lostinminds
28.05.2004, 13:04
Abend
So ich will jetzt auch ein Thema!
Idee:
Ich werde in diesem Thread den Anfang von einer erfunden Gesichte schreiben, bis zu irgendeiner Stelle wo mindestens zwei Möglichkeiten sind, an denen man weitermachen kann. Ich werd dann aber aufhören und irgendjemand anderes der Lust hat, schreibt dann von der Stelle weiter, führt die Gesichte fort, packt seine eigenen Ideen mit rein, beendet vielleicht andere auf irgendeine Weiße und gibt dann wieder an einer Stelle mit mindestens zwei offenen Möglickeiten ab an den nächsten etc. etc..
So genug, ich fang an. Titel steht im Titel.
Naaa... ich schreib in nochmal.:D
Final Fantasy endless
Etwas kleines, leicht rundliches tapste gut gelaunt mitten in der Nacht einen einsamen nicht sehr breiten Schotterweg entlang und summte fröhlich vor sich hin. Es war stockfinster und man hätte ohne langes Starren nicht mal die eigene Hand vor Augen gesehen, doch dieses dreifußhohe Ding hatte einen so hellen Körper das es munter daherleuchtete. Über dem Geschöpf schwenkte, wie in der Luft fliegend, etwas rotes hin und her und schien dem winzigen Kerlchen unentwegt zu folgen. Rechts und links von dem Schotterweg wuchs ein dichter pechschwarzer Wald mit rießigen Bäumen, die ihre Kronen über dem Pfad zusammen taten um es wie einen Tunnel erscheinen zu lassen.
Ab und zu wehte ein Windstoss durch die Stämme hindurch, wobei ein paar gespentische Laute entstanden, doch dem leuchtenden Etwas schien das nichts auszumachen. Im Gegenteil wenn die Bäume für seinen Geschmack zu laut wurden, dann summte es umso stärker!
Nach einiger Zeit des lustigen Musizierens, stoppte es die Melodie aprubt und blieb langsam stehen. Der obere Teil seiner winzigen Statur
beugte sich nach vorne und es sah angesträngt auf den Weg vor sich. Irgendetwas schimmerte doch davorne, ganz schwach. Das Kerlchen reckte sich hoch um so vielleicht besser sehen zu können. Auch die kleine rote Kugel schwenkte langsamer etwas höher vor sich hin.
Das Schimmern in der Ferne war nun auch deutlich zu erkennen, doch dann wurde es abermals schwächer. Aber das war kein Grund die Neugierde des Geschöpfes zu schwächen, nicht doch, es wurde nur noch im Vorhaben bestärkt sich die Sache genauer anzugucken. Vorsichtig, dennoch schneller als zuvor, tapste es in Richtung des kleinen Lichts, ganz still und über ihm schnell schwingend das rote Bällchen. Nach ein paar Minuten war es nicht mehr zu übersehen, dort lag etwas was ein weißes kaltes Leuchten von sich gab. Ein kleiner Stein oder änliches,am Wegesrand, das Kerlchen konnte es nicht richtig einordnen. Es war keine 20 Zentimeter mehr von diesem leuchtenden 'Steinchen' entfernt. Zuerst wollte es den Gegenstand aufheben, doch dann bemerkte es etwas noch viel interessanteres. Hinter dem 'Steinchen' war doch nochwas, und es bewegte sich auch noch leicht. Das Kerlchen war vor Aufregung nicht mehr zu bremsen.
Nach fünf, sechs weiteren kleinen Tapsern erkannte es den Umriss. Da lag ein Mensch, ein Junge! Das leuchtende Geschöpf hopste schnell zusammen mit seinem roten Bällchen zu dem Gesicht des Jungen um zu gucken wie alt er wohl sei. Bei seinem Kopf angelangt kniff das Dingen seine winzigen Augen noch mehr zusammen, als ihm einfiel das es das Alter von Menschen gar nicht richtig einschätzen konnte. Aber es dachte sich, da der Junge für ihn weder einen kindlichen Eindruck, noch den eines Erwachsenen machte, musste er wohl erst 31 Jahre alt sein. Was viel wichtiger für das Kerlchen war, war die Frage, was der Junge macht, wenn es ihn anfasst. Also beugte es sich ganz weit über ihn, ebenso der rote Ball und stupste dem Jungen leicht auf die Nase. Nichts.
Nochmal, diesmal etwas kräftiger.
Wieder nichts.
Das Geschöpf schien ein wenig ungeduldig zu werden. Es holte mit seiner plüschigen Pfote aus und haute dem Jungen voll auf seine Nase. Dieser sprang auf, fiel aber dadurch das er lag, gleich wieder um und hielt sich seine Nase. Er blickte um sich, um zu sehen wer der Angreifer war, konnte jedoch nur noch ein rosa Leuchten, das in Richtung Wald flitzte, erhaschen.
"Wo bin ich?" er sah sich nochmals fragend um.
Keine Antwort. "Mmh, was ist hier los? Ich war doch auf dem Weg nach Hause, wie bin ich hier gelandet?" Der Junge brachte sich in eine sitzende Position. "Also, irgendwas stimmt hier doch nicht! Ich kenne doch den Weg nach Hause und dieser Teil gehört eindeutig nicht dazu!" Da erblickte er den schimmernden 'Stein' vor sich. "Na was ist das den? Für einen Stein sieht der zu wertvoll aus. Wertvoll?... Meine Sachen!"Nun sprang er aber wirklich auf und tastete sich selber ab. Weg, sein Portemonnaie, seine Schlüssel. "Alles Weg! Ich wurde beklaut! So ein Mist! Warum muss das ausgerechnet mir passieren?"
Der Junge hob den 'Stein' auf und kontrollierte nochmals alles, doch er stellte nur fest das er nicht nur bestohlen sondern auch noch ziemlich dreckig war. "Na toll. Was soll ich den jetzt machen?... Moment, seit wann rede ich mit mir selber?!" Verdutzt starrte er vor sich in die leere Schwärze der Nacht.
"Das wird immer besser!
Nun ja den Stein behalt ich wohl vorerst.
So, geradeaus würd ich sagen!"
Er steckte den Stein in seine Hosentasche und steuerte die gleiche Richtung an, die das kleine Geschöpf vorher entlanggehen wollte.
Doch sofort blieb er wieder stehen. Der schimmernde Stein war nicht mehr da. Er spürte in nicht mehr in seiner Hosentasche und, das Teil war immerhin so groß wie seine Handfläche. Der Junge packte in die Tasche und griff... den Stein! "Den müsste ich doch bemerken wenn er in meiner Hose ist!" Er steckte den Gegenstand nochmals zurück und kam zu dem gleichen Ergebnis, der Stein war wie 'nicht vorhanden'. Das ganze wurde ein zweites Mal überpruft, bevor er es mit einem Schulterzucken aufgab. "Komisch... Egal, ich muss erstmal nach Hause, danach kann ich mir darüber Gedanken machen." Über sein abermaliges Selbstgespräch leicht am Grinsen, fing er nun endlich an den Schotterweg in die vermeindlich korrekte Richtung zu folgen.
Nach einiger Zeit des stillen dahingehens und darüber grübeln was denn nun genau passiert war, gab er es auf sich den Kopf zu zerbrechen und achtete lieber mehr darauf keine Abzweigung zu übersehen. Das Pfeifen und Heulen der Bäume wurde wieder lauter.
"Gerade schön ist hier aber nicht." nuschelte der Junge vor sich hin.
Da fing es plötzlich rechts von ihm im Wald kurz zu rascheln an.
Mit einer Gänsehaut blieb er stehen. Angestrengt ins Dunkel blickend wartete er auf ein erneutes Geräusch und es blieb nicht aus. Etwas tiefer im Wald ein Stückchen weiter links hatte sich was bewegt.
"Was ist das?" fragte er sich leise. Vorsichtig ging er in den Wald auf ein paar dicke Sträucher zu, wo ein kleiner roter Punkt drüberschwebte. Nach ein paar zögerlichen Schritten stand der Junge vor einem stark gewachsenen Strauch, hinter dem eine kleine rote Kugel schwebte. Ohne lange zu überlegen, packte er die Kugel mit seiner rechten Hand und zog mit voller Kraft daran. Ein quitschender Schrei stiess durch die Nacht und ein kleiner rosa Körper flog über den Strauch hinweg und landete vor den Füßen des Jungen. Er sah es erstaunt an:"Was bist du den?".
Er musterte das leuchtende Ding von oben bis unten. Vor im lag ein kleines dickes Wesen mit kurzen Beinen und Armen, ohne Finger und Zehen. Es war vollkommen mit einem rosa leuchtenden Fell bestückt, das sich sogar auf sein kleinen runden Kopf ausbreitete, der mit keinem sichtbaren Hals an seinem Körper war.
Nur auf dem kugelrunden Bauch war ein etwas weißerer Fleck zu sehen und sein Gesicht zierte ein große rote Nase.
Über dem Kleinen hing eine noch größere rote Kugel die bei genauerem Hinsehen mit einer freibeweglichen Schnur am Kopf befestigt war. Aber nicht im nachhinein, sondern es schien als währ dieses Wesen wirklich so, mit dieser Art Schnur, auf die Welt gekommen. Es sah ja eigentlich ganz lustig aus, doch das Geschöpf konnte nichts lustiges erkennen. Stattdessen nahm es vorsichtig die rote Kugel in die Pfoten und streichelte sie ganz langsam. "Mein armer Bommel, mein armer Bommel!" jammerte es. Der Junge stand wie angewurzelt da, doch dann fiel es ihm ein:"Moment mal! Du warst es doch der mich vorhin geschlagen hat! Du bist einfach abgehauen und hast mich dann auch noch heimlich verfolgt. Was sollte das?". Er machte eine kurze Pause. "Und wieso kannst du eigentlich sprechen?" fügte er dann doch noch ein wenig erstaunt hinzu. Aber das kleine Ding was ihm gerade mal bis zu den Knien reichte, wenn man seinen 'Bommel' nicht mitzählt ging gar nicht auf seine Fragen ein, sondern jammerte kläglich weiter:" Mein Bommel, mein schöner Bommel. Alle haben mich immer wegen meinem schönen Bommel beneidet!" Es reckte den Kopf nach oben zu dem Jungen und sah in böse an. "Du Fiesling, zuerst erschrecken und dann auch noch wehtun! Das verzeih ich dir nie!". Und plötzlich kammen hinter ihm rechts und links zwei kleine Schwingen hervor. Es hob leicht an drehte sich im Flug um und verschwand. Der Junge stand baff da und blickte dem kleiner werdenden Leuchten hinterher. "Weg ist er. Na super! Mich darf es schlagen und dann ist es selber eingeschnappt!"
Die Dunkelheit der Nacht hatte hin nun wieder eingehüllt, da er jetzt tief im Wald war, mehr als zuvor. Er nahm seinen Stein in die Hand und leuchtete, nach dem Weg zurück zum Pfad suchend, umher.
"So ein verdammter Mist. Ich hab die Orientierung verloren!"
Er stampfte verärgert auf den Boden und zuckte zusammen.
Direkt vor ihm lauerte ein echsenartiges Reptil in Angriffstellung und zischte den Jungen mit herausfahrender Zunge an.
Nun war die Richtung klar. Eine schnelle 180 Graddrehung und bevor ihn das Monster erwischen konnte, rannte er los. Den Stein fest in seine eine Hand geschlossen, hielt er beide vor sich und schlug die Zweige aus dem Weg. Sie peitschten gegen seine Arme und viele hinterliesen auch in seinem Gesicht Schnitte. Hinter ihm hörte er das schnelle Treten des Verfolgers. Die Zweige schlugen heftiger und heftiger zu. Er prallte mit seinen Schultern gegen dicht beieinander stehende Bäume, der Schmerz lies ihn laut aufschreien.
Er kniff die Augen enger zusammen. Mit einem Mal schlug er auf den Boden auf. Sein Bein war irgendwo gegengekommen, er krümmte sich unter den unerträglichen Schmerzen. Das Monster war nicht weit hinter ihm. "Mist",keuchte er:"der Stein!" An der Stelle wo er ins schleudern geraten war lag sein Stein, neben der Ursache für seinen Sturz. Eine große Kiste. Sie war umgekippt und lag offen hinter seinen Füßen. Der Junge zog sich herum und griff nach dem Stein.
"Was ist das?"
Vor der offenen Kiste erfasste ein kurzes Schwert an einem Ledergürtel seinen Blick. Er packte sich das Schwert und drehte sich gerade noch rechtzeitig um, als das Viech mit einem schrillen Schrei auf ihn sprang. Mit einem kräftigen Hieb schmetterte er das Tier zur Seite. Langsam erhob er sich und stellte sich unter starken Qualen aufrecht hin. Sein angeschlagenes Bein füllte sich merkwürdig warm an, doch er hielt das Kurzschwert mit eisernen Blick vor sich
und erwartete die nächste Attacke seines Gegners. die Echse sprang ebenfalls auf, schüttelte den Kopf und rannte auf ihn zu. Das Monster schien nicht sehr schlau zu sein, denn es hatte nichts anderes vor, als ihn direkt anzuspringen. Der Junge wartete auf den richtigen Moment, zog sich zur Seite und schlug den Gegner mit dem Schwert gegen einen breiten Stamm. Das Monster schrie vor qualvoll auf. Doch bevor sich die Echse aufraffen konnte, holte er zum endgültigen Schlag aus.
Noch immer das Schwert fest umklammert sackte der Junge stöhnend zusammen. "Verdammt...ich muss aufstehen." Nun nahm er sich den Stein, schnallte sich den Gürtel mit dem Schwert um und erhob sich schwach. Seine erschöpften Augen blickten sich um. Nicht weit von ihm konnte er den Pfad erkennen, auf den er von Anfang an wollte. Jeder Schritt mit seinem verletzten Bein lies ihn sein Gesicht verziehen.
Es erschien ihm endlos lang bis er am Wegesrand aufgab. Mit dem Rücken auf dem Boden schaute er hilflos die Straße entlang. Sein Blick verschwamm allmählich, doch etwas golden schimmerndes schien sich zu nähern. Ein Zischen, ließ den Jungen die Augen aufreissen. Ein zweites dieser Mistviecher war ihm gefolgt und lief langsam auf ihn zu. Die Kraft zum kämpfen war nicht mehr vorhanden. "Hau ab!" schrie er das Monster betäubt an. Ein Poltern halte ihn seinen Ohren und die Erde fing an leicht zu beben. Die Echse kroch langsam und vorsichtig an ihn heran, doch stoppte plötzlich und schwenkte den Kopf die Straße hinunter. Das lauter gewordene Poltern kam mit einem "Halt" zum stehen und neben dem Jungen landeten zwei Füße auf dem Schotterweg. "Verschwinde du Biest!" rief jemand. Aus dem Nichts herschien ein Feuer das die Echse einhüllte. Keine Sekunde später waren die Flammen verschwunden und die Echse verzog sich angebrannt zurück in den Wald. Die Person beugte sich über den Jungen, doch er konnte ihn nicht mehr erkennen sondern schloss die Augen und verlor das Bewusstsein.
Ob es die ersten Sonnenstrahlen waren, oder der drückende Schmerz in seinem Bein, auf jeden Fall erwachte der Junge früh am Morgen auf dem Boden eines Kutschwagens, der einen breiten Weg entlangfuhr. Er war umgeben von lauter Kisten die aneinanderpolterten. "Haa, biste wach?"
Der Junge zog sich hoch, um sich an eine der Kisten anzulehnen, und verzerrte das Gesicht. Sein Bein war verbunden worden und auch um seine Arme und Gesicht hatte man sich gekümmert, dennoch schmerzten sie weiterhin. Ansonsten war er aber über und über mit Dreck bezogen. Er blickte zu dem Mann der gesprochen hatte. Ein alter faltiger Herr sahs dort vorne auf dem Wagen und lächelte ihm freundlich zu. Er hatte einen kleinen Bart und war aufällig schwarz gekleidet. "Siehst schon besser aus, Kleiner!
Hattest letzte Nacht ordentlich zu kämpfen, was?". Mit einem Lachen sprach der alte Mann weiter:"Wir kommen gleich an eine Wegzweigung, dort führt der eine Weg ins kleine nahegelegene Dorf Gasmar und der andere in die hießige Hauptstadt. Ich muss eigentlich dorthin, aber ich würd dich auch nach Gasmar bringen, wenn du dort hin willst."
Der Junge schaute den Mann verwirrt an, doch bevor er antworten konnte fuhr der alte fort:"Ich heiße Toka. Wie ist den dein Name, Kleiner?"
So ich will jetzt auch ein Thema!
Idee:
Ich werde in diesem Thread den Anfang von einer erfunden Gesichte schreiben, bis zu irgendeiner Stelle wo mindestens zwei Möglichkeiten sind, an denen man weitermachen kann. Ich werd dann aber aufhören und irgendjemand anderes der Lust hat, schreibt dann von der Stelle weiter, führt die Gesichte fort, packt seine eigenen Ideen mit rein, beendet vielleicht andere auf irgendeine Weiße und gibt dann wieder an einer Stelle mit mindestens zwei offenen Möglickeiten ab an den nächsten etc. etc..
So genug, ich fang an. Titel steht im Titel.
Naaa... ich schreib in nochmal.:D
Final Fantasy endless
Etwas kleines, leicht rundliches tapste gut gelaunt mitten in der Nacht einen einsamen nicht sehr breiten Schotterweg entlang und summte fröhlich vor sich hin. Es war stockfinster und man hätte ohne langes Starren nicht mal die eigene Hand vor Augen gesehen, doch dieses dreifußhohe Ding hatte einen so hellen Körper das es munter daherleuchtete. Über dem Geschöpf schwenkte, wie in der Luft fliegend, etwas rotes hin und her und schien dem winzigen Kerlchen unentwegt zu folgen. Rechts und links von dem Schotterweg wuchs ein dichter pechschwarzer Wald mit rießigen Bäumen, die ihre Kronen über dem Pfad zusammen taten um es wie einen Tunnel erscheinen zu lassen.
Ab und zu wehte ein Windstoss durch die Stämme hindurch, wobei ein paar gespentische Laute entstanden, doch dem leuchtenden Etwas schien das nichts auszumachen. Im Gegenteil wenn die Bäume für seinen Geschmack zu laut wurden, dann summte es umso stärker!
Nach einiger Zeit des lustigen Musizierens, stoppte es die Melodie aprubt und blieb langsam stehen. Der obere Teil seiner winzigen Statur
beugte sich nach vorne und es sah angesträngt auf den Weg vor sich. Irgendetwas schimmerte doch davorne, ganz schwach. Das Kerlchen reckte sich hoch um so vielleicht besser sehen zu können. Auch die kleine rote Kugel schwenkte langsamer etwas höher vor sich hin.
Das Schimmern in der Ferne war nun auch deutlich zu erkennen, doch dann wurde es abermals schwächer. Aber das war kein Grund die Neugierde des Geschöpfes zu schwächen, nicht doch, es wurde nur noch im Vorhaben bestärkt sich die Sache genauer anzugucken. Vorsichtig, dennoch schneller als zuvor, tapste es in Richtung des kleinen Lichts, ganz still und über ihm schnell schwingend das rote Bällchen. Nach ein paar Minuten war es nicht mehr zu übersehen, dort lag etwas was ein weißes kaltes Leuchten von sich gab. Ein kleiner Stein oder änliches,am Wegesrand, das Kerlchen konnte es nicht richtig einordnen. Es war keine 20 Zentimeter mehr von diesem leuchtenden 'Steinchen' entfernt. Zuerst wollte es den Gegenstand aufheben, doch dann bemerkte es etwas noch viel interessanteres. Hinter dem 'Steinchen' war doch nochwas, und es bewegte sich auch noch leicht. Das Kerlchen war vor Aufregung nicht mehr zu bremsen.
Nach fünf, sechs weiteren kleinen Tapsern erkannte es den Umriss. Da lag ein Mensch, ein Junge! Das leuchtende Geschöpf hopste schnell zusammen mit seinem roten Bällchen zu dem Gesicht des Jungen um zu gucken wie alt er wohl sei. Bei seinem Kopf angelangt kniff das Dingen seine winzigen Augen noch mehr zusammen, als ihm einfiel das es das Alter von Menschen gar nicht richtig einschätzen konnte. Aber es dachte sich, da der Junge für ihn weder einen kindlichen Eindruck, noch den eines Erwachsenen machte, musste er wohl erst 31 Jahre alt sein. Was viel wichtiger für das Kerlchen war, war die Frage, was der Junge macht, wenn es ihn anfasst. Also beugte es sich ganz weit über ihn, ebenso der rote Ball und stupste dem Jungen leicht auf die Nase. Nichts.
Nochmal, diesmal etwas kräftiger.
Wieder nichts.
Das Geschöpf schien ein wenig ungeduldig zu werden. Es holte mit seiner plüschigen Pfote aus und haute dem Jungen voll auf seine Nase. Dieser sprang auf, fiel aber dadurch das er lag, gleich wieder um und hielt sich seine Nase. Er blickte um sich, um zu sehen wer der Angreifer war, konnte jedoch nur noch ein rosa Leuchten, das in Richtung Wald flitzte, erhaschen.
"Wo bin ich?" er sah sich nochmals fragend um.
Keine Antwort. "Mmh, was ist hier los? Ich war doch auf dem Weg nach Hause, wie bin ich hier gelandet?" Der Junge brachte sich in eine sitzende Position. "Also, irgendwas stimmt hier doch nicht! Ich kenne doch den Weg nach Hause und dieser Teil gehört eindeutig nicht dazu!" Da erblickte er den schimmernden 'Stein' vor sich. "Na was ist das den? Für einen Stein sieht der zu wertvoll aus. Wertvoll?... Meine Sachen!"Nun sprang er aber wirklich auf und tastete sich selber ab. Weg, sein Portemonnaie, seine Schlüssel. "Alles Weg! Ich wurde beklaut! So ein Mist! Warum muss das ausgerechnet mir passieren?"
Der Junge hob den 'Stein' auf und kontrollierte nochmals alles, doch er stellte nur fest das er nicht nur bestohlen sondern auch noch ziemlich dreckig war. "Na toll. Was soll ich den jetzt machen?... Moment, seit wann rede ich mit mir selber?!" Verdutzt starrte er vor sich in die leere Schwärze der Nacht.
"Das wird immer besser!
Nun ja den Stein behalt ich wohl vorerst.
So, geradeaus würd ich sagen!"
Er steckte den Stein in seine Hosentasche und steuerte die gleiche Richtung an, die das kleine Geschöpf vorher entlanggehen wollte.
Doch sofort blieb er wieder stehen. Der schimmernde Stein war nicht mehr da. Er spürte in nicht mehr in seiner Hosentasche und, das Teil war immerhin so groß wie seine Handfläche. Der Junge packte in die Tasche und griff... den Stein! "Den müsste ich doch bemerken wenn er in meiner Hose ist!" Er steckte den Gegenstand nochmals zurück und kam zu dem gleichen Ergebnis, der Stein war wie 'nicht vorhanden'. Das ganze wurde ein zweites Mal überpruft, bevor er es mit einem Schulterzucken aufgab. "Komisch... Egal, ich muss erstmal nach Hause, danach kann ich mir darüber Gedanken machen." Über sein abermaliges Selbstgespräch leicht am Grinsen, fing er nun endlich an den Schotterweg in die vermeindlich korrekte Richtung zu folgen.
Nach einiger Zeit des stillen dahingehens und darüber grübeln was denn nun genau passiert war, gab er es auf sich den Kopf zu zerbrechen und achtete lieber mehr darauf keine Abzweigung zu übersehen. Das Pfeifen und Heulen der Bäume wurde wieder lauter.
"Gerade schön ist hier aber nicht." nuschelte der Junge vor sich hin.
Da fing es plötzlich rechts von ihm im Wald kurz zu rascheln an.
Mit einer Gänsehaut blieb er stehen. Angestrengt ins Dunkel blickend wartete er auf ein erneutes Geräusch und es blieb nicht aus. Etwas tiefer im Wald ein Stückchen weiter links hatte sich was bewegt.
"Was ist das?" fragte er sich leise. Vorsichtig ging er in den Wald auf ein paar dicke Sträucher zu, wo ein kleiner roter Punkt drüberschwebte. Nach ein paar zögerlichen Schritten stand der Junge vor einem stark gewachsenen Strauch, hinter dem eine kleine rote Kugel schwebte. Ohne lange zu überlegen, packte er die Kugel mit seiner rechten Hand und zog mit voller Kraft daran. Ein quitschender Schrei stiess durch die Nacht und ein kleiner rosa Körper flog über den Strauch hinweg und landete vor den Füßen des Jungen. Er sah es erstaunt an:"Was bist du den?".
Er musterte das leuchtende Ding von oben bis unten. Vor im lag ein kleines dickes Wesen mit kurzen Beinen und Armen, ohne Finger und Zehen. Es war vollkommen mit einem rosa leuchtenden Fell bestückt, das sich sogar auf sein kleinen runden Kopf ausbreitete, der mit keinem sichtbaren Hals an seinem Körper war.
Nur auf dem kugelrunden Bauch war ein etwas weißerer Fleck zu sehen und sein Gesicht zierte ein große rote Nase.
Über dem Kleinen hing eine noch größere rote Kugel die bei genauerem Hinsehen mit einer freibeweglichen Schnur am Kopf befestigt war. Aber nicht im nachhinein, sondern es schien als währ dieses Wesen wirklich so, mit dieser Art Schnur, auf die Welt gekommen. Es sah ja eigentlich ganz lustig aus, doch das Geschöpf konnte nichts lustiges erkennen. Stattdessen nahm es vorsichtig die rote Kugel in die Pfoten und streichelte sie ganz langsam. "Mein armer Bommel, mein armer Bommel!" jammerte es. Der Junge stand wie angewurzelt da, doch dann fiel es ihm ein:"Moment mal! Du warst es doch der mich vorhin geschlagen hat! Du bist einfach abgehauen und hast mich dann auch noch heimlich verfolgt. Was sollte das?". Er machte eine kurze Pause. "Und wieso kannst du eigentlich sprechen?" fügte er dann doch noch ein wenig erstaunt hinzu. Aber das kleine Ding was ihm gerade mal bis zu den Knien reichte, wenn man seinen 'Bommel' nicht mitzählt ging gar nicht auf seine Fragen ein, sondern jammerte kläglich weiter:" Mein Bommel, mein schöner Bommel. Alle haben mich immer wegen meinem schönen Bommel beneidet!" Es reckte den Kopf nach oben zu dem Jungen und sah in böse an. "Du Fiesling, zuerst erschrecken und dann auch noch wehtun! Das verzeih ich dir nie!". Und plötzlich kammen hinter ihm rechts und links zwei kleine Schwingen hervor. Es hob leicht an drehte sich im Flug um und verschwand. Der Junge stand baff da und blickte dem kleiner werdenden Leuchten hinterher. "Weg ist er. Na super! Mich darf es schlagen und dann ist es selber eingeschnappt!"
Die Dunkelheit der Nacht hatte hin nun wieder eingehüllt, da er jetzt tief im Wald war, mehr als zuvor. Er nahm seinen Stein in die Hand und leuchtete, nach dem Weg zurück zum Pfad suchend, umher.
"So ein verdammter Mist. Ich hab die Orientierung verloren!"
Er stampfte verärgert auf den Boden und zuckte zusammen.
Direkt vor ihm lauerte ein echsenartiges Reptil in Angriffstellung und zischte den Jungen mit herausfahrender Zunge an.
Nun war die Richtung klar. Eine schnelle 180 Graddrehung und bevor ihn das Monster erwischen konnte, rannte er los. Den Stein fest in seine eine Hand geschlossen, hielt er beide vor sich und schlug die Zweige aus dem Weg. Sie peitschten gegen seine Arme und viele hinterliesen auch in seinem Gesicht Schnitte. Hinter ihm hörte er das schnelle Treten des Verfolgers. Die Zweige schlugen heftiger und heftiger zu. Er prallte mit seinen Schultern gegen dicht beieinander stehende Bäume, der Schmerz lies ihn laut aufschreien.
Er kniff die Augen enger zusammen. Mit einem Mal schlug er auf den Boden auf. Sein Bein war irgendwo gegengekommen, er krümmte sich unter den unerträglichen Schmerzen. Das Monster war nicht weit hinter ihm. "Mist",keuchte er:"der Stein!" An der Stelle wo er ins schleudern geraten war lag sein Stein, neben der Ursache für seinen Sturz. Eine große Kiste. Sie war umgekippt und lag offen hinter seinen Füßen. Der Junge zog sich herum und griff nach dem Stein.
"Was ist das?"
Vor der offenen Kiste erfasste ein kurzes Schwert an einem Ledergürtel seinen Blick. Er packte sich das Schwert und drehte sich gerade noch rechtzeitig um, als das Viech mit einem schrillen Schrei auf ihn sprang. Mit einem kräftigen Hieb schmetterte er das Tier zur Seite. Langsam erhob er sich und stellte sich unter starken Qualen aufrecht hin. Sein angeschlagenes Bein füllte sich merkwürdig warm an, doch er hielt das Kurzschwert mit eisernen Blick vor sich
und erwartete die nächste Attacke seines Gegners. die Echse sprang ebenfalls auf, schüttelte den Kopf und rannte auf ihn zu. Das Monster schien nicht sehr schlau zu sein, denn es hatte nichts anderes vor, als ihn direkt anzuspringen. Der Junge wartete auf den richtigen Moment, zog sich zur Seite und schlug den Gegner mit dem Schwert gegen einen breiten Stamm. Das Monster schrie vor qualvoll auf. Doch bevor sich die Echse aufraffen konnte, holte er zum endgültigen Schlag aus.
Noch immer das Schwert fest umklammert sackte der Junge stöhnend zusammen. "Verdammt...ich muss aufstehen." Nun nahm er sich den Stein, schnallte sich den Gürtel mit dem Schwert um und erhob sich schwach. Seine erschöpften Augen blickten sich um. Nicht weit von ihm konnte er den Pfad erkennen, auf den er von Anfang an wollte. Jeder Schritt mit seinem verletzten Bein lies ihn sein Gesicht verziehen.
Es erschien ihm endlos lang bis er am Wegesrand aufgab. Mit dem Rücken auf dem Boden schaute er hilflos die Straße entlang. Sein Blick verschwamm allmählich, doch etwas golden schimmerndes schien sich zu nähern. Ein Zischen, ließ den Jungen die Augen aufreissen. Ein zweites dieser Mistviecher war ihm gefolgt und lief langsam auf ihn zu. Die Kraft zum kämpfen war nicht mehr vorhanden. "Hau ab!" schrie er das Monster betäubt an. Ein Poltern halte ihn seinen Ohren und die Erde fing an leicht zu beben. Die Echse kroch langsam und vorsichtig an ihn heran, doch stoppte plötzlich und schwenkte den Kopf die Straße hinunter. Das lauter gewordene Poltern kam mit einem "Halt" zum stehen und neben dem Jungen landeten zwei Füße auf dem Schotterweg. "Verschwinde du Biest!" rief jemand. Aus dem Nichts herschien ein Feuer das die Echse einhüllte. Keine Sekunde später waren die Flammen verschwunden und die Echse verzog sich angebrannt zurück in den Wald. Die Person beugte sich über den Jungen, doch er konnte ihn nicht mehr erkennen sondern schloss die Augen und verlor das Bewusstsein.
Ob es die ersten Sonnenstrahlen waren, oder der drückende Schmerz in seinem Bein, auf jeden Fall erwachte der Junge früh am Morgen auf dem Boden eines Kutschwagens, der einen breiten Weg entlangfuhr. Er war umgeben von lauter Kisten die aneinanderpolterten. "Haa, biste wach?"
Der Junge zog sich hoch, um sich an eine der Kisten anzulehnen, und verzerrte das Gesicht. Sein Bein war verbunden worden und auch um seine Arme und Gesicht hatte man sich gekümmert, dennoch schmerzten sie weiterhin. Ansonsten war er aber über und über mit Dreck bezogen. Er blickte zu dem Mann der gesprochen hatte. Ein alter faltiger Herr sahs dort vorne auf dem Wagen und lächelte ihm freundlich zu. Er hatte einen kleinen Bart und war aufällig schwarz gekleidet. "Siehst schon besser aus, Kleiner!
Hattest letzte Nacht ordentlich zu kämpfen, was?". Mit einem Lachen sprach der alte Mann weiter:"Wir kommen gleich an eine Wegzweigung, dort führt der eine Weg ins kleine nahegelegene Dorf Gasmar und der andere in die hießige Hauptstadt. Ich muss eigentlich dorthin, aber ich würd dich auch nach Gasmar bringen, wenn du dort hin willst."
Der Junge schaute den Mann verwirrt an, doch bevor er antworten konnte fuhr der alte fort:"Ich heiße Toka. Wie ist den dein Name, Kleiner?"