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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Drachenzahn - Meine Fantasystory (von Red_Xlll)



Laguna
27.01.2003, 20:27
Hi leutz!

Ich hab keine Ahnung ob meine Story gut ist oder nicht, aber ich setz sie jetzt einfach mal hier rein! Es ist an euch zu kritisieren und zu loben (wenn es denn was zu loben gibt ^^) und ich werd mir mühe mit der Story geben Und los geht's!

Drachenzahn
Orginal published and written by Red_X111

Alle Rechte und Änderungen an der Geschichte sind dem Urheber vorbehalten


"Was wollt ihr?!" , mit der Frage hallte ein verzweifeltes Knurren über die Wüste. "Wir haben den Auftrag dich zu töten", erwiderte eine eisige Stimme. Sie gehörte einem dunklem Drachen, dessen schwarze Schuppen in der Wüstensonne glänzten. In seinen Augen funkelte die Lust zu morden und während er seine scharfen Zähne bleckte, machte sich ein triumphierendes Grinsen auf seinem Gesicht breit. Der dunkle Drache Sharu schaute zu dem roten Drachen hinab, der schwerverletzt auf dem Boden lag. Der rote zweihörnige Wüstendrache erwiderte seinen Blick mit einem Blick in dem abgrundtiefer Hass lag, aber auch Trauer. "Du hättest dich uns anschließen sollen", bemerkte ein zweiter schwarzer Drache, der Sharako genannt wurde , "dann müsstest du jetzt nicht so qualvoll sterben. Du hättest Großes vollbringen können." "Ihr seid verrückt! Ihr folgt den Befehlen des Geistes des Todes, der euch nur benutzt...",widersprach der Wüstendrache. "Ach halts Maul! Du hast keine Ahnung! Ihr verweichlichten Drachen lebt in Frieden mit den Menschen, aber das ist ein Fehler , denn die Menschen sind töricht und naiv. Sie sind Lebewesen die zerstören müssen, sie werden sich selbst zerstören, allerdings werden sie voher versuchen uns Drachen zu vernichten! Sie wollen uns die Welt nehmen, sie nur für sich haben! Aber das werden wir nicht zu lassen", knurrte Sharu verärgert. "Sie sind es nicht wert zu leben und deshalb werden wir den Planeten von ihnen befreien", sagte Sharako kalt. "Jedes Leben ist kostbar und wert zu bestehen, ihr habt nicht das Recht sie auszurotten... außerdem werd ihr sonst kein Stück besser wie die Menschen", keuchte der verletzte Drache. "Pah! Wir müssen handeln! Doch unser Meister hatte Recht, du bist zu naiv, um uns zu verstehen!", schnaufte Sharako angewidert und gab dem Wüstendrachen den Gnadenstoß, dieser ließ daraufhin einen markerschütternden Todesschrei los und schaute seinem Mörder ein letztes Mal in die Augen. Dann verschwand der Glanz in seinen Smaragdgrünen Augen, er war tot.
"Lass uns gehen, wir haben noch was Wichtiges zu tun", forderte Sharu Sharako auf, dieser blickte noch einmal auf sein Opfer, bevor er sich mit Sharu in die Lüfte schwang.


Zanzo flog aufmerksam über einen See in der Nähe des Cíel-Vulkans und überblickte seine Umgebung. Er war ein goldfarbener Drache auf dessen Rücken große Stacheln thronten und in dessen rubinroten Augen ein Feuer loderte. "Hm... irgendwas stimmt hier nicht", dachte er besorgt und schaute sich etwas nervös um, weil er jedoch nichts Ungewöhnliches feststellen konnte, landete er wieder staubaufwirbelnd auf dem sandigem Boden des Seeufers. "Vielleicht Einbildung?", fragte er sich selbst, daraufshin schüttelte er den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. Heute war er etwas nachdenklich. Schon vor Sonnenaufgang hatte er ein schlechtes Gefühl gehabt, doch kannte er dessen Ursache nicht. Als er in den See schaute tauchte ein Meeresdrache auf. Sein Körper war fast gänzlich mit marinblauen Schuppen besetzt, nur die Schwanzspitze und der Kopfkranz waren lilagefärbt. Meeresdrachen lebten normalerweise, wie ihr Name schon sagt, im Meer, jedoch lebten auch manche in Seen. "Du spürst es auch, nicht wahr Zanzo?", der Meeresdrache schaute ihn bei den Worten aufmerksam an. "Ja", gab Zanzo nur zur Antwort und schaute in den Himmel. "Eine Bedrohung liegt in der Luft, man kann sie förmlich riechen", fuhr der Meeresdrache namens Rinko fort. "Glaubst du es wird so schlimm wie das letzte Mal? So schlimm wie die Bedrohung vor 5.000 Millionen Jahren?", fragte Zanzo immernoch hinauf in den Himmel blickend. Rinko folgte Zanzo's Blick und antwortete: "Wer weiß, doch wenn es wirklich nochmal so weit kommen sollte, sind dieser Planet und seine Galaxy wahrscheinlich zur Verdammnis verurteilt. Ich glaube nicht, dass wir nochmal so viel Glück haben werden wie das letzte Mal..."

Eine Wolke erschien am Himmel und ein Kreischen erfüllte die Luft. "Klagende Himmelsdrachen!", rief Rinko entsetzt. "Flüchten sie vor etwas?! Kein gutes Zeichen! Ich werde nachschauen, was da los ist", mit diesen Worten schwang sich Zanzo kraftvoll in die Lüfte und flog zu der Wolke mit den schreienden Himmelsdrachen. "Nein! Bleib hier!", schrie Rinko Zanzo noch hinterher, doch dieser war schon ausser Hörweite, auch konnte Rinko ihm nicht folgen, denn er besaß keine Flügel. Er schaute ihm hilflos hinterher und hoffte, dass alles gut gehe.

Als Zanzo zu den Himmelsdrachen gelangte umkreisten sie ihn und mit ihnen kreiste auch die Wolke Zanzo ein. Schrille Schreie betäubten Zanzo's Ohren und er bekam Kopfschmerzen. Plötzlich verstummten die Himmelsdrachen und sie und die Wolke schienen sich in Luft aufzulösen. Es war eine bekannte Eigenschaft von ihnen sich in Luft auflösen zu können, doch etwas kam Zanzo trotzdem seltsam vor. Warum hatten sie so geschrien? Wollten sie etwas andeuten? Ihn vielleicht sogar warnen? Zanzo blickte verwirrt zurück auf den See indem sich Rinko befand, der immer noch besorgt zu ihm raufblickte. Dann wurde ihm schwindelig und ein seltsames Gefühl des Schlafes schlich sich in seinen Körper. Ihm wurde schwarz vor Augen und seine Flügel wollten ihn nicht mehr tragen. Schon weit entfernt nahm Zanzo noch das Gefühl wahr in die Tiefe zu stürzen.

Laguna
27.01.2003, 20:41
So ein naiver Feind weniger, der uns hätte gefährlich werden können", ertönte eine Stimme aus der Dunkelheit. Es war die von Sharu, der erschöpft aus einer dunklen Höhle des Eisgebirges trat und den Kadaver eines Bergdrachen vor Sharako's krallenbesetzte Füße warf. Sharu war am Flügel verletzt und an seinem Hals fehlten ein paar Schuppen. Der Kampf mit dem robusten Bergdrachen hatte ihn viel Kraft gekostet, denn Bergdrachen waren nicht leicht zu besiegen, sie hatten besonders dicke Schuppen, die sie vor dem hartem Wetter in den Bergen und vor Angreifern relativ gut schützten. Sie besaßen Zähne und Krallen, die so hart wie Diamanten waren und ihnen als gute Angriffswaffen dienten. Trotz allem hatte Sharu den Bergdrachen erlegt. "Bist du jetzt schon erschöpft? Nach so einem kleinem Kampf mit einem Bergdrachen?", fragte Sharako spöttisch. "Halt die Klappe! Sonst endest du so wie der da", Sharu zeigte mit einem Kopfwink auf den toten Bergdrachen. Sharako schaute kurz auf den Kadaver und antwortete unbeeindruckt: "Du bist viel zu erschöpft um noch mit mir kämpfen zu können, also sei nicht so ein Großmaul." "Unterschätz mich ja nicht!", knurrte Sharu aggressiv. "Wie auch immer wir haben noch viel zu tun", wich Sharako dem Streit aus.


"Bischte tot? Whaa! Der atmet ja noch! Ich glaub' ich schollte ihn beschscher an Land schiehen...",eine Stimme drang an Zanzo's Unterbewusstsein, er wollte schauen wer da sprach, doch er schaffte es nicht seine Augen zu öffnen. Kurze Zeit darauf sank er wieder in einen tiefen Schlaf.
Von irgendwoher vernahm Zanzo das Zwischtern von Vögel und ein leises Geflüster. Sein Kopf schmerzte und er öffnete die Augen. Ein heller Sonnenstrahl blendete seine Augen schmerzhaft und erschreckt kniff er sie wieder zu. "Hey! Ich glaub' er wacht auf! Geht'sch dir schon bescher?", lispelte jemand und schien sich ihm zu nähern. Vorsichtig wagte Zanzo den Versuch seine Augen ein zweites Mal zu öffnen. Er blickte in zwei große rote Augen, die in neugierig anzustarren schienen. Es waren die eines kleinen flügellosen Lindwurms, der einen flinken Eindruck machte und über dessen Rücken sich ein langer Hautkamm zog, er besaß dreikralligbesetzte Füße und seine grüne Schuppen glänzten im Morgenlicht. Ein junges Mädchen stand von einem Baumstamm auf und kniete sich neben Zanzo. Sie schaute ihn lächelnd an: "Schön, dass es dir schon besser geht. Wir dachten schon du würdest gar nicht mehr aufwachen." "Ja schtimmt! Weischt du eigentlich wie lang' du geschlafen hascht?", lispelte der Lindwurm, wobei seine Schlangenzunge ständig herumzüngelte. "Was? Wo bin ich hier eigentlich? Und wer seid ihr beide? Und... wie komme ich hier her?", stotterte Zanzo verwirrt. Sein Schädel brummte. Der Lindwurm schaute das Mädchen an, welches aufstand und zum Himmel hinaufblickte. Zanzo schätzte, dass sie um die 17 Jahre alt war, sie trug purpurrote chinesische Kleidung und Schuhe in der gleichen Farbe. Sie hatte grünes Haar, das mit einer Schnurr, an deren zwei Enden zwei Glöckchen hingen, zusammengebunden war. Ihre Augen waren smaragdgrün und ihre Ohren spitz. Zanzo glaubte sogar zwischen ihrem grünen Haar auf ihrem Kopf zwei gelbe Hörnchen zu entdecken. "Naraki sagte mir du seist vom Himmel gefallen... Er hat dich aus dem See gefischt, indem du zu ertrinken drohtest, als du bewusstlos warst",erklärte das Mädchen immernoch in den Himmel blickend. "Und wo sind wir jetzt?", fragte Zanzo, der sich etwas beruhigt hatte. "Wir schind im Schauberwald", lispelte der Lindwurm. Zanzo schaute ihn zweifelnd an: "Schauberwald?" Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Mädchens: "Er meint Zauberwald" "Ja genau!", meinte der kleine lispelnde Drache. "Ach, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt! Ich bin Shiraka, aber alle nennen mich nur Shira", stellte sich Shira mit einem Zwinkern vor. Zanzo blickte sie irritiert an. "Und ich bin Naraki! Wie lautet dein Name?", wollte der kleine Lindwurm auf sich aufmerksam machen , als er bemerkte, dass Zanzo ihn vergessen zu haben schien. "Mein Name ist Zanzo", sagte er nur knapp, "wohnt ihr im Zauberwald?" Shira senkte den Blick. "Ja! Aber esch ischt nicht immer gansch einfach, hier leben viele komische Kreaturen", bejahte Naraki auf seine aufgedrehte Art. "Komisch wenn das der Zauberwald ist... Ich war doch bei dem Cíel-Vulkan und soweit ich weiß liegt der Zauberwald irgendwo im Norden... Wie komme ich also hierher???", dachte Zanzo. "Alsch du vom Himmel fielscht flog ein Schwarm klagender Himmelschdrachen vorbei. Haben die dich vielleicht überrascht und über den Haufen gerannt?", Naraki schaute ihn neugierig an. "Die Himmelsdrachen, sie müssen mich hierher gebracht haben!", dachte Zanzo erschrocken und schaute Naraki an, der immernoch neugierig auf Zanzo's Antwort wartete. "Ähm ja, so muss es wohl gewesen sein. Sie haben mich über den Haufen gerannt und ich bin vor Schreck abgestürzt", behauptete Zanzo verlegen. Er schaute wieder zu Shira, die ihn lächelnd ansah. Hatte sie ihn durchschaut?


"Hmmm...", murrte Sharako nachdenklich, als er und Sharu über den Zauberwald flogen. Sharu schaute ihn misstrauisch an: "Was ist? Hast du etwas entdeckt?" "Nein, aber diese Himmelsdrachen beunruhigen mich..." "Aha... hast wohl Schiss vor ihnen", grinste Sharu spöttisch. "Ach halt's Maul!", knurrte Sharako geärgert. "Naja, aber, dass sie aufgetaucht sind ist kein gutes Zeichen. Was soll's wir haben noch einen Auftrag zu erfüllen", erinnerte Sharu. Beide dunkle Drachen flogen weiter, ihr unbekanntes Ziel verfolgend.


Anmerkung des Autors: Das nächste Kapitel ... öhm... das kommt jetzt, weil ihr mich so tüchtig lobt und euch die geschichte echt gut zu gefallen scheint ^^" also viel spaß damit (wunder euch nicht, ich hab schon nen teil von der story vorgeschrieben, damit ich nicht sofort in stress gerate ;) )


Inzwischen an einem unbekannten Ort... "Ihr wollt uns also einen Strich durch die Rechnung machen. Ha! Das hättet Ihr wohl gerne, aber das werde ich nicht zu lassen! Egal, wie verzweifelt Ihr euch auch dagegen streuben werdet, es wird Euch nichts nützen und alle die sich mir in den Weg stellen, werden vernichtet und da mache ich bei Euch auch keine Ausnahme", grinste eine dunkle Gestalt, deren Augen im Dunklen bedrohlich glänzten und die in der einen Hand einen langen Stab festhielt, auf dessen Spitze ein Sichelmond thronte.


Shira, Naraki und Zanzo zogen durch den verzauberten Wald .Als sie an eine Lichtung kamen und merkten, dass die Abenddämmerung schon eingesetzt hatte und die Sonne langsam am Horizont verschwand, wo sie sich mit den vier Abendsternen traf. Im Zauberwald wurde es langsam dunkel. Der Wald erschien in seiner gefährlich bedrohlichen Art. "Beeilt euch, wir sind gleich da!", forderte Shira etwas beunruhigt auf. "Wohin gehen wir überhaupt?", fragte Zanzo und beobachtete seine düstere Umgebung. Er war sich sicher, dass sie irgendwann angegriffen werden würden. "Schu unscherem Unterschupf, wir müschten gleich da schein", erklärte Naraki. Zanzo schaute ihn an. "Er hat schon einen merkwürdigen Charakter", grinste Zanzo in sich hinein, "Er scheint immer gut drauf zu sein, selbst in diesem finsterem Wald." "Wir sind endlich da", Shira durchbrach ein kleines Gestrüpp und die Gruppe stand vor einem großem Baum. Es war eine nahe zu gigantische Weide, die ihre Äste schützend herunterhängen ließ. Naraki sprang vor Shira und rannte zur Weide, dort schob er munter mit seinem Schuppenschwanz ein paar Äste beiseite, so, dass Zanzo und Shira ungestört eintreten konnten. Was Zanzo dort erwartete, versetzte ihn in großes Staunen. Vor jedem Unwetter schien man hier optimal geschützt zu sein und die dicken Äste boten eine sichere Schlafgelegenheit. Ausserdem schien es als ob es hier heller wäre, obwohl Zanzo nirgends eine Lichtquelle ausmachen konnte. Shira kletterte den großen Baum rauf und forderte Zanzo auf, es ihr gleich zu tun. Er schwang sich in die Luft und flog zu ihr. "Ja, so geht's auch. Ich hatte schon ganz vergessen, dass du fliegen kannst", lächelte sie. Naraki kam nachgeklettert und wollte Zanzo unbedingt als Erster zeigen, wo man hier am sichersten war. "Komm mit",grinste er und sprang in ein großes Loch in der Weide, das gut versteckt zwischen zwei Ästen lag. Zanzo folgte Naraki, kurz gefolgt von Shira. Das Loch war der Eingang zu einem Höhlensystem in der Weide. Der Baum schien darunter nicht zu leiden und war auch nicht vertrocknet. "Hier können wir übernachten. Na, wie findescht du'sch?", lispelte Naraki stolz. Zanzo kam gar nicht mehr zur Antwort, als Shira erklärte, dass man hier auf gar keinen Fall Feuer machen dürfte, das würde die Weide verletzten, auch solle man aufpassen sich nicht in den Gängen zu verirren, denn sie seien wie ein Labyrinth. Zanzo nickte. Naraki, der vor kurzem noch so munter gewesen war, fing an mit gähnen. "Lasst uns schlafen gehen...", gähnte Shira müde, "morgen wird es wahrscheinlich ein anstrengender Tag."

Eine Stimme sprach zu Zanzo in seinen Träumen: "Das Amulett... Suche es... Finde es..." Zanzo war verwirrt: "Bitte? Wer bist du? Was für ein Amulett meinst du?" "Es ist der Talisman... Der Drachenzahn..." "Wer bist du?" "...", die Stimme verstummte. "Wer bist du? Sag es mir?", fragte Zanzo hartnäckiger. Doch die Antwort blieb aus.
Man hörte die Werwölfe den Vollmond anheulen und ein paar vögelartige Wesen kreischen. Erschrocken, wachte Zanzo aus seinem seltsamen Traum auf. "Hm... der Talisman Drachenzahn...Was es damit wohl auf sich hat?", Zanzo war nachdenklich geworden. Doch kurze Zeit darauf fiel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Naraki wachte früh auf und schaute sich um. "Wo ischt Shira?", fragte er sich beunruhigt. In dem Moment trat Shira wieder in das Versteck ein, sie brachte Obst und wilde Beeren in einer Holzschüssel zum Essen mit. "Was ist?", fragte Shira erstaunt und legte dabei den Kopf etwas zur rechten Seite, als sie bemerkte, dass Naraki sie komisch anstarrte. "Ähm... ", sagte Naraki nur und schaute zu Zanzo. Er schlief noch. "Shiraka wie konntescht du nur allein in den Schauberwald gehen? Dasch ischt lebenschgefährlich!", lispelte Naraki ganz aufgebracht. "Ach, Naraki! Hör auf mich wie ein kleines Kind zu behandeln! Ich kann auch ganz gut auf mich selbst aufpassen! Auch wenn ihr das alle nicht glauben wollt!", gab Shira verärgert zur Antwort, "was glaubst du warum ich abgehauen bin?" Naraki verstummte beschähmt. Shira wandte ihren Blick zu dem schlafendem Zanzo. "Hoffentlich kann er uns helfen aus diesem verwunschenem Wald wieder herauszukommen...", flüsterte sie mehr zu sich selbst.


"Wo steckt nur dieses verdammte Gör?", knurrte Sharako verärgert. "Keine Sorge das Mädchen werden wir schon finden, sie kann uns nicht entkommen", grinste Sharu hinterlistig.


Ein Rudel Werwölfe jagdte durch den Zauberwald und hetzte seine Beute vor sich her. In diesem verwunschenem Wald konnten sich die Werwölfe nicht mehr zurückverwandeln. Nur wenn sie es schaffen würden, wieder aus dem Zauberwald zukommen, waren sie auch wieder dazu in der Lage, doch das gelang nur wenigen. "Whaaaaaa! Hiiilfeeeeeeeeeeee!!!", schrie das von den Werwölfen gehetzte Wesen, "Warum muss das auch immer mir passieren?!" Ein Phönix mit weitausgebreiteten Feuerflügeln flog über den Wald hinweg und verschwand eben so schnell wie er gekommen war. "Was war das?", fragte sich das zweibeinige Katzenwesen. Eine Phönixfeder fiel vom Himmel und vor die Füße des gehetzten Wesens. Blitzschnell hob es sie immernoch rennend auf und schaute sie bewundernd an. "Ob das wohl ein gutes Omen ist?", dachte es und nahm dann wieder wahr in welcher Gefahr es sich befand. Ein Werwolf war bedrohlich nah an es herangekommen und versuchte es zu rammen. Hastig sprang das geschmeidige Katzenwesen in die Luft und wich dem Werwolf aus. "Scheiß Werwölfe! Ich hoffe nur für euch, dass ihr bald aus diesem Wald entkommen könnt, sonst mach' ich euch noch die Hölle heiß!", schrie das katzenartige Wesen wütend.


"Was, ihr wollt aus dem Wald?", fragte Zanzo verwundert. "Ja", bejahte Shira nur knapp. Die kleine Gruppe hatte sich nach dem Frühstück auf den Weg gemacht, um einen Weg aus dem Zauberwald zu finden. "Naja, wir könnten ja einfach rausfliegen", meinte Zanzo und schaute nach oben. So, als habe der Wald verstanden, was die Gruppe vorhatte, schlossen sich die Baumkronen zu einem undurchdringbaren Gitter zusammen. Zanzo's Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse. "Schanscho?", lispelte Naraki. "Schanscho?", wiederholte Zanzo und schaute Naraki aufmerksam an, "Mein Name ist Zanzo. OK?" "Schagte ich doch, Schanscho", meinte Naraki nur. Zanzo seufzte. Es war hoffnungslos, selbst bei seinem Namen, machte Naraki's Sprachfehler keinen Halt. "Steigt auf meinen Rücken, ich werde versuchen uns hier rauszubringen. Wenn wir fliegen kommen wir ausserdem besser voran", forderte Zanzo Shira und Naraki auf. "Hoffentlich haben wir eine Chance", dachte Shira besorgt und wollte auf den Rücken des goldfarbenen Drachen steigen, als sie bemerkte was für Stacheln darauf thronten. "Du willscht unsch wohl aufschpieschen!", kreischte Naraki. Zanzo war verwirrt, bis er bemerkte was Naraki meinte. "Hmmm... das hatte ich ganz vergessen", sagte er verlegen und dachte über eine Lösung nach.


"Grrr...So'n Mist aber auch!", fluchte Sharako ungeduldig. "Ich sag's nicht gern, aber ich glaub' wir könnten etwas Hilfe von unserem Boss gebrauchen", knurrte Sharu wütend, es war gegen seine Würde, um Hilfe zu bitten, doch hatte er jetzt keine andere Wahl. "Du hast wohl recht, es ist als würden wir 'ne Nadel im Heuhaufen suchen...", Sharako blickte grimmig auf den Zauberwald runter. Wolken zogen auf und der Himmel verdunkelte sich, zwei bedrohlich aufblitzende Augen erschienen und schauten auf die beiden dunklen Kriegerdrachen. "Sucht weiter und habt Geduld, das Schicksal wird euch das Mädchen bringen", in den funkelnden Augen stand Triumph und sie verschwanden wieder und mit ihnen auch die Dunkelheit am Himmel


"Haben wir noch die Decken dabei?", fragte Zanzo hoffnungsvoll. "Ja, was willst du damit? Achso! Ja, das müsste klappen", Shira strahlte. Sie nahm die Decken, die sie letzte Nacht benutzt hatten, aus ihrem selbstgemachten Lederrucksack und hing eins um Zanzo's Hals. Die immer kleinerwerdenden Stacheln, die auch über seinen Hals verliefen, hinderten die Decken daran zu verrutschen. Als Shira ihr Werk beendet hatte, trat sie ihren Stolz etwas versteckenversuchend zurück. Sie hatte die Decken so mit einander verknoten, dass sie eine Art Hängematte oder Beutel an Zanzo's Hals darstellten, die für sie und Naraki eine Sitzgelegenheit bat. Shira testete die improvisierte Hängematte, stieg schließlich ein und forderte Naraki mit einem Wink auf, es ihr gleich zu tun. Die beiden waren gar nicht so schwer, als Zanzo erwartet hatte. Shira hatte die Decken geschickt verknotet, so, dass das ganze Gewicht nicht nur auf Zanzo's Hals lastete. Der Drache flog los und brach mit zunehmender Geschwindigkeit durch das Gebüsch. Naraki und Shira versuchten zwischen den Decken Schutz vor den vorbeifliegenden Ästen zu suchen.


"Oh mann! Was soll ich bloß tun?! Die Werwölfe sind immernoch hinter mir her! Ich muss sie los werden, oder ich war einmal!", schrie das weibliche Katzenwesen, "auf den Bäumen bin ich auch nicht in Sicherheit , denn blöderweiße können Werwölfe im Gegensatz zu normalen Wölfen klettern!!!"
Das Jagdgeheul der Werwölfe, jagdte dem Katzenwesen, das eine etwas menschliche Gestalt besaß, eine Gänsehaut über den Rücken und seine Nackenhaare sträubten sich. "Vielleicht so!", meinte das Wesen, lief zielstrebig auf einen Baum zu, hielt sich an seinem dünnem Stamm fest und drehte sich mit Schwung um 180°, dann rannte es in die entgegengesetzte Richtung, sprang über ein paar seiner Verfolger hinweg und konnte somit ein paar von ihnen abschütteln. Mit ausgestreckten Krallen und Gliedern, sprang es in die Luft und schwang sich an einem Ast hoch, dann setzte es die Flucht auf den Baumkronen fort. Ein paar Werwölfe taten es ihm gleich, doch die meisten verfolgten es immer noch vom Boden aus und hofften, dass ihm nur einen kleinen Fehler unterlaufen und es von dem Geäst fallen würde. "Warum ist mir das nicht eher eingefallen?!", fragte sich das buschige Wesen und verfluchte sich dabei selbst, "Was ist das?" Mit seinen übergroßen Ohren konnte es ein Geräusch ausmachen, das selbst den Werwölfen entging. Es war das Geräusch, das verursacht wurde, wenn man Gestrüpp durchbrach. "Das ist bestimmt noch 'ne gefährliche Bestie, aber zurück kann ich nicht mehr!", es schaute bei diesen Worten kurz hinter sich und erblickte seine hartnäckigen Verfolger. "Na hoffentlich hat die Bestie Hunger auf Werwolfbraten! Das werd' ich ihr wohl gratis liefern können, von Werwölfen hab' ich mehr als genug am Hals!", dachte die felidaeische Gestalt. Das Geräusch kam näher und ein goldfarbendes Schimmern war wahr zu nehmen. "Gleich! Gleich, bin ich da!", dachte das Wesen aufgeregt und ihm tropfte der Schweiß von der Stirn.


"Wasch ischt dasch?", fragte Naraki nervös. "Hört sich an wie Werwolfsgeheul!", stellte Shira erschrocken fest. "Was? ... Das wird kein Zuckerschlecken! Werwölfe sind harte Gegner, zumals, wenn sie in Rudeln jagen. Da bleibt uns wohl nur die Flucht", erklärte Zanzo nicht gerade begeistert. Ein Schatten sprang aus dem Geäst und vor Zanzo's Blickfeld. Irgendwas rammte seine Schnauze und landete bei Shira und Naraki in den Decken. "Whaa!!! Wasch'n dasch?!!", kreischte Naraki laut. Plötzlich sprangen zehn Werwölfe von den Bäumen auf Zanzo's Rücken. Manche spießten sich an seinen scharfen Stacheln auf, doch die meisten entkamen dem Tod mit dem Schrecken und ein paar kleinen Wunden und landeteten unsanft auf dem Boden. Noch immer waren rund fünfzehn Werwölfe hinter Zanzo her, der versuchte die toten Werwölfe von seinen Stacheln zu schütteln. "Was haben die Viecher bloß?!", schrie Zanzo verärgert. "HUNGER! Die Viecher haben 'nen MORDSCHHUNGER!", kreischte Naraki in Panik. Zanzo flog so schnell er konnte, in der Hoffnung die Werwölfe loszuwerden, dann tauchte ein grelles Licht auf und tauchte alles in ein helles Rot ein. Die Werwölfe verschwanden wie Schatten die vom Licht zurück gedrängt werden. Zanzo war geblendet und instinktiv kniff er die schmerzenden Augen zu. Das Licht war so stark, dass es selbst noch durch Zanzo's Augenlieder drang, dann wurde es langsam dunkel in seinem inneren Auge und bunte Kreise begannen vor seinen immer noch geschlossenen Augen herumzutanzen.


"Wir sollen Geduld haben?!", fragte Sharako ungläubig. "Halt deine Klappe! Der Meister weiß was zu tun ist und Geduld hat noch niemandem geschadet. Und wenn es stimmt, was er gesagt hat, dann wird das Schicksal uns das Mädchen liefern", ein hämmisches Grinsen überflog Sharu's Gesicht bei dem Gedanken. "Bin gespannt wie das Schicksal uns zum Mädchen führen soll...", leierte Sharako gelangweilt. Sharu warf ihm einen giftigem Blick zu: "Das Schicksal bring uns das Mädchen, es bringt uns nicht zu ihr!" "Bist heut' wohl wieder voll der Peinlichgenaue! Musst du immer auf so kleine Details achten?", schnaufte Sharako verachtend. Sharu ärgerte sich innerlich über Sharako, versuchte es, aber, so gut er konnte, Sharako nicht wissen zu lassen. "Kleiner Klugscheißer! Mit dir rechne ich später ab", dachte Sharu zähneknirschend.


Zanzo öffnete langsam die Augen, benommen stand er auf, faltete seine Flügel zusammen und fand sich auf einer weiten Grasslandschaft wieder. Die Decken in denen er Shira und Naraki transportiert hatte, lagen nur ein paar Meter von ihm entfernt. Sie bewegten sich und ein leises Stöhnen erklang. "Geht's euch gut?", fragte der Drache besorgt. Zanzo wollte sich den Decken nähern, als er ein dunkellilafarbenes Haarbüschel entdeckte. "Ein Werwolf?!", der Gedanke schoss Zanzo wie ein Blitz durch den Kopf und er erinnerte sich daran, wie im Wald irgendein Schatten ihn gerammt hatte und danach das ganze Werwolfrudel hinter ihm herjagdte. "Shira! Naraki!" Zanzo wurde instinktiv aggressiv, er wollte seine Freunde vor der Bestie beschützen. Seine Pupillen verengten sich, er ging in Kampfposition , ein Knurren entwich seiner Kehle und er beobachtete angespannt den vermutlichen Werwolf. Die Decken bewegten sich wieder und etwas zog sie benommen von seinem Kopf. Der goldfarbene Drache sah erstaunt in die hellgrünen Augen eines Poquiocrouch, es waren Wesen, die eine menschenähnliche Gestalt mit Krallen und einem auffällig buschigem Schwanz besaßen und einen katzenartigen Kopf. Fauchend, sprang das Katzenmädchen einige Meter nach hinten und zog eine scharfe, sichelförmige Waffe. Es ging in Kampfstellung und die scharfen Krallen an seinen Füßen bohrten sich in den Boden. Zanzo beobachtete es aufmerksam. Das Katzenmädchen hatte rote Kleidung an und zwei mit roten Bändern zusammengebundene große Büschel Haare am Kopf, die ungewollt an zwei Antennen erinnern ließen. An seinen beiden Oberarmen trug es zwei verschieden verziehrte Goldarmreifen. An seinem linken Handgelenk trug es einen ebenfalls goldenen Reifen und ein weiterer, aber größerer schmückte seinen rechten Fuß. Bis auf die Haare auf dem Kopf, die dunkellila waren, war das ganzes Fell hell grau-braun mit manchmal ein paar dunkleren Tupfern darauf. Seine fast bis zum hinternreichenden Ohren waren übergroß. Die Krallen des Katzenmädchens waren messerscharf, wenn nicht sogar noch schärfer und sein buschiger Schwanz zuckte nervös hin und her. In der Sonne glänzte ein sichelartiges Amulett. Der mit den Enden nach unten gedrehte, verziehrte Sichelmond war an beiden Enden mit zwei Raubzähnen geschmückt. Zanzo vermutete, dass es Drachenzähne waren. In der Mitte des Amuletts hing ein roter Edelstein von einem goldenem Rand umgeben, der am Sichelmond durch drei kurze Ketten befestigt war. An irgendetwas erinnerte den Drachen das Amulett.

Das junge Katzenwesen erkannte Zanzo's Unaufmerksamkeit und stürzte sich mit lautem Kampfgeschrei auf ihn. Noch rechtzeitig wich Zanzo geschickt der sichelförmigen Waffe aus, die daraufhin knapp an ihm vorbeizischte. "Lasch ihn in Ruhe!", schrie Naraki plötzlich und tauchte aus einem Grasbüschel auf. "Naraki?! Wo ist Shira?", rief Zanzo besorgt dem flinken Drachen zu. "Ich hab' leider keine Ahnung wo schie ischt!", gestand Naraki und hechtete auf Zanzo und das Katzenwesen zu. Dieses versuchte erneut Zanzo anzugreifen, in der Hoffnung ihn niederstrecken zu können, was allerdings fehlschlug. Der Drache schlug fast spielerisch ein paar mal mit seinen großen Flügeln, um das Katzenmädchen auf Distanz zu halten. "Aaah!! Was ist denn jetzt los?! Mir kommt's vor als müsse ich mich gegen einen Sturm behaupten", dachte das Poquiocrouch und kämpfte gegen den staubaufwirbelnden Sturm, der von Zanzo verursacht wurde, an. Mit einem kräftigem Hieb beförderte er es auf den Boden, wo es benommen liegen blieb. Der kleine, windstarke Sturm legte sich und mit ihm auch der ganze Staub. Naraki musste husten und versuchte sich den Staub aus den Augen zu wischen. "Ischt schie...? Ischt schie etwa...", stammelte Naraki nervös vor sich hin, als er zu dem mysteriösen Katzenmädchen schaute. "Nein, keine Sorge, sie lebt. Sie ist nur bewusstlos, ich habe wohl etwas zu hart zugeschlagen...", meinte Zanzo ohne sich dabei ein Schmunzeln verkneifen zu können. Naraki näherte sich vorsichtig dem bewegungslosem Körper des Katzenmenschs und entwendete ihr behutsam ihre scharfe Waffe, "Mann, hat die scharfe Kraaaaahaaallen!", Naraki schluckte, ihm war bei dem Anblick dieser klingenscharfen Krallen, mulmig zu mute.


"Was war das für ein rotes Licht?", fragte Sharako plötzlich, mehr sich selbst als Sharu, den er mit diesen Worten aus seinem Gedankengang riss. Er und Sharu hatten auf einer flachen Graslandschaft unter einem Baum eine Rast eingelegt. "Das Schicksal bringt uns das Mädchen", flüsterte Sharu, der sich wieder aufrichtete und sein triumphierendes Lächeln ging langsam in ein breites Grinsen über. Sharako schaute ihn daraufhin mit dem Kopf etwas nach rechts geneigt an und warf ihm einen schiefen Bilck zu.


"Shira!",rief Naraki besorgt. "Shiraaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!", brüllte Zanzo laut, mit Erfolg. "Was ist denn los...?", fragte eine verschlafene Stimme, es war die von Shira, die sich müde aus den Decken befreite. "Das Katzenmädchen muss sie wohl übersehen haben", dachte Zanzo erstaunt und erleichtert zugleich. Dann schüttelte er seinen Kopf und half Shira auf die Beine.

Es war mittlerweile schon wieder Abend geworden und ein leises Stöhnen war zu hören, als das Poquiocrouch bei dem Lagerfeuer aufwachte und seinen Kopf fest umklammerte, als dieser anfing zu brummen. "Mein Schädel brummt ja fürchterlich! Was ist passiert?", murmelte das Katzenwesen verwirrt. "Ah... du bist aufgewacht! Du hast bestimmt Kopfschmerzen. Hier. Trink das, es ist ein wirksames Mittel gegen Schädelbrummen", lächelte Shira das Katzenmädchen freundlich an. Das Wesen nahm schüchtern die Schale mit der heißen Brühe an und schnupperte daran, unschlüssig ob sie es trinken oder es lieber sein lassen sollte, schaute sie wieder Shira an. Ihr aufmerksamer und genauer Blick, machte Shira unsicher. "Wa...was ist? W... willst du deine Schale nicht austrinken?", stotterte Shira etwas nervös vor sich hin. Das Katzenmädchen glaubte ihr vertrauen zu können und trank einen Schluck aus der Schale, angewidert von dem bitterem Geschmack des Mittels setzte es die Schale auf den Boden ab und wusch sein strubiges Fell etwas, um den bitteren Geschmack auf seiner rauhen Zunge wieder los zu werden. Doch schon ein paar Minuten darauf, merkte es deutlich wie das Mittel gegen die Kopfschmerzen wirkte. "Mein Name ist Shiraka, genannt werde ich von meinen Freunden allerdings Shira, und du? Wie heißt du?", Shira schaute das Katzenmädchen neugierig an, nein, sie starrte sie förmlich an. Der weibliche Katzenmensch wich etwas nach hinten, als Shira sie so anstarrte. "Oh, entschuldigung. Dir ist das wohl auch unangenehm, wenn man dich so anstarrt, was?", kicherte Shira leise. "Ich bin Rinka!", stellte sich das Katzenmädchen plötzlich vor. "Freut mich dich kennen zu lernen, Rinka!", sprach Shira erfreut. "Shira? Ischt dasch Katschenvieh schon wach? Esch schläft jetscht schon scheit schechs Stunden", fragte Naraki gähnend, pulte in den Augen und schaute dabei Rinka an. Es dauerte eine Weile, bis er realisierte wer oder was da eigentlich vor ihm saß, neben Shira am Lagerfeuer. "WHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA SCHANSCHO!!!", ein langer Schrei erfüllte die frische Abendluft und Naraki rannte in Panik zu Zanzo, der gerade versuchte einzuschlafen. "Was...was is' denn nun schon wieder...?", mit einem knurrendem Gähnen streckte sich Zanzo und schaute den kleinen Naraki, der kein Wort mehr rausbrachte und nur noch hektisch mit seinen Vorderbeinen herumfuchtelte, skeptisch an. "Hör auf mit der Scheiße!", brummte Zanzo verärgert und legte sich wieder schlafen. Der Lindwurm sprang immernoch hektisch um ihn herum, doch Zanzo schob ihn mit seinem Schwanz zur Seite und schubste ihn wieder in Richtung Lagerfeuer. Rinka kicherte und schaute den verängstigten Lindwurm, der nicht gerade der Mutigste war, grinsend an. "Mach bloß keinen Radau, sonst fress' ich dich vielleicht noch auf!", scherzte Rinka mit einem spöttischem Lachen. Naraki wurde daraufhin kreidebleich, als er noch einmal auf ihre rasiermesserscharfen Krallen blickte. "Rinka, lass ihn bitte in Ruhe. Du jagst ihm ja 'ne Riesenangst ein!", meinte Shira, konnte sich jedoch ein schadenfrohes Kichern nicht verkneifen. "Ach, lass mich doch. Das ist nur mein kleiner Rachezug für vorhin", lächelte Rinka Naraki spöttisch an, dann wandte sie sich wieder ab, "Wo ist eigentlich dieser große Drache, der mich K.O. geschlagen hat?" "Du meinst bestimmt Zanzo", sagte Shira immernoch etwas kichernd und fuhr fort, "der versucht zu schlafen." "Kann man dem Vieh überhaupt trauen?", murmelte Naraki Shira zu und zeigte mit einem Wink auf Rinka, die aufstand, kurz zu den klaren Sternen am Nachthimmel hinaufschaute und sich bei einem großem Grasbüschel wieder niederließ. Bevor Shira darauf auch nur antworten konnte, kam ihr Rinka zuvor: "Na klar, kann man mir vertrauen, Dragi!" "Dragi?", fragte Naraki verwirrt. "Ja, Dragi. Glaub ja nicht, du könntest hinter meinem Rücken herumtuscheln ohne das ich 'was mit bekomme", mit einem hinterlistigem Grinsen, nahm Rinka eins ihrer übergroßen Ohren, warf einen kurzen Blick darauf und schaute dann wieder zu Naraki, den sie kurzerhand in "Dragi" umgetauft hatte. "Ich bin kein Dragi! Mein Name ist Naraki und nicht Dragi!", protestierte er empört. "Was du nicht sagst, Dragi! Naja, ich hau' mich jetzt auf's Ohr", meinte das Katzenmädchen nur frech.


"Was? Ihr meint, man kann ihr vertrauen?", fragte Zanzo etwas skeptisch und blickte zu Rinka, die ihn fröhlich angrinste. "Nein! Ich hab' kann schie nicht auschtehen! Schie wollte mich geschtern auffreschen und schie nennt mich dauernd Dragi, obwohl ich gar nicht Dragi heische!", ärgerte sich Naraki, der ganz aufgebracht war. "Sie hat doch nur gespaßt! Und das mit dem "Dragi" ist nur halb so schlimm. Sowas nennt mein einen Spitznamen", lächelte Shira und versuchte Naraki wieder zu beruhigen. "Ich mag keine Schpitschnamen", knurrte dieser nur. "Der zieht ja 'ne Riesenshow ab!", Rinka trat näher und fragte Zanzo im Flüsterton, "ist Dragi immer so?" Zanzo zuckte nur mit den Schultern.

Zanzo flog mit seinen Begleitern in den wieder zusammengeflickten Decken hoch in den Himmel. "Sag mal, warum waren die Werwölfe eigentlich so hinter dir her?", fragte Shira plötzlich und brach das Schweigen. Rinka senkte den Blick, "Ich will jetzt nicht darüber reden..."
"Wasch isch dasch?", rief Naraki plötzlich aufgeregt und zeigte mit einer Kralle auf zwei schwarze Punkte vor ihnen am Himmel, die sich ihnen immer mehr näherten. Zanzo kniff angestrengt die Augen zusammen, um seinen Blick zu schärfen. "Sie sehen aus wie zwei Drachen, die genau auf uns zugeflogen kommen"
"Was?!", schrie Shira. Rinka hob den Kopf und lehnte sich aus den Decken, um sich die angeblichen Drachen näher anzusehen. "Schwarze Kriegerdrachen!!!", schrie sie plötzlich laut kreischend, "es sind schwarze Kriegerdrachen, Zanzo! Flieg in eine andere Richtung!" "Aber wohin? Hier gibt's nirgendwo etwas was uns Schutz bieten könnte!", schnappte Zanzo. "Wo ist meine Waffe? Wo ist meine Waffe?!", schrie das Katzenmädchen hektisch. Shira gab ihr beunruhigt ihre sichelförmige Waffe, die sie die ganze Zeit über bei sich getragen hatte, zurück. Rinka nehm ihre Waffe fest in den Griff und blickte zu Zanzo hinauf: "Zanzo kannst du landen? Hier in der Luft haben wir noch weniger Chancen sie zu besiegen!"
"N-n-noch weniger Chancen?", stammelte Naraki deutlich in Panik. Zanzo landete auf dem nassen Gras. Schnell sprang das Katzenmädchen aus den Decken und zerrte Naraki und Shira nervös daraus. "Versteckt euch! Ich und Zanzo werden versuchen die Drachen aufzuhalten! Naraki pass ja auf Shira auf oder du bekommst 'ne ordentliche Tracht Prügel von mir!", befahl Rinka, blickte noch einmal auf Shira und Naraki und ging in Kampfposition. Zanzo befreite sich von den Decken und ging ebenfalls in Kampfstellung. Er sah wie Rinka ihren Anhänger festumklammerte und etwas flüsterte, so als würde sie ihn um Hilfe bitten


Sharu landete grinsend vor Zanzo und Rinka, während Sharako Shira und Naraki den Fluchtweg abschnitt. "Wollt ihr etwa schon abhau'n?", spottete Sharako und ging langsam auf Shira zu. "Lasch schie in Ruhe!", schrie Naraki wütend und sprang dazwischen. Shira wich zurück. "Du Wurm, glaubst du wirklich, du könntest mich aufhalten?", sagte der dunkle Drache verachtend und schleuderte den kleinen Lindwurm mit einem kräftigem Schwanzhieb durch die Luft. "Naraki!", kreischte Shira erschrocken und rannte zu ihm. "Was wollt ihr von uns?!", wollte Zanzo wissen und behielt beide Drachen im Auge. "Das Schicksal wird uns das Mädchen bringen...", knurrte Sharu nur, "der Meister hatte Recht. Ihr seid uns genau entgegen geflogen." "Sharu! Ich werde dich töten! Ich werde Rache nehmen für meine Mutter... und für mein Dorf! Du sollst einen genauso qualvollen Tod erleiden wie sie!", schrie Rinka und stürzte sich mit ihrer Waffe und einem ungebändigtem Zorn auf den Kriegerdrachen, welcher schon fast mühelos auswich. Eine Wunde öffnete sich und ein paar Tropfen grünes Blut tropften auf den Boden. Ungläubig schaute Sharu auf die kleine Wunde auf seiner Schulter. "Du hast es gewagt!", knurrte Sharu rasend vor Wut und schaute Rinka voller Zorn an. In seinen Augen flackerte ein Feuer auf und er griff sie an. Seine Krallenschläge parierte sie mit ihrer stabilen Waffe, wurde jedoch durch das Gewicht des Drachen nach hinten gedrückt. Ein erbitterter Kampf ging los und Rinka musste gut aufpassen, dass sie die Schwanzschläge nicht auf den Boden schleuderten. Zanzo wollte ihr zur Hilfe kommen, wurde jedoch von Sharako angegriffen und zu Boden gerissen. "Dein Ende naht!", brüllte Sharako und hob seine Krallen, die bereit waren zu töten, über den auf dem rückenliegendem Zanzo. Mit einem kräftigem Tritt mit den Hinterbeinen, hinderte Zanzo Sharako daran, zuzuschlagen und ihn zu töten. Zanzo sprang wieder auf die Beine und schaute zu Rinka, die immer noch erbittert gegen Sharu kämpfte, dann zu Shira, die besorgt versuchte Naraki aus seiner Bewusstlosigkeit zu wecken. Wütend schoss Zanzo Feuerbälle auf Sharako und zwang ihn nach hinten auszuweichen, breitete seine Flügel aus und rammte ihn aus der Luft zu Boden. Überrascht, keuchte Sharako und versuchte wieder auf die Beine zukommen. Zanzo ließ ihm keine Zeit für eine Pause und stürzte sich nochmal auf seinen Gegner und grub seine Zähne tief in seine Schulter. Dieser schrie vor Schmerz auf und fiel wieder zu Boden. Zanzo schaute herab auf den Kriegerdrachen, er hasste es sowas zu tun, er hasste es zu kämpfen. Er blickte noch einmal besorgt zu Rinka. "Pass auf hinter dir Zanzo!", kreischte Shira plötzlich. Erschrocken fuhr Zanzo zusammen und drehte sich blitzschnell um, darauf gefasst alles mögliche hinter sich zu sehen. Sharako hatte sich in der kurzen Zeit nochmal aufrichten können und verpasste Zanzo einen schmerzhaften Schlag in den Magen, welcher daraufhin zusammen brach. Triumphierend, blickte jetzt Sharako auf Zanzo hinab und verpasste ihm noch einige schmerzhafte Schläge mit seinen Klauen. Vor Schmerz stöhnend, sah Zanzo wie Rinka neben ihm zu Boden ging. "Ihr Gewürm habt es gewagt euch uns zu widersetzen! Dafür werdet ihr elendig sterben!", sprach Sharu und ein eisiger Hauch umgab ihn. "Gebt euch nicht so mit den Unwürdigen ab, bringt mir lieber das Mädchen", befahl eine dunkle Stimme aus dem Nichts. Rinka versuchte die Quelle dieser Stimme ausfindig zu machen, was ihr jedoch nicht gelang. "Wie ihr verlangt!", beide Kriegerdrachen erhoben sich in den Himmel, nahmen Shira mit sich und ließen ihre verletzten Freunde zurück. Shira sah Zanzo noch einmal in die Augen, bevor sie von den schwarzen Drachen verschleppt wurde. Kurz darauf verlor Zanzo das Bewusstsein und ging K.O. .


"Der Talisman... Der Anhänger von dem Katzenmädchen...", flüsterte eine Stimme in Zanzo's Kopf. "Du schon wieder? Wer bist du? Sag es mir!", widersprach Zanzo, den es so langsam nervte, dass die Stimme so geheimnisvoll tat. "Es ist noch nicht an der Zeit, als, dass ich dir meinen Namen verraten könnte... Es würde dich und mich nur in Gefahr bringen", antwortete die unbekannte Stimme gelassen. "In Gefahr bringen? Ich glaub' du hast etwas verpasst! Meine Freunde und ich befanden uns schon in Gefahr! Wir wurden angegriffen! Und fast getötet!", schrie Zanzo rasend vor Wut, "die schwarzen Kriegerdrachen haben Shira entführt und ich konnte nichts machen!" Seine Wut ging langsam in Niedergeschlagenheit und Verzweiflung unter. "Der Talisman Drachenzahn... und die Phönixfeder von dem Katzenmädchen... sie werden dir helfen Shira wiederzufinden... habe Geduld...", versuchte die Stimme Zanzo zu beruhigen und schien sich langsam zu entfernen. "... sie werden dir helfen Shira wiederzufinden... habe Geduld...", wiederholte Zanzo nachdenklich.


"Schanschooo! Wach auf! Wach auf!", rief jemand lispelnd. "Lass mich mal, Dragi! Ich bekomm' ihn schon wieder wach. Wirste sehen!", erklang Rinka's freche Stimme, die Zanzo weit entfernt schien.
Rinka verpasste Zanzo ein paar Schläge auf die Wangen, welche daraufhin rot anschwollen. "Hör auf!", schrie Naraki entsetzt. "Ihr Katzenmenschen habt schon merkwürdige Methoden!", mischte sich eine unbekannte Stimme ein, "komm mal her, Mieze! Deine Wunden sind noch nicht ganz verheilt. Hab' ich dir nicht gesagt, du sollst in deinem Bett bleiben?" Zanzo vernahm ein deutliches Knurren von Rinka. Neugierig öffnete er seine Augen, woraufhin er alles ganz verschwommen sah. "Schanscho?", lispelte Naraki besorgt. Sein Blick schärfte sich und Zanzo konnte endlich sehen, wo er und seine Freunde sich befanden. Er selbst lag auf weichem Heu in einer Scheune, während Naraki vor ihm stand und ihn erleichtert anstarrte. Rinka schien hinter der Tür, die ins Bauernhaus führte verschwunden zu sein. Doch, da stand noch jemand neben Naraki. Es war ein junger Krieger, mit klaren, braunen Augen und kurzem, braunem Haar, über seinen schwarzen Gewändern blitzte eine silberfarbige Rüstung. Sein Schwert hing in einer Eisenscheide an seiner Hüfte und sein langer grau-weißer Umhang reichte fast bis zum Boden. "Ich bin Sir Einon Hino Faraka", stellte sich der junge Ritter vor, "Ich habe Euch und Eure Freunde in den Feldern von Ginae bewusstlos und verletzt gefunden. Wollt Ihr mir nicht erzählen was passiert ist?" "Jetzt nicht...", brummte Zanzo bloß und wandte sich von den fragenden Gesichtern, die ihn anstarrten ab. "Also gut, Ihr könnt Euch hier noch etwas ausruhen. Solltet Ihr hungrig sein, um Sonnenuntergang gibt es Abendmahl", seufzte Ritter Einon und verschwand ebenfalls, wie Rinka zuvor hinter der Tür. "Schanscho...", der kleine Lindwurm schaute ihn traurig an. "Naraki, könntest du mich für eine Weile allein lassen? Ich muss nachdenken...", war alles was Zanzo von sich gab, als er leer ins Heu starrte. Widerwillig, jedoch Zanzo's Wunsch respektierend, verschwand auch Naraki hinter der Tür.
"Der Talisman Drachenzahn... und die Phönixfeder von dem Katzenmädchen... sie werden dir helfen Shira wiederzufinden... habe Geduld..."


"Wie es wohl den anderen geht? Ich hoffe, sie sind nicht allzu schwer verletzt. Nicht, dass noch einer von ihnen...st...i... Nein!! Shira hör auf so zu denken!! Du musst dich der Gegenwart stellen! Die Vergangenheit ist unveränderbar, doch die Gegentwart kann man verändern und damit auch die Zukunft", dachte Shira nach und versuchte sich selbst irgendwie Mut zu machen. "Hey, Shiraka! Denkst du etwa an deine Freunde?", ein fieses Grinsen huschte über Sharu's Gesicht. Shira schaute ihn verachtend an. "Um die brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen", lachte Sharako, "so schwer verletzt überlebt keiner ohne Hilfe und in den Ginae Feldern kommt höchstens alle fünf Jahre jemand vorbei. Deine Freunde wirst du höchstens noch in der Hölle wiedersehen!" Während beide Kriegerdrachen spottend über ihre Freunde redeten, überlegte Shira wütend, wie sie wohl aus Sharu's Klaue entwischen könnte. "Nananananaa! So wie du dreinschaust hast du wieder 'was im Schilde, schlag dir das aus dem Kopf! Uns entkommst du nicht!", grinste Sharu, "wir bringen dich zu unserem Meister, der wird dann entscheiden was aus dir wird. Du hast uns auch so schon genug Ärger gemacht."


Anmerkung des Autors: Wie ich sehe sind die zwei schwarzen Kriegerdrachen (Sharu und Sharako) bei euch ziemlich beliebt ich hatte eigentlich vor sie im laufe der geschichte etwas in den hintergrund zu stellen und noch andere "bösewichte" einzufügen. aber ich glaub ich lass es lieber oder? ^^" hmmm... ich glaub ich da so ne idee...
(hat ab heute noch wer von euch ferien?)

Aber jetzt zum neuen Kapitel



"Woher weißt du von der Phönixfeder?", fragte Rinka verwundert. "Das ist jetzt nicht wichtig! Ich habe das Gefühl, dass diese Feder uns helfen kann Shira wieder zu finden!", erklärte Zanzo ernst. "Wie kommscht du darauf, Schanscho?", fragte Naraki interessiert. "Das ist doch jetzt völlig egal!", rastete Zanzo fast aus. "Mecker Dragi nicht so an! Und ausserdem, wenn es wahr ist was du sagst, haben wir jetzt ein Problem, denn die Phönixfeder ist nicht mehr in meinem Besitz", erklärte Rinka. "Was?!", schrie der Drache entsetzt, er konnte es nicht glauben, der einzige Anhaltspunkt, vielleicht sogar die einzige Möglichkeit Shira wieder zu finden, hatte sich wie in Nichts aufgelöst. "Hör mir doch mal zu!", schrie Rinka wütend und sprang auf den Tisch, "Shira hat die Phönixfeder!" Zanzo blickte erstaunt zu Rinka hoch: "Wann hast du sie ihr übergeben?" Doch, ehe Rinka auf seine Frage antworten konnte, wurden sie unterbrochen. "Nanana, liebes Katzenmädchen. Das gehört sich aber nicht! Einfachso auf den Esstisch zu springen. Hast du denn überhaupt keine Manieren?" Rinka schaute verdutzt in die zwei kleinen Augen einer Bauernoma. Sie war mit normalen Baumwollkleidern gekleidet. Sie trug einen langen Rock und darüber eine bäuerliche Küchenschürze, auf dem Kopf trug die alte Frau ein weißes Kopftuch "Na los runter da!", herrschte sie Rinka an und schubste sie mit ihrem Holzstock vom Tisch. Rinka landete daraufhin unsanft auf dem Holzboden. "Au!", rief sie wütend, stand wieder auf, klopfte sich den Staub ab und ging mit großen Schritten auf die Großmutter zu. Doch bevor sie sich bei ihr beschweren konnte, drückte die ältere Dame ihr einen nassen Stofffetzen in die Pfoten. Fragend, sah Rinka die Großmutter an: "Was soll ich damit?" "Was wohl! Mach den Tisch sauber, den du mit deinen Dreckspfoten schmutzig gemacht hast! Wie soll man darauf noch ordentlich essen können?", schnappte die Oma. Rinka knurrte verärgert. Verlegen sahen sich Zanzo und Naraki an. "Was ist hier los?", fragte Einon erstaunt, als er die laute Versammlung in der Bauernküche sah. "Das Vieh macht meine Küche dreckig! Und schau dir erst den Esstisch an!", beklagte sich seine Großmutter. "Ich bin kein Vieh! Du verschrumpelte, alte Giftschlange!", fauchte Rinka. Die alte Dame schaute kurz empört zu ihr rüber und wendete sich dann wieder an ihren Enkel: "Wer hat dieses unverschämte Wollknäul von der Leine gelassen?!" Zanzo versuchte mühhaft Rinka davon abzubringen der Großmutter an die Gurgel zu gehen.


"Bin gespannt was der Meister mit dir machen wird", grinste Sharu kalt. Die beiden Kriegerdrachen flogen jetzt höher als vorhin und was Shira dann erblickte, versetzte sie in großes, ungläubiges Staunen. Ein immer größer werdendes, rundes Tor aus Gold öffnete sich plötzlich am Himmel und hinter ihm verbarg sich eine gigantische, finstere Festung. "Dort erwartet dich unser Meister...", grinste Sharako, als er Shira's Staunen erblickte.


Rinka hatte sich wieder einigermaßen beruhigt und versuchte jetzt nicht mehr Einon's Großmutter zu attackieren. "Dass sie sich auch immer so aufspielen muss", flüsterte Zanzo leise zu sich selbst. "WAS?!", kam prompt die Antwort von Rinka, deren übergroßen Ohren wieder nichts entging. Sie stand empört auf und wollte protestieren, doch Einon drückte sie einfach wieder runter auf ihren Sitzplatz. "Rinka mach nicht so einen Wirbel um nichts", sagte Einon gelassen. Rinka schob fauchend Einon's Hand von ihrem Kopf und schaute auf ihren Teller. Gemüsesuppe mit einem rohen Fisch. Alle anderen hatten ebenfalls Gemüsesuppe, allerdings ohne Fisch. Fragend sah das Katzenmädchen Einon's Großmutter an. Diese grinste daraufhin nur. "Warum nicht... Aber wehe ihr, die Alte will mich vergiften!", dachte sich Rinka, zuckte kurz mit den Schultern und aß. Nach dem wohl eher mageren Abendessen, waren doch alle satt geworden und ruhten sich jetzt beim Kamin aus. "Also, Zanzo dürfte ich jetzt erfahren, warum Ihr und Eure Freunde verletzt und bewusstlos in den Ginae Feldern lagt?", brach Ritter Einon die Stille. Zanzo schaute kurz zu Rinka und Naraki rüber, die daraufhin nickten. Zanzo seufzte nur und fing an zuerzählen.


Shira war von Sharu und Sharako im Hof der mächtigen Festung abgesetzt worden. Zwei merkmürdige Soldaten mit Wolfsköpfen und menschlichen Körpern waren dann aufgetaucht und hatten sie in ein großes, prächtiges Zimmer geführt und dort alleine gelassen. "Mist, die Tür ist verriegelt!", fluchte Shira. "Wir haben den Befehl dich zu bewachen bis der Meister dich in Empfang nimmt, also sei still und mach keinen Ärger!", herrschte sie die rauhe Stimme des Wolfssoldaten an. "Und was soll ich bitteschön so lange machen?!", trotzte Shira. "Hau dich doch auf's Ohr und ruh dich aus! Dann bist du wenigstens auch ruhig!", knurrte die Wache, "Es sei denn, du schnarchst!". Shira konnte sich schon förmlich das Grinsen der Wache vorstellen. Sie wendete sich wütend von der Tür ab und betrachtete das Zimmer. Die Fenster waren für die Flucht unmöglich zu erreichen, sie waren mindenstens 5 meter hoch, so schätzte Shira und dann auch noch von aussen vergittert. Auch sonst bot sich kein Ausgang aus dem Zimmer, es blieb nur die Tür, zu der Shira reingekommen war. Seufzend ließ sie sich auf das große Bett nieder und schlief gleich darauf ein. Es war leichtsinnig, das wusste sie, doch war die Erschöpfung stärker.


"... und dann sind wir hier wieder aufgewacht.", beendete Zanzo seine Geschichte. "Ich glaube, es ist die Wahrheit was ihr sagt, auch wenn es etwas verrückt klingt. Ich war mir am Anfang nicht ganz sicher, doch ich denke man kann euch vertrauen", meinte Einon. "WAS?! Warum sollte man uns nicht vertrauen können??", schrie Rinka laut. Zanzo brachte sie wieder mit einem ernstem Blick zum schweigen. "Nunja, in der letzten Zeit, ereignen sich hier in der Gegend merkwürdige Geschehnisse", erklärte Einon ernst. "Welche?", wollte Rinka wissen. "Vor zwei Wochen wurde das Dorf Rinashki niedergebrannt. Die wenigen Überlebenden erzählen, dass es Drachen waren. Und die Überreste des Dorfes zeigen auch daraufhin, denn sie brennen immernoch. Das Drachenfeuer ist mächtig und kann Jahre wenn nicht sogar Jahrhunderte lang lodern. Es ist also unmöglich das Dorf wieder aufzubauen., dort kann nichts mehr leben... Vor einer Woche wurde die Stadt Radscha angegriffen und fast gänzlich dem Erdboden gleich gemacht. Auch hier soll es sich um Drachen gehandelt haben. Und es gibt seit wenigen Tagen Gerüchte, dass das Dorf Jasmin angegriffen wurde... Ich war auf dem Weg dorthin, um mich selbst davon zu überzeugen, als ich auf euch traf", beendete Einon deutlich besorgt. "Danke nochmals für Eure Hilfe. In dem Fall seid Ihr ein hohes Risiko eingegangen, um uns zu helfen. Doch was hättet ihr getan, wenn wir Eure Feinde gewesen wären?", fragte Zanzo und schaute den Ritter dabei genau an. "Ich hätte euch getötet", antwortete Einon kaltblütig, "ich bin Ritter und ausgebildeter Drachentöter und habe den großherzoglichen Auftrag die Angreifer der Dörfer und Städte zur Strecke zu bringen." "Ein großherzoglicher Auftrag?", fragte Rinka überrascht. "Ja, der Großherzog von Sanboura ist ein edelmütiger Herrscher, dem etwas an seinem Volk liegt. Deshalb hat er die besten Krieger, Ritter und Drachentöter zusammenrufen lassen und losgeschickt, um die Angreifer zu bezwingen", erklärte Einon , "und ich bin einer von ihnen." "Das ist nicht gut... Wenn das so weiter geht, wird bald ein Krieg zwischen Menschen und Drachen ausbrechen!", dachte Zanzo verbittert. Einon brach die eingetretene Stille: "Doch keine Angst, Zanzo, ich werde Euch und Euren Freunden nichts tun. Solange ihr nicht meine Feinde seid, habt ihr von mir nichts zu befürchten."


Die Tür krachte plötzlich auf und ein Wolfssoldat trat in das Zimmer ein. Shira saß vor Schreck aufrecht auf der Matraze. Der Wolfssoldat nahm sie am Arm und zerrte sie hinter sich her. "Hey! Autsch! Du tust mir weh, du Grobian!", rief Shira wütend und empört. Sie war jetzt wieder ganz wach und nicht mehr starr vor Schreck. "Schnauze!", knurrte der Soldat nur. Sie gingen durch viele verschiedene Räume, doch Shira hatte gar keine Möglichkeit sie sich anzusehen, denn der wolfsköpfige Soldat zerrte sie im Eiltempo hinter sich her. Vor einem gigantischem, mit Gold verziertem Tor hielten sie dann an. Der Wolfssoldat sprach kurz mit einer der beiden schakalköpfigen Wachen. Im Gegensatz zum ihm, trugen sie prächtigere Gewänder und ihre Sensen blitzten nur so. Nach einem Nicken der Schakalwache öffnete sich langsam das prachtvolle Tor. Dahinter herrschte völlige Dunkelheit, mit Shira im Schlepptau trat der Wolfssoldat ein. Das Tor schloss sich wieder langsam hinter ihnen. Shira konnte kaum etwas erkennen, in den Raum drang fast gar kein Licht ein. Doch sie hörte wie der wolfsköpfige Soldat mit jemandem sprach. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, sah sie wie der Wolfssoldat neben ihr kniete. Er schaute kurz zu ihr auf und drückte sie dann auf den Boden. "Lass mich los, du grober Köter!", ärgerte sich Shira wieder laut. "Lass gut sein, Yamka", ertönte eine dunkle Stimme. Sie gehörte der Gestalt mit den leuchtenen Augen, die von ihrem Thron stieg und auf Shira zukam. "Yamka, du kannst dich zurückziehen" - "Jawohl!" Das Tor öffnete sich einen Spalt und Licht drang in die Dunkelheit. Für eine kurze Zeit konnte Shira das Gesicht der Gestalt erblicken, bevor der Soldat den Raum verließ und sich das Tor wieder schloss. "Nein! Das darf nicht wahr sein!", schrie Shira entsetzt.


Zanzo, Naraki und Rinka folgten Einon nach draußen. "Mach's gut mein Junge! Und viel Glück! Du weißt, dass meine Tür für dich immer aufsteht", rief Einon's Großmutter ihm noch hinterher. Er antwortete ihr mit einem Nicken. Rinka schnaubte verächtlich. "Naraki, was ist los mit dir? Du bist so still", fragte Zanzo den kleinen Lindwurm im Flüsterton. "... Esch ischt allesch meine Schuld! Allesch ischt meine Schuld...", Naraki wagte es nicht Zanzo ins Gesicht zu blicken, "ich habe verschagt ich konnte Shira nicht beschütschen... und jetscht ischt schie... jetscht... schie..." "Naraki, es ist nicht deine Schuld gewesen", versuchte Zanzo ihn zu trösten. "Doch!", schrie Naraki. Einon und Rinka drehten sich fragend zu Naraki. "Es... es ist nichts", beantwortete Zanzo die fragenden Blicke. Er wandte sich wieder Naraki zu: "Hör zu Naraki, ich versteh deine Trauer, mir geht es nicht besser. Aber noch haben wir eine Chance. Du darfst jetzt nicht den Kopf hängen lassen. Solange man nicht aufgibt, ist noch nichts verloren. Und ausserdem... war es nicht deine Schuld allein, dass Shira entführt wurde, sondern auch meine und Rinka's. Wir haben genauso versagt ...", erklärte Zanzo und unterbrach für eine Weile seinen Satz, "aber wir dürfen jetzt nicht aufgeben! Wir müssen versuchen Shira zu helfen, das sind wir ihr schuldig!" "Ja, du hascht recht", gab Naraki zu. Zanzo lächelte. "... Ich hoffe nur die Phönixfeder kann uns weiterhelfen, auch wenn sie momentan nicht in unserem Besitz ist", dachte er besorgt. "Hey, was trödelt ihr denn so?!", rief Rinka ihnen zu und versuchte wütend auszusehen. "Wir kommen ja schon", gab Zanzo zur Antwort.
Einon pfiff einmal laut und wie aus dem Nichts tauchte ein schwarzes, geflügeltes Pferd auf. "Komm her Thestral!", rief Einon. Gehorsam, trat der schwarze Pegasus näher. "Ich hab' es gar nicht kommen sehen!", staunte Rinka. Der junge Ritter lächelte nur: "Es ist eben sehr schnell." Zanzo blieb misstrauisch: "Ich hab' es auch nicht kommen sehen..." Einon stieg mit Rinka und Naraki auf Thestral. Mit einem Wiehern erhob sich Thestral in die Lüfte, gefolgt von Zanzo.


"Was glaubst du, was unser Meister mit ihr machen wird?", fragte Sharako, während er ein Einhorn riss. "Mit Shiraka? Keine Ahnung, woher soll ich das auch wissen?", schnaubte Sharu nur und verschlang seine Beute, "Warum interessiert dich das?" "Nur so, an ihr ist irgendwas besonderes", meinte Sharako und begann das Blut des Einhorns zu trinken. "Was besonderes?", grinste Sharu, "Du wirst dich doch wohl nicht in sie..." "Hm? WAS?! NEIN! So meinte ich das nicht!", schrie Sharako entsetzt. Sharu setzte ein breites Grinsen auf, das fast in ner Fratze endete, dann wurde er wieder ernst. "Du hast schon recht, die Prinzessin Shiraka ist etwas besonderes. Sie ist kein gewöhnlicher Mensch", stimmte Sharu zu und fügte sogleich wütend hinzu, "aber was glaubst du, warum unser Meister sie wohl haben wollte? Weil sie gewöhnlich ist?" "Ich hätte ihren Freunden nur zu gerne persönlich den Gnadenstoß verpasst. Glaubst du sie haben überlebt?", fragte Sharako schmunzelnd. "Wohl kaum, und jetzt hör auf über solche Dummheiten nachzudenken! In ein paar Tagen, haben wir wieder einen neuen Auftrag zu erfüllen."


"Nein! Das darf nicht wahr sein!", schrie Shira entsetzt, "Du bist doch nicht etwa die Bedrohung, die vor 5000 Millionen Jahren versucht hat die Welt zu beherrschen und in Dunkelheit zu hüllen?! Der Geist des Todes!" "Doch, der bin ich. Also hat die Welt mich noch nicht vergessen", lächelte die Gestalt kalt. "Wie könnte die Welt so ein grausames Wesen wie dich vergessen?!", schrie Shira verachtend. Die Gestalt lächelte dünn: "Ich weiß, die Legenden verbannen mich aus der Vergessenheit und auch du kennst mich sicherlich aus ihnen, aber glaub mir, eure vier Götter werden euch dieses Mal nicht mehr retten können. Denn sie sind zu schwach geworden, zumals da der Mächtigste von ihnen, der Drache Lung sich bei unserem letzten Kampf geopfert hat. Er war der Einzige, der mir gewachsen war und heute ist er tot." Die Gestalt lachte. "In naher Zukunft, werde ich dich für meinen Plan brauchen, aber im Moment hab ich noch Anderes zu tun. Du musst dich also noch etwas gedulden", lächelte die Gestalt, die trotz mangeldem Licht wie ein Schatten wirkte.


Thestral landete schnaubend auf einem Feld neben Zanzo, dessen Schulterhöhe gut einen Meter die des Pferdes übertraf. "Wo schind wir hier?", wollte Naraki wissen. Einon sah sich um und vergewisserte sich, dass sich keine Feinde in der Nähe befanden. "Gleich hinter dem Hügel liegt Jasmin, das Dorf von dem ich euch erzählt habe, wenn es denn überhaupt noch existiert", antwortete der Ritter finsterdreinblickend. Rinka sprang mit Naraki von Thestral, woraufhin beide im nassen Gras landeten. "Worauf warten wir noch?", meinte Rinka und stolzierte voran, dem Hügel entgegen. Naraki und Einon, der auf Thestral ritt, folgten ihr. Nur Zanzo rührte sich nicht und dachte besorgt nach. "Schanscho!", rief Naraki und riss ihn aus seinen Gedanken. Zanzo blickte auf: "Jaja, ich komme!"
Rinka erreichte als Erste die Spitze des Hügels und konnte so die ganze flachere Umgebung betrachten. "AAAAAAAAAAhhhhhhhh!!!!!!!!", ein schrilles , entsetztes Kreischen hallte über die Felder und ließ den Rest der Gruppe erschrocken zusammenzucken. Sofort zog Einon sein Schwert aus der Eisenscheide und gallopierte auf seinem schwarzem Pegasus Rinka zur Hilfe. Als er sie erreicht hatte, erfuhr er den Anlass ihres Schreis. Entsetzt starrte der junge Ritter auf das brennende Dorf, das zum blutigem Schlachtfeld geworden war. Naraki, der gerade mit Zanzo die Spitze erreichte, und fragen wollte, was denn los seie, erstarrte bei dem Anblick. Rinka sank auf die Knie. "Es... es ist wie damals...", stotterte sie, ihr ganzer Körper bebte und Tränen rannen ihr über's Gesicht. Wütend fing sie an mit der geballten Faust auf den Boden einzuschlagen: "Nein... NEIN, NEEEIIIIIIN!!!" Traurig schaute Zanzo auf die gefallenen Bauernkrieger, die sich vergeblich gegen den Angriff gewehrt hatten und nun leblos und mit Blut befleckt auf dem Boden lagen. Ihre bleichen Gesichter verrieten ihre letzten Gefühle: Angst und Schrecken. Unter den toten Kriegern und Kriegerinnen, sah man auch Kinder und ihre Mütter, die verzweifelt versucht hatten sich und ihren Nachwuchs in Sicherheit zu bringen. Vergebens. Trauernde Stille legte sich über die kleine Gruppe. Nur Rinka's Schluchzen war zu hören und das Knistern der tödlich lodernden Flammen, die blutrot um die Leichen züngelten.

Niedergeschlagenheit herrschte, als Zanzo und seine Freunde in das kleine Bauernhaus zurückkehrten. Die Nacht war mittlerweile eingetroffen, sie tauchte alles in ihr dunkles Schwarz, nur der Mond und die Sterne spendeten der Welt noch Licht. Zanzo wusste selbst nicht, was er sich vorgestellt, oder gar erhofft hatte zu sehen, ein friedliches, fröhliches Dorf? Es war eine erbärmliche Hoffnung gewesen, an die er sich geklammert hatte. Die entsetzten Gesichter der Leichen, die einst normale Bauern und Handwerker gewesen waren, wollten nicht aus Zanzo's Kopf verschwinden. Sie hatten sich in sein Gedächnis gebrannt.
Während Zanzo, Naraki und Rinka in der Scheune verschwanden, um schlafen zu gehen, blieb Einon noch in der Küche, um seine Großmutter über das grausige Gesehene zu informieren. Zanzo ließ sich in das weiche Heu fallen und schlief gleich darauf ein. Naraki fragte sich, ob er das, was er vor wenigen Stunden gesehen hatte, wirklich glauben könnte. Er hatte die grausigen Bilder noch nicht richtig realisiert. Plötzlich rempelte Rinka Naraki an, welcher daraufshin zusammenzuckte und verstört zu ihr schaute. Sie ging wortlos und mit glasigem Blick an ihm vorbei, um sich dann, wie Zanzo vor ihr, ins Heu fallen zu lassen. Schließlich beschloss auch Naraki sich schlafen zu legen und erst wieder morgen weiter nachzudenken. "Wie es wohl Shira geht?", fragte sich der kleine Lindwurm noch kurz bevor er einschlief.


"Warum...? Warum nur...?", Shira schaute von ihrem Bett aus zu den scheinbar unerreichbaren, vergitterten Fenstern, durch die das sanfte Mondlicht drang und ihr Gefängnis erhellte. Man hatte sie zurück ins Zimmer gebracht und ließ sie wieder von den Wolfssoldaten bewachen. Es herrschte Stille, man hörte nur gelegentlich das Geflüster und Gelächter der Wachen. Shira schaute hoffnungsvoll zu den Sternen und reiste in ihren Gedanken in die Vergangenheit zurück.

"Aber Prinzessin Shiraka, Ihr würdet Euch ganz schmutzig machen! Das gehört sich nicht für eine feine Dame, wie Euch! Ihr seid eine Prinzessin", es war die Stimme einer besorgten Dienerin, die vergeblich versuchte die kleine Shira zur Vernunft zu bringen. "Lass mich Shinaya! Ich will im Garten spielen!", entgegnete die 7-jährige Shira wütend und lief aus dem Palast. "Aber Prinzessin!", rief die junge Dienerin noch, doch Shira war schon ausser Hörweite. Etwas besorgt, eilte Shinaya der kleinen Shira nach und fand sie schließlich im Garten bei den aufblühenden Blumen wieder. Verträumt, schaute das kleine Mädchen die Blumen an und drehte sich dann zu Shinaya. "Shinaya?" - "Ja?" - "Was befindet sich ausserhalb des Palastes? Ich meine, ich kann von meinem Zimmer aus weit sehen, aber nicht dorthin gehen. Und was befindet sich hinter dem, was ich sehen kann? Meinst du ich werde einmal dort hingehen und nachsehen können?", fragte Shiraka neugierig. Shinaya schaute sie traurig an. "Sie scheint es sich noch nicht bewusst zu sein, doch sie ist gefangen und eingesperrt, wie ein Vogel in einem goldenem Käfig", dachte die junge Dienerin. "Was ist los?", fragte Shiraka, als sie bemerkte, dass die Dienerin traurig zu sein schien. "Nichts", beruhigte sie die kleine Prinzessin und nahm sie in die Ärme, "ich bin mir sicher du wirst die Welt einmal bereisen können und schauen was dort so los ist." Eine Träne rann über Shinaya's Gesicht und tropfte auf die Blüte einer weißen Rose. Damals, hatte die kleine Shiraka noch nicht verstanden, warum Shinaya so traurig bei ihrer Antwort gewesen war. Sie hatte gewusst, dass Shira wahrscheinlich niemals frei sein würde.

Shira saß immernoch auf dem großem Bett in ihrem Gefängnis und schaute zu den funkelnden Sternen hoch. "Es ist jetzt erst zehn Jahre her... Und fünf Jahre darauf ist Shinaya..."

"Ach Shinaya, warum hast du mich bloß verlassen? Ich hatte bei dir immer das Gefühl geborgen zu sein und dir vertrauen zu können", seufzte Shiraka enttäuscht. Sie stand auf einer Wiese und schaute trauernd auf einen grauen Grabstein, auf dem ein von ihr selbst gefertigter Blumenstrauss lag. Shira fügte wütend hinzu: "Jeder will mich in ein Korsett von Regeln stecken, alle sagen mir immer nur was ich tun und nicht tun soll. Und in naher Zukunft, werden sie wahrscheinlich auch noch versuchen mich mit irgendeinem arroganten Prinzen zu verheiraten. Selbst mein Vater, der Herrscher vom aethonischem Reich, behandelt mich wie ein kleines Kind! Dabei werde ich morgen zwölf!"

Shira erinnerte sich noch genau, wie sie an ihrem zwölftem Geburtstag einen kleinen flügellosen Lindwurm, der einen flinken Eindruck machte und über dessen Rücken sich ein langer Hautkamm zog geschenkt bekam. Er besaß zwei rubinrote Augen, dreikralligbesetzte Füße und seine Schuppen glänzten grünschimmernd. Shiraka hatte ihn auf den Namen Naraki getauft. Sie behandelte ihn aber nicht wie ein Haustier oder gar wie ein Spielzeug, wie es wahrscheinlich jede andere Prinzessin getan hätte, sie behandelte ihn wie einen Menschen, wie einen echten Freund. Und von nun an sollten sie die besten Freunde werden.
Und Shira erinnerte sich auch noch genauso gut an die Nacht, in der sie und Naraki sich aus dem Palast geschlichen hatten und abgehauen waren. Damals war sie sechszehn gewesen und ihr Vater hatte ihr damit gedroht, wenn sie sich weigere den Prinzen von Granian zu heiraten, würde sie Naraki nie wieder sehen. Auf ihrer Flucht durchreisten sie viele Dörfer und Städte und schließlich gerieten sie und Naraki in den Zauberwald, wo sie beide sich verirrten und dort ein Jahr lang leben mussten bis sie auf Zanzo trafen.

"Was wohl aus meinem Vater geworden ist? Er war sicherlich wütend auf mich, als er gemerkt hatte, dass ich abgehauen bin. Kein Wunder. Schließlich, wollte er mich mit diesem Prinz vermählen um sein Reich zu erweitern", dachte Shira wütend. Dann seufzte sie: "Ach Naraki, ich hoffe nur euch geht's gut..." Kurz nach diesen Worten, schlief sie ein und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.


"Lass mich raten, du hast auch nicht gut geschlafen. Stimmt's?", meinte Rinka, als sie Zanzo sah. "Nein... nicht wirklich. Mir ging, das was wir gestern gesehen haben nicht mehr aus dem Kopf. Und ich glaube Naraki ist immernoch damit beschäftigt", antwortete Zanzo und machte mit dem Kopf einen Wink in Naraki's Richtung, der auf dem Heu lag und angestrengt nachdachte. "Ich habe Dragi noch nie so nachdenklich gesehen", flüsterte Rinka mehr zu sich selbst, als zu Zanzo. Dieser schaute sie musternd an, er bemerkte, dass sie sich große Mühe gab fröhlich auszusehen, es aber nicht war. "Etwas bedrückt sie...", dachte Zanzo besorgt. Als er so nachdachte, fiel ihm wieder ein was Rinka einst Shira geantwortet hatte, als diese wissen wollte, warum die Werwölfe sie verfolgt hatten: "Ich will jetzt nicht darüber reden..." Und auch die Worte, die Rinka gestern in ihrer Verzweiflung geschrien hatte, als sie das brennende Dorf gesehen hatte, hallten ihm wieder ins Gedächnis: "Es... es ist wie damals..."
"Es ist wohl besser, ich warte noch etwas ab, bevor ich sie danach frage", meinte Zanzo.
Einon trat an Zanzo, welcher daraufhin leicht zusammenzuckte, heran: "Ich werde heute noch einmal nach Jasmin fliegen, um etwas über die feindlichen Drachen herauszufinden..." Bevor der Ritter seine Erklärungen beenden konnte, ertönte schon Naraki's Stimme: "Ich möchte mitkommen!" Feste Entschlossenheit flackerte wie Feuer in seinen Augen. Rinka, die betrübt zum Fenster rausgeschaut hatte, drehte sich verblüfft um, um sich zu überzeugen, dass es wirklich Naraki gewesen war, der diesen Entschluss gefasst hatte. "Wenn das so ist, werde auch ich mitkommen!", warf Rinka plötzlich ein. Zanzo nickte: "Wir werden alle mit Euch nach Jasmin zurückkehren."


Der morgendliche Sonnenschein, der durch die vergitterten Fenster drang und den Raum etwas erhellte, weckte Shira sanft, welche sich daraufhin müde in den Augen pulte. "Wo... wo bin ich?" Langsam, richtete sie sich auf und schaute verwundert auf die Phönixfeder, die neben ihr lag und im Sonnenlicht goldschimmernd glänzte. "Die Phönixfeder, die mir Rinka gegeben hat!", dachte Shira erstaunt, "die hatte ich schon ganz vergessen..." Shira erhob sich von ihrem Bett und nahm die Phönixfeder in ihre Hände, welche sie wie eine Schale geformt hielt. "Sie strömt eine angenehme Wärme aus, die des Phönix'."


Wie am Tag zuvor, landeten Thestral und Zanzo auf den Feldern des nahegelegenen Dorfes, das verwüstet worden war. Die kleine Gruppe stand wieder auf dem kleinem Hügel und schaute auf das nochimmer brennende Dorf herab. Rinka wandte gekränkt den Blick ab, sie konnte es nicht ertragen. Sie konnte es nicht ertragen, den Leichen in die entsetzten Augen zu schauen und zu sehen wie sehr sie gelitten hatten. Es war grausam.
Einon ritt mit Thestral so nahe es ihm die Flammen erlaubten an das Dorf heran. Zögernd, folgten ihm Zanzo und seine Freunde. "Ich frage mich, ob esch Überlebende gibt", Naraki starrte verloren in die lodernden Flammen. "Wenn es welche geben sollte, so glaube ich kaum, dass sie sich noch hier aufhalten. Sie werden in Panik geflohen sein, wenn sie den Drachen denn überhaupt entkommen konnten", schätzte Einon.
Ein verdächtiges Geräusch machte sich in Rinka's Ohren bemerkbar, welche darauhhin zuckten. "Passt auf, irgendetwas ist in unserer Nähe und es hält sich versteckt!", warnte Rinka weiterhin lauschend. Naraki wirkte ängstlich und blickte hastig auf seine Umgebung. Zanzo ging in Kampfstellung, er bohrte seine Krallen in den Boden und stand fast regunslos dar. Aufmerksam, beobachtete er den Wald, der etwa zehn Meter an dem Dorf entfernt lag. Einon zog sein Schwert. "Rinka, von wo kommt das Geräusch?", fragte er angespannnt, jeden Augenblick bereit zu töten und sich vor einem Angriff zu verteidigen. "Es... es kommt aus dem Wald, und es kommt näher... in unsere Richtung", antwortete sie zitternd und fuhr fort: "Es bewegt sich fast lautlos, ich habe Schwierigkeiten es ausfindig zu machen." Das Katzenmädchen zog seine sichelartige Waffe und hielt sie fest im Griff. "Rinka hat Probleme das Ding ausfindig zu machen? Das spricht nicht gerade für uns", murmelte Zanzo, weiterhin auf den Wald starrend. "Ein fast lautloses Wesen, das sich wie eine Katze an seine Beute heranschleicht? Es wird doch nicht etwa...", doch bevor Einon seinen Gedanken abschließen konnte, sprang auch schon ein riesiger Schatten mit einem gewaltigem Sprung aus dem Wald und landete sanft auf allen vier Pfoten. Das Wesen war etwa dreimal so groß als Einon's Pegasus."Ein Nundu!", schrie Rinka entsetzt. "Jetzt haben wir ein ernsthaftes Problem!", rief Einon den anderen zu und versuchte Thestral ruhig zu halten, welcher daraufhin protestierend wieherte. "Der Nundu ist ein gigantischer Leopard, der sich trotz seiner enormen Größe lautlos bewegen kann, naja fast. Sein tödlicher Atem überbringt ansteckende Krankheiten, die ganzen Dörfern oder Städten den Tod bringen können. Diese gewaltige Raubkatze ist eines der gefährlichsten Wesen der Welt", Rinka stockte der Atem bei der Erklärung. Knurrend, stand der Nundu vor der Gruppe und starrte jeden einzelnen von ihnen blutrünstig an. "Das brennende Dorf und der noch immer frische Geruch des Blutes von den Toten muss ihn angelockt haben!", dachte Zanzo, "aber er kann sich dem Fleisch nicht nähern ohne, dass er selbst Opfer der Flammen wird." "Die Beschtie muschsch einen Mordschhunger haben", sagte Naraki und starrte in die riesigen smaragdfarbenen Augen des Nundu, die sich langsam in rubinrot verfärbten. "Ein schlechtes Zeichen für uns, wir sind seine Beute!", schrie Rinka auf, der Mut hatte sie verlassen, noch nie stand sie einem so großem und gefährlichem Feind gegenüber. Angst schlich sich in ihren Körper. Der Schwanz der gigantischen Katze zuckte nervös hin und her und ihre Muskeln spannten sich. "Hört zu, ich und Thestral werden die Bestie ablenken, während ihr flieht", flüsterte Einon der Gruppe zu, wobei er den Nundu keine Sekunde aus den Augen ließ. "Aber...", wollte Zanzo protestieren. "Nichts aber! Entweder ihr macht was ich euch sage oder wir werden alle getötet. Und macht euch um uns keine Sorgen, ich bin ausgebildeter Drachentöter, Ritter und Krieger. Ich weiß wie man mit Bestien umgehen muss und Thestral's aussergewöhnliche Gabe wird mir dabei helfen. Sobald ich euch ein Zeichen gebe, macht ihr, dass ihr davon kommt. Und wenn ihr euch weigert, werde ich euch eigenhändig umbringen...", befahl der Ritter, sein Blick war kaltblütig. Zanzo nickte, sie hatten wohl auch wenn sie all ihre Kräfte vereinten, keine Chance gegen den Nundu. Er vertraute auf Einon und hoffte er wisse was er tue. Der Nundu setzte zum Sprung an und sein tödlicher Atem schlich sich näher an seine Beute heran. "Jetzt!", schrie Einon, er erhob sein Schwert , die Flügel von Thestral breiteten sich aus und dann verschwanden beide, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Ein verwirrtes Knurren bezeugte, dass der Nundu ebenfalls so überrascht war, wie Zanzo, Rinka und Naraki. Dann tauchten Einon und Thestral hinter dem gigantischem Leoparden auf und griffen an. "Los!", Zanzo riss Naraki und Rinka mit Hilfe seiner Flügel herum. Die Bestie hinter ihnen schrie markerschütternd auf, als Einon sein Schwert tief in ihren Rücken bohrte. Die Bestie zwang Thestral mit ihrem kräftigem und herumwirbelndem Schwanz zurückzuweichen. Blutrünstig und von ihrem Hunger getrieben, sprang dann sie auf Zanzo und seine Freunde zu, in denen sie ihr Mittagsessen sah. Mit der gewaltigen Pranke, schleuderte der Nundu Zanzo gegen den Boden, welcher daraufhin stöhnend liegen blieb. Der Angriff erfolgte so schnell, dass Zanzo gar keine Zeit mehr geblieben war zu reagieren. In diesem Moment wünschte er sich noch, er beherrsche das gewaltige, alleszerstörende Drachenfeuer und könnte den Nundu in Flammen aufgehen lassen, doch dies war nur auserwählten Drachen gestattet. "Schanscho!" Die Bestie drehte sich zu Naraki. "Nein!", mit Kampfgebrüll stürzte sich Einon auf die Todeskatze und fügte ihr eine weitere Wunde mit seinem Schwert zu, doch das schien der Bestie jetzt nicht mehr sonderlich viel auszumachen. Mit ihrem Schwanz versuchte sie genervt den Ritter von seinem geflügeltem Pferd zu schleudern. Rinka lief zu Zanzo, der leblos auf dem Boden lag. "Zanzo, Zanzo! Geht es dir gut? Zanzo, hörst du mich? Bitte sag mir, dass du mich hörst!", schrie Rinka Zanzo bestürzt an.


"Hier, dein Mittagsessen", grummelte die wolfköpfige Wache und verschwand wieder hinter der Tür, welche sich wieder mit einem Knarren schloss. Shira's Magen knurrte, doch weigerte sie sich das ihr angebotene Essen zu verspeisen. Ein grelles Leuchten, das von ihrem Bett ausging, lenkte ihre Aufmerksamkeit vom Teller ab. Shira ließ ihn auf dem Boden stehen und näherte sich vorsichtig ihrem Bett. Das blendende Licht ging von der Phönixfeder aus. "Ein Zeichen?", fragte sich Shira hoffnungsvoll. Sie nahm die Phönixfeder in ihre Hände und ließ sich von ihrer Wärme einhüllen.
"Wo kommt dieses Licht her?", fragte plötzlich eine der beiden Wolfswachen, die Shira's Zimmer bewachten. "Keine Ahnung! Hey, moment mal, das kommt aus der Kammer der kleinen Göre!", antwortete die andere Wache. Hastig kramte sie die Schlüssel hervor und entrieglete das Schloss der Tür. Doch, als die beiden Wolfswachen ins Zimmer gestürmt kamen, fanden sie weder das merkwürdige, grelle Licht, noch Shira vor. "Verdammt! Das ist doch gar nicht möglich!"


Rinka kniete immernoch neben Zanzo und versuchte verzweifelt ihn zu einer Antwort auf ihre Fragen zu bewegen. "Nein! Nein! Nein! Du darfst uns jetzt nicht verlassen! Was soll, denn aus Shira werden? ZANZO!!", schrie Rinka, sie bemerkte nicht, dass der Nundu hinter ihr stand und sie blutrünstig anschaute. "Rinka!", rief Einon. "Paschsch auf hinter dir!", warnte Naraki entsetzt. Rinka wandte ihren Blick nach hinten. Der nach Fäulnis stinkende Atem der Bestie bereitete ihr Übelkeit. Der Nundu erhob seine mit einenmeterlangen Krallen besetzte Pranke. "Es darf jetzt noch nicht aus sein!", kreischte Rinka wütend und verzweifelt zugleich. Ihr Anhänger, der Talisman Drachenzahn fing wieder an zu leuchten und tauchte alles in ein grelles Rot. Naraki versuchte verzweifelt seine Augen zu schützen und hörte noch wie der Nundu entsetzt aufbrüllte.


Als Shira wieder zu sich kam, fand sie sich auf einer Lichtung in einem prachtvollem Wald wieder. Die aufblühenden Knopsen schmückten die Bäume und die blühenden Blumen zogen hungrige Insekten an. "Wo bin ich? Wie... wie ist das möglich?", fragte Shira verwirrt und schaute auf die prachtvollen in Blüte stehenden Pflanzen, "haben wir denn nicht Herbst?" Sie stand auf und klopfte den Staub von ihrer purpurroten Kleidung. "Wo bin ich hier?", fragte sie sich nochmal.


"Sind wir tot?", fragte Naraki stöhnend und rappelte sich wieder auf. Er hatte eine unsanfte Landung auf den Boden hingelegt. "Ich glaube nicht, obwohl man bei dem Anblick dieser Landschaft an das Paradies denken könnte...", antwortete Zanzo, er faltete seine Flügel wieder zusammen und wunderte sich erleichtert, dass sie nicht gebrochen waren. Kurz danach, brach er zusammen. "Schanscho!", schrie Naraki entsetzt und lief zu ihm. Er stolperte, als eines seiner Beine ihm den Dienst versagte. "Autsch", stöhnte der kleine Lindwurm am Boden zu Zanzo dünnlächelnd, "ich glaub ich hab mir den Knöchel verstaucht..." Mühsam und unter großen Schmerzen, versuchte Zanzo sich wieder aufzurichten. "Wir müssen uns einen sicheren Ort suchen, der uns vor möglichen Feinden und Verwitterung schützt", meinte der goldfarbene Drache mit müden rubinroten Augen.
Ein Rascheln aus dem Gebüsch direkt links vom ihm ertönte. Erschrocken, riss Naraki die Augen wieder auf, die er zuvor erschöpft geschlossen hatte. "Schanscho, wasch ischt dasch?!", fragte er beunruhigt. Er wusste, würde man sie jetzt angreifen, hätten sie schlechte Chancen sich zu wehren.


"Meister, die Prinzessin... sie ist... sie ist verschwunden", erklärte die wolfsköpfige Wache zitternd vor Angst. Sie kniete vor der dunklen Gestalt und war unter ihrem fellbedeckten Gesicht kreidebleich. "Ihr habt sie entkommen lassen?", fragte die Gestalt verdächtig ruhig. "Sie... sie ist einfach verschwunden wie durch Zauberei", stotterte der andere Wolfssoldat. Zorn blitzte in den glühenden Augen der "Bedrohung vor 5000 Millionen Jahren" auf: "Ihr seid unfähig! Und Unfähige kann ich nicht gebrauchen, denn sie sind wertlos." Die beiden Wolssoldaten starrten entsetzt auf den Fußboden, Angstschweis tropfte ihnen von den Gesichtern. "Ich werde euch bestrafen müssen, aber da ihr mir solange gedient habt werde ich sehr gnädig sein", meinte der Schatten, dessen Mundwinkel ein leichtes Lächeln umspielte. Für eine kleine Weile war es beängstigend still, dann hob "die Bedrohung" den Stab in ihrer linken Hand in die Luft und ließ ihn mit einem schrillen Geräusch, dessen Echo wiederhallte, wieder zu Boden. Die Wachen zuckten zusammen und erstarrten vor Angst. Kleine, blaue Blitze fingen nun an um den rechten Arm des Todesgeistes zu zucken und wuchsen. "Ich war schon immer der Meinung, dass der Tod keine Strafe, sondern eine Erlösung ist", sprach der Geist des Todes kalt, "nur der Schmerz und die Qual vor dem Tod sind Strafe... doch ich werde gnädig sein..." Die Blitze zuckten hektischer, das schattenartige Wesen hob die rechte Hand mit ihnen hoch. Verzweiflung, Angst und Schrecken stand in den Augen der einen Wache, sie versuchte zu fliehen. Mit einem gewaltigem Donnern, trafen die Blitze die flüchtende Wache und sie schrie entsetzt auf, als ihr Körper Höllenqualen erlitt und anfing sich in Staub aufzulösen. Das wiederhallende Gekreisch der ehemahligen Wolfswache verhallte nur langsam. Das Fell des anderen Wolssoldaten sträubte sich. Er zitterte am ganzen Leib. Sein Meister schaute ruhig auf ihn herab: "Du bist mir bis zum Tod treuergeben gewesen, nicht so wie dein Kamerad soeben, deshalb werd ich dich ausnahmsweise ohne Qualen sterben lassen. Dann ist es zwar keine richtige Strafe mehr, aber du hast es verdient Yamka..." . Der Gedanke an den Tod, auch wenn er schnell und schmerzlos sein sollte, beriet der Wolfwache Unbehagen. Sie nickte zitternd und schloss die Augen, bevor sie sich ihrem Schicksal ergab.


Zanzo schaute noch immer angespannt auf den Busch neben ihm, welcher sich hin und wieder bewegte.
Zwei lila-farbene Haarbüschel tauchten plötzlich auf. Erschrocken, wich Zanzo nach hinten. "Rinka?", fragte er ungläubig. Eine Katzenfrau tauchte statt ihr auf, in ihrer linken Hand einen goldverzierten, hölzernen Stab und in ihrer rechten eine sichelartige Waffe haltend. Schweigend, wich Zanzo weiter nach hinten zurück. "Wasch willscht du?", fragte Naraki an das Poquiocrouch gerichtet. Sie schwieg und schwang ihren Stab. Unzählige, neugierige Augen, die Zanzo und Naraki schon einige Zeit lang misstrauisch beobachtet hatten, starrten weiterhin blinzelnd auf die beiden geschwächten Drachen. Auf den Befehl ihrer Anführerin, tauchten langsam die anderen Katzenmenschen aus dem Wald auf, alle mit sichelartigen Waffen und manche auch mit Stäben bewaffnet. Die Katzenfrau trat auf Zanzo zu. Wie Rinka und wie es für diese Art typisch war, hatte auch sie hellgrüne Augen, eine menschenähnliche Gestalt mit Krallen, einen Katzenkopf und einen auffällig buschigen Schwanz, welcher geschmeidig herumschweifte. Sie trug anders, als alle anderen Katzenmenschen, die Zanzo und Naraki umzingelten, ein Diadem, mit einem Sichelmond, der mit den Spitzen nach oben gedreht war. Ausserdem, trug sie rote Gewänder und einen Riemen in der gleichen Farbe, welcher ebenfalls durch einen Sichelmond und ein paar goldfarbene Plättchen mit geheimnisvollen Schriftzeichen, die am Riemen hingen, geschmückt wurde. Eines dieser goldfarbenen Plättchen hing ebenfalls an dem rotfarbenen Oberteil der Katzenfrau. An ihren beiden Fußgelenken hingen zwei Goldreife und an ihren Handgelenken trug sie zwei Armbänder in dem gleichem Rot wie ihre Kleider. Ihr langes lila-schwarzes Haar war beinahe so lang wie ihre riesigen Ohren, wo sie an einem zwei goldene Ohrringe trug. Die beiden Ohren hielt sie mit einem Haarband, oder so etwas ähnlichem, zusammen. Alle anderen Katzenmenschen waren ebendfalls prächtig und elegant gekleidet, jedoch ließ ihre für normale Krieger untypische Kleidung ihnen noch optimale Bewegungsfreiheit, um schnell reagieren, ausweichen und kämpfen zu können. Die männlichen Katzenkrieger hatten anstatt der Oberteile, wie sie die weiblichen Kriegerinnen trugen, eine Art Kriegsbemalung auf der Brust, die das grau-braune Fell, das manchmal ein paar dunkle Tupfer aufwies, übermalte. "Die muschschen ja ein reichesch Volk schein, wenn schie schowas alsch Kriegschbekleidung tragen", meinte Naraki flüsternd zu Zanzo, welcher die Katzenmenschen keinen Augenblick aus den Augen ließ. Die Anführerin musterte die beiden Drachen mit einem scharfem Blick. "Ich bin Xyra, Anführerin des Anqay-Stammes und oberste Priesterin des göttlichen Kirin." Der goldfarbene Drache wusste, er und Naraki hatten keine Chance, wenn die Katzenmenschen beschließen würden, sie anzugreifen, doch schienen sie ein verhandlungsfähiges Volk zu sein. "Trotzdem, ist Vorsicht angesagt...", dachte Zanzo verbittert, "Mist, wären doch nur Einon und Rinka hier. Besonders Rinka, sie könnte womöglich mit diesen Poquiocrouch besser verhandeln als wir..."


Verwirrt, zog Shira durch den grünschimmernden Wald. "Shira..." Erschrocken, zuckte Shira zusammen und drehte sich 180°. Doch auf dem kleinem, mickrigem Pfad hinter ihrem Rücken befand sich niemand. "Shira... erinnerst du dich...? Wer bist du wirklich...?", ertönte die mysteriöse Stimme erneut. Bevor die Fragen verklangen, rief Shira verzweifelter, als gewollt zurück: "Wer bist du?!" Doch die Antwort der geheimnisvollen Stimme blieb aus und Schweigen trat ein, das gelegentlich von Rufen exotischer Vögel unterbrochen wurde. Nach einem langen Augenblick, wandte Shira sich schließlich enttäuscht ab. Sie setzte ihren Weg auf dem kleinem Pfad ins Unbekannte fort und fragte sich, ob sie sich das alles nur einbildete. Doch, die Stimme war zu klar gewesen, es konnte keine Einbildung gewesen sein.

Laguna
27.01.2003, 20:49
Es musste schon am späten Abend sein, als Zanzo und Naraki mit ihren stolzen "Gefangennehmern" in ein kleines Dorf eintrafen, verborgen in dem Frühlingswald, indem selbst im Herbst die Blumen noch blühten und taten, als wäre das das Natürlichste der Welt. Zanzo und Naraki waren nicht wirklich Gefangene, aber auch nicht wirklich frei und hatten daher in ihrem momentanem Zustand besser den Katzenkriegern zu gehorchen. Nicht alle Krieger waren mit ihnen in das Dorf zurückgekehrt, lediglich zehn von ihnen... Im Wald waren es wohl um die dreizig gewesen, vermutete Zanzo. Und wieviele gab es wohl, gut versteckt und lautlos wie Katzen, im ganzen Wald? Aber war es denn überhaupt möglich, dass es dort so viele Wesen gab? So eine große Anzahl von ihnen musste im Wald doch verräterische Geräusche verursachen. Es war bestimmt auch kein Zufall gewesen, dass gerade die Anführerin als erste aufgetaucht war! Zanzo blieb in Gedanken versunken stehen, aus denen er gleich wieder herausgerissen werden sollte. "Marrk qx alei!", forderte ein Krieger hinter dem großen Drachen und stieß ihm unsanft mit dem Griff seines Stabs in die Rippen. Zanzo verzog schmerzhaft das Gesicht, der Krieger hatte eine Wunde getroffen und er setzte sich wieder langsam in Bewegung. "Wasch hat der geschagt?", wollte Naraki wissen, als er neben seinem Freund hertrottete. Zanzo kam zu keiner Antwort mehr, weil sich eine weibliche Stimme einmischte: "Er wollte, dass dein Freund weitergeht. Die ungefähre Übersetzung seiner Worte lautet: Geh weiter. Los!" Die Anführerin warf einen kurz ihren Blick auf Zanzo und Naraki, bevor sie ihn wieder abwendete. Ihr Blick war emoutionlos gewesen, man hatte ihr ihre Gefühle nicht ansehen können. Was dachte dieses Wesen und was hatte es mit Zanzo und Naraki vor?


"Wo...wo bin ich?", das Mädchen öffnete blitzartig die Augen. Überrascht schaute sie sich um und setzte sich aufrecht auf das alte Bett, in dem sie geschlafen hatte. Die Zimmertür öffnete sich. "Schön, dass es Euch besser geht", begrüßte der junge Ritter sie, "ich bringe Euch eine warme Suppe. Meine Großmutter meint, das würde Euch gut tun..." Er rollte mit den Augen und lächelte dann wieder. Schüchtern, nahm das Mädchen ein paar Esslöffel der Suppe zu sich. "So hab' ich den ja noch nie erlebt", dachte sie sich in sich hineingrinsend, als sie den achso harten und kalten Krieger Einon ansah, der jetzt so zahm wie ein Lamm zu sein schien. "Ist etwas?", fragte Einon verwundert, als er ihrem Blick begegnete. "Nei...nein! Nichts!", stotterte das Mädchen verlegen. Einon musterte sie einen Moment lang neugierig. Sie hatte lange, blonde Haare, eine hellbraune Haut, schöne weibliche Kurven, wunderschöne grüne Smaragdaugen und ... "Große spitze Ohren?", dachte der Ritter verwundert. Sie trug rote Kleidung und ziemlich viel Schmuck, wie Einon fand. "Was starrst... äh... starrt Ihr so?", fragte sie ihn plötzlich. "Ihr seid wunderschön", ergegnete er nur, doch sein Blick kam dem Mädchen irgendwie seltsam vor. "Man könnte glatt meinen, der hätte sich in mich verknallt!.... Was?!", dachte sie erschrocken. Doch ehe sie sich versah, küsste Einon sie zärtlich. Für einen Moment war sie starr vor Schreck, doch dann kam sie wieder zu sich. Angewidert, riss sie sich von ihm los und schlug dem Ritter eine über, welcher daraufhin ganz benommen aufs Bett sank. Die Verwirrung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. "BäÄÄääÄH! SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE?! IST MIR EGAL, OB DU AUSGEBILDETER DRACHENTÖTER, KRIEGER UND SONST WAS BIST!!! MIT MIR MACHST DU SOWAS NICHT!!", schrie sie ihn wütend an. "Ver...verzeiht mir, i...ich wollte Euch nicht...", stotterte Einon wild herum, doch dann riss er die Augen weit auf, "Woher wisst ihr, dass ich Drachentöter bin?!" "ICH BIN RINKA, DU IDIOT!!", schrie sie ihn an. "WAS?!!"

"Argh, das wird langsam wirklich öde!", meinte Sharako gelangweilt und ließ wieder ein paar weitere Häuser in Flammen aufgehen. Panik herrschte in der von Drachen überfallenden Stadt, ihre Bewohner liefen blind vor Angst in alle möglichen Richtungen und versuchten sich vor den Angriffen zu retten. Die schützenden Mauern, die die Stadt umgaben, waren nun zum Käfig geworden und einige der riesigen Stadttore, die einst die wohlhabende Handelsstadt vor unerwünschten Angreifern schützte, waren schon in sich zusammengestürzt und hatten große Teile der Mauern mit sich in Trümmer gerissen. "Beschwer dich nicht, immerhin ist das hier ein ziemlich bequemer Auftrag im Vergleich zu dem Letzten. Die beiden Wolfswachen, die bei ihrem Dienst, Shira zu bewachen, versagt haben, sind zum Tode verurteilt worden. Glaubst du uns wäre es anders ergangen, wenn wir bei der Suche versagt hätten? Aber, ich glaub nicht, dass dir aufgefallen ist, dass unser Meister schon anfing ungeduldig zu werden... Glück den Dummen...", knurrte Sharu verärgert und zog ein paar Kreise am Himmel, bevor er in den Sturzflug ging und mit lautem Gebrüll zum Angriff überging. Weitere Häuser stürzten ein und erschlugen die fliehenden Menschen, Straßen wurden schwarz gebrannt, als sie in Flammen aufgingen und panisches Gekreisch erfüllte die frische Morgenluft. Die feindlichen Drachen fielen weiterhin in die Stadt ein wie eine Seuche und zerstörten alles was ihnen in den Weg kam. Als sich schließlich nichts mehr in der Stadt rührte und auch das letzte Leben der Zerstörung und dem Tod gewichen war, schnaubte Sharu zufrieden. Und er brüllte dem Drachenheer sogleich befehlerisch zu: "WIR ZIEHEN AB! LOS, BEWEGT EUCH! WIR HABEN HEUTE NOCH VIEL ZU TUN!!" "Ach wie langweilig, wieviele Städte müssen wir denn noch zerstören?! Wie ich Routine hasse!", beschwerte sich Sharako wieder. Sharu schenkte ihm einen kalten, zornigen Blick. "Warum muss ich mich gerade mit diesem jungen, verwöhnten @£$#¢§&% Drachen abgeben!", zähneknirschend blickte Sharu zu Sharako. Noch bevor der Sonnenaufgang eintraf, hatten die Drachen die zerstörte Handelsstadt in ihren Trümmern brennend zurück gelassen und waren schon auf dem Weg nach Osten zur nächsten Stadt.


"Bringt mir das Mädchen zurück", befahl eine dunkle Stimme, sie gehörte der finsteren Gestalt mit glühenden Augen. "Jawohl, Meister. Wir werden euch das Mädchen wiederbringen, verlasst euch auf uns", zwei kleinere Gestalten knieten vor ihrem Meister und verbeugten sich noch einmal bevor sie sich wieder zurückzogen. Als ihre Diener verschwunden waren, grinste die dunkle Gestalt: "Egal wie, du hast keine Chance. Ich werde dich finden, einfangen und dann..." Die Gestalt ließ ein leises Gelächter los.


Weitere Wachen drängten sich in die kleine Holzhütte und starrten verwundert auf den erschöpften Drachen, der dort am Boden lag. "Was ist hier los?!", wollte jemand wissen. Die kleine Menge von starrenden Kriegern teilte sich und machte Platz für Xyra. Das entsetzte Blitzen in ihren Augen, das Naraki für einen Bruchteil einer Sekunde zu sehen glaubte, lenkte ihn von ihrem ernstem Gesicht ab. Xyra wandte sich abrupt zu einem Katzenmann: "Ruf Zenshey! Sie soll sich sofort im Tempel des göttlichen Kirin einfinden! Sie und die restlichen Priester und Priesterinnen werden dort einige harte Arbeit zu tun bekommen." Der kräftig gebaute Katzenmann nickte schweigend und verschwand mit erstaunlich großen Sprüngen. Xyra's Blick wanderte wieder zu Zanzo. Ein seltsames Funkeln lag in ihren Augen. Etwa Trauer? "Wer ischt diesche Schenshey?", fragte der kleine Lindwurm und versuchte sich einzureden, dass es bestimmt keine Trauer in ihren Augen gewesen sei. "Zenshey?", Xyra's Blick ruhte weiterhin auf Zanzo, "Sie ist unsere Stammesmedizinerin. Ausserdem ist sie unsere höchste Priesterin und somit vielleicht die Einzige, die deinem Freund zu helfen vermag..." Wieder dieses Funkeln in ihren grünen Smaragdaugen! Naraki wurde nervöser. "Wasch-Wasch ischt mit Schanscho?!", fragte er nun ängstlich, denn er fürchtete sich vor der Antwort. Verstört schaute er neben sich zu den Katzenmenschen, als die gerade gemeinsam Zanzo hochhievten, um ihn aus der Holzhütte zu tragen. "Er hat sich mit dem Nundugift infiziert...", erklärte Xyra plötzlich. Naraki zuckte kurz zusammen. Die Anführerin fuhr fort: "Wenn wir deinen Freund nicht umgehend heilen, wird er...sterben..." Sie schaute ihren Leuten nach. "WASCH!?!", schrie Naraki. Verzweiflung ergriff ihn und schlang sich um seinen Körper. Er wurde starr vor Schreck und seine Schnauze nahm einen bleicheren Ton von Grün an, als es üblich war. "Aber-aber...wie wollt ihr ihn denn heilen...?" fragte Naraki zögernd, er zitterte plötzlich. "Durch die Medizin- und Kräuterkenntnisse Zenshey's und ein Wunder Kirin's...", mit diesen Worten verließ Xyra die Hütte und folgte ihren schon vorausgegangenen Leuten zum heiligen Tempel des Kirin's. Es tat ihr Leid, Naraki so hart mit der Wirklichkeit konfrontiert zu haben. Die großen, roten Augen des kleinen Lindwurms hatten sie verzweifelt um Hilfe angefleht. Xyra blieb plötzlich stehen und schaute noch einmal zur Holzhütte zurück, wo Naraki noch immer verzweifelt stand und ihr flehend nachblickte. "Folge mir, wenn du deinem Freund in dieser schweren Stunde beistehen willst", rief sie ihm auffordernd zu. Und bete dafür, dass er überlebt...


"Was soll das heißen DU bist Rinka?!", schrie Einon völlig aus der Fassung gebracht. "Was soll die blöde Frage?", schnappte Rinka trotzig. "Ich versteh das nicht!", brüllte der Ritter gestehend. Für ihn brach eine kleine Welt zusammen. "Was ist das hier für einen Lärm?", mischte sich eine dritte Person sanft ein. Es war Einon's Großmutter, die in das Zimmer eingetreten war. Einon beachtete sie gar nicht erst, sondern fragte aufgebracht: "Wie kommt es, dass es sich bei meiner ..." Er brach kurz ab und fuhr nach kurzem Zögern wieder fort, "Warum sollst ausgerechnet DU Rinka sein?!" Rinka wurde langsam wütend. Warum stellt der sich nur so an! Ich kann ja auch nichts dafür, dass er sich gerade in mich in Menschengestalt verknallt hat, Idiot! "Erklär mir bitte mal, SEIT WANN sich KATZENMENSCHEN in MENSCHEN VERWANDELN!!", brüllte Einon aufgebracht. In diesem Augenblick riss seine Großmutter die Augen groß auf. Ein Schlag. Einon starrte Rinka entgeistert an. "Hör auf so zu schreien und mich auszuschelten! Du Idiot, ich kann ja nichts dafür, dass ich dir hier in Menschengestalt gegenüber stehen muss!!", schrie Rinka ihn zornig an. Tränen stauten sich in ihren grünen Augen, sie drehte sich um und verwand aus dem Zimmer. Der Ritter blieb beschämt im Zimmer stehen und senkte den Blick. Ich hab mich wie ein Kind benommen. Seine Wange hatte noch immer einen roten Abdruck von Rinka's Hand. Seine Großmutter seufzte und schüttelte nur den Kopf, dann schloss sie leise die Tür. Sie wusste, dass Einon jetzt Ruhe brauchte, um nachzudenken.


"Hab ich dich endlich gefunden!", flüsterte sich ein grauer Schatten im Schutze der Blätter eines Baumes. Ein hinterlistiges Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und die marinblauen Augen ruhten geduldig auf Shira.
Du wirst beobachtet... Schon wieder diese Stimme! Doch dieses Mal kam es Shira vor als entspringe sie ihrem Kopf, nein nicht ihrem Kopf...ihrer Seele! "Was passiert hier?", fragte Shira sich selbst in Gedanken.
"Warum bleibt sie stehen? Hat sie mich etwa entdeckt? Unmöglich, sie ist nur ein dummer Mensch", dachte sich das graue, weibliche Wesen weiterhin im Baum lauernd. Schrecken durchfuhr sie als Shira ihr genau in die Augen schaute und sie mit ihrem Blick durchbohrte. "Scheiße! Sie hat mich tatsächlich entdeckt!" Sie konnte schon förmlich Kaneng's höhnisches Lachen und ihren Spot hören. "Na warte, ich werd's dir schon zeigen! ICH werde Shira dem Meister ausliefern", schwörte sich das graue Wesen. Mit einem elegantem Sprung landete sie mit beiden Füßen auf dem Boden. Erst jetzt erkannte Shira die wahre Gestalt des grauen Schattens, der sich im Baum versteckt hatte. Es war eine schlanke Wolfsfrau, die den Wolfssoldaten in der Festung der "Bedrohung vor 5.000 Millionen Jahren" sehr ähnlich sah. Das graue Fell bedeckte ihren Körper gänzlich. Ihr roter Umhang wehte im stillen Wind und ihre schwarze Mähne und die schwarze Spitze ihres Wolfsschwanzes schimmerten bläulich im Sonnenlicht. Ihr rotes Oberteil war aus Metal, auf dem die Sonne nur so blitzte , ebenfalls wie die roten Armreife an ihren Handgelenken. Um ihre Hüften schlang sich ein aus rosafarbenen Seide gefertigter Minirock. In ihrem roten Riemen blitzte ein kleiner Dolch mit goldbespicktem Griff auf, doch im Vergleich zu der alten, langen Klinge, die die Wölfin in ihren Händen hielt, wirkte er kümmerlich und klein. "Wer bist du?!", forderte Shira und wich einen Schritt nach hinten, als die Wölfin auf sie zukam. "Ich bin Sybereen. Und ich bin gekommen, um dich meinem Meister zurückzubringen", erklärte Sybereen und umkrallte den Griff ihres Schwert noch fester mit ihren roten Krallen, "Denn dort gehörst du hin!"
"Ach, Sybereen! Spiel dich doch nicht so auf!", ertönte eine Stimme aus dem Nichts des Waldes. Shira schaute sich verdutzt um. Hinter dir... "Was?", fragte Shira verwirrt und schaute hinter sich. Eine zweite Gestalt war aufgetaucht. "Was geht hier nur vor?", dachte Shira immernoch verwirrt. "Kaneng...", knurrte Sybereen feindseelig. Doch diese zwinkerte nur frech und fragte spöttisch: "Hast du etwa geglaubt, ich mach es dir wirklich so einfach?"


Ein Energiefeld bildete sich um den Mond,der auf der Spitze des Stabes thronte, den die "Bedrohung vor 5.000 Millionen Jahren" hielt. "Es wird einen Verräter unter uns geben...", sagte der schwarze Schatten nur, doch trotz der unerfreulichen Nachricht machte sich ein diabolisches Grinsen auf seinem Gesicht breit.


Sharako schleppte sich müde durch die Lüfte. Das Heer war nun schon 3 Tage ohne Rast richtung Osten geflogen, doch ihr Ziel blieb weiterhin ausser Sichtweite. "Warum sollen wir bloß dieses kleine, unbedeutende Dorf im Urwald zerstören?", knurrte Sharako müde zu Sharu rüber. Dieser schien einen gesünderen und vor allem ausgeschlafeneren Ausdruck zu machen, als sein Partner. "In diesem sogenannten unbedeutenden Dorf, sollen sich Katzenmenschen verschanzt haben. Du weißt, dass der Meister sie nicht schätzt, weil sie ihn verachten und nicht als einen Gott anerkennen, nicht einmal als einen Todesgott. Sie versuchen unseren Meister einfach zu ignorieren, um ihn so in die Vergessenheit zu verbannen, deshalb wird man in keinen Schriften von ihnen eine Spur von der "Bedrohung vor 5.000 Millionen Jahren" finden", erklärte Sharu und hielt weiterhin Ausschau nach dem Urwald im Osten. "Damit haben sie aber einige 1000 Jahre ihrer Geschichte ausgelassen und den legendären Kampf zwischen dem 'heiligen' Drache Lung und unserem Meister, der schließlich das Leben einer ihrer Götter gefordert hat", gab Sharako zweifelnd zu Bedenken. "Versuch nicht sie zu verstehen... sie sind dumm", meinte Sharu nur und fuhr mit seiner Erklärung fort, "Ausserdem besteht zwischen diesem Katzenvolk und seinen vier Göttern, die zwar nur noch zu drei sind, aber egal, ein besonders starkes Bündnis... Dieses Volk würde lieber sterben wollen, als unserem Meister dienen zu müssen. Deshalb müssen wir dieses Dorf zerstören, es ist ein Anfang... und wir müssen dieses Volk so oder so vernichten! Am besten jedoch so schnell wie möglich, wir dürfen nicht zulassen, dass sie aufrüsten, um sich uns zuversetzen oder gar fliehen, um sich vor uns zu verstecken und zu überleben." "Wie kannst du dir nur diesen ganzen Kram behalten?", meinte Sharako müde, er machte sich gar nicht erst die Mühe seine Langeweile vor Sharu zu verbergen. Sharu knurrte beleidigt. Er hätte Sharako einfach überfallen und ihn zu Boden reißen können, der einige 100 Meter tief unter ihnen lag, um seinem arrogantem Dasein dort ein Ende zu bereiten. Denn Sharu hatte eine wesentlich bessere Kondition als Sharako und war im Moment der Stärkere von ihnen Beiden. Doch etwas hielt den schwarzen Kriegsdrachen davon ab, sein Bedürfnis in die Tat um zu setzen.


Die Katzenmenschen ließen Zanzo behutsam auf den Altarstein nieder, der sich in der Mitte des riesigen Tempels befand. Der goldfarbene Drache stöhnte vor Schmerz. Es tat Naraki weh, Zanzo in einem so erbärmlichen Zustand zu sehen. Seine einst so strahlenden, rubinfarbenen Augen, hatten sich in ein trübes Rosa verfärbt und starrten nun ohne Glanz ins Leere. So, als sei er in einer weitentfernten Welt - einer Welt in der niemand, der noch in dieser Welt existierte, ihn momentan erreichen konnte... Zanzo's Körper durchfuhr manchmal ein unkrontrolliertes Zucken, als ob ihn eine Peitsche getroffen hätte. Xyra schaute traurig auf Zanzo. "Es sind die Vorzeichen des Wirken des Giftes... Uns bleibt nicht mehr viel Zeit...", sprach Xyra nur. Es sind die Vorzeichen des Giftes, das droht deinen Freund für immer in eine andere Welt zu sperren und ihn dort festzuhalten bis seine Seele verkümmert ist. Xyra sprach diese Worte nicht aus, sie waren einfach zu schrecklich. Zu schrecklich, um sie Naraki in seinem jetzigen verängstigten Zustand zumuten zu können.


Rinka saß dem Wind lauschend auf einem Stein unter dem prächtigen Baum, der sein Dasein alleine auf einem kleinem Hügel fristen musste. Seine Blätter hatten sich schon alle in die herbstlichen Farbtöne verfärbt. Einige abgestorbene Blätter lagen auf dem Boden, verteilt ringsum den Stamm herum, und versuchten nun einer ihrer letzten Aufgaben gerecht zu werden, die Wurzeln des Baumes vor der Kälte des kommenden Winters zu schützen, um dann später zu zerfallen, um demselben Baum wichtige Nährstoffe zu spenden. "Alles in der Natur hat einen Sinn... Der Tod so wie das Leben... Aber nur ein natürlicher Tod hat einen wirklichen Sinn...", dachte Rinka traurig. Ihre Tränen, denen sie gleich freien Lauf gelassen hatte, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass sie nicht beobachtet wurde, waren wieder längst vertrocknet. Ihr nun blondes Haar hing ihr an ihrer Schulter entlang herunter, so dass sie es deutlich sehen konnte. Hatte diese Verwandlung einen... Sinn? Rinka wollte ihre Hand um ihren Talisman, den Drachenzahn, schließen, ihn festhalten, und einfach die schreckliche Vergangenheit und Gegenwart vergessen. Doch sie erschrak als ihre Hand ins Leere griff. Dort wo sich hätte der Drachzahn befinden müssen, an ihrem Hals, war nichts.


Kaneng zwinkerte wieder frech. Sie war eine Art Kaninchen mit dem Körper einer menschlichen Frau, welcher jedoch mit zartem, weißem Fell überdeckt wurde. Ihre lange, aufgebauschte, blonde Mähne glänzte leicht in der Sonne. Ihre beiden langen Kaninchenohren waren an den Spitzen jehweils mit dünnen Lederstreifen zusammengebunden. Kaneng trug eine, für Ninjaverhältnisse wohl eher unlogisch orange, enge Weste, die ärmellos war und ihr bis zu den Knien reichte. Um die Hüfte trug sie einen ebenfalls orangen Riemen, an dem hinter ihrem Rücken zwei dünne, biegsame, braune Lederscheiden hingen. Beide waren am unteren Ende mit jehweils einer goldenen Spitze eines Pfeils verziert. Sie trug einen grünen und wesentlich kleineren Umhang als Sybereen und orange Stiefel, die am oberen Rand mit Bären-oder Wolfsfell bestückt waren. Um die Handgelenke trug sie jehweils einen orangen Reifen, dessen Rand mit Gold verziert war. Kaneng schien eine reiche und erfolgreiche Ninja zu sein.

Ihre Schnurrhaare zucken nervös. Sie verschwand urplötzlich, so als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Sybereen knurrte wieder feindseelig und ging vorsichtshalber in Verteidigungsposition, während Shira nur verwirrt auf die Stelle starrte, wo sich soeben noch Kaneng befunden hatte. Shira erschrak, als sie etwas kaltes und scharfes an ihrer Kehle spürte. Es war eine Klinge, die Klinge eines kleinen Schwertes. Kaneng war geschickt und unbemerkt hinter Shira gesprungen und hatte die kleine Klinge, die sich bedrohlich im Sonnenlicht reflektierte, aus einer der braunen Lederschieden gezogen. "Noch einen Schritt näher und ich werde ihr die Kehle durchschneiden!", drohte Kaneng. "Du blödes Karnickel! Wenn du sie tötest, kannst du sie nicht mehr dem Meistern ausliefern! Er will sie lebend!!", schnappte Sybereen, weiterhin den Griff ihrer Klinge fest umklammert. "Ich weiß! Doch, wenn ich sie ihm nicht ausliefern kann, dann sollst du es auch nicht können. So einfach ist das!", meinte Kaneng und setzte die Klienge noch enger an Shira's Kehle, welche sich kaum noch traute zu schlucken. "Er wird dich töten!", knurrte die Wölfin drohend. "Er wird uns beide töten...", meinte die weiße Ninja. "Was? Warum sollte er das tun?!", knurrte die graue Gegnerin verunsichert. "Ganz einfach mich würde er töten, weil ich Shira getötet hätte und somit als Verräterin dastehen würde. Du weißt wie sehr der Meister Verräter schätzt", ein freches Grinsen huschte trotz der ernsten Lage wieder über Kaneng's Gesicht, "Und dich...? Dich würde er töten, weil du erbärmlich versagt hättest! Shira wäre wegen dir getötet worden. Der genaue Grund? Du hättest mich nicht hindern können Shira zu töten. Na, ist das jetzt Begründung genug, mich jetzt mit ihr gehen zu lassen? Du weißt, dass ich nicht bluffe. Du hast jetzt die Wahl." Ein feindliches Knurren drang aus Sybereen's Kehle. "Du bist ja lebensmüde!", schrie sie zornig. Die roten Augen der Ninja blitzten verächtlich auf. "Ich bin nun mal bereit alles zu tun, um mein Ziel zu erreichen, auch wenn ich dabei draufgehen sollte", erklärte Kaneng knapp und fügte mit einem scharfem Blick hinzu, "anders als du."


Anmerkung des Autors: So es kommt spät, aber es kommt noch (dieses Jahr)!
Ich mach nicht gerne halbe Sachen also schick ich auch keine halben Kapitel ^^

Bitte beachtet, dass ich vom 01.01.2003 bis ungefähr zum 15.01.2003 nicht im forum bin (zuerst erholung vom feiern und dann "schulausflug" ohne i-net) Dieses Wochenende wird also kein neues kapitel erscheinen...

Ich wünsch auch trotzdem viel spaß mit dem neuen Kapitel!

Bis dann, man liest sich!


"NEIN!!!", schrie Rinka verzweifelt. Ihr Schrei hallte über die Felder und weiten Graslandschaften. Einon zuckte überascht im Zimmer zusammen und lief eilig zum Fenster, um nachzuschauen was passiert sei. Er sah wie seine Großmutter aus der Küchentür nach draussen rannte und eilig und sorgenvoll zu Rinka auf den kleinen Hügel lief. "Liebes, was ist denn los?", fragte sie erschrocken. Rinka brach zusammen und fing an zu weinen. "Mein Talisman... mein Drachenzahn... er ist weg!", schrie die junge Frau verzweifelt. Heute war wirklich nicht ihr Tag. "Warum...", die alte Frau zögerte einen Moment die Frage zu stellen, "warum ist er denn so wichtig für dich?" "Meine Mutter gab ihn mir kurz bevor sie starb. Er ist das einzigste was mir von meiner Familie geblieben ist", schluchzte Rinka. Es war ihr jetzt vollkommen egal, ob jemand sie beim Weinen sah, sie gab sich jetzt einfach ihren Tränen hin. Einon's Großmutter nahm sie tröstend in die Arme und versuchte sie zu beruhigen.

Einon stand noch immer am Fenster und beobachtete die beiden. Er empfand so viel Mitleid mit Rinka. Er wollte ihr irgendwie helfen, sie trösten, doch er wusste nicht wie. Plötzlich fiel ihm wieder etwas ein. Wie konnte er sowas nur vergessen? Es mussten wohl die verwirrenden Ereignisse von vorher gewesen sein, die es ihn hatten vergessen lassen. "Bei dem Kampf mit dem Nundu hat doch dieser Anhänger von Rinka rot aufgeleuchtet. Der Nundu flüchtete und Zanzo und Naraki waren nachher verschwunden! Kann es sein, dass Rinka's Anhänger mit Zanzo und Naraki verschwunden ist? Vielleicht hat Rinka ihn aber auch nur bei Jasmin verloren, sie war ja bewusstlos, als ich sie fand", dachte Einon. Ohne weiter darüber nachzudenken, beschloss der Ritter selbst nach Jasmin aufzubrechen und nachzuschauen. Thestral sollte ihn dabei begleiten. Er würde Rinka nichts von seinem Vorhaben erzählen, denn sie brauchte jetzt Ruhe und Erholung.


Naraki sah sich um. Sie befanden sich in dem großem Tempel des göttlichen Kirin's. Von auschschen schah der viel kleiner ausch... Große, prächtige Säulen hielten die Decke. Sie waren kunstvoll mit Gold, Platin, Silber, Edelsteinen und anderen edlen Materialien verziert. Die Wände waren mit aufwendigen, kunstvollen Bildern geschmückt, die eine Geschichte zu erzählen schienen. Die Geschichte des Katzenvolkes. Es waren wunderschöne Zeichnungen. In der hinteren Mitte des Tempels, vor einer gigantischen Tigerstatue, befand sich der Altarstein auf dem Zanzo lag.
Eine aus Marmor geschlagene Statue eines prächtigen, weißen Tigers. Ihr Größe war atemberaubend, sie nahm gut die Höhe und Breite des großen Tempels ein. Naraki schien es, als hätte man die Statue nicht für den Tempel aus dem Marmor gehauen, sondern den ganzen Tempel für diese Statue gebaut. Es musste Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte lang gedauert haben diese Statue so perfekt aus einem so riesigen Marmorfels geschlagen zu haben sein. Unzählige Generationen hatten dieses Abbild von einem ihrer Götter, der für diesen Stamm der Hauptgott zu sein schien, aus Marmor entstehen lassen. Es war die aufwendigste, aus Stein gehauene Statue, die Naraki jehmals gesehen hatte. Die Augen, das Fell, die Krallen, alles wirkte so echt, so als würde ein echter Tiger diesen Tempel bewachen. Naraki glaubte sogar jedes einzelne Haar des Fells dieses weißen Marmortigers sehen zu können. Und auch die Augen des Tigers hatten so etwas seltsames, als ob sich hinter ihnen eine Seele befinden würde, die schläft und nur darauf wartet erwacht zu werden. Wie konnte dieses Volk einer ihrer Götter nur so genau darstellen? Naraki riss sich von seinen Gedanken los und schüttelte den Kopf. Er konnte sich auch noch später Gedanken um diese Statue machen, jetzt galt es Zanzo zu retten. Die Priesterinnen und Priester traten ein, angeführt von Zenshey, der höchsten Priesterin. Anders als die Krieger und Kriegerinnen trugen sie ihr Haar (und ihre Ohren) offen. Die langen, roten Gewänder, die sie trugen, waren aus einem seltenem Stoff, der verschiedene Muster aufwies. Unter den Gewändern trugen sie einen dunkelblauen Stoff, ein Streifen dieses Stoffes trugen sie ebenfalls als Riemen um die Hüfte. Die weiblichen Priesterinnen trugen alle dünne Diademe. Allgemein, trugen die Priester und Priesterinnen recht wenig Schmuck, doch einige unter ihnen hatten Stäbe bei sich. Es waren allerdings keine Kampfstäbe, sie waren weder gut für den Kampf geeignet, noch dafür gedacht. Man würde sich im Notfall trotzdem gut damit verteidigen können. Sie bestanden nicht aus einem Metall, sondern aus kräftigem Holz. Am oberen Ende des Stabes, war das Holz zu einem dickem Knoten verwachsen, der manchmal noch von einem großen, goldenen Ring durchbohrt wurde. An diesem Ring, hingen die kleinen, goldenen Plättchen mit den geheimnisvollen Schriftzeichen, die Naraki schon an Xyra's Kleidung gesehen hatte. Wasch bedeuten diesche Schriftscheichen? Naraki konnte sie nicht zu entziffern, auch traute er sich momentan nicht Xyra nach ihrer Bedeutung zu fragen. "Schpäter! Schpäter! Schuerscht muschsch Schanscho geholfen werden!", versuchte Naraki seine Neugier im Zaum zu behalten. Von den Priesterinnen und Priestern, hob sich die Oberpriesterin Zenshey deutlich ab. Sie trug zwar die gleiche Kleidung wie die anderen Priester, aber im gegensatz zu ihnen trug sie zwei Armreife und einen besonderen Kopfschmuck, bestehend aus einer Art Stirnband aus rotem Stoff auf dem sich drei grüne Edelsteine mit goldenem Rand befanden. Über dem mittlerem Smaragd thronten drei große, grüne Federn eines seltenen Vogels. Das seidene, rote Kopftuch bedeckte die schwarzen Haare der obersten Priesterin.
Sie kam auf Xyra und Naraki zu. Ihr durch Alter silbergräulich gewordenes Fell wies auch jetzt noch die typischen, dunkleren Tupfer und Streifen auf. In ihren Augen lagen Weisheit und Erfahrung. "Wir werden unser möglichstes tun, um deinen Freund zu heilen...", rief eine junge Priesterin aus der Gruppe zu Naraki, woraufshin sie sich strafende Blicke für ihre Unhöflichkeit einhandelte. Doch Zenshey nickte nur und sagte: "Kleiner Drache, dein Freund hat Glück. Denn dieses legendäre Amulett wird seine Chancen zu überleben deutlich erhöhen." Naraki fielen fast die Augen aus, als er sah was die Priesterin da in ihrer Hand hielt. "Der-der...der Drachenschahn!!", stotterte der kleine Lindwurm und konnte seinen Augen kaum trauen, "aber-aber wie kommt er hierher?" "Wir haben ihn im Wald gefunden, nicht weit entfernt von der Stelle, wo man auf euch getroffen ist", erklärte Zenshey und in ihrem weisem Blick funkelte eine leichte Spur von Neugier. Doch sie sagte nichts weiter, wandte sich ab und ging langsam auf den Altarstein, auf dem Zanzo lag, zu, gefolgt von den restlichen Priestern und Priesterinnen. Die Heilungszeremonie sollte beginnen.


Sybereen wich knurrend zurück. "Du Mistvieh!", fluchte sie lautstark. Es war ihr zu wider Kaneng mit Shira auf so eine hinterhältige Art und Weise entkommen zu lassen. Doch es blieb ihr keine große Wahl. "Lass dein Schwert fallen!", forderte Kaneng. Widerwillig gehorchte Sybereen und warf ihr Schwert auf den Boden, jedoch nicht ohne ein lautes Knurren. Ein freches Grinsen machte sich auf Kaneng's Gesicht breit. "Gut so... Sei ein braves Hündchen und beweg dich nicht, dann wird Shira auch nichts passieren. Und folg uns nicht, sonst...", die Ninja schaute auf ihre Klinge und dann auf Shira's Hals. "Du verstehst doch was ich meine, oder?", fragte sie spöttisch. "Ja", grummelte die Gegnerin kochend vor Wut. "Gut", grinste die Ninja und wich mit Shira ein paar Schritte rückwärts. "Bis dann, man sieht sich!", rief sie Sybereen noch frech zu und verschwand mit Shira in der Dunkelheit des Waldes. Die Wolskämpferin wartete noch einige Minuten ab, dann ging sie zu ihrem Schwert und hob es wieder auf. Sie betrachtete es eine Weile im Glanz des Sonnenlichts. "Damit werde ich dich töten..."


Die Priester und Priesterinnen versammelten sich um den Altarstein, während Zenshey vor die Statue des Kirin's trat, ihre Arme gen Himmel gehoben, und in der Sprache des Katzenvolkes ihre Bitte und ein Gebet ausrief. In ihrer rechten Hand konnte Naraki den legendären Drachenzahn erkennen, dessen roter Edelstein langsam begann schwach aufzuleuchten. "Silk wya lez!!", schrie die hohe Priesterin und die Priester, die sich um Zanzo versammelt hatten, ließen sich demütig auf den Boden des Tempels fallen und murmelten leise Gebete. Zenshey senkte demütig ihr Haup und ging auf die Statue zu und legte den Talisman auf eine der Pranken des großen Marmortigers, dann kniete auch sie nieder und murmelte beschwörende Gebete vor sich hin. Die Zeit stand einen Augenblick still. Im Tempel war es ruhig geworden, nurdie fremden Gebete, die sich langsam in einen beschwörenden Singsang wandelten, waren zu vernehmen. Xyra legte ihre Hand auf Naraki's Schulter. Er erschrak, schaute dann unsicher zu ihr hoch. Ohne seinem Blick zu entgegnen, sagte sie: "Wenn du willst, dass dein Drachenfreund geheilt wird, musst du dem göttlichem Kirin vertrauen. Ansonsten bedeutet es die sichere Verdammnis für Zanzo..." "A-aber...!", stammelte Naraki, auf seinem Gesicht machte sich panischer Verzweiflung als je zuvor breit. Xyra schaute ihn an, auf ihrem Gesicht ruhte ein sanftes, trauriges Lächeln. "Wasch...?", fragte Naraki verwirrt und schaute an sich runter, sein ganzer Körper hatte angefangen zu zittern. Verzweifelte Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Ich will nicht daschsch Schanscho schtirbt! Warum er? Wie nur? Wie soll ich ihm nur helfen? Xyra's Gestalt begann vor seinen rubinroten Augen mit dem Tempel zu verschmelzen, ihm wurde leicht schwindelig und dann plötzlich schwarz vor Augen. "Naraki! Was ist los mit dir?", rief Xyra erschrocken, als der kleine flügellose Drache ohnmächtig wurde, "Naraki sprich mit mir!"

Bin ich dir so fremd, dass du mir nicht vertrauen kannst?, fragte ihn eine Stimme aus dem Nichts. Dort wo Naraki sich zu befinden schien, war alles in Dunkelheit gehüllt. Gehüllt in die Dunkelheit des Nichts. Eine große, weiße Kreatur trat aus der Dunkelheit hervor. Immernoch sah Naraki alles verschwommen, er konnte das Wesen nicht erkennen. Es erschien ihm halb verschmolzen mit der Dunkelheit. "Wer bischt du?", fragte er unsicher. Doch die große, weiße Kreatur antwortete nicht. "Wer oder wasch bischt du?", fragte Naraki noch hartnäckiger. Wer ich bin? Was ich bin? ... Kleiner Lindwurm ... Dies wirst du noch früh genug erfahren... Doch sag mir, warum vertraust du mir nicht?... "Wasch?!", fragte der Lindwurm verwirrt. Ich werde deinem Freund helfen...doch du musst mir aufrichtig vertrauen... "Aber wie scholl ich jemandem vertrauen können, den ich nicht kenne?", fragte Naraki hilflos. Vertraust du Shira? "Ja, aber was-?", der Lindwurm wurde unterbrochen. Vertraust du ihr, so vertraust du auch uns... Denn sie ist eine von den unseren... "Wie bitte??" Ohne weitere Worte verschwand das weiße Wesen wieder vollkomen in der Dunkelheit des Nichts und für einen kleinen Augenblick glaubte Naraki es erkennen zu können. Dann wurde ihm wieder schwindelig und er hatte das Gefühl, als würde seine Umgebung, wäre sie denn nicht so schwarz gewesen, um ihn herumtanzen.

"Naraki! NARAKI!!", schrie Xyra ihn an. Benommen, wachte Naraki aus seiner Ohnmacht auf. "Ein weischer Tiger!", flüsterte er. Noch bevor Xyra fragen konnte was er damit meinte, wurde der ganze Tempel von rotem Licht überflutet. Naraki's Augen, angegriffen von dem grellem Licht, fingen höllisch an zu schmerzen. Entsetztes Kreischen erfüllte für einen Augenblick den ganzen Tempel. Dann wurde es wieder langsam still. Die unheimliche Stille, die sich ausgebreitet hatte, ließ dem Lindwurm einen kalten Schauder über seinen Rückenkamm laufen und er zögerte ängstlich seine Augen wieder zu öffnen. Schließlich überwand sich Naraki. Neben ihm stöhnte auf dem Boden kniend Xyra, die immernoch ihre Hände schützend vor ihre grünen Augen hielt. Noch immer tanzten Naraki bunte Punkte um die Nase herum, doch er rappelte sich wieder auf und schaute ungewiss zu dem Altarstein, auf dem nach wie vor sein Freund Zanzo lag. Langsam, standen auch wieder die anderen Anwesenden im Tempel vom Boden auf und schauten verwundert zu Zenshey, die als Einzige nicht geblendet geworden zu sein schien. Behutsam, legte sie den Drachenzahn, dessen roter Stein zu lodern schien, auf Zanzo's linke Hälfte des Brustkorbs. Doch er öffnete nicht wie erwartet die Augen wieder voll Glanz, geheilt von dem Gift des Nundu's, sondern schlief mit offenen, glanzlosen Augen und schwer atmend weiter. Gefangen in einer anderen Welt.
Naraki durchbohrte Zenshey förmlich mit seinem panisch fragendem Blick. Sie hielt ihm stand, doch in ihren Augen stand Nachdenklichkeit.


Thestral landete geschickt in der Stelle, an der vor einigen Tagen der Kampf mit dem Nundu statt gefunden hatte. Ganz in der Nähe brannten noch immer die Ruinen von Jasmin und vielleicht für immer in den Flammen des Drachenfeuers gefangen, deren ehemahligen Bewohner. Einon stieg von Thestral und streichte ihm dankend durch die Mähne. Der Ritter versuchte nicht auf das Dorf zu starren, sondern sich voll und ganz auf die Suche nach dem Talisman zu konzentrieren. Er konnte ja nicht wissen, dass seine Anstrengungen vergebens waren.


Rinka lag währendessen seelisch völlig fertig in ihrem Bett in dem Zimmer, das Einon's Großmutter ihr zugeteilt hatte. Alte, schreckliche Erinnerungen krochen in ihr herauf. Erinnerungen, die Rinka nie mehr hatte an die Oberfläche lassen wollen. Das schreckliche Ereignis in Jasmin, hatte alles Leid ihres Stammes so identisch reflektiert, das es erschütternd war. Es war einfach zu viel für sie gewesen, dass dann auch noch ihr einzigstes Andenken von ihrer Mutter und ihrem Bruder, der Drachenzahn verschwunden war. "Mädchen, du hast hohes Fieber", sorgte sich die alte Bauernfrau, die neben ihr am Bett saß. "Du musst leicht etwas von dem faulem Atem des Nundu's abbekommen haben", meinte Einon's Großmutter sichtlich besorgt. "Keine Sorge, ich werd's schon überstehen", meinte Rinka, obwohl sie sich momentan recht kraftlos fühlte. Die alte Frau schüttelte nur mit dem Kopf und sagte: "Du nimmst das zu sehr auf die leichte Schulter... Ich werde mich um dich kümmern, sag mir also ruhig Bescheid, wenn du etwas benötigst." Rinka nickte schwach und schlief kurz darauf ein.


Anmerkung des Autors: So damit mit dem neuen und altem Forum jetzt keine verwirrung entsteht ^^ ich poste meine story noch hierein bis ich mich im neuen forum fertig angemeldet hab... Wenn die story im neuen forum weitergeht, werd ich nochmal hier im "altem" thread bescheid geben

Edit von Laguna: Das brauchst du nicht mehr Red, ich habe alles für dich rübergebracht ;)

Zu dem kapitel ich hab's in zwei teile aufgespaltet, weil's sonst zu viel auf einmal wäre, teil 2 werd ich auch noch hier im alten forum posten, voraussichtlich schon morgen!!


Und weiter geht's! ^.^


Rinka's Vergangenheit

Schreie zerrissen die Luft. Panik war in dem kleinem Dorf ausgebrochen. Der Himmel verfinsterte sich, als ein Schwarm schwarzer, beflügelter Kreaturen über das Dorf flog und sie ihre großen Schatten auf den Boden warfen. Mitten in dem Durcheinander der aufgebrachten Katzenmenschen stand verwirrt ein kleines Katzenmädchen auf der Straße und schaute zum Himmel empor. Sie verstand nicht warum ihre Umgebung so in Aufruhr war. Doch ihre Hand umklammerte fest den Griff der kleinen, sichelartigen Waffe. "RINKA!" Hastig, schaute sich das kleine Katzenmädchen um, wer da nach ihr gerufen hatte. Doch es herrschte in dem kleinem Dorf so ein Chaos, dass sie ihre Mutter nicht sehen konnte. "RINKA!!", rief ihre Mutter wieder nach ihr. Nervöser als zuvor, suchte Rinka nun ebenfalls nach ihrer Mutter. Sie spürte, dass etwas nicht stimmen konnte, wenn selbst ihre Mutter, die sonst so gelassen wirkte, plötzlich so in Aufruhr war. "Mutter! Ich bin hier! Hier bin ich! MUTTER!" Endlich tauchten die grünleuchtenden Augen ihrer Mutter aus dem Chaos auf. Mithilfe ihres Stabs bahnte sie sich einen Weg durch das Durcheinander. Das rote Gewand, der Stab, die offen getragenen Haare (und Ohre) und der recht wenige, aber dennoch kostbare Schmuck zeugten davon, das sie eine Priesterin sein musste. Doch sie war keine gewöhnliche Priesterin, denn um ihren Hals hing der legendäre Drachenzahn, der von dem Katzenvolk so verehrt wurde. Ihr verstorbener Mann hatte ihn ihr kurz vor seinem Tod geschenkt.
"Rinka! Komm schnell zu mir!", befahl die Mutter ihr und nahm sie hastig in die Arme. Etwas erleichtert, drückte sie Rinka liebevoll einen Kuss auf die Stirn und wollte sich mit ihrer Tochter in Sicherheit bringen, als plötzlich ein Feuerball neben ihnen ein Holzhaus in Brand steckte. Durch den Wind und weitere Feuerbälle der fliegenden Angreifern stand plötzlich das ganze Dorf in Flammen. Verzweifelt versuchten dessen Bewohner sich aus dem brennendem Chaos zu befreien und in den schützenden Wald zu fliehen. Doch zusammengefallene Trümmer und tödliche Flammen sollten für einige den Tod bedeuten.
Die Priesterin Setray und ihre Tochter hatten sich einer kleiner Gruppe angeschlossen, die erfolgreich in den Wald fliehen konnte. "Ich glaube, wir sind vorerst in Sicherheit...", keuchte ein junger Katzenmann erschöpft. "Das glaube ich nicht, wir müssen noch weiter weg von dem Dorf, sonst könnten die schwarzen Feinde uns wieder einholen und töten", mahnte der alte Katzenmann neben Rinka. "Wir müssen sofort weiter!", warf Setray ein. Der junge Katzenmann namens Jinko sah sie fragend an: "Wie stellst du dir das vor Mutter? Schau wieviele Verletzte wir unter uns haben! Wir könnten nicht weiter ohne sie nicht im Stich lassen zu müssen!" "Aber Jinko...!", Setray wurde abrupt unterbrochen, als ein großer, schwarzer Drache durch die Baumkronen brach und zum Angriff ansetzte. Rinka wurde von einer Hand des alten Mannes neben ihr ergriffen und zu ihrer Mutter, die sie noch rechtzeitig auffangen konnte, geschleudert. "Setray, fliehe mit Rinka!", rief der alte Katzenmann ihr hinterher. Doch schon nach ein paar hundert Metern, brach ein zweiter Drachenschatten durch das Geäst der Baumkronen und stellte sich ihnen in den Weg. Erschrocken, wich Setray zurück. Mordlust loderte wie ein kaltes Feuer in den Augen des schwarzen Feindes. Die Augen auf Rinka und ihre Mutter Setray fixiert, breitete sich ein kaltes Lächeln auf dem Gesicht des schwarzen Drachen aus: "Dachtet ihr etwa, ihr könntet einfach so in den Wald fliehen und wir würden euch nicht finden?" Die schwarze Kreatur schnaubte verächtlich: "Das Katzenmenschenvolk...tz tz tz..., aber jetzt ist Schluss... Wir werden euch geben was euch zusteht!" "Wer bist du, dass du dir anmaßt das Leben anderer so zu zerstören?!", schrie Jinko wütend dem Drachen entgegen, als er auf die so eben durch den schwarzen Feind entstandene Lichtung gelaufen kam. Dieser zeigte sich sichtlich unbeeindruckt, als Jinko ihm seine messerscharfen Krallen und den Dolch zeigte. "Narr...", knurrte der Kriegsdrache, "glaubst du, du könntest mich allen Ernstes mit solch schwächlichen Waffen bekämpfen?" Jinko ging trotzig in Kampfstellung. "Wer bist du und warum greift man uns an? Antworte!", forderte der junge Katzenmann. "Jinko! Nicht!", schrie Setray ihn besorgt an, vergebens. "Bruder, lass das!", schluchzte Rinka, sie wollte nicht, dass ihr Bruder mit dem gefährlichem Gegner kämpfte, denn sie hatte Angst um ihn. In Wirklichkeit war er noch nicht einmal ihr richtiger Bruder. Er war ein Waisenkind gewesen, das niemanden gehabt hatte. Das änderte sich, als Setray beschlossen hatte den Katzenjunge bei sich und Rinka aufzunehmen. Rinka hatte ihn nur als ihren älteren Bruder kennen gelernt, und nun wollte dieser Bruder gegen eine bedrohliche Kreatur kämpfen, dem es anscheinend Freude beriet zu töten. Leichte Unsicherheit breitete sich langsam in Jinko's Gedanken aus. Ich müsste verrückt, töricht und naiv zugleich sein, wenn ich denken würde dieses Ungeheuer besiegen zu können - aber ich muss Mutter und Rinka irgendwie schützen! Irgendwie! Der junge Katzenmann fasste wieder Entschlossenheit. Doch, als er zum Angriff übergehen und mit seinem Dolch auf seinen Feind vorschnellen wollte, riss ihn jemand so ruckartig zurück, dass er, überrascht durch die Wucht, unsanft auf den Boden dirket neben seine Schwester geworfen wurde. Seine Mutter stellte sich schützend vor ihre Kinder und ging in Kampfstellung - ihren Stab bestimmt vor sich haltend. "Aber-!", wollte Jinko protestieren, doch seine Mutter schnitt ihm scharf das Wort ab. "Du bist zu jung zum Sterben! Ich werde mit diesem Scheusal kämpfen! Und ihr schaut, dass ihr weg kommt! Ich werde euch Zeit verschaffen, also nutzt eure Chance und VERSCHWINDET GEFÄLLIGST!", schrie sie ihn aggressiv an. Sie hatte bewusst einen so scharfen Ton gewählt, um ihrem Sohn klar zu machen wie Ernst die Lage war und, dass er ihr zu gehorchen hatte. "DENK AN RINKA!", fügte sie noch schärfer hinzu. Rinka sah ihn hilflos an - nicht imstande den Worten ihrer Mutter einen Sinn zu geben. Ihr Bruder nahm sie grob am Arm und rannte, sie wild hinter sich herziehend, los. Setray versperrte ihrem Gegner den Fluchtweg ihrer Kinder; sie blickte noch einmal kurz zu den beiden und versicherte sich, dass sie in der Dunkelheit des Waldes verschwunden waren. Verzeiht mir... Sie lief herausfordernd auf den schwarzen Kriegsdrachen zu, ihren Stab und weiteres Objekt bereit als Waffe einzusetzen und ihr Leben zu opfern. "Dein Ende naht...", sagte der schwarze Feind ruhig. Er war gelassen, seines Sieges sicher, denn er glaubte, nur gegen eine schwache, verzweifelte Katzenfrau kämpfen zu müssen. Doch dem war nicht so, denn die Priesterin sollte es ihm nicht leicht machen. "NEIN! MUTTER! JINKO LASS MICH LOS ICH MUSS ZU MUTTER!!!", schrie Rinka und versuchte sich verzweifelt aus dem groben Handgriff ihres Bruders zu befreien. "Halt die Klappe!", fuhr er sie an. Entsetzt über den Wandel ihres Bruders, der sonst immer so nett zu ihr gewesen war, schweigte Rinka betrübt und ließ sich von Jinko weiterhin hinterherzerren.


Rinka's Vergangenheit II

Der schwarze Drache ging zu Boden und rang gierig nach Atem. "Was zum...?!" Die Priesterin eingehüllt in einen schwarzen Schatten flog auf ihn zu. "Der-der Schatten eines...!!!", dem Drachen stockte der Atem. Ein Klirren. Ein grelles Licht. Ein langer, entsetzter, schmerzerfüllter Schrei, der die Luft förmlich zeriss! Der Anführer der Drachen-Armee horchte mit finsterem Blick auf. "Los, du, du da und ihr drei dort! Folgt mir!", befahl der schwarze Anführer fünf Auserwählten finster, den anderen befahl er zornig: "MACHT WEITER! Wenn wir zurück sind, ist das ganze Dorf dem Erdboden gleich gemacht. VERSTANDEN?! Und will ich keinen EINZIGEN Überlebenden mehr sehen und wehe dem, der einen von diesem Katzenmenschenvolk entwischen lässt!!" Seine Pupillen verengten sich zu dünnen Schlitzen, "Den töte ich ohne Gnade!" Die sechs Drachen erhoben sich in die Lüfte und flogen zielstrebig zu der Stelle im Wald, woher der Schrei gekommen war. "Kreist hier oben über dieser Lichtung und wartet auf mein Zeichen. Ich werde nachsehen, was da los ist", ordnete der Anführer knurrend an. "DU!", brüllte er einen seiner schwarzen Artgenossen an, welcher daraufshin ängstlich zusammenzuckte, "Du kommst mit mir und gibst mir Rückendeckung! Wir wissen nicht, was sich da unten rumtreibt, aber ich sag dir eins, wenn du Scheisse baust...!" Er demonstrierte dem jungen Kriegsdrachen seine mit Blut verschmierten Krallen, die vorher ebennoch Katzenmenschen getötet hatten. Der junge Drache schluckte. Dann bereiteten sich die beiden Drachen auf die Landung auf der kleinen Lichtung vor. Unten angekommen, offenbahrte sich ihnen ein blutverschmierter Boden, doch es war nicht irgendein Blut. "Drachenblut!!", keuchte der junge Drache entsetzt. "Sha...ra...ko...sind sie das?...Hel...fen...Sie..........m...i..r....", stöhnte eine rauhe Stimme aus der Dunkelheit. "Xiar? Bist du das?!", fragte der junge Kriegsdrache ungläubig. "Halt die Schnauze, Soldat!", knurrte Sharako ihn warnend an. "Todsicher eine Falle... aber was ist in dieser Gegend in der Lage einer der Unseren so schwer zuzurichten?", dachte er nachdenklich. Ein Funkeln. Bereit einem möglichem Angriff auszuweichen, richtete er seinen Blick auf das funkelnde Objekt. Es war eine Halskette...nein ein Amulett, das schwach die Sonne reflektierte, umschlungen um den Hals einer Katzenfrau. Die Reflektion wurde durch einen dunklen, schwarzen Schatten, der die Priesterin vollständig einhüllte, stark gedämpft. "Was zum...?!", wollten die beiden Kriegsdrachen wissen und sahen ihren Artgenossen neben der Frau liegen. Er hatte große aufklaffende Wunden und das Blut triefte nur so. Der Tod war ihm nahe, seine Augen erblindet. Die Priesterin stieß herzlos und ohne Gnade mit ihrem Stab zu. Ein markerschütterndes Knacken war zu hören und der junge Drache hatte das Gefühl sich gleich übergeben zu müssen. Der erblindete Drache war tot. "So viel Leid habt ihr dem Volk der Katzenmenschen gebracht. So viel Schmerz... und wozu? Um dem bösartigem Geist der Dunkelheit zu dienen, der 'Bedrogung vor 5.000 Millionen Jahren' , die es nicht ertragen kann, das man sie verachtet und vergisst... Ihr, schwarze Dämonen mit dem Willen Anubys' , ich werde euch von eurem Fluch erlösen und diejenigen rächen, die heute durch euch zu Tode gekommen sind...", sprach die Priesterin mit einer dunklen, seltsam verzerrten Stimme. Sie hob den gesenkten Kopf und offenbahrte den Drachen ihre blutrot leuchtenden Augen. Es war nicht weiter Setray, die den Drachen gegenüberstand, sondern jemand anders, der ihren Körper kontrollierte. Sie war zu einer Marionette geworden, einem göttlichem Boten der tödlichen Rache. Sharako gab seinen Untergebenen, die über der Lichtung geduldig ihre Kreise gezogen hatten, das Zeichen. Die mordlustigen Drachen kamen wie Steine auf die Priesterin herabgestürzt, doch bevor sie sie erreichten, ging die Priesterin zum Angriff über. Der Schatten, der sie umgab, nahm seine rächende Form an und schoss auf die Angreifer zu. Die Todesschreie der schwarzen Drachen erfüllten die Luft.
"Du, Anführer dieses Drachenschwarms..." - "Verdammt was bist du!?!", schrie Sharako die Priesterin, die langsam auf ihn zutrat, an und wich zurück. Seine fünf Soldaten waren ohne besondere Mühe von dem geschmeidigem Wesen getötet worden. "...seie verflucht und stirb...!", forderte die Priesterin eiskalt immernoch mit verzerrter Stimme sprechend. Der schwarze Schatten in Form des rächenden Gottes schoss auf Sharako zu. Dieser brüllte entsetzt auf, als ihn der Schatten streifte. Höllischer Schmerz durchfuhr seinen Körper und er glaubte sterben zu müssen. Du wirst nicht sterben! Denn, ich brauche dich noch, du stehst unter meinem Schutz! "Meister...!", dachte Sharako erschöpft und mit Schmerz erfüllt. Dann verlor er das Bewusstsein. Die Priesterin machte sich auf den Weg in das zerstörte Dorf um ihren göttlichen Auftrag der Rache zu erfüllen und die restlichen Kriegsdrachen zu zerschlagen, doch sie hatte nicht vor irgendeinen dieser schwarzen Mörder entkommen zu lassen.

"Rinka, wach auf! Wach auf Rinka!", drängte sie Jinko's Stimme. Es war Nacht. "Was ist denn los?", fragte sie ihn und pulte sich verschlafen in den Augen. "Ich muss nochmal zurück in unser Dorf, das von den schwarzen Drachen angegriffen wurde-", er wurde von Rinka unterbrochen. "Aber Jinko! Mutter hat es uns verboten! Wir sollten nie wieder dorthin zurückkehren...", bei den Worten senkte sie den Blick und Tränen rollten über ihr pelziges, kleines Gesicht. "Ich weiß...aber ich muss doch nachschauen, ob es dort nicht noch irgendwo Überlebende gibt, die unsere Hilfe benötigen...", versuchte Jinko ihr zu erklären. Rinka ahnte, worauf ihr Bruder hinaus wollte. "Ich bleibe nicht alleine hier!!", schrie sie ihn an. Er stutzte: "Ja aber-!" - "Nein! Ich bleibe nicht alleine hier, eher komme ich mit dir mit, als dass ich alleine hier bleibe!", meinte sie erzürnt und schreiend. Jinko beruhigte sie wieder etwas, als er sie in die Arme schloss und tröstete. Man sieht, das sie die Tochter von Setray ist. Sie sind sich so ähnlich..., dachte Jinko und versuchte seine Trauer zu verdrängen.

Red_Xlll
28.01.2003, 01:31
Großes Thx an Laguna Loire! :D Danke, dass du meine story hierher gebracht hast, wollt ich zwar eigentlich selber machen, aber was soll's...
Da jetzt schonmal alles hiersteht ^^ würd ich mal sagen hier wird's in zukunft auch wieder weiter gehen ;)
Ich hoffe, meine Leser, ihr habt's auch bis hierher ins neue Forum geschafft! *g*

Das nächstes Kapitel kommt dann voraussichtlich erst am nächsten sonntag!


Bis dann, man liest sich!

Laguna
28.01.2003, 03:16
Original geschrieben von Red_Xlll
Großes Thx an Laguna Loire! :D Danke, dass du meine story hierher gebracht hast, wollt ich zwar eigentlich selber machen, aber was soll's...
Da jetzt schonmal alles hiersteht ^^ würd ich mal sagen hier wird's in zukunft auch wieder weiter gehen ;)
Ich hoffe, meine Leser, ihr habt's auch bis hierher ins neue Forum geschafft! *g*

Das nächstes Kapitel kommt dann voraussichtlich erst am nächsten sonntag!


Bis dann, man liest sich!

Nenn mich Laguna, oder Lagu, ja? Und keine Ursache hab ich doch gern gemacht :)

Red_Xlll
02.02.2003, 18:39
Original geschrieben von Laguna Loire
Nenn mich Laguna, oder Lagu, ja? Und keine Ursache hab ich doch gern gemacht :)

Okay Lagu(na)! ^^

Also wie versprochen, geht's dann heute auch wieder weiter ^^ mit nem frisch geschriebenem Kapitel! ;) Viel Spaß beim lesen! (Ich hoffe ihr wisst noch wie's hier läuft ^^ Kritik erwünscht! *fg*)

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Rinka's Vergangenheit III

Am nächsten Morgen, machten sich Rinka und ihr Bruder mit den wenigen Sachen, die ihnen noch geblieben waren auf den Weg in das zerstörte Dorf. Doch als sie dort ankamen, bot sich ihnen ein noch schrecklicheres Bild als Jinko es sich erahnt hatte. Die Reste der Häuser und Hütten brannten noch weiterhin in dem Drachenfeuer. Jinko starrte entsetzt auf die vielen toten Körper, die im Feuer zerstreut lagen. Ein stechender Schmerz erfüllte ihn. Viele unter den Toten waren Dorfbewohner, Katzenmenschen, die er gekannt hatte. Reflexartig hielt er Rinka die Augen zu. Sie sollte noch nicht solche grausige Bilder zu Gesicht bekommen. Er wollte sie irgendwie davor schützen, doch es ließ sich nicht vermeiden. Sie streifte verärgert seine Hände von ihrem Gesicht und blickte entsetzt auf die Leichen. Ängstlich klammerte sie sich an ihren Bruder und weinte, ihr Gesicht in seinen Bauch drückend. Er schaute traurig zu ihr herunter. "Es war ein Fehler sie mit hierher zu nehmen...", dachte er betrübt. Er kniete nieder und legte seine Arme tröstend um sie. Es schien Jinko wie eine Ewigkeit, wie er da hockte und seine schluchzende Schwester umarmte. Er schaute in die gierigen Flammen, die weiterhin um die Trümmern des Dorfes herumzüngelten. Der Boden war mit Blut besudelt, doch zu seiner Verwunderung sah er unter den Kadavern der toten Freunde auch die der schwarzen Feinden, der schwarzen Kriegsdrachen. Die Züge in ihren schwarzen Gesichtern zeugten von Angst und Schrecken; von Leid und Entsetzen. Ihren Körpern war schwer zugerichtet worden. Doch Jinko konnte sich nicht erklären, welches Wesen dazu fähig gewesen wäre. Er wendete geekelt den Blick ab.
"Ihr... dreckigen... klei..nen... M..i...s..t...vie...ch..er...!", knurrte eine schwarze Kreatur die beiden feindseelig an. Jinko zuckte erschrocken zusammen, stieß seine Schwester bei Seite und zog seinen scharfen Dolch. "Wer ist da?!", schrie er in die Totenstille. Unter dem Schatten eines Baumes nahe am Rand des Waldes, regte sich ein schwarzer Drache. Er schaute die beiden verächtlich aus seinen kalten Augen an und knurrte: "Ihr Würmer... ich ertrage euren Anblick nicht länger! Fast alle meine Leute sind draufgegangen und das nur, weil ihr existiert!" Jinko schaute unwillig zu den toten Drachen. "Ich werde euch töten... nein... ich werde euch zerfleischen und mich in eurem Blut wälzen...!", knurrte der schwarze Drache sie hasserfüllt an. In seinen Augen stand nur eiskalter Hass. Jinko ging in Kampfstellung - den Dolch kühl vor sich haltend. Ruhig fragte er nochmal an den schwarzen Drachen gerichtet: "Wer bist du?" Ein Schnauben. Der Kriegsdrache stand auf und trat aus dem Schatten. Auf seinem Flügel war nun eine erschreckende Narbe zu erkennen. Sie ließ Rinka, die hinter ihrem Bruder stand, unweigerlich an einen Fluch denken. "Ich bin Sharako... Anführer dieser Armee...", bei diesen Worten wuchs sein Hass auf die beiden Katzenkinder noch mehr. "Ihr seid ihre Kinder... nicht wahr?", sprach Sharako jetzt ruhig weiter, doch sein Hass und seine Mordlust wuchsen. "Wen meinst du?", fragte Jinko misstrauisch und behielt den schwarzen Feind im Auge. "Ihr seid die Kinder dieser besessenen Priesterin... die, die meine Untergebenen getötet und meine Armee zerschlagen hat... die, die von diesem verfluchtem, dunklem Schatten eingehüllt wurde... der Schatten, der mir diesen schrecklichen Schmerz zugefügt hat... und diese Narbe...", knurrte Sharako feindseelig und schaute auf die Narbe, die auf seinem rechten Flügel prankte. "Wovon redest du da?", wollte Jinko wissen, doch er verstummte abrupt, als er sah welches Objekt der schwarze Drache an seinem linken Flügel hängen hatte. "... die Priesterin, die den Drachenzahn bei sich hatte...", fuhr Sharako fort und genoss die verunsicherte Verzweiflung in den Augen von Jinko. Rinka schluchzte verzweifelt und weitere Tränen rollten über ihr pelziges Gesicht. "DU SCHWEIN! HAST DU SIE GETÖTET?!", schrie der junge Katzenmann Sharako an. "Was wäre wenn dem so sei?", meinte der Drache kalt lächelnd. "ICH BRINGE DICH UM!!! DAS WIRST DU MIT DEINEM LEBEN BÜßEN!!!", schrie Jinko dem Drachen ausser sich vor Wut entgegen. Sharako breitete seine schwarzen Flügel aus und schleuderte den Drachenzahn vor Jinko's Füße. "Deine Mutter hat mein Heer zerschlagen und alles getötet was ihr in die Quere kam. Sie hat auch mich mit ihrem tödlichem Fluch gestreift, doch dank meinem Meister habe ich überlebt. Sie hat wie ein Dämon gewütet und das ist das Resultat. Schau dir den Drachenzahn an...! Er ist schwarz... Der sonst so rote, funkelnde Stein ist verblasst und durch Hass geschwärzt. Sie hat ihn verdorben...", erklärte Sharako gelassen, "Gegen eine Bestie mit solch einer Macht, komme selbst ich nicht an. Nicht ich, sondern sie selbst hat sich getötet!" "Was fasselst du da für einen Schwachsinn?!", schrie Jinko zornig, "sie würde sich doch nicht selbst umbringen!!! Du hast sie ermordet!!!" "Narr...", meinte Sharako und auf seinem Gesicht machte sich für einen kurzen Augneblick ein spöttisches Grinsen breit, "Sie hat den Drachenzahn als Waffe eingesetzt und wurde zu einer todbringenden Marionette. Sie hat meine Artgenossen getötet und starb dann vor Erschöpfung." Es herrschte Stille. "Wenn du meinen Worten keinen Glauben schenkst, kann ich dir auch nicht helfen!", meinte Sharako verächtlich schnaubend, "Es ist unter meiner Würde mich dir gegenüber zu rechtfertigen!"
Stumm hob Jinko den schwarzen Drachenzahn vom Boden auf und schaute ihn sich an. Seine Augen wurden leer. Er murmelte Worte vor sich hin. Rinka schaute ihn aus ihren tränenerfüllten Augen an. Sie verstand nicht was er sagte. Sie fühlte sich so hilflos. "Rinka, du musst gehen...!", forderte Jinko plötzlich. Er kniete sich vor sie hin und drückte ihr den schwarzen Drachenzahn in die Hände. "Du musst gehen und überleben... Ich werde diesen Mörder töten und Mutter und alle anderen rächen. Ich komme nach sobald ich fertig bin, okay?", versprach Jinko, doch Rinka spürte, dass er sein Versprechen nicht erfüllen konnte. Der junge Katzenmann erhob sich wieder und ging zeilstrebig aus seinen Gegner zu - seine Krallen und sein Dolch entschlossen zu töten. "Narr...", knurrte Sharako, "glaubst du immernoch mich besiegen zu können?! Doch diesesmal wird dich niemand mehr beschützen! Weder deine Mutter noch der Drachenzahn!" Der kalte Hass flackerte wieder in seinen Augen auf. "So sei es... ich werde mir den Spaß gönnen...", murmelte der schwarze Drache grinsend. Beide schossen auf einander los. Rinka stand hilflos da mit dem Drachenzahn in ihren Händen und sah wie sich ihr Bruder von ihr entfernte. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihr Herz und sie hatte das Gefühl als würde sich ihr Bruder für immer von ihr entfernen. Sie wollte ihn irgendwie festhalten, ihn zurückreissen und nie wieder los lassen. Doch sie war dessen nicht imstande. Sie war nur imstande ihn in sein Verderben laufen zu sehen, machtlos es zu verhindern.
Der Dolch bohrte sich tief in die Narbe des Drachen, welcher daraufshin schmerzerfüllt aufschrie und seine mit getrocknetem Blut beschmierten Krallen in die Schulter seines Gegners schlagen wollte, doch der Versuch misslang. Jinko wich geschickt aus und streifte mit dem Dolch den Rumpf des Drachen, die Schuppen hielten der Klinge jedoch stand und die Waffe verursachte nur ein schrilles Geräusch. Sharako brüllte zornig auf und schlug den jungen Katzenmann mit einem seiner Flügel zu Boden. Jinko blieb einen kurzen Moment benommen liegen, wälzte sich dann jedoch noch rechtzeitig zur Seite, als ein Paar scharfe Krallen auf seinen Kopf zuschnellten und sich knapp neben ihn in den Boden bohrten. Sharako's hasserfüllten Augen funkelten ihn kalt an. Ein weiteres Paar scharfe Krallen bohrte sich knapp neben ihm in den Boden, als Jinko nochmal ausweichte. Dem Drachen über ihm reichte es. Sharako nahm tief Luft und setzte zu einem Drachenfeuer an. "Scheisse!", dachte sich Jinko, als er zur Kenntnis nahm, was sein Gegner vorhatte.

pazzi
02.02.2003, 18:56
Yeah und wieder was zu lesen ^_^

Das Kapitel ist dir wieder mal super gelungen , und Kritik gibt es keine , weil einfach alles stimmt . Weiter so :A:A

Zieg Feld
03.02.2003, 02:28
Yeah und wieder was zu lesen ^_^

Das Kapitel ist dir wieder mal super gelungen , und Kritik gibt es keine , weil einfach alles stimmt . Weiter so :A :A

DITO DITO DITO http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif :D :)

Behemot
04.02.2003, 01:35
SUUUUUUUUUUUUPPPPER STOOOOOOORY!!!!!!!!!!!!
Mach so weiter http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

XTRMNTR2K
04.02.2003, 02:48
Bin leider erst jetzt dazu gekommen, es zu lesen, weil ich seit Freitag nicht zu Hause war.

Was kann ich noch sagen... alle guten Sprüche sind aufgebraucht;)
Einfach Spitzenklasse. IMO eines der besten Kapitel bisher.
*Voller Freude darauf wartet, wie es weitergeht*

pute703
04.02.2003, 08:13
Oh, da ist ja noch eine Geschichte*durchles* Hm kommt mir irgendwie bekannt vor? Ach ja das ist ja die Drachenzahnstory. Bei so vielen guten Geschichten kommt man ja echt durch einander und weiß gar nicht was man zu erst lesen soll besonders wenn man nicht grad viel Zeit hat.:rolleyes:

Aber ich red und red ohne was zu den neuen Kaps zu sagen:

:A Echt gut gemacht muss ich wirklich mal sagen mir gefällt es besonders die Geschichte um Rinkas Vergangenheit sehr gut daran sieht man auch das die Story komplexer ist als man vielleicht auf den ersten Blick denkthoff ich ja mal :rolleyes:

Ich hoff ja mal das es so gut weiter geht und du nicht einbrichst sondern so weiter schreibst.

Red_Xlll
09.02.2003, 01:15
Original geschrieben von pute703
...

Ich hoff ja mal das es so gut weiter geht und du nicht einbrichst sondern so weiter schreibst.

sorry aber heute kann ich euch leider kein neues kapitel präsentieren -_- ob ich's morgen noch schaffe ist sehr zu bezweifelen :rolleyes: momentan beansprucht die schule mich etwas mehr als sonst (und besonders beansprucht sie dieses wochenende -.-") da ich nicht will dass das nächste kapitel an qualität verliert und nur so dahingeklatscht wirkt ^^, werd ich's wohl dieses wochenende aus zeitlichen gründen nicht mehr schaffen...

Nächstes wochenende wird dann aber sicher wieder ein neues kap. kommen ^^" denn auf *das* wochenende folgen meine ferien und da werd ich wohl auch wieder mehr zeit zum schreiben bekommen :)


Naja, bis dann, man liest sich! ich hoffe ihr könnt mir nochmal verzeihen ^^"

XTRMNTR2K
09.02.2003, 01:24
Original geschrieben von Red_Xlll
Naja, bis dann, man liest sich! ich hoffe ihr könnt mir nochmal verzeihen ^^"

Selbstverständlich! Die Qualität und das Wohlergehen der Autorin gehen über alles.
Außerdem befinde ich mich in einer ganz ähnlichen Situation...:rolleyes:

Viel Erfolg in der Schule wünsch ich dir!:)

Zieg Feld
09.02.2003, 01:27
Zitat von Red_XIII
ich hoffe ihr könnt mir nochmal verzeihen ^^"

Natürlich, wir wollen doch alle das es gut wird. Du kennst ja den Spruch "Lass dir Zeit" ;) :)

Die Lehrer drehen wohl wieder durch :D (ist immer so in der letzten Woche vor den Ferien:rolleyes: )

Red_Xlll
09.02.2003, 01:34
Original geschrieben von Zieg Feld
...
Die Lehrer drehen wohl wieder durch :D (ist immer so in der letzten Woche vor den Ferien:rolleyes: )

Stimmt ( :rolleyes: ) zumals unser Franz.-lehrer kann da ganz schön hart mit seinen arbeiten sein -.-" und die andere arbeit, nun die müssen wir tatsächlich nur schreiben, weil... *räusper*... wir den mathelehrer zum durchdrehen gebracht haben :rolleyes: und das nicht zu knapp! :D aber was soll's

Danke für euer Verständnis ;)

Zieg Feld
09.02.2003, 01:47
Zitat von Red_XIII
und die andere arbeit, nun die müssen wir tatsächlich nur schreiben, weil... *räusper*... wir den mathelehrer zum durchdrehen gebracht haben und das nicht zu knapp:D

Hm, das kenne ich doch von irgendwoher...ACHJA!!! Das haben wir auch immer gemacht:D

Na dann viel Glück in Französisch *Fröstel* und Mathe:eek:

Zieg Feld
27.02.2003, 23:14
*Push*

Huch, was ist das? Schon seit 2 Wochenende kein Kapitel:eek: :(

(mal ganz vorsichtig frag) Wann gehts denn weiter, ich muß schon ständig dran denken:creepy: :D

Red_Xlll
28.02.2003, 01:50
Original geschrieben von Zieg Feld
*Push*

Huch, was ist das? Schon seit 2 Wochenende kein Kapitel:eek: :(

(mal ganz vorsichtig frag) Wann gehts denn weiter, ich muß schon ständig dran denken:creepy: :D

Na dann beantworte ich dir das mal...:

:rolleyes: Momentan hab ich irgendwie die motivation verloren (und leide noch immer an den folgen einer grippe -.-"" aber egal) Ich weiss ehrlich gesagt nicht wann es weitergehen soll... :(
Wenn meine blockade weg ist und meine motivation und inspiration wiederkommen... wann das sein wird lässt sich schlecht erahnen :\
Sorry, wenn ihr schon so gespannt auf das nächste kapitel wart -.-"

Ich werd mir Mühe geben das problem zu meistern! (aber da kann man ja schlecht alles erzwingen...oder?) Ich würde sagen, Drachenzahn legt vorübergehend eine kleine (Zwangs-)Pause ein...


Bis dann, man liest sich!

Zieg Feld
28.02.2003, 03:20
Zitat von Red_XIII
Na dann beantworte ich dir das mal...:

:rolleyes: Momentan hab ich irgendwie die motivation verloren (und leide noch immer an den folgen einer grippe -.-"" aber egal) Ich weiss ehrlich gesagt nicht wann es weitergehen soll... :(
Wenn meine blockade weg ist und meine motivation und inspiration wiederkommen... wann das sein wird lässt sich schlecht erahnen :\
Sorry, wenn ihr schon so gespannt auf das nächste kapitel wart -.-"

Ich werd mir Mühe geben das problem zu meistern! (aber da kann man ja schlecht alles erzwingen...oder?) Ich würde sagen, Drachenzahn legt vorübergehend eine kleine (Zwangs-)Pause ein...


Bis dann, man liest sich!

Hört sich schlimm an, aber es ist deine Entscheidung, und ehrlich gesagt ist es mir so auch lieber. Jeder wird ja wissen, wie man sich nach einer Grippe fühlt. (Da hab ich immer überhauptkeine Motivation, zu garnichts)
Jedenfalls ist es überhaupt keine Sache, du kannst dir soviel Zeit nehmen, wie du willst, ich werde so lange warten, wie nötig;)

Und noch Gute Besserung:)

Red_Xlll
22.04.2003, 02:22
*ausbuddel*anguck* :eek: fast schon zwei monate seit dem letzten post?! *hochpush* :D

Aber das hat jetzt ein ende (jedenfalls vorläufig)!
Ja richtig, ich war an meinem letzten Ferientag noch recht fleissig (falls ich das wort überhaupt noch kenne ^^) und habe extra für euch (für wen auch sonst ;) ) ein neues Kapitel zustande bekommen! ^^

Allerdings musste ich für die fortsetzung wieder auf ein paar sätzchen aus dem vorigen kapitel (kursiv geschrieben) zurückgreifen, also nicht wundern, wenn ihr den anfang schon kennt, aber vielleicht könnte das auch dem gedächnis wieder etwas auf die sprünge helfen...

Naja lange rede, kurzer sinn:
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel :D

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Der Dolch bohrte sich tief in die Narbe des Drachen, welcher daraufshin schmerzerfüllt aufschrie und seine mit getrocknetem Blut beschmierten Krallen in die Schulter seines Gegners schlagen wollte, doch der Versuch misslang. Jinko wich geschickt aus und streifte mit dem Dolch den Rumpf des Drachen, die Schuppen hielten der Klinge jedoch stand und die Waffe verursachte nur ein schrilles Geräusch. Sharako brüllte zornig auf und schlug den jungen Katzenmann mit einem seiner Flügel zu Boden. Jinko blieb einen kurzen Moment benommen liegen, wälzte sich dann jedoch noch rechtzeitig zur Seite, als ein Paar scharfe Krallen auf seinen Kopf zuschnellten und sich knapp neben ihn in den Boden bohrten. Sharako's hasserfüllten Augen funkelten ihn kalt an. Ein weiteres Paar scharfe Krallen bohrte sich knapp neben ihm in den Boden, als Jinko nochmal ausweichte. Dem Drachen über ihm reichte es. Sharako nahm tief Luft und setzte zu einem Drachenfeuer an. "Scheisse!", dachte sich Jinko, als er zur Kenntnis nahm, was sein Gegner vorhatte. Rinka's Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie das tödliche Feuer aus den Nüstern und dem aufgerissenem Maul des schwarzen Drachen drangen sah. Ein höllischer Schmerz durchfuhr sie und grelles Licht nahm ihr die Sicht.

Rinka schrie entsetzt auf. "Rinka! Wach auf, wach auf!" - "Jinko?" Jemand rüttelte kräftig an ihrer Schulter. Rinka öffnete mühsam die Augen und sah für den ersten Moment alles verschwommen. Nur langsam kam das alte, runzelige Gesicht von Einon's Großmutter aus dem Verschwommenem zum Vorschein. In ihren Zügen lag angstvolle Besorgnis. "Rinka? Rinka, hörst du mich?!", rief sie panisch. Sie versuchte, so gut es ging, Rinka wach und zu vollem Bewusstsein zu bekommen. Das Katzenmädchen in Menschengestalt stöhnte leise. "Was... was ist passiert?", fragte sie schwach, es bereitete ihr große Mühe gegen den schwarzen Schleier anzukämpfen, der versuchte ihr den Blick wieder zu verdunkeln und sie in den Fieber-Schlaf zurückzureissen. "Du hast geschrien! Du hast so entsetzlich geschrien, dass ich dachte, du würdest mir vor Qualen wegsterben!! Hattest du einen Alptraum?!", fragte die Bauernfrau besorgt. Rinka brachte nur schweratmend ein Nicken zustande, zum Sprechen fühlte sie sich zu kraftlos; ihre Kiefer schienen wie gelähmt. "Ja...ein Alptraum... wäre er doch nur das...", dachte Rinka erschöpft. "Dein Fieber ist gestiegen!!", flüsterte die Großmutter erschrocken. Rinka versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr wohl nicht ganz. Ihr wurde etwas schwindelig, schleichende Übelkeit überkam sie und sie hatte das Gefühl nicht länger gegen den schwarzen Schleier ankämpfen zu können. In ihrem ganzen Körper machte sich, auf schleichende Art und Weise, wieder das trügerische Gefühl der Taubheit breit. Kurz darauf fiel sie wieder in einen unangenehmen Fieber-schlaf.


Shira wachte mit einem schmerzhaften Schädelbrummen auf. Als sie sich immer noch etwas benommen umschaute, bemerkte sie, dass sie sich in dem Geäst eines riesigen Baumes befand. Und von Kaneng keine Spur... "Was ist passiert? Wie komme ich bloss hier hin?", dachte sie leicht verwirrt. Die Antwort waren Kopfschmerzen, die durch die langsam zurück kehrenden Erinnerung an den vorherigen Tag verursacht wurden. "Ich erinnere mich... man hat mich entführt", seufzte Shira. Sie wollte aufstehen, stellte aber schnell fest, dass man ihre Hände und Füße gefesselt hatte. Gerade noch rechtzeitig um nicht vom Baum zu kippen. "Mist!", fluchte sie verärgert, rückte wieder in eine halbwegs bequeme Sitzposition und lehnte ihren Rücken gegen den Stamm. Erst jetzt fiel ihr auf, wie weh doch ihre Gelenke wegen den Fesseln taten und wie sehr ihr Rücken schmerzte. Sie musste wohl die ganze Zeit in dieser unbequemen Haltung geschlafen haben. Sie warf nachdenklich den Kopf in den Nacken und schaute gen Himmel. "Ich muss irgendwie von diesem Baum herunter... meine Entführerin scheint momentan nicht in der Nähe zu sein...aber... wie? Mit diesen Fesseln geht das ja schlecht! Ich würde runterfallen wie ein Stein", bei den letzten Worten, die sie sich geflüstert hatte, schaute sie ehrfürchtig nach unten. Der Baum musste bestimmt drei meter hoch sein, ihn gefesselt herunter klettern zu wollen, wäre Selbstmord! Sie verwarf den törichten Gedanken schnell und schaute sich ihre Umgebung genauer an, in der Hoffnung sie könnte irgendetwas hilfreiches entdecken. "Wir müssen uns wohl immernoch im gleichen Wald befinden."
Plötzlich bewegten sich raschlend, nur ein paar Äste über ihr, die Blätter. Shira hielt vor Schreck den Atem an schaute hoch. Ein seltsam bunter Vogel schreckte auf und flog kreischend davon. Shira atmete wieder hörbar und erleichtert aus. Doch gerade als sich ihre angespannten Muskeln wieder entspannen wollten, kam ein Schatten von oben herabgestürzt und landete präzise vor ihr auf dem dicken Ast. Shira entfuhr ein kurzer Schrei. Das Wesen vor ihr grinste. "Hab' ich dich etwa erschreckt?", ein höhnisches Grinsen machte sich auf seinen Zügen breit. Shira hätte Kaneng in diesem Augenblick am liebsten erwürgt, wäre sie nicht gefesselt gewesen. Kaneng ging vor sie in die Hocke und hielt ihr ein paar Sträucher vor die Nase. "Reg dich nicht auf, ich hab' dir auch etwas zu essen mitgebracht", lächelte sie die weisse Ninja an, aber in ihrem sanftem Lächeln lag wie immer eine Spur Spöttischkeit. "Was-was ist das?", fragte Shira und wäre am liebsten ein Stück zurückgewichen. "Nicht besonders schmackhaft, aber gut gegen Kopfschmerzen, Zcarnsträucher", erklärte Kaneng knapp. Die beiden schauten sich einen stillen Moment an. "Sag mir nicht, du hast keine Kopfschmerzen...das kaufe ich dir nämlich nicht ab. Naja...", die Ninja legte die kleinen Sträucher in Shira's Schoss und wendete sich ihren beiden Schwertern zu. Wohl mehr aus Langweile als aus Nötigkeit, reinigte sie sorgfältig die Klingen ihrer Waffen. Shira rührte die Sträucher nicht an, sondern schaute ihrer Entführerin skeptisch bei ihrer Arbeit zu. Nach einer Weile, blickte Kaneng zu Shira rüber und meinte: "Sie sind nicht giftig. Es würde mir nichts nützen dich zu vergiften." "Das hat sich gestern aber noch ganz anders angehört!", entgegnete Shira, nicht gerade überzeugt von Kaneng's Worten. - "Gestern?"
Es herrschte für einige Sekunden Stille zwischen den beiden, doch Shira kam es vor als wartete sie eine Ewigkeit auf Kaneng's Antwort. Man konnte deutlich die Geräusche des Waldes, verursacht von dessen Bewohnern, vernehmen.
"Shira... das war vor vier Tagen, als ich dich entführt habe", brach ihr weißes Gegenüber plötzlich die Stille. "WAS?!" - "Die Kräuter in diesem Wald haben eine umwerfende Wirkung was?", meinte Kaneng plötzlich sichtlich amüsiert.

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Hm... die funktion gefällt mir :D Echt praktisch!

Also das bild unten könnte Zanzo darstellen ^^ hat mich damals recht stark bei seiner beschreibung inspiriert. Wer allerdings der Künstler ist weiss ich nicht :rolleyes: bin damals bei google.de auf es gestoßen

pazzi
22.04.2003, 02:54
Juhu *freu*
Endlich geht es weiter mit Drachenzahn ^_^

Super Kapitel :A:A:A und hoffentlich kommen die jetzt wieder regelmässig.

XTRMNTR2K
22.04.2003, 03:01
Original geschrieben von Ryuzoji
Juhu *freu*
Endlich geht es weiter mit Drachenzahn ^_^

Super Kapitel :A:A:A und hoffentlich kommen die jetzt wieder regelmässig.

100% Dito!

Zieg Feld
22.04.2003, 04:00
Was seh ich denn da :eek: es geht weiter!

*Kreeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiisch*:D

Ich werde es gleich durchlesen

Und ich schließe mich XTRMNTR2k und Ryuzoji an;)

EDIT: Gelesen! Fazit: Spitzenklasse:) :) :)

Red_Xlll
23.04.2003, 04:04
Original geschrieben von Zieg Feld
...
*Kreeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiisch*:D
...

XD

Freut mich dass es euch dreien gefällt :D
Ich werd mich bemühen, mich so schnell wie möglich an das nächste kapitel zu machen ^^ ob es ab jetzt allerdings wieder regelmässig weitergehen wird, ist etwas fraghaft ^_^° ich hab noch so einiges zu tun, aber ich werd euch nicht vergessen, keine sorge! aber etwas geduld müsst ihr wohl doch aufbringen... ;)


Bis dann, man liest sich!

Zieg Feld
24.04.2003, 02:29
Zitat von Red_XIII
Freut mich dass es euch dreien gefällt
Ich werd mich bemühen, mich so schnell wie möglich an das nächste kapitel zu machen ^^ ob es ab jetzt allerdings wieder regelmässig weitergehen wird, ist etwas fraghaft ^_^° ich hab noch so einiges zu tun, aber ich werd euch nicht vergessen, keine sorge! aber etwas geduld müsst ihr wohl doch aufbringen...



[flüstermodus]alles klaro, wir sind wie immer gespannt und freuen uns schon ;)
Und wegen der Gedultssache, hab wegen dem letzten Kreischer eh keine Stimme mehr :D [/flüstermodus]

Red_Xlll
15.07.2003, 01:27
*push*
So endlich wieder neuer Lesestoff http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif
Und wer was zu meckern hat, soll's ruhig tun! ^^
ob sich dann etwas ändern wird, ist eine andere sache :D
Viel Spaß beim lesen!

Bis dann, man liest sich!


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"Das war vor vier Tagen?", hauchte Shira ungläubig. Kaneng nickte lächelnd, betrachtete dann wieder mit ernsten Gesichtszügen die Klinge ihres kürzeren Schwertes. Wieder herrschte kurzläufig Stille. "...Sybereen ist uns immernoch auf dem Fersen... und ich fürchte, das mit Verstärkung. Sie streift durch die umliegenden Gebiete und ist nicht mehr weit entfernt von uns... " Kaneng schaute auf und blickte Shira nun direkt in die Augen. "Heute Nacht werden wir aufbrechen", verkündete sie entschlossen und in ihren Augen spiegelte sich ungewohnter Ernst.


Naraki stand etwas abseits von ihm und schaute sich Zanzo unberuhigt an. Man hatte ihn wieder in eine der Hütten gebracht, damit er sich ausruhen konnte. Aber Naraki schien es, als ob Zanzo immernoch in einer anderen Welt gefangen war. Zwar zuckte er nicht mehr so schrecklich, als erlitte höllische Qualen, aber seine Augen waren immernoch leer. So als ob man ihm seine Seele genommen hätte. Eine Hand legte sich in einer freundschaftlichen Geste auf Naraki's Schulter, als er zusammenschreckte und registrierte, dass Xyra hinter ihn getreten war. Sie schwieg. Neben ihr stand die oberste Priesterin Zenshey, deren Fell im Tageslicht, das durch die Ritzen der Hütte fiel, silbern schimmerte. "Du musst auf Kirin vertrauen...", obwohl Zenshey nur leise sprach, ja schon fast die Worte hauchte, klangen sie klar und deutlich in der vorherrschenden Stille. Naraki wendete seinen Blick wieder auf Zanzo. "Der weische Tiger... wasch meinte er damit, dasch wenn ich Shira vertraue, ich auch ihm vertraue?", dachte der kleine Lindwurm nachdenklich. Vertraust du ihr, so vertraust du auch uns... Denn sie ist eine von den Unseren..., hallten die rästelhaften Worte in dem Gedächnis des kleinen Drachen wieder. Naraki zuckte ein weiteres Mal vor Schreck zusammen, als Zanzo sich stöhnend rührte. "Schanscho?!", rief er reflexartig und lief zu seinem Freund. Dieser murmelte ihm nur zu: "Sie werden angreifen..."


Einon ritt mit Thestral über eine Ebene, die noch immer von hohem Gras, das sich zu weigern schien der Kälte zu weichen, bewachsen war. Die Kälte des Windes, die den fortgeschrittenen Winter ankündigte, biss ihm ins Gesicht und er hatte sich in zusätzlich dickere Gewänder, als üblich eingehüllt. "Verdammt! Ich hätte Rinka nicht alleine mit Großmutter zurück lassen sollen, ich hätte bei ihr bleiben sollen! Die Suche nach dem Drachenzahn war vergebens...", machte sich der junge Ritter Vorwürfe. Er spornte sein Reittier an noch einen Schub an Geschwindigkeit beizulegen. Thestral wieherte, wie zur Bestätigung, und holte noch weiter aus. Das schnaubende Ross konnte hier seine Gabe des Fliegens nicht einsetzen, denn ein Sturm drohte anzubrechen und es würde ihre Reise nur verzögern. Die nächste Stadt war nicht mehr fern, man konnte ihre Silhouette bereits am Horizont erkennen. "Wir müssen Rinka ein Serum besorgen...", dachte Einon verbittert. Er bemerkte Thestrals wachsende Unruhe nur beiläufig und nahm sie kaum wahr. Erst, als sich große Schatten auf dem an ihnen vorbei huschenden Boden der Ebene ausbreiteten, konnte der junge Krieger sich von seinen Gedanken lösen und schaute gen Himmel. Was er erblickte, ließ ihn instinktiv sein Schwert ziehen. Es waren unzählige... eine ganze Horde von ihnen die weiter nach Osten zog. Schwarze Kriegsdrachen.


"Wa-wasch?", brachte Naraki nur stammelnd heraus. Eine Hand griff nach Naraki's Schulter und zog ihn wieder mit sanfter Gewalt nach hinten zu Xyra zurück. Zenshey kniete sich neben Zanzo und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Die Besorgtheit in ihren Augen ließ sich damit aber dennoch nicht ganz verbergen. "Wer wird angreifen?", fragte die Hohepriesterin ruhig. Zanzo's Körper fing wieder leicht an zu zittern. Zenshey nahm nach einer Weile, in der sie sich von Zanzo eine Antwort erhofft hatte, den Drachenzahn hervor und legte ihn behutsam auf die breite Schulter des rubinäugigen, goldfarbenen Drachen. Wie vom Blitz getroffen, zuckte Zanzo zusammen und ihm entglitt ein Schreckensschrei.
Der Himmel verdunkelte sich bedrohlich und schwarze, geflügelte Geschöpfe stiegen herab, das Unheil mit sich bringend. Das Dorf stand plötzlich in Brand, der Tempel war zertrümmert und die Statue des göttlichen Kirin vernichtet. Beängstigende Schreie hallten durch Luft und im Hintergrund wurde für einen Sekundenbruchteil ein schwarzer Sichelmond sichtbar.
Das Schreckensbild zerfloss wieder und verschwand ebenso schnell wie es gekommen war. Zanzo schnappte keuchend nach Luft, als für ihn wieder langsam seine Umgebung sichtbar wurde. Und als er Zenshey ansah, erkannte er, dass sie soeben das Gleiche wie er selbst gesehen haben musste, die gleiche Vision, denn ihr Gesicht spiegelte pures Entsetzen wieder und ihr Atem ging schnell. Sie wendete ihren Blick zu Naraki und Xyra, die sie nur verwirrt und besorgten Blicken anstarrten. "Wir müssen etwas unternehmen...", hauchte die Hohepriesterin und wiederholte Zanzo's Worte "Sie werden angreifen...!"

Zieg Feld
15.07.2003, 20:27
Yeeeeeeeaaaaaaaaah! Es geht endlicht weiter!!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif
*erstmal lesen geh*

Meinung kommt später ^^

EDIT: Ah, endlich hab ich Zeit gefunden das Kapitel zu lesen. Einfach Klasse, eines der besten bisher :A :A :A :A

Ich bin schon jetzt gespannt, wie es weitergeht. Vorallem wegen dem Bevorstehenden Angriff.

(BTW wirklich schöner Schreibstil und hervorangend geheimnisvoll ^^)

Weiter so :)

Red_Xlll
17.07.2003, 06:18
Original geschrieben von Zieg Feld
EDIT: Ah, endlich hab ich Zeit gefunden das Kapitel zu lesen. Einfach Klasse, eines der besten bisher :A :A :A :A

Ich bin schon jetzt gespannt, wie es weitergeht. Vorallem wegen dem Bevorstehenden Angriff.

(BTW wirklich schöner Schreibstil und hervorangend geheimnisvoll ^^)

Weiter so :)

Danke für dein großes Lob! :D Freut mich sehr ^^
(hmmm...ob ich die Kapitel wohl ab jetzt immer mitten in der Nacht schreiben sollte? ;) )

pazzi
21.07.2003, 17:51
Da hät ich doch wahrlich fast Drachenzahn vergessen.
Jetzt hab ich mir aber endlich die Zeit genommen und das neue Kapitel gelesen und es ist, wie immer ^^, einfach spitze :A
Hoffentlich geht es jetzt mal wieder häufiger weiter mit neuen Kapiteln.

Zieg Feld
22.07.2003, 01:42
ZItat von Ryu Zoji
Hoffentlich geht es jetzt mal wieder häufiger weiter mit neuen Kapiteln.

*bestätigend nick* ;)

das hoffe ich auch ^^

@Red_XIII: Aber vergiss nicht den Leitspruch fürs Romanschreiben: "Lass dir Zeit!" :)