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Mithrandir Moon
26.01.2003, 23:03
~Eure Meinung sind erwünscht!~


Vampires ~Dawn~
-Side Story zu Kapitel 1

(Valnar erzählt)

Zu Zeiten als ich noch als Mensch auf Erden wandelte, fühlte ich mich erfüllt, ich besaß alles was ich mir je erwünscht hatte und mir mangelte es an nichts. In Klennar wuchs ich auf, dort lernte ich die Menschen meiner Art kennen. Meine Kindheit musste ich ohne Elterlichen Beistand verbringen, aber noch auf dem Sterbebett versicherte mir meine Mutter, das mein Vater uns nicht vergessen hatte und wir drei irgendwann wieder vereint wären. Diesen Glauben behielt ich, bis ich 12 Jahre alt war, und es gab eine Zeit, da konnte ich nicht mehr länger daran glauben, das mein Vater je wieder zurückkehren würde. Meine Kindheit war nicht gerade leicht, aber durch die Umstände der Elternlosigkeit schien sie für mich im nu vorüber zu sein, da ich von Kind auf lernen musste selbständiger zu sein. Leon, der Bürgermeister unserer Stadt, nahm sich meiner an, bis ich 16 Jahre alt war. Ich verdanke ihm viel. Als meine Mutter unter der Erde lag, war er es, der sich um meine Erziehung und Bildung kümmerte. Es verging ein Jahr nach dem anderen, und ich wuchs zu einem stattlichen jungen Mann heran. Auf einem dieser späten Sommerfeste habe ich auch sie getroffen. Aysha. Sie hatte schon immer eine besondere Ausstrahlung auf die Leute gehabt, die sich mit ihr unterhielten, und bei mir war es nicht anders. In ihrer Art konnte ich die Zurückhaltung und die Ängste spüren, die wohl jedes junge Mädchen in ihrem Alter von 18 Jahren mit sich herumschleppt. Es war die Angst vor der naheliegenden Zukunft. Vor Veränderungen die unverweigerliche Folgen auf das bisherige Leben haben würden. Damals habe ich das noch nicht verstanden, aber wenn ich heute an diese Zeit zurückdenke, tue ich es. In meinen Augen war sie das schönste Mädchen auf der ganzen Welt und als wir uns wir uns besser kannten, erkannte ich hinter ihrem Schutzwall aus emanzipierter Höflichkeit und Schüchternheit eine Person die vor Selbstvertrauen in sich selbst und in ihre Freunde heller erstrahlte als der Nordstern am Himmelszirmament. Ich bekam täglich die Gunst ihre Gesellschaft zu genießen, da wir beide gerne hilfsbereit unseren Mitbewohnern aus Klennar die überschüssige Arbeit abnahmen. Soweit ich mich erinnern kann, hat sich die Stadt schon immer gegenseitig geholfen. Ich bedauere manchmal das es heute nicht mehr so ist. Dennoch kann ich ihnen ihr gegenseitiges Misstrauen nicht verübeln. Zuviel ist geschehen und verschwiegen worden, als das sich die Bewohner von Klennar noch Vertrauen schenken könnten. Damals lebte ich jedoch in voller Harmonie und bemerkte nicht was sich in der Stadt veränderte.

Ich weiß noch das Aysha und ich, an einem warmen Nachmittag im Wald, Leon beim Holzhacken und Brennholz sammeln zur Hand gegangen sind. An diesem Nachmittag konnten wir uns beide nicht so recht auf die uns zuerteilte Arbeit konzentrieren. Es mag wohl am sonnigen Wetter gelegen haben, vielleicht auch weil wir schon vorher diese Gefühle füreinander teilten, aber an diesem Tag spielten wir im dichten Kieferwald verstecken und schreckten das Wild auf. Die Arbeit ließen wir links liegen, aber ich glaube nicht das Leon es mir je nachgesehen hat. Nach ein paar Stunden verstecken fing sie an vor mir davonzulaufen, und ich musste sie versuchen zu fangen. Mein Gemüt war zu dieser Zeit sehr erhitzt und auch in Ayshas Augen konnte ich eine stetig anwachsende Erregung feststellen, als sie keuchend versuchte, wie ein scheues Kaninchen, das eigentlich gefangen werden wollte, meinen Händen zu entwischen. Ihr blondes Haar und ihr kurzes Sommerkleid flatterten im Wind und ich konnte kurze Augenblicke, die mir wie Minuten vorkamen, unter ihren Rock sehen. Mein Verlangen nach ihr war an diesem heißen Sommertag unbeschreiblich groß. Als ich sie schließlich vor einer alten Eiche auf einer grünen Lichtung zu fassen bekam, verfingen sich zuerst unsere verliebten Blicke und dann unsere Körper ineinander. Aysha kam mir keuchend und mit einem hinreißenden lächeln im Gesicht näher und ich wusste schon damals mit Gewissheit, dass es für mich nur diese eine gab, und ich sie immer lieben würde. Als sich unsere Lippen berührten und zu einem Kuss verschmolzen, geschah es zunächst zaghaft, doch kurz darauf mit einer Leidenschaft, die für mich kein höheres Glück hätte sein können, und in diesem Augenblick hatte ich ein Hochgefühl welches sogar die Freude über den letzten Besuch meines Vaters, vor 12 Jahren übertraf. Ich weiß nicht mehr, warum ich gerade in diesem Moment an ihn dachte, aber Aysha minderte die Schmerzen meiner Vergangenheit. Sie ersetzte mir vieles, das mir meine Eltern nicht geben konnte- gab mir ein Gefühl der Wohlbehütung und Mutterliebe- auch wenn das komisch klingen mag, in unserer Beziehung bemutterte sie mich oft ein wenig. Ihr allein hatte ich es letztendlich zu verdanken das ich mich wieder wie in einer Familie fühlte, nun aber selbst der Herr im Haus war. Fortan tat sie dies immer für mich, und hatte auf ihre selbstsichere tugendhafte Art, immer einen guten Rat für mich parat. Als sie und ich an diesem Abend zusammen mit Leon auf seinem Heuwagen- wo ich schon so manch vertrauliches Gespräch mit dem alten Mann hatte, zurückkamen, schwiegen wir alle drei. Es bedurfte damals keinerlei Worte um die Situation für uns drei verständlich zu machen. Leon erkundigte sich auch nicht, welchen Beschäftigungen wir an diesem Nachmittag nachgegangen waren, aber es blieb ihm auch nicht verborgen das Aysha und ich unser Verhältnis bekräftigt hatten und nun ein Paar waren. „Das glücklichste Paar in ganz Klennar“, so nannten unsere Freunde aus der Stadt uns fortan. Ein paar Monate später, steckte ich meiner Aysha einen Verlobungsring an den Finger. Das war der Zeitpunkt an dem ich mich Selbstbewusster denn je gefühlt hatte.

Auch wenn ich mir in meinem Zustand von damals wirklich wie der „glücklichste Mann auf der ganzen Welt“ vorgekommen war, störte mich doch eine einzige Sache an meiner entzückenden Freundin. In all der Zeit, in der wir beide uns gekannt hatten, als Freunde, sowie als Paar, fiel mir erst kurz nach unserer Verlobung auf, dass Aysha so gut wie nie über sich selbst und ihre Vergangenheit sprach. Ich hätte gerne mehr über sie gewusst, kam es mir doch manchmal so vor als rede ich mit einem „Geist“. Ein Mädchen das einfach nur da war um mich glücklich zu machen und meine Bedürfnisse zu befriedigen. Ich dachte zuerst es würde einfach sein mehr über sie zu erfahren, aber Aysha hatte eine ausgesprochene Begabung dazu die Dinge aus dem Alltag so interessant zu schildern, dass es mir oft gar nichts ausmachte, wenn wir das Thema wechselten. Ich hatte es auch nie eilig damit es zu erfahren, da ich mir früher sicher war, wenn wir erstmal eine Zeitlang zusammen lebten, würde sie mir früher oder später alles anvertrauen. Sie benahm sich nicht wie ein unglückliches Mädchen und so dachte ich nicht mehr länger über diese Sache nach.

Ich kann mit Sicherheit sagen das meine Lebzeit als Mensch durch Aysha einen Sinn bekommen hat. Unerklärlich waren mir nur die heftigen Kopf- und Nackenschmerzen, die mich in regelmässigen Abständen verfolgten, kurz nachdem wir zusammengezogen und uns verlobt hatten. Wenn ich heute zurückblicke muss ich der „Geist“ gewesen sein. Der Gedanke das sich Menschen so leicht von der Wahrheit täuschen lassen, flösst mir jetzt noch Angst ein. Aber vielleicht wollte ich auch nur, wie alle Menschen auf dieser Welt, einfach Leben. Leben und die Realität nicht wahrhaben. Manchmal, wenn ich Nachts schreiend und aufgewühlt von meinem Nachtlager aus dem Alptraum erwache der mich schon seit ich nicht mehr unter den Lebenden weile verfolgt, denke ich das es „falsch“ war so unbeschwert zu leben. Vampire können sich nicht einfach in menschliches Aussehen kleiden. Solche Kreaturen gibt es nicht. Aber am Tage, da weiß ich es besser. Am Tage weiß ich es besser...


~Eure Meinungen sind erwünscht~

Mithrandir Moon
26.01.2003, 23:05
Mithrandir: Schön geschrieben ;).

Leider hatte ich noch nciht die Zeit, die andere Vampire Dawn Fiction zu lesen, was aber sicherlich bald geschehen wird ;).

XTRMNTR2K: ;O

:A :A :A
(3 von 2 Daumen ;) )

New Tidus: herrlich. mach weiter so !
kanns kaum abwarten !

Mithrandir Moon
26.01.2003, 23:06
Vampires ~Dawn~
-Side story zu Kapitel 1

(Asgar erzählt)

Meine Vergangenheit? Sie war nicht besonders angenehm oder von positiven Ereignisse geprägt, und eigentlich rede ich mit niemanden gerne über diese Erlebnisse, die schon meine Kindheit beeinflusst haben. Der sadistische und blutrünstige Vampir Asgar soll schmerzhafte Erinnerungen gehabt haben? Das glaubt ihr mir jetzt sicher nicht, und ich muss sagen, auch mir fällt es schwer daran zu glauben das ich mal eines dieser unschuldigen Kinderchen war, deren Blut fortan auf meiner Speisekarte ganz oben steht. Aber auch ich war einst menschlich und würde es am liebsten vergessen. Ich war einer von ihnen. Doch lasst mich euch von meinen zwischen dem menschlichen Dasein und meinem Leben als Vampir erzählen. Ich muss schon immer ein unartiges Kind gewesen sein, denn ich glaube mich daran zu erinnern das es meine Mutter und mein Vater nie einfach mit mir hatten. Ich trieb mich oft draußen rum, und meine Mutter machte sich ständig sorgen um mich. Nicht so mein Vater. Ihm war es schon immer egal wo ich war, wenn er mit mir sprach, dann nur wenn ich etwas angestellt hatte. „Tunichtgut!“ oder „Memme!“, so nannte er mich immer. Und jedes Mal tat es mir fürchterlich weh, obwohl ich nie verstand warum ich überhaupt gescholten wurde. Eines Abends kam er zurück und erwischte mich dabei wie ich mit seinem Pfeife herumspielte. Ich wollte ihm damals zeigen das auch ich ein Mann war. Wenn ich wie er, die Pfeife rauchen würde, und wenn er mich dabei gesehn hätte, vielleicht wäre ich dann in seinen Augen das gewesen was ich immer für ihn sein wollte. Sein Sohn. An dem Abend prügelte er wie wild auf mich ein, und die Schmerzen waren höllisch. Sie kamen mir vor wie eine Ewigkeit und es gab keinen Moment in dem ich mehr Hass auf meinen Vater verspürt hatte wie in diesem Augenblick. Er fuhr damit fort auf mich einzuschlagen bis die Striemen seiner Peitsche meinen Rücken erlahmt hatten und sein Arm keine Kraft mehr hatte um weiterzumachen. Mein Rücken war voller Blut, und als sich mein Vater wieder beruhigt hatte, ließ er es zu das mich meine Mutter verarztete. Es dauerte eine ganze Woche bis ich wieder laufen konnte, aber seit dem habe ich seine Pfeife nie mehr angerührt. Mutter hatte stets versucht aus mir einen guten und wohlerzogenen Knaben zu machen, aber ich habe ihr nie gehorcht. Ich konnte ihr nicht gehorchen. Sie war damals die einzige Person bei der ich mir das leisten konnte ohne geschlagen zu werden. Das verschaffte mir ein kleines Gefühl der Genugtuung, und so konnte ich die Schläge ertragen die mir mein Vater in regelmässigen Abständen zukommen ließ, wenn er mal wieder zuviel getrunken hatte, oder Streit mit meiner Mutter anfing. Er schlug auch sie, und das war für mich schlimmer als die dutzenden Trachtprügel die ich hatte einstecken müssen, denn Mutter nahm alles ohne Wiedersprüche hin, und sie hörte auch nie auf diesen Mann zu lieben. Den Mann der sie und mich, seelisch und körperlich misshandelte. Manchmal waren seine Schläge so hart das meine Mutter leise zu wimmern anfing. Er schlug sie ins Gesicht, bis es blutig war, einmal brach er ihr dabei fast die Nase. Wenn ich ihn dann weinend bat damit aufzuhören, schlug er nur noch fester zu und anschließend wandte er sich dann an mich. Irgendwann habe ich dann aufgehört zu weinen. Es geschah ganz unbewusst, aber mit der Zeit lernte ich keine Miene mehr zu verziehen, wenn er über mich herfiel und mich so heftig verprügelte das mir meistens noch am nächsten Tag alle Knochen davon weh taten. Innerlich aber habe ich mir immer wieder vorgestellt wie ich meinem Alten mit einem Stein den Schädel einschlug, und solange weiterhämmerte, bis all sein Blut den Boden bedeckte. Zu einer Zeit als es gerade besonders schlimm mit ihm war, hielt ich mich oftmals fern von unserem Haus. Ich spielte draußen mit den Tieren, oder fing wüste Prügelleien mit den Dorfjungen aus Asran, der Stadt in der ich mit meiner Familie wohnte, an. Nicht selten gab es mehr als ein blaues Auge, denn wer sich mit mir anlegte, musste fortan mit dem schlimmsten rechnen. Unter vielen Kindern aus meiner Umgebung galt ich als „Monster“ und ich fand gefallen an dem beinahmen. Es blieb auch meistens nicht bei einem blauen Auge, wenn ich anfang so richtig auszurasten. Unter meiner Faust kamen Schädelbrüche, schwerste Verbrennungen (eine meiner Lieblingsbeschäftigungen war es meine Opfer mit Mehl zu füttern, und ihnen anschließend kleine Kracher in den Mund zu stecken- so konnten sie oft einen ganz Tag lang nicht mehr essen) und viele Blutergüsse zustande. Wenn mir das alles zu langweilig wurde nahm ich mir beiweilen auch einen größeren Stein und schlug damit auf wehrlosen Eidechsen oder Kaninchen rum, so lange bis sie blutend dalagen und ihren letzten Atemzüge aushauchten. Wenn sie Glück hatten war schon der erste Hieb tödlich, aber ich bemühte mich meine Opfer so lange wie möglich am Leben zu lassen um mich an ihren verzweifelten und gequälten Schreien zu erfreuen. Es war ein grausames Spiel was ich da tat, aber es schien auch aus meiner Sicht hin gerecht- und die einzige Methode meinen Frust Luft zu machen. Andernfalls wäre ich wohl mit der Zeit unter diesem Mann verrückt geworden. Wenn mich nicht schon die harten Schläge, die auf meiner Haut oft brannten wie Feuer, wahnsinnig machten, taten es die Augen dieses Mannes, die mich ansahen als seie ich eine Art „Ding“, das es nicht Wert war am Leben zu sein. Letzendlich habe ich nur noch „Hass“ gegen diesen Mann empfunden, den ich mir einst als großes Vorbild vorgenommen hatte. Ich konnte ihm aber nicht gegenüber treten, denn er war viel stärker als ich und hätte mich wohl mit ein oder zwei Schlägen außer Gefecht. Einmal wagte ich es aber doch, und an diesem Abend schlug er mich so gnadenlos und so fest das er mir nicht nur alle Knochen prellte sondern mir auch drei Rippen brach, als er mit seinen Füßen gegen meinen wehrlosen Körper trat. Ich verbrachte die nächsten zwei Wochen zuhause auf meinem Nachtlager und meine Mutter besuchte mich regelmässig und versuchte es mir an nichts fehlen zu lassen. Ihr Gesicht war während dieser Zeit oft schmerzverzerrt, ich konnte mir denken das mein Vater sie nun noch öfters schlug, da er ihr mit Sicherheit die Schuld für mein Aufrührerisches Verhalten zukommen ließ. Es schmerzte mich sie so zu sehen, und ich war im Bett, selbst schwerverletzt und konnte nichts für sie tun. An einem Abend kam sie an mein Nachtlager und bat mich darum meinem Vater in Zukunft zu respektieren und ihm niemals wieder zu wiedersprechen. Ihre Augen waren gefüllt von Angst, und sie waren schrecklich müde. In diesem Augenblick begriff ich, dass ich selbst nur ein Kind war das nichts gegen die größeren und mächtigeren bewirken konnte. Der Gedanke daran machte mich beinahe verrückt und ich strebte fortan danach so schnell wie möglich Erwachsen zu werden. Heraus aus der Welt der Kinder, die mir nie wirklich etwas bedeutet hatte. Das was ich in Zukunft wollte war „Kraft“ und „Macht“. Ich begriff das ein Überleben ohne diese Dinge in der Welt in der ich mich befand nicht möglich war. Und all die Jahre versuchte ich meinen Vater einen Platz in dieser Rangordnung zuzuteilen. Er war mir immer stark erschienen, aber als ich etwas älter war, begriff ich das mein Vater im Grunde nur ein egoistischer, meistens stockbesoffener unrasierter Tölpel war, der meiner Mutter und mir das Leben schwer machte und seine Wut nur auf uns abließ, weil wir schwächer waren als er. Ich begann diesem Mann zu verachten. Im Grunde war er ein schrecklicher Feigling. Er hat mich und Mutter im Stich gelassen, als es um unser Leben ging.

Als „Sie“ kamen rannte er panisch vor Angst fort von uns und der Gefahr. Sein Leben war ihm wichtiger als wir, aber wäre es anders gewesen hätte ich mich doch sehr über diesen Menschen gewundert. Und „Sie“ haben meine Mutter getötet. Abgeschlachtet wie ein Vieh, das gemästet wird. Als der dunkle Mann die Tür aufschlug, sind wir aus einer dunklen Ecke des Hauses nach draußen in den Regen geflohen. Ich kann mich nicht erinnern das es an einen anderen Tag je wieder so stark gestürmt hat wie an diesem. Doch „Sie“ haben uns gesehn. Und der dunkle Mann hat meine Mutter mit einem Schwert getötet. Meine Mutter hielt mich nur schützend im Arm, so bekam ich das ganze erst viel später mit. Als sie wegen des nassen und matschigen Bodens stolperte und hinfiel, warf sie sich instinktiv auf mich, damit „Sie“ mich nicht finden konnten. Gleich darauf durchbohrte die scharfe Klingen ihren Hals und ich lag unter ihr und das Blut tröpfelte aus ihrem Hals genau auf mein Gesicht und in meinen Mund, als ich verzweifelt versuchte Luft zu holen. Ich glaube meine Mutter hat mir noch zugelächelt. Das war das letzte was ich von ihr gesehn habe, denn kurz darauf wurde sie enthauptet und es schoss noch mehr Blut auf meine Kleidung. Sie war trotz des Regens an diesem Tag blutig. So voll von Blut habe ich nie mehr ausgesehn, nichteinmal jetzt wenn ich die Mädchen oder Kinder reihenweise abschlachte. Ich erblicke allerhöchstens einen Ansatz dessen was mir damals angetan wurde. Ich weiß noch das ich mich unter diesem Körper zu verstecken versucht hatte, aber „Sie“ fanden mich sofort. Der Mann in Schwarz zog mich hervor und ich zappelte nicht wie wild, so wie es jedes andere Kind getan hätte, sondern blickte ihm ehrfürchtig in die Augen. Ich erwartete den Tod. Um Gnade zu flehen hätte Schwäche gezeigt, und das wollte ich diesen Gestalten nicht göhnen. Unter der Erziehung meines Vaters wurden meine Gesichtszüge aggressiv und ich hatte die kalten Augen eines Killers, nicht die eines Kindes. Vielleicht waren es gerade diese Augen, die den Mann in Schwarz fesselten, denn er tötete mich nicht, sondern biss mir in den Hals und entnahm mir eine große Menge meines Blutes. Ich empfand in diesem Moment eine Art Vorfreude, keine Ahnung worauf, aber ich spürte wie ich mein ganzes Dasein plötzlich einen Sinn ergab. Ich wurde geboren um als etwas mächtigeres wieder aufzuerstehen. Als einer von ihnen. Man ließ mich zwischen den Leichen meiner Mutter und den Stadtbewohnern zurück und ich muss wohl eine ziemliche Weile geschlafen haben. Als ich wieder erwachte hatte ich den großen Drang das Blut, das man an mir selbst vergossen hatte, auf meiner Zunge zu schmecken, es dürstete mich förmlich danach. Es dauerte auch nicht lange bis ich mein erstes Opfer fand, ein kleiner Vogel der sich neugierig zu meinen Füßen gesetzt hatte. Ich ergriff ihn behutsam als sich meine Gesichtszüge plötzlich veränderten und ich nur noch den Wunsch hatte das Blut dieses Vogels auf meiner Zunge zu spüren. Ich ballte die Hand, die den Vogel hielt, zur Faust und drückte dann mit aller Kraft zu. Das Blut schmeckte frisch und jung und zerlief auf meiner Zunge wie Wasser. Das war jedoch nichts im Gegensatz zu dem Blut von jungen Frauen, in dessen Genuss ich erst im Laufe der Jahre kommen sollte. Ich verbrachte meine Tage damit ziellos umher zu streunen, auf der Suche nach Nahrung. Manchmal fand ich reichlich, aber oft sogar gar nichts. Die Tiere spürten irgendwie das von mir eine Art kalte Aura ausging und bemühten sich so gut sie konnten Abstand zu mir zu halten. Im Laufe der Zeit lernte ich wie ich sie überlisten und trotzdem fangen konnte. Ich eignete mir Finten und Techniken das Jagens an und erforschte meine neuen Fähigkeiten. Von Tag zu Tag wurde ich mächtiger. Nun konnte ich die schwächeren unterdrücken, es gab niemanden der sich noch mit mir messen wollte. Dennoch musste ich lernen meine Macht nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Nachdem ich ein ganzes Dorf, mitsamt Frauen und Kinder ausgesaugt und getötet hatte, fiel mir auf das ich auf diese Weise ziemlich schnell in eine heikle Lage kommen konnte, denn anscheinend war meine Rasse den Menschen nicht unbekannt. Das ich fortan im Hintergrund agieren muss, stört mich aber nicht, denn ich genieße mein jetziges dasein als Kreatur der Nacht. Die Menschen haben Wesen wie mir den Namen „Vampir“ gegeben. In ihren Augen bin ich ein Monster, das jungen Frauen und kleinen schutzlosen Kindern ihr Blut aus den Körpern saugt und sich daran erfreut. Mit einem haben sie recht. Ich mag es wirklich wenn mich meine Opfer mit verängstigten und eingeschüchterten Blicken begutachten, so als sähen sie dem Teufel persönlich ins Angesicht. Besonders die jungen Frauen, fangen oft das weinen an, wenn ich sie, durch einen meiner Bisse gelähmt habe und ihnen mit genussvollen Geräuschen das Leben aus der Hülle, die sie „Fleisch“ nennen, sauge. Ich mag es wenn ich meine Opfer bei Nacht überrasche und sie kreidebleich im Gesicht werden. Ich liebe es wenn sie das zittern anfangen und mich weinend darum bitten ihr Leben zu schonen. Aber ich schone es nicht. Doch töten tue ich sie auch nicht gleich. Das wäre doch viel zu langweilig. Der Umgang mit Menschen ist für mich eine Art Spiel. Manchmal spielen wir im Dunkeln fangen, ab und zu mimme ich auch einfach den herzenguten Wanderer, der bei Nacht ganz zufällig an eine Türe klopft und um Einlass bittet. Und wenn die Maskerade dann fällt, erfreue ich mich an ihren leidvollen Gesichtern voller Entsetzen. Und ich fühle mich mächtig, weil ich dieses entsetzen bin. Und weil ich ihr Schicksal in der Hand habe. Ich will sie alle leiden sehen...

Mithrandir Moon
26.01.2003, 23:08
webzapperDX: wow, du schreibst wirklich gut O_O
Ich hab auch(bzw. nur)die anderen VD-Fan Fics von dir gelesen, die sind ebenfalls extrem gut gelungen, auch wenn die Omakez etwas "gewöhnungsbedürftig":D sind.

Wann giebts Kapitel 3 ? und...
...
...wie kann man nur soviel schreiben ?:eek: :confused: :D ;)

-webzapper-

Mithrandir: So, hab mir gestern Kapitel 2 durchgelesen und muss sagen, dass ich mich jetzt auch wieder daran erinnere warum ich Vampire nciht so gerne mag :D. nein im Ernst, ich mag diese kaltblütigkeit der Vampire nciht, dieses "ist ja nur ein kleines Mädchen", diese herzlosigkeit, dass sie es mögen, wenn ihre Opfer Angst vor ihnen haben... :rolleyes:

Aber naja, ist trotzdem schön geschrieben undzeigt, dass Du auch aus verschiedenen Perspektiven schreiben kannst :A

Laguna: Danke für eure Meinungen^^ Und was dein Bezug auf die "Vampire" betrifft Mithrandir, nicht alle Vampire sind und denken so grausam wie Asgar ;) Es gibt auch das gute in ihnen. Bei Vampires Dawn wird das menschliche btw. das gute von Valnar verkörpert, während Asgar die bösen Seiten der Vampire aufzeigt. Und eigentlich sind es nicht bloß die Vampire, auch zwischen Menschen gibt es das gute sowie auch das böse. Asgar ist eben nur vom rechten Pfad abgekommen. Und da ist er sicher nicht allein auf der Welt^^ Aber danke das du das erwähnt hast :)