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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum seid ihr religiös?



Phryx
17.11.2004, 12:00
Die Frage stell ich mir schon seit langem warum leute an solche dinge glauben. ich mein wenn gott (in allen religionen) meist so allmächtig ist warumlässt er dann eure kinder, tanten, omas sterben? wenn gott so allmächtig ist warum gibs dann kriege, erbebeben etc.?
in der bibel heißt es doch dass gott alle mensvchen erschaffen hat und alles was wir tun sein wille ist?
dann war es salso sein wille das bush tausende leute tötet?
dass hitler millionen juden vergast hat?

usw.

ich muss an dieser stelle sagen dass ich nicht christlich bin und auch nicht christlich von meinen eltern erzogen werde. ich besuche keinen religionsunterricht etc.

weiter:

an vielen meiner freunde fällt mir auf dass sie liber heute als morgen aus derkirche austreten wollen weil sies dumm finden. die hälfte aller schüler in meiner jahrgangstufe haben keinen bock auf reli (was auch daran liegt dass unser ethik lehrer keine exen schreibt ^^)

naja überhaupt dass solche fächer wie religion an schulen mit 2std. unterrichtet werden --> ist bei mir in der 9ten klasse reli mit 2 std. wichtiger als physik mit 1 std.????
ich finde das fach ethik sollte anstatt reli für alle schüler geben da man dann ein fach hätte wo man üvber das leben an sich diskutieren kann. einfach über alltagsdinge.
unter unseremehtiklehrer hab ich mehr fürs leben gelernt als in allen anderen fächern zusammen weil wir einfach wirklich WICHTIGE dinge durchnehmen wie arbeitslosigkeit, drogen, politik, irakirieg usw. dinge die das grundwissen bereichern.

moeb

Galuf
17.11.2004, 12:57
Die Frage stell ich mir schon seit langem warum leute an solche dinge glauben. ich mein wenn gott (in allen religionen) meist so allmächtig ist warumlässt er dann eure kinder, tanten, omas sterben? wenn gott so allmächtig ist warum gibs dann kriege, erbebeben etc.?
in der bibel heißt es doch dass gott alle mensvchen erschaffen hat und alles was wir tun sein wille ist?
dann war es salso sein wille das bush tausende leute tötet?
dass hitler millionen juden vergast hat?

usw.


Aus der Bibel geht hervor dass der Gott die Menschen mit einem freien Willen erschaffen hat und ihnen überlies ob sie seine Anleitung wollen oder nicht.
Da die Menschen es abgelehnt haben von Gott für sich entscheiden zu lassen was für sie das beste ist, hat er ihnen die Freiheit gegeben ohne ihn zu exestieren um den Menschen die Volgen der Unabhänigkeit von ihm vor die Augen zu führen.

Was das gebracht hat, kann jeder sehen :rolleyes:

Eisbaer
17.11.2004, 13:17
Ich bin nicht religiös.
Ich bin gegen feste Religionen.
Man sieht ja was da passieren kann an z.B.
Bin Laden. Ob der das nun wirklich aus religiösen
Gründen macht oder nicht, ist dabei egal, denn
er schiebt ja die Religion vor.
Und was die Christen so in der Vergangenheit
gemacht haben, brauch ich wohl nicht zu erwähnen.
Ich denke jeder sollte das glauben, was er will,
aber ohne Vorschriften(kath. Kirche).
Ein gutes Beispiel ist auch der Nahostkonflikt.

Valada
17.11.2004, 13:32
Aus der Bibel geht hervor dass der Gott die Menschen mit einem freien Willen erschaffen hat und ihnen überlies ob sie seine Anleitung wollen oder nicht.
Sie sind aus dem Paradis rausgeschmissen worden, weil sie von dem einen Baum da gegessen haben. Du weißt schon, die Sache mit der Schlange und dem Apfel.
Früchte der Erkenntnis ? Irgendwie so.

Ich bin sehr religiös. Ich glaube an Gott. Er hasst mich.
Vermutlich, weil ich nicht getauft bin.
Ansonsten finde ich es witzig, dass Religion immer mit Christentum gleichgesetzt wird.
OK, die Christen haben aus sovielen Religionen zusammengeklaut, dass das fast schon korrekt ist.

Zu den Fächern: Beides Mist.
Ich hab' in Ethik nix für's Leben gelernt. Das ist so realitätsnah, als wollte man sich Reiten am PC aneignen. Und Religion... bitte, den ganzen Schmarn hören sich die Leute doch eh nochmal in der Kirche an.


Ein gutes Beispiel ist auch der Nahostkonflikt.
Der schon an die 100 Jahre alt ist und Religion hauptsächlich als Berechtigung für den Einsatz menschlichen Kanonenfutters nutzt. Wenn man sich selber einreden kann, dass das, was man tut, gut ist, geht es viel leichter umzusetzen.

Snowsorrow
17.11.2004, 13:35
in der bibel heißt es doch dass gott alle mensvchen erschaffen hat und alles was wir tun sein wille ist?

In der Bibel heißt es...

"Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verscherzt, die Gott ihnen geschenkt hatte."
Roemer 3:23

Das Problem: Unsere Trennung von Gott
Gott schuf uns nach seinem Ebenbild, damit wir Leben im Ueberfluss haben. Er hat uns nicht als Roboter erschaffen, damit wir ihn automatisch lieben und ihm gehorchen. Gott gab uns einen eigenen Willen und Entscheidungsfreiheit. Und das Leid, das auf der Erde herrscht, haben wir gewählt. In der heiligen Schrift steht auch das Gott uns

Gehen wir nun zurück zum ersten Menschen und zum Beginn der Schöpfung, so ergibt sich folgendes Bild: Dort wird berichtet, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf. Der Mensch Adam, und später auch Eva, lebte in einem sorglosen, paradiesischen Zustand. Gott gab ihnen den freien Willen und damit die freie Wahl, selbstverantwortlich zu entscheiden. Gott hatte ihnen das Recht der freien Wahl gegeben, sie hatten selbst zu entscheiden. Wie richtig oder falsch diese Wahl nun war, entzieht sich unserer Urteilsfähigkeit. Da der Mensch nun eine gewisse Erfahrung mit der Wahl von gut und böse erlangt hat, hat er seinen Fehler eingesehen und sehnt sich ins Paradies zurück. Er muss nun den umgekehrten Weg einschlagen und besitzt immer noch das von Gott verliehene Recht der freien Wahl. Er hat den freien Willen, selbst zu entscheiden, den guten oder den schlechten Weg einzuschlagen. Der gute Weg bedeutet den Weg zu Gott zurück, der schlechte Weg dagegen, sich von Gott noch weiter zu entfernen. Zu Gott zurückkehren heißt nicht, sich aus dieser materiellen Welt entfernen. Wir Menschen können auch in dieser Welt in einem paradiesischen Zustand leben, indem jeder Mensch in jedem anderen Menschen seinen Bruder sieht, indem er in allen Dingen Gottes Dasein erkennt.

Somit steht fest, das es nicht Gottes Schuld, wie du es anmerkst, ist, das so viel Leid auf der Erde herrscht. Er gab uns den Weg, wie wir ihn gehen ist uns überlassen.

Epsylon
17.11.2004, 13:38
Die Frage stell ich mir schon seit langem warum leute an solche dinge glauben. ich mein wenn gott (in allen religionen) meist so allmächtig ist warumlässt er dann eure kinder, tanten, omas sterben? wenn gott so allmächtig ist warum gibs dann kriege, erbebeben etc.?

Du hast höchstwahrscheinlich keine Kinder... Angenommen du hättest nen kleinen Sohn. Würdest du ihm erlauben Skateboard zu fahren, obwohl er dabei hinfallen kann?
Würdest du ihm erlauben PC zu spielen, obwohl er damit seine Augen schädigen kann?
Würdest du ihm beibringen zu kochen, obwohl er sich dabei verbrennen kann?


Ich glaube in gewissem Maße an Gott. Aber ich bin nicht getauft. Ich besuche auch keinen Religionsunterricht. Und ich gehe nicht in die Kirche.

Und ich finde Ethik-Unterricht das dümmste auf Gottes erden. Das is wie ne verhaltenstherapie für kleine Nazis o_O


-Epsylon

Kriegsseele
17.11.2004, 13:48
Es gibt für die Religion eine Erklärung die hier bereits genannt wurde. Der Mensch ist für selbst verantwortlich und kann eigene Entscheidungen treffen. Er ist in der Lage gut von böse zu unterscheiden. Aber jetzt mal im Ernst: Wenn das Leben sorglos wäre, und es kein Leid, keinen Krieg und keine Zerstörung geben würde, jeder Mensch unsterblich wäre und niemand arbeiten müsste, wäre es Leben nicht wirklich furchtbar langweilig? Ich würde mir die Kugel geben - wenn ich dann nicht unsterblich wäre. Ich bin nicht gläubig.

Galuf
17.11.2004, 13:52
Sie sind aus dem Paradis rausgeschmissen worden, weil sie von dem einen Baum da gegessen haben. Du weißt schon, die Sache mit der Schlange und dem Apfel.
Früchte der Erkenntnis ? Irgendwie so.

Erstens wollen wir klahrstellen dass niemand weiss ob es ein Apfel war oder nicht. Das steht in der Bibel nirgendwo und ausser Äpfeln, gibt es auch andere Früchte die auf Bäumen wachsen ;)

Zweitens waren es die selben Früchte wie überall nur dass sie als so einer Art symbol darstanden.
Es war eine Frage des Gehorsams diese Früchte zu essen oder auch nicht.
Als Adam und Eva diese Frucht zu sich nahmen, war es so eier Art Rebellion gegen Gott nach dem Motto "Du hast uns nichts zu sagen".
Das wird einem Klahr wenn man bedenkt was die Schlange zu der Eva gesagt hat und dass dort überall Bäume herumstanden auf denen Früchte wuchsen die bestimmt nicht schlechter schmeckten als auf diesem einen Baum.
Damit wurde den Menschen die Möglichkeit genommen volkommen zu sein und somit waren alle aufgrund dieser Unvolkommenheit sterblich.
Jesus hat den Menschen durch seinen Tod die Möglichkeit gegeben die selbe Wahl zu treffen (die sie nicht hatten) wie Adam und Eva damals.
-------------------------------
Ich möchte betohnen dass ich nichts mit der Kirche zu tun habe und auch da nicht gutheisse was sie treibt.
Jedoch hat es nichts mit der Bibel zu tun.
Das ist das selbe wie damals als Jesus den judischgen religiosen Führern sagte "Ihr habd durch eure Tradition, Gottes Gesetz verleugnet" oder so ähnlich

Daen vom Clan
17.11.2004, 14:30
an vielen meiner freunde fällt mir auf dass sie liber heute als morgen aus derkirche austreten wollen weil sies dumm finden. die hälfte aller schüler in meiner jahrgangstufe haben keinen bock auf reli (was auch daran liegt dass unser ethik lehrer keine exen schreibt ^^)


Daran sieht man, das deinen Freunden im Grunde die Reife fehlt, über solche tiefsinnigen Themen zu diskutieren.

Ich für meinen Teil bin sehr christlich, jedoch fühle ich mich keiner Konfession zugehörig und habe für die kommerziellen Religionen dieser Welt auch kaum ein offenes Ohr.
Meiner festen Meinung nach wird ein Glaube sofort dadurch verdorben, wenn Menschen ins Spiel kommen und nur dadurch lässt sich die Gier nach Macht der großen Kirchen ordentlich erklären.

Ich für meinen Teil glaube fest daran, das ein Funken Göttlichkeit in uns Allen steckt. FÜr mich ist Gott mein Gewissen, meine Moral und mein Drang nach Harmonie und Frieden. Und da Gott in uns ist und wir in ihm, ist es auch für Gott unmöglich, mit einem Schlag alles Leiden dieser Welt zu beenden, da er dazu schlichtweg nicht die Macht hat, bzw. Gott hat UNS die Macht gegeben, diese Kriege zu beenden und er sitzt wahrscheinlich im Himmel unserer Herzen auf seinem Thron, trinkt Cola, isst Popcorn und wundert sich zutiefst, warum wir von dieser Macht nicht schon lange Gebrauch gemacht haben.

Ich finde es ebenfalls sehr bedauerlich, das viele Menschen nur sehr selten zwischen Religion (von Menschen gegründete Institutionen zur Regelung des Glaubens) und Glaube (die festen unerschütterlichen Visionen und die persönliche Meinung jedes Menschen) zu unterscheiden wissen.

Deswegen bin ich Christ aus Leidenschaft ohne Religion :)

rgb
17.11.2004, 14:34
Die Frage stell ich mir schon seit langem warum leute an solche dinge glauben. ich mein wenn gott (in allen religionen) meist so allmächtig ist warumlässt er dann eure kinder, tanten, omas sterben? Stell dir mal vor wie überbevölkert die Erde wäre wenn nicht jeder unserer Vorfahren früher oder später mal das Zeitliche segnen würde:rolleyes:.

Zur Schule: bei uns ist das so, dass wir neunte und zehnte klasse ziwschen Religion und Philosophie wählen können. Aber dann auch eins davon nur 1 Tag in der Woche.

Naja ich bin zwar konfirmiert, aber so mit der Zeit hat sich meine denkweise eher zum Philosophischen als zum Religiösen gerichtet (Philosophie rockt :D).

Zerriael
17.11.2004, 14:43
@Moeb_Mensch: Ich bin selbst nicht religiös, aber ich interessiere mich für alle Religionen der Welt :D.
Die Antwort auf die Frage "Warum glauben die Menschen an Götter (ich schreib mal in Plural^^)?" ist ganz simpel und kommt noch aus dem Mittelalter. Die Menschen konnte sich damals vieles nicht erklähren und dachten, wenn es ein Erdbeben gibt, dann heißt es der Gott/Götter, in die sie glaubten, sind wütend auf sie und das Erdbeben ist die Strafe für Ungehorsamkeit (so wie in der Bibel die große Flut). Die Überlebenden, waren dann die guten Menschen und, die die gestorben sind, die schlechten.

Die Frage mit gestorbenen Tanten und Omas ist auch einfach zu beantworten^^. Wenn alle Menschen unsterblich währen, währe die Erde schon im ungefähr 16 Jahrhundet, wenn nicht noch früher, überfüllt sein (die Menschen damals waren gar nicht so dumm^^)

So kommen wir zu deiner Frage mit unseren Handlungen und dem Willen Gottes: Das ist meistens eine FETTE LÜGE, die sich schon viele Herrscher (vom Ludwig XIV bis zum, von dir erwähnten Bush) benutzt wurde um an die Macht ranzukommen. (ich versteh ehrlich gesagt immer noch nicht, warum die Menschen damals Hitler gefolgt sind, denn Religion spielte in diesen Zeiten fast gar keine Rolle mehr, obwohl er sich so fest auf sie verlassen hat)

Daen vom Clan
17.11.2004, 14:47
Jo Zerra, diese Darstellung und das menschliche Bedürfnis nach Erklärung ungewöhnlicher Phänomene geht weitaus weiter als in das Mittelalter zurück. Es ist im Grunde fast erwiesen, das auch schon die ersten denkenden Menschen Naturerscheinungen Göttern und vor Allem Geistern, also häheren Mächten im Allgemeinen, zugeordnet haben.

Auch zu Hitlers Zeiten spielte die Religion eine große Rolle und es gab unter Hitler prozentual sogar noch mehr Katholiken, Protestanten usw. als in heutiger Zeit. Die Sache war nur die, das die wichtigen Posten in unserer Gesellschaft stets von Menschen besetzt sind und Diese somit nicht frei von Fehlern sind. Aus diesem Grunde haben sehr viele Geistliche entweder Hitler unterstützt oder die Klappe gehalten. Und selbst in den ersten Jahren des Krieges hat der Papst noch geschwiegen, zumal Rom ja von Italien umgeben war, das mit den Deutschen alliiert war.

Evanescence
17.11.2004, 15:47
ich möchte an dieser stelle betonen, dass ich kein christ, noch sonst irgendwas bin. da neige ich schon eher in die richtung anti-christ.
die lehren des bhuddismus sind für mich die einzige wirklich taugliche religion (wie die geschichte zeigt und wie man sie auch im täglichen leben anwenden kann).


naja überhaupt dass solche fächer wie religion an schulen mit 2std. unterrichtet werden --> ist bei mir in der 9ten klasse reli mit 2 std. wichtiger als physik mit 1 std.???? ich finde das fach ethik sollte anstatt reli für alle schüler geben da man dann ein fach hätte wo man üvber das leben an sich diskutieren kann. einfach über alltagsdinge.
religionsunterricht ist für menschen gedacht, die alltägliches aus religiöser sicht beleuchten und das christentum allgemein auseinandernehmen.
in ethik nimmt man ebenfalls religionen durch, allerdings auf einer objektiveren ebene.

und überleg dir mal das gegenteil: du würdest alle schüler zwingen reli zu machen. würdest du da mitspielen? soviel mist das kultus auch raushaut - reli ist nicht ohne grund noch an den meisten schulen vertreten.


ich mein wenn gott (in allen religionen) meist so allmächtig ist warumlässt er dann eure kinder, tanten, omas sterben? wenn gott so allmächtig ist warum gibs dann kriege, erbebeben etc.?
das schreibt man nicht gott zu, sondern dem teufel. gott hat nur einmal aktiv auf der erde mitgewirkt - in form von jesus. seit dem verhält sich der herr im stillen und lässt uns machen... bis zum jüngsten gericht. :rolleyes:


Sie sind aus dem Paradis rausgeschmissen worden, weil sie von dem einen Baum da gegessen haben.
fällt dir da was auf schadzl? wieso sollte jemand in seinen prunkvollendeten garten irgend nen verbotenen baum reinstellen, nur damit die menschen da nicht rangehen... o_o

Stan
17.11.2004, 16:23
Was habt ihr alle für Reli-Unterricht? Mein Religionsunterricht ist keine Werbung für irgendeine Religion, wir sprechen über religiöse Ereignisse (soll heißen Kreuzzüge, die Rolle der Kirche im Dritten Reich, die Eroberungszüge der Muslime et cetera), die Entstehungen der Religionen und was sie ausmacht - das sind reine Informationen, das hat nichts mit Glauben o.ä. zu tun.

Ich selbst glaube nicht an einen Gott der da oben mit langem weißen Bart im Himmel sitzt und auch nicht an die Schilderungen in der Bibel (welche ja eh nicht wortwörtlich zu nehmen sind) halte aber einige Ideen und Grundlagen diverser Religionen für sehr gescheit und lehne sie nicht direkt ab. Zudem geht mir das ganze "buh christentum, is ja mal voll scheiße"-getue ziemlich auf die Nerven. Einerseits sagen die Leute das sie nichts für den zweiten Weltkrieg können, lehnen dann aber die Kirche ab, weil sie vor 800 Jahren irgendwelche Leute wegen ihrer Religion schickaniert haben soll.

Diese Interpretation zum Film 2001 (http://www.leaderu.com/science/2001.html) hat mich in meiner atheistischen Einstellung eindeutig ins Wanken gebracht. Inzwischen möchte ich nicht sagen, dass ich nun an eine höhere Macht fest glaube. Allerdings erachte ich es im moment als nicht unwahrscheinlich, dass es da oben noch eine steuernde oder schaffende Macht gibt.

Murphy
17.11.2004, 16:47
Ich glaube an Gott. Ja. Aber ich glaube richtig, was Religionen nicht tun.
Glauben =! Wissen. Religionen 'glauben' an ihren Gott und versuchen ihr 'Wissen' an weitere Menschen weiterzugeben. Solange keiner Gott gesehen, gefühlt, gerochen oder sonstwas hat kann er mir nicht sagen das andere Religionen nicht stimmen und er das Recht hat andere Leute zu 'bekehren'.
Deswegen bin ich sobald ich Erwachsen bin 'Ohne Konfession'. Ich lasse mir nicht vom Vatikan oder einem 2000 Jahre alten Buch vorschreiben was ich zu tun habe. Ich lebe mein Leben als Christ. Nur ohne katholische Kirche.
Manche Regeln sind aber auch wirklich blöd und ich wüsste nicht was das mit Gott zu tun hätte und was es mir als Christ nützen sollte um näher mit Gott zu sein. 'Sex vor der Ehe' z.B. IMO sehr 'nützliche Regel...

Ich glaube an Gott, weil ich jemanden brauche in gewissen Situationen danken kann, hassen kann oder einfach nur entschuldigen kann.
Nur deswegen glaube ich persönlich an Gott. Mehr ist mein Glaube nicht. Plus mein Glaube an ein Leben nach dem Tod.

Zu unserem Religionsunterricht:
Wir nehmen nichts christliches durch. Wir nehmen Sucht, Tod, Leben nach dem Tod, Kriege, Sekten, Okkultismus, Weltreligionen und solches Zeugs durch. Ich denke kaum das der Ethikunterricht soviel anders sein wird.

Ianus
17.11.2004, 16:49
Ich persönlich bin Zen-Buddhist, weil dies bisher die einzige Religion war, welche mich die "Wahrheit" ihrer subjektiven Lehren durch mystische Einsicht erschließen ließ. DAS ist in meinen Augen ein riesiger Bonuspunkt, nachdem man mich mein ganzes Leben lang mit der Idee des der Welt enthobenen Gottes gequält hat.

Außerdem gibt einem Mystik dieses wundervolle Überlegenheitsgefühl, wie als Einäugiger unter den Blinden zu leben. ;)

Valada
17.11.2004, 16:55
fällt dir da was auf schadzl? wieso sollte jemand in seinen prunkvollendeten garten irgend nen verbotenen baum reinstellen, nur damit die menschen da nicht rangehen... o_o
Ich hab' die Geschichte nicht erfunden, Süße.
Nur weil man etwas nicht glaubt, heißt das noch lange nicht, dass man nichts darüber weiß. Oder umgekehrt, nur weil man etwas zu erzählen hat, muss man nicht unbedingt gleich daran glauben.

Galuf, was schrieb ich gleich nochmal ? Früchte der Erkenntnis ? Ah, ja, ich schrieb es.
Als Adam und sein dämliches Evachen davon gegessen haben, bemerkte sie auf einmal, dass sie ja nackt sind. Soetwas nennt man Erkenntnis, und die braucht man btw. für den freien Willen. Tja, wie Gott da so seine Kinderchen mit den Efeublättern rumhüpfen sah, wußte er, dass sie von dem verbotenen Bäumchen genascht hatten. Und schmiss sie raus.

Weiter bin ich in der Bibel nie gekommen, weil es mir zu blöd geworden ist.
Da half selbst der Grundsatz "Kenne Deinen Feind." nicht mehr.
Und entschuldige, dass ich nicht alles wortwörtlich rezitiere.
Mein Hebräisch ist zu mies dafür.

Evanescence
17.11.2004, 17:07
Ich hab' die Geschichte nicht erfunden, Süße.
Nur weil man etwas nicht glaubt, heißt das noch lange nicht, dass man nichts darüber weiß. Oder umgekehrt, nur weil man etwas zu erzählen hat, muss man nicht unbedingt gleich daran glauben.
ich meinte mit der obigen aussage nicht, dass ich dir nicht glaube, sondern den widerspruch, den gott selbst anlegt.

wozu nen baum reinstellen, wenn er sie auch gleich mit der erkenntnis segnen kann? nein, der umstandskasten muss ja erst mit schlange und sonstigem ungeziefer antanzen, um den beiden dann die schuld in die schuhe zu schieben.

gott ist eben doch ein heuchler. :p

Valada
17.11.2004, 17:15
Dann hab' ich das wohl falsch gekriegt. Aber hast recht, ist schon ziemlich makaber.
Und es heißt ja, Gott schuff die Menschen nach seinem Bild.
Dann wissen wir, was auf diesem Planeten falsch läuft.
Verlogene Heuchler, die so tun als wären sie das gutherzigste, was es gibt.
Cheese.
Das passt tatsächlich.

Phryx
17.11.2004, 17:19
ich glaube obeohl doch jeder weiß dass es keinen typen da oben gibt und ich jetzt weiß dass meine kenntnisse über die christen noch schlechter sind als ich dachte und meine erkenntnis dass unser ethiklehrer nicht so unterrichtet wie die anderen ^^
ne ich will hier kein ehtik verherrlichenen, ich wollt damit nur sagen dass ein fach wo man über alltägloche dinge redet einfach sinnvoller ist als über gott und nicht die welt zu reden.
also was ich sagen wollte noch: ich glaube manche menschen glauben so viel an gott dass wenn er sie einmal verlassen hat sie einfach geistlich zusammenbrechen.. ich denke schon dass man sich so in eine religion hineinsteigern kann dass man dann alles glaubt aber imo sind doch 90% aller christen und so eingestellt dass sie nur einen kleinen teil der bilischen gesetzt befolgen.
ganz anders siehts imo da bei den muslime und den leuten aus japan, china und die ecke aus. die glauben einfach viel mehr an ihren gott/götter oder? kein christ würde auf die idee kommen 6x am tag zu beten... weil wir hier in den westlichen staaten imo zu ketisch sind.. unsere ganze zeit ist viel zu verplant dass wir noch einen glauben folgen können. bei den menschen im nahen osten ist das alles viel ruhiger... die sehen vieles viel gelassener machen sich nich so viele gedanken oder?

moeb

noRkia
17.11.2004, 17:56
zu der annahme das es gott gibt glangen die leute nur weil es die bibel gibt.
die bibel ist genau wie der coran(bei wild amrs gibt es ein curan kloster komisch nicht?)eine ansammlung netter geschichten und regeln an die man sich halten soll damit ein moralisches gleichgewicht in der bevölkerung gehalten wird.

bevor es solche manifeste gab brauchte man gott nur um alles was heute wissenschaftlich belegt ist zu erklären.
mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
in unserer heutigen gesellschaft geht es nur um gewinn und um das eigene wohl.
vieleicht hilft man noch hungernden kindern am ende der welt dir für ihr schicksal nichts können.sonst drehen sich alle tierefen gedanken um polit oder gesellschaftsphilosophie.
die macht die die kirche mal hatte hat sie mittlerweile an die megakonzerne die die welt beherschen abgegeben.
wozu braucht man jetzt noch gott und die religion?
es ist richtig die 10 gebote in gewisserweise heute auch noch gültigkeit behalten aber das lässt sich auch zb. durch verschiedene gesellschaftsphilosophische aspekte(der recht des einzelnen und der gruppe blabla keiner darf das recht des anderne einschrnänken blalbla alle sind gleich)erreichen.dazu braucht man nicht gott.
diverse philosphen die sich mit solchen fragen befasst haben existierten auch schon vor der angeblichen geburt von jesus.im übrigen ist weinachten bzw. der abend des 23.12 der tag an dem die römer eine art sonnenwend feier feierten.das hat die krichen später nur übernommen.
das man jemanden braucht an den man sich mit seinen gedanken wenden kann ist im prinzip richtig aber wenn dann sollte das jemand sein dessen existenz auch bewiesen ist und der mir genau sagen kann was ich tun soll.
und wieso die leute seit 1000den von jahren komplexe haben und meinen ihre hoffnung sei darin begründet das gerade sie von ihrem gott erhört werden ist mir ein rätsel.
allein schon wenn zb. bei der jungfrau von orleans die franzosen zu gott beten er soll doch ihre feinde die engländer töten,dann ist das ein witz denn die engländer bitten den selben gott die franzosen zu töten.also wieso sollte gott gerade diesen oder jenen helfen?
diese vorstellung von einem gütigen alten mann der einem hilft wenn man probleme hat
beruht auf einer art vater komplex den die meisten menschen haben.
wie man im jahr 2000 noch so einen mist glauben kann.also das es wirklich ernsthaft leute gibt die erfürchtig werden wenn sie eine kirhe betreten.das ist der absolute wahnsinn.ich finde das so unglaublich da fällt mir gar nix mehr ein.
das an die verläutmung des glaubens ein moralischer sittenverfall der gesellschaft geknüpft ist ist auch nicht richtig.schliesslich treibt die gier nach geld die menschen dazu dinge zu tun auf denen sich unsere realität gründet.
die kirche und damit die religion ist meiner meinung nach die älteste form der unterdrückung der freidenkenden und emanzipierten menschen.
und jeder der nicht streng religions lebt und die moderne zeit und die religion mit einander verbindet der kann kein 100%tiger christ oderwas auch immer sein denn jeder der das aktuelle system akzeptiert und in ihm und mit ihm lebt verletzt eine menge grundsätze.deshalb sind die einzigen richtigen glaubigen diese armisch typen die ich irgendwie geil finde weil sie so konsequent wenn auch ignorant sind.

Galuf
17.11.2004, 21:59
Galuf, was schrieb ich gleich nochmal ? Früchte der Erkenntnis ? Ah, ja, ich schrieb es.
Als Adam und sein dämliches Evachen davon gegessen haben, bemerkte sie auf einmal, dass sie ja nackt sind. Soetwas nennt man Erkenntnis, und die braucht man btw. für den freien Willen. Tja, wie Gott da so seine Kinderchen mit den Efeublättern rumhüpfen sah, wußte er, dass sie von dem verbotenen Bäumchen genascht hatten. Und schmiss sie raus.

Um von dem Baum zu nehmen und somit gottes Anweisungen zu ignorieren, braucht man einen freien Willen. Wenn sie diesen nicht gehabt hätten, würden sie gegen seine Anweisungen nicht zuwiederhandeln
Der Baum hat den Menschen zu verstehen gegeben dass es Sachen gibt die man nicht darf. Gott hat quasi sich das Recht genommen Verbote auszusprechen. Es musste nämlich gezeigt werden dass es Grenzen gibt denn Adam und Eva hatten von Anfang an einen freien Willen und konnten tun und lassen was sie wollten. Und damit sie diese Freiheit nicht missbrauchen, wurde der Baum hingestellt um sichtbar zu machen dass es nicht nur das Gute sondern auch das Böse gibt von dem man sich hüten soll.
Hätte er keinen Verbot ausgesprochen (er hat sich nun mal für den Baum entschieden) hätten die Menschen früher oder später die Gesetze gebrochen (jemanden getötet oder etwas geklaut oder so) und hätten nicht dafür nicht zu Rechenschaft gezogen werden können weil ihnen niemand klahrgemacht hat, dass es böse ist solche Sachen zu tun.
Somit hat der Baum den Menschen die Existenz des Bösen vor Augen geführt (sprich die Möglichkeit gegen gottes Gesetzte zu handeln) und war aus diesem Grund der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse

Nackt waren sie schon vorher und sehen konnten sie auch ganz gut. Der Grund warum sie sich die Feigenblätter um die Hüften gebunden haben, war die Absicht eine Ausrede zu erfinden warum sie sich vor Gott versteckten.
Nach dem sie von der Frucht genommen haben, haben sie ein schlechtes Gewissen bekommen und wollten sich vor Gott aus Scharm versteckten und um ihm zu erklähren warum sie sich verstecken, haben sie beschlossen zu behaupten dass sie sich ihrer Nacktheit schämten.


Weiter bin ich in der Bibel nie gekommen, weil es mir zu blöd geworden ist.
Da half selbst der Grundsatz "Kenne Deinen Feind." nicht mehr.
Und entschuldige, dass ich nicht alles wortwörtlich rezitiere.
Mein Hebräisch ist zu mies dafür.
Gut dass du erwähnst dass du dich mit dem Material nicht auskennst ;)
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@Religionsunterricht

In meiner Schule gibt es diesen doch wird er objektiv behandelt. Einer der Lehrer wurde sogar mal von der katolischen Kirche exkommunizirert weil er im Unterricht unbequeme Sachen gelabert hat :D

Rübe
17.11.2004, 22:08
Bekennender Katholik, der sich das Recht herausnimmt, seine Gruppierung auch einmal konstruktiv zu kritisieren. So siehts bei mir aus. Es ist übrigens ekelhaft, wie die Leute in Zeiten, in denen es ihnen einfach gut geht, die Kirche links liegen lassen. Kommt ein Krieg, eine Katastrophe oder sonst eine Plage verstopfen diese selbsternannten Atheisten oder Nihilisten die Eingänge der Kirche, weil sie nicht schnell genug Busse tun und um Wohl beten können. Am besten gefallen mir immer die Leute, die die "Kuschelreligion" Buddhismus als DIE Wahrheit hinstellen. Vergleicht man nämlich die Lehren Jesu mit denen von Buddha, so sind die Unterschiede ziemlich gering (beide waren wohl DIE Menschenfreunde überhaupt, beide dem Frieden verpflichtet und beide waren sie menschlich (Jesus konnte keine Laser aus den Augen schiessen :D)). Nur: Bei uns weiss man, dass wenn man einer christlichen Konfession angehört, man eben gewisse Pflichten hat. VOm Buddhismus hört man hierzulande immer nur die Aussagen des liberalen Dalai Lama. Das evtl. stundenlanges meditieren dazugehören würde, kümmert normalerweise keine Sau.... hauptsache bequem. Ist eben Trend (genau wie langa Haare und Musik, die der Beschreibung Musik spottet)

Diomedes
18.11.2004, 05:44
Ich mache mir zwar wieder keine Freunde ,wenn ich das jetz schreibe ,aber ich bin dennoch mal so frei .
Also erstmal kann ich es nicht ausstehn ,wenn mir jemand daher kommt und sagt "Warum lässt Gott das zu ?Warum gibt es so viel schlimmes auf der Welt ?".
Der könnte sich genauso die Frage stellen "Warum muss ich an allem rumjammern ?Warum klage ich ,obwohl es mir gut geht ?" ,aber die entscheidende Frage ist "Warum sind Menschen von sich aus in der Lage was schlimmes zu tun ?Warum sind Menschern so dumm ,immer nach Macht zu streben ?".Die Schuld liegt beim Menschen selbst ,der aber als solcher nich in der Lage ist ,das einzusehn .Krankheiten usw. sind Schiksale und gehören zum lauf des Lebens .Immer zu fragen ,warum es einen selbst träfe ist unnötig ,erstmal deswegen weil man nie sagen kann ,man hätte doch nichts schlimmes getan ,und zweitensmal ,weil anderen auch sowas wie Tod ,Leid und so weiter wiederfährt .
Und Leute die sich darüber beschweren ,dass es ihnen so schlecht geht ,dass sie keine Freunde haben oder so ,ja wenn die den ganzen Tag nur rummeckern können ,und die Schuld für ihr Versagen bei jemand anderem suchen ,kann das ja auch nix werden .
Ich finde ,viele ,die Glaube nicht nachvollziehen können ,sind sich zu schade ,auch mal nachzudenken .Was nicht heist ,alle Atheisten wären Schwachköpfe ,intollerante Miesepeter oder so .
Die Sache mit Religionszugehörigkeit iss ne andere Sache ,ob Kirche das ist was sie vorgibt usw. ,das haben wir schon in "Religion in FF"(oder so ähnlich) ausdiskutiert ,unn muss hier nichtmehr neu besprochen werden .Wers lesen will kann ja nach diesem Threat ausschau halten ,und wenn nötig neu was dazu schreiben .
Aber beim Glauben als Argument immer aufzuführen ,dass es schlechtes auf der Welt gibt ,ist dumm .Es sind Menschen ,die in der Lage sind ,sowas zu tun ,es ist nicht Gottes Wille ,das muss man einsehen können ,oder wenigstens aufhören ,immer diese Frage zu stellen .
Oder was auch ein Argument ist ,zumindest bei Kindern "Warum kann ich Gott nicht sehn ?"
Warum heist das ganze wohl "Glaube" ?-_-
Man ist gläubig ,wenn man an etwas glaubt ohne Beweise zu brauchen .Diese Frage finde ich wirklich sowas von sinnlos ,aber gut ,an sich ist die Frage in Ordnung ,bei Leuten die keine Ahnung davon haben ,und wissen wollen ,was genau Glaube ,Gott ,Religion usw. ist .Wie etwa bei Kindern .Aber es als Argument für Atheismuss zu bingen finde ich ....naja ich sags jetz nich -_-.
Um die letze Frage aus dem Topic zu beantworten :
Ja ,ich bin religiös ,zumindest denk ich das von mir .Ich bin nich gerade der treueste Kirchgänger ,aber in meinem Glauben bin ich fest .Dafür brauch ich weder Schreckenszeiten ,die mich dazu bewegen ,noch welche ,die mich davon abbringen können ,und ich habe schon beides erlebt .
Ich bin mir in meinem Herzen einfach sicher ,und muss auch nicht weiter darüber nachdenken ,ob es nun Gott gibt oder nicht ,weil ich mein Leben einfach als Geschenk betrachte und es auch zu schätzen weis .Nicht als Bezahlung oder so glaube ich an Gott ,auch nicht nur aus reiner Dankbarkeit ,sondern einfach deswegen ,weil ich weis ,das ich nie ganz allein bin .Wenn mir alles schlecht vorkommt ,spüre ich in mir selbst eine Regung ,und ich weis ,das es nicht so ist .Das ,was mich wieder aufbaut ,führe ich auf Gott zurück ,denn wäre ich verlassen ,so würde ich schnell umkippen ,was ja beinahe schon passiert wäre .
Daher betrachte ich die Tatsache ,das ich noch lebe ,schon als den größten Beweis .Ich will nicht größenwahnsinnig werden ,oder behaupten ich wäre damit unsterblich ,aber ich weis ,dass das ,was ich jetzt und heute bin ,nicht aus reiner selbstverständlichkeit bin .

Lychee
18.11.2004, 17:21
Ich hoff doch mal stark, dass es nicht schlimm ist, wenn ich zu faul bin die ganzen Posts vor mir zu lesen ._.
Also ich bezeichne mich gerne als Atheistin, weil ich im Laufe der Jahre irgendwie die Fähigkeit verloren habe, an irgendein höheres Wesen zu glauben...
Warum das so ist weiß ich selber nicht... Teils vielleicht, weil mir das 21. Jahrhundert zu sehr zugeredet hat, um ohne Beweise an eine höhere Macht glauben zu können, teils vielleicht, weil mir das Christentum nicht so ganz zusagt (Ich mochte irgendwie nie die Vorstellung, dass da ein Gott ist, der über allem steht und wenn ich mich nicht benehme, komm' ich in die Hölle... X_x) und über andere Religionen... Ich weiß nicht, habe ich inmitten von Christen und Atheisten nie nachgedacht.
Tatsächlich leb' ich aber gut so.
Ungeachtet dieser Tatache bin ich übrigens evangelisch und den Schulunterricht hab' ich bisher auch nicht abgewählt... Einen Grund dafür habe ich selber noch nicht gefunden.

Ich kann aber irgendwie schon verstehen, warum Leute religiös sind. Das fängt schon damit an, dass ich altertümliche Religionen für gar nicht uninteressant halte. Und irgendwie ist es doch eine schöne Art, sich zu erklären, was man nicht erklären kann; höhere Wesen, fertig. Im Prinzip finde ich das sogar schön. Es schadet doch keinem. Theoretisch. Aber rein praktisch schadet es ja in dem Moment jemandem, wenn andere Religionen unterdrückt werden, verboten. Ich finde, das gehört zu den wichtigsten Themen in der Geschichte der Menschheit; wie viele Leute sind aufgrund ihrer Religion gestorben? Christen wurden im antiken Rom unterdrückt, Christen wiederum tolerierten die Kelten nicht und was weiß ich nicht alles...
Also ich finde das ziemlich tragisch, mehr als das.

Also um es noch mal kurz zu sagen: ich mag es eigentlich, sich Dinge auf so schon irgendwie romantische Art zu erklären (Bin auch großer Fan von Sagen ^^), aber wenn ich mir die Weltgeschichte so angucke... Ist da doch etwas schief gelaufen. Dass sich Leute aufgrund unterschiedlicher Religionen bekriegen, Intoleranz zeigen, ist doch traurig. Krank. Tut es den Leuten wirklich weh, wenn einer in die Kirche geht und sein Nachbar nicht? Kann ich mir schlecht vorstellen.

Warum ich selber nicht religiös bin, kann ich nur durch diese Aussagen jetzt irgendwie selber nicht begründen, es ist einfach so.
Und da das jetzt spontan alles ist was mir einfällt und nicht einmal intelligent, mach ich jetzt Schluss X_x.

Jinjukei
18.11.2004, 20:52
Zu großes Thema um dabei mitzumischen - sry
Warum man religiös ist? Weil es nicht verboten ist, man es nicht erklären kann, man nicht über das Unendliche hinaus sehen kann...
>...was kommt nach dem Tod? Führe mit der Physik an das Ende des Universums, führe mit ihr an die Anfangsgeschichte...was war davor, danach? Nichts? WIESO?

Ganze einfacH! Glaubst du? Glaubst du nicht?

Layana
18.11.2004, 21:22
Religion... Ja, das ist so ne Sache bei mir.

Also, ich bin katholisch und hab auch den ganzen Kram mitgemacht, wie Kommunion und Firmung. Ich war sogar zehn Jahre lang Messdienerin. Aber glaube ich deshalb oder bin besonders religiös?

Nun, für mich war Kirche irgendwie eher eine Gewohnheitssache. Man ist halt damals mit zur Kommunion gegangen und weil dann irgendwie alle Messdiener geworden sind, hab ich da einfach auch mitgemacht. Am Wochenende in die Kirche gehen wurde zu so ner Art festen Gewohnheit. Der Messdiener-"Job" hat mir auch irgendwie Spaß gemacht. Wir haben uns einmal in der Woche mit unsere Gruppe getroffen und alles mögliche gemacht: geplaudert, in jüngerem Alter Spiele gespielt,... Ab und zu sind wir auch für ein paar Tage in eine Jugendherberge gefahren. Das war alles eigentlich nur Spaß!

Mittlerweile geh ich nicht mehr in die Kirche und bin auch kein Messdiener mehr. Hatte am Ende auch ne ziemliche Diskussion mit meinem Pastor darüber, weil der dachte, dass ich echt religös wäre, an Gott glaubte und bete und so was.

Dem ist aber nicht so. Ich denke schon, dass es irgendeine höhere Macht gibt, die das Geschehen auf der Welt in irgendeiner Weise beeinflusst, auch wenn wir es nicht verstehen, aber ich glaube eben nicht so an Gott, wie es die Kirche tut.

Deswegen hab ich damit erst mal abgeschlossen. Aus der Kirche austreten, möchte ich aber trotzdem nicht, da ich den Wunsch habe, später einmal kirchlich zu heiraten!

Urashima
18.11.2004, 21:26
also ich bin ohne bekenntnis.. und hab noch nie verstanden wie man an etwas glauben kann was man noch nie gesehn hat oder so..

aba wenn sich leute besser fühlen wenn sie an was glauben können dann ists ok

_edit_
ja stimmt.. ich weiß es!

ups .. hab mein post vorher unabsichtlich gelöscht.. (kleines touchpad problem)

Shinigami
18.11.2004, 21:29
Deswegen hab ich damit erst mal abgeschlossen. Aus der Kirche austreten, möchte ich aber trotzdem, nicht, da ich den Wunsch habe, später einmnal kirchlich zu heiraten! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/gruebel.gif (http://misc.php?do=getsmilies&wysiwyg=1&forumid=0#)
Nennt man das heuchlerisch? Warum willst du kirchlich heiraten? Wegen dem weissen Kleid und den Blumenkindern? Manchmal komm ich vom Verständnis einfach nicht mehr mit.


also ich bin ohne bekenntnis.. und hab noch nie verstanden wie man an etwas glauben kann was man noch nie gesehn hat oder so..
Dann würde es nicht "glauben" heissen, sondern "wissen" :rolleyes:


ja stimmt.. ich weiß es Du weisst was? Das es Gott nicht gibt? Schön für dich.

ddc
18.11.2004, 22:09
Ich bin ein religiöser Mensch, jedoch auch sehr unentschlossen.
Es gab mal eine Zeit, in der ich wie viele andere von Realität, Wissenschaft, glaube an sich selbst etc. geredet habe. Rückblickend kommt mir vieles als Geschwafel vor. Zu sagen, der Mensch sei in der Lage, alles zu erklären, ist imo Blödsinn. Wir sind in unseren Fähigkeiten viel zu beschränkt und selbst wenn wir unsere Fähigkeiten erweitern (was wir aber genaugenommen noch nie wirklich getan haben), müssen wir stets vor der Unendlichkeit kapitulieren. Ich kann göttliche Kräfte, die in unserer Welt wirken, weder beweisen, noch widerlegen, aber ich glaube, dass es etwas gibt, das der Mensch mit seiner arroganten ("logischen") Herangehensweise unmöglich erfahren kann.

Mit der christlichen Religion habe ich aber einige Probleme. Zum Beispiel glaube ich nicht, dass es so etwas wie "Sünden" wirklich gibt und ich glaube auch nicht, dass man sich Wahrheit (im religiösen Sinne) anlesen kann, sondern jeder Mensch kann nur durch sich selbst Wahrheit erfahren. Den Anspruch auf Alleingültigkeit, der in den drei großen monotheistischen Religionen (meistens) gepredigt wird, finde ich aber sehr anmaßend und eigentlich unreligiös.

Nach dem Text könnte man jetzt denken, ich sei ein esoterischer Spinner, der durch den Wald latscht Bäume umarmt und nen Buddhaschrein in der Küche hat.
Das ist aber nicht so, weil ich mich nirgendwo angeschlossen habe. Bis dahin versuche ich einfach möglichst unarrogant und aufgeschlossen zu sein, nehme das Leben dabei aber auch so wie es ist.

Master
19.11.2004, 07:31
Hm... ein interessantes Thema.

Ich selber bin zwar von der Konfession her katholisch, hab auch den ganzen Kram mitgemacht (Kommunion, Firumg usw.), bin aber mittlerweile, von meinem glauben her irgendwie gar keiner gruppe angehörig... zumindest fühl ich mich mit keiner Religion verbunden. Obs Gott gibt? Keine ahnung, kann ich nicht sagen und sollte jeder für sich entscheiden... Aber was ist überhaupt ein Gott? (ich sage bewusst ein und nicht der Gott). Nun, für mich ist ein Gott das ultimative Wesen, Allwissend, Unsterblich/Unverwundbar, niemals Krank und mit der Gabe ausgestattet alles nach seinem belieben umzusgestalten und zu erschaffen (sprich ein Alleskönner). Also das absolute Gegenteil eines Menschen, laut Bibel hat der Gott ja die Menschen nach seinem ebenbild erschaffen, also ist mein Glaube an ein göttliches Wesen schonmal anders als das der Bibel...


Die Frage stell ich mir schon seit langem warum leute an solche dinge glauben
Die Leute glauben daran weils denen (paradoxerweise) halt gibt an sowas zu glauen das Gott barmherzig ist, wird ja auch in der Bibel so erzählt, wenn man aber zwischen den Zeilen liest dann find die beschreibung von Gott nicht so barmherzig... Sagt vieleicht einem der Hiob was?


ich mein wenn gott (in allen religionen) meist so allmächtig ist warumlässt er dann eure kinder, tanten, omas sterben?
Naja entweder hat Gott keinen bock sich darum zu kümmern oder es gibt halt keinen Gott oder es können tausend andere (banale) gründe sein... suchs dir aus...


wenn gott so allmächtig ist warum gibs dann kriege, erbebeben etc.?
Naja hat wohl eher weniger mit Gott zu tun, Kriege werden durch die Menschen geführt aus meist banalen Gründen... Und Erdbeben? Schonmal was davon gehört das sich die Kontinentalplatten bewegen? Was das betrifft so isses der lauf des Planeten Gott hat also nicht direkt damit was zu tun, außer das er laut Bibel den Planeten geschaffen hat.


in der bibel heißt es doch dass gott alle mensvchen erschaffen hat und alles was wir tun sein wille ist?
dann war es salso sein wille das bush tausende leute tötet?
dass hitler millionen juden vergast hat?
Nee, sowas kann man dann Missbrauch von Religion nenen, was zurzeit effektiv von Bin Laden und co. gemacht wird.



bis zum jüngsten gericht.
Yeah, let´s rock!^^

Crack (KdA)
19.11.2004, 11:58
Also ich wurde sehr religiös erzogen. Na ja, meine Eltern kommen aus Vietnam, da ist es ein bisschen anders. Wenn man etwa betet, singt man. Ich bin katholisch.

Obwohl ich von Anfang an mehr oder weniger zwanghaft mit in die Kirche genommen wurde, bin ich meinen Eltern dankbar, dass sie dies taten. Wäre ich nie in die Kirche gegangen, wüsste ich absolut nichts darüber, wäre ich wahrscheinlich auch nir hingegangen. Gott gibt mir Halt in Bedrängnis, Not und Ängsten. Er ist wie ein Stern in der Nacht.

Der unendliche freie Wille des Menschen, den Gott trotz allem nicht bricht, bedeutet für mich, dass er uns wirklich liebt.

Zum Abschluss möchte ich einen polnischen Mann zitieren, der in einem Gettho gestorben ist:

"Gott, du hast Zeit meines Lebens versucht, meinen Glauben an dich zu brechen. Es ist dir nicht gelungen. Ich sterbe wie ich gelebt habe: Gläubig in dir."

Ich bin der Ansicht, dass jener Mann nun im Paradies wandelt.

MfG
Crack (KdA)

Konsum
19.11.2004, 12:44
Bin leicht angehaucht, soll heissen, immer dann wenn ich es nicht will, "bete" ich zu "Gott". Es gab mal eine Zeit, in der ich wirklich an Gott glaubte, in allem einen Sinn sah, den Er sich ausgedacht hatte und dass, wenn ich nur immer brav bin, täglich drei mal bete und mind. einmal in der Woche ein "Ave Maria" runterleier, ich dann gute Chancen hätte, um in den Himmel zukommen, da mir die Hölle niemals richtig gefallen hatte.

Doch dann kam eine Zeit, in der ich oft operiert werden musste und irgendwann einfach mehr Hilfe brauchte, als ich sie von meinen Eltern hätte bekommen können. Zuvor hatte ich den alteingesessenen Herr dort oben nicht mit irgendwelchen Blödsinn gelangweilt, halt nur mit dem, was alle Kinder wollten: Superman sein, eine helle Leuchte in der Schule, den Winspector + Auto + Spezialausrüstung usw. Diesmal wollte ich aber etwas, was mir wirklich am Herzen lag: keine Schmerzen mehr. Nun, Er hörte nicht, hatte wohl sein Hörgerät nicht eingeschaltet, und irgendwann fiel ich einfach vom Glauben ab. Besonders als ich die wunderbare Welt der Physik kennen lernen durfte.

Seitdem lebe ich in einem wunderbaren Atheismus, nun, teilweise, suche ständig Sachen, die die Existenz Gottes widerlegen und würde sozusagen die Kaution bezahlen, wenn jemand dem Papst einen Playboy vor die Nase halten würde...

Oder kurz: Durch blöden Stursinn und Intolleranz sehe ich in der Kirche nur schlechtes, auf das die Welt wohl gut verzichten könnte. Gleichzeitig beneide ich die Gläubigen wirklich um ihren festen Glauben, der ihnen Kraft und Sicherheit zu geben scheint.

Recht herzlichen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

Ianus
19.11.2004, 14:30
in der bibel heißt es doch dass gott alle menschen erschaffen hat und alles was wir tun sein wille ist?
dann war es also sein wille das bush tausende leute tötet? dass hitler millionen juden vergast hat? Vielleicht könnte man diese Stelle auch so lesen, das man uns einst vor die Wahl zwischen Geborgenheit in Abhängigkeit - dem Paradies - und dem "Verdammtsein zur Freiheit" - dem Apfel - stellte. Wir entschieden uns angesichts der beiden Möglichkeiten für die Freiheit.
Alle Konsequenzen dieser Freiheit sind deswegen innerhalb Gottes Willen, aber sind sie deswegen seine Schuld? :D Ich bitte dich, wir sind dank der Wahl frei zu handeln wie wir wollen, wir haben uns von der direkten Abhängigkeit losgesagt als wir den Apfel nahmen und gehen unseren eigenen Weg.
Wenn du nach dem Willen fragst, der hinter den Morden, Genoziden und sonstigen Gräuletaten steckt dann suche nicht bei Gott, sondern bei jedem Einzelnen, der sich entschied Mitzumachen anstatt Widerstand gegen ein paar Vollidioten zu leisten die scharf darauf waren, ihre Nachbarn zu vergasen. :rolleyes:

Diese Entscheidung allein, uns die Möglichkeit zur Freiheit zu geben war Gottes Wille, denn hätte er kein Interesse daran besessen, dem Menschen die Wahl zu lassen hätte er den Baum nicht erschaffen. Willst du nun zum Inquisitor werden, und Gott deswegen weoterhin verfluchen wie ein rachsüchtiges Kind oder erwachsen werden und mit der Freiheit leben lernen?


Nun, Er hörte nicht, hatte wohl sein Hörgerät nicht eingeschaltet, und irgendwann fiel ich einfach vom Glauben ab. Besonders als ich die wunderbare Welt der Physik kennen lernen durfte. Ist Hiob denn der letzte Mensch, der keine instrumentelle Beziehung zu seinem Gott hatte? Woher nehmen all die Leute nur die Idee, das man etwas bekommt wenn man an Gott glaubt? Steht irgendwo in der Bibel: "Wenn du dieses und jenes und das eine tust, werde ich Gold, Silber und Apfelkuchen auf dich herabregnen lassen."? Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sich so viele von der Religion einen greifbaren, objektivierbaren Wert erwarten.
Schon zuvor hat niemand deine Bitten erhört, ohne das dies deinem Glauben geschadet hätte, oder? Wieso dann der Umschwung, nur weil ein größerer und bedeutender Wunsch unerfüllt blieb? Glaubst du etwa, man würde sich durch unerfüllte Wünsche ein "Konto" aufbauen, welches dann wenn es eng wird für ein großes Wunder aufgelöst werden kann?

Master
19.11.2004, 15:52
Ist Hiob denn der letzte Mensch, der keine instrumentelle Beziehung zu seinem Gott hatte? Woher nehmen all die Leute nur die Idee, das man etwas bekommt wenn man an Gott glaubt? Steht irgendwo in der Bibel: "Wenn du dieses und jenes und das eine tust, werde ich Gold, Silber und Apfelkuchen auf dich herabregnen lassen."? Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sich so viele von der Religion einen greifbaren, objektivierbaren Wert erwarten.
Schon zuvor hat niemand deine Bitten erhört, ohne das dies deinem Glauben geschadet hätte, oder? Wieso dann der Umschwung, nur weil ein größerer und bedeutender Wunsch unerfüllt blieb? Glaubst du etwa, man würde sich durch unerfüllte Wünsche ein "Konto" aufbauen, welches dann wenn es eng wird für ein großes Wunder aufgelöst werden kann?
Hm... ich denke das kommt wohl daher das Gott immer als allmächtig angepriesen wird... die Menschen denken dann so: "Ja also wenn Gott allmächtig is isses doch kein problem mir mal die eine oder andere bitte zu erfüllen". Irgendwo kann ich das schon verstehen das man sauer is, wenn schon als Knirps einem eingetrichtert wird das Gott hier der Superbarmherzige Alleskönner ist, und einem dann sämtliche Bitten und Wünsche unerfüllt bleiben... sei es auch nur der Wunsch wieder Gesund zu werden wenn man zb. Krank ist... da wundert es mich nicht das dann einer ankommt und sagt Gott gibts nich und sich von der Religion abwendet

Aber eines gibt mir immer noch Rätsel auf... Es gibt Gläubige die ihre Angehörigen verlieren und dann auch noch sagen es wäre Gottes Wille... also sowas kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen...

Lysandros
19.11.2004, 16:10
Ich glaube prinzipiell nicht, dass es nur einen Gott gibt. Warum sollte es auch? Die kath. Christen sagen er sei so, die evangelischen Christen wieder anders, ebenso Juden, Moslems, etc. Deswegen bin ich der Meinung man sollte, wenn man von Gott redet, auch dazu sagen, welchen Gott man meint.
Ich glaube persönlich mehr an den Gott der Evolution, der Gott der Christen, speziell der der kath. Christen ist mir zu unlogisch, aber auch so seine Vorzüge. Von der christlichen Gemeinschaft her ist mir die kath. am liebsten, bin ja selbst katholisch getauft und kann mit den anderem Zeug nur wenig anfangen und ein bisschen der Tradition sollte man dann doch treu bleiben.

Galuf
19.11.2004, 16:25
Sagt vieleicht einem der Hiob was?





Hiob war ein Opfer einer Frage die Satan aufgestellt hat. Er hat quasi versucht zu beweisen dass die Eigenschaft Liebe im Grunde genommen nur eine Erfindung von Gott ist.

Er hat behauptet dass die Menschen Gott nur so lange lieben wie er ihnen Segnungen zukommen lässt und wenn es ihnen unbequem wird, dass sie sich von Gott ganz schnell abwenden werden.



Gott wollte nicht das dem Hiob was schlechtes geschieht jedoch musste diese Frage beantwortet werden und so hat er es zugelasen dass Satan ihm alles wegnimmt was er hatte ausser seinem Leben.




Aber eines gibt mir immer noch Rätsel auf... Es gibt Gläubige die ihre Angehörigen verlieren und dann auch noch sagen es wäre Gottes Wille... also sowas kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen...

Das ist auch nicht Gottes Wille. Es war überhaupt nicht sein Wille dass die Menschen sterben jedoch haben sie es elber gewollt.



Am sonsten Dito an Ianus

Ianus
19.11.2004, 17:06
Deine erste Überlegung ist gut, die werde ich mir merken müssen, falls ich jemals in die Verlegenheit komme, mit Kindern über Religion sprechen zu müssen. :) (:D Als Buddhist.Mit katholischen Gören. :D)


Aber eines gibt mir immer noch Rätsel auf... Es gibt Gläubige die ihre Angehörigen verlieren und dann auch noch sagen es wäre Gottes Wille... also sowas kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen... Wenn dein dein Wunsch das unendliche Leben ist, solltest du dich an den Daoismus wenden.n Ich habe keine Ahnung, ob die Methoden wirklich funktionieren, aber es kann nicht schlecht sein, wenn man sein ganzes Leben mit dem Studium der Schriften verbringt um zu entschlüsseln, was nun wirklich mit den pysikalischen Experimenten zur Erzeugung des Unsterblichkeitstrankes gemeint war.
Die Natur des "Steines der Weisen" wurde IMHO schon einleuchtend als Fehlinterpretation alter pysikalischer Theorien erklärt, aber die Antwort, was das "Zinnoberelexier" ursprünglich höchstwahrscheinlich war habe ich noch nirgends gefunden.


Mit der Frage, ob der Tod eines jeden einzelnen Ausdruck des göttlichen Willens ist werde ich vorsichtig umgehen, denn nach dem Bildniss, welches man uns von Gott gemacht hat kommt es dann so heraus, als ob er irgendwo über uns Sitzen würde und zu sich selbst sagen: "Der, der und die da werden heute sterben." ;)
Der Tod speziell einer jeder einzelnen Person wird den christlich/jüdisch/islamischen Gott sicherlich nicht zu Luftsprüngen animieren, aber der Tod an sich muss fast von ihm kommen, da er uns nach mosaischem Glauben auch Leben gab.
Trotzdem wäre es kindisch, hinter jedem Toten einen Beweis des göttlichen Unwillens gegen die verstorbene Person oder deren nächste Verwandte zu sehen. Theologische Rechtfertigungen der begrenzten Lebenszeit will ich nicht bringen, ich bin kein Theologe, nur jemand mit Meinung.

Last-GalArIAn
19.11.2004, 17:40
Warum seid ihr religiös?
Bin ich nicht, werd ich nicht, will ich auch nicht.
ich halte von Religionen rein gar nichts. Für mich ist das nur ausgedachter Schwachsinn...

Konsum
19.11.2004, 18:07
Ist Hiob denn der letzte Mensch, der keine instrumentelle Beziehung zu seinem Gott hatte?
Oh nein, wohl nicht. Aber ich bin einer, der angefangen Sachen zu glauben, die er auch gesehen hat.
Und da ich keine Beweise für die Existenz zu Gott fand, die Skepsis immer weiter anwuchs und ich etwas mehr über die Vergangenheit der Christlichen Religion erfuhr, hörte ich auf zu glauben.

Aber wo du Hiob schonmal erwähnt hast:
"[...]der die Niedrigen erhört und den Betrübten emporhilft."

und

"[...]und ist des Armen Hoffnung, dass die Bosheit wird ihren Mund müssen zuhalten."
Hiob 5.6, 11 & 16
Nun, wenn man sich darauf verlässt, ist es irgendwie ein herber Rückschlag.


Steht irgendwo in der Bibel: "Wenn du dieses und jenes und das eine tust, werde ich Gold, Silber und Apfelkuchen auf dich herabregnen lassen."?
Ja, das tut es.
"Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten."
Exodus 20, 1-7: Die zehn Gebote (1. - 3. Gebot)

Ok, ist zwar nur indirekt, aber man kann es wohlso auslegen, wie du es beschrieben hast. :)

Ianus
19.11.2004, 18:33
Ja, das tut es.
"Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten."
Exodus 20, 1-7: Die zehn Gebote (1. - 3. Gebot)

Ok, ist zwar nur indirekt, aber man kann es wohlso auslegen, wie du es beschrieben hast. :)
:D Mann, ich werde an jenem Tag, an dem der Vatikan das Alte Testament dorthin verfrachtet wo es hingehört so glücklich sein.


Oh nein, wohl nicht. Aber ich bin einer, der angefangen Sachen zu glauben, die er auch gesehen hat.
Und da ich keine Beweise für die Existenz zu Gott fand, die Skepsis immer weiter anwuchs und ich etwas mehr über die Vergangenheit der Christlichen Religion erfuhr, hörte ich auf zu glauben. Das ist verständlich. Ich habe aus denselben Gründen einen anderen Glauben gesucht.

Rübe
19.11.2004, 22:06
:D Mann, ich werde an jenem Tag, an dem der Vatikan das Alte Testament dorthin verfrachtet wo es hingehört so glücklich sein.

Dann kommt sicher wieder irgend ein Typ und behauptet, wir Katholiken seien Antisemiten.

Ianus
19.11.2004, 22:26
Dann kommt sicher wieder irgend ein Typ und behauptet, wir Katholiken seien Antisemiten.
Schick mir seine Addresse, ich werde ihn aus dem Hinterhalt überraschen und zusammenschlagen, schließlich sind wir Buddhisten Pazifisten.

Master
20.11.2004, 09:48
Hiob war ein Opfer einer Frage die Satan aufgestellt hat. Er hat quasi versucht zu beweisen dass die Eigenschaft Liebe im Grunde genommen nur eine Erfindung von Gott ist.

Er hat behauptet dass die Menschen Gott nur so lange lieben wie er ihnen Segnungen zukommen lässt und wenn es ihnen unbequem wird, dass sie sich von Gott ganz schnell abwenden werden.



Gott wollte nicht das dem Hiob was schlechtes geschieht jedoch musste diese Frage beantwortet werden und so hat er es zugelasen dass Satan ihm alles wegnimmt was er hatte ausser seinem Leben.
Hm... leider hab ich die Bibel zur zeit nicht parat, aber war es nicht so das Satan mit der Story nix zu tun hattte und nur Gott alleine den Glauben von Hiob Prüfen wollte in dem er ihn mit schlimmen sachen "bombardiert" hatte...



Wenn dein dein Wunsch das unendliche Leben ist, solltest du dich an den Daoismus wenden.n Ich habe keine Ahnung, ob die Methoden wirklich funktionieren, aber es kann nicht schlecht sein, wenn man sein ganzes Leben mit dem Studium der Schriften verbringt um zu entschlüsseln, was nun wirklich mit den pysikalischen Experimenten zur Erzeugung des Unsterblichkeitstrankes gemeint war.
Die Natur des "Steines der Weisen" wurde IMHO schon einleuchtend als Fehlinterpretation alter pysikalischer Theorien erklärt, aber die Antwort, was das "Zinnoberelexier" ursprünglich höchstwahrscheinlich war habe ich noch nirgends gefunden.
Ja Unsterblichkeit ist schön und gut, aber das alleine is nutzlos. Stell dir vor jemand hackt dir die Birne ab aber du "lebst" quasi noch weiter nur ohne Köper..O.o... keine tolle vorstelung denk ich. Da ist Unverwundbarkeit schon besser auch wenn man dadurch nicht ewig lebt... bedingt durch die altersschwäche. Aber auch das ist nicht so der Bringer... was nützt dir Unverwundbarkeit wenn du ein Schwarzes Loch gesaugt wirst... tja dann hat man die Arschkarte gezogen und bleibt ewig darin gefangen... bis man vieleicht stribt oder auch nicht, weil die Zeit eventuell stillsteht.

Am besten ist : Unsterblichkeit + Unverwundbarkeit + Allwissenheit + Allmacht. Somit steht es einem frei sein Leben perfekt nach seinen wünschen zu Gestalten. Jetzt ist man perfekt gerüstet gegen jegliche Gefahr, ein Schwarzes Loch kann man nun problemlos umgehen, dank der Macht die man dann nun besitzt kann mans einfach schließen oder verschwinden lassen. Und den Kopf kann dir dann auch keiner mehr abhacken, bedingt durch die Unverwundbarkeit kann man ja nicht mehr verletzt werden^^. Diese 4 Dinge stehen in einem einklang, fehlt eines der 4 bist du nicht mehr Perfekt.

Wie gesagt, Unsterblichkeit alleine ist nicht gut...^^ Deshalb versteh ich nicht wieso soviele Menschen danach gieren unsterblich zu werden... anscheinend sind sich viele der Konsequenzen nicht bewusst.

Galuf
20.11.2004, 09:56
Hm... leider hab ich die Bibel zur zeit nicht parat, aber war es nicht so das Satan mit der Story nix zu tun hattte und nur Gott alleine den Glauben von Hiob Prüfen wollte in dem er ihn mit schlimmen sachen "bombardiert" hatte...


Ich würde vorschlagen dass du das Buch Hiob ein bichen liest^^

Master
20.11.2004, 09:59
@Galuf: Gelesen hatte ich die stelle in der Bibel schon... nur das war vor Jahren, weshalb ich mich nicht mehr an alle einzelheiten erinnere.

ddc
20.11.2004, 14:04
schließlich sind wir Buddhisten Pazifisten.

Siehst du dich selbst als jemanden, der sich dem Buddhismus verbunden fühlt oder der aktiver Buddhist ist? Ich kann mir letzteres bei einem Mitteleuropäer irgendwie nur sehr schwer vorstellen. Das ist nicht provokant gemeint, aber es würde mich sehr interessieren, ob du diese Religion wirklich lebst.

netwarrior
20.11.2004, 15:50
Warum Menschen religiös sind?
Viele Menschen suchen in ihren Leben nach dem Sinn ihrer Existens. Da sind die Religionen nun mal am Nächsten, da sie dem Menschen versuchen die Antworten auf ihr Seelenheil zu geben. Mit anderen Worten, Religionen versuchen den Menschen ein Stück Weisheit bzw. Lebensphilsphie zu übermitteln.

Dummerweise missbrauchen viele Scheinheilige den Glauben vieler Menschen und drehen die Lehren so um, dass sie keinen Sinn ergeben aber befolgt werden müssen, weil es in den Lehren steht. Man sollte sich aber von solchen Dogmen nicht sein Leben diktieren lassen sondern den Sinn hinter diesen Schriften hinterfragen.
Okay, das ist jetzt leichter gesagt als getan, da vieles Lehren in den Religionen mit versteckten Metaphern und Symbolismen um sich werfen.


Wenn Gott so mächtig ist, aber lässt er dann soviel Unheil geschehen?
Kann ich da nur Galuf Meinung anschließen.
Außerdem, wenn Gott sich in unsere Angelegenheiten einmischen würde, wäre es so als hätten wir die ganze Zeit unsere Mutter um den Hälsen, die uns sagt was wir zu tun und zu lassen hätten - brrr...ein unschöner Gedanke.


Warum sterben Menschen?
Darauf weiß niemand eine Antwort. Angeblich weil man dann, wenn man ein guten Leben geführt hat in den Himmel kommt.
Aber zum Trost hier eine physikalische Erklärung: :D
Alle Materie zerfällt.

moeb_mensch2
20.11.2004, 17:28
ich scheiß auf die kirch(ich bin auch nicht religiös wie moeb_mensch) und auch habe 2 stündigen ethik unterricht und kenne auch leute die lieber heute als morgen aus der kirche aussteigen wollen.
ich wohn neben moeb_mensch und wir sind der meinung die kirchen abzureißen und irgenetwas anderes hinbauen zu lassen.

moeb2



isch grüze ditsch moeb_mensch

Lychee
21.11.2004, 08:54
ich wohn neben moeb_mensch und wir sind der meinung die kirchen abzureißen und irgenetwas anderes hinbauen zu lassen.

Hälst du das wirklich für klug? Ob du selber religiös bist oder nicht sei jetzt mal dahin gestellt, aber andere Leute tun es und wollen bestimmt nicht, dass ihre Kirche abgerissen wird.
Man kann sich sicherlich über die Richtigkeit de einzelnen Lehren einer Religion streiten und niemand wird mehr gezwungen, gläubig zu sein, aber trotzdem sollte man doch den Religiösen auch ihre Kirchen lassen.
Dann steig doch einfach aus der Kirche aus, vermeide es über religiöse Themen zu reden und plopp, schon fallen die die Leute gar nicht mehr auf! Als ob Gläubige irgendwem schaden würden...
(Na ja, also zumindest inzwischen nicht mehr, von ein paar Hundert Jahren war das zugegeben anders)

P.S.: Bisschen oft "gläubig" oder "religiös" geschrieben... XD Fällt irgendwem noch ein schönes Synonym ein?

P.P.S.: Außerdem sind gotische Kirchen schön *strahl*. Zumindest von außen... XD Kölner Do~~~m °_°.

Chrischplak
21.11.2004, 11:24
Ich selbst bin nicht religiös. Allerdings hab ich bei der Konfirmation Kohle abgesahnt und so, fürn Führerschein. Sonst gehe ich aber nicht zur Kirche. Das einzigste wöfür ich wohl in der Kirche bleiben werde is das Heiraten denn heiraten vorm Altar kann ich mir irgendwie besser vorstellen als nur standesamtlich.

Aber generell sollte es jedem selbst überlassen sein an was er glaubt und an was nicht. Meinungsfreiheit und so ^^°

Don Cuan
21.11.2004, 15:48
Mit einer festen Religion kann ich mich nicht identifizieren, schon weil mir die Institutionalisierung des Glaubens (der eigentlich etwas persönliches ist oder sein sollte) suspekt ist. Diese Haltung ist dabei nicht zuletzt auch auf die größtenteils schlechten Beziehungen meiner Verwandten zur Kirche zurück zu führen.
Insbesondere monotheistische und dualistische Religionen stoßen bei mir deshalb eher auf Ablehnung, weil sie in sich selbst oft nur bedingt schlüssig sind und oft in eine Schwarz-Weiß-Betrachtung verfallen. Ich hielt deswegen bis vor einiger Zeit den Buddhismus als die meinen Überzeugungen am nahe stehendste Religion. Diese Haltung wurde aber letzten Endes, insbesondere auch durch meinen Thailand-Urlaub (über 90% Theravada-Buddhisten) diesen Sommer stark abgeschwächt. Neben den Erfahrungen unseres Reiseleiters (der selbst jahrelang Mönch war) brachte die Gleichsetzung Buddhas mit "The Good Law" (in der englischen Übersetzung der "Teachings of Buddha") auch den Rollenspieler (und Pally-Hasser ;) ) in mir zu dem Entschluss, Siddharta Gautama nicht mehr als religiöse Figur zu sehen, sondern "nur" noch als einen praktischen Philosophen (wie ich auch Jesus, sofern die Überlieferungen über seine Taten Hand und Fuß haben, sehe).
Ich bin mir bisher nicht sicher, wie ich gegenüber dem Taoismus stehen würde, da ich mich IMO noch nicht hinreichend genug mit dieser Religion befasst habe, um eine Beurteilung zu treffen.
Mit dem Islam sympathisiere ich trotz eigentlich grundlegender Differenzen teilweise, was allerdings zu großen Teilen an der Dämonisierung liegt, die insbesondere nach 9/11 mit den Anhängern dieser Religion betrieben wird, sowie an meiner eher pro-palästinensischen Haltung im Nahost-Konflikt (die Rechtfertigungen der Zionisten für ihre Verbrechen sind IMHO ungenügend bis lächerlich).
Insgesamt fühle ich mich jedoch keiner etablierten Religion zugehörig. Meine Vorstellung vom Transzendenten geht in eine grundlegend verschiedene Richtung.

Allerdings ist mir auch, ausgerechnet durch einen konservativen Historiker :rolleyes: , klar geworden, dass die Religion nur ein kleinerer Teil der eigenen Ideologie darstellt, die als Gesamtes ebenso wie im Kleinen auf Glauben basiert. Dieser Mann bezeichnete den Sozialismus und Kommunismus als Ersatzreligionen (wie sicher auch manche vor ihm), was angesichts Marx' These "Religion ist Opium fürs Volk" zunächst als ein glatter Schlag ins Gesicht erschien. Dennoch kam ich zu dem Schluss, dass dieser Mann in einer gewissen, von ihm womöglich gar nicht intendierten, Auslegungsweise durchaus recht hatte. Kommunismus, sowie der von Marx' als dessen Vorstufe bezeichnete Sozialismus gehen von überaus hohen Idealen aus, um eine auf gerechterer Verteilung basierende Gesellschaft zu errichten. Und meiner Ansicht nach lässt sich damit eine den eigenen Prinzipien stark entsprechende politische Haltung auch in gewissem Maße mit einer Religion gleichsetzen.
"Ziele setzen heißt Glauben" - Walther Rathenau
Dabei ist es noch nicht einmal bedeutsam, in welche Richtung diese Ziele gehen.
"Das Ziel aber, zu dem wir streben, heißt menschliche Freiheit" - Walther Rathenau

Politisch gesehen bin ich überzeugter Anarchosyndikalist (ich hätte jetzt auf einige durch den Datenverlust verlorene Posts verweisen können). Diese Gesinnung, die sowohl individuelle Freiheit, ein gemeinschaftliches und friedliches Zusammenleben und den gesellschaftlichen Verzicht auf Machtkonzentrationen fordert (gewissermaßen also eine Vermischung freiheitlicher mit sozialistischen Ideen darstellt), kann nur mit einem großen Maß an Idealismus vertreten werden. Auch wenn diese Haltung von einigen beispielsweise wegen ihrer schweren Realisierbarkeit (keine Machtkonzentrationen bedeutet auch keine Polizei, sondern höchstens Milizen; eine damit verbundene Instabilität gegenüber einer autoritären Regierung) als wirklichkeitsferne Utopie belächelt wird, bleibe ich bei meiner Auffassung, da ich mich nicht, weil das für mich höchste "Gut" schwer zu erreichen und aufrecht zu erhalten ist, einer weniger gerechten Herrschaftsform beugen will. Da diese Einstellung von Überzeugung, Wille und Hoffnung geprägt ist (und zwar nicht nur als von Nietzsche beschriebener "Neid der Zukurzgekommenen"), ließe sie sich mehr oder weniger mit einer Religion vergleichen. Der Unterschied liegt nur darin, dass Religionen grundsätzlich von übernatürlichen Phänomenen als Begründung für ihre Auffassungen ausgehen, während sich meine Ideologie durch die Menschheit erfüllen soll.

Doch nicht nur die "echten" Religionen oder politische und philosophische Ideale basieren auf Glauben, letztendlich gründet auch die Wissenschaft zu einem großen Teil auf diesem Fundament. Das geozentrische Weltbild der Antike, die "Scheibenwelt" des Mittelalters oder das heliozentrische Weltbild Kopernikus' basierten alle auf Vorstellungen und dem Glauben an diese, die sich trotz unternommener Experimente nicht beweisen ließen und für die es höchstens Indizien gab. Doch unsere heutigen Vorstellungen von den Gesetzen, auf denen die Natur basieren soll, sind immer noch stark von Überzeugungen und Glauben abhängig. Es besteht nicht grundlos ein Unterschied zwischen der europäisch geprägten und der östlichen Wissenschaft, er entstand u.a. durch unterschiedliche Grundvorstellungen über das Wesen der Natur.
Im Physikunterricht wurde uns die Einstein'sche Relativitätstheorie kritiklos als die einzige Wahrheit vorgestellt, obwohl sie noch heute nicht bewiesen ist (wobei die Induktion einer Aussage auch nur einen mangelhaften Beweis darstellen kann, insbesondere wenn sich die Aussage praktisch auf das gesamte Universum bezieht). Genau genommen sind selbst die einfachsten "Gesetze" nicht allgemein nachweisbar, wenn man ihre Wirkung nur auf einem kleinen Raum untersuchen kann.

"Religiosität" im Sinne von Glauben, Überzeugung und Hingabe ist also IMO nicht nur auf "echte Religionen" beschränkt, die von Göttern oder gottähnlichen Wesen ausgehen, sondern auf unsere allgemeine Weltanschauung erweiterbar. Auch wenn ich keiner religiösen Institution mit irgendeiner Hingabe dienen würde und nicht den kritiklosen Wissenschaftsglauben, der mitunter schon eine "Nachfolgereligion" der bisher etablierten Religionen darstellt, einiger meiner Mitmenschen teile, ließen sich meine politischen Ansichten somit tatsächlich auch fast auf die Stufe einer (äußerst idealistischen) Religion stellen.

Ianus
21.11.2004, 22:17
Ich bin mir bisher nicht sicher, wie ich gegenüber dem Taoismus stehen würde, da ich mich IMO noch nicht hinreichend genug mit dieser Religion befasst habe, um eine Beurteilung zu treffen. Der Daoismus leidet IMO an fast denselben Schwächen wie der Buddismus - der Ritus ist erstarrt. Außerdem übersehen die durch ein romatisches Asienbild verseuchten Hirne vieler Westler gerne, das Daoismus wie ihn Laotze im Tao Te Ching entwarf mehr Politische Philosophie als Religion war, genauso wie die anderen beiden großen chinesischen Beiträge zur Geistesgeschichte - der Konfuzianismus und der Legalismus.
Es gab natürlich auch den Südlichen Zweig des Daoismus, dessen Wurzeln im Schamanismus eine mystisch-magische Philosophie hervorbrachte. Diese ist aber nur für jemanden interessant, der Themen wie der Vereinigung von Mikro- und Makrokosmos und inneren sowie äußerer Alchemie nicht allzu viel Skepsis entgegenbringt.

Rübe
22.11.2004, 00:51
@Don CUan: Hab ich vor dem Crash mit dir die Diskussion über Anarchie angefangen? (ich merk mir selten die Namen von Usern).

Don Cuan
22.11.2004, 00:57
@Don CUan: Hab ich vor dem Crash mit dir die Diskussion über Anarchie angefangen? (ich merk mir selten die Namen von Usern).

Exakt. Das waren einige meiner ersten Post in diesem Forum, deswegen weiß ich es noch genau.

edit: Beim Durchschauen meines Cache ist mir sogar eine kleine Diskussion über Anarchie im WoG zu Augen gekommen. Auch wenn davon nichts allzu hohes zu erwarten ist (und diese nur durch einen Einwurf in einem Thread über Sexualität entfacht wurde), hänge ich mal den Link dazu an: http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?p=785662&#post785662

Asahi
25.11.2004, 18:36
Das ist eine sehr gute frage!
Bis zu meiner Konfirmation war ich noch nicht mal getauft und dann habe ich mich taufen lassen weil man da als Kindergärtnerin einfach besser zurechtfindet.
Doch jetzt war ich ein jahr lang in einem kindergarten und muss sagen dass Religion gar nicht so unintressant ist.
+Ich glaube nicht so sehr an Gott aber ich glaube daran dass die Religion uns gute Dinge beibringen kann,wie Rücksicht auf andere nehmen,...

Rosslatex
26.11.2004, 21:16
Kurz und knapp, warum ich einen Glauben besitze:

Ich glaube einfach dass es ein zu großer Zufall ist, das dies alles entstanden ist, die Menschheit und das alles so perfekt ist...natürlich, es gibt die unendlichkeit, aber trotzdem, man weiß nicht was es für Lebewesen noch im Universum gibt, ich für meinen Tag glaube, dass es Gott gibt, vielleicht hat er auch sogar in irgendeiner Art Einfluss auf unser Verhalten, aber dies ist schon mehr überlegung wert.

Ich bin natürlich jetzt nicht der große Christ und Gläubiger, aber ich denke nun dies von Gott, ausrede kann man es mir nicht =) aber mir jetzt barmherzigkeit des großen Schöpfers einzureden, dass kann man auch nicht, denn niemand hat Gott getroffen und weiß wie er ist, außerdem sterben pausenlos Menschen an Dingen, die nicht unbedingt nötig sind...und wo ist sie, die allmächtige Barmherzigkeit für die Menschheit? 8-)