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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Zeit"...



Ancient
05.04.2003, 03:49
hi, ich will mal hier falls das erlaubt ist ein Gedicht posten das ich vor ein paar Monaten geschrieben habe. :) Über die Zeit...

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Zeit.

Enorme Geschwindigkeit.
Stunden verrinnen wie Sekunden
Ich stehe da und kann nicht mehr
Ein kurzer Atemzug und weiter
immer an die Zeit gebunden...
immer in Bewegung, schneller, schneller!
immer schneller!
keine Flucht, das Leben rennt davon
und der Tod kommt näher, immer näher
jeder Moment kann der letzte sein
bin ich noch tod oder lebe ich schon?
ein kurzer Augenblick und alles ist vorbei
oder fängt an? was weiss ich...
Zweifel, Blicke, in die Zukunft
keine Zeit, das Leben rennt davon
will fliehen, doch da ist nichts was mich hält
will fliehen, doch kein Halt
keine Sicherheit
nur das viel zu kurze Leben...
was mich noch am Leben hält.
Ich zähle die Sekunden...
1... 2... 3...
...Sekunden... oder schon Minuten?
Habe aufgehört zu zählen...
keine Zeit, keine Flucht
an die Arbeit, das Leben rennt davon
Zeit
der sie braucht, findet sie nicht
der sie hat, der braucht sie nicht
doch sie ist da
entkomme ihr nicht
sie ist die Bewegung
Atem
das Leben...
liebst du sie nicht, verachtet sie dich!


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Bin zwar nicht gerade ein Weltdichter aber die Zeit hat mich irgendwie schon immer beschäftigt. ^^;

blackyugi
05.04.2003, 04:15
Schönes Gedicht,wwie biste auf sowas gekommen??

Amaurosis fugax
05.04.2003, 04:39
Die Zeit... darüber habe ich mir auch schon lange Gedanken gemacht. Und bin zur Erkenntnis gekommen, dass die Zeit über die gesamte Existenz bestimmt - zumindest in meiner Vorstellung. :)
Spannend ist auch, dass die Zeit eigentlich genausogut auch rückwärts gehen könnte (habe ich mal in einer Wissenschaftszeitung oder so gelesen), was sie übrigens vermutlich auch mal wird. Dann kam ich zum Schluss, dass die Zeit eigentlich schon jetzt rückwärts laufen könnte - wir würden nichts merken, da wir auch rückwärts denken würden. :D

Inzwischen hat mich auch eine andere Überlegung begeistert:
Alles ist Gegenwart, alles ist Jetzt. Die Zeit ist wie ein Fluss: Er fliesst und fliesst immer weiter, und doch ist er gleichzeitig an der Quelle und im Meer. :)

Rico
05.04.2003, 08:02
Du hast es auf den Punkt gebracht.
Die Zeit verrinnt in Windeseile.

Erst bist du ein Kind und ehe du dich versiehst,bist du erwachsen.



Mir geht das irgendwo zu schnell.Es gibt Zeiten,die ich gern nochmal erleben möchte,obwohl die grad mal 5 oder 6 Jahre zurückliegen.
Trotzdem kommen sie nie wieder.
Es gibt da so vieles,was ich gerne anders machen würde und nochmal erleben möchte,aber diese Zeit bringt mir wohl nichts und niemand wieder.......vielleicht kann man die verschiedenen Zeiten erleben,wenn man Tod ist,aber wer weiß...

RPG-Süchtling
05.04.2003, 08:44
Na, wenn das jetzt ein Thread zur Zeit wird, dann kann ich ja auch den Songtext hier posten. Kennt wahrscheinlich eh schon jeder:


Wolfsheim - Kein zurück

Weißt du noch wie's war
Kinderzeit, wunderbar
Die Welt ist bunt und schön
Bis du irgendwann begreifst,
Dass nicht jeder Abschied heißt
Es gibt auch ein Wiedersehen

Immer vorwärts, Schritt um Schritt
Es gibt keinen Weg zurück
Was jetzt ist wird nie mehr ungeschehen
Die Zeit läuft uns davon
Was getan ist ist getan
Was jetzt ist wird nie mehr so geschehen

Es gibt keinen Weg zurück
Es gibt keinen Weg zurück

Ein Wort zu viel im Zorn gesagt
Einen Schritt zu weit nach vorn gewagt
Schon ist es vorbei
Was auch immer jetzt getan
Was ich gesagt hab ist gesagt
Was wie ewig schien ist schon Vergangenheit

Immer vorwärts, Schritt um Schritt
Es gibt keinen Weg zurück
Was jetzt ist wird nie mehr ungeschehen
Die Zeit läuft uns davon
Was getan ist ist getan
Was jetzt ist wird nie mehr so geschehen

Ach und könnt' ich doch nur ein einz'ges Mal
Die Uhren rückwärts drehen
Denn wie viel von dem, was ich heute weiß
Hätt' ich lieber nie gesehen

Es gibt keinen Weg zurück
Es gibt keinen Weg zurück
Es gibt keinen Weg zurück

Dein Leben dreht sich nur im Kreis
So voll von weggeworfener Zeit
Deine Träume schiebst du endlos vor dir her
Du willst noch leben irgendwann
Doch wenn nicht heute, wann denn dann?
Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her

Immer vorwärts, Schritt um Schritt
Es gibt keinen Weg zurück
Was jetzt ist wird nie mehr ungeschehen
Die Zeit läuft uns davon
Was getan ist ist getan
Was jetzt ist wird nie mehr so geschehen

Ach und könnt' ich doch nur ein einz'ges mal
Die Uhren rückwärts drehen
Denn wie viel von dem was ich heute weiß
Hätt' ich lieber nie gesehen


@Ancient
Dein Gedicht man fast den Anschein, als hättest du dir schon ein bisschen zu viel Gedanken gemacht. Mach dich nicht verrückt. Für mich ist Zeit nur ein menschliches Konstrukt, um die Vergänglichkeit zu messen. Sich zu einem Sklave dieses Konstruktes zu machen, ist schlimm. Wie viele Sachen, die vom Menschen kommen, besser nie erfunden worden wären... :rolleyes:

Ancient
05.04.2003, 10:11
thx für die Kommentare :)

"Wolfsheim - Kein Zurück" kenne ich, hör ich im Moment auch ziemlich oft, wusste garnicht das das so bekannt ist. ^^

Stimmt - ich mache mir oft sehr viele Gedanken über die Zeit oder über das Schicksal, vielleicht auch manchmal zu viele (wie z.B. in dem Augenblick als ich dieses Gedicht schrieb). Wenn ich heute darüber nachdenk kommen mir Stunden viel kürzer vor als damals und die Tage vergehen so schnell, das ich oft nachts (zumindest am WE) bis 5 oder 6 Uhr aufbleibe, weil ich tagsüber für kreative Dinge oder anderem einfach keine Zeit oder Lust mehr habe. Manchmal wünschte ich ich hätte damals alles anders gemacht, eine bestimmte Weiche gestellt und meine Jugend genossen anstatt alleine daheim zu sitzen und Zeit totzuschlagen. Auch wenn noch lange nicht alles zu spät ist, kommt mir die Zeit davor so "leer" vor, als hätte ich als Kind ewig geträumt, keine schönen Erinnerungen, da ist nichts... Ich hab nichtmal richtig sprechen gelernt, denn ich hab nie wirklich tiefe Gespräche geführt, keine wirklichen Freunde gehabt, wenn ich mit jemanden rede weiss ich nichtmal wie ich reagieren soll wenn er mich etwas bestimmtes fragt usw. ich lebte irgendwie nie wirklich "hier", sondern irgendwo tief in meinen Gedanken.
Auf jeden Fall stehe ich momentan vor einer schwierigen Situation etwas zu ändern, und zwar dieser Mangel an Selbstbewusstsein der mich seit Jahren so beengt, doch es fällt mir verdammt schwer und die Zeit drängt denn ich tue es hauptsächlich für eine bestimmte Person die mir sehr viel bedeutet und ich will ihr nicht mit dieser "Schwäche" entgegnen ich will endlich jemanden meine Gefühle zeigen die ich sooft in mir versteckt habe und diese verdammte Maske abnehmen die mein wirkliches Ich nach aussen so unterdrückt.

Naja, das ist jetzt ne andere Geschichte, ihr müsst das jetzt nicht verstehen ^^ (sorry, aber wenn ich erstmal in Gedanken versinke...*g*), mitlerweile hab ich versucht die Zeit so weit wie möglich zu akzeptieren, denn sie ist einfach da und egal wie man es dreht und wendet, man kann einfach nicht sein ohne sie, vielleicht hat mir dieses Gedicht ein klein wenig dabei geholfen das zu begreifen. Trotzdem würde ich immernoch manchmal am liebsten in eine Traumwelt fliehen, unabhängig von unserer Zeit damit ich in Ruhe über alles nachdenken kann.

Vio
05.04.2003, 19:11
@ancient: der text ist nicht schlimm - hat einige Wahrheiten drin imo ^^

zur Zeit: Eine Interessante Frage beschäftigt mich in letzter Zeit:
Das Zeitgefühl eines Menschen - wandelt es sich im Leben, entwickelt man es oder hat man es "in die Wiege gelegt bekommen"??

Ein erläuterndes Beispiel ^^
http://mitglied.lycos.de/vio81/zz_webcam/time.jpg

Vorabinfo:
Diese beiden Linien stellene eine Schulstunde in Biologie z.B. dar - die grüne Linie steht für den Schüler S., der Bio hasst und es so schnell wie möglich ablegen wird;
die lilane Linie stellt den Schüler A. dar, für den Bio den Höhepunkt des Schultages darstellt.

Zeitpunkt 1:
Stundenbeginn, beide Schüler betreten den Bio-klassenraum und setzen sich, der Unterricht beginnt. Soweit so gut, doch jetzt beginnt das aussergewöhnliche :D

Zeitpunkt 2:
Während für S. die Zeit dahintröpfelt und die Minuten dahinkriechen, kann A. kaum glauben dass wieder soviel Zeit vergangen sein soll und staunt wo die Zeit hin ist. Beide sehen an diesen Punkt auf die Uhr und es ist die gleiche Zeit, nur für S. ist die Stunde quälend langsam vergangen, während für A. "höchstens 10 Minuten" vergangen sind.

Zeitpunkt 3:
S. stürmt direkt nach dem Gong aus dem Raum als endlich endlich die Stunde vorbei ist; A. verlässt mit bedauern den Raum und freut sich auf die nächste Bio-stunde. Für beide gilt nun wieder "die gleiche Zeit"


Nun die Frage: Wie hängt das zusammen ^^ - schließlich könnten sich A und S in zwei verschiedenen Zeitzonen aufhalten wenn man das so betrachtet :D (kleiner Witz natürlich ;))
Die echte Frage ist, inwiefern man diese Zeitempfindung von anfang an "drin" hat, ob sie sich entwickelt, oder ob sie von Mensch zu Mensch verschieden ist, z.B. wenn Schüler A. in Englisch kein Genie ist und sich so langweilt wie S. vorher, vergeht für ihn die Stunde "identisch" schleppend wie für S die Biologiestunde??


nun ja, strange ich weiß aber that's it ^^'

Amaurosis fugax
06.04.2003, 02:09
Ja, auch die Zeit beruht, wie alles, was wir wahrnehmen (oder wahrzunehmen glauben), auf der Psyche des Menschen. Irgendwie merkwürdige, aber doch kewle Vorstellung. ;)

Lysandros
06.04.2003, 02:25
Original geschrieben von avrael
Ja, auch die Zeit beruht, wie alles, was wir wahrnehmen (oder wahrzunehmen glauben), auf der Psyche des Menschen. Irgendwie merkwürdige, aber doch kewle Vorstellung. ;)

ja und überhaupt, dass wir alles in Relation sehen. Wenn wir noch jung(so im Alter von 18 Jahre) sind, sehen wir 10 Jahre als lange Zeitspanne, später am Alter von 50 Jahre sind 10 Jahr nur ein Fünftel des gelebten Lebens.
Ähnlich ist es ja auch mit der subjektiven Empfindung, dass Zeit einmal schneller einmal langsamer vergeht, obwohl objektiv die Zeit im selben Verhältnis vergangen ist. Die Zeit beim Warten mag uns endlos verkommen, jedoch wenn wir gerade ein spannendes Buch lesen oder hier im Forum aufhalten, verfließt die Zeit in einem ungeahnten Maße.


Dein Gedicht man fast den Anschein, als hättest du dir schon ein bisschen zu viel Gedanken gemacht. Mach dich nicht verrückt. Für mich ist Zeit nur ein menschliches Konstrukt, um die Vergänglichkeit zu messen. Sich zu einem Sklave dieses Konstruktes zu machen, ist schlimm. Wie viele Sachen, die vom Menschen kommen, besser nie erfunden worden wären...


Die Zeit als menschliches Konstrukt um die Vergänglichkeit zu messen? Mich würde interessieren, wie du darauf kommst... nein besser was du damit meinst?

RPG-Süchtling
06.04.2003, 04:37
Original geschrieben von Kendaron
Die Zeit als menschliches Konstrukt um die Vergänglichkeit zu messen? Mich würde interessieren, wie du darauf kommst... nein besser was du damit meinst?
Nunja. Das ist IMO:
Zeit ist etwas, was man nicht greifen kann. Augenscheinlich existiert es gar nicht. Der Mensch hat es erfunden. Damit ist es ein menschliches Konstrukt. Wir können sie nur messen, sonst können wir nichts damit tun.
Und der Mensch benutzt es, um damit Vergänglichkeiten zu messen. Man benutzt sie, um zu sehen, wieviel Zeit noch bis zu einem Termin vergehen muss. Wie lange schon ein Ereignis der Vergangenheit angehört, wie weit wir quasi zeitlich davon entfernt sind.

Ich habe ein paar Schwierigkeiten damit, es in Worte zu fassen. Nichtsdestotrotz ist es die beste Definition, die ich für mich gefunden habe.