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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erloschene Erinnerungen



Zieg Feld
17.03.2003, 03:37
Hallo alle zusammen :)

Erinnerungen kennt doch jeder, aus der Kindheit, die Erinnerung an den letzten tag oder an das was man zum Frühstück gegessen hat ^^

Aber was ist mit den Erinnerungen, an die man sich nicht mehr erinnern kann?!

Kennt ihr dieses Gefühl, nicht zu wissen was damals war?

Ich gehe später noch etwas genauer drauf ein, erst will ich eure Meinung hören.

happy posting ;)

Muhrray
17.03.2003, 03:40
Ich kenn das, wenn ich Fotos anschaue, auf denen ich zu sehen bin, aber rein gar nichts damit verbinde. Ich erinner mich nicht an den Menschen und die Situation auf dem Foto. Dann erzählen mir Leute etwas dazu und eine Erinnerung entsteht ... später kann ich bei dem selben Foto dann nicht mehr sagen, ob es meine Erinnerung war, oder eine, die mir erzählt wurde.

Zieg Feld
17.03.2003, 03:53
Zitat von Muhrray
Ich kenn das, wenn ich Fotos anschaue, auf denen ich zu sehen bin, aber rein gar nichts damit verbinde

Schönes Beispiel!


später kann ich bei dem selben Foto dann nicht mehr sagen, ob es meine Erinnerung war, oder eine, die mir erzählt wurde.

Wie meinst du das? Wenn du nicht weißt, ob es dir erzählt wurde?

Muhrray
17.03.2003, 03:58
Ich weis nicht mehr, ob ich mich wirklich SELBST daran erinnere, was auf dem Foto ist, oder ob ich mich nur daran erinnere, was mir irgendwann mal zu dem Foto erzählt wurde.

Ähm, versteht man jetzt wohl auch nicht besser - sorry, ist aber auch ein schwieriges Thema ...

Zieg Feld
17.03.2003, 04:02
Zitat von Muhrray
Genau. Ich weis nicht mehr, ob ich mich wirklich SELBST daran erinnere, was auf dem Foto ist, oder ob ich mich nur daran erinnere, was mir irgendwann mal zu dem Foto erzählt wurde.

Ah ja. Aber wie ordnest oder die anderen solche, ich sag mal, unwirklichen erinnerungen ein? Man könnte in so einem Moment doch auch Lügen.

EDIT: Geht schon, beim 2. mal hab ich es verstanden;)

Stan
17.03.2003, 04:09
Original geschrieben von Muhrray
Ich weis nicht mehr, ob ich mich wirklich SELBST daran erinnere, was auf dem Foto ist, oder ob ich mich nur daran erinnere, was mir irgendwann mal zu dem Foto erzählt wurde.

Ähm, versteht man jetzt wohl auch nicht besser - sorry, ist aber auch ein schwieriges Thema ...

Also ich versteh, denke ich, was du meinst, du weisst hinterher nicht, ob es deine Erinnerung ist, oder die Erinnerung, dass dir gesagt wurde, wie es war ... ich kann's wohl auch nicht besser formulieren.

Da ich ein sehr vergesslicher Mensch bin (und ich bin noch ziemlich jung) habe ich daraus schon meine Konsequenzen gezogen, ich notiere mir sehr viele Dinge um sicher zu gehen, dass ich nichts vergesse.

Im moment geht es noch, aber ich habe angst, dass ich irgendwann mal schöne Dinge vergessen werde, doch hoffe ich, dass es manche Dinge gibt, die kein Mensch je vergessen würde.

Ich zweifle eigentlich nicht daran, dass meine Notizen stimmen, denn wenn ich mich jetzt noch Fragen würde, welche Erinnerung wirklich und von welcher Erinnerung ich wieder nur gehört habe, müsste ich viel zu viele Fragen stellen :rolleyes:.

Das mit den Fotos ist ein schönes Beispiel, dass war bei uns auf Klassenfahrt auch so, es wurden sehr viele Fotos von mir geschossen und eine Woche später hatte ich von 35% der Fotos keinen blassen Schimmer, wann diese aufgenommen wurden und in welchem Kontext.

Bei mir geht's ja eigentlich noch, nur wenn mich jemand fragt, was ich vorgestern gemacht habe, müsste ich schon ein bisschen überlegen, wenn jemand fragt was ich letzten Mittwoch gemacht habe, hätte ich eigentlich keine Ahnung. Das Gefühl ist einwenig beunruhigend, es ist eine gewisse Leere, deswegen denke ich nur ungerne auf die Vergangenheit ich will mich nicht so recht damit konfrontieren.

Naja, Probleme hat mir das bis jetzt zum Glück nur im Matheunterricht gemacht, dort vergesse ich wirklich täglich einen großteil aller Formeln und das kann schnell in die Hose gehen.

Muhrray
17.03.2003, 04:10
Jepp, man könnte lügen. Das würde der Betroffene, der sich nicht erinnert, niemals merken, wenn ihn da wer anlügt. So könnte man dann am Ende der Kette die Vergangenheit verändern, was?

Amaurosis fugax
17.03.2003, 04:14
Oh, ich kenn das nur zu gut. ;)
Zum Beispiel am Morgen nach dem Maturafest, als ich aufwachte, neben mir eine zerbrochene Bierflasche am Boden lag, das Zimmer nach Tequila roch und meine Eltern recht wütend waren. ;)
Oder auch am Morgen, nachdem man geträumt hat, wenn die Erinnerung mehr und mehr verschwindet, jedesmal, wenn man sich an eine Erinnerung festhält, verschwindet auch diese, bis nur noch Leere im Kopf ist... :rolleyes:
Naja, auch sonst treffe ich öfters auf Situationen, wo ich mich nicht mehr daran erinnern kann, was mir andere erzählen - ich zähle wohl zu den vergesslichsten Menschen überhaupt. ;)

Zieg Feld
17.03.2003, 04:20
Zitat von Muhrray
Jepp, man könnte lügen. Das würde der Betroffene, der sich nicht erinnert, niemals merken, wenn ihn da wer anlügt. So könnte man dann am Ende der Kette die Vergangenheit verändern, was?

Beängstigend nicht? Aber IMO kann man es nicht soweit kommen lassen.
Die Person müßte schon sehr leichtglaubig ein.


Zitat von Grahf
Das Gefühl ist einwenig beunruhigend, es ist eine gewisse Leere,

GENAU! Sowas hatte ich auch im Kopf. Diese Leere. Wenn man etwas vollbracht hat, erinnert man sich daran, aber später gesetzt den Fall man vergisst es, hat man diese Tat dann noch vollbracht? Sicherlich schon aber dennoch, die Leere im Kopf.

Ein Beispiel von mir ist meine frühe Kindheit. Ich kann mich absolut nicht an mein Leben vor ca.12 Jahren erinnern. Alles was vor der Einschulung passiert ist, ist weg aus meinem Kopf. Ich finde das sehr beängstigend. Diese Leere Zeitspanne, es ist, als hätte ich in dieser Zeit nicht gelebt.

Stan
17.03.2003, 04:29
Ich weiss was du meinst und ich bin erst 14. Ich weiss, dass als ich 5 war mit so einer Turtles Puppe gespielt habe und dafür so Stäbchen aus der Küche geklaut hab und ich weiss das ich andauernd Alpträume hatte und das ich mal mit meiner Schwester darum gekämpft hab, wer Nachts das Licht ausmacht ... aber mehr weiss ich nicht, dannach wurd ich eingeschult und dann weiss ich auch nurnoch dass ich immer von zwei Idioten gehauen wurde und vielleicht pro Jahr noch ein Detail.

Naja, ich hoffe das ist normal, sonst ... sollte ich mir sorgen machen :rolleyes:, naja.

Ja, wenn ich etwas getan habe, aber mich nicht daran erinner, ist es dann wirklich geschehen, ist es immer noch real? Eigentlich schon, doch lebt man als wenn dieses Ereignis nie geschehen wäre, also ist es für die Eigene Sicht der Welt surreal, oder?

Muhrray
17.03.2003, 04:43
Erstmal: ich denke es ist normal, dass wir uns an vieles aus unserer frühen Kindheit nicht mehr erinnern. Zwar sehr beängstigend, aber normal.

@ Zieg Feld: Ja, es ist als hätte man dort und dann nicht gelebt. Das ist jetzt schon wieder eher traurig als beängstigend, da es momentan die Hälfte meines Lebens ist, an die ich keine konkreten Erinnerungen habe. Einfach weg, trotz Fotos und allem.

@ Grahf: sehr verwirrend, aber richtig. Wenn du dich nicht dran erinnerst, ist es für dich auch nicht passiert, obwohl es wirklich geschehen sein mag. Komisch, dass wir uns immer nur an EXTREME Ereignisse besser erinnern, z.B. das Geschlagen werden auf dem Schulhof bei dir.

Zieg Feld
17.03.2003, 04:45
Ich denke das "Vergessen" ist normal, irgendwann ist der Speicher im Kopf mal voll ^^


Zitat von Grahf
Ja, wenn ich etwas getan habe, aber mich nicht daran erinner, ist es dann wirklich geschehen, ist es immer noch real? Eigentlich schon, doch lebt man als wenn dieses Ereignis nie geschehen wäre, also ist es für die Eigene Sicht der Welt surreal, oder?

Streng genommen ist das Ereignis an sich real, natürlich. Aber ich will mich garnicht an einem einzelnen Ereignis festklammern. Es geht mir vielmehr um die Zeit die man erlebt hat, um die eigenen Eindrücke und Erfahrungen. Was geschieht mit dem, was man früher gedacht/empfunden hat. ist es einfach weg, so wie die erinnerung?

Stell dir vor, du verliert dein GEdächnis und fängst Quasi bei Null wieder (Ich meine jetzt nur die Erinnerungen an Ereignisse oder Personen, nicht etwa Sprache) man weiß, man lebt schon (im meinem Fall) 16 Jahre, aber weiß sogut wie nichts von früher. Eine erdrückende Leere. Ich stelle mir das schlimm vor, sehr schlimm.

Die erinnerungen machen doch das Leben aus. Was ist die tollste Zeit von früher Wert, wenn sie nicht mehr da ist, das einzigste was bleibt sind die erinnerungen. das Leben baut doch darauf auf oder etwa nicht?

Was meint ihr?

EDIT: Extreme Ereignisse, hm seltsam nicht? Ich würde ich viel lieber an schöne Zeiten erinnern anstatt an etwas schlimmes. Es mag sich wie verdrengen anhören, aber wer möchte das nicht.

Cutey
17.03.2003, 05:16
Hm~
Ich erinnere mich an einzelne Sachen eigentlich ganz genau~
Aba ich kann meine Erinnerungen an keinem bestimmten Datum einordnung °°"~
Das heißt~ Ich weiß nicht mehr genau wann was passiert ist~~
Wenn mann mir sagt das es letztes Jahr passiert ist, bin ich immer sehr erstaunt weil ich öfters denke dass es gar nicht ma solange her war~
Ich habe auch Angst dass ich wichtige Erlebnisse vergesse udn deshalb schreibe ich immer naja...nicht immer XD aba versuche immer oft ins tagebuch rein zuschreiben ^O^
Achja..bin mir manchmal gar nicht mal so sicher obs wirklich so passiert ist..z.b. ich erzählemeiner freundin was ichmit nem Kumpel gemacht habe~ und mir fällt dann auf dass ich mir selber gar nciht so sicher bin wie es wirklich so gelaufen ist

ähm~~~ it jetzt bestimmt unverständlich was ich hier geschrieben habe -__-*

Bekay
17.03.2003, 05:22
tja, ich gehör zu den Menschen, die recht schnell vergessen, was man früher erlebt hat ... ich sag es jetzt mal so: alles, was vor 2/3 Jahren passiert ist, an das kann ich mir noch sehr schwer erinnern und auch nicht in eine Reigenfolge oder Zusammenhang bringen ... einiges ist auch für immer verloren - das bemerk ich besonders wenn mir Freunde irgendetwas erzählen, an das ich mich nicht mehr erinnern kann:rolleyes:

Aber an einige Sachen kann ich mich erinnern, als ob es noch heute wär: besonders sind das schöne Momente, unbeschwert mit Freunden zusammen etc.

Auch interessant ist, das ich mich an mehr die Ereignisse im Sommer erinnern kann, als die im Winter: liegt wohl an dieser Naturgebundenheit(Die Sonne, das satte Grün, Grillpartys...), die verstärkt im Sommer auftritt....

jensma
17.03.2003, 07:35
Huh, ich bin zwar Herr über einem guten Gedächtnisses, aber was unter meinem 5ten Lebensjahr passiert is, weiss ich nicht mehr. Natürlich kann man mich nicht fragen, was ich am 23.4.1991 gemacht hab (nagut, in dem Jahr hab ih meinen Geburtstag bei meiner Oma gefeiert - meine Tante war nicht da), weil..naja, sowas halteich für unmöglich.

Rico
17.03.2003, 12:33
Ich weiß noch ziemlich gut über ein paar Jahre bescheid....von 2-4.

Dann sind wir recht oft umgezogen und so konnte sich wohl keine Situation richtig einprägen.

Aber wenn ich mir den Thread so durchlese und nachdenke,werde ich richtig melancholisch....

Zieg Feld
17.03.2003, 15:59
Ich denke, das Vergessen einer ganzen Epoche dees Lebens, meistens vor der Einschulung kann man nicht verhindern. Aber was denkt ihr, vergessen wir in 10/20 Jahren unsere Jugend (vielleicht sogar die Forumzeit)?

Und wie sieht es aus, sich diese Erlebnisse zu bewahren, angenommen man vergissß wirklich einen Großteil, was würde ihr tun, um es nicht zu verlieren (Tagebuch, Fotos, Video...) und wie wichtig sind euch die Erinnerungen (man so viele Fragen^^)

Cutey
17.03.2003, 19:49
Joah damit ich das nicht vergesse~ oder für den fall das ich es vergessen hab ^^"~
Ich trag wie oben shcon gesgat oft ins Tagebuch rein und versuche das eigentlich jeden Tag zu machen, nur schaff ich das entweder nicht oder bin zu faul :rolleyes: ^^"~
Und so auf Partys nehme ich immer ne Digicam mit ^^"~

Sausewind
17.03.2003, 20:00
Original geschrieben von Zieg Feld
Hallo alle zusammen :)

Erinnerungen kennt doch jeder, aus der Kindheit, die Erinnerung an den letzten tag oder an das was man zum Frühstück gegessen hat ^^

Aber was ist mit den Erinnerungen, an die man sich nicht mehr erinnern kann?!

Kennt ihr dieses Gefühl, nicht zu wissen was damals war?

Ich gehe später noch etwas genauer drauf ein, erst will ich eure Meinung hören.

happy posting ;)

Nein. Ich kann mich an noch fast alles erinnern, und wie Muhrray meinte, ich kann jedes Foto in Verbindung mit irgendetwas bringen. (Naja außer die wo ich ein Baby bin ;)) Ich denke es gibt schon Erinnerungen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann aber mir fallen so jetzt keine ein.

Stan
17.03.2003, 21:39
Original geschrieben von Sausewind
Ich denke es gibt schon Erinnerungen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann aber mir fallen so jetzt keine ein.

Mir fallen auch gerad keine Erinnerungen ein an die ich mich nicht mehr erinnern kann :rolleyes: :D ;).

Naja, beängstigend, immer (oder zumindest immer wenn man etwas negatives Erlebt, so viel ist sicher) wenn man etwas negatives Erlebt, zieht man sich aus der Sache einen Schluß und lernt etwas daraus, ich denke, wenn ich die Sache vergesse/verdränge kann ich damit leben, aber falls ich Dinge die ich für's Leben gelernt habe vergessen sollte, dann fände ich das wirklich schlimm.

Man formt sich ja aus diesen Dingen, man vergisst sich praktisch selbst, ich denke aber dies geschieht nur in sehr kleinen Teilen, denn zumindest unterbewusst wird doch alles wichtige noch gespeichert, oder?

Naja, Extreme Momente müssen es nicht unbedingt sein, wenn ich so nachdenke, waren es alles 'reine Momente', Momente in denen ich entweder vollkommen sorglos war, oder in denen ich voll Hass, Wut und Trauer war. Jetzt in diesem Moment bin ich mehr oder weniger ausgeglichen, ist das ein Zeichen dafür, dass auch dieser Moment bald vergessen sein wird?

Das schlimme an einem Gedächnisverlust ist, denke ich, dass man genau weiss, dass da 'etwas ist' man es aber nicht greifen kann, bzw, sich einfach nicht erinnern kann.

Zieg Feld
17.03.2003, 22:47
Zitat von Grahf
Mir fallen auch gerad keine Erinnerungen ein an die ich mich nicht mehr erinnern kann :rolleyes: :D ;)

*LOL* das ist wirklich gut. Aber im grunde wäre das so, wie ein Gedächtnis verlust, wie Grahf schon sagte.


Zitat von Cutey
Ich trag wie oben shcon gesgat oft ins Tagebuch rein und versuche das eigentlich jeden Tag zu machen,

Ich bin nicht so der Fan von Tagebüchern oder Fotos/Videos. Ich will alles lieber für mich allein haben, d.h. alle meine Erinnerungen gehören mir und sollen auch nur in meinem Kopf bleiben.


Zitat von Grahf
Man formt sich ja aus diesen Dingen, man vergisst sich praktisch selbst, ich denke aber dies geschieht nur in sehr kleinen Teilen, denn zumindest unterbewusst wird doch alles wichtige noch gespeichert, oder?


Ich glaube auch, das nicht alles vergessen wird. Irgendwo bleibt es sicherlich hängen, denn sonst müßten wir ja alle 10/20 Jahre den Charakter vollkommen wechslen, denn unsere Wertvorstellungen von damals wären dann ja weg.


Naja, Extreme Momente müssen es nicht unbedingt sein, wenn ich so nachdenke, waren es alles 'reine Momente', Momente in denen ich entweder vollkommen sorglos war, oder in denen ich voll Hass, Wut und Trauer war. Jetzt in diesem Moment bin ich mehr oder weniger ausgeglichen, ist das ein Zeichen dafür, dass auch dieser Moment bald vergessen sein wird?


Hm, ich stell mir das so vor: Momente die reibungslos abliefen, also die praktisch sorglos sind, werden deshalb schneller vergessen, weil man daraus nichts lernen kann. Extreme Moment wo man Wütend ist oder ähnliches haben sicher eine Ursache, eine Art fehlerquelle. Die Erinnerung an dieses hilft einen doch, sich zu verbessern.

So gesehen müßten wir dann nur "schlechte" erinnerungen haben, deshalb denke ich, dass da sicher noch mehr ist.

Re-Do
17.03.2003, 22:52
Hehe, schön dass man in diesem Forum auch philosophieren kann.

@Topic: Ich finds immer komisch wenn ich zum Beispiel ne Biografie lese, dass die Leute sich da immer auch so gut an die Zeit als sie 3 oder 4 Jahre alt waren erinnern können. Denn ich weiss eigentlich kaum was ich da gemacht hab. Eher nur so einzelne Bilder.

Ausserdem ist mir noch eingefallen, manchmal denke ich was wäre wenn es die Erde nie gegeben hätte, wenn es nie Menschen gegeben hätte und es sie auch nie geben würde. Es würde uns nie geben.
Wenn man daran denkt kann man plötzlich nicht mehr weiterdenken, eben so eine Lücke.
Man kann sich das gar nicht vorstellen.

Zieg Feld
17.03.2003, 22:55
Zitat von Re-Do
@Topic: Ich finds immer komisch wenn ich zum Beispiel ne Biografie lese, dass die Leute sich da immer auch so gut an die Zeit als sie 3 oder 4 Jahre alt waren erinnern können. Denn ich weiss eigentlich kaum was ich da gemacht hab. Eher nur so einzelne Bilder.


DITO, entweder haben die Leute gelogen (alles IMO natürlich) oder benutzen halt Erinnerungsstücke wie Fotos und lassen sich dazu entwas erzählen, von ihrer OMA oder den Eltern, halt personen die es noch wissen.

Re-Do
17.03.2003, 23:01
Ja, das mit dem Lügen-oder dazudichten- hab ich mir auch schon überlegt.

Muhrray
17.03.2003, 23:31
@ Grahf: yo, die momente müssen "rein" und unverfälscht sein. Es reicht nicht, dass sie einfach was Besonderes oder Einzigartiges sind - sie müssen schon wirlich "rein" sein (das Wort passt hier sehr gut, find ich).
Man kann sich auch nicht selbst zwingen etwas zu merken bzw. in Erinerung zu behalten, das geht nicht. Nach nem halben Jahr spätestens hat man dann dieses "da war doch etwas" Gefühl, aber man kann sich nicht erinnern. Wie ein Splitter im Kopf (mal metaphorisch erklären *ggg*). Man kann sich keine Erinerungen erzwingen.

Ich möchte hier noch sagen, dass es leider auch Momente gibt, die man gerne vergessen würde, es aber nicht schafft. Man bekommt sie nicht aus der Erinnerung.

Seltsam, da ist man fast machtlos gegen sich selbst, wie abgedreht.

Stan
18.03.2003, 00:17
Man kann sich auch nicht selbst zwingen etwas zu merken bzw. in Erinerung zu behalten, das geht nicht. Nach nem halben Jahr spätestens hat man

Und dafür sind vergessene Träume denke ich ein sehr gutes Beispiel, morgens denkt man sich 'den Traum will ich behalten' doch nach der Schule ist alles vergessen und man weiss nurnoch das man etwas besonderes geträumt hat (zumindest mir geht es oft so).

Ich möchte hier noch sagen, dass es leider auch Momente gibt, die man gerne vergessen würde, es aber nicht schafft. Man bekommt sie nicht aus der Erinnerung.

Ich hab's noch nicht versucht, aber ich denke man kann jedes Detail zumindest für einen bestimmten Zeitraum verdrengen, aber ich bin dann doch der Typ von Mensch der sich mit jedem Detail auseinandersetzt.


Seltsam, da ist man fast machtlos gegen sich selbst, wie abgedreht.
Tja und da geht es in die Richtung der multiplen Persönlichkeitsstörung, wenn man es genau nimmt. Man kann nur hoffen, das man manche Dinge vergisst oder sich merkt, ein scheiden kann man das nicht direkt!?

@ Zieg Feld : Tagebücher sind ja auch nur dein, die brauch ja niemand anders in die Finger zu bekommen. Ich führe allerdings auch nur eins ab und zu auf dem PC wenn's mir besonders schlecht geht. Ansonsten bin ich ehrlich gesagt zu faul dafür :rolleyes:.
Das mit der Fehlerquelle ist schön formuliert, doch kann man das ganze auch umkehren, in einem schönen moment, für einen wunderschönen Moment gibt es meist doch auch eine Ursache und diese kann dann genauso wichtig wie eine Fehlerquelle sein nur das die bestimmte Aktion zu einem positiven Ende der Situation geführt hat.

Aber wenn ich mich so an die Vergangenheit erinnere, es sind eigentlich wirklich nur reine Momente, merkwürdig ...

Vio
18.03.2003, 00:54
das Thema ist echt :A :)

gut, meine Gedanken dazu ^^

ich hab das gleiche Problem wie es mehrfach geschildert wurde auch bei mir festgestellt, ich erinnere mich kaum an die Zeit vor ca 10 Jahren, einzelne Ereignisse haben sich bei mir festgegraben, nur ist eine Art Schleier darüber und sie sind kaum greifbar für mich. Aus meiner Grundschulzeit weiß ich kaum noch was, einige Erlebnisse bzw. einzelne Bilder kommen gerade jetzt beim Nachdenken hoch aber sonst kann ich mich an vieles kaum erinnern, obwohl es eigentlich ne ganz gemütliche Zeit war :\
Mit dem Übertritt ans Gymmi ist's das gleiche, ziemlich lückenhafte Erinnerungen, und vor der Schule schaut's auch nicht besser aus.
Besonders schlimm hab ich's erst vor kurzem gemerkt als ich gefragt wurde, was ich im Kurshalbjahr 12/1 und 12/2 als Sportart gemacht hatte bzw. welchen Lehrer ich hatte.
Null, nix, keine Chance. Ich meine ich hatte den Lehrer ein Jahr lang, war mit den selben Schülern zusammen und nichts ist hängen geblieben?? Lässt mir zu denken übrig.....

Im privaten Bereich auch, in der Familie das gleiche. Habe ja drei Geschwister mit aufwachsen sehen und kann mich an so wenig erinnern, das macht mir irgendwo schon leicht angst :\

Wenn ich mal heirate, werde ich dann auch so schnell vergessen? Der Gedanke ist schlimm genug, aber zuversicht ist die mutter aller dinge ;)

Das Träume-vergessen Beispiel ist wie von Grahf gesagt ein gutes Beispiel, besondere Träume versuche ich mir immer zu merken und entweder schriftlich festzuhalten oder dem Forum anzuvertrauen ;)


"Reine Gedanken" oder schlechte Momente: halten sich bei mir die Waage i think ;) (bin ja auch eine :p)
Sowohl einige ganz üble Momente wie auch ein paar Lichtblicke, die imo viel zu selten gestreut sind habe ich eigentlich ganz gut behalten, nur wiederum eine Art Bild davon, das grob gezeichnet ist und kaum Details enthält....

Zieg Feld
18.03.2003, 05:33
Zitat von Muhrray
yo, die momente müssen "rein" und unverfälscht sein. Es reicht nicht, dass sie einfach was Besonderes oder Einzigartiges sind - sie müssen schon wirlich "rein"

Wie meint ihr das, ist ein bisl schwer zu interpretieren finde ich?




Ich möchte hier noch sagen, dass es leider auch Momente gibt, die man gerne vergessen würde, es aber nicht schafft. Man bekommt sie nicht aus der Erinnerung.

Ohja, das wäre was. Aber es ist seltsam, bei hängt sich so eine Erinnerung z.b eine Blamage richtig im Hirn fest, jedenfalls für eine bestimmte Zeit, und ich muß ständig daran denken. IMO analysiert man so das Ereignis nochmal genau, wenn auch ungewollt. (Bei ist es wenn ich nicht einschlafen kann)



Seltsam, da ist man fast machtlos gegen sich selbst, wie abgedreht.

Du hast recht, aber IMO ist das auch ganz gut so, den wie sollten wir sonst aus unseren Fehlern lernen. Sowas prägt jemanden.
Ich selbst habe sehr oft "Aha"- effekte. In diesem Moment springt irgendeine Erinenrung vor mein Geistiges Auge und ich erkenne spontan das, was ich zu seiner Zeit falsch gemacht hab.



Zitat von Grahf
Und dafür sind vergessene Träume denke ich ein sehr gutes Beispiel, morgens denkt man sich 'den Traum will ich behalten' doch nach der Schule ist alles vergessen und man weiss nurnoch das man etwas besonderes geträumt hat (zumindest mir geht es oft so).


Mir geht das auch oft so. Schade eigentlich, weil ich recht selten die Erinnerung an meine Träume habe und wenn ich mal eine hab, ist sie spätestens am nächsten Tag weg. (Obwohl es meisten sehr schöne Träume sind)


Tagebücher mag ich nicht, da die Gefahr besteht das sie jemand anders liest. Hört sich vielleicht ein bisschen nach Verfolgungswahn an, das ist bei mir so, wenn ich es jemand anderen nicht von selber sage, geht es ihn auch nichts an.



Aber wenn ich mich so an die Vergangenheit erinnere, es sind eigentlich wirklich nur reine Momente, merkwürdig ...
Jetzt müßt ihr mir nochmal das "reine" erklären. Am besten jeder einzeln Grahf, Muhrray und Vio81, so hat man wenigstens keine Missverständnisse ;)

@Vio81: Wenn du deine Träume aufschreibst, kannst du später mit dem GEschriebenen den Traum wieder herstellen, also dich genau dran erinnern?

Vio
18.03.2003, 05:41
Jetzt müßt ihr mir nochmal das "reine" erklären. Am besten jeder einzeln Grahf, Muhrray und Vio81, so hat man wenigstens keine Missverständnisse ;)
Grafh meint damit wohl ein Erlebnis, dass insofern "rein" ist dass kein erlebnis diese Szene getrübt hat. Du warst z.b. total glücklich und nichts hat dich an diesem Moment gestört, du warst 1 mit der Welt z.B. - zumindest ich seh das so ^^



@Vio81: Wenn du deine Träume aufschreibst, kannst du später mit dem GEschriebenen den Traum wieder herstellen, also dich genau dran erinnern?
ich hab erst vor kurzem einen traum gelesen den ich vor ca. 2 monaten hatte :D - kaum was davon weiß ich noch, aber das was ich schnell notiert habe das ist mir als bild noch geläufig, sozusagend eine erinnerung geblieben. und das find ich geil :)

Zieg Feld
18.03.2003, 05:50
Zitat von Vio81
Grafh meint damit wohl ein Erlebnis, dass insofern "rein" ist dass kein erlebnis diese Szene getrübt hat. Du warst z.b. total glücklich und nichts hat dich an diesem Moment gestört, du warst 1 mit der Welt z.B. - zumindest ich seh das so ^^


So würde ich es auch sagen, aber mal sehen wie es Muhrray und Grahf sehen (und ob Grahf es auch so meinte;) )

Das mit dem Traum muß ich unbedingt mal ausprobieren, denn IMO verschwinden die Träume nicht einfach so schnell, wie wir sie vergessen, irgendeine Erinnerung ist sicherlich noch da.:)

Muhrray
18.03.2003, 23:05
Für mich meint ein "reiner" Moment in etwa das, was auch vio81 beschrieben hat: ein Gefühl muss vorherrschen und darf nicht durch andere Gefühle vermischt werden, z.B. reine Angst, reine Trauer, Hass, Verzweiflung.
Natürlich hängen manche dieser Gefühle miteinander zusammen, vielleicht muss auch nur die Grundstimmung "rein" sein, d.h. positiv oder negativ, um sich später noch daran erinnern zu können.
Die meisten meiner Kindheitserinnerungen, von denen ich glaube, sie selbst zu haben (und nicht erzählt bekommene Erinnerungen wie das "Weihnachtsbacken" bei Oma, das mir ja immer sooooooo gut gefallen haben soll *g*), haben jedenfalls solche "reinen" Momente gehabt.
Ich fand das von Grahf sehr passend, da hab ich mein Wort "extrem" mal durch "rein" ersetzt.

Blamagen bleiben mir auch immer besonders lang in Erinnerung. Und leider allen anderen auch *g*. Ich wünschte ich würde draus lernen - aber ich nehme auch beim zweiten Versuch wieder beide Kisten Mehl (und mehr erzähl ich nicht *gg*).

Zum Thema vergessene Träume: ich kann mich an manche meiner Träume noch erinnern, die schon Jahre zurückliegen. Nicht im Detail, aber immerhin Bilder vor'm geistigen Auge und Gefühle usw.!
Aufschreiben wär mal ne Maßnahme, hab mal vor Jahren Tagebuch geführt: im Nachinein ist es geil, was man für Details aufgeschrieben hat, die man nun vergessen hat - es nutzt schon der Erinnerung und hält einen Teilabschnitt des Lebens schriftlich fest.
Viel viel später wird es sicher noch toller zu lesen sein.
Das merkt man sogar an Stundenprotokollen (schrecklicher Vergleich, aber wahr).

Zieg Feld
18.03.2003, 23:41
Zitat von Muhrray
Für mich meint ein "reiner" Moment in etwa das, was auch vio81 beschrieben hat: ein Gefühl muss vorherrschen und darf nicht durch andere Gefühle vermischt werden, z.B. reine Angst, reine Trauer, Hass, Verzweiflung.
Natürlich hängen manche dieser Gefühle miteinander zusammen, vielleicht muss auch nur die Grundstimmung "rein" sein, d.h. positiv oder negativ, um sich später noch daran erinnern zu können.


Ich denke mal, wir meinten alle das selbe ^^
Aber IMO ist es auch schwer festzustellen, wann ich welches Gefühl hab.
In letzter Zeit merkte ich, das ich "rein" Lustlos durch die Welt gewatschelt bin. Mir war so ziemlich alles egal. DIe Tage waren auch schnell vergessen und das Gefühl, das etwas fehlte im Kopf, ein Stück Zeit, war schnell da.

Als ich letzte WOche im Urlaub war, gings mir viel besser und ich war aktiver. Ich denke das war ein "reines" Gefühl der...tja wie soll ich sagen, so ein Gemisch aus Freiheit und Glück. Ich denke mal der Urlaub bleibt mir lange in erinnerung. Auch merkte ich, das da etwas im Kopf ist, mir ist bewußt das ich was erlebt hab und diese leere ist weg. (vorerst)

Stan
19.03.2003, 00:23
Grafh meint damit wohl ein Erlebnis, dass insofern "rein" ist dass kein erlebnis diese Szene getrübt hat. Du warst z.b. total glücklich und nichts hat dich an diesem Moment gestört, du warst 1 mit der Welt z.B. - zumindest ich seh das so ^^

Jup, so meinte ich das, nur das es halt auch das Gegenteil sein kann, das man zB vollkommen unglücklich und sauer ist.

Naja es ist wirklich interessant ein Tagebuch zu lesen, dass man selbst vor einiger Zeit verfasst hat, doch fühl ich mich auch oft unwohl dabei, wenn ich bedenke, wie ich gehandelt habe, entdeckt Fehler in meinem Eigenen Verhalten und schäme mich dann dafür, das ich auch Fehler mache (klingt merkwürdig). Außerdem habe ich in alten Tagebüchern viele Dinge niedergeschrieben, an die ich gar nciht mehr erinnert werden möchte.

@ ZiegFeld : Lustlosigkeit gehört glaub ich nicht zu einem der Gefühle die einen Moment unvergesslich machen, zumindest bei mir nicht, da ich in den letzten Monaten sehr lustlos bin und ich keine Ahnung habe was ich so in letzter Zeit getrieben habe (mal von dem 'üblichen' Abgesehen).

Ich kann mich nur an 2 Träume erinnern, an diese auch recht genau, den einen hatte ich als ich so ca. 5 war und den anderen als ich 12 war, an andere Träume erinnere ich mich nicht, beide waren übrigens Alpträume http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif ;).

Naja Blamagen ... weiss nicht, ich seh über sowas hinweg und nehm es ehr mit Humor.

Zieg Feld
19.03.2003, 02:19
Zitat von Grahf
Ich kann mich nur an 2 Träume erinnern, an diese auch recht genau, den einen hatte ich als ich so ca. 5 war und den anderen als ich 12 war, an andere Träume erinnere ich mich nicht, beide waren übrigens Alpträume :\ ;)

Wahrscheinlich kann man das unter ein "extremes" Ereignis verbuchen, bei mir ist es nämlich genauso. Wenn ich so drüber nachdenke, kann ich mich auch an fast alle Details erinnern, merkwürdig!


Naja es ist wirklich interessant ein Tagebuch zu lesen, dass man selbst vor einiger Zeit verfasst hat, doch fühl ich mich auch oft unwohl dabei, wenn ich bedenke, wie ich gehandelt habe, entdeckt Fehler in meinem Eigenen Verhalten und schäme mich dann dafür, das ich auch Fehler mache (klingt merkwürdig).

Ich würde nicht sagen, dass es merkwürdig ist, daran sieht man doch, das man das Geschehnnis verarbeitet hat und aus den Fehlern lernte.


Außerdem habe ich in alten Tagebüchern viele Dinge niedergeschrieben, an die ich gar nciht mehr erinnert werden möchte.


@Grahf: Hm, ließt du dir diese ungewollten Erinnerungen durch oder brichst du ab, wenn du eins endecktst? Und wie fühlt man sich dabei?

Stan
19.03.2003, 03:17
Ich würde nicht sagen, dass es merkwürdig ist, daran sieht man doch, das man das Geschehnnis verarbeitet hat und aus den Fehlern lernte.
Ich habe aber angst, dass wenn ich in 3 Jahren einer meiner Tagebuch Einträge das gleiche fühle und ich erst dann merke, wie viel ich jetzt falsch mache.



@Grahf: Hm, ließt du dir diese ungewollten Erinnerungen durch oder brichst du ab, wenn du eins endecktst? Und wie fühlt man sich dabei?

Naja, meine Tagebücher bestehen meist nur aus solchen ungewollten Erinnerungen, ist wohl daraus entstanden, dass ich eine lange Zeit nicht darüber gesprochen habe und es wohl irgendwo hin musste. Ich lese dann meist ein Stückchen weiter, bis es mir zu viel wird (was meist nach wenigen Seiten geschieht), dann breche ich es sofort ab und versuche mich irgendwie abzulenken. Ich fühl mich dabei meist sehr schlecht, ich lese allgemein meine alten Tagebücher nur, wenn ich mich schlecht fühle, da mir dadurch gezeigt wird, das ich es auch damals irgendwie geschafft habe, also ich fühl mich dabei wirklich sehr schlecht ... weiss nicht, wie ich das genauer Beschreiben soll.

Muhrray
19.03.2003, 03:39
@ Grahf: seltsam, dass du dir die Erinnerungen, die du eigentlich nicht mehr haben willst, wieder durchließt. Ich mach das auch manchmal. Das macht man ja freiwillig und aus eigenen Stücken heraus.
Wenn ich in meinem Tagebuch all die schlimmen Erinnerungen wieder durchlebe, dann zieht mich das am Schluss auch runter. Und wenn ich sowieso noch schlecht drauf bin, fang ich an mich selbst zu hassen.
Weil ich mich dann aber immer genauer erinnere und das gar nicht will, schlag ich auch meistens das Buch wieder zu. Leider hab ich die Erinnerung dann immer noch, denn die bleibt erstmal ne Zeit wieder in meinem Kopf.

Warum schaut man eigentlich immer wieder in die Vergangenheit, wenn man doch eigentlich die Erinnerungen nicht haben will?

Aus Fehlern lernen bzw. lernen wollen, wie Zieg Feld sagt, ist wohl ein Grund. Klingt aber so rational, ich denke es ist dazu noch eine Art starke Sehnsucht, die uns selbst an die schlechten Erinnerungen fesselt, so dass wir sie freiwillig nochmal durchgehen wollen. Und dass man das immer in schlechten Abschnitten im Leben machen möchte, muss da auch irgendwie mitrein spielen.

Ich denk lieber nochmal genauer darüber nach, bevor ich hier ausschweife und unverständlicher werde als ich sowieso schon bin.

selmar
19.03.2003, 04:01
ich kenn das...
mein grossenr bruder ist vor 7 jahren gestorben.
und ich kann mich nicht mer richtig an sein gesicht erinnern ( wers kennt, es ist wie in ff8 im abspann als squall sich versucht an rinoas gesicht zu erinnern...).
irgendwie schon keine schöne vorstellung das man leute die man früher geliebt hat einfach sterben und irgendwann vergessen wir sie...
... was beängstigend wird wenn man überlegt das man genauso vergessen wird wenn man tot ist... (siehe ff8)

man muss halt irgendwo aufhören in der vergangenheit zu leben, aber das ist irgendwie auch keine lösung dafür das man vergisst, aber vieleicht macht es das einfacher damit umzugehen.

Stan
19.03.2003, 04:26
@Muhrray : Schweif ruhig ab, lange, unverständliche Sätze sind mir die liebsten (mit mir wird andauernd geschimpft, weil ich zu lange Sätze formuliere).

Ich lese mir diese Tagebücher aus zwei Gründen durch, zum einen hoffe ich ein schönes Ereignis zu finden, dass mich wieder aufheitert und zum anderen hoffe ich, dass alte wunden verheilt sind, es gibt Dinge, die diese Wunden immer wieder aufreißen und wenn ich nicht langsam damit klar komme, weiss ich auch nicht wie ich das bewältigen soll. Ich konfrontiere mich damit, damit es nicht mehr so schmerzt, damit ich damit klar komme und ich mich endlich mal nur einen Dreck um die Vergangenheit schere. Vielleicht sollte ich mir mal ein paar mehr Gedanken um die Zukunft machen, aber dass ist jetzt doch ein ganz anderes Thema.

Vio
19.03.2003, 04:37
Original geschrieben von Muhrray
Warum schaut man eigentlich immer wieder in die Vergangenheit, wenn man doch eigentlich die Erinnerungen nicht haben will?

Aus Fehlern lernen bzw. lernen wollen, wie Zieg Feld sagt, ist wohl ein Grund. Klingt aber so rational, ich denke es ist dazu noch eine Art starke Sehnsucht, die uns selbst an die schlechten Erinnerungen fesselt, so dass wir sie freiwillig nochmal durchgehen wollen. Und dass man das immer in schlechten Abschnitten im Leben machen möchte, muss da auch irgendwie mitrein spielen.
mag vielleicht lustig klingen aber da klingt für mich auch masochismus an ^__^*
Auf jedenfall verstehe ich nur zu gut was du meinst. :rolleyes: ich kann für mich irgendwie die vergangenheit nicht ruhen lassen, und erinner mich an sachen die ich lieber vergessen sollte, but what should i do??
Vielleicht liegts einfach nur daran dass wir solche Momente nie vergessen, damit wir die schönen Momente zu schätzen wissen. Dafür verlieren wir aber verdammt viel andere sachen, die bei weitem nicht soo unwichtig sind dass sie keiner Erinnerung wert wären - imo.



Ich denk lieber nochmal genauer darüber nach, bevor ich hier ausschweife und unverständlicher werde als ich sowieso schon bin.
da schließ ich mich grahf an ^^ ich hab auch gerne lange und verschachtelte sätze ^^ und dann liest man wenigstens genau durch, wenn es einen WIRKLICH interessiert :)

Mica Kadero
19.03.2003, 06:06
Also ich hab das desöffterern.Das ich Sachen lese von mir die ich schon vor ein paar Jahren geschrieben habe.Und das ich mich denn garnicht mehr daran errinern kann.
Aber sehr oft habe ich Dejavüs(ich weiß net wie das geschrieben wird)
also eine Situation wo man meint man hat sie schon mal so gehabt.
Ich finde das immer recht heftig und steh dann eigentlich nur für ein paar Minuten sprachlos da.
Kennt ihr das auch?

Stan
19.03.2003, 20:29
Ich habe ebenfalls 'recht oft' Déjà Vu's, doch mache ich mir daraus nicht so viel, ich wunder mich einwenig darüber, doch denke ich darüber meist nicht lange nach.

Phlox
19.03.2003, 20:51
also wenn ihr mich fragt kommt das von den Guardian Forces! :eek:

Zieg Feld
19.03.2003, 22:47
Zitat von Grahf
Ich habe aber angst, dass wenn ich in 3 Jahren einer meiner Tagebuch Einträge das gleiche fühle und ich erst dann merke, wie viel ich jetzt falsch mache.

Hm, es klingt für etwas zu ängstlich, denn du sagtest es ja etwas später...


und ich mich endlich mal nur einen Dreck um die Vergangenheit schere. Vielleicht sollte ich mir mal ein paar mehr Gedanken um die Zukunft machen, aber dass ist jetzt doch ein ganz anderes Thema.

Vielleicht hat man Angst, die selben Fehler erneut zu machen, jeder kennt das sicherlich. Wenn man es aber so betrachtet, suchst du die Fehler von heute, in der Vergangenheit. (Hach, etwas verwirrend)

Aber was mich angeht, ich mich schon in guter erinnerung haben, sonst könnte ich nicht merh in den Spiegel sehen. IMO sollte man sich den Tatsachen stellen, wir ihr, denn ihr lest ja eure Tagebücher mit den "schlechten" Erinnerungen. IMO ist das aber auch sehr schwer, ich kenne das. Man fühlt sich so albern und Hilflos, wenn man an diese "dummen" Fehler in der Vergangenheit denkt.


Zitat von Selmar
an muss halt irgendwo aufhören in der vergangenheit zu leben, aber das ist irgendwie auch keine lösung dafür das man vergisst, aber vieleicht macht es das einfacher damit umzugehen.

Hm, irgendwie steckt da viel Wahrheit drin. Das absichtliche vergessen, also das verdrengen ist keine Kösung (IMO) es schließt halt wieder darauf, das man daraus lernen kann.

man sagt ja immer, "Später können wir dann drüber lachen"
Ich denke nicht so. Was man falsch gemacht hat, ist passiert und man kann es nicht ändern. Ich fürchte mich davor, das dieser Fehler mich aus der Vergangenheit vielleicht wieder einholt.

Muhrray
19.03.2003, 23:25
Ich fange heute mal mit meinem lieblings "Matrix" Zitat an:

Unwissenheit ist ein Segen.

(wer noch nicht 20 Sekunden drüber nachgedacht hat, sollte das jetzt tun, es lohnt sich)

Ich wünschte echt man könnte manche schlechten Erinnerungen einfach vergessen. Verdrängen ist keine Lösung, da stimme ich Zieg Feld zu, aber vergessen wäre schon hilfreich.
Denn es gibt nunmal schlechte Erinnerungen, von denen ich nichts mehr lernen kann. Die würd ich jetzt einfach gern vergessen, da sich mich quälen, aber dann finde ich mich selber, wie ich im Tagebuch nach diesen Erinnerungen suche.

@ vio81: ist vielleicht wirklich so eine Art "sich selbst noch zusätzlich bestrafen" (sowas meinst du doch mit masochistisch, oder?), weil man in den schlechten Situationen ja gerne noch mehr Fehler bei sich selbst sucht.

@ Zieg Feld: ich glaube es wird immer Fehler geben, die dich aus der Vergangenheit wieder einholen werden, ob du sie verdrängt oder kurzzeitig komplett vergessen hast. Davor fürchte ich mich auch.
Selbst, wenn du aus den Fehlern gelernt hast, unter gewissen Umständen ist man selbst machtlos und begeht evtl. Fehler, die man schon einmal in der Vergangenheit gemacht hat. Da hilft einem auch die Erinnerung daran nicht - der Mensch handelt nicht immer rational.
Vielleicht gibt es Menschen, die sich echt so stark unter Selbstkontrolle haben, dass all die Fehler, die sie in ihren Erinnerungen gemacht haben, ihnen helfen, diese in der Gegenwart nicht mehr zu begehen - ich persönlich bin dafür nicht stark genug, denke ich mal. Es wäre jedenfalls sehr überheblich von mir zu behaupten ich würde es schaffen aus all meinen Fehlern in der Vergangenheit gelernt zu haben und diese nie wieder zu begehen.
Warum habe ich dann also noch manche schlechten Erinnerungen, wenn sie mir als Lernzweck nicht dienen? Die könnte ich doch vergessen, sie quälen doch nur noch und nutzen nicht mehr.


Ach ja, um den Beitrag abzurunden, schließe ich mit einem Matrix Zitat:

@ Mica Kadero: Ein Déjà Vu ist ein Fehler in der Matrix *g*!

Zieg Feld
20.03.2003, 02:23
Zitat von Muhrray
Ich fange heute mal mit meinem lieblings "Matrix" Zitat an:

Unwissenheit ist ein Segen.

Ich habe darüber oft nachgedacht. Und persönlich kann (oder will) ich nicht zustimmen. Denn, so wie das Zitat zu verstehen ist, versteckt man sich doch nur hinter der Unwissenheit, ich würde es sogar schon als Bequemlichkeit auffassen. Egal wie schlimm eine Tatsache auch sein mag, wenn es mich betrifft, will ich mich auch damit auseinander setzen, was zugegeben oft auch schwer und schmerzlich sein kann. Denn würde ich das nicht tun, würde ich mich selbst betrügen müssen.


Denn es gibt nunmal schlechte Erinnerungen, von denen ich nichts mehr lernen kann

Das stimmt. Egal wie oft man sich an etwas erinnert, irgendwann hat man alles aus dieser Erfahrung extrahiert, sie somit überflüssig gemacht. bei einer schlechten Erinnerung wäre das löschen doch nur als zu logisch.



Selbst, wenn du aus den Fehlern gelernt hast, unter gewissen Umständen ist man selbst machtlos und begeht evtl. Fehler, die man schon einmal in der Vergangenheit gemacht hat. Da hilft einem auch die Erinnerung daran nicht - der Mensch handelt nicht immer rational.


Haha, wie recht du doch hast ! Ich hasse solche Momente einfach. Die treffen einen Eiskalt wie ein Blitz.


Warum habe ich dann also noch manche schlechten Erinnerungen, wenn sie mir als Lernzweck nicht dienen? Die könnte ich doch vergessen, sie quälen doch nur noch und nutzen nicht mehr.


Das ganze läßt mich nun zu meiner letzten Frage kommen. Ich möchte, dass ihr euch die Antwort genau überlegt und alles bedenkt, was wir besprochen haben. Es ist mir wirklich wichtig.
Würdet ihr, wenn ich könntet, schlechte Erinnerungen oder Erinnerungen generell einfach aus eurem Gedächnis löschen? (Aus welchem Grund auch immer)

Diesesmal antworte ich auch zuerst, wenn ihr wollt, könnt ihr sie erst später lesen, nachdem ihr geschrieben habt.

Ich persönlich würde niemals irgendwelche erinnerungen löschen wollen.
Schließlich sind die Erinnerungen unser Leben. Alles was wir erlebt haben, was uns geprägt hat und was viele Dinge offenbart hat, über uns selber oder änhliches steckt doch in den Erinnerungen. Ich könnte oder will diese Leere einfach nicht in mir haben. Es wäre so als ob wir uns selber löschen würden, als ob wir einen Teil unseres Lebens löschen würden, aber das einzige was zählt, ist das Leben!

Vio
20.03.2003, 03:38
Original geschrieben von Zieg Feld
Das ganze läßt mich nun zu meiner letzten Frage kommen. Ich möchte, dass ihr euch die Antwort genau überlegt und alles bedenkt, was wir besprochen haben. Es ist mir wirklich wichtig.
Würdet ihr, wenn ich könntet, schlechte Erinnerungen oder Erinnerungen generell einfach aus eurem Gedächnis löschen? (Aus welchem Grund auch immer)


Schlechte Erinnerungen würde ich grundsätzlich eher nicht "löschen", da sie wie bereits von dir gesagt zum leben dazugehören und uns prägen, nur würde ich in manchen fällen und ich bin sicher da kommen noch ein paar dazu :rolleyes: ;)
Denn gerade die schmerzhaften will man für immer verbannen, die einen jedoch am stärksten prägen....

zweischneidige sache imo...

Bad Boy Arminius
20.03.2003, 18:40
Oder wenn man träumt, dann kann man sich auch nicht erinnern was man geträumt hat. erst im laufe des tages bei bestimmten ereignissen erinnert man sich so ein bisschen, was man geträumt hat, aber an den rest kann man sich dann nicht so erinnern.

@ Zieg-Feld:
Ranma 4 ever!

Muhrray
20.03.2003, 22:44
@ Zieg Feld: Erstmal Danke für den gesamten Beitrag, solche Diskussionen helfen einem echt weiter. Danke auch an alle, die mitdiskutieren.
Zu deiner letzten Frage: ich würde wohl keine meiner schlechten oder guten Erinnerungen löschen wollen. Zum einem habe ich sowieso so wenig Erinnerungen, da möcht ich alle behalten, die so da sind, zum anderen sind Erinnerungen, wie hier gesagt wurde, ein Teil meines Lebens. Das möchte ich nicht löschen, dann würde ich ein anderer Mensch sein, als ich jetzt bin.
Schließlich bestimmen meine Erinnerungen einen Teil meines Lebens mit und ohne sie würde ein Teil fehlen.

Vergessen ist zwar einfach und bequem, aber wohl der falsche Weg. Sollte ich jedoch mal einen Punkt im Leben erreichen, an dem ich den Menschen hasse, der aus mir geworden ist, würde ich mir wünschen meine Erinnerungen löschen zu können ... das wäre ein neuer Start.
Aber ich hoffe soweit kommt es nicht, habe zu viele gute Erinnerungen und vieles andere, was Kraft gibt, sehr vieles andere. Da kommen die miesen Erinnerungen gar nich gegen an, also würd ich sie behalten, basta, basta *g*!

Zieg Feld
21.03.2003, 01:35
Zitat von Minoko Mitsayu
Oder wenn man träumt, dann kann man sich auch nicht erinnern was man geträumt hat. erst im laufe des tages bei bestimmten ereignissen erinnert man sich so ein bisschen, was man geträumt hat, aber an den rest kann man sich dann nicht so erinnern.


Ja, es ist seltsam nicht. erst hat man vollkommen wergessen was geträumt wurde, aber später am Tag kommt dann dieses IMO Blitzartige Gefühl und man erinnert sich an den Traum. Komisch, das wäre doch ein hinweis, das doch alles irgendwie gespeichert wird im Kopf.


Zitat von Muhrray
@ Zieg Feld: Erstmal Danke für den gesamten Beitrag, solche Diskussionen helfen einem echt weiter. Danke auch an alle, die mitdiskutieren.

*ganz rot werd*
Gern geschehen und natürlich auch ein Dankeschön an alle die mitgemacht haben. Wie du Muhrray, fand ich es äußerst angenehm und inmteressant. Besonderen Dank an Muhrray und Grahf:) und Vio81 nicht zu vergessen :)



ich würde wohl keine meiner schlechten oder guten Erinnerungen löschen wollen

Schlechte Erinnerungen würde ich grundsätzlich eher nicht "löschen",

Genau das hatte ich erwartet. IMO ist das die richtige Einstellung und auch mutig.


Zitat von Muhrray
Sollte ich jedoch mal einen Punkt im Leben erreichen, an dem ich den Menschen hasse, der aus mir geworden ist, würde ich mir wünschen meine Erinnerungen löschen zu können ... das wäre ein neuer Start.

Ich habe so etwas noch nie selbst erlebt, und will es ehrlich gesagt auch nicht. Aber würde ich mich selbst betrügen, in dem ich mich der bequemlichkeit des "vergessens" hingeben würde, ich glaube dann würde ich mich selbst hassen.


Aber ich hoffe soweit kommt es nicht, habe zu viele gute Erinnerungen und vieles andere, was Kraft gibt, sehr vieles andere.

Das stimmt, es gibt so viele schöne Dinge und jeder hat mit sicherheit viele schöne Erlebnisse habt und somit auch schöne Erinnerungen, die er niemals vergessen möchte.

@Minoko Mitsayu: Gyahaha, du sagst es, Ranma 4 ever!;)