf dem Triforce.
Auf einmal bebte der Boden und die Decke schien zu zerbröckeln. Sirius blieb immer
noch still und starrte auf das Triforce, welches nun zu leuchten begann.
Seltsamerweise jedoch erstrahlte nur das oberste der Fragmente, die Spitze.
Blut
rann über die Wände des Raumes. Risse taten sich im Stein auf und ein strahlend
weißes Licht drang durch sie in die Halle. Man konnte leises, gequältes Jammern
hören.
Es war nun endlich zu erkennen, was vor sich ging:
Das Blut, welches von der Decke rann, floss in die Öffnung im Stein. Das Jammern
wurde lauter und der Stein schien in sich zusammenzufallen. Doch nun konnte
man ganz deutlich das Lachen einer Person hören. Es war ein tiefes und finsteres
Lachen. Die Stimme war Sirius bekannt. „Bruder... Mein Bruder!“, rief Sirius.
Ein großer, königlicher Mann stand da, wo eben noch der Stein war. Er trug einen
langen, blutroten Umhang. Darunter hatte er eine feste, schwarze Rüstung, die im
Licht glänzte. Seine Haut war grünlich und sein Haar war feuerrot. Er hatte große,
gelbe Augen.
„Ganondorf, mein Bruder! Ich habe dich wiedergeholt – erlöst von der Finsternis
und dem Schmerz der Hölle“, sagte Sirius. Ganondorf antwortete nicht. Er erhob
seine rechte Hand und ballte sie zu einer Faust. Er schien sich zu konzentrieren.
Da, auf einmal erschien das dreieckige Symbol, das Triforce, auf seinem Handrücken
und wie vorhin erstrahlte das oberste Fragment.
Ganondorf lächelte. „Endlich, nach all der Zeit bin ich zurück. Nach all der Zeit habe
ich neue Macht erlangt. Das Fragment der Stärke und der Macht, das Triforce
der Kraft, ist wieder in meinem Besitz“, wisperte Ganondorf.
„Mein Bruder, vergiss nicht, wieso wir hier sind. Du kannst später noch mit deiner
neu errungenen Macht spielen. Wir müssen uns aber erst um die Vier kümmern“,
redete Sirius auf seinen scheinbar besessenen Bruder ein. „Ja, ja, ich weiß schon...
die Vier. Aber sag mir, was willst du von ihnen?“, fragte Ganondorf. „Nun ja“, erwiderte
Sirius, „das geheiligte Land Dragoria – es soll untergehen. Ich will die Bringer des
Untergangs auferstehen lassen, damit sie mir meinen Wunsch erfüllen.“
Sirius blickte nachdenklich auf die Hand Ganondorfs. Er schien etwas irritiert.
„Was ist los?“, fragte Ganondorf, „Was hast du?“ „Mir – mir ist gerade etwas klar
geworden. Ich muss unbedingt nach Dragoria!“, rief Sirius. „Sirius! Was tust du?
Warte, verdammt noch mal!“, brüllte Ganondorf aufgebracht, doch Sirius hatte
schon die Tür geöffnet und eilte den dunklen Gang entlang.
Kapitel 1:
Der dragorische Trupp
Ein junger Mann, der ungefähr 18 Jahre alt ist, sitzt auf dem Boden der
hylianischen
Steppe. Hinter ihm ist eine Farm, die durch eine Mauer umrandet wird. Der junge
Mann trägt grüne Kleidung und ellenlange Handschuhe. Er hat schönes, langes,
blondes Haar, das ihm im Licht der Sonne glänzend ins Gesicht fällt. Seine klaren,
tiefblauen Augen blicken auf die Weiten der hylianischen Steppe.
Sein Schild und Schwert liegen neben ihm und er spielt eine schöne Melodie auf
seiner Okarina. Das Lied hallt in der weiten Landschaft wider. Die Töne der Okarina
wirken beruhigend und wundersam faszinierend.
Ein junges Mädchen kommt von der Farm auf den jungen Mann zugerannt. Sie
trägt ein langes, weißes Kleid und weich herabfallendes, mahagonibraunes Haar.
Ihre Augen sind glasklar und himmelblau. In Händen hält sie zwei Gläser, welche
mit weißer Flüssigkeit gefüllt sind.
„Malon, hierher, ich bin hier drüben!“, ruft ihr der junge Mann entgegen. Malon
bleibt einen Moment lang stehen und sieht sich um. Der Jüngling winkt ihr zu.
„Ach, da bist du, Link!“, stellt Malon erleichtert fest. Link lächelt ihr zu. „Ich hab uns
zwei Gläser Lon-Lon-Milch mitgebracht“, ruft sie ihm mit einem Lächeln zu, während
sie auf Link zugeht. „Fantastisch! Ich wollt dich grad nach einem Glas fragen,
ich hab nämlichen einen unglaublichen Durst“, erwidert Link.
Malon
reicht ihm ein Glas. Er bedankt sich und gibt ihr einen Kuss.
„Wie geht es dir, Malon? Wie geht es Epona?“, fragt Link interessiert. „Mir geht
es sehr gut auf der Farm mit meinem Vater“, antwortet Malon, „Epona geht es auch
gut. Sie kommt gut zurecht mit den anderen Pferden. Aber, Link, um ehrlich zu sein:
Wir vermissen dich.“ „Ich weiß und deshalb wollt’ ich ja auch für ein paar Wochen
zu euch auf die Farm ziehen“, teilt Link Malon mit, „Aber natürlich nur, wenn ihr
einverstanden seid...“ „Link, das ist ja großartig! Natürlich bin ich einverstanden!
Und Vater bestimmt auch!“, ruft Malon begeistert. Sie fällt ihm um den Hals und küsst
ihn. Link lächelt und nimmt sie in den Arm.
Plötzlich gefriert ihm das Lächeln.
„Was zur...“, stammelt Link.
Ein ganzes Heer von Pferden mit Soldaten in schwarzer Rüstung reitet über die
Steppe direkt auf die beiden zu. Allen voran ein Mann auf einem imposanten Pferd.
Sein schwarzer Umhang weht im starken Reitwind. Er hat langes, schwarzes Haar
welches hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden ist. Sein Haar glänzt
im Licht der hoch am Himmel stehenden Sonne.
Der Kommandant der Truppe zieht ein langes und silbrig glänzendes Schwert und
schwingt es in Richtung Link und Malon. Die Soldaten ziehen ebenfalls ihre Schwerter
und strecken sie gen Himmel.
„Schnell“, schreit Link entgeistert, „Wir müssen weg hier! Wer auch immer das
ist, er scheint uns nicht freundlich gesinnt.“ Link nimmt Malon an der Hand und
springt auf. Die beiden wollen davonrennen, doch sie kommen nicht weit.
Schnell
hat sie die Truppe eingeholt. Link schnappt sich Schwert und Schild. Mutig stellt
er sich der Truppe, die ihn nun umkreist hat.
„Hauptmann Angelus, wir haben ihn!“, ruft ein Soldat dem Kommandant zu. Dieser
tritt hervor.
„Link, der Herr der Zeiten, nicht wahr?“, stellt Angelus befriedigt fest, „Ich habe
den Befehl des Königs von Dragoria, Euch festzunehmen. Widerstand ist zweck-
los – verzeiht mir, gnädiger Herr...“ Mit diesen Worten raubt Angelus dem
Herrn
der Zeiten durch einen gezielten Schlag das Bewusstsein.
Link vernimmt noch Malons ängstlichen Schrei, dann wird ihm schwarz vor Augen.
Angelus ordnet an, dass Link auf ein Pferd geschafft und gesichert werden soll.
Jegliche Ausrüstung soll ihm abgenommen und verstaut werden.
„Was ist los? Wo bringt ihr ihn hin?“, fragt Malon ratlos. „Es tut mir Leid, junge
Dame, aber ich kann Euch nur sagen, dass Ihr Freund sicher ins dragorische Königshaus
gebracht wird“, entgegnet der Hauptmann höflich, „Wenn Ihr möchtet, dann kann ich
Euch gerne mitnehmen.“ „Ich bitte darum. Darf ich bitte Links Pferd reiten? Ich kann
sehr gut reiten und ich...“, weiter kommt Malon nicht. „Ist schon gut“, unterbricht
sie Angelus, „Aber bitte reitet direkt hinter mir. Rathim und Emerot“, er redet mit zwei
Soldaten, „Ihr reitet links und rechts von der Dame – junge Frau, das sind meine
besten Männer. Sie werden Euch beschützen.“ „Aber wovor denn?“, entgegnet
Malon entrüstet. „Fragt besser nicht“, erwidert Hauptmann Angelus. „Es ist besser,
wenn Ihr es nicht wisst.“
Die Truppe macht sich bereit.
Angelus kommandiert: „Achtung! Formieren! Ab!“
Kapitel 2:
Die Torwächter
3 Männer sitzen um einen Tisch herum versammelt auf großen, massiven Holzstühlen.
Der eine hat graue Augen, die tief und finster schauen, und kurze, schwarze Haare,
die nach hinten abstehen. Er trägt einen schwarzen Mantel, der ihm bis zu den
Kniekehlen reicht und dessen Ärmel bis zum Ellenbogen zurückgekrempelt sind.
Seine Handschuhe, die ihm bis zu Ellenbogen reichen, sind aus schwarzem Leder.
Unter dem Mantel trägt er ein anliegendes Hemd und enge Manchesterhosen,
beides ebenfalls in schwarz. Über den Hosen hat er lange, schwarze Lederstiefel,
die mit Schnallen zugebunden sind. In der einen Hand hält er einen langen Dolch,
mit dem er herumspielt, mit der anderen stützt er seinen Kopf. Er ist Nexis, der
Schutzpatron der Finsternis und Schlüsselwächter des Tores zum Schattenreich.
Zu seiner Rechten sitzt Lumor, der Schutzpatron des Lichtes und Schlüsselwächter
des Tores zum Lichtreich. Zu seiner Linken sitzt Terran, Schutzpatron der Erde und
Schlüsselwächter des Tores zum Erdreich.
Lumor hat hellgrau leuchtende Augen, die jedoch warm und barmherzig schauen.
Sein langes, weißes Haar ist schön nach hinten gekämmt. Er trägt ein weißes
Kleid mit Halskragen, welches bis zum Boden reicht. Es ist glatt wie Wasser und mit
goldenen Bändern zugeschnürt. Seine Hände sind weich und zierlich und er trägt
weder Handschuhe noch Stiefel. Seine linke Hand spielt mit seinem Haar, seine
rechte liegt flach auf dem Tisch.
Terrans Augen sind groß und haben ein wunderschönes Meeresblau. Sein Haar ist
mittellang und blond und hat einen Mittelscheitel. Einige Haarsträhnen fallen ihm ins
Gesicht. Er trägt eine dunkelblaue Soldatenuniform und metallene Handschuhe.
Ein Gürtel trennt den Uniformrock von dem Rest. Seine Stiefel sind dunkelblau
und haben Stahlkappen. Er schaut nachdenklich auf das Papierbündel vor sich.
„Damit ich das richtig verstehe, mein Guter...“, erkundigt sich Nexis bei Lumor,
„du hattest einen Traum: Die Welt war in Dunkelheit gehüllt, das Böse war in Form
zweier Männer aufgetreten, die sich nicht im Klaren darüber waren, was sie taten.
Doch da war trotz allem eine Hoffnung, ein Licht in der Dunkelheit. 2 Männer,
die das Licht der Hoffnung in sich trugen und tapfer in den Kampf schritten. Ist das
richtig so?“ Terran schaut einen Moment von dem Blätterstapel hoch, sieht Lumor an,
sieht dann wieder auf den Bericht und blättert weiter. „Ja“, erwiderte Lumor, „man
könnte es zwar etwas wohlklingender ausdrücken, aber ja.“ Es herrscht eine Weile
Stille.
Terran blättert wieder eine Seite um. „Hm...“, überlegt Nexis, „Was mir allerdings
zu denken gibt, ist, dass es Unruhen gibt im Schattenreich.“ Terran schaut wieder
hoch. Er scheint zuzuhören. „Gerüchten zufolge“, setzt Nexis fort, „soll sich ein Tor
ins Reich der Schatten geöffnet haben. Man munkelt, dass jemand mit großer
Macht befreit wurde.“
„Interessant“, erwidert Terran, „Die Weisen Hyrules machen sich nämlich große
Sorgen, weil das Siegel, welches Ganondorf, den Großmeister des Bösen, gefangen
hielt zwar nicht gebrochen sei, jedoch Ganondorf wieder befreit wurde. Sie haben
keine Ahnung wie oder von wem, doch sie spüren deutlich, dass Ganondorf nicht
mehr im Schattenreich ist.“ Der Papierstapel wird von Terran nach etwas bestimmten
durchsucht. „Ah ja“, fährt Terran fort, „Ich kann zwar auch nicht sagen, wie, doch
ich glaube, ich weiß von wem. Seht her.“ Er reicht Nexis und Terran ein beschriftetes
Blatt Pergament.
Lumor und Nexis schauen sich eine Weile das Papier an. „Das“, erklärt Terran,
„ist Sirius. Er ist der Halbbruder von Ganondorf.“ Nexis macht große Augen und Lumor
klappt der Unterkiefer auf. „Ja, ganz recht. So wie sein Bruder der Gro0meister
des Bösen ist, so ist Sirius der Gro0meister der schwarzen Magie. Um ehrlich zu sein:
Ich trau’ ihm voll und ganz zu, dass er das Siegel der Weisen umgehen kann.“
„Nun denn, dann haben wir ja schon mal die beiden Männer „des Bösen“. Jetzt
müssen wir nur noch wissen, warum sie nicht wissen, was sie tun und wer die beiden
Hoffnungsträger sind“, schlie0t Terran.
„Ich bin dafür, dass wir uns erst einmal erkundigen und in unseren Gebieten Nach-
forschungen anstellen. Danach können wir uns wieder zu einer erneuten Besprech-
ung versammeln“, schlägt Lumor vor.
„Moment, nicht so schnell, mein Freund“, widerspricht Nexis, „Habt ihr überhaupt
eine Ahnung, mit wem ihr es da zu tun habt? Da könnt ihr nicht einfach „Nach-
forschungen anstellen“. Die meisten Leute wagen es nicht einmal, den Namen
„Sirius“ auszusprechen. Dieser Mann ist jederzeit überall und hört alles - ich weiß
gar nicht, ob er uns selbst in diesen heiligen Räumen über ihn reden hören kann.
Bei den Göttern, er scheint noch nicht mal ein Mensch zu sein!“
„Du scheinst ihn ja sehr gut zu kennen, wie kommt das?“, fragt Terran. „Das ist
irrelevant“, erwidert Nexis. „Oh nein“, widerspricht ihm Terran, „es interessiert
mich brennend..“
„Lass ihn“, unterbricht Lumor Terran, „es ist nicht wichtig, weshalb er ihn so gut
kennt, sondern dass er ihn so gut kennt.“
Nexis steht auf und setzt sich einen schwarzen Lederhut auf. „Na ja, tut was
ihr wollt“, sagt er, „Aber falls der Befreier Ganondorfs wirklich Sirius sein sollte,
dann rate ich euch, euren letzten Willen niederzuschreiben, solange ihr noch dazu in
der Lage seid. Ich muss jetzt noch einige Sachen erledigen. Guten Tag.“
„Nexis! So warte doch!“, ruft ihm Lumor nach, doch Nexis dreht sich um und läuft
davon. Sein Umhang flattert noch hinter ihm her, dann schließt sich die große
Eichentür hinter ihm.
„Großartig, Terran, wirklich“, ruft Lumor empört, „das hast du wirklich toll hingekriegt!“
„Was denn? Was hab ich denn getan?“, fragt Terran irritiert. „Ach vergiss es doch!“,
erwidert Lumor, „Gib mal die Papiere her.“
Lumor nimmt sich die Papiere und blättert sie durch. Plötzlich hält er inne. „Was
ist?“, fragt ihn Terran. „Das ist unmöglich...“, flüstert Lumor. „Bitte was?“, möchte
Terran wissen, „Was ist unmöglich?“
Lumor bleibt einen Moment lang ruhig. „Unmöglich...“, wiederholt er schockiert,
„die Vier...“
Kapitel 3:
Das Jüngste Gericht
Link öffnet die Augen. Er liegt auf einem kalten Steinboden, der so hart ist, dass
sein Rücken schmerzt. Er friert. Sein Blick schweift durch den Raum. Dieser ist eine
kreisförmige Halle, in deren Mitte ein Abgrund ist, dessen Tiefe nicht bestimmbar
ist. Direkt über dem Loch schwebt eine achteckige Platte, an der Link mit Lederriemen
befestigt ist. Um das Loch herum stehen 5 Kerzen, die durch purpurne Feuerlinien
zu einem Stern verbunden werden. Solch ein Stern nennt sich Pentagramm, da er aus
5 Linien besteht. Für die meisten Leute ist es der Stern des Todes und der Hölle,
die Wahrheit ist jedoch, dass es der Stern der Offenbarung ist. Er wird auch Stern
des Alroth genannt, da die Offenbarung im Alt-Dragraen Alroth heißt.
Ein Ge-
mälde hängt an der Wand, auf dem vier Reiter in langen Umhängen zu erkennen
sind. Um sie herum ist stockfinstre Nacht und ein Unwetter zieht über sie her.
Der erste der vier hat die Kapuze des Umhangs tief ins Gesicht gezogen. Er hat lange
Finger mit messerscharfe Nägel, die mit Warzen bestückt gen Himmel zeigen. Ein Blitz
rast in gleißend helles Licht getaucht auf ihn herab. Sein Name ist Kethon. Kethon
ist der altdragranische Begriff für Höllenpest, denn genau das ist es, was der erste
von vieren einem bringt: Krankheiten, so unvorstellbar qualvoll, wie es sie nur in
der Hölle geben kann.
Der zweite von vieren hat einen Schal um seinen Kopf gebunden und seine Augen
sind von einem Vorhang aus Haaren verdeckt. Seine ausgemergelte Hand hält einen
Kelch mit unreinem Wasser. Hemmon ist sein Name. Im Alt-Dragraen ist dies der Begriff
für Durst, denn diesen zu verbreiten ist seine Aufgabe. Geschickt von den Göttern
um die 2. Plage über alles Leben zu bringen.
Der dritte hat einen zerbeulten, alten Kriegshelm auf dem Haupte. Über seinen
Kopf hinweg schwingt er einen riesigen, verstaubten Hammer. Mund und Augen
sind weit aufgerissen und er brüllt durch die Finsternis des Sturms. Raelur wird er
genannt, denn er bringt Verwüstung und Zerstörung über die Erde. Und genau
das bedeutet sein Name: Zerstörung. Die 3. Plage muss er über die Erde bringen,
um seinen Auftrag zu erfüllen.
In Gegensatz zu den drei ersten, die allesamt schwarz gekleidet sind, hat der vierte
einen weißen Mantel. In Händen hält er einen weißen Hirtenstab und eine Laterne.
Noch nie hat jemand seinen richtigen Namen zu Gehör bekommen, denn seine
Aufgabe ist es, die Früchte der 3 Plagen zu ernten – die Manes, die Seelen der Ver-
storbenen. Er geleitet sie auf ihrem Weg zum Hades und ist deshalb nur für sie sichtbar.
Er wird jedoch Merloth genannt, der altdragranische Begriff für Führer.
„Nun…“, hört Link plötzlich jemanden sagen, „ich befinde Euch und die gesamte
Menschheit im Namen der Götter für…“
Link sieht sich um. Da! Vor dem Bild steht ein Podest, an welchem ein großer Mann
mit blondem Bart steht. Auf seinem Haupt prunkt eine mit Rubinen, Saphiren und Opalen
geschmückte Krone. In Händen hält er einen massiven Holzhammer.
„Einen Moment, euer Ehren“, wirft ein junger Mann mit langem, blauem Haar dazwischen,
„der Jüngling ist soeben erwacht.“
„Wo – wo bin ich? Wer seid Ihr?“, fragt Link völlig ratlos. „Ihre Hoheit ist Richter
über die Welt und Ihr seid der Repräsentant aller Menschen. Ihr befindet Euch im
Gerichtshof der Götter.. Die empfohlene Strafe: Die vier. Das Urteil – Euer Ehren…“,
erklärt der blauhaarige Mann.
„… schuldig!“, verkündet der Richter und haut den Hammer auf das Podest.
Ein Schrei. Link liegt schweißgebadet und aufrecht sitzend in seinem Bett. Er schaut
an sich herab und stellt erleichtert fest, dass er tatsächlich in seinem Bett liegt.
Moment – das ist nicht sein Bett! „Ah!“, schreit Link durch den Raum und fällt
krachend vom Bett auf den Steinboden, „Verdammt! Wo zur Hölle bin ich?“
Vorschau auf Kapitel 4:
Es ist so einiges los in der Unterwelt:
Die Dämonen haben Angst vor einem Untergang ihrer Welt, Die Fürsten der Finsternis
behandeln ihre untertanen nicht gerecht und der wohl mit abstand beste Kämpfer
der Hölle wechselt die Seiten...