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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kleiner Leitfaden / Ergänzung für alle Dichter! (Update 16.12.2004)



Mopry
06.09.2004, 19:15
Willkommen im Atelier.
An diesem beschaulichen Ort könnt ihr eure Werke an Geschichten, Gedichten und Zeichnungen posten. Ebenso könnt ihr euch in andere Welten entführen lassen oder aber den Autoren mit Kritiken bei der Entwicklung helfen.
Doch sollte dies alles natürlich im Kontext zur Nettique stehen. ;)
Zu den Kritiken im Folgenden noch etwas.

1. Kritik
Immer wieder gibt es hier die Standartcomments wie ‚Einfach super!‘, ‚Find ich klasse, mach weiter so.‘ oder ’Genial!‘ zu lesen.
Mal ehrlich. Solche Kommentare bringen nichts. Sie helfen niemandem. Sicher, der Autor fühlt sich geschmeichelt und hat vielleicht kurzzeitig einen Ansporn um weiter zu schreiben.
Aber wir alle wachsen an unseren Fehlern und so werden sie nicht aufgezeigt.
Schon in der Schule lernt ihr nicht nur in ganzen Sätzen zu sprechen, sondern auch eure Meinung zu begründen.
Es wäre schön wenn sich das auch in diesem Forum umsetzen ließe.
Es wird auch garnicht erwartet, das ihr eine Geschichte oder ein Gedicht bis ins kleinste Detail durchkommentiert und auseinander nehmt.
Schreibt eure Meinung nur etwas ausführlicher. ;)

Hier also ein kleiner Leitfaden was in eine Kritik könnte:

Lob ist sicher immer erwünscht. Aber nur weil jemand eine gute Geschichte schreibt müsst ihr ihm nicht den Honig ums Maul schmieren. Wenn euch etwas nicht gefällt, euch etwas seltsam vorkommt oder ihr einen sonstig gearteten Fehler entdeckt, macht den Schreiberling darauf aufmerksam.

Solltet ihr dennoch dermaßen positiv beeindruckt sein, das ihr nichts anderes schreiben könnt als ‚Super!‘ macht lieber noch ein Komma dahinter und schreibt den Grund.
Etwa
„Super, mir hat diese Geschichte gut gefallen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und dein Schreibstil ist sehr schön. Es lässt sich nichts weiter sagen. :)“
Soetwas liest sich doch viel besser als ein 1-Wort-Post. ^__^

Wenn euch eine Geschichte partou nicht gefallen will sagt es, aber in einem annehmbarem Ton. Ihr braucht den Autor deshalb nicht in Grund und Boden flamen. Das sollte aber von vornherein schon klar sein. ;)
Es wäre auch schön wenn ihr aufzeigt was euch dazu treibt eine schlechte Meinung über diese Geschichte zu haben.

Und bei allen Auflistungen der Fehler sollten, wenn möglich, Verbesserungsvorschläge nicht fehlen. An einem Beispiel kann man immernoch am Besten erklären wie man etwas meint. Und wenn es nur kleine Bemerkungen sind. Alles ist hilfreich um sich zu verbessern.

Und noch etwas zu den Autoren:

Auf Rechtschreibfehler hingeweisen zu werden mag sicher nicht so angenehm zu sein. Deshalb lasst eure Texte lieber gleich durch die Prüfung in Word laufen. Funktioniert diese nicht, wie bei mir leider der Fall, gibt es andere Möglichkeiten der Korrektur. Open Office etwa hat eine eigene Rechtschreibprüfung und das Programm kann man sich kostenlos herunter laden. :)

Open Office (http://www.openoffice.org/)

Da aber selbst bei einer Prüfung auf Rechtschreibfehler immer noch Fehler übrig bleiben können, empfiehlt es sich den Text noch einmal durchzulesen. Ein Tipp ist da, die Geschichte rückwärts, von hinten nach vorne, Wort für Wort durchzulesen. Das mag umständlich sein, hilft aber. ^^

Und notfalls bietet es sich an sich einen Betaleser zu organisiseren. Ein anderer sieht meist besser die eigenen Fehler.

Wie gesagt wäre es schön wenn ihr eure Kommentare so ausführlich wie möglich schreiben würdet, eine Pflicht oder gar Regel besteht nicht.

2. Gewaltdarstellung
Gewaltdarstellung in Geschichten dürfte dann noch eine Frage sein.
Wie viel ist erlaubt, ab wann sollte ich meine Geschichte zensieren?
Eine Antwort darauf gibt das Jugendschutzgesetz.


§ 131. Gewaltdarstellung. (1) Wer Schriften (§ 11 Abs. 3), die
grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen
in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung
solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder
Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden
Weise darstellt, verbreitet, öffentlich ausstellt, anschlägt,
vorführt oder sonst zugänglich macht, einer Person unter achtzehn
Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder herstellt,
bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist,
einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen
gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 3 zu verwenden oder
einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, wird mit
Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Anschließend noch eine kleine Liste an Tutorialen.

3. Tutoriale
Zeichenclub.de (http://www.zeichenclub.de/)
Ein Zeichenkurs der leicht verständlich ist und mehr ins allgemeine geht.

Uni Essen (http://www.uni-essen.de/kg/freihandsite/seminarskript.htm)
Ein weiterer Kurs zum Freihandzeichnen.

Polycarbon (http://www.polykarbon.com/tutorials/index.htm)
Ein schönes Zeichen Tut, leider auf Englisch ^^

How to draw Manga (http://www.howtodrawmanga.com/tutorial/tutorial.html)
Ein Zeichenkurs für Mangas. Auch wieder auf Englisch.

Autorenhaus (http://www.autorenhaus.de/autorenservice/schreibtipps.shtml)
39 Schreibtipps

Mit freundlicher Unterstützung von Epsylon. =)

2 Tutoriale sind noch in Arbeit (hoffentlich xD).
Magor, der sein Schreibtut noch überarbeitet, und dazu noch ein Zeichenut aus den Reihen der zeichnenden User, für das es aber noch keine Zusagen gibt. ^^

Viel Spaß noch

Vincent D. Vanderol, Shieru-sensei und Mopry

Mopry
24.11.2004, 19:29
Eigentlich sind sie hier ja unnütz. Aber da der Workshop nicht wirklich geklappt hat ( :rolleyes: ) hab ich mal damit angefangen die Punkte nieder zu schreiben, die dort eigentlich auf dem Plan standen.
Von Zeit zu Zeit werden die neuesten dazu editiert.
Hoffe das es für irgend jemanden hilfreich ist. ^^"


Kleine Schreibtipps für größere und kleinere Autoren

Wann schreiben?

Jeder hat sicherlich seinen eigenen Schreibrythmus. Das ist auch gut so. Trotzdem sollte man, um Schreibblockaden vor zu beugen, jeden Tag etwas schreiben. Und wenn es nur das Zusammentragen von Ideen ist. Solche kleinen Übung bietet zudem noch die Möglichkeit des Experimentieren. Man kann die Worte, die Sprache ganz unverbunden ausreizen und vielleicht kommt sogar etwas zustande was man weiter ausarbeiten möchte.
Wie gesagt sollte man sich dazu überwinden jeden Tag, regelmäßig, zu schreiben. Nebenbei hat das auch noch einen Lerneffekt. Und es könnte ja sein das diese Schreibblockade von zu Hohen Anforderungen kommt. ;)
Also nicht selbst stressen und bei einfachen Übungen keine hohen Anforderungen. Ausarbeiten kann man später immer noch.


Nicht nur für sich schreiben

Wenn man schreibt, schreibt man in erster Linie für andere. Egal ob ein Brief, eine Geschichte oder ein Bericht. Man möchte seinem Leser etwas mitteilen, ihn in fremde Welten entführen und ihm faszinierende Dinge zeigen. Dementsprechend sollte man schreiben.
Einfache Sprache prägt sich besser ein, da sie verständlicher ist. Zudem liest sie sich schneller. Eine schwere Sprache, bei der man einen Satz mehrere Male durchlesen muss um ihn zu verstehen, schlägt nur unnötig auf Motivation und Laune. Im schlimmsten Falle liest man die Geschichte nicht zu Ende. Damit wäre das Ziel verfehlt, die Geschichte hätte ihren Sinn nicht erreicht. Gerade deshalb sollte man einfach und prägnant schreiben um den Leser zu motivieren.
Was als einfach definiert wird hängt dann wieder vom Publikum ab für das man schreibt.
Ein Journalist der für die Bildzeitung schreibt wird sicherlich nicht auf dem gleichen Level schreiben wie ein Spiegel Reporter. Und ebenso schreibt ein Kinderbuch Autor nicht wie ein Autor der Thriller verfasst.


Hintergründe

Bei Fantasystorys mag es sicherlich ok sein Orte, Rassen und legenden, ganze Welten neu zu erfinden. Dort mag auch gerade das den Reiz des Genres ausmachen; seiner Phantasie freien Lauf lassen zu können.
Oft aber sollte man sich Hintergrundwissen aneignen. Schreibt man etwa die Geschichte in einer fremden Stadt (nicht ihr, die in der Stadt sitzen, sondern die Geschichte, die in dieser spielt ;)), kann man sich Straßenkarten ansehen oder Fotos. Das hilft sich selbst ein besseres Bild von dem Ort des Geschehens zu machen und letztendlich damit diesen für den Leser besser zu beschreiben.
Aber nicht nur über Orte sollte man sich Gedanken machen. Auch Personen, Feste, Glaube und sogar Alltagsleben wollen hinterfragt sein. Und selbst bei Fantasy Geschichten können Hintergrundinformationen hilfreich sein. Der Sagenschatz bietet ein weites Feld von Anregungen.
Ein guter Schreiber macht sich also erst selbst ein Bild der Gegebenheiten bevor er seinen Lesern diese zu beschreiben versucht.


Timeline

Achtet nicht nur darauf in welcher Zeit ihr schreibt. Es ist auch wichtig keine Sprünge zu machen.
Ihr leitet den Leser durch eure Geschichte. Der Leser weiß nicht was in euren Köpfen vor geht. Wenn ihr also schreibt könnt ihr kleine plötzlichen Sprünge mit euren Charakteren machen oder von einem Ort zum nächsten wechseln. Macht eine Überleitung. Führt euren Leser wirklich an der Hand von Szene zu Szene.
Ein kurzes Beispiel dazu.
Zwei Personen unterhalten sich. Die eine flüstert der anderen noch etwas ins Ohr. Dann leitet der Autor zu den Gefühlen dieser zweiten Person und im nächsten Satz steht schon eine dritte daneben und die erste ist weg.
Diese plötzlichen Wechsel stören den Lesefluss und bringen den Leser durcheinander.
Zudem ist es wichtig nicht zu arg in den (geschichtlichen) Zeiten zu wechseln. Wenn ihr über eine Person in der Gegenwart schreibt könnt ihr nicht ohne Vorwarnung schreiben was diese in der Vergangenheit getan hat. Macht es in Form von Gedankengängen, Erzählungen oder Berichten.
Und seit euch immer im klaren darüber das der Leser nicht das weiß was ihr wisst.


Weiterentwicklung

Um sich selber weiter zu bilden gehört es nicht nur dazu selber zu schreiben. Einen großen Lernfaktor hat es Bücher zu lesen. So kann man von anderen Autoren lernen, sieht andere Schreibstile und kann so auch seinen eigenen finden. Lesen und gelesen werden ist ein Kreislauf des Lernens. Bringt euch selbst etwas bei indem ihr von anderen abschaut.
Achtet darauf wie ein anderer Autor eine Situation beschreibt. Wie er auf seine Charaktere eingeht.
Wie er die Geschichte aufbaut. Vielleicht findet ihr Dinge bei denen ihr meint es anders machen zu können oder aber Beispiele wie ihr selbst euren Stil verbessern könntet.
Letztendlich ist die Sprache nur euer Handwerkszeug das es stetig zu verbessern heißt um nicht abzustumpfen.


Mit allen Sinnen schreiben

Eine Situation, einen Moment erlebt man nicht nur mit den Augen. Erst das Zusammenspiel aller Sinne macht ihn 'echt'. So machen erst die Sinne Sehen, Hören, Riechen und Schmecken einen Moment perfekt. Wenn sie uns schon zur Verfügung stehen, warum dann nicht auch nutzen um einer Geschichte mehr Gefühl zu geben. Beschreibt eine Situation doch mal nicht nur äußerlich. Versucht in Worte zu fassen wie ein Charakter eben diesen Moment wahrnimmt.
Beschreibt z.B. die Luft, die an geschwängert ist mit dem moosig-erdigen Geruch des Waldbodens oder in der das Rufen eines entfernten Vogels mitschwingt. Vielleicht schmeckt der Charakter sogar die Luft, die das schwache Aroma von Pilzen trägt.
Das alles zu beschrieben macht eure Geschichte nicht nur lebendiger, sondern hilft auch dem Leser sich besser in eine Szene hinein zu fühlen und eine Geschichte intensiver zu 'erleben'.


Gut geklaut ist besser als schlecht selbst gemacht

Was nicht heißt das ihr einem Autor einen Charakter oder eine ganze Story stehlen sollt. Vielmehr hilft es aufmerksam durch die Straßen zu gehen und sich seine Umgebung genau umzusehen.
Achtet auf Personen, beobachtet sie und studiert ihre Eigenheiten.
Der eine vielleicht tritt nicht auf Risse, der andere sieht sich ängstlich um als würde er etwas verstecken. Es hilft schon sich seinen Gegenüber in Bussen oder Bahnen genauer zu betrachten. Der ordentliche man, der euch in der Bahn gegenüber sitzt, sieht auf den ersten Blick vielleicht ganz normal aus. Etwas übermüdet von der Arbeit maybe. Auf den zweiten Blick fällt euch dann die Traurigkeit auf die in seinem Blick mitschwingt. Er achtet nicht auf seine Umwelt, sieht geistesabwesend aus dem Fenster. Ein Knopf fehlt am Mantel und der süßliche Geruch eines Damenparfums schwebt um ihn. Vielleicht wurde dieser Mann gerade von seiner Frau raus geworfen?
Das alles kann bei der Entwicklung eines eigenen Charakters helfen und auch Anreize zu Geschichten liefern. Nicht zu letzt heißt es, das ein aufmerksamer Autor nur einen kurzen Blick, einen geringen Moment braucht um eine Geschichte in seinem Kopf zu starten.
Aufmerksamkeit ist also das halbe (Autoren-)Leben.


Durch die Augen des Charakters sehen

Ein Charakter wirkt erst lebendig und eigenständig wenn man ihm auch eine eigene Persönlichkeit gibt. Und diese kann man besser ausarbeiten, wenn man sich in den Charakter hinein versetzt und versucht durch dessen Augen zu sehen. Einige Fragen, die man sich dabei stellen sollte, sind wirklich hilfreich.
Wie würde der Charakter in einer bestimmten Situation reagieren?
Was empfindet er/sie in dem Moment?
Was würde er/sie sagen/nicht sagen?
Was wünscht sich die Person?
Wovor hat sie Angst?
Und so weiter. Allerdings sollte man auch aufpassen das man sich nicht in der Person verliert. Nicht wenigen ist es passiert, das sie die Ängste eines Charakters beschrieben, sich in die Person hinein versetzten und nicht wieder los kamen. Achtet also darauf genügend Abstand zu bewahren, damit die Ängste eures Charakters einer Geschichte nicht die eigenen werden.


Der rote Faden

Jede Geschichte besitzt eine Haupthandlung neben zahlreichen Nebensträngen. Die Nebenhandlungen sind meist nur dazu da um einen Charakter darzustellen. Beide sind unbestreitbar wichtig. Die Verlockung ist aber zu groß, das man sich entweder in den Nebenhandlungen verliert und die Geschichte langatmig wird, oder aber da man zu schnell vorwärts will. Dann bekommt der Leser zwar eine Handlung vorgesetzt, kann mit den Charakteren, die sich erst mit der Zeit entwickeln und darstellen lassen, nichts mit. Es sollte also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beiden sein, damit die Geschichte nicht zu schnell oder zu langatmig wird. Beides wäre der Entwicklung der Charaktere abträglich.
Zeit sollte man sich dennoch lassen. ^_-


Spätere Überarbeitung

Mit dem Laufe der zeit fällt einem ein was man a seiner Geschichte verbessern könnte. An einige Stellen ist die Geschichte zu langatmig an anderen zu kurz. Deshalb sollte man sich seine Texte nach ein paar Tagen oder Wochen noch einmal ansehen und auf Dinge achten die man verbessern könnte. Vergleichen wir eine Geschichte mit einem Wein, so könnte man sagen das ein Text erst mit der Zeit reift und besser wird. Und auch hier haben wir wieder einen Lernfaktor, der es uns erlaubt und weiter zu entwickeln.

Vincent D. Vanderol
16.12.2004, 19:31
Jetzt nochmal offiziell ò_Ó

An alle Dichter unter Euch:

Um ein gewisses Maß an Übersichtlichkeit im Forum zu wahren, wird es fortan nicht mehr geduldet, für jedes neue Gedicht einen neuen Thread zu eröffnen. Stattdessen kann sich jeder dichtende User einen eigenen Thread einrichten, in den er fortan alle seine Werke hineinstellen kann. Im Falle des Absinkens und Wiederpostens nach längerer Zeit bitte den Thread dann einfach mit Hilfe der Such-Funktion wieder ausgraben und weiterbenutzen, sollte nicht allzu schwer sein.
Natürlich kann es Ausnahmen geben bei dieser Regelung, allgemein wird Zuwiderhandlung aber mit Zusammenschieben und zur Not mit Ermahnung geahndet.

Bei Fragen bezüglich dieser neuen Regelung oder Aktualisierungswünschen des eigenen Gedichtethread-Titels einfach ne PN an Mopry oder Vincent D. Vanderol schicken. ;)


Liebe Grüße
Eure Mods :)