Liferipper
30.07.2004, 16:27
So, hab mal wieder etwas zusammengeschrieben. Ne kleine Kurzgeschichte. Mal schauen, was ihr davon haltet.
Sterben
Fassungslos starrte er auf das Schwert, dass in seiner Brust steckte, und soeben von seinem Widersacher zurückgezogen wurde. Als sich seine verkrampften Finger öffneten, klirrte sein eigenes Schwert mit einem Scheppern auf den Boden. Kraftlos sank er auf die Knie nieder. Sein Widersacher sah mit einem fast mitleidigen Blick auf ihn herunter. Vor seinen Augen begann sich alles zu verschleiern.
Das war einfach nicht fair. Wofür hatte er all die Jahre gekämpft? Wofür all die vorhergehenden Kämpfe überlebt? Nur um sich jetzt von einem namenlosen Niemand abstechen zu lassen? Er hatte so viel Leid ertragen, hatte den Tod zahlloser Freunde miterlebt, doch er hatte nie aufgegeben. Er hatte hinter sich alle Brücken abgebrochen, die ihn mit seinem früheren Leben verbunden hatten. Oft hatte er an seiner Mission gezweifelt, doch immer hatte er in dem Glauben, das Richtige zu tun, wieder Kraft gefunden. Nun schien all das unwichtig zu werden. In den Gassen dieses kleinen Dorfes fand er sein Ende.
Vielleicht war es ihm von Anfang an vorherbestimmt gewesen, hier und heute zu sterben. Vielleicht hatte ein grausames Schicksal die ganze Zeit nur mit ihm gespielt. Vielleicht war die Aufgabe, die er sich aufgebürdet hatte, auch einfach zu groß für seine schmalen Schultern gewesen. Er würde es nie erfahren.
Röchelnd sank er weiter nach vorne, nun in einer Lache seines eigenen Blutes liegend. Er würde im jenseits für sein Versagen büßen müssen. Wenn es ein Leben nach dem Tod gab, würden seine Qualen endlos werden, denn er würde immer daran denken müssen, dass all das Leiden, das er gesehen hatte, niemals Enden würde, dass all das, was er befürchtet hatte, nun wahr werden würde. Und sollte es kein irgendwie geartetes Jenseits geben, würde sein Leben sowieso zu einem bedeutungslosen Nichts zusammenschrumpfen, an das sich in kurzer Zeit niemand mehr erinnern würde.
Als er den nächsten Atemzug nahm, spürte er, dass es sein letzter war. Das letzte was er in seinem Leben fühlte, war die Schuld seines Versagens. Dann... nichts mehr.
Mit einem Ruck stand er auf. Das gab es doch nicht. Die ganze letzte Viertelstunde umsonst, weil er bei einem bescheuerten Standardgegner abgekratzt war. Während er den Controller in die Ecke pfefferte und auf die Powertaste hämmerte, fragte er sich, ob es ein schlimmeres Schicksal geben konnte.
Sterben
Fassungslos starrte er auf das Schwert, dass in seiner Brust steckte, und soeben von seinem Widersacher zurückgezogen wurde. Als sich seine verkrampften Finger öffneten, klirrte sein eigenes Schwert mit einem Scheppern auf den Boden. Kraftlos sank er auf die Knie nieder. Sein Widersacher sah mit einem fast mitleidigen Blick auf ihn herunter. Vor seinen Augen begann sich alles zu verschleiern.
Das war einfach nicht fair. Wofür hatte er all die Jahre gekämpft? Wofür all die vorhergehenden Kämpfe überlebt? Nur um sich jetzt von einem namenlosen Niemand abstechen zu lassen? Er hatte so viel Leid ertragen, hatte den Tod zahlloser Freunde miterlebt, doch er hatte nie aufgegeben. Er hatte hinter sich alle Brücken abgebrochen, die ihn mit seinem früheren Leben verbunden hatten. Oft hatte er an seiner Mission gezweifelt, doch immer hatte er in dem Glauben, das Richtige zu tun, wieder Kraft gefunden. Nun schien all das unwichtig zu werden. In den Gassen dieses kleinen Dorfes fand er sein Ende.
Vielleicht war es ihm von Anfang an vorherbestimmt gewesen, hier und heute zu sterben. Vielleicht hatte ein grausames Schicksal die ganze Zeit nur mit ihm gespielt. Vielleicht war die Aufgabe, die er sich aufgebürdet hatte, auch einfach zu groß für seine schmalen Schultern gewesen. Er würde es nie erfahren.
Röchelnd sank er weiter nach vorne, nun in einer Lache seines eigenen Blutes liegend. Er würde im jenseits für sein Versagen büßen müssen. Wenn es ein Leben nach dem Tod gab, würden seine Qualen endlos werden, denn er würde immer daran denken müssen, dass all das Leiden, das er gesehen hatte, niemals Enden würde, dass all das, was er befürchtet hatte, nun wahr werden würde. Und sollte es kein irgendwie geartetes Jenseits geben, würde sein Leben sowieso zu einem bedeutungslosen Nichts zusammenschrumpfen, an das sich in kurzer Zeit niemand mehr erinnern würde.
Als er den nächsten Atemzug nahm, spürte er, dass es sein letzter war. Das letzte was er in seinem Leben fühlte, war die Schuld seines Versagens. Dann... nichts mehr.
Mit einem Ruck stand er auf. Das gab es doch nicht. Die ganze letzte Viertelstunde umsonst, weil er bei einem bescheuerten Standardgegner abgekratzt war. Während er den Controller in die Ecke pfefferte und auf die Powertaste hämmerte, fragte er sich, ob es ein schlimmeres Schicksal geben konnte.