Dark~Keeper
18.06.2004, 17:24
Glück geht durch den Magen
Botenstoffe der guten Laune:
Endorphin und Serotonin
Körpereigene Drogen
Endorphine sind körpereigene Glückshormone. Sie wirken ähnlich wie Drogen. Eingepasst wie ein Schlüssel in ein Schloss, docken Endorphine genau an der Stelle im Gehirn an, die für Rauschzustand, Schmerzsenkung und Glück sorgt. Von außen zugeführte Drogen besetzen exakt die gleiche Stelle im Gehirn. Das Wort Endorphin setzt sich aus endo - das bedeutet „innen” - und Morphin zusammen, dem wichtigsten Einzelbestandteil des Opiums. Endorphin gehört somit zur Gruppe der endogenen, innen geborenen Opiate. Unser Körper ist also in der Lage, eigenes Opium zu produzieren.
Regulatoren in Schaltzentralen
Immer wenn es um die Weitergabe und Verarbeitung von Nervenimpulsen geht, kommen Endorphine zum Einsatz. Diese Vorgänge finden hauptsächlich im Rückenmark und im Gehirn statt, den Schaltzentralen des menschlichen Körpers. Im Gehirn werden speziell im limbischen System Stimmungen und Gefühle verarbeitet. Hier regen die Endorphine die positiven Gefühle an. Im dem Bereich des Gehirnes, in dem die Schmerzwahrnehmung stattfindet, hemmt es die Weitergabe der Informationen und löst dadurch Glücksgefühle aus. Glück ist also mehr als nur das Nichtvorhandensein von Trauer. Glück ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem uns ein Plus an Energie zur Verfügung steht, wir kaum Schmerz fühlen und freudig das Leben genießen.
Schlüssel zum Glück
Dinkel,Hülsenfrüchte, Soja, Nüsse, Milchprodukte, Fleisch und Fisch auf dem Teller - der Serotonin-Spiegel und die Stimmung steigen.
Man muss sich nicht erst Schmerz zufügen, um in den Genuss eines Endorphin-Rausches zu kommen. Ebenso zählen Extremsport, Bungee-Jumping oder Sex nicht zu den einzigen Möglichkeiten, Glückshormone zu aktivieren. Die Körperchemie wird wesentlich von unserer Nahrung beeinflusst. Auch Nahrungsmittel sind Stimmungsmacher. Vor allem der Botenstoff Serotonin, der ähnlich wie Endorphin wirkt, gilt als ernährungsbedingter “Glücksbringer”. Er fördert die Tiefschlafphase, senkt die Schmerzempfindlichkeit und weckt die Freude an Geselligkeit oder vermittelt stille Zufriedenheit. Damit der Körper ausreichend Serotonin bilden kann, muss er besonders viel von dem Vorläuferstoff Tryptophan aufnehmen. Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel steigen. Der erhöhte Insulingehalt bedingt die Aufnahme von Tryptophan und begünstigt somit die Bildung von Serotonin. Das erklärt auch, warum unser Körper in Stress-Situationen oder depressiven Phasen häufig nach besonders fett- oder kohlenhydrathaltiger Nahrung verlangt.
Bananen statt Bungee
Die Produktion von Serotonin funktioniert umso besser, je mehr Kohlenhydrate und je weniger Eiweiße insgesamt mit der Nahrung aufgenommen werden. Noch schneller als Kohlenhydrate erhöht Zucker den Insulinspiegel. Besonders Schokolade bringt aufgrund des Zucker- und Serotoningehaltes und verschiedener anderer, ähnlich wirkender Stoffe gute Laune. Leider hat die durch Zucker ausgelöste Erhöhung des Seroto-ninspiegels den Nachteil, dass Zucker auch das Gehirn auf Volltouren bringt, das Serotonin schnell wieder abbaut.
Bananen enthalten ausreichende Mengen des Vorläuferstoffs Tryptophan, ebenso wie Dinkel, Hülsenfrüchte, Soja, Nüsse, Milchprodukte, Fleisch und Fisch. Die essentiellen Fettsäuren im Fisch steigern die Serotoninbildung.
Geglückte Erkenntnis – Entdeckung der Endorphine
Die Entdeckung der Endorphine ließ lange auf sich warten. Sie wurden erst in den 70er Jahren als körpereigene Drogen „entlarvt”. Opium ist in der Heilmedizin schon seit mehr als 6000 Jahren bekannt. Wegen seiner schmerzunterdrückenden Wirkung wurde der Saft der Mohnpflanze bald sehr populär – nicht nur als Medizin, sondern weltweit auch als Rauschdroge. Sogar Heerführer in Kriegen machten sich die Droge zunutze. Die durch Opium ausgelöste Gelassenheit gab Anlass, die Krieger regelmäßig mit dem Mohnsaft zu versorgen. Erst 1976 entdeckten Wissenschaftler die Ursache für seine außergewöhnliche Wirkung auf den menschlichen Körper. Opium besitzt die gleiche Struktur wie die Endorphine und passt wie ein Schlüssel ins „Schloss” der Rezeptoren, die eigentlich für Endorphine bestimmt sind. Endorphine fungieren als Schmerzhemmer und tragen dazu bei, den Körper auch bei Verletzungen handlungsfähig zu halten. Beispielsweise wäre die Geburt eines Kindes für eine Frau ohne Endorphine als „Schmerzbetäuber” kaum auszuhalten.
Überdosis Glück?
Serotonin gehört zur Gruppe der biogenen Amine und bildet hier eine Ausnahme unter den Stoffen mit positiver Wirkung für das Wohlbefinden. Die meisten biogenen Amine sind wegen ihrer negativen Wirkung bekannt. Gefährlich kann sich der Einsatz von Serotonin, bzw. Tryptophan auswirken, wenn er nicht über die natürliche Nahrungsmittelzufuhr aufgenommen wird, sondern als bewusst zugeführtes Ergänzungsmittel, oft in Überdosen.
Wer seine „Glückshormone” richtig in Schwung bringen will, sollte besser die Kombination aus richtiger Ernährung und Sport wählen.
Mit serotonin- oder tryptophanhaltigen Lebensmitteln und Ausdauersport werden sowohl das Serotoninsystem wie auch das Opiatsystem gefördert.
Das bedeutet Glück auf der ganzen Linie.
Ausgabe 1 / 2001
Link: http://www.go-longlife.de/01_2001/gutelaune.htm
Botenstoffe der guten Laune:
Endorphin und Serotonin
Körpereigene Drogen
Endorphine sind körpereigene Glückshormone. Sie wirken ähnlich wie Drogen. Eingepasst wie ein Schlüssel in ein Schloss, docken Endorphine genau an der Stelle im Gehirn an, die für Rauschzustand, Schmerzsenkung und Glück sorgt. Von außen zugeführte Drogen besetzen exakt die gleiche Stelle im Gehirn. Das Wort Endorphin setzt sich aus endo - das bedeutet „innen” - und Morphin zusammen, dem wichtigsten Einzelbestandteil des Opiums. Endorphin gehört somit zur Gruppe der endogenen, innen geborenen Opiate. Unser Körper ist also in der Lage, eigenes Opium zu produzieren.
Regulatoren in Schaltzentralen
Immer wenn es um die Weitergabe und Verarbeitung von Nervenimpulsen geht, kommen Endorphine zum Einsatz. Diese Vorgänge finden hauptsächlich im Rückenmark und im Gehirn statt, den Schaltzentralen des menschlichen Körpers. Im Gehirn werden speziell im limbischen System Stimmungen und Gefühle verarbeitet. Hier regen die Endorphine die positiven Gefühle an. Im dem Bereich des Gehirnes, in dem die Schmerzwahrnehmung stattfindet, hemmt es die Weitergabe der Informationen und löst dadurch Glücksgefühle aus. Glück ist also mehr als nur das Nichtvorhandensein von Trauer. Glück ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem uns ein Plus an Energie zur Verfügung steht, wir kaum Schmerz fühlen und freudig das Leben genießen.
Schlüssel zum Glück
Dinkel,Hülsenfrüchte, Soja, Nüsse, Milchprodukte, Fleisch und Fisch auf dem Teller - der Serotonin-Spiegel und die Stimmung steigen.
Man muss sich nicht erst Schmerz zufügen, um in den Genuss eines Endorphin-Rausches zu kommen. Ebenso zählen Extremsport, Bungee-Jumping oder Sex nicht zu den einzigen Möglichkeiten, Glückshormone zu aktivieren. Die Körperchemie wird wesentlich von unserer Nahrung beeinflusst. Auch Nahrungsmittel sind Stimmungsmacher. Vor allem der Botenstoff Serotonin, der ähnlich wie Endorphin wirkt, gilt als ernährungsbedingter “Glücksbringer”. Er fördert die Tiefschlafphase, senkt die Schmerzempfindlichkeit und weckt die Freude an Geselligkeit oder vermittelt stille Zufriedenheit. Damit der Körper ausreichend Serotonin bilden kann, muss er besonders viel von dem Vorläuferstoff Tryptophan aufnehmen. Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel steigen. Der erhöhte Insulingehalt bedingt die Aufnahme von Tryptophan und begünstigt somit die Bildung von Serotonin. Das erklärt auch, warum unser Körper in Stress-Situationen oder depressiven Phasen häufig nach besonders fett- oder kohlenhydrathaltiger Nahrung verlangt.
Bananen statt Bungee
Die Produktion von Serotonin funktioniert umso besser, je mehr Kohlenhydrate und je weniger Eiweiße insgesamt mit der Nahrung aufgenommen werden. Noch schneller als Kohlenhydrate erhöht Zucker den Insulinspiegel. Besonders Schokolade bringt aufgrund des Zucker- und Serotoningehaltes und verschiedener anderer, ähnlich wirkender Stoffe gute Laune. Leider hat die durch Zucker ausgelöste Erhöhung des Seroto-ninspiegels den Nachteil, dass Zucker auch das Gehirn auf Volltouren bringt, das Serotonin schnell wieder abbaut.
Bananen enthalten ausreichende Mengen des Vorläuferstoffs Tryptophan, ebenso wie Dinkel, Hülsenfrüchte, Soja, Nüsse, Milchprodukte, Fleisch und Fisch. Die essentiellen Fettsäuren im Fisch steigern die Serotoninbildung.
Geglückte Erkenntnis – Entdeckung der Endorphine
Die Entdeckung der Endorphine ließ lange auf sich warten. Sie wurden erst in den 70er Jahren als körpereigene Drogen „entlarvt”. Opium ist in der Heilmedizin schon seit mehr als 6000 Jahren bekannt. Wegen seiner schmerzunterdrückenden Wirkung wurde der Saft der Mohnpflanze bald sehr populär – nicht nur als Medizin, sondern weltweit auch als Rauschdroge. Sogar Heerführer in Kriegen machten sich die Droge zunutze. Die durch Opium ausgelöste Gelassenheit gab Anlass, die Krieger regelmäßig mit dem Mohnsaft zu versorgen. Erst 1976 entdeckten Wissenschaftler die Ursache für seine außergewöhnliche Wirkung auf den menschlichen Körper. Opium besitzt die gleiche Struktur wie die Endorphine und passt wie ein Schlüssel ins „Schloss” der Rezeptoren, die eigentlich für Endorphine bestimmt sind. Endorphine fungieren als Schmerzhemmer und tragen dazu bei, den Körper auch bei Verletzungen handlungsfähig zu halten. Beispielsweise wäre die Geburt eines Kindes für eine Frau ohne Endorphine als „Schmerzbetäuber” kaum auszuhalten.
Überdosis Glück?
Serotonin gehört zur Gruppe der biogenen Amine und bildet hier eine Ausnahme unter den Stoffen mit positiver Wirkung für das Wohlbefinden. Die meisten biogenen Amine sind wegen ihrer negativen Wirkung bekannt. Gefährlich kann sich der Einsatz von Serotonin, bzw. Tryptophan auswirken, wenn er nicht über die natürliche Nahrungsmittelzufuhr aufgenommen wird, sondern als bewusst zugeführtes Ergänzungsmittel, oft in Überdosen.
Wer seine „Glückshormone” richtig in Schwung bringen will, sollte besser die Kombination aus richtiger Ernährung und Sport wählen.
Mit serotonin- oder tryptophanhaltigen Lebensmitteln und Ausdauersport werden sowohl das Serotoninsystem wie auch das Opiatsystem gefördert.
Das bedeutet Glück auf der ganzen Linie.
Ausgabe 1 / 2001
Link: http://www.go-longlife.de/01_2001/gutelaune.htm