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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlafes Bruder umschleicht die Demokratie



Zedar
02.05.2004, 04:09
Update: März. 2018

Ein paar Jugendsünden löschen, meine Güte ist das lange her ;-)

Ianus
02.05.2004, 04:23
Wie gering muss die Wahlbeteiligung eigentlich sein, damit das Ergebnis ungültig ist?

Wir sollten versuchen, die nächste Wahl durch zu geringe Beteiligung zu Fall zu bringen.

Schattenläufer
02.05.2004, 04:51
Oh mein Gott Ianus! Was für ein süßer Ava! Oh mein Gott! Die Foo Fighters sind so klasse ^.^ Oh, und ich muss mal wieder "Halo" spielen, das Spiel war GEIL ^___^

Zum Thema:
Ich dachte zuerst, es ginge um den Film /das Buch (?) "Schlafes Bruder" xD
Also, es geht um die Demokratie. Ich kann dir voll und ganz zustimmen, jedoch bleibt der bittere Nachgeschmack, dass hinter dieser großen und langen pathetischen Rede nichts weiter steckt als das Wissen, das ich selbst und viele Andere haben, und dennoch nichts tun. Wieder mal wurde mir gesagt, dass ich endlich was tun müsste, aber gleichzeitig weiß ich, weiß auch die Person, die mich aufruft, dass ich alleine nichts tun kann.
Und weil das Jeder denkt, wird sich nichts tun.
Öffentliche Aufrufe haben selten etwas gebracht... schon gar nicht in einem Forum :\

Ianus
02.05.2004, 05:21
Original geschrieben von Schattenläufer
Oh mein Gott Ianus! Was für ein süßer Ava! Oh mein Gott! Die Foo Fighters sind so klasse ^.^ Oh, und ich muss mal wieder "Halo" spielen, das Spiel war GEIL ^___^

^^Was hast du denn genommen? Jeder meiner Avatars ist süß. Vor allem wenn ich selbst zu sehen bin überwältigt es mich immer wieder.



Und weil das Jeder denkt, wird sich nichts tun.
Öffentliche Aufrufe haben selten etwas gebracht... schon gar nicht in einem Forum :\ Genau darum bin ich der Meinung, wir sollten damit anfangen möglichst viele Menschen zu überzeugen, nichts zu tun. Natürlich nur sofern eine Wahl durch zu geringe Wahlbeteiligung gekippt werden kann. Dies wäre ziviles Ungehorsam und gewaltloser Widerstand im Sinne von Ghandi, denn das Volk entzieht dadurch den Politikern die Legitimation und zwingt sie damit zumindest theoretisch zum Rücktritt.

Zedar
02.05.2004, 07:36
Man könnte natürlich bei einer Wahl
andere Personen finden, welche jeweils eine andere Partei wählen.
Und dann könnte man beschließen, die ganze Runde geht nicht wählen, weil es sich ja eh ausgleicht....
§ironie

@ Schattenläufer
Ganz klar, ich habe das natürlich von "Schlafes Bruder" abgeleitet (empfehlenswerte Geschichte !!), wobei diese zwei Worte von einem Dichter stammen (habe vergessen, wer es war....kein unbekannter zumindestens).
Aber mir gefällt "Schlafes Bruder" als Umschreibung für den "Tod" besser... "Komm oh Tod, du schlafes Bruder" :rolleyes:

Öffentliche Aufrufe haben selten etwas gebracht... schon gar nicht in einem Forum :\
Nun in einem Forum eher weniger, da magst du recht haben, aber es geht um diese Gruneinstellung von "ich kann eh nichts verändern..." was uns eingetrichtert wird.
Wenn sich das mal ändert, nur das, wäre schon viel erreicht.

Tomok
02.05.2004, 18:03
Also bezüglich der Demokratie, oder der Gerechtigkeit von "Guten alten Zeiten" zu sprechen, entstammt wohl einem etwas romantischen Geschichtsbild. Wenn man sich die Vergangen heit näher betrachtet, z.B. die Anfangszeit der Demokratie, so haben die Völker dessen Prinzip weniger Verstanden als Heute, sodass sie sogar zusammenbrach. Ein System ist immer nur so gut wie die Leute die an ihm partizipieren. Bei uns gibt es dabei in der Tat erhebliche Defizite, doch wann soll es diesbezüglich besser gewesen sein ?
"Das Recht des Stärkeren" gilt auch heute noch, nur sind viele der dementsprechenden Vorgehensweisen zu recht illegal, weil eben die Demokratie gewissen Rechten unterliegt. Ohne sie würde das Chaos herrschen. Es gibt in der Tat unbedachte Menschen, die das Chaos herbeisehnen, ohne daran zu denken, dass alle ihnen gewohnte Bequemlichkeit dabei wegfallen würde. Das uneingeschränkte Recht des Stärkeren IST Willkür
Wie ist in dem Kontext die Aussage
"Die Welt ist ungerecht geworden" zu verstehen ? Aufwachen! Soziale Ungerechtigkeit gab es immer und wird es auch immer geben. Bei uns haben die Menschen viele Möglichkeiten etwas aus ihrem Leben zu machen, wenn sie es so wollen. Auch hier die Frage, wann es mal besser gewesen sein soll. Unser Sozialsystem ist zumindest sogar zu teuer.

Richtig, zu wenig Menschen gehen wählen. Richtig, Politik ist häufig nur eitle Machtspielerei... Aber dein pathetischer Schluss ist der immer wiederkehrende Einheitsbrei. - Und Karrikaturen gibt es bei weitem genug, die helfen auch nicht weiter. Sie sind auch nur politisches Manipulationsmittel.

Lol, ich sehe gerade du hälst so viel von deinem Post, dass du darunter ein "Copyright" setzt. Die Eitelkeit packt also jeden.

Prayor
02.05.2004, 19:12
Einen Weg, den Mahatma Ghandi, eindrucksvoll bewiesen hat.

Mahatma Ghandi hatte Glück, daß er im medialen Zeitalter lebte. In nem anderen Zeitalter hätte man gewaltlos protestierende Menschen naja ihr wißt schon. :D


zum Thema Demokratie: Hätten wir lieber einen Diktatorenapparat der politisch anders Denkende in Folterkammern oder Arbeitslager einweist? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif

Zedar
02.05.2004, 21:42
Ich hoffe, du verstehst, dasss ich absichtlich mit diesem Text polarisieren will, dass nicht alles "wörtlich" genommen werden soll und das (c) außerdem berechtigt ist (siehe es als Eitelkeit ;)), und ich damit aufzeigen will, dass dieser Text von mir stammt, und nicht "von jemaden anderen".

Ich wollte nicht eine BEURTEILUNG des Textes - das war nicht meine Absicht - sonderne einen Denkanstoss geben für eigene Gedanken.
Natürlich kann jeder auch den Text kritisieren, genug zum Kritisieren hat der Text allemal...

@Tomok:

Also bezüglich der Demokratie, oder der Gerechtigkeit von "Guten alten Zeiten" zu sprechen, entstammt wohl einem etwas romantischen Geschichtsbild. Wenn man sich die Vergangenheit näher betrachtet, z.B. die Anfangszeit der Demokratie, so haben die Völker dessen Prinzip weniger Verstanden als Heute, sodass sie sogar zusammenbrach. Ein System ist immer nur so gut wie die Leute die an ihm partizipieren. Bei uns gibt es dabei in der Tat erhebliche Defizite, doch wann soll es diesbezüglich besser gewesen sein ?
Die Systeme brachen damals zusammen, weil viele Menschen die Hoffnung verloren hatten (Arbeitslosigkeit!) und nach Hoffnung suchten.
Dann kamen mehrheitlich Personen die diese Hoffnung für ihre Zwecke ausnutzten und das System unterwanderten und zu Fall brachten.
Meiner Einschätzung nach, hat es nicht mit dem "verstehen" sondern mit der damaligen Hoffnungslosikeit und dem nicht lösen dieses schwerwiegende Problemes.

"Die Welt ist ungerecht worden?"
...zu verstehen ? Aufwachen! Soziale Ungerechtigkeit gab es immer und wird es auch immer geben. Bei uns haben die Menschen viele Möglichkeiten etwas aus ihrem Leben zu machen, wenn sie es so wollen. Auch hier die Frage, wann es mal besser gewesen sein soll. Unser Sozialsystem ist zumindest sogar zu teuer.

Ich bin schon lange aufgewacht, deswegen habe ich ja diesen Text geschrieben...:D
Ich hätte besser "Die Welt wird - wieder - ungerechter" schreiben sollen, dass bringt es eher auf dem Punkt.

Richtig, zu wenig Menschen gehen wählen. Richtig, Politik ist häufig nur eitle Machtspielerei... Aber dein pathetischer Schluss ist der immer wiederkehrende Einheitsbrei. - Und Karrikaturen gibt es bei weitem genug, die helfen auch nicht weiter. Sie sind auch nur politisches Manipulationsmittel.
"Karikaturen" war auch nur ein stellvertretenes Beispiel, nicht die "absolut einzige Lösung" (Die gibt es auch nur selten bis kaum).
Aber ich hätte gerne von dir Löungen gewusst, wie man deiner Meinung nach wirklich etwas ändern könnte...
Erkläre mir genau den Eiheitsbrei? Was genau ist der "Einheitsbrei" daran? Und warum denkst du, könnte es sein, das es immer wieder kommt? ;)


@ Prayor:

zum Thema Demokratie: Hätten wir lieber einen Diktatorenapparat der politisch anders Denkende in Folterkammern oder Arbeitslager einweist?
Ähhh...mit Sicherheit nicht!
Aber überlege mal, wo dass heutzutage in einem großem westlichen Land teilweise erschreckend ähnlich (!) praktiziert wird....Überrascht?
Versteht dass nicht falsch (!!), ich will nur aufzeigen dass sich die Schatten der Vergangeheit manchmal zeigen und wir alle nicht wegschauen sollten, alles zu akzeptieren.
Deswegen ist es umso wichter wieder mehr politisches Bewusstsein zu haben, damit nicht einmal die Möglichkeit besteht "Lücken zu öffnen".

Mahatma Ghandi hatte Glück, daß er im medialen Zeitalter lebte. In nem anderen Zeitalter hätte man gewaltlos protestierende Menschen naja ihr wißt schon.
Hmm, durchaus möglich. Andererseits, "ein paar Millionen" gegen einen Haufen Briten... Kann man leider nicht wirklich sagen, was wohl ohne Medien geschehen wäre.

Darnoc
03.05.2004, 05:13
Hier meine Antwort auf die Demokratie, Kapitalismus, Kommunismus, Sozialismus und all die anderen Systeme, welche in der Vergangenheit versagt haben:



Die Darnocische Staatstheorie


Einleitung


Der Gedanke, wie der perfekte Staat aussehen soll, beschäftigt mich schon lange. Und durch das Lesen verschiedener Bücher und durch das Diskutieren mit Leuten im echten Leben sowie in verschiedenen Foren im Internet, begann sich meine Vorstellung herauszubilden. Dies hier ist die erste schriftliche Niederfassung der Darnocischen Staatstheorie.

Diese Staatstheorie beruht auf dem Prinzip der These-Antithese-Synthese von Hegel. Kapita-lismus war die These, Kommunismus die Antithese, jetzt kommt der Darnocismus als Synthe-se. Wie der Leser sicher bald merken wird, vereinigt der Darnocismus Elemente des Kapita-lismus und der Demokratie mit dem Sozialismus und Kommunismus.


Darnocismus: Eine Synthese


Wie sicher jeder intelligente Beobachter und Denker sehen kann, kann es mit der momenta-nen Weltsituation nicht weitergehen. Deshalb muss etwas Neues kommen, eine neue Idee, ein neues System, welches das Alte hinwegfegt und auf dem man aufbauen kann.

Dieses System ist der Darnocismus, die Synthese aus Kapitalismus und Kommunismus. Der Darnocismus versucht, die besten Elemente der beiden anderen Systeme zu vereinigen und dadurch besser als die Vorgänger zu werden. Extreme erweisen sich oft katastrophal und so soll mit dem Darnocismus zurück auf den Mittelweg gefunden werden.


Was beinhaltet der Darnocismus?


Alle bisherigen Systeme haben versagt. Doch gab es durchaus Elemente in ihnen, die Erfolg versprachen. Der Darnocismus versucht, diese Elemente harmonisch zu vereinigen und da-durch etwas Neues und Besseres zu erschaffen.

Gehen wir der Reihe nach alle Elemente an, welche der Darnocismus verändern will:

1. Die Demokratie: Sie ist zum Scheitern verurteilt, obwohl dies für den gewöhnlichen Bürger noch nicht zu erkennen ist. Jedenfalls in den momentanen Formen. Demokratie mag zwar im kleinen Bereich durchaus funktionieren, doch für das, was der Darnocismus vollbringen will, ist die Demokratie ungeeignet. Das grösste Problem der Demokratie ist Langsamkeit und In-effizienz. Diese Probleme versucht der Darnocismus mit Hilfe der Veränderung des politi-schen Systems zu beseitigen und gleichzeitig auch die Bürger- und Menschenrechte grössten-teils zu erhalten.
Da ist gleich zu erwähnen, dass alle Elemente, die der Darnocismus verändern will, ineinan-der spielen. Denn Voraussetzung für die Veränderung im politischen System im Sinne des Darnocismus ist eine Bildungrevolution notwendig. Jeder Mensch muss Zugang zu Bildung erhalten. Doch wird die Bildung stärker auf die Fähigkeit des Einzelnen ausgerichtet und för-dert diese im Speziellen. Auch wird gleich die gesamte Arbeitswelt verändert. Nach Festle-gung der Fähigkeiten eines gewissen Individuum werden die möglichen Berufe für jenes im-mer mehr eingeschränkt, bis zuletzt der perfekte Arbeitsort gefunden wird, ausgerichtet nach den Fähigkeiten dieses Individuums. So wird eine höchstmögliche Effizienz erreicht und ver-hindert, dass Leute die falsche Arbeit erhalten. Das gilt auch für die Politik. Ein politisches Amt erhält nur wer 1. die richtigen Fähigkeiten dazu hat und 2. sich bewährt hat. Politiker werden nicht länger vom Volk gewählt, sondern nach ihren Fähigkeiten und Erfahrung aus-gewählt.
Um Machtkonzentration zu verhindern, liegt die Macht einer gewissen Institution niemals in den Händen einer einzelnen Person oder einer Gruppe von Gleichgesinnten. Jede staatliche Institution erfüllt gleichzeitig die Aufgabe der Beobachtung der anderen Institutionen. Sollte eine von ihnen nach mehr Macht streben, als ihr zusteht, so werden die anderen Institutionen diese sofort aufhalten. Ein Wettbewerb muss unter den einzelnen Institutionen herrschen. Das Prinzip der Gewaltenteilung wird beibehalten. Gleichzeitig wird eine Institution von Staats-philosophen und Politologen ins Leben gerufen, deren Aufgabe es ist, die Regierung ständig zu kritisieren und die auch die Macht besitzt, eine Entscheidung der Regierung zu blockieren, sowie eine einzelne Institution, im Einvernehmen mit den anderen, aufzulösen und neu zu ordnen.

2. Die Bildung: Das neue Bildungssystem wurde bereits oben erklärt. Doch es soll noch mehr eingeführt werden. Um die Gesellschaft im Sinne des Darnocismus zu erziehen, wird die dar-nocesische Ideologie von Kindesbeinen an und auch während der Schulzeit indoktriniert. Der Sinn dieser Massnahme wird bei Punkt 3, der Ideologie, erklärt werden. Der Sinn der Bil-dungsinstitutionen ist, effiziente Bürger der Gesellschaft zu produzieren, die ihr Leben in den Dienst der Gesellschaft und des Staates stellen.

3. Die Ideologie: Unsere momentane Ideologie und gesellschaftliche Einstellung ist die Quel-le vieler Probleme, weshalb sie abgeschafft und durch eine neue ersetzt werden muss. Bei uns wird der Individualismus gelehrt und dadurch der Egoismus gefördert. Dies führt zu kurzfris-tigem und kurzsichtigem Denken, welches nicht über die eigene Person hinausreicht. Dies zu ändern ist eines der Ziele des Darnocismus.
Der Mensch muss dazu erzogen werden, dass die einzelne Person nicht wichtig ist im Ver-gleich zum Rest der Menschheit. Das Individuum erfüllt eine Funktion innerhalb der Gesell-schaft und muss jene mit grösstmöglicher Effizienz erfüllen. Der Mensch mit all seinen Fä-higkeiten steht im Dienste der gesamten Menschheit und nicht von sich selbst. Wenn es nötig ist, dass ein Mensch geopfert wird, um die anderen zu retten, so wird dies getan.
Auch muss die Wissenschaft bestrebt sein, Möglichkeiten zu entwickeln, effiziente Menschen zu produzieren mithilfe der Genetik, damit man nicht länger auf den Zufall der Natur ange-wiesen ist und effizienter planen kann. Das bedeutet nicht die Züchtung von Supermenschen, denn eine Gesellschaft aus Supermenschen würde nicht lange existieren. Es wird nur wenige solcher Hochbegabter geben, der Grossteil der Bevölkerung wird aus normalen Bürgern be-stehen. Dies ist nötig um eine effiziente Arbeitsleistung zu erhalten, denn überintelligente Menschen sind nicht geeignet, um gewöhnliche Arbeit zu verrichten.
Ein wichtiger Bestandteil der Ideologie ist der Wert der Natur. Ohne Natur könnten auch wir nicht überleben und wir sind auf sie angewiesen, weshalb wir sie schützen müssen, um zu überleben.
Auch muss das langfristige Denken gefördert werden. Jede Aktion muss gut geplant und die Konsequenzen im groben bekannt sein, ansonsten wird sie nicht ergriffen. Manchmal ist es nötig, gewisses Wissen unter Verschluss zu halten oder gar nicht zu erforschen, weil die Welt nicht bereit dafür ist oder das Wissen gefährlich sein kann. Planloses drauflosforschen hat schon viel zerstört, der Wissenschaft müssen die Zügel angelegt werden und Forschung plan-mässig geführt werden, zum Dienste der Menschheit alleine. Ein Gremium aus erfahrenen Gelehrten und Philosophen wird entscheiden, ob eine gewisse Forschung betrieben werden soll oder nicht.

4. Wirtschaft: Die fast vollkommene Freiheit der Wirtschaft muss drastisch unterbunden wer-den. Privatwirtschaft wird im kleinen Mass erlaubt sein, doch stark eingeschränkt und durch viele Gesetze gebunden. Auch hier wird ein Gremium entscheiden, ob eine wirtschaftliche Aktion erlaubt wird oder nicht. Wirtschaft muss der Menschheit dienen und nicht einem ein-zelnen Menschen. Sollte dies nicht der Fall sein, schreitet der Staat ein.
Der Staat wird auch mehr selber in die Wirtschaft eingreifen, diese sogar zum Grossteil selber führen. Solche grosse Entscheidungen dürfen nicht in die Hände von Einzelpersonen gelegt werden. Der Staat sorgt auch für eine gleichmässige und gerechte Verteilung der Güter. So-bald wie möglich soll der Staat das Geld und die Privatwirtschaft abschaffen, nur noch Pro-duktion durch Private soll erlaubt sein, nicht jedoch der Verkauf. Sobald es möglich ist, genug Güter für alle Menschen zu produzieren, werden diese gleichmässig verteilt sowie der Handel abgeschafft.

Darnocismus ist nur für einen Weltstaat geeignet und auch dafür entwickelt worden. Für Staa-ten ist er ungeeignet, ausser man modifiziert ihn. Sobald ein irdischer Gesamtstaat erreicht ist, kann man das Militär abschaffen und dadurch Geld sparen. Sobald die politische Grundlage vorhanden ist, kann man mit Einführung des Darnocismus beginnen, jedoch nicht mit Gewalt und nicht zu schnell. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, man muss ihn Schritt für Schritt einführen. Erster und wohl wichtigster Schritt ist und bleibt jedoch die Indoktrinierung der Menschen mit der Ideologie. Das Denken der Menschen muss ändern, ansonsten ist der Darnocismus sinnlos.

Ianus
03.05.2004, 05:51
Ist dir klar, dass du soeben alle Merkmale des voll ausgebildeten klassischen Sozialistischen Systemes beschrieben hast? :hehe:

Die Ideale Staatsform ist und bleibt eine wohlwollende Diktatur unter der Knute eines aufgeklärten und unendlich liebenden Diktator.;)

Außerdem ignorierst du, dass ein zentralisierter Staat diese Ausmaßes vermutlich bei der Sichtung aller für eine vernünftige Entscheidung notwendigen Informationen und der dabei durch informationsaustausch entstehenden Papierknappheit zugrunde gehen wird.:hehe:
Der Sozialismus in Russland konnte die Informationsmenge des eigenen Landes nie bewältigen, wie will da deine Weltbürokratie erst damit zurechtkommen?

Darnoc
03.05.2004, 06:00
@Ianus: Oh, Herr, bitte schenke uns bessere Schulen, damit die Leute besser lesen lernen!

Das hat überhaupt nichts mit Sozialismus oder mit Diktatur zu tun. Ich sagte, nur Leute, welche zu regieren fähig sind kommen in die Regierung. Die Regierung wird nicht länger gewählt, sondern die Mitglieder werden dank ihren überragenden Fähigkeiten ausgewählt. Genauso verfährt man mit allen anderen Berufen, für jeden seinen Platz.

Ein einzelner Mensch oder eine kleine Gruppe von Menschen könnte diese Datenmenge niemals bewältigen. Deshalb besteht die Regierung aus all den dazu befähigten Menschen. Jeder Mensch hat ja andere Begabungen und das Ziel des Darnocismus sollte es sein, diese möglichst effizient einzusetzen. In der darnocistischen Regierung wird es Leute geben, die gut Situationen einschätzen können, die gut organisieren können, die ein natürliches Leitertalent besitzen, die gut kritisieren und Fehler entdecken können, die konstruktive Vorschläge vorbringen können und die diese Vorschläge in die Praxis umsetzen können. Leute mit diesen Fähigkeiten wird automatisch einen Platz in der Regierung zugewiesen werden und zwar in jener Institution, wo ihre Begabung gebraucht wird. Um Machtmissbrauch zu verhindern, beobachten sich die Institutionen gegenseitig und sobald eine mehr Macht zu erlangen versucht, wird sie von den anderen daran gehindert. Dadurch erhält man ein stabiles Gleichgewicht der Mächte im Staat.

Meine Idee hat eher Ähnlichkeiten mit Huxleys Brave New World, falls du diesen wirklich guten Roman einmal gelesen hast.

Ianus
03.05.2004, 07:40
Es ist schon nach zwölf, entschuldige deshalb, wenn ich mich kurz fasse.
Ich habe 1984 gelesen, und auch Brave New World. Zusätzlich auch noch Fahreiheit. Und Plotin und Nietsche und Aristoteles und Platon und Gurdijeff und Doi und Maruyama und die Bhagwat Gita und die Diamantsurta und das Tao-Te-King und Konfuzius und Machiavellis 'Il Principe' und 'Der Fürst' vom gleichen Autor. Um meine Bildung muss ich mir keine Sorgen machen :D, erst letzte Woche wurde ich zudem zum zweiten mal auf mein Wissen um das sozialistische System geprüft. Mir ist also ziemlich egal, welches Wort du vor deinen -ismus hängst. Einen klassischen Sozialismus erkenne ich gerade noch.

Hast du übrigens Marx und Kane gelesen? Ich würde es dir empfehlen, bevor du eine Sythese von Kapitalismus und Kommunismus versuchst. Es wäre vielleicht auch nicht schlecht, wenn du ein paar kritiker von Kant liest. Da ich mich nicht lange mit ihm selbst beschäftigt habe, kenne ich leider selbst keine. Ich würde allerdings nicht viel auf den praktischen Wert der Ideen eines Mannes geben, der selten einmal aus seiner Heimatstadt herauskam.

Falls du Huxley Brave New World nicht nur gelesen, sondern auch verstanden hättest, würdest du vielleicht begreifen, dass dieses System nur wegen weitgehender Manipulation der Menschen funktioniert hat. Weil schon lange vor der Geburt die Menschen in Kasten eingeteilt wurden und sie bei ihrer Geburt dementsprechend ausgestattet waren konnte jeder seinen Fähigkeiten gemäß arbeiten. Weil nach ihrer Geburt ihre Bedürftnisse in eine Bahn gelenkt wurden, die der Wirtschaft dienlich und dem Staat nicht schädlich waren, blieb das System stabil.
Sich auf Huxley zu berufen zeugt nicht gerade davon, dass du ihn sorgfältig gelesen hast. Er beschrieb keinen Ideastaat, sondern eine Dystopie, ein System das sich auf Kosten seiner Bürger erhält.

Anscheinend hast du auch überhaupt keine Vorstellung davon, wie viel Information täglich produziert wird. Des weiteren ignorierst du, dass Menschen prinzipiell egoistisch handeln und ein System, das sich selbst kontrollieren muss entweder gelähmt wird und sehr ineffizient läuft, oder alle Posten verdoppelt und zu einem unübersichtlichen Bürokratischen Albtraum heranwächst. Die Kontrolle der Macht kann nicht über Selbstbeobachtung erfolgen, wenn alle Beobachter gleichzeitig auch noch arbeiten sollten bedeutet dies für sie eine Dreifachbelastung:
1) Die zugeteilte Arbeit verrichten
2) Alle anderen im Auge behalten und die Arbeit verrichten
3) Sicherstellen das man auch nicht den kleinsten Fehler macht oder zumindest nicht dabei beobachtet wird, da man sonst sich selbst und der gesamten Abteilung Schaden zufügt.

Um diesem Schicksal zu entgehen werden sich deine Beamten ziemlich schnell untereinander abgesprochen haben und das System inoffiziell zu ihren Gunsten ändern damit sie effektiver nach Macht streben können. Da keine Kontrolle von Außen vorhanden ist können sie schalten und walten wie es ihnen recht ist. Mit diesem Problem beschäftigt sich die neue politische Okonomie unter der Bezeichung "Prinzipal-Agent-Beziehung", vielleicht auch ein lesetipp für dich? ;)
Was willst du nun tun? Einen zweiten Beamtenapparat installieren, der ersteren kontrolliert und diesem von einem dritten kontrollieren lassen ad infinitum? Oder machst du es wie Huxley und spritzt allen Drogen, damit ihr Machtstreben gebremst wird?

Ich möchte aber noch gerne wissen, wie du objektiv festellen willst, das jemand gut organisieren kann, ein anderen ein begabter Führer ist und der nächste ein geschickter Kritiker und wie du all diese Menschen dann dazu zwingst, zusammen für ein höheres Gut anstatt für ihre eigene Bereicherung zu arbeiten.
Ich darf auch noch daran erinnern, dass höhere Bildung oder Intelligenz nicht unbeding umgänglichere und flexible Menschen macht. Einstein, z.b. lehnte die Quantentheorie bis ins Grab hinein ab und inzwischen sind einige seiner Theorien experimentell widerlegt worden.

PS: Ich durchlaufe gerade meine Höhere Ausbildung an einer Uni, aus dem Schulbetrieb bin ich schon draußen. Deine Reformbemühungen sind bei mir also schon vergeblich, die Schule hat ihr Teufelswerk schon vollbracht }:) Gute Nacht.

Darnoc
03.05.2004, 23:32
Was nennst du einen Idealstaat? Einen Staat, der dem einzelnen Bürger das beste bietet? Für mich ist dies nicht ein Idealstaat. Der einzelne Mensch ist unwichtig, nur die Gesamtheit aller Menschen ist wichtig. Wenn Teile des Organismus abgetrennt werden müssen, um den Organismus zu retten, so macht man es eben. Wenn es nötig ist, dass Menschen sterben, um die Menschheit zu retten, so sterben sie eben.

Der Idealstaat ist nicht der Staat, der den Bürgern die beste Lebenssituation bietet, sondern der für ewig ein stabiles Gleichgewicht erhalten kann und die höchstmögliche Effizienz erreicht. Wenn er dann noch nebenbei die Bedürfnisse des Menschen grösstenteils erfüllen kann, ist dies natürlich ein nützlicher Bonus.

Deshalb ist Huxleys Staat ein Idealstaat, er hat die höchste Perfektion erreicht. Er ist aber ein positiver Idealstaat, Orwells Staat ist ein negativer Idealstaat, beide haben die Perfektion der ewigen Beständigkeit erreicht, jedoch auf verschiedenen Wegen.

Ich habe Huxley sehr wohl verstanden. Deshalb habe ich auch geschrieben, dass, um den Darnocismus, umzusetzen, die Menschen sehr stark manipuliert (psychologisch) und indoktriniert werden müssen.

Das mit der Selbstlähmung mag stimmen bei einem gewöhnlichen Staat, doch sollte das Endziel des Darnocismus sein 1. die Datenmenge extrem zu vereinfachen, indem mathematische Gesetze zu Bevölkerungsbewegung (sozial, kulturell, ökonomisch und politisch) erforscht und formuliert werden, damit man dies mit einfachen Formeln berechnen kann. (Diese Idee hatte übrigens Isaac Asimov, falls du Foundation von ihm gelesen hast; er nannte diese Wissenschaft "Psychohistorik")
2. Soll grosse Anstrengungen in Richtung Genetik unternommen werden, um Menschen künstlich und nach Mass zu erzeugen, damit man eine Kaste von Menschen heranzüchten kann, die über eine extreme Leistungsfähigkeit des Gehirns verfügen, welche dann die Regierung bildet. 3. Soll noch grössere Anstrengung auf Erforschung des menschlichen Geistes verwendet werden. Der menschliche Geist ist zu weitaus mehr fähig, als wir uns momentan vorstellen können. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Mensch schlussendlich gar auf den Grossteil der Technologie verzichten kann, da sein Geist bereits ausreicht.

Auch wird die Religion als Mittel zum Zweck benutzt werden, um 1. Die Menschheit zu einen 2. Den Frieden zu wahren und 3. Die Bevölkerung zu kontrollieren.

Ich habe gerade nicht Zeit, auf die restlichen Fragen und Kritikpunkte werde ich später noch eingehen.

P.S. Ich habe Marx, Kant, Huxley, Orwell, Aristoteles und Platon gelesen sowie einige andere, die mir momentan nicht in den Sinn kommen. Ich habe schon so viel gelesen, dass ich mich gar nicht mehr an alles erinnern kann. Kein Buch ist vor mir sicher ;)

DerDicke
12.09.2006, 20:00
Wenn er dann noch nebenbei die Bedürfnisse des Menschen grösstenteils erfüllen kann, ist dies natürlich ein nützlicher Bonus.
)
Meiner Meinung nach gehen die Bedürfnisse des Menschen vor alles andere. Der Sinn der Natur ist es, dass sich eine Spezies fortpflanzt, verbreitet und erhält. Dieses wird nur durch ein Wohlbefinden der Menschen erreicht. Ist ein Mensch nicht glücklich, vermittelt er dies den nächsten und diese werden auch dadurch manipuliert. Sind aber die Bedürfnisse des Menschen gedeckt, so wird dieser auch glücklich sein und kann und wird sich auch um die Bedürfnisse der anderen kümmern.
Durch Arbeitsteilung hängt all dies zusammen. Leider hat jeder Mensch andere Bedürfnisse, sodass die Deckung jener Bedürfnisse völlig individuell laufen muss.
Daher möchte ich sagen, ohne auf eine konkrete Staatstheorie herauszuwollen, dass der perfekte Staat auf die Deckung der Bedürfnisse aller aus ist und nicht in der Richtung der Effizienz der Forschung der Natur. Die Natur hat uns erschaffen und unsere Lebensform IST perfekt.
Der Mensch ist auf Perfektion aus, obwohl er jene nie erreichen wird. Daher sucht der Mensch auch immer weiter nach den richtigen Staatstheorien.

Was ich sagen will, ist dass es in erster Linie nicht wichtig ist warum etwas ist, sondern das es ist und wie man damit umzugehen hat.

Goddess
12.09.2006, 20:08
Hmm, da wir jetzt ja ein Politikforum haben, würd ich sagen, daß es jetzt besser dort hinein passt, oder? Is aber natürlich nur ein Vorschlag.

derBenny
12.09.2006, 21:16
Ein alter Thread ... aber trotzdem interessant.
Auch wenn der Showdown des Schwanzvergleichs auf sich warten lässt. ^^

Aber ganz unabhängig davon hat Zedar natürlich heute genau wie vor 2 Jahren im großen und Ganzen Recht. Unsere Bundeskanzlerin hat ihren Posten mit Sicherheit nicht bekommen, weil sie so kompetent ist. Ich will ihr ihr politisches Geschick nicht absprechen, aber ich bin sicher, dass es viele Menschen gegeben hätte, die die Aufgabe besser hätten erfüllen können. Aber die Mechanismen, die einen zu politischer Macht verhelfen, filtern einen Großteil der geeigneten Personen aus (da können Platons Philosophen zappeln soviel sie wollen ^^).

toho
13.09.2006, 13:50
omg, ich dachte schon, darnoc wäre wieder da...*puh*