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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Gedicht] Das Wort



MagicMagor
23.08.2004, 06:48
Hier mal mein neustes lyrisches Werk. Auch das erste seit langem.
Bin mit einigen Stellen aber noch merklich unzufrieden (siehe weiter unten) und hoffe daher auf konstruktive Vorschläge.

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Ein Leben, schön ist es sicherlich.
Zufrieden und glücklich,
doch einsam innerlich.

Leben für den Tag,
Sterben in der Nacht.
Welche Kraft, welche Macht,
treibt es an. Sag,
warum leben wir?

Ein Lächeln, ein Lachen,
kann die Welt beinhalten,
kann durchdringen das schalten,
und das Leben erträglich machen.

Ein Wort, das zu sagen ich nicht wage.
Ein Wort, das für mich wird zu einer Plage.
Das Wort, durch dessen Kraft,
alles andere verblasst.
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Unzufrieden bin ich vor allen Dingen mit dem Wort "beinhalten" in der dritten Strophe, sie macht irgendwie den gesamten Rhytmus kaputt. Leider ist mir noch keine Alternative eingefallen. Auch der vierte Vers in der zweiten Strophe ist mir nicht ganz wohl.
Ich bin für Vorschläge und Kritik gleich welcher Art offen. Gebe mich hiermit offiziell zum Abschuss frei =)

Serpico
23.08.2004, 09:10
man merkt dir eine gewisse routine an...
ein grundsolides werk, sicherlich, aber mir fehlt ein wenig das "feuer", alles klingt etwas bemüht... (du scheinst dir, ausgehend von etwas, das gut werden kann, selber hölzer in den weg zu legen ...ich kann mich natürlich auch irren)

...die zweite strophe klingt insgesamt nicht schön in meinen ohren
"Leben für den Tag, Sterben in der Nacht." klingt, als wolltest du kontraste erzeugen, was hier aber meiner meinung nach nicht gelingt, da "für" und "in" in keinerlei ästhetischen einklang zu bringen sind, zumindest nicht in diesem zusammenhang

...als alternative zu "beinhalten" würde ich "erhalten" vorschlagen, falls das deiner interpretation nicht zuwider ist

..."Ein Wort, das für mich wird zu einer Plage." klingt holperig, nimm lieber "Ein Wort, das für mich wird zur Plage.", dann finde ich's besser

...ich hoffe das war nicht zu unkonstruktiv

...hmm, mach mal was kompromissloses.

(p.s.: das wort ist doch bestimmt "liebe", oder? ;) ...du darfst es ruhig sagen :p )

Pyrus
23.08.2004, 09:49
Nur ganz kurz...

Als Ersatz für "beinhalten" würde ich noch "enthalten" vorschlagen.

Den vierten Vers der zweiten Strophe finde ich eigentlich super. Die Dringlichkeit des Befehls "sag" kommt dabei mE besonders zum Ausdruck.

Ansonsten möchte ich mich Javier anschliessen.

Snowsorrow
23.08.2004, 16:25
Ganz nett. Doch sagt mir die Thematik nicht sonderlich zu, auch gefällt mir nicht sehr das die Strophen nicht gleich lang sind.

Ansonsten ist das Gedicht schön aufgebaut und das, was zu sagen war, wurde über mir genannt.

sIcKnEsSs
24.08.2004, 03:33
ICh finde auch, das das Gedicht schön aufgebaut ist.
Aber es fehlt ihm IMO extrem an Tiefe, ich bekomme keine Bilder im Kopf wenn ich das Gedicht lese.

Es wirkt auf mich auch sehr routiniert, es kann auch sein, das ich die Poesie des Gedichtes nicht genau verstehe.

Lilya
24.08.2004, 03:46
Hallo!
Ich sage gleich zu Anfang, dass ich die vorangegangenen Bewertungen nicht gelesen habe, da ich einzig meine Meinung darstellen möchte.

Ich denke, dass hinter diesem Gedicht vielleicht ein guter Gedanke stecken mag.
Erst über das Leben zu sprechen, dann die Frage zu stellen, weshalb wir leben ist schon intelligent, denke ich. Dann gibst du sozusagen den Beginn einer Antwort, schreibst, was schön sein kann. Den letzten Teil vermag ich hier nicht einzuordnen. Aber vielleicht habe ich ihn nur nicht richtig verstanden.
Und doch ist es gerade die letzte Strophe, die mich am meisten stört:

Ein Wort, das zu sagen ich nicht wage.
Ein Wort, das für mich wird zu einer Plage.
Das Wort, durch dessen Kraft,
alles andere verblasst.

In der ersten Zeile hättest du für sagen vielleicht ein schöneres Verb suchen können, allerdings finde ich das nicht schlimmm. Schlimm wird für mich die zweite Zeile. Der Satzbau ist abscheulich (finde ich). Man kann den Satzbau gerne in Gedichten umstellen, da habe ich prinzipiell nichts gegen. Bei dir allerdings fällt mir dann zu sehr ins Auge, dass diese Umstellung aufgrund des Reimes geschehen ist, wodrunter der Klang jedoch leidet.
Die letzten zwei Zeilen haben den großen makel, dass sich "kraft und verblasst" nicht im geringsten reimen. Zuvor jedoch hast du immer auf die Reime geachtet. Es wirkt auf mich, als sei dir nichts besseres mehr eingefallen. Als habest du keine Lust mehr gehabt etwas besseres zu finden.

Ansonsten stört mich vor allem der unregelmäßige Strophenaufbau. Aber das ist auch Stilsache.
Wie gesagt, allgemein denke ich steckt da ein guter Gedanke hinter, der für mich aber nicht gut genug umgewandelt und rübergebracht wurde. Aber das ist nur meine Meinung und es mag vielleicht Leute geben, die anders denken und die gibt es ganz sicher auch!

lg Lilya

MagicMagor
25.08.2004, 02:50
Erstmal danke für die vielen Kommentare und die Kritik.

Ja es kann durchaus sein, daß die Routine in dem Gedicht durchschlägt, aber das ist aus meiner Sicht ehrlich gesagt sogar ein Vorteil. Dieses Gedicht ist entstanden aus dem Versuch heraus meine Schreibblockade zu überwinden. Und unter dem Aspekt ist mir ein in Routine geschriebenes Gedicht viel lieber als eine langwirige Geburt eines qualitativ hochwertigerem Gedichtes.

Das mit dem "enthalten" klingt schonmal nicht schlecht, werde das mal mit der Kritik aus dem Quartier (hab dort eine wirklich ausführliche erhalten) abgleichen und dann eventuell übernehmen. Aber das mit dem "zur Plage" wird ziemlich sicher den Weg ins Gedicht finden..

Nochmal danke an alle, die sich hier geäußert haben. =)