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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Essstörungen



Lulu
13.03.2003, 23:10
Ich hoffe mal so nen Thread gibt es noch nicht, wenn doch dann bitte wieder schließen.. ^^

Also ich würde gerne eure Meinung zu diesem Thema hören.. denkt ihr Essstörungen sind eine psychische Krankheit oder eher eine pubertäre Spinnereì?
Habt ihr vielleicht selbst mal so etwas durchlebt und wollt davon erzählen? OUTET euch! Dr. Lulu steht euch gerne zur Verfügung! XD

Nein.. mal im Ernst.. ich denke Magersucht, Bulimie, Esssucht usw. sind ernstzunehmende Krankheiten ausgelöst durch den immer stärker werdenden Druck der Gesellschaft...
Sie zeigen was für einen Einfluss die heutige Mode- und Kosmetikindustrie hat... und das schlimmste ist, man kann ihr nicht mal entfliehen... im Fernsehen, auf Straßen - überall Werbungen mit perfekten Frauen oder Männern.. da kann man doch nur depressiv werden.. -.-
Ich denke ich weiß wovon ich spreche, denn ich war auch mal magersüchtig (wieviel ich damals gewogen habe behalte ich lieber für mich).. irgendwie wollte ich Beachtung und Selbstbestätigung.. wenn ich jetzt darüber nachdenke, kann ich nicht fassen, dass ich so dumm gewesen bin... aber wie sagt man so schön: man lernt aus Fehlern.

Lufia
14.03.2003, 01:00
Hmm, nein, ich denke, das ist keine Spinnerei. Ich bin der Meinung, das man Dinge, bei denen sich Menschen bewußt selber schaden (und ich denke mal, es wissen viele Essgestörte, daß sie das tun, auch wenn sie das nicht zugeben wollen (auch oft vor sich selbst nicht)) auf keinen Fall als Spinnereien abtun darf, das könnte gefährlich werden.

Ich kenne mich mit dem Thema ein wenig aus, obwohl ich nicht direkt an einer Eßstörung leide, sondern an etwas, das oft in Verbindung mit einer Eßstörung auftritt. Obwohl, wenn ich mich mal ganz objektiv betrachte, ist mein Essverhalten wohl auch nicht ganz gesund..

Nun jedenfalls, was ich sagen wollte, selten hat so eine Störung alleine den Grund, daß man schlank sein möchte. Meistens steckt da noch einiges mehr hinter, was aber nicht so offensichtlich ist, aber auch gerade wegen dieser "unsichtbaren" Gründe sollte man das nicht als Spinnerei abtun. Du hast ja auch geschrieben, dass du Beachtung und Selbstbestätigung wolltest, das passt ja dazu. Das ist ja mehr, als "nur" schlank sein zu wollen.
Viele Menschen, die in so einer Situation sind, sind sich auch nicht viel wert, sie ziehen ihr Selbstwertgefühl aus der Disziplin, mit der sie gegen sich selbst angehen. Wenn sie ihre Hungergefühle und damit sich selbst besiegen fühlen sie sich stark. :(

@Lulu: Ich finde es klasse, daß du da rausgekommen bist und dazu noch so offen darüber reden kannst. :)

Alexiel
15.03.2003, 21:08
@Lulu
Gratuliere, das du da rausgekommen bist!

Essstörungen werden heutzutage ja regelrecht "gezüchtet". Man muss nur einen x-beliebigen Supermarkt betreten und wird sofort mit Schlanktees, Fettverbrennungstabletten und kalorienlosen Nahrungsmitteln konfrontiert. In jeder Boutique hängen Plakate von magersüchtigen Models, denen die Knochen ja nur so rausstehen und auch im Fernsehen ist man nicht besser dran...

Wenn man sich führer Jeans mit Gr.36 gekauft hat, dann muss man sich heute sicher eine Gr.38 nehmen, weil sich durch diesen Schlankheitswahn auch die Kleidungsgrößen verändert haben.

Ich hab eine Freundin, die magersüchtig war (sie kann es bis heute nicht zugeben). Bei einer Größe von 1,60 m wog sie weniger als 40 kg. Das einzige was sie den ganzen Tag zu sich nahm war ein Glas Milch - wirklich schlimm. Sie konnte ja nicht mal mehr richtig essen
:(
Heute gehts ihr wieder gut, sie brach damals bei der Arbeit zusammen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert - deshalb haben sie ihre Krankheit auch bemerkt.

rgb
16.03.2003, 02:03
Jo!

Wenn die leute bloß nicht diesen ganzen Naschkram und die Ganze scheiße erfunden hätten... früher gab es keine dicken und dünne leute...da waren alle gleich
Ich kann den ganzen Tag futtern und werde nieee satt:( :( :(
Nach 5 minuten bin ich wieder hungrig.
Aber man sieht es mir nur ein bisschen an:p !!!!

ZeroSizta
16.03.2003, 04:40
Ich finde es toll von Dir Lulu, dass Du (heute) so offen darüber reden kannst. Das hat mir immer gefehlt...

Mr.Spok
16.03.2003, 05:46
Esstörungen hmm..

nun ja bei mir liegt es an meinen Depressionen und Selbsthassanfällen. Um von diesen wieder wegzukommen esse ich halt viel uns esse mir einen sog. "Kummerspeck" an :(

naja leider bin ich viel zu oft depressiv :(

Ulukai
17.03.2003, 19:18
Essstörung......was meint ihr damit?:confused: :D !Ich denke das ist das wenn man ständig etwas ist und es danach wieder aus...naja ihr wisst schon:D !Ich denke das ist keine Krankheit aber es könnte auch pysisch bedingt sein....

Galadriel
17.03.2003, 20:15
essstörungen sind ernstzunehmende krankheiten. leider ist das manchen menschen überhaupt nicht klar. eine schulkollegin von mir litt lange zeit an bulimie, heute ist sie deshalb in regelmäßiger psychologischer behandlung. als eine andere schulkollegin das erfuhr, ging sie zu ihr hin und sagte "bulimie ist eigentlich gar nicht so schlecht. da wird man wenigstens schön dünn."
könnt ihr das fassen? ich nicht! >:(
leider ist die ex-bulimie-kranke heute ziemlich aufmerksam, was essgewohnheiten angeht. ich zum beispiel bin ein ganz normaler esser (d.h. ich esse meistens sogar zuviel, weil für mich das essen einfach eine der schönsten genüsse dieser welt überhaupt ist!), aber wenn ich dann mal einen tag faste und meine schulkollegin kriegt das mit, hat sie sofort die panik, ich würde ne diät anfangen (was ihrer meinung nachder erste schritt zur essstörung ist....). ich versuche da wirklich verständnis zu haben, aber das kann nerven.
trotzdem: allen, die einen weg aus der krankheit gefunden haben: gratulation!

Bimp Lizkit
19.03.2003, 02:08
essstörungen sind heutzutage erschreckend weit verbreitet.
gerade an meiner schule gibt es zahlreiche beispiele dafür (für solch eine kleine schule sind es wirklich sehr viele betroffene).
ein mädchen aus meinem mathe-LK hatte vor kurzem magersucht und war für 2 monate in einer klinik...es war schon erschreckend, wie abgemagert sie plötzlich war - und die magersucht noch immer verleugnete!
nun ja, inzwischen gilt sie wieder als gesund, nur hat sie kaum zugenommen und isst in der schule NIE etwas...sie trinkt immer nur wasser...
folglich kann man sehr oft beobachten, dass essstörungen nicht so ohne weiteres zu bewältigen sind.
leider weiß ich auch nicht, wie man solchen leuten gegenübertreten soll...das ist unvorteilhaft, da ich viele mit magersucht oder bulimie kenne.
dünn sein ist zwar schön, aber nicht um jeden preis. dazu macht essen viel zu viel spaß...(abgesehen davon wollte mir meine tante auch mal essstörungen andichten...hmpf!)

Lulu
24.03.2003, 18:04
Erstmal vielen Dank für die lieben Kommentare! ^.^
Ich finds gut das einige von euch hier ausführlich ihre Meinung dazu äüßern...

Original geschrieben von ZeroSizta
Ich finde es toll von Dir Lulu, dass Du (heute) so offen darüber reden kannst.
Heute hab ich echt kein Problem mehr darüber zu sprechen.. ich habe damit abgeschlossen und es ist jetzt einfach Teil meiner Vergangenheit...

Original geschrieben von ZeroSizta
Das hat mir immer gefehlt...
Hmm.. das klingt jetzt für mich so, als wärst du auch von solchen "Problemen" betroffen gewesen... oder irre ich mich? ^^;;

Original geschrieben von Mr.Spok
Esstörungen hmm..

nun ja bei mir liegt es an meinen Depressionen und Selbsthassanfällen. Um von diesen wieder wegzukommen esse ich halt viel uns esse mir einen sog. "Kummerspeck" an :(

naja leider bin ich viel zu oft depressiv :(
Das kenn ich... :(
Nur mach ich das nicht wenn ich depressiv bin, sondern wenn mir langweilig ist... aber ich schätze solange man keine Schuldgefühle nach so einer "Essattacke" hat, ist es okay...
Darf ich mal fragen wieso du so oft depressiv bist?
(Bin eben ein neugieriger Mensch ^^ fragt sich nur ob das ne gute oder schlechte Eigenschaft ist...)

Original geschrieben von Bimp Lizkit
leider weiß ich auch nicht, wie man solchen leuten gegenübertreten soll...das ist unvorteilhaft, da ich viele mit magersucht oder bulimie kenne.
*nick* Ja, das weiß ich aber eigentlich auch nicht.. ^^ du könntest sie auf ihr Gewicht od. Essverhalten aufmerksam machen, aber das wäre auch nicht so gut denn dann fühlen sie sich auf irgendeine Weise wieder bestätigt... du könntest sie auch ignorieren, was ich auch nicht für gut halte... ich denke am besten wäre es mit ihnen zu reden und auch die Eltern drauf aufmerksam zu machen...

Dark Splinter
24.03.2003, 20:38
Ich denke au, das es physich/psychich(was davon iss richtig? o_O) iss, da die Leutz die sowas ham, meistens Probs inna Familie ham, oda halt Einzelgänger sin... iss zumindestenz meistenz so

Tzeentch
25.03.2003, 04:17
@dark splinter:
psychisch ist wohl richtig

Mr.Spok
25.03.2003, 05:10
@Lulu:

Dafür gibt es zu viele Faktoren, ich beschränke mich mal auf diese die häufig vorkommen.

Naja ich bin halt ein Mensch der sehr sensibel ist und der es spüren kann wenn man mich nicht mag (ist Fakt, habe ich sehr oft erlebt und ich lag immer richtig). Wenn mich einer nicht mag strahlt dieser eine sehr negative Ausstrahlung aus und ich beginne dann immer mich zu fragen warum mich derjenige nicht mag. Das geht meist soweit das ich meine ganze Vergangenheit wieder ausgrabe die ja leider sehr schlimm war und ich fange dann an mir selber Vorwürfe zu machen und dann kommen wieder meine Selbsthassanfälle durch, nach diesen Attacken gegen mich selber werde ich depressiv und deprimiert und bracuhe abregung und da 90% meiner Spiele, Musik, Bücher sehr derpimierend sind kommt das Essen als Abreagierungsittel zum tragen :(

Faktor 2 sind diese nervigen Deja-Vú´s. Falls ich wieder mal ein Spiel spiele oder ein Lied höre kommen Erinnerungen hoch die eigentlich immer unangenehm sind, selten gibt es schöne Erinnerungen.

Durch diese Erinnerungen die mir Fremd aber do so vertraut sind werde ich komischerweise wieder depressiv :(

Ein ewiger Teufelskreis...

aber ich möchte meine Sensiblität und diese Deja-Vú Erlebnise icht aufgeben, erstens weil ich niemanden kenne der so Emotional denkt und handlet wie ich und die Deja-Vú´s weil ich hoffe, dass ich mich dadurch irgendwann selber finden kann.


Jetzt werden sich viele Denken "Spinnt, der" oder "Was labbert er da für einen Schmarn"

aber so ist es nun mal und alle die sowas durchlebt haben bzw. durchleben wissen was ich meine

Lulu
25.03.2003, 20:19
Original geschrieben von Mr.Spok
Naja ich bin halt ein Mensch der sehr sensibel ist und der es spüren kann wenn man mich nicht mag (ist Fakt, habe ich sehr oft erlebt und ich lag immer richtig). Wenn mich einer nicht mag strahlt dieser eine sehr negative Ausstrahlung aus und ich beginne dann immer mich zu fragen warum mich derjenige nicht mag. Das geht meist soweit das ich meine ganze Vergangenheit wieder ausgrabe die ja leider sehr schlimm war und ich fange dann an mir selber Vorwürfe zu machen und dann kommen wieder meine Selbsthassanfälle durch, nach diesen Attacken gegen mich selber werde ich depressiv und deprimiert und bracuhe abregung und da 90% meiner Spiele, Musik, Bücher sehr derpimierend sind kommt das Essen als Abreagierungsittel zum tragen :(
Oje oje... du scheinst jemand mit sehr wenig Selbstbewusstsein zu sein, oder?
Aber ich verstehe dich.. mir geht es auch so... eigentlich dachte ich immer ich bin sensibel, aber bei dir ist das ja extrem.. ^^;;
Ich geb dir mal nen Ratschlag: Wenn du meinst, dass dich jemand nicht mag, dann geh auf ihn zu und verkriech dich nicht... Menschen neigen leider zu Vorurteilen und wenn du damit aufräumen willst dann hilft eben nur reden...

Original geschrieben von Mr.Spok
Faktor 2 sind diese nervigen Deja-Vú´s. Falls ich wieder mal ein Spiel spiele oder ein Lied höre kommen Erinnerungen hoch die eigentlich immer unangenehm sind, selten gibt es schöne Erinnerungen.
Dann solltest du andere Spiele spielen und andere Lieder hören... ^^;;

Original geschrieben von Mr.Spok
aber ich möchte meine Sensiblität und diese Deja-Vú Erlebnise aufgeben, ersters weil ich niemanden kenne der so Emotional denkt und handlet wie ich und die Deja-Vú´s weil ich hoffe, dass ich mich dadurch irgendwann selber finden kann.
Gute Entscheidung!
Es hat keinen Sinn sich an die Vergangenheit zu klammern, die kann man sowieso nicht ändern... die Zukunft ist das was wichtig ist und die du auch beeinflussen kannst! ^^v

P.S. Du solltest nicht denken, dass du der einzige bist dem es so ergeht.. es gibt sicher viele andere Menschen die genauso fühlen wie du und dasselbe durchmachen

Mr.Spok
25.03.2003, 21:24
@Lulu:

Ja ich habe kein Selbstbewusstsein bzw nur wenig davon. Aber das stört mich nicht.

An die Vergangenheit klammere ich mich nicht, im Gegenteil ich vergesse sie immer, aber sie beinhaltet schmerzhafte Erinnerungen die wieder herausgekrammt werden :(

Naja wie dem auch sei, ich bin jemand dessen Einstellung von naivsten Optimisten bis zum niedergeschlagensten Pesimisten reicht :)

Und meine Senibilität will ich nicht ablegen weil ich nicht so Emotionslos werden will wie viele andere die ich kenne und die über Leichen gehen um ihr Ziel zu erreichen :(

So möchte ich nicht enden..

Rikku_X
02.04.2003, 03:16
ich denke essstörungen sind ein ernstes problem!
ich hab selbst großer probleme mit meinem gewicht und hab jetzt auch ne längere diät gemacht!in der zeot hab ich meisztens nur einen apfel pro tag und manche fast ne ganze woche nix gegessen!ikjm moment hab ich wieder ne fress phase!da esse ich viel zu viel und hab immer nach jedem bissen ein schlechtes gewissen!
am liebsten würde ich noch mehr abnehmen aber in so einer fress phase kann ich das eh vergessen!
ich weiss nicht ob ich irgendne essstörung hab.naja manchmal denke ich schon aber dann denke ich wieder ich bilde mir das nur ein!

Mascara
02.04.2003, 07:01
Ich finde die Krankheit Esstörung ist vor allem ein Problem, dass mit unserer Gesellschaft zusammenhängt.

Nehmt euch irgendeine Frauenzeitschrift zur Hand: Nicht selten kommt es vor, dass auf der einen Seite eine Reportage mit der Überschrift: "Mollig ist trendy" und auf der nächsten Seite Mode und Accesoires gezeigt werden, die man als molliger Mensch garnicht tragen kann, oder darf man sie als dicker Mensch durch die Gesellschaft nicht tragen? Oder es wird wieder die nächste Diät angepriesen, mit der man wirklich seinen Winterspeck los wird.
Selten sind im Fernsehen dicke Menschen, die als schön und begehrenswert dargestellt werden. Eher als so eine Art "Vorher Beispiel" bei einer Diätpille zum Beispiel, eine Art Problemfall, der man nie werden will oder der man nicht mehr sein möchte.
Grundsatz: Dick ist hässlich, schlank ist schön. Und auch wenn die/der "Dicke" sich schön kleidet, ein schönes Gesicht hat und einfach ein liebenswerter Mensch mit einer erstaunlichen Ausstrahlung ist, er ist nun mal dick. Und dick passt nicht ins Schönheitsideal hinein. Dicke Menschen sind gleichzeitig auch schwach ("Schaffen diese Menschen es dnen wirklich nicht ihren Appetit zu zügeln?"), stinkend ("Die schwitzen doch ganz schön viel, wenn die sich nur ein bisschen bewegen...wie unhygienisch!") und unsportlich ("Dick und sportlich? Guter Witz!")
Natürlich ist an Sex mit Dicken garnicht erst zu denken. Wie können denn auch dicke Menschen sexy sein? Die können sich ja auch garnicht richtig bewegen. Attraktiv sind nur Menschen mit Konfektionsgröße 36 und gemäßigten Rundungen.

Die Welt ist voller Vorurteile. Sie werden einem in der Kindheit schon regelrecht ins Gehirn getrichtert. Der Durchschnittsmensch möchte nicht anders als alle anderen sein. Er will akzeptiert, geliebt und begehrt werden. Konsequenzen: Im Falle von Übergewicht muss abgenommen werden. Doch das ist garnicht so leicht, schön und schnell wie es immer in Bild der Frau steht. Meistens gelingt es nicht, vielleicht hat man später sogar mehr Kilos drauf (JoJo Effekt) und man nimmt sich einfach zuviel in zuwenig Zeit vor. Man wird deprimiert, es kann zu regelrechten Fressattacken kommen. Dadurch wird man noch dicker, wodurch Lästereien noch mehr werden. Die Probleme werden stärker und wieder versucht man sich durch Essen Trost zu spenden. Und zack, schon ist man im Teufelskreis gefangen. Das ist nur eine von vielen Möglichkeiten an Essstörungen zu erkranken.
Fakt ist: Oft erkrankt jemand an solchen Esstörungen, weil er einem falschen Idealbild hinterherläuft, weil die Medien einem vermitteln, wie man zu sein hat: Schlank, Groß, Wohlgebaut = Schön.
Allerdings kann es auch andere Gründe haben. Nicht unbedingt, dass man sich zu dick fühlt. Viele wollen sich mit beispielsweise Erbrechen selbst bestrafen. Sie kommen einfach mit ihrem Leben, der Umwelt und den Menschen darin nicht zurecht. Vielleicht wollen sie auch einfach nur Aufmerksamkeit, wollen, dass man sie erhört und gehen dafür eben auch diese Risiken ein.

Bis zum frühen 20. Jahrhundert war es attraktiv, wenn man dick war. Wohlgenährt bedeutete damals, dass man wohlhabend und reich war. Arme Bauern konnten sich keinen Speck anfressen. So futterten sich die Frauen einen richtigen Bauch an, um ja zu zeigen, wie wohlhabend sie waren und dass sie sich kaum bewegen mussten, soviele Diener schienen sie zu haben. So genannte "Rubensfrauen" waren damals das Schönheitsideal.

http://24.24.31.212/literature/Paris-judgment-Rubens-HS.jpg


Im Laufe der Zeit änderte sich dies jedoch rasch. Die Menschen wurden wieder dünner, der Fitness Boom schwemmte wie eine Welle über Amerika, später auch Europa. "Twiggy" erschien am Himmel der Stars. Und noch heute ist das dürre Gerippe mit den langen, falschen Wimpern Vorbild vieler Mädchen.

http://i.timeinc.net/people/images/specials/celebdiets2002/sizingpast/twiggy.jpg

Meine persönlichen Erfahrungen dazu sind folgend: Eine Freundin von mir war solange ich denken kann: pummelig. Sie war nicht dick, sie war mollig. Ein Mädchen mit Babyspeck, mit richtigen Rundungen, aber noch im normalen Bereich. Sie klagte schon lange über ihr Gewicht, schielte immer wieder zu anderen schlanken Mädchen hin, wünschte sich einfach, wie die anderen zu sein. Als ich sie anch den Sommerferien im Jahre 2001 wiedersah hatte sie sich innerhalb von 6 Wochen circa 18 Kilo runtergehungert...oder besser gesagt runtergekotzt. Sie bekam Bulimie, steckte sich nach jeder ihrer unzähligen Fressattacken den Finger in den Hals. Und wie sah sie aus? Ihr Gesicht war eingefallen, die Haut hing schlaff von den Knochen. Das vorher so hübsche Pauschbackengesicht hatte sich zu einer Fratze verwandelt. Hosen, die vorher stramm saßen hingen nun in den Kniekehlen. Und soll ich euch was sagen? Obwohl sie nun dünn ist: glücklicher ist nicht, hübscher ist sie nicht. Sie ist jetzt nur noch krank und dünn.