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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Spam-Mafia-Roman - Schatten über Talster City



The_question
01.04.2004, 21:21
Hallihallo meine Kollegen :)

Nein! Es ist kein April-Scherz! :D
Hier ist TQ aka Teekuh live von der Präsentation des neuen Werkes der Chronisten der Unterwelt!
Viele werden ihn noch kennen, unseren Communityroman mit der Spammafia und der ASP, sowie den Asuka-Chan-Triaden.
Die CdU hat sich nun wieder hingesetzt und zusammen daran weitergewerkelt.

Pünktlich zur Einweihung des Aprils gibts natürlich eine kleine Einführung.

Für diejenigen, die den alten Roman noch nich kennen, gibt es hier (http://people.freenet.de/master-n/Roman.zip ) die alte Version klein und handlich im Zip-Format ^^

Ich will euch nicht all zu lange auf die Folter spannen.
Wollt ihr uns loben, tadeln, Morddrohungen schreiben - so tut dies bitte via PN oder postet es im
Der "Schatten über Talster City" - Lob & Kritikthread (http://forum.world-for-rpg.com/showthread.php?s=&threadid=154), danke soweit :)

So, jetzt erstmal der Prolog des alten Romans:

Prolog [by DJn]
12 Monate sind vergangen, seit die berüchtigte "Spam Mafia" ihren Paten Don Göfla aus der Gefängnisinsel von Talster City befreit hatten. Diese beispiellose Befreiungsaktion, bei der neben der Spam Mafia auch die gefürchteten "Asuka-Chan-Triaden" ihre Finger im Spiel hatten, verloren nicht nur viele Polizeibeamte und Gefangene ihr Leben, als es durch einen Stromausfall, den für die Spam Mafia die dazu entführten Hackerbrüder Ineluki und Evil Freeza ausgelöst hatten, zur völligen Abschaltung jeglicher Sicherheitssysteme kam.
Die Agenten der ASP, der "Anti Spam Police", versuchten zwar schlimmeres zu verhindern, waren jedoch angesichts der gebündelten Mächte der zwei großen Verbrechersyndikate in Talster City machtlos. Als weiteren herben Rückschlag musste die ASP auch noch den Tod ihres Polizeipsychologen Daen vom Clan hinnehmen, dessen Leiche jedoch nie aus den Fluten, durch die das Gefängnis umgeben war, geborgen werden konnte.
Auch die Spam Mafia verlor bei dieser Befreiungsaktion ihren zweiten Paten El Desmundo und die Asuka-Chan-Triaden neben ihrer Herrin Asuka-Chan, die bereits durch einen Unfall, der sich vor dem Sturm auf das Gefängnis ereignete, starb, auch Eiskender, ein weiteres ranghohes Mitglied in ihrem Syndikat.
Trotz dieses Teilerfolges löste Bürgermeister Grandy kurz nach der symbolischen Beisetzung Daen vom Clans die ASP auf, deren Mitglieder sich zerstreuten. Der Elitesoldat Steal Gray kehrte wieder in seine Einheit in Cambridge, England zurück. Der ehemalige Kommissar der ASP, Ete, der aufgrund eines Fopas, bei dem seine Einheit einen großen Teile eines Industrieparks gesprengt hatte wieder in den Rang eines normalen Beamten der ASP degradiert wurde, kehrte wieder in den normalen Polizeiberuf zurück und hat sich innerhalb des Jahres, das seit der Befreiung des Spam Mafia Paten vergangen war, wieder zum Hauptkommissar hochgearbeitet.
Nineth Nail, von seinen Kollegen immer Ninty genannt, versuchte sich einige Zeit als Geschäftsführer seines eigenen Elektronikladens. Dieser musste jedoch all zu bald Insolvenz beantragen aufgrund der starken Alkoholeskapaden Nineth Nails, der sich daraufhin in eine Entzugsklinik begab.
T.Q, der den Posten von Ete als Hauptkommissar der ASP nach der Explosion im Industriepark ausfüllte, verschwand spurlos aus Talster City und ist bis heute unauffindbar.
Shinshrii, die ehemalige Geliebte des Polizeipsychologen, die nach der Beerdigung einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, wurde von Xander, der ihr Geiseldasein bei der Spam Mafia beendete und diese rettete, wieder gesund gepflegt. Acht Monate später heiratete Xander Shinshrii, die sich nun im dritten Schwangerschaftsmonat befindet.
Don Göfla, der nach seiner Befreiung für einige Zeit mitsamt seinen Gefolge untertauchte, vollführte einen pompösen und blutigen Wiederaufstieg an die Spitze der Verbrechersyndikate in Talster City. In einem brutalen und lang anhaltenden Straßenkampf drängten er und seine Mafiosi die Asuka-Chan-Triaden tief in das Hafengebiet zurück, in dem sie nun wie in einem Gefängnis gehalten werden. Der neue Anführer der Triaden, Manga-Protector, versuchte einige Gegenschläge, wurde jedoch bei einem Kampf von einigen Kugeln schwer getroffen und wurde seit dem nicht mehr gesehen. Snake’s Bite, der ehemalige Leibwächter Asuka-Chans verschwand kurz nach der Befreiung Don Göflas spurlos und wurde wenige Monate später in mehreren Provinzen des tibetanischen Hochlandes gesichtet.
Savage the Dragon, der von seiner Herrin Asuka-Chan auch "Drachenauge" genannt wurde, kehrte in seine sibirische Heimat zurück, wo er für den KGB arbeiten soll. DJ n, der Berater Don Göflas und Erzfeind von T.Q, verließ Talster City nach der Beisetzung El Desmundos. Er kehrte in seine Heimat nach Japan zurück, um seinen verschollenen Meister zu suchen.

Die Spam Mafia regierte nun wieder mit eiserner Faust über Talster City und versetzte die Bewohner in Angst und Schrecken. Zwar konnte die Polizei der Spam Mafia ein wenig Paroli bieten, als jedoch ein Tanker im Hafen von Talster City explodierte und Hunderte von Menschen in den Tod riss, begann Bürgermeister Grandy zu handeln...

So, nun habt ihr genug gewartet, es geht los mit den ersten Drei Originalepisoden ^^

Repko:
Die Sonne war bereits untergegangen.
Eine rote Färbung des Himmels zeigte einen letzten Kampf des Tages gegen die kommende Nacht. Es herrschte Ruhe in Talster City. Ungewöhnlich - eigentlich. In letzter Zeit waren viele schreckliche Dinge passiert und an Ruhe war schon fast nicht mehr zu denken.
Im Konferenzsaal des Rathauses saßen Bürgermeister Richard Grandy, Staatsanwalt Alexius Hawkwood, Mike Kelven, der ehemalige Polizeipräsident, und Sunny Hoffman an einem Tisch. Sunny Hoffman, der ehemalige Drogenfahnder, wurde vor einem Monat zum neuen Polizeipräsidenten der Stadt erklärt. Auf dem Tisch standen mehrere Platten mit diversen Fleischspezielitäten, dazu ein paar aufwändige Nudelgerichte.
"Im Vorfeld möchte ich mich für ihr Kommen bedanken.", begann Grandy und blickte in die Runde. "Sie haben wohl schon den Grund für diese Krisensitzung erahnt. Es geht um die momentanen Zustände in Talster City. Ich muss ihnen wahrscheinlich nicht sagen, dass die ständigen Bandenkriege und Verbrechen seitens der Spam Mafia den Ruf unserer Stadt stark beschädigt haben." Er wartete auf einen Kommentar, welcher schließlich von Mr. Hawkwood kam.
"Das Schlimme an der Sache ist letzten Endes, dass wir kaum Erfolge erzielen konnten. Wir wissen nichts über die Mafia.", krächzte er mit seiner ständig heißeren Stimme. Kelven nickte zustimmend. Er schien in den letzten zwei Jahren um das fünffache gealtert zu sein. Sein weniges Haar war weiß und sein Gesicht müde und faltig. Gerade das letzte Jahr hatte ihm zugesetzt: Seine Tochter Shinshrii hatte aufgrund des Todes von Daen vom Clan einen Nervenzusammenbruch erlitten. Doch schlimmer für ihn war, dass sie inzwischen mit Xander, dem ehemaligen Anwalt Don Desmundos, zusammenlebte.
"Und hier ist unser Problem: Wir wissen nichts über die Mafia.", sagte Grandy, bevor er sich ein Stück von seinem Schweinslendchen in den Mund schob. "Wie sollen wir der Mafia Paroli bieten können, wenn wir nichts über sie wissen? Und wie sollen wir etwas über sie erfahren, wenn wir gegen sie machtlos sind?", fuhr er fort, nachdem er geschluckt hatte. "Ein verdammter Teufelskreis", knurrte Sunny mit seinem derben Bariton. "Wir kämen weiter, wenn die Staatsanwaltschaft härter durchgreifen würde.", sagte er, während er sein Weinglas anhob. Alexius Hawkwood sah beleidigt von seinem Teller auf. "Härter durchgreifen? Belästigen sie immer noch unseren Kongressabgeordneten mit dem Vorschlag, die Todesstrafe einzuführen?", lästerte dieser mit einem etwas aggressiven Ton.
Sunny versuchte ruhig zu bleiben. "Die Spam Mafia direkt könnten wir mit der Todesstrafe nicht beindrucken, das weiß auch ich. Aber in einer kriminellen Stadt wie Talster City -" Bürgermeister Grandy sah Sunny schockiert an "- gibt es viele Trittbrettfahrer. Das Gesetz wird nicht mehr ernst genommen. Mit härteren Sanktionen könnten wir die Kriminalitätsrate bedeutend senken.", erklärte Sunny. Grandy hatte seinen Blick immer noch auf den Polizeipräsidenten gerichtete und wandte ihn erst ab, als Alexius Hawkwood fortfuhr. "Was schlagen sie vor, Mr. Hoffman? Wäre es besser, wenn wir Falschparker ins Gefängnis stecken würden? Wenn wir Ladendiebe zu Zwangsarbeit auf Citrusplantagen verurteilen würden? Wenn wir auf fahrlässige Körperverletzung die Todesstrafe verhängen?"
"So habe ich das nicht gemeint. Sie wissen, was ich meine."
"Natürlich. Und wenn die Kriminalitätsrate dann nicht sinkt, dann machen wir die Strafen eben noch härter."
"Sie wird sinken, denn...", Sunny konnte nicht weitersprechen, da Alexius Hawkwood im ins Wort fuhr. "Die Kriminalitätsrate würde sinken, wenn unsere Polizisten besser ausgebildet wären.", bellte der Staatsanwalt.
Das war zuviel für Sunny. Er erhob sich von seinem Platz und lehnte sich über den Tisch. "Unsere Polizisten sind verdammt gut ausgebildet."
Nun stand auch Hawkwood auf. "Davon würde ich gerne etwas merken." Sunny öffnete den Mund, doch Grandys ruhige Stimme kam ihm zuvor. "Mr. Hawkwood, Mr. Hoffman. Wenn sie bitte wieder Platz nehmen würden." die Blicken immer noch auf einander gerichtet, setzen sich Sunny und Hawkwood wieder langsam auf ihre Stühle.
Nun wandte Grandy seinen Blick auf Mike Kelven, der die ganze Zeit nur ruhig dagesessen und zugesehen hatte. "Mike, du warst über zwanzig Jahre lang Polizeipräsident. Du hast den Aufstieg der Spam Mafia beobachtet. Du musst doch einen Rat für uns haben.", sagte er fast flehend. Kelven verzog keine Miene und starrte Grandy an. Nach einigen Sekunden jedoch öffnete er den Mund. "Wir müssen die Anti-Spam-Polizei reaktivieren." Nun drehte sich auch Hawkwood zu Kelven, um zu prüfen, ob dieser nur einen Spaß gemacht hatte. Grandys Gesicht verformte sich langsam zu einem Grinsen, bis er langsam anfing zu lachen.
"Du machst Witze, Mike, oder? Du hast doch gesehen, was sie vor einem Jahr geleistet haben.", sagte er durch sein Lachen hindurch. "Vergleichen wir die Lage von vor einem Jahr mit unserer aktuellen Lage.", entgegnete Kelven mit völliger Ruhe. "War die Lage damals nicht viel besser, als die heutige?" Grandy hörte auf zu lachen und sah seinen alten Freund ernst an. "Wir hatten mehrere gute Gründe, die ASP aufzulösen.", sagte er in einem Ton, der keine Widerrede zuließ.
Kelven, Alexius Hawkwood und Grandy wandten sich wieder ihrem Essen zu, doch Sunny schien immer noch zu überlegen. "Die Idee ist nicht einmal schlecht.", sagte er schließlich und lenkte somit die Blicke aller Anwesenden auf sich. "Mr. Grandy. Sie haben selber gesagt, dass wir Leute brauchen, die die Spam Mafia kennen." Grandy lachte wieder kurz, bevor er antwortete. "Sehen Sie die ASP bitte nicht so oberflächlig.", begann er "The_Question war ein guter Polizist, kein guter Teamleiter, aber ein guter Polizist, doch außer diesem Japaner - wie war sein Name?" "DJ n.", warf Sunny ein. "Genau, DJ n. Außer DJ n hat er sich kaum mit jemandem aus der Mafia ausgekannt. Ete ist immer noch ein guter Polizist. Doch hat er irgendeine Ahnung von den Mafiosi gehabt? StealGray ist nicht nur ein guter Soldat, sondern auch ein guter Polizist, doch wusste er genauer als wir, wie die Mafia handelt? Nineth Nail kennt sich zwar gut mit elektronischen Geräten aus, aber auch mit der Mafia?", er pausierte kurz "Der einzige, der die Mafia kannte, war Daen vom Clan. Und der ist tot!" Sunny schluckte trocken. Er und Daen konnten sich zwar nie wirklich leiden, doch hatten sie immer einen gewissen Respekt voreinander.
"Anfangs haben sie die Mafia möglicherweise wirklich nicht gut genug gekannt. Doch sie haben sie kennengelernt. Spätestens in der Schlacht auf der Gefängnisinsel.", sagte er an den Bürgermeister gewandt. "Oder Schattenläufer. Er macht inzwischen eine Ausbildung zum Zivilfahnder. Er hat sich mehrere Wochen in Hauptquartier der Spam Mafia aufgehalten. Er kennt die Mafia." Grandy nickte zustimmend, während er auf seinem Fleisch herumkaute.
"Sie haben vielleicht Recht, aber was ist aus der ASP geworden?" Sunny sah zur Decke und sammelte seine Gedanken. "Ete ist noch im Polizeidienst tätig. TQ ist verschwunden. Ich weiß nicht, wo er sich im Moment aufhält. StealGray bildet Rekruten in einer Kaserne in Cambridge aus. Soweit ich weiß ist er dort auch Trainer eines Ruder-Achters. Nineth Nail wurde kürzlich aus der Alkoholentzugsklinik entlassen. Er arbeitet inzwischen bei einer Computerpannen-Hotline. Daen vom Clan....naja, Sie wissen schon..." Grandy nickte und fuhr gleich fort. "Ich soll also eine Einheit mit einem Verschwundenen, einem Rudertrainer, einem alkoholkranken Telefonist, einem Fahnder in der Ausbildung und einem Toten gestatten."
Sunny fand die Formulierung des Bürgermeisters etwas respektlos und sah ihn fragend an. "Ja!", brummte er schließlich. "Wir können schließlich nichts mehr falsch machen." Nun mischte sich Hawkwood ein. "Wir haben uns mehrfach auf die Anti-Spam-Polizei verlassen. Erinenrn Sie sich an den Anschlag während der Pressekonferenz. Die Zerstörung des Industriehofes. Die Anschläge auf die James Duran-Grundschule. Der Anschlag auf den Baby Bill-Kindergarten. der Anschlag auf das St-Jinjukei-College. Der Sturm auf das Gefängnis. Und jedesmal gab es Tote oder Verletzte. Wo war die ASP während diesen Anschlägen?"
Sunny schluckte die Attacken des Staatsanwaltes, und spürte, dass er womöglich wirklich Unrecht hatte. "Es gab aber nie soviele Tote auf einmal wie bei dem Anschlag auf den Öltanker, letzte Woche.", entgegnete er.
"Wem wollen Sie jetzt die Schuld an diesem Anschlag zuschieben? Er war gut geplant, zu gut. Das ist alles.", sagte Alexius Hawkwood und seine Stimme wich Verbitterung. "Hätten Sie im Fall des Chemikalienraubes besser ermittelt, hätte ihre Spur zur Spam Mafia geführt.", sagte Sunny anklagend. "Im Nachhinein können Sie das natürlich sagen. Aber Sie selbst hätten dieses Verbrechen auch nicht sofort mit der Mafia in Verbindung gebracht.", erwiderte Hawkwood mit seinem typischen Krächzen. Sunny hob die Augenbrauen "Ich bat sie um einen Durchsuchungsbefehl für die Lagerhalle der Sophie GmbH-Werkzeugfabrik, doch sie haben abgelehnt. Dort hätten wir die Kapseln für die Bombe gefunden und das Leben von über hundert Menschen gerettet."
Hawkwood gab sich geschlagen. "Ja.", hauchte er in einer Art Flüstern. "Vielleicht haben Sie Recht." Für kurze Zeit herrschte Schweigen, das nur von den fernen Geräuschen vorbeifahrender Autos gestört wurde.
"Mike. Was sagst du dazu?", fragte Grandy schließlich.
"Ich stimme Mr. Hoffman voll und ganz zu.", sagte er wie aus der Pistole geschossen. Grandy kratzte sich an der Stirn und nickte allmählich.
"Mr. Hoffman, bitte nehmen Sie Kontakt zu den ehemaligen Mitgliedern der ASP auf. Und geben Sie Ete bekannt, dass ich morgen um 14 Uhr in meinem Büro mit ihm sprechen will."
Sunny grinste, als er sich seines Triumpfes bewusst wurde.

"Das Ausmaß der Zerstörung ist gewaltig.", sagte der Nachrichtensprecher. Im Fernsehraum der Nervenheilanstalt in Baltimore, ein paar Meilen nördlich von Talster City, saß im Moment nur eine Person und sah gebannt in den Fernseher. Gerade sah er die Nachrichten. "Etwa 150 Quadratmeilen des Meeres vor Talster City sind mit Öl verseucht. Die Reinigung wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Die Polizei der Stadt führt dieses beispiellose Verbrechen auf die Spam Mafia unter ihrem skrupellosen Paten Göfla zurück.
Auf dem Bildschirm war nun ein Polizeifoto eines alten Mannes in einer blauen Gefängniskluft zu sehen. Das markante an ihm, war sein weißer Hut, der ihm tief ins Gesicht hing und seine Augen verdeckte.
Die Augen des Mannes, der vor dem Fernseher saß, wurden immer größer. Sein Mund öffnete sich und ein Speichelfaden zog sich an seinem Mundwinkel herunter. "Göf-Göfl-G-G", stotterte er. "Göfla, Göfla...", er fing an, zu schreien. Schließlich stand er zornig auf und warf sein Wasserglas auf den Fernseher. Das Glas zerbrach am Gitter, das vor dem Fernseher hing und hinterließ feine Perlen auf der Scheibe.
"Ich bin Derek Thornado, CNN News.", sagte der Nachrichtensprecher, während der Mann wildim Raum herumtobte und immer wieder "Göfla", brüllte. Zwei bullige Männer in weißen Kitteln betraten den Raum und packten den Mann an beiden Seiten. Der eine nahm eine Spritze, die er dem Durchgedrehten in den Arm rammte. Langsam wurde dessen Stimme leiser und seine Bewegung müder, bis er langsam zu Boden glitt.
"Bringen wir den armen Teufel auf sein Zimmer.", sagte der eine Mann zu seinem Kollege, bevor sie den schlafenden Mann aus dem Raum trugen.


DJn:
Das schwarze Telefon neben dem hölzernen Bilderrahmen, in dem ein Foto zwei Männer zeigte, die sich freundschaftlich umarmt hatten und in die Kamera lächelten, begann zu klingeln. Ein leicht korpulenter Mann mit schwarzem Schnauzer nahm den Hörer ab und meldete sich mit dunkler Stimme: „Hallo? Hier Hauptkommissar Ete.“. „Hier Sunny Hoffman.“ meldete sich die Stimme am anderen Ende der Leitung und Etes Haltung veränderte sich schlagartig. „Was gib es, Mr. Hoffman.“. „Bürgermeister Grandy lässt ihnen ausrichten, dass er sie Morgen Punkt 14:00 Uhr in seinem Büro sprechen will.“ sagte der Polizeipräsident. Ete hielt wenige Sekunden verwirrt inne, bevor er zaghaft fragte: „Warum will Mr. Grandy mich sprechen? Habe ich mir etwas zu Schulden kommen lassen?“. Seit der Auflösung der ASP hatte Ete hart arbeiten müssen, um zum Hauptkommissar ernannt zu werden. Daher wäre es für ihn unerträglicher Rückschlag, wenn er seinen Posten räumen müsste. „Nein, nein. Keine Angst. Genaueres wird ihnen Morgen von Grandy berichtet.“ antwortete Sunny Hoffman und beendete das Gespräch. „Hmm...“ brummte Ete, während er den Telefonhörer auf die Gabel hängte. >>Da bin ich mal gespannt.<< dachte er und widmete sich wieder seiner Arbeit, die in der Sichtung einer Gefangenenakte lag.

Kaum hatte Sunny Hoffman den Hörer auf seiner Seite auf die Gabel des Telefons gelegt, hob er ihn schon wieder an und wählte eine neue Nummer. >>Und all der Aufwand nur, um eine Einheit wieder ins Leben zu rufen, die den Selben Wissensstand im Bezug auf die Spam Mafia hat, wie wir... tz<< dachte Sunny verärgert, während er darauf wartete, dass jemand abnahm. Er musste sich nicht lange gedulden, bis das Freizeichen verschwand und er von einer Männerstimme im militärischem Ton auf der anderen Seite der Leitung begrüßt wurde. „Guten Tag. Mein Name ist Sunny Hoffman. Ich bin der amtierende Polizeipräsident und würde gerne mit dem Befehlshaber, einen gewissen Steal Gray sprechen.“ sagte Sunny und der Soldat am anderen Ende der Leitung antwortete ihm, dass er in wenigen Minuten zu sprechen sei und legte ihn in die Warteschleife, währen der die Nationalhymne gespielt wurde. >>Typisch Militär..<< ging es Sunny durch den Kopf während er der Musik gelangweilt lauschte und wartete, dass sich Steal Gray endlich melden würde.

Sunny musste recht lange warten und mittlerweile war er bei der vierten Wiederholung der Hymne angekommen, als die Musik mit einem Knacken unterbrochen wurde und durch die tiefe Stimme Steal Grays abgelöst wurde. „Hier Leutnant Steal Gray.“. „Guten Tag. Hier ist Sunny Hoffman. Erinnern sie sich noch an mich?“ fragte Sunny, mit dem sicheren Gefühl, dass Steal sich noch erinnern würde. Sunny war es damals, der ihn für einige Tage hinter Gitter gebracht hatte, weil man in Steal Grays Wohnung Kokain und Heroin gefunden hatte, die, wie sich später herausgestellt hatte, von der Spam Mafia dort deponiert worden war.
„Ja, ich erinnere mich. Glückwunsch zu ihrer Beförderung zum Polizeipräsidenten, Sir.“ sagte Steal im gewohnt militärischen Tonfall, dem man keinerlei Emotionen entnehmen konnte. „Danke, aber genug der Floskeln. Ich rufe sie nur aus einem bestimmten Grund an, Gray.“ sagte Sunny. „Und der wäre, Sir?“. „Unsere Stadt braucht sie wieder. Bessergesagt sie und die ASP. Daher betrachten sie sich mit sofortiger Wirkung als Reaktiviert. Finden sie sich bitte Morgen um Punkt 15:00 Uhr im Polizeipräsidium ein.“. Ein kurzes Schweigen trat ein und Sunny konnte den verdutzten Gesichtsausdruck Steal Grays beinahe vor seinem geistigen Auge sehen. „Ich habe verstanden und werde umgehend alle Vorbereitungen treffen.“ antwortete Steal Gray schließlich und Sunny entgegnete: „Gut. Wir sehen uns dann Morgen um 15:00 Uhr.“. Damit beendete er das Gespräch und fuhr sich mit der linken Hand über das Gesicht. „Oh Man! Das waren zwei. Fehlt noch einer. Dann ist die alte Truppe wieder komplett.“ murmelte Sunny und wählte nun wieder eine Nummer. Im Grunde hatte er nicht ganz Recht: mit Ete, Steal Gray und Ninty war zwar der Großteil der alten ASP wieder vollständig, doch es fehlten zwei wichtige Mitglieder: T.Q und Daen vom Clan. T.Q war seit der Auflösung der ASP vor knapp einem Jahr spurlos verschwunden und Daen... Daen war tot. Jedenfalls wurde er für tot erklärt, nachdem Steal Gray und T.Q vor einem Jahr aus einem Helikopter gesehen hatten, wie er und El Desmundo, der ehemalige zweite Pate der Spam Mafia, in die tosenden Fluten gestürzt waren. Die Bucht wurde zwar komplett abgesucht, jedoch wurde der Leichnam nicht gefunden. Daraufhin erweiterte man die Suche, als man jedoch nach zwei Monaten noch immer keine Ergebnisse erzielt hatte, fand man sich mit dem Gedanken ab, dass Daen vom Clan tot war und nie wieder zurückkehren würde. Aus diesem Grunde hatte das Komitee, bestehend aus Bürgermeister Grandy, Staatsanwalt Alexius Hawkwood, Mike Kelven, der ehemalige Polizeipräsident, und ihm selbst, beschlossen, Schattenläufer, der sich schon in der Vergangenheit als sehr Wertvoll für die ASP erwiesen hat, komplett ins Team auf zu nehmen, obwohl er sich noch in der Ausbildung zum Zivilfahnder befand. Des weiteren entschied man sich, auf Vorschlag von Sunny, den jungen, angegierten Jakob Paul in die ASP auf zu nehmen. Er war gerade frisch von der Akademie gekommen, leistete jedoch schon jetzt hervorragende Arbeit als sogenannter „Spürhund“ und wurde deshalb mit kompletter Mehrheit des Gremiums angenommen. Wenn man die ASP wieder ins Leben rief, dann sollte sie auch schlagkräftig sein. Doch trotz dieser Verstärkung würde das Fehlen von Daen vom Clan nicht ohne Folgen bleiben, dessen war sich Sunny schon jetzt sicher.
„Nineth Nail? Hier spricht Sunny Hoffman.“ meldete sich Sunny, nachdem er sich zu Ninty hatte durchstellen lassen. „Guten Tag, Mr. Hoffman. Was kann ich für sie... sagten sie, Sunny Hoffman? Der Polizeipräsident Sunny Hoffman?“ stammelte Ninty unsicher und Sunny antwortete: „Ja, der. Hören sie zu: der Stadtrat hat beschlossen, die ASP wieder ins Leben zu rufen und da sie ein Teil der ASP sind, waren, rufe ich bei ihnen an. Hiermit teile ich ihnen mit, dass sie mit sofortiger Wirkung wieder in den aktiven Dienst der ASP beordert wurden. Melden sie sich Morgen bitte um Punkt 15:00 Uhr im Polizeipräsidium. Sie wissen ja, wo das ist.“. Wieder trat ein kurzes Schweigen ein, wie zuvor bei Steal Gray, nur dass Sunny das aufgeregte Atmen Nintys hören konnte. Nach einer kurzen Wartezeit antwortete Ninty schließlich: „O... OK. Mr. Hoffman. Es war mir immer eine Ehre, für die ASP zu arbeiten. Aber ich glaube nicht, dass ich heute dazu...“. „Soll das eine Absage sein?“ unterbrach ihn Sunny brücks. Das hatte ihm noch gefehlt. „Nein..., aber...“ stammelte Ninty und strapazierte damit Sunnys Nerven um einiges. „Drücken sie sich klar aus, Mr. Nail. Arbeiten sie wieder in der ASP mit ihren alten Kollegen zusammen oder nicht?“ fragte Sunny entnervt. Er hatte momentan keine sonderlich große Lust dazu, mit einem Ex-Alkoholiker zu diskutieren. „Ich... ich... ich bin wieder dabei.“ stammelte Ninty nach einiger Zeit schließlich. „Na halleluja! Wurde aber auch Zeit. Also: Morgen Punkt 15:00 Uhr im Polizeipräsidium.“ sagte Sunny aufatmend und legte auf. „Meine Fresse!“ fluchte er, nahm einen großen Schluck aus seinem Becher und verzog das Gesicht. „Bäh! Kalt!“ sagte er und stellte den Becher mit dem kalten Kaffee wieder auf seinen Schreibtisch. Die gesamten Anrufe hatte aus seinem Büro getätigt. Nun fehlten nur noch Schattenläufer und Jakob Paul. „Hoffentlich sind die nicht so schwierig wie Ninty eben...“.

Dark Soldier:
….Nachdem der völlig entnervte Sunny sich einen neuen Becher Kaffee bringen ließ, griff er erneut zum Hörer und wählte die Nummer von Schattenläufer. Freizeichen…… Er atmete schon mal auf. Allerdings nur für kurze Zeit, denn eine weibliche Stimme sprach in gelangweiltem Ton ins Telefon. Sunny fragte sie mit sehr ungeduldiger Stimme, ob Schattenläufer zu sprechen sei. Die Frau allerdings gab sich als jene aus, die diesen Namen noch nie zuvor gehört hat. Sie meinte, Sunny hat sich wohl verwählt.
„Auch das noch“, grummelte Sunny. Er schaute in sein Telefonbuch und bemerkte dass er eine 5 am Ende der Nummer vergaß. Derweil merkte er dass es schon spät war. Die Uhr tackerte, dass ihm redlich schwindelig wurde. Nun war erneut ein Freizeichen zu hören.
Nachdem eine relativ junge und frische Stimme „Hallo“ sagte, sprach Sunny in den Hörer: „Sunny Hoffman hier, schönen guten Abend, spreche ich mit Schattenläufer?“ „Ja, das tun sie“, antwortete er mit aufgeregter Stimme. Er schien zu wissen, dass Sunny Polizeipräsident ist. „Ich habe vor, mit Ihnen und einigen anderen, die ASP wieder ins leben zu rufen. Ich würde sie daher bitten um Punkt 15:00 Uhr im Polizeipräsidium zu erscheinen.“ Schattenläufer antwortete mit total aufgebrachter Stimme: „Ja Herr Hoffman, ich werde erscheinen. Vielen Dank für ihr Angebot.“ „Danken sie nicht mir, wir haben es erneut mit der Spam-Mafia zu tun, die veranlassen mich dazu die ASP zu erwecken.“, antworte Sunny Hoffman. Ein Moment der Stille ging durch die Telefonleitung.
Mit nun weniger freudiger, sondern verunsicherter Stimme kam ein leises „OK“ vom anderen Ende der Leitung. „Also dann bis Morgen, ich verlasse mich auf sie, Schattenläufer“, gab Sunny zur Antwort. Nachdem Sunny Hoffman auch dieses Gespräch hinter sich hatte, schlürfte er entspannt an seinem Becher Kaffee. Ihm schossen schon die Gedanken durch den Kopf, wie es Enden würde, wenn er nicht die gesamte ASP zum erneuten Zusammenschluss bewegen könnte. Jetzt musste es nur noch mit Jakob Paul funktionieren. Sunny nahm schon wieder den Hörer in die Hand und rief bei ihm an. Ein Mann antwortete mit „Jakob Paul am Apparat“. Sunny antwortete mit freundlich gesinnter Stimme: „Polizeipräsident Sunny Hoffman hier, ich habe eine Bitte an sie“ „Die wäre??“, sprach der nun verunsicherte Herr Paul. Sunny antwortete ohne zu zögern, da ihm jetzt die Zeit fehlte um lange Reden zu halten: „Ich habe einige Hinweise über neue Anschläge der Spam-Mafia erhalten. Aus diesen Gründen habe ich beschlossen sie morgen Nachmittag ins Polizeipräsidium einzuladen, um die ASP wieder ins Leben zu rufen. Also bitte ich sie um 15:00 Uhr dort zu sein, sie würden mir damit einen großen Gefallen tun.“ „Die Spam-Mafia? Also gut ich erkläre mich bereit den Dienst für die ASP wieder aufzunehmen“, antwortete Herr Paul.
Nachdem er endlich alle Anrufe getätigt hat, fuhr Sunny beruhigt nach Hause. Sunny Hoffman ging sehr früh zu Bett, möglicherweise vorlauter Aufregung. Oder aber er wollte nur fit sein. Lauter Gedanken über die Spam-Mafia flogen ihm durch den Kopf und er erinnerte sich an das damalige Problem mit der Mafia, als wäre es gestern gewesen.
Es schienen keine Minuten zu vergehen, dachte sich Sunny.
So auch die anderen Mitglieder, die von Sunny beordert worden.
Niemand konnte richtig schlafen, die Aufregung war zu spüren.
Dennoch keine Zeit für "Unnötige Gedanken", denn der grosse Tag war gekommen. Sunny war am nächsten Morgen sichtlich übermüdet und verschlafen wie nie. Herr Paul, er war auch nicht gerade fit, er hätte möglicherweise schlafen können, wenn ein paar Jugendliche keinen Radau gemacht hätten.
Schattenläufer dagegen konnte nur von einem schlechten Schlaf berichten. Selbst der abgebrühte Leutnant Steal Gray konnte nicht ein Auge zukriegen. Alle waren nervös. Überall dasselbe Bild.
Man weltzte sich von einer Seite auf die andere, nur um Schlaf zu finden.

Der nächste Morgen war gekommen und Sunny wurde von seinem drönenden Wecker aus dem gerade mal 2-3 Stündigem Schlaf gerissen. Er stand auf und wusste sofort, dass heute ein großer Tag sein würde.
Allerdings ließ er sich auch an diesem Morgen, wie an jedem anderen, durch nichts aus der Ruhe bringen.
Er fuhr erstmal in Ruhe zum Präsidium, um seine Arbeit zu verrichten. Doch am heutigen war es einfach nicht so, wie es immer war. Er spürte eine Veränderung. Je öfter er den Sekundenzeiger der Uhr ticken hörte, desto aufgeregter war er.
Die Zeit verging schnell, zu schnell, dachte sich Hoffman. Dann war es auch schon 14:30 Uhr und er spürte Schweißperlen, auf seiner sonst so trockenen Stirn.
Man merkte, dass ihm das alles sehr wichtig war. Er nahm ein Tuch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es konnte nun nicht mehr lange dauern, bis die ersten geladenen “Gäste“ eintreffen würden....

(an dieser Stelle ein Sorry an DS, da ich ihm ne Farbe verpassen musste :D)

Das gesamte CdU-Team (Repko,DJn,Daen,Dark Soldier,Yoshi Green,Ineluki,Savage the Dragon und The_question (sagt bescheid wenn ich wen vergessen hab ;D)) wünscht euch viel Spaß beim lesen.

MfG
-Tq-

Simon
03.04.2004, 20:02
Hallo und guten Tag liebe Community:)
Es hat zwar (aufgrund chronisteninterner Geschäftigkeiten) etwas gedauert, aber nun kann ich euch die nächsten zwei Episoden präsentieren. Mit dabei eine Episode vom Meisterchronist Repko und eine von meiner Wenigkeit.
Viel Spass beim lesen wünschen euch
Die Chronisten der Unterwelt
Daen vom Clan
Repko
Dark Soldier
Savage the Dragon
Yoshi Green
The_Question
Ineluki
und DJ n:)

Repko:
TQ fuhr mit seinem roten Volkswagen durch den dichten Nebel der Sumpflandschaft Finnlands.
Während er die Stadt Joensuu verließ, begann es leicht zu nieseln. Er war unterwegs zum größten Berg Finnlands, den Koli. Vor einigen Wochen hat dort ein Mann bei Grabungen in einem bereits verlassenen Stollen Diamantvorkommen in höchstem Wert entdeckt. Nun versuchten sowohl Schweden als auch Russland alte Besitzansprüche auf das Gebiet geltend zu machen, denen nach der Berg und somit die Diamantvorkommen ihnen gehörten. Vorerst wurde der Stollen vom finnischen Militär bewacht, um ihn vor Dieben und russischen Agenten zu schützen. Doch zwischen Russland und Schweden war inzwischen ein politischer Krieg entflammt, der in ein Wettrüsten zu münden schien.

Während TQ die lange kerzengerade Straße entlang fuhr, öffnete er das Handschuhfach und entnahm ihm eine beigefarbene Mappe, auf der ein dicker "Streng Vertraulich!"-Stempel prangte. Er legte sie, während er über die verlassene Straße düste, auf das Lenkrad und faltete den Umschlag auf. Die Mappe enthielt seinen Einsatzbefehl.

'An: The_Question
Codename: Dragonlord
Einsatznummer: 1569-LKD-48-240487RT
Von: Agent Gamma

Sehr geehrter Agent Dragonlord,
Wenn Sie dies hier lesen, haben sie zweifellos zu unserem Mann in Joensuu Kontakt aufgenommen. Ihr Ziel ist der Berg Koli. Treffen Sie sich dort mit der finnischen Agentin "Lara Pleuna", Codename: "Mysterylady". Sie befindet sich zusammen mit dem Minenchef Gustav Tille in einer abhörsicheren Berghütte.
Diesem Einsatzbefehl liegen ein FBI-Ausweis und ein Führerschein bei.
Sollten Sie Ihre Identität wechseln wollen, so finden Sie an den Flughäfen von St. Petersburg, Stockholm und Rovaniemi jeweils einen Koffer mit neuen Ausweispapieren. Die Schlüssel zu den passenden Schließfächern liegen bei.

Ihr Ziel ist es, in Erfahrung zu bringen, wer für die Wiederinbetriebnahme des alten Stollens verantwortlich ist, da wir aus zuverlässiger Quelle wissen, dass sie keine willkürliche Aktion war.
Unterzeichnet,
Gamma

Darunter waren nur noch ein paar Unterschriften von wichtigen Leuten aus TQs Organisation. Nachdem er seinen Dienst bei der Polizei quittiert hatte, ließ er sich von einer Gruppe Söldner anheuern, die sich "The Cult of Kefka" nannten. Der Kult von Kefka hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Kriege und politische Konflikte zu verhindern. Zwar galt der Kult in den meisten Ländern der Erde als terroristische Organisation, dennoch waren ihre Absichten meistens im Sinne der Allgemeinheit.
Es war drei Uhr. Die Sonne war gerade untergegangen, was im Spätherbst in Finnland nicht ungewöhnlich war. Dennoch konnte TQ den Berg Koli deutlich sehen. Er war nicht sonderlich groß, TQ fragte sich, ob man den Koli überhaupt einen Berg nennen konnte, er fand, es war mehr ein Hügel.
TQs Scheinwerfer kämpften sich durch die Dunkelheit und den Nebel. Der Nieselregen war inzwischen in einen Regensturm ausgeartet. Langsam verschwand der Berg Koli wieder aus TQs Blickfeld, doch die Straße verlief weiterhin kerzengerade, der Berg war kaum zu verfehlen.
Nach etwa zehn Minuten hielt TQ seinen Volkswagen an und versuchte die besagte Hütte auszumachen. Außer einem kleinen, leuchtendem Fenster in weiter Ferne konnte TQ nichts sehen. Er beschloss, in die Richtung dieses Lichtes zu gehen. Erneut öffnete er sein Handschuhfach und entnahm ihm eine Pistole und eine große Taschenlampe. Er zog sich den Kragen seiner Jacke über den Nacken und öffnete die Tür seines Wagens.
So schnell er konnte, rannte er durch die Dunkelheit. Mit der Taschenlampe erhellte er den Boden vor sich, um nicht über eine Wurzel oder einen Felsen zu stolpern. Immer wieder sah er sich nach dem Licht um, was sich als mühsam herausstellte, da er sich in einem dichten Wald befand.
Komplett durchnässt und keuchend erreichte TQ eine rustikale Holzhütte im russischen Stil. Er klopfte an die Türe. Wenige Sekunden später öffnete eine junge, sehr attraktive Dame mit braunen Augen und blondem Haar. TQ schritt, ohne ein Wort zu sagen hinein und hinterließ hinter sich eine Spur aus feuchtem Matsch.
"Sie müssen Madison Fowler sein.", sagte die junge Dame. TQ drehte sich um und merkte erst jetzt, wie unhöflich er in die Hütte hineingeplatzt war. "Oh...äh...", stotterte er. "Mein Name ist Lara Pleuna - Mysterylady.", sagte sie, wobei ein leichter finnischer Dialekt in ihrem Englisch auszumachen war. TQ kramte schnell in seiner Tasche und zog seinen Ausweis hervor. "Ich bin Agent Madison Fowler, richtig. FBI.", sagte er verlegen, während er Mysterylady seinen gefälschten Ausweis vors Gesicht hielt. Inzwischen hatte er seine triefnasse Jacke an einen Haken an der Wand gehängt.
"Folgen Sie mir bitte.", sagte Mysterylady, während sie durch den engen Raum lief und eine Türe öffnete. Die Hütte war klein, aber geräumig eingerichtet. In einer Ecke stand ein großer Specksteinofen, in einer weitern war die Türe zu einer kleinen Sauna zu sehen. In der Holzwand befanden sich einige kleine Fenster, an die im Moment der Regen peitschte. In einem großen Holzstuhl saß ein alter Mann mit einem langen grauen Bart und müden Augen. Als er TQ bemerkte, stand er sofort auf. "Hyvää Paivää. Nimeni on Gustav Tille.", sagte er mit kräftiger Stimme und schüttelte TQs Hand. "Terve. Nimeni on Madison Fowler.", sagte TQ mit seinem brocken haften Reiseführer-Finnisch. "Können wir die Befragung starten?", fragte TQ und sah dabei Mysterylady an. Diese nickte. TQ richtete seinen Blick auf Tille, der sich wieder hingesetzt hatte.
"Haben Sie die erneute Eröffnung des Stollens X6 beantragt?", fragte er. Mysterylady übersetzte schnell. Tilles Antwort war schnell und undeutlich gesprochen. TQ fragte sich, ob er ihn verstanden hätte, selbst wenn er Finnisch könnte. "Er sagt, er habe sie veranlasst.", antwortete Mysterylady. "Was hat sie dazu veranlasst." Tille schien kurz zu überlegen und zögerte. Kurz darauf sprudelte er los. "Man hat ihm Ergebnisse von seismischen Schwingungsmessungen vorgelegt, laut denen der Stollen Diamantvorkommen beinhaltet." TQ zog die Augenbrauen zusammen. "Von wem?", fragte er eindringlich. Nachdem Mysterylady übersetzt hatte, machte sich die Unsicherheit in Tilles Gesicht breit. Zögernd und deutlich langsamer ging ihm die Antwort über die Lippen. "Er sagt, er habe die Ergebnisse von zwei Wissenschaftlern erhalten.", übersetzte Mysterylady. "Russen? Schweden?", fragte TQ rasch. "Georgi...", sagte Tille. "Georgier.", war die Übersetzung von Mysterylady.
TQ wandte seinen Blick ab und überlegte kurz. "Georgier....", murmelte er vor sich hin. Was hatte Georgien mit einem Krieg zwischen Russland, Finnland und Schweden zu tun? Während er angestrengt nachdachte und nach einer Verbindung suchte, war nur das peitschende Geräusch des Regens zu hören. "Wie waren ihre Namen?", fragte er schließlich. Tille überlegte kurz. "Zachary Rmemorov ut Oskar Karlijowitsch Perlov.", war Tilles Antwort. Mysterylady hatte sich die Übersetzung gespart. TQ sah sich um und fand auf einem kleinen Tisch mit Schachbrettmuster einen kleinen Notizblock und einen Kugelschreiber. Er nahm beides und reichte es an Tille weiter. "Aufschreiben.", befahl er. Nachdem er die Übersetzung von TQs Befehl gehört hatte, schrieb er zwei Namen in deutlicher Schrift auf. 'Zachary Rmemorov & Oskar Karlijowitsch Perlov' stand nun auf dem Zettel.
TQ hatte sich während des Verhörs ein Bild von Tille gemacht und schätzte ihn als jemanden ein, der eine Gewinnmöglichkeit nicht ausschlägt, sondern sie nutzt. Er hatte den Stollen bestimmt nicht aus krimineller Energie, sondern aus Gewinnsucht wiedereröffnet, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Von ihm konnte TQ wohl nichts mehr erfahren.
"Ich werde versuchen, am Flughafen nach diesen Namen zu suchen.", sagte TQ zu Mysterylady. "Ich werde jetzt losgehen." Er schritt durch den Raum auf die Türe zur Garderobe zu. Kurz nachdem er durch diese verschwunden war, tauchte er auch wieder auf. Er ging auf Tille zu und reichte ihm eine leicht angefeuchtete Stange mit Zigaretten. Ein Grinsen zog sich über sein Gesicht, als er sie in Empfang nahm. "Kiitos.", murmelte er zufrieden. "Er bedankt sich.", sagte Mysterylady, doch TQ hatte ihn bereits verstanden.
Langsam ging er wieder in die Garderobe. Tille blieb in seinem Stuhl sitzen, doch Mysterylady lief TQ hinterher. "Wer sind Sie?", fragte sie ihn entschlossen, während er sich seine Jacke anzog. TQ stoppte seine Bewegung und drehte sich verwirrt zu ihr um. "Fowler...FBI.", sagte er fragend. "Sie sind nicht vom FBI. Kein Mann vom FBI würde so unprofessionell wie Sie ein Verhör durchführen.", sagte sie in einem stechenden Ton, die Arme vor der Brust verschränkt. "Was wollen Sie mir damit jetzt sagen?", fragte TQ. Ihr Blick verhärtete sich. "Ich will wissen, für wen Sie arbeiten.", gab sie als Antwort. TQ öffnete die Türe und drehte sich noch einmal zu Mysterylady um.
"Ich arbeite...", er machte eine Kunstpause. "Für die Menschheit.", schloss er. Er zog sich wieder seinen Kragen in den Nacken, bevor er in den Regen hinausrannte.


DJ n:
Ein Klopfen an der großen Mahagonitür ließ Bürgermeister Grandy von seiner Arbeit auf und auf seine Uhr sehen. "Ah. Schon 14:00 Uhr." Murmelte er geistesabwesend und rief: "Kommen Sie herein, Ete.". Die Tür öffnete sich langsam und Ete trat herein. Seine Uniform spannte sich über seinen kleinen Bauchansatz, der zwar seit seiner Entlassung aus der ASP kleiner geworden, jedoch noch immer gut erkennbar war. "Sie wollen mit mir sprechen, Bürgermeister?" fragte Ete, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte und zum großen Schreibtisch gegangen war. "Ja. Aber setzen Sie sich doch erst mal." antwortete Grandy freundlich und zeigte dabei auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, der gepolstert und mit Leder bezogen war. "Danke." sagte Ete und setzte sicht. "Warum wollten Sie mich sprechen?" fragte Ete und sah den Bürgermeister direkt an.
Grandy atmete tief durch, bevor er begann: "Ete. Sie haben sicherlich von den neusten Anschlägen gehört, oder?". "Ja. Die Explosion des Öltankers." antwortete Ete. "Genau. Sie wissen sicherlich auch, wem dieser Terrorismus, und ich glaube, dass dies das beste Wort für solcherlei Aktionen ist, zugeschrieben wird, oder?". Ete sah den Bürgermeister fragend an, bevor er antwortete: "Ja. Der Spam Mafia.". "Genau! Die Spam Mafia um diesen verdammten Göfla!" donnerte Grandy los und schlug mit der geballten Faust auf den Tisch. "Sehen sie Ete. Die Polizei ist nicht in der Lage, der Spam Mafia weiter Paroli zu bieten. Diese Mafiosi sind überall, ihre Anschläge werden immer häufiger und härter. Ich stehe kurz davor, den Ausnahmezustand auszurufen und die Armee einzuschalten!". Grandy machte eine Pause und trank ein Schluck Wasser aus seinem Glas, was er auf dem Tisch stehen hatte. "Ete! Ich brauche Sie! Die Stadt braucht Sie! Sie und die ASP!" sagte Grandy eindringlich. "Was meinen Sie?" fragte Ete verwirrt. Das alles kam zu plötzlich. "Ich will, dass Sie wieder als Hauptkommissar der ASP arbeiten und der gottverdammten Spam Mafia ein für alle mal das Handwerk legen!" antwortete Grandy und erhob sich dabei von seinem Stuhl und beugte sich zu Ete vor. "Ete! Sie und ihre Einheit waren die Einzigen, die der Spam Mafia Einhalt gebieten konnten!". Ete starrte den Bürgermeister ungläubig an. "Sie wollen, dass ich die ASP wieder in den Kampf gegen die Spam Mafia führe?" fragte Ete und der Bürgermeister nickte langsam mit dem Kopf: "So ist es.". "Sie wissen doch schon, dass Sie meine Einheit einst aufgelöst haben und meine ehemaligen Teammitglieder sich anderweitigen Berufen zugewandt haben, oder?" fragte Ete. "Darüber machen Sie sich mal keine Sorgen. In genau 45 Minuten treffen im Polizeipräsidium einige Herren ein, die mit der Arbeit der ASP sehr wohl vertraut sind." antwortete Grandy, lächelnd über die Tatsache, dass Ete anscheinend endlich eingewilligt hatte, wieder das Amt des Teamleiters der ASP zu übernehmen. Er kramte in einer Schublade herum und warf ihm eine beige Mappe hin. "Was ist das?" fragte Ete. "Das ist die Liste derjenigen, die als ASP-Agenten arbeiten werden." sagte Grandy, setzte sich wieder hin und trank einen Schluck Wasser.
Langsam öffnete Ete die Mappe und besah sich das erste Blatt:

Name: Gray, Steal
Geboren: Cambridge, England
Spezialgebiet: Scharfschütze und Teamleiter des SWAT der ASP

"Sie haben Steal Gray wieder verpflichten können?" fragte Ete und seine Stimme schwamm auf einer Woge der Freude. "Ja. Aber sehen sie weiter."

Name: Nail, Nineth
Geboren: New York, USA
Spezialgebiet: Techniker und Funker

"Ninty? Ich dachte, der wäre auf Entzug?" wunderte sich Ete. "Wie gesagt, er war. Nun ist er wieder trocken und Mitglied der ASP." antwortete Grandy. Ete besah sich die nächste Seite.

Name: Schattenläufer
Geboren: nicht bekannt
Spezialgebiet: Undercoveragent und Zivilfahnder

"Läufer!" sagte er und blätterte auf die nächste Seite:

Name: Paul, Jakob
Geboren: Dublin, Irland
Spezialgebiet: Undercoveragent

"Hmm... ich habe von dem Jungen gehört. Ein tüchtiger Polizist. Leistet gute Arbeit." Murmelte Ete und wollte die Mappe gerade schließen, als ihm noch eine letzte Seite auffiel:

Name: Roper, David
Geboren: Kalifornien, USA
Spezialgebiet: Scharfschütze

"Roper? Der war doch mal beim SWAT. Ist aber wieder ausgetreten. Keiner weiß, warum" sagte Ete und als er die Mappe schloss, sah er Grandy an. "Ein recht gutes Team. Aber ich vermisse T.Q." sagte Ete bedrückt, da er neben TQ auch Daen vermisste, von dem er, im Gegensatz zu TQ, sagen konnte, wo er sich aufhielt.
"Wir konnten TQ leider nicht ausfindig machen. Er ist, seit der Auflösung der ASP vor einem Jahr, wie vom Erdboden verschwunden und seit dem nicht wieder aufgetaucht." antwortete Grandy, der sich erhoben hatte und nun zum Fenster heraussah. "Und? Denken sie, dass sie mit diesem Team arbeiten können?". "Ich denke schon, Bürgermeister." antwortete Ete enthusiastisch und stand auf. Nun überflutete eine Welle von Energie seinen Körper und seine Augen begannen im alten Glanz zu leuchten. Nun war Ete wieder der alte.

Dennis
04.04.2004, 20:57
Hiho Community.
Hier wieder zwei weitere Folgen, da es erstens wieder etwas gedauert hat und da TQs Episode zweitens recht kurz ist.
Viel Spaß,
DJ n,
The_Question,
Dark Soldier,
Savage The Dragon,
Daen,
Ineluki,
Yoshi Green
und Repko

The_Question:
Tosend schnell rannte TQ zu seinem roten Volkswagen. Hätte er die Scheinwerfer nicht angelassen, hätte er ihn wohl nie gefunden."Ah, endlich", TQ stieg schweigend ein, zog seinen plitschnassen Mantel aus und warf ihn schnell auf den Rücksitz. Mit einem leisen Brummen startete er den Motor und fuhr aus dem Wald, in Richtung Flughafen - Helsinki.
Der Regen toste immer stärker und langsam fing es an zu donnern und zu blitzen.Er blickte hastig auf die Uhr. "Verdammt, schon so spät!?" fauchte er."Ach egal, Kefka wird mir schon verzeihen, wenn ich zu spät komme".
Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt erreichte TQ den Flughafen in Helsinki. Er zog sich seinen mittlerweile wieder trockenen Mantel an und stürmte schnell in das Innere des Flughafens, um nicht wieder nass zu werden. Im Gebäude angekommen richtete er sich seinen Kragen und ging in Richtung Rezeption.
"Guten Tag, ich würde Sie gerne etwas fragen.""Ja, was denn!?" schnauzte die blonde Rezeptionistin, sie war anscheinend schon sehr genervt. TQ zog den Block aus seiner Mantelinnentasche und hielt ihr ihn vors Gesicht. "Haben sie diese Namen irgendwo schonmal gehört?" Sie betrachtete den Block für ein paar Minuten und sagte dann "Ja, diese beiden Mäner haben erst vor kurzem einen Flug gebucht". "Können sie mir sagen wohin?"."Nein, das ist streng vertraulich und darf nur von höheren Diensten verlangt werden.Tut mir leid Sir".TQ machte erneut seine mantelinnentasche auf und zog seine Geldbörse hinaus.Von den unzähligen Kreditkarten und Fotos abgesehn, die in einer Reihe nach unten klappten als er sie öffnete, kam seine gefälschte FBI-Marke zum Vorschein."Reicht ihnen das als höherer Dienst aus Lady?".Die Rezeptionistin war kurze Zeit sprachlos.Nach ein zwei Minuten kam sie aber wieder zur Vernunft und tippte schnell etwas in den Computer ein."Sie können hinauf zu Mr.Chocwise, er wird ihnen mehr auskunft geben".""Gut danke, sie haben mir sehr geholfen" schmunzelte TQ zur Rezeptionistin und ging hastig in den ersten Stock.Oben angekommen klopfte er an eine Ebenholztür, die kurz darauf aufging.TQ betrat den Raum und ging an einem langen blauen Teppich vor zu einem großen hübschen Metallschreibtisch, hinter dem ein Stattlicher Mann saß.Neben ihm stand ein Dolmetscher, was das kommunizieren um einiges leichter machte."Ich suche..." TQ zückte schnell seinen Block..."diese beiden Männer hier, können sie mir sagen wohin sie wollen?".Mr. chocwise betrachtete kurz den leicht feuchten Notizblock bevor er zu seinem Monitor hinüberging und die Datenbanken nach den Namen absuchte.Nach etwa 15 Minuten kam er mit einem Blatt Papier zurück, auf dem die genauen Daten standen.TQ bedankte sich recht herzlich, dann verschwand er wieder.Draußen angekommen zückte er sein Handy aus seiner rechten Hosentasche und wählte eine Nummer. Kurzes Piepen, dannach hob jemand mit einer kräftigen, schrillen Stimme ab."Hier Kefka, was los?"."Hoi Chefchen" sagte TQ "Phase 1 erledigt, die beiden Zielsubjekte wollen nach Russland,Moskau"."Gut, du kannst für einen Tag nach Hause Dragonlord, wir melden uns"."Verstanden Sir".Kurz darauf legte die person auf.TQ steckte sein Handy wieder ein, ging zurück zu seinem Volkswagen und verschwand damit in der Dunkelheit.

DJ n:
Ete verließ gegen 14:30 Uhr das Büro des Bürgermeisters und stieg in den Fahrstuhl, der in aus dem siebten Stockwerk des Ratshauses ins Erdgeschoss brachte, wo er eine große, prunkvolle Eingangshalle betrat, durch die er vor gut 40 Minuten schon gegangen war. Der Boden bestand aus Marmorplatten und gewaltige Säulen im römischen Baustiel streckten sich zur Decke empor und schienen diese alleine zu stützen. Von der Decke hingen ein paar Pflanzen herab, vor allem Fahnengewächse, und verliehen dem ganzen einen etwas lockeren Touch.
Ete setzte sich in Bewegung, verließ den Fahrstuhl und ging durch die Eingangshalle des Rathauses wobei jeder seiner Schritte von den Wänden wiederhallte.
Er öffnete langsam die Tür und trat nach draußen in den Sonnenschein. Es war ein schöner Spätsommertag Anfang September und die Temperatur betrug noch angenehme 20 °C. Ete seufzte leise und dachte wehmütig an Tage wie dieser in der Vergangenheit zurück, an denen er mit Daen und den Anderen Mitgliedern der ASP nach einem harten Arbeitstag abends in eine Kneipe gegangen war, um ein Bier zu trinken.
Doch lange hielt Ete sich nicht mit diesen Gedanken auf und stieg in seinen Dienstwagen, dessen Motor wenige Sekunden später aufheulte und den Wagen in Bewegung setzte.

Der Weg zum Polizeipräsidium dauerte eigentlich nur 10 Minuten, doch an diesem Tage fuhr Ete unnatürlich langsam. Ihm selbst fiel dies auch auf, kümmerte sich jedoch nicht darum. So war es kein Wunder, dass er um 14:55 Uhr erst beim Präsidium eintraf.
Als er durch die große Glastür das Gebäude betrat, kam ihn auch schon Sunny Hoffman entgegen. Er schien alles andere als begeistert, dass Ete erst wenige Minuten vor dem Rest seines Teams eintraf. „Warum zum Teufel kommen sie erst jetzt? Sind sie am Steuer eingeschlafen oder was? Herrgott Ete! Ihr Team trifft auf bald hier ein und sie haben noch nicht mal ihre neue Uniform an!“. Ete stutzte. „Neue Uniform? Was meinen sie damit?“. „Folgen sie mir. Aber beeilen sie sich! In fünf Minuten sollten Schattenläufer, Steal Gray, David Roper, Nineth Nail und Jakob Paul eintreffen.“ antwortete Sunny schnell und führte Ete vorbei an einigen Schreibtischen in den Umkleideraum. Dort hing an Etes Spind ein Kleidersack. Ete öffnete ihn und entnahm ihn eine dunkelblaue Jacke, auf deren rechter Brustseite ein goldener Stern prangte, in dessen Mitte die Buchstaben „ASP“ eingestickt waren. Des weiteren befanden sich in dem Kleidersack ein schwarzer Rollkragenpullover, eine dunkelblaue Hose, sogar schwarze Socken und ein weißes T-Shirt. „Warum weiß?“ fragte Ete, als er das T-Shirt in der Hand hielt. „Warum nicht?“ antwortete Sunny ungeduldig und drängte ihn: „Los. Ziehen sie sich an. Die Anderen dürften jeden Augenblick eintreffen. Ich werde sie empfangen und sie kommen dann zu uns, wenn sie fertig sind, in den Eingangsbereich.“. „Ja, Sir.“ antwortete Ete und begann seine Polizeikluft abzulegen und die neue ASP-Uniform anzuziehen. >>Komisch. Früher hat man uns nur eine blaue Jacke gegeben, auf deren Rücken ASP stand und heute bekommen wir eine eigene Uniform. Die scheinen uns ja wirklich zu brauchen.<< dachte Ete schmunzelnd, während er das weiße T-Shirt anzog und danach die dunkelblaue Hose.
Wenige Augenblicke später stand Ete in voller Montur vor dem Spiegel in der Umkleide und befestigte seinen Holster unter seinem rechten Arm. Er überprüfte nochmals, ob alles ordnungsgemäß saß, verließ den Umkleideraum und ging zum Eingangsbereich zurück.
Schon von weitem erkannte er Steal Gray, Ninty und Schattenläufer. Die drei hatten sich kaum verändert. Steal Gray war noch immer der selbe hochgewachsene junge Mann mit den braunen Haaren im militärischen Schnitt und den disziplinierten Verhalten. Er war auch der erste, der Ete bemerkte und vor ihm salutierte.
Mit einem Lächeln sah Ete in die vertrauten Gesichter: Ninty’s dunkles Gesicht, dass gezeichnet war durch tiefe Falten unter den Augen. >>Scheinbar von der Entziehungskur...<< dachte Ete betrübt und sah Schattenläufer an. Er hatte sich auch kaum verändert, bis auf die Tatsache dass auch er nun einen Waffe und eine Marke trug. „Schön euch wieder zu sehen.“ sagte Ete und umarmte jeden seiner Freunde nacheinander. „Tut gut, wieder hier zu sein.“ sagte Steal Gray nüchtern. Ete grinste.
Nachdem er die alten Freunde begrüßt hatte, wandte sich Ete den beiden Neulingen zu. „Sie müssen Jakob Paul sein.“ sagte Ete zu einem jungen Mann, knappe 175 cm groß und schulterlangen blonden Haaren. „Ja, Sir.“ antwortete Paul und reichte Ete die Hand. „Angenehm. Aber nennen sie mich Ete, Paul.“ antwortete Ete freundlich und schüttelte die Hand Pauls. Danach wandte er sich zu einem hochgewachsenen Mann mit braunen Haaren und grimmigen Gesichtsausdruck. „Sie sind dann David Roper, nehme ich an.“ sagte Ete und streckte ihm die Hand entgegen. „Genau. Habe schon viel von ihnen gehört, Kommissar Ete.“ antwortete Roper und schüttelte die Hand seines Vorgesetzten. „Wenn die Herren mit den Formalitäten fertig wären, würde ich sie bitten, mir zu folgen. Sie alle werden erst mal eingekleidet.“ sagte Sunny, der die ganze Szenerie stumm beobachtet hatte. „Kriegen wir dann auch so ein Outfit, wie Ete?“ fragte Schattenläufer und begutachtete dabei Etes neue Klamotten. „Exakt. Sie sind jedoch leicht variiert. Je nach ihren Aufgabenbereich.“ Antwortete Sunny und führte die Gruppe in den Umkleideraum, wo nun fünf weitere Kleidersäcke warteten.
In der Tat unterschieden sich die Uniformen leicht voneinander:
Steal Gray und Roper zogen aus ihren Kleidersäcken keine Jacke, sondern eine dunkelblaue Weste heraus, die mit viele Taschen ausgestattet war. „Perfekt, um Munition oder dergleichen zu verstauen“ hatte Sunny gesagt, als die beiden die Westen begutachtet hatten. Ninty hingegen zog neben der Uniform, die Etes glich, noch einen kleinen Koffer, in dem er allerlei Drähte und technisches Gerät fand. „Perfekt für einen Funker und Techniker ihres Kalibers, Ninty.“ sagte Sunny, als er den verwirrten Blick Nintys bemerkt hatte. Schattenläufers Uniform war komplett schwarz und besaß anstatt einer Jacke einen langen Mantel. Dazu brauchte Sunny nichts sagen, denn Schattenläufer warf sich den Mantel freudig über und schlug den Kragen hoch. „Echt cool, was?“ sagte er und grinste.

The_question
05.04.2004, 18:41
So, wiedermal Zwei, weil mal wieder eine lange Pause war und zum Teil Repkos Epi ein wenig kürzer ausgefallen ist xD

Viel Spaß wünschen:
DJ n
The_question
Dark Soldier
Savage The Dragon
Daen
Ineluki
Yoshi Green
und Repko

Repko:

"Hey Naruto, kümmere dich mal um Delaware.", sagte Roger Square, Oberarzt der Nervenheilanstalt von Baltimore zu einem jungen, aber kräftigen Mann, der als Strafe für Ladendiebstahl ein paar Sozialstunden abarbeiten musste. Naruto ging an den Tisch an dem ein Mann in einem weißen Nachthemd regungslos dasaß und in die Ferne starrte, ohne einen Punkt zu fixieren. In der Klinik nannte man ihn Delaware. Gelegentlich hatten sie Patienten, die an Gedächtnisverlust litten und über deren Identität nichts bekannt war. Diese Patienten wurden durchnummeriert. Anderson, Bernstein, Coffee, und so weiter... . Delaware war im Moment der vierte Patient der Klinik.
Naruto setzte sich an den Tisch und sah in das junge Gesicht des Mannes, der noch immer geradeaus starrte. Sein Mund war leicht geöffnet und ein leichter Speichelfaden hing ihm von der Lippe herunter.
"Na, Junge?", sagte Naruto. Nach kurzem Zögern drehte Delaware sein Gesicht und starrte nun Naruto an. Naruto war sich nicht sicher, ob Delaware ihn anstarrte, oder ob er nur versuchte, durch ihn hindurch zu sehen. "Wie geht's dir?", fragte er nach kurzer Zeit. Delaware starrte ihn noch immer an und regte keine Miene. Naruto wusste, dass Delaware nicht nur sein autobiographisches, sondern auch sein motorisches Gedächtnis verloren hatte, was bedeutete, dass er noch einmal ganz von vorne anfangen musste. Bei einem Fall kompletten Gedächtnisverlustes bestand aber dennoch die Möglichkeit auf Heilung. Es reichte, wenn sich der Patient durch einen Zufall an eine Kleinigkeit aus seinem Leben erinnern konnte, um einen Teil seines Gedächtnisses wieder zurückzuerlangen
Sie saßen noch eine Weile so da und sahen sich an. Es war nur Delawares Schnaufen zu hören. Um seinem irren Blick auszuweichen drehte sich Naruto nach kurzer Zeit weg und nahm vom Nebentisch eine Zeitung.
"Dann les ich dir eben ein Bisschen was vor.", sagte Naruto, während er die Zeitung aufschlug. "Na, mal sehen. Heute gibt es schönes Wetter." Er schlug die Zeitung zur Seite und sah Delaware an. "Na, wenn das mal kein Grund zur Freude ist.", sagte er in fröhlichem Ton, doch als der Patient sich noch immer nicht regte, blätterte Naruto weiter in der Zeitung. "Die Lottozahlen. 3,7,14,23,31,33, Zusatzzahl 39. Wieder nichts gewonnen, du vielleicht?", fragte er, ohne die Zeitung umzuschlagen. Wie er erwartet hatte bekam er keine Antwort.
"Hm, was ist das? Die Anti Spam Polizei wird...", Naruto unterbrach, als er von Delaware ein leises Grunzen hörte. Verwirrt sah er ihn an, doch dessen Blick war noch immer derselbe wie vor ein paar Sekunden, also las Naruto interessiert weiter. "Sieht so aus, als erhoffe sich Grandy dadurch, dass die Mafia nicht mehr dazu fähig ist, solche brutalen Anschläge wie die Sache mit dem Frachter weiterhin zu verüben. Dieser Göfla ist aber..."
Plötzlich fing Delaware an, wie wild zu schreien. Zwischen seinen undefinierbaren Lauten schien immer wieder der Name "Göfla" hervorzudringen. Wie ein Besessener sprang er durch den Raum, warf Tische und Stühle um, schubste andere Patienten zur Seite und zerriss ein paar Magazine, die auf einem Tisch lagen. Naruto war so geschockt, dass er eine Weile brauchte, um aufzustehen und zu Delaware hinzurennen und ihn festzuhalten. Delaware wehrte sich mit all seiner Kraft, doch er hatte keine Chance gegen den massigen Naruto, der ihn auf den Boden drückte.
In eben diesem Moment betrat Chefarzt Square den Raum. Vorsorglich hatte er eine Spritze mitgebracht. "Halten Sie ihn gut fest.", sagte er zu Naruto, bevor er die Nadel gekonnt in Delawares Arm rammte. "Ich verabreiche ihm 7 Milligramm Haloperidol, damit er sich beruhigt." Naruto hielt ihn weiter fest, obwohl seine Bewegungen immer schlaffer und müder wurden, und er letztendlich mit einem letzten gemurmelten "Göfla" bewusstlos wurde.
"Was ist passiert?", fragte Square und schaute dabei Naruto streng durch seine dicken Brillengläser an. Naruto war noch ganz außer sich, als er aufstand und von Delaware abließ.
"Ich habe ihm lediglich aus der Zeitung vorgelesen. Ein Artikel über die neue Polizeieinheit gegen die Spam Mafia." Square stand nun auch auf und nickte langsam. "Der Kerl hat irgendwie ein Problem mit Göfla und der Spam Mafia. Aber welches?"
Naruto bückte sich erneut und hob Delaware auf. "Ich bringe ihn auf sein Zimmer. Wir sollten ihm eine Infusion mit beruhigenden Mitteln geben." Square nahm aus der Innentasche seines weißen Mantels ein Brett, auf das ein paar Zettel geheftet waren. Mit seinem Kugelschreiber füllte er schnell ein paar Zeilen davon aus, bevor er den Zettel abriss und ihn Naruto überreichte. "Gib das bei der Medikamentausgabe ab. Die Infusion soll eine Krankenschwester legen." Naruto nickte und verließ den Aufenthaltsraum.


DJn:
Die Straßen von Sapporo, der größten Stadt auf Hokkaido, Japan, waren hell erleuchtet und verdrängten mit ihrem Licht, dass von den zahllosen beleuchteten Anzeigen und Straßenlampen ausging, den klaren Sternenhimmel, den man nur außerhalb der Stadt bewundern konnte.
Auf der Hauptstraße herrschte ein reges Treiben und jeder ging seinen Geschäften nach. So fiel in der gewaltigen Menge von Menschen auch nicht ein junger Mann mit wasserstoffblonden Haaren und einen langen schwarzen Mantel auf, der im Schatten einer kleinen Seitenstraße verschwand. Jeder der Schritte dieses Mannes hallte von den Häuserwänden zurück und erzeugte ein tausendfaches Echo.
Der junge Mann hatte gerade die Hälfte des Weges durch die Seitenstraße zurückgelegt, als er unvermittelter Dinge stehen blieb und laut etwas auf Japanisch sagte: „Kommt raus! Ich bin alleine, wie ihr es verlangt habt!“.
Nichts geschah, kein Laut war zu hören, abgesehen von dem Lärm, der von der Hauptstraße in die kleine Seitenstraße drang. „Los! Zeigt euch. Ich habe nicht ewig Zeit!“ sagte der junge Japaner, dieses mal um einiges lauter. Plötzlich vernahm der Mann Schritte und vor ihm erschienen zwei bis drei dunkle Siluetten, die immer näher kamen. Aus einer Angewohnheit heraus wandte sich der junge Mann auch in die Richtung, aus der er gekommen war und stellte fest, dass sich ihm von dieser Seite ebenfalls drei dunkle Siluetten nährten. Er saß in der Falle!
„Sind sie alleine, wie vereinbart?“ fragte eine der dunklen Gestalten mit tiefer Stimme und fuhr mit einer Hand unter seine Jacke. Der junge Japaner nickte kurz und antwortete: „Ja. Doch scheinbar ist ihnen dieser Teil unseres Deals entfallen.“. Schweigen trat ein, bis der Japaner mit den blonden Haaren ein Rascheln hörte. Wenige Sekunden später wurde das Gesicht eines Mannes, wahrscheinlich dessen, der gesprochen hatte, durch ein Feuerzeug erhellt. An der Flamme entzündete der Fremde eine Zigarette, die in der Dunkelheit rötlich aufglomm, wenn der Mann einen Zug von ihr nahm. „Also. Sie sagten, sie hätten einige Informationen für mich.“ begann der Rauchende. „Ja, aber nur, wenn auch sie über die Informationen verfügen, die ich verlangt habe.“ entgegnete der Asiate mit den blonden Haaren. „Sicher doch. Ihre Informationen.“. Wieder glomm die Zigarette auf und wieder vernahm man das Geräusch, wenn der Rauch aus dem Mund herausgeblasen wurde.
„War gar nicht so leicht, doch unser Informant hat ganze Arbeit geleistet. Wir wissen nun, wo sich der alte Mann aufhält, nach dem sie gefragt haben, DJ n.“ Der Asiate mit den blonden Haaren grinste in der Dunkelheit. „Sie wissen also, wer ich bin? Das überrascht mich, ehrlichgesagt.“ sagte DJ n. „Ja. Unser Informant schien sie zu kennen. Er sagte, er habe noch ein Hühnchen mit ihnen zu rupfen.“ antwortete der Mann mit der Zigarette. „Ach? Hat er das?“ fragte DJ n mit gekünstelten Interesse. „Das ist ja hochinteressant. Doch nun zum Geschäftlichen! Wenn ich sie dann um die Adresse bitten dürfte.“. „Immer schön langsam! Zuerst die Infos, wie wir verlangen. Danach können sie die Adresse des alten Knackers gerne haben.“. Diesen Satz hatte DJ n sich förmlich herbeigesehnt. „Tja. Dann bleibt mir, in Anbetracht dieser zahlenmäßigen Übermacht, ja nichts anderes übrig.“ sagte DJ n und auf seinem sonst so ernsten und ausdruckslosen Gesicht breitete sich ein diabolisches Grinsen aus.
Plötzlich wirbelte DJ n herum und führte blitzschnell einen Tritt gegen einen der drei Gestalten aus, die hinter ihm gestanden hatten. Der Angriff kam sehr überraschend und schleuderte den Getroffenen gegen seine Kollegen und diese allesamt zu Boden. Im selben Augenblick hatte sich DJ n wieder umgedreht und die drei, die vor ihm standen, angegriffen. Er führte mehrere Tritte und Schläge aus, die größtenteils gegen spezielle Akkupunkturpunkte gerichtet waren. Der Kampf dauerte keine zwei Minuten und DJ n stand als einziger inmitten seiner zu Boden gegangenen Gegner. Langsam zog DJ n aus einer Innentasche seines Mantels eine Pistole mit aufgesetztem Schalldämpfer hervor und ging auf den Mann zu, der geraucht und mit dem sich DJ n unterhalten hatte. Er lag auf dem Bauch, sein Gesicht knapp neben einer Pfütze und atmete schwer. DJ n beugte sich herunter, stützte sein linkes Knie auf dem Beckenknochen des am Boden liegenden ab und hielt diesem seine Pistole in den Nacken. „Und nun wirst du mir sofort die Adresse geben, an der ich den alten Mann antreffen kann.“ zischte DJ n dem Mann bedrohlich ins Ohr. Dieser jedoch spuckte nur kurz aus und schwieg. „Nichts? Vielleicht kann ich dich ja damit zum Reden bringen.“ sagte DJ n während er die Pistole vom Nacken nahm und mit dieser auf die Hand des Mannes zielte, auf dem er kniete. Ein Schuss löste sich und das Projektil raste mit einer unaufhaltsamen Kraft durch die Hand von DJ ns Opfer, wo sie Fleisch, Knochen und Sehnen zerfetzte und ein Loch hinterließ, bevor sie in den Betonboden einschlug. Dem Mann am Boden entfuhr ein grässlicher Schmerzensschrei. „So. Wir spielen jetzt ein kleines aber feines Spielchen. Ich werde dir immer die gleiche Frage stellen und du musst drauf antworten. Wenn mir die Antwort nicht gefällt, und ich bin in solchen Dingen äußerst streng, werde ich dir irgendwo hinschießen. Töten werde ich dich dabei nicht. Ich werde dich nur so lange foltern, bis du mir die richtige Antwort gegeben hast. Verstanden?“ sagte DJ n und seine Stimme war fast zu einem Flüstern geworden. „Also: wo befindet sich der alte Mann?“. Der Mann am Boden antwortete ohne zu zögern und gab DJ n eine Adresse an. „Das ist der Friedhof. Willst du mich verarschen?“ fragte DJ n gereizt und presste den Lauf seiner Waffe stärker an den Nacken seines Opfers. „Nein, nein! Es ist die Wahrheit! Der alte Mann ist tot und wurde dort begraben. Unser Informant sagte, dass der Alte ihn bei einem seiner Geschäfte im Weg stand. Daher hatte er ihn beseitigt.“. DJ n war wie erstarrt. Der einzige Mensch, der sich jemals um sein Wohl gesorgt hatte, der ihm alles beigebrachte hatte und zu dem DJ n eine emotionale Bindung aufgebaut hatte, war ermordet worden. Wut und Zorn loderten in ihm auf, als er fragte: „Wer ist dein Informant?“. „Ich kenne seinen Namen nicht! Ich weiß nur, dass er Russe ist. Und er trägt immer so einen komischen dunkelgrünen Umhang, oder so etwas in der Art.“ stammelte der Mann auf dem Boden. „Weißt du, wo er jetzt ist? REDE SCHON!“ brüllte DJ n ungehalten. „Er... er wollte in die USA. In irgend so eine Stadt. Sagte, er müsse dort ein paar Familienprobleme lösen.“ wimmerte der Mann auf dem Boden. DJ n fiel es, nachdem er sich die Worte des Mannes nochmals durch den Kopf gehen ließ, wie Schuppen von den Augen. Nun hatte er eine Ahnung, wer der Mörder seines Meisters sein und wo er sich aufhalten könnte. „Hast das Spiel artig mitgespielt und damit den Hauptpreis gewonnen.“ sagte DJ n, zog die Waffe vom Nacken weg, zielte und drückte ab. Die Kugel durchschlug mit Leichtigkeit den Schädel seines Opfers und verteilte Blut, Knochen und Hirnmasse auf dem Weg. Ohne sich einen Funken darum zu kümmern, verließ DJ n die Gasse und machte sich auf dem Weg zum Friedhof, um seinen Meister die letzte Ehre zu erweisen. Danach wollte er sich auf in die USA machen.


MfG
-Tq-

YoshiGreen
08.04.2004, 18:42
Und die Chronisten:
DJ n
The_question
Dark Soldier
Savage The Dragon
Daen
Ineluki
YoshiGreen
und Repko

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Viel Spaß


Das ist verdammt nochmal ein ganz normaler, gottverdammter Geschäftsvorgang!", schrie Black voller Wut durch die dunkle Nacht und schleuderte seinen Schraubenschlüssel in Chaiks marmoriertes Gesicht. Black hatte den kleinen Mann an einen Baum hinter einer Tankstelle gefesselt und schlug nun wieder und wieder mit einem Schraubenschlüssel auf ihn ein. Chaiks rechtes Jochbein war an mehreren Stellen gebrochen, er hatte zwei Platzwunden an der Stirn und sein rechtes Auge war zugeschwollen. Sein Knebel hatte sich vom Blut rot gefärbt, Chaik war kurz davor, bewusstlos zu werden. "Wir haben euch unsrern Schutz angeboten." Black holte aus. "Und ihr lehnt unser faires Angebot einfach so ab?" Mit voller Wucht rammte er den Schraubenschlüssel und Chaiks Hüfte. Dieser schrie kurz durch den Knebel auf, kurz darauf begann er wieder zu weinen. "Wenn der große Don Geschäfte machen will, dann macht er sie auch!", Black holte wieder aus und wollte gerade zuschlagen, als er ein Auto herannahen hörte. Er senkte seinen Arm wieder und drehte sich um.
"Das ist der Don.", sagte er, ohne Chaik anzusehen. "Er wird nicht so barmherzig mit dir sein, wie ich es war." Die schwarze Limousine fuhr langsam über die Wiese neben der Tankstelle in die Richtung des Baumes. Die Scheinwerfer erloschen, es war wieder dunkel. Die hinterste Türe öffnete sich.
Langsam stieg Don Göfla aus. Er trug wie immer seinen weißen Anzug. Seine Hutkrempe warf einen dunklen Schatten über seine Augen, die dadurch nicht zu sehen waren. Seine zitternde Hand lag auf dem goldenen Knauf eines stabilen Gehstockes. Langsam humpelte der alte Mann in die Richtung des Baumes. Da er in seinem linken Fuß die Gicht hatte, schlug er mit ihm besonders laut auf dem Boden auf.
Es herrschte ein eisiges Schweigen. Die Stille wurde nur durch Göflas Fuß und Chaiks leisem Wimmern gebrochen. Don Göfla blieb vor Chaik stehen und beobachtete ihn eine Weile, bevor er seinen Stock ein Stück anhob. "Ich mag Leute wie dich nicht.", murmelte er langsam und müde. Er packte den Knebel und zog so stark daran, dass Chaik neben dem Knebel auch noch drei Zähne verlor. "Was ist denn dein Problem mit uns?", fragte Göfla. Chaik atmete schnell und versuchte, sich zusammenzureißen.
"Ich will eine Antwort von dir, du Drecksau.", sagte Göfla, als Chaik nach einer Weile noch immer nichts gesagt hatte. "Ihr...seid...ein kriminelles...Pack.", fluchte Chaik und versuchte, so wütend, wie möglich zu klingen. Göfla wartete kurz und fing an, zu nicken. Mit einer schnellen, ruckartigen Bewegung zog er seinen Stock in die Luft und drückte das Ende in Chaiks geschwollenes Auge. Dieser Schrie sofort auf. Black sprang heran und drückte seine Hand auf Chaiks Mund.
"Je lauter du schreist, desto stärker werde ich zudrücken.", sagte Göfla, während er den Druck auf den Stock stetig erhöhte. Chaiks gedämpfte Schreie wurden immer lauter und verzweifelter, bis er schließlich verstummte und sein Kopf bewusstlos zur Seite kippte. "Das kommt davon, wenn man nicht das tut, was ich verlange.", sagte Göfla, bevor er wieder zur Limousine humpelte.
"Beseitige ihn. Mach aber nicht zu viel Dreck.", sagte er, bevor er einstieg und die Limousine wegfuhr.

Sunny saß an seinem Schreibtisch und nahm den Telefonhörer ab. Er wählte eine Nummer, die vor ihm auf einem Zettel lag. Er wollte herausfinden, ob TQs Frau etwas über seinen Verbleib wusste. Sunny wusste vonihr, dass sie TQ seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hatte, dass er sie einfach so stehengelassen hatte.
"Issy Question hier?", sagte eine weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung. "Guten Tag. Sunny Hoffman vom Polizeipräsidium." "Was kann ich für Sie tun?" Sunny wollte mit seinem Hauptanliegen noch eine Weile warten, doch er wusste nicht, was er zu der Frau sagen sollte, also legte er eine kurze Pause ein. "Mrs. Question, wie geht es den Kindern?" "Gut. Der kleine Chuckie kommt jetzt in die Schule." An ihrer Stimme konnte Sunny erkennen, dass Issy wusste, dass er nicht mit ihr sprach, um über ihre Kinder zu reden. Sunny wollte fortfahren, als sie plötzlich weitersprach. "Aber Favian hat das Verschwinden von seinem Vater nicht verkraftet. Er hat die Schule geschmissen." Sunny war heilfroh, dass er das Thema nicht selbst ansprechen musste. "Haben Sie denn noch irgendwie Kontakt zu ihrem Mann?", fragte er sofort. Er hörte ein leises Schluchzen. "Nur noch sehr wenig. Er ruft manchmal an." Wieder war ein Schluchzen zu hören. "Sagt mir immer, dass er mich liebt. Würde er mich wirklich lieben, hätte er mich nicht einfach so sitzen lassen." "Wissen Sie, wo er sich im Moment aufhält?", fragte Sunny. "Nein. Er sagt, er dürfe mir das nicht sagen. Worum geht es eigentlich?", fragte Issy. Sunny dachte kurz über seine Datenschutzpflicht nach. "Wir wollen Ihren Mann zurückholen.", sagte er schließlich.

Chaik stand mit all seiner noch verbliebenen Kraft auf Blacks Schultern. Black sah nach oben in Chaiks Augen. Chaik hatte Todesangst - zurecht. Um seinen Hals war ein Strick gezogen, der an einem dicken Ast befestigt war, den Knebel hatte er wieder um den Kopf gebunden.
"Bist du bereit?", fragte Black sarkastisch. Chaik sagte etwas, das sich wie "Bitte nicht" anhörte. Black sah wieder nach oben. "Du kannst es dir jetzt aussuchen. Entweder heulst du mir jetzt verdammt nochmal was vor, oder du reißt dich zusammen und sagst einfach, dass du bereit bist." Chaik sagte nichts.
"Wie soll ich dein Schweigen auffassen?", fragte Black schließlich. Kaum hatte er ausgesprochen, hechtete er sich nach vorne. Chaik fiel etwa einen Meter in die Tiefe, doch da er recht gut beleibt war, reichte das, um ihm das Genick sofort zu brechen.
Black drehte sich um, um sein Werk zu betrachten. "Das kommt davon, wenn man nicht macht, was Göfla will. Niemand widersetzt sich der Spam Mafia. Nicht Grandy hat hier in Talster City das Sagen. Göfla ist der Herr über diese Stadt. Und wer das nicht einsehen will, muss leider sterben. Tschüss, du verdammter Einfallspinsel."
Er verschwand in der Nacht.

Dennis
10.04.2004, 15:31
Nun, da es im Moment etwas schleppend voran geht, poste ich mal die nächste Episode, zum pushen. Sie ist von TQ.
Gruß, DJ n,
The_question,
Daen,
YoshiGreen,
Dark Soldier,
Savage the Dragon,
Ineluki,
Repko

Es war finster und ruhig... das einzige was die Ruhe störte war das leise Zirpen der Grillen und Grashüpfer...

Ein Pärchen hatte gerade an einer Tankstelle angehalten, um ein paar Snacks für die weitere Reise zu kaufen. Der Mann stieg zusammen mit seiner Frau aus dem Auto, um hinüber zur Tankstelle zu gehen und sich an den geschmackvollen Gütern um zu sehn. Auf dem Weg hörte man ein Rascheln. Je näher die Passanten kamen, desto lauter wurde es. Die Passanten wurden langsam unruhig und sahen durch die Glaswände der Tankstelle schon, dass in der Tankstelle niemand war. Plötzlich blickte die Frau in Richtung eines alten Baumes. Irgendetwas hang daran. Neugierig wie Leute nun mal sind, laufen die beiden in Richtung des Baumes. Dort angekommen holten sie erst mal tief Luft, bis sie einen Mann dort hängen sahen, er war tot. Laut schallte ein Schrei durch die verlassenen Landstraßen...

Am nächsten Morgen stand die Polizei an jener Tankstelle, um sich das Grauen anzusehen. Die Passanten wurden währenddessen zur Befragung aufs nächste Revier gebracht.
"Er hat einen völlig nach Innen gedrückten Kopf, ein Anzeichen eines Gewaltaktes mit einem schweren, stumpfen Gegenstand" sagte ein Gerichtsmediziner, der sich den Leichnam ansah. "Anscheinend wollte jemand etwas von ihm, da er...", der Gerichtsmediziner zog ihm Teile der Kleidung aus "...hier Spuren eines Seiles aufzeigt, was darauf hindeutet dass er gefesselt wurde, Geld wollte derjenige anscheinend keines, die Kasse in der Tankstelle hat noch vollständigen Inhalt. Der Täter wollte anscheinend nur etwas von dieser Person." "Warum hat er ein gebrochenes Genick?" fragte ein Junger Polizeibeamter. "Das ist ganz einfach, es gibt keinerlei Anzeichen dafür das ihm Jemand anders das Genick gebrochen hat, es war Selbstmord, wahrscheinlich aus Verzweiflung, wir suchen aber noch Beweisstücke, um sicher zu gehen wer es war." "Gut danke, informieren sie mich wenn sie weiterkommen" "Sehr wohl". Dann schritt der Polizist von dannen.

Das alles war sehr seltsam. Der junge Polizist nahm ein Handy und wählte eine Nummer. "Chbi_TrnkZ? Hier Paul, navigier hier mal eben einen Hubschrauber her, er soll alles transportieren was weggebracht werden soll." "Alles klar Chef" dröhnte eine laute Stimme aus dem Handy. "gut, danke", Paul legte auf.

Inzwischen war TQ auf dem Weg in seine Teilzeitwohnung, die Kefka für ihn gemietet hatte, falls er sich mal frei nehmen durfte. Sie war nicht adelig eingerichtet, aber es war alles da, was man braucht. TQ machte den Fernseher an und ging in die Küche, um sich etwas zu essen zu machen, als er aus den Nachrichten folgendes hörte: "Die Polizei hat laut neuesten Berichten eine totgeschlagene Leiche neben der West-Abrenal-Tankstelle gefunden. Die Leiche soll mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden sein, bis sie sich aus Verzweiflung das Genick brach. Genaues steht aber noch nicht fest, wir halten sie auf dem laufenden...Nun zum Wetter" TQ stürmte schnell ins Wohnzimmer um sich den Bericht anzusehen. Die Fotos die er von der Leiche sah, kannte er nicht, infolgedessen war es ihm egal. Als er mit seinen Makkaroni mit Käse ins Wohnzimmer kam und sich dabei die Finger an dem heißen Alubehälter verbrannte, indem das Gericht enthalten war, nahm er sich die Tageszeitung um sich dort ebenfalls nach Informationen umzuschauen. Da sprang ihm der Artikel "ASP wieder da!" sofort ins Auge. Da erinnerte er sich wieder an Ete und an Daen, doch er versuchte die Erinnerungen zu verdrängen indem er die Zeitung in die nächstbeste Ecke warf.

Dennis
10.04.2004, 22:41
Sry4 Doppelpost, aber aus formellen Gründen muss ich gleich die nächste Episode posten. Sie ist von DJ n
Gruß,
die Chronisten der Unterwelt

DJ n:
Gelangweilt saß Don Göfla in einem großen Zimmer auf einem ledernen Sessel und ließ ein Messer zwischen seinen Fingern gleiten. Trotz seines beachtlichen Alters war er noch immer sehr geschickt mit dem Messer und konnte noch eine erstaunliche Kraft aufbringen, um das Messer seinen Feinden zielgenau entgegen zu werfen.
Das Zimmer, in dem der Pate sich befand, war sehr geschmackvoll eingerichtet: dicke Samtteppiche bedeckten den Boden, die Wände waren in aprikot gestrichen und behangen mit häufig verzierten Wandteppichen und schönen Ölgemälden. Das Mobiliar bestand zum größten Teil aus Mahagoniholz oder mit schwarzen Leder bezogenen Sitzgelegenheiten. Licht wurde dem fensterlosen Raum durch einen großen Kronleuchter gespendet, der in der Mitte des Raumes von der Decke hing.
Wenn man sich diesen Raum ansah, kam man nie auf den Gedanken, er könnte sich in den Ruinen der stillgelegten Irrenanstalt in Talster City befinden, dem neuen Hauptquartier der Spam Mafia.
Don Göfla ließ das Messer noch immer zwischen seinen Fingern kreisen, als es plötzlich an der Tür klopfte.
„Herein.“ antwortete der Pate mit rauer und leiser Stimme. Die Tür ging auf und herein trat ein hochgewachsener junger Mann mit wirren braunen Haar, spitzen Gesicht und einem dunkelblauen Anzug, unter dem er in einem Holster eine Desert Eagle trug. „Ah, Scavenger.“ sagte der Pate zu dem Mann.
Scavenger hatte, seit dem Verlassen DJ ns, den Posten des Beraters von Don Göfla eingenommen, jedoch, so wusste auch Scavenger, nur so lange, bis DJ n wieder zurückkehren würde.
Doch bis dahin genoss Scavenger die Vorteile, der Berater des mächtigsten Mannes der Stadt zu sein.
„Mein Pate.“ Sagte Scavenger mit seiner tiefen Stimme. „ Sello verweigert uns die fällige Schutzgeldzahlung. Er sagt, er wäre nicht mehr auf uns angewiesen und bräuchte daher nicht mehr bezahlen.“. Der Pate sah auf, jedoch ohne seine Augen ins Licht zu bringen, und ein diabolisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Sello verweigert die Zahlungen?“ wiederholte der Pate leise. „Das wird er nicht mehr lange tun... Scavenger: du weißt, was du zu tun hast. Sag Ruffy und Dragon Thorm bescheid. Sie sollen etwas Überzeugungsarbeit bei Sello leisten.“. „Ja, mein Pate.“ antwortete Scavenger und wandte sich zum Gehen, als ihn Göfla noch zurück hielt: „Und Scavenger! Sag ihnen, sie sollen nicht zu grob sein. Er soll ja noch die Möglichkeit haben, seinen Fehler zu bereuen.“. „Wie ihr wünscht, mein Pate.“ sagte Scavenger und verließ den Raum.

Steal Gray und Roper gingen schweigend nebeneinander her. Sie waren auf dem Weg zum SWAT. Sunny hatte ihnen den Auftrag gegeben, sich dort ein Team von 5 Männern zusammen zu stellen, dass in Zukunft das SWAT-Team der ASP darstellen sollte. Schon die gut 30 minütige Fahrt über hatten sich die beiden angeschwiegen und auch, als sie ausgestiegen und sich auf dem Weg zum Aufenthaltsraum der SWAT-Beamten gemacht hatten, hatten sie kein Wort gesprochen. Es schien so, als könnten Roper und Steal Gray sich nicht so gut leiden. Beide waren extrem gut ausgebildet und beide wiese fast die gleichen Konstitutionen auf; eigentlich wäre das kein Grund dafür, dem anderen gegenüber die kalte Schulter zu zeigen. Doch bei diesen beiden war es anders.
Lange gingen sie durch Gänge, bogen um Ecken und kamen schließlich in einen großen Raum, in dem einige Tische und Stühle standen, die von einigen SWAT-Beamten besetzt waren. Scheinbar war der Besuch der zwei ASP-Agenten dort kein Geheimnis geblieben. „Wir ziehen diese Sache schnell durch und verschwinden wieder. Je schneller wir sind, desto eher können wir mit der richtigen Arbeit anfangen und die Spam Mafia endlich dingfest machen.“ zischte Steal Gray Roper zu und sagte als erster von beiden etwas. „Wie sie meinen.“ antwortete Roper kühl und die beiden Männer gingen ans Ende des Raumes, vorbei an den Tischen und ans Kopfende eines langen Tisches. „Guten Tag.“ Begann Steal seine Rede, in der er 5 weitere Mitglieder der ASP aussuchen würde.

Simon
11.04.2004, 17:23
Hallo Community.
Endlich kommt die nächste Episode. Sie ist von meinem hochgeschätzten Mitautor Repko.
Viel Spass dabei
Die Chronisten der Unterwelt
Repko
Daen vom Clan
Savage the Dragon
T.Q
Yoshi Green
Ineluki
Dark Soldier
und the wicked one DJ n

Repko:
TQs Faxgerät ratterte, während sich das Thermopapier langsam durch den Ausgabeschacht drängte. Auf dem Blatt war eine unordentliche Handschrift zu sehen, deren Form durch die schlechte Übertragung und den Überwachungsschutz in der Telefonleitung zu TQs Wohnung schier unleserlich erschien. Als die Übertragung beendet war, legte TQ den Hörer auf und hielt sich den Ausdruck nahe an die Augen, und konnte die Schrift nur mühsam entziffern.

‘An : The Question
Codename: Dragonlord
Einsatznummer: 1569-LKD-48-240487RT
Von: Carlos Sanchez Gonzales
Buenos Dias, Compadre TQ
Ich habe die Information gefunden, nach der du gefragt hast.
Die beiden Seismologen sind zuerst von Helsinki nach Moskau, von Moskau nach Riad und von Riad nach Tiflis geflogen. Dort habe ich ihre Spur vorerst gefunden. Am Flughafen von Helsinki ist ein Bezahltes Ticket für einen Flug nach Tiflis, Georgien für dich hinterlegt.
Agent Gala, Codename "Coffee" hat die Spur weiterverfolgt.
Ich habe ihn gebeten, dich am Flughafen von Tiflis abzuholen. Er wird dich über alle weiteren wichtigen Dinge einweihen.
Buena Suerte, Amigo.
-csg’

TQ nickte und lief zu seiner Sauna. Er warf den Ausdruck in die Kohlen, die noch immer von seiner vorherigen Ausruhphase heiß waren. Das Thermopapier färbte sich innerhalb kürzester Zeit schwarz und von der ursprünglichen Nachricht war nichts mehr zu erkennen.

DJ n kniete vor dem Grabstein seines Meisters. Er kniete hier schon seit einer halben Stunde und schien mit seinem Meister auf japanisch reden zu wollen. Während er dort im Dreck kniete und Worte vor sich hin hauchte, lief ihm langsam eine Träne über die Wange. Seine sonst so stabile Stimme wurde zu einem Hauchen – zu einem Stottern – zu einem Weinen. Er trauerte um seinen Meister. Während er der Spam Mafia gedient hatte, war es sein größter Wunsch gewesen, seinen Meister wieder zu finden, und mit ihm wieder ein normales Leben zu führen. Jetzt kniete er vor dessen Grab und merkte, dass dieser Traum, sein größter Wunsch, nun nicht mehr erfüllt werden konnte. Ein normales, schönes Leben, ohne Mord und Totschlag war in weite Ferne gerückt.
DJ n fühlte sich vom Schicksal betrogen. Er war ein Waisenjunge gewesen, der sich in den Slums von Tokio durchschlagen musste. In Meister Kejio hatte er nicht nur einen Meister und Trainer, sondern vor allem einen Vater und Freund gefunden. Kejio hatte ihn zu sich genommen und ihn aufgezogen. Doch DJ n hat seine Dankbarkeit darin gezeigt, dass er abgehauen ist, seinen Meister alleine gelassen hatte. Nun war sein Meister tot, DJ n sah die Schuld bei sich und wieder begann er zu weinen.
Mit einem Mal stand er langsam auf, ohne den Blick vom Grabstein Kejios abzuwenden. "Ich habe dich alleine gelassen.", murmelte er. "Ich habe dir nicht geholfen, als du Hilfe nötig hattest. Dein Tod wird nicht ungesühnt bleiben." Er wandte sich ab und ging zwei Schritte, bevor er sich wieder umdrehte. "Du hast mir ein Zuhause gegeben. Du hast mir zu Essen gegeben. Aber vor allem hast du mir eines gegeben: Den Mut, zu Leben. Und dafür danke ich dir.", sagte er, während ihm Tränen das Gesicht herabströmten und seine Nase sich verstopfte.
Er rannte panisch davon und war sich sicher, dass er nie wieder an diesen Ort zurückkommen würde.

"Kaffee?", fragte die Stewardess. TQ hielt ihr dankbar seine Tasse hin. Ein Schluck warmer Kaffee war genau das, was er jetzt brauchte. Dem Bordbildschirm zufolge flogen sie gerade über das Schwarze Meer. TQ hatte einen Gangplatz und konnte somit nicht aus dem Fenster schauen. Neben ihm saß ein dicker Mann, der von indischer Abstammung schien.
"Wissen Sie, es ist ja nicht das erste Mal, dass ich in die Sowjetunion reise...", sagte er, doch TQ unterbrach ihn. "Die Sowjetunion existiert nicht mehr." Der Inder starrte ihn einen Moment verwirrt und verängstigt an, bevor er fortfuhr, TQs Bemerkung ignorierend. "In der Sowjetunion ist so vieles anders..." "Die Sowjetunion existiert nicht mehr!", wiederholte TQ und wieder starrte der Inder ihn kurz an. "Ich habe ja nichts gegen die Sowjetunion direkt, aber..." Den Rest seines Satzes hörte TQ nicht, da er seine Kopfhörer aufgesetzt hatte und den Schalter an seiner Sitzlehne so lange drehte, bis er klassische Musik hörte. Nach etwa einer Stunde wurde seine Musik unterbrochen und er hörte die Stimme des Kapitäns. "Meine Damen und Herren, wir erreichen in etwa zwanzig Minuten Tiflis. Wir warten noch auf unsere Landeerlaubnis. Wir bitten sie, ihre Gurte fest anzulegen."

YoshiGreen
16.04.2004, 23:29
Und wieder eine neue Episode, diesmal von *tatata* The_Question!!
Wie immer Gruß an die Chronisten, die da wären:
Repko
Daen vom Clan
Savage the Dragon
T.Q
DJ n
Ineluki
Dark Soldier
und /me aka YoshiGreen

Gerade wollte Steal mit seiner Rede beginnen, als er von einem Beamten aus einer der hinteren Reihe gestoppt wurde. Es war ein stattlicher junger Mann mit breiten Schultern und längeren Haaren. "Entschuldigen sie meine Störung, Sir, aber dürfte ich fragen warum sie, die Anti-Spam-Polizei, eine der besten Organisationen vor einem Jahr, ein SWAT-Team brauchen? Man hat doch eigentlich fast nur Gutes von ihnen gehört, haben sie denn dann eigentlich ein SWAT-Team nötig?" Der junge Mann setzte sich. Stealgray hielt kurz inne, dann fing er an zu schmunzeln. "Nun, aufgrund einiger tragischer Unfälle brauchen wir eine parallele Einheit, die uns unterstützt, falls wir etwas verpatzen." Stealgray holte tief Luft und setzte zu seiner Rede an:

"Meine Herren, wir haben uns hier versammelt, um eine Unterorganisation aus Fünf Ihrer besten Männer zu gründen. Diese sollte dazu in der Lage sein, untereinander zu kooperieren, Zusammenarbeit zu zeigen, Zusammenhalt zu zeigen und eine Lösung in aussichtslosen Situationen zu finden. Wir haben eine kleine Prüfung für Sie vorbereitet, um zu sehen, wer die Besten unter Ihnen sind. Dieser kleine Test besteht aus drei kleinen Prozeduren, für die sie jeweils einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung haben. Der erste Durchgang ist ein schriftlicher Test um zu sehen, wie scharf Sie denken können, ein kleiner Wissenstest also. Der zweite Durchgang ist ein kleiner Feldmarsch, um zu sehen, wie Ihre Kondition sich hält, und der dritte Durchgang ist der Umgang mit verschiedenen "Handwerkzeugen", wenn Sie verstehen was ich meine. Für diejenigen, die es nicht verstehen: ich meine die Nutzung von Enterhaken und dergleichen. Gut, ich danke Ihnen, begeben Sie sich nun in den Gemeinschaftsraum, dort wird Sie ihre schriftliche Prüfung erwarten."

Daraufhin verließen alle Leute den Saal, um zum ersten Test zu schreiten, den sie hoffentlich mit Bravour meistern würden. Nach zehn Minuten fand jeder Beamte seinen Platz. Nun wurden Papiermappen durchgegeben, in denen die Testfragen waren. "Ein kleines Wort zum Schluss, dies ist keine Gruppenarbeit, ich bitte Sie daher, sich voll und ganz auf Ihren eigenen Test zu konzentrieren. Danke." Steal setzte sich mit seinem Kollegen hinter einen breiten Holztisch und stellte eine Stoppuhr ein. "Sie haben vierzig Minuten Zeit, meine Herren. Beginnen Sie nun." Die Zeit schien fast wie im Fluge zu vergehen, und ehe Steal seinen Kaffee fertiggetrunken hatte, läutete die Stoppuhr. "Gut, legen Sie bitte die Mappen an den Rand der Tische, damit wir sie einsammeln können, Sie können sich derweil zurückziehen, die Ergebnisse werden wir ihnen in zwanzig Minuten preisgeben. Nach unserer Kontrolle werden diejenigen aufsteigen, deren Punktezahl ausreicht, der Rest kann nach Hause gehen."

Schweigend gingen alle aus dem engen Raum, sodass Steal und Roper sich nun hinsetzen konnten, um die Tests anzusehen. Sie plagten sich schwer mit der Handschrift einiger Leute, aber mittels Hilfe eines weiteren, nicht am Geschehen beteiligten Beamten konnten sie doch jeden einzelnen Test entziffern...

Die Uhr hatte Punkt 16.00 geschlagen, und die Beamten traten wieder in den kleinen, stickigen Raum in dem Steal und Roper mit den Tests standen. Sie legten eine Miene auf, die man nicht richtig entziffern konnte.

"Wir haben nun ihre Tests angesehen und müssen sagen, dass sich viele tapfer gehalten haben, die Einen mehr, die Anderen weniger, doch nun zu den Leuten, die aufsteigen dürfen..."

Steal holte einen Zettel aus seiner Tasche und faltete ihn auseinander, auf ihm standen genau Siebzehn Namen...
Steal fing langsam an, die Leute vorzulesen...
"...und Markus Melior" bei dem Namen gingen Steal die Augen auf, er kannte Melior vom Namen her, er hatte schon viel über ihn gelesen. Zum Beispiel hatte er vor einem halben Jahr einen Artikel über ihn gelesen, in dem stand, dass er einen neuen Treibstoff entwickelt hatte, der umweltfreundlich und leicht herzustellen ist...

"Oh man, schon wieder ein Auftrag, ich frag mich ob ich jemals wieder nach Hause kann." TQ seufzte. Dann rummste es kurz, dies lag wohl daran, dass das Flugzeug gelandet war. Als er ausstieg ging er erstmal zu einem Kiosk, um sich eine Packung Kaugummi zu kaufen. Er warf sich auch gleich zwei davon ein und ging dann weiter. Plötzlich sah er ein Schild, das zwischen den Leuten herumfuchtelte. Auf ihm war "Coffee" zu sehen. TQ ahnte, dass es Gala war. Er stürmte hin und schon sah er ihn. Er musste sich das Lachen verkneifen."Buenos Dias TQ!", sagte er. "Komm! Wir müssen raus zu meinem Wagen, dort erkläre ich dir dann alles Weitere!". TQ nickte und beide verließen den Flughafen...

Dennis
21.04.2004, 21:52
Und nun die Debüt-Episode DES Chroniste4n schlechthin. Dem Mann, der den Roman "erfunden" hat: Daen.
Gruß,
die Chronisten der Unterwelt.

Daen:
Ete hatte sich diesen Tag freigenommen, doch stand er angetan in seiner neuen Polizeiuniform vor einem kleinen Haus am Stadtrand. Obschon heute eines der wichtigsten Spiele des SuperBowls war und Ete es normalerweiße genossen hätte, dem Spiel mit seinen Kollegen beizuwohnen, hatte er sich doch aufgerafft, um eine Angelegenheit aus der Welt zu schaffen, die ihn schon lange wie ein Gespenst verfolgte und dessen Verwirklichung ihm zu einer Art Nemesis geworden war. Er wußte, das dieser Tag kommen würde und ihm war ebenfalls klar, das es im Grunde keinen Ausweg gab, und das es in seiner Schuldigkeit lag, der Frau sein Mitleid auszusprechen, die einst einen seiner besten Freunde geliebt hatte.
Unendlich müde und träge klingelte er am vergoldeten Türschild auf dem in schwungvollen Buchstaben "Shinshrii Kelven" stand. Das Türschild selber prangte an einer hellholzigen Tür, die mit viel Glas versehen war und wiederrum Teil eines kleinen, aber sehr gemütlichen Holzhauses zu sein schien, das in diesem Vorort von Talster-City recht häufig vorkam.
Nach dem Tode von Daen - so hatte es Ete aus vielen Gesprächen mit dem ehemaligen Polizeipräsidenten Kelven herausgehört, konnte Shinshrii die Enge und das Leben mit ihrem todkranken Vater nicht mehr länger ertragen und war geflüchtet aus dem Heim, mit dem sie so viele Erinnerungen verband.
Sie nahm eine Anstellung als Mediendesignerin an und zog in jenes besagte kleine Haus im Grünen und - wenn man den Erzählungen des gebrochenen Vaterherzens Glauben schenken darf - schien langsam aber sicher ihre Trauer immer mehr zu verarbeiten.
Ete räusperte sich kurz, als er wieder aus seinen abschweifenden Gedanken zurückkehrte und sich selbst noch immer vor verschlossener Türe vorfand. "Seltsam!", dachte er bei sich, war er sich doch sicher, vorhin Geräusche in dem Häuschen gehört zu haben. Er kratzte sich ein wenig an seinem Schnautzer und rückte seine Polizeiuniform zurecht und warf noch einen hilflosen Blick auf den Strauß weißer Nelken, den er für die Frau mitgebracht hatte und legte ihn dann vor die Haustür, bevor er sich daran machte, langsam um das Gebäude herum in den Garten zu gehen. Es roch dort nach frischer Erde und Blumen, die im Begriff waren, zu erblühen. Ein halbaufgebauter Holzpavillion stand ebenfalls in der Mitte des Gartens, doch Etes Aufmerksamkeit wurde völlig in Beschlag genommen, von einem Mann, mit schwarzen kurzen Haaren, der sich allem Anschein nach am Fenster des Hauses zu schaffen machte, ihm aber noch den Rücken zudrehte. Wütend ballte Ete die Fäuste und seine Zähne knirschten. War er doch hilflos gefangen in seiner Trauer um den verlorenen Kollegen, so konnte er doch zumindest die Frau beschützen und er war froh, endlich seiner Trauer und Wut Ausdruck verleihen zu können und so spurtete er auf die Gestalt zu, die in ihre Arbeit so vertieft zu sein schien, das er den herantappsenden Polizeikommissar nicht wahrnahm.
Schnell griff Ete in den vollen Haarschopf des Einrbechers, hörte ein erschrockenes Aufkeuchen und schlug dann auch schon mit voller wucht den Kopf gegen die weiße Bretterwand des Hauses. Mit einem Heulen sank die Gestalt zu Boden und riss dabei auch das Efeugatter mit, das er in der einen Hand hielt, während aus der zweiten Hand eine kleine Zange fiel. Das entsetzte Aufheulen kam Ete vage bekannt vor und ihm wurde siedendheiß als er die Gestalt erkannte, dessen gepeinigtes und blutbesudeltes Gesicht sich aus dem roten Schimmer seiner Augen löste - "Xander!", keuchte Ete und musste sich beherrschen, nicht zuzutreten, als plötzlich eine Tür zu hören war, die gegen die Wand schlug und eine erschrockene weibliche Stimme "Schatz!!! HILFE POLIZEI!!" schrie. Wie in Trance und mit dem Gesicht einer überreifen Tomate drehte Ete sich um und sah in das entsetzte Gesicht Shinshriis, die in der einen Hand Etes Strauß hielt und deren Gesicht mit hilflos geweiteten Augen immer wieder von Etes Gesicht zu Xanders gekrümmter Gestalt wanderte.
Kein Ton wurde gesprochen und bis auf Xanders Keuchen beim Aufstehen, hätte man eine Stecknadel auf dem Boden hören können, während Ete das Gefühl hatte, als hätte man ihm sein Herz ausgerissen und als hätte er die größte Schlacht seines Lebens verloren. Fassungslos blickte er in den Brunnen seiner Seele und ihm würgte, als ihm gewahr wurde, das die Frau des verstorbenen Polizeipsychologen Daens nun mit dem Mann zusammen war, der einst für ihren größten Feind gearbeitet hatte - der Spam-Mafia, die auch erhebliche Schuld am Tode Daens trugen.
Kalkweiß und zitternd setzte er sich auf die frische Erde des Blumenbeetes, während Shinshrii Xander aufhalf der fluchend durch die Tür im Hause verschwand. Schließlich griff Shinshrii sanft nach Etes Hand und zog ihn nach oben und umarmte ihn...

Wenige Minuten später saßen alle drei schweigsam im Wohnzimmer Shinshriis und lauschtem dem Ticken einer großen Uhr aus dem Besitz Marcellus Kelvens, während niemand ein Wort in die Ruhe warf, die angesammelt mit dem Duft von Tee und Gebäck im Raum zu schweben schien.
Schließlich räusperte sich der Kommissar und meinte mit einem schiefen Seitenblick zu Xander: "Das mit Ihrem Kopf tut mir leid. Ich..." Er brach ab und Xander nickte nur stumm und nippte an seinem Tee, bevor er krächzend ein "Ist schon in Ordnung!" herausbrachte.
Weitere Minuten zogen ins Land und Niemand sprach ein Wort. Ete riskierte einen scheuen Seitenblick zu Shinshrii, die totenblaß und stocksteif auf dem Sofa saß, während Xander ihre Hand hielt.
Schließlich hielt Ete es nicht mehr aus, räusperte sich noch einmal kurz und sagte leise: "Wir alle hier....also, im Hauptquartier, wissen um den Verlust, den Sie erlitten haben, Frau Kelven, und ich denke, das Niemand so sehr trauert wie Sie...", er warf einen raschen Seitenblick zu Xander, der beschämt zu Boden blickte, "getrauert haben. Es....freut mich zu sehen, das Sie Ihr Leben wieder im Griff haben und es nach Ihren Wünschen formen und...wieder angefangen haben zu leben...und so wünsche ich Ihnen im Namen der ASP alles Gute für die Zukunft, Frau Kelven." Er blickte noch eine halbe Minute an ihr vorbei an einen leeren Punkt im Wohnzimmer und richtete sich dann auf. "Ich bringe Sie zur Tür.", hauchte Shinshrii mit leiser Stimme und führte ihn auf wackeligen Beinen zur Tür, wo sie noch kurz Trost in der Umarmung Etes fand.
Schließlich schloss sich die Tür und Ete, dem die Trauer ins Gesicht geschrieben stand, murmelte: "Alles Gute, Daen, Alles Gute zum Geburtstag." Und leise schlich er von dannen....

Drinnen nahm Xander Shinshrii in die Arme, die, kaum war die Tür ins Schloss gefallen, mit einem gequältem Geischtsausdruck und zitternden Lippen zu Boden sank und hemmungslos schlcuhzte und heulte, während sich ihr Körper in Krämpfen der Trauer wand. Fast panisch griff sie nach Xander und schlang sich weinend um den Leib des jungen Anwaltes während Sturzbäche von Tränen aus ihren Augen liefen.
Völlig entkräftet, ließ sie sich von Xander auf ein Sofa tragen, der sie sanft hineinbettete, dort ihre Hand hielt und sie sanft streichelte, bis er kurzentschlossen aufstand, zu einer dunklem Kommode ging um dort etwas herauszuholen, das an einen Bilderrahmen erinnerte. Es war ein edler Mahagoniholzrahmen um ein Bild herum, das den verstorbenen Daen zeigte, der vor vielen Monaten im Kampf gegen die Mafia gefallen war. Nachdenklich betrachtete Xander das Bild des Mannes, den er nur kurz kennengelernt hatte und der die Frau geliebt hatte, die er jetzt über alles liebte. Zögernd fuhr er mit dem Finger das Foto entlang und staunte über das Leuchten in den Augen des Mannes, in denen das pure Leben zu pochen schien und sein Herz krampfte sich zusammen, als er für einen kurzen Moment Daen dafür abgrundtief hasste, das er Shinshrii durch seinen Tod so traurig gemacht hatte. "Daen....warum bist du nicht hier....?", flüsterte er und versuchte den Mann zu hassen, dem das Herz seiner Geliebten gehörte...noch immer.
Schließlich trat er wieder an Shinshrii heran, die noch immer zusammengekrümmt und schluchzend auf dem Sofa lag und sie streichelnd, legte er ihr den Rahmen in die Armbeuge, wie man einen Säugling der Mutter an die Brust geben würde.
Shinshrii wurde ruhiger und tastete wie mit blinden Augen den Fotorahmen entlang und mit zärtlichen Fingerspitzen immer wieder über das Bild. Xander lächelte ihr zu, steichelte ihr Haar und wollte geraden aufstehen, um Shinshrii in Ruhe trauern zu lassen, als diese ihn erschrocken ansah und flüsterte: "Bitte...lass mich nicht alleine, Schatz, bitte!"
Xander wurde der Mund trocken und er ließ sich von Shinshrii wieder auf das Sofa ziehen.
"Hey, ich...", fing er an, doch sie legte ihm nur einen Finger auf die Lippen und kuschelte sich an ihn heran. Er konnte durch seinen Pullover hindurch ihr Herz schlagen hören, das sich langsam beruhigte und leise fing er an: "Mein geliebter Schatz...ich weiß, das wir beide den Verlust noch nicht überwunden haben und ich weiß auch, das deine Trauer stärker sein muß, als alles andere in unser beider Leben. Ich weiß, das Daen ein feiner Kerl war und das er die Liebe deines Lebens war. Doch...so sehr ich dich auch liebe...ich kann ihn nicht ersetzen, noch kann ich so sein wie er. Ich will nicht der Daen in deinem Leben sein, sondern der Xander. Ich will nicht die große Liebe deines Lebens sein, sondern dein Partner, dein Mann und vielleicht der Vater unserer Kinder. Trauere...trauere so lange du brauchst - ich werde immer für dich da sein."

Und eng aneinandergekuschelt schliefen die beiden ein, während irgendwo da draußen über den Dächern der Stadt Schüsse peitschten und die Mafia ihren Machtbereich ausbauten...

Daen vom Clan
23.04.2004, 21:02
Die nächste Episode unseres Romans stammt aus der begnadeten Feder von The_Question.

Viel Spaß beim Lesen wünschen euch die Chronisten der Unterwelt :)
Repko
Savage the Dragon
T.Q
DJ n
Ineluki
Dark Soldier
YoshiGreen
Daen vom Clan



Draußen angekommen machten sich TQ und Gala auf die Suche nach einem dem neuen, luxuriösen Sportwagen namens GHT. "Ah, da ist ja mein Wagen.", sagte Gala und kramte in seinen Taschen nach dem Autoschlüssel. TQ stand mit offenem Mund vor dem breiten, schwarzlackierten, länglichen Auto und brachte kein Wort hervor. Seine Augen funkelten wie Sterne und sein Mund formte ein großes Lachen. Er träumte schon immer von so einem Auto, aber sein Sold würde wohl nie reichen um seinen kleinen roten PKW durch so ein Auto zu ersetzen. "Na, steigen Sie schon ein TQ.", schrie Gala aus dem inneren des Autos heraus. TQ rappelte sich zusammen und stieg ein. Er betrachtete die gesamte Inneneinrichtung des Wagens und man konnte ihm aus dem Gesicht ablesen, dass er sich in dieses Auto verliebt hatte.
"Sie sind wohl begeistert von meinem Wagen, was?" Gala lachte kurz. "So TQ, ich erzähle Ihnen nun, was Sie zu tun haben".TQ nickte und Gala fing an zu erzählen...

Zwei Tage waren seit dem schriftlichen Test der zukünftigen SWAT-Prüfung vergangen und es war Zeit für die nächste Prüfung. Die Leute die den schriftlichen Test bestanden hatten, waren nun auf einem Feld versammelt, auf dem sich einige militärische Hindernisse befanden. Steal pustete in eine kleine Silberpfeife, die er um seinen Hals trug und der schrille Ton ließ die Beamten ruhig werden. "Nun denn, meine Herren, wir sind nun hier, um Ihre Kondition und ihre Fähigkeit über Hindernisse zu kommen zu testen, ich bitte sie nun, sich in alphabetischer Reihenfolge aufzustellen, damit wir mit der Prüfung beginnen können".
Die Prüfung begann. Der Parcour sah wie folgt aus: Ein riesiges Klettergerüst, ein Stacheldrahtfeld, Kletterseile und alles was dazugehört. Die Ersten machten sich gar nicht schlecht, einige fielen in den Matsch oder fielen vom Klettergerüst, andere blieben im Stacheldrahtfeld hängen, aber es gab zum Glück keine Verletzten. "Mal sehen, wie Markus Melior sich so macht.", flüsterte Steal zu sich selbst und rief Melior auf, um ihn bei der Prüfung zu sehen. Er hatte keine großen Schwierigkeiten beim Parcour, bis auf ein paar unbedeutsame Kleinigkeiten. Als der Testlauf beendet war, schieden wieder ein paar Leute, wie in einer modernen Fernsehshow aus. "Ich kann mit Stolz sagen, dass Sie einiges draufhaben meine Herren, die Leute, die bei der ASP-SWAT dabei sein werden, werden morgen nach dem dritten Testlauf genannt. Sie dürfen sich nun noch eine Weile ausruhen und sich für morgen fertigmachen, da geht es dann zum letzten Test meine Herren".

Doch während die letzten Vorbereitungen stattfanden, plante die Mafia wieder Böses...

The_question
25.04.2004, 14:10
So, hier mal wieder eine Episode aus dem Hause DJn, viel Spaß beim lesen wünschen:
Repko
Savage the Dragon
T.Q
DJ n
Ineluki
Dark Soldier
YoshiGreen
Daen vom Clan

Das Flugzeug, das DJ n von Sapporo nach Talster City bringen sollte, startete gegen 18:00 Uhr Ortszeit. DJ n blieben noch 45 Minuten, um sich ein Ticket zu besorgen und an Bord der Maschine zu gehen.
Lässig ging er durch die große Flughafenhalle, vorbei an den unzähligen Ständen der japanischen Reisebüros und steuerte einen bestimmten Stand an, nämlich den, eines amerikanisches Reiseanbieters.
„Guten Tag. Ich würde gerne eine Spontanreise nach Amerika machen. Talster City, um genau zu sein. Am besten mit der ersten Maschine.“ sagte DJ n freundlich zu der Frau, die hinter dem Tresen saß und ein Kaugummi kaute. Sie sah DJ n kurz verwundert an, wahrscheinlich weil er so gut englisch sprechen konnte, begann aber in Windeseile auf der Tastatur ihres Rechners zu tippen. Während sie das tat gab sie immer wieder ein „Hmm“ oder „Aha“ von sich und machte immer wieder Blasen mit ihrem Kaugummi, die dann lautstark platzen. „Und?“ fragte DJ n nach etlichen weiteren zerplatzen Kaugummiblasen. „Einen Augenblick bitte... aha... da haben wir’s ja. Sie können um 18:00 Uhr mit der Maschine von American Airlines fliegen. Reihe 25, Platz A. Ist ihnen das recht?“ fragte die junge Frau und sah DJ n erwartungsvoll an. „Perfekt. Wie viel macht das?“ antwortete DJ n und die Frau hämmerte voller Elan auf die Enter-Taste. „Genau 125$. Oder zahlen sie in Jen?“. DJ n zog kurzerhand seine Brieftasche aus seinem langen Ledermantel hervor und entnahm dieser eine goldene Kreditkarte. „Jede Währung, die sie wollen, Verehrteste.“ sagte DJ n und lächelte die junge Frau freundlich an. Diese errötete kurz, nahm dann aber die Kreditkarte entgegen und wenige Augenblicke später gab sie ihm die Karte wieder, zusammen mit dem Flugticket. „Bitte sehr. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Flug.“ sagte die junge Frau noch und DJ n nickte kurz. Danach steckte er das Ticket ein und machte sich auf den Weg zum einchecken. Er hatte einen großen, schwarzen Hartschalenkoffer bei sich, in dem, neben Kleidung, noch eine Flasche Sake, ein Katana, dass er aus dem Hause seines Meisters als Andenken mitgenommen hatte, zwei kleine Wurfsterne und ein Kendo, ein Stab aus Holz, den man zum trainieren der Schwertkampftechnik einsetzt. All dies waren Dinge, die er zum einen als Andenken, zum anderen zur Perfektionierung seiner Kampftechnik mit und ohne Waffen mitgenommen hatte.
Als er beim Schalter angekommen war, wuchtete er seinen Koffer auf das Fließband und wartete, bis der Koffer durch den Röntgenapparat durch war. Es verlief, wie er es erwartet hatte, nicht reibungslos und musste den Sicherheitsbeamten seine Zulassung für die Waffen zeigen. Es dauerte sicher 10 Minuten, bis DJ n sie überzeugt hatte, dass er keinerlei terroristische Absichten hätte.
Nun musste er sich beeilen: er eilte zum Schalter, zeigte seine Karte vor und rannte zum Terminal, von dem aus der Flieger starten würde. Gerade noch rechtzeitig kam er an und rannte die Gateway hinunter und in den Flieger.

Wenige Minuten später befand sich DJ n in 10.000 Metern Höhe auf dem Weg nach Amerika. >>In ein paar Stunden bin ich wieder in Talster City. Dort soll sich der Mörder meines Meisters aufhalten. Und wenn ich ihn finde, wird er für das büßen, was er meinem Meister angetan hat.<< dachte DJ n und spürte, wie der Zorn in ihm aufzulodern begann. Er versuchte sich zu beruhigen und warf einen Blick in ein der Zeitungen, die er beim Einsteigen mitgenommen hatte und prompt stach ihm eine Schlagzeile ins Auge und ließ seinen Ausdruck versteinern. „ASP wieder ins Leben gerufen. Spam Mafia geht es an den Kragen.“. >>Scheint so, als müsste ich vielleicht doch zuerst noch anderen Pflichten nachkommen.<<.

Dennis
29.04.2004, 18:15
Ich habe nun die fragliche Ehre, eines meiner eigenen Werke vorzustellen, hier ist es:
Gruß, die Chronisten der Unterwelt.

Repko:
TQ lief mit Gala durch den Flur eines gewaltigen Hotels. „Hier wohne ich nun seit etwa einem Monat.“, sagte Gala, während sie langsam über den roten Teppichboden schlurften. „Es ist eine wirklich schöne Wohnung. Du wirst begeistert sein.“ „Wir haben uns schon mindestens ein halbes Jahr nicht mehr gesehen.“, sagte TQ nach ein paar Schritten. „Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, was du wohl machst.“
Auf Galas gebräuntem Gesicht machte sich ein Grinsen breit. „Wie wäre es mit einer kleinen Feier?“, fragte er schließlich. TQ war ein sehr pflichtbewusster Mensch. Er wusste, dass der kalte Krieg zwischen Russland und Schweden Teil einer großen Verschwörung war. Auf der anderen Seite hatte er Gala schon lange nicht mehr gesehen, also nickte er seinem alten Freund zustimmend zu.
TQ erinnerte sich zurück an den Winter, in dem er Gala zum ersten Mal getroffen hatte. Es war im Sudan gewesen. Sie mussten auf einem Rollfeld in der Steppe, etwa dreißig Meilen vor Khartum, einer terroristischen Organisation auflauern, die einen geheimen, uran-beladenen Wüstenkonvoi überfallen wollten.
Die Sonne hatte auf ihren Köpfen gebrannt, während sie ca. fünf Stunden lang im Sand gelegen hatten. Als sie letzten Endes dann doch noch vom Durst übermannt wurden, hatte Gala aus seinem Rucksack ein paar Flaschen kalifornischen Weines ausgepackt.
TQ erinnerte sich nicht mehr ganz genau an diesen Tag, er wusste nur noch, dass gegen Abend der Konvoi zu sehen war. Als dann die Terroristen aus ihrem Versteck kamen, waren er und Gala bereits so betrunken gewesen, dass sie die Düne, auf der sie gelauert hatten, singend herunterrollten.
Da sie beide aber trotz allem gut ausgebildete Söldner waren, wurde die Operation ein Erfolg.
Seitdem waren die Beiden Freunde und TQ lächelte, als er sich wieder an diesen Tag zurückerinnerte.
Gala schloss die Tür zu Zimmer 395 auf. „Hier wohne ich.“, wiederholte er stolz, bevor er die Türe aufstieß und den Blick in eine große, sehr geräumige Wohnung freigab. Das Zimmer sah nicht aus, wie die typischen Hotelzimmer in Georgien. Es war viel größer, eine Glastüre führte zur Terrasse, in einer Ecke des Raumes stand eine Minibar, in einer anderen eine gemütliche Sitzecke.
‚So lässt es sich leben.’, dachte TQ bei sich.
„Setz dich ruhig hin, Compadre. Ich gehe etwas Eis holen.“, sagte Gala, bevor er wieder aus der Wohnung verschwand.
TQ ging langsam zu der Glastüre und blickte hinaus. Draußen sah er viele quadratische Häuser, die aus Sandstein gebaut waren. Hunderte von Leuten liefen wild durcheinander, das rege Treiben in Tiflis glich einem Ameisenhaufen. In der Ferne waren ein paar leichte, blaue Hügel zu sehen.
Als die Türe aufging drehte sich TQ um. „Gala, ich habe mich gerade gefragt....“ Doch es war nicht Gala. Es war ein hochgewachsener, schlaksiger Mann, der sich eine Mütze ins Gesicht gezogen hatte und einen Blaumann trug. In der Hand hielt er einen schwarzen Kasten, der aussah, wie ein Funkgerät, oder ein Radio. „Ich...muss...bringen neues Radio.“, sagte der Mann in gebrochenem Englisch. „Ich wohne hier gar nicht, dieses Zimmer gehört meinem Freund, könnten sie bitte...“, antwortete TQ, doch er wurde von dem Mann unterbrochen „Ich...Nix...Englisch gut.“, murmelte dieser angestrengt in einem finsteren Bariton.
TQ wollte erneut widersprechen, doch dann brummte er zustimmend. Der Mann lief durch den Raum und nahm das Zimmerradio von seinem Platz. Er ersetzte es durch das neue Radio, das er mitgebracht hatte. Ohne etwas zu sagen, verließ der Mann das Zimmer wieder, ohne noch etwas zu sagen.
TQ starrte die Tür noch einige Minuten an, bevor er sich umdrehte und zu einem der weichen Sessel ging. Müde ließ er sich in die Polster sacken und entspannte sich.
Nach zwei Minuten kam Gala mit einem vollen Eiskübel zurück, den er auf der Ablage der Minibar abstellte. „Da war gerade so ein Kerl, der dir ein neues Radio hingestellt hat.“, sagte TQ.
Gala blickte ihn verwirrt an. „Ich wollte kein neues Radio. Das alte hat wunderbar funktioniert.“
TQ runzelte die Stirn, bevor er aufsprang und auf Gala zuspurtete.
„BOMBE!“

Delaware lag in seinem Bett und starrte irgendeinen Punkt an der Wand beharrlich an. Er drehte seinen Kopf erst zur Seite, als die Türe zu seinem Zimmer aufgerissen wurde und Roger Square eintrat. „Guten Morgen, Delaware.“, sagte er. Delaware starrte ihn durchdringend und mit offenem Mund an, doch Square war diese Art von Blick inzwischen gewohnt. „Du machst mir große Sorgen, Junge. Irgendwie scheinst du etwas gegen die Spam Mafia zu haben.“, sagte er. Beim Wort ‚Spam Mafia’ grunzte Delaware und zwinkerte kurz.
„Wir müssen herausfinden, was mit dir los ist. Du musst dich doch noch an etwas erinnern.“ Wie Square bereits erwartet hatte, schwieg Delaware weiterhin.
Daraufhin griff der Arzt in seine Tasche und holte ein paar Fotos hervor. „Ich will, dass du dir mit mir ein paar Bilder ansiehst.“, sagte er. Er nahm ein Bild, das einen etwa fünfzig Jahre alten Mann zeigte. Er hatte graues Haar, das er mit viel Pomade nach hinten gekämmt hatte und zog genüsslich an einer Zigarre. Kaum hatte Delaware das Bild erblickt, fing er wieder an zu schreien. Zuerst drehte er sich nur auf die andere Seite und begann, wie am Spieß zu brüllen. Dann machte er einen Satz und sprang aus seinem Bett. Er drückte Roger Square auf den Bode und drückte ihm mit beiden Händen die Kehle zu. „Aufhören“, japste Square, doch Delaware brüllte einfach weiter. Plötzlich hörte er auf, zu schreien, und näherte sein Gesicht dem von Square an. Er starrte dem Chefarzt tief in die Augen. Er holte tief Luft, bevor er seinen Mund öffnete. „Repko“, sagte er, bevor er mit der Faust auf Squares Nase schlug, die mit einem leisen Knacken nachgab.
Dem Chefarzt wurde schwarz vor Augen.

Simon
01.05.2004, 21:59
Hallo auch!
Bevor ich die neuste Episode unseres Romanes präsentiere, würde ich gerne einen kleinen Aufruf starten:
Und zwar einen Aufruf, uns bitte euer Feedback zu dem Roman zukommen zu lassen. Den Link, wo ihr eure Kritik (positiv oder negativ) posten könnt, hat T.Q ja schon gepostet, aber hier nochmal der Link zum "Schatten über Talster City Kritik und Anregungen"-Thread (http://forum.world-for-rpg.com/showthread.php?s=&threadid=154).
Wir würden uns über Feedback echt freuen.
Aber hier die neuste Episode, dieses mal ein Machwerk von mir...
Gruß:
Die Chronisten der Unterwelt

Pünktlich auf die Minute setzte das Flugzeug auf dem Rollfeld des Flughafens von Talster City auf und bremste sanft ab. Das übliche Geklatsche der Passagiere dröhnte vom vorderen Ende bis zum hinteren der Sitzreihen, unterbrochen von nicht klatschenden und den Kopf verständnislos schüttelnden Leuten. Langsam wurde das Flugzeug in die Parkposition gelotst und der Kapitän verabschiedete sich freundlich von den Passagieren mit dem typischen Satz. „Ich hoffe, dass sie eine gute Heimfahrt haben und, dass wir sie bei unserem nächsten Flug wieder bei uns an Bord begrüßen dürfen.“. Danach ging das hektische Treiben los, in dem hier und da Taschen und Rucksäcke aus den Gepäckfächern herausgekramt und sich so schnell es eben ging in Richtung Ausgang bewegt wurde. In dieser Menschenmenge bewegte sich ein Mann ruhig und gelassen und wirkte, in Anbetracht der anderen hektischen Passagiere, wie in Trance. Der Japaner mit den markanten blonden Haaren und dem langen schwarzen Ledermantel schlenderte ohne Hast und Eile zum Gepäckband und wartete in aller Ruhe, bis sein Koffer in Sicht war. Er drängelte sich geschickt ans Gepäckband und zog nahm seinen Koffer an sich. Danach verließ er zuerst die Ankunftshalle und dann das Flughafengebäude.
Draußen angekommen, nahm er Kurs auf das Parkhaus, dass nahe des Flughafens stand und einen „park & ride“ Service anbot. Er nährte sich dem großen Betonbau, blieb jedoch 10 Meter davor stehen und zog ein Handy aus einer Tasche. Ein rascher Druck auf die Schnellwahltaste, ein kurzes Warten und an der anderen Ende der Leitung meldete sich eine tiefe Stimme mit: „Black hier, wer stört?“. „Hier DJ n. Ich wollt mich mal wieder bei euch melden.“ sagte der Japaner und vernahm vom anderen Ende der Leitung ein schweres Ausatmen. „DJ n? Bist du’s wirklich? Wie geht’s? Wo bist du?“. „Bitte mehr Respekt, wenn ich bitten darf.“ sagte DJ n und konnte ein leichtes Lachen nicht unterdrücken. „Ich bin gerade eben hier gelandet und brauch einen, der mich abholt. Erledige das mal für mich. Ich warte beim Parkhaus am Flughafen, Terminal 4.“ sagte DJ n und legte auf.

Black starrte das Telefon in seiner Hand ungläubig an und wusste nicht, was er sagen sollte. Er musste in seiner momentanen Position ziemlich lächerlich aussehen: das Telefon in der rechten Hand haltend und die Kinnlade nach unten geklappt, die Augen weit aufgerissen. „He Black? Was ist denn mit dir los? Ist dein Handy kaputt oder warum starrst du das so entgeistert an?“ hörte Black plötzlich eine Stimme sagen. Er sah hoch und bemerkte Dark Soldier, der gerade zur Tür hineingekommen war. Black befand sich zum Zeitpunkt des Anrufes in der ehemaligen Küche der Irrenanstalt, in der nun die Mafiosi für ihr körperliches Wohl sorgen konnten.
„Also? Was ist?“ fragte Dark Soldier nochmals, während er zu einem der weißen Holzschränke ging und sich einen ebenso weißen Becher nahm, in den er etwas Kaffee schenkte. Dark Soldier war ein mittelgroßer junger Mann mit braunen, zu einem leichten Irokesen gestylten Haaren, dunklen Augen, einem schmalen Gesicht, auf dessen linker Wange eine 4 Zentimeter lange Narbe prangte. Wo diese Narbe herrührte, wusste keiner, denn Dark Soldier sprach, wie alle anderen Mafiosi, nicht über seine Vergangenheit.
So stand Dark Soldier nun da, in der einen Hand den Kaffeebecher, die andere Hand in der Hosentasche seines schwarzen Anzuges vergraben und starrte Black an. „Das eben... war DJ n. Er ist wieder da und wartet darauf, dass ich ihn vom Flughafen abhole.“ stammelte Black und warf erneut einen Blick auf das Telefon, von dem noch immer ein leises Besetztzeichen zu vernehmen war. „DJ n? Wer soll das sein? Ist der wichtig für uns?“ fragte Dark Soldier und nahm einen Schluck Kaffee. „Ob der wichtig ist? OB DER WICHTIG IST?“ rief Black aus und schlug sich mit der flachen Hand an die breite Stirn. „Was? Hab ich was falsches gesagt?“ fragte Dark Soldier und sah nun Black verwundert an. „Nein. Ich hab nur vergessen, dass du DJ n ja nicht kennen kannst.“ entgegnete Black und atmete tief durch. Dark Soldier war erst vor 4 Monaten zu ihnen gestoßen und konnte daher auch nicht wissen, wer DJ n, El Desmundo oder Lelle waren, die seit der Befreiung Don Göflas vor einem Jahr die Mafia verlassen hatten, sei es durch Tod wie bei Desmundo oder persönlichen Gründen wie bei DJ n. Nur von Lelle wusste man nicht, wo er war und ob er noch lebte.
„Wer ist nun dieser DJ n? Krieg ich Heute noch eine Antwort oder muss ich bis Weihnachten warten?“ drängelte Dark Soldier ungeduldig und riss Black aus seinen Gedanken. „Erkläre ich dir später. Jetzt muss ich los. Wenn ich ihn zu lange warten lasse, hab ich sicher ein Problem.“ brabbelte Black hektisch und raste an Dark Soldier vorbei aus der Küche hinaus. „Komischer Kerl. Der Braucht sicher mal Urlaub.“ murmelte Dark Soldier und nahm einen weiteren Schluck Kaffee.

Mit einem gewaltigen Satz warf sich TQ auf den perplexen Gala und riss ihn zu Boden. Keinen Augeblick zu früh, denn kaum hatte Galas Becken den Boden berührt, ertönte auch ein ohrenbetäubender Knall und Splitter flogen durch die Wohnung. Doch scheinbar war noch mehr in dieser Bombe, denn plötzlich zerbarst die Glasscheibe in der Tür und auch Vasen gingen hörbar zu Bruch. „Eine verdammte Splitterbombe!“ fluchte TQ, während er noch immer auf Gala lag und wartete, bis wohl auch die letzte Metallkugel irgendwo ein Ziel gefunden hatte. Dann sprang er auf und stürmte aus der Wohnung. Er bemerkte zwar, dass Gala ihm etwas hinterher rief, hörte es aber nicht mehr richtig, denn er rannte schon längst den langen Flur des Hotels entlang in Richtung der Treppen. Das Zimmer von Gala befand sich im dritten Stock und der Fahrstuhl war zu langsam.
Mit halsbrecherischen Sprüngen hechtete TQ die Treppe hinunter, Stockwerk um Stockwerk, bis er im Erdgeschoss angekommen war. Dort rannte er in die große Eingangshalle des Hotels und hielt krampfhaft Ausschau nach dem Typen, der ihnen die Bombe gebracht hatte. Weit und Breit konnte er aber niemanden ausmachen, der eine Mütze und einen Blaumann trug. Daher stürmte er zur Rezeption und fragte hastig den Rezeptzionisten: „Ist in den letzten 5 Minuten hier ein Mann mit einer Mütze und einem Blaumann bekleidet durchgekommen? Schnell, es ist wichtig!“. „Äh... kann ich nicht genau sagen. Könnte sein.“ antwortete der Mann leicht verwirrt. TQ stieß frustriert Luft aus und murmelte ein „Trotzdem danke“, eher er sich wieder langsam auf dem Weg zu Gala machte. Jetzt noch auf die Straße zu rennen und nach einem Typen mit Blaumann und Mütze zu suchen hätte nun auch keinen Sinn mehr, das wusste TQ.
Im dritten Stock angekommen ging TQ wieder zum Zimmer 395. Die Tür stand noch immer offen und aus dem Zimmer drang der Geruch von Schwarzpulver und Schwefel. Im Zimmer stand Gala inmitten der Trümmer einiger Vasen und seiner Glastür und hielt eine kleine Metallkugel hoch, die vielleicht gerade mal einen Durchmesser von einem halben Zentimeter hatte. „Von den Dingern liegen hier noch sicher zwei Dutzend. Wer immer das auch war, wollte auf jeden Fall sicher gehen, dass wir draufgehen.“ sagte Gala verbittert, als er TQ sah. „Und nun? Was machen wir jetzt?“. „Keine Ahnung.“ antwortete TQ resignierend und ließ seinen Blick aus dem Fenster schweifen.

YoshiGreen
15.05.2004, 08:31
Um zu zeigen, dass wir Chronisten nicht im Untergrund verschollen sind, hier mal eine neue Episode.
Ich wiederhol mal wieda DJ'ns Aufforderung uns doch eure Meinung zu schreiben. Entweder klickt diesen Thread (http://forum.world-for-rpg.com/showthread.php?s=&threadid=154) Oder schreibt mir eine PN!

Und hier eine neue Episode von.. tatata.... Savage the Dragon.

Don Göfla ging gerade quer durch sein Zimmer, als an der Tür geklopft wurde. Ohne sich umzudrehen sagte er kurz: "Herein." Dann öffnete er den Schrank und es kam eine kleine Bar zum Vorschein.
Die Zimmertür wurde geöffnet und es trat jemand in den Raum. Der Pate warf einen Blick über die Schulter. "Ah, Scavenger. Du bist es. Gibt es Neuigkeiten?" Er griff nach einem Glas.
Der Mafiosi in schwarzem Anzug trat ein paar Schritte in den Raum und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Ja, mein Pate. Es wurden einige Dinge in die Wege geleitet. Vermutlich werden im nächsten Monat alle Schutzgelder pünktlich eintreffen."
"Gut, gut..." Göfla hatte sich ein wenig Cognac eingeschenkt und schloss die Schranktüren wieder. "Setz dich, mein Freund." meinte er und wies mit einer Hand auf einen Stuhl. Er selbst ging um den Tisch herum zu seinem Ledersessel.
"Sag mir, wie würdest du derzeit die Lage der Mafia einschätzen?" Der Pate hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt und lies den Cognac im Glas kreisen. Die Schärpe seines Hutes warf, wie immer, einen Schatten über seine Augen und Scavenger konnte nicht sagen, ob sich Göfla nun auf ihn, oder seinen Drink konzentrierte.
"Na ja, der Drogenhandel und der Schwarzmarkt floriert. Die Schutzgeldzahlungen sind - bis auf ein paar Ausnahmen - regelmäßig. Das Schmuggelgeschäft am Hafen läuft auch gut. Von den Triaden haben wir lange nichts gehört. Wenn es sie überhaupt noch gibt, sind sie nicht mehr der Rede wert. Ich würde sagen, die Stadt ist in Eurer Hand, wenn da jetzt nicht wieder die ASP wäre..."
"Ich weiß..." brummte der Pate und wedelte mit einer Zeitung, die er nun in der linken Hand hielt. Er warf sie auf den Tisch und sofort fiel die große Überschrift 'ASP wieder ins Leben gerufen' ins Auge. "Darüber steht ne Menge Schund in diesem Artikel. Der Bürgermeister und der Hauptkommissar schwingen große Reden, aber es steckt nichts handfestes dahinter. Hauptsächlich ist es ein zusammengewürfelter Haufen von Polizisten. Sie werden uns noch nicht gefährlich und ich will ihre ersten Schritte abwarten."
Scavenger runzelte die Stirn. "Aber was sollte dann die Frage?"
Ein leichtes Lächeln umspielte die Züge Don Göflas, als er antwortete: "Ich wollte nur aus einem anderen Mund das hören, was ich mir selbst denke. Die Stadt gehört der Mafia und es wird sich nicht so schnell ändern. Damit haben wir jetzt endlich Zeit, gegen ein paar kleine Personen vorzugehen, die uns verraten haben."
Er ließ die Worte im Raum hängen und nahm einen Schluck. "Was macht Dragon Thorm zur Zeit?"
"Hmmm... ich weiß nicht genau." Der Mafiosi zuckte mit den Schultern. "Jedenfalls keinen besonderen Auftrag."
Der Pate lächelte immer noch. "Dann schick ihn und noch jemanden los. Sie sollen Xander besuchen und ihm klar machen, dass es eine schlechte Idee war, die Mafia zu hintergehen."
Scavenger stand auf und strich seinen Anzug glatt. "Endgültig?" Göfla nickte nur ein mal. Sein Berater überlegte: "... und was machen wir mit den Hacker-Brüdern?"
Der Don lies seinen Cognac wieder kreisen. "Alles zu seiner Zeit." meinte er tonlos.

Seit fünf Minuten blickte er durch das raue Schneetreiben und die eisige Kälte. Er war lässig gegen seinen Jeep gelehnt und wartete. Er hasste es, zu warten. Der Russe wusste nie, wie er die ganze Zeit über seine Finger beschäftigen sollte.
Langsam tastete seine Hand, die in einem dicken Fäustling steckte, nach der Zigarettenschachtel in der Brusttasche seines dicken Mantels. Lächelnd lies Savage die Hand wieder sinken und dachte sich: 'Schlechte Angewohnheit' Mit seinen Handschuhen hätte er auch kaum eine Zigarette halten können.
Sein Blick glitt wieder über die schneeweiße Landschaft Sibiriens, während der Wind an seiner Kapuze riss. Seine Heimat war wunderschön wie eh und je. Er liebte sie und freute sich jedes Mal aufs Neue, wenn er nach einer Reise wieder einen Fuß auf sein Heimatland setzte.
Ein Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit. Es kam von einem weiteren Jeep, der in seine Richtung fuhr. Endlich hatte die Warterei ein Ende. Das Fahrzeug war alt und die kleinen Scheibenwischer hatten ihre liebe Mühe damit, den Schnee von der Windschutzscheibe fern zu halten. Langsam kam der Jeep zum stehen und eine vermummte Gestalt stieg aus. Sie trug ebenfalls einen dicken Mantel und hatte sich zusätzlich einen Schal um das Gesicht geschlungen.
"Ganz schön kalt heute, nicht wahr?" sagte sie auf russisch.
"Nur, wenn man zu wenig angezogen hat." entgegnete Savage trocken. 'Und wenn man zu verweichlicht ist.' fügte er in Gedanken hinzu. "Gibt es wieder Arbeit?" Smalltalk konnte er nicht leiden und wollte deswegen schnell zum Thema kommen.
"Ja. Rübe hat einen Job für dich." Der Andere hatte die Arme um den Körper geschlungen und fröstelte leicht.
Rübe war auch ein Russe. Savage kannte ihn erst seit kurzem. Er überlegte. "Aha... Hoffentlich ist es diesmal ein wenig anspruchsvoller. Dieser alte Japaner war ganz schön langweilig."
"Ich glaube schon." Der Andere kramte einen Schlüssel aus der Tasche. "Hier. Der ist für ein Schließfach am Flughafen von Nowosibirsk. Darin liegt das Ticket. Du fliegst nach Talster City. Rübe triffst du dann in irgendeinem Hotel. Der Name steht auch auf einem Zettel im Schließfach."
Savage nahm den Schlüssel und stutzte. "Sagtest du Talster City?!"
Die vermummte Gestalt zuckte mit den Schultern. "Klar. Du warst doch auch mal dort, oder? Dann kennst du dich ja schon aus."
"Vergiss es Mann!" Savage hatte beinahe geschrieen. "Ich geh da nicht mehr hin. Hier hast du deinen Schlüssel wieder. Such dir nen anderen für den Job."
Die Gestalt war verdutzt. "WAS soll ich machen?!"
Wieder war die Antwort des Scharfschützen äußerst heftig. "Du sollst dir jemand anderen suchen!!"
Die Augen seines Gegenübers verengten sich. "Junge, ich glaub, du weißt nicht, wie hier der Laden läuft. Natürlich kann ich mir jemand anderen suchen, aber dann werd ich auch bei ihm bleiben. Wie du dir dann deine Brötchen verdienst ist mir egal. Also, entweder du fliegst jetzt nach Talster City, oder der Ofen ist aus. Dann kannst du selbst sehen, woher deine Aufträge kommen."
Savage biss die Zähne zusammen. Einige Sekunden stand er reglos da. "Na gut, ich mach es..." sagte er dann langsam.
"Wusste ich doch, dass wir uns verstehen." antwortete der Andere selbstgefällig. Dann verlor er keine Zeit mehr und stieg in den Jeep.
Langsam setzte sich auch der Scharfschütze in sein Fahrzeug. Er zog die Handschuhe aus, schlug die Kapuze zurück und wischte sich dann mit den Händen über das Gesicht.
Talster City! Savage hatte sich geschworen niemals mehr dorthin zu gehen. Sorgfältig vergrabene Erinnerungen schossen durch seinen Kopf. Die Tiraden, Genji, Manga Protector - bei ihm verzog er leicht das Gesicht - und natürlich seine Herrin. Asuka-Chan...
Der Ausbruch auf der Gefängnisinsel und der zweite Pate Desmundo, der blutend, mit seinem Messer im Rücken, vor ihm lag. Und wieder Asuka-Chan...
Langsam kehrten seine Gedanken in die Wirklichkeit zurück. Er betrachtete sich im Rückspiegel. Vorsichtig tasteten seine Finger über die Drachentätowierung, die sich um sein rechtes Auge rankte.
"Das Drachenauge kommt nach Hause..." flüsterte er dabei.

YoshiGreen
29.05.2004, 01:56
So meine Damen und Herren, man möge mir den Doppelpost verzeihen aber das uralte Chronisten der Unterwelt Ritual, das beinahe so alt wie die Mafia selber ist, verlangt nun einmal für jede neue Episode einen neuen Post ausserdem würdet ihr den Edit doch sowieso nie sehen ^^
Jedenfalls nocheinmal der Aufruf zum Feedback wie schon öfters oben genannt. Aber jetzt ist es soweit:

DJ n
The_question
Dark Soldier
Savage The Dragon
Daen
Ineluki
Repko
und meiner einer

aka die Chronisten der Unterwelt

melden sich zurück von ihrer Frühlingspause mit einer Episode von......... DAEN!!!!!!!!!!! *applaus* *begeisterung* *durchdreh*


Grell blitzten die Scheinwerfer auf, in der kleinen Lagerhalle am Hafen und während von ihnen eine unglaubliche Hitze ausging, hatten die Lichtkegel, die von den starken Röhren in den Raum geworfen wurden, arge Probleme den Wust an Menschen zu durchdringen, der dort dichtgedrängt und tobend stand. Wie schwere Regenwolken hingen die Schwaden an Zigarettenrauch in der Luft und das Geschreie, zumeist chinesischer Stimmen, brachte das Gebäude fast zum Einsturz. Dumpf schallte der Klang eines riesigen chinesischen Gonges durch die Halle und brachte einen Großteil der laut schwatzenden Menge zum Schweigen, während andere noch immer leise redeten und verdreckte Dollarnoten in Körbe wanderten.
In der Mitte der Halle fand sich ein großes Podest aus Holz, in dessen knarzenden Bohlen sich noch immer die Rückstände von Blut und Schweiß vergangener Kämpfe fanden. Ein kleiner, drahtiger Chinese mit Brille und einem bunten Shirt sprang nach oben, griff nach einem Mikrofon und begrüßte die Gäste mit lauter und fester Stimme, während er den heutigen Boxkampf der Superlative anpries und mit einem fast infernalischem Gebrüll der Menge begleitet in das Mikrofon rief: „Der Herausforderer des amtierenden Meisters! Ein Vollstrecker ohne Gnade, ein Mann, dessen Herz nur eine graue, lederartige Masse zu sein scheint und über dessen Gewalttätigkeiten man von hier bis zum Mississippi singt: ApokalyArts – Boxchampion aus dem Herzen dieses Landes, aus New York!!“ Schnell setzte die Musik ein und aus den altersschwachen Boxen drang eine Metal-Version der amerikanischen Nationalhymne, während die Menge, die ja zum großen Teil aus Chinesen bestand, wüst über den eintretenden Champion schimpften, und ihn mit Unrat bewarfen oder bespuckten. Schließlich wurde es fast andächtig still, als der kleine Chinese wieder zum Mikrofon griff und mit fast ehrfürchtiger Stimme hauchte: „Und nun, der herausgeforderte, der Champion aller Schlachten, ein Kriegsherr und Soldat zugleich, Diener und Meister, Anfang und Ende und ein Metzger aus dem fernen, wunderschönen China...hier ist....Maaaaaaangaaaaaaaa – Protectoooooooor!“. Die Boxen spielten ein paar harte Takte aus dem Film „Matrix“, doch war davon nichts zu hören, weil die Menge sich die Begeisterung aus dem Leibe brüllte. Manga, der bullige Chinese, der oben ohne, nur in einer festen Hose in militärisch gehaltenen Tarnfarben eintrat, klatschte überheblich lächelnd einige Hände von Groupies ab, brüllte ein paar mal provokativ in die Menge, während er seinen Kopf in den breiten Ledernacken warf und erkletterte dann das Podest, wo sich Apokaly gerade aufwärmte. Dieser war ebenfalls mit nacktem Oberkörper erschienen und harte Muskelstränge zeichneten sich unter der glatten Haut ab. Über dem Herzen trug er eine auffällige Tätowierung, die den amerikanischen Adler zeigte. Als Manga den Ring betrat, machte er gerade ein paar Auflockerungsübungen, was in seiner Stoffhose – doch diese in Schneetarn gehalten – auch gut möglich war. Manga trat schnell auf ihn zu, spuckte ihm vor die Füße und schlug die zur Begrüßung dargereichte Hand weg, was Apokaly ein verwundertes Grinsen entlockte, während sich Manga brüsk wieder umdrehte und sich von der Menge feiern ließ, die immer mehr zu toben und zu jubeln begann. Schließlich ertönte wieder der laute Gong und die beiden Kontrahenten nahmen Stellung ein, die Fäuste vor’s Gesicht erhoben und leicht tänzelnd. Sofort schrie Manga einen lauten Fluch aus, sprang vor und ließ einen Hagel aus Schlägen niederprasseln, den Apokaly mühelos parierte und ob seiner konzentrierten Kampfweise konnte er schnell selber in die Offensive übergehen und ließ einige harte Schläge in das Gesicht Mangas sausen, was seine Oberlippe platzen ließ. Wütend knurrend griff Manga nach einer Faust Apokalys, bekam sie zu fassen, zog sie und damit seinen Körper an ihn heran und noch ehe Apokaly reagieren konnte, krachte die steinharte Stirn des Chinesen an seinen Kopf und helles Blut spritzte. Lässig grinsend ließ Manga die Faust los und setzte noch einige feste, heftige Schläge nach, die Apokaly mit Müh’ und Not parieren und blocken konnte...
Genji saß recht weit oben in einer Art Balustrade und besah sich das Treiben von oben, wohin sich keine Fans des blutigen Spektakels verirrt hatten. Voll Abscheu sah er zu, wie Manga den Amerikaner gerade mit voller Wucht immer wieder in den Bauch hieb, doch erstaunlicherweise hielt der sich noch immer auf den Beinen. Mit großer Wehmut dachte er an die glorreichen Zeiten zurück, in denen sie unter der gnadenlosen Herrschaft ihrer Herrin Asuka-Chan als Triaden gefürchtet und bewundert waren und ihr Gebiet immer weiter ausweiten konnten...bis die Mafia ihnen mit ungewollter Hilfe der ASP alles weggenommen hatte. Vor Wut zitterten seine Hände und er hatte Mühe, das Scharfschützengewehr, das auf seinem Schoß lag, ruhig zu halten. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und ein gefährliches Zischen ertönte in seinem Rücken. Snake’s Bite stand hinter ihm, ein unheilvolles Grinsen lag in seinen schlangenhaften Zügen, während sich eine seiner beiden Schlangen gerade an seinem Hals vorbeischlängelte. „Hieeer, nimm dasssss!“, zischelte er und lachte böse. Genji nahm die hülsenförmige Minipatrone aus der kalten Hand von Snake, lächelte noch einmal wehmütig und lud damit dann sein Scharfschützengewehr durch.
„Wenige Milligrrrammm, reichen ausssss, einen Ochsssen ssssu töten!“, zischelte Snake böse und man konnte ihm förmlich ansehen, wie sehr er sich freute, eines seiner Giftspielzeuge im Einsatz zu sehen. Genji warf ihm noch einen kurzen Blick zu, legte sich dann auf den Boden und sucht im Fadenkreuz den Rücken des amerikanischen Hünen, der gerade auf einen arg geschundenen Manga-Protector einprügelte. „It’s time to say goodbye, Yankee!“, flüsterte er, als sich sein Finger um den Abzug krümmte und das kleine Geschoss blitzartig den Lauf verließ. Dummerweise stand in der ersten Reihe unvermittelt ein junger Chinese auf, wohl um sich noch ein Bier zu holen, als er schlagartig stehenblieb und sich verwundert an den Oberschenkel griff, als hätte ihn eine Biene bestochen. Plötzlich wurde sein Blick glasig und wie eine Marionette, deren Fäden man durchtrennt hatte, fiel der junge Mann zu Boden, wo er unbeachtet von der johlenden Menge liegenblieb.
„Wassss machsst du dennn?!“, zischte Snake aufgebracht und Genji fluchte murmelnd: „Dreck! Warum ist dieser Drecksrusse nicht hier, wenn man ihn braucht!“ Diesmal zielte er weitaus höher und konnte gerade sehen, wie Apokaly mit beiden Fäusten ausholte, um Manga den Schädel einzuschlagen, doch dazu sollte es nicht kommen, denn wieder verließ ein Giftgeschoss den Lauf und diesmal zuckte der Amerikaner nur kurz. Manga, dessen Gesicht ein einziges Trümmerfeld war erhob sich ächzend, grinste böse und schlug mit der Wildheit eines fauchenden Tigers immer und immer wieder auf Apokaly ein, der mit fassungslosen Blick dastand und keine Anstalten machte, sich zu bewegen, während langsam das Gift durch seinen Körper floß und jeder Zelle die Blutzufuhr kappte. Innerhalb weniger Sekunden lag er am Boden, und das Letzte, was er sah, bevor die Sohle des Springerstiefels von Manga zum fünften Male mit voller Wucht in dessen Gesicht landete, war der abgrundtiefverwurzelte Haß des Chinesen, der ihm in die Augen sah...dann wurde es dunkel!
Ein lauter Gong ertönte und der kleine Chinese gab Manga als den Sieger bekannt, während dieser Blut- und Schweißtropfen versprengend auf der Bühne auf und ab ging und immer wieder wüste Schreie in die Menge brüllte! Angestachelt durch Mangas animalisches auftreten bar jeder Menschlichkeit, begann die Menge unter Mangas Anleitung „Tod!“, „Tod!“ zu skandieren und lautes Geschrei und Jubel erscholl von der Menge, als Manga den Leib des vermeintlich „bewusstlos“ geschlagenen Mannes hoch über seinen Kopf wuchtete und schlichtweg in die Menge warf, wo der Mob sofort begann wild und Beleidigungen kreischend, auf den Mann einzuprügeln, bis sie die Leiche im Grunde fast auseinandergerissen hatten.
Snake, der mittlerweile nach unten gekommen war, drängelte sich mit einem verächtlichen Blick an der lynchenden Menge vorbei und sammelte mit Uzi und Korb die Wettgewinne ein, bis er schließlich neben Manga stand, der sich gerade die wüstesten Muster aus Blut aus dem Gesicht wischte und ein Bad in der gröhlenden Menge nahm, die ihm auf chinesisch zujubelte. „Dasss ging ssssu schnellll!“, flüsterte er wütend, „die Menge will einen Todessskampf ssssehen...verssuche nicht immer ssso sssschnelll, zu unterliegen!!“ zischte er weiter, doch Manga griff nach dessen Hals drückte einmal kurz zu und zischte gefährlich leise: „Leck mich am Arsch, Snake, ich will Amis schlachten, mehr nicht!“. Schließlich ließ er ihn los und zuckte kurz, als vor ihm zwei auffallend hübsche Frauen asiatischer Herkunft standen. Beide waren in sehr kurzer, körperbetonter und sexy geschnittene Kleidung gehüllt, dezent geschminkt und hatten ihre schwarzen langen Haare zu faszinierenden Frisuren hochgesteckt. Beide sahen aus, als wären sie Spiegelbilder voneinander und beide gingen geradewegs auf Manga zu, legten den Arm um seine Schultern und begannen ihn, das Gesicht zu küssen, was Snake angewidert das Gesicht verziehen ließ, das sich nun Blut und Schweiß auf den Lippen der beiden seltsamen Frauen befand.
Manga grinste breit legte den Arm um die Taillen der beiden Schönheiten und verschwand in die hinteren Regionen der Lagerhalle, wohin sich die Triaden mittlerweile zurückgezogen hatten. Auf dem weg dorthin begegnete ihm Genji, der ihm kurz und tonlos gratulierte und den beiden Schönheiten in seinem Arm dann einen skeptischen Blick zuwarf. „Wer sind die denn?“, fragte er Manga dessen Mund dümlich offenstand. „Ich bin Vidora!“, hauchte eine der Beiden „Und ich bin Felis!“, antwortete ihre – augenscheinliche – Zwillingsschwester, beide mit einer Stimme wie Samt. Manga grinste immer noch und meinte dann: „So, Genji, geh mal mit Snake Einnahmen zählen – ich habe zu tun!“ Und grinsend ließ er den verwundert dreinblickenden Genji stehen und verschwand mit den beiden Frauen in seinem Zimmer.


Dragon Thorm strich sich gerade eine seiner feuerroten Strähnen aus der Stirn, und blies den letzten Rest des Rauches seiner Zigarette aus, während er summend die letzten Kabel der Autobombe am A4 anschloss. Es war sehr spät schon in der Nacht und der Mond wurde verdeckt von tiefhängenden Wolken aus denen es ab und an immer mal wieder nieselte. Leicht lächelnd betrachtete er sein Werk und stellte sich genüsslich vor, welche Hölle über Xander und Shinshrii hereinbrechen würde, wenn sie den Anlasser ihres Wagens betätigen würden. Fröhlich pfeifend schlich er zu seinem kleinen Lieferwagen und legte sich auf Lauer, wobei er es nicht erwarten konnte, den Verräter in der heißen Brandbombe sterben zu sehen.
Es war im Morgengrauen, als der Nebel durch das diffuse Zwielicht der frühen Morgenstunden wanderte, das Dragon durch die Nacht hindurch am Ende seiner Selbstbeherrschung war und gegen seinen Willen sein Kopf immer schwerer wurde und er langsam in sich zusammensank und einschlief...und in diesem Moment strich eine seltsame Gestalt in Punkklamotten um sein Auto herum und lief dann leise und gebückt über die Strasse, bis er schließlich an einem etwas älterem Auto ankam, das vor einem kleinen Einfamilienhaus stand. „Biohazard“ – wie ihn die Leute seiner Gang nannten, stand noch etwas unschlüssig vor dem Wagen und kaute hektisch auf seinem Kaugummi herum, während sich sein Gewissen mit ihm stritt. Eigentlich wollte er das Autoklauen ja aufgeben, doch eine tiefe innere Stimme konnte ihn nicht an diesem schlechtgesicherten Wagen vorbeigehen lassen und so zog er schnell ein paar Drahtschlaufen aus seinem Mantel und begann, an der Fahrertür des Autos herumzuhantieren. Diese Anstrengung wurde mit einem leisen 2Klick“ belohnt, als die Tür entsichert wurde und er schnell einstieg. Grinsend riss er am Armaturenbrett herum und hatte zielstrebig und schnell die beiden Starterkabel miteinander verbunden – ein kurzer Funke sprang zwischen den beiden Kabeln hin und her und Biohazard grinste erleichtert und froh, als ein unglaublicher Lärm sein Trommelfell zerriss und grellblitzende Flammensäulen um ihn herum schossen. Innerhalb weniger Sekunden war von Biohazards sportlicher Gestalt nur noch eine verkrümmte, brennende menschenähnliche Masse übrig, die einen lauten und anhaltenden schrillen Schrei von sich gab.

Blitzartig schreckte Dragon Thorm hoch und rieb sich die Augen, als ein heller Lichtblitz durch die Fenster des Leiferwagens hindurch unheimliche Schatten auf die Sitze warf. Wie ein Kind, das einen leuchtenden Weihnachtsbaum betrachtete und dessen heimeliges Kerzenlicht in den Augen leuchtet und strahlt, stand Dragon mit großen Augen an der Wand und blickte nach draußen, wo der Wagen des Verräters gerade wie ein schwarzes Gerippe auf der Strasse stand und darin die verkohlte Leiche eines Mannes saß, umgeben von blitzenden, grellen Flammen.
In sich hineinlachend und äußerst zufrieden betätigte er den Anlasser und begann sich auf den Heimweg zu machen. Kaum war er um die Ecke gebogen, wurde die Tür aufgerissen und Xander und Shinshrii stürmten nach draußen – auf die Überreste ihres Wagens zu....!

Simon
29.05.2004, 05:30
Moin Community!
Ja, die Frühjahrspause ist (hoffentlich) beendet!!
Hier kommt wieder eine weitere Episode, dieses mal wieder von mir...^^
Also. Viel Spass wünschen
Die Chronisten der Unterwelt
Repko
Daen vom Clan
Savage the Dragon
T.Q
Yoshi Green
Ineluki
Dark Soldier
und the wicked one DJ n

DJ n stand noch immer gelangweilt, seinen schwarzen Koffer vor sich abgestellt, vor dem Eingang des Parkhauses. Die Dunkelheit hatte bereits Einzug gehalten und hüllte alles in Finsternis, die nur vom inselähnlich positionieren Laternen durchbrochen wurde.
Mürrisch darüber, dass Black ihn so lange warten ließ, murmelte er einige japanische Wörter vor sich hin und starrte in die Dunkelheit.
Plötzlich tauchten zwei Scheinwerfer auf, die Kurs auf ihn genommen hatten. Die Quelle der Scheinwerfer war ein schwarzer BMW 3er, an dessen Steuer DJ n sogleich auch Black erkannte. Der Wagen kam näher und stoppte vor ihm. Ohne Umschweife packte DJ n den Koffergriff, öffnete die hintere Tür des Wagens, stellte den Koffer hinein und stieg selber, nachdem er die Tür mit einer fließenden Bewegung zugeschlagen hatte, auf der Beifahrerseite ein und schnallte sich an. Black, der am Steuer saß, warf einen unsicheren Blick auf DJ n und stammelte: „Tut mir Leid die Verspätung, aber auf den Straßen wimmelt es von Streifenwagen und Cops.“. DJ n nickte nur kurz und murmelte: „Ist schon in Ordnung. Fahr einfach nur los.“. Black wandte seinen Blick wieder nach vorne und wenige Augenblicke später fuhr der BMW durch die nächtlichen Straßen von Talster City.

„So. Sie sagen also, sie hätten tief und fest geschlafen, als sie plötzlich einen, wie sie sagen, ohrenbetäubenden Knall hörten. Als sie dann aus dem Fenster sahen, stand ihr Wagen in Flammen.“ sagte Jakob Paul und sah dabei auf einen kleinen Notizblock, den er in der Hand hielt. „Ja, genau so war es.“ sagte Xander, während er Shinshriis Hand hielt. Beide saßen auf dem Sofa, in Bademantel gehüllt, während vor ihrem Hause Steal Gray und Roper das Frack des A4 untersuchten. Wenige Minuten zuvor hatte man eine verkohle Leiche aus dem wagen bergen können und ihn umgehend zur Gerichtsmedizin bringen lassen. Im Laufe der nächsten Stunden sollte dann, anhand der zahnmedizinischen Aufzeichnungen, die Identität des Toten ermittelt werden.
„Wer...“ stammelte Shinshrii mit leichenblassen Gesicht. „Wer könnte so etwas tun? Wer könnte unseren Tod fordern?“. „Eine gute Frage, Miss Kelven. Haben sie vielleicht irgendeine Vermutung? Gibt es Irgendjemanden, der ihren Tod wollen könnte?“ fragte Paul. Xander überlegte einen kurzen Augenblick und erstarrte. Seine Augen öffneten sich weit vor Erstaunen und langsam klappte seine Kinnlade hinunter. „Was ist?“ fragte Shinshrii besorgt, als sie den Ausdruck Xanders bemerkt hatte. „Ich glaube, ich wüsste da jemanden...“ murmelte Xander, dem dieser Gedanke wie ein absurder Traum vorkam. „Wen?“ drängte Paul. „Jede Information, jeder Veracht kann hilfreich sein.“. Xander zögerte kurz, bevor er leise, fast flüsternd sagte: „Göfla...“.
Shinshrii erstarrte beim Klang dieses Namen und auch Jakob Pauls Augen weiteten sich. „Göfla? Don Göfla? Aber warum? Was für ein Interesse hätte er an ihrem Tod?“ fragte Paul und erhob dabei seine Stimme etwas zu sehr, denn Shinshrii zuckte kurz zusammen, als Paul zu sprechen begann.
„Ganz einfach. Er ist ein Verräter. Und Verräter müssen entsorg werden.“ Hörte plötzlich Paul eine tiefe Stimme hinter sich sagen. Als er sich umdrehte, sah er, wie Steal Gray, gefolgt von Roper, gerade das Zimmer betraten.

Die Fahrt dauerte knapp eine halbe Stunde du führte knapp durch die halbe Stadt, bis Black endlich sagte: „Dort vorne ist es. Unser neues Heim.“. DJ n wandte seinen Blick voraus und erblickte die ausgemusterte Irrenanstalt von Talster City. Es war ein großes, aus roten Backsteinen im romanisch anmutenden Stil gebautes Haus, mit vielen Fenstern, braunen Dachziegeln und kunstvoll gestalteten Säulen, die den Eingang flankierten.
Black fuhr auf das große metallene Tor zu und hielt an. Dann begann er in seiner Hosentasche nach etwas zu kramen und holte schließlich eine kleine Fernbedienung hervor. Mit ihr zielte er auf eine der beiden Steinpfosten, drückte einen Knopf und öffnete somit, unter lautem Knarren und Quietschen, das Tor zur Irrenanstalt. Black steckte die Fernbedienung wieder weg und fuhr durch das Tor hindurch, dass sich sofort hinter ihnen schloss.
Der Wagen folgte dem großzügig angelegten Kieselsteinweg bis hin zu einem kleineren Nebengebäude, dass sich durch eine große Fronttür auszeichnete. Scheinbar die Garage, in der die „Dienstwagen“ geparkt und gewartet wurden. „Lass mich hier aussteigen. Ich finde schon alleine hinein.“ sagte DJ n kurz und öffnete den Gurt. Black hielt ohne zu zögern an und wartete, bis DJ n ausgestiegen war und seinen Koffer aus dem Wagen genommen hatte. „Don Göflas Büro befindet sich im rechten Flügel. Das letzte Zimmer im Gang.“ sagte Black noch kurz. DJ n warf ihn einen schnellen Blick zu, grinste flüchtig und ging auf den Eingang der Irrenanstalt zu.
Die große Eichentür machte einen maroden Eindruck und knarrte beim Öffnen. DJ n betrat die Irrenanstalt, schloss die Tür und betrat den Flur, der mit grauen PVC-Platten gepflastert war. Die Wände waren hoch und mit weißer Farbe, die an manchen Stellen schon einen leichten Gilb angenommen hatte, gestrichen. „Na immer noch besser, als unser alter Unterschlupf.“ murmelte DJ n und konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
Doch er verdrängte diese Gefühlsregung schnell, setzte wieder einen ernsten Gesichtsausdruck auf und schlug den Weg in den rechten Flügel ein. Es war ein langer, ein kalter und leerer Gang, der mit einem weißen, sterilen Licht aus alten summenden Leuchtstoffröhren geflutet war. Links und Rechts waren in regelmäßigen Abständen graue Türen zu sehen, die in ehemalige Zellen führten.
Das Ende des Ganges kam bald in Sicht und bisher war DJ n niemand begegnet. Scheinbar schienen die meisten Mafiosi beschäftigt zu sein.
DJ n ging an der vorletzten Tür auf der rechten Seite des Ganges vorbei, die vor dem Ende des Ganges lag, als sich plötzlich eine Tür hinter ihm öffnete und eine Stimme erklang. „Hey! Wer sind sie?“. DJ n hielt nicht an. „Ich rede mit dir! Hörst du schlecht oder was?“ sagte die Stimme hinter DJ n gereizt. DJ n hielt nicht an.
Plötzlich hörte DJ n das unverkennbare Geräusch, dass beim Durchladen einer Handfeuerwaffe ertönt. Nun hielt er an und drehte sich um. Die Stimme, die er gehört hatte, gehörte einem jungen Mann mit Irokesen und einer Narbe auf der Wange. Er hielt eine Waffe mit beiden Händen vor sich und zielte auf DJ n. „Schon besser. Und jetzt nimm schön die Flossen hoch.“ befahl der Mann mit dem Irokesen. DJ n stellte seinen Koffer ab und hob langsam die Hände und verzog keine Miene. Ihm amüsierte die ganze Szenerie überaus. „So. Und jetzt sagst du mir mal schön deinen Namen und was du hier zu suchen hast.“. DJ n sah den jungen Mann interessiert an. Der Blick dieses Mannes war voller Energie und Feuer. Er schien noch nicht lange bei der Spam Mafia zu sein, das konnte DJ n sofort feststellen. „Na los! Antworte!“ bellte der junge Mafiosi mit der Narbe. DJ n schwieg, machte jedoch einen Schritt auf den Mann zu. Der junge Mann schien erstaunt, hob die Pistole dann ein stückweit höher und sagte: „Bleib wo du bist oder ich blas dir den Schädel weg!“. DJ n machte einen weiteren Schritt auf den Mann zu und noch einen. Er war nur noch drei Meter von dem Mann mit der Narbe weg und konnte die aufkriechende Angst in seinem Gesicht erkennen. „Ich schwöre dir, bleib stehen oder ich schieße! Das ist kein Scheiß!“ rief der junge Mann und seine Stimme holperte leicht. DJ n zögerte nur kurz, bevor er sich kraftvoll abstieß und auf den jungen Mafiosi zuraste. Mit einer geschickten Bewegung tauchte DJ n unter den waffenführenden Arm des überraschten Mannes mit der Narbe und schlug mit der Handkante die Pistole aus dessen Händen. Noch während sich die Waffe im freien Fall befand, ergriff den rechten Arm und drehte diesen in einen spitzen Winkel auf den Rücken des Mannes. Als die Waffe klappernd zu Boden krachte, es löste sich dabei jedoch kein Schuss, hielt DJ n den Arm des Mannes auf dessen Rücken gepresst. Langsam nährte sich DJ ns Gesicht dem des Mannes. Leise flüsterte er: „Du bist noch sehr jung und schon auf dem schiefen Pfad geraten. Schade, aber ich schätze mal, dass du meinem Don gute Dienste leisten wirst.“. Danach verpasste DJ n dem jungen Mann einen gezielten Handkantenschlag auf einen speziellen Halswirbel und entließ ihn in eine gnädige Ohnmacht. Langsam ließ DJ n den Mann zu Boden gleiten und lehnte ihn mit dem Rücken an die Wand, bevor er wieder seinen Koffer nahm und an die Tür klopfte.
Ein dumpfes „Herein.“ erklang und DJ n öffnete die Tür. „Was gibt es? Ich habe doch angeordnet, dass ich nicht gestört werden will!“ sagte Don Göfla verärgert, jedoch den Rücken zur Tür gewand. Langsam schloss DJ n die Tür und stelle den Koffer ab. Danach ging er auf den Paten zu und blieb wenige Meter vor ihm stehen. „Mein Pate.“ wisperte DJ n und senkte den Kopf. Der Pate verweilte kurz und wandte sich langsam um. „Du bist zurück, mein treuer Krieger?“ raunte der Pate und sein untergebener antwortete, ohne den Blick zu heben: „Ja, mein Pate. Ich bin wieder da.“

YoshiGreen
23.06.2004, 13:47
Und wieder einmal geben die Chronisten der Unterwelt
(Daen vom Clan
DJ n
Repko
T.Q
Savage the Dragon
Dark Soldier
Ineluki
und das grüne Yoshi)
die Ehre. Diesmal mit einer Episode von The_Question!

Die Nacht war gerade erst eingetreten und der Mond stand hoch, als TQ und Gala draussen auf einem Hügel standen und TQ ein Handy in der Hand hielt. "Hey Kefka, jemand hat versucht uns kalt zu machen...und irgendwie...FRIER ICH MIR HIER DEN ALLERWERTESTEN AB!" TQ hustete kurz und fasste klaren Gedanken. "Argh deine Jobs werden immer gefährlicher." TQ schnauzte kurz und fuhr sich durch seine langen schwarzroten Haare. "Was sollen wir jetzt tun? CSG hat gesagt er würde uns hier erwarten, aber er ist hier nirgends!", schnauzte er erneut.
"Hm TQ... er hatte gesagt er würde sich um 9 Uhr Abends mit euch vor eurem Hotel treffen, stehst du auch wirklich davor?" sagte Kefka mit einem leicht sarkastischem Akzent. "hach, das ist nicht, ich wiederhole NICHT lustig Kefka..." seufzte TQ."Ich seh nochmal nach." TQ legte auf. "Komm Gala, gehn wir nochmal rund ums Hotel herum, vielleicht ist er ja irgendwo...Daraufhin schritten Gala und TQ nocheinmal rund ums Hotel herum. "Keiner zu sehen, verdammter Mist, VERDAMMTER MIST!!!" brüllte TQ durch die Straße, wo der Schrei immer wieder und wieder durch dielange, fast leblose Strasse schallte."Sag mal Gala, wer ist dieser csg überhaupt?" fragte TQ mit einem verzogenen Gesicht. "Keine Ahnung, TQ, er ist erst seit kurzem mein neuer Auftraggeber,viel kann ich dir über ihn nicht erzählen" antwortete Gala mit seinem eigenen Akzent. TQ dachte scharf nach. Warum zum Teufel musste er den Umweg hierher machen, wenn er nicht gleich die Seismologen jagen konnte, wie er es sonst immer tat. Er wusste nicht, was er glauben sollte und was nicht, er grübelte noch ein paar Minuten vor sich hin. In der Hintergasse lud jemand währenddessen sein Gewehr mit einer kleinen, Spritzenartigen Munition. Der Typ hatte einen dicken Schal um den Hals, sodass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Er kniete sich zwischen Mülltonnen nieder, nahm Ziel und wartete auf den entscheidenden Augenblick. Gala wackelte und hüpfte herum, um sich aufzuwärmen, doch anhand des Zapfens der ihm von der Nase hing konnte man erkennen, dass dies nichts half. Plötzlich, ein Knall, ein Rauschen und irgendetwas traf TQ an der Schulter. Sein Herz schlug über vor Schreck. Er konnte fühlen, wie er erstarrte, Sekunde für Sekunde wurde er immer schwächer und schwächer, bis er schließlich zu Boden sank. Dann hörte er auch Gala zu Boden sinken. In TQs letztem Blick konnte er noch sehen, wie die vermummte Gestalt auf ihn zukam, doch was sie dann tat, konnte er nichtmehr erkennen...

...2 Stunden später fand sich TQ in einem dunklen Raum wieder, von dem er nur wusste, dass es nach rohem Fisch stank und dass es stickig war. Er lauschte, und hörte von draußen zwei leise Stimmen. "Gut, TQ haben wir, nur was machen wir mit dem Anderen..?" klang von der anderen Seite der Tür. Doch dann entfernte sich die Person scheinbar, denn die Stimme war nicht mehr zu hören. TQ war an einen alten Holzstuhl gefesselt, eine typische Situiation die er in seiner Amtszeit als ASP-Beamter hatte. Damals hatten ihn seine Freunde genauso Spaßhalber an einen Stuhl gefesselt, um ihn den ganzen Tag herumhampeln zu lassen. Doch TQ wollte sich daran nicht erinnern, das hätte ihm nur die Laune verdorben, und für Launen war jetzt keine Zeit...
Dann hörte er näherkommende Schritte. TQ hechtete schnell in seinen Gedanken was er jetzt tun sollte, er beschloss aber ruhig zu bleiben und sich bewusstlos zu stellen. Die Schritte kamen näher und näher, bis sich die Tür öffnete und ein Licht anging. "Hier ist er, schläft wie ein Ba...." Der Mann musste kurz husten, er hörte sich an wie schwerer Raucher. TQ konnte durch einen schnellen und riskanten Blick eine große Figur mit grauen Haaren und einer Zigarre entdecken."Wie gesagt, er schläft noch wie ein Baby."...

YoshiGreen
24.06.2004, 01:32
Wup so schnell geht das.
2 Episoden an einem Tag.
Diesmal von Repko
Wie immer Gruß an die CdU ^_^ die ich in meinem letzen Post schon namentlich erwähnt habe ;)

Göfla betrachtete DJ n, als hätte er ihn für tot gehalten. „Du bist zurückgekommen...“, sagte er mit trockenem Mund. DJ n nickte langsam und ein Grinsen ging über seine Lippen. „Ja, mein Don.“ Aus seiner Manteltasche nahm er eine Zeitung und hielt sie mit dem Titelblatt zu Göfla hin. „Die ASP ist wieder ins Leben gerufen worden. Ich war es dir schuldig zurückzukehren, mein Don.“ Mit einer eleganten Bewegung verneigte sich DJ n vor Göfla. Er wusste nicht, was ihm bevorstand, als der alte Pate auf ihn zuhumpelte.
„Steh auf“, befahl er, als er direkt vor DJ n stand. Langsam und vorsichtig leistete dieser Folge. Er war mit dem Don direkt auf Augenhöhe. Kurz warf Göfla den Kopf in den Nacken. Der Schatten vor seinen Augen zog sich schnell zurück.
DJ n stellte erschrocken fest, dass er soeben die Augen von Don Göfla gesehen hatte. Es war nur eine kurze Sekunde, doch dieser Moment war für DJ n so erschreckend gewesen, dass er sich sicher war, diesen Anblick, diese kleinen, grün-braunen Augen, die von Krähenfüßen umschlossen waren, sein gesamtes Leben lang nicht vergessen zu werden.
Sogleich fuhr Göfla mit dem Kopf wieder nach vorne, sodass der Schatten seiner Hutkrempe sein Gesicht bis zur Nase verdunkelte.
Dieser Moment kam DJ n umso bizarrer vor, als der Don ihn plötzlich umarmte. „Du warst mir immer ein treuer Ratgeber.“, sagte er mit schwacher Stimme. „Ich werde dich mit Freuden wieder in meinen Dienst stellen.“ Er packte DJ n an den Schultern. Obwohl Don Göfla sehr alt und schwach aussah, so hatte er doch noch immer einen sehr starken Griff. Er stieß sich langsam von DJ n ab und betrachtete ihn eingehend.
„Komm mit. Ich will dir ein paar neue Leute vorstellen.“, sagte er freudig, bevor er von DJ n abließ und zur Tür ging.

„Guten Tag, Mister TQ.“, sagte der alte Mann mit der Zigarre. TQ konnte ihn nicht erkennen, da ihm inzwischen eine starke Lampe ins Gesicht leuchtete und er Mühe hatte, die Augen offen zu halten.
„Wer, verdammt noch mal sind Sie? Wo bin ich hier?“, fragte TQ. „Und wo ist mein Freund?“ Die Tür öffnete sich und ein großer, hagerer Mann trat ein.
„So viele Fragen auf einmal.“, sagte der alte Mann scherzend und nahm einen Zug von seiner Zigarre. „Sie werden alle noch beantwortet. „Wenn ich mich erst einmal vorstellen dürfte? Mein Name ist Oskar Karlijowitsch Perlow. Dieser nette Herr hier ist Zachary Rmemorov.“ TQs Herz raste. „Sie müssten Mister Rmemorov bereits kennen. Er hat ihrem Freund ein neues Radio geschenkt. Rmemorov hat leider nicht beachtet, dass wir Sie lebend wollten. Um ihren Freund haben wir uns keine Gedanken gemacht. Er ist nutzlos für uns.“ Er machte eine Pause und dem aufsteigenden Rauch nach zu urteilen hatte er wieder einen kräftigen Zug an seiner Zigarre genommen.
„Was wollen Sie von mir?“, fragte TQ. Der alte Mann schien zu lachen. Der andere Mann stimmte langsam in das Gelächter mit ein.
„Sie können mir jetzt ihre Fragen stellen. Ich bin bereit, sie zu beantworten.“, sagte der Ältere schließlich mit seiner rauchigen Stimme.
„Was wollen Sie von mir?“, wiederholte TQ ungeduldig. Er wurde in solchen Situationen oft ungeduldig. Wieder lachten die beiden Männer und schienen sich köstlich zu amüsieren. „Ich bitte Sie, Mister TQ. Sie jagen uns nun schon seit einer guten Weile. Da wird Ihnen doch eine etwas bessere Frage als diese einfallen.“, bekam er zur Antwort.
TQ überlegte. Was sollte dieses Spiel? Sein Atem ging schneller, doch sein Brustkorb war kräftig zugeschnürt. Er bekam allmählich Schmerzen und das Atmen fiel ihm immer schwerer. Schließlich holte er tief Luft.
„Finden Sie es richtig, einen Krieg zu riskieren, nur um mit ein paar Grundstückspreisen Monopoly spielen zu können.“
TQ konnte leicht erkennen, wie die Glut der Zigarre aufglomm. „Es geht um weitaus mehr, als um Grundstückspreise. Um genau zu sein geht es nicht einmal um Geld. Es geht – sagen wir – um eine persönliche Sache zwischen uns.“ Das Wort persönlich hatte der alte Mann besonders hervorgehoben. Der andere, ein großer, schlaksiger Mann, von dem TQ nur den Umriss erkennen konnte, schwieg während des Verhörs, nur gelegentlich ließ er eine verrückte Lache verlauten.
TQ kamen die Stimmen allmählich bekannt vor. „Ich kenne Sie nicht. Wie soll dann irgend etwas zwischen uns gewesen sein?“, fragte er ungeduldig.
„Sie erinnern sich scheinbar nicht mehr. Es ist auf jeden Fall eine große Sache, um die es geht.“
„So groß, dass sie einen Krieg rechtfertigt.“, fragte TQ anklagend.
Es herrschte eine kurze Pause, bevor der alte Mann weitersprach. „In ihren Augen mag das nicht so sein. Aber im Mister Rmemorovs und meinem Metier gibt es kein Limit. Wir handeln so, wie es für uns beide das beste ist.“
TQ musste nur eins und eins zusammenzählen. Der Mann sprach ein perfektes Italo-Englisch. In seiner Stimme war kein Russischer Akzent zu vernehmen. Außerdem gab es in dem Metier der Seismologie niemals Anlass einen Krieg zu provozieren.
„Wer sind Sie?“, fragte TQ „Sie sind keine Wissenschaftler.“, brummte er.
Der Mann schien auf diese Frage gewartet zu haben. „Eine tolle Frage. Sie wären vielleicht von selbst darauf gekommen, hätten Sie sich Ihren Einsatzbericht genauer durchgelesen. Plötzlich erschien vor TQs Augen ein Stück Papier. Er hatte erst Mühe, seine Augen auf den plötzlichen Lichtverlust umzustellen. Nachdem der graue Schleier fort war, sah er zwei Namen auf dem Zettel. „O. K. Perlov & Z. Rmemorov”.
“Was soll das?”, fragte TQ ungeduldig. Wieder lachten beide Männer. „Schauen Sie weiter. Vielleicht fällt dann der Groschen.“
TQ starrte das Blatt mit den Namen an, und versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, worauf der alte Mann anspielte. Er fing an, Wörter zu bilden. Okperlov. Zrmemorov. Es ergab keinen Sinn. Plötzlich spürte TQ einen starken Ausstoß von Adrenalin. Er hatte die Namen Rückwärts gelesen. Volrepko & Voromemrz. Repko und Mr.Z!
„Das ist nicht wahr.“, hauchte TQ und starrte den Schatten vor sich an. Die Lampe ging aus. Direkt vor sich sah TQ die Gesichter von Repko und Mr.Z. Repko sah älter denn je aus. Sein Teint war leicht gelblich, sein Haar grau und fein zurückgekämmt. Unter seinen faltigen Augen prangten riesige Augenringe.
Mr.Z hatte wie immer einen grünen Anzug an. Sein Gesicht war eine eiskalte Fratze. Beide starrten TQ zufrieden an.
„Doch. Es ist sehr wohl wahr.“, sagte Repko, bevor zwei Fäuste auf TQs Gesicht donnerten und er das Bewusstsein verlor.

The_question
09.07.2004, 14:57
Soa, es geht weiter.Diesmal wieder eine Epi von DJn :D
Viel Spaßen wünscht euch die CdU

Paul sah Steal Gray verwirrt an. „Wie? Verräter? Was meinst du?“. Steal antwortete nicht sofort, sondern zog es vor, zuerst Shinshrii und Xander mit einem trockenen Händeschütteln zu begrüßen. „Er ist ein Verräter.“ wiederholte Steal und wandte sich nun zu Paul um. Steals Blick hatte sich verändert. Seine Augen waren schmal und schienen Paul zu durchbohren. „Er hat den Paten hintergangen und soll nun ausgelöscht werden.“ sagte Steal langsam und sah sich im Wohnzimmer um. „Aber warum erst jetzt? Warum hat er nicht schon viel früher etwas derartiges getan? Die Macht und Mittel hätte er dazu.“.
Während er sprach, ging Steal Gray langsam durch Zimmer, zu der dunklen Holzkommode, die er einem prüfenden Blick unterzog, und wieder zurück zum Sofa, auf dem sich Shinshrii, in Anbetracht der Gedanken, die Steal Gray frei in den Raum warf, bleich geworden war und sich an Xanders Arm festhielt.
Xander versuchte die Fassung zu bewahren. Die Gedanken, die Steal Gray eben ausgesprochen hatte, hallten nun in seinem Kopf, zusammen mit seinen Ängsten, die er das vergangene Jahr über hatte. Die Angst, dass sich Göfla an ihm rächen wollte, die Angst, dass Göfla nicht nur ihn, sondern auch Shinshrii tot sehen wollte, die Angst, dass DJ n ihn daran erinnern würde, dass er ihm sein Leben schulde...
Xander wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Steal Gray, unter den verwirrten Blick Pauls, zum Telefon ging und zu wählen begann. „Wen rufst du an?“ fragte dieses mal Roper. Er hatte die ganze Zeit geschwiegen, als Steal Gray seine Überlegungen angestellt hatte. „Ich rufe Ete an. Die beiden sind hier nicht mehr sicher.“ antwortete Steal kurz und drückte die letzte Ziffer. Ein Freizeichen. „Wie? Was meinen sie damit? Wir sollen hier weg?“ fragte Xander. „Da mache ich nicht mit!“. Steal warf Xander einen durchdringenden Blick zu. „Wenn sie beide hier bleiben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie beide entweder von Göflas Schlägern entführt oder sofort an Ort und Stelle getötet werden!“ sagte Steal. „Und glauben sie mir, früher oder später wird das passieren. Das müssten sie doch am besten wissen, Xander. Sie haben schließlich für Göfla gearbeitet.“. Paul wirbelte zu Xander herum. „Was? Sie waren ein Mitglied der Spam Mafia?“ rief er aus. Seine Überraschung war nicht verwunderlich. Auch Roper starrte den Mann an, der, Shinshrii an sich gedrückt, auf dem Sofa saß und Steal Gray mit großen Augen ansah. „Aber...“ stammelte Xander. Steal Gray hatte schon Recht. Er wusste um die Methoden seines früheres Arbeitgebers nur zu gut bescheid. „Aber es waren nicht wir, die im Auto saßen!“ rief Xander plötzlich aus heiterem Himmel. Es war ihm selbst zwar nicht klar, was er damit sagen wollte, doch langsam lichtete sich der Nebel der Ahnungslosigkeit und entließ den Gedanken, der in seinem Unterbewusstsein herangereift war. „Die Spam Mafia weiß bestimmt nicht, dass es nicht wir waren, die dort im Auto saßen. Sie wissen nicht, dass wir noch am Leben sind!“.
Am anderen Ende der Leitung hatte Ete inzwischen abgenommen. „Ah Ete. Hier Steal Gray. Ja, wir sind bei Miss Kelven. Ja. Sieht ganz nach unserem Freund Dragon Thorm aus. Das trägt seine Handschrift. Ja. Die Leiche ist auf dem Weg zur Gerichtsmedizin. Ja, schau vorbei. Ein gewisser Doktor Azrael_Fish soll die Autopsie vornehmen, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Ja. Das war’s. Gut. Wiederhören.“. Steal legte auf und sah Xander an.

Als Göfla die Tür öffnete und auf den Gang hinaustrat, fiel ihm zu aller erst die zusammengesunkene Gestalt auf, die wenige Meter vor seiner Tür an der Wand lehnte. „Wie ich sehe hast du dich schon mit Dark Soldier bekannt gemacht.“ schmunzelte der Pate, während DJ n die Tür hinter sich schloss und nun selbst den Mann mit der Narbe in Augenschein nahm. „Ja. Er hat sich mir in den Weg gestellt und wollte mich aufhalten.“ antwortete DJ n unter einem leichten Grinsen. Die beiden Männer gingen auf Dark Soldier zu, der noch immer bewusstlos an der Wand lehnte. Er sah sehr friedlich aus, wie ein schlafendes Kind. „Er ist sehr jung, mein Pate. Er hat noch sein ganzes Leben vor sich.“ bemerkte DJ n kritisch, bewahrte jedoch den nötigen Respekt. Göfla schwieg und betrachtete Dark Soldier. „Du hast Recht. Er ist wirklich sehr jung. Aber man kann nichts machen. Er kam zu uns. Vor 4 Monaten gab es einen kleinen Zwischenfall im Gewerbeviertel. Einen Mann haben wir damals verloren, doch ihn dafür gewonnen. Er war ein gewöhnlicher Kleinkrimineller, Drogendealer oder Botenjunge, ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls ’half’ er uns, den kleinen Zwischenfall zu meistern und ist seitdem in meinen Diensten.“ sagte Göfla und wandte seinen Blick nicht von dem Gesicht Dark Soldiers ab.
DJ n schwieg und betrachtete ebenfalls den Bewusstlosen. Plötzlich jedoch beugte er sich zu ihm herunter, suchte seinen Hals mit seiner linken Hand ab und fand scheinbar, was er suchte. Ein kurzer, grober Ruck folgte und DJ n richtete sich wieder auf. Göfla beobachtete gespannt, was nun passieren würde. Wenige Sekunden passierte nichts, doch plötzlich regte sich Dark Soldier. Er rieb sich den Kopf und murmelte unverständliche Worte vor sich her. Auf einmal erstarrte er. Er schien bemerkt zu haben, dass er nicht alleine war. Als er hochsah und das Gesicht seines Paten und das, des Fremden erblickte, sprang Dark Soldier blitzartig auf. „Mein Pate.“ sagte er unterwürfig und sah den Fremden Japaner an. „Dark Soldier. Ich möchte dir jemanden vorstellen. Das ist DJ n. Der zurückgekehrte verlorene Sohn unserer Familie.“ sagte der Pate beinahe enthusiastisch. „Verzeih mir die grobe Art vorhin. Es ist mir eine Ehre, mit dir dem Paten dienen zu dürfen.“ sagte DJ n und verbeugte sich vor Dark Soldier. Dieser sah kurz verwirrt drein, bevor er sich verlegen am Kopf kratze und antwortete: „Ist schon OK. Freut mich, sie kennen zu lernen.“. Mit diesen Worten verbeugte sich auch Dark Soldier vor DJ n.
„Komm mit. Du musst noch einige andere mehr kennenlernen und wiedersehen.“ sagte der Pate und ging den Gang hinunter, gefolgt von DJ n. Dark Soldier blieb alleine zurück.


MfG
-Tq-

YoshiGreen
10.07.2004, 06:09
Und hier wieder eine neue Episode von Repko!
Wie immer Gruß an die CdU
Viel Spaß beim Lesen ^_^

Die kühle Abendluft peitsche in TQs Gesicht, während er die kurze Marmortreppe zum Polizeirevier von Talster City hinaufschritt. Seine Arme hingen schlaff an seiner Seite herunter, seine Beine machten kleine Schritte, seine Augen waren leer. Er schien im Moment nichts zu empfinden, nichts zu denken, nichts zu fühlen.
In dieser kühlen Gelassenheit öffnete er die zum Glück noch geöffnete Glastüre. Er befand sich in der kurzen Eingangshalle und steuerte auf den schlafenden Pförtner vor, der hinter einer Panzerglasscheibe saß.
Zuerst lehnte sich TQ an den kleinen Sims vor dem Pförtner und sah ihn schweigend an. Es war schon oft passiert, dass Weal eingeschlafen war, doch man hatte es immer geduldet.
Nachdem TQ eine halbe Minute gewartet hatte, schlug er mit der Faust auf den Sims.
„Wach auf, Jason.“, rief er nervös. Weal schreckte auf und blickte hektisch um sich, bis sein Blick an TQ haften blieb.
„Mi...Mister The Question? Sie sind wieder da?“, stotterte er. TQ seufzte und sah den kleinen, dicken Mann zweifelnd an. „Ja. Natürlich bin ich wieder da. Stünde ich sonst hier?“, fragte er.
Weal nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse, bevor er sich wieder beruhigte. „Sicher nicht. Aber was wollen Sie?“, fragte er.
„Ich will morgen mit Sunny sprechen.“, gab TQ zurück

Etwa 30 Stunden zuvor:
TQs Hände waren auf seinen Rücken gefesselt. Ein dichtes Stück Leinentuch verdeckte sein komplettes Gesicht, sein Mund war mit Klebeband zugeklebt worden. Von Repko und Mr.Z flankiert, wurde er durch einen dunklen Gang gezerrt. Niemand sprach ein Wort. Mit einem Ruck wurde TQ durch eine offene Türe geschleudert und landete unsanft auf dem Boden. Eine kräftige Hand hievte ihn ruckartig am Kragen wieder auf die Beine. TQ stöhnte auf vor Schmerz.
Das erste, was er sah, nachdem man ihm das Tuch vom Gesicht nahm, war das kalte Gesicht von Mr.Z. Zwei kräftige Hände drückten ihn von hinten in einen Stuhl. Mr.Z nahm einen dicken Strick, und begann, ihn um TQ und den Stuhl zu binden.
Repko erschien vor ihm und riss ihm das Klebeband vom Mund. TQ merkte, dass einige Stoppeln seines Dreitagebartes unter starkem Zwicken herausgezerrt worden waren.
„Was verdammt noch mal wollt ihr?“, brüllte TQ.
Auf sein Gebrüll hin schlug ihm Mr.Z mit der Faust gegen den Hinterkopf, sodass dieser nach vorne geschleudert wurde.
„Halts Maul.“, ermahnte ihn Repko. „Sonst passiert was.“

„Du musst mir sagen, wo du das verdammte letzte Jahr gesteckt hast.“, sagte Sunny eindringlich. TQ strich sich eine Augenbraue glatt, während er aus dem Fenster sah und den Sonnenaufgang beobachtete. „Spielt das eine Rolle?“, fragte er gleichgültig.
Sunny packte ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich um. „Ja, verdammt. Es ist wichtig. Du warst ein Jahr lang nicht aufzufinden.“, tönte Sunny mit seinem tiefen Bass.
„Nun ja.“, begann TQ. „Ich wurde meines Amtes enthoben, mein bester Freund starb – ich hasste diese Stadt. Ich musste hier so schnell, wie möglich weg. Ich brauchte einfach Abstand.“, sagte er und versuchte, der Erinnerung wegen, traurig zu klingen.
Sunny ging zurück zu seinem Schreibtisch und lies sich in seinen Chefsessel fallen. „Und wieso bist du nach einem Jahr zurückgekommen?“, fragte er, plötzlich beruhigt.
„Ich habe in der Zeitung gelesen, dass die ASP wieder ins Leben gerufen wurde. Daraufhin ist mir eingefallen, dass...“, TQ hielt inne und machte eine Wirbelnde Geste mit der rechten Hand, als wüsste er nicht genau, was ihn dazu bewegt hatte. „Während ich bei der ASP war, hatte ich stets eine Aufgabe – ein Ziel. Während dem letzten Jahr hatte ich nichts außer meiner Existenz und selbst die war nicht mehr dasselbe wie früher. Ich habe mir an Häfen etwas Geld als Kohlelöscher verdient, bin immer wieder mit einem Frachter irgendwo hingefahren – ziellos.“ TQ sah nach Sunny und blickte ihm in die Augen. Sunny schien interessiert zuzuhören. Dennoch war sich TQ nicht sicher, ob der Polizeichef ihm glaubte.
„Als ich gehört habe, dass es die ASP wieder gibt, sah ich meine Chance, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.“ Er ging zwei Schritte auf den Schreibtisch zu und machte eine flehende Geste mit beiden Händen. „Bitte, ich muss wieder zur ASP, zu meinen alten Kameraden.“

“So, und jetzt hörst du mir gut zu.“, sagte Repko eindringlich. „Du wirst uns einen kleinen Gefallen tun. Einen ganz kleinen nur.“ Grinsend winkte er Mr.Z zu, der daraufhin einen Vorhang an der Wand vor TQ zur Seite schob und ein großes Fenster freigab. Dahinter sah er Gala. Der große, braungebrannte Spanier war ebenfalls an einen Stuhl gebunden. Sein Kopf war blutig, Blut quoll aus einer Platzwunde auf seiner Stirn. Sein Knebel war getränkt von Schweiß, Speichel und Blut. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben, während er sich verzweifelt wand und versuchte, sich zu befreien.
„Er kann uns nicht sehen.“, knurrte Mr.Z. Repko nickte zufrieden, während er sich eine Zigarre ansteckte. Er nahm ein Streichholz und entzündete es an der Stuhllehne, direkt neben TQs Gesicht. Mit einer schützenden Bewegung führte er die Flamme an die Spitze seiner Zigarre. Er nahm einen tiefen Zug, bevor er das Streichholz in eine Ecke warf, wo es erlosch. Er atmete den Rauch in TQs Gesicht aus. „Wie Sie wissen, ist er für uns nicht von Nutzen. Wir haben kein Problem damit, ihn umzubringen.“, sagte er.
TQ merkte, wie sein Gesicht sich zusammenkrampfte. „Was wollen Sie.“, grunzte er voller Wut.
„Sie haben gehört, dass die ASP wieder ins Leben gerufen wurde?“, fragte Repko, ohne sich der Wut TQs anzuschließen. „Sie werden sich der Einheit wieder anschließen.“ Er zog fest an seiner Zigarre und Rauch strömte ihm aus den Nasenlöchern. „Wir werden Sie überwachen. Mit Wanzen und dem ganzen Krempel. Außerdem werden Sie uns regelmäßig Berichte schreiben. Wir wollen alles wissen.“ TQ holte tief Luft, um die Wut zu unterdrücken.
„Ich würde meine Freunde niemals an die Spam Mafia verraten.“, knurrte er und drückte seine Kiefer so stark aufeinander, dass er Schmerzen bekam.
Repko kniete nieder, um mit TQ auf Augenhöhe zu sein. „Wenn Sie uns nicht helfen, passiert Ihrem Freund etwas.“ TQ wandte sich vom Gesicht des alten Mannes ab, um es auf Gala zu richten, der noch immer versuchte, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien.
„Er würde von mir verlangen, dass ich ihn sterben lasse.“, sagte TQ, mit einem Anflug von Verzweiflung. „Wir haben geschworen, dass die Sicherheit der Welt über der Freundschaft steht. Ich würde ebenfalls verlangen, dass er mich sterben ließe, in einer solchen Situation.“
Repko lachte und winke Mr.Z erneut zu. Dieser lief zu einem weiteren Vorhang an der Wand rechts von TQ. Er öffnete ihn.
Als TQ sah, was dahinter lag, wurden seine Augen groß wie Untertassen. Sein Unterkiefer klappte nach unten.
Der Schweiß perlte ihm langsam von der Stirn und sein Mund trocknete aus, während er merkte, dass er zu Zittern begann.
„Das habt ihr nicht, ihr Dreckschweine.“, hauchte er ungläubig.

Sunny hatte zugestimmt. Heute, einen Tag darauf, saß TQ in seinem Hotelzimmer. Er durfte wieder bei der ASP arbeiten, wenn auch nur als einfacher Kommissar. Heute würde er zum ersten Mal seit einem Jahr wieder seine alten Freunde treffen, würde er wieder seinen alten Posten übernehmen. Und er würde seine Freunde verraten. Verbitterung machte sich in ihm breit. Er hätte weinen können. Am liebsten hätte er sich in eine Ecke gesetzt und seinen Tränen freien Lauf gelassen, doch er musste in einer halben Stunde in seinem neuen Büro sein. Er durfte es jetzt nicht vermasseln.
Als er – in Anzug und Krawatte – vor dem Hotel stand, in dem er wohnte, fand er gleich ein Taxi.
Die Fahrt zur Polizeizentrale dauerte nur etwa zehn Minuten, doch TQ kam es wie zehn Stunden vor. Sein Gewissen plagte ihn. Er hatte Angst davor, zu versagen – er wusste, dass er sowieso versagen würde. Er musste seine Freunde verraten. Das war das eine Versagen, und würde er es nicht tun...
Bei der Zentrale angekommen, öffnete Sunny Hoffman die Tür des Autos. TQ bezahlte den indischen Fahrer und stieg aus. Gemeinsam liefen TQ und Sunny die Treppe hinauf.
„Na, gut geschlafen?“, fragte Sunny. „Ging so.“, erwiderte TQ brummend.
Sie trotteten gemeinsam durch die Gänge der Zentrale. TQ nahm nichts von dem wahr. Er war wie in Trance. „Und hier ist dein Büro.“, sagte Sunny feierlich und öffnete eine Türe. Dahinter sah TQ StealGray, Ninty, Ete und zwei weitere Männer, die er nicht kannte. ‚Ja’, dachte TQ ‚diese Leute werde ich verraten.’ „Ach übrigens, du solltest dich bei deiner Frau melden.“, sagte Sunny.

Hinter dem Fenster saßen TQs Frau Issy, sowie seine Söhne Chuckie und Favian.
„Ihr Arschlöcher!“, brüllte TQ aus vollem Halse und brach in Tränen aus. „Das könnt ihr nicht machen.“
Repko war plötzlich ernst. „Und ob wir das tun. Also. Helfen Sie uns jetzt?“

GSandSDS
12.07.2004, 21:24
Tut mir leid, ich muss den Thread hier zeitweilig von der Liste der gepinnten Threads nehmen, es werden einfach zu viele. Wenn der Vortex-Thread wieder rum ist, nehme ich ihn wieder auf.

Daen vom Clan
12.07.2004, 21:32
Kein Problem :)
Eigentlich könnten wir doch mal wieder eine Episode posten, immerhin haben wir fast 50 auf Vorrat :D

Simon
15.07.2004, 16:12
So. Ich bin wieder da! Und hab gleich eine Episode zu posten.
Dieses mal ist sie von unserem guten Dean vom Clan.
Viel Spass wünschen
Die Chronisten der Unterwelt
Repko
Daen vom Clan
Savage the Dragon
T.Q
Yoshi Green
Ineluki
Dark Soldier
und DJ n


Gähnend reckte und streckte sich Snake in seinem Bett, das man wohl treffender als "Schlafstatt" bezeichnen musste, denn im Grunde war es eine alte Matratze auf einem kalten Boden, inmitten einigen Unrates, aber Snake hatte sich daran gewohnt, als die Machtverhältnisse innerhalb der Triaden so weit zu bröckeln begonnen hatten, das sie mehr und mehr Territorium abgeben mussten.
Er warf einen kurzen und fast schon liebevollen Blick zu den beiden Schlangen, die bereits wach waren und sich träge durch das große Terrarium bewegten.
Noch immer ein wenig matt und müde ging er schließlich durch einen feuchten und dreckigen Gang, wo er schließlich im sogenannten Aufenthaltsraum auf Genji stieß, der sich gerade eine Schüssel voll Cornflakes einschüttete und dem die Haare wirr vom Kopf standen, während seine müden Augen kurz Snake striffen.
"Mann, du sssiehsssst ja scheisssse ausss!", zischelte Snake und schüttelte den Kopf, ob der offensichtlichen Übermüdung von Genji. "Ja, ich....der drecksverfluchte Manga und die beiden ••••••••n haben mich die ganze Nacht wachgehalten!"
Süffisant grinsend zog Snake die Augenbraue hoch und guckte fragend. Genji sah zerknirscht drein: "Ich sag's dir, die ganze Nacht ein Geschepper, ein Gejohle und ein Gestöhne...!"
Snake grinste immer noch und schüttete sich ebenfalls Cornflakes in eine Schüssel.
"Mann, wenn ich nur wüsste, wie dieser hirn- und geistlose Fettklops das macht, bei den Weibern so anzukommen! Und dann auch noch gleich zwei, hey, ich meine, welcher verfluchte Kerl hat schon einen flotten Dreier, ohne das er dafür gezahlt hat, verdammt?", ereiferte sich Genji weiter und Snake begann in Seelenruhe zu essen. Während er äußerlich ruhig weiteraß, beschäftigte ihn seit gestern schon ein drückendes Gefühl, da er sich zu fast 99% sicher war, die beiden Damen irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Tief in ihm drinnen, schien eine kleine Zauberstimme immer wieder dasselbe zu flüstern, um ihm den entscheidenden Hinweis zu geben, aber er konnte und konnte sich nicht entsinnen. Schließlich schüttelte er resignierend den Kopf und widmete sich wieder seinen Flakes, als es ihm siedendheiß einfiel! Wie eine brutale Faust stieß es ihm in den Magen und er verschluckte sich an seinen Flakes, so das ihm die Tränen in die Augen schossen und sein Gesicht schlagartig alle Farbe verlor.
Genji hatte noch ein wenig weitergeschimpft und dann realisiert, das Snake ihm schon lange nicht mehr zuhörte, also beschloss er, nicht weiterzugiften, doch plötzlich sah er, wie Snake schlagartig alle Farbe aus dem Gesicht wich, und er mit blauen Lippen hustete und sich verzweifelt die Tränen aus den Augen wischte. Hustend und spuckend, hieb er seinen Kopf auf die Tischplatte, während Genji herbeigeeilt kam um seinem langjährigem Partner auf den Rücken zu klopfen! "...Weiber...", nuschelte Snake undeutlich zwischen zwei Hustenanfällen und mit tränenerstickter Stimme versuchte er weiterzusprechen, während er wild in Richtung Mangas Zimmer gestikulierte.
"Scheiße Mann, was hast du?", wollte Genji wissen und bewegte sich langsam Richtung Mangas Zimmertür, aus der kein Laut drang. Snake stand ebenfalls auf, wobei er noch immer sichtlich um Atem rang, zog zwei seiner langen Bowie-Messer und stürmte auf die Tür zu, die er mit zwei schnellen Fußtritten aus den Angeln beförderte. Schnell sprang er in den Raum, um sogleich wieder zur Salzsäule zu erstarren, denn ein allzu bizarrer Anblick bot sich ihm:
Auf der Matratze, die Manga sonst zum Schlafen benutzte, lag ein lebloser, blutüberströmter Körper, der mit mehreren Lederfesseln kreuzartig gespannt wurde. Der Körper war nackt, und wies die typischen Proportionen von Manga-Protector auf, jedoch war seine Haut übersät mit klaffenden Schnittwunden. Neben ihm lagen links und rechts zwei sehr hübsche Frauen, die ebenfalls über und über mit Blut beschmiert waren, doch hielten sie beide je ein Tapetenmesser in den Händen und blickten die Eindringlinge kalt an.
"Scheiße, entfuhr es Snake ob es Blutbades und entsetzt ließ er seine Messer sinken.
"Glotz nicht so blöd, •••••••••, dein Freund ist nicht tot!", blaffte eine der beiden Frauen und säuberte ihr Messer an einem Bettlaken.
Die andere schien sich auf dem blutbesudelten Laken genüsslich zu räkeln und meinte dann grinsend: "Wir haben eurem Freund soviel Fleisch und Blut aus dem Leib geschnitten, wie eine gute Freundin von uns zu Lebzeiten hatte, deren Tod ihr Drei zu verantworten habt."
Genji und Snake waren beide kalkweiß geworden und konnten sich noch immer nicht rühren, zu unheimlich war der Anblick der beiden Frauen und endlich konnte sich auch Genji entsinnen, woher er die beiden kannte: Beide Gesichter, sowohl Aussehen als auch Mimik, hatten sehr große, fast unverwechselbare, Ähnlichkeit mit ihrer früheren Herrin Asuka-Chan, die während eines Bandenkrieges vor mehr als einem Jahr von der ASP getötet wurde.
Ein schwaches Stöhnen kam von Manga, während die erste Frau nun ihr Messer wieder nahm und weitersprach: "Allerdings haben wir das Blut, das ihr uns für Asuka-Chan schuldet, nur zu einem Drittel von eurem Freund bekommen...wisst ihr woher wir die anderen beiden Drittel bekommen werden?"
Und mit langsamen, katzenartigen Schritten kam sie auf die beiden zu, die sich kurz entsetzt ansahen und dann völlig fassungslos auf eine schallend lachende Frau starrten, die vor ihnen stand und ihr Messer einrasten ließ.
"Unsinn, ihr beiden Doofköpfe...ich habe nur Spass gemacht! Tot nützt ihr uns nichts mehr!"
Genjis Knie zitterten und auch Snake setzte sich lieber, während sich Manga langsam aufrichtete, Blut spuckte und leise flüsterte: "Das...machen...die schon...die ganze Nacht mit...mir...!"
"Richtig!", zischte die zweite Frau wieder scharf und blickte dann die beiden Neuankömmlinge an: "Vieles wird sich jetzt wieder ändern und gemeinsam werden wir unsere jüngere Schwester Asuka-Chan rächen, verstanden? In der Heimat ist man sehr, sehr enttäuscht darüber, wie armselig hier vorgegangen wird und wie man sich in einem Bandenkrieg so verflucht jämmerlich verhalten konnte."
Genji und Snake nickten kurz und blickten beide an der Frau vorbei.
"Ach ja, diesen Kerl hier -", sie zeigte auf Manga, "haben wir bestraft, weil er uns nicht befriedigen konnte...nur damit ihr wisst, wie wir beide mit Versagern verfahren, die unseren Wünschen nicht exakt in dem Wortlaut nachkommen, den wir uns vorstellen, verstanden?"
Wieder nickten beide und Genji stand langsam auf um auf Manga zuzugehen. "Der arme Kerl wird einige Zeit im Krankenhaus verbringen müssen, soviel ist sicher!", dachte er sich und begann, die schlimmsten Wunden von Manga oberflächlich zu versorgen.
"Unsere erste Amtshandlung - nach der Bestrafung eures boxenden Freundes, versteht sich - wird es sein, der Mafia zu zeigen, das wir wieder präsent sind! Ein blutiger Krieg wird entbrennen, doch zuerst...werden wir ein paar Spielzeuge aus der Heimat präsentieren, die uns helfen sollen, die Ordnungsverhältnisse hier wieder zu berichtigen!"
Die beiden Frauen sahen sich kurz an und lachten dann schauerlich und laut, was Snake gruseln ließ...

The_question
17.07.2004, 16:45
Es geht weiter mit einer echt guten Episode von Savage the Dragon, viel spaß wünschen
Die Chronisten der Unterwelt
Repko
Daen vom Clan
Savage the Dragon
T.Q
Yoshi Green
Ineluki
Dark Soldier
und DJ n

Langsam lenkte Ineluki den alten rostigen Toyota auf den staubigen Parkplatz, auf dem auch ihr Trailer stand. Er stieg aus und blickte sich kurz um. Ihre 'Wohnung' war am Rande des nördlichen Industriegebiets von Talster City. Es war alles andere, als eine schöne Gegend, aber ruhig und er hatte nicht weit zu dem Job, den ihm sein Bewährungshelfer verschafft hatte.
Seufzend fuhr sich der ehemalige Hacker mit der Hand durch die Haare und beobachtete die untergehende Sonne. Das Leben, das er momentan führte, war nicht der Rede wert. Er musste sich selbst eingestehen, dass er nun auch eine dieser gescheiterten Existenzen war.
Aber so schön es auch war, in Selbstmitleid zu schwelgen, er hatte Hunger und wollte endlich etwas zwischen die Zähne kriegen.
Quietschend öffnete er die Tür ihres Trailers. "Hey Freez." begrüsste er seinen Bruder, ohne ihn wirklich anzusehen. Ineluki interessierte momentan nur der Kühlschrank, doch von dessen Inhalt war er nicht sonderlich begeistert. Er seufzte tief und nahm dann zwei Dosen heraus. Eine mit Billigbier und eine Dose Fertigravioli. Er konnte das Zeug schon nicht mehr sehen, aber bevor er seine Kochkünste überstrapazierte, war das besser, als nichts.
Der Hacker kippte die Ravioli in einen Topf, den er auf den Elektroherd stellte. Ihre Küche - wenn man das überhaupt so nennen konnte - war auch überhaupt nicht für ein üppigeres Essen ausgestattet. Die Bierdose gab ein lautes Zischen von sich, als Ineluki sie öffnete und gleich ein paar Schluck nahm. 'Igitt... zumindest ist es kühl.' dachte er sich.
Dann hörte er es. Das Geräusch war ihm so vertraut, wie kaum ein anderes, aber er hatte es trotzdem schon ein Jahr lang nicht mehr gehört. Jemand tippte auf einer Tastatur...
Mit drei schnellen Schritten eilte er um die Trennwand in das 'Wohnzimmer' und liess vor Schreck seine Dose fallen. Freezy sass auf ihrer kleinen Couch und hatte vor sich auf dem Tisch einen Laptop.
"Sag mal, bist du jetzt total übergeschnappt?!" fuhr er seinen kleinen Bruder an.
Dieser zuckte unschuldig die Schultern. "Wieso, was hast du denn?"
Anklagend deutete Ineluki auf den Laptop. "Na das da! Spiel nicht den Dummen, verdammt! Unsere Bewährungsauflagen sagen, dass wir in den nächsten Jahren keine Tastatur anfassen dürfen! Von so was da ganz zu schweigen!"
"Ach, komm schon Luki! Bist du zufrieden damit, wie wir momentan hausen? Ich will ja auch keine großen Dinger drehen. Nur von irgendwem ein wenig Geld abzapfen, der zu viel hat. Wir können es brauchen." Freezy grinste schelmisch.
"Ach ja? Und zu unserem Bewährungshelfer sagst du dann, ich hätte ne Gehaltserhöhung bekommen, wenn er sich über den Benz und die Villa erkundigt, die wir dann haben?! Sag mal, hast du es immer noch nicht verstanden?" Der Kopf des großen Bruders lief tief rot an. "Wir sind letztes Mal mit nem blauen Auge davon gekommen. Eigentlich würden wir für alles, was wir angerichtet haben, noch ein paar Jahre sitzen!"
Freezy runzelte die Stirn. "Sag mal, was ist denn mit dir los? Bemühst du dich plötzlich um nen Heiligenschein, oder was? Es ist doch nichts schlimmes! Nur ein paar kleine Gaunereien. Die haben dir doch sonst auch immer Spass gemacht."
"Klar, so beginnt es immer! Ein paar kleine Gaunereien und zum Schluss haben wir wieder die Spam Mafia am Hals!" Inelukis Kopf war immer noch rot, aber etwas war im Tonfall des letzten Satzes, das Freezy aufhorchen liess.
"Wieso kommst du jetzt auf die Spam Mafia?" fragte er vorsichtig.
"Na, dumme Frage! Irgendwann können wir ihnen wieder für irgendwas nützlich sein. Vielleicht sollen wir uns dann ins Pentagon hacken und ne Atomrakete für sie starten lassen!"
Der kleine Bruder schüttelte den Kopf. "Sag mal, bist du jetzt durchgedreht, oder was?"
Lukis Hände zitterten. "WIR sind schuld! Kapier das doch endlich! Ohne uns und dieses verflixte Programm wäre Göfla nie freigekommen! Hast du die Zeitungen der letzten Wochen gelesen? Wie viele Menschen dieser Bastard auf dem Gewissen hat?"
"Luki, so kenn ich dich gar nicht." Freezy stand auf und legte den Arm um seinen Bruder. "Hey, du kannst dir nicht die Schuld für die Verbrechen dieses •••••••••s geben. Glaub mir, wenn wir ihnen nicht geholfen hätten, hätten sie Göfla auf nem anderen Weg da rausbekommen. Und zu allem Überfluss wären wir beide jetzt tot."
Der Ausbruch seines Bruders war vorbei und nun blickte er Freezy niedergeschlagen in die Augen. "Komm schon Luki, jetzt iss erst mal was. Ich verspreche dir, dass es nur bei kleinen Summen bleibt. Ich will ja nur unseren Lebensstandart ein wenig aufpeppen. Dann können wir auch mal wieder was anderes Essen, als diese Dosenravioli." Freezy zwinkerte ihm zu.
"Woher hast du dieses Ding eigentlich?" wollte Ineluki wissen und deutete mit dem Kinn in Richtung des Laptops.
"Ach, ein alter Kumpel hat mir noch nen Gefallen geschuldet." Sein kleiner Bruder grinste. Dann aber runzelte er die Stirn. "Sag mal, was riecht hier so?"
Ineluki blickte seinen Bruder geschockt an. "Verdammt, die Ravioli!!"


Psycho lehnte lässig an der Wand in einer Seitengasse. Selbst hier hörte er noch den dumpfen harten Techno-Bass des Underground '88, das gleich um die Ecke lag. Er konnte diesen Job nicht leiden. Was hatte er falsch gemacht, dass er sich nun mit diesen Kiddies rumschlagen musste? Er strich sich mit der Hand über den Drei-Tage-Bart, was ein leises kratzendes Geräusch verursachte.
Das Geschäft heute lief echt mies. Göfla würde nicht sonderlich zufrieden sein, wenn er das hörte. Und das wiederum würde bedeuten, dass er sich noch länger mit diesen Junkies abgeben durfte. Ärgerlich trat er nach einer leeren Bierdose, die vor ihm lag. Scheppernd blieb diese vor der gegenüberliegenden Wand liegen.
Doch dann hörte Psycho etwas anderes. Links von ihm näherte sich eine Gestalt. Mit langsamen, müden Schritten torkelte sie die Gasse entlang. "Meeensch, Alder! Endlich hab ich dich gefunden." lallte der Jugendliche.
Psycho kannte ihn, wusste aber seinen Namen nicht - es interessierte ihn auch nicht. Er trug ein schwarzes T-Shirt mit einem Totenschädel drauf, eine zerrissene Blue Jeans und seine Haare waren strähnig. Ein Blick in sein Gesicht reichte und Psycho wusste, wie nötig dieser Junkie den nächsten Schuss hatte. Seine glasigen, blutunterlaufenen Augen wurden von schwarzen Ringen eingerahmt und seine Hände zitterten stark.
Der Mafiosi steckte eine Hand in die Jackentasche. "Schön dich wieder zu sehen." log er. "Was kann ich heute für dich tun?"
"Ich brauch dringend wieder nen Schuss Alter... nein, am besten gleich zwei!" Die Stimme des Jugendlichen zitterte.
"Schön, das macht dann 100 Dollar pro Schuss." Psycho setzte ein Verkäuferlächeln auf.
Der Junkie riss den Mund ungläubig auf. "100?! Aber... aber letztes mal waren es noch 70!"
Der Mafiosi zuckte mit den Schultern. "Tja, die Preise sind gestiegen. Aber wenn du nicht willst..."
"Moment, Moment!" Der Jugendliche kramte in seinen Taschen und zog eine Menge zerknüllter Scheine hervor. Psycho wollte gar nicht wissen, wie viele Handtaschen er dafür geklaut hatte. Schließlich zählte er mit zitternden Fingern das Geld durch. "Hier, das müsste so passen."
Psycho nahm die Scheine und gab dem Jungen seinen Stoff. Dann beschloss er, dass es für diesen Abend reichte.
"Hey Kleiner, nimm es nicht alles auf einmal." sagte er zu dem Junkie, der ihm aber kaum noch Beachtung schenkte. "Ich will doch keinen guten Kunden verlieren." flüsterte er dann mit einen bösen Grinsen. Dann ging er die Gasse hinauf.

Eine dunkle Gestalt erhob sich, die hinter einer Mülltonne versteckt gewesen war. Die ganze Zeit über hatte Schattenläufer diesen Psycho beschattet. Manchmal hätte er am liebsten eingegriffen und diesem Kerl die Fresse poliert, der hier ungehindert die Jugendlichen in die Sucht und die Kriminalität trieb, doch sein Job war zu wichtig.
Lautlos schlich er Psycho hinterher. Der Junge, der sich gerade etwas gekauft hatte, war zu beschäftigt, um die vorbeihuschende Gestalt zu bemerken. Schattenläufer war in seinem Element. Diesmal musste er zwar niemanden mimen, aber im Schleichen war er auch sehr gut. In jeder dunklen Ecke vermochte er beinahe unsichtbar zu werden.
Der Mafiosi ahnte nicht das geringste. Schattenläufer hoffte inständig, dass er nicht noch einen Verkaufsplatz ansteuern, sondern endlich zu dem Unterschlupf zurückkehren würde.
'Wenn ich zumindest den Standort des Drogenumschlagplatzes ausfindig machen könnte, hätte Steal Grays SWAT-Team schon mal einen Anhaltspunkt für eine Razzia.
Den Drogenhandel hochgehen zu lassen wäre ein erster großer Erfolg für die ASP.' dachte sich Schattenläufer. 'Deswegen darf ich jetzt keinen Mist bauen...'
Seine Sinne arbeiteten auf Hochtouren und er schlich dem ahnungslosen Psycho weiter hinterher.


MfG
-Tq-

YoshiGreen
24.07.2004, 02:53
Zurück auf Seite 1 mit einem Werk von DJ n
Gruß an die CdU und Viel Spaß ^^

Göfla hatte eine Sitzung einberufen. Es war das zweite mal seit seiner Befreiung, dass er eine Sitzung einberufen hatte.
Die erste fand kurz nach seiner Befreiung statt, jedoch war diese Sitzung eher die Verkündung der Todesstrafe, als eine normale Sitzung. Göfla wusste, dass viele in seiner Organisation seine Position angestrebt hatten und griff daher mit entsprechend harten Maßnahmen durch. Er ließ einige wenige exekutieren, andere verbannte er aus Talster City mit der Warnung, nie wieder einen Fuß in die Stadt zu setzen, da dieser sonst abgeschnitten und dem Betreffenden zum Lunch serviert werden würde.
Dies war nun die zweite Sitzung. Der Grund war den Mafiosi, die geladen wurden, schleierhaft.
Die Sitzung wurde im größten Raum des Sanatoriums abgehalten. Die Wände waren sehr hoch und weiß gestrichen. Als Sitzmöbel dienten ihnen alte weiße Klappstühle, die scheinbar aus einem alten Vorrat des Sanatoriums entnommen wurden und als Sitzungstisch wurden einige Tische zusammengeschoben, sodass am Ende alle Teilnehmer an diesem Platz hatten.
Die Sitzung setzte sich zusammen aus Scavenger, Dragon Thorm, Black, Ruffy, Dark Soldier und Göfla, begleitet von DJ n.
Alle Teilnehmer hatten bereits Platz genommen, als Göfla gefolgt von DJ n den Raum betrat. Verdutzte Blicke richteten sich auf den Japaner, als dieser, nachdem sich der Pate gesetzt hatte, sich in den Schatten stellte.
„Ihr seid alle gekommen, wie ich es angeordnet habe. Sehr gut.“ begann der Pate. Allgemeines Raunen drückte die Zustimmung der Anwesenden aus. Ein Lächeln huschte flüchtig über das alte, ausgemergelte Gesicht des Paten. „Bevor wir zum eigentlichen Anlass dieser Sitzung kommen, will ich euch zuerst ankündigen, dass mein treuer Krieger DJ n wieder zu uns zurückgekehrt ist.“. Mit der rechten Hand wank Göfla den Japaner zu sich.
DJ n gehorchte und trat aus dem Schatten an den Paten heran. Sein Gesicht war zu einer ernsten Maske erstarrt, die schwarzen schmalen Augen verdeckt von einer Sonnenbrille. In einer raschen Bewegung verbeugte sich DJ n vor den Anwesenden und sagte: „Es ist mir eine Ehre, wieder hier zu sein.“. Dragon Thorm, Black und Ruffy sahen DJ n mit großen Augen an. Sie hatten ihn seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Ihre Verwunderung war dementsprechend groß, ihn nun zu sehen, da DJ n angekündigt hatte, erst wieder zurück zu kehren, wenn er seinen Meister gefunden hätte.
DJ n sah den Blick in den Gesichtern seiner alten Bekannten und lächelte innerlich. Dann fiel sein Blick auf Scavenger, den er bis zu diesem Tag nicht kannte. Das spitze Gesicht des Mannes war zu einer Maske der Emotionslosigkeit erstarrt und seine Augen schienen zu dunklen Abgründen geworden.
„So. Nachdem wir das geklärt haben, nun zum eigentlichen Punkt dieser Zusammenkunft.“ sagte der Pate und seine Züge verhärteten sich. „Die Rückkehr der ASP!“.

Simon
19.08.2004, 23:16
Ja, nach einer schier endlosen Zeit melden wir uns auch endlich mal wieder zurück, und das gleich zum Wiederauftakt mit 2 Episoden. Nummer 1 kommt von unserem guten Quessi, Nummer 2 von Savage the Dragon.
Viel Spass wünschen euch die Chronisten der Unterwelt:)

-TQ-
>Diese vermaledeiten Mafiatypen, diese Drecksschweine!< dachte sich TQ leise, während er seinen persönlichen Büroschreibtisch einräumte und alles an seinen Platz stellte. >Was mache ich hier!? Warum räume ich meinen Tisch ein, wo er doch sicher bald nicht mehr stehen wird?< Diese Gedanken plagten TQ und nagten an seinem Herz. Er blickte schleichend zu Ete, der ihm ein freudiges, breites Lächeln - so wie es für ihn üblich war - entgegenwarf. >Ich werde meinen besten Freund verraten...VERDAMMT!< TQ musste sich ordentlich zusammenreißen, um nicht zu brüllen. Er durfte keinen Fehler machen, seiner Frau und seiner Kinder Wille. In seinem Kopf plagten ihn Bilder...grausame Bilder, in denen er sah, was mit seiner Familie passieren würde, sollte er einen Fehler machen... TQs innehalten wurde durch Steal Grays Stimme unterbrochen und es zog TQ in die reale Welt zurück. Er erschrak kurz, sah Steal Gray aber dann wieder ernst in die Augen. "TQ, zur Feier des Tages darfst du bei der dritten Prüfung der ASP-S.W.A.T. zuschauen.", sagte Steal Gray mit seinem bitteren Akzent. "Warum nicht?", entgegnete TQ und räumte noch die letzten Sachen in seinen Schreibtisch. Dann stand er auf und zog sich seine eingetroffene Uniform an. Es war eine normale Dienstuniform. TQ sah anders aus, er hatte sich in diesem einen Jahr stark verändert. Seine Haare waren nicht mehr strahlend gelb mit einem langen schwarzen Scheitel, der ihm über die Augen hing. Sein Gesicht war geprägt von zwei Narben, eine am Kinn und eine, die ihm quer über das rechte Auge bis hin zum Nasenbein ging. Seine Frisur war schwarz wie die Nacht mit ein paar roten Strähnen verziert, und seine hinteren Haare waren zusammengebunden zu einem Pferdeschwanz, der ihm bis zum Schlüsselbein hing. "Also dann, gehen wir", sagte TQ, bevor er zusammen mit Steal Gray und Roper den Raum verließ.

Es war ein kalter, regnerischer Tag und der Wind blies kalt und frostig übers Land. Nach etwa einer Stunde Fahrt kamen die drei an einem Industriegelände an, wo die versammelte Mannschaft von 15 Leuten stand, die die vorherigen Test perfekt bestanden hatten. Steal Gray stieg aus dem Wagen, gefolgt von Roper und TQ. Er stellte sich vor die versammelte Mannschaft und fing an, zu reden.

"Meine Herren, Sie befinden sich nun bei dem letzten Test, dem letzten Durchgang. Bestehen Sie diese Prüfung, so sind Sie Teil des ASP-S.W.A.T.-Teams. Ich möchte Ihnen hier schon mitteilen, dass ich verdammt stolz auf Sie bin und das können Sie mit Recht auch sein! Hier stehen nun 15 tapfere Männer, die alle Vorraussetzungen erfüllen, aufgenommen zu werden, bis auf die eine: Teamwork! Wir werden Sie nun in drei Gruppen von jeweils 5 Mann aufteilen. Jede Mannschaft hat das selbe Ziel, welches ich später noch erläutern werde. Die drei Gruppen sind..."

Steal Gray zog eine Liste aus seiner Mantelinnentasche und begann daraus vorzulesen. Die Teams waren aufgeteilt, sodass jede Mannschaft gleichgute Männer hatte. Es war wie in einem Völkerspiel. Steal Gray teilte die jeweiligen Männer auf die verschiedenen Gruppen auf.

"Also gut, Männer, können wir anfangen?", brüllte er in die Menge. Er bekam ein lautes und gleichmäßiges "Ja Sir!" und die Menge stand still. "Ihre jetzige Aufgabe besteht darin, ein Objekt, welches wir durch viele Fallen und Sicherheitssysteme gesichert haben, zu holen. Das Ziel ist also einfach: Die Mannschaft, die es als erstes schafft, mir dieses Objekt zu bringen, ohne eine Falle ausgelöst zu haben, wird die neue S.W.A.T.-Einheit. Wir werden Sie im Laufe dieses Durchganges über einige Kameras beobachten, doch passen Sie auf, nicht jede Kamera ist eine von uns genutzte, also hüten sie sich! Ich bitte nun alle Gruppen, auf ihre Posten zu gehen und sich aufzuwärmen, dieser Durchgang wird nicht einfach.", Damit beendete Steal Gray seine Rede und trat mit einem "Abgetreten!" zurück zum Wagen, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Er wusste auch, dass er Markus Melior in die richtige Truppe eingeteilt hatte, und dass er es sicher schaffen würde. Er war irrsinnig überzeugt davon, dass Melior dies schaffen würde, er hoffte es sogar, denn es wäre ihm eine Ehre mit einem solchen Genie zusammenzuarbeiten. >Was zum...? Der Typ da sieht aus wie...< "Entschuldige bitte TQ, tritt ein paar Schritte zurück, damit die Leute hier Platz haben... "Oh... Entschuldigung..." antwortete TQ leise und ausweichend. Er hatte ein seltsames Gefühl in der Brust, als würde er genau wissen wer es war, aber doch nicht exakt im Kopfe haben. Er verspürte ein Gefühl der Kenntnis, als er zu Melior blickte. Als würde Melior ein Verwandter von ihm sein... als würde er ihn besser kennen, als jeder andere auf dieser Welt. Dies war aber nur ein Gefühl.


-Savage the Dragon-
Appartement 204, hier war er richtig. Savage klopfte an die Tür. Das Hotel war nicht unbedingt in erstklassigem Zustand, aber der Scharfschütze war schon in schlimmeren Spelunken abgestiegen. Seit er in Talster City angekommen war, waren seine Nerven bis zum zerreißen gespannt. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, hatte aber nur mäßigen Erfolg damit.
Schritte wurden hinter der Tür laut, die schließlich von Rübe geöffnet wurde. Eine betäubende Mischung aus Alkohol- und Rauchgestank schlug Savage entgegen. Anscheinend hatte sein Vermittler gestern einen lebhaften Abend gehabt.
"Ah, mein Freund! Endlich bist du da. Ich habe dich schon erwartet." begrüßte ihn Rübe auf russisch. Er war ein wenig kleiner als der Scharfschütze, aber mindestens zwanzig Jahre älter, was auch von seiner Stirnglatze bestätigt wurde. Mit verzweifelt nach vorne gekämmten Haaren versuchte er diese zu verstecken, was aber eher lächerlich aussah. Sein kurzer, schwarzer Vollbart war ungepflegt und er machte allgemein den Eindruck, als sei er noch nicht sehr lange wach.
Savage schob ihn beinahe in das Appartement zurück und schloss schnell die Tür. "Jaja." sagte er barsch. "Was ist das für ein Job, den du für mich hast? Ich möchte ihn schnell hinter mich bringen. In den letzten Jahren hab ich mir nämlich nicht besonders viele Freunde in dieser Stadt gemacht."
Rübe rieb sich die eingefallenen Augen. "Wieso so eilig mein Freund? Willst du nicht zuerst einen Begrüßungswodka...?" "Nein!" fiel ihm der Scharfschütze ins Wort.
Der Andere zuckte mit den Schultern. "Gut, wenn du meinst. Wir müssen aber erst zum eigentlichen Auftraggeber. Ich muss mich noch umziehen. Mach es dir in der Zwischenzeit gemütlich. Und..." er zwinkerte. "...der Wodka steht im Schrank. Nur falls du dir es noch anders überlegst." Dann drehte er sich um und verschwand ins Bad.
Drachenauge setzte sich unterdessen. Seine Hände zitterten. Kurzerhand fasste er einen Entschluss und zog die Zigarettenschachtel aus seiner Brusttasche. Es war zwar eine schlechte Angewohnheit, aber er musste sich irgendwie ablenken.

Ete saß in seinem neuen Büro auf seinem neuen Sessel und hatte die Hände auf seinen neuen Schreibtisch gelegt. Ein Grinsen umspielte sein Gesicht. Er war unglaublich stolz darauf, der Hauptkommissar der neuen ASP zu sein. Sein Blick wanderte über den Schreibtisch - alles ordentlich aufgeräumt - und schließlich über die Bilder, die darauf standen. Neben seiner Frau und seinen zwei Kindern war ein Bild der alten ASP. Mit einem traurigen Lächeln nahm Ete es in die Hand.
Er selbst stand in der Mitte, mit vor Stolz angeschwelltem Bauch, wie er sich selbst eingestehen musste. Links von ihm war Steal Gray in perfekt militärischer Haltung - es hätte nur noch das Salutieren gefehlt. Daneben war Ninty mit einem fröhlichen Lächeln, das man jetzt vergeblich bei ihm suchte. Rechts von Ete stand Daen und schräg hinter ihm TQ, der zwei Finger hinter Daens Kopf in die Höhe hielt.
Der Hauptkommissar fasste einen Entschluss. 'Ich habe genug getrauert.' dachte er sich. 'Daen, ich vermisse die Arbeit mit dir sehr, aber nun ist die Zeit zum Handeln gekommen. Wir werden diese Mafia auffliegen lassen und wir werden es für dich tun.'
Mit einem entschlossenen Nicken stellte Ete das Bild zurück auf den Tisch. Kurz darauf wurde an seine Tür geklopft. Er blickte in die Richtung und sagte laut: "Herein!"
Schattenläufer kam in sein Büro. "Sir, ich habe meine erste Beschattung abgeschlossen."
"Und, wie ist es gelaufen? Haben sie etwas herausgefunden?" wollte Ete sofort wissen.
Ein triumphales Lächeln stahl sich auf Schattenläufers Gesicht. "Das Lagerhaus Ecke Bitterman und Kennington Street. Ich weiß nicht, ob es wirklich ihr Drogenumschlagplatz ist, aber ich habe ein paar Gesichter, die ich von Fahndungsfotos kenne, dort gesehen. Die Mafia fühlt sich anscheinend zur Zeit ein wenig ZU sicher, denn die Kerle sind da ganz schön sorglos 'rumspaziert."
"Ist das so?" nun begann auch Ete zu lächeln. "Na dann wollen wir ihnen mal ein paar Sorgen bereiten!"

Savage stieg aus dem Taxi und eilte über die Strasse. Die ganze Fahrt über hatte er darauf geachtet, keinen Passanten anzusehen und scheinbar zufällig, als müsste er seinen Kopf abstützen, hatte er die meiste Zeit mit seiner rechten Hand die Tätowierung überdeckt. Sie waren in eine üble Gegend der Stadt gefahren und das Haus, vor dem sie gehalten hatten, hatte eine Renovierung dringend nötig. Während er vor der Tür wartete kam Rübe sehr langsam über die Strasse. Anscheinend wollte er ihn ärgern und er hatte auch Erfolg damit.
Der Auftraggeber trug nun einen dunkelgrünen Mantel mit passendem Hut und führte einen Gehstock mit silbernem Knauf. Diese Aufmachung passte nicht ganz zu dem Menschen, der darin steckte - sie war zu elegant und wirkte darüber hinaus in dieser Gegend äußerst deplaziert.
Er trat an Savage vorbei, öffnete die schwere Holztür und wies ihn mit dem Gehstock an, als erstes zu gehen. Drachenauge wollte sich momentan auf keinen Streit einlassen und betrat das Gebäude. Auch von innen war das Haus alles andere als einladend. Der Vinylboden warf Wellen und rollte sich am Rand auf. Spinnweben hingen in den Ecken und wo der Putz noch nicht von der Wand gebröselt war, konnte man immer wieder Schimmelflecken sehen. Angewidert ging er durch den kurzen Gang auf die nächste Tür zu und trat ohne anzuklopfen hindurch.
Der Raum, in den er kam, war noch nicht so schlimm verfallen, wie der Rest. Ein wuchtiger Holztisch und einige gepolsterte Stühle beanspruchten den meisten Platz, neben einer alten Kommode, ein paar weiteren geschmackvollen Einrichtungsgegenständen und einer weiteren Tür. Die Vorhänge waren geschlossen, nur ein paar Kerzenständer sorgten für dämmriges Licht.
Es stand auch eine Gestalt in dem Raum. "Ssssschön dichhh wieder sssu ssssehen, mein alter Freund."
Savage erstarrte beim Anblick von Snakes Bite, der - wie immer - seine beiden Schlangen bei sich hatte. Rübe war mittlerweile auch in das Zimmer getreten.
"Freut mich auch..." antwortete der Scharfschütze, "...aber ich muss leider schon wieder gehen." Hastig drehte er sich um.
"Nichts da!" Die Tür wurde zugeschlagen und Genji stellte sich davor. Savage hatte ihn gar nicht bemerkt. Der Triade zog seine zwei Pistolen, die er hinter seinem Rücken im Gürtel stecken hatte. "Willst du dich nicht setzen, Kumpel?" Das letzte Wort hatte er beinahe ausgespuckt.
Langsam wandte sich Drachenauge wieder um. Snakes Bite zog einen Stuhl zurück und machte böse grinsend eine einladende Geste. Die zweite Tür wurde währenddessen aufgeschlagen und Manga Protector betrat das Zimmer. Er sah schrecklich aus. Einige Verbände bedeckten die schlimmsten Wunden, doch viele der verkrusteten Schnitte waren die Mühe nicht wert gewesen und der Chinese trug sie nun offen zur Schau. "Ist er endlich hier?" bellte er.
"Was ist denn mit dir passiert Manga? Wolltest du 'nem Dobermann sein Fressen klauen?" Savages Worte klangen nicht so bissig und gleichgültig wie er eigentlich wollte, denn seine Stimme zitterte leicht. Er erhaschte einen kurzen Blick auf Genjis Gesicht. Früher hatte der Triade immer mit ihm zusammen Manga Protector aufgezogen, doch nun hielt er betreten den Kopf gesenkt. Sorge zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und noch etwas... Angst?
Nichts desto trotz hatte Savages Beleidigung den gewünschten Effekt. Der Chinese funkelte ihn hasserfüllt an und ging auf ihn zu. "Nein, aber du wirst gleich selbst sehen, was mir passiert ist, •••••••••!" Seine Pranken packten mit brutaler Kraft die Schultern des Scharfschützen und pressten ihn auf den Stuhl. Dann blieb er dahinter stehen.
Drachenauge schlug die Hände beiseite und massierte sich eine schmerzende Schulter. Seine Gedanken rasten. Rübe setzte sich neben ihn und der Scharfschütze warf ihm einen bösen Blick zu. "Wenn ich hier wieder lebend rauskommen sollte, dann bete, dass ich dich nicht finde." flüsterte er.
"Ich weiß gar nicht, was du hast?" entgegnete der andere Russe. "Du hast doch schon mehrere Aufträge für sie erledigt!"
Savage war verwirrt. Mehrere Aufträge? Dann trat eine Gestalt durch die Tür und der Scharfschütze erstarrte. Es war Asuka-Chan! Seine Herrin die vor über einem Jahr ums Leben gekommen war. Adrenalin wurde durch seinen Körper gepumpt und seine Hände begannen zu zittern.
Doch der Schock hielt nur einen Augenblick. Diese Frau war nicht Asuka-Chan, ebenso wenig wie die zweite Frau, die soeben ins Zimmer kam. Aber sie hatten beide Ähnlichkeit mit seiner einstigen Herrin.
Die beiden Asiatinnen hatten ihre Gesichter weiß geschminkt, ihre schwarzen Haare hochgesteckt und trugen die traditionelle chinesische Kleidung - Savage fiel der Name gerade nicht ein. Beide deuteten eine kurze Verbeugung an, die er ohne Nachzudenken erwiderte. Dann setzten sich die Frauen und bedachten ihn mit einem gefährlichen Lächeln.
"Du bist also Drachenauge..." begann eine der Asiatinnen. Der Scharfschütze wurde hellhörig. Niemand außer Asuka-Chan und den Triaden hatte diesen Namen gekannt.
"...schön dich kennen zu lernen." fuhr die andere fort. "Deine Fähigkeiten sind beeindruckend. Die Aufträge, die wir dir zukommen ließen, hast du alle zufriedenstellend erledigt. Aber trotzdem sind wir enttäuscht von dir."
"Du hast den Schwur, den du deiner Herrin gegeben hast, nicht eingehalten und bist feige davongelaufen..." sagte nun wieder die andere Frau. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich immer noch nicht geändert.
Savage sprang vom Stuhl auf. "Das ist eine glatte Lüge! Ich habe meine Herrin gerächt und diesen Desmundo erstochen! An die Triaden band mich kein Schwur. Ich war frei!"
"Setz dich, du Idiot!" Manga drückte ihn unsanft auf den Stuhl zurück. "Desmundo war nicht tot. Ich hab ihn gesehen. Er hat geblutet wie ein Schwein aber dieser Bulle - Daen oder wie der hieß - hat sich dann mit ihm von so nem Laufsteg hinab ins Meer gestürzt. Das war das Aus für beide. Desmundo war auch gar nicht schuld an Asuka-Chans Tod, sondern die ASP. Und übrigens redest du nur, wenn du gefragt wirst. Diese Frauen unterbricht man nicht!" Bei den letzten Worten schlug ihm der Chinese ins Gesicht.
"Danke Manga Protector." sagte eine der zwei Frauen. Dieser senkte wortlos und demütig den Kopf. "Drachenauge, wir verlangen von dir, dass du deinen gebrochenen Treueschwur erneuerst und zwar auf uns beide."
Savage blickte die eiskalten Asiatinnen an. "Wer seid ihr, verdammt?" Manga Protector schlug ihn wieder, aber eine der zwei Schönheiten hob gebieterisch die Hand.
"Genug!" Manga trat sogleich einen Schritt zurück. "Wie unhöflich von uns, dass wir uns noch nicht vorgestellt haben." Sie lachte glockenhell. "Ich bin Vidora!"
"Und ich bin Felis!" antwortete die Andere. "Wir sind die großen Schwestern von Asuka-Chan."
Drachenauge hatte es geahnt, aber trotzdem war er sprachlos in diesem Moment. Er bemerkte nicht einmal das Blut, das von seiner aufgeplatzten Unterlippe über sein Kinn hinabtropfte.
Vidora beugte sich nach vorne. "Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du schwörst uns die Treue, oder wir überlassen dich Manga Protector. Der Arme hat zur Zeit viel aufgestaute Wut, die er an irgendjemandem auslassen muss."
"Und glaub ja nicht, dass wir uns hinters Licht führen lassen." Nun sprach wieder Felis. "Wenn du versuchst abzuhauen, werden deine alten Freunde von der Spam Mafia sehr schnell wissen, dass du dich wieder in der Stadt aufhältst. Vor allem DJ n könnte das interessieren. Schließlich war der alte Japaner, den du in unserem Auftrag getötet hast, sein Lehrmeister."
Savage konnte nichts mehr sagen, seine Kehle war wie zugeschnürt. Es formte sich immer wieder die selbe Frage in seinem Kopf. 'Wieso nur bin ich zurück gekommen...?'
Mit einem anzüglichen Lächeln sagte Vidora dann: "Und falls du das Pech haben solltest, dass wir dich zuerst finden, dann freunde dich schon mal mit dem Gedanken an, dass wir eine Gegenleistung für unsere Mühen fordern werden. Für nähere Einzelheiten kannst du Manga Protector fragen!" Die beiden Frauen lachten schauerlich und Manga presste die Augen zu, während er den Kopf noch weiter senkte.
Auch Genjis Hände begannen zu zittern. Er legte keinen Wert darauf, zu erfahren, was der hünenhafte Chinese in dieser Nacht durchgemacht hatte.
Er schaute wieder zu Savage. Dieser Kerl, der damals ein guter Freund von ihm gewesen war und der die Triaden einfach sitzen lassen hatte. Vor einem Jahr hatte er sich geschworen, dass er ihn sich so richtig vornehmen würde, wenn er den Scharfschützen jemals wieder zu Gesicht bekommt.
Jetzt saß er drei Meter von ihm entfernt und das Leben, das er erst vor einem Jahr zurückgewonnen hatte, lag in Trümmern vor ihm. Was das wohl für ein Gefühl war?
Von der ansonsten so unerschütterlichen Art, die Drachenauge immer nach Außen hin zeigte, war nichts zu sehen. Er war verzweifelt und irgendwie tat er Genji leid.
Felis wandte sich schließlich an Rübe. "Lassen wir ihm noch ein wenig Bedenkzeit. Nun mein lieber Herr Rübe, ich hoffe, sie waren die Investition wert?"
"Aber sicher meine Liebe." Er hatte einen deutlichen russischen Akzent. "Ich habe das Angebot der Damen weitergegeben. Die Ripper Mafia wird ihnen gerne ihre Unterstützung gewähren."
Genjis Mund klappte ungläubig auf. Die Ripper Mafia?! Er hatte bisher nur in irgendwelchen Berichten im Fernsehen von dieser kriminellen Vereinigung gehört. Angeblich zog sie in der Unterwelt von ganz Russland die Fäden.
Vidora wirkte zufrieden. "Das ist eine sehr gute Nachricht. Sie sind ein wirklich grandioser Vermittler Herr Rübe. Bevor wir über weitere geschäftliche Punkte sprechen, kommen wir noch einmal zu dir, mein liebes Drachenauge. Wirst du uns die Treue schwören?"
Savage hob den Blick zu der Frau die ihn aufmunternd anlächelte. Was hatte er für eine Wahl?

YoshiGreen
24.08.2004, 16:26
Und wieder zurück auf die erste Seite mit einer Episode von unserem allseits geschätzten Chronisten }DJ n
Wie immer Grüße an die CdU und den Rest des Forum ^_^

Im Leichenschauhaus verglich Doktor Azrael einige Röntgenaufnahmen des Kiefers des vollkommen verbrannten Mannes, den man einige Tage zuvor aus einem Autowrack geborgen hatte. „Ein wunderbarer Vorgeschmack auf die Hölle, keine Frage.“ hatte Azrael gesagt, als er den Bericht des zuständigen Beamten erhalten hatte.
Bisher hatte keine Aufnahme mit der des Toten übereingestimmt. „Wer bist du, Kumpel? Und warum bist du jetzt nur noch ein Brikett?“ murmelte Azrael, als er sich den Toten nochmals ansah, vor allem den Kiefer und nach irgendwelchen Merkmalen suchte, die ihm die Identifizierung leichter machen könnten. Mit geschultem Blick und einer kleinen Taschenlampe suchte er den gesamten ausgebrannte Mundraum ab, kam jedoch nur zu dem Schluss, dass dem Kerl ein Backenzahn fehlte, eine Tatsache, die er schon bei der Untersuchung festgestellt hatte und die ihm daher nicht weiterhalf.
Es war sehr still im Kühlraum, in dem die Leichen von Mordfällen aufbewahrt wurden. Azrael war der Einzige, der sich zur Zeit dort aufhielt, abgesehen vom Wachmann Latency, der im Eingangsbereich saß und sicher wieder irgendetwas aß und dabei ein Footballspiel oder irgendetwas anderes ansah. Er machte zwar einen unzuverlässigen Eindruck, hatte Azrael und seine Kollegen jedoch nie enttäuscht. Seit er im Leichenschauhaus arbeitete, waren die Einbrüche durch irgendwelche irren Satanisten oder Anhänger anderer okkulter Sekten stark zurück gegangen. Alles ein Verdienst von Latency. Da verzieh man es ihm schon, wenn er sich eine außerplanmäßige Pause genehmigte.
Azrael sah sich zum siebten Male die Leiche an, vom Kiefer bis zum Fußknochen, kam aber nie zu einem neuen Ergebnis. „Dieser Kerl fängt langsam an, mich zu frustrieren. So einen störrischen Toten habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nie erlebt!“ fluchte Azrael und schlug mit der Faust auf den Tisch. Trotz seines Alters von 55 Jahren, hatte der gebürtige Spanier doch noch ungewöhnlich viel Kraft. Er hatte kurze schwarze Haare, die leicht von einigen grauen Strähnen durchzogen waren, ein volles freundliches Gesicht mit einem Kinnbart.
Eigentlich sah er wie ein freundlicher Mann aus, doch seine enorme Körpergröße von 2 Metern und den doch für sein Alter muskulösen Oberkörper ließen ihn eher wie ein gealterter Türsteher als einen Gerichtsmediziner aussehen.
„Das wird Heute ehe nichts mehr. Ich mach Feierabend. Vielleicht sind bis Morgen ja noch weitere zahnärztliche Unterlagen angekommen, die mir helfen könnten.“ sagte Azrael zu sich selbst und schob den Toten wieder zurück in sein Kühlfach, verschloss dieses und verließ den Kühlraum. Seinen weißen Kittel hängte er an einen Hacken und warf sich sein Jackett über, bevor er durch den langen Gang zu Latency ging. Eigentlich war der Weg sehr kurz, doch aus irgendeinem Grund ging Azrael an diesem Abend langsamer. Der Tote spuckte noch immer in seinem Kopf rum und ließ ihm keine Ruhe.
Plötzlich wurde Azrael durch einen Schuss aus seinen Gedanken gerissen. Mit schreckensweiten Augen starrte er an die Tür, die zu Latencys Arbeitsplatz führte. Er war wie angewurzelt und konnte sich weder vor noch zurück bewegen. >>Vielleicht habe ich mir den Schuss auch nur eingebildet?<< dachte er mit so einer panischen Verzweiflung, dass er selber den Glauben an diese Theorie verlor. Plötzlich fiel ein zweiter Schuss und dieses mal konnte Azrael Stimmen hören. „Bist du bescheuert? Was ist, wenn dich jemand hört, du Trottel? Willst du uns die Bullen auf den Hals hetzen oder was? Schon mal was von Schalldämpfern gehört?“ fluchte eine dunkle, durch die Tür gedämpfte Stimme. „Mann, der Kerl war dabei, die Bullen zu rufen! Was hätte ich machen sollen? Erst mal in aller Ruhe den Schalldämpfer aus der Taschen holen und ihn auf die Pistole schrauben? Bis dahin wären die Bullen schon dreimal hier gewesen. Ich musste schnell handeln!“ entgegnete eine andere Stimme aufgeregt. Sie war heller als die erste. „Ja, ist gut. Aber beim nächsten mal zielst du gefälligst sofort auf den Kopf. Dem armen Hund erst mal die Schulter zu zerfetzen. Hat man dir noch nie etwas über Genauigkeit und Schnelligkeit beigebracht? Ich glaube, wir müssen das mal nachholen.“ sagte wieder die erste Stimme aufgebracht. „Willst du mich noch weiter zutexten oder wollen wir endlich unseren Auftrag erfüllen? Du weißt, wir kriegen einen gewaltigen Ärger, wenn wir das versauen.“ antwortete die zweite Stimme. „Ja, gut. Lass uns gehen.“. Plötzlich erwachte Azrael aus seiner Trance. Blitzschnell machte er Kehrt und stürmte in den Kühlraum zurück. Er wusste, dass er so oder so in der Falle saß, aber er hatte noch immer die Chance, sich zu verstecken.
Panisch riss er eines der Kühlfächer auf und zog die Bahre raus. Sie war leer. Sofort legte er sich darauf und schob sie wieder zurück in den Schrank. Zwar wusste er, dass er dieses Fach nicht von außen verschließen konnte, hoffte jedoch, dass die Eindringlinge nicht darauf achten würden. Die Kälte kroch langsam an seinem Körper hoch, doch er bemühte sich, still zu liegen und zu warten.

Die Versammlung hatte gut zwei Stunden gedauert. In diesen zwei Stunden hatte sich der Pate von Scavenger, Dragon Thorm, Ruffy, Black und Dark Soldier Berichte über ihre momentane Lage geben lassen und darüber, ob und wie die ASP ihnen gefährlich werden könnte.
Sie waren am Ende zu dem Schluss gekommen, dass, solange die ASP noch keine konkreten Schritte unternommen hatte, auch noch keinerlei Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssten. Noch herrschten sie über die Stadt und nicht die APS. Doch Don Göfla gab die Parole raus, verstärkt auf Diskretion zu achten, um der ASP nicht schon sofort eine Spur zu geben.
Don Göfla verließ den Raum, begleitet von DJ n. Scavenger schien für sich selber den Schluss gezogen zu haben, dass seine Zeit als Berater des Dons vorbei war und nun wieder durch DJ n ausgeführt werden würde.
„Mein Pate. Verzeiht, aber ich habe eine Frage.“ sagte DJ n, als er die Tür zu Don Göflas Quartier geschlossen und sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen gegenüber des Schreibtisches des Paten aufgestellt hatte.
„Stelle sie ruhig, mein Sohn. Was beschäftigt meinen treuen Krieger?“ sagte der Pate und ein beinahe väterlicher Unterton schlich sich in seine Stimme ein. „Ich vermisse Repko und MR.Z. Seit meiner Ankunft habe ich sie nicht gesehen.“. Der Pate sah kurz auf, seine Augen blieben jedoch im Schatten seines Hutes, bevor er sagte: „Die beiden... erfüllen einen... speziellen Auftrag für mich. Wenn sie ihn aber erfüllt haben, werden sie wieder zu uns stoßen. Doch bis dahin will ich dich bitten, ihre Namen nicht mehr zu erwähnen, vor allem nicht in Gegenwart von anderen Familienmitgliedern.“. Den letzten Teil des Satzes hatte der Pate mit einer ungewöhnlichen Kälte und Endgültigkeit gesagt, die DJ n einen kalten Schauer über den Rücken jagte. „Ja, mein Pate. Ich habe verstanden.“. Mit diesen Worten zog sich DJ n zurück und bezog sein Quartier.
Als er seine persönlichen Sachen, unter anderem den Katana, die Flasche Sake, die Wurfsterne und sein Kendo auspackte, dachte er noch über die Worte des Paten nach.

Simon
01.09.2004, 16:18
Yeah, da sind wir wieder:D
Und als Zeichen dafür, dass wir uns nicht lumpen lassen, gibt es gleich wieder 2 knackige (wenn auch kurze^^) Episoden auf's Auge, dieses mal aus der Feder von Quessi und Yoshi.
Dann mal viel Vergnügen wünschen
Die Chronisten der Unterwelt

TQ:
"Hm...es wird langsam Zeit", sagte Steal Gray auf seine Uhr zeigend, und blickte in Richtung der drei Mannschaften aus je fünf Leuten. "Nehmen Sie Ihre Stellung ein, Herrschaften! Es geht gleich los!", trötete er und alle gingen in Position. Jede der Mannschaften hatte einen eigenen Weg zum Artefakt, welches sie Steal bringen sollen. Steal Gray holte eine kleine Pistole aus seiner Innentasche, lud sie durch, hielt sie in Richtung Himmel und brüllte "Achtung! Eins...Zwei...Drei...!" in die Menge. Dann ließ er den Startschuss. Die Gruppe strömte aus und ging durch die drei verschiedenen Zugänge, während Steal Gray und Konsorten in einen kleinen Raum der Fabrik gingen, um über die Monitore das Verhalten und die Kooperativität der jeweiligen Gruppen zu wachen. Es war ein kleiner, stickiger Raum, mit 16 Monitoren beschmückt, etwa die Hälfte davon war, um zu prüfen wie die Leute eine Kamera lahm legen. Eine Uhr war auch in diesem Raum und in der Spannung und der Stille machte sie mehr Lärm als alles Andere. Steal war besonders an Gruppe 2 interessiert. Sie verhielt sich ausgezeichnet in Zusammenarbeit und half sich gegenseitig, wo es nur ging. Sie hatte auch Vorsprung, wohingegen die anderen Gruppen ein paar Schwierigkeiten bei den Fallen hatten. Diese Herrschaften kämpften tapfer, denn sie wollten nur eines - Mitglied der ASP-Swat-Einheit werden. Sie hatten sich nun soweit abgerackert, um hier zu landen, also wollten sie hier den Endspurt einlegen. "Sie schlagen sich alle sehr tapfer", sagte Steal in einem kalten, leisen Ton. TQ ging währenddessen in eine Ecke des Raumes, um sich eine Kopfschmerztablette zu gönnen. Er war die letzten Tage zu niedergeschlagen gewesen. Er dachte noch immer an das, was passieren würde, falls... "Hey TQ" riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken." Sieh dir das an! Gruppe 2 ist schon fast am Ziel" jubelte Steal. "Sie müssen nur noch an einer Falle vorbei, könnte aber schwierig werden.", sagte Steal und kratzte sich am Kinn. Roper war gefesselt von den Aktionen die sie meistern müssen. Er starrte mit strahlenden, großen Augen auf den Monitor.
"So, nun ist es soweit, die letzte Falle ist ein bisschen heimtückisch.", erklärte Steal. "Man muss durch ein kleines 'unsichtbares Labyrinth' wandeln, eine hübsche Kreation meinerseits. Steal begann zu lachen. "Aber so wie es aussieht, dürfte das nicht wirklich Probleme bereiten." Melior und seine Leute versuchten durch genaues ertasten der nicht sichtbaren Wände den richtigen Weg zu finden. Es dauerte in etwa 10 Minuten, bis sie bei der Plattform, an der das "Artefakt" lag angekommen waren. Melior rannte schnell hin, erhaschte den kleinen Goldring, welcher das Artefakt darstellen sollte, und konnte noch genüsslich zusehen, wie die anderen Gruppen gerade angekommen waren und schief guckten, als sie ihn mit dem Ring sahen. Der Rückweg war ein Leichtes. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Melior und sein Team draußen angekommen waren, und Steal den Ring übergaben. "Nun, somit steht es fest!", posaunte Steal Gray, der nun wieder mit allen Leuten versammelt draußen stand, "Die ASP-Swat begrüßt...Markus Melior, Christopher Chibi, Manuel Miku, Alexander Furify und Maximilian ThoSha! Meine Herren, ich gratuliere Ihnen zu ihrer offiziellen Aufnahme in die ASP-Swat-Einheit." Steal Gray ging durch die Reihen und schüttelte jedem Teilnehmer die Hand. Nun war sie da: die Swat-Einheit. Und noch immer hatte TQ ein eigenartiges Gefühl, als er Melior ansah. Er kam ihm so vertraut vor..


Yoshi:
Azrael lag immer noch in dem leerem Kühlfach. Er hatte Angst – panische Angst. Was konnten das für Typen sein, die in ein Leichenschauhaus eindrangen und den Wachmann erschossen? Die Sektenspinner kamen ja, wenn überhaupt, nur nachts und so gewalttätig waren die noch nie! Azrael zitterte am ganzen Leib, nicht nur, weil er Angst hatte, es war auch ziemlich kalt in dem Kühlfach. „Ist ja logisch“, dachte er während seine Zähne leise klapperten, „heißt ja auch Kühlfach.“ Er hatte versucht die Klappe des Faches zuzumachen aber das war ihm nicht ganz gelungen. Ein kleiner Spalt war noch offen. Azrael spähte hinaus, konnte aber nichts erkennen. Auf einmal hörte er, wie der Tür zum Saal geöffnet wurde. Zwei Männer traten mit schweren Schritten ein. Azrael konnte hören, dass bei einem der Männer ein kleines metallisches Klirren zu hören war. Die beiden fingen an, mehrere Kühlfächer zu öffnen um sie daraufhin gleich wieder zu schließen.
Trotz der Kälte liefen dem Doktor Schweißperlen über sein Gesicht. Das Öffnen und Schließen wurde immer lauter. Azrael wurde klar, dass die beiden ihm immer näher kamen. Er schloss die Augen und schickte ein Stoßgebet in den Himmel. Als er die Augen wieder öffnete sah er, wie eine Hand gerade das Fach neben ihm wieder schloss. „Bitte nicht“, dachte er, „bitte mach das sie mich nicht finden.“ Er spürte förmlich, wie die Hand sich näherte um sein Fach zu öffnen. Da rief auf einmal einer der Männer: „Hey, sie mal!“
Azrael hörte, wie der Mann vor seinem Fach ein paar Schritte wegging. „Ach komm schon, sieh’ dir das arme Schwein an. Total verkohlt. Das ist bestimmt wieder so’n Terroranschlag der Mafia gewesen. Lass ihn doch in Ruhe“ Mit diesen Worten ging er zurück zu Azraels Fach und öffnete es. Azrael wurde durch das grelle Licht der Neonröhren geblendet und wollte sich schützend die Hand vor die Augen halten, aber das Fach war zu eng. „Na sieh’ mal an“, sagte der Mann, „wen haben wir denn da? Guten Abend!“

„Was ist denn jetzt eigentlich los!“ Xander raufte sich die Haare und schritt auf und ab. Seit mehreren Minuten tat er das schon. Mittlerweile hatte sich in dem Wohnzimmerteppich eine Art Graben entwickelt in dem der junge Mann hin und her lief. „Sie wissen immer noch nicht, wer jetzt in unserem Auto saß“, Xander hielt an und sah zu seiner Freundin rüber. Shinshrii saß die ganze Zeit über auf der Couch und sah ihn mit großen Augen an. „Mir gefällt das genauso wenig wir dir“, sagte sie, „Aber ich wäre dir trotzdem sehr verbunden, wenn du ein bisschen schonender mit unserem Teppich umgehen würdest.“ Xander sah sie einen momentlang fassungslos an. Fast sah es so aus, als würde er seine Freundin für verrückt erklären, aber dann setzte er sich in den Sessel und meinte: „Du hast ja recht. Aber weißt du, es ist grässlich, hier zu sitzen und zu warten, während du darauf brennst, zu erfahren, wie es jetzt weitergeht.“ Jetzt wurde Shinshrii langsam wütend. „Glaubst du ich finde die Situation besser als du? Glaubst du ich sitze hier und freu’ mich darüber, dass die Spam Mafia wahrscheinlich unser Auto hochgejagt hat, um uns zu töten? Du sprichst immer so, als wäre ich eine Fremde für dich, als wäre ich deine... Psychologin... “ Bei dem Wort „Psychologin“ versagte ihre Stimme und Tränen liefen ihr über die Wange. Xander sah, dass er zu egoistisch gedacht hatte und setzte sich schnell neben Shinshrii auf die Couch. „Hey“, meint er zärtlich, „das tut mir leid. Wirklich. Ich hab mich da total in meine Angst verrannt und vergessen, wie es für dich sein muss. Ich hab ne Idee. Wir nehmen das Angebot von Steal Gray an und lassen uns in ein Zeugenschutzprogramm aufnehmen. Erst mal nur auf Zeit, solange, bis sich hier die Lage wieder beruhigt hat und die ASP die Mafia zur Strecke gebracht hat. Wir machen einfach Urlaub, Okay?“ Shinshrii liefen immer noch ein paar Tränen über die Wange, aber sie schaffte es schon flüchtig zu lächeln und nickte. „Gut“, sagte Xander, „dann ruf ich am besten gleich bei Steal Gray an.“ Er stand auf und ging zum Telefon, als es an der Tür klingelte. Verwirrt schaute er zu Shinshrii, die aber auch nur mit den Schultern zuckte. Leise ging Xander zum Fenster und spähte zur Tür. Was er sah, gab ihm das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Schnell rannte er zu Shinshrii und zerrte sie vom Sofa hoch. „Was ist den los?“, fragte sie, aber Xander hielt nur den Finger vor den Mund.
Das klingelte es wieder an der Tür


DJ n

YoshiGreen
06.09.2004, 21:09
:eek: Woah, DJ hat meine erste Episode rausgelassen, da muss ich mich ja ersma bei euch allen entschuldigen und als Trostpflaster gibt es hier eine neue Episode von ... DJ n ^^
Ich weiß ja nicht, ob er sie ihm irgendjemanden gewidmet hat, aber ich widme diesen Post, der Zeichnerin des Tröst-Sniffis (ACHTUNG: INSIDER ;) )
Wie immer Gruß an die CdU

Ein taubes Gefühl breitete sich langsam in Shinshrii aus. Die Worte von Xander hallten in ihrem Kopf wieder, wie in einer Tropfsteinhöhle. „An der Tür standen Repko und Mr.Z.“. Das musste ein Alptraum sein, dessen war sich Shinshrii absolut sicher. Im nächsten Moment würde sie, wie in jedem Alptraum, Daen durch die Tür kommen sehen, vermodert und mit abgerissenen Haaren. Und er würde ihr zugurgeln: „Warum hast du mich sterben lassen, Shinshrii? Warum...?“. So würde es kommen. Gebannt starrte Shinshrii auf die Tür doch es geschah nichts. Nur Xander schlich umher und zog ein paar Vorhänge zu, verschloss einige Türen und ging zum Telefon. Diese Bewegungen ihres Freundes und die Tatsache, dass sie noch immer auf einen Zombie wartete, der wie Daen aussah, machten Shinshrii mit aller Deutlichkeit klar, dass dies kein Traum sondern bittere Realität war. „Shin. Tu mir den Gefallen und geh an die unterste Schublade der Kommode.“ wisperte Xander, während er den Hörer des Telefons abnahm und so schnell er konnte die Nummer der Polizei wählte. „Ja... mach ich...“ antwortete Shinshrii langsam. Die Betäubung, die durch die unerwartete Hiobsbotschaft, Repko und Mr.Z würden vor ihrer Türe stehen, eingetreten war, löste sich langsam aus ihren Gliedmaßen und mit ebenso langsamen Bewegungen nährte sich Shinshrii der Kommode und öffnete die unterste Schublade. „Was soll ich dir geben? Hier sind nur die Tischdecken drin.“ flüsterte Shinshrii, jedoch beinahe so leise, dass Xander sie kaum verstand. „Nimm die Decken heraus. Auf dem Boden der Schublade liegt eine Kanone.“. Xander hielt noch immer den Hörer an sein Ohr und wartete, dass jemand abnahm. „Eine Kanone? Aber...?“ wollte Shinshrii fragen, doch Xander gebot ihr mit einer Handbewegung zum Schweigen.
Endlich knackte es am anderen Ende der Leitung und eine Männerstimme sagte: „Polizeipräsidium Talster City. Wie lautet ihr Notfall?“. „Verbinden sie mich umgehend mit ASP-Hauptkommissar Ete, es ist dringen!“ flüsterte Xander aufgeregt. Shinshrii hatte indes die Kanone mit zitternden Händen aus der Schublade geholt und neben sich auf den Boden gelegt. „Was? Sagen sie mir zuerst, wer sie sind und was bei ihnen los ist.“ protestierte die Männerstimme und Xander antwortete hastig: „Ich bin Xander. Die ASP war schon mal bei uns, als unser Auto explodierte. Los, geben sie mir schon Ete verdammte Scheiße!“. Beim letzten Teil musste Xander sich dazu zwingen, nicht zu schreien, denn die Aufregung und die panische Angst ergriffen immer mehr Besitz von seinem rationalen Denken. „Schon gut, ich verbinde sie, Sir.“ sagte die Männerstimme und eine leise Melodie sagte Xander, dass er nun in der Warteschleife hing. „Schatz, gib mir bitte die Kanone.“ Sagte Xander zu Shinshrii gewandt, die noch immer auf dem Boden saß, umringt von Tischdecken, neben sich eine Glock liegend. „Ja... sicher.“. Mit noch immer zitternden Händen hob sie die Kanone auf und reichte sie Xander, der sie mit der freien Hand ergriff, routiniert das Magazin überprüfte und die Waffe entsicherte. Es war nun Jahre her, dass er gezwungen war, eine Waffe in die Hand zu nehmen, doch nun war nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben seiner Frau und das seines ungeborenen Kindes in Gefahr.
Noch während sich dieser Gedanke durch seinen Geist schlängelte, weiteten sich seine Augen vor Schreck. Ihm fiel plötzlich ein, dass diese ganze Aufregung nicht gut für Shinshrii war und unter Umständen zu einem Verlust des Embryos führen konnte. „Verdammt...“ murmelte Xander. „Schatz? Was hast du?“ fragte Shinshrii besorgt. „Nichts, Schatz. Reg dich nicht auf. Du musst versuchen, ruhig zu bleiben.“ stammelte Xander, ohne zu wissen, was er eigentlich sagte. Sein einziger Gedanke war nun, Shinshrii in Sicherheit zu bringen. „Hier Ete. Was ist, Xander?“ fragte Ete plötzlich vom anderen Ende der Leitung. „Ete! Du musst schnell mit ein paar Leuten hier her kommen. Repko und MR.Z sind hier!“.

Noch immer zitternd vor Kälte stieg Azrael von der Liege und stellte sich den beiden unbekannten Männern gegenüber. „Mein Name ist Doktor Azrael, ich bin hier für die Untersuchungen der Leichen zuständig.“ sagte Azrael vollkommen ruhig. „Interessant... und was machen sie bitte in dem Kühlfach?“ fragte einer der Männer. Azrael erkannte die Stimme. Sie gehörte dem Mann, der Latency erschossen hatte. „Ich habe gearbeitet. Ein Defekt in der Kühlkammer. Ich wollte nachsehen, woran es lag.“ antwortete Azrael und sah dem Mann direkt ins Gesicht. Er trug eine dunkle Schirmmütze und eine verspiegelte Sonnenbrille, die Azrael eine Identifizierung unmöglich machte. Auch sein Partner hatte sein Gesicht mit einer Sonnenbrille und einer Schirmmütze verdeckt. Beide trugen lange schwarze Mäntel und schwarze Lederschuhe. „Aha... gearbeitet also... klingt ja sehr interessant...“ murmelte der eine. „Können sie mir sagen, wer dieses Brikett ist?“ fragte der andere plötzlich. Er war derjenige, der nicht geschossen hatte. „Das ist mein neuster Patient. Tod durch Autobombe. Wer er aber ist, weiß ich noch nicht. Ich warte noch auf zahnärztliche Gutachten, die mir vielleicht helfen könnten.“ sagte Azrael. Komischer weise verspürte er keinerlei Furcht oder Angst mehr. „Hmmm... unbekannt also...“. Die beiden Männer sahen sich kurz an, bevor sie sich wieder Azrael zuwanden. Der, der Latency erschossen hatte, sagte: „OK... dann haben wir hier auch nichts mehr verloren... wir gehen.“. Azrael starrte den Mann an. Wofür waren die beiden gekommen? Hatten sie nicht noch etwas von einem Auftrag gesprochen? „Ja. Und wir würden es sehr begrüßen, wenn sie uns begleiten würden, Doktor. Unser Boss würde sich freuen, sie kennen zu lernen.“ sagte der andere der Beiden. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Azraels Magengrube aus. „Tut mir leid, aber ich habe momentan sehr viel zu tun. Sie sehen ja, die Arbeit...“ sagte er und versuchte ein gekünsteltes Lachen.
„Das ist schade... dann müssen wir sie wohl doch anders überzeugen...“ sagte der Mann, der geschossen hatte und zog eine Pistole unter seinem Mantel hervor. „Kommen sie mit, Doktor.“. Azrael wich einen Schritt zurück und stieß gegen die Bare. „Machen sie sich das Leben nicht so schwer, Doktor. Kommen sie freiwillig mit uns und ihnen wird nichts passieren. Sollten sie sich aber anders entscheiden... das können sie sich sicher denken.“.
Azrael seufzte. „Gut. Bringen sie mich zu ihrem Boss. Eine andere Wahl habe ich ja anscheinend nicht.“.
Die beiden Männer grinsten und führten Azrael aus dem Gebäude. Im Wachraum konnte er noch einen kurzen Blick auf den toten Latency werfen, der mit zerborstenen Schädel und einem Hamburger in der Hand in seinem Stuhl saß. Auf dem Fernseher flimmerte ein Footballspiel.

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Wenn ihnen diese Episode gefallen hat, möchte wir, die Chronisten der Unterwelt sie herzlichst dazu einladen unsere "Organisation" beizutreten.
Ihre schriftliche Bewerbung samt Lebenslauf und Lichtbild schicken sie bitte an einen der oben genannten Chronisten.
Wir werden ihnen unter Umständen dann an Angebot unterbreiten, dass sie nicht ablehnen können ;)

Simon
13.11.2004, 09:56
Gute Morgen.
Leider sind ja durch den Serverabsturz einige unser Epeisoden verloren gegangen, was jedoch nicht heißt, dass sie komplett weg sind, oh nein!
Hier kommen erstmal wieder drei der älteren Episoden und zwar von meinem lieben Freund Daen vom Clan, den guten TQ und dem allseits bekannten Dark Soldier (aka DS).
Viel Spass wünschen
die Chronisten der Unterwelt

- Daen -

Ete legte den Telefonhörer auf und schluckte erst mal, während er in einem Zug wütend sein Glas mit Cognac ergriff und hinunterstürzte. Schließlich eilte er mit schnellen Schritten auf den Gang des ASP-Gebäudes, und riss die Tür zum Funkraum mit solch einer Wucht auf, das der Knall noch bis in die obersten Stockwerke echote. Ein junger Mann, der einen Kopfhörer mit Mikrofon aufhatte, blickte ihn verwundert an, doch Ete griff wortlos und mit vor Wut zitterndem Bart nach dem Mikrofon, stellte auf dem computergestützten Display eine Frequenz ein, die nur wenige in diesen Tagen kannten und brüllte in das Mikrofon: "Officer Leisli, bitte kommen, was soll diese verdammte Scheisse!!!"

Viele Kilometer weiter, am anderen Ende der Stadt stand ein schneidiger Polizist, der gerade in der Hand eine Diätcola hielt und mit der anderen Hand mehrere Hotdogs balancierte, als er ein Knacken am Funkgerät seines Wagens hörte und eine krächzende Stimme recht laut durch den Äther seinen Namen zu brüllen schien. Blitzartig raste das Adrenalin durch seinen Körper und während er zu seinem Einsatzwagen sprintete, fielen ihm zwei Hotdogs vom Arm, die dort auch im Straßenstaub liegenlieben und Leisli ein "Scheisse!!" zwischen den zusammengebissenen Zähnen fluchen ließ.
"Hier Leisli, Wagennummer 12", rief er hastig in das schwarze Mikrofon und hörte dann auch sofort die Antwort seines Vorgesetzten Ete: "Leisli, Verdammt, Officer!! Hatten Sie nicht die Aufgabe, das Haus der Kelvens zu beschatten, verdammter Mist?? Sie wissen doch, das wir beschlossen hatten, die beiden Zielpersonen keine Sekunde aus den Augen zu lassen, WO SIND SIE!!!??"
Leisli schluckte, warf einen verlegenen Blick auf die Hotdogs und die Cola, warf sie schnell entschlossen auf den Beifahrersitz, wo ihm fast schlecht wurde, als er sah, wie sich der Autositz mit der Cola voll saugte und begann, die Hotdogs einzuweichen.
Zähneknirschend legte er den Gang ein und begann mit quietschenden Reifen den Weg von der Imbissbude die 500 Meter zum Haus der Kelvens zurückzulegen, während er verbissen grinsend seine Pistole durchlud.
Mr. Z. blickte Repko an, fletschte kurz die Zähne und meinte freundlich: "Nach Ihnen!" Repko blickte ihn kurz an, ließ einen perfekten Rauchkringel in die Luft steigen und meinte dann formvollendet: "Nein, Nein, nach Ihnen!"
Beide maßen sich wenige Sekunden mit den Blicken, grinsten dann und traten gleichzeitig die Tür ein, die krachend nachgab und über das Parkett der Wohnung schlitterte, während die beiden ihre Waffen zogen. Unheilverkündend warf die Sonne Lichtreflexe von den beiden Messern Z's, die er in den Händen hielt, in die Wohnung, während alleine der bullige Schatten Repkos, der eine abgesägte Schrotflinte in der Hand hielt, ausreichte, um Xander, der mit Shinshrii zusammen unter dem Tisch lag, den kalten Angstschweiß auf die Stirn zu treiben.
"Wir siiii-hiiind daaa-haaa!", flötete Repko in das Haus hinein und machte einen ersten Schritt, der fürchterlich laut knirschte, da überall Glassplitter lagen, die durch den Aufprall der Tür aus derselbigen gefallen und zerbrochen waren.
"Anscheinend niemand zu Hause!", kommentierte Repko trocken und trat einen weiteren Schritt in die Wohnung hinein, während Mr. Z trocken kommentierte: "Doch.", während er mit einer Hand auf den Fernseher zeigte, der zwar lief, jedoch auf tonlos gestellt war. Schmatzend ließ Repko seine Fingerknöchel knacken und meinte laut genug, das es im ganzen haus zu hören war: "Nun gut, dann wollen wir uns als Kammerjäger mal um das Ungeziefer kümmern." Und vorsichtig nach allen Seiten sichernd, betraten die beiden die Küche, was Shinshrii noch mehr zum Zittern brachte, denn sie hörte, wie die Schritte immer näher kamen. Vorsichtig lugte sie über die Schulter Xanders und sah schwarze Stiefel, die sich langsam dem Tisch näherten.
"Die sind hier irgendwo!", meinte Repko, jedes Wort bedächtig betonend und seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er den Küchentisch erblickte, dessen Tischdecke bis zum Boden reichte.
Grinsend trat er auf den Tisch zu, und wollte gerade nach der Decke greifen, als klirrend die Fensterscheibe zersprang und mit einem Scherbenregen ein kleiner, schwarzer, faustgroßer Kasten in die Wohnung geflogen kam, der krachend explodierte und sehr schnell viel grauen Rauch absonderte.
"Eine Rauchgranate....wer zum Teufel...", schossen Gedanken durch Repkos Kopf, als er auch schon Schritte hörte und eine männliche Stimme hart brüllte: "Ihr seid alle festgenommen, im Namen der ASP!!"
Repko lud schnell seine Schrotflinte durch, als er auch schon im dichten grauen Rauch eine Silhouette durch die Tür springen sah und anhand der Lichtblitze und des lauten Knallens realisierte, das gerade auf ihn geschossen wurde. Wütend brüllte er nach Mr. Z., während neben ihm eine Vase in tausend Scherben zersprang und er ebenfalls wütend mehrere Schotladungen in den Nebel entlud. Plötzlich hörte er hinter sich ein lautes Poltern und sah, wie zwei Gestalten unter dem Tisch hervorkrochen und schnell in den angrenzenden Raum rannten. Schon als Repko sich umdrehte, merkte er, das er nicht schnell genug sein würde und pumpte vor Frust eine Schrotladung in die Wand, was ein Bild zerspringen liess. Mittlerweile ließ der dichte Qualm ihn husten und reizte seine Augen, doch dann sah er wieder einen Schatten und feuerte weitere Ladungen aus seiner Flinte auf die Gestalt, die keuchend und schreiend wieder im Nebel verschwand.
Der bullige Mafiosi wollte gerade nachsetzen, als er einen erstickten Schrei hörte, dem das charakteristische Geräusch folgte, wenn eine Messerklinge an einem Knochen entlangschabte. Grinsend trat er durch den lichter werdenden Rauch hindurch und sah, wie Mr. Z. gerade die leblose Leiche eines Cops zu Boden sinken ließ. "Dummer Junge!", zischte er und sah Repko an, der mittlerweile an ihm vorbei an die frische Luft trat.

"Also hat Xander überlebt?", stellte Repko die rhetorische Frage und sah Mr. Z. an.
"Wer von uns beiden sagt es dem Don?", stellte er die Frage, die wie ein großer Bleisarg in den Gedanken der Beiden verwurzelt blieb.

- TQ -
TQ saß währenddessen an seinem großen Holzschreibtisch, der ihm auch als Büroschreibtisch diente. Er hatte in seiner Gedankenvertiefung kaum den Stress von Ete bemerkt, der gerade vor ein paar Minuten an ihm vorbeigehechtet war. Er dachte, es sei irgendein dringender Auftrag, denn nicht umsonst liess Ete einen Schokodonut unangebissen auf seinem Schreibtisch liegen. TQ dachte an verschiedene Pläne, wie er seine Kinder und seine Frau befreien konnte, doch es wäre anscheinend wirklich das Beste, das zu tun, was die Mafia von ihm verlangte. Er wollte kurz abschalten, das Alles vergessen. Er beschloss, einen kleinen Spaziergang durch die Stadt zu machen. TQ packte seine Dienstschlüssel, holte seine braune Lederjacke und ging hinaus aus dem Hauptquartier der ASP, nachdem er sich einen sogenannten "Pausenschein", eine kurze Entlassung holte. TQ ging hinüber zu seinem kleinen roten PKW, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und startete den Motor. Dann brummte der Wagen und TQ fuhr los. Er wollte in die Parkanlage, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Das würde ihm sicher gut tun. Nach ein bisschen Fahrt kam TQ dort an. Er sah ein paar kleine Kinder in Sandkästen spielen, Sandburgen bauen und sich gegenseitig damit bewerfen. Ohne weiteres Zögern ging TQ den schmalen Trampelpfad in den kleinen Wald hinein. Nach etwa 10 Metern riss ihn etwas aus seiner Ruhe. Er hörte einen lauten Knall. Er hörte sich noch kurz um, um festzustellen aus welcher Richtung jenes Geräusch kam. Es kam etwa 20 Meter rechts von ihm. TQ lud seine Dienstwaffe, entsicherte Sie und rannte los, gen Geräusch. Näher und näher kam er dem Getöse der panischen Leute. Als er endlich angekommen war, vergrößerten sich seine Augen, und sein Mund klappte nach unten. Er sah das Krankenhaus von Talster City in tosenden Flammen lodern. Es funkelte wie eine Lichterkette, die man zu Weihnachten an den Christbaum hing. Noch etwa 30 Sekunden stand er wie gelähmt da, bis sein Mundwinkel zuckte. Er kehrte wieder zu sich zurück und rannte auf das Gebäude zu. Er hechtete zu einem jungen Chinesen, der gerade ein Handy in der Hand trug, zeigte ihm seine Dienstmarke und befahl ihm, sofort die Feuerwehr zu rufen. Dann tat TQ etwas, das er eigentlich gar nicht wollte, jedoch so viel Mut hatte es zu tun. Er ging zu einem Feuerhydranten, nahm sich ein Stahlrohr, welches wohl von einem Träger bei der Explosion abgebrochen wurde, kappte die Spitze mit einem gezielten Schwung, welche sofort in hohem Bogen wegflog und stellte sich in die daraufhin entstandene Wasserfontäne. Dann brach er einen eingestürzten Balken vor dem Krankenhaus ein und verschwand in den rauchenden Flammen der Explosion .Er suchte nach Überlebenden, in der Hoffnung, noch welche zu finden. Er stürmte hustend und keuchend von Tür zu Tür und ein lautes "Hallo! Hallo ist hier jemand!?" hallte durch die Gänge. Er hechtete weiter in den nächsten Stock. Brennende Balken und Steinsäulen flogen ihm entgegen. Dann hörte er plötzlich etwas. Einen leisen, jedoch gut verständlichen Hilferuf. Er kam aus einem der hinteren Zimmer des langen Ganges. TQ zögerte nicht lange und stürmte auf den Ruf zu. "Ich komme schon! Ich werd' dir helfen! Bleib ruhig!" brüllte er und rannte so schnell es nur ging zu dieser Tür. Er brach sie mit einem starken Tritt ein. In dem Raum lag ein kleiner Junge, gerade mal 7 Jahre alt unter einem Bett und schrie nach Hilfe. Er keuchte und hustete, und TQ tat es ihm gleich. "Das ist aber kein gutes Versteck Junge." meinte TQ, bevor er das Bett zur Seite schob und den Jungen auf seine Schulter nahm. Sind hier sonst noch Leute? Weißt du was?" fragte TQ in leichter Hektik. "Nein, die sind alle weggerannt, oder..." der Junge seufzte. "Schon gut..." meinte TQ und versuchte sich durch die Flammen zu schlagen. Doch er stand in einer Sackgasse aus lodernden Flammen. "Verdammt noch mal!", brüllte er. "Halt dich jetzt ganz doll an mir fest Kleiner, das was jetzt kommt ist nicht angenehm" erklärte er dem Jungen, der sich daraufhin fest an TQs Hals klammerte. TQ ging ein paar Schritte zurück, atmete tief ein, was ihm jedoch wegen des Qualms schwer fiel, rannte los und sprang durch ein Fenster in dem Gang. Mit einem lauten Klirren ging dieses zu Bruch und er landete perfekt mit einer Vorwärtsrolle draußen auf dem Boden. Der Junge war leicht verletzt worden bei dieser Aktion. "Geht es dir gut?" fragte TQ den Jungen. "Ja, vielen Dank, Sir!" antwortete dieser mit leichten Schürfwunden und Rußflecken. "Wer zum Teufel geht auf ein Krankenhaus los!?" dachte TQ. "Die Mafia kann das nicht gewesen sein, so skrupellos sind nicht mal die..." Wer würde denn auf unschuldige, sogar Invalide oder kranke Personen losgehen? Eine Frage die für TQ vorerst ein Rätsel war. Er zückte sein mittlerweile Kohleschwarzes Handy aus seiner verbrannten Lederjacke und tippte eine Nummer ein. "Steal? Wir haben ein Problem...schick ein paar Leute her...ach ja, wohin? Zum Talster Krankenhaus...hier wurde vermutlich ein Bombenanschlag verübt." Mit diesen Worten beendete TQ das Gespräch und wartete auf die Feuerwehr, um sicher zu sein, dass die Gefahr vorbei ist. Wer könnte so etwas getan haben? Wer wäre so skrupellos? TQ wusste es nicht..

- DS -
Die beiden Mafioso, deren Attentat schief gegangen war, spürten Angst als sie zum Mafia Silo kamen. Mr.Z schluckte und sagte mit leiser Stimme: “Wie zum Teufel sollen wir das Don Göfla erzählen??“ Repko schüttelte nur mit einem unguten Gefühl den Kopf und sagte: „Keine Ahnung…..“
Wenige Minuten später traten Repko und Mr.Z in die Halle, in der sich am Ende des Ganges Göfla´s Büro befand. Doch bevor sie klopften, schluckten sie noch mal tief.
Wie würde Göfla reagieren?
Göfla, der sich auf seinen Cognac konzentrierte und genüsslich daran schlürfte, hörte nun ein leises klopfen an seiner Tür. „Herein!“. Er sah zwei sichtlich verunsicherte Gesichter näher kommend. „Wie lief es, Repko, Mr.Z?“ Repko konnte vor lauter Angst nichts sagen, da er wusste, dass Göfla wütend reagieren würde. Mr.Z dagegen fasste allen Mut zusammen und sagte Göfla was geschehen ist.

Göfla sah die beiden Mafioso an, als er sein Glas mit einem lauten Knall auf dem Tisch zersprangen ließ. „Was habt ihr da gesagt?“, schrie er. „Das kann nicht euer Ernst sein, zu mir zu kommen und mir so einen Bericht abzuliefern!“. Seine Stimme nahm nun einen gewaltigen Ton an: „Tretet mir aus den Augen und kommt erst wieder, wenn ihr euren Auftrag erledigt habt, ich dulde das nicht mehr lange.“ Er vergaß alles um sich herum und konzentrierte sich nur auf Repko und Mr.Z, die er noch als Nichtsnutze bezeichnete.
„Verschwindet!!!“, rief er wütend.

Die Feuerwehr traf inzwischen am Ort des Geschehens ein.
TQ starrte immer noch verblüfft und empört auf das brennende Gebäude.
„Warum….. Wie kann man nur ein Anschlag auf unschuldige und wehrlose Leute ausüben.“
Seine Gedanken nahmen kein Ende. Das Gebäude fing an zu dampfen als das Wasser aus den Feuerwehrschläuchen auf den Brandherd zielte.
Man sah noch einige Todesopfer die aus dem Krankenhaus hinaustransportiert wurden.
Eine Menschenmenge an Schaulustigen Leuten hat sich währenddessen schon am Krankenhaus versammelt um mitzubekommen was geschah.
„Es kann einfach nicht die Spam Mafia gewesen sein….. ABER WER SONST????“, brüllte er, sodass die ganze Menge einen momentlang auf ihn starrte.
Gibt es da noch jemanden?? Erinnerungen an früher schossen durch seinen Kopf.
„Doch wenn es da noch jemanden gäbe, würden wir, die ASP, damit fertig werden???“
Das Gebäude war inzwischen gelöscht als die letzten Opfer mit dem Krankenwagen abtransportiert wurden.
Einige Leute verschwanden aus der Menschenmenge, da alles vorbei war, so schien es…

TQ fuhr zurück zum Hauptquartier der ASP zurück: „Das war wohl nix mit entspannen“, grummelte er vor sich hin. Sein entsetzen allerdings, fand so schnell kein Ende.
Nun hatte er schon zwei Gründe ordentlich zu grübeln:
1. Sollte er sich der Spam-Mafia beugen,
2. Wer hat den Anschlag auf das Krankenhaus verübt??
Als er in seinem Büro ankam, berichtete er Hauptkommissar Ete von dem Anschlag.
Die Sicherheitsstufe der ASP wurde sofort höher geschraubt…

Dennis
13.11.2004, 15:58
Durch den Servercrash ist leider ein bisschen was verloren gegangen, darum wird jetzt schnell nachgeliefert, was ich hier mit Episoden von DJ N, ....mir...., The_question und einer raren Episode von Dark Soldier
Vieles tolles Vergnügen...

DJ N:
DJ n saß mit überkreuzten Beinen und geschlossenen Augen auf dem Boden in seinem Quartier. Aus einem Ghettoblaster klang leise chinesische Musik und der Raum war erfüllt mit dem dünnen Geruch von Räucherstäbchen.
DJ n hatte aus dem Raum einiges gemacht: er hatte die Wände mit purpurnen Stoff behängt und damit die vergilbte weiße Farbe der Wände verdeckt. Die Neonröhre, die für Licht gesorgt hatte, war von DJ n abmontiert und durch eine kleinere Lampe ersetzt worden, die dezenteres Licht in den Raum warf.
Das vergitterte Fenster war mit einem schwarzen Fliegengitter verdeckt worden, so dass auch von dort weniger Licht in den Raum gelangte. Die Pritsche, die er vorgefunden hatte, war von DJ n in die hinterste rechte Ecke des Raumes geschoben worden. Daneben hatte er ein hölzernes Regal gestellt, in welches er neben dem Ghettoblaster einige CDs (neben asiatischen Künstlern und Meditationsmusik, standen auch amerikanische Künstler aus der Metal-Szene in dem Regal), die Flasche Sake, eine Packung Räucherstäbchen, die Wurfsterne und seine Sonnenbrille gestellt hatte. Seine Kleidung hatte DJ n in seinem Koffer gelassen, den er unter sdie Pritsche geschoben hatte, um so mehr Platz zu haben, denn im restlichen Teil des Raumes stand sein hölzerner Mann (eine Art Trainingspuppe) und daneben hing ein Sandsack, den man mit Hilfe einiger Seile auf eine beliebige Höhe bringen konnte. An der Wand, vor der DJ n den Sandsack gehängt hatte, hing sein Kendo und der Katana, den er als Andenken an seinen Meister mitgebracht hatte.
DJ n befand sich in einer tranceähnlichen Phase seiner Meditation, in der er versuchte, sein Jing und Jang in Einklang zu bringen, um so mehr Kraft und Ausdauer für den Kampf zu bekommen. Dies war Teil seines Trainingsprogramms, welches sein Meister ihm vor vielen Jahren zusammengestellt hatte, lange vor der Zeit, bevor DJ n zur Spam Mafia gekommen war. Dieses Programm war DJ n in Fleisch und Blut übergegangen, doch seit dem Tod seines Meisters hatte er einige Veränderungen an dem Programm vorgenommen, die ihn immer, wie sein Meister gesagt hätte, viel zu viel abverlangten, doch er zog es trotzdem durch, den Gedanken als Ansporn, den Mörder seines Meisters zu finden und zu vernichten.
Plötzlich wurde DJ n durch dumpfes Gebrüll aus seiner Meditation gerissen. Die Stimme gehörte seinem Paten und kam ihm unnatürlich laut vor. >>Worüber regt sich Don Göfla bloß so auf?<< dachte DJ n, während er langsam aufstand. Er wusste, dass es jetzt sinnlos war, die Meditation fortzusetzen. Wenn er einmal unterbrochen wurde, konnte er nie wieder zurück in seinen Rhythmus kommen. Daher schloss DJ n diese Phase des Trainings für diesen Tag ab und warf sich seinen Mantel über, bevor er sein Quartier verließ und den Korridor hinunter zu Göflas Büro ging. Die wütende Stimme seines Paten hallte durch den ganzen Gang und scheinbar war DJ n nicht der einzige, der dies bemerkt hatte, denn Dark Soldier stand ebenfalls in seiner geöffneten Tür und sah mit einer Mischung aus Angst und Verwunderung auf die Tür von Göflas Büro.
Als er DJ n bemerkte, fragte er: „Was den wohl so aufregt? Ich habe den alten Mann bisher noch nie so wütend erlebt.“. Bei den Worten „alten Mann“ warf DJ n Dark Soldier einen finsteren Blick zu und zischte: „Wage es nicht noch einmal, unseren Paten in meiner Gegenwart einen alten Mann zu nennen, sonst wirst du deine Väter zu sehen bekommen, ehe Don Göfla den ewigen Schlaf antreten muss. Verstanden?“. Dark Soldier schluckte schwer und sagte ohne DJ n direkt an zu sehen: „Ja, verstanden. Es tut mir leid...“. DJ n sah den jungen Mann mit der Narbe im Gesicht durchdringen an. >>Er ist noch so jung und schon auf dem Pfad des Bösen.<< dachte er und hörte die Stimme seines Meisters antworten >>Ja, aber du warst auch noch jung, als du mich verlassen hast und dich diesem Teufel mit den orangen Haaren und dem irren Ausdruck in den Augen angeschlossen hast.<<.
„Schon gut. Denk nur beim nächsten mal daran, dass du über unseren Paten mit Respekt sprechen sollst. Er hat uns beide in seiner Großzügigkeit aufgenommen. Dafür sind wir ihm Respekt und Loyalität schuldig.“ sagte DJ n und versuchte damit, seinen innere Konflikt mit sich und dem, was sein Meister ihm von sich gegeben hatte, zu beenden. Mit Erfolg, denn die Stimme verstummte und er ging weiter auf das Büro seines Paten zu.
Je näher er kam, desto lauter wurde dessen Stimme. Er schien einen regelrechten Wutanfall zu haben, die DJ n ihn eigentlich nur von El Desmundo kannte, der nun auch seit einem Jahr tot war. Plötzlich verstummte die Stimme des Paten. Unweigerlich ging DJ n schneller und erreichte nach wenigen Schritten die Tür. Er sah sich noch kurz um und sah, dass Dark Soldier seine Waffe gezogen hatte. Auch ihm schien die plötzliche Stille nicht zu gefallen. Mit einem Nicken bedeutete DJ n Dark Soldier, dort zu warten. Langsam schloss sich seine Hand um den Türgriff und ebenso langsam drückte DJ n den Griff herunter. Dann, mit einer raschen Bewegung stieß er die Tür auf und sprang in das Büro, bereit, dem ersten Angreifer sofort das Genick zu brechen. Doch anstatt angegriffen zu werden oder in die Gesichter Fremder zu sehen, sah DJ n nur Repko und MR.Z, die mit auf dem Rücken verschränkten Armen und eingezogenen Köpfen vor Don Göflas Schreibtisch standen, während Göfla selber in seinem Sessel Platz genommen hatte. „DJ n? Was soll dieses rüde Auftreten?“ fragte der Pate leicht amüsiert. Repko und MR.Z drehten sich um und sahen DJ n an. Eine für DJ n äußerst peinliche Pause trat ein, bevor der Pate fragte: „Repko und MR.Z sind dir doch noch bekannt, oder?“. DJ n nickte und sagte: „Sicher. Es freut mich, euch wieder zu sehen.“. Mit einer Verbeugung unterstrich DJ n seine Aussage. „Gut. Was willst du, DJ n? Ich befinde mich gerade in einer wichtigen Besprechung mit den Beiden.“. „Nichts. Ich war nur in Sorge, als wir plötzlich keinen Laut mehr hörten. Davor konnte man sie noch draußen hören. Als es dann plötzlich ruhig wurde, fürchtete ich das Schlimmste.“ sagte DJ n und fügte hinzu: „Es tut mir Leid. Ich hätte es besser wissen müssen.“. DJ n wartete nun auf einen Tadel von Don Göfla, doch stattdessen lachte der Pate. „Das ist es, was ich von einem Mitglied meiner Familie erwarte: bedingungslose und absolute Loyalität, immer in Sorge um das Wohl der Familie und ihren Paten.“. Wieder lachte Göfla. DJ n wusste nicht, was er von alldem halten sollte und schwieg daher. Repko und MR.Z sahen verdutzt vom Paten zu DJ n und wieder zurück.
Göfla hörte langsam auf zu lachen und wandte sich wieder Repko und MR.Z zu: „Und nun zu euch beiden. Ich gebe euch noch eine Chance, die Sache mit Xander zu regeln. Bringt ihn mir, aber lebend und ballert nicht wieder sinnlos in der Gegend rum. Ich will Xander persönlich für seinen Verrat bestrafen. Und was die Sache mit diesem TQ betrifft: macht da weiter wie bisher. Nun lasst mich allein.“ sagte der Pate strickt und die drei Mafiosi kamen dem Befehl nach.

„Ihrer Frau geht’s gut. Sie liegt im Nebenzimmer auf dem Bett. Wir haben ihr ein Beruhigungsmittel gegeben und nun schläft sie. Sie kann aber von Glück reden, dass sie ihr Kind bei all der Aufregung nicht verloren hat. Das ist nicht gut für sie, gar nicht gut...“ sagte der Arzt. Sein Name war Wohan Dieg, ein junger Mann mit schwarzen Haaren und dunklen Augen. Seit einem halben Jahr war er nun Notarzt und hatte schon einiges erlebt, doch an so einem Schauplatz war er noch nie: ein kleines Haus in typischer Vorstadtidylle, überfallen und demoliert von Mafiosi, dazu ein toter Polizist, dessen Kehle komplett durchgeschnitten war. „Wenn sie nicht aufpassen und dafür sorgen, dass sich ihre Frau nicht allzu sehr aufregt, wird sie das Kind leider verlieren.“ sagte Wohan mit ernsten Gesicht zu Xander, der totenbleich auf dem Sofa saß. Warum in aller Welt hatte er vorgeschlagen, einfach hier zu bleiben und nicht von der ASP an einen anderen, sicheren Ort gebracht zu werden? Xander machte sich schwere Vorwürfe. Wegen ihm wäre beinahe sein ungeborenes Kind gestorben, ganz zu schweigen von ihm und seiner Frau.
„Xander? He, Xander!“. Ete stieß Xander in die Seite. „Dir ist hoffentlich klar, dass wir euch nun, ob’s dir passt oder nicht, nun in Schutzhaft nehmen und euch an einen sicheren Ort bringen werden, oder?“ sagte Ete und der Blick, den er nun von Xander erhielt, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. „Ja... tu das... was immer du für richtig hältst... Hauptsache ist, dass Shinshrii in Sicherheit ist...“ stammelte Xander leise und begann zu weinen. Es war das erste mal, dass Xander weinen musste, doch es wirkte unglaublich befreiend für ihn.
Ete sah Xander nur bedrückt an. Er wusste nicht, was er tun sollte.


Repko:
Ete stand mit Xander an der Türe des demolierten Hauses. „Xander, kommen Sie bitte schonmal mit mir aufs Revier mit. Wir müssen noch ein paar kleinere Formalitäten regeln.“ Xander war sich unschlüssig und stand zweifelnd in der Tür. „Was passiert mit Shinshrii?“, fragte er misstrauisch. „Ich werde Doktor Dieg bitten, bei ihr zu bleiben, bis sie fähig ist, nachzukommen.“, antwortete Ete beschwichtigend, doch Xander blieb eisern.
„Ich glaube nicht, dass sie hier sicher genug ist. Was, wenn die Mafiosi zurückkommen.“ Ete verdrehte die Augen. „Wenn wir sie in ihrem jetzigen Zustand durch die halbe Stadt fahren, ist sie genau so wenig sicher. Ich lasse zwei Beamte das Haus bewachen.“, sagte er, bemüht um einen ruhigen, umgänglichen Ton.
„Man hat uns schon einmal gesagt, dass unser Haus bewacht wird. Und was ist dann passiert.“, fragte er anklagend. Ete spürte ein flaues Gefühl in der Magengegend, er konnte aber nicht genau sagen, ob es daran lag, dass Leisli versagt hatte, oder dass er nun tot war. „Das ganze war nur ein Missverständnis, es tut mir auch wahnsinnig leid, dass das alles so passiert ist, aber Sie müssen jetzt mitkommen. Wir werden Miss Kelven holen lassen, sobald Mister Dieg es für richtig hält. Bitte, Xander, es ist jetzt das Beste für euch beide!“, antwortete er mit gezwungen freundlichem Ton. Xander drehte den Kopf und sah in die Wohnung. Ein paar Sekunden lang schien er unschlüssig, bis er sich wieder zu Ete drehte. „Also gut, ich komme mit, aber ich will, dass Shin die höchste Sicherheit garantiert ist und dass sie schnellstmöglich hier wegkommt.“, brummte er mit einem wütenden Unterton. Ete nickte ihm zu. „Ich verspreche Ihnen, dass ihr nichts passieren wird.“, sagte er. Xander näherte sein Gesicht dem von Ete an und flüsterte: „Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können.“ Ete erschrak kurz, doch dann drehte er sich um und lief zu seinem Auto. „Folgen Sie mir bitte.“, sagte er zu Xander.

Delaware saß in einem Sessel und starrte in den Fernseher. Alles, was um ihn herum passierte, sah er durch einen dichten Nebel. Und was eben passierte, war für ihn im nächsten Moment nicht mehr passiert. Er schien neben sich zu stehen, unfähig seinen Körper oder seinen Geist zu kontrollieren. Er sah sich selbst, sah alles um sich herum, doch konnte er keinen Zusammenhang zwischen den Dingen erstellen die er sah, konnte sie nicht einordnen. Er lebte einfach vor sich hin, ohne zu wissen, dass er lebte und im Moment starrte er in den kleinen Fernseher, der an der Decke hing und merkte nicht, dass Roger Square etwa fünf Meter hinter ihm an einem Tisch saß und ihn eingehen beobachtete. Ein dicke Pflasterverband spannte sich über dessen Nase. Das Pflaster war so dick, dass seine Brille nicht mehr an ihre Stelle passte und er sie mit der Hand vor sein Gesicht halten musste, um etwas sehen zu können.
Delaware war für Square ein unglaubliches Phänomen. Seine Erinnerung schien noch größtenteils erhalten zu sein und doch konnte er nur nicht darauf zugreifen. Auch seine Instinkte mussten noch intakt sein, schließlich hatte er Square bewusstlos geschlagen, nachdem er ein Bild von Repko gesehen hatte. Und als Square im Radio von dem Anschlag auf das Krankenhaus in Talster City gehört hatte, hatte er sofort beschlossen, Delaware vor den Fernseher zu setzen, um seine Erinnerung ein weiteres Stück hervorzulocken.
Langsam nippte er an seinem Kaffee, während das Intro der Nachrichten über den Bildschirm flimmerte. In großen Lettern erschien der Schriftzug „Ring-News“, bevor ein dünner Mann, im Alter von etwa fünfzig Jahren erschien. „Guten Abend, meine Damen und Herren“, sagte der Mann – Derek Thornado war sein Name – mit einem brummenden Bariton. „Heute Nachmittag gegen etwa drei Uhr wurde auf das Talster Krankenhaus ein beispielloses Attentat verübt. Terroristen hatten große Mengen an Sprengstoff in der Eingangshalle gezündet. Die Zahl der Toten beläuft sich im Moment auf 17, darunter zwei Kinder.“ Thornado wich Videoaufnahmen des brennenden Gebäudes und eine Frau kommentierte: „Das Gebäude ist komplett ausgebrannt. Die Patienten mussten in die Krankenhäuser benachbarter Städte gebracht werden. Von den 154 Überlebenden sind etwa sechzig leicht verletzt, fünf schweben noch in Lebensgefahr. Die Behörden von Talster City schließen eine Beteiligung der Spam Mafia noch aus.“ Square horchte bei dem Wort Spam Mafia auf und sah, dass wieder das Bild des alten Mannes mit dem weißen Anzug und dem weißen Hut gezeigt wurde. Doch Delaware zeigte nicht die erwartete Reaktion, sondern er blieb ruhig in seinem Sessel sitzen.

Delaware stand noch immer neben sich selbst, er sah sich, eine Topfpflanze, den Fernseher, doch nichts von dem konnte er erreichen. Während er in den Fernseher starrte, versuchte er, seine Gedanken zu ordnen. Ein brennendes Gebäude, herumrennende Feuerwehrleute, Menschen, mit Tüchern bedeckt, ein alter Mann mit einem weißen Hut... Delaware spürte, wie er auf sich selbst zulief.
„W-Wo bin i-ich?“, stotterte er und stand langsam auf.

Ete und Xander fuhren durch die Stadt. Es dauerte noch etwa fünf Minuten, bis sie die Einsatzzentrale der ASP erreichen würden. „Die letzten zwei Jahre waren für uns alle hart.“, sagte Ete, er wollte lediglich ein wenig Konversation erzielen. „Und die Spam Mafia ist stärker denn je.“, ergänzte Xander müde.
Draußen ging die Sonne bereits unter und tauchte den Himmel in ein wunderschönes Purpur. „Deswegen müssen wir unser Bestes geben, so zu stoppen. Auch Göfla macht Fehler.“, sagte Ete. Xander atmete tief aus und wartete ein paar Sekunden. „Ich habe Göfla nie wirklich kennen gelernt. Er kam in den Knast, kurz nachdem ich zur Spam Mafia kam. Aber er muss ein mächtiger Mann sein.“, sagte er leise und emotionslos. Ete brannte eine Frage, er wusste nicht ob er sie Xander stellen solle, aber seine Neugier war zu groß.
„Warum sind Sie damals zur Spam Mafia gegangen?“, fragte er, um es kurz darauf zu bereuen, da Xander ihn plötzlich anstarrte. „Wissen Sie, wie es ist, immer nur ein kleiner Mann zu sein, der nichts zu sagen hat? Ich war Gehilfe bei einer Anwaltskanzlei. Dort hat man mir lediglich vermittelt, dass ich ein Nichts bin. Dass ich immer das sein werde, was ich bin.“ Xander machte eine Pause. „Dann musste ich Ruffy, einen der Mafiosi, vor Gericht vertreten. Er war mein erster Mandant. Er war wegen Mordes angeklagt. Alles sprach gegen ihn.“, Xanders Stimme wurde zittrig und weinerlich, dennoch fuhr er fort. „Mein erster Mandant. Mein erster eigener Fall. Ich wollte es nicht versauen. Ich gab mein Bestes und lies einen Mörder freisprechen. Dann traf ich Göfla. Und er versprach mir das blaue vom Himmel. Er versprach mir, etwas ganz Großes aus mir zu machen.“
Xander konnte nicht weitererzählen, denn plötzlich wurde neben ihm die Scheibe des Wagens eingeschlagen und er starrte in den Lauf einer Schrotflinte. Auch Ete starrte auf das Fenster und sah Repko, als plötzlich auch hinter ihm die Scheibe einflog und Mr.Z ihm ein Messer an die Kehle hielt. „Verdammter Drecksbulle, du bist auch noch dran.“, knurrte dieser und schlug Etes Kopf gegen das Lenkrad, sodass dieser sofort bewusstlos war. Das Auto stand an einer wenig befahrenen Straße an einer Ampel. Weit und breit war niemand zu sehen. Mr.Z öffnete die Autotür durch das Fenster hindurch und packte Xander am Mantelaufschlag. „Und du kommst mit, du Schweinepriester.“

The_question:
TQ stand auf dem Friedhof und lauschte der Grabesrede des Priesters, der den Toten des Krankenhausattentats die letzte Ehre erwies. Neben ihm standen noch zahlreiche Leute, deren Familie unter den Opfern waren. Die Stimmung war traurig und man konnte das Jammern eines jeden Einzelnen hören. TQ blickte traurig zu Boden und seufzte. Er hatte zwar ein Leben retten können, musste aber dafür so viele im Stich lassen...

Währenddessen wurde TQ im Spam Mafia Hauptquartier durch allerlei Wanzen abgehorcht. Die Mafia bekam natürlich auch den Anschlag mit. Don Göfla hatte Befürchtungen, wer dies getan hatte, doch er war sich nicht ganz sicher.

Die Ermittlungen waren noch immer in vollem Gange. Schließlich mussten Beweise und noch ein paar Opfer unter den Trümmern geborgen werden. Christopher Chb lotste ein paar Kräne und Bauarbeiter zu sich, die vorsichtig alle Trümmer beseitigen sollten. Schließlich war der Bau eines neuen Krankenhauses geplant. Man musste nur das Fundament ebnen. Zum Glück wurden durch den Druck des Sprengstoffes nicht auch noch andere Häuser umgerissen worden. Zum Glück...

TQ fuhr nach Hause, um sich zu entspannen, und um wieder etwas zu essen. Er hatte schon seit 4 Tagen nichts mehr zu sich genommen. Er hatte dicke Augenringe unter den Augen, und sein Bart schien schnell gewachsen zu sein. "Eine heiße Dusche, etwas leckeres zu Essen und dann meinen wohlverdienten Schlaf...das wird es sein.", sagte er zu sich selbst. "Und dann auch noch diesen Bericht schreiben...", knirschte TQ durch seine zusammengebissenen Zähne.

Ete war an einen Stuhl gefesselt, er hatte eine Augenbinde und einen Knebel aus Stoff im Mund. Er wusste nicht, wo er war, er hörte zwischendurch nur jemanden etwas auf japanisch schreien. Wo Xander war wusste er nicht. Er war nur still, um vielleicht zu erlauschen wo er sich befand. Er machte sich zwar keine großen Hoffnungen, konzentrierte sich aber so sehr darauf, dass er gar nicht merkte, dass ihm eine Fliege ins Ohr sauste.

"So und nun zu dir du kleiner Verräter", sagte eine tiefe, monotone Stimme. Kurz darauf sauste eine große Faust auf Xander nieder. Er hörte etwas knacken, vermutlich war ihm ein Zahn ausgebrochen worden."Hast wohl geglaubt du kannst in Ruhe Leben, was?", zischte eine andere Stimme aus dem Hintergrund, auf diehin ein Stich durch sein Gesicht zog. Kurz darauf merkte Xander, dass entlang dieses Strichs Blut über sein Gesicht floss.Er brüllte, doch das half nicht viel...
Er wollte nach Hause, zu seiner Shinshrii, zu seiner Familie...In Frieden leben...

Dark Soldier:
Ete bekam durch sein konzentriertes Lauschen einige Schmerzensschreie Xanders mit und versuchte, sich mit aller Gewalt zu lösen. Kläglich! Er wusste nicht, was mit Xander geschah, er wusste nur, dass es grausam sein musste.
Ein weiterer, dumpfer Schrei kam aus dem Nebenraum.
Nun war es still... vielleicht etwas zu still...
"Ist Xander tot?", dachte sich Ete besorgt. "Was soll ich tun verdammt? ICH MUSS ETWAS TUN." Ete schien zu verzweifeln

Xander lag währendessen bewusstlos auf dem Boden und man hörte nur das dreckige Gelächter der Mafiosi Repko und Mr.Z.
"So, komm gar nicht auf die Idee, dass die Mafia so schnell aufgibt...", sagte Mr.Z. Repko fügte ein dreckiges Lachen hinzu.

Göfla, der sich inzwischen über den Zwischenfall mit Repko und Mr.Z amüsierte, saß immer noch gemütlich in seinem Büro.
Nebenan DJ n und Dark Soldier.
"DJ n, Dark Soldier", hallte es in seinem geräumigen Büro.
Etwa 5 Sekunden später klopfte es an der Tür und die beiden standen vor ihm. "Ja bitte, Don Göfla?", sagte Dark Soldier, der inzwischen von DJ n gelernt hatte wie man mit Göfla umzugehen hatte. Ein Grinsen machte sich auf Göflas Lippen breit. "Ihr habt doch sicher von dem Attentat auf das Krankenhaus gehört, oder?".
"Ja natürlich", antworteten beide ohne zu zögern. "War ja recht interessant, was da passiert ist.", fügte Göfla hinzu.
DJ n und Dark Soldier sahen sich ungläubig an. "Was hat das mit uns zu tun?", fragte Dark Soldier in einem recht arroganten Ton.
"Es hat nichts mit euch zu tun, nur ich würde gerne wissen, wer es war!" "Keine Ahnung Don Göfla", sagte DJ n unsicher.
"Ok, das war eigentlich alles was ich wissen wollte.", beendete Göfla das Gespräch.
Dark Soldier war verwundert über diese Fragen. DJ n verzog keine Miene, als die beiden das Büro verliessen."Was sollte diese Fragerei?".


ps: Der Künstler nährt sich von der Kritik, wenns euch gefällt, dann schreibt doch bitte per PN oder sowas an einen von uns ^^

Simon
16.11.2004, 14:30
Damit das ganze nicht in Vergessenheit gerät (da wie leider in einem schreibtechnischen Engpass gelandet sind), kommen hier mal 3 Episoden.
Nummer 1 stammt aus der Feder Repkos, Nummer 2 ist dem genialen Geiste Daens entsprungen und Nummer 3 ist ein Machwerk unseres TQ.
Viel Spass beim Lesen
Die Chronisten der Unterwelt

- Repko -
„Meine Herren, vielen Dank, dass Sie so kurzfristig erscheinen konnten“, begann Bürgermeister Grandy. Er blickte in die Runde. Er stand am Kopf eines Konferenztisches, an dem Mike Kelven, Sunny Hoffman, Arthur Dun, Sicherheitschef von Talster City und Derek Norton, ein FBI-Agent, der nach Talster City beordert wurde, um in Washington D.C. Bericht zu erstatten, saßen.
„Wie Sie wohl bereits wissen, wurde von einer uns noch unbekannten Organisation ein Anschlag auf unser Krankenhaus verübt.“, sagte er mit kräftiger Stimme. „Wir gehen davon aus, dass die Spam Mafia hinter diesen Anschlägen steckt, können dies aber nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen.“ Sunny hob die Hand. Grandy gab ihm mit einem leichten Wink zu erkennen, dass er reden solle.
„In meiner Zeit als Polizist habe ich die Spam Mafia kennen gelernt. Man kann sie bereits als terroristische Organisation bezeichnen. Dennoch suchen sie sich ihre Opfer nicht wahllos aus, sondern verüben nur Anschläge, aus denen sie einen Nutzen ziehen, oder um ein Exempel zu statuieren. Vor sozialen Einrichtungen, wie dem Krankenhaus, haben selbst sie Respekt.“, erklärte er sachlich.
Grandy kratzte sich nachdenklich die Stirn. „Sie waren einmal eine ehrenvolle Organisation, wenn man das so sagen darf. Doch ihre Vorgangsweisen wurden immer skrupelloser. Wieso sollten sie vor einem Krankenhaus noch zurückschrecken?“, fragte er.
„Göfla weiß, dass er bis jetzt nur die Stadt Talster City gegen sich hat. Und er weiß, dass solch ein feiges Attentat die nationale Aufmerksamkeit auf ihn richten würde. Er weiß, dass er gegen das amerikanische Militär keine Chance hat.“
Derek Norton erhob sich und schaute auf Sunny herab. „Sie glauben doch nicht etwa, dass wir so schnell das Militär einschalten. In Talster City herrscht noch nicht einmal Code Orange!“, sagte er anklagend, mit leichter Aggression in seiner scheppernden Stimme.
Sunny starrte den untersetzten Mann an. Hätte er raten müssen, hätte er Norton für einen Bürohengst gehalten, einen Unternehmer oder einen Börsenspekulanten. Dieser Mann mit der weiten Stirnglatze und der dicken Brille war ein Staatspolizist?
Sunny wollte sich nicht so von einem Mann anfahren lassen, der sich Polizist nannte und wohl noch nie einen Menschen hatte sterben sehen. Doch so waren sie, die FBI-Agenten. Hielten sich aufgrund ihrer College-Abschlüsse und ihrem Staatsposten für etwas Besseres.
„Ich habe ja nicht verlangt, dass das Militär eingesetzt wird.“, warf Sunny zurück und sah wieder zu Grandy. „Trotzdem würde ich Ihnen empfehlen, Mister Grandy, Code Orange auszurufen. Ich bin mir sicher, dass Arthur derselben Meinung ist.“
Kaum hatte Sunny ausgesprochen, richteten sich alle Blicke auf Arthur Dunray, der peinlich gerührt um sich schaute und nach Luft schnappte, bevor er entschlossen aufstand und um den Tisch herum schlenderte. „Ich denke, dass Code Orange noch etwas zu früh ist. Wir sollten abwarten, bis ein Ergebnis vorliegt, wer denn nun das Attentat verübt hat.“, sagte er, die Arme auf dem Rücken verschränkt „Und bis dahin sollen noch weitere Menschen sterben?“, fragte Sunny empört. Dun schenkte ihm vorerst keine Beachtung. „Handelt es sich dabei tatsächlich um die Spam Mafia, so empfehle ich, Code Orange auszurufen. Die Spam Mafia ist in dieser Stadt zu Hause, und wenn sie das Attentat verübt haben, ist der Kern der Gefahr genau hier.“ Er machte eine Kunstpause und blickte in die Runde. Bis auf das Kopfschütteln Sunnys bekam er keine Reaktion zu sehen.
„Ich bin mir sicher, dass es nicht die Spam Mafia war.“, sagte dieser gelangweilt. Grandy lies Sunny mit einer Geste verstehen, dass er Arthur Dun aussprechen lassen sollte.
Dun fuhr mit der Hand durch sein schütteres, mausgraues Haar, bevor er wieder platz nahm und fortfuhr: „Ein orangener Alarm ist nur vonnöten, wenn die Gefahr von ihre Auswirkungen an ihrem Zentrum zeigt.“ Sunny winkte verachtend ab, Derek Norton nickte langsam und Kelven saß noch immer an der anderen Seite des Tisches und schwieg. Er saß dort, wie ein stiller Beobachter, der das Geschehen auf sich wirken ließ und offen für die Meinungen Anderer war.
Grandy stand noch immer am Kopfende des Tisches und schien konzentriert nachzudenken.
„Mike, was denkst du?“, fragte er schließlich. Kelven lächelte leicht. Er hatte mit dieser Frage gerechnet. Bei jeder Sitzung wurde er um seinen Rat gefragt, wenn Grandy sich unschlüssig war und für gewöhnlich wurde sein Rat angenommen.
Sunny betrachtete aufmerksam das wache Gesicht seines Vorgängers. Er meinte, ihm ablesen zu können, dass er noch nicht wusste, was mit seiner Tochter und Xander passiert war.
Kelven erhob sich langsam und setzte zu einer kleinen Rede an.
„Meine Herren, ich sehe die Befürchtungen von Mister Hoffman durchaus ein, doch auch die Vorsicht von Mister Dun, vor einer Massenpanik, ist löblich. Ich denke, es wäre das beste, wenn wir Code Orange tatsächlich erst ausrufen, wenn wir davon überzeugt sind, dass die Spam Mafia hinter all dem steckt. Und dennoch – wenn wir den Täter bis in drei Tagen noch nicht ermittelt haben, so geht noch immer Gefahr aus, und wir sollten wir auf orangenen Alarm gehen.“
Grandy nickte wieder langsam und kratzte sich wieder an der Stirn, was er immer tat, wenn er mit wichtigen Entscheidungen rang. Seine Gedanken wurden von einem Klopfen an der massiven Holztüre hinter ihm zerstreut. Er drehte sich um und lief zur Türe hin, um sie zu öffnen. Hinter der Türe stand sein Sekretär Joe Joe. „Was ist los, Joe? Ich bin hier in einer wichtigen Besprechung.“, flüsterte er dem Mann zu. Joe Joe winkte mit einer dicken Videokassette. „Die hab ich vor fünf Minuten vor dem Rathaus gefunden. Das sollten Sie sich mit den Herren dringend ansehen.“, sagte er. Grandy schaute auf seine Armbanduhr. „Also gut, senden Sie es auf den Bildschirm hier drin!“ Joe Joe nickte und schloss die Türe wieder. Grandy kehrte zu dem Tisch zurück. „Mein Sekretär hat anscheinend ein wichtiges Videodokument gefunden, das wir uns vielleicht ansehen sollten. Er hat mir noch...“ Seine Stimme wurde von dem Rauschen des Bildschirmes unterbrochen. Kurz darauf erschien das Bild von einem leeren Tisch. Man hörte Schritte und ein Mann lief ins Bild, um sich auf den Stuhl zu setzen.
Es war Göfla.
„Guten Tag, Mister Grandy.“, sagte dieser mit widerhallender Stimme. „Wie Sie wissen, hatten wir in letzter Zeit einige Differenzen. Ich weiß, dass Sie sich durch unsere Anwesenheit gestört fühlen, doch auch wir tun unsere Arbeit, genauso, wie Sie! Und manchmal erfordert unsere Arbeit eben ihre Opfer.“ Grandy bekam einen trockenen Mund als er den alten Mann auf dem Bildschirm anstarrte.
„Ja, ich habe den Anschlag auf das Krankenhaus zu verantworten. Talster City ist meine Stadt.“ Der Bildschirm wurde schwarz.
Ein wildes Stimmengewirr machte sich zwischen den vier Anwesenden breit, während Grandy noch immer den Bildschirm anstarrte.
Schnell schritt er zur Türe. „Joe Joe, bereiten Sie für mich schnell eine Presseerklärung vor.“ Er drehte sich zu Arthur Dun um. „Ich rufe hiermit Code Orange aus!“

DJ n stand neben Göflas Schreibtisch, während dieser an seinem Schreibtisch saß. „Mein Don, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee war.“, begann er und sah dabei in das regungslose Gesicht des Paten. „Jemand macht mir Konkurrenz. Jemand will mir meine Stadt wegnehmen. Ich will wissen, wer es ist. Der Köder ist ausgelegt.“, murmelte Göfla müde und unbeeindruckt.
DJ n verdrehte die Augen und lehnte sich auf den Tisch, um auf einer Augenhöhe mit ihm zu sein. „Aber wir riskieren, dass die uns das Militär auf den Hals hetzen. Gegen das Militär und das FBI sind selbst wir machtlos.“, sagte er mit spitzem Ton.
„Zum Ausnahmezustand dauert es noch lange.“, antwortete Göfla. „Ich lasse niemanden an meinem Thron sägen. Niemand nimmt mir meine Stadt weg!“

- Daen vom Clan -
Begleitet vom feinen Klirren der edlen Kristallgläser, aus denen die beiden Asuka-Schwestern sich gerade zuprosteten, hallte Gekicher und das Rascheln von Stoff durch den kleinen Raum des Hauses, das inmitten der Hafenanlagen von Talster City stand.
Die beiden Schwestern waren gutgelaunt und nahmen neben Champagner gerade einen kunstvoll hergerichteten, sehr großen Salatteller zu sich, während Genji, Snake's Bite, Savage und Manga-Protector, dessen Wunden Tag für Tag besser verheilten, ruhig und stramm im Raume standen.
"Das mit dem Krankenhaus...", fing Felis an und schlürfte geräuschvoll den Inhalt einer Muschel, "...war ein voller Erfolg, Respekt, meine Herren, Respekt! Ich denke, auf dieser Basis können wir mehr und mehr unseren Plan verwirklichen und unserer Schwester dies zum Abschied schenken, was sie sich am meisten gewünscht hatte - diese Stadt! Sind erst einmal die Mafia zerschlagen und hat erst einmal die Korruption und Intriganz Einzug gehalten in die Stadtverwaltung, dann wird ohne unser Wissen und ohne unsere Zustimmung nichts mehr möglich sein und alle sollen sie kriechen im Staube unserer Glorie und auch unserer Rache werden und wollen wir Genüge tun."
In Felis' Blick lag eine Härte und Grausamkeit, welche die beistehenden vier Männer Schaudern machte.
"Nun, " meinte Vidora aufgeräumt, "wir haben weitere Aufträge für euch: Genji, Savage und Snake, ihr werdet euch den Inhalt dieser Diskette peinlich genau ansehen und selbst entscheiden, wie ihr damit zu verfahren habt, verschwindet!", schloss sie mit einer lässigen Handbewegung und die vier Männer wandten sich wortlos zur Seite, um den Raum zu verlassen.
"HALT!", schoss es scharf durch den Raum und die vier blickten ihre beiden neuen Herrinnen an. "Ich habe nicht gesagt, dass Manga gehen kann...", grinste Vidora böse und winkte abermals mit der zarten Hand, um den anderen Drei zu bedeuten, dass sie den Raum verlassen dürften. Genji und Snake warfen Manga noch einen mitleidigen Blick zu und dieser schluckte schwer, als er mit gesenktem Kopf in der Mitte des Raumes stehenblieb und auf weitere Gemeinheiten der beiden Schwestern wartete, während er sich gedanklich zähneknirschend fragte, wie es nur dazu kommen konnte, dass die einstige Bewunderung der Triaden für seine Fähigkeiten so schwinden konnte und wie sich ihre Organisation verändert hatte. Dereinst waren sie Schmuggler und erwirtschafteten gutes und schmutziges Geld, doch nun waren sie zu einer Handvoll Terroristen verkommen, denen das Leben eines Zivilisten nicht mehr wert war, als ein Haufen Schmutz. Manga hatte noch nie Probleme damit gehabt, Köpfe einzuschlagen, zu foltern oder sich zu prügeln, doch waren seine Gegner bisher stets Männer und Frauen, die wussten, auf was sie sich eingelassen hatten, Polizisten oder Mitglieder konkurrierender Gangs, doch für Terror hatte der stämmige Chinese nie großartig etwas übriggehabt und verurteilte die Machenschaften seiner beiden neuen Herrinnen auch scharf, was er jedoch in deren Beisein nie laut zur Aussprache brachte.
Erschrocken merkte er, das sein innerer Monolog ihn die Anwesenheit der beiden Frauen hatte vergessen lassen, die ihn mittlerweile musterten und böse lächelten.
"Für dich, Manga-Chan, haben wir einen anderen Auftrag... ein Auftrag der wichtig ist, jedoch deine geistigen Fähigkeiten nicht übersteigen wird." Felis lachte glockenrein und Manga musste an sich halten, um nicht wie ein wilder Stier vor Wut mit den Füßen zu scharren.
"Geh hinaus in die Stadt, mein Diener, und besuche dort alle Kneipen, die du findest. Verbreite dort, dass die Mafia hinter dem Anschlag auf das Krankenhaus steckt und schüre den Hass auf die Mafia, hast du verstanden?"
Manga nickte nur kurz und war froh, den Raum verlassen zu können, während er hörte, wie die beiden Schwestern hinter ihm ihr Mahl fortsetzten.
Draußen angekommen griff er sich seine dicke Lederjacke, steckte zwei Uzis ein und einen Satz guter Schlagringe. Dann kontrollierte er sein Aussehen und verließ über Umwege das Versteck der Triaden um sich in das nächtliche Talster City zu werfen, das sich grell und laut abhob, vom Rest der nachtschlafenden Welt.

Mehrere Stunden später fand Manga sich leicht beschwipst und vollkommen ratlos auf dem tropfnassen Bordsteinen von Talster City wieder, deren Verlauf er schnell folgte, um wieder zum Hafen zu kommen. Er hatte den gesamten Abend lang getrunken und geplaudert, doch war er während seiner abendlichen inszenierten Sauftour immer ratloser geworden, denn als Erstes war er im "Devils-Heaven" eingekehrt, einer wilden Rockerkneipe um mit ein paar der dort versammelten russischen Schmuggler und Schläger zu sprechen, doch kaum hatte er die Sprache auf den Anschlag gebracht, fing die Menge an, auf die Mafia zu schimpfen.
Hielt der Chinese dies anfangs noch für einen Zufall, so wurde er alsbald eines Besseren belehrt, denn so ziemlich jeder Angesprochene in jeder Kneipe schien bereits zu glauben, dass die Mafia hinter dem Anschlag steckte und so wurde Manga mit der Zeit immer ratloser, freute sich aber, dass somit von den wahren Tätern dieser schändlichen Aktion abgelenkt wurde.
Und während er seinen Gedanken nachhing und seinen Schritt beschleunigte, um schnell wieder am Hafen zu sein, stockte er plötzlich und drehte sich langsam zur Seite, wo er in der Auslage eines Elektronikgeschäftes einen Fernseher sah, der die Nachtausgabe der lokalen Nachrichten ausstrahlte und dort im Teletext las, dass sich die Mafia bereits öffentlich zu dem Anschlag auf das Krankenhaus bekannt hatte und Bürgermeister Grandy versicherte, Maßnahmen gegen diese Terroristen einzuleiten.
Völlig perplex kratzte sich Manga-Protector am Kopf und murmelte: "Jetzt verstehe ich gar nichts mehr...!"

- TQ -
Es war schon sehr spät, als Roper sich einen Becher Kaffee aus der alten Getränkemaschine im ASP-Hauptquartier holte. Er gähnte einige Zeit lang, bevor er sich an seinen großen Holzschreibtisch setzte und sich die Akte mit dem Krankenhausunfall durchlas."98 Tote, 87 Schwerverletzte...ICH KANN EINFACH NICHT GLAUBEN DASS DAS DIE SPA..." er wurde vom aufspringen der Tür unterbrochen. Herein kamen TQ und Chbi_TrnkZ. Sie hatten sich ein bisschen besser kennen gelernt seit dem Krankenhausunfall und schienen gute Freunde geworden zu sein .>Ich muss noch den Bericht für die Mafiosi schreiben...< dachte TQ, und um schnell vom Thema zu wechseln, meinte er, er müsse kurz weg und mache Dienstschluss. "Ich geh dann mal Leute, bye!" sagte er in die recht kleine Nachtschicht-Runde. Es kam ein mehrstimmiges "Tschau TQ!" und TQ verließ den Raum. An der frischen Luft fuhr er sich durch sein schwarzrotes, glänzendes Haar, holte tief Luft, ging zu seinem PKW und fuhr in Richtung Wohnung. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten. Daheim angekommen, sperrte er seinen Wagen zu, zog seine Wohnungsschlüssel und ging in seine kleine, jedoch recht nett eingerichtete Wohnung. Er ging in sein Arbeitszimmer, in dem ein Computer, ein Fernseher, sowie ein hübscher, gemütlicher Sessel stand. Er fuhr seinen PC hoch, schaltete den Fernseher ein und ging schnell in die Küche, um sich etwas zu essen zu machen.
Es war wieder nur ein Fertiggericht. TQ liebte dieses Zeug. Es war einfach zu machen, schmeckte gut und war komplett versalzen. Genauso wie TQ es mochte. Nach etwa 10 Minuten kam TQ mit einem dampfenden Kochtopf in sein Arbeitszimmer, stellte den Topf auf seinen Tisch neben den PC, setzte sich dahinter und öffnete seinen Bericht. Es fiel ihm noch immer schwer, seine Freunde zu verraten. Er hatte noch immer lange überlegt, wie er den Klauen der Spam Mafia entkommen könnte. Doch er hatte vor, ein klein wenig mitzuspielen und auf den richtigen Zeitpunkt zu warten. Während er tippte, schlürfte er immer etwas von dem Inhalt des Topfes, ohne sich wirklich auf den Geschmack zu konzentrieren. Er tippte und tippte bis in die Nacht hinein, bis er schließlich so müde war, dass er vor seinem PC einschlief.

9:30...ein nervtötendes Geräusch, dass klang, wie wenn man einem Huhn den Schnabel umdrehen würde. TQ stöhnte und brummte, bis er auf die Uhr sah. "Heilige Scheisse! Schon so spät!? Ich muss ins Büro!" und mit diesen Worten zog er sich schnell seine Jacke an, packte seine Dienstsachen ein und druckte den Bericht aus. Er packte diesen jedoch nur schlampig ein, sodass er halb rausguckte. Aber auf dies achtete er nicht wirklich...

DJ n

Dennis
01.12.2004, 18:41
Halloooooo, wir sinds wiiiieeeedeeeeeer.
Heute mit DJ n und Yoshi Green

DJ N:
Außer Atem betrat klopfte Manga an die große rostige Metalltür, hinter welcher sich das Zimmer von Felis und Vidora befand. „Herein.“ kam die Antwort dumpf durch die Metalltür und Manga schob diese, noch immer schwer atmend auf. „Was machst du schon hier?“ fuhr ihn Felis an und durchbohrte ihn mit ihren Blicken.
Beide Schwestern lagen auf einer mit dunkelblauen Samt bezogenen Couch und trugen enge schwarze Kimono.
„Es geht um den Auftrag...“ begann Manga, wurde aber von Vidora unterbrochen. „Was ist damit?“ fuhr sie ihn scharf an. „Es scheint mir jemand zuvor gekommen zu sein. Alle, mit denen ich gesprochen habe würden liebend gerne Göfla oder einen anderen Mafiosi in die Finger bekommen.“ sagte Manga. „Wie meinst du das? Drück dich gefälligst klarer aus!“ fauchte Felis und Vidora verengte ihre Augen zu katzenähnlichen Schlitzen. „Die Mafia hat sich bereits zu dem Anschlag bekannt. Im Fernsehen haben sie gesagt, sie hätten ein Video erhalten, auf dem sich Don Göfla persönlich zu den Anschlägen bekennt. Die ganze Stadt scheint sich nun gegen die Spam Mafia gestellt zu haben.“ sagte Manga mit unverhohlener Verwirrung. Felis und Vidora sahen einander an. Die beiden Frauen schienen, ebenso wenige wie Manga-Protector, eine Ahnung zu haben, was die Spam Mafia damit bezwecken wollte, wenn sie die Verantwortung für den Anschlag übernahm und damit die Regierung und die Bevölkerung von Talster City gegen sich hatte.
„Seltsam, nicht wahr, Felis?“. „Ja... warum sollte Göfla sich freiwillig zu einem Anschlag bekennen, den er nicht zu verantworten hat?“. „Entweder wird der alte Mann senil oder es steckt mehr dahinter.“. „Du glaubst, er könnte einen Plan haben?“. „Wäre schon möglich... wir müssen auf der Hut sein.“. „Ja... und wenn die Situation eskaliert? Ich meine, wenn sie den Ausnahmezustand ausrufen? Dann haben wir auch ein Problem.“ „Liebste Schwester... so weit wird es nicht kommen. Und selbst wenn! Wir haben noch immer unsere Familie zu Hause. Sie werden uns sicher helfen und den Tod von Asuka-Chan rächen.“.
Die Frauen sahen einander an und Felis strich Vidora mit einer zärtlichen Bewegung durch das schwarze Haar und murmelte etwas auch chinesisch, bevor sie sich zu Manga drehte. „Du kannst gehen.“.

DJ n war wieder in sein Quartier zurückgekehrt und versuchte, von neuen zu meditieren. Das Zimmer war erfüllt von leiser Musik und dem Geruch der Räucherstäbchen, die DJ n abbrennen ließ. Doch so sehr DJ n versuchte, sich zu konzentrieren, er schaffte es nicht. Die neusten Ereignisse, der mysteriöse Anschlag auf das Krankenhaus und das Bekennervideo von ihnen, das alles gab DJ n zu denken. Sollte die Regierung tatsächlich den Ausnahmezustand ausrufen, so würde die Herrschaft von Don Göfla auch nicht mehr lange währen, das wusste nicht nur DJ n, dass wussten alle und vor allem Göfla wusste es am besten. Doch er schien sich sehr sicher zu sein, als er das Bekennervideo an den Bürgermeister schickte. DJ n hoffte, dass der Plan, den der Pate sicherlich haben würde, auch aufgehen würde. >>Was ist, wenn er nicht aufgeht? Was, wenn es schief läuft?<< fragte sich DJ n, schalt sich jedoch im nächsten Moment für diese Gedanken. Er vertraute seinem Paten und dessen kühlen Verstand. Der Plan würde aufgehen und Göfla würde wieder der unbestrittene Herrscher der Unterwelt und der Stadt Talster City sein.
Mit diesen Gedanken versuchte DJ n erneut, seine Meditation fort zu setzen, jedoch noch immer erfolglos. Daher gab er es auch auf. „Das wird wohl erst mal nichts.“ seufzte er, wechselte die CD und widmete sich, nun mit Metal-Musik im Hintergrund, dem Kampftraining gegen den hölzernen Mann und seinem Sandsack.

Als Xander wieder zu Bewusstsein kam, fand er sich in einer Zwangsjacke auf PVC-Boden liegend. Vor seinen Augen drehte sich alles. Daher schloss Xander die Augen und versuchte ruhige zu atmen und die Ereignisse zurück in sein Gedächtnis zu rufen, die in der letzten Stunde vorgefallen waren. Langsam drängten sich Bilder von Repko und MR.Z vor sein geistiges Auge, wie sie beide lachten und immer wieder auf ihn einschlugen.
Xander kniff die Augen zusammen und bemerkte, wie Tränen seine Wagen hinunter rannen und ein pochender Schmerz in sein Gesicht trat. >>Diese... Schweine... hoffentlich geht es Ete gut...<< dachte Xander, der nun neben dem Schmerz in seinem Gesicht auch Schmerzen im Brustkorb, Magen und an seiner rechten Schulter spürte. Immer mehr Tränen rannen sein Gesicht runter. Tränen des Schmerzes, der Angst und Verzweiflung.
Dies war, so wusste er, nur ein Vorgeschmack darauf, was ihm noch erwarten würde. Don Göfla sprang immer sehr hart mit Verrätern um und Xander war ein Verräter wie aus dem Buche.
Noch während Xander sich Gedanken machte, was Göfla mit ihm machen würde, kam ihm DJ n plötzlich in den Sinn, wie er ihn damals vor El Desmundo in Schutz nahm und etwas sagte, was ihm Nächte lang wach hielt: „Jetzt... schuldest du mir einen Gefallen. Und auf diesen werde ich früher oder später zurück kommen, Xander, und dann solltest du beten, dass ich nicht von dir dein Leben einfordern werde.“
Ein Schauer lief über Xanders Rücken. Die Kälte, mit der DJ n diesen Satz gesagt hatte...
Doch da fiel Xander etwas ein. Ein Plan, mit dem er den traditionsbewussten DJ n dazu benutzen konnte, sein Leben zu retten. Es erschien zwar alles riskant, doch es war seine einzige Möglichkeit und er betete, dass es klappen würde.


Yoshi:
Dr. Azrael war jetzt schon einige Tage in einem kargem, fensterlosen Raum gefangen. An der Rückseite stand ein einfaches Bett. Das heißt, eigentlich war es nur ein Metallgestell mit einer Decke – nicht gerade sehr gemütlich. Immer wenn Azrael aufwachte, fühlte er sich wie gerädert.
Sein Zeitgefühl hatte er schon längst verloren. Er hatte weder eine Ahnung, welchen Tag sie heute hatten, wie viele Tage er schon gefangen war, oder ob es überhaupt gerade Tag oder Nacht war. Seine Armbanduhr und sein Handy waren ihm abgenommen worden.
Als die beiden Männer mit ihn in ein Auto gestiegen waren, was vor dem Leichenschauhaus parkte, war ihn ein Schwamm mit Chloroform auf den Mund gedrückt worden, schon wenige Sekunden später hatte er das Bewusstsein verloren.
Als er wieder aufwachte, befand er sich im Kofferraum eines Wagens. Er hatte keine Ahnung, wo sie lang fuhren und verlor sowieso nach ein paar Minuten wieder die Besinnung. Das ging ein paar Male so weiter, bis Azrael auf einmal in dem eben besagten Raum aufwachte.
Ein Tablett mit Brot, Butter und Käse sowie einer Flasche Wasser standen auf dem Boden. Daneben ein Handtuch, eine Schüssel mit Wasser und eine Rolle Toilettenpapier.
Im erstem Moment hatte Azrael etwas seltsam geguckt, aber dann fiel ihm das kleine Loch in einer Ecke des Raumes auf, welches mit einer Pappe abgedeckt war. Die „Toilette“.
Der Arzt wusste nicht genau was in dem Essen war, aber immer, wenn er etwas zu sich nahm, wurde er kurze Zeit später müde und schlief wieder ein.
Wenn er aufwachte, stand ein neues Tablett mit Essen da und die Waschutensilien waren auch erneuert worden.
Er hatte zwar mehrfach versucht, dem Hunger zu widerstehen, aber das grummelnde Gefühl in seinem Magen war einfach unerträglich gewesen. „Wahrscheinlich“, dachte er, „betäuben sie ich immer wieder, damit ich nicht versuche zu fliehen. Aber wie sollte ich denn hier ausbrechen? Und: Was haben sie davon, mich hier dahinvegetieren zu lassen? Da stimmt doch irgendetwas nicht...“

Aus DJ n Zimmer hörte man gedämpfte Musik. Dark Soldier stand an der Tür und hatte schon die Hand erhoben um anzuklopfen, besann sich aber dann anders und ging wieder. Er verließ das Gebäude der Spam Mafia ganz und gar, und betrat die belebteren Straßen durch einen Seitenweg. Als ehemaliger Straßenjunge wusste Dark Soldier, wie man sich in der Menge bewegt, ohne aufzufallen. Er schlenderte ziellos durch die Stadt und war sich dessen eigentlich auch nicht wirklich bewusst. Versunken in seine Gedanken, die um sein bisheriges, sein jetziges und sein zukünftiges Leben kreisten, trugen ihn seine Füße in die Nähe seines Elternhauses.
Erstaunt blickte Dark Soldier auf, als ihm bewusst wurde, wo er sich befand. Sein Elternhaus lag in der nächsten Straße, keine 500 Meter entfernt. Er wusste nicht warum, aber auf einmal fingen seine Knie an zu zittern.
Langsam ging er weiter und blieb schließlich an dem weiß gestrichenen Gartenzaun stehen. Es war schon dunkel und Dark Soldier konnte dadurch gut ins Wohnzimmer sehen, wo gerade die Familie zusammensaß und das Abendessen einnahm.
Er konnte seine Mutter sehen, deren Sorgenfaltern tiefer denn je waren, seinen Vater, der wie immer einen ernsten Gesichtsausdruck hatte. Sein Bruder, seine Schwestern..... dem jungen Mann lief eine einsame Träne über die Wange.
Ruckartig, einem plötzlichen Impuls folgend, drehte er sich um und rannte die Straße wieder zurück ins Zentrum der Stadt. Er sah nicht mehr, wie sich eine Gestalt aus dem Schatten des Hauses löste und ihm langsam nachging. Auch das leise Zischen, das an eine Schlange erinnerte, hörte er nicht mehr.

Als Dr. Azrael das nächste mal aufwachte – hatte sich eigentlich nichts verändert, es stand wie immer ein neues Tablett mit Essen auf dem Boden. Seufzend erhob sich der Mann von seiner Liege und schritt zur Tür, um sich das Toilettenpapier zu holen. Als er aufguckte, fiel ihm auf, dass die Tür wohl nicht richtig geschlossen war. Jedenfalls konnte er erkennen, dass sie ein minimales Stückchen aufstand. Vorsichtig näherte er sich der Tür und drückte sie ganz sachte auf - es ging.
Auf Azraels Gesicht erschien ein Lächeln, als hätte er soeben die Welt vor ihrem Untergang gerettet. Leise trat er auf den Gang hinaus. Ihm blieb nur die Möglichkeit sich nach rechts zu wenden, denn sein „Zimmer“ lag am Ende eines langem Flures. Während er so leise wie möglich den Gang herunterschlich, in dem sich keine andere Tür befand, vernahm er ein Summen welches, je näher er sich der Biegung des Flures näherte, stetig lauter wurde.
Azrael lugte um die Ecke und sah eine Tür. Vorsichtig näherte er sich ihr und lauschte kurz, ob sich dahinter Leute befanden. Aber abgesehen von einem monotonen Summen war nichts zu hören.
Azrael nahm all seinen Mut zusammen und öffnete die Tür. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber bestimmt nicht das. Garantiert aber nicht das, was er jetzt erblickte. Hunderte Computer standen in einem Raum, der die Größe einer Turnhalle hatte. Unverkennbar war der Geruch von Wodka der in dem Raum hing.
Neugierig geworden, ging Azrael zu einem der Computer und sah, dass hier ein neues Computerspiel lief, Anscheinend wurde es vom Computer gesteuert, denn der Held bewegte sich von alleine und tötete ein Monster nach dem anderen. Azrael schaute sich verwirrt auch die anderen Computer an, die um dem, auf dem das Spiel lief herum standen. Als er sah, was auf den Monitoren geschah, wurde ihm allmählich klar, mit wem er es zu tun hatte. Jeder Computer machte Screenshots von dem Spiel und schnitt vollautomatisch eine Figur davon aus. Um sie einzeln als Bilddatei zu speichern. In Fachkreisen wurde das „klauen“ von Grafiken auch rippen genannt....

Dark Soldier hatte sich wieder halbwegs beruhigt. Nachdem er sich zwei Bier im Supermarkt gestohlen und beide Flaschen in einem Zug geleert hatte, wurde er wieder ruhiger. Er wusste nicht, was diesen Gefühlsausbruch ausgelöst hatte, aber eigentlich wollte er es auch nicht wissen.
Er beschloss, ein bisschen zu trainieren und wieder Geld in sein Portmonee zu füllen. Taschendiebstahl ist für einen Straßenjungen überlebenswichtig. Er suchte sich einen recht jungen Mann aus, der in einem Trenchcoat unterwegs war. Junge Leute bergen zwar immer eine Gefahr, weil sie sportlicher sind als ältere, aber Dark Soldier wollte sich selbst auf die Probe stellen. Als der Mann an einer roten Ampel anhielt, stellte sich der junge Mafiosi unauffällig neben ihn und schob bedächtig seine Hand in die Tasche des Mannes.
Der packte blitzschnell Dark Soldiers Arm und drehte ihn auf den Rücken. „Das würde ich lieber nicht versuchen du kleine Ratte“, zischte er in sein Ohr und bugsierte ihn in eine dunkle Nebenstraße.
„So, und jetzt stellen wir mal einiges klar“, sagte der Mann und ließ unheilvoll seine Finger knacken. Dark Soldier hielt sich seinen Arm und blickte trotzig in das Gesicht des Fremden. Beide erstarrten. „Du, Dark Soldier?“, fragte der Fremde, der nun kein Fremder mehr war, erstaunt. „DJ n?“, ächzte der Junge. „Das t-t-tut m-m-ir l-leid“, fing er an zu stottern. „I-I-In d-deinen Trenchcoat h-hab ich d-dich gar nicht erkannt“ Gleichzeitig redete er so schnell, dass DJ n schon befürchtete er würde einen Knoten in die Zunge bekommen.
„Schon gut“, sagte der Asiat, „Ich bin Inkognito um dich zu suchen und zu schützen. Don Göfla hat nämlich herausgefunden, dass wir einen Maulwurf bei unseren Computerheinis haben. Es wurden Informationen über dich veröffentlich und du schwebst in größerer Gefahr, als du ahnst!“
Dark Soldiers Kinnlade klappte runter. Er in Gefahr? Er war doch nur ein junger Erwachsener. Wer konnte schon an ihm Interesse haben?
„Ganzzzz recht DJ n.“, zischte auf einmal ein Schatten, der näher kam. „Der Junge schwebt tatsssächlich in grossser Gefahr. Ich wette, sogar in grösssssserer, als DU ahnsssst.“
Die beiden Mafioso waren wie erstarrt und jegliches Blut wich aus ihrem Gesicht

Dizzy
17.12.2004, 12:29
Hier 2 neue Episoden aus dem Hause der Schriftsteller :D

Repko:

DJ n erkannte Snake’s Bite sofort. Nächtelang hatte er die Gesichter der Triaden in seinen Träumen gesehen. Er konnte die schrecklichen Ereignisse auf der Gefängnisinsel nicht vergessen. Vorsorglich ging er in Kampfstellung. Snake’s Bite wäre niemals so dumm und würde zwei Mafiosi auf einmal angreifen. Er musste irgendeinen Plan haben. Oder er war stärker, als DJ n dachte. „Was willst du hier?“, fragte DJ n mit allem Hass, den er aufbringen konnte. „Ich habe deinen kleinen Freund gesssucht.“, zischte Snake’s Bite „Wasss für ein Zzzufall, dasss ich auch noch auf dich treffe.“
„Bleib dicht hinter mir.“, flüsterte DJ n Dark Soldier zu. Dieser leistete still Folge und huschte hinter den großen Japaner.
DJ n starrte Snake’s Bite an, der nur still und ohne Regung dastand. Auf einmal flog etwas auf ihn zu. DJ n konnte gerade noch ausweichen und sah, wie eine Schlange auf Dark Soldiers Körper zuflog. Er drehte sich zu Snake’s Bite um, der aber gerade um eine Ecke huschte und verschwunden war. Mit einem Satz sprang DJ n auf und riss die Schlange von Dark Soldiers Körper. Mit aller Kraft die er hatte, schleuderte er sie gegen eine Hauswand. Die Schlange war sofort tot.
„Das blöde Mistvieh hat mich gebissen.“, wimmerte Dark Soldier und sank langsam zu Boden. DJ n kniete sich neben ihn. „Wo?“, fragte er schnell. Dark Soldier zog den Reisverschluss seiner Jacke auf und zeigte auf eine Stelle neben seinem Hals. DJ n sah zwei leicht blutende Einstiche in der Haut. Um sie herum hatte sich ein kleiner, blauer Hof gebildet.
Sofort legte er seine Lippen auf die zwei Einstiche und begann, zu saugen. Nach ein paar Sekunden spuckte er eine Mischung aus Speichel und Blut neben sich auf den Boden, um kurz darauf Dark Soldiers Wunde weiter auszusaugen.

TQ lief an einer Grundschule vorbei und steuerte auf eine Telefonzelle zu. Eine Scheibe der Zelle war eingeschlagen, eine weitere wies bereits Risse auf. Von den ehemals vier Telefonbüchern waren zwei komplett zerfetzt, die zwei anderen waren voller Eselsohren und Knicke. Mit schwarzem Filzstift waren auf die Innenseite der gelben Wand ein paar Botschaften gekritzelt. „SlapY was here.“, “In dieser Telefonzelle verlor ich meine Unschuld, Dave D.“ und viele weitere mehr oder weniger sinnvolle Sprüche.
TQ kramte in seiner Tasche und zog den Bericht heraus, den er geschrieben hatte. Er überflog die drei Seiten kurz. „Fünf neue SWAT-Mitglieder... Spam Mafia wird für das Attentat verantwortlich gemacht, aufgrund von Göflas Bekennervideo... Etat für die nächsten zwei Monate erweitert...“, flüsterte er vor sich hin. Als er von der Vollständigkeit überzeugt war, öffnete er eines der Telefonbücher. Er schlug durch die Seiten, bis hin zum M. Hier musste er seinen Bericht verstecken. Widerwillig fasste TQ nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer, die man ihm gegeben hatte. Am anderen Ende der Leitung konnte er zuerst nur ein gegrunztes „Ja?“ hören, erkannte die Stimme aber nicht wieder.
„Hallo Mutter, ich habe den Kuchen gebacken!“, sagte TQ und kam sich beim runterleiern der Losung ein wenig blöd vor.
„Sehr gut. Der wird mir hoffentlich schmecken. Ich schicke deinen Onkel, der soll ihn holen. Aber du weißt ja, dass er dich nicht sehen will.“
TQ verstand die Botschaft. Er sollte sich nun von der Telefonzelle entfernen, die Mafia wollte damit wohl verhindern, dass er die Fährte aufnahm und sie jagte. „Tschüss Mutter.“, zischte er, bevor er den Hörer schwungvoll in die Halterung schlug.

„Mir ist schlecht.“, klagte Dark Soldier, der, sich auf DJ n stützend, käseweiß im Gesicht durch die Gassen schlurfte. „Es ist nicht mehr weit.“, sagte DJ n beschwichtigend. „Und Psycho hat für alles ein Gegenmittel.“, DJ n lallte ein wenig, da ihm das Schlangengift die Zunge betäubt hatte. Als er vor dem hohen Zaun des Sanatoriums stand, blickte er sich hastig und prüfend um, bevor er hastig eintrat und Dark Soldier durch die Türe schleppte.
Im Gebäude steuerte DJ n sofort auf sein Zimmer zu. Dort angelangt, legte er Dark Soldier behutsam auf seine Pritsche. „Warte hier.“, sagte er befehlend, wusste aber nicht, ob Dark Soldier überhaupt noch bei Bewusstsein war.

Genji saß noch immer vor seinem Rechner. Die Diskette, die er von seinen zwei Herrinnen erhalten hatte beinhaltete eine komplette Datenbank in form eines Navision-Dokumentes. In ihr waren sämtliche Informationen über die Spam Mafia enthalten – lediglich ihr Standort oder wenigstens ein Anhaltspunkt dazu fehlte. Staunend überflog er die zahlreichen Akten über einzelne Mitglieder, Pläne zu Einrüchen, potentiellen Attentaten und Einkaufslisten für Waffen und Sprengstoff.
Hinter ihm öffnete sich die Türe und Vidora trat ein. „Und? Schon was wichtiges rausgefunden?“, fragte sie ungeduldig. Genji drehte sich schnell zu seinem Bildschirm um. „Diese ganzen Attentatspläne... Ich halte sie für unrealistisch. Es sind vielleicht Entwürfe, Ideen, oder sowas, aber nichts Ernstes.“ Vidora schlug ihn mit der Hand gegen den Hinterkopf. „Dann finde etwas nützliches, du hirnverbrannter Idiot!“, fluchte sie. In Genjis Kopf spielten sich bizarre Fantasien ab, in denen er die Köpfe der Asuka-Schwestern mit seiner Faust einschlug. Beim Gedanken an das knackende Geräusch zog sich ein leichtes Grinsen über seine Lippen.
„Eigentlich habe ich schon etwas herausgefunden. Da ist so ein Kredithai. Scheint ein ziemlich mächtiger Mann zu sein. Dem schulden sie noch massenhaft Kohle.“ Genji rief eine Akte auf. „Hier. Der Kerl. Er nennt sich Ghost who walks inside. Komischer Name, aber ein mächtiger Mensch in dieser Stadt.“ Vidora lächelte und strich Genji sanft über die Stelle, auf die sie ihn eben noch geschlagen hatte. „Bist doch noch zu etwas nützlich, Kleiner.“, sagte sie herablassend, bevor sie den Raum verließ.
„Eine Frage noch.“, sagte Genji und Vidora hielt inne. „Woher habt ihr diese Informationen?“
Vidora drehte sich belustigt um. „Wir haben uns da einen Kerl besorgt, der etwas vom Beschaffen von Informationen versteht.“ Genjis Augen weiteten sich. „Aber doch nicht etwa einen der Canwallace-Brüder?“, fragte er schockiert.
„Nein,“, sagte Vidora. „es ist ein gewisser YoshiGreen.“


Und DJn

DJ n schloss die Tür hinter sich und rannte los. Die Korridore sahen alle gleich aus, doch DJ n erinnerte sich dunkel daran, dass Göfla, als er ihm herumgeführt hatte, auch die Krankenstation gezeigt hatte und dabei eine Bemerkung gemacht hatte, die auf die Häufigkeit von DJ ns Besuchen auf der Krankenstation anspielte. Was der Don genau gesagt hatte, wusste DJ n nicht mehr. Es war ihm auch egal. Im Moment legte er alles daran, Psycho zu finden und ihn zu Dark Soldier zu bringen. >>Wenn der Junge stirbt wird auch die Schlange nicht mehr lange zu leben haben<<, dachte DJ n wutentbrannt. Die Korridore wollten kein Ende nehmen und er begann langsam zu zweifeln, ob er den Weg zur Krankenstation kannte, als er ein Schild neben einer Tür sah. „Krankenstation“ war darauf zu erkennen.
Hastig warf DJ n die Tür auf. Psycho stand gerade vor einem kleinen Schrank in dem Medikamente aufbewahrt waren und schien sie zu sortieren. Als die Tür aufging und laut gegen die Wand krachte, zuckte er heftig zusammen, als hätte man ihm einen Stromstoß versetzt und hätte dabei beinahe ein Glas mit Valium fallen lassen. „Psycho! Du musst sofort mitkommen. Und nimm alles mit, was du an Gegenmitteln dabei hast!“, bellte DJ n in hartem Ton. Psycho sah den Asiaten mit schräg gelegtem Kopf fragend an. „Was...“, begann er, doch DJ n war bereits bei ihm und sagte aufgebracht: „Schnapp dir deine Gegenmittel. Dark Soldier wurde von einer Schlange gebissen, die Snake’s Bite gehört. Es scheint ernst zu sein.“. Noch immer lallte er. Das Gift betäubte seine Zunge weiterhin. Doch mehr brauchte DJ n auch nicht zu sagen. Psychos Augen weiteten sich und so schnell er konnte, kramte er Flaschen, Gläser, Spritzen, ein Stethoskop und andere Gerätschaften zusammen und stopfte sie rüde in eine Plastiktüte. „Wo ist er?“. „In meinem Quartier. Komm mit.“. Mit diesen Worten rannten die beiden Männer durch die leeren Korridore des Sanatoriums. >>Hoffentlich ist es nicht zu spät...<<

Mit einer Mischung aus Trauer und Wut betrachtete Snake’s Bite die tote Schlange auf dem Boden. Der Aufprall an der Wand hatte ihr den Schädel gebrochen. Leblos lag das Tier am Boden. „Mein armesss Schätzzchen... dasss wird mit dieser verfluchte DJ n noch büssssen... dasss schwöre ich...“ zischte Snake’s Bite und hob die tote Schlange, so behutsam wie man ein Neugeborenes in den Arm nimmt, auf und trug sie auf beiden Händen vor sich her.

Ete wusste weder, wie spät es war, noch ob Xander noch lebte oder schon längst tot war. Er wusste nur zwei Dinge.
Zum einen, dass er sich mit Sicherheit in dem Hauptquartier der Spam Mafia aufhielt und er nach Xander der Nächste sein würde, den sie sich zur Brust nehmen würden.
Das andere war die Tatsache, dass er starken Harndrang hatte.
Ete war verzweifelt. Was sollte er tun? Was KONNTE er tun? Und was würde die Spam Mafia mit ihm machen?
Er wusste es nicht.
Plötzlich drang ein Wimmern an sein Ohr. Es war ein leises Wimmern, doch soweit Ete es bestimmen konnte, musste sich die Person, von der dieses Wimmern kam, im selben Raum aufhalten, wie er. „Hallo? Ist da wer?“ wollte er rufen, doch durch den Knebel im Mund brachte er es nur auf ein paar undeutliche Laute. Das Wimmern hielt an. Wieder versuchte Ete etwas zu rufen und wieder war das Einzige, was er zustande brachte, undeutliche Laute.
Auf einmal war es still. Das Wimmern hatte aufgehört und war durch ein schweres Atmen ersetzt worden. Nun war sich Ete sicher, dass er nicht alleine war. „Hallo! Wer auch immer da ist, helfen sie mir!“ versuchte Ete zu rufen und dieses mal brachte er verständliche Worte heraus, jedoch nur „Hallo“ und „helfen“.
„Hallo?“, drang plötzlich eine andere Stimme an Etes Ohr und erfüllte ihn mit Zuversicht. Er hatte also Recht gehabt. „Hallo!“ antwortete Ete so deutlich es ging. „Wer ist da? Wo bin ich?“ fragte die fremde Stimme. „Ich bin Ete...“, nuschelte Ete durch den Knebel. „Wer sind sie?“. Ete hoffte, dass die Person die Frage verstanden hatte. „Ich? Ich weiß nicht, wer ich bin... aber wenn sie kommen, nennen sie mich immer CK.“ antwortete die Stimme wehmütig. „Gut CK. Können Sie sich bewegen?“, versuchte Ete zu fragen, doch wieder brachte er es nur auf undeutliche Nuschellaute. „Was? Ich kann Sie so schlecht verstehen. Wo sind Sie überhaupt?“ fragte die Stimme. „Hier! Ich bin hier!“, rief Ete durch den Knebel in der Hoffnung, die Worte würden so besser zu verstehen sein. „Wo ist hier? Sie müssen mir schon sagen, wo Sie sind... ich bin nämlich blind.“. „Blind?“, fragte Ete nach. Seltsamerweise war dieses Wort klar zu verstehen. „Ja... zwei merkwürdige Männer sind dafür verantwortlich... mir gehörte mal ein großer Reifenhandel hier in der Stadt... soviel weiß ich noch... und diese Männer sagten, ich müsste ihnen Geld geben, damit mein Geschäft weiter laufen könnte... ich weigerte mich und wurde hier her gebracht... wo das ist, weiß ich nicht... jedenfalls haben sie mich, nachdem sie mich immer wieder zwingen wollten zu zahlen, irgendwann jeden Tag grellem Licht ausgesetzt... bis ich blind wurde...“ schluchzte die Stimme. Ete wusste nun, um wen es sich bei seinem Zellengenossen handelte. Scheinbar hatte die Spam Mafia den größten Reifenmogul von Talster City als Geisel genommen. Der Fall war ihm bekannt, er musste viele Monate daran arbeiten, jedoch erfolglos. Irgendwann wurde CK für tot erklärt, woraufhin nicht nur das Geschäft, sondern auch die Aktien des Konzerns in den Keller gingen. „CK! Helfen sie mir!“, begann Ete nun zu flehen. Die Worte waren zwar noch immer undeutlich, jedoch deutlich genug, dass CK sie verstehen konnte. „Wie denn? Ich sehe Sie doch nicht...“. „Folgen Sie meiner Stimme...“, rief Ete. Es war zwar wieder vieles genuschelt, doch CK schien zu verstehen. „Ich werde es versuchen.“ Ete spürte neue Zuversicht in sich aufsteigen und begann unablässig etwas zu sagen. Er hoffte, dass CK, der bei seinem Verschwinden Mitte 60 und recht gebrechlich war, es schaffen würde, zu ihm zu gelangen und ihm wenigstens den verdammten Knebel und die Augenbinde abnehmen konnte. „Hierher! Hierher! Hierher!“, rief Ete immer wieder. Er hörte tapsende Schritte auf sich zu kommen. CK schien keine Schuhe anzuhaben. Vor seinem geistigen Auge stellte sich Ete einen kahlköpfigen, dürren, blinden Mann vor, der ohne Schuhe, vielleicht auch gänzlich ohne Kleidung, auf ihn zutapste, immer nur seiner Stimme folgend. Diese Vorstellung erinnerte ihn an Gollum aus Tolkiens „Herr der Ringe“. Ete hoffte, dass CK jedoch nicht an der markanten Schizofrenie Gollums litt und ihm half, wenn er nun endlich bei ihm ankommen würde. „Hierher! Hierher!“, rief Ete weiterhin.

YoshiGreen
19.01.2005, 20:56
Entschuldigt die lange Pause, aber hier kommen zur Entschädigung 2 neue Episoden der Chronisten, die erste stammt aus der Feder meine geschätzten Kollegen The_Question und die zweite Hälfte dieses Posts geht auf meine Kosten! :D
Viel Spaß!
PS: Könnte der Thread bitte wieder angepinnt werden? ISt ja ATM nicht viel los!

TQ fuhr schweigsam zum Hauptquartier zurück, mit der Ausrede, er hätte sich nur kurz die Beine vertreten. Er verhielt sich irgendwie anders. Das wusste Schattenläufer, denn in der Zeit, in der er mit TQ zusammengearbeitet hatte, erkannte er seine Eigenschaften, sowie seine große Hilfsbereitschaft.Er verhielt sich seltsam... sehr seltsam, doch Schattenläufer, seine Kollegen nannten ihn gerne "Schatti", machte sich keine ernsten Gedanken darüber, denn schließlich hatte er gerade Mittagspause und da ging er seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Schokoladenmuffins essen. Währenddessen setzte sich TQ an seinen kleinen Arbeitsschreibtisch, öffnete die dritte Schublade von oben und zog ein kleines Kästchen hinaus. Er öffnete es, blieb jedoch geduckt, sodass niemand das Kästchen sehen konnte. Er blickte sich rasch um und öffnete es. In Ihm war ein kleines Amulett, sowie ein Foto von ihm und seiner Familie und ein ehemaliges, halbzerissenes Foto von der damaligen ASP. Das Amulett gehörte seiner Mutter. Sie war bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Mit ihr sein jüngerer Bruder. TQ wusste den Namen kaum mehr.Er wusste nur noch, dass er mit M begann. Den Rest der Erinnerung hatte er soweit verdrängt. Er sah sich die Fotos eine Zeit lang an, versank in Gedanken und unbemerkt schlich ihm eine kleine Träne übers Gesicht. Er wischte sie schnell weg, bevor ihn irgendjemand so sah. "Hey TQ, ich geh Eine rauchen, kommst du mit?", fragte 'Schatti'. Er nickte und beide verließen den Raum, um sich eine Zigarette zu gönnen. Das brauchte TQ gerade. Das beruhigte die Nerven. Er brauchte Abwechslung, er musste abschalten, um zu überlegen, wie er sich aus der Schlinge der Mafia schlängeln konnte, ohne etwas zu riskieren...

Ete war noch immer gefesselt und gab unverständliche Laute von sich."Hier her, Hier her!", versuchte er zu brüllen. Er spürte eine große, jedoch dürre Hand auf seinem Haupt. "Genau hier!", wollte er sagen, doch man erkannte nicht wirklich, dass er das gesagt hatte. CK tastete Ete ab, um nach dem Knebel zu suchen. Nach ein paar Sekunden fand er jenen, und löste ihn.Nun konnte Ete wieder sprechen. "Gut so, und jetzt bitte noch die Augenbinde!", sagte er. Eine Hand griff in seinen Augenbereich, und löste das Tuch, woraufhin Lichtstrahlen in Etes Augen gerieten, und er kurz nichts sah. Er war wohl ziemlich lange auf diesem Stuhl gesessen, weil es erst ein wenig dauerte, bis er wieder klare Sicht hatte. Als nächstes sah er sich den Mann an, der ihm soeben den Knebel und die Augenbinde abgenommen hatte. Er hatte einen alten, knöchrigen Mann erwartet, der klein war und einen krummen Rücken hatte. Er sah jedoch einen recht großen Mann, vielleicht etwas dürr, dennoch gesund und gut bei Kräften. "Vielen Dank! Könnten sie noch versuchen meine Fesseln zu lösen?", fragte Ete in einem aufgeregten Ton. "Nun, ich kann es versuchen.", quiekte CK, der daraufhin weiter Etes Stuhl abtastete, um die Fesseln zu suchen. "Hm, ein recht starker Knoten" sagte CK, "Allein krieg ich den nicht auf, aber Moment" fügte CK hinzu.Er griff in seine Hosentasche und zog ein kleines, jedoch recht scharfes Stück Restmetall aus ihr. "Damit dürfte es gehen", sagte er. Er fing an an dem Seil herumzuschneiden und mit der Zeit lösten sich die einzelnen Fasern, bis schließlich, nach etwa 5 Minuten, das Seil kappte. Nun konnte Ete auch aufstehen, nachdem er sich noch der Fußfesseln entledigt hatte."Nochmals Vielen Dank, ich frage mich, wo wir hier sind", sagte Ete zu CK, in der Hoffnung, eine Antwort zu bekommen, doch CK seufzte nur und sagte "Ich weiss es auch nicht."...

„Boah, das ist ja irre.“, ließ ein Mann mit Sonnenbrille, Rucksack und Fotoapparat in der Hand vernehmen, als er in der Innenstadt von Talster City die Hochhäuser erblickte.
Der Mann mittleren Alters, der staunend und mit offenem Mund auf der Straße stand, war MagicMagor, ein Tourist, der mit NATO-Tours das erste mal in einer Großstadt war.
Leider hatte er dabei seine Reisegruppe verloren. Während er also suchend durch die Straßen lief, machte er seine eigene Erkundungstour. Zwei Filme hatte er schon vollgeknipst, und den dritten wollte er gerade in Angriff nehmen, als er einen Mann mit einer Schlange in der Hand entdeckte. Vollkommen fasziniert starrte er Snake’s Bite und das tote Tier an, welches wie ein kleines Baby in seinen Armen lag.
„Das gibt’s ja nicht.“, murmelte Magic mehr zu sich selbst und als der Mann schon an ihm vorbei gegangen war lief er ihm hinterher. „Hey, warten sie. Sie da mit der Schlange.“
Snake’s Bite drehte sich ruppig um und der böse Gesichtsausdruck ließ Magic zurückprallen.
„Ich... ähm... wollte sie eigentlich nur fragen.... ob... äh... ich vielleicht ein Foto.... von ihnen... und der Schlange...“, stotterte der Tourist.
Snake’s Bite’s Blick wurde noch finsterer und er fing an zu zischen: „Lassssen ssie mich in Ruhe.... oder wollen ssssie sssterben?“
Im ersten Moment blickte MagicMagor ihn verwirrt an, doch dann verstand er das der Mann wohl nur einen Spaß gemacht hatte und fing an zu lachen. „Hahaha! Der war wirklich gut. Im ersten Moment dachte ich echt sie meinen es Ernst“, meinte er grinsend, aber Snake’s Bite hatte sich schon umgedreht und verschwand gerade hinter einer Häuserecke.
Stutzig geworden wegen der groben Abfuhr des Mannes und neugierig, warum jemand mit einer Schlange im Arm rumrennt, lief MagicMagor hinterher.

„ICH WILL SOFORT MEINEN MANN SEHEN!!“ Shinshrii’s schrille Stimme hallte durch die Gänge. Schon seit Stunden versuchte sie heraus zu bekommen, wo ihr Mann steckte. Als Xander mit Ete wegfuhr, hatte man ihr gesagt, sie wollen nur seine Aussage im Polizeipräsidium aufnehmen, und danach direkt zu ihr kommen. Länger als zwei Stunden würde es nicht dauern, habe man ihr versichert. Erst fing sie nur an, ungeduldig zu werden, doch dann wich die Ungeduld der Sorge, denn für gewöhnlich rief Xander wenigstens an wenn er sich verspätete. Auf ihre Fragen zuckten die Schwestern nur mit den Schultern und sagten, sie wüssten von nichts.
Aber jetzt war es ihr einfach zu viel und sie machte ihrem Ärger Luft. Tatsächlich konnte sie draußen auf dem Gang schnell Schritte vernehmen und kurz darauf flog die Tür zu ihrem Zimmer auf und Dr. Wohan Dieg trat ein. Eigentlich war die Arbeit des Notfallarztes zu Ende, wenn der Patient auf Station gebracht wurde. Aber das Schicksal dieser schwangeren, jungen Frau, deren Haus von der Spam Mafia angegriffen worden war, ging ihm sehr nahe und er hatte die Schwestern angewiesen, bei eventuellen Problemen ihn zuerst zu benachrichtigen.
„Bitte, bitte Miss Kelven. Aufregung ist das Letzte was ihr Kind im Moment braucht.” „Ich rege mich überhaupt nicht auf!“, rief Shinshrii, „Ich will nur meinen Mann sehen! Keiner sagt mir, was mit ihm ist.“
Dieg nickte verständnisvoll und sagte: „Ich werde mal im ASP-Präsidium anrufen und fragen, wo er bleibt. Aber vorher werde ich noch einmal ihre Infusion erneuern.“
Doch statt einen Beutel mit Kochsalzlösung hängte er ein harmloses Beruhigungsmittel an den Haken. Besser, wenn Miss Kelven ein wenig schläft, dachte er.

TQ kam gerade rechtzeitig von seiner Zigarettenpause zurück, um zu hören, dass das Telefon klingelte. „ASP, Kommissar The Question.”, meldete er sich schnaufend. Er sollte das Rauchen endlich aufgeben. Aber in so einer Situation in der er sich im Moment befand, hatte er einfach keinen Nerven dafür.
„Hier Dr. Wohan Dieg vom Talster General.“, meldete sich der Anrufer. „Ich wollte mich einmal erkundigen, wo sich Mister Xander befindet. Sein Haus wurde von der Spam Mafia angriffen und er sollte mit auf Revier, damit man seine Aussage aufnehmen kann. Seine Frau lässt fragen ob es denn noch länger dauern wird.“
Während Dieg sprach wurde TQ’s Gesicht weiß wie ein Bettlaken. „Hören Sie, Dr. Dieg. Das kann ich ihnen so leider auch nicht sagen, aber ich verspreche ihnen, dass ich in Erfahrung bringen werde, was mit Xander passiert ist. Ist es ihnen recht, wenn ich mich dann bei ihnen melde? Ja in Ordnung? Prima, dann auf wiederhören.“
Ohne eine Antwort abzuwarten knallte er den Hörer auf die Gabel und rannte hinaus auf den Flur wo er laut rief: „Hey, alle herhören! Weiß jemand wo Ete und Xander sind? Die sollten doch schon längst wieder da sein!“

MagicMagor folgte Snake’s Bite durch die halbe Stadt und in eine dreckige Seitenstraße. Hier verschwand der Schlangenträger in einer Tür, die, wie MagicMagor annahm, zu einem chinesischen Restaurant an der Hauptstraße gehörte. Er nahm all seinen Mut zusammen und folgte Snake’s Bite durch die Tür ins Gebäude. Er öffnete die Tür, trat ins dunkel und lief sofort gegen etwas großes Weiches. Magic prallte einen Schritt zurück und sah in ein asiatisches Gesicht, das ihn diabolisch angrinste. Überall in seinem Gesicht waren kleine Schnitte zu sehen, die am Verheilen waren. Er hätte gut einer der berühmt, berüchtigten chinesischen Köche sein können, dessen letztes Gericht eine besonders widerspenstige Katze gewesen war.

Delaware saß in einer Zelle. Nach dem kurzen Moment, wo sich der helle Nebel von seinen Gedanken gelichtet hatte, bekam er wieder einen Anfall und wurde von seinen Pflegern zurück in die Zelle gebracht.
Jetzt, nur wenige Stunden, nach dem Anfall, klärten sich abermals seine Gedanken. Auf einmal konnte er klar sehen. Leider war da nicht viel, das man sehen konnte. Weiße Wände und eine gut gepolsterte Tür mit einer kleinen Klappe auf Augenhöhe. Delaware stand langsam auf. Er erkannte, dass er in einer Irrenanstalt war. Woher er diese Erkenntnis nahm, wusste er nicht, aber er war sich sicher, dass seine Annahme richtig war. Auch sein Gehör schien wieder zu funktionieren. Er konnte hören, wie ein paar Zellen weiter jemand ausrastete und immer wieder etwas brüllte. Es klang wie: „Ich will Sphero sprechen. Sphero! Ich will dich sprechen!“
Verwundert runzelte Delaware die Stirn. Dann hörte er wie draußen auf dem Gang schnelle Schritte näher kamen. Auf einmal rief jemand: „Das kommt aus Simons Zelle! Schnell, Simon rastet wieder aus!“
Delaware konnte sich keine Reim darauf machen. Dann kamen wieder Gedankenfetzen in seinen Kopf. Wie kleine Szenen aus einem Kinofilm. Es waren blutige Szenen. Ein regelrechtes Blutbad. Er sah Polizisten und wie es aussah Gefangene die sich einen erbitterten Kampf lieferten. Anscheinend ein Aufstand in einem Gefängnis. Aber bevor Delaware weitere Einzelheiten erkennen konnte, blitzte es einmal hell auf und er hatte wieder das vertraute Gefühl, zu schweben. Leicht wie ein Vogel in einem hellen, weißen Licht. Nicht kalt - angenehm und er fühlte sich wie zuhause....
An diesem Abend hatten die Pfleger der Nervenheilanstalt zwei Patienten, die einen Anfall bekamen und beruhigt werden mussten.

Dennis
20.01.2005, 14:13
Soar, von nun an beginnt der Durchmarsch... MUAHAHAHA...
Heute am Start: DJ N und .... Meine Wenigkeit *tweet*

DJ N:
Ete sah sich langsam um. Der Raum hatte hohe, weiße Wände und eine vergilbte Neonröhre, die den Raum in ein dreckiges Licht tauchte. „Wo, zum Teufel sind wir hier?“, fragte Ete sich selbst, doch CK schien diese Frage auf sich zu beziehen und antwortete: „Ich weiß es nicht, das sagte ich schon.“. „Das ist mir klar. Danke nochmals für ihre Hilfe, Mr. CK.“, sagte Ete und sah sich um. Er bemerkte, dass sein Holster leer war. Sie hatten ihm seine Waffe abgenommen, logischerweise. Die Spam Mafia hatte sicher noch ihre eigenen Pläne mit ihm, das konnte sich Ete sehr gut vorstellen. „Wie lange sind Sie schon hier?“, fragte Ete, um sich von den grausigen Gedanken abzulenken, dass die Mafiosi auch ihn blenden könnten oder schlimmeres mit ihm anstellen würden.
„Wie lange? Das wüsste ich selber gerne... welchen Tag haben wir heute?“, fragte CK und seine raue Stimme holperte leicht. „Wir haben Mittwoch, den 16ten Juni 2004.“ antwortete Ete beiläufig, da er seine Aufmerksamkeit dem Raum an sich gewidmet hatte. Krampfhaft dachte er darüber nach, wo er sein könnte und wie es ihm gelingen könnte, wieder von hier – wo auch immer das war – zu verschwinden, am besten mit CK.
„Was? Juni schon... 2004... dann bin ich seit 5 Monaten hier...“, sagte CK resignierend und Tränen rannen über das alte, ausgemergelte Gesicht. „Ja. Und vier Monate habe ich an dem Fall ihrer Entführung gearbeitet, Mister. Keine einfache Angelegenheit.“, murmelte Ete unbewusst und erstarrte, als er realisierte, was er gesagt hatte. „Was? An meinem Fall gearbeitet? Was meinen sie damit? Sie... sie suchen doch noch nach mir... oder? Sagen sie es mir...“, begann CK zu wimmern. Seine dürren Finger hatten sich zu Fäusten geformt und die flache Brust des alten Mannes hob und senkte sich deutlich durch das schnellere Atmen. „Nun... Sir... ich...“, stammelte Ete. Er wusste nicht, wie er es dem alten Mann beibringen sollte. „Ich werde ihnen alles genau erzählen, wenn wir hier raus sind, das verspreche ich ihnen.“ „OK... wenn wir hier raus sind... wo auch immer das ist und wann auch immer wir hier raus kommen... falls wir hier raus kommen...“ Ete sah den alten Mann an und fühlte sich auf einmal selbst so alt, wie CK.

Xander hatte versucht, etwas zu schlafen. Die Erschöpfung von der lange andauernden Folter durch Repko und MR.Z war groß, doch aufgrund seiner immensen Schmerzen konnte Xander nur den berühmten Sekundenschlaf genießen und fühlte sich dadurch noch erschöpfter und ausgelaugter, als zuvor.
Da er nicht schlafen konnte, hatte Xander den Versuch in Angriff genommen, sich aufrecht gegen die Wand zu lehnen um eine bequemere Position zu haben. Nur mit Hilfe seines Kinns robbte er auf die Wand zu, versuchte sich mit den gefesselten Armen auszuhelfen, und kam nach einiger Zeit kraftlos am Ende des Raumes an. Schnaufend versuchte er, sich so zu drehen, dass er sich an der Wand aufrichten konnte, jedoch vergebens. Er hatte nicht mehr die Kraft dazu.
Tränen begannen langsam die Augen von Xander zu fluten und seine Sicht zu vernebeln. >>Shinshrii. Meine liebste Shinshrii. Könnte ich nur bei dir sein... es tut mir leid... es tut mir alles so unendlich leid...<<

Mit einer Maske der Emotionslosigkeit stand DJ n hinter Psycho und beobachtete diesen, wie er mit allerlei Medizin und medizinischen Gerätschaften an Dark Soldier herumwerkelte. In seinem tiefsten inneren spürte DJ n so etwas wie Angst, die er um diesen jungen Mann hatte, doch nach außen hin zeigte er seine typische Kälte, ohne ein Anzeichen auf irgendwelche Gefühle oder die Schlacht, die in seinem Inneren tobte. Diese Schlacht führte er nicht zum ersten mal und wieder war sein Gegner die Stimme seines Gewissens und der Vernunft, die aus sentimentalen Gründen die Stimme seines Meisters besaß. Diese Stimme ermahnte ihn dieses mal jedoch nicht, sondern lobte ihn, dass er das Richtige getan und somit einen Schritt weg vom Pfad des Bösen und der Dunkelheit gemacht hatte. Diese Sätze waren beinahe so stechend für ihn, wie ein Tadel dieser Stimme. Doch DJ n schaffte es wieder, die Stimme zum Schweigen zu bringen, indem er Psycho mit gekünstelter Gleichgültigkeit fragte: „Und? Wie schlimm ist es? Wird er durchkommen?“. Ohne sich zu DJ n zu drehen, antwortete Psycho: „Dieser Bastard von Triade hat eine Schlange benutzt, die über ein starkes Nervengift verfügt. Der Grund übrigens, warum du eine Zeit lang beim Sprechen gelallt hast. Eine Schlange, die in wenigen Provinzen in China und Südamerika bekannt ist und dort meist für die Jagd oder andere tödliche Zwecke verwendet wird. Diese Art gilt als sehr aggressiv. Mich wundert es, dass der Triade es schaffen konnte, sie zu bändigen.“ Die Art, wie Psycho die einzelnen Sätze aussprach, ließ DJ n vermuten, dass es wirklich schlimm um Dark Soldier stand.
„Kümmere dich um ihn. Ich werde mich auf die Suche nach dieser Schlange machen und ihr gehörig den Hals umdrehen.“ sagte DJ n und wandte sich zum Gehen. „Warte noch!“ keuchte Dark Soldier plötzlich. DJ n wirbelte herum und sah, dass er die Augen geöffnet hatte. „Die Schlange gehört mir. Ich will mich persönlich rächen. Bitte. Überlass ihn mir, DJ n.“ Dark Soldiers Gesichtsfarbe war wie Pergament und seine Augen starrten ihn trübe aus den Augenhöhlen an. „Gut. Die Schlange gehört dir. Ich werde dem Don unterrichten.“ antwortete DJ n mit einer ungewohnten Freundlichkeit, die ihn selber einen Schauer über den Rücken jagte. Ohne weiter über diese Worte nachzudenken, verließ DJ n den Raum und machte sich auf den Weg zu Don Göflas Büro. Die Stimme in seinem Inneren war wieder erwacht.


Repko aka Sweety das Küken:

Ete rannte hektisch in dem Raum herum, verzweifelt darum bemüht, einen Ausgang zu finden. CK stand regungslos im Raume herum, er schien lediglich Etes Schrittgeräuschen zu folgen. „Hier kommen wir ohne Hilfe erst mal nicht raus!“, sagte er schwer atmend. Das Alter und die vielen Pfunde auf seinem Bauch hatten ihm zugesetzt. „Wir müssen versuchen, ihnen eine Falle zu stellen.“, sagte er und begann, seinen Schnauzbart glatt zu streichen, was er immer tat, wenn er angestrengt überlegte. Im Raum, in dem sie sich befanden stand lediglich ein Stuhl, neben dem Stuhl lag ein langes Stück Kabel, mit dem Ete gefesselt worden war. Aus der Decke hing ein Stromkabel, an dem eine Glühbirne hing. „Ich hab’s.“, murmelte Ete, und nahm das Kabel an sich.

Azrael hatte den Raum bereits verlassen und sah sich beunruhigt auf dem Gang um. Er hörte nichts, außer dem hypnotischen Rauschen der Rechner, das selbst durch die Tür drang. Nach anfänglichem Zögern setzte Azrael seinen Weg den Gang entlang fort. In seinem Kopf rasten Gedanken. Wozu rippten diese Leute Dinge aus Computerprogrammen. Was waren das überhaupt für Kerle?
Plötzlich wich der weiche, dämpfende Teppichboden des Flures ein paar massiven Marmorfließen. Vorsichtig und behutsam setzte Azrael einen Fuß vor den anderen, und dennoch tönte bei jedem seiner Schritte ein leiser, dumpfer Hall durch den Gang.
Immer wieder erblickte der Arzt eine massive Türe neben sich.
Auf einmal wurde eine dieser Türen schnell aufgerissen und der Mann, der Latency erschossen hatte. Azrael merkte sofort, dass er sich nicht mehr verstecken konnte.
Verzweifelt blieb er stehen und lies den Dingen ihren Lauf. Der Mann drehte sich verwundert zu ihm um. „Hey du? Was machst du denn hier?“, fragte er mit klarer Stimme.
Die gegenüberliegende Türe öffnete sich und ein dünner, aber sehr großer Mann mit dunklem Vollbart und einer Brille mit kleinen Gläsern trat heraus. „Kann man denn nicht einmal in Ruhe... Moment, wer ist der Kerl?“, fragte der Mann und drehte sich zu Azrael. „Hau ab Dhan, ich erledige das!“, meinte der erste. „Wer ist der Kerl, Pulsedriver?“, wiederholte Dhan, der noch immer in der Türe stand. „Irgend so ein Arzt. Manafreak wollte unbedingt, dass er mitkommt.“ Dhan kam aus der Türe heraus und schloss sie hinter sich. „Was hast du gesehen?“, fragte er eindringlich. Azrael ging einen Schritt zurück. Seine Unterlippe zuckte langsam. „Was hast du gesehen, verdammt?“, fragte Dhan.
„Gar nichts.“, stotterte Azrael ängstlich. Seine Beine drohten zu versagen. „Gar nichts?“, fragte Dhan. Azrael öffnete nervös den Mund, doch mehr als ein Nicken brachte er nicht hervor. „Ich meine, wir haben hier eine Menge Kameras. Ich kann gerne überprüfen...“ Dhan wurde von Azrael unterbrochen. „O-OK, ich w-war da in so einem Raum m-mit v-vielen Rechnern u-und s-so ... Zeugs.“ Dhan sah zu Boden und fing langsam an zu nicken.
Mit einer schnellen Bewegung zog er eine Pistole aus dem Holster an seiner Hüfte, richtete sie auf den Kopf des Doktors und drückte ab.
„Dhan, du Vollidiot, was hast du getan?“, fragte Pulsedriver verzweifelt.
„Er wusste zu viel.“, sagte Dhan, während er seinen Revolver wieder verstaute. „Ich musste ihn töten.“
„Das meine ich doch gar nicht.“, erwiderte Pulsedriver. „Ich meine die Sauerei, die du gemacht hast. Das kannst du übrigens selber putzen!“

Ete begutachtete sein Werk. Er hatte das eine Ende des Kabels in die Fassung der Lampe eingebaut, das andere Ende hielt er in der Hand. Es war wieder dunkel, das einzige Licht im Raum, kam unter der Türe hindurch. „Also, CK, versuch hinter mir zu bleiben.“, sagte Ete und holte tief Luft.
„FEUER“, brüllte er aus vollem Halse und wiederholte seinen Schrei nach und nach, bis er schnelle Schritte auf dem Gang hörte. Er hörte, wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Was geschah, dauerte kaum eine Sekunde, doch Ete kam es endlos lange vor, bis die Klinke nach unten gedrückt wurde. In diesem Moment führte Ete den offenen Draht des Kabels auf das Schloss und setzte es unter Strom, er spürte es ganz deutlich. Die Türe flog aus und Repko sah verdutzt hinein. Seine Hand lag auf der Klinke.
Die Klinke war mit einer dicken Gummischicht verkleidet. Repko sah sich um und sein Blick fiel auf Ete, der noch immer das Kabel in der Hand hielt. Er grinste fies, während er seine Waffe mit gestreckten Armen auf den Polizisten hielt. „Du denkst wohl, wir fallen auf so einen uralten Trick rein?“, fragte er. Sein Gesicht wurde ernster. „Komm raus, Drecksbulle! Und du, Blindschleiche, du bleibst hier.“, brüllte er.
Ete leistete mit gesenktem Kopf gehorsam, er hörte, dass CK hinter ihm zu weinen begann, während Repko Ete einen faulig riechenden Leinensack über den Kopf stülpte.
Hinter Repko hatten sich bereits einige Mafiosi versammelt. Black, Ruffy, DragonThorm und Scavenger waren dem Feuerruf ebenfalls gefolgt.
„Wo bringst du ihn hin?“, fragte der Scavenger. Repko drückte Ete seine Waffe in den Rücken. „Der Don will, dass wir ihn freilassen. Er soll erzählen, dass wir Xander haben.“

Simon
20.01.2005, 16:31
Damit der Durchmarsch auch ein Durchmarsch ist, kommen hier wieder 2 Episoden. Nummer 1 stammt von mir und Nummer 2 von Repko (dem ich diesen Nick-change einfach nicht verzeihen kann...).
Viel Spass.

Ein dumpfes Pochen ließ den Paten von seinem Tisch aufsehen, auf dem er die neuste Ausgabe der Tageszeitung von Talster City, die Makers Mind, ausgebreitet lag. Zu sehen war das Bild von Don Göfla, dass mit der Zeile „Spam Mafia verübte Krankenhausattentat! Wann tut der Bürgermeister endlich was?“ überschrieben war.
Mit einem dünnen Lächeln hatte Don Göfla den Bericht gelesen.
„Herein.“. Die Tür wurde langsam geöffnet und DJ n trat in das Büro des Paten ein. Göfla wartete geduldig, bis der Japaner die Tür hinter sich geschlossen hatte, bevor er fragte: „Was gibt’s?“.
DJ n warf einen flüchtigen Blick auf die Zeitung, las die große Überschrift mühelos über Kopf, und sagte dann schließlich: „Dark Soldier. Er wurde auf offener Straße von Snake’s Bite attackiert.“. DJ n sah betreten zu Boden und fuhr verbittert fort: „In meinem Beisein. Der Bastard hat ihm eine Giftschlange an den Hals geworfen... sie hat ihn gebissen und nun sieht’s schlecht für ihn aus. Psycho tut zwar sein Bestes, aber er selbst sagt...“. DJ n fuhr nicht weiter fort. Seine Emotionen drohten ihn zu übermannen, wenn er weitersprechen würde und diese Blöße durfte er sich nicht vor seinem Paten geben.
„Du musst nicht weiter sprechen. Ich vertraue in die Fähigkeiten von Psycho. Er wird Dark Soldier aus den Klauen des Todes befreien.“ sagte der Pate. Er hatte sich mit dem Rücken zu DJ n gedreht und betrachtete ein Bild, das vor ihm an der Wand hing. Es zeigt eine apokalyptisch anmutende Stadt, Hauserruinen, die in ein Meer aus Flammen getaucht waren; das war das Lieblingsbild des Paten.
„Aber dieser Angriff der Triaden... er darf nicht ungesühnt bleiben...“ murmelte Don Göfla.
DJ n nickte und antwortete mit leiser, jedoch noch leicht bebender Stimme: „Ja... sie müssen für das bezahlen, was sie Dark Soldier angetan haben...“. Göfla drehte sich wieder zu DJ n um. Sein Gesicht zeigte keinerlei Gefühlsregung. „Aber ein übereilter Gegenangriff würde uns in eine schwache Stellung bringen. Wir müssen abwarten, bis sich eine Gelegenheit bietet, die wir ausnutzen können.“ sagte der Pate und fügte mit einem Lächeln, dass DJ n in seinem tiefsten Inneren Angst machte: „Hast du Lust zu einer Partie Schach, mein treuer Krieger?“. „Schach? Ich verstehe nicht? Warum wollen sie jetzt Schach spielen? Wir müssen uns um andere Dinge, wie die Triaden kümmern.“ entgegnete DJ n aufbrausend, senkte jedoch schnell wieder den Kopf und murmelte ein „Verzeiht mein Benehmen...“. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich drücke mich unklar aus. Wir werden mit der ASP und den Triaden Schach spielen. Sie werden unsere Figuren sein und diese Stadt das Spielfeld. Wir werden sie aufeinander hetzen, ihnen so viele Figuren abnehmen, bis ihr König alleine steht. Und dann schlagen wir zu!“. Der Pate schlug mit der Faust auf den Tisch und verfiel in ein bösartiges Lachen.

„Der Don will, dass wir ihn freilassen. Er soll erzählen, dass wir Xander haben.“. Für Ete klangen diese Worte zu surreal, als dass sie wahr sein könnte. „Das ist ein Witz, oder?!“ fragte eine andere Stimme, die Ete mühelos Dragon Thorm zuordnen konnte. „Der Don macht keine Witze. Er weiß genau, was er damit bezwecken will. Ich führe nur die Befehle aus.“ brummte Repko und gab Ete einen kräftigen Stoß in die Rippen, als Signal, dass er sich in Bewegung setzen sollte. „Geht ihr zu Xander. Der Don will ihn persönlich sehen.“ sagte Repko den anderen Mafiosi zugewandt und zu Ete: „Beweg deinen Fettarsch, sonst überlege ich mir, ob ich dich nicht doch erschießen sollte. Es wäre ein Unfall.“. Ete gehorchte schweigend und setzte einen Fuß vor den Anderen. Durch den Sack, der ihm über den Kopf gestülpt war und dessen Geruch in ihm Übelkeit hervorrief, konnte Ete nichts sehen und bewegte sich nur sehr langsam. Wenn er zu langsam wurde, verpasste ihm Repko einen heftigen Schlag in die Rippen oder gegen den Oberschenkel. „Mach nicht so langsam, Fettsack!“. >>Xander. Sobald ich hier raus bin, werde ich alles daran setzen, dich zu befreien... sobald ich weiß, wo sie dich versteckt halten...<<

Xander hatte etwas leichten Schlaf bekommen, doch er fühlte sich trotzdem mehr tot als lebendig und wünschte sich beinahe, er wäre tot.
Da öffnete sich die Tür zu seiner Zelle und Dragon Thorm, Scavenger und Ruffy traten ein. Sie sahen ihn grimmig grinsend an und Ruffy und Dragon Thorm packten ihn an den Armen und hievten ihn hoch. Scavenger sah ihn mit kalten Augen an. „Der Don will dich sehen, Ratte. Er hat einiges mit dir zu besprechen.“. Xander wusste nun, dass sein Tod nur noch eine Frage von Stunden sein würde.
Die drei Mafiosi führten Xander durch hohe, weiße Gänge, bis sie schließlich vor einer Eisentür stehen blieben. Scavenger begann, in seiner rechten Hosentasche herum zu nesteln und zog nach kurzer Zeit einen Schlüssel hervor, mit dem er die Tür öffnete. Der Raum dahinter war vollkommen kahl, die Wände schwarz gestrichen und fensterlos. Das einzige Licht kam von einer Neonröhre und in der Mitte des Raumes standen ein alter Holztisch und zwei Stühle. Unsanft wurde Xander von Ruffy in einen der Stühle gedrückt. „Bleib sitzen. Der Don kommt gleich.“ knurrte Ruffy und verließ den Raum zusammen mit Xander und Scavenger. Nun war er ganz alleine und wartete auf seinen Richter, Don Göfla.


TQ kam in seine Wohnung. Er machte Licht und warf seine Jacke über die Lehne seines Sessels. Zu aller erst ging er in die kleine Küche. Seit Tagen ernährte sich TQ von Fertiggerichten. Heute brauchte er einfach etwas deftiges, also füllte er einen Topf mit Wasser und stellte ihn auf eine der Herdplatten. Auf seinem Heimweg hatte er schnell eine Packung Spaghetti im Supermarkt gekauft, die er neben den Herd stellte. Bis das Wasser kochte würde es noch ein wenig dauern, also ging TQ zurück in sein Wohnzimmer und schaltete den kleinen Fernseher an. Es lief gerade eine Dokumentarsendung über Walfänger in Japan. Während er zurück in die Küche laufen wollte, hielt er an seinem Wohnzimmertisch inne und nahm sein Handy in die Hand, das darauf lag.
Es waren mehrere Wochen vergangen, seitdem er es das letzte Mal eingeschaltet hatte. Kaum hatte es hochgefahren und ein Netz gefunden, flimmerten bereits die Worte „Sie haben 52 neue Nachrichten auf dem Display und wurden von einem nervigen Piepton untermalt. „Ach du Scheisse. Kefka!“, murmelte er und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Er besah die Nachrichten. Etwa die Hälfte davon stammte von Kefka, die andere Hälfte kamen von seiner Mailbox. TQ beschloss, zuerst die Mailbox abzuhören. Es waren viele kurze Nachrichten von Kefka: Von „Dragonlord, bitte Status übermitteln.“ über „Dragonlord, wo sind Sie“ bis „Verdammte Scheisse, melde dich du •••••••••.“ war alles vorhanden. Kefka schien ziemlich sauer zu sein. Der Inhalt der Kurznachrichten war da schon präziser.
An Dragonlord:
Bitte melde dich. Einsatz in Finnland war gefaked! Es existieren keine Diamanten. Tille wurde bestochen. Komm zurück zum HQ!
„Na was du nicht sagst.“, flüsterte TQ, in Anbetracht der Tatsache, dass er längst wusste, dass die Aktion in Finnland nur eine Falle der Spam Mafia war. Die restlichen Kurznachrichten beinhalteten auch nur Sätze wie „Melde dich endlich!“.
TQ wählte Kefkas Nummer, doch bevor er das Telefon an sein Ohr hielt, fiel ihm die Spam Mafia ein. Was, wenn sie ihn mit Kefka sprechen hörten? Er überlegte kurz und warf dann sein Handy wieder zurück auf den Tisch.
Plötzlich hörte er ein merkwürdiges Geräusch. Es hörte sich an, wie ein monotones Blubbern, unterlegt von gelegentlichem Zischen. Da fiel ihm die Küche ein. Er stürmte zurück und sah, wie das Wasser im Topf in alle Richtungen spritzte. Aufgeregt sah er sich um und griff zu einem Besen, mit dem er den Topf vom Herd weg direkt in die Spüle schlug. Er drehte schnell den Wasserhahn an und ein befriedigendes Zischen signalisierte ihm, dass der Topf schnell abkühlte.
Nachdem er sein Werk mit schmerzlicher Miene angestarrt hatte, ging er zurück ins Wohnzimmer, wo er sein Handy in die Hand nahm und eine Nummer wählte.
„Hier Andy’s XXL-Pizza, was kann ich für sie tun?“, meldete sich eine klare Stimme mit italienischem Akzent.
„Hallo, Question hier. Ich würde gerne eine Pizza bestellen.”

„Wenn du den Sack auch nur berührst, bist du tot!“, drohte Repko, während Ete schweigend auf dem Beifahrersitz eines Autos saß. Ete versuchte, durch die Wirkung der Fliehkräfte herauszufinden, wo sie hinfuhren, doch Repko fuhr so viele Kurven, dass es unmöglich war, die Strecke im Kopf zu behalten. Um seinen Bauch war ein Seil gebunden, das ihn an den Sitz fesselte. Das Seil war so fest gezogen, dass seine Hände bereits taub waren.
„Hier sind wir!“, sagte Repko schließlich, nach einer etwa zehnminütigen Fahrt. Ete war erleichtert und ängstlich zugleich. Er hatte keine Ahnung, wo sie ihn aussetzen würden. Er hörte ein Reisen und ein Sägen, bis seine Hände schließlich freigegeben waren. Mit einem kräftigen Tritt wurde er von Repko aus dem Auto geworfen und landete mit dem Gesicht auf dem Asphalt. Bis er sich aufgerappelt und den Sack von seinem Kopf gezogen hatte, sah er nur noch, wie ein schwarzer Mercedes in die Nacht verschwand. Ete sah sich um. Er befand sich auf dem Schrottplatz der Stadt. Es stank erbärmlich. Weit und breit konnte Ete keine Menschenseele erblicken. Er beschloss, den Weg zur Polizeistation so schnell wie möglich anzutreten, um vielleicht noch etwas für Xander tun zu können.
Er rannte so schnell, wie seine Lungen es noch erlaubten. Die letzten acht Stunden waren zu viel für den alten Polizeikommissar gewesen. Nicht nur die körperlichen Strapazen, sondern vor allem die Angst hatten ihm schwer zu schaffen gemacht und nun musste er durch die halbe Stadt rennen, um ein Versprechen einzulösen. Er hatte Xander versprochen, dass er sowohl ihn, als auch Shinshrii vor der Spam Mafia beschützen würde. Und auch wenn er es nicht schaffen konnte, so wollte er doch wenigstens sein Bestes gegeben und es versucht haben.
Keuchend hechtete er sich vorwärts, bis es nicht mehr ging. Bis er einfach leer war. Er konnte nicht mehr gegen sich ankämpfen, das hatte er die letzten Meter bereits getan. Weit und breit schienen keine Zeichen der Zivilisation erkennbar zu sein. Der Schrottplatz lag abgelegen von Talster City, die Stadt selbst lag noch etwa zwei Kilometer entfernt. Ete lehnte sich an einen Baum, der am Straßenrand stand, und versuchte nach Luft zu japsen. Er setzte sich hin und lehnte sich angestrengt gegen den rauen Stamm, als endlich ein Auto kam. Er wollte aufstehen, sich vor die Scheinwerfer stellen und winken, doch er war zu überanstrengt, also hoffte er, der Fahrer würde sein Winken auch noch erkennen, während er saß. Doch das Auto bog ein paar Meter vor Ete ab und fuhr auf die Wiese, wo es anhielt. Zwei Männer stiegen aus und liefen zum Kofferraum des Wagens. „Hol ihn raus“, sagte der Eine „Nein, du holst ihn raus“, gab der andere zurück. Ete ging der Vorsicht halber in Deckung. Die beiden Männer schienen ihn noch nicht bemerkt zu haben. „Stell dich nicht an, wie ein Mädchen, Pulsedriver.“ „Guck dir die Sauerei nur mal an, du Verrückter. Wieso musstest du ihm ins Gesicht schießen?“ Es folgte eine kurze Pause. „Nimm du ihn am Kopf, Dhan, ich packe ihn an den Beinen. Ete erkannte aus seiner Deckung nur die Umrisse zweier Gestalten, die etwas aus dem Kofferraum hievten, das aussah, wie ein Mensch. Sie warfen es auf den Boden und rannten zu den Türen des Autos. „Nichts wie weg.“, sagte Pulsedriver.
Mit quietschenden Reifen verschwand das Auto in die Nacht.


DJ n

Dennis
22.01.2005, 18:25
Ihr wurdet gewarnt. :D

Weiter mit The_question Yoshi Green und... mir...

The_question:
Nach etwa 20 Minuten klingelte es an TQs Tür. 20 Minuten war nicht viel, die Pizzeria lag ja schließlich gleich um die Ecke. Ein junger Mann stand vor der Tür mit einem großen, weißen Karton in der Hand. "Ihre Bestellung, Sir. Eine große Pizza mit Pepperoni, Salami und extra viel Käse.", sagte der junge Mann. "Ja, stimmt genau", grinste TQ. "Kommen sie rein! Ich hol mal eben mein Geld", sagte er zu dem Mann, der - laut seinem Namensschild, das er auf der Kappe trug - wohl Johan hieß. Johan erwiderte nicht und betrat die kleine Wohnung. "Ich stell ihnen die Pizza mal hier auf ihren Nachtschrank.", sagte er. "Alles klar, ich komme schon!", hallte TQs Stimme aus einem der Nebenzimmer. Er hastete mit einer kleinen schwarzen Geldbörse hinaus in den Vorraum. "Was macht das dann?", fragte er. "Öhm, das wären dann... 7...", Johan wurde von TQ unterbrochen "Ach, nehmen sie 10", meinte er und schob Johan einen Zehner zu. Dieser bedankte sich und ging dann wieder in Richtung seines Autos. TQ eilte schnell zu seiner Pizza, öffnete den Karton und lechzte, als er die riesige Pizza ansah. Er nahm sie mit ins Wohnzimmer, um sie in aller Ruhe zu geniessen...

Ete keuchte. Er konnte fast nicht mehr atmen. Er versuchte, wieder zu Kräften zu kommen, indem er sich beruhigte. Als er genug Kraft hatte, stand er auf, blickte nach links und nach rechts und ging auf das eingewickelte Ding zu. Er versuchte, es zu erkennen, doch es war zu dunkel. Er konnte nur die Umrisse sehen. Da kam ihm eine gute Idee. Er zog sein Feuerzeug, knippste kurz daran und schon kam eine helle, große Flamme zum Vorschein, die den kleinen Ort hell erleuchtete. Ete schloß kurz die Augen, weil er sich erst an das Licht gewöhnen musste. Als er seine Augen wieder öffnete, erkannte er sofort, was sich in dem Tuch befand. Es war ein Mensch. Es war ganz sicher ein Mensch. Er erkannte etwa auf Nasenbeinhöhe einen großen roten Fleck. Jemand muss ihn dort durchgeschossen haben.
Ete suchte verzweifelt sein Handy, doch er kam darauf, dass die Spam Mafia es wohl noch hatte. Er hatte jedoch etwas Kleingeld, und so versuchte er eine Telefonzelle aufzusuchen.Er rannte die Straße entlang. Nach etwa 10 Minuten fand er eine am Straßenrand. Hastig schob er sein gesamtes Kleingeld durch den Geldschlitz, nahm den Hörer in die Hand und wählte hastig eine Nummer. "Hier Hauptkommissar Ete! Hört zu, Jungs ich weiss nicht wo ich hier bin, könnt ihr den Anruf zurückverfolgen? Hier liegt eine Leiche! Beeilt euch und sagt Chibi, er soll einen Krankenwagen hierher lotsen!" Mit diesen Worten legte er auf, rannte aus der Zelle und wartete ungeduldig auf die Einsatzwagen der ASP...

Yoshi Green:
Im Hauptquartier der ASP lief alles auf Hochtouren. Die letzten Stunden waren für alle quälend gewesen. Abgesehen von TQ, der irgendwann zwischen sechs und acht Uhr nach Hause gefahren war, waren alle in großer Sorge um Ete.
Erst der Anruf aus dem Krankenhaus hatte die Polizisten darauf aufmerksam werden lassen, dass Ete und Xander immer noch nicht eingetroffen waren.
Um so erleichternder war es dann, als Schattenläufer, der gerade Telefondienst hatte, durch die Flure rief: „Hey, Ete hat sich gemeldet. Er ist frei!“
Sofort kamen alle angelaufen und bestürmten den armen Mann mit Fragen über Ete. „Geht es ihm gut?“ „Wo ist er?“ „Hat er was von Xander erzählt?“
„Leute ruhig – Ruhe!“, rief Schattenläufer in das aufgeregte Gemurmel hinein, „Ete wusste selber nicht wo er ist. Ich habe gerade den Computer angeschmissen und versuche herauszufinden, woher sein Anruf kam.“ Den Part mit der Leiche verschwieg er lieber. Er wollte ja nicht wieder die gesamte Belegschaft in Ungewissheit stürzen. Was wäre denn, wenn der Tote Xander war?

Während TQ in Ruhe seine Pizza aß, kreisten seine Gedanken. Von Ete, der verschwunden war und von dem es bisher kein Lebenszeichen gab, zu seiner Familie, bis hin zu Kefka.
Besonders Kefka kam ihm öfters in den Kopf. Nicht nur wegen der 52 Nachrichten die er bekommen hatte, nein irgendetwas anderes gab es da. Aber so sehr TQ sich auch anstrengte, die Idee die er hatte bleib weiter auf dem Grund seines Gedankensees liegen. TQ versuchte es mit einem Trick und tat gelangweilt und redete sich ein, dass die Idee doch gar nicht so wichtig sein kann, wenn er sie nicht fassen kann. Er schaltete den Fernseher wieder ein und schaute noch den Rest der Doku über Walfang.
Anschließend ging er duschen und war vorsichtig darauf bedacht, nicht an die Idee zu denken, aber wie es nun mal so ist, wenn man angestrengt versucht an etwas nicht zu denken, kommt es einem dann noch viel eher in den Sinn. Zwischenzeitlich drohte die Idee sogar in eine tiefe Spalte zu fallen und auf nimmer Wiedersehen in den Abgründen seiner Gedanken zu verschwinden. Vorsichtig zog sich TQ wieder zurück und ließ die Idee wieder kommen.
Müde geworden von diesem Katz und Mausspiel lag er im Bett und war schon im Begriff einzuschlafen, als die Idee sich dazu entschloss doch an die Oberfläche zu steigen. Obwohl er todmüde war, reagierte er blitzschnell. Wie eine Spinne, die im Netz auf ihrer Beute gelauert hatte, griff er die Idee und wickelte sie mit dünnen klebrigen Fäden ein. So fixiert kam er endlich dazu, sie genauer zu betrachten und schlagartig wurde TQ alles klar. Der Zusammenhang zwischen Kefka, der Spam Mafia und seiner Familie. Es war gewagt, aber nur so hatte er eine Chance sich und seine Familie befreien zu können. Kefka musste ihm helfen. Aber um Kefka zu treffen musste er ungestört sein, er durfte nicht von der Mafia abgehört werden. Und hier kam TQ’s Freund Ete ins Spiel. Es war wirklich gewagt, aber er konnte nur hoffen, dass Ete ihn verstand und einsah, warum TQ diesen schändlichen Verrat hatte begehen müssen.

Es dauerte einige Minuten, bis sich Don Göfla erholt hatte und wieder normal sprechen konnte. Das Lachen hatte sein mit Falten überzogenes Gesicht zu einer Fratze werden lassen, aber es schien auch so, als sei er jünger geworden. Tatsächlich konnte sich DJ n an einige Falten um die Augen des Dons erinnern, die er jetzt, nach genauerem Überlegen, als Lachfalten identifizieren konnte. Es hatte den Anschein, als hätte der Pate früher sehr oft gelacht.
„Nun mein lieber DJ n, was hältst du von meiner wundervollen Idee zu diesem Spiel?“, fragte Göfla aufmunternd. „Ich weiß nicht.“, zögerte DJ n. Er wusste, dass Göfla im Notfall auch über Leichen gehen würde, und das stand im Moment im Konflikt mit DJ n’s Ehrenkodex. War da nicht wieder diese leise Stimme seines Meisters? Laut sprach er: „Ich habe Angst, dass bei diesem Spiel viele unschuldige Menschen ihr Leben lassen müssen. Was nützt uns eine Stadt die in unserer Hand ist wenn kaum noch Menschen hier leben?“
Göfla dachte nur kurz nach und erwiderte: „Sei unbesorgt, auch wir haben nur eine begrenzte Anzahl von Figuren auf diesem Brett. Natürlich wird es Bauernopfer geben, so etwas lässt sich leider nicht vermeiden, aber ich versichere dir, dass alles in einem angemessenen Rahmen bleiben wird. Wenn du mir jetzt bitte einen Gefallen tust und für mich als Springer der Eröffnung eine unerwartete Wendung geben würdest?“

Xander saß schon seit ein paar Minuten in dem dunklen Raum. Aus Angst, dass er vielleicht irgendwie von den Mafiosi beobachtet werden würde, hatte er es nicht gewagt, sich zu bewegen. Auf einmal hörte er, wie jemand einen Schlüssel in das Türschloss steckte und aufschloss. Durch die gepolsterte Tür hatte er nicht gehört, dass jemand gekommen war.
Die Tür öffnete sich und eine Gestalt im weißem Anzug und weißen Hut trat ein.
„G...G...G...Göfla“, stotterte Xander und fiel auf die Knie. Obwohl er wusste, was ihm erwarten würde, war er doch überrascht, den Paten persönlich zu sehen.
„Setz dich du Wurm.“, sagte Göfla „Ich will nicht, dass eine Rate wie du meine Schuhe schmutzig macht.“
Xander, vollkommen eingeschüchtert, gehorchte und setzte sich wieder auf den Stuhl.
Der Mann nahm auf der anderen Seite Platz. „Jetzt hör mir gut zu“, sagte er, „Das, was du jetzt gleich sehen wirst, wird dich sicherlich überraschen. Aber du darfst dir nichts anmerken lassen, verstanden?“
Xander nickte nur mit dem Kopf.
„Sehr gut. Denn ich muss dir etwas sagen, und das darf unter keinen Umständen irgendjemand erfahren. Das, was ich dir sagen werde, wissen bislang nur ich und du. Wenn es jemand anderes erfahren sollte, weiß ich also, wen ich umlegen muss!“
Wieder traute sich Xander nur zu nicken.
„OK, es ist nämlich so...“, der Mann holte tief Luft, „Göfla ist tot. Jetzt bleib ruhig! Ich bin nicht Göfla, ich bin DJ n.“ Der Mann rückte seinen Hut ein kleines Stück höher, so dass Xander sein Gesicht sehen konnte. Es war wirklich der Asiate.
„Ich habe Göfla umgebracht. In Wirklichkeit bin ich ein Undercover-Agent der ASP“, erklärte er „Ich habe ihnen gesagt, dass der Pate im Moment nicht gestört werden will, und alle sich auf ihren Zimmern zu halten haben. Ich sagte, dass wenn ich irgendjemanden auf den Gängen erwische, ich ihm persönlich die Nackenwirbel brechen werde.
Die Luft ist also rein, wir können jetzt abhauen. Die Mafia kann ohne ihren Paten nicht existieren. Es ist vorbei. Wenn wir hier lebend rauskommen, dann sind wir frei. Die Spam Mafia wird verfallen. Wie es schon mit den Triaden passiert ist.“
Xander war erstarrt. Mit Mühe und Not brachte er die Kraft auf eine einfache Frage zu stellen: „Warum ich? Warum nimmst du mich mit? Du kannst doch auch alleine flüchten.“
„Vergessen? Du schuldest mir dein Leben. So etwas möchte ich später gerne noch einmal einlösen und was meinst du was die Mafia mit dir anstellt, wenn sie spitzkriegen, dass ihr Pate tot ist? Also komm. Wir haben nicht viel Zeit. Entweder kommst du jetzt sofort mit mir mit, oder.....“
Xanders Gedanken rasten in seinem Kopf. Was, wenn der Pate wirklich tot war? Was, wenn das alles nur ein weiteres grausames Spiel war? Was wenn...? Was? Was? Was?
„OK. Ich komme mit!”

Repko:
Zurück in seinem Wohnzimmer sah TQ noch immer den Pizzakarton auf dem Tisch stehen. Er hob ihn auf, als ihm etwas an der Unterseite auffiel. Er drehte die Schachtel um und sah einen Zettel, der mit einem Klebestreifen an der Unterseite der Schachtel befestigt war. Daraf stand in einer groben Handschrift:
Abliferung des berichts, nechsten Sontag. Informazionen über Büdscheh, sowie über Ein- und Ausgahben. Ausfürlich!
„Die geben sich ja richtig Mühe, diese Mafiosi!“, flüsterte TQ vor sich hin und warf den Karton wütend auf den Boden.

Er wusste, dass er vorerst den Dingen ihren Lauf lassen musste, also setzte sich Göfla entspannt in seinen Ledersessel. Er blickte auf die Türe, besser gesagt auf die Wand neben der Türe. Dort hing ein Bild von Marlon Brando aus dem Film „Der Pate“. Göfla grinste unweigerlich. Mr.Z hatte es ihm vor langer Zeit einmal gegeben, einfach zum Spaß. Es war ironisch, dass es noch immer dort hing. Beide waren sie Paten einer Mafia. Don Göfla und Don Vito Corleone. Doch konnte sich Göfla mit diesem Klischeepaten noch nie gut identifizieren. Vito Corleone war immer als ehrenhafter Mann dargestellt worden, als jemand, dessen kriminelle Machenschaften einfaches Geschäft waren.
Göfla hingegen wusste, dass er das Gegenteil war. Er terrorisierte eine Stadt, er kontrollierte diese Stadt, ohne jemals einen Finger rühren zu müssen. Und dennoch fürchtete ihn ganz Talster City.
Er wusste nicht, wieso das Bild noch dort hing. Es dürfte dort nicht hängen. Es müsste Göfla jedes mal, wenn er es betrachtete das Herz brechen. Es hätte ihm zeigen müssen, dass er kein ehrenvoller Mensch war, dass er ein Gangster – einer von den Bösen war, einer der nichts Gutes im Schilde führte, sondern nur auf eines aus war: Auf Macht. Uneingeschränkte Macht und die Bestätigung seiner Macht durch die Angst der Bürger von Talster City.
Seine momentane Lage war ernster denn je: Der Polizeietat war verdoppelt worden, er befand sich in einem Krieg mit den Asuka Chan-Triaden, die wieder aufzuleben schienen und die Polizei war drauf und dran ihn zu finden und zu fassen. Und trotz allem sah Göfla auf das Bild von Marlon Brando, des Klischee-Paten. Des ehrenvollen Geschäftsmannes mit den düsteren Machenschaften. Und wieder lächelte Göfla.
‚Ich werde es irgendwann einmal abhängen.’, dachte er bei sich. ‚Vito Corleone hatte zwar Motive, aber bei weitem nicht die Macht, die ich besitze.’

Ete saß auf dem Beifahrersitz eines Streifenwagens und lehnte sich aus dem Auto hinaus über seine Knie. Über seinem Rücken lag eine dicke Decke, die ihn wärmen sollte. Er blickte auf, als StealGray ankam. „Es ist nicht Xander, so viel steht fest.“, sagte er, als er vor Ete stand.
„Wer es ist, wissen wir aber nicht, von seinem Gesicht ist nicht viel übrig. Er wird zu weiteren Untersuchungen ins Leichenschauhaus gebracht.“ Ete nickte langsam und stand auf, die Decke rutschte von seinem Rücken und landete neben den Reifen des Wagens im Dreck.
„Wisst ihr schon, wer dahinter steckt?“, fragte Ete. Steal schüttelte den Kopf und zuckte mit den Achseln „Vermutlich die Spam Mafia, aber sicher sind wir uns dabei nicht.“ Ete sah wieder zu der Leiche. „Ich habe zwei Namen gehört.“, sagte er. „Die zwei Kerle hießen Dhan und Pulsedriver.“ StealGray zuckte erneut mit den Achseln. „Sagt mir beides nichts. Aber vielleicht weiß der Computer etwas.“
Ete lief zu einem der Polizisten, der ein Handy in der Hand hielt. „Ich würde gerne mit Doktor Azrael aus dem Leichenschauhaus sprechen und ihn auf unsere Ankunft vorbereiten.“, sagte er.

Simon
23.01.2005, 10:05
Und wieder kommen 3 Episoden. Diesmal eine von mir, Yoshi und dem viel kopierten, doch nie erreichten Daen vom Clan.
Viel Spass

DJ n:
DJ n erhob sich von seinem Stuhl und ging auf Xander zu. „Wir müssen uns beeilen. Viel Zeit bleibt uns nicht. Irgendeiner wird sicher zum Don wollen und dann fliegt meine ganze Tarnung auf.“ wisperte er. Xander nickte stumm. Er konnte noch immer nicht fassen, dass einer wie DJ n ein Agent der ASP war und vor einem Jahr seine eigenen Kollegen so erbittert bekämpft hatte. Der Mann musste entweder ein verdammter Profi oder ein verdammt kalter Mensch sein, dass er den Tod so vieler Menschen, vor allem seines Kollegen Dean vom Clan, ohne Rücksicht hingenommen hatte, um erst jetzt den Paten zu vernichten.
DJ n hatte Xander umrundet und stand nun hinter ihm. Plötzlich vernahm Xander das metallische Klappgeräusch eines Springmessers. „Mit diesem Teil kommst du nicht weit. Das müssen wir erst mal loswerden.“ sagte DJ n und machte sich mit seinem Messer an den Lederriemen der Zwangsjacke zu schaffen.
Es dauerte eine Weile, bis der erste Riemen durchtrennt war. „Die Teile sind verdammt zäh. Und uns läuft die Zeit weg.“ knurrte DJ n und machte sich hastig am nächsten Riemen zu schaffen.

„Da nimmt keiner ab.“ sagte Ete verdutzt und sah Steal Gray an. „Wie, da nimmt keiner ab? Da muss doch wer sein.“ entgegnete Gray mit gleichermaßen verdutztem Ausdruck. „Ich lass schon seit fünf Minuten klingeln aber es nimmt einfach niemand ab. Seltsam. Normalerweise müsste da doch ein Sicherheitsbeamter.“. „Ich kann ja Ninty und Schattenläufer vorbeischicken. Das Leichenschauhaus ist nicht weit weg vom Präsidium. Außerdem können die gleich fragen, wer das arme Schwein ist, dass wir im Wagen von Shinshrii und Xander... gefunden haben.“. Als Steal Gray Xander in den Sinn kam, sah er betreten zu Boden. „Tu das. Sie sollen uns über Funk Bescheid geben, wenn sie da sind.“ sagte Ete und entledigte sich der Decke.

„Hey Ninty!“ schallte die Stimme von Schattenläufer durch einen der Korridore des ASP-Hauptquartieres.
Ninty hatte eine Art Büro am Ende des Ganges, aber es war eher eine Ablade für allerlei funktechnischen Krimskrams. Ninty hatte erst empört Sunny angesehen, als dieser ihm eröffnet hatte, dass dies nun sein neuer Arbeitsplatz sei und gemeint: „Also so wie’s hier aussieht kann ich auch gleich auf einer Müllhalde arbeiten!“. Sunny hatte ihn nur mit einem herrischen Blick angesehen und Ninty damit zum Schweigen gebracht.
Das erste, was Ninty tat, war eine gründliche Auflistung aller Dinge, die sich in seinem Büro angesammelt hatten. Unter diesen Dingen befanden sich viele ausgemusterte oder defekte Funkgeräte, Teile von Rechnern oder auch Taschenlampen. Zwar hatte Ninty für diese Dinge keinerlei Verwendungsmöglichkeiten, jedoch behielt er sie. „Mann kann nie wissen...“ meinte er.
„Ninty! Sag mal, bist du taub? Wir haben einen Hausbesuch zu machen!“ brüllte Schattenläufer durch den Korridor und erntete dafür scharfe Kritik derer, die ihre Plätze auf diesem Korridor hatten und versuchten, zu arbeiten. Ninty sah aus seinem Büro heraus und rief zurück: „Was? Was denn für einen Hausbesuch?“. „Wir sollen ins Leichenschauhaus. Da geht niemand ans Telefon. Wir sollen mal nachsehen, was da los ist!“. „Warum wir? Kann das nicht eine Streife erledigen?“. „Nein, die sind alle im Einsatz. Erhöhte Polizeipräsens wegen der Spam Mafia, verstehst du?“. „OK. Wenn’s denn sein muss!“. Schattenläufe rund Ninty verließen ihre Büros und machten sich auf dem Weg ins Erdgeschoss, begleitet von vielen mürrischen Blicken.

„Na endlich! Das war der Letzte!“ jubilierte DJ n und befreite Xander von der Zwangsjacke. Eine Welle der Entspannung überflutete seinen Körper und mit großer Befriedigung rieb sich Xander seine Arme. Er wusste zwar nicht, wie lange er in der Zwangsjacke gesteckt hatte, er wusste aber, dass es viel zu lang war und betete, dass er niemals wieder die Bekanntschaft mit einer solchen Jacke machen müsste. „Los jetzt. Wir müssen verschwinden. Bleib dicht hinter mir, klar?“ befahl DJ n und Xander gehorchte. Unweigerlich erinnerte er sich an die Zeit, als er selber noch ein Mafiosi war und solchen Befehlen mit einer großen Selbstverständlichkeit gehorcht hatte.
Langsam öffnete DJ n die Tür und spähte auf den Gang. „Die Luft ist rein. Los, komm! Ein Wagen steht draußen bereit.“ flüsterte DJ n und wollte gerade den Raum verlassen, als er sich noch kurz umdrehte, in seiner Tasche herumnestelte und einen Streifen schwarzen Stoff herauszog. „Das musst du dir um die Augen binden.“. „Was? Warum das denn?“ fragte Xander verwirrt. „Versteh das jetzt nicht falsch, aber ich will nur verhindern, dass irgendjemand meinen Kollegen erzählt, wo sich die Spam Mafia aufhält. Ich weiß, über was für ein Arsenal an Waffen sie verfügen, darunter einige, die mehr anrichten, als nur ein paar Einschusslöcher auf der Motorhaube. Außerdem würde so sonst meine Tarnung auffliegen, verstehst du? Und damit wären dann vier Jahre harte Arbeit umsonst gewesen und all die Opfer, die das alles gefordert hat, wären sinnlos. Also. Verbinde dir bitte die Augen. Tu es für die ASP und die Stadt. Tu es für deine Familie.“ sagte DJ n und sah Xander eindringlich unter dem Rand seines weißen Hutes hervor an. „Na gut. Wirst schon wissen, was du tust...“ seufzte Xander und verband sich die Augen. Dadurch war es ihm auch nicht möglich, das diabolische Grinsen, dass sich auf dem Gesicht des Asiaten ausbreitete, zu sehen und daraus zu schließen, dass dies alles nur eine große Scharade war.
„Los. Ich führe dich. Wir müssen uns beeilen.“ Sagte DJ n und packte Xander am rechten Arm. Kurz darauf setzen sich die beiden in Bewegung und rannten durch die hohen Korridore des Sanatoriums.

„Hier ist es.“ sagte Schattenläufer und sah an der kahlen Fassade des Gebäudes hinauf. „Nett... man sieht gar nicht, dass das ein Leichenschauhaus ist.“ flachste Ninty und ging mit Schattenläufer auf den Eingang des Gebäudes zu. Doch schon als sie die Stufen hinaufgingen bemerkte Schattenläufer, dass etwas nicht in Ordnung war. „Die Tür. Sie ist offen.“ flüsterte er und zog unter seinem Mantel eine Fife-Seven hervor und lud sie durch. „Ninty. Sag der Zentrale, dass wir hier Verstärkung brauchen.“. Ninty nickte mit kreidebleichen Gesicht und zog aus einer seiner Taschen ein Funkgerät, in das er stotternd sagte: „H ..hier Ninty. B ... brauchen Verstärkung b... beim Leichensch... Leichenschauhaus.“.
Schattenläufer schlich vorsichtig zur Tür, gefolgt von Ninty, der nach seiner Nachricht das Funkgerät wieder weggesteckt hatte. „OK. Gib mir Deckung, Ninty.“ flüsterte Schattenläufer und trat die Tür schwungvoll auf.
Als er durch die offene Tür sah verschlug es ihm die Sprache und entgeistert ließ er die Waffe sinken. Ninty, der noch immer hinter Schattenläufer stand, torkelte ans Geländer und übergab sich.
In dem Vorraum, in dem normalerweise der Wachmann saß, fanden die beiden eine Leiche mit zerschossenem Gesicht vor einen blutverschmierten Fernseher sitzen.

Yoshi:
Schon seit langer Zeit hörte man aus dem Zimmer der beiden Schwestern ein irres Kichern und Lachen. Genji, Snake’s Bite, Savage und Manga-Protector nahmen an, das die beiden Oberhäupter der Tiraden wohl wieder einmal ein paar Gläschen Sekt über den Durst getrunken hatten.
Bis auf Manga-Protector hatten die Gangster tiefschwarze Ringe um ihre roten Augen. Die letzten Tage vor dem PC-Bildschirmen, sind ihnen nicht wirklich gut bekommen.
Zu ihrem großen Ärger, hatte diese Aktion keine neuen Erkenntnisse über die Spam Mafia gebracht.
„So eine Scheiße“, knurrte Genji, „da hocken wir tagelang vor den Computern wie diese gestörten PC Junkies und versuchen irgendetwas über die Mafia zu finden, und die beiden veranstalten ein Saufgelage.“ Auch Snake’s Bite guckte böse aus der Wäsche, abgesehen von einem Nachmittag hatte auch er die letzten Tage vor den Bildschirmen verbracht. Keiner der Triaden wusste wirklich, was an diesem Nachmittag vorgefallen war, aber jedem fiel auf, dass eine Schlange fehlte und Snake’s Bite wie verbissen DJ n’s Akte studierte.
„Ich mag sssowiesooo keine Computer“, zischte er jetzt, „In meinen Fingern juckt esss mal wieder etwassss zu schmuggeln. Vielleicht Rauschgift oder Waffen.“ Manga-Protector warf ihm einen schrägen Blick zu. Solche Drohungen kannte er gar nicht von dem Schlangenfanatiker, wie er ihn heimlich nannte.
Manga hatte in den letzten Tagen die Aufgabe für die gesamte Truppe einzukaufen und ungebetene Gäste zu verscheuchen, wie z.B. dieser dumme Tourist, der Snake’s Bite durch die Straßen gefolgt war. Manga hatte ihn noch einige Male beim Einkaufen gesehen aber schnell drehte er sich weg, damit er nicht erkannt wird. Generell hatte Manga das Gefühl zum Hausmädchen zu mutieren. „Einkaufen, putzen, waschen! Wenn ich das irgendjemanden erzähle, bepisst der sich doch vor Lachen“, schimpfte er lautstark vor sich hin.
Nur Savage schwieg. Sein Standpunkt war schon lange klar und es passte ihm wirklich überhaupt nicht, dass er erneut per Treue-Schwur an die Triaden gebunden war. Er sehnte sich wieder nach seinem Leben in Freiheit.
Auf einmal ging die Tür zum Zimmer der Schwestern auf und beide leicht schwankend heraus. „Hey, alle mal he-herhören“, lallte Vidora und grinste dabei leicht schief, „Wir haben einen geniellen äh... geni... genialen Plan“, ergänzte Felis, auf die der Alkohol anscheinend eine noch größere Wirkung hatte. Stille, die vier Triaden guckten verdutzt ihre beiden Herrinnen an. „W... Was isst denn jetzt?“, fragte Vidora, „w... wollt ihr nicht hören was wir uns aufge.... ausgenac.... ausgedacht haben?“ Wieder herrschte betretenes Schweigen.

DJ n und Xander fuhren jetzt schon seit fast einer Stunde durch die Straßen von Talster City. Ab und zu lenkte DJ n den Wagen auch mal auf die Autobahn. „Warum fahren wir so lange?“, fragte Xander. „Ich kann mich nicht daran erinnern, solange gefahren zu sein, als ich in das Versteck gebracht wurde.“ DJ n konnte sich ein kurzes Auflachen nicht verkneifen. „Glaubst du wirklich, dass die Mafia ihr Versteck inmitten von Talster City hat? Zumindest ihren Hauptsitz. Die Mafiosi habe so lange gekämpft ihren Don zu befreien, da wäre es doch wirklich einfach nur dumm, Göfla in der Stadt zu verstecken, in der er der meistgesuchteste Mann ist.“
Das leuchtete Xander ein, trotzdem hatte er noch einen Haufen Fragen. „Hast du der ASP erzählt wo die Mafia sich versteckt? Und wissen sie, das Ete und ich entführt worden sind? Wie geht es meiner Frau? Und....“
„Nun mal langsam“, unterbrach DJ n die Frage-Flut, „Ich kann dir natürlich nicht detailliert erzählen, wie meine Arbeit abläuft, das ist Top-Secret. Deshalb werde ich auch nicht mitkommen zur Polizei, ich kann dich nur in der Nähe eines Reviers aussetzen. Und der ASP kann ich auch nicht Bericht erstatten, weil ich bin nicht so richtig ein Agent der ASP. In der ASP wusste nur Daen von meinem Auftrag, und der ist tot.“
Xander meinte zu hören, das eine Spur von Trauer in DJ n’s Stimme mitschwang.
„Aber wenn du nicht zu ASP gehörst, für wen arbeitest du dann?“
„Du glaubst wirklich, dass die Regierung nur eine kümmerliche ASP auf eine der gefährlichsten Terroristengruppen des Landes ansetzt? Nein, die ASP hat doch schon Probleme dich und Shinshrii zu behüten, die Mafia zu besiegen ist da schier unmöglich. Du hast ja gesehen, was vor einem Jahr passiert ist. Zugegeben, wir, das bedeutet die Regierung, haben es auch ein beabsichtig, aber dir das jetzt zu erklären, wäre zu hohe Politik, und ich bezweifle, dass du es verstehen würdest.“
Xander schluckte diesen Vorwurf hinunter, trotz allem hatte es den Anschein, dass DJ n ihn immer noch für einen kleinen, dummen Jungen hielt.
„Worum ich dich noch bitten würde“, sprach DJ n weiter, „Wenn sie dich vernehmen werden, verliere bitte kein Wort über mich oder meinen Job. Sie werden dir wahrscheinlich sowieso nicht glauben und es würde nur meine Arbeit unnötig erschweren. Außerdem heißt mein Beruf ja nicht ohne Grund Undercover-Agent.“
„Ja, ist in Ordnung“, sagte Xander, „ich werde nichts sagen.“

Vom Versteck der Triaden fuhren zwei schwarze Wagen hinaus in die Nacht. In einem Wagen saßen Savage und Manga-Protector, ihr Ziel war die Privatadresse des bekannten Bankiers „Ghost who walks inside“.
Der andere Wagen, besetzt mit Genji und Snake’s Bite, sollte die ihnen bekannten Treffpunkte und Kontaktpersonen der Mafia abklappern und gucken ob sie Zeugen irgendwelcher interessanten Ereignisse werden oder vielleicht Hinweise auf das Hauptquartier der Mafia bekommen.
„Na ja, wirklich besssser alsss das Anstarren der Bildschirme isssst, dassss auch nicht“, sagte Snake’s Bite.
„Komm schon, immerhin sind wir endlich mal wieder draußen und können uns mal wieder in der Stadt umsehen.“
„Hassst schon recht, aber irgendwie gefallen mir diessse beiden Schwessstern nicht. Glaubssst du wirklich dasss sie die Geschwisster von Asuka-Chan sind?“
Genji guckte Snake’s Bite aus schmalen Augen an. Er hatte keine Ahnung was er antworten sollte. Eigentlich hatte er mit Snake’s Bite keine Probleme, ob die neue Situation hatte ihn so verunsichert, das er nicht mehr wusste, wem er trauen konnte und wem nicht.
„Was ich glaube, ist nicht von Belang“, antwortete er kühl, und um das Thema zu wechseln: „Wie war noch mal die Adresse dieses Clubs?“
Snake’s Bite las die Adresse noch einmal von einem Computerausdruck vor und guckte dann aus dem Fenster, als sein Blick in eine Seitenstraße fiel, wo gerade etwas passierte, was seine höchste Aufmerksamkeit erregte.
„Schnell, fahr zurück!“, schrie er Genji auf einmal an, „Na losss, dreh um und fahr in diese Seitenstrasssse da vorne!“

Daen:
Savage warf immer wieder beunruhigte Seitenblicke zu Manga-Protector, der so wütend auf seiner Unterlippe herumkaute, dass sie an einigen Stellen bereits aufgeplatzt war und auch auf das Lenkrad, das der bullige Chinese so fest umklammerte, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten und er beim Losfahren fast die Lenkradsperre augeindergerissen hätte. Leise murmelte der kräftige Mann vor sich hin und Savage lehnte sich auf seinem Beifahrersitz zurück und ließ das Ereignis der letzten halben Stunde noch einmal Revue passieren, das in Manga-Protector leidgebeutelter Kriegerseele wahrscheinlich das Fass zum Überlaufen gebracht hatte:
Nachdem die beiden angetrunkenen Frauen aus ihrem luxuriös eingerichtetem Zimmer herausgetorkelt waren und den vier Triadenvertrauten von ihrem neuen Plan erzählen wollten, hatten sie Manga-Protector zu ihnen gerufen und ihn gebeten, sich direkt vor sie zu stellen. Genji - der Manga noch immer sehr gut leiden konnte, und der es kaum mehr mit ansehen konnte, wie diese beiden Teufelinnen dem Mann mitspielten, wollte energisch dazwischentreten, doch hielt ihn Savage fest und sah ihm in die Augen, dann löste er die Hand von dessen Schulter und schüttelte traurig den Kopf.
Felis hatte mittlerweile einen kleinen Umschlag geöffnet, und ließ sich daraus eine kleine Menge eines feinen, weißen Pulvers in die Handfläche rieseln, was Manga mit verwirrtem Gesichtsausdruck beobachtete. Schließlich grinste Felis böse, hielt die Hand hoch und pustete einmal kräftig in die Handfläche, so das der Staub davon stob und sich wie feiner weißer Schnee in Mangas Gesicht niederließ, der völlig verdutzt das betrunkene Schwesternpaar anglotzte.
Vidora gluckste kurz und flüsterte dann in die vollkommene Stille der verwunderten Zuschauer hinein: "Anthrax!"
Wie von der Tarantel gestochen schoss Manga in die Höhe und schlug schreiend auf sein Gesicht ein, wo er mit aller Gewalt versuchte, das feine weiße Pulver von sich zu wischen, während Snake und Savage entsetzt zurückwichen. Einzig Genji blieb stehen und griff beherzt nach einer Flasche Sprudel um sie Manga, der noch immer den wilden Tanz eines Derwisches ausführte, über den Kopf zu gießen.
Savage's Augen wurden kalt und mit grimmiger Miene griff er nach der Pistole, die er an seinem Gürtel trug, als er sah, wie sich die beiden Schwestern heulend vor Lachen in den Armen lagen und wie sich Felis schließlich lachend die letzten Reste des feinen Pulvers von der Handfläche leckte.
Mangas Gesicht war kalkweiß vor Unglauben und langsam probierte er ein klein wenig des Pulvers, nur um dann unglaublich laut vor Wut aufzuschreien, sich mit den wilden Augen eines gemarterten Stieres im Raum umblickte, den Tisch sah, auf dem der Rechner stand, um ihn wild brüllend in die Höhe zu heben und gegen die Wand zu werfen. Schließlich stürmte er nach draußen und die 5 Triaden konnten ihn fluchen hören.
Vidora grinste selig und meinte dann zu den Drei Anderen, die sie beunruhigt anblickten: "Puderzucker...!"
Felis beeilte sich noch schnell zu ergänzen: "Wir sind keine Bioterroristen....aber," und dabei grinste sie ob des gesteigerten Alkoholkonsums wieder glücklich, "wir werden diese Stadt büßen lassen und dafür sorgen, dass man die Mafia mit Panzern und Soldaten zur Strecke bringt!
Sicherlich - es wird Tote geben, aber wir werden uns eines Mittel bedienen, das keine Seuche hervorrufen wird, die wir nicht imstande wären, wieder einzudämmen!"
"Ein, zweihundert Tote, danach eine Massenimpfung der Stadt und schon sind wir unserem Ziel näher, denn Eines ist sicher - solange die Stadt glaubt, dass es die Mafia war, wird sogar das Militär gegen sie vorgehen und wenn der Krieg vorbei ist, werden wir das übernehmen, was von den Trümmern übrig bleibt und dann werden wir die Geschicke der Stadt lenken. Auch dafür werden wir Sorge tragen, wenn Bürgermeister Grandy sich erst einmal unser Angebot angehört hat.", schloss die Frau und Savage erinnerte sich nun wieder dunkel daran, dass sie losgeschickt wurden, um einen Koffer bei einem skrupellosen Geldhai namens Ghost zu holen, in dem sich ein biologischer Kampfstoff befinden soll, den die Schwestern einzusetzen gedachten...doch tief in seinem Inneren wurde dem Drachenauge schlecht von dem Gedanken, welchen Wahnsinn sie freizusetzen gedachten und mit einem Mal erschien ihm Manga-Protector, der noch immer wilde Flüche murmelte und sich sicherlich einen schmerzhaften Tod für die Schwestern ausdachte, hochgradig sympathisch.

DJ n

Dennis
25.01.2005, 17:19
So, dann mach ich mal ultrafies weiter mitm tolligen rumposten.
Heute mit... DAMN schon wieder ich, dann noch DJ n und The_question

Repko:
Während Square durch den Gang der Nervenklink schlurfte, machte er sich Notizen in seinen Terminkalender. Als Chefarzt einer so großen und angesehenen Nervenheilanstalt hatte er sehr viel zu tun und ohne die nötige Planung könnte er seinen Terminen nie nachkommen!
Er hielt inne, als er aus einem der Zimmer ein Flüstern vernahm. „Hey... Mister.“, hauchte eine leiste Stimme aus Delawares Zimmer.
Die Tür stand einen kleinen Spalt offen und indem er sich zurücklehnte konnte Square sehen, dass Delaware in seinem Bett lag und mit großen Augen auf dem Gang starrte.
Nach kurzem Zögern stieß Square die Türe langsam auf und trat ein. „Mister?“, wiederholte Delaware flüsternd und blickte Square dabei tief in die Augen. „Wo bin ich?“
„Sie sind im Sankt Prayor Neurologie-Zentrum.“, antwortete Square langsam und vorsichtig, in der Hoffnung, er könne Delaware einige Dinge seiner Vergangenheit entlocken.
„Das ist doch – in Baltimore?“, sagte Delaware und verdrehte die Augen dabei. „Ich muss aber nach – nach Talster City.“
Square trat einen Schritt näher an das Bett heran und ging in die Knie. „Was wollen Sie dort?“, fragte er. „Erinnern Sie sich an etwas?“
„Ich muss nach Talster City. Zu Hauptkommissar Ete und der Anti-Spam-Polizei!“, sagte Delaware bestimmt, Squares Frage ignorierend. Square atmete schwer aus. „An was erinnern Sie sich? Wie ist ihr Name?“, fragte er. Delaware drehte den Kopf zur Seite und starrte die Decke an. „Ich muss nach Talster City, ich habe wichtige Informationen für Hauptkommissar Ete von der ASP-Einheit.“, wiederholte Delaware flüsternd.
Square fragte sich, ob Delaware ihn überhaupt bemerkte, oder ob er nur vor sich hin redete. „Um welche Information handelt es sich?“, fragte er erneut. Delaware antwortete nicht, stattdessen starrte er weiterhin zur Decke, schien irgendwohin und nirgendwo hinzusehen, wie er es immer getan hatte, bevor er die Teile seines Gedächtnisses wiedererlangt hatte. Square wurde von einer Art Panik übermannt. er erhob sich und umklammerte Delawares Gesicht mit beiden Händen. „Delaware, reden Sie mit mir. Kommen Sie. Bleiben Sie bei mir! Ich will mit ihnen sprechen.“
Eine Antwort blieb aus, selbst als Square anfing, an Delawares Kopf leicht zu rütteln. Als er merkte, dass es keinen Sinn hatte, legte er den Kopf zurück auf das Kissen und betrachtete seinen Patienten. „Was weiß der Mann! Und was hat er mit diesem Ete zu tun?“, fragte Square murmelnd sich selbst. Nach einer Weile drehte er sich zur Tür. Gerade wollte er sie schließen, als er wieder ein Flüstern hörte: „Hauptkommissar Ete...“

Hauptkommissar Ete saß inzwischen wieder vor seinem Schreibtisch und schrieb einen ausführlichen Bericht über die vergangene Nacht. Die Leiche war identifiziert worden, es hatte sich dabei um Doktor Azrael vom Leichenschauhaus gehandelt, was anhand eines Schlüsselbundes und der Laborjacke erkannt werden konnte.
Noch immer wusste Ete nicht, welchen Sinn seine Entführung und Anschließende Freilassung gehabt hatte, zumal Xander inzwischen zwar schwer verletzt, aber dennoch lebend in einer katholischen Klinik lag, die seit des Anschlages auf das Talster City Krankenhaus beinahe überfüllt war. Seine Aussage hatte keinen Sinn ergeben, er hatte behauptet, ein paar Kleinkriminelle hätten den Van, in dem man ihn entführt hatte angehalten und aufgebrochen, wodurch er entkommen konnte, doch Ete glaubte ihm kein Wort. Plötzlich klingelte das Telefon. Ete nahm ab. „ASP-Zentrale Talster City?“ „Hallo? Spreche ich hier mit Hauptkommissar Ete?“, fragte eine Stimme am anderen Apparat. „Ja, das bin ich. Mit wem spreche ich?“, fragte Ete leicht genervt. „Mein Name ist Roger Square, ich bin Chefarzt im Sankt Prayor Neurologie-Zentrum, Baltimore.“ „Und was kann ich für sie tun?“ Ete sah die ganze Sache nicht als besonders wichtig an, vor allem, weil er noch viel wichtige Arbeit zu erledigen hatte. „Einer meiner Patienten verlangt, Sie zu sprechen.“ „Wie heißt dieser Patient?“, fragte Ete „Wissen wir nicht. Er hat keine Identität, kann sich kaum an etwas erinnern.“ „Und was hat das mit mir bitteschön zu tun? Was will der Kerl von mir.“, fragte Ete mit einem leichten Anflug von Wut. „Er sagt, er habe wichtige Informationen für Sie. Er will – oder vielleicht kann er – mir nichts sagen, aber...“ „Ich habe keine Zeit. Sie wissen doch sicherlich, dass hier in Talster City schon fast der Ausnahmezustand herrscht.“, unterbrach Ete forsch. „Ich habe keine Zeit, nach Baltimore zu kommen!“ Square atmete tief ein „Und was, wenn die Information wirklich wichtig ist?“, fragte er. Ete verdrehet die Augen. „Wenn ich Zeit habe, werde ich vielleicht kommen, aber verlassen Sie sich nicht darauf, Doktor Square.“, sagte Ete, in der Hoffnung, den Mann endlich abwimmeln zu können. „Überlegen Sie es sich bitte gut.“, sagte Square eindringlich, bevor er auflegte. Zögernd drückte Ete den Hörer zurück auf die Gabel.
In seiner Arbeit dachte er nicht weiter über das Telefonat nach.

Dhan, Pulsedriver und Manafreak standen in einem kleinen, sehr dunklen Büro. Hinter einem massiven Schreibtisch war eine kleine Fensterfront, die jedoch nur eine nackte Backsteinmauer zeigte. Hinter dem Schreibtisch stand ein Sessel, der in Richtung des Fensters gedreht war. In diesem Sessel saß ein Mann, den Dhan und Pulsedriver so aber nicht sehen konnten.
„Habt ihr die Beweise beseitigt?“, fragte der Mann hinter dem Schreibtisch.
„Ja.“, antwortete Pulsedriver hastig. „Wir haben dem toten Bankier das Serum injiziert, das das Nervengift neutralisiert. Niemand wird merken, dass sein Herz eigentlich gesund war, er aber vergiftet.“ Ein kurzes Schweigen trat ein. „Gut.“, antwortete der Mann. „Und sonst? Was ist sonst noch passiert?“ Manafreak trat betreten ein Stück näher an den Schreibtisch heran. „Nun, wir haben den Wachmann erschossen.“ Er schluckte trocken herunter. Der Schweiß begann, ihm von der Stirn zu perlen. „Soso, habt ihr das?“, fragte der Mann, der noch immer aus dem Fenster starrte. „Und Dhan hat den Gerichtsmediziner erschossen, hier in unserem Versteck.“, warf Pulsedriver ein. „Soso, hat Dhan das getan?“, fragte der Mann mit ruhiger Stimme. „Ich hoffe, ihr habt die Leiche gut beseitigt.“ Dhan nickte und wollte zu einer Antwort ansetzen, als der Stuhl sich umdrehte. In ihm saß ein großer Mann, offensichtlich indianischer Abstammung. Sein graues Haar hatte er sich mit Pomade nach hinten gepresst. Das auffälligste an ihm war allerdings seine Haut. Durch sein dünnes Hemd konnte man das eintätowierte Schuppenmuster erkennen, das erst an seinem Unterkiefer endete. Sein Gesicht war zwar faltig, aber dennoch waren seine Gesichtszüge ungemein lebendig und fies.
„Ich habe nämlich keine Lust, wegen so ein paar Hundesöhnen wie euch entdeckt zu werden.“, sagte er mit zunehmend wütender Stimme.
„Die Triaden sind sowieso schon kurz davor, aufzufliegen.“ Er holte tief Luft!
„PASST JA AUF, DASS UNSERE ANWESENHEIT IN DIESER STADT VERDAMMT NOCHMAL GEHEIM BLEIBT.“, brüllte er und das gesamte Gebäude schien bis in seine Grundmauer erschüttert zu werden.
„Ja, Mister Cyberdragon.“, murmelten Dhan, Pulsedriver und Manafreak fast synchron, und schlichen so schnell es ihnen möglich war auf den Gang zurück.

DJ n:
"Heilige Maria...“, keuchte Schattenläufer mit einer Hand vor Mund und Nase. Er hatte das Leichenschauhaus betreten und stand nun vor der zerschossenen Scheibe des Wachraumes, in dessen Innerem sich ein Toter befand. Am Geruch zu urteilen, der in Schattenläufer eine unbändige Übelkeit hervorrief, musste die Leiche schon etwas länger dort liegen. Die Schusswunde an der Schulter war mit einer bräunlich schwarzen Kruste überzogen, auf der sich einige Fliegen tummelten. Der durch die Schussverletzung entstellte Kopf des Mannes hing leblos, die glasigen Augen starr auf einen unbekannten Punkt starrend, nach hinten vom Stuhl. Auch das Gesicht war mit dieser schwarzen Kruste überzogen und ließ das schauerliche Bild noch surrealer auf Schattenläufer wirken, der mit all seiner Kraft gegen den Drang, sofort loszuwürgen, ankämpfe und sich der Leiche näherte.

Ninty, der draußen vor der Tür stand und die frische Luft atmete, hielt sich mit zitternden Händen an dem Geländer der Treppe fest. >>Das ist zu viel... das ist einfach zu viel... ich kann nicht mehr...<<, dachte Ninty verzweifelt und dachte an die Zeit seiner Alkoholsucht zurück. Solche Anfälle hatte er schon öfters erlebt, doch damals nur, wenn er keinen Alkohol fand. Damals brach er regelmäßig zusammen, kalter Schweiß hing ihm im ausgemergelten Gesicht, seine Nase begann sich langsam purpurn zu färben und seine Feinmotorik hatte ihn fast vollkommen verlassen. Damals hatte er beschlossen, einen Entzug zu machen. In der Klinik hatte man nicht nur versucht, ihm vom Alkohol zu entwöhnen (mit Erfolg, denn Ninty hatte sogar eine Abscheu gegen jegliche Form von Alkohol entwickelt. Er ging sogar so weit, dass er nur noch Wasser trank), sondern auch ergründet, weshalb er sich dem Alkohol zugewandt hatte. Der Grund damals war die ASP und die damit in Verbindung stehenden dramatischen Ereignisse vor einem Jahr. Der Arzt hatte ihm damals empfohlen, den Beruf vollkommen fallen zu lassen und sich lieber etwas ruhigem zuzuwenden. So kam er zu der Beratungsstelle und war, trotz des erbärmlichen Lohnes, relativ glücklich.

Doch das war nun vorbei. Nun war er wieder bei der ASP und litt das erste mal seit seinem Entzug wieder an einem dieser Anfälle, nur dass dieser nicht auf Entzugserscheinungen basierte, sondern auf der Tatsache, dass er in ein Gebäude ging, in dessen Eingangshalle eine entstellte Leiche lag, die schon zu verwesen begonnen hatte.

„Ninty.“ Schattenläufer war nun doch wieder raus gekommen und sog begierig die frische Luft in seine Lungen. Die Übelkeit verschwand langsam und kontinuierlich. „Funk das Hauptquartier an. Wir brauchen die Spurensicherung und einen Krankenwagen. Sag ihnen, wir haben den Wachmann tot aufgefunden, von Doktor Azrael fehlt jedoch jede Spur.“ „So... sofort.“


The_question:

Während TQ den Pizzakarton auf den Boden schmiss fiel ihm ein, dass der Inhalt des Kartons noch drinnen war. So regte er sich auf, fluchte laut und hob die Pizza wieder auf. Er kehrte ein paar Flusen von der Pizza, bevor er sie sich hineinstopfte, wie ein ausgehungerter Kojote. Er beschloss den Bericht gleich nach dem Essen zu schreiben, damit er nicht vergas. Nach 20 Minuten war der Karton leer und TQ ging erneut in sein kleines Arbeitszimmer, zu seinem kleinen Computer, wo er auch gleich den Bericht schrieb. Nach etwa 2 Stunden war er fertig, klickte auf die "Drucken"-Taste und verpackte den Bericht in einer kleinen schwarzen Mappe, die er sich auf seinen Nachtschrank legte. Er war zu müde um noch fernzusehn, also ging er zu Bett.
Ihm gingen viele Sachen durch den Kopf: Kefka, seine Familie, die ASP und die Spam Mafia... alles drehte sich in TQs Gedanken und jede Erinnerung fing an zu schmerzen. Seit Tagen wurde er von schrecklichen Albträumen heimgesucht, die ihm zeigten, was mit seiner Familie passieren würde, würde er türmen... Er versuchte seinen Plan noch einmal durchzuarbeiten. Er musste aber vorerst mit Kefka in Kontakt treten, ohne dass es auffallen würde. Doch wie? Er war komplett verwanzt und wurde rund um die Uhr beobachtet. Doch ihm fiel nichts ein, die Post war zu unsicher, genauso wie das schicken einer SMS oder einer E-Mail. Ein Privater Besuch wäre unter Umständen eine Lösung, doch wie entkommt man Leuten, die man nicht erkennt?

Ninty wartete noch immer, fest das Treppengeländer haltend um nicht zu stürzen, auf die Leute von der Spurensicherung und den Krankenwagen. In der ASP-Hauptzentrale hatte Chibi allerhand zu tun, denn er musste alle Leute dorthin lotsen. Er hämmerte hektisch auf seiner kleinen Tastatur herum um die genauen Koordinaten an die Einheiten zu schicken. Nach etwa 4 Minuten hörte man die Sirenen schon von weitem kommen. Mit Blaulicht und schrillen Geräuschen kamen die Wagen angebraust und blieben quietschend stehen. Aus den Wagen strömten ein paar Leute, die sofort in das Gebäude stürmten und die Spuren zu sichern, um dann die Leichen fortschaffen zu können. Es war ein grausames Bild, überall klebte Blut und das Gesicht des Armen Wachmannes war krustig und blutverschmiert. Während die Spurensicherer ihre Arbeit taten bekamen Ninty und Schattenläufer eine heisse Tasse Kaffee angeboten, um die Nerven zu beruhigen, denn an soetwas waren sie nicht allzu gewöhnt...

Simon
26.01.2005, 07:41
Moin Moin.
Jetzt kommen wieder 3 Episoden. Eine aus dem Hause Repko, Nummer 2 von mir und Numero 3 ist aus der Feder des guten Yoshi Green.
Viel Spass

Repko:
Langsam und mit langsamen schritten lief er über den weichen Boden des Ganges. Er war barfuss. Seine Schritte waren unsicher und zaghaft, seine Beine drohten jeden Moment unter ihm zusammenzubrechen. Zu lange hatte Delaware nur auf Stühlen gesessen oder in Betten gelegen. Sein Muskelgewebe hatte sich stark zurückgebildet und nun fielen ihm selbst einfache Bewegungen schwer.
Müde lehnte er sich an die Wand, während er über den Teppich schlurfte, die Augen in sämtliche Richtungen drehend, als würde er etwas suchen wollen. Plötzlich lehnte er an einer Türe und hielt inne. Auf einem vergoldeten Schild an der Tür stand in schwarzen Lettern „Dr. R. Square“ geschrieben.
Zaghaft klopfte er an. Nach einem monotonen „Herein.“ Drückte er die Klinke durch und trat langsam ein. Square schob gerade einen dicken Ordner in den Schrank, als er Delaware betrachtete und ihn sofort erkannte. Mit einem Satz stand er vor seinem Patienten und packte ihn an den Schultern „Delaware? Was machen Sie denn hier?“, fragte er verwundert und musterte den dürren Mann besorgt. „Nennen Sie mich nicht Delaware.“, gab dieser zurück. „Mein Name ist...“

Besorgt warf Ineluki einen Seitenblick auf seinen Bruder, der begeistert vor seinem Laptop saß und wie wild auf die Tasten einschlug. Ineluki stand währenddessen vor dem Herd und briet vier dicke Schnitzel in einer großen Pfanne. Er hatte letzten Endes nicht widerstehen können und seinem Bruder zugestimmt, illegal Geld zu beschaffen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, als er das Essen, das sie sich zuvor nicht hätten leisten können, in der Pfanne schmoren sah, doch der angenehme Geruch verdrängte die belastenden Gedanken.
„Was machst du gerade?“, fragte er, nachdem er seinen Bruder eine Weile beobachtet hatte. Freezy blickte von seinem Bildschirm auf. „Ich... ich will wissen, wie morgen das Wetter wird.“, murmelte er.
Inelukis Blick verhärtete und schien Freezy förmlich zu durchdringen. „Wieso glaube ich dir das nicht?“, fragte er. Freezy versuchte, den Blick seines Bruders zu erwidern, doch schließlich stellte er den Laptop zur Seite und verschränkte die Arme vor dem Körper. „Willst du wirklich so weitermachen? Wir haben die ganze Sache doch schon besprochen.“, fragte er mit einem beleidigten Unterton. Ineluki verdrehte die Augen.
„Bist du denn nicht zufrieden? Du hast einen Aktienmillionär um Zehntausend Dollar erleichtert, reicht dir das denn noch nicht? Wir werden eben etwas sparen müssen, dann kommen wir schon durch, ohne dass du uns Geld beschaffen musst. Wieso gehst du nicht auch arbeiten?“ Freezy stand entsetzt auf und seine Kinnlade klappte herunter.
„Das sagt der gute Herr Ich-habe-einen-guten-Schulabschluss so leicht. Was hab ich? Ich habe mich um ein paar Stellen beworben, ich habe mich sehr wohl bemüht!“
Ineluki trat näher an seinen Bruder heran. Das letzte Mal, als Freezy wirklich sauer auf Ineluki gewesen war, war ein Mann getötet worden. Freezy hatte oft Schwierigkeiten, sich in Extremsituationen zu beherrschen.
„Heutzutage kann doch jeder Arbeit bekommen.“, schimpfte er auf seinen Bruder ein. „Stattdessen sitzt du den leiben halben Tag vor deinem Laptop und versuchst, Leute zu bestehlen. Was passiert, wenn man uns erwischt?“
„Ich darf mich einfach nicht erwischen lassen, also lass mich meine Arbeit in Ruhe machen.“, donnerte Freezy zurück.
„Das nennst du Arbeit?“ „Ja! So was muss man eben auch erst mal lernen!“ „Und wer hat es dir damals beigebracht, Evil Freeza?“ Freezy schreckte kurz zurück und seine Gesichtszüge entspannten sich. Ineluki hatte ihn schon lange nicht mehr beim vollen Namen genannt. Ineluki merkte, dass er den gewünschten Effekt erzielt hatte. Betreten blickte er zu Boden.
„Das Essen ist gleich fertig.“, murmelte er, und drehte sich zum Herd um.
„Luki?“, sagte Freezy. Ineluki drehte sich noch einmal um und sah, dass sein Bruder Tränen in den Augen hatte. Er machte einen Schritt nach vorne und umarmte ihn. Er hörte ein paar Sekunden lang dem Schluchzen Freezys zu, bevor er anfing, dessen Rücken zu tätscheln. „Mach dir mal keine Sorgen, Bruderherz.“, sagte er beschwichtigend. „Wir kommen schon irgendwie über die Runden. Notfalls schieb ich ein paar Überstunden.“ „Ich habe Angst.“, schluchzte Freezy.
„Ich habe auch Angst. Wir hätten uns damals nicht mit der Spam Mafia einlassen sollen. Wir hätten die Polizei verständigen sollen.“, sagte er und löste sich aus der Umarmung, hielt aber weiterhin Freezys Schulter. „Du setzt dich jetzt einfach wieder hin und schaust nach, wie das Wetter morgen wird, während ich das Essen fertig zubereite.“ Freezy nickte und wandte sich ab, während Ineluki zum Herd zurück lief. Er schob die fertigen Schnitzel auf einen Teller und stellte diesen auf den fertig gedeckten Tisch.
„Ich schau nur noch schnell beim BKA rein, ob dieser alte Bonze Möb Mensch bereits das Fehlen seiner Zehntausend Dollar gemeldet hat.“, sagte Freezy mit zitternder Stimme, während Ineluki gierig sein Essen kaute.
„Moment“, sagte Freezy und starrte seinen Bildschirm gebannt an. „Da war erst kürzlich jemand drin.“, sagte er und tippte weiter auf seinen Tasten herum. „Der Kerl hat sich eingehackt. Ich hab hier ne unvollständige IP. Mal sehen, ob ich...“ „Freezy?“, unterbrach Ineluki. „Tu nichts, was wir später bereuen könnten.“ Freezy ignorierte die Warnung seines Bruders und tippte weiter. „Hier.“, flüsterte er. „Der Kerl war in Talster City und hat sich interne Informationen über die Spam Mafia geholt. Aber wer könnte das sein?“, flüsterte er vor sich hin, den Blick von seinem Bildschirm nicht abwendend.
Plötzlich hob er seine Finger und klappte den Laptop erschrocken zu.
„Es... es ist Yoshi Green.“, sagte er zu Ineluki, der ihn daraufhin nur ungläubig ansah.
„Aber wozu...?“, fragte dieser mit vollem Mund.

DJ n:
Ghost who walks inside saß gemächlich in einem pompösen Büro in einem mehrstöckigen Gebäude in der Innenstadt von Talster City und rieb sich zufrieden die Hände. Ein selbstzufriedener Gesichtsausdruck zeichnete sich in den Zügen des 45 Jahre alten Bankiers ab und das zurecht: seit einigen Jahren ließ er finanzielle Geschäfte für die Spam Mafia abwickeln und die Provision, die er wie aus allen anderen Aufträgen erhielt, war jedes Mal so enorm, dass er sich immer wieder fragen musste, ob seine Auftraggeber, die Spam Mafia um den großen Paten Don Göfla, entweder sehr dumm oder sehr reich seien. Doch diese Frage, so unwillkürlich und ungewollt sie auch auftauchte, wurde durch eine rasche Erinnerung an sein erstes Zusammentreffen mit dieser Organisation ausgelöscht. Damals war Ghost who walks inside als regelrechter Finanzhai bekannt, mit dem es niemand in der Brache aufnehmen konnte. Er war der Beste, den es gab. Dies war auch der Grund, weshalb an einem sonnigen Herbsttag vier Gestalten plötzlich in seinem kleinen Landhaus, 15 Meilen außerhalb von Talster City, vier Männer auf ihn warteten. Einer der Männer hatte einen schneeweißen Anzug an und einen ebenso weißen Hut auf, der einen tiefschwarzen Schatten auf die Augen seines Trägers warf. „Einen schönen Tag wünsche ich, Mister Ghost. Mein Name ist Göfla. Ich denke, sie haben schon von mir gehört.“ hatte der Mann in dem weißen Anzug gesagt und die alten, trockenen Lippen hatten sich zu einem dünnen, aber erschreckend ehrlichen Lächeln geformt. „Ja, das habe ich. Jeder in Talster City hat das. Göfla, oder besser, Don Göfla. Der große Pate der noch größeren Spam Mafia, die Talster City im Würgegriff aus Angst und Gewalt hält.“ hatte Ghost geantwortet und war dabei in aller Seelenruhe durch die offene Lobby geschlendert, hatte seinen Mantel aufgehängt und bediente sich, als würde nichts besonderes geschehen, wie immer an seiner Minibar.
„Es ist erfreulich zuhören, dass sie wissen, wer ich bin. Das erspart uns das gegenseitige Beschnuppern und wir können sofort zum Geschäftlichen kommen.“ hatte Don Göfla gesagt und die Stimme des Paten verlor hörbar an dem freundschaftlich-väterlichen Ton, den sie zu Beginn dieser seltsamen Szenerie hatte. „Geschäftliches? Wie soll ich das verstehen?“. Der Pate nickte einem der drei Männer zu, die sich hinter und neben ihm postiert hatten und somit wohl etwas, wie eine Leibwache bildeten. Ein hochgewachsener Mann mit braunen Haaren, der sich hinter dem Paten aufgestellt hatte, trat hervor, in der Hand eine beige Mappe, die er Ghost brücks zuwarf.
Ohne einen Blick zum Paten, noch ein fragendes Wort öffnete Ghost who walks inside die Mappe und blätterte deren Inhalt einmal durch und besah sich die einzelnen Seiten. Als er nach 5 Minuten die Mappe wieder zuklappte, hatte er dem Paten einen fragenden Blick zugeworfen. „Das sind ganz schön ‚interessante’ Pläne, die sie mir da vorlegen. Meine Frage ist, was ich damit soll?“. Dies schien die Frage gewesen zu sein, auf die der Pate gewartet hatte: er erhob sich und ging auf Ghost who walks inside zu, der instinktiv einen Schritt zurück wich. Die Leibwache Göflas folgte ihren Paten. „Mein Lieber Ghost. Das ist so einfach wie simpel: sie sind derjenige, der sie umsetzen soll. Nicht umsonst sind sie der Beste in ihrer Brache, oder irre ich da?“. Der Pate hatte einen schmeichlerischen, gleichzeitig strikten Ton angeschlagen. „Wer außer sie wäre dafür besser geeignet?“. Ghost sah den Paten an, der nun wenige Meter vor ihm stand. Aus irgendeinem Grund suchte er fieberhaft nach dem, was sich unter dem Schatten des Hutes befinden sollte, blieb jedoch erfolglos.
„Ja... da haben sie Recht.“ begann Ghost schließlich. „Wer außer mir wäre besser geeignet? Niemand, außer mir selbst natürlich.“. Göfla begann zufrieden zu lächeln. „Damit sind wir also im Geschäft!“ sagte er freudig. „Ja. Aber da wäre noch eine Kleinigkeit: wie sieht es mit meiner Provision aus? Ich will dabei auch ungern leer ausgehen, bei den Summen, um die es hier geht.“. Einen quälenden Moment dachte Ghost bei sich, er hätte lieber den Mund gehalten, doch als sich das Lächeln des Paten nur noch vergrößerte, ertappte er sich selbst bei einem erleichterten Seufzer. „Deswegen wollte ich ihn, Scav. Das ist ein Mann nach meinem Geschmack!“ lachte der Pate und schnippte kurz mit den Fingern, woraufhin der Mann mit den braunen Haaren Ghost einen Zettel gab. „Auf diesem Zettel werden sie eine Zahl finden. Diese Zahl entspricht ihrem Provisionsanteil für jede Transaktion und jede Aufgabe, die sie zu meiner Zufriedenheit erfüllen.“ sagte der Pate und als Ghost den Zettel aufklappte und die Zahl betrachtete, musste er kurz mit einem drohenden Schwindelanfall kämpfen. „So... so viel?“ stammelte er schwer atmend. „Ja. So viel. Aber die Sache hat, wie alles im Leben, einen Hacken: sollte die Regierung aus irgendwelchen Gründen auf ihre Aktionen aufmerksam werden und dadurch eine Verbindung zu uns herstellen, können sie sich gewiss sein, dass die dortige Zahl die Tiefe ist, in der man ihren Körper finden wird. Ich hoffe, wir verstehen uns, Herr Ghost.“. Die Stimme des Paten schien zu puren Eis geworden. „Ja... glasklar...“ erwiderte Ghost. Der Pate nickte noch kurz und verließ das Haus.
Seit dem war viel Zeit vergangen und bisher hatte Ghost immer zuverlässige Arbeit geleistet, immer im Gedanken daran, was die Spam Mafia mit ihm machen würde, wenn er sich nur den kleinsten Fehler leisten würden.
„Sir Ghost? Hier sind zwei Herren, die mit ihnen sprechen wollen. Sie sagen, es sei etwas dringendes, was keinen Aufschub duldete.“ erklang eine glockenklare Stimme durch ein Gegensprechgerät auf dem Schreibtisch von Ghost. „Lassen sie die Herren reinkommen.“. antwortete Ghost gelangweilt und schaltete die Sprechanlage ab. Wenige Minuten später hörte er, wie die Tür zu seinem Büro geöffnet und wenige Sekunden später wieder geschlossen wurde. Lässig drehte sich Ghost who walks inside in seinem Sessel den Besuchern zu, doch als er die beiden Gestalten sah, spürte er Angst. Vor ihm standen ein bulliger Chinese und ein düster aussehender Mann, der einen langen Mantel trug. „Mister Ghost. Wir würden uns gerne mit ihnen unterhalten...“

Yoshi Green:
Wenn Delaware und Xander sich gekannt hätten, wäre es sicher spannend gewesen ein Gespräch zwischen den beiden zu belausche, denn auch Xander hatte das Gefühl von weißen Nebel umhüllt zu sein, der sich nur ab und zu lichtete um ihm den Blick auf eine Gestalt frei zu geben, die Xander erst beim genauerem Hinsehen als sich selbst identifizieren konnte. Diese Erkenntnis versetzte Xander in Angst und Schrecken. Sofort kam ihm der Gedanke, dass er gestorben sei. Allerdings konnte er sich an ein paar Gesprächsfetzen mit einem Arzt erinnern und auch Ete war bei ihm hängen geblieben. Der Hauptkommissar hatte ihn ihm Krankenhaus besucht und fragen über seine Entführung gestellt. Getreu seines Versprechens hatte Xander nicht verraten was wirklich passiert war. Er hatte behauptet, dass eine Bande Straßenkids den Van überfallen hatten und er unbemerkt flüchten konnte.
Während Xander weiter in dem weißem Nebel schwebte, so kam es ihm jedenfalls vor, lies er seine Gedanken kreisen.
Was er Ete erzählt hatte war gelogen gewesen, aber die Wahrheit war auch so unglaublich, dass Xander lügen musste. Er hatte selber keine Ahnung was und wie er es überhaupt hätte erzählen können.
DJ n war mit ihm weiter durch die Nacht gefahren. Nach einiger Zeit kamen sie in Stadtteile die Xander bekannt vorkamen. In einem Geschäftsviertel, wo nachts normaler Weise nur illegale Straßenrennen die Gegend beleben, bog der Asiat in eine kleine Nebenstraße ab. Obwohl er den Motor laufen ließ, öffnete er seine Tür und steig aus. Xander tat das Gleiche. Über das Wagendach hinweg sah DJ den hageren Mann an. „Es sind nur 2 Blocks in diese Richtung“, sagte er und zeigte mit seinem Finger die Straße runter, „Da ist ein Polizeirevier. Bitte denk’ dran und sag nichts über mich.“
Xander nickt stumm und wollte sich schon umdrehen, als der Berater des Paten ihm noch etwas zu rief: „Und Hey, pass auf dich auf!“
Ihre Blicke kreuzten sich einen Moment, dann erhellte auf einmal ein grelles Licht die Straße. Die beiden Männer wirbelten herum und sahen einen schwarzen Wagen mit grellem Licht und wahnwitziger Geschwindigkeit auf sich zu rasen.
DJ n brüllte noch irgendetwas aber Xander hörte nichts als das Brausen des Motors. Einen Augenblick später hatte sie auch schon der Wagen erreicht.
Das Auto traf Xander in der Seite und ein Schmerz explodierte in seiner Hüfte, fraß sich das Rückrad hoch und erreichte sein Gehirn. Er hatte das Gefühl, als würde sein ganzer Körper in Flammen stehen. Betäubt vom Schmerz, spürte er nicht mehr, wie er durch die Luft flog und unsanft in einem Stapel dreckiger, durchweichter Kartons landete.
Es konnte nur wenige Minuten vergangen sein, als Xander wieder zu Bewusst sein kam.
Stöhnend richtete sich er auf und als er seine Hand von der Hüfte nahm, war sie rot vor Blut. Xander schloss einem Moment die Augen, um sich zu konzentrieren. Woher kam das Blut? Er machte die Augen wieder auf und sah sich um. Als er die Autos, beide reichlich verbeult, sah, kam ihm mit einem mal wieder die Erinnerung an das gerade Erlebte zurück. Gleichzeitig kam der Schmerz wieder. Aber auch das Gehör funktionierte wieder und Xander vernahm die charakteristischen Geräusche, die nur dann entsehen, wenn jemand zusammen gehauen wird.
Er blickte noch einmal zu den Autos und jetzt konnte er sogar 2 Schemen wahrnehmen, die auf eine dritte Silhouette einprügelten.
Einer der Raufbolde nahm sein Opfer und schmiss es über die Motorhaube des Wagens.
Mit Entsetzen stellte Xander fest das es DJ n war. Blutüberströmt und mit seltsam verdrehten Extremitäten lag er auf dem Boden. Mit glasigem Blick suchte er Xander. Er fixierte ihn und versuchte etwas zu sagen, aber es kam nicht mehr als ein Stöhnen aus seinem Mund erst beim dritten oder vierten Versuch konnte Xander ihm verstehen. „Lauf, lauf weg. Bevor sie dich kriegen.“
Erst die Worte lösten die Sperre die sich in Xanders Kopf ausgebreitet hatte und verhinderte dass er das tat was eigentlich jeder in so einer Situation tun würde. Mühsam richtete er sich auf und fing an zu laufen. Nicht schnell, es war eher nur ein Humpeln aber selbst das kostete Xander Kraft ohne Ende und die Schmerzen schienen ins Unendliche zu steigen. Kurz bevor er das Ende der Straße erreichte drehte er sich aus einem Reflex noch einmal um. Was er erblickte ließ ihm den Atem stocken.
Die zwei Männer, die auf DJ n einprügelten hatte er schon einmal gesehen. Irgendwo in der Verbrecherphotokartei der ASP. Aber er konnte sich nicht mehr erinnern, in welchem zusammen hang. Alles was er wusste, war, dass sie in der Sparte für kriminelle Organisationen aufgetaucht sind.
Auch jetzt, im Nebel zermaterte sich Xander das Hirn, aber sosehr er sich auch anstrengte, er wusste einfach nicht mehr den Namen dieser Menschen.
Dafür aber stellte Xander etwas anderes fest. Er wusste jetzt, warum er in diesem Nebel umhertrieb. Er befand sich im Koma. Das war es. Xander hatte keine Ahnung, woher er diese Eingebung hatte oder was diese Annahme bestätigen könnte, aber er war sich sicher, dass es so richtig war. Es konnte gar nicht anders sein.
Er war selber überrascht wie wenig ihn diese Tatsache erschreckte, vielmehr beruhigte sie ihn, denn nun wusste er ja wo er war und warum. Außerdem schien der weiße Nebel auch seine Feindseligkeit verloren zu haben. Xander genoss es regelrecht zuzusehen wie sich schlanke, weiße Triebe um seine Arme und Füße rankten oder hier und da ein Nebelfetzen sachte an seinem Gesicht vorbeiflog.
Auf einmal hatte eine große Müdigkeit von Xander Besitz ergriffen. Aber auch das er schien auf wundersame Weise richtig und natürlich. Sein letzter Gedanke galt Shinshrii und was sie wohl dazu sagen würde, dann glitt er hinüber in eine tiefe, alles einhüllende Dunkelheit, die aber genauso vertraut war, wie zuvor der helle Nebel.

The_question
28.01.2005, 17:30
So, drei weitere Folgen von DJn, YoshiGreen und mir!

Viel Spaß beim lesen wünschen die CdU.

DJn:
DJ n spürte stechende Schmerzen im Gesicht, seinem Brustkorb uns sicher noch einem Dutzend anderer Stellen seines Körpers. Die zwei Gestalten, die sich über ihn beugten, hatten ihm ganz schön zugerichtet. Er verfluchte sich noch immer selbst, dass er sich zu sehr auf Xander konzentriert hatte und nicht bemerkt, dass ER das Ziel der beiden Männer war, die ihn nur allzu gern tot sehen würden, ihn jedoch wohl entweder aus einer sadistischen Gnade, oder weil es ihnen ein Auftrag so befohl, am Leben ließen. Genji und Snake’s Bite blickten mit selbstgefälligen Blick auf DJ n herab, der sich vor Schmerz kaum rühren konnte. „Warum töten wir ihn nicht gleichhhh?“ hörte DJ n die Schlange verächtlich und voller Zorn zischen. „Weil wir sonst einen gewaltigen Ärger mit den beiden Tussis bekommen, du weißt doch. Sie haben doch schon beinahe fanatisch darauf gewartet, dass sie einen Mafiosi aus Göflas engsten Kreis zu fassen bekommen. Und wenn ich mich richtig erinnere, ist der da der Berater von Göfla.“ entgegnete Genji, jedoch mit unüberhörbarer Enttäuschung, DJ n nicht gleich zu seinen Ahnen zu schicken. „Na gut... aber wenn er zzzicken machhht, ssssschlitzzz ich ihm die Kehle durchhhh!“ zischte Snake’s Bite und sah mit schon beinahe lüsternen Blicken auf DJ n herab. „Schon gut. Jetzt hilf mir, den Kerl in den Kofferraum zu packen. Sollen sich Felis und Vidora um ihn kümmern.“ sagte Genji und schlang seine Arme um DJ ns Oberkörper, während Snake’s Bite sich seine Beine vornahm. DJ n sah seine Chance zu entkommen: er raffte seine letzten Kraftreserven zusammen und führte einen kräftigen Tritt gegen Snake’s Bites Oberkörper aus, bevor dieser seine Beine fest fassen konnte. Die Schlange wurde vollkommen überrumpelt und wurde durch die Wucht des Trittes einige Meter zurück auf den Bürgersteig geschleudert. Als seine Beine den Boden berührten, zog ein stechender Schmerz durch seinen Körper, doch er versuchte, Genji mit einem Judowurf außer Gefecht zu setzen. Doch Genji hatte schnell reagiert und verpasste DJ n einen harten Schlag auf den Hinterkopf. Bevor ihn die Ohnmacht komplett umfing, bemerkte er noch, dass Snake’s Bite sich wütend erhob und irgendetwas zu Genji murmelte. Dann wurde alles schwarz...

Ghost who walks inside blickte langsam von dem Chinesen, der sich als Manga-Protector vorgestellt hatte, zu dem Typen mit dem schwarzen Mantel, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte. „Das kann nicht ihr Ernst sein?“. Das waren die ersten Worte, die Ghost seit einiger Zeit von sich gegeben hatte, nachdem der Chinese mit Sprechen aufgehört hatte. „Und ob das unser Ernst ist, Mister Ghost. Und um ihnen den Ernst noch deutlicher zu machen...“ entgegnete der Chinese und nickte seinem Partner mit dem Mantel zu. Der nickte ebenfalls. Ab dann ging alles sehr schnell, verlief jedoch vor den Augen von Ghost in Zeitlupe: der Chinese sprang mit einem gewaltigen Satz auf ihn zu und war in Windeseile hinter ihm. Zeitgleich zog der Mann im dunklen Mantel aus seinem Mantel ein großkalibriges Gewehr und zielte damit auf Ghost, der nun mit dem Kopf auf seiner Tischplatte auf seinem Stuhl saß, die Hände des Chinesen in seinem Nacken. „Sehen sie, wie ernst es uns ist? Unsere Herrinnen liegt sehr viel an ihrer Kooperation, weil sie finanzielle Verbindungen zu der Spam Mafia haben. Hätten sie die nicht, würden wir sie auf der Stelle töten. Also: werden sie unseren Herrinnen diese kleine Gefälligkeit erweisen?“ wisperte Manga-Protector leise und verstärkte den Druck auf die Nackenwirbel von Ghost. Diesem brannte der Schmerz in allen Gliedern, jedoch antwortete er, ohne zu wissen worauf er sich einlassen würde: „Ja! Ja ich tu es! JA!“.

Ete traf beim Leichenschauhaus ein, wo schon ein großes Aufgebot an Polizei stand und den Tatort weiträumig abriegelte. „Was ist hier passiert?“ fragte Ete den ersten Beamten, den er fand. Dieser zuckte mit den Schultern und zeigte auf die Treppen des Gebäudes, wo Schattenläufer und Ninty saßen. „Schattenläufer. Ninty. Was ist hier los?“ fragte Ete, als er die beiden erreicht hatte. Ete fiel sofort die ungesunde Gesichtsfarbe Nintys auf und wandte sich daher an Schattenläufer. „Im Leichenschauhaus ging niemand ran.“ begann Läufer. „Ninty und ich sind dann los, um die Lage zu überprüfen. Tja. Als wir hier ankamen, haben wir feststellen müssen, dass schon jemand hier war. Der Wachmann liegt tot in seiner Kabine und der Arzt, Doktor Azrael,...“ „... ist tot.“ sagte Ete und Schattenläufer riss die Augen weit auf und selbst Ninty horchte auf. „Ja. Ich habe beobachtet, wie zwei Männer seine Leiche in einen Straßengraben geworfen haben. Die Identifikation kam eben durch einen Fahrer des Krankenwagens, der ihn scheinbar kannte. Wer ihn ermordet hat, wissen wir noch nicht, aber ich bin sicher, dass das die selben Bastarde waren, die auch den Wachmann auf dem Gewissen haben.“ sagte Ete verbittert. Schattenläufer und Ninty schwiegen.

YoshiGreen:
„Und du bist dir sicher, dass wir das Richtige tun?“, fragte Freezy wieder einmal seinen Bruder, während der den Wohnwagen ruhig über die Autobahn steuerte.
„Verdammt noch mal, woher soll ich wissen, ob es richtig ist?“, rief Ineluki gereizt, „Aber wenn ich drüber nachdenke, ist es prinzipiell falsch sich mit irgendwelchen Kriminellen einzulassen. Andererseits weißt du ja, was wir uns geschworen haben, du, Yoshi und ich, als wir vom Dach der Polizei aus dem Begräbnis von Daen zugesehen haben, oder nicht? Wir versprachen uns, gegenseitig ein Auge auf den anderen zu haben. Soweit das natürlich in unseren Kreisen möglich ist. Außerdem wollten wir alle nicht mehr irgendetwas mit Computerkriminalität zu tun haben!“
„Du hast ja Recht“, gab Freezy leise zu, „Aber ich weiß trotzdem nicht, ob wir unbedingt Yoshi hinterher jagen sollten. Vielleicht war er ja auch nur zufällig im Netzwerk drin. So wie ich.“
Ineluki wog dieses Argument einen Moment ab, aber dann hätte er einen passenden verbalen Gegenschlag parat: „Und warum hat er uns seit 2 Wochen nicht mehr angerufen? Auch auf SMS und unsere Anrufe hat er nicht reagiert. Selbst du musst zugeben, dass da irgendetwas nicht stimmt.
Eine Zeit lang herrschte Schweigen im Wagen und beide Insassen hingen ihren Gedanken nach. Freezy schaute aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Begrenzungspfähle und Ineluki konzentrierte sich darauf, den Wagen weiter nach Norden zu lenken – möglichst ohne einen Unfall zu bauen, denn in diesem Teil des Landes fuhren die Menschen wie die Henker und wer nicht mit voller Konzentration am Steuer saß, riskierte schnell mal die körperliche Unversehrtheit.
„OK. Wir suchen ihn“, sagte Freezy unvermittelt, „Aber wirklich nur Nachgucken was mit ihm los ist und dann fahren wir wieder zurück, in Ordnung?“
Inelukis Antwort kam zögerlich: „Von mir aus. Aber du hast einen kleinen Denkfehler gemacht, mein lieber Bruder, „dann fahren wir wieder zurück“ waren deine Worte, richtig? Nur, wo ist denn dieses Zurück? Was machen wir wenn wir Yoshi gefunden habe und es ihm gut geht?“
Darauf wusste Keiner eine Antwort und so fuhren die beiden Brüder schweigend weiter in Richtung Talster City.

Erschöpft und eigentlich viel zu schwach schlug Xander die Augen auf. Es dauerte eine Weile bis sich sein Blick soweit geklärt hatte, dass er wenigstens grob Umrisse erkennen konnte.
Als er den Kopf zur Seite drehte, sah er eine Person in Weiß neben seinem Bett sitzen.
„Ach.....“, flüsterte er, „Nicht schon wieder Ärzte. Ich hab schon Albträume von euch.“
„Mich freut es, dass du deinen Humor nicht verloren hast mein Lieber aber, dass du deine Fast-Ehrefrau nicht erkennst gibt mir doch noch arg zu denken!“
Xander brauchte ein paar Sekunden um diese Worte zu verarbeiten, dann setzte er sich so schnell auf, dass er sich den Kopf heftig an der Kannte eines über dem Bett befestigten Regal stieß. Glücklicherweise verhinderte ein dicker Kopfverband Schlimmeres.
„Schatz pass auf!“, sagte Shinshrii, „Keiner hat was davon, wenn du dich gleich wieder selbst K.O. schlägst.“
„Du hast deinen Humor anscheinend auch nicht eingebüßt“, knurrte Xander. Versöhnlicher fuhr er fort: „Bitte nimm es mir nicht übel, wenn ich vielleicht ein bisschen gereizt bin. Das liegt vielleicht an meinem allgemeinem Gesundheitszustand.“
Einen Moment lang sah Shinshrii ihn erstaunt an, aber dann fingen beide gleichzeitig an zu lachen. Erst heftige Schmerzen in Xanders linker Seite stoppte den plötzlichen Fröhlichkeitsausbruch.
„Wie kommt es, dass du hier bist. Und dazu in einem“, Xander musterte seine Freundin noch einmal, „Patientengewand?“
„Das selbe könnte ich dich auch fragen Schatz. Aber der Doktor hat mir schon deine Geschichte erzählt. Diese Kriminellen.....“
„Woher kennt der Arzt den die Geschichte?“, fuhr Xander dazwischen, „Ist DJ n etwa wieder aufgetaucht?“
Shinshrii zuckte bei dem Namen des Asiaten zusammen.
„Nein, ist er nicht. Und was hat der Mafioso damit zu tun? DU hast im Schlaf geredet, irgendetwas von der Mafia und deiner Freilassung und das euer Wagen angegriffen worden sei. Hat etwa....“, ihre Augen wurden groß, „Hat DJ n dich etwas freigelassen? Dieser barbarische Asiat; der Berater des Paten?“
Xander erkannte, dass er sich verplappert hatte. Shinshrii war ein aufgeweckter Mensch mit Spuren eine Bluthundes. Wenn sie einmal irgendwo ein Geheimnis entdeckt hatte, würde sie ihren Gegenüber solange bearbeiten, bis er entnervt die Wahrheit erzählte.
Xander hatten diesen Kampf schon oft genug verloren und hatte jetzt auch gar nicht die Kraft sich auf ein Scharmützel einzulassen. Resignierend erzählte er seiner Freundin was sich in den letzten Tagen abgespielt hatte.
Als er fertig war, sah Shinshrii ihn nur aus leeren Augen an. „Tut mir leid“, sagte sie, „Aber ich muss das jetzt alles erst einmal verarbeiten. Ich schau später noch einmal rein.“
Nach einem flüchtigen Kuss auf die Wange verließ sie das Zimmer.
Xander kam sich wie der größte Trottel auf Erden vor. Nicht nur, dass er wieder mitten drin im Sumpf des Verbrechens war, nein zu allem Überfluss, hatte er auch noch Shinshrii, die Liebe seines Lebens enttäuscht.
Traurig drehte er sich auf den Rücken und versuchte einzuschlafen, aber der schwarze Mantel des Vergessens wollte sich nicht über ihm ausbreiten und so lag Xander den ganzen Nachmittag wach in seinem Bett.

The_question:
Schwüle herrschte in dieser Nacht im ASP-Hauptquartier.Es war, dafür dass es schon so früh war, sehr dunkel, und man hörte das leise Zirpen der Insekten durch den Nebel der Hitze hallen.Es war schon 2 uhr morgens, als TQ vor seinem Dienstcomputer saß und seinen kleinen bericht für die Mafia schrieb.Er schlürfte währenddessen immer ein wenig Kaffee um sich wachzuhalten.Er war so vertieft in seine Arbeit, dass er gar nicht bemerkte, wie Chibi in sein Büro kam.Plötzlich packte Chibis Arm TQs Schulter.Der Schock breitete sich wie ein Waldbrand in seinem ganzen Körper aus.So schnell es ging minimierte er den bericht am Computer und drehte sich geschwind um, um sofort auf Chibi einzufluchen von wegen er solle sich nicht so an ihn heranschleichen."Was tust du da TQ? Du solltest schon längst bei dir zu Hause im bett liegen..." sagte Chibi."I...Ich...Ich hab noch soviel zu tun." entgegnete TQ mit tiefer, müder Stimme."Du bist ein hoffnungsloser Fall TQ..." grinste Chibi.Doch dieses Grinsen war nur gestellt, denn in der kurzen Zeit in der Chibi hinter TQ stand hatte er einiges am Bildschirm mitlesen können.Er schwieg aber vorerst, und versuchte so zu tun als ob nichts wäre, und es später Ete zu sagen.

Ninty, Schattenläufer und Ete waren inzwischen wieder auf dem Weg zurück ins Quartier."Den Rest übernimmt meine Einheit" sagte Ete ruhig zu Schattenläufer, der ein wenig grün im gesicht war und zu Ninty, der noch immer so aussah, als hätte er einen Geist gesehen."Ich glaube Ninty kolabiert hier gleich" sagte Ete leise zu Schattenläufer, der daraufhin gelassen grinste und langsam wieder seine ursprüngliche Gesichtsfarbe zurückbekam.Nach etwa zwei Stunden Fahrt stiegen die drei ASP-Beamten aus um sich im ASP-Hauptquartier mit einer schönen, frisch gebrühten Tasse Kaffee aufzuwärmen.Doch die Vorstellung blieb nicht lange, zumindest nicht für Ete, denn als er das Gebäude betrat kam ihm Chibi entgegengerannt."Hauptkommissar Ete? Ich muss kurz mit ihnen sprechen!" keuchte Chibi.Ete zuckte nur mit den Schultern und folgte Chibi in einen leeren Gemeinschaftsraum."Hauptkommissar, was ich eben gesehen habe werden sie mir nicht glauben...TQ ist..."

"Und Square? Konnten sie Hauptkommissar Ete erreichen? Was ist mit meinen Freunden? TQ? Stealgray? Was ist mit Sunny Hoffman und Bürgermeister Gran..."
Square unterbrach ihn kurz."Delaware, sie stellen zuviele Fragen auf einmal!" sagte Square, noch immer von seinem Fund beeindruckt."Ich muss mit Ete sprechen, koste es was es woll..." Daen kippte um.Noch bevor er hart am Boden aufschlug fing Square ihn ab."Zuviel Aufregung auf einmal...ich bringe sie am Besten in ihr Zimmer Delaware." sagte Square."Hören...Hören sie auf mit diesem Delaware, mein Name ist Daen..."

Dennis
29.01.2005, 16:18
So langsam streben wir gen dem Ende selbigen Romanes zu.
Hier gehts weiter mit DJ n und Yoshi Green

DJ n:
In einem Film hatte DJ n mal einen Mann sagen hören, dass Schmerz das Beste sei, weil man durch ihn wusste, das man noch am Leben war. Zuerst hatte DJ n über diesen, in seinen Augen, lächerlichen Ausspruch verhalten gelächelt und sich gedacht, dass der Mann wohl nie echten Schmerz empfunden haben musste, denn sonst würde er nicht so leichtfertig darüber reden.
Doch als sich sein Bewusstsein langsam wieder die Kontrolle über seinen Körper erkämpfte, wurde es von einem mächtigen Verbündeten unterstützt, der diesen Kampf zu einem schnellen Ende brachte. Dieser Verbündete war der Schmerz. Der Schmerz in seinem Kopf, der Schmerz in seiner rechten Schulter, der Schmerz in seinem Brustkorb, der Schmerz in seinem ganzen gottverdammten Körper!
Noch während sich DJ n in einer halbschlafähnlichen Phase befand, nahm er verschiedene Eindrücke seiner Umwelt auf. In der Luft lag ein Duft von Lavendel, ätherischen Ölen und Räucherstäbchen. An seinen, scheinbar bis auf die Unterwäsche entkleideten Körper schmiegten sich seidene Lacken und sein Kopf war auf einem weichen Kopfkissen, das ebenfalls mit Seide bezogen war, gebettet.
Langsam und beinahe quälend öffnete DJ n seine Augen und kniff sie rasch wieder zu, weil er von hellem Licht, das scheinbar von der Decke seines Aufenthaltsortes kam, geblendet wurde. Beim zweiten Versuch blinzelte DJ n und gewöhnte so seine Augen an das Licht. Wie er es vermutet hatte, lag DJ n nur in seiner Unterwäsche auf einem mit dunkler Seide bezogenen Bett, auf dem mehrere Kissen lagen. Der Raum, in dem das Bett und er sich befanden, war wie in einem chinesischen Adelshaus eingerichtet. Vornehme Mahagonimöbel, die mit kunstvollen Schnitzereien verziert waren, dicke Samtteppiche in einem Bordeaux Ton, teure Wandteppiche und mehrere Kunstgegenstände von hohem Wert.
>>Wie komme ich hierher? Was ist überhaupt passiert?<< fragte sich DJ n und rieb sich den geschundenen Kopf. Als er sich durch die Haare fuhr, bemerkte er, dass sich einige Verbände um seinen Kopf schlangen. Scheinbar hatte man seine Wunden versorgt. Seine rechte Schulter war verbunden, ebenso wie sein Brustkorb. >>Irgendwer scheint dich für wichtig zu halten.<<. Noch mit Schmerzen im Kopf erhob sich DJ n, schwankte kurz und stand dann, mit Unterhemd und Boxershorts bekleidet auf den dicken Teppichen mitten im Zimmer.
Auf einem Stuhl, den DJ n bei der ersten Sichtung des Zimmers scheinbar übersehen hatte, entdeckte er eine dunkle Hose, Socken, ein schwarzes Hemd und schwarze Schuhe. >>Fehlt nur noch das Frühstück ans Bett, dann würde ich hier gleich für ein paar Wochen Urlaub machen.<<. Ein dünnes Lächeln umspielte seinen schmalen Mund, während er sich anzog.
Als sich DJ n seine Schuhe zuband, hörte er, wie sich die Tür öffnete und mindestens zwei Personen eintraten und die Tür wieder schlossen. Ein angespanntes Schweigen breitete sich aus. DJ n sah noch immer einen der vielen Wandteppiche an, hatte den Rücken noch immer den eingetretenen Personen zugewandt. Er konnte die Blicke, die auf ihm ruhten, förmlich spüren, blieb jedoch ruhig und gefasst. Jetzt in Panik zu geraten würde ihm nichts bringen. Stattdessen atmete er tief durch bevor er sagte: „Ich glaube, ich muss mich bedanken. Für die Versorgung meiner Wunden und die Unterbringung.“. Schweigen hinter ihm. Niemand rührte sich.
Plötzlich bemerkte DJ n, wie sich sein Körper in Bewegung setzte und er sich umdrehte. Das Bett kam in sein Blickfeld mit den durchwühlten Lacken, eine Holzkommode, weitere Wandteppiche und dann...
DJ n stockte der Atem. Direkt hinter ihm stand eine Frau, bekleidet mit einem hautengen roten Kimono, wallenden schwarzen Haaren und einem erschreckend bekannten Gesicht. „Asuka-Chan?“ wisperte DJ n beinahe ehrfürchtig und seine Augen weiteten sich vor Überraschung und wurden noch größer, als er neben der Frau, die Asuka-Chan zum verwechseln ähnlich sah, eine weitere Frau erblickte, die in einem smaragdgrünen, hautengen Kimono gekleidet war. Einen kurzen Moment fürchtete DJ n um seinen Verstand. >>Sehe ich nicht nur Geister sondern auch doppelt?<< fragte er sich zweifelnd.
Plötzlich begannen die beiden Frauen zu kichern. Es war zwar ein helles, fröhliches Geräusch, doch weil es von zwei Frauen kam, die der toten Asuka-Chan so ähnlich sahen, ließ dieser Laut DJ n erschaudern.
„Dein Gesicht müsstest du mal sehen.“ kicherte die Frau in rot. „Der sonst so kalte Berater des ach so großen Paten sieht aus, als wenn er einen Geist gesehen hätte.“ sagte die Frau in grün und kicherte wieder.
DJ n starrte die beiden Frauen, die sich langsam wieder von ihrem Kichern erholten, noch immer mit einer Mischung aus Verwirrung und etwas wie Angst an. Angestrengt versuchte DJ n, wieder Gewalt über sich zu bekommen und nach einigen Anläufen gelang es ihm, endlich etwas zu sagen. „Wer... wer seid ihr?“. Die Frage, die ihn quälte, war ausgesprochen. „Oh, er hat seine Stimme wiedergefunden. Ich bin beeindruckt.“ sagte die Frau in rot schnippisch und die Frau in grün sah ihn durchdringend mit ihren erstaunlich schönen Augen an.
„Mein Name ist Felis.“ sagte die Frau in rot und machte, so wie es in ihrer Tradition üblich war, eine kleine Verbeugung. „Und dies ist meine Schwester Vidora.“. Die Frau in grün verbeugte sich ebenfalls kurz. >>Felis? Vidora? Nie gehört.<< dachte DJ n, sagte aber: „Ihr ähnelt einer Person, die vor langer Zeit gestorben ist.“. Bei dem Wort ’gestorben’ zuckten Felis und Vidora kurz, aber unmerklich zusammen. „Ja, wir sehen ihr ähnlich. Das sollte bei eineiigen Drillingen auch nicht verwunderlich sein, meinst du nicht?“ sagte Felis und ihre Stimme hörte sich krampfhaft gefasst an. „Drillinge? Dann war...“. DJ n begann es langsam zu dämmern. „Ja. Asuka-Chan war unsere kleine Schwester. Und sie ist nun tot.“ sagte Vidora und einen Moment lang glaubte DJ n das Glitzern einer Träne in ihren Augen zu sehen. Doch nach kurzen Zwinkern war dieses Glitzern verschwunden und ein kalter Ausdruck lag in ihren Augen. „Ich weiß und ich bedauere es zutiefst. Auch wenn sie, als Führerin der Triaden, unser Feind war, so war sie auch... die Liebe von Desmundo, möge seine Seele in Frieden ruhen.“ sagte DJ n aus tiefsten Herzen und machte seinerseits nun auch eine Verbeugung. Da er zu Boden sah, konnte er nicht den verwirrten Ausdruck in Felis und Vidoras Gesicht sehen.
Als er die beiden Frauen wieder ansah, waren ihre Gesichter wieder zu ausdruckslosen, aber ungemein schönen Masken versteinert. „Eines verstehe ich nicht. Warum bin ich hier? Warum bin ich noch immer am Leben. Ich bin der Berater von Don Göfla, dem Feind eurer Schwester und sicherlich auch euer Feind. Warum bin ich nicht schon längst tot?“ fragte DJ n und in seine Stimme war die altvertraute Kälte und Rationalität zurückgekehrt.
Für einen Moment schwiegen Felis und Vidora, als ob sie sich ihre Antwort gut überlegen müssten. Dann begann Felis zu reden. „Wir wollen dir einen Deal vorschlagen...“

Ete starrte Chibi mit unverhohlener Fassungslosigkeit an. „Das soll doch ein schlechter Scherz sein? Sagen sie mir, dass das ein schlechter Scherz ist!“. „Leider nicht. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. TQ scheint irgendjemanden genaue Informationen über all unsere Aktivitäten im Bezug auf die Spam Mafia zu liefern.“ entgegnete Chibi niedergeschlagen. Ete seufzte schwer. Diese Nachricht war wie der Schlag eines Boxers mitten in die Magengrube. Ete stützte die Ellenbogen auf den Tisch und vergrub sein Gesicht unter seinen Händen. „Das kann einfach nicht sein.“ sagte er so leise, das es fast ein Flüstern war. „Das kann einfach nicht sein.“.
Chibi war nicht wohl in seiner Haut. Ete so eine schockierende Nachricht zu überbringen war schon hart, seine Reaktion darauf mit anzusehen war noch härter. Er sah vor sich einen Mann, der allen Anschein nach der Verzweiflung und den Tränen nahe war. Eine gewisse Hilflosigkeit breitete sich in Chibi aus und sein Magen zog sich zusammen. „Chibi. Ich würde sie bitten, TQ sofort in mein Büro zu schicken. Des weiteren soll Steal Gray sich in TQs Wohnung umsehen und dort seinen Computer in Beschlag nehmen. Den soll Ninty mal genauer unter die Lupe nehmen.“ sagte Ete, die Hände noch immer vor das Gesicht haltend. „Ja, wird sofort erledigt.“ antwortete Chibi und war dankbar, endlich den Raum verlassen zu dürfen. So konnte er auch nicht sehen, dass über Etes Wangen dicke Tränen liefen.

YoshiGreen:
Göfla hatte kein Licht gemacht. Gemütlich saß er in seinem Sessel und schaute durch das große Fenster seines Büros auf die Stadt hinab. Seine Stadt. Ja, er war der uneingeschränkte Herrscher dieser Stadt. Die Anti-Spampolizei ist zwar wieder ins Leben gerufen worden, aber wie sollten diese vertrottelten Schreibtischfurzer ihn, den Paten der Spammafia, aufhalten.
Nichts konnte ihn aufhalten! Niemand!
Genüsslich nippte Göfla an seinem stark alkoholischen Getränk, ein zufriedenes Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus. Jetzt, genau in diesem Moment fühlte er sich vollkommen glücklich. Er hatte seine Ziele erreicht.
Das einzige was diesen Augenblick störte, war die mehrere Meter hohe Stichflamme die aus dem Industrieviertel in die Höhe schoss.
Eine Stichflamme? Leicht betrunken wie er war, benötigte der Pate ein paar Sekunden bis er realisiert hatte was sich da vor seinen Augen abspielte: Ein Feuer breite sich rasend schnell im Industrieviertel der Stadt aus.
Schneller als man es für möglich gehalten hätte, kam wieder Leben in Göfla. Er wirbelte herum, rannte zu seinem Schreibtisch und rief in seine Sprechanlage: „DJ n, sofort in mein Büro! Scavenger, du ebenfalls!“

Die beiden Feuerwehrmänner Aurae und BJ spielten gerade Karten als der Alarm in der Wache losging. Beiden schauten sich verdutzt an, denn diese Sirene bedeutete, dass irgendetwas Schlimmes passiert ist, dass die Hilfe aller Hilfskräfte verlangt, ganz gleich welcher Tätigkeit sie gerade nachgingen.
Aber was konnte das sein, die beiden sahen sich immer noch verwirrt an, als die ersten Kollegen in den Mannschaftsraum stürmten und sich hektisch ihre Schutzkleidung anzogen.
„Los, los“, schrie einer die beiden Kartenspieler über den Lärm der Sirene hinweg an, „Bewegung, wir haben einen Flächenbrand im Industrieviertel!“
Das saß, beide Feuerwehrmänner lösten sich aus ihrer Erstarrung und zogen sich schnellstmöglich um. Es kam ihnen wie ein schlimmer Alptraum vor.
Das laute Heulen der Sirene, die vielen durcheinander laufenden Männer, das Geschrei, die ersten Löschfahrzeuge die mit Martinshorn und Blaulicht losfuhren.
Nur ein paar Minuten später saßen auch sie in einem Fahrzeug und fuhren in wahnwitziger Geschwindigkeit nach Osten, wo der Himmel schon hellerleuchtet war. Allerdings nicht vom Rot der aufgehenden Sonne.

„Einen Deal?“, DJ n sag die beiden Frauen immer noch fassungslos an. Was konnte er schon haben, an dem die Beiden interessiert sein könnten? Im gleichen Moment beantwortete er sich die Frage selber: Kontakte. In der Mafia war er der 2. Mann. Die Mafioso fürchtete ihn und Göfla respektierte und schätzte ihn. Er war das Bindeglied zwischen Kopf und Körper der Schlange namens Spammafia und damit eine der einflussreichsten Persönlichkeiten.
„Wie ich an deinem Gesichtausdruck erkenne“, holte in Felis aus seinen Gedanken zurück, „hast du erkannt was an dir wir zu schätzen wissen. Natürlich wirst du niemals freiwillig für uns spionieren, dafür ist dein Ehrenkodex zu ausgeprägt.“
Vidora konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
„Ach komm schon Felis“ sagte sie zu ihrer Schwester, „Sprich nicht so abfällig über ihn, ich finde das irgendwie niedlich.“ Dabei blinzelte sie DJ n verführerisch zu.
Während er kalte Wut in sich hochsteigen fühlte, fuhr Felis unbeirrt fort:
„Wie auch immer, wir haben uns jedenfalls da etwas ausgedacht und zwar.....“
Wieder wurde sie unterbrochen, diesmal allerdings nicht von ihrer Zwillingsschwester sondern von der Tür, die laut aufflog. Verursacher dieses Lärmes war Genji, der mit rußgeschwärzten Gesicht und außer Atem eintrat.
Wütend fuhren die Schwestern herum und Felis fragte kalt: „Ja? Was ist los?“
DJ n war immer noch viel zu benommen um zu realisieren, dass sich hier eine Chance zur Flucht bot, statt wegzurennen setzte er sich wieder aufs Bett. Ihm war schwindelig. Irgendwie entwickelte sich das Gespräch, ganz anders als er erwartet hatte.
„Das Quartier“, keuchte Genji, „Es brennt. Wir müssen evakuieren, dass ganze Viertel brennt.“
Die beiden Schwestern tauschten einen kurzen Blick und schaute dann noch einmal auf DJ n. Dann verließen sie den Raum und schlossen die, wie DJ n erst jetzt auffiel, luftdichte Tür.
Gerade noch als er sich wunderte was das zu bedeuten hatte, hörte er ein nicht vertrautes, aber gleichwohl bekanntes Zischen – Gas!
„Die wollen mich vergasen.“, schoss es ihm durch den Kopf. Verzweifelt riss er ein Stück Bettlacken hoch und hielt es sich vor seinen Mund. Doch es war zu spät. Mit sanfter Gewalt breite sich eine undurchdringliche Schwärze in seinem Kopf aus und raubte ihm das Bewusstein. Der letzter Gedanke der ihm durch den Kopf schoss, war der unendliche Trauer darüber, dass nun wohl alles vorbei war.

YoshiGreen
30.01.2005, 19:16
Soa, und wieder ein flotter dreier von DJ n, mir und ... Repko!


DJ n:

So schnell er konnte rannte, stolperte Scavenger in das Büro Göflas.
Als er vor dem Tisch seines Paten stand, versuchte er langsam seine Atmung wieder in den Griff zu bekommen, jedoch schaffte er es nur zu einem angestrengten Keuchen und Schnaufen. „Sie… haben nach mir… gerufen mein Pate?“ keuchte Scavenger und schämte sich darüber so sehr, dass sein Kopf einen so roten, beinahe purpurnen Teint annahm, dass Göfla in seiner Aufregung fürchtete, dass jeden Moment Scavengers Kopf explodieren würde. „Ja… habe ich.“ sagte Göfla langsam, nachdem er den Gedanken an einen kopflosen Scavenger abgeschüttelt hatte und sah ihn an. „Wo ist DJ n?“. Scavenger sah sich im Raum um, als ob er vermuten würde, dass DJ n doch irgendwo sei, und blickte dann den Paten an. „Ich weiß es nicht, mein Pate. Er ist vorhin mit diesem Xander weggefahren und seitdem nicht wieder hier aufgetaucht.“. Auch wenn sich Scavenger bemühte, nicht allzu erfreut über das Verschwinden des Asiaten zu wirken, konnte er einen gewissen Unterton nicht aus seiner Stimme verbannen. Dieser schien jedoch, zu seinem Glück, Göfla nicht aufgefallen zu sein, da dieser nur die Hände faltete, sein Kinn darauf stützte und Scavenger ansah, natürlich ohne Licht an seine Augen kommen zu lassen, die bisher nur Tote und DJ n zu Gesicht bekommen hatten.
„Im Industrie Viertel hat eben eine Explosion stattgefunden. Ich will wissen, wer es wagt, in MEINER Stadt Anschläge zu verüben. Nimm Dragon Thorm und Ruffy mit. Ihr seht euch das ganze mal genauer an. Und wenn ihr dort wiedererwarten auf diese Triadenratten trefft: macht sie kalt. Verpasst ihnen einen Denkzettel, der sie für immer daran erinnern soll, WER über diese Stadt herrscht!“. Göfla ballte plötzliche beide Hände zu Fäusten und schlug diese mit einer Wucht auf den Tisch, dass Scavenger unwillkürlich zusammenzuckte. Er hätte nie gedacht, dass ein Mann in Göflas Alter noch so viel Kraft haben könnte.
„Ja mein Pate. Es wird alles zu ihrer Zufriedenheit verlaufen.“ sagte Scavenger und verließ das Büro seines Paten um Dragon Thorm, den Feuerteufel und Ruffy zu suchen.

„Du wolltest mit mir sprechen, Ete?“. TQ hatte gerade die Tür zu Etes Büro geschlossen. Chibi Trunks hatte ihm gesagt, dass Ete ihn in seinem Büro sehen wollte hatte dabei so ein seltsames Gesicht gemacht. Natürlich ahnte TQ nicht, dass das folgende Gespräch mit dem Bisschen, was Chibi gesehen hatte, zusammenhängen würde. Diesen Vorfall hatte er auch schnell wieder vergessen. Seine Aufgabe war zu wichtig, als dass er sich um solche Kleinigkeiten kümmern konnte.
„Ja, das will ich TQ. Setz dich bitte.“ sagte Ete, der mit dem Rücken zu ihm auf seinem Stuhl saß. Seine Stimme hatte einen seltsam erstickten Tonfall. „Ist alles mit dir in Ordnung, Ete? Hast du was auf dem Herzen?“ fragte TQ und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „TQ. Ich werde dir jetzt eine Frage stellen und ich bitte dich als dein Freund, dass du mir ehrlich antwortest.“ sagte Ete. Er bemühte sich, nicht wieder in Tränen auszubrechen. TQ zog die Augenbraue hoch und starrte die Rückenlehne fragend an, sagte jedoch: „Natürlich, frag Ete.“. Ete atmete tief durch und sagte dann: „TQ. Bist du ein Doppelagent?“. TQ wurde plötzlich unglaublich heiß und sein Magen zog sich krampfhaft zusammen. „W… was?“ stotterte TQ.
Plötzlich drehte sich Etes Stuhl zu TQ um und der Anblick Etes ließ seinen Magen sich noch weiter zusammenziehen. Etes Augen waren verquollen, blutunterlaufen du glänzten. Er schien viel geweint zu haben. Auf seinem Gesicht waren einzelne rote Flecken und die Wangen waren feucht durch die herunter gelaufenen Tränen. „TQ!“ schrie Ete plötzlich los. „Chibi hat gesehen, was du gemacht hast! Er hat gesehen, dass du irgendjemanden all unsere Erkenntnisse über die Spam Mafia zukommen lässt, dass du irgendjemanden über all unsere Aktivitäten auf dem Laufenden hälst! TQ! Wer ist dieser Irgendjemand? TQ! WARUM?“. Wieder überfluteten Tränen die eh schon verweinten Augen Etes und liefen seine Wangen hinunter.
Einen kurzen Augenblick dachte TQ, er müsste lachen, so groß war erstmal die Erleichterung, dass Ete nicht seine „Beschäftigung“ bei KEFKA meinte. Dieser Augenblick verging jedoch wieder und eine Welle Schuldgefühle überflutete TQ und wieder schien sich sein Magen um noch ein Stück zusammen zu ziehen. Mittlerweile müsste er so klein sein, dass noch nicht mal mehr eine Erdnuss reinpassen würde.
TQ sah niedergeschlagen zu Boden. Nun fiel ihm wieder der Vorfall mit Chibi ein, der einen Blick, der scheinbar lang genug war, auf seinen Bildschirm geworfen hatte. „Ete…“ fing TQ unbeholfen an. Ein gewaltiger Kloß steckte ihm im Hals und sein Kopf schien schwer wie Metal, sicherlich, weil er Ete nicht in die Augen sehen konnte. Er fühlte sich wie ein Kind, das bei etwas verbotenen ertappt worden war, nur tausendmal schlimmer.
„Ete…“ setzte TQ erneut an und dieses mal flossen die Worte weiter. Ohne nachzudenken erzählte TQ Ete alles. Alles über Repko und MR.Z. Alles darüber, dass die beiden seine Frau und seine Kinder als Geiseln hielten. Das er ihnen alle Informationen zukommen lassen musste, wenn er nicht wollte, dass seiner Familie etwas passierte.
Als er fertig war liefen auch ihm Tränen über das Gesicht und tropften auf den Boden.
„Das ist alles. Das ist die ganze Geschichte. Die ganze Wahrheit.“ sagte TQ, strafte sich selber jedoch Lügen, da ihm wieder KEFKA in den Sinn kam. Während seiner Erzählung hatte TQ zu Boden gesehen und mehr dem Teppich seine Geschichte erzählt, als Ete. Dieser hatte die ganze Zeit über geschwiegen, gelegentlich kurz geschnieft (er hatte schließlich viel geweint) aber war ansonsten stumm geblieben.
Nun bemerkte TQ, wie Ete aufstand und um den Tisch herum ging. Neben seinem Stuhl blieb er stehen und TQ wusste, dass Ete ihn nun ansah. „Steh auf, TQ.“ flüsterte Ete leise. Seine Stimme klang wieder erstickt. Ohne ein Zögern erhob sich TQ und noch bevor er wirklich auf beiden Beinen stand, schlossen sich die Arme Etes um seinen Oberkörper und pressen ihn an sich. Mechanisch schloss auch TQ seine Arme um Ete und so standen die beiden stumm mitten im Büro Etes, während beiden leisen Tränen über die Wangen liefen und die Schultern des jeweils anderen durchnässten.

Als Genji die schön verzierte Holztür wieder öffnete, war der gesamte Raum mit dichten Nebel gefüllt. Auf dem Boden konnte er eine Gestalt erkennen, die natürlich DJ n war. Das Schlafgas hatte seine Arbeit gut gemacht.
Genji trat in den Raum und stellte sich über den schlafenden DJ n. Gnädiger weise hatten ihn Felis und Vidora erlaubt, eine Gasmaske zu tragen, damit er nicht auch noch ins Land der träume entfloh. „Du sollst ja schließlich den süßen Kerl da rausholen. Wir brauchen ihn noch.“ hatte Vidora gesagt und wieder mal gekichert. Frauen wie sie hasste Genji wie die Pest. Umso mehr wurmte es ihn, dass nun gerade solche Frauen ihm Befehle erteilten.
>>Was sie mit dem noch vorhaben interessiert mich brennend…<< dachte Genji während er DJ n unter den Achsel packte und seinen, momentan leblosen Körper aus dem Zimmer schleifte.
Vor dem Zimmer warteten Felis und Vidora mit ungeduldigen Blicken. „Na los, beeil dich endlich! Wir müssen hier weg!“ fauchte Felis. Vidora hingegen sah, vielleicht mit einer Spur Besorgnis, an Genji vorbei auf DJ n, der wie ein nasser Sack über die Türschwelle und später durch einige dunkle Gänge geschleift wurde, um später in eine silbergraue Limousine gewuchtet zu werden. Danach setzte sich der Wagen in Bewegung und raste durch brennende Straßenschluchten. Die Triaden hatten nun ihr neues Heim verlassen und mussten nun doch wieder zurückkehren. Zurück in den Hafen.
Yoshi:

Nur mit Mühe und Not konnten sich die Feuerwehrmänner in Sicherheit bringen, als auf der Hauptzufahrtsstraße zum Industriegebiet ein schwarzer Wagen angeschossen kam und kurz darauf wieder im dunkel der frühen Nacht verschwand.
„Verdammter Typ“, brüllte Aurae dem Wagen hinterher, was der Fahrer selbstverständlich nicht hörte.
„Was ist denn das für einer? Hast du das Nummernschild erkennen können?“ BJ sah seinen Kollegen fragend an.
„Nein, ich war damit beschäftigt meinen Hintern in Sicherheit zu bringen,. Hoffentlich fährt der sich am nächsten Baum tot.“ Aurae war sichtlich erregt. „Wahrscheinlich hat der irgendwas mit der Kacke hier zu tun!“ Dabei nickte er mit seinem Kopf in Richtung der züngelnden Flammen.
„Hey ihr da! Habt ihr nichts bessere zu tun als Opern zu quatschen. Wenn ihr irgendwann mal fertig sein solltet, dann war es sehr freundlich wenn ihr euren Kollegen hier mal zur Hand gehen könntet, falls ihr es noch nicht bemerkt habt, dahinten brennen grad mehrere Fabriken ab!“
Schuldbewusst zogen die beiden Feuerwehrmänner ihre Köpfe ein und machten sich wieder an ihre Ausrüstung wohl wissen gleich in dieser Feuerhölle zu müssen.

„Ich glaube da vorne musst du links abbiegen.“
Ineluki guckte seinen Bruder stirnrunzelnd an: „Quatsch, da fahre wir in Richtung Hafen. Was sollen wir denn da?“
Freezy musterte seine Bruder ebenfalls. „Wieso in den Hafen? Da geht’s in Vergnügungsviertel. Du weißt schon, da wo wir damals unsere „Bude“ hatten. Über der Disko.“ Der Gedanken an die gedämpften Technoklänge die, die ganze Nacht durch erschallten, zauberten ihm ein verträumtes Lächeln aufs Gesicht.
„In Vergnügungsviertel? Du spinnst doch. Wir waren doch nur knapp ein Jahr weg, soviel kannst du doch gar nicht vergessen haben. Ich sag’s dir: Da geht es zum Hafen.“
Einen Moment schien es so, als ob Inelukis Bruder tatsächlich festgestellt hätte, dass er einen Fehler gemacht hat, aber nur um darauf noch energischer den Kopf zu schütteln.
„Nein, guck doch mal da vorne!“, erklärte er, „Da ist dieser Pizzaladen zu dem ich immer gegangen bin, wenn ich beim einkaufen Hunger bekam. Ich geh doch nicht quer durch die halbe Stadt.“
Ineluki musterte das Gebäude das gerade links an ihnen vorbei zog.
„Das ist nicht der Pizzaladen. Der hier sieht so schäbig aus, da würdest noch nicht einmal du reingehen.“
„Und ich sage dir, links geht’s zum Vergnügungsviertel!“, wiedersprach Freezy.
„Nein!“
„Doch!“
„Bestimmt nicht!“
„Wenn ich dir es doch sage!“
Mittlerweile hatten sie die Kreuzung erreicht. Weil die Straße leer war, stoppte Ineluki den Wagen auf der Mitte der Straße
„OK,“, Ineluki drehte sich zu seinem Bruder auf dem Beifahrersitz um, „du meinst also das Vergnügungsviertel ist links, und wohin kommen wir dann bitteschön wenn wir rechts rum fahren?“
„Wenn wir rechts rum fahren“, äffte Freezy Inelukis Ton nach, „dann kommen wir zum Hafen. Aber das glaubst du mir ja nicht.“
„OK. In Ordnung, wie du meinst. Da hast zwar recht, ich glaube dir nicht, wenn du mich fragst ist es genau anders rum, aber wenn du willst dann fahren wir links rum.“
Sprach’s und startete den Wagen wieder. Es dauerte nur ein paar Minuten, sie hatten gerade eine Hügel überquert und fuhren in das Tal dahinter, als ihnen das große Feuer auffiel das unten der brannte.
„Verdammt, was geht denn hier ab?“, stieß Freezy entsetzt hervor.
„Ich bin genauso ratlos wie du“, antworte sein Bruder, „Aber ich bin mir auf Einmal irgendwie gar nicht mehr so sicher, ob meine Idee wirklich so gut war.“
Bevor sie noch irgendein weiteres Wort wechseln konnten, trat ein Polizist aus dem Dunkel des Straßenrands und bedeutete sie anzuhalten.
„Guten Tag, was gibt es denn?“, fragte Ineluki sehr förmlich nachdem er die Scheibe runtergekurbelt hatte.
„Guten Abend. Was es gibt? Haben sie denn nicht den Verkehrsfunk gehört?“
„Nein, hätte ich das tun sollen?“, wie immer wenn er es mit der Obrigkeit zu tun hatte, fühlte sich Ineluki sehr unwohl.
„Na ja, dann hätten sie sicher mitbekommen, dass aufgrund des Feuers das sie da unter erkennen können, das gesamte Industrie weiträumig abgesperrt ist.“
„Das... das da unten ist das Industriegebiet?“, fragte Ineluki, dem jetzt das Erstaunen im Gesicht geschrieben stand.
„Ja. Ist etwas nicht in Ordnung?“
„Nein, nein. Es ist nichts, aber wenn ich an der letzten Kreuzung statt nach links, nach rechts gefahren wäre, wo wäre ich dann hingekommen?“
„Wenn sie rechts abgebogen wären? Warten sie... dann wären sie zur Autobahn gekommen.“
„Zur... Au...to.. bahn?!“, mischte sich jetzt auch Freezy ins Gespräch ein.
„Das habe ich doch gesagt. Was suchen sie denn?“
„Eigentlich wollten wir ins Vergnügungsviertel“, antworte Ineluki.
„Oh, da sind sie aber ganz falsch gefahren. Da hätten sie schon auf der Autobahn eine Abfahrt früher nehmen müssen. Am besten fahren sie jetzt wieder den Weg zurück den sie gekommen sind und nehmen dann die erste Abzweigung nach rechts, die führt zu einem Zubringer, und ab da ist die Innenstadt auch ausgeschildert. Aber jetzt haben sie einen Umweg von sicherlich eineinhalb Stunden gemacht. Wenn sie nicht aus der Umgebung stammen sollten sie im Allgemeinen mehr auf die Ausschilderungen achten! Das hätten ihnen sicher einiges erspart.“
„Ja, werde ich tun. Hinterher ist man immer schlauer, oder?“, ein gequältes Lächeln erschien auf Inelukis Gesicht, „Danke schön für ihre Hilfe, einen schönen Abend noch!“
„Wünsche ich ihnen auch:“
Während der Polizist wieder zurück zu seinem Wagen ging wendete Ineluki den Wagen und folgte der Wegbeschreibung die er bekommen hatte.
Weil keiner so recht wusste was er sagen sollte, herrschte bis zum Erreichen der Innenstadt ein peinliches Schweigen im Wagen.


Repko:

"Hast du etwa kein schlechtes Gewissen, hier rumzustehen und eine zu rauchen?", fragte Aurae, der neben BJ hinter dem Feuerwehrwagen stand. "Ne, eigentlich überhaupt nicht. Wer weiß was da drin alles rumsteht.", antwortete dieser und entzündete nervös seine Pfeife. "Sollen doch die Experten ihr Leben riskieren, ich hab Frau und Kinder." Aurae drehte sich besorgt um und beobachtete den großen Brand. Tatsächlich schienen die Flammen nun einen leichten Grünton angenommen zu haben und ein leichtes Zischen war zu vernehmen. Wie besessen standen fünf Männer in Taucheranzugartiger Ausrüstung in der Nähe des Feuers und hielten mit ihren Schaumstrahlen in Richtung des Brandherdes zu. Zu Beginn hatten die Feuerwehrleute mit Wasser gelöscht, was sich als Sisyphusarbeit erwies, da allem anscheinen nach auch flüssiges Material brannte und das Feuer so nur noch mehr verbreitet wurde.Tatsächlich schienen sich die Flammen zu verkleinern, doch es handelte sich inzwischen um einen gewaltigen Großbrand, der vom Boden aus kaum in Griff zu bekommen war.
"Vielleicht hast du recht.", sagte Aurae "In einer halben Stunde kommen sowieso die Löschflugzeuge aus Pennsylvania an." "Natürlich hab ich Recht!" nuschelte BJ durch den Mundwinkel, in dem die Pfeife nicht steckte.
Die beiden waren so in Gedanken, dass sie nicht bemerkten, wie hinter ihnen zwei Gestalten auftauchten. Die eine, eine hagere, affenartige Gestalt zückte zwei Keulen und lies diese auf die Hinterkopfe der Feuerwehrmänner hinabsausen. Aurae sackte ohne weiteres zusammen, während BJ nur das Gleichgewicht verlor und vornüber auf den Asphalt knallte, wo seine Pfeife in kleine Teile zerbarste. Durch den Aufprall verlor auch er das Bewusstsein.
"Schnappt euch deren Klamotten und versteckt sie im Laderaum.", befahl Scavenger. Ruffy nickte und steckte die Keulen wieder ein, während DragonThorm amüsiert in die Flammen starrte.

"Fahr doch, du Vieh!", fuhr Vidora Manga-Protector harsch an und schlug ihm gegen den Hinterkopf. Der bullige Chinese saß angespannt auf dem Fahrersitz und und presste das Lenkrand so stark, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Er riskierte einen kurzen Blick auf den Rückspiegel, was Vidora nicht entging. "Schau auf die Straße, du dämliches Stück Scheisse. Snake und Genji kommen schon noch nach, wenn sie unsere Sachen geholt haben.", sagte sie und gab ihm einen weiteren Schlag auf den Hinterkopf. Manga-Protector starrte regungslos auf die Straße, seine Augen traten aus den Höhlen hervor und sein Gewicht lief allmählich rot an.
Er raste auf eine Kreuzung zu und konnte zahlreiches Hupen hören. Mit einem Mal drückte er das Bremspedal voll durch. Vor ihm raste eine Hochtzeitsgesellschaft hupend vorbei. Die Insassen des Autos wurden kräftig nach vorne geschleudert. "Wieso bist du nicht einfach durchgefahren, du dreckiges Opossum.", schrie sie ihn an und schlug ihm ein weiteres Mal gegen den Kopf. Manga-Protector stieg voll auf das Gaspedal, sodass sie plötzlich alle in ihre Sitze gepresst wurden. Trotz seiner Verbitterung hörte er ein Kichern von Rübe und Savage. Als er dies vernahm, ging er vom Gas runter, stieg auf die Bremse und schleuderte das Heck des Autos herum. Kurz darauf gab er wieder Vollgas und fuhr so um eine Kurve.
Da außer Manga-Protector niemand damit gerechnet hatte, zog dieser ein leichtes Grinsen ob des angespannten Schweigens auf.

Ihre Tarnung war lächerlich, doch im Eifer des Gefechts würden sie wahrscheinlich sowieso nicht auffallen. Während Ruffy und DragonThorm gewöhnliche Feuerwehruniformen mit Gasmaske trugen hatte Scavenger einen Strahlenschutzanzug auftreiben können. Vor allem Ruffy sah lächerlich aus, da ihm BJs Uniform viel zu weit war und er seine Hose mit einem Kabel befestigt hatte. "Jetzt schnappt sich jeder einen Feuerlöscher, dann gehen wir rein und behaupten, dass wir das Feuer von innen bekämpfen wollen."
DragonThorm besah die ordinären roten Feuerlöscher, die oft in öffentlichen Gebäuden aushingen. "Scav?", begann er zweifelnd zu fragen "Du weißt schon, dass man mit diesen micjkrigen Dingern nicht einmal ein brennendes Auto löschen kann?" Scavenger winkte entnervt ab. "Da achtet doch niemand drauf."
"Und...", begann DragonThorm. "WAS?", fragte Scav ungeduldig, wobei sein transparentes Visier beschlug. "Du weißt hoffentlich auch, dass ein Strahlenschutzanzug nicht vor Hitze oder Feuer schützt. Eher im Gegenteil -" "Das ist doch jetzt egal!", rief Scavenger. "Wir gehen da jetzt rein."
Zögerlich nahm auch DragonThorm einen der Feuerlöscher in die Hand und positionierte sich etwa fünf Meter hinter den Löscheinheiten, die noch immer mit ihren gebogenen Schaumstrahlen auf das nunmehr grüne Feuer zuhielten. Als Ruffy und Scavenger neben ihm auftauchten setzte er seine Gasmaske auf. "Auf mein Kommando.", sagte Scavenger mit gespielter Ruhe.
"Los!" Sie rannten auf das brennende Gebäude zu, ihre Feuerlöscher wie Waffen im Anschlag. "Wir gehen da rein und löschen von innen.", schrie Scavenger den Feuerwehrmännern zu, du die drei Mafiosi nun verdutzt anstarrten.
"Ihr könnt doch nicht mit der Ausrüstung da rein.", rief einer von ihnen, doch dies ging dabei unter.
Nachdem sie eine Weile ziellos in das Gebäude vorgedrungen waren standen sie nun in einem Raum, der sehr zentral liegen musste, da er viele Türen enthielt. "Wohin nun?", fragte Ruffy schwer durch den dicken Filter der Gasmaske atmend. "Ich sehe überhaupt nichts.", sagte Scavenger. Ruffy sah zu ihm hinüber und bemerkte dass sein Visier komplett beschlagen war. Er Zog ein Messer und rammte es durch den Sichtschutz. Mit ein paar geschickten Bewegungen hatte er das Visier herausgeschnitten.
Scavenger zog die Gasmaske von seinem Gürtel und streifte sie sich über. "Danke.", sagte er sarkastisch zu Ruffy.
Er begann, alle Türen zu sondieren, bis sein Blick an einer haften blieb. Er zeibgte mit dem Finger auf sie. "Lotusblüte." DragonThorm und Ruffy folgten seinem Finger und erkannten an einer Türe den groben Umriss einer Lotusblüte aus Grafitti.
Da ihnen der anfängliche Sprint viel Kraft genommen hatte und das Atmen durch die Gasmasken recht schwer fiel, marschierten sie nunmehr auf die Türe zu. Kräftig drückte Scavenger die Klinke durch, doch diese war verschlossen. Er fasste sich an die Brust seines Anzuges und suchte etwas. "Ach, verdammter Anzug.", fluchte er.
Ruffy, hol meine Knarre aus meinem Anzug." Ruffy verdrehte die Augen bevor er an Scavenger herantrat und seine Hand in die Öffnung hineinsteckte, wo zuvor der Sichtschutz gewesen war. Nachdem er Scavengers Körper kurz abgesucht hatte, zog er eine Pistole heraus und überreichte sie ihm.
Scavenger fackelte nicht lange und lies drei Schüsse auf die Türe ab, die nun aufflog. Sofort stürmten sie zu dritt in den nächsten Raum.
Hier war das Feuer nicht ganz so stark, doch ein Teil der Decke war eingestürzt, weshalb nun auf dem Boden zahlreiche kleine Brände loderten. Sie hatten gerade die Mitte des Raumes erreicht, als eine Türe vor ihnen aufflog und zwei Gestalten herausstürmte.
"Halt.", brüllte Scavenger und zielte mit seiner Pistole auf die beiden. DragonThorm und Ruffy taten es ihm gleich. "Scheisssse", fluchte Snakes Bite und sprang mit einem Satz hinter einen umgefallenen Tisch, wo er nichtmehr auftauchte. Vermutlich war er unter dem Schutt der Decke verschwunden.
Genji, der etwas über die Schulter geworfen hatte machte Anstalten, sich zu ergeben. Er legte das schwere schwarze etwas sanft vor sich auf den Boden und nahm die Hände hoch, während er seinen Oberkörper wieder aufrichtete. Doch dann ging alles sehr schnell:
Während er die rechte Hand langsam hochnahm schlug er geschickt gegen eine Dose, die auf einer Werkbank neben ihm stand. Die Dose flog auf die Mafiosi zu und landete nach kurzer Zeit in einem kleinen Feuer, etwa zwei Meter vor ihnen. Plötzlich explodierte die Dose und loderte in einer Stichflamme auf. Scavenger und Ruffy schützten ihr Augen mit den Händen und machten einen Satz nach hinten, nur DragonThorm schoss durch die Flamme hindurch, in der Hoffnung, etwas zu treffen.
"Hauen wir ab, Snake.", hörten sie Genji brüllen, dann war es bis auf das laute Bersten der Flammen still. DragonThorm warf seine Waffe zur Seite und wandte sich seinem Feuerlöscher zu. "Benzinlack.", analysierte er mit verbissener Miene. Mit dem Feuerlöscher konnte er den kleinen Brand recht schnell löschen. Scavenger und Ruffy waren an ihn herangetreten. Doch als die Flamme erstarb sahen sie niemanden mehr.
"Verdammter Mist.", fluchte Ruffy. Scavenger lief ein paar Schritte weiter. "Die haben was verloren.", sagte er und ging auf das schwarze Etwas zu. "Das... das ist DJ n.", sagte er ungläubig, während er neben dem bewusstlosen Körper des Asiaten kauerte um dessen Puls zu messen. "Er lebt noch. Wir nehmen ihn mit.", sagte er entschlossen.
"Und dann schnell weg hier.", ergänzte DragonThorm. "Hier wird gleich die Hölle los sein."

DJ n stand irgendwo im Dunkeln. Interessiert beobachtete er die bunten Lichtspiele am Firmament. Immer wieder stieg vor ihm ein dichter Nebel auf und ging so schnell wieder, wie er gekommen war. Es wirkte bizarr und beängstigend und doch faszinierend.
DJ n hatte keine Ahnung, wo er sich im Moment befand, es war dunkel uind doch konnte er sehen. Überall dieses dunkle Licht und die eiskalte Wärme, die beängstigende Freude. Er wusste nicht, wie das sein konnte und hatte soetwas noch nie gesehen, er wusste nicht, wie er seine Gedanken korrekt einordnen konnte.
Doch plötzlich wurde er durch die Dunkelheit geschleudert. Hin und Her. Und immer begleitet von einem unglaublichen Schmerz. Er versuchte die Augen zu öffnen, doch es gelang ihm nicht. Erst nach zahlreichen weiteren schmerzvollen Schlägen gelang es ihm, einen Blick auf seine Umgebung zu werfen. Die Lichter hatten sich zu einer Hand geformt, die ihn wild im Raume herumprügelte.
Langsam löste sich die Dunkelheit, die Hand wurde deutlicher.
DJ n wachte auf.

Er erblickte zuerst das Gesicht von Mr.Z, der ihn wild ohrfeigte. erst als DJ n ihn verwirrt ließ dieser von ihm ab und drehte sich beiseite. "Er ist wach." DJ n versuchte, sich aufzurichten, doch er war auf eine Pritsche gefesselt, es war ihm nicht einmal mehr möglich, den Kopf zu drehen.
Auf einmal erschien vor seinen Augen das Gesicht Göflas. Ein Gefühl der Erleichterung überkam ihn. Er war wieder in Sicherheit, doch was sollte die ganze Sache hier?
"Fangen wir von vorne an.", sagte Göfla langsam. "Warum bist du zurückgekommen?" DJ n verdrehte die Augen. "Was?", fragte er leicht gereizt. Göfla seufzte und schnippte mit der rechten Hand. Repko trat an seine Seite und pustete ihm den dicken Qualm seiner Zigarre ins Gesicht.
Während DJ n keuchend hustete, rammte ihm Repko die Faust in den Magen. DJ n versuchte, sich vor Schmerz zu krümmen, doch die Fesseln machten es ihm unmöglich. Göfla legte ihm die Hand auf die Stirn und näherte sein Gesicht an. "Wieso bist du wieder zur Spam Mafia zurückgekehrt." DJ n wusste, dass er in solchen Situationen mit dem Don keine Diskussionen eingehen sollte. "Ich bin zurückgekehrt, um Euch, meinem Don, treu zu dienen.", japste er verzweifelt.
"Und wieso bist du dann vor einem Jahr verschwunden?", setzte der Don nach und erhöhte den Druck auf DJ ns Stirn. "Ich...Ich..." DJ n befand sich in einer Zwickmühle, das merkte er. Er war geflohen, weil er die Spam Mafia in diesem Moment verabscheut hatte. Das konnte er nicht sagen und eine plausible Ausrede wäre ihm nicht eingefallen. Als er kurze Zeit nicht sagte folgte wieder der Schlag in den Magen, der DJ ns Gedanken wieder wild durcheinandermischte.
Er spürte unheimliche Schmerzen und ergab sich ihnen. Im Schmerz ist jeder ein Mensch, das wusste er. Wie verrückt versuchte er seine Gedanken zu sammeln, was ihm kaum gelang. "Wohin bist du damals gegangen.", fragte Göfla streng. DJ n antwortete sofort. "Nach Japan, zu meinem Sensei." "Kann es nicht etwa sein, dassdu bei den Triaden untergetaucht bist?", setzte der Don nach. "Was?", fragte DJ n wieder. Dieses mal übernahm der Don den Schlag in den Magen, der trotz des recht hohen alters des Mannes ziemlich saß. DJ n stieß die Luft aus und hustete wild.
"Bist du ein Spion der Triaden?", fragte Göfla und drückte DJ ns Kopf mit aller Kraft gegen die harte Metallpritsche. "Nein!", stöhnte dieser. "Was hast du dann bei denen getrieben?"
DJ n bemerkte nun seine durchaus missliche Lage. Die Mafia nahm an, dass er ein Spion der Asuka Chan Triaden war. "Ich weiß es nicht. Die haben mich mitgenommen.", murmelte er, trunken vom Schmerz. "Wieso?", brüllte ihn Göfla an und der Schrei hallte mehrere Male in dem Metallverkleideten Raum wider.
"Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht.", sagte er und spannte zur Vorsicht seine Bauchmuskeln an. Doch der kräftige Schlag Repkos landete diesesmal in DJ ns Nieren. "Die woltlen dich aus der brennenden Fabrik retten." "Die hatten was mit mir vor." "Was?" "Ich weiß es nicht." Eine weitere Faust schleuderte gegen seinen Magen. Göfla musterte DJ n kurze Zeit und löste dann die Kopffessel. Kurz darauf erhob er sich und drehte sich weg. DJ n sah sich wild um.
Er war im Verhörzimmer der Mafia, um ihn herum standen neben Göfla und dessen Leibwache Scavenger mit rußgeschwärztem Gesicht und warf ihm einen Triumphierenden Blick zu. In einer Ecke stand Dark Soldier und schüttelte enttäuscht den Kopf. Dieses Kopfschütteln des jungen Mannes war fast schlimmer alls alle Schläge, die er im Laufe des Tages bereits erlebt hatte. Er hatte Dark Soldier das Leben gerettet, dieser hatte ihn als Helden, als ein Idol gesehen und zeigte ihm nun die volle Enttäuschung über einen vermeintlichen Verräter, der er nicht war.
"Ich entscheide noch, was ich mit deinem Leben mache. Für mich und die Mafia hast du keinen Nutzen mehr.", sagte Göfla, mit dem Rücken zu DJ n gewandt. "Ich will dich nie wieder sehen.", fluchte er verbittert. Mit ihm verließen Dark Soldier, Scavenger und Repko den Raum. Das einzige was DJ n noch sah, was Mr.Z, der ihm einen Kinnhaken verpasste. Zuerst wirbelte sein Kopf herum.
Dann war er wieder in der Dunkelheit mit den bunten Lichtern, die am Scheinhorizont leuchteten.

Simon
31.01.2005, 13:08
Und es geht Schlag auf Schlag; und diesmal bekommt ihr die volle Packung von TQ, mir und Yoshi Green.
Viel Spass ^_^

Tee Kuh:
TQ war in seinem Auto. Er hatte von Ete Urlaub für 2 Tage bekommen...um mal den Kopf frei zu kriegen. Er hatte seine Gedanken gesammelt um zu überlegen, was er jetzt tun sollte... Er konnte nur an seine Familie denken... Er musste etwas tun. Selbst wenn es ihm das Leben kosten würde, er müsse etwas unternehmen. Plötzlich erschrak TQ, er hatte ein entgegenkommendes Auto übersehen und bog im letzten Moment ein Stück rechts hinüber. Er konnte nur mehr das Hupen von dem Auto vernehmen, doch auch Dieses verstummte mit der Zeit.
Nach etwa einer halben Stunde kam er an seinem Ziel an...die Telefonzelle, an der er den bericht abgeben sollte. In der Zelle angekommen, nahm er den Hörer ab, blickte nach Links und nach Rechts und fing an eine Nummer zu wählen. Dann kamen die Fragen, die er mittlerweile ja schon kannte. Dann legte er den Bericht hin, stieg wieder in sein Auto ein und fuhr davon. Ohne stehen zu bleiben oder zurückzublicken.
TQ hatte Angst, etwas falsch zu machen und so seine Familie zu verlieren...

3 Stunden Fahrt war die Strecke diesmal. Die Telefonzellen wechselten jedes mal...
Kefka musste kochen vor Wut, TQ war ja immerhin schon 'nen Monat oder länger nicht mehr aufgetaucht. Er musste einen weg finden mit ihm Kontakt aufzunehmen. Dann kam ihm eine Idee, er gab Gas und fuhr in Richtung Talster City Stadtzentrum

Nach einiger Zeit war er angekommen. Er suchte hastig nach einem Internet-Café. Nach 10 Minuten gab er auf und fragte einen der jungen Leute danach. "Jo Alter, dort vorne um die Ecke - also links findste eine" sprach der Typ und spuckte dabei auf den Boden. "Thanks Bro" erwiderte TQ, um nicht irgendwie unnötig dumm dazustehen .Er ging nach der Wegbeschreibung des jungen und kam dann am "Black Cherry Café" an, wo er gleich nach einem freien PC suchte.
Schliesslich fand er einen ganz hinten in einer kleinen Ecke. Hastig setzte er sich hin und öffnete seinen Messenger, mit dem er mit Kefka immer im Kontakt blieb wenn das Handynetz mal streikte. Zuerst kam ihm die unangenehme Nachricht "Sie haben 273 neue Mails" entgegen, die er gleich schloss und nach Kefkas Kontaktadresse suchte. Letztendlich fand er sie und schrieb Kefka gleich an.
Nach etlichen Zeilen in Capslock und roter Farbe erzählte TQ Kefka von dem kleinen Zwischenfall, und dass er fürs erste für Kefka aufhören musste.
Die nächste Nachricht dauerte etwas. Dann entgegnete Kefka nur mit einem "Ist gut, meld dich mal öfters..." bevor er offline ging. TQ schloss den Messenger, löschte sogleich die Cookies vom PC und machte sich wieder aus dem Staub...
Das Problem hätte er mal erledigt. Dann setzte er sich wieder in seinen kleinen, roten Pkw und düste los in Richtung ASP-Hauptzentrale...

DJ n:
Als DJ n erneut erwachte, brüllte ihm ein höllischer Schmerz in seinem Kopf entgegen und nachdem sich der Schmerz wieder gelegt hatte, kehrte die heillose Verwirrung wieder in seinen Geist zurück und die letzten Worte des Paten, die ihn ebenso hart getroffen hatten, wie das enttäuschte Kopfschütteln Dark Soldiers: „Ich will dich nie wieder sehen“. Allein bei dem Gedanken daran, mit welch einer Verachtung sein Pate, dem er so viele Jahre lang rückhaltlos gedient hatte, diese Worte beinahe ausgespieen hatte, erfüllte DJ n mit einer seltsamen Traurigkeit, doch zugleich mischte sich auch Zorn darunter, als er an den höhnisch-triumphalen Blick von Scavenger dachte und an die Genugtuung in seinen Augen, als Repko und der Pate selbst auf ihn eingeschlagen hatten. >>Der bekommt noch sein Fett weg, dem wird das Grinsen noch vergehen, wenn ich mit ihm fertig bin…<< dachte DJ n und für einen Moment lang hatte er das schwache Bild vor Augen, wie er den Kopf Scavengers mit einem kräftigen Ruck um 180° drehte und ihn damit ins Jenseits schickte. Eine Woge der Zufriedenheit breitete sich in DJ n aus, als das Bild des toten Scavenger plötzlich durch das Bild seines Paten abgelöst wurde, der ihn ansah, die Augen außerhalb des Hut Schattens lagen und ihn vorwurfsvoll und verächtlich anstarrten. „Ich will dich nie wieder sehen.“ hallten die Worte aus dem Mund des Paten, bevor sich auch sein Kopf um 180° drehte und die Augen einen glasigen Ausdruck annahmen.
Erschrocken von diesem Bild riss DJ n die Augen auf und hätte um ein Haar aufgeschrieen, als er Scavenger erblickte, der flankiert von Dark Soldier und Ruffy, neben seiner Pritsche stand.
„Sprichst du immer so viel im Schlaf?“ fragte Scavenger und seine schmalen Lippen kräuselten sich zu einem höhnischen Grinsen. DJ n schwieg und versuchte Scavenger gleichgültig und kalt anzusehen. Scavenger ließ sich davon scheinbar nicht davon einschüchtern und beugte sich stattdessen zu DJ n herunter und kam so nahe an ihn heran, dass DJ n seinen Atem an seinem Ohr fühlen konnte. „Ich weiß zwar nicht, was der Don mit dir vor hat, du Bastard, aber ich hoffe, dass er dich für deinen Verrat an deinen gelben Eiern aufhängt.“ flüsterte Scavenger und lachte leise und boshaft. In DJ n begann es zu brodeln, jedoch zwang er sich zur Ruhe und antwortete ebenso leise: „Was der Don mit mir macht, ist mir egal, doch auch er wird mir einen letzten Wunsch nicht verwähren und dieser Wunsch wird deinen Tod besiegeln.“.
Für einen Moment wusste Scavenger nicht, wie er mit dieser Aussage umgehen sollte, schwieg für einige Sekunden, brach dann in ein lautes Lachen aus und schlug DJ n ohne Vorwarnung in den Magen. Wieder brannte der Schmerz in den Eingeweiden des Asiaten und als er sich gelegt hatte sagte Scavenger: „Du hast Glück, denn der Don hat momentan noch einige wichtigere Probleme als einen Verräter wie dich. Er wird sich irgendwann später mit dir befassen.“. Mit diesen Worten verließ Scavenger den Raum gefolgt von Ruffy. Dark Soldier hingegen blieb allein im Schatten zurück und rührte sich nicht.
Einige Zeit lang sah es so aus, als wolle er so für die Ewigkeit dort stehen bleiben, doch als DJ n ihn ansprach, reagierte er. „Warum bist du noch hier?“ fragte DJ n und konnte einen betrübten Tonfall nicht unterdrücken. Er wusste innerlich, wie sehr er den jungen Mann enttäuscht haben musste. „Ich… ich wollte es von dir selbst hören.“ begann Dark Soldier und trat aus dem Schatten heraus und nährte sich DJ ns Lager. In seinen Augen lag ein fragender Ausdruck. „Hast du es wirklich getan? Hast du wirklich die Mafia verraten und bist ein Spion der Triaden?“. Dark Soldier war nun direkt bei DJ n angelangt und sah nun auf ihn herab, wie Scavenger zuvor, nur verspürte DJ n dieses mal das Bedürfnis, zu antworten. „Nein. Ich habe die Mafia, den Don, nicht verraten. Dafür stehe ich zu lange in seinen Diensten… dafür schulde ich dem alten Mann viel zu viel.“. DJ ns Augen füllten sich plötzlich und ohne, dass er es kontrollieren konnte, mit Tränen. Der Schmerz, den die Worte des Paten in ihm ausgelöst hatten, war doch größer, als er sich selbst eingestehen wollte.
Dark Soldier musterte DJ n fragend, mit sichtlicher Skepsis, jedoch glaubte DJ n einen Funken von Glauben in seinen Augen zu erkennen. „Aber was hattest du bei den Triaden zu suchen?“ fragte Dark Soldier und er schien sich alle Mühe zu geben, mit fester Stimme zu sprechen. „Wenn ich das nur selber wüsste…“ begann DJ n als plötzlich, mit der Gewalt eines Boxschlages von Mike Tyson, die Erinnerungen auf ihn eindrangen. Er erinnerte sich daran, mit Xander geflohen zu sein, wie er ihn zur ASP bringen wollte, wie sie plötzlich von den Triaden überrascht wurden und wie er von Genji KO geschlagen wurde. „Ich… ich wurde von ihnen… entführt… ich sollte den Plan des Paten umsetzen und Xander frei lassen. Er sollte eine Art Köder darstellen, um die ASP zu kriegen. Auf dem Weg zur Zentrale der ASP wurden wir von den Triaden angegriffen… als ich wieder zu mir kam, war ich bei ihnen… sie haben neue Führerinnen… die Zwillingsschwestern von Asuka-Chan…“ sprudelte DJ n los. Warum fiel ihm alles jetzt erst wieder ein? Warum hatte er all dies nicht dem Don erzählt? Und war es jetzt zu spät, ihm das alles zu erzählen? Nein, er würde es für einen kläglichen Versuch halten, sein Leben zu retten.
Dark Soldier schien verwirrt in Anbetracht all der neuen Dinge, die ihm DJ n erzählte. Seinem forschenden Blick war dem Blick eines verwirrten Kindes gewichen, dem zum ersten mal der Unterschied zwischen „gut“ und „böse“ erklärt wurde. Vieles drehte sich in seinem Kopf, wem sollte er glauben?
Plötzlich zog Dark Soldier aus der Innentasche seines Anzuges ein großes Klappmesser hervor. „Halt still“ befahl er leise und kniete sich zu DJ n herunter. Dem Asiaten wurde abwechselnd heiß und kalt. >>Will der Junge mich jetzt umbringen?<< schoss ihm durch den Kopf und er machte sich schon seelisch darauf gefasst, den kalten Stahl in seinem Körper zu fühlen. Doch nichts geschah. Stattdessen machte sich Dark Soldier an den Fesseln DJ ns zu schaffen. Er schnitt und schnitt, jede Fessel nur knapp bis zur Hälfte durch. „Das müsste reichen, damit du deine Hände frei bekommst. Den Rest musst du machen.“ erklärte Dark Soldier hastig flüsternd und warf einen panischen Blick zur Tür. Noch immer verwirrt starrte DJ n den Jungen mit der Narbe im Gesicht an. „Nun mach schon, verdammte Scheiße!“ fluchte Dark Soldier leise und gestikulierte heftig vor DJ ns Nase herum. Als wäre dieser aus einer Trance erwacht, begann dieser an den Fesseln zu zerren und zu reißen, bis endlich der Widerstand nachließ und das Seil seine Hände frei gab. So schnell es ihm seine Haltung erlaubte, machte sich DJ n auch an den anderen Fesseln zu schaffen und nach guten fünf Minuten konnte er endlich auch die Fesseln an seinen Füßen lösen.
Nachdem sich DJ n langsam von der Pritsche erhoben hatte, dabei erstmal kurz in Schwanken gekommen war und nach wenigen Augenblicken wieder sicher stand, wandte er sich Dark Soldier zu. Dieser jedoch kam ihm zuvor und sagte: „Los. Mach das mit mir, was du bei unserer ersten Begegnung gemacht hast. Dieses Ding mit dem Nacken oder so. Oder schlag mich schnell KO. Los doch, es könnte jeden Moment jemand kommen und dann sind wir beide am Arsch!“. DJ n empfand in dem Moment, als er den Ausdruck Dark Soldiers sah, höchsten Respekt und sogar Ehrfurcht vor diesem jungen Mann.
Ohne ein Wort zu sagen nickte DJ n, stellte sich hinter Dark Soldier und hob die Hand zum Schlag. „Danke für deine Hilfe. Du hast was gut bei mir.“ flüsterte DJ n und ließ die Hand schnell und hart nieder sinken. Präzise fand sie ihr Ziel und bevor Dark Soldier zu Boden sinken konnte, hatte DJ n seinen Arm schon um die Taille des jungen Mannes geschlungen und ihn abgefangen. Behutsam legte er ihn auf die Pritsche und besah ihn noch kurz. Dann wandte er sich um und verließ den Raum vorsichtig durch die Tür.
Auf dem Gang herrschte Totenstille, niemand war zu sehen. DJ n schlich so schnell er konnte durch die sterilen Gänge in Richtung seines Zimmers. Er wollte noch sein Katana holen, bevor er die Flucht antrat.
Glücklicherweise begegnete ihm niemand und ohne Probleme gelangte DJ n in sein Zimmer. Wie DJ n erwartet hatte, fand er alles in wüster Unordnung vor. Don Göfla hatte, wie es üblich war, eine Durchsuchung des Quartiers des Verräters angeordnet. Damals war es bei Xander nichts anderes gewesen.
Alles lag quer auf dem Boden oder dem Bett verstreut, einzig seine Trainingsgeräte und sein Katana waren unberührt geblieben. Behutsam hob DJ n das Schwert samt Scheide aus der Halterung auf dem Regal und ließ die Waffe unter seinem Mantel verschwinden, den er vom Boden aufgelesen hatte und auf dem scheinbar achtlos herum getrampelt worden war; doch um die ungebührliche Behandlung seiner Kleidung machte sich DJ n keine Gedanken, für ihn zählte im Moment nur noch die Flucht.
Auch auf seinem Weg zum Ausgang aus der ehemaligen Irrenanstalt traf er auf keinen Mafiosi und selbst als er draußen in die untergehende Sonne trat, war keine Menschenseele zu finden. So lief DJ n so schnell er konnte auf das große Tor zu, kletterte geschickt über die Mauer und rannte die Straßen hinunter, bis er sich einige hundert Meter von der Anstalt weg einen parkenden Wagen „lieh“ und in Richtung Hafen fuhr. Der Hafen, der einzige Ort, an dem man ihn nun noch aufnehmen würde…

In seinem Büro saß Göfla mit einem großen Glas schwarzen Rums in der Hand vor einem Monitor und beobachtete, wie Dark Soldier auf der Liege im Verhörraum lag und wie DJ n behände über die Mauer aus der Anstalt entkam. Es lief alles genau so, wie er es sich ausgemalt hatte. „Wollen wir doch mal sehen, mein alter Freund, ob du mir noch immer treu bist oder ob ich mich doch in dir geirrt habe…“ murmelte der alte Mann und nippte an seinem Rum.

Yoshi Green:
Wieder standen die drei Gangster aufgereiht wie eine Perlenketten in dem dunklen Büro und starrten auf den massiven Schreibtisch, hinter dem sich eine Silhouette gerade vor Lachen krümmte.
„Habt ihr das gesehen?“, brüllte sie und lachte noch lauter, „Habt ihr das auch gerade im Fernsehen gesehen? Dieser Tank... WUMM! Und weg war er! So geil, so etwas hab ich in meiner langen Karriere als Terrorspezialist noch nie gesehen.
Ein Großbrand! Ein richtiger Flächenbrand. Fast das gesamte Industrie Viertel ist betroffen!“
Dhan und Pulsedriver schauten sich unbehaglich an und auch Manafreak sah nicht so aus, als würde er sich in seiner Haut wohl fühlen.
„Ich glaube wir werden in die Geschichte eingehen. Ja, noch in Jahrzehnten, ach was rede ich, in Jahrhunderten wird man sich noch an uns erinnern. Als die Gruppe, die es schaffte, die Industrie von Talster City zu zerstören.“
Schlagartig wurde Pulsedriver bewusst, dass sein Chef gerade durchdrehte. Er wurde größenwahnsinnig, dabei hätte eigentlich jeder so eine Katastrophe verursachen können. Mit ihren ganzen Chemikalien und Gasen waren die „weißen Firmen“ an und für sich schon eine nicht zu unterschätzende Gefahr, aber dicht beieinander gedrängt, bildeten sie ein wirklich gefährliches Pulverfass.
Wenn hier ein Funken sprühte, nun ja, die Auswirkungen konnte man gerade auf den großen Nachrichtenkanälen des Landes verfolgen.
Zwar hatten die Feuerwehrmänner ein Ausbreiten der Flammen mit ihren Löschflugzeugen verhindern können, aber es erschien einfach unmöglich, diese gewaltigen Massen an flüssigen Brennstoff noch löschen zu können. Alles was sie tun konnten, war das Feuer kontrolliert abbrennen zu lassen.
Viele Firmen verloren durch diese Katastrophe eine ihrer wichtigsten Produktions- und Forschungseinrichtungen.
Die wirtschaftlichen Folgen waren noch gar nicht abzuschätzen, aber Experten sprachen von einem herben Rückschlag und gewaltige finanzielle Einbußen für die Stadt.
Das irre Kichern beruhigte sich und die unheimliche Stille riss Pulsedriver wieder aus seinen Gedanken.
„Ja, wir werden Geschichte schreiben, aber etwas fehlt noch, bevor wir endgültig unsterblich werden, bleibt noch etwas zu tun. Sag mir Dhan, was fehlt uns noch, zum vollkommenen Glück?“
Dhan stand da wie erstarrt. Woher sollte er wissen, was Cyberdragon plante?
„Ich habe keine Ahnung, Mister“, sagte er.
Als der Mann hinter dem Schreibtisch fortfuhr gluckste seine Stimme geradezu vor Lachen und Vorfreude.
„Du hast keine Ahnung, du weißt es wirklich nicht? Nun, wenn man in die Geschichtsbücher eingehen will, möchte man natürlich nicht nur seine Taten sondern auch seinen Namen wieder finden. Bislang hat keiner eine Ahnung, wer hinter dem Anschlag steckt, aber das nützt uns nichts.“
„Aber Mister Cyberdragon“, fuhr Manafreak erregt dazwischen, „Sie hatten uns doch eindeutig dazu aufgefordert diskret vorzugehen. Unsere Anwesenheit sollte geheim bleiben. Ich verstehe nicht, wie sie jetzt....“
„Sei ruhig. Ich weiß, was ich gesagt habe und ich habe meine Pläne geändert. Vertraue mir einfach. Es ist nötig, dass wir uns zu erkennen geben und ich habe auch genau das passende Mittel dafür.“
Allen Dreien jagte ein Schauer den Rücken hinunter, als Cyberdragon auf einmal ins Dunkel hineinlächelte und das Licht auf seinen vielen Goldzähnen schimmerte. Ein so diabolisches Lächeln hatte noch keiner der Gangster je gesehen und auf einmal verspürten sie, die sonst so hart und abgebrüht waren, eine unerklärliche Angst vor ihrem Arbeitgeber.
„Das ist die Hölle“, dachte Pulsedriver, „Ich muss in der Hölle sein, kein Mensch lässt sich so etwas einfallen.“

DJ n fuhr langsam durch die verlassenen Straßen zwischen den Lagerhäusern des Hafens. Er wusste nicht, wo sich die Triaden versteckt hielten und er wusste noch weniger, was er tun sollte, wenn er sie gefunden hatte.
Sollte er sich den Triaden anschließen und die Mafia ans Messer liefern? Dann könnte er leicht seine Rachegelüste an Scavenger stillen. Aber andererseits war es die Treue zu seinem Don, die DJ n hatte zurückkehren lassen. Es erschien ihm falsch sie jetzt auf einmal zu verraten.
Andererseits wagte er es nicht, ein doppeltes Spiel zu spielen und letztendlich die Triaden, als Zeichen seiner Treue zur Mafia, zu vernichten. Wenn er sich auch nur den kleinsten Fehler erlaubte, war sein Leben keinen Cent mehr wert. Die beiden größten kriminellen Organisationen würden ihn jagen. Selbst DJ n war nicht so vermessen zu glauben auch nur den Hauch eine Überlebenschance zu haben.
Wer es auch drehte und wendete, er wusste einfach nicht was er tun sollte. Davonlaufen erschien ihn die einzige vernünftige Alternative, aber hier meldete sich sein Stolz zu Wort. „Weglaufen tun nur die Feiglinge“ hallte die Stimme seines Meisters durch den Kopf.
„Ich bin nicht feige!“, dachte DJ n, „Aber helft mir Meister, was soll ich tun?“
Der Wagen bog um die Ecke und auf einmal erblickte er eine Lagerhalle in der Licht brannte. Um diese Uhrzeit? Das konnte sicher nicht mit rechten Dingen zu gehen und auf einmal erkannte der Asiat, das dies ein Zeichen war. Er war am Ziel.
Leise stieg er aus, sein Schwert immer noch unter dem Mantel verborgen, die rechte Hand ruhte auf dem Griff.
Vorsichtig spähte DJ n durch ein Fenster in die Lagerhalle und was er da drin sah, hätte er in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet.
Den jungen Mann, der da vor mehreren Computern hockte hatte er zwar nur ein paar Mal gesehen, aber er erkannte ihn trotzdem wieder.

In etwas zur selben Zeit betrat ein Krankenpfleger das Zimmer von Xander. Das heißt, betreten ist eigentlich noch zu freundlich ausgedrückt. Er stürzte geradezu ins Zimmer, dass die Tür gegen die Wand schlug und Xander vor Schreck sein Buch wegwarf, in dem er gerade gelesen hatte.
„Gute Väter – schlechte Väter: Ein Ratgeber für angehende Papas“ von C. Elen verfehlte nur knapp die Wasserflasche auf dem Nachttisch und landete sanft in dem, Gott sein Dank, gelehrten Papierkorb.
„Mister Xander, kommen sie schnell“, rief der Pfleger und war schon dabei dem Patienten die Schlappen hinzustellen. „Sie müssen mit mir nach unten in den zweiten Stock fahren!“
„Was erlauben sie sich eigentlich, können sie denn nicht normale anklopfen wie jeder Andere auch? Und lassen sie meine Schuhe in Ruhe. Warum soll ich denn überhaupt mitkommen und wieso in den zweiten Stock...“, plötzlich verstummte Xander. Siedendheiß fiel ihm ein, dass im zweiten Stock der Kreissaal lag.
Blitzschnell war er aus dem Bett und schlüpfte in seine Schuhe. Den Krankenpfleger hinter sich herziehend rannte er den Gang entlang zu den Fahrstühlen.
Natürlich war gerade keiner da, nervös trat er von einem Fuß auf den Anderen. „Geht das denn nicht schneller?“

DJ n

YoshiGreen
31.01.2005, 19:57
Und zum Abend hin wieder was zum genießen. Ich präsentiere eine Episode von GL 2 geschrieben von Repko!

"Bitte beruhigen Sie sich wieder, Sie wissen ja gar nicht, was Sie da sagen.", sagte Dr. Square in beruhigendem Ton. Delaware, der sich schnaubend gegen die zwei Krankenpfleger, die ihn kraftvoll gegen die Wand pressten, zu wehren versuchte antwortete ein weiteres Mal: "Es geht um Leben und Tod. Ich weiß sehr wohl, was ich sage, Sie verstehen es nur nicht." Square verdrehte die Augen. "Verstehen Sie doch. Ich kann Sie hier nicht einfach gehen lassen.", sagte dieser.
"Sobald Kommissar Ete Zeit findet, wird er hier herkommen.“ Delaware gelang ein kräftiger Schlag gegen den Unterkiefer eines der Krankenpfleger. Dessen Kopf wedelte kraftvoll herum. Square war wie versteinert, als er sah, dass der Krankenpfleger die Augen verdrehte und zu Boden sackte. „Bis dahin wird es wohl zu spät sein.“, schrie Delaware, während er sich mit beiden Armen des zweiten Krankenpflegers entledigte, der kurzerhand klein bei gab.
Mit wutverzerrter Miene schritt er auf den Chefarzt der Klinik zu, der mit ängstlichem Gesicht zurückwich. Delaware blieb etwa einen halben Meter vor Square stehen und packte ihn am Kragen.
„Wie weit ist es von hier nach Talster City?“, flüsterte er durch seine Zähne hindurch. Square versuchte seine Stimme zu finden.
„E-etwa v-v-viezig Meilen.“, stotterte er, seine Augen groß wie Untertassen. Delaware legte den Kopf seitlich und musterte das angespannte Gesicht des älteren Mannes. „Gut. Sie werden jetzt tun, was ich Ihnen sage.“

Es handelte sich nur um eine sehr kleine Baracke, in der normalerweise Schiffswerkzeug aufbewahrt wurde. Neben zwei sehr dicken Kerzen und einer schmutzigen Glühbirne wurde der Raum nur noch vom bläulichen Flimmern des Computermonitors beleuchtet. Es stank erbärmlich nach Verwesung und dem Schimmel, der sich in der Feuchtigkeit der Wände angesammelt hatte.
Doch Yoshi Green hatte sich inzwischen daran gewöhnt. Seit nunmehr zwei Wochen hatte er diese Hütte nicht verlassen. Regelmäßig kam jemand vorbei, ihn mit Essen zu versorgen, er schlief in einer zerbrochenen Nussschale, die mit einer Plane ausgelegt war.
Seine Augen waren mehr rot als weiß und tränten unter den Augenlidern, die schlaff nach unten hingen. Seine dunkelblonden Haare waren zerzaust und standen in fettigen Strähnen in alle Richtungen ab. An seinen dürren Wangen zeichneten sich staubverkrustete Bartstoppeln an.
Als DJ n den Hacker zuletzt gesehen hatte, hatte dieser saubere Blue Jeans und ein kariertes Hemd getragen und hatte einen recht galanten Eindruck gemacht. Die Person die nun vor dem PC saß erinnerte nur noch ein wenig an den einstigen YoshiGreen, der sich eigentlich noch im Zeugenschutzprogramm befand. Etwas musste faul sein, das war DJ n sofort klar.
Yoshis Finger waren ein wenig angeschwollen. Erst vor einer Stunde waren die Schwestern Asuka Chans bei ihm gewesen und hatten ihm aufgetragen, herauszufinden wer das Feuer im Industriegebiet gelegt hatte. Seitdem war er damit beschäftigt in den FBI-Computern herumzustöbern, bislang ohne erwähnenswertes Ergebnis. Er lies einen Moment von der Tastatur ab, um seine Brille an seinem schmutzigen Overall zu putzen.
Plötzlich vernahm er ein Klicken an der kleinen Holztüre. ‚Endlich wieder was zu Essen’ war sein erster Gedanke, als er hoffnungsvoll den Kopf zur Türe wandte. Er stand auf und trat gemachen Schrittes an sie heran, als sich der Riegel plötzlich aus dem Schloss löste und die Türe aufflog und gegen die nebenstehende Wand knallte. Doch in der Türe stand nicht wie üblich Rübe, mit einer Einkaufstüte unter dem Arm sondern ein großer Asiate, der ein Katana an seiner Seite hielt und mit einem Satz in der Baracke stand und die Türe wieder verriegelt hatte.
Yoshi Green erkannte den Mann sofort. Es war DJ n. DJ n von der Spam Mafia, wegen der er in das Zeugenschutzprogramm gekommen war. Ängstlich sprang er zurück, stolperte über einen herumliegenden Enterstab. Plötzlich stand DJ n über ihm und packte ihn mit seiner Hand an der Schulter. „B-Bitte.“, flehte Yoshi. „Wir k-k-können das doch a-a-auch bere-eden. I-ich wollte euch doch keine Probleme machen.“, haspelte er nervös und erinnerte sich zurück an den Tag, an dem DragonThorm und Sartek sein Haus zuerst kurz- und kleingeschlagen und anschließend angezündet hatten. Als DJ n den Druck auf seine Schulter erhöhte kniff Yoshi ängstlich die Augen zusammen und wartete darauf, dass ihm das Genick gebrochen wurde.
Doch er wartete vergebens. Stattdessen zog ihn DJ n zu sich hinauf und blickte ihm in das schmutzige Gesicht.
„Sie sehen aber gar nicht gut aus, Mister Green.“, sagte er und schob Yoshi sanft zurück auf seinen Stuhl. Dieser öffnete verdutzt wieder die Augen. Es folgte ein kurzes Schweigen.
„Also, was tust du hier?“, fragte DJ n streng. Yoshi dachte kurz nach. „Ich... wohne hier.“, war seine zögerliche Antwort. DJ n sah sich um. Als erstes fiel ihm ein großer Eimer in der Ecke auf, von dem ein widerlicher Gestank ausging und über dem bereits Fliegen kreisten. Er verzog angewidert das Gesicht, als sich sein Blick wieder auf Yoshi richtete, der sich allem Anschein nach seit Tagen nicht mehr gewaschen hatte.
„Was tust du hier?“, wiederholte DJ n und zeigte auf den Monitor. Yoshi drehte sich langsam um und merkte, dass er nun wohl an die Wahrheit gebunden war.
„Ich... Die Triaden... Sie haben mich gezwungen....“, begann er. „Ich muss für sie polizeiliche Informationen sammeln. Sie würden mich sonst umbringen.“, stammelte er und schien kurz vor einem Zusammenbruch zu sein.
DJ n verpürte einen leichten Anflug von Mitleid, als er sich den schmutzigen, abgemagerten Mann ansah, der in einer kleinen Baracke gefangen war.
„Wieso gehst du nicht einfach zur Polizei?“, fragte DJ n. „Du bist doch sowieso noch im Schutzprogramm.“ Yoshi senkte seinen Blick.
„Das ist es ja. Ich habe mich in einem Internet-Café an einen Computer gesetzt und von dort meine komplette Akte bei der Polizei gelöscht.“ DJ n unterbrach ihn als er glaubte, Yoshi würde in Tränen ausbrechen.
„Ich kann dir helfen, Yoshi.“, sagte er. „Aber dann musst du mir helfen.“ Yoshi richtete seinen Kopf wieder auf. Der Mann, von dem er eben noch geglaubt hatte, er würde ihn umbringen wollte ihn nun retten.
„Du musst allerdings noch ein Bisschen durchhalten. Können wir irgendwie in Kontakt bleiben, ohne dass ich herkommen muss?“
Yoshi überlegte kurz. „Es gibt da ein Gästebuch, mit dem ich mich früher mit Hacker-Kollegen verständigt habe.“, sagte er schließlich. „Es ist erreichbar unter ‚www this is my love Punkt com’“ „This is my love.”, rezitierte DJ n.
“Gut, ich werde mich wohl bald bei dir melden.”, sagte er und ging zur Türe hin.
„Äh.“, setzte Yoshi an. DJ n drehte sich langsam um. „Könntest du mir... etwas zu Essen besorgen?“, fragte er verlegen.
DJ n grinste und nickte, während er die Hütte verließ.

Dennis
03.02.2005, 18:30
Und weiter gehts. Mit DJ n und.... SCHON WIEDER ICH? >:(!

DJ n:
Obwohl der Besuch der Triaden schon einige Tage her war, war Ghost noch immer gezwungen, eine Halskrause zu tragen. Der bullige Chinese hatte ihm doch tatsächlich mehrere Halswirbel verrenkt und das mit bloßen Händen. Mit diesen Triaden war nicht zu spaßen, soviel war Ghost mittlerweile klar geworden.
Doch ebenso wenig sollte man es sich nicht mit der Spam Mafia und ihren Paten Don Göfla verscherzen, vor allem wenn man schon sei etlichen Jahren für ihn und seine Organisation die Finanzen geregelt hat und dafür sorgte, dass immer genügend Geld in der Kasse der Mafia vorhanden war.
Daher starrte Ghost mit gemischten Gefühlen auf den Zettel, auf dem in ordentlicher Handschrift eine Zahlenfolge aufgeschrieben worden war. „Das ist die Kontonummer, auf der sie nach und nach die kompletten Finanzen der Spam Mafia transferieren werden.“ hatte der bullige Chinese, Manga-Protector war sein Name gewesen, gesagt, nachdem er Ghost aus seiner Umklammerung entlassen hatte und sein schweigsamer Partner das Gewehr wieder unter seinen Mantel gesteckt hatte. „Wir haben uns schon mal die Freiheit genommen und in ihren Unterlagen bezüglich der Mafia etwas herumgestöbert.“ hatte dann plötzlich der Mann mit dem langen Mantel gesagt und ein dünnes Grinsen aufgesetzt. „Daher wissen wir auch über die genaue Höhe des ’Familienvermögens’ bescheid. Sollten wir nicht innerhalb der nächsten 72 Stunden die komplette Summe, abzüglich einer kleinen Provision für sie in Höhe von 3%, auf unserem Konto finden, werden wir sie wieder besuchen.“. Der Mann im langen Mantel kam näher an den Tisch heran und beugte sich zu Ghost herüber, so dass ihre Gesichter beinahe einander berührten. Eine dünne Alkoholfahne schlug Ghost bei jedem Wort des Mannes, der einen russischen Akzent hatte, entgegen. „Und dieser Besuch wird nicht so glimpflich verlaufen, wie der jetzige.“ flüsterte der Mann mit einem bedrohlichen Ton; Ghost lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Jedoch schaffte er es, genügend Ruhe in seine Stimme zu legen, als er sagte: „Aber… aber was ist, wenn Don Göfla dahinter kommt und mich zur Rechenschaft zieht? Wer garantiert für meine Sicherheit?“. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Chinesen und des Mannes mit dem russischen Akzent aus. „Lassen sie das einfach unsere Sorge sein. Erledigen sie nur ihren Auftrag.“. Mit diesen Worten waren die beiden aus dem Büro verschwunden.
Seit dem waren 2 Tage vergangen und Ghost hatte noch nicht einmal annährend die Hälfte des Vermögens auf das Konto der Triaden überwiesen. Zwar war Ghost ein Meister, wenn es darum ging, gewisse finanzielle Aktivitäten so verschleiert wie möglich zu halten, doch beim umgekehrten Weg, die verschleierten Finanzen wieder ans Tageslicht zu bringen und das Kapital wieder wandern zu lassen, das war nicht seine starke Seite. Langsam bekam er es mit der Angst zu tun, denn die Zeit schien zwischen seinen Fingern wie Sand zu verrinnen und im Nu würden auch seine letzten 24 Stunden abgelaufen sein und dann würden sich die Triaden mit ihm befassen; vorausgesetzt, die Spam Mafia käme ihnen nicht zuvor. Ein so drastischer Einschnitt in den Finanzmitteln der Spam Mafia würde dem Don sicher nicht verborgen bleiben und dann ging es Ghost an den Kragen.
Mit zwei Fingern begann Ghost seine Schläfen zu massieren. Ihm musste etwas einfallen, wie er sich aus dieser Miesere befreien konnte. Plötzlich meldete sich der Summer auf seinem Tisch. „Sir, hier sind zwei Männer, die mit ihnen sprechen wollen. Sie sagen, es sei wichtig.“ sagte die Frauenstimme aus der Gegensprechanlage. Ghost starrte einige Sekunden auf den kleinen Kasten auf seinem Schreibtisch. Dann antwortete er endlich, bemüht, so wie immer zu klingen: „Sagen sie den Herren, sie können sofort eintreten. Ich muss nur noch… kurz was erledigen.“. „Wie sie wünschen.“. Die Anlage ging mit einem leisen Knacken aus und Ghost begann, wie verrückt, ein Schlüsselbund aus seiner Hosentasche zu ziehen und daran einen Schlüssel zu suchen. Als er den gesuchten Schlüssel in der Hand hatte, es war ein kleiner silberner Schlüssel, steckte er diesen rasch in das Schloss seiner obersten Schreibtischschublade und nachdem er den Schlüssel gedreht hatte, riss er die Schublade beinahe heraus. In ihr fand Ghost einen glänzenden Revolver und eine kleine Schachtel mit Patronen darin.
Mit einer schnellen Bewegung ließ Ghost die Trommel des Revolvers aufschnappen und beinahe panisch begann er, in die leeren Kabinen die Kugeln zu füllen. Als alle Kabinen gefüllt waren, ließ er die Trommel wieder einrasten und den Revolver in der rechten Jackentasche verschwinden. Danach schloss er die Schublade und setzte sich in den Sessel. In aller Ruhe betätigte er den Knopf der Gegensprechanlage. „Die Herren können reinkommen.“ sagte er mit gekünstelter Ruhe; kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und sein Herzschlag musste mehr als Zehn mal so schnell sein, wie sonst.
Die Tür seines Büros ging auf und drei Männer traten ein. Es waren nicht, wie Ghost gefürchtet hatte, die Triaden. Die drei Männer waren allesamt in dunkle Anzüge gekleidet. Einer von ihnen hatte graues Haar, dass ordentlich zurückgekämmt war und rauchte eine dicke Zigarre. Ein anderer war recht dünn, hoch gewachsen und hatte einen Ausdruck in den Augen, der Ghost das Blut in den Andern gefrieren ließ.
Als Ghost seinen Blick auf den Dritten richtete, stockte ihm der Atem. Es war jener Mann, der seiner Zeit mit Don Göfla bei ihm gewesen war. Zwar wusste Ghost nicht mehr, wie der Pate ihn genannt hatte, jedoch war ihm klar, dass es sich bei ihm um ein hohes Tier der Mafia handelte.
„Mister Ghost.“ sagte der Mann mit den braunen Haaren, der Ghost so bekannt vorkam. „Sie wissen wahrscheinlich, wer mich schickt?“. Natürlich wusste er es. „Don Göfla schätze ich.“ antwortete Ghost betont ruhig. Seltsamer weise hatte sich sein Puls wieder verlangsamt und der Schweiß war verschwunden. „Sehr richtig. Haben sie eine Ahnung, warum er mich zu ihnen schickt?“ fragte der Mann. Ghost zuckte mit den Achseln. „Keine Idee.“. Der Mann mit den braunen Haaren war den Kopf in den Nacken und lachte kurz auf. Als er Ghost wieder ansah, drückte sein Blick mehr Verachtung und Kälte aus, als Ghost jemals bei einem Menschen gesehen hatte. Schnellen Schrittes kam er näher, gefolgt von den zwei anderen, und schlug beide Fäuste auf Ghost’s Schreibtisch. „Verarschen sie mich nicht, Mister Ghost. Das würde ihnen nicht gut bekommen!“ zischte der Mann. „Seit einigen Tagen vermissen wir horrende Summen auf unseren Konten, wissen sie das?“. Ghost schüttelte mit dem Kopf. Plötzlich schien er die Fähigkeit zu Sprechen verloren zu haben; dafür betastete er immer hektischer den Griff seines Revolvers in der Jackentasche und die Berührung beruhigte ihn irgendwie. „Und wissen sie noch was? Wir haben ein wenig nachgeforscht und wissen sie worauf wir gestoßen sind?“. Der Mann machte eine Kunstpause, bevor er Ghost anbrüllte: „DIE SUMMEN, DIE UNS FEHLEN, SIND DURCH SIE VON UNSEREN KONTEN TRANSFERIERT WORDEN UND IRGENDWO ANDERS HIN GEFLOSSEN! KÖNNEN SIE MIR DAS ERKLÄREN, MISTER GHOST?“. Ghost schüttelte den Kopf. Er wusste, dass diese Szenerie so oder so damit enden würde, dass er tot sein würde. Er hatte also nichts mehr zu verlieren. In einer schnellen, wenn auch leicht plumpen Bewegung fuhr Ghost aus seinem Sessel hoch und schubste den Mann mit den braunen Haaren von sich weg. Gleichzeitig wollte er den Revolver aus seiner Tasche ziehen, jedoch verfing sich die Waffe im Stoff der Tasche. Ghost zerrte mit mehr Kraft an dem Griff und nachdem ein kurzes Reißgeräusch ertönte, hielt Ghost seine Waffe in der Hand und zielte damit auf den Mann mit den braunen Haaren.
Doch er war zu langsam gewesen. Der Kerl mit der Zigarre hatte seinerseits eine Automatikpistole gezogen und zielte damit auf den Kopf von Ghost, während der hagere Mann mit den kalten Augen den anderen hinter sich geschoben hatte und in einer Hand eine Pistole, in der anderen ein kleines Messer hielt. „Schlechte Aussichten für sie, Mister Ghost. Sehr schlechte Aussichten, wenn ich das mal so sagen darf.“ sagte der Mann mit den braunen Haaren. Auf seinem Gesicht spiegelte sich ein Grinsen wieder. „Es ist zwar äußerst bedauerlich, aber für Verräter wie sie haben wir keine Verwendung… das scheint ja zur Mode zu werden. Erst diese Missgeburt von Asiaten und jetzt auch noch der.“. Den letzten Teil hatte der Mann nur gemurmelt. „Macht ihn fertig, Jungs.“. Das war der letzte Satz, den Ghost who walks inside hörte, bevor sein Schädel durch mehrere Kugeln zerfetzt wurde und die Welt um ihn herum sich schwarz färbte…


Repko:
Mit einer warmen Papiertüte in der rechten Hand verließ DJ n "Chrischplak's", eine kleines Fastfood Etablissement in der Nähe des Piers. Die Hafengegend schien ausgestorben, bis auf die vollgestopften Hafenkneipen in denen die vielen Seemänner auf Landgang ihr Heimweh mit Bier und Schnaps ertränkten um sich anschließend die Köpfe einzuschlagen.
Aus der Tüte entschwand ein strenger Geruch nach Frittierfett und ranzigem Fleisch. DJ n rümpfte die Nase und fragte sich wie es Menschen geben konnte, die sich von dieser Art Nahrung gerne ernährten.
Das Gelächter, das Gebrüll, auch das Bersten von Holz und Glas, das aus den Hafenkneipen drang wurde immer leiser, je weiter DJ n zwischen die alten Lagerhäusern und Werften vordrang. Obwohl er keinen Verfolger befürchtete versuchte er, sich nach Möglichkeit im Schatten zu halten und das Knirschen des morschen Holzsteges leise zu halten. Die sanfte Meeresbriese, die die Wellen laut brausend gegen den Strand blies war ihm dabei eine wohlkommende Hilfe.
Während er auf den Boden starrte schlenderte er um eine Ecke, und richtete seinen Blick erst wieder geradeaus, als er stimmen vernahm. In ein paar Metern Entfernung meinte er das Licht aus Yoshis Schuppen sehen zu können, doch etwas stimmte nicht. Die Türe war weit aufgerissen und im Inneren schien ein heftiger Streit zu toben.
Mit einem Satz ging hinter einem großen Holzfass in Deckung und versuchte das Geschehen zu belauschen. Er hörte eine hohe Frauenstimme, die wie eine Furie zu schimpfen schien
„Irgendwas muss doch mit der Türe passiert sein, wäre sie sonst in einem solchen Zustand?“, schrie die Stimme der Frau. DJ n versuchte krampfhaft, auch die Antwort zu verstehen, doch er hörte nur eine leise, abgehackte Stimme, vermutlich die Yoshis.
„Lüg mich nicht an, du Wurm.“, schrie die Frauenstimme so abrupt, dass DJ n kurz aufschreckte. „Du bist sehr schlecht im Lügen und dein kläglicher Versuch ist eine Beleidigung für mich.“ Es folgte eine kurze Pause und DJ n riskierte einen Blick an dem Fass vorbei.
Er sah Manga-Protector, der lässig im Türrahmen lehnte und in das Innere der Baracke starrte. Dahinter, in dessen Schatten stand eine weitere Gestalt mit dem Rücken zu DJ n, sodass es ihm sehr schwer fiel, die Person zu erkennen.
Als das Gespräch wieder einsetzte hatte sich die Stimme der Frau wieder beruhigt sodass DJ n außer ein paar gedämpften Lauten in der Ferne nichts verstand.
Plötzlich, ein Schrei. Ein Lauter, hoher und markerschütternder Schrei. DJ n presste schnell beide Hände an seine Ohren, als er merkte, das der Schrei von einer Quelle direkt neben ihm kommen musste. Als der Schrei plötzlich wieder verstummte drehte DJ n hastig den Kopf nach rechts und sah eine Möwe, die sich neben seiner Chrischplak’s-Tüte niedergelassen hatte und drauf und dran war, diese zu zerreißen. „Weg da.“, flüsterte DJ n und fuchtelte vor dem weißen Vogel mit der Hand herum, um kurz darauf seinen Fehler zu bemerken. Die Möwe flog sofort davon in Richtung Triaden, wieder ließ sie ihren grässlichen Schrei vernehmen.
DJ n drehte seinen Kopf nun in die andere Richtung und sah, dass der Mann hinter Manga-Protector in seine Richtung starrte.
Schnell nahm DJ n wieder Deckung ein, in der Hoffnung, man hätte ihn noch nicht bemerkt.
„Hey, Manga. Ich glaub da hinten war was.“, sagte eine tiefe männliche Stimme, die DJ n sofort bekannt vorkam.
„Dann sieh nach, Savage!“, gab Manga-Protector genervt zurück.
Da kam es ihm plötzlich. Es war Savage. Der Savage, der seinen Meister getötet hatte. Der Savage, wegen dem er erst nach Talster City zurückgekommen war. Er schlug seinen Mantel zurück und legte Hand an sein Katana. Während er das feste Leder um den Griff spürte und tief Luft holte, brach ihm der kalte Schweiß aus. Nun, jetzt sofort konnte er seinen Meister rächen. Während er das hypnotische Knarren der Holzplanken näherkommen hörte ging ihm immer wieder ein Gedanke durch den Kopf. ‚Ein Sprung, nur ein kleiner Sprung, und dann Zustechen. Dann habe ich meinen Meister gerächt.’ Savage konnte noch höchstens vier Meter von ihm entfernt sein. Zum Glück stand das Fass auf einer leichten Anhöhe, sodass Savage nicht darüberblicken konnte.
Doch er wusste auch, dass die Triaden vielleicht zahlreicher gekommen waren, als er vermutete und möglicherweise bewaffnet waren. Er hatte die Situation nicht überblicken können, somit wäre ein plötzlicher Angriff auf Savage sehr riskant sein können, außerdem würde er Yoshi in Gefahr bringen. „Schnelligkeit braucht nur der Narr.“, hatte ihm sein Meister immer gesagt. „Selbst ein Lahmer kann den Krieg gewinnen, wenn er das Schlachtfeld überblickt.“
Doch welche andere Wahl blieb ihm als zu kämpfen, wenn Savage ihn entdeckte. Die Frauenstimme riss ihn wieder aus seinen Gedanken. „Was machst du da, du Affe?“, sagte diese genervt. Das Knarren der Holzplanken blieb mit einem Mal aus.
„Oh... ich habe nur...“, sagte Savage, bevor er unterbrochen wurde. „Schon klar, du hast nur. Komm jetzt, ich will gehen.“
Nach einem Kurzen Zögern setzten die lautstarken Schritte wieder ein, dennoch entfernten sie sich deutlich von ihm. Erleichtert und enttäuscht zugleich lehnte sich DJ n an das Fass und atmete aus. Er blieb vorsichtshalber noch zwei Minuten sitzen, bevor er den Kopf langsam herumdrehte und an dem Fass vorbeispähte. Nichts. Die Türe war wieder verschlossen. Durch das kleine vom Meersalz getrübte Fenster flackerte nur ein leichtes Lichtlein, weit und breit schien keine Person zu sein. Langsam stand er auf und packte die nunmehr kalte Papiertüte bevor er wachsam auf den Schuppen zulief. An der Türe angelangt bemerkte er sofort, dass er mit seinem Katana tiefe Furchen in den Rahmen gesägt hatte, beim Versuch den Riegel anzuheben. Da er nun wusste, dass Yoshi die Türe von innen öffnen konnte, wohl aber so eingeschüchtert worden war, dass er einen Fluchtversuch nicht wagen wollte, klopfte er langsam an der Türe an. Müde Schritte näherten sich ihm und entriegelten die Türe.
Als sie einen Spalt weit aufgerissen wurde, sah DJ n sofort Yoshis angespanntes Gesicht. Er wundert sich nicht weiter darüber und reichte ihm die Tüte.
„Ich hab dir was zu Essen besorgt.“, fügte er hinzu. Yoshi blickte ihn mit großen Augen dankend an.
Nein, nicht dankend, es war eher entschuldigend. War es vielleicht sogar warnend?
DJ n hätte besser auf diesen Blick achten sollen, denn die Türe wurde mit einem Mal aufgerissen. DJ n blickte in ein markantes Gesicht, um dessen rechtes Auge ein Drache eintättowiert war.
DJ n machte einen kleinen Satz zurück und zog sein Schwert. ‚Jetzt überblicke ich das Schlachtfeld. Jetzt ist die richtige Zeit für meine Rache.’, dachte er und der Schweiß brach ihm wieder aus.

„Er ist im Hafen.“, gab Ruffy triumphierend bekannt, als er in die Küche stürmte, wo Mr. Z und Repko gerade mit nackten Oberkörpern vor den Waschbecken standen und sich Blut von der Kleidung und den Händen wuschen. „Wer ist im Hafen?“, fragte Repko nervös, während er eine Tube Rasierschaum aus einem kleinen Spiegelschränkchen nahm.
„DJ n natürlich.“, gab Ruffy zurück. Die beiden Leibwächter des Paten warfen ihm ungläubige Blicke zu. „Toll, wieso sagst du uns das?“, fragte Repko.
„Nun, wir haben Kameras an vielen Stellen in der Stadt versteckt. Und vor ein paar Minuten ist ein Auto der Triaden aus dem Hafen gekommen. Scheint so, als hätte er sich mit denen getroffen.“ Repko hatte sich gerade einen kleinen Haufen des Schaumes auf die Hand gesprüht, als er verdutzt den Blick aufrichtete. „Weiß der Don schon davon?“, fragte er. Ruffy nickte kurz. „Er will, dass wir drei und... und dieser Dings... wie heißt er doch gleich. Ach ja, DragonThorm. Er will, dass wir uns da mal umsehen. Bewaffnet natürlich.“
„Keine ruhige Minute hat man.“, knurrte Mr.Z während er sich ein weißes Polohemd überstreifte und ein leichtes Stoffjackett umlegte in dessen inneren er seine Maschinenpistole verstaute..
Repko zog sich einen grauen Rollkragenpullover an und schob seine abgesägte Schrotflinte darunter, bevor er seine Zigarre in das Spülbecken warf und an Ruffy vorbei auf den Gang eilte.

Simon
04.02.2005, 15:16
So. Und wieder kommen hier 3 weitere Prachtstücke aus dem Roman. Diesmal stammen sie aus den Federn von TQ, mir :eek: und Repko!
Viel Spass ^.^

TQ:
Es waren nun 2 Arbeitstage seit seinem Berichtsabgabetermin vergangen, und TQ lag in seinem Bett. Kalter Schweiß rann ihm über die Stirn und er zitterte am ganzen Körper. Er murmelte etwas, bevor er die Augen aufriss und aus dem Bett fiel.
Er hatte schon wieder einen Albtraum. Er wusste nicht, ob er psychisch schon zerfallen war, oder er sich einfach nur zu große Sorgen machte.
Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und zog sich an, denn heute hatte er etwas vor. Er wusste nun, wer dieser Melior war. TQ hatte sich ein paar Fotoalbums angesehen und konnte sich an ihn erinnern. Markus Melior...er war mit ihm seit der Schulzeit befreundet. Doch im Alter von 13 Jahren zog er weg und TQ hatte seitdem nie wieder etwas von ihm gehört. Der Typ war ein Technisches Genie. Schon immer musste er an den Geräten in der Schule herumbasteln.
Er hatte sich die Adresse von Melior über ein paar Internetseiten beschafft und hatte nun vor, ihm einen kleinen Besuch abzustatten.
Er packte seine Autoschlüssel, packte seine Dienstwaffe ein und ging über das Stiegenhaus hinunter zu seinem Parkplatz, wo er seinen kleinen, roten Pkw aufsperrte, sich hineinsetzte und Minuten später losfuhr...
Der Verkehr war wie immer der pure Horror. Überall rote Ampeln, unzählige Leute und schlechte Luft.
Er war jetzt nun schon seit Zwei Stunden unterwegs, bis er in eine kleine, bepflanzte Seitenstraße fuhr und sich dort einen Parkplatz suchte. Nach etlichem im kreis fahren fand er einen und parkte sich geschickt rückwärts ein.
Er sperrte seinen Wagen ab und ging durch die große Siedlung, auf der Suche nach einer bestimmten Hausnummer.
Da war sie auch schon...Haus 86, Tür 5...das Haus war unmittelbar neben einer Technischen Schule platziert.
TQ klingelte...und klingelte...und klingelte...bis er eine Stimme hörte. "Ich komm ja schon!" hörte man von Innen heraushallen. Dann ging die Tür auf und Melior stand fraglich blickend da. "Guten Tag, was brauchen sie?" sagte der junge Mann vor TQ. "Du weißt nicht mehr wer ich bin...oder?" fragte TQ mit ernstem Blick. "Kein Plan...aber ich hoffe ich werde gleich aufgeklärt?" entgegnete Melior. "Sagt dir der Name TQ etwas?"...dann war kurze Stille. Nach kurzer Zeit fing Melior an zu grinsen. "Komm herein TQ! wie lang ist es her? 8 Jahre? Mensch hast du dich verändert!" brüllte Melior, dass man es fast durch den ganzen Innenhof der Anlage hören konnte. TQ trat ein. Sofort kam ihm der Geruch von verbranntem Kunststoff entgegen. Meliors Haus war hübsch eingerichtet. "Darf ich dir was zu trinken anbieten?" fragte Melior. "Ich hab zwar nicht viel Zeit, aber ein Kaffee kann nicht schaden" lachte TQ. "Was hast du denn noch vor?" hallte es aus der Küche, in der Melior gerade zwei Tassen Kaffee in die Mikrowelle stellte. "Ich habe gestern eine Meldung bekommen...erhöhte Rauschgifthandelsaktionen unten beim Hafen...ich soll nachsehen was da unten abläuft." sagte er.
Nach etwa 2 Minuten machte hörte man ein Piepen, und Melior kam mit zwei Tassen schwarzen Kaffee herein. Er hatte alles am Tisch stehen was man so brauchte. Neben Zucker, Zahnstochern und etlichen Gewürzen, fand man auch einen kleinen Kräutergarten, der verschiedene, starke Aromen im Raum verbreitete. TQ nahm einen großen Schluck Kaffee, bevor er nach einem Zahnstocher griff. Er legte ihn vorerst neben die Tasse hin.
TQ und Melior redeten noch etwas über ihre Kindheit und über die Zeit nach Meliors Umzug, wo er war und warum TQ nichts mehr von ihm hörte. Als TQs Tasse leer war, guckte er auf seine Uhr. Es war elf Uhr morgens, Zeit den Hafen zu kontrollieren. "Danke für den Kaffee, ich muss jetzt leider los" seufzte Er. "Kein Problem, komm ruhig mal wieder!" sagte Melior und begleitete TQ zur Türe.

Nach einigen Orientierungsbedingten Problemen fand TQ schließlich zu seinem roten Pkw, stieg ein und machte sich auf in Richtung Hafen. Wieder gab es Verkehrsprobleme, doch Gott sei dank nicht so große wie zuvor. TQ bog rechts über die Autobahn ab und fuhr unter einem Schild vorbei, auf dem "Hafen 500 m" stand.
Er hatte das Radio am laufen. Die Radiofrequenz war 143.7...ein Nu Metal und Hardrocksender. Er mochte diese Art von Musik. Fünf Minuten später parkte er seinen Wagen etwas weiter vor dem Hafeneingang. Er schnallte sich erneut seine Dienstwaffe um und schnürte sich ein Wurfmesser ans Bein, schließlich konnte man nie wissen was diese Junkies vorhatten. Der Kies knirschte unter den Schritten von TQ. Nun hieß es leise zu sein und zu schleichen, immerhin durfte TQ nicht entdeckt werden. Er schlich langsam an den massiven, jedoch morschen Holzhütten vorbei, bis er stehen blieb und die Luft anhielt. Er suchte so schnell und leise er konnte einen Platz hinter einem Fass, um sich vor der gestalt vor ihm zu verstecken...es war DJ n...

DJ n:
Als Repko, MR.Z und Ruffy in der Garage des Sanatoriums ankamen, wartete Dragon Thorm schon neben einem schwarzen BMW auf sie. Wieder rauchte er und wieder glühten seine feuerroten Augen und seine eben so roten Haare wie ein ganzes Inferno; Repko fühlte sich unweigerlich an den Brand im Industriegebiet erinnert.
Mit einer kurzen Handbewegung warf Dragon Thorm Ruffy die Schlüssel des Wagens zu, der diesen sofort entriegelte und sich hinters Steuer setzte. Repko und MR.Z nahmen auf der Rückbank platz, Repko brummte etwas von wegen „Los, beeil dich Ruffy.“, während Dragon Thorm sich schweigend auf den Beifahrersitz setzte.
Der Zündschlüssel drehte sich und der starke Motor des BMWs heulte lautstark in der Halle auf um kurz danach den Wagen mit quietschenden Reifen aus der Garage fahren zu lassen.

Savage schien starr vor Schreck zu sein. Seine Augen waren aufgerissen und sein Gesicht hatte so gut wie jegliche Farbe verloren. Die Spitze der Katana befand sich knapp einen halben Meter vor Savages Gesicht.
DJ ns Blick war hart wie Stein geworden. In seinen Augen funkelten Rache und Hass; Hass auf den Mann, der seinen Meister ermordet hatte. Nun würde er endlich seine Rache bekommen; auch wenn er wusste, dass sein Meister Gefühle wie Rache oder Hass nicht gutgeheißen hatte, so würden sie doch DJ ns Seele in Frieden lassen, wenn er diesen Gefühlen freie Hand gewährte und ihre Gelüste befriedigte.
DJ n löste sich aus seiner Verspannung, die eingetreten war, als er sein Katana gezogen und es gegen Savage gerichtet hatte, und machte einen Schritt auf den Mann zu, der von seiner alten Herrin liebevoll „Drachenauge“ genannt wurde. Savage registrierte diese Bewegung und wollte zuerst einen Schritt zurück weichen; doch dann fiel ihm ein, dass es noch eine andere Möglichkeit für ihn gab: blitzschnell packte er Yoshi bei den Schultern und stellte diesen, dessen Gesichtsausdruck sich rapide von entschuldigend über verwirrt zu todesängstlich geändert hatte, zwischen sich und DJ ns Schwert. „Feiger Hund…“ knurrte DJ n und seine ohnehin schmalen Augen wurden noch schmaler. „Einen Unschuldigen als Schutzschild zu missbrauchen… du besitzt keine Ehre, keinen Anstand…“. Savage nahm diese Schelte ohne sichtbare Reaktion hin; für ihn war im Moment nur wichtig, dass er etwas zwischen sich und den Asiaten gebracht hatte; etwas, was sein Leben vielleicht nicht nur für kurz verlängert oder sogar rettet.
DJ n hasste diese Feigheit bei seinen Gegner; die Feigheit, Unschuldige als Mittel zum Zweck zu missbrauchen, um das eigene Leben zu retten oder um eigene Ziele zu verfolgen; müsste DJ n sich nicht selbst hassen, weil er der Spam Mafia gedient hatte, die eben so eine Methodik angewandt hatte? Gehörte er selbst nicht zu diesen rückratlosen Menschen, die weder Ehre noch Anstand besitzen?
Plötzlich wurde DJ n aus seinen Gedanken gerissen, als Savage sagte: „Hey. Bleib ganz ruhig, ja?“. DJ n sah einen kurzen Moment verwirrt drein, sein Kopf war noch voll von anderen Gedanken, dann festigte sich sein Blick wieder. „Wir können sicher alles bereden, wenn du nur das verdammte Schwert wegsteckst, ja?“ sagte Savage und DJ n meinte einen ehrlichen Unterton von Furcht zu hören. Einen Moment lang musterte er den Russen, der Yoshi schützend vor sich hielt, zuckte dann mit den Achseln und sagte selbst: „Leg deine Waffen dort neben den Bildschirm; alle Waffen.“. Einen Moment herrschte Schweigen, dann bewegte sich Savage in Richtung Bildschirm, Yoshi noch immer als Schutz bei sich haltend. Die Gelegenheit nutzte DJ n um in die Hütte zu treten und die Tür hinter sich zu verschließen. Savage hatte den Bildschirm erreicht und begann mit einer Hand seine Pistolen aus der Jacke zu ziehen und neben dem Bildschirm zu legen. „Tu mir und dir selbst einen Gefallen und leg wirklich alle Waffen nieder.“ sagte DJ n, der Savage die ganze Zeit beobachtete. Einen kurzen Moment sah der Russe den Asiaten unverwandt an, dann lächelte er sogar dünn und legte noch zwei weitere Waffen von kleinerem Kalieber zu den anderen beiden. „Das waren alle.“ sagte Savage und ließ Yoshi zum Zeichen seines guten Willens los. Dieser stürmte vorwärts auf DJ n zu und blieb, als er selbst merkte, auf WEN er zu gerannt war, zwischen den beiden Gangstern stehen und sah verwirrt umher.
DJ n ging an Yoshi vorbei und ließ währenddessen sein Katana wieder in der Scheide verschwinden. Neben Savage angekommen, der noch immer beim Bildschirm und seinen Pistolen stand, holte DJ n seinerseits seine Waffen hervor und legte sie neben die des Russen.
Nachdem dieser symbolische Akt vollzogen war, standen sich die beiden Männer noch lange schweigend gegenüber, bevor Yoshi sie durch ein knisterndes Geräusch aus ihrer statischen Haltung riss; er hatte sich voller Gier auf die leicht zerfledderte Tüte mit ihrem frittierten Inhalt gestürzt und tat sich daran gütlich. Ein dünnes, verständnisvolles Lächeln zeichnete sich auf DJ ns Gesicht ab, bevor er und Savage sich setzten und redeten…

Repko:
Für die Bewohner dieser Stadt hätte sich in jener Nacht ein ungewohntes Bild geboten. Eine schaurige Stille hatte sich über die Stadt gelegt, die nur von den sanften Meereswinden und gelegentlichem Aufheulen eines Motors gestört wurde. Keine der kriminellen Vereinigungen oder deren Trittbrettfahrer schienen diese Nacht Unruhe stiften zu wollen. Doch es schien nur so. Denn in einer kleinen Baracke am Hafen brannte noch immer Licht.
"Etwas das wir wissen sollten?", fragte Dragon Thorm, während er im fahrenden Auto ein Sandwich vertilgte. Ruffy ließ den Blick auf der Straße ruhen, als er antwortete. "Es ist möglich, dass noch einige von den Triaden da sind. Die scheinen sich in einem kleinen Schuppen getroffen zu haben. Von DJ n haben wir nichts mehr gesehen, er ist wohl noch da drin." "Wir werden einfach ein Bisschen aufpassen.", rief Repko nervös von der Rückbank. "Na ja, wir sind immerhin zu viert und gut bewaffnet. Ich denke nicht, dass uns viel passieren kann.", gab Ruffy zurück. "Und außerdem muss es ja nicht unbedingt zu einem Kampf kommen.", fügte er knurrend hinzu.

"Also, was willst du von mir?", fragte Savage ohne DJ n dabei anzuschauen. "Ich will den Mord an meinem Meister rächen.", gab dieser ohne Zögern zurück. "Und was hast du davon, wenn ich tot bin?", fragte Savage und richtete seinen Kopf langsam auf, um DJ n in die Augen zu schauen.
Nun wich DJ n dem Blick aus. "Die Seele meines Meisters würde ihre verdiente Ruhe finden.", sagte er schließlich. Savage verhärtete seinen Blick. "Denkst du das wirklich?" Die Frage, wie auch die Antwort seines Meisters darauf hallten DJ n durch den Kopf. 'Ist es wirklich keine Rache?' 'Der Zorn ist dein Feind!' Müde vergrub DJ n den Kopf in seinen Händen. Als er die Hände wieder wegnahm, waren seine Augen gerötet und wässrig. "Ich hasse dich Savage the Dragon. Und ich werde dich immer hassen.", knurrte er den Russen an, den Tränen nahe. "Ich werde dich nicht töten. Verlange aber eine Antwort. Wieso hast du es getan?"
Savage hob die Hände und deutete ein leichtes Achselzucken an. Noch nie hatte er sich für einen Mord rechtfertigen oder ihn gar erklären müssen. Er stand vor einer Frage, die zu beantworten er kaum vermochte. "Es war mein Auftrag.", war das vernünftigste, was ihm in diesem Moment einfiel. "Und ich habe ihn erfolgreich ausgeführt."
Gepackt von der blanken Wut machte DJ n einen Satz und fuhr mit beiden Händen an Savages Gurgel. Mit einer raschen Handbewegung wehrte dieser den Angriff ab, packte DJ ns Rechte und schleuderte ihn zu Boden. Yoshi Green schreckte auf. Er war bislang so mit seinem Essen beschäftigt gewesen, dass erden Streit kaum bemerkt hatte. Schnell hechtete er sich hinter den Tisch und beobachtete ängstlich das Geschehen.
"Wir sind Kriminelle.", sagte Savage mit einem Anflug von Wut. "Wir führen Aufträge aus und fragen nicht nach dem Sinn. Wie viele Menschen hast du schon umgebracht?"
DJ n erhob sich vom Boden und ging in Kampfstellung. "Das ist etwas anderes.", knurrte er mit zornesrotem Gesicht. "Mein Meister hat nie etwas getan, wofür er den Tod verdient hätte. Langsamen Schrittes liefen die beiden auf einer Kreisbahn im Raume herum, verloren sich dabei nicht aus dem Blickfeld. "Ich weiß nicht, was er vielleicht getan haben könnte, auf jeden Fall war er ein Yakuza." DJ n fing an heftig zu schnauben. "Nein.", brüllte er und wieder zuckte Yoshi zusammen, zumal Savages Rücken ihm immer näher kam. "Ich hatte wie gesagt einen Auftrag. Diesen habe ich erfüllt, genauso wie du gelegentlich Menschen töten musst, um deine Aufträge zu erfüllen."
Über die Tischkante spähend erkannte Yoshi, dass Savage nun am Tisch mit dem Rücken zu ihm stand. Erst jetzt fiel ihm auf, dass auf dem Tisch noch immer die Waffen lagen. Unauffällig legte er die rechte Hand auf eine seiner Pistolen. Yoshi wollte DJ n warnen, doch vor Angst kam kein Laut über seine Lippen und der Asiat schien ihn nicht zu bemerken.
In diesem Moment flog die Türe mit einem lauten Knall auf.

Mit gezogener Schrotflinte trat Repko mit aller Kraft gegen die alte Holztüre, die sofort nachgab und splitternd aufflog. Zuerst sah er einen Mann, den er als Savage the Dragon erkannte und der ihn verwirrt anstarrte. In seinem Hinterkopf klingelte es. Er nahm seine Schrotflinte in Anschlag...

Verwirrt sah Savage den alten bulligen Mann mit der Schrotflinte in der Türe stehen. So schnell es ihm möglich war nahm er die Pistole in die Hand, riss seinen Arm nach oben und feuerte wild los. Er hörte noch das laute Bersten der Schrotflinte, bevor er einen starken Schmerz in seinem rechten Arm spürte. Während er herumwirbelte und sich seinen blutgetränkten Arm hielt, sah er, wie sich DJ n hinter die Nussschale hechtete. Er fiel zu Boden und drehte sich auf seine linke Seite. Er sah dem vor Angst schwitzenden Yoshi Green in die Augen und wartete auf den tödlichen Nachschuss. Doch dieser erfolgte nicht.

Kaum hatte Repko angelegt ging alles sehr schnell. Wie aus dem Nichts zog Savage eine Pistole und begann loszufeuern. Repko merkte, wie ihm mehrere Schüsse in die Brust einschlugen und ihn wild zurückschleuderten. Als sei es ein letztes Aufbäumen, feuerte er einen Schuss ab. Ein gellender Schrei bestätigte ihm, dass er wohl getroffen haben musste. Dennoch fiel er auf dem Rücken auf die harten Holzplanken und sah seine Mitstreiter an. "Triaden...", hauchte er, bevor er sterbend die Augen verdrehte und sein Kopf nach hinten in seine eigene Blutlache fiel.
Die Nussschale war nicht besonders schwer, schien dennoch aus einigermaßen massivem Material zu sein. DJ n riss sie hoch und hielt sie zwischen sich und die Türe. Mit diesem Schutz rannte er zum Tisch auf dem noch die Waffen lagen. Erschrocken sah er den schweißgebadeten Yoshi Green, der ängstlich auf den verletzten Savage starrte. DJ n nahm sich die zwei verbliebenen Pistolen vom Tisch. Sein Blick fiel auf den wehrlosen Russen. Jetzt hatte er seine Chance Rache zu nehmen wohl doch noch gefunden. Langsam zielte er mit der Linken Hand auf den zuckenden, blutbedeckten Körper. Mit einem Mal drehte sich Savage herum und fing an zu keuchen. "Bitte... Hilf mir." DJ n wurde stutzig. Ausgerechnet Savage bat ihn um Hilfe. Er lies den Arm mit der Waffe sinken.
"Ich lasse dich leben. Helfen musst du dir aber selber.", flüsterte er und winkte Yoshi zu. "Duck dich und bleib unten." Beängstigt und ungläubig zugleich starrte der Russe DJ n an, hielt sich dabei noch immer die schmerzende Schulter, in der eine ganze Ladung Schrot eingeschlagen hatte.
Mit den Pistolen in Händen atmete DJ n langsam durch, bevor er sich umdrehte und das kaputte Boot umwarf. Er zielte mit beiden Waffen auf die Türe, doch außer einem leblosen Körper konnte DJ n nichts und niemanden sehen. Langsamen Schrittes trat er näher an die Türe heran und glaubte, angeregtes Flüstern von draußen zu hören. Er wusste, dass er in der Hütte in der Falle saß.
Mit einem Satz sprang er hinaus, drehte sich in die Richtung, aus der er das Flüstern gehört hatte und richtete beide Waffen nach oben. Er zielte auf MR.Z, Dragon Thorm und Ruffy, die verwirrt und schockiert zugleich auf den Leichnam Repkos starrten und sich anscheinend berieten, wie sie verfahren sollten, bis sie DJ n bemerkten und alle so schnell wie möglich ihre Waffen zogen. "Moment, ich will euch nichts tun.", sagte DJ n. "Lasst uns bitte die Waffen runter nehmen."
MR.Z ging einen Schritt auf DJ n zu, die Waffe im Anschlag. "Fallenlassen.", knurrte der sonst recht wortkarge Mann. "Ich lasse sie fallen, wenn ihr sie fallen lasst.", sagte DJ n mit zitternden Knien.
Es herrschte eine besondere Spannung, wie man sie von alten Duellen her kannte. Jeder wartete auf den ersten Schuss. Die Spannung zerriss, als eine laute Megaphonstimme aus dem Hintergrund ertönte.
"Hier spricht Kommissar The Question. Lassen Sie ihre Waffen fallen."

DJ n

Dennis
06.02.2005, 15:56
Und weiter gehts mit TQ und DJ N....

TQ:
Blitzschnell reagierte die versammelte Menge vor der alten Holzhütte mit der eingetretenen Türe.Yoshi stand noch immer verloren mittendrin, er konnte die Situation noch immer nicht ganz einordnen.
»Hm...TQ also...?« dachte sich DJn, die Waffe noch immer verkrampft in den Händen haltend.Dann liess er langsam seine Waffe runter.
"Na los, legt eure Waffen ab, ich hab meine auch abgelegt..." murmelte DJn.
Nach etlichen Momenten legten die Mafiosi auch ihre Waffen hinunter.Stillschweigen herrschte.Die Mafiosi sahen sich um und warteten auf mehrere Sturmtrupps der ASP...doch es kamen keine."Will der uns verarschen?!" zischte Mr.Z, und ohne zu zögern zog er wieder seine Waffe, während es ihm die anderen Mafiosi gleich taten.»Feiglinge...verstecken sich hinter Gewehren und Pistolen...« dachte DJn."Verschieben wir diese Sache auf später" knurrte Mr.Z DJn an.DJn nickte nur und entfernte sich ein paar Schritte weg von den Mafiosi."Schnappen wir uns den Typen!" rief Z und rannte los.DragonThorm und Ruffy brauchten einen Moment, bis sie bemerkten, dass Z wohl gerade wieder seinen Blutrausch hatte und folgten ihm.
DJn stand nun wieder alleine da, und versuchte sich zu konzentrieren.Er versuchte herauszuhören, wo TQ sich befand.
Er musste unmittelbar in der Nähe sein, also machte er sich gezielt auf die Suche.
Er ging vorbei an den morschen Holzhütten, die von der feuchten meeresluft schon ziemlich morsch waren.Überall knarrte es und man konnte den Wind pfeifen hören.

"Pah...verdammte Junkies, die sind wohl bewaffnet...und in der Überzahl noch dazu" sprach TQ zu sich selbst."Verdammt, was mach ich jetzt?" sagte er, während er panisch das magazin seiner Waffe prüfte."Ich sollte wohl verstärkung anfordern...Ich muss nur zusehn dass mich keiner bemerkt..."
Dann stand TQ auf, und schlich in Richtung Dienstwagen, den er ein paar Meter vor dem Hafen geparkt hatte.Als er gerade um eine Ecke biegen wollte, ging er sofort in Deckung.Er hatte Mr.Z gesehen...doch was tat er hier? Auf jedenfall nichts gutes, dachte sich TQ.Deswegen verkroch er sich im Schatten der großen Hütte und wartete ab, bis Mr.Z in sicherer Entfernung war.Dann hechtete TQ sich vor das Hafentor, stieg hastig ein und zog sein Funkgerät."Achtung, hier spricht Dienstagen DX40-2, Hauptzentrale, hier ist TQ, kann mich irgendwer hören?!" brüllte er ins Funkgerät hinein.Nach einer Zeit hörte TQ eine Stimme sprechen."Hier Hauptquartier, was brauchen sie?" knachste es aus dem Funkgerät."Ich brauche Verstärkung am Hafen, und zwar so schnell wie möglich!" sagte er in einem hektichen Ton."Verstärkung ist so gut wie unterwegs.Over"

TQ kramte hastig in seiner Jackentasche und suchte nach seinem Autoschlüssel.Er wollte mit dem Auto etwas weiter weg vom Hafen.Schliesslich fand er den Schlüssel, lies den Motor laufen und setzte seinen Fuß aufs Gaspedal.Ihm kam es komisch vor, dass die Mafiosi sein Auto wohl noch nicht gesehen hatten...

DJ n:
Genji hatte vom ersten Augenblick an, als er die Schwestern der toten Asuka-Chan gesehen hatte, ein mulmiges Gefühl ihnen gegenüber; und nun wusste er auch warum: die beiden Frauen waren offensichtlich größenwahnsinnig, so dachte Genji, während er zusammen mit Snakes Bite vor der Tür des neuen Quartiers seiner Herrinnen stand und warteten, dass sie hereingerufen werden würden. „Sag mal Bite.“ murmelte Genji so leise es ging; er befürchtete immer, dass die beiden Frauen ihre Ohren überall haben könnten. „Ist dir auch aufgefallen, dass wir, also die Triaden, unseren alten Weg stark verlassen haben?“. Die Schlage sah Genji nicht direkt an, sondern starrte nur auf die hölzerne Tür, doch Genji konnte erahnen, was Snakes Bite dachte. „Sssstimmt. Ssseit Assuka-Chan tot issst und diessse beiden“ Snake deutete auf die Tür und meinte damit wohl Felis und Vidora. „komme ich mir vielmehr wie einer diessser verdammten Mafiosssi vor; hinterhältig und unehrlich.“ zischte die Schlange und Genji nickte. Er war scheinbar nicht der Einzige, dem es so ging. Savages Meinung zu den beiden neuen Führerinnen der Triaden war mehr als offenkundig: er mochte sie nicht, war jedoch gezwungen, ihnen gegenüber seinen Treueschwur einzuhalten. Und was Manga-Protector betraf: seit dem die beiden Frauen ihn bei ihrer ersten Begegnung beinahe wie ein Stück Schlachtvieh haben ausbluten lassen und ihn bei jeder Gelegenheit mit neuen „Kosenahmen“ versahen, schien seine Meinung von den Frauen auch stetig zu fallen. >>Es wird wohl nicht mehr lange dauern<< dachte Genji >>und dann wird wohl der offene Aufstand gegen die beiden Frauen geprobt.<<.
Das plötzliche Öffnen der Holztür riss Genji aus seinen Gedanken, in denen er sich schon ausgemalt hatte, wie sie, die Triaden, ihre Herrinnen stürzen und wieder selbst die Kontrolle über ihr Syndikat übernehmen würden. „Kommt rein. Wir haben etwas mit euch zu besprechen.“ Sagte Felis, die an der Tür stand, mal wieder in einem verführerisch eng anliegenden Kimono, der der Fantasie kaum noch Spielraum ließ. Ohne ein Wort traten die beiden Männer ein und schlossen die Tür hinter sich.

DJ n war nun mindestens dreimal um die Holzhütte herumgegangen und hatte jeden Winkel gründlich abgesucht. Keine Spur von TQ oder den anderen Mafiosi. Die schienen sich einfach aus dem Staub gemacht zu haben. „War ja klar.“ murmelte DJ n und trottete zurück in die Hütte. Drinnen hatte Yoshi den verwundeten Savage in die Nussschale gelegt und ihn zugedeckt. „Er braucht einen Arzt, sonst stirbt er!“ rief der Hacker aufgeregt, als er sah, dass DJ n wieder zurückgekehrt war. Ohne ein Wort ging DJ n an Yoshi vorbei auf den Russen zu und beugte sich über ihn. „Ich werde dich in ein Krankenhaus bringen. Doch dafür musst du etwas für mich tun.“ sagte DJ n. Der erschöpfte Savage sah für einen Moment verwirrt drein, dann begann er langsam zu nicken. „Sag mir, wo euer neues Versteck ist. Wo kann ich diese Felis und ihre Schwester Vidora finden?“. Beim Aussprechen dieser Namen vernahm er ein hohles Geräusch hinter sich; es war Yoshi, der erschrocken Luft eingezogen hatte. Savage schien zwar ebenso wenig zu verstehen, warum DJ n eben diese Information haben wollte, jedoch bemühte er sich, so deutlich wie möglich zu sprechen. „Hafen… Pier… 15… Lagerhalle… für asiatische… Wahre…“. DJ n nickte und sagte: „Danke.“. Es war wohl das erste mal seit Jahren, dass DJ n ein so aufrichtiges „Danke“ gesagt hatte. „Und nun bringen wir dich ins Krankenhaus.“ sagte DJ n und wies Yoshi an, ihm zu helfen. „Draußen habe ich einen schwarzen Seat gesehen. Das wird deiner sein, oder?“ fragte DJ n und Savage nickte. „Gut. Wir laden ihn auf die Rückbank und dann bringe ich ihn ins Krankenhaus.“ sagte DJ n, während er mit Yoshi zusammen aus der Hütte und zum Seat trug, der gute 500 Meter von der Westwand der Hütte in einer schlecht beleuchteten Gasse parkte. Sie waren noch gute 10 Meter vom Wagen entfernt, als Yoshi plötzlich aufgeregt quiekte: „Sirene! Ich höre Sirenen!“. Tatsächlich vernahm auch DJ n ein heulendes Geräusch aus weiter Ferne, das sich jedoch rasch zu nähern schien. „Schnell! Rein mit ihm in den Wagen!“ bellte DJ n und wenige Sekunden später lag Savage, sporadisch gesichert, auf der Rückbank seines eigenen Seats.
Yoshi wollte gerade um den Wagen herumlaufen und sich auf die Beifahrerseite setzen, als DJ n ihn zurückhielt. „Du solltest hier bleiben und auf die Polizei warten. Sie werden sich um dich kümmern. Bisher hast du dir ja nichts zu Schulden kommen lassen, nehme ich mal an.“. DJ n beäugte Yoshi kurz und lächelte dann sanft; dieser Anblick schien Yoshi zu verwirren. „Wenn du jetzt mitkommst, wirst du als mein Komplize betitelt und hast dann genau so viel Ärger am Hals, wie ich.“. Yoshi wusste nicht, was er erwidern sollte. Irgendwie hatte DJ n ja Recht. „Also. Bleib hier.“ Sagte DJ n wieder und setzte, in einem Ton hinzu, der voll und ganz nach dem alten DJ n klang: „Doch solltest du mich verraten, wirst du den Rest deines Lebens in Angst leben müssen, bis zu dem Tag, an dem ich vor deiner Tür stehen werde.“. Yoshi nickte und DJ n stieg in den Wagen ein und rauschte mit quietschenden Reifen davon, den verwirrten Yoshi zurücklassend.

Wenige Minuten später traf die versprochene Verstärkung ein und TQ befahl den Sturm auf die Hüte. Doch anstatt der erwarteten Mafiosi oder Junkies, fand er nur einen verwahrlosten und zutiefst verwirrten Yoshi Green vor. „Yoshi! Was zum Teufel machen sie hier?“ polterte TQ los, nachdem er mit einem Hechtssprung durch die aufgetretene Tür gesaust war, sich abgerollt hatte und mit erhobener Pistole „ASP! SIE SIND VERHAFTET!“ gebrüllt hatte. Yoshi hatte in der blutbesudelten Nussschale gesessen und die Wand angestiert. >>Doch solltest du mich verraten, wirst du den Rest deines Lebens in Angst leben müssen, bis zu dem Tag, an dem ich vor deiner Tür stehen werde<<. Die Worte DJ ns geisterten noch immer in seinem Kopf herum, ebenso wie die veränderte Art des Asiaten, die Schießerei mit den Mafiosi und den verletzten Savage; Yoshi fühlte sich außerstande, irgendetwas zu sagen.
„Yoshi? Geht’s ihnen gut?“ fragte TQ, nun mit leiser Besorgnis in seiner Stimme. Yoshi stierte weiterhin die Wand an. TQ ging zu Yoshi herüber und fuchtelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum. Keine Reaktion. „Rufen sie einen Krankenwagen! Der Mann steht unter Schock! Und lassen sie das Gebiet großräumig abriegeln; möglicherweise streunen noch ein paar Mafiosi hier herum.“. „Ja, Sir.“ antwortete der angesprochene Polizist adrett und verließ die Hütte, um in einem der Streifenwagen die Befehle an das HQ zu funken.

Die Fahrt zurück zum alten Sanatorium kam Ruffy deutlich länger vor, als die Fahrt zum Hafen. Noch immer konnte er nicht glauben, was sich abgespielt hatte: Repko war tot und DJ n schien nun vollends auf der Seite der Triaden zu stehen. Doch warum hatte er sie nicht umgebracht, sondern darauf bestanden, dass sie ihre Waffen niederlegen? Ruffy kratzte sich am Kopf, wie er es immer tat, wenn ihm einige Sachen Kopfzerbrechen bereiteten. „Wer von uns sagt es dem Don?“ murmelte Dragon Thorm plötzlich, als die Mafiosi aus dem Wagen ausgestiegen waren und sich auf den Weg in das Hauptgebäude machten. „Wer sagt ihm, dass Repko tot und DJ n ein Triade ist?“. Ruffy zuckte mit den Achseln. „Erstmal… sollten wir ihm nur das mit Repko erzählen.“ knurrte MR.Z, woraufhin sich Ruffy und Dragon Thorm verwundert dem Mann mit den eiskalten Augen zuwendeten. „Was? Und was ist mit DJ n? Der Don will doch sicher wissen, was mit dem Kerl los ist?“ fragte Ruffy schockiert, doch in seinem Innersten wusste er, dass es wohlmöglich besser war, nichts von DJ ns Seitenwechsel zu sagen, solange noch nichts sicher feststand. „DJ n war nie im Hafen, verstanden? Es war eine Falle der Triaden. Und jetzt kommt. Der Don wartet.“ knurrte MR.Z und beschleunigte seinen Schritt. Dragon Thorm und Ruffy blieben auf einige Meter hinter ihm und warfen sich gegenseitig fragende Blicke zu.

Simon
07.02.2005, 18:51
So; lange wird's bis zum großen Finale sicher nicht mehr dauern und somit gibt es hier wieder 2 Episoden auf die Augen. Nummer 1 kommt von Repko-o-o-o und Nummer 2 von... mir ^_^.
Viel Spass ^_^

Repko-o-o-o:
Nachdem er den Hefter sorgfältig in den Schrank eingelegt hatte, stieß er die Schublade zu und schloss sie mit einem kleinen Schlüssel ab. Gerade lief er zurück zu seinem Schreibtisch, als er glaubte, einen Streit vor seiner Türe zu vernehmen. Langsam und mit hochgezogenen Augenbrauen näherte er sich der Bürotüre und wollte gerade die Klinke drücken, als die Türe wie von Geisterhand einen spaltweit aufflog und Miss Celen hereinspähte. Sie atmete schwer und war kreidebleich im Gesicht. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte Ete fürsorglich. "Haben Sie einen Geist gesehen?" "Kommissar Ete, Sie sollten sich das hier ansehen.", sagte Celen und verschwand wieder.
Ete blieb einen Moment stehen, bevor er die Türe aufschlug und beobachtete, wie ein Mann mit ungemütlichem Gesichtsausdruck in der Mitte des Sekretariats stand. Ete ging langsam auf ihn zu. Der Mann war sehr hager, hatte ein dünnes, markantes Gesicht, überwuchert von einigen Bartstoppeln. Sein Haar war kurz geschoren und dunkelbraun. Über seinem knochigen Körper hängte eine Patienten Ete erkannte den Mann, der einige Meter von ihm entfernt stand nicht, doch ein merkwürdiges Gefühl der Bekanntheit und Vertrautheit überfiel ihn. "Was kann ich für Sie tun?", fragte Ete, während er langsamen Schrittes auf den Mann zuschritt. Der Mann sah ihm tief in die Augen. Etwa einen Meter von ihm entfernt blieb Ete wie angewurzelt stehen. Ein eisiger Schauer fuhr ihm über den Rücken, seine Augen weiteten sich, ein schwarzer Schleier umwehte sein Blickfeld, als er den Mund zum sprechen öffnete.
"Daen..." zu mehr war er nicht in der Lage. "Wir müssen dringend sprechen.", gab Daen eilig zurück. "Aber das kann...", hauchte Ete erschöpft, bevor seine zittrigen Knie nachgaben und ihm schwarz vor Augen wurde.

Als TQ aus dem Schuppen heraustrat sah er als erstes Paul, der über einen blutigen Körper gebeugt war. TQ kniete sich neben seinen Kollegen und sah in das Gesicht der Leiche. Die Farbe war schon allmählich gewichen, was blieb war ein gelber Farbton, verursacht durch übermäßigen Nikotinkontakt. Doch TQ erkannte den alten Mann sofort. Es war Repko von der Spam Mafia. Der Mann, der seine Frau und seine Kinder entführt hatte. Neben ihm lag eine abgesägte Schrotflinte. "Hatte er etwas bei sich?", fragte TQ und sah zu Paul auf. Dieser reichte TQ eine große Brieftasche. "Die hier. Wir wollten sie erst in der Zentrale untersuchen lassen.", sagte er dazu. TQ riss ihm die Tasche brüsk aus der Hand und öffnete sie.
Ein paar Ausweiße, die meisten wahrscheinlich gefälscht, um die fünfhundert Dollar in kleinen Scheinen und ein Foto eines prunkvollen, italienischen Palazzo. Darunter war mit Kugelschreiber geschrieben: "Ich warte auf dich. Komm zurück nach Napoli. - Gina." TQ prägte es sich ein, bevor er das Foto in die Tasche zurücksteckte. Als nächstes zog er ein Bündel Kontoauszüge heraus. Jeden Monat wiederholte sich ein und dieselbe Überweisung mit dem Verwendungszweck "Unterhaltsz. Napoli" in Höhe von jeweils fünfzehntausend Dollar. "Paul", rief TQ. "War der Kerl verheiratet?" Paul griff nach der linken Hand Repkos und hielt sie hoch. "Genau weiß ich es nicht. Einen Ehering hat er jedenfalls nicht." "Und war er offiziell Arbeitstätig?" , fragte TQ weiter, den Blick noch immer auf die Kontoauszüge gerichtet. Paul schüttelte wieder nur den Kopf und warf Repkos Arm brüsk über dessen Torso. "Weiß ich ebenfalls nicht. So was musst du im Archiv recherchieren. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er Nachts loszieht und Leute tötet und tagsüber in einer Firma Briefe locht und einheftet." TQ kratzte sich langsam am Kopf. "Wieso zahlt er dann im Monat fünfzehntausend Dollar Unterhalt an eine Frau oder Ex-Frau in Neapel?", fragte er.
Paul stand auf, TQ tat es ihm gleich. "Keine Ahnung. Aus Mitleid mit seiner Familie, die dort wohnt vielleicht?", sagte Paul und zuckte mit den Achseln. TQ horchte auf.
Seine Familie die dort wohnt... "Ich...", stotterte er zu Paul gewandt. "Sag Ete, dass ich für bestimmte Zeit weg bin."

Zitternd hielt Ete eine Tasse Tee in der Hand und starrte auf seinen alten Freund, der ihm gegenüber saß und ihm ermunternd die Schulter drückte. "Ich weiß, dass es für dich schwerer sein muss als für mich.", sprach Daen mit seiner gewohnt beruhigenden Stimme. "Aber bevor wir unser Wiedersehen zelebrieren müssen wir einige wichtige Dinge erledigen."
Ete stellte die leere Tasse ab. "Das...das wäre?", fragte er und noch immer kam er nicht über ein einfaches Hauchen hinaus. "Erinnerst du dich noch an Psycho? Der Kerl den wir suspendiert haben, weil er mit Drogen handelte?", fragte Daen hastig.
Von Ete bekam er nur ein stummes Nicken. "Etwa vier Wochen bevor wir das...", Daen musste kurz schlucken und sich selbst fassen. "...Gefängnis gestürmt haben, habe ich ihn in die Mafia eingeschleust." Ete kam für einen kurzen Moment wieder zur Fassung. "Du... was? Wieso weiß ich davon nichts?" Daen schloss die Augen und setzte sich in seinem Stuhl aufrecht auf. "Es war die Zeit, in der wir Angst hatten abgehört zu werden...", begann er mit seiner ruhigen Stimme zu erzählen. "Ich wollte, dass das unter Psycho und mir bleibt. Niemand wusste davon. Und weiß der Teufel, was der Kerl inzwischen macht, aber möglicherweise wartet er noch immer darauf, dass ich mich melde."
Ete sah Daen forschend an. "Und... wie wolltest du Kontakt zu ihm aufnehmen?", fragte er. Daen überlegte kurz, bevor er antwortete. "In meinem Büro, es sei denn ihr habt renoviert und mein altes Funkgerät zerstört."

TQ fuhr mit seinem Auto in Richtung Flughafen, als er sein Handy herauszog und eine Nummer wählte. Nach ein paar Sekunden meldete sich am anderen Ende eine müde Frauenstimme: "Hallo?" "Kefka, ist diese Leitung sicher?", sprach TQ schnell, während er auf dem Highway einen Pickup überholte. Die Stimme Kefkas wurde mit einem Mal laut und kräftig. "Ja, sie ist sicher, und du verrätst mir erstmal, wo Gala abgeblieben ist und wieso du dich nie gemeldet hast.", donnerte die Stimme aus dem Hörer. TQ fuhr zusammen, bevor er antwortete. "Keine Zeit dafür. Du musst mir..." "Keine Zeit?", dröhnte Kefkas Stimme. "Du wirst mir das jetzt alles erklären. Hier und jetzt." "Aber Kefka..." "Was, 'Aber Kefka...'. Nix 'Aber Kefka...'. Antworte mir sofort."
"Ich weiß es selber nicht genau, aber ich verfolge gerade eine Spur, die zu Gala führen könnte." Kefkas Stimme schien sich etwas zu beruhigen, obgleich sie noch immer einen wütenden Unterton besaß. "Eine Spur. Na fein. Wohin führt sie."
"Neapel.", sagte TQ. "Ist gerade einer unserer Agenten dort in der Nähe?" Kefka überlegte kurz. "Diego müsste dort sein. Wohan Diego. Der hat sich zuletzt aus Rom gemeldet." "Diego... dieser Frauenheld?" Kefka ging auf diese Bemerkung gar nicht erst ein und fuhr fort. "Aber wie willst du nach Neapel kommen? Wo bist du überhaupt?" TQ holte tief Luft. Er wusste, dass Kefka das was er nun sagen würde gar nicht gefallen konnte. "Ich bin in Talster City. Ich war wieder bei der Anti Spam Polizei."
Im folgenden Moment bekam TQ das Gefühl, sein Telefon würde jeden Moment auseinander bersten. "Du hast WAS? Die haben dir doch Fragen gestellt. Du hast uns doch nicht verraten. Oh, wenn ich dich in die Finger bekomme.", hallte es durch das ganze Auto. Zaghaft führte TQ nach kurzer Zeit den Hörer zurück an sein Ohr. "Ich habe nichts verraten. Es hat jetzt oberste Wichtigkeit, dass ich nach Neapel komme.", sagte er und erwartete eine Antwort, doch er hörte nur schnelles Tastaturtippen. Kefka schien etwas an ihrem Computer zu machen. "Und finde bitte etwas über einen Palazzo dort heraus, der einem gewissen Repko gehört." Wieder kam keine Antwort. Erst nach etwa einer halben Minute kam wieder Kefkas Stimme.
"Ich habe Tickets für die nächste Maschine am Flughafen für dich hinterlegen lassen. Was die Palazzo-Sache angeht, so werden wir Diego informieren, der sie in Neapel empfangen wird." "Gut, wo soll ich die Tickets abholen?", fragte TQ und parkte das Auto auf dem Flughafenparkplatz. "Eine Kleinigkeit noch.", fügte Kefka hinzu. "Du bist mir noch Rede und Antwort schuldig. Ich erwarte von dir, dass du deiner Vergangenheit den Rücken kehrst und zu uns zurückkommst." TQ stieg aus dem Wagen aus und schloss ihn ab.
"Kefka bitte. Das hat doch noch Zeit.", sagte er beschwichtigend. "Nein hat es nicht.", schallte die hohe Stimme aus TQs Handy. "Versprich mir, dass du zu uns zurückkommst, dann werde ich dir sagen, wie du an das Ticket kommst und wo du dich mit Diego treffen kannst."
TQ blieb wie angewurzelt stehen. Es war ihm vor einem Jahr schon nicht leicht gefallen, seine Frau und seine Kinder hinter sich zu lassen, seine Freunde zu verlassen. Doch er wusste auch, dass ein Disziplinarverfahren wegen Verrats von Dienstgeheimnissen von Seiten der Polizei auf ihn wartete. Und auch wusste er, dass Kefka die letzte Chance für ihn war, seine Frau und seine Kinder zu retten. Und während der Nachthimmel von Wolken bedeckt war und es leicht zu regnen anfing merkte TQ, dass er an einer Schwelle stand, die nur in eine Richtung führte, die zu nehmen ihm aber nicht leicht fiel. Doch er musste es tun.
"Ich verspreche es.", sagte er matt in das Telefon. Eisiges Schweigen herrschte am anderen Ende der Leitung. "Gut...", sagte Kefka nach kurzer Zeit. "Dein Flug geht in vierzig Minuten. An Schalter W17 ist dein Ticket auf den Namen David Dadie hinterlegt. Die Fragen normalerweise nicht nach Namen, notfalls hältst du denen deinen FBI-Ausweis unter die Nase. Diego wird in Napoli an einem Kiosk stehen und Zeitung lesen, wenn du ankommst. Er wird seine Zeitung auf dem Kopf halten."
TQ setzte sich in Bewegung und lief auf das riesige Flughafengebäude zu. Es roch leicht nach Kerosin, getragen durch die feuchte Luft. "Viel Glück.", sagte Kefka ungewohnt mütterlich, bevor sie die Verbindung abbrach.

DJ n:
Eilig hasteten Ete und Daen in Richtung des alten Büros von Daen. Dort hoffte der Psychologe alles in dem Zustand vorzufinden, als er… “verschwunden“ war. Wie genau Daen in das Sanatorium gekommen war, war ihm noch immer unklar, ebenso wie die Tatsache, dass er überlebt hatte und nicht wie Desmundo bei den Fischen schlief; scheinbar hatte er irgendwo einen Schutzengel gehabt, der an dem Tag eine Doppelschicht geschoben haben musste.
Vollkommen im Gedanken wäre Daen beinahe an seinem alten Büro vorbeigelaufen, wäre er nicht plötzlich gegen einen hoch gewachsenen Mann mit militärischem Haarschnitt gelaufen und von ihm abgeprallt wie ein Gummiball von einer Wand. „Passen sie doch…“ setzte Steal Gray zu einer Schelte gegen den unaufmerksamen Mann an, der ihn einfach umgelaufen hatte, doch die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er erkannte, wer die Person war, die er beabsichtigt hatte, auf Briefmarkengröße zusammen zu stutzen. „Das gibt’s doch nicht…“ stotterte Steal Gray und starrte den Mann an, der sich verwirrt umsah, Etes Blick auffing, der ihm bedeuten sollte, dass er zu weit gegangen war und sich dann von Steal wegdrehte. „D… Daen… bist… bist du das wirklich oder träume ich nur?“ brachte Steal Gray schließlich heraus und der Mann drehte sich wieder zu ihm um. Tatsache, es war Daen! Er sah zwar ausgemergelter und dünner aus, als er ihn in Erinnerung hatte, doch es war Daen. „Grüß dich, Steal.“ sagte Daen sanft, doch eh er sich versah, steckte er schon in der festen Umarmung seines alten Kollegen, der zum Stein erweichen zu schluchzen begann. Wie aus einem Reflex heraus erwiderte Daen die Umarmung und klopfte Steal auf den Rücken.
Nachdem die beiden einige Augenblicke in dieser Position verweilt hatten, löste sich Daen mit sanfter Gewalt aus der Umarmung Steals und sagte ernst: „Für eine Widersehensfeier ist später noch genug Zeit. Jetzt haben wir etwas Wichtiges zu erledigen.“. Mit diesen Worten drehte sich Daen um und ging an Ete, dem ebenfalls Tränen in den Augen standen, vorbei in sein altes Büro.
Nach einigen sondierenden Blicken fand Daen auch endlich, was er gesucht hatte. Sein altes Funkgerät. „Herr, bitte lass es noch funktionieren.“ murmelte Daen, der sich der Anwesenheit von Steal und Ete, die ihn von der Tür aus beobachteten, noch nicht gewahr geworden war. Mit zitternden Händen drehte Daen am Einschaltknopf und nach einigen Sekunden Stille ertönte endlich das statische Rauschen, auf das Daen gehofft hatte. „Und jetzt lass Psycho da sein…“ murmelte Daen nun und Steal warf Ete einen verwirrten Blick zu.

Auf der Rückbank des Seats hatte sich Savages Zustand rapide verschlechtert. Sein Atem ging nun stoßweise und er schien große Schmerzen zu haben. „Gleich sind wir da, keine Bange!“ sagte DJ n zu Savage, während er auf einer belebten Hauptstraße ein riskantes Überholmanöver durchführte und sich damit einige empörte Hupkonzerte und Lichthupen gefallen lassen musste. Das Krankenhaus war nicht mehr weit entfernt. Wenn er angekommen war, wollte er Savage aus dem Wagen wuchten und ihn durch den Eingang in die Notaufnahme bringen; dort würden die Krankenschwestern wenigstens keine unnötigen Fragen stellen und sich sofort um Savage kümmern. Und dann konnte DJ n sich endlich auf den Weg in den Hafen machen, wo er die Triaden zu finden hoffte. Und als ob das Schicksal es so gewollt hatte tauchte vor DJ n endlich das Krankenhaus auf. „Da ist es!“ rief DJ n erleichtert und raste mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf den Parkplatz, der eigentlich nur für Unfallwagen da war und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. So schnell er konnte hüpfte DJ n aus dem Wagen und öffnete die Hintertür des Wagens; inzwischen strömten ein paar Krankenschwestern heraus um zu sehen, welcher Idiot den Eingang der Notaufnahme für die Boxengasse einer Formel 1 Strecke hielt. „Holen sie eine Bahre! Dieser Mann ist angeschossen worden! Wenn sie nichts tun, wird er sterben!“ brüllte der Asiat aufgeregt. „Sofort!“ antwortete eine der Schwestern und rannte wieder hinein, während die andere zu DJ n und Savage kam und sich das ganze ansah. „Oh verdammt, was ist denn mit ihm passiert?“ fragte sie schockiert. DJ n sah sie kurz an. Sie war sehr hübsch und auf dem Namensschild an ihrem Ausschnitt stand „Janine Sweet Angel.“. „Helfen sie mir bitte, ihn aus dem wagen zu holen.“ sagte DJ n; seine Stimme hörte sich dünn und zitternd an. Konnte es sein, dass er Angst hatte, dass Savage sterben konnte? Wollte er, dass Savage überlebte, nur damit er ihn später umbringen konnte und seine Rache hatte?
Ein Husten des Russen riss ihn aus diesen Überlegungen. „DJ…“ flüsterte er und mit einem weiteren Husten kam auch ein kleiner Schwall Blut aus seinem Mund. „Felis und Vidora…“ sagte Savage mit sichtlicher Anstrengung. „Sie dürfen sich nicht so sehr anstrengen! Gleich werden sie operiert, keine Sorge!“ sagte Janine Angel ängstlich und sah zum Eingang der Notaufnahme. Die andere Schwester kam gerade mit einer Bahre und zwei weiteren Ärzten heraus. Alle hatten angespannte Gesichter. „Was ist mit den beiden?“ fragte DJ n aufgeregt. „Der Auftrag… deinen Meister… von ihnen… kam er… es… tut mir… leid…“ flüsterte Savage, bevor er heftig zu Husten begann und einiges an Blut spuckte. „Schnell! Sofort in den OP mit ihm!“ brüllte einer der Ärzte und so schnell wie Savage auf der Bahre lag, so schnell war er auch samt Ärzten im Krankenhaus verschwunden. Einzig DJ n und die Krankenschwester blieben auf dem Parkplatz zurück. „Was hat er damit gemeint mit ’Auftrag’ und deinen ’Meister?’“ fragte die Krankenschwester und sah DJ n an. Sie hatte ein sehr hübsches Gesicht mit mystischen grünen Augen und ihr dunkles Haar fiel ihr elegant auf ihre schmalen Schultern. >>Sie ist wirklich sehr schön.<< dachte DJ n fasziniert, bevor er antwortete: „Es bedeutet nichts. Er wird wohl im Delirium geredet haben.“. Doch sein Gesichtsausdruck strafte seine Worte Lügen, denn Janine Angel legte ihren Kopf quer und sagte: „Sie können nicht gut lügen, Mister. Ich erkenne es, wenn Menschen lügen und sie sind so ziemlich der schlechteste Lügner zwischen L.A und New York City.“. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. „Wenn es mich nichts angeht, sagen sie es doch einfach; ich werde es schon überleben.“. Das Wesen dieser Frau erschien DJ n so fröhlich und unschuldig; lange war es her, dass er so einen Menschen wie sie getroffen hatte und so von diesem Menschen fasziniert war. „Kommen sie rein. Dort können sie ihre Hände waschen und einen Kaffee trinken. Danach wird’s ihnen besser gehen.“ sagte die Krankenschwester freundlich, als DJ n plötzlich auf seine Hände und dann auf den Seat starrte und rief: „Der Hafen!“. „Was?“. DJ n schlug die hintere Tür des Wagens zu, sah die Krankenschwester an und sagte eilig: „Danke für ihre Hilfe, das werde ich ihnen nie vergessen. Vielleicht komme ich später noch mal hier her, um zu sehen wie es ihm geht und um mich noch mal bei ihnen zu bedanken. Sie sind wirklich ein sehr guter Mensch und wunderschön noch dazu; doch ich muss jetzt weg, wichtige Geschäfte warten auf mich; möglicherweise meine letzten. Leben sie wohl.“ Mit diesen Worten drängte er sich an der verwirrten Krankenschwester vorbei in den Wagen und fuhr mit quietschenden Reifen und heulendem Motor davon.

Nun war der Moment gekommen. Nun musste er Manga-Protector und Snakes Bite in seine Pläne einweihen. Endlich hatte er es geschafft, mit den beiden unter sechs Augen sprechen zu können, ohne zu fürchten, dass Felis oder Vidora plötzlich hereinschneien würden; sie hatten sie bis vor einer halben Stunde bei sich gehabt, um ihnen die weitere Vorgehensweise zu erläutern. Dabei hatten die beiden Frauen einiges an Sake getrunken und mussten nun ihren Rausch ausschlafen. „Also was willst du von uns, Genji?“ knurrte Manga missmutig. „Euch einen Plan vorschlagen. Den Plan vom Sturz von Felis und Vidora und die Übernahme der Triaden durch uns!“ sagte Genji feierlich und mit übertriebener Theatralik, verfehlte damit jedoch nicht die gewünschte Wirkung. „Den Sturz von Felis und Vidora.“ wiederholte Manga nachdenklich, jedoch verriet sein Gesicht, dass ihm der Gedanke äußerst zusagte. „Ja, den Sturz. Ich denke, seitdem die beiden Frauen bei uns sind, haben wir das Erbe unserer alten Herrin mit Füßen getreten. Diese Handlungsweise war nie die, der Asuka-Chan-Triaden, es waren immer die, der Spam Mafia. Sind wir schon so tief gesunken, dass wir wie unsere Feinde kämpfen? Wir sind ehrenvoll und anders als diese Spaghettifresser in ihren Anzügen und mit ihren großen Kanonen. Wir sind die Triaden und haben andere Mittel, um unsere Ziele zu erreichen!“ Genji sah Manga und Snake an. Beide nickten eifrig. „Wie hassst du dir denn dasss ganzzzze vorgesssstellt?“ zischte die Schlange und Manga beugte sich interessiert vor. „Ich dachte da an Folgendes…“ begann Genji…


DJ n

Dennis
08.02.2005, 19:40
hier sind mal wieder die nervigen Chronisten.
Heute mit mir, DJ N und.... nochmal mir >:(

Repko:
Wieder schlug Daen energisch auf den Tisch. "So ein Mist. Antworte doch.", rief er verzweifelt in das alte Funkgerät. Als Ete bemerkte dass Steal ihn verwundert anstarrte winkte er kurz ab und flüsterte ihm "Erklär ich dir später." zu. Wieder kam ein "Psycho, hörst du mich? Psycho?", gefolgt von einem gemurmelten Fluchen. "Er wird mich doch nicht vergessen haben."

Genji, Manga-Protector und Snake's Bite liefen entschlossen auf die Tür zum Schlafzimmer der Schwestern zu. Sie hatten keine Zeit gehabt, einen ausführlichen Plan auszuarbeiten, doch ob ein solcher überhaupt nötig war, war die andere Frage. Doch alle drei schienen schon vor langem beschlossen zu haben, dies zu tun, sie hatten sich wohl nur nie getraut etwas davon zu sagen. Nun, da Genji den Anfang gemacht hatte, gab es wohl kein zurück mehr. Sie standen nun vor der schweren Metalltüre und hofften, dass diese nicht abgeschlossen war. Ruhig legte Manga-Protector seine Hand auf die kalte Türklinke. Obwohl die Türe sehr dick war, konnte er von drinnen einen Plattenspieler spielen hören. Unter zittrigem und schepperndem Ton gab er leise das Lied "All of me" wieder.
Als er die Klinke herunterdrückte, stellte er zufrieden fest, dass die Türe nicht abgeschlossen war. Sie betraten das dunkle Zimmer und konnten den schemenhaften Umriss des Bettes erkennen, in dem die beiden Frauen zu liegen schienen. Am Fuße des Bettes blieben sie schließlich stehen.
"Wir müssen das tun. Es ist das Beste.", flüsterte Genji den beiden anderen Triaden zu. Nacheinander zog jeder eine Pistole. Wie auf ein Kommando legten sie an.
Der Raum wurde kurze Zeit hell beleuchtet, als ein Schuss nach dem anderen in das provisorische Bett einschlug, die Decke zittern, die Matratze zerreißen ließ. Die Schüsse, das Fetzen und Reißen, hörten erst auf, als die Magazine der Waffen leer waren. Wie in Extase versuchten sie, weitere Schüsse abzugeben, doch es klickte nunmehr nur noch. Unter schwerem Atmen senkten die drei mit zitternden Armen ihre Waffen und starrten in das Leere. Nur durch die Tür fiel ein leichter Lichtschein in das Zimmer der die Stoffetzen und die Teile der Matratze, die im ganzen Raum verstreut waren beleuchtete. Noch immer spielte der Plattenspieler fröhlich weiter. "Licht.", sagte Genji, nachdem er sich aus seiner erschreckten Starre gelöst hatte. "Wir müssen herausfinden, wie wir an das Geld kommen.", fügte er hinzu und wies Manga-Protector mit einer Geste zum Lichtschalter hin.
Als der Raum kurz darauf hell erleuchtet wurde starrten sie alle auf das Bett. Der Geruch von Schmauch, der Nebelvorhang, der das Licht grieselig streute und das Bild das sich ihnen bot, drohte die drei Triaden vor Verwunderung umzuhauen. Unter der Zerschlissenen Bettdecke lagen zerschossen und zerfetzt einige Kopfkissen, so angeordnet, dass die durch die Bettdecke wie die Körper zweier kleiner Frauen angemaßt hatten. An der Wand hinter dem Bett war in großen Lettern geschrieben: "Die Wände haben Ohren".
"Verdammter Scheissdreck.", hauchte Manga-Protector und sah sich verwirrt im Raum um. Sein Blick hing an dem Plattenspieler hängen. An der Kante des Spielers schien eine Schnur befestigt worden zu sein, die sich nun um den Spielarm wickelte und fast gänzlich straff gespannt war. "Bombe. Raus hier.", brüllte er und hechtete sich durch die noch offene Türe. Genji drehte sich zuerst verwirrt zu Manga-Protector, rannte ihm aber doch hinterher. Nur Snakes Bite machte einen Schritt auf den Plattenspieler zu und zog sein schlangenzahnförmiges Messer.

Psycho stand gerade am Herd in der kleinen Küche und machte für sich und Dark Soldier Spiegeleier. "Ruhig Mut.", sagte er. "Mit DJ N wird schon noch abgerechnet. Wirst schon sehen.", sagte er. Seitdem jeder wusste, dass Dark Soldier DJ N befreit hatte, wurde er von den meisten als Verräter und Meuterer bezeichnet. Eigentlich auch von Psycho, doch dieser zeigte seine Gedanken und Emotionen anderer Menschen gegenüber nicht ganz so offen und widmete sich ihm somit ein wenig.
Geistesabwesend nahm er die Pfanne vom Herd und stellte sie auf den Tisch, bemerkte dabei allerdings nicht, dass er sie auf Dark Soldiers Daumen gestellt hatte, der nun die Hand ruckartig zurückzog und einen leichten Aufschrei von sich gab. "Oh, tschuldigung.", murmelte Psycho benommen und stellte schnell die Pfanne beiseite. "Ich hol schnell eine Wundsalbe."
Wie immer stand sein Arztkoffer in der kleinen Kammer nebenan, die als Medizinisches Lager fungierte. Als Psycho seine große Ledertasche öffnete erschrak er. "Psycho. Komemn bitte.", ertönte die gedämpfte Stimme Daens aus der Tasche. "Daen?", hauchte Psycho und riss die Augen weit auf. "Der ist doch... tot."

"Bist du überhaupt sicher, dass er den Empfänger noch hat, Daen?", fragte Ete. "Wir haben ihn ein paarmal beim Drogendealen erwischt." Daen drehte sich zu Ete um. "Er hat mir damals sein Wort gegeben. Und ich habe ihm damals vertraut. Also tu ich das noch immer." kurz darauf widmete er sich wieder seinem unkgerät. "Psycho, kommen." In manchen Belangen konnte Daen recht naiv sein, dachte sich Ete. "Womöglich haben die ihm eine Gehirnwäsche verpasst.", sagte er.
"Ich vertrasue ihm.", sagte Daen eindringlich. Plötzlich mischte sich eine dritte Stimme ein. "Hier Psycho." Sofort drehte sich Daen zum Funkgerät. "Psycho. Psycho. Hörst du mich?", fragte er und grinste, wie ein kleines Kind zu Weihnachten. "Ja, ich höre dich.", war die Antwort. "Es sind jetzt fünfzehn Monate vergangen. Fünfzehn verschissene Monate und jetzt erst erhalte ich Meldung?", flüsterte Psycho in wütendem Ton. "Psycho. Es... es gibt jetzt wichtigere Dinge.", sagte Daen.
"Du musstest ja auch nicht hier bei diesen Gangstern schmoren.", gab Psycho zurück. "Psycho, bitte. Wo bist du?" Psycho schwieg. "Psycho, bitte. Wir werden dich gut entschädigen und deine Arbeit würdigen. Und du bekommst Immunität auf sämtliche Straftaten, die du begangen hast." Wieder ein kurzes Schweigen am anderen Ende, das durch ein Räuspern Psychos unterbrochen wurde. "Weißt du noch, wo der alte Jazzkeller war? Wir verstecken uns dort im Weinkeller", gab er schließlich durch. Daen sprang fröhlich von seinem Stuhl auf. "Wunderbar. Vielen Dank. Wir schicken sofort ein paar Leute vorbei."
Er drehte sich hastig zu Ete um. "Der Jazzkeller. Lass uns sofort gehen, Ete.", sagte er in einer art freudiger Extase. Ete senkte den Kopf und legte Daen die Hand auf die Schulter. "Daen... Du bist leider nicht mehr bei der ASP. Ich muss dich bitten, hier zu bleiben. Wir schicken unsere SWAT-Einheit, die wird das schon regeln." Daens Lächeln wich sofort der blanken Ernüchterung. Er wollte etwas erwidern, merkte jedoch, dass eine SWAT-Einheit mehr erreichen konnte, als er, der er bestimmt außer Form und bürokratisch gesehen nicht mehr bei der ASP war .
"Steal.", rief Ete, um dem peinlichen Schweigen ein Ende zu bereiten. "Mobilisieren Sie die Truppen und suchen Sie TQ."

In aller Ruhe verband Psycho Dark Soldiers Finger, ohne ein Wort zu sagen. Als er damit fertig war, aß er sein inzwischen kaltes Spiegelei in aller Ruhe und ohne etwas zu sagen auf. Erst als er fertig gegesen hatte, stand er auf und sah Dark Soldier an.
"Geh zum Don. Die ASP wird in etwa einer Stunde am Jazzkeller sein. Er soll ein paar Leute für einen Hinterhalt vorbeischicken."

DJ N:
„Verdammt, wo ist Snake?“ japste Genji plötzlich. Er und Manga waren schon ein gutes Stück gelaufen und befanden sich fast beim Ausgang. „Keine Ahnung. Ich dachte, er war direkt hinter mir.“ antwortete Manga und sah in den Gang zurück. „SNAKE!“ brüllte der bullige Chinese. Keine Antwort. „Verdammt, er wird doch wohl nicht etwa…“ begann Snake, konnte den Satz jedoch nicht zu Ende führen, weil in dem Moment die schwere Eisentür mit einer extremen Wucht aufgeschleudert wurde und ihn auf den Boden schleuderte. Dort blieb Genji bewusstlos liegen. „Du…“ begann Manga, der fest damit gerechnet hatte, dass entweder Felis oder Vidora die Frechheit besessen hätten, ihnen aufzulauern. Doch stattdessen stand ihnen DJ n gegenüber. „Wo sind die beiden Frauen?“ sagte der Japaner leise. Manga schwieg; die Überraschung dieses plötzlichen Auftauchens steckte ihm noch immer in den Gliedern. „Sag schon, Fettsack! Wo sind sie!“ sagte DJ n, dieses mal mit deutlich erhobener Stimme. „Bombe.“ brachte Manga als einziges Wort heraus. „Bombe?“ echote DJ n und legte den Kopf quer. „Diese ••••••••n haben sich mit all dem Geld aus dem Staub gemacht und wollen uns in die Luft jagen!“ sprudelte Manga plötzlich los und kniete sich zu Genji hinunter, der nun leise zu stöhnen begann; der Schlag schien nicht all zu fest gewesen zu sein. „Und Snake ist noch immer bei der Bombe!“ rief der bullige Chinese so plötzlich aus, dass DJ n reflexartig einen Schritt zurück tat. „Verdammt…“ murmelte DJ n.

„SWAT-Team einsatzbereit, Sir!“ meldeten die jungen Männer des Teams im Chor und salutierten von Ete. „Gut, dann nichts wie rein in den Wagen und los!“ rief Ete und sprang selbst in seinen Dienstwagen, auf dessen Rückbank schon eine kugelsichere Weste und ein automatisches Maschinengewehr lag. Diesmal würden sie die Mafia nicht entkommen lassen. Diesmal würden sie Göfla und mit ihm all seine anderen verdammten Mafiosi kriegen und einbuchten; oder sie schlimmstenfalls allesamt zum Teufel schicken.
Ete hatte gerade den Motor angelassen, als sich die Beifahrertür öffnete und Daen einstieg. „Was machst du hier?“ fragte Ete erstaunt? „Ich komme mit. Ich weiß, ich bin zwar kein Mitglied der ASP mehr, aber ich habe auch das Recht, dabei zu sein, wenn ihr sie festnehmt. Schließlich habe ich zusammen mit dir und den anderen Jahrelang daran gearbeitet, diese Bastarde, entschuldige den Ausdruck, hinter Gitter zu bekommen! Das ist ebenso mein Erfolg, wie deiner oder Steals oder Nintys. Ich bitte dich, Ete. Lass mich mitkommen!“.
Ete sah in das Gesicht seines Freundes, den ernsten und unnachgiebigen Ausdruck in seinen Augen und erinnerte sich plötzlich an alte Zeiten, in denen er und Daen gemeinsam gegen die Mafia gekämpft hatten. Ein tiefer Seufzer schlich sich aus Etes Brust, bevor er nickte. „Ja, du hast Recht. Es ist auch dein Erfolg. Du kannst mitkommen. Aber du hälst dich gefälligst im Hintergrund! Du warst zwar bei der ASP, bist aber im Moment nur Zivilist, also komm uns bitte nicht in die Quere. Du warst schon einmal tot und ich habe keine Lust, nochmals an deinem Grab zu stehen und Shinshrii zusammenbrechen zu sehen…“. Daen zog die Augenbrauen hoch. „Shinshrii… für sie muss das alles sehr schwer gewesen sein. Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich wohl mal mit ihr reden müssen…“ sagte Daen und Ete schluckte unbehaglich. Er hatte mehr gesagt, als er sagen wollte.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren fuhr Ete los und raste durch die Straßen der Stadt in Richtung des Jazz-Kellers.

„MR.Z. Dragon Thorm. Ruffy. Warum habe ich nur das Gefühl, das jemand fehlt?“ fragte Göfla und sah die drei der Reihe nach an. „Was ist mit Repko? Wo ist er?“ fragte Göfla nun direkt und warf jedem einen durchdringenden Blick aus dem Schatten seiner Hutkrempe zu. „Er ist tot.“ antwortete MR.Z sofort und ohne jegliche Emotion. Göfla wandte sich zu dem hageren Mann mit den kalten Augen und ließ seinen Blick lange auf ihm ruhen. „Tot, sagst du?“ fragte Göfla - es war eine jener rhetorischen Fragen, die der Pate immer zu fragen beliebte, wenn er etwas explizit wissen wollte. „Ja. Er ist in einer kleinen Holzhütte erschossen worden. Dort hatte sich dieser Yoshi Green versteckt gehalten.“. sagte Ruffy nun und Göfla wirbelte zu ihm herum, so dass Ruffy fürchtete, jeden Moment vom Paten niedergestreckt zu werden. „Und wer war es, der ihn erschossen hat? NA REDE SCHON!“. Der Pate war nun vollkommen außer sich vor Wut und erinnerte MR.Z auf eine seltsam komische Art und Weise an Desmundo, der solche Ausbrüche in regelmäßigen Abständen hatte; ein leises Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Killers ab, jedoch war es so minimal, dass keiner es bemerkte. „Es war Savage the Dragon. Wir haben ihn dort zusammen mit Yoshi Green und DJ n überraschen können.“ sagte Ruffy und kniff die Augen unwillkürlich zusammen, als ob er fürchtete, dass der Pate nun vollkommen ausrasten würde. Doch stattdessen blieb der alte Mann ruhig, drehte sich zu seinem Tisch um und sah das Bild an der Wand an. Es zeigte eine verträumte Landschaft in Mittelitalien, den Landsitz, den seine Familie schon seit Generationen bewohnte. „DJ n und Savage the Dragon. Savage und DJ n. Ich hätte es wissen müssen… es gibt tatsächlich niemanden mehr, auf den ich mich verlassen kann…“ murmelte der Pate enttäuscht.
Plötzlich klopfte es an der Tür. „Herein.“ antwortete der Pate beiläufig und Dark Soldier trat langsam in das Büro ein; die Blicke der anderen drei Mafiosi hefteten sich sofort an ihn. „Was gibt es? Mach es kurz, denn wie du siehst, befinden wir uns in einer Unterredung.“ sagte der Pate grob ohne den Blick von dem Gemälde zu nehmen. „Mein Pate…“ begann Dark Soldier langsam. „Psycho hat eben… eben eine Nachricht oder so erhalten; jedenfalls sagt er, dass sie ASP in knapp einer Stunde beim alten Jazz-Keller sein wird und das ihr ein paar Leute für einen Hinterhalt vorbeischicken könntet, mein Pate.“. Dark Soldier war unglaublich nervös und zitterte.
Göfla schwieg einen kurzen Moment, dann wandte er sich um und sagte: „Gut, wenn Psycho das sagt… Ruffy, MR.Z, Dragon Thorm! Schnappt euch Black und Shiekah und bereitet der ASP eine schöne Überraschung! Dark Soldier, du geht’s auch mit! Du hast zwar DJ n befreit und dafür sollte ich dich eigentlich an deinen Genitalien am höchsten Gebäude der Stadt aufhängen, aber ich will dir noch eine Chance geben, dich zu beweisen.“. Dark Soldier wusste zuerst nicht, was er sagen sollte, doch dann ging er zum Paten, fiel vor ihm auf die Knie und sagte: „Ich danke euch, mein Pate. Ihr seid zu gut zu mir.“. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des alten Mannes aus, als er sagte: „Ja. Ich bin gut zu dir…“. Dann brach er in ein lautes Lachen aus…

„Verdammte Scheiße, TQ!“ fluchte Steal Gray vollkommen außer Fassung. Schon seit geschlagenen 20 Minuten versuchte er, ihn auf seinem Handy zu erreichen, vergebens. Das einzige, was sich meldete, was seine Mobilbox und auf der hatte Steal Gray mittlerweile schon 7 Nachrichten hinterlassen. Nun hatte er jedoch gehörig die Schnauze voll und funkte Ete an. „Ete, hier Steal. Nein, ich habe nichts von TQ gehört; der Kerl geht einfach nicht an sein Handy. Ich werde mich nun fertig machen und nachkommen. Ja, Roper und Chibi sind schon mit dem SWAT-Wagen gefahren. Ja, Ninty und Schattenläufer habe ich schon informiert. Die kommen so schnell es geht dorthin. Wir sehen uns dann gleich. Steal Ende.“. Steal legte das Funkgerät beiseite und begann seine Kugelsichere Weste umzuschnallen. Nun würden sie endlich die Spam Mafia kriegen und die Stadt endlich von dieser Krankheit befreien.
Steal wollte sich gerade seine Pistole unter die Weste stecken, als sein Handy klingelte. „Ja, Gray hier.“. Steals Augen weiteten sich vor Überraschung und Zorn. „Verdammt noch mal TQ! Wo zum Geier treibst du dich rum?“


Repko:
"Hier, Freezy, hier.", sagte Ineluki aufgeregt. "Hier war es. Fahr hier rein." Freezy tat, wie ihm geheißen und lenkte den großen Wagen neben eine Reihe zerbeulter Mülltonnen, die vor Müll schon überquollen.
Freezy war kaum zum Stillstand gekommen, da schlug Ineluki schon die Türe auf und stürmte aufgeregt heraus in Richtung des kleinen Reihenhauses in welchem Yoshi Green vor einem Jahr untergebracht worden war. Aufgeregt schlug er mit der Faust gegen die Holztüre. "Yoshi! Yoshi? Bist du da. Mach auf" Im Wechsel zu seinen panischen Schlägen drückte er immer wieder auf den kleinen Türgong. Doch nichts geschah.
Schließlich kam Freezy angerannt. "Beruhige dich erstmal.", sagte er und schlug Ineluki an den Hinterkopf. Ruhig klopfte er auf die Türklinke und stellte fest, dass die Türe nicht abgeschlossen war. Sofort stieß Ineluki die Türe weiter auf und schlüpfte durch. Freezy folgte ihm und rümpfte die Nase. Es roch streng säuerlich in der Wohnung, alles lag kreuz und quer auf dem Boden verstreut. "Hat hier ein Kampf stattgefunden?", fragte Ineluki erschüttert.
"Halts Maul.", sagte Freezy und hielt sich den Finger vor den Mund. "Ich höre etwas." Ineluki stand wie angewurzelt in dem engen, dunklen Flur zwischen Magazinen und Möbeltrümmern, die auf dem Boden lagen und bekam es mit der Furcht zu tun, als auch er etwas hörte. Der leise Hauch einer gedämpften Stimme kam aus dem Nachbarzimmer.
"...bewegen sich in den Schatten...Abschaum der Gesellschaft..." Freezy fröstelte und seine Nackenhaare stellten sich auf. "Was ist das?", fragte er seinen Bruder, der die Frage mit einem leichten Kopfschütteln beantwortete und sich ratlos den Bart glattstrich.
"...machen alles kalt...uns in den Weg stellt." Plötzlich verstummte die hinterhältig klingende Männerstimme.
Plötzlich fiel ein Schuss. Ein weiterer. Ein dritter, gefolgt von einem vierten. Ineluki hechtete sich auf den Boden und hielt seine Hände über den Kopf, während Freezy schnell die türe zu dem Raum aus dem die Stimme kam öffnete und in den Raum sprang.
Ineluki starrte beängstigt in den Raum aus dem ein leichtes blaues Licht auf den Flur traf. Die Stimme war nun deutlicher zu hören. "Hier ist man mittendrin. Dieser Ort zeugt von der unglaublichen Gewalt der Syndikate..." Mit verwirrtem Gesichtsausdruck stand Ineluki langsam auf und näherte sich der Türe.
Es war nur ein Fernseher. Er war an, dem Dunst auf der Mattscheibe nach zu urteilen schon sehr lange. Es lief ein Dokumentarfilm über die Verbrechen und den Einfluss krimineller Vereinigungen in New York. Der Rest des Raumes war verwüstet. Die Regale waren heruntergerissen. Viele zerfledderten Bücher lagen in Haufen aufeinander, die Scherben einer zertrümmerten Vase säumten den zerrissenen Teppich. Ein umgedrehter Tisch mit nur noch einem Bein stand in der Ecke, direkt vor den Trümmern eines Rechners.
"Er hätte nicht rumschnüffeln dürfen.", murmelte Ineluki, nachdem er sich aus der Starre gerissen hatte. "Er hat rumgeschnüffelt und die Mafiosi haben ihn fertig gemacht." Freezy sagte nichts, er richtete seinen Blick starr auf den Fernseher, dessen Programm ihn in seinen Bann gerissen hatte.
"Da siehst du's. Deshalb habe ich dir gesagt, du sollst nicht auch noch rumschnüffeln. Die Mafia ist noch immer stark. Siehst du, was mit Yoshi passiert ist? SIEHST DU ES?", sagte Ineluki und steigerte sich dabei in blanek Wut hinein. Schließlich packte er Freezy und drehte ihn mit dem Gesicht zu sich herum. "Hör mir gefälligst zu.", schrie er. "Wir gehen jetzt nach Hause und lassen die Dinge ihren Lauf nehmen. Es geht uns nichts mehr an!"
Freezy blieb von Inelukis Gebärden unbeeindruckt und schien ins Leere zu starren und um Fassung zu ringen. "Die haben ihn doch nicht umgebracht...", sagte er und schaute Ineluki dabei so durchdringend an, dass dieser eine Gänsehaut auf den Armen bekam und von ihm abließ.
"Ich hoffe nicht.", sagte er mit beruhigter Stimme. "Aber es geht uns nichts mehr an. Das ist eine Sache zwischen Mafia und ASP. Wir haben in dieser Sache nichts mehr zu sagen." Freezy drehte sich energisch weg und tat einige Schritte auf die Türe zu.
"Das ist deine Ausrede für alles.", sagte er, ohne sich umzudrehen. "Wir müssen uns um uns selbst kümmern, die anderen spielen keine Rolle." Ständig stritten sie sich um Kleinigkeiten oder begannen ein Wortgefecht, in Momenten in denen sie zusammenhalten sollten. Nun war wieder einer dieser Momente in denen beide mit dem Kopf durch die Wand wollten. "Wir haben selbst unsere Probleme. Wir haben kaum Geld, werden womöglich von der Staatspolizei bewacht und weiß Gott wer uns alles auf den Fersen sein könnte. Und du willst herumlaufen und Missionarsarbet leisten indem du die ganze Stadt vor der Spam Mafia warnst."
Die Antwort kam aus dem Fernseher. "Das war der Film 'Die Schrecken von New York'.", sagte ein Sprecher. "In ganz Amerika sorgte er für Furore und wird auf der nächsten Oscarverleihung in der Kategorie 'Bester Dokumentarfilm' ins Rennen gehen."
Gleichzeitig drehten sie ihre Köpfe langsam in Richtung des Fernsehers. Im Moment war die Aufnahme einer Kamera zu sehen in dieser Aufnahme war zu sehen, wie drei bullige Männer auf eine junge Frau einprügelten, sie schließlich in einen Teppich einwickelten und einer der Männer sie wegtrug, während die anderen beiden die Wohnung demolierten. Nebenher lief der Abspann, begleitet von langsamer Moll-Musik "Mein Gott. Es erinnert mich an unsere Stadt.", sagte Ineluki nach einigen weiteren Szenen von brutalen Gewalttaten.
Als sie sich kurz darauf wieder ansahen, zog sich ein Grinsen über die Gesichter der Beiden. "Ob wir nicht auch...", sagte Ineluki und wurde von Freezy unterbrochen. "Wir waren doch damals mittendrin.", sagte dieser.
"Natürlich können wir das..."

YoshiGreen
15.02.2005, 19:36
Und zum Abend ein Doppelpack vom DJn und Repko!


TQ hatte lange mit sich gerungen, bis er sich zu einer Antwort gegenüber Steal Gray, der noch immer am Handy wütete, zwingen konnte. „Ich befinde mich auf den Weg nach Neapel.“ sagte er schließlich und hielt das Handy vorsorglich von seinem Ohr weg; und das zu Recht, denn kaum hatte er ausgesprochen, schallten ihm Verwunderungen und Ausrufe des Ärgers von Steal Gray durch das Handy entgegen. „Was zum Teufel willst du in Neapel? Wir brauchen dich hier! Wir sind so kurz davor, diese verdammten Mafiosi hochzunehmen und du verziehst dich nach Neapel? TQ, was ist mit dir los?“ rief Steal Gray durch das Handy. „Es… ist eine persönliche Angelegenheit, Steal. Versteh das bitte. Sagen wir so: ich kann nicht anders. Ich muss nach Neapel.“ sagte TQ so ruhig er konnte. Aus irgendeinem Grund tauchten plötzlich Bilder seiner Frau und seiner Kinder in seinem Kopf auf. Bilder, wie MR.Z grinsend auf die beiden zuging, in der linken Hand ein langes Messer und in den Augen ein irrer Blick, wie der Blick des Teufels. TQ rieb sich mit Zeigefinger und Daumen über die Augenlieder und versuchte, tief und ruhig zu atmen. Er musste versuchen, diese Bilder zu verdrängen. „Was persönliches also.“ begann Steal nun. Seine Stimme hatte sich gelegt und nun klang er sehr ernst; keine Spur von Wut oder Enttäuschung. Nur purer Ernst. „Es geht um deine Familie, hab ich Recht? TQ, jeder in der Abteilung weiß, dass die Mafia deine Frau und deine Kinder entführt hat. Aber sie jetzt als Einzelkämpfer da raus zu holen, bringt auch nichts. Wohlmöglich machst du es damit nur noch schlimmer. Wenn wir die Mafia…“. TQ ertrug nicht mehr, was Steal sagte. Er brüllte ins Handy: „ES GEHT NICHT UM MEINE FAMILIE! SIE SIND MIR EGAL! IHR SEID MIR ALLE EGAL!“. Danach legte er auf, schaltete sein Handy aus und stopfte es in seine Jacke. Einige Leute warfen ihm noch immer seltsame Blicke zu, wahrscheinlich wegen seines Wutausbruches. >>Ihr seid mir alle egal.<< dachte TQ. Sein Schädel pochte, ihm war heiß und Müdigkeit schlich langsam in ihm empor. >>Kefka…<<.

Snake stand noch immer vor dem Plattenspieler, das Messer in der Hand und beobachtete, wie sich die Schnur weiter aufwickelte. Wenn der Faden straff war, würde es nur eine Frage von Sekunden sein, bis die Bombe explodieren würde und alles im Chaos versinkt. Und dann wären auch seine Tage gezählt. Noch immer, mit eiskalter Routine in den Augen, beobachtete Snake den Faden, der sich langsam spannte. Nur noch wenige Sekunden, dann würde alles vorbei sein. Snake tat einen Schritt auf den Plattenspieler zu; der Faden wurde immer straffer. Noch ein Schritt. Gleich würde es soweit sein. Snake hob das Messer in die Luft und ließ es niedersausen. Die Klinge nährte sich dem Faden, der schon beinahe so straff wie eine Bogensehne war. Dann flogen zwei lose Enden des Fadens durch die Luft, von dem sich das eine Ende weiter aufrollte. Keinen Augenblick zu spät hatte Snake den Faden durchtrennt. „Diesse ••••••••n.“ zischte Snake und sah sich ein wenig im Zimmer um. „Sssie wollten unsss eissskalt in die Luft jagen.“.
Snake nährte sich gerade der Kommode, als er hinter sich Schritte hörte. Schnell wirbelte er herum, auf der Suche nach einem Versteck, doch es war zu spät: eine Person war in die Tür getreten. Sie hatte blonde Haare und trug einen langen Ledermantel und eine Sonnenbrille. „DJ n!“ rief Snake überrascht aus. Mit ihm hätte er am wenigsten gerechnet. Eigentlich hatte er gedacht, dass Genji oder Manga-Protector zurückkommen würden, um nach ihm zu sehen, doch stattdessen stand der Berater von Don Göfla vor ihm. „Was ist mit der Bombe?“ fragte DJ n und sah sich um. Snake antwortete nicht. Es kam ihm zu seltsam vor. Was wollte DJ n bei ihnen? „Scheinbar bist du ganz gut damit zu Recht gekommen.“ sagte DJ n plötzlich und sah an Snake vorbei zum Plattenspieler. „Komm mit. Draußen warten Manga und Genji. Ich muss mit euch reden.“. Nun verstand Snake gar nichts mehr. Was sollte das werden?

Die Mafiosi hatten Stellung bezogen. Sollte die ASP den Keller stürmen wollen, würde sie eine böse Überraschung erleben. Dragon Thorm hatte ein paar seiner Flammsprengsätze im Keller und versteckt und wartete von einem höher gelegenen Punkt aus nur darauf, diese zu zünden.
Des Weiteren hatten sich Ruffy, MR.Z, Shiekah, Black und Dark Soldier draußen versteckt und warteten auf die Ankunft der ASP. Wenn die ASP die Tür um Keller aufbrechen würde, war dies ihr Zeichen zum zuschlagen. Sie würden vorpreschen und die ASP so lange unter Beschuss halten, bis sie im Keller waren. Dann würde Dragon Thorm seine Sprengsätze zünden und die ASP wäre nur noch ein dampfendes Häufchen Elend und Asche. So hatte es sich jedenfalls MR.Z vorgestellt, als er die anderen in seinen Plan eingewiesen hatte.
Würde ihnen dieser Schlag gelingen, wären sie wieder die unumstrittenen Herrscher der Stadt; und dann konnte sich auch DJ n nirgends mehr vor ihnen verstecken. Sie würden ihn früher oder später zu fassen bekommen und ihn dann bestrafen. Ja, Bestrafung war MR.Z’s Spezialgebiet. Er würde ihn langsam zu Tode foltern. Ganz langsam…
„Hey! Da kommen sie!“ rief Dark Soldier plötzlich aufgeregt. „Gut. Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Ich will keine Fehler sehen, sonst macht der Don Kleinholz aus uns.“ sagte MR.Z und überprüfte sein Maschinengewehr. Geladen und entsichert. Nun konnten diese Bastarde kommen – sie waren vorbereitet, ja, das waren sie!

Die Nacht war fast vorüber. Die ersten Strahlen der Sonne reflektierten bereits auf der Oberfläche des Meeres und tauchten den unbewölkten Himmel in ein intensives purpur. Das Geschrei der Möwen und das Läuten von Kirchenglocken in der Ferne wurden von jähem Ächzen einiger lauter Motoren unterbrochen. Drei Kleinbusse der ASP-SWAT fuhren auf der Schnellstraße entlang des Strandes hintereinander her. Geradewegs steuerten Sie auf einen recht alten Wohnblock aus eckigen Betonhäusern zu, die inzwischen nur noch als Lager oder billige Kneipen dienten.
Gegenüber des Wohnblockes kamen die Wagen zum Stehen. Sofort stürmten maskierte Männer in dunklen Uniformen und mit großen Maschinengewehren bewaffnet aus den hinteren Teilen des Buses. Drei von ihnen rannten umher und riegelten die Straße um den Wohnblock ab, die anderen näherten sich allmählich dem Ziel. Die Spam Mafia konnte alarmiert worden sein, sie mussten mit dem Schlimmsten rechnen. Steal Gray stieg mit eiserner Miene aus.
"Chibi, nimm dir drei Mann und such nach weiteren Ausgängen aus dem Jazz-Keller, Roper, nimm dir einen Scharfschützen und sieh zu, dass ihr aufs Dach kommt. Melior, warte hier beim Wagen auf weitere Anweisungen von mir."
Mit diesen Worten stieg er in den hinteren Raum eines der Wagen zu Ninty, der eifrig an einem Funkgerät herumwerkte.
Ete streifte sich eine Kugelsichere Weste über und prüfte seine Dienstwaffe. Er öffnete die Fahrertüre und drehte sich zum Beifahrersitz um, auf dem Daen saß und ihn schweigend beobachtete. "Du bleibst hier.", sagte Ete. Statt dem erwarteten Widerstand nickte Daen nur stumm. Jetzt, wo sie kurz davor waren, ein Gebäude voller Gangster zu stürmen, hatte er es sich vielleicht doch nochmal anders überlegt. Ete stieg hastig aus und betrat ebenfalls den Funkwagen. Gespannt wartend auf Meldungen der Polizisten, standen sie schweigend hinter Ninty, als dieser sich plötzlich umdrehte und seine Kopfhörer ein Stück herunterzog und "Ausgang an der Nordostecke, Richtung Norden.", sagte.
Steal lehnte sich über den Tisch, zog einen Bleistift und machte einen Kreis auf der Karte des Gebäudeblocks an der Stelle, an der die beschriebene Stelle war. Er winkte Schattenläufer zu sich, der bislang auf der Pritsche hinter ihnen gesessen war.
"Nimm dir einen Mann und mach den Ausgang dicht.", sagte er und deutete auf besagte Stelle auf der Karte. Schattenläufer erhob sich, nahm lud seine Waffe und verließ den Wagen.
Wieder setzte das eiserne Schweigen ein. Ninty drückte wie wild auf den Tasten der Funkanlage herum und zog schließlich wieder die Kopfhörer nach unten. "Keine weiteren Eingänge mehr überirdisch." Steal nickte zufrieden und sah aus der hinteren Türe, wie Schattenläufer mit einem der SWAT-Polizisten in Kauerstellung auf ihn zurannte. "Und?", rief er ihm zu.
"Schloss geschmolzen und Eisenkeile eingesetzt, da kommt so schnell niemand mehr raus.", gab Schattenläufer zurück. Steal drehte sich wieder zu Ninty um, der inzwischen von seiner Ablage abgelassen hatte und mit einem Kugelschreiber auf der Tischplatte herumtippte. Ete und Steal schreckten bizarrerweiße erst auf, als das Klopfen verstummte und Ninty seinen Blick starr geradeaus richtete. "Chibi sagt, sie hätten sowas wie einen Sprengsatz gefunden." "Sollen sofort zurückkommen, es könnte eine Falle sein.", sagte Steal und die Farbe wich ihm aus dem Gesicht.
"Chibi, zurückkommen. Ich wiederhole, zurückkommen.", sagte Ninty eindringlich und sein Mikrofon. Steal drehte sich immer wieder um, nach den vier Polizisten suchend. Schließlich fiel ihm noch etwas ein. "Sag Roper, er soll aufpassen, es könnte jemand auf dem..."
Er kam nicht dazu, auszusprechen, denn plötzlich hörte er Schüsse aus Richtung des Blocks. Das Geräusch schien vom Dach zu kommen.

TQ wurde in seinen Sitz gedrückt, als das Flugzeug sich in die Lüfte erhob. Es kam ihm vor, als würden sie sehr schnell steigen, die Autos sahen schon recht schnell nur noch wie kleine Ameisen aus, die sonst so Wolkenkratzer wirkten unwahrscheinlich nichtig und verschwanden aus der Sichtweite, als das Flugzeug zunehmend auf das Meer zusteuerte. Erst als Talster City vollständig verschwunden war, fiel TQ ein, dass er diese Stadt womöglich nie wieder sehen würde. Eine weitere Rückkehr zur ASP konnte er vergessen. Nicht nach alledem, was er getan hatte. Nicht nachdem er Steal Gray am Telefon so brüsk abgewiesen hatte.
Jetzt im Moment hatten seine ehemaligen Kollegen womöglich ernste Schwierigkeiten und er hatte sie im Stich gelassen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er einen leisen Gong hörte und das Anschnall-Zeichen erlosch. TQ hatte die Gewohnheit, den Gurt im Flugzeug anzulassen, selbst wenn der Start vorüber war.
Eine Stewardess kam neben ihm zum Stehen. "Möchten Sie etwas trinken?" TQ überlegte einen Moment. "Ginger Ale bitte." Die Stewardess kramte in ihrem Wagen herum, als plötzlich etwa fünf Reihen hinter TQ ein Mann auf den Gang sprang und laut schrie.
"Bleiben Sie alle ruhig. Ich will niemandem etwas tun. Ich muss nur bestimmte Dinge regeln." Eindeutig war dieser Mann psychisch labil, scdhien kurz davor zu sdein, in Tränen auszubrechen oder durchzudrehen. Dies alles hätte TQ nichts ausgemacht, hätte er nicht mit zwei Pistolen um sich gezielt.
Reflexartig griff TQ an seinen Gürtel und schlug ins leere. Seine Waffe hatte er vor dem Flughafen in eine Mülltonne geworfen.

Dennis
19.02.2005, 15:51
Weiter weiter weiter, heute ma vier auf einmal!
von YoshiGreen, DJ n, mir und nochmal YoshiGreen.

YoshiGreen:
Es war recht dunkel im Keller, sodass die vier Polizisten gezwungen waren ihre Nachtsichtgeräte einzuschalten. Eigentlich hätten sie auch Taschenlampen benutzen könne, denn die Mafia war sicher bereits gewarnt, bei dem Radau den sie gemacht hatten. Aber man konnte ja nie vorsichtig genug sein und selbst wenn die Gangster wussten DAS sie da waren, musste man ja ihnen nicht unbedingt auf die Nase binden WO sich das Team gerade aufhielt.
"Was auch immer das hier mal war", schreckte ein Mann Chibi aus seinen Gedanken hoch, "Jetzt ist das der dreckigste Jazz-Keller den ich je gesehen habe."
Verärgert drehte sich Chibi um, fixierte den Polizisten mit einem bösen Blick und sagte scharf: "Seien sie ruhig. Wie wissen nicht wo der Gegner ist. Konzentration meine Herren!"
Vorsichtig bahnten sich die Männer weiter ihren Weg durch das unglaubliche Chaos das sich ihnen entgegen türmte.
Eigentlich konnte man sich gar nicht vorstellen, dass sich hier eine ganze Mafia verstecken sollte. Die bisherigen Verstecke waren zwar auch nicht die Reinheit in Person, aber solche Viertel waren nun wirklich nicht das Niveau der Kriminellen...
"Irgendetwas stimmt hier nicht", schoss es Chibi durch den Kopf, "Dieser Dreck, die Umgebung, einfach alles hier... ich will ja nicht sagen das dies eine Falle ist, aber auf jeden Fall ist irgendwas nicht so, wie man uns glaubhaft machen will..."
Mit doppelter Vorsicht setzten sie ihren Weg fort. Über mehrere waghalsige Treppenkonsruktionen kamen die Polizisten schließlich auf der unteren Ebene des Kellers an. Doch es war verrückt: Hier war nichts.
Nur eine leere Bar, die wohl randalierende Jugendliche der rechten Szene beinahe volständig zu Kleinholz verarbeitet haben - jendenfalls sah man entsprechende Zeichen auf den Wänden und den restlichen Möbeln.
Desweiteren konnte Chibi erkennen, wie ein paar Ratten davon huschten - zumindest glaubte er es, denn eigentlich waren nur sich schnell bewegende Schatten zu erkennen.
Dies alles war jedoch nicht von Belang, wichtig war, dass dies eine Sackgasse war.
"Wusste ich es doch", knurrte der Teamführer und knirschte wütend mit den Zähnen, "Anscheinend hat uns dieser durchgeknallte Doc echt an der Nase herum geführt." Er wollte gerade das Zeichen zum Aufbruch geben und Ninty sagen, dass dies ein Reinfall war, als einer seiner Männer ihm lautlos ein Zeichen gab, das er was gefunde hatte.
Ebenfalls darauf bedacht möglichst kein Geräusch zu verursachen, aber trotzdem mit schnellst möglicher Geschwindigkeit ging Chibi zu seinem Kollegen der eine Wand an der der Strinseite des Kellers untersucht hatte und tatsächlich: Hinter einem Schrank, der schon so aussah als würde er in den nächsten Tagen alleine durch das Gewicht der Staubmassen, die sich auf seinen Brettern abgelagert hatten, zusammenbrechen, fand sich tatsächlich eine Tür. Komplett aus massiv ausehenden Metall und vollkommen rostfrei. Wer auch immer diese Tür benutzte legte anscheinend einen großen Wert darauf, dass sie nicht so verfiel wie der Rest ihrer Umgebung.
Mit Handzeichen machte Chibi seinen Leuten klar was er wollte und sofort sprangen zwei vor und machen sich an der Tür zu schaffen, nur um ein paar Sekunden später zum Rest der Gruppe zurück zu laufen, der schon einmal ein paar Schritte in Deckung gegangen war. Inzwischen war auch Ninty vom aktuellen Geschehen informiert worden.
Als der Mann den letzten FInger einklappte, er hatte vorher einen Countdown abgezählt, gab es eine kleine Explosion die, die, glücklicheweise nicht allzu dicke, Tür aus den Angelnsprengte.
Nur Sekundenbruchteile später liefen die Polizisten los und stürmten den dahinter liegenden Raum.

DJ n:
Misstrauisch verfolgten der bullige Chinese und der noch leicht verwirrte Genji, wie DJ n zusammen mit Snake durch den Gang auf sie zukamen. Sowohl Manga Protector als auch Genji konnten sich keinen Reim aus dem Auftauchen DJ ns machen und musterten ihn daher peinlich genau. Als die beiden Asiaten noch knappe 5 Meter von der Tür entfernt waren, rief der Bullige ihn schon entgegen: „Sag uns, was du willst!“. DJ n reagierte nicht sofort. Erst, als er dem gewaltigen Fleischberg von Manga Protector gegenüberstand, hob er den Kopf und sah ihm in die schwarzen Augen. „Ich bin hier, um euch einen Vorschlag zu machen.“. Manga kniff die dunklen Augen zusammen, so dass sie wie Stecknadelköpfe wirkten. „Was könntest du uns vorschlagen wollen, was uns davon abhält, dich sofort zu töten?“ fragte Genji scharf; er hatte sich von seiner kurzen Ohnmacht scheinbar wieder erholt. „Ich biete euch die Möglichkeit, einen Schlag gegen die Spam Mafia zu führen, wie ihr ihn bisher noch nie zustande gebracht habt.“ Eine kleine Spur Abfälligkeit mischte sich in DJ ns Stimme, während er an die Versuche dachte, mit denen die Triaden versucht hatten, ihn und die Mafia zu stürzen. Straßenkämpfe, verpfuschte Anschläge, Briefbomben, die zu früh explodiert waren; die Liste der Fehlschläge war recht lang.
Die Gesichter der drei Triaden zeigten offene Verwirrung. DJ n beschloss, diesen Moment ein wenig auszukosten und zu warten, was die drei Männer sagen würden. Genji war der Erste, der sich zu Wort meldete: „Warum? Warum will der Berater des Paten, der Berater Göflas, nun seinen Feinden helfen?“. Mit dieser Frage hatte DJ n gerechnet. Es war auch nicht verständlich, weshalb der Mann, der dem Paten über Jahre treu ergeben war, ihn nun verraten wollte. „Sagen wir es so: die Pläne meines Paten… nun, sie könnten sich zu einer größeren Bedrohung für die Stadt entwickeln, als es die Mafia und die Triaden zusammen wären.“. Mit einem kurzen Seitenblick auf die anderen beiden Triaden sah er, wie Manga Protector mit offenem Mund dastand und Snake mit schmalen Augen den Asiaten beäugte. Mit ernster aber auch betrübter Stimme fuhr er fort: „Ich wurde in der Lehre erzogen, dass Töten nichts ist, dessen man sich rühmen sollte, jedoch aber auch ein Mittel, um höhere Ziele zu erreichen. Ich selbst habe auch getötet; ich habe viel getötet. Aber es waren nie Unbeteiligte unter meinen Opfern.“. Plötzlich fühlte DJ n einen Kloß im Hals, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, während er fort fuhr: „Aber nun ist alles außer Kontrolle geraten. Zu viele Unschuldige werden hineingezogen. Die Pläne meines Paten gehen einfach zu weit! So weit, dass er selbst diejenigen, die ihm immer treu zur Seite gestanden haben, von sich weist.“. Betreten sah DJ n zu Boden und blinzelte kurz. Dann wandte er wieder den Blick an die Triaden, die ihn ernst ansahen. „Daher biete ich euch mein Wissen über die Mafia und alles, was ich noch weiß gegen eure Unterstützung an, damit wir diesem Wahnsinn ein Ende machen können. Es ist alles einfach viel zu weit gegangen.“.
Genji, Snake und Manga Protector schwiegen. Was DJ n ihnen erzählt hatte kam alles sehr überraschend. DJ n rechnete nicht mit einer raschen Antwort, daher war er umso überraschter, als er Genji sagen hörte: „Wenn du nicht der wärest, der du bist, würde ich dich auf der Stelle erschießen. Aber aus irgendeinem Grund, der mir noch schleierhaft ist, glaube ich dir.“. Nun war es DJ n, der mit verwirrten Blicken den Triaden ansah. Jedoch sah er diese Verwirrung nicht bei den anderen Triaden. DJ n hatte fest damit gerechnet, dass Snake oder mindestens Manga Protector heftigen Einwand gegen Genjis Äußerung erheben; doch nichts der Gleichen geschah. „Ssstimmt. Auch wenn du ein Mafiosssi bissst, warssst du immer ein ehrenhafter Gegner. Und ausss deinen Augen ssspricht Wahrheit.“ Zischte Snake und seine Augen, die DJ n zuvor immer mit einer Priese Bosheit gemustert hatten, schienen nun vollkommen frei von solchen Gefühlen. Manga Protector nickte nur zustimmend.
Mit unverhohlenem Erstaunen blickte er von einem Triaden zum anderen. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet, vor allem nicht damit, dass alle Triaden geschlossen zu dieser Meinung stehen würden. „Du siehst, du kannst dir unserer Unterstützung sicher sein. Nun erzähle uns alles, was du an Wichtigem berichten kannst.“ Sagte Genji, nachdem er DJ n, seines Erachtens nach, genügend Zeit für seine Verwunderung gegeben hatte. Der Japaner sah Genji an. Er war nun bereit, sich mit seinen Feinden zu verbünden, um dem Mann, dem er so lange Jahre rückhaltlos und loyal gedient hatte, vor sich selbst zu retten, vor seinen eigenen Plänen zu retten; den Mann, den er beinahe liebevoll „Pate“ genannt hatte, zu verraten, um ein unnötiges Blutvergießen zu verhindern, bei denen die Opfer nur Unschuldige sein würden.

Repko:

„Auf dem Dach ist jemand“, knackte es aus Nintys Funkgerät. Mit zuckender Hand griff dieser nach dem Mikrofon, zitterte dabei so heftig, dass es ihm mehrfach entglitt, bevor er es sich an den Mund zog. „Wer…?“, war das einzige, was er sagen konnte, bevor Steal Gray sich vorbeugte und ihm das Mikrofon entriss. „Roper, in Deckung. Versucht schleunigst zu uns zurückzukommen. Verstanden?“ „Verstanden.“, war die kurze Antwort Ropers.
„Ich brauche Verbindung zur Zentrale, Ninty.“, sagte er ohne Zögern.
In seiner langen militärischen Ausbildung war er darauf trainiert worden, mit geringstem Zeitaufwand richtige Entscheidungen zu treffen.
Doch in diesem Moment, in dem Ninty an einem Rädchen drehte und seinen Monitor beäugte, lief selbst Steal der Schweiß die Stirn herab. „Polizeihauptzentrale Talster City, Notfallfrequenz.“, rauschte es aus den kleinen Lautsprechern, die Ninty inzwischen angeschlossen hatte. Kaum hatte die starke Damenstimme ausgesprochen toste Steal los: „Melde Steal Gray. Ich brauche einen Hubschrauber mit bewaffneter Besatzung, Goldenboy Road Ecke Mopry Boulevard, am alten Jazzkeller. Feindkontakt sehr wahrscheinlich.“
„Bewaffneter Heli Goldenboy Road Ecke Mopry Boulevard“, wiederholte die Polizistin in der Zentrale. „Verstanden Steal Gray, er wird in etwa zwanzig Minuten bei Ihnen sein.“
„Stell mich zu Roper zurück.“, sagte Steal Gray weiter zu Ninty, mit demselben Atem mit dem er den Hubschrauber angefordert hatte.
„Roper, erstatte Meldung. Roper, bitte kommen.“, rief er hektisch in das Mikrofon. Es kam keine Antwort. „Roper, kommen.“ Wieder keine Antwort.
Eine Antwort kam erst, als die zwei Scharfschützen, die Roper begleitet hatten schnell atmend in den Van stürmten. „Etwa drei Schützen…. Haben uns überrascht.“, stotterte einer der Beiden zwischen seinen heftigen Atemzügen. „Wo ist Roper?“, fragte Steal kurz angebunden.
„Roper hats erwischt.“, war die Antwort.

YoshiGreen:
Noch bevor die Nebelschwaden sich vollständig verzogen hatten, stürmten die Polizisten schon in den Raum, der sich hinter der Tür verborgen hatte. Im Gegensatz zu der restlichen Umgebung war dieser Raum jedoch nicht verfallen oder schmutzig. Die Umordnung, die jedoch im Zimmer herrschte, deutete eindeutig darauf hin, dass sich hier vor nicht allzu langer Zeit Leute aufgehalten haben mussten.
Eine Laie hätte gedacht, dass dies der Volltreffer gewesen wäre und sie nun endlich das Versteck der Spam Mafia gefunden hätten, aber erfahrene Gestalten wie Chibi erkannten recht schnell, dass hier nur ein Spiel mit ihnen gespielt wurde. Zum einem war der Raum klein genug, um sofort zu sehen, dass hier keine zweite Tür sein konnte und einen Freizeitraum hinter einen Schrank zu verstecken ist doch wirklich etwas unkomfortabel. Des weiteren wäre es auch sehr ungewöhnlich wenn Göfla den Aufenthaltsraum seiner Untergebenen so weit abseits von den restlichen Räumen der Mafia einrichten würde denn, dass sonst hier nichts weiteres war, hatte sich ja schon bei der Suchaktion in den übrigen Räumen ergeben.
Es konnte nichts anderes sein als eine Falle, zwar sah das Durcheinander durchaus echt aus und wirkte in keinster Weise gekünstelt, aber es konnte einfach keine andere Erklärungen gegeben.
Chibi war Profi genug, beim kleinsten Zweifel in höchste Alarmbereitschaft versetzt zu werden und tatsächlich erkannte er in den schlecht ausgeleuchteten Ecken und anderen kleineren Verstecken innerhalb des Raumes kleine Päckchen, die eine unangenehme Ähnlichkeit mit den Sprengstoffimitaten hatten, die im Polizeitraining benutzt wurden.
Während er leise die neusten Erkenntnisse an Ninty funkte gab er einem seiner Männer ein Zeichen, dass er auch den restlichen Keller auf solche Päckchen hin untersuchen sollte. Während er noch auf das Ergebnis wartete meldete sich Ninty wieder: „Chibi, zurückkommen. Ich wiederhole, zurückkommen.“
„Gar keine schlechte Idee“, dachte sich der Polizist, „In einem Keller, der mit Sprengstoff verseucht ist, bleibe ich normalerweise auch nicht länger.“ Gerade hatte er das Ergebnis der Sucher erhalten: Überall im Keller waren die verdächtigen Päckchen platziert.
Schnell trommelte er seine Männer zusammen und machte sich auf den Weg zurück ans Tageslicht, immer die Angst in den Knochen gleich in die Luft zu fliegen.

Schnell räumte Pulsedriver seinen Schrank aus, alles was ihm nicht helfen konnte flog in den Mülleimer und wirklich nur das Allerwichtigste wurde in einen Rucksack gepackt. Das, was Cyberdragon plante war einfach wahnsinnig.
Er wollte an die Öffentlichkeit treten hatte er gesagt, aber warum mussten man dafür unschuldige Menschen töten musste. Hätte es nicht gereicht einfach einen Fernsehsender zu kapern und sich selbst perfekt in Szene zu setzen? Warum eine Flugzeugentführung?
Es war einfach verrückt.
Der Boss der Ripper Mafia hatte ein Videoband vorbereitet, dass nach dem Absturz des Flugzeuges an sämtliche Sender der Stadt geschickt werden sollte. Hier erklärte er seine Motivation die Industrie Talster City lahm legen zu wollen und wie er dies erreichen wollte, beziehungsweise erreicht hatte.
„Bloß wegen einer Entlassung“, Pulsedriver konnte es immer noch nicht verstehen, „Es geht ihm ja noch nicht einmal schlecht, denn wie hätte er uns sonst bezahlen können? Er muss einfach krank sein, Arbeit war sein Leben und die Aussicht auf Jahre ohne Arbeit, ohne Antrieb, muss irgendeinen Schalter in seinem Kopf umgelegt haben, so dass er gar nicht mehr genau erkennt was er tut.“
Ein Blick auf die Uhr ließ den Gangster aufschrecken, sicher hatte sein ehemaliger Arbeitgeber die Linienmaschine schon unter seine Kontrolle gebracht und auf Kurs gebracht. In weniger als einer Stunde würde dutzende Passagiere ihr Leben lassen, wenn das Flugzeug auf das städtische Amt für Wirtschaft krachen würden – ganz zu schweigen von den Menschen die sich innerhalb des Gebäudes befanden.
Nein, ich mach da nicht mit, sagte sich Pulsedriver und sah noch einmal die Videobänder an, dann schleuderte er sie mit aller Gewalt gegen die Wand wo sie in mehrere Teile zersplitterten. Um ganz sicher zu gehen, dass auch niemand diese teuflischen Bilder je sehen würde, zückte er auch noch sein Messer und zerschnitt das Band.
Keuchend stand er vor der Wand und sah auf den Bandsalat der sich um seine Füße schlang. Weniger wegen der Anstrengung, als vielmehr der Tatsache dass er sich gegen seinen Arbeitgeber gewendet hatte. Er war zwar jemand der mordetet, log und Gewalt als ein Mittel zum Zweck betrachtete aber die Loyalität zu seinem Chef wurde eigentlich dann getrübt, wenn jemand anderes mehr Geld bot.
Mit großer Anstrengung wandte er sich ab und schnappte sich seinem Rucksack der auf dem Bett lag.
Mit raschem Schritt ging er durch die leeren Gänge des Bürogebäudes in dem sich die Ripper Mafia versteckt hielt. Kurz als er vor der Ausgangstür stand zögerte er noch einmal und wandte sich zur Kellertreppe um. Gehetzt sah er sich um, ob er auch wirklich alleine war und begab dann in den Hauptversorgungsraum des Hauses. Es dauerte nur einen Moment, dann hatte er den Schalter gefunden, der die dritte Etage komplett vom Stromnetz abtrennte. „Vorsicht, nur im Notfall abschalten!“ stand auf dem Schild, das über dem Kasten hing. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Gangsters, bevor er den Hebel umlegte.
Als er das Haus verließ und sich Richtung Hauptbahnhof wandte, verschwendete er keinen Gedanken mehr an die Stunden von Arbeit, die er gerade mit einem Handgriff vernichtet hatte.

YoshiGreen
19.02.2005, 19:50
Ab in den Samstagabend mit einer langen Episode vom DJ n!

Die Operation hatte knapp eine Stunde gedauert und viel Blut war geflossen, doch er lebte! Doktor Vetkin hatte solch einen Fall noch nie erlebt: der komplette linke Arm war von einer Ladung Schrot zerfetzt worden und teilweise waren die Kugeln bis in die Knochen eingedrungen. Mit Müh und Not hatte er es doch noch geschafft, den Arm so zu operieren, dass er nicht amputiert werden musste. Jedoch würde dieser arme Teufel seinen Arm nie wieder so benutzen können, wie früher. Viele Nervenstränge waren vollkommen zerstört worden und es war Doktor Vetkin, trotz aller Anstrengungen nicht gelungen, diese wieder herzustellen. Beispielsweise würde der Zeigefinger sich nicht mehr richtig beugen lassen. Er würde maximal einen Winkel von 45° erreichen; das war das Beste, was Vetkin herausholen konnte, ohne seinen Arm noch unnötig weit zu belasten. Außerdem kam der hohe Blutverlust des Patienten hinzu, der ihn unter erheblichen Zeitdruck gestellt hatte. Ganze 3 Blutkonserven hatten sie dem Mann mit der merkwürdigen Hautbemalung gegeben und trotzdem hatte er die Operation nur mit Ach und Krach überlebt.

Nachdenklich betrachtete Doktor Vetkin seinen Patienten, dem er das Leben auf so anstrengende Weise gerettet hatte und strich sich mit der Hand über seinem dunklen Kinnbart. Der Puls war ruhig, der Blutdruck normal und allgemein der Zustand stabil. Nur fragte sich Vetkin, wer dieser Mann war. Schwester Sweet Angel hatte ihm zwar genauestens berichtet, was passiert war, doch aus diesen Informationen wurde er auch nicht schlauer. Die Namen, die sie während ihrer Erzählung nannte, waren ihm vollkommen unbekannt. Im Zwiespalt mit sich selbst, gefangen zwischen ärztlicher Schweigepflicht und Gewissen, verließ Vetkin das Zimmer des Patienten. Den Rest des Tages über konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen.




Die Hand, in der er die Pistole hielt, zitterte stark und Tränen flossen wie Bäche über die runden Wangen aus den auf gequollenen roten Augen. „Immer mit der Ruhe! Es wird niemanden etwas passieren, wenn jeder die Ruhe bewahrt!“. Die Stimme des Mannes überschlug sich und ähnelte eher einem pubertierenden Teenager, als einem erwachsenen Mann. „Bitte Sir!“ weinte die Stewardess. Sie war auf die Knie gesunken und hielt sich an ihrem Getränkewagen fest. TQ hatte noch immer die Hand verkrampft am leeren Halfter. Seine Waffe lag in einem Mülleimer, einige tausend Meter unter ihm und würde ihm dort wenig helfen. Hätte er jetzt seine Waffe; ein gezielter Schuss zwischen Schultergelenk und Hals hätte den Verrückten ganz einfach ausgeschaltet. Aber er war unbewaffnet und somit nicht in der Lage zu handeln. Aber eine Möglichkeit hatte er noch: der Irre musste, wenn er ins Cockpit wollte, an seiner Reihe vorbei. Wenn er schnell genug war konnte er es vielleicht schaffen. Langsam und so leise wie er konnte öffnete TQ seinen Sitzgurt und zog die schlinge, die am Schnappschloss befestigt war, immer weiter in die Länge.

Hinter TQ hatte sich die Stewardess mittlerweile wieder aufgerafft und schob nun langsam den Getränkewagen vor sich her, den Kerl mit der Pistole hinter sich. TQ drehte den Kopf leicht nach hinten und schätzte, dass er gute 30 Zentimeter hinter der Frau her ging. 30 Zentimeter waren zwar nicht viel, aber es musste reichen. Er hatte nur einen Versuch und wenn es nicht auf Anhieb hinhaute, würde nicht nur die Stewardess sterben. Er würde alle Insassen des Flugzeuges in Gefahr bringen und im schlimmsten Falle würde der Flieger abstürzen und dann war auch seine Familie verloren. Seine Frau und seine Kinder.

Mit dem Bild seiner Familie im Kopf festigte TQ den Griff um den Gurt. Die Stewardess war nun noch 2 Reihen hinter ihm. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, dann würde sie auf seiner Höhe sein. Nun war es noch eine Reihe. Er konnte das leise Wimmern der Frau hören. Jetzt tauchte der Getränkewagen in sein Sichtfeld ein und wenige Augenblicke später der Körper der Frau. Sie ging vorbei und TQ merkte, dass die Frau einen leichten Uriengeruch an sich hatte; die Angst war scheinbar stärker als jeder Haltereflex gewesen. Nun tauchte der Zwischenraum auf und TQ hörte den rasselnden Atem des Verrückten. Noch einen Augenblick. >>JETZT!<< schrie sich TQ im Gedanken an und schleuderte mit all seiner Kraft den Gurt samt Schnappschloss nach hinten in den Gang. Ein erschrockener Aufschrei, mehr ein scharfes Einatmen als ein Schrei vernahm TQ noch, dann traf das Metall auf etwas. Danach vernahm er einen dumpfen Aufschlag und ein leises Wimmern. TQ sprang sofort auf, ließ den Gurt los und wirbelte zu dem Mann herum. Der Gurt hatte die Hand getroffen, in der der Mann die Pistole gehalten hatte. Nun lag die Waffe auf dem Boden und der Mann hielt wimmernd seine Hand. Ohne zu zögern trat TQ nach der Waffe und beförderte diese damit zwischen den Beinen des Wimmernden hindurch einige Meter nach hinten ins Flugzeug.

Der Wimmernde blickte TQ plötzlich an. Das Gesicht warn von Tränen überströmt, die Augen verquollen und die fleischigen Wagen rosig. „Bitte!“ wimmerte er. „Tu mir nicht weh. Bitte tu mir nicht weh!“. Der Mann sank vor TQ zusammen und kauerte sich zusammen, ähnlich einem Embryo und fing an zu schluchzen. TQ sah auf den Mann herab und atmete tief ein und aus. Dann stieg er über den Mann herüber, bückte sich nach der Waffe und überprüfte das Magazin. Es war nur eine Kopie aus Plastik…




DJ n und die Triaden hatten beschlossen, in eine kleine Kneipe am Hafen in einem Hinterzimmer die Dinge zu besprechen, die einer Besprechung bedurften.

DJ n erzählte ihnen alles, was sie wissen wollten. Die Triaden im Gegenzug erzählten DJ n, ohne dass er sie darum gebeten hatte, welche Aktionen sie gegen die Spam Mafia laufen hatten. DJ n war überrascht, dass sie dafür verantwortlich waren, dass der Mafia einige horrende Summen Geld fehlten. Er hatte ja nicht ahnen können, dass Ghost who walks inside auf Drohung der Triaden die Geldtransaktionen durchgeführt hatte. Wieder ein weiterer Unschuldiger, der in diesem Krieg gestorben war.

Es war dann Genji, der die entscheidende Frage stellte: „Und wie willst du das Sanatorium einnehmen? Wie du sagtest, es ist ein großes Anwesen und sicherlich leicht zu verteidigen. Wie sollen 4 Männer, selbst wenn wir alle dein Wissen über das Anwesen hätten, das schaffen?“. Darüber hatte sich DJ n schon während der Fahrt zum Krankenhaus Gedanken gemacht. Die Lösung hieß Xander. Er dachte noch immer, DJ n würde für die ASP Undercover arbeiten. Wenn er ihn dazu bringen konnte, der ASP die Informationen über die Spam Mafia zu zuspielen, könnten sie zusammen mit der ASP das Sanatorium stürmen und die Spam Mafia zerschlagen.

„Es ist etwas riskant, aber ich habe einen Kontaktmann. Er könnte einige Informationen an die ASP geben und die würden dann das Sanatorium stürmen. Wie gesagt, es ist riskant, denn sollte man dort auf uns aufmerksam werden, hätten wir ein Problem“. DJ n sah die Triaden an. „Nun gut.“ Sagte Genji. „Dann machen wir es so.“



...das Ende rückt langsam näher, freut euch auf den furiosen Showdown!

Simon
20.02.2005, 12:15
Und hier kommen wieder ganze 4 Episoden! Diesmal von Repko, mir, wieder Repko und Yoshi Grün ^^
Viel Spass wünschen die Chronisten der Unterwelt

Repko:
Mit einer harschen Bewegung drückte TQ den Mann in einen leeren Sitz und legte den Gurt an. „Und wehe du rührst dich!“, sagte er von Adrenalin in einen Rausch versetzt.
Der Mann wimmerte leise und sein Gesicht tropfte von den Tränen. „Wieso musste das sein?“, fragte TQ frustriert. Er hatte im Moment kaum noch Kraft, war schon sehr lange auf den Beinen und konnte wohl auch die nächsten Stunden aus Sorge um seine Familie nicht mehr schlafen.
Eine Antwort kam nicht, TQ hatte auch nicht ernsthaft mit einer gerechnet. Er wollte sich gerade abwenden als ihm am Ärmelansatz des Mannes eine ungewöhnliche Hautfärbung auffiel. Als er den Arm berührte zog der Mann diesen bereits energisch zurück, doch TQ gab sich nicht geschlagen und packte weiterhin nach dem Arm. Als er den Ärmelansatz nach hinten schob sah er eine Tätowierung in Form eines brennenden Messers. Dieses Symbol kannte TQ nur zu gut und als er wieder in das Gesicht des Mannes sah war dieses keineswegs mehr das Gesicht eines Verzweifelten, sondern das wütende Antlitz eines Psychopathen.
„Wage es nicht, mich anzufassen.“, knurrte er zwischen zusammengepressten Zähnen und machte Anstalten, sich aus seinem Sitz zu befreien, wurde von TQ aber an den Schultern in den Sitz drücken.
„Ripper Mafia also…“, sagte TQ und deutete auf die markante Hautzeichnung die nur Ripper Mafioso trugen. Die scheinbar gestellte Trauer und Verzweiflung des Mannes war inzwischen der blanken Wut gewichen. „Wer bist du und was willst du?“, hauchte TQ, darum bemüht, dass keiner der Passagiere das Gespräch mitbekam.
„Nimm… deine dreckigen… Finger weg von mir.“, zischte der Mann, das Gesicht rot angelaufen, die Adern an der Stirn hervortretend. Und ein weiteres Mal fuhr er vor und wurde nur von seinem Gurt am Aufstehen gehindert. Die Versuche, sich seiner Fessel zu befreien wurden wiederum von TQ gestoppt.
Sein Gesicht nahe am Gesicht des Verrückten, bemerkte TQ den auffällig matten Teint dieses Mannes, der unter dem Schweiß risse aufwies. Mit gespannter Miene packte TQ den Hemdansatz und wischte dem Mann über die rechte Gesichtshälfte und wie erwartet blieben daran Unmengen an Abdeckcreme hängen. Darunter hervor kamen viele wilde Tätowierungen, die das Schuppenmuster eines Drachen darstellten.
Cyberdragon höchstpersönlich saß TQ in diesem Moment gegenüber.

Chibi rannte voran durch die beim Hineingehen markierten Türen. Die Sprengsätze konnten jeden Moment hochgehen und er war sicher, dass dies nicht das einzige war, was an diesem Ort möglicherweise gefährlich war. Die Mafia hatte ihnen eine Falle gestellt und sie waren blind hinein getreten. Psycho hatte sie belogen. Nun galt es, unbeschadet zu überleben. ‚Noch zwei Türen bis zum Ausgang.’, dachte Chibi als er rannte und mit dem Gehör überprüfte, ob seine Einheit noch hinter ihm war. Er öffnete eine alte Holztüre, die in die ehemalige Garderobe führte. Die Türe zum Treppenhaus im Visier rannte er schnell weiter. Er trug die Verantwortung für die drei Polizisten, die da hinter ihm her rannten. Mit einem kräftigen Ruck riss er die Türe auf und erschrak.
Er blickte genau in den Lauf einer Pistole. Chibi verharrte und versuchte sich nicht zu rühren. Nach dem Bruchteil einer Sekunde fuhr seine Hand reflexmäßig zu seiner Waffe.
In diesem Moment löste sich ein Schuss aus der Pistole seines Gegenübers.

Ein dumpfes Grollen, gefolgt von einem lauten Knall tönte über die Straßen mit dem grauen Häuserblock. Der Putz der Wände bröckelte ab und bekam tiefe Furchen, die Fenster zerbarsten, Kanaldeckel sprangen aus ihren Öffnungen, der Asphalt wurde auseinandergezerrt, die Erde bebte. Steal Gray und Ete sprangen aus dem Van und besahen das Desaster Unmengen an Sprengstoff waren hier offensichtlich gezündet worden. Ein großer LKW preschte durch die Absperrung und fiel auf die Seite, von allen Seiten rannte sofort Schaulustige herbei.
Wie angewurzelt stand Steal da und sah mit offen stehendem Mund und weit aufgerissenen Augen den Lauf der Katastrophe. Erst als der Fahrer des LKWs ausstieg und laut fluchte wurde Steal aus seiner Starre gerissen und rannte zurück in den Van mit dem Funkgerät. Sofort schnappte er sich das Mikrofon.

DJ n:
Schon seit 2 Stunden befand sich Shinshrii im Kreißsaal. Die Wehen hatten schwach begonnen und waren immer unregelmäßig und verschieden stark gekommen, doch während der letzten 15 Minuten waren die Wehen stärker geworden und die Geburt des Kindes war nun zum Greifen nahe. Xander war, nachdem man ihm über Shinshriis Zustand informiert hatte, sofort zu ihr geeilt und hielt nun seit besagten 2 Stunden unermüdlich ihre Hand.
Ihre Stirn war schweißnass, ihre Haare hingen in wirren Strähnen in ihr Gesicht und die Anstrengungen konnte man ihr schon mit einem Blick ansehen.
„Die Wehen werden immer regelmäßiger. Es kann nicht mehr lange dauern,“ sagte die Hebamme, eine kräftige Frau mit breiten Hüften und aschblondem Haar. Doktor Wohan hatte sich nicht die ganze Zeit im Kreißsaal aufgehalten und war während der 15 Minuten eingetroffen, in denen die Wehen stärker kamen.
„Das Ultraschallbild zeigt, dass wir alles für eine normale Geburt vorbereiten können. Keine Angst, es wird alles gut gehen.“ Sagte Wohan mit der typischen Routine; er hatte schon viele Geburten mitgemacht und daher vermied er es, Shinshrii direkt anzusehen, da er sonst mit bissigen, wütenden oder jedweden gefühlsbetonten Kommentaren bedacht worden wäre, wie sie schwangere Frauen, die kurz vor der Entbindung stehen, von sich zu geben pflegen. Daher überhörte er auch, dass Shinshrii ihn einen wirrköpfigen Quacksalber nannte.
Ein weiterer lauter Aufschrei Shinshriis sagte Wohan dann, dass es Zeit war. „So. Nun müssen sie mir helfen, damit wir das ganze schnell über die Bühne bringen können.“ Sagte Wohan und zog sich dabei ein frisches Paar Latexhandschuhe an.

Die Kugel hatte Chibi ins Knie getroffen und er war zu Boden gesackt. Blitzschnell, noch ehe er durch den Schmerz realisieren konnte, was geschehen war, hatte man ihm schon seine Feuerwaffe aus der Hand getreten. Das warme Blut, dass aus seiner Wunde sickerte hatte schnell sein Hosenbein getränkt und durch sein Funkgerät vernahm er immer wieder das panische Gebrüll von Etes.
Die Gestalt, die auf ihn geschossen hatte trat nun langsam in den Sichtbereich Chibis, der jedoch schon leicht zu verschwimmen begann, was auf den Blutverlust zurückzuführen war.
Der Mann, der nun vor ihm stand hatte kurze schwarze Haare, ein fahles Gesicht und eiskalte Augen, die ihn unerbittlich anstarrten, während der Mund ein teuflisches Grinsen zeichnete.
Langsam, mit sadistischer Gemächlichkeit näherte sich der Mann Chibi, dessen Gedanken sich überschlugen. War dies sein Ende? Konnte er dem Mann noch entkommen? Er hatte noch eine Handfeuerwaffe unter der kugelsicheren Weste, doch wie schnell konnte er darunter langen, die Waffe greifen, sie herausziehen und dann noch einen Treffer landen, ohne dass ihm sein Gegenüber zuvor erschießen würde?
Wieder hörte Chibi das panische Gebrüll Etes aus seinem Funkgerät. „Nun wird es Zeit.“ Sagte der Mann nun, die Waffe noch immer auf ihn gerichtet. Chibi schluckte schwer. Nun war alles verloren. Das Geschoss wurde mit einer immensen Energie aus dem Lauf der Handfeuerwaffe geschleudert und durchschlug wenige Sekunden später den Stirnknochen Chibis. Der Hall des Schusses war noch nicht ganz verklungen, da lag der leblose Körper des Agenten auf dem dreckigen Boden.

Die drei Triaden und DJ n hatte die Hafenkneipe wieder verlassen. In seiner Planung hatte DJ n eine Tatsache nicht bedacht: Er wusste nicht, wo sich Xander aufhielt. Er hatte den Kontakt zu ihm verloren, seit die Triaden ihn und Xander überfallen hatten. Nun galt es zuerst, nach Xander zu suchen, bevor man weitere Schritte unternehmen konnte.
Der Effektivität halber hatten die Triaden zugestimmt, sich zu trennen und die Krankenhäuser der Stadt nach und nach zu besuchen und nach Xander zu fragen; Xander selbst hatte auch einiges abbekommen und es war mehr als wahrscheinlich, dass er in eines der Krankenhäuser eingeliefert wurde.
Um nicht in die Fänge der Mafia und damit Don Göflas zu geraten, besuchte DJ n all jene Krankenhäuser, die sich nicht im Einflussbereich der Mafia befanden. Dazu gehörten die Krankenhäuser im nördlichen Teil der Stadt und natürlich die in der Hafengegend; und da es glücklicherweise in Talster City nicht all zu viele Krankenhäuser gab, hatte DJ n seine Tour auch relativ schnell beendet. In keinen der Krankenhäuser hatte er Xander gefunden und frustriert stampfte DJ n durch die Straßen, als plötzlich sein Handy klingelte. „Ja?“ fragte er scharf. „Ich habe ihn gefunden. Das Jesssussss 666 Hosssspital.“ Meldete sich die rauschende Stimme von Snake. „Gut, ich komme sofort!“ antwortete DJ n schnell und machte sich auf dem Weg zum Jesus 666 Hospital, in dem gerade eine schreiende Shinshrii kurz davor stand, Mutter zu werden.

Repko:
„In wenigen Minuten erreichen wir Neapel.“, klang die Stimme der Stewardess aus dem Bordlautsprecher. Cyberdragon war vorsorglich in einem leeren Werkzeugstauraum eingesperrt worden und hämmerte nun nahezu den gesamten Flug gegen die massive Metalltüre. Nach der Landung würde man ihn den italienischen Behörden ausliefern, die ihn vorerst verwahren würden. TQ hatte es sogar geschafft ein oder zwei Stunden zu schlafen, jedoch hatte er sein Essen bis auf die Hälfte eines Brötchens nicht angerührt, was er spätestens jetzt bereute, da sein durchhängender Magen im Sinkflug zu rotieren anfing.
Unter ihm kamen die sandgelben Bauten einer kleinen Vorstadt näher, die in den staubigen Dunst des Morgengrauens getaucht waren. Wenig später setzte das Flugzeug unsanft auf. „Schlechte Landung“, dachte TQ bei sich, doch wenigstens war er nun angekommen.

Scavenger legte den Hörer zurück in die Halterung. „Es war Mr. Z“, berichtete er Göfla, mit dem er alleine in dessen Büro war. „Sie haben alles hochgejagt was da war.“
Göfla saß schweigend hinter seinem Schreibtisch und presste die Fingerspitzen aneinander.
„Jetzt verpassen wir diesen Schweinen endlich den Dämpfer der sie endgültig unfähig machen wird.“, fügte Scavenger hitzig hinzu, doch Göfla war weiterhin unbeeindruckt. Die Gleichgültigkeit des Paten regte Scavenger allmählich auf.
„Die Stadt wird uns gehören.“, sagte er in lautem Ton und trat dazu vor den Schreibtisch des Paten, doch als dieser wiederum keine Regung anmerken ließ drehte sich Scavenger langsam ab. „Uns?“, fragte Göfla nach Minuten des Schweigens. Scavenger schreckte plötzlich auf. „Wie meinen, mein Don?“, fragte er. „Die Stadt wird UNS gehören, sagst du?“, wiederholte Göfla. „Ja… uns… der Mafia.“, sagte Scavenger, der im Moment nicht wusste, was Göfla von ihm wollte. Wieder kam keine Entgegnung von Göfla, bis dieser aufstand und sich auf seinen Schreibtisch stützte. „Wenn es so weit ist, wird diese Stadt mir gehören, einzig mir. Und in meiner Stadt wird kein Platz für einen Ete, einen Kelven, einen Grandy oder einen gottverdammten Daen vom Clan sein und niemand wird es wagen, meine Macht anzuzweifeln oder an meinem Thron zu sägen.“, sagte er laut, sodass es dumpf an den Holzwänden des Büros widerhallte. Scavenger wusste nicht, wie ihm geschah, als Göfla eine Pistole zog und damit auf ihn zeigte. „Du zweifelst das doch hoffentlich nicht an, oder?“, fragte er ernsthaft. Scavengers Unterlippe zitterte und seine Kinnlade hing nach unten, so überraschend kam die Reaktion des Paten für ihn. „N- Nein, niemals.“, stotterte er.
Plötzlich drückte Göfla ab, Scavenger presste seine Augenlider zusammen, wartete auf den Schuss und den Einschlag der Kugel, doch beides blieb aus. Stattdessen hörte er nur ein Klicken. Göfla setzte sich wieder in seinen Stuhl und fing an zu grinsen. Scavenger wusste nicht, was Sinn und Zweck dieser Aktion war, bis Göfla zu lachen anfing. „Ach komm schon, war doch nur ein Spaß. Zieh nicht so ein Gesicht, ich bin nur gut gelaunt. Heute ist der Tag unseres Sieges. Wie wäre es, wenn du uns ein wenig Champagner besorgst?“

Kelven stand der Stolz förmlich ins Gesicht geschrieben, als er den Kreißsaal betrat und Shinshrii mit dem kleinen Säugling in den Armen sah. Xander saß neben ihr auf dem Bett und weinte Tränen der Freude. Kelven öffnete den Mund zum Sprechen, bekam jedoch keinen Ton über seine Lippen. Wortlos reichte Shinshrii ihm das in ein Tuch eingewickelte Kind, das er behutsam und mit größter Vorsicht an sich schloss und langsam hin und her wog.
„Ein Junge“, sagte Shinshrii mit erschöpfter Stimme. Und über Kelvens faltiges Gesicht zog sich ein weites Grinsen. „Wie ist sein Name?“, fragte er mit zitternder Stimme.
Shinshrii senkte ihren Kopf langsam und zögerte mit der Antwort. „Sein Name ist Daen.“
Eine Träne rollte nun über Kelvens rechte Wange und da er im Moment das Kind hob vermochte er diese nicht wegzuwischen, doch er war sichtlich gerührt.
Er wandte sich zu Xander. Als ehemaliger Polizeipräsident von Talster City hatte er Xander, ehemaliges Mitglied der Spam Mafia nie als Schwiegersohn akzeptiert. Kelven starrte Xander eine Weile hart an, bevor er ihm das Kind übergab. „Pass bitte immer gut auf meine Tochter und meinen Enkelsohn auf.“, sagte er schließlich mit sanfter Stimme und lächelte dazu warm.

Und einige Stockwerke unter ihnen betraten einige Asiaten den Raum.

Yoshi Grün:
Im Mannschaftswagen der ASP herrschte eine Totenstille. Niemand wagte es etwas zu sagen, so dass nur das monotone Geräusch des Motors zu hören war.
Eigentlich machte so eine Stille Daen normalerweise wahnsinnig, aber in dieser Situation nahm er sie eigentlich gar nicht war. Er machte sie vielmehr zu einem Teil von sich selbst, denn in seinem Kopf sah es ähnlich eintönig aus. „Psycho hat uns verraten. Ich habe Chibi, Roper und die anderen in den Tod geschickt.“ Diese Gedanken schossen ihn immer wieder durch den Kopf, in einem immer kürzer werdenden Intervall, bis er das Gefühl hatte, vor Schuldgefühlen wahnsinnig zu werden.
Diese Spirale des Grauens wurde erst unterbrochen, als sich Ete vorbeugte, seine Hand auf Daens Arm legte und zu ihm sagte: „Es ist nicht deine Schuld. Du konntest nicht wissen, dass Psycho nicht mehr auf unserer Seite stand. Stell dir doch vor, es wäre alles ganz anders gewesen, dann wäre das alles jetzt vorbei und die Spam Mafia wäre vernichtet.“
„Es ist aber nicht anders gekommen, sondern so wie es jetzt ist und als Ergebnis haben fünf gute Männer ihr Leben gelassen. Und warum? Weil ich meinte, dass die Zeit stehen geblieben ist. Es ist doch eigentlich vollkommen klar: Zwei Jahre gehen an keinem spurlos vorbei. Vor allem nicht dann, wenn man in dieser Zeit ausschließlich von skrupellosen Gangstern umgeben ist.“
Daens Gesicht hatte sich zu einer undefinierbaren Maske verzogen, in der neben Wut, Angst und Trauer sich noch eine Menge anderer Emotionen mit einflossen.
Vielmehr als der Gesichtsausdruck erschreckte Ete jedoch der Blick in seinen Augen: Vollkommen ausdruckslos und ohne jede Spur von Gefühl.
Der Chef der ASP hatte keine Ahnung was er seinem Freund noch sagen konnte, um ihn aufzumuntern. Im Grunde genommen hatte er ja auch Recht. Es war ein Fehler gewesen Psycho noch zu vertrauen und darauf zu hoffen, dass er nach einer so langen Zeit noch loyal seinen alten Kontakten gegenüberstehen würde. Dies konnte er Daen jedoch auf gar keinen Fall sagen, zum einem natürlich nicht aus Freundschaft, zum anderen waren Menschen, die lange Zeit in einer Nervenklinik waren und danach wieder zurück ins normale Leben kamen häufig überfordert und stark suizidgefährdet.
Ete beschloss in den nächsten Wochen besonders gut auf dem Mann in der weißen Robe aufzupassen.

Die drei Triaden und der Asiat hatten es sich schwerer vorgestellt zu erfahren in welchem Zimmer Xander liegt, aber die Dame an der Rezeption war eine alte Bekannte Genjis und so war es kein Problem ihr die kleine Information zu entlocken.
Etwas seltsam wurden sie schon angeguckt, als das bizarre Quartet durch das Krankenhaus stiefelte. Diese Art von Leuten gehörte eigentlich eher zu den Patienten, die als Notfall eingeliefert wurden und bei denen es fraglich war, ob sie überhaupt überleben würden. Als Besucher waren sie eher rar gesät.
Nach kurzer Zeit erreichten sie dann das Zimmer Xanders und traten nach einem harschen Klopfen ein. Erwartet wurden sie jedoch nicht, denn das Zimmer war leer.
„Na ganzzzzz toll, DJ.“, zischte Snake’s Bite, „Und wasssss machen wir jetzt?“ Die vier Gangster sahen sich ratlos an.
„Wir wäre es, wenn wir ihm einen Zettel hinlegen?“, meinte Manga Protector vorsichtig.
„Eine gute Idee“, sagte DJ n während Genji damit begann das Zimmer nach einem Zettel und Stift abzusuchen.
„Jedoch nur, wenn wir auch was zum schreiben hätten.“, meinte er, nachdem er sich gründlich umgesehen hatte.
Die Ratlosigkeit nahm wieder zu und gerade wollte Snake’s Bite vorschlagen später noch einmal wieder zu kommen, als die Tür geöffnet wurde und Xander von einer Krankenschwester hinein geschoben wurde.
Obwohl er total erschöpft war, wurden seine Augen beim Anblick von DJ n groß und man merkte, wie er sich in seinem Stuhl versteifte.
„Guten Tag meine Herren, wer sind sie denn bitte?“, fragte die Krankenschwester, die zwar einen freundlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, aber einen Blick in den Augen hatte, der klar machte, dass sie eine ordentliche Antwort erwartete.
„Wir… äh…. Wir wollten eigentlich nur den Herrn Xander besuchen bekommen.“, stotterte Genji etwas überrascht.
„Ah ja“, kam die scharfe Antwort, „Der Herr Xander hatte jedoch gerade eine anstrengende Geburt hinter sich und braucht deshalb seine Ruhe.“
Den vier Gangster klappten bei diesen Worten die sprichwörtliche Kinnlade herunter und die Krankenschwester fügte mit einem Lachen noch hinzu: „Natürlich nicht er selber, sondern seine Frau. Herr Xander ist Vater geworden. Trotzdem muss ich sie bitten, das Zimmer jetzt zu verlassen.“
„Nein, nein. Danke es geht schon.“, meinte Xander in dem Moment. „Wirklich, wenn es mir zu viel wird, schmeiß ich sie selber raus.“, sagte er nachdem ihm die Schwester mit einem scharfen Blick bedachte. Trotzdem ließ sie dir Männer alleine, nachdem sie ihrem Patienten ins Bett geholfen hatte.
Die vier Besucher warteten bis die Tür hinter ihr zugefallen war und drehten sich dann erst zu Xander um, der sie schon seit längerem aus angsterfüllten Augen beobachtete.
„Ich weiß nicht, was ihr von mir wollt, aber bitte tut meiner Familie nichts“, sagte er, wobei seine Stimme viel weniger Selbstvertrauen ausstrahlte als er es gerne gehabt hätte.
„Keine Sorge, wir werden dir nichts tun“, sagte DJ n und trat einen Schritt näher ans Bett heran. „Wir wollen nur mit dir reden und dich dann um einen Gefallen bitten“, meinte er als er sich auf den Stuhl neben dem Bett setzte.

DJ n

YoshiGreen
20.02.2005, 21:46
Und hier wieder was vom DJ n und Repko!
Enjoy the story!


Die Flughafenhalle in Neapel war groß, aus Glas konstruiert und, wie jede andere Flughafenhalle in südlichen Gestaden, mit einer viel zu starken Klimaanlage versehen. TQ ging den Gang entlang, der die Passagiere der Maschine nach von Talster City zu dem Gepäckband führen sollte. Während sich jedoch die breite Masse der Menschen an das Gepäckförderband drängte, um ja schnell an ihre Koffer zu kommen, ging TQ geradewegs daran vorbei und durch eine automatische Schiebetür in die große Haupthalle, die er ebenso schnell durchquerte. Als erstes brauchte er einen Wagen. Danach konnte er weitersehen. Er kramte in seinen Taschen rum, holte seine Geldbörse hervor und entnahm dieser eine goldene Karte. >>Damit sollte ich an ein passables Auto kommen und dann nichts wie hin zu dem Anwesen…<< dachte TQ und ein unvermittelt bitterer Geschmack tauchte auf seiner Zunge auf. Der Gedanken an seine Familie, eingesperrt auf dem Anwesen, bewacht von irgendwelchen brutalen Schlägern; das war ihm alles zu wieder.
Ohne auf seine Schritte zu achten war TQ zur Autovermietung gelangt. Die Formalitäten waren recht schnell abgehandelt und bald darauf befand sich TQ in seinem gemieteten Opel Astra auf den Straßen Neapels, während die Sonne die Stadt in ein warmes Licht tauchte und die letzten Schleier des Morgennebels verdrängten.

Xanders Gesicht war angespannt, während er in das Gesicht des Asiaten blickte, dem er sein Leben schuldete und das mehr als einmal. Er hatte ihn vor einem Wutausbruch Desmundos gerettet und ihm zur Flucht aus dem Versteck der Mafia verholfen. Er konnte nicht genau sagen warum, aber er wusste, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, da er nun seine Schuldigkeit gegenüber DJ n begleichen würde.

„Einen Gefallen?“ fragte Xander. Sein Hals war rau und trocken und er wünschte sich nichts sehnlicher, als ein Glas Wasser. „Was für einen Gefallen?“. DJ n nahm seine Sonnenbrille ab und sah Xander ernst an. „Du musst etwas für mich tun.“. Xanders Herzschlag beschleunigte sich und er spürte, wie seine Hände schweißnass zu werden begannen. „Du musst für mich eine Nachricht an die ASP leiten. Es ist unglaublich wichtig, Xander.“ Sagte DJ n und sah ihn durchdringend an. „Eine Nachricht? Ich verstehe nicht ganz.“. „Lass ihn ausreden; wir haben nicht ewig Zeit.“ Warf Manga Protector gereizt ein und ließ zur Verdeutlichung seiner Worte seine Fingerknochen knacken. DJ n warf Manga einen missbilligenden Blick zu und fuhr an Xander gerichtet fort: „Wir stehen kurz davor, die Mafia hochgehen zu lassen. Göfla plant etwas Gewaltiges und er muss aufgehalten werden; für die Sicherheit aller muss er aufgehalten werden. Und dafür brauche ich deine Hilfe, Xander.“.

Xander schluckte schwer, bevor er seine Frage stellte: „Werden Shinshrii und mein Sohn in Gefahr kommen?“. DJ n sah Xander einen kurzen Augenblick an und lächelte dann dünn. „Nein. Ich werde dafür sorgen, dass dein Name nicht fallen wird, wenn du dafür sorgst, dass du meinen Namen nicht der ASP gegenüber erwähnst.“. Verwirrung trat nun in Xanders Augen. „Warum soll die ASP nicht erfahren, was du Undercover erfahren hast?“.

Nun schien Genji ebenfalls hellhörig zu werden, denn er warf DJ n einen fragenden Blick zu, der diesem sagte, dass es für die erfolgreiche Zusammenarbeit scheinbar wichtig war, dass sie keine Geheimnisse voreinander hatten. „Es ist besser, wenn sie im Moment noch nicht wissen, dass ich meinen Auftrag so gut wie erfüllt habe. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, bis ich wieder zur ASP zurück kehren kann. Aber bis dahin bleibe ich im Untergrund.“. Xander nickte. Die Punkte des Asiaten klangen einleuchtend. „Na gut. Sag mir, was ich zu tun habe und ich tue es.“. Überraschender Weise war nun viel mehr Selbstsicherheit in seine Stimme getreten, als Xander selbst erwartet hatte.

DJ n erklärte ihm genau, was er der ASP über die Mafia, deren Versteck und deren Ziele berichten sollte und das alles sehr, sehr dringend war.

Als er geendet hatte, ließ er sich alles nochmals von Xander erzählen. Dieser gab alles Wort für Wort wieder und DJ n nickte zufrieden. „Gut. Dann verlasse ich mich auf dich, Xander.“ Sagte DJ n und erhob sich. „Wir sehen uns dann irgendwann.“. Er tippte mit zwei Fingern an seine Schläfe und verließ den Raum, gefolgt von den drei Triaden. Kaum standen die Vier auf dem Gang, wandte sich Genji an DJ n. Seine Augen schienen fragend und strafend zugleich zu sein. „Dann erzähl uns mal von deinem Undercoverauftrag für die ASP.“.




TQ schlenderte über den Marktplatz Neapels geradewegs auf eine alte Kathedrale zu. Schon seit längerem war er nicht mehr an gestochen geheimen Agentenaktionen beteiligt gewesen, nun hatte man ihn benachrichtigt, er würde im Beichtstuhl der Kirche Agent Batista treffen müssen, der wohl nähere Informationen über den Palazzo haben würde.

Aus allen Himmelsrichtungen hörte TQ die energischen Rufe der Gemüsehändler, das laute Gerede der Leute, die gerade ihre morgendlichen Einkäufe erledigten, die Schreie kleiner Kinder, das Bellen von Hunden und sonstige Geräusche, die auf einen belebten Samstagmorgen hindeuteten. Er näherte sich dem Kirchenportal, dessen aufwendig geschnitzte Intarsien die vier Evangelisten zeigten. Darüber war in Stein eine gekreuzigte Jesusfigur gehauen. TQ betrat die Kathedrale durch eine kleinere, in das Portal eingelassene Holztüre. Im Gegensatz zu der draußen herrschenden Hitze war es im Innern des großen Kirchenschiffs sehr kühl und ein eisiger Zug wehte ihm entgegen. An den Seiten ragten Pilarpfeiler auf, die sich etwa fünfzehn Meter über TQ an der mit kunstvollen Malereien verzierten Decke trafen. Hätte es sich nicht um eine Sache um Leben oder Tod gehandelt hätte sich TQ gerne die Kirche angesehen, jedoch steuerte er schnurstracks auf das Seitenschiff zu. Das Seitenschiff war weitaus kleiner und weniger schön anzusehen. Früher hatte es wohl nur als Zugang zu den Dormitorien der Mönche gedient. Inzwischen befanden sich hier ein Zugang zur Bibliothek, ein mit Kerzen angefüllter Schrank und am Ende des Raumes der Beichtstuhl.

Während man von draußen noch gedämpft die Rufe vom Marktplatz hören konnte und irgendwo in der Kirche eine Orgel spielte, schlurfte TQ auf die kleine, hölzerne Kammer zu. Mit einem leichten Stoß ließ er die Türe aufschwenken und setzte sich auf die alte, kantige Holzbank im Innern. Fast träge zog sich ein Fenster zu TQs Rechter auf. Eine dynamische Stimme sagte etwas auf Italienisch, das in dem kleinen Raum unangenehm gedämpft widerhallte. „Ich habe die Ehe gebrochen, und werde es nicht wieder gutmachen können.“, sagte TQ. Der Pfarrer lehnte sich nun nach vorne und spähte durch die Öffnung in der Wand. „Aber versuchen können Sie es ja.“, sagte er nun auf englisch, mit einem leichten italienischen Dialekt.

„Ihre einzige Sünde ist im Moment, dass sie mir einen ganzen Hafen Arbeit eingebrockt haben, die letzten sieben Stunden war ich damit beschäftigt, die Zulassungen sämtlicher Villen in Napoli und Umgebung zu prüfen und bin dabei auf ganze drei Personen mit dem Namen Repko gestoßen.“, erklärte er. „Weiter?“, sagte TQ und ignorierte die abfällige Bemerkung. „Wir haben einen Giovanni Repko, einen Andrea Luigi Repko und einen Vittorio Repko hier in der Umgebung.“, zählte Batista auf. Auch TQ beugte sich nun, das Foto zwischen den Fingern, nach vorne und sah das Gesicht Batistas. Es war von der italienischen Sonne stark gebräunt. Zur Tarnung trug er einen Pfaffenhut über seiner Glatze. Bis auf einen auffälligen Schnurrbart war er glatt rasiert, was seine kräftigen Züge und das markante Kinn untermalte. Wortlos schob TQ die Postkarte durch die Öffnung in der Seite. Schon nach kurzer Zeit ließ Batista ein bestätigendes Grunzen vernehmen. „Das ist der Palazzo von Vittorio Repko, den hatten wir am ehesten in Verdacht.“, flüsterte er. „Wieso?“, fragte TQ. „Nun, weil um dieses Gebäude seit einiger Zeit eine Gruppe Schläger ihre Runden macht. Geführt von einem luxemburgischen Mafioso Namens Gustav Chester.“ TQ kniff die Augenbrauen zusammen. „Luxemburger Mafia?“, fragte er ungläubig.

„Ja, richtig.“, bestätigte Batista und rollte genüsslich das r. „Normalerweise hassen die Italiener die Mitteleuropäischen Syndikate, deshalb sind wir dem nicht näher nachgegangen, aber erst jetzt fällt mir auf, dass die Spam Mafia mehr ein westliches Syndikat mit zu viel Geld als eine Mafia ist und sich Chester und seine Leute somit leicht einkaufen können.“

„Sind diese Leute gefährlich?“, fragte TQ nach einer kurzen Pause des Schweigens, in der ein gregorianischer Choral durch das Kirchenschiff säuselte. „Sagen wir, sie könnten das Ganze ein wenig gefährlich machen, aber wer für circa zehn Mann monatlich nur 50.000 Dollar springen lässt von denen ein spezieller Teil wohl an Chester geht, der kann nicht gerade eine Militäreinheit erwarten, die seinen Palazzo bewacht.“ „Und wenn Repko eine Vorauszahlung gemacht hat?“ Batista fing an, mit den Fingern vor seinem Körper ein Kreuz in die Luft zu zeichnen. „Dann haben wir ein Problem. Heute Abend zehn nach acht am Brunnen unserer heiligen Mutter, die Ausrüstung und die Männer besorge ich. Vergeben sein alle deine Sünden mein Sohn.“ Kaum hatte er ausgesprochen, lies er die Klappe mit einem Knall zufahren. „Danke Vater“, murmelte TQ verwegen, bevor er den Beichtstuhl verließ.

Simon
22.02.2005, 14:41
Und langsam bewegen wir uns auf den Schluss zu, denn nun kommt der grandiose Alleingang meines guten Freundes Repko. Ich wünsche jetzt schon viel spass mit dem nächsten Teil des Romans.
Die Chronisten der Unterwelt

Daen saß schweigend in einer Ecke von Etes Büro, während dieser einen Tatsachenbericht ausfüllte. Ihm war nach wie vor elend zumute. Er hätte nie gedacht, dass er eines Tages einen Menschen so falsch einschätzen würde wie Psycho. Es herrschte Schweigen. Die alte Uhr an der Wand tickte und machte Daen fast wahnsinnig, hier und da klingelte ein Telefon, das Geräusch eines Kopiergerätes erklang und während Daen hier herumsaß wusste er, dass Andererorts die verbrannten Leichnahme der gefallenen Polizisten identifiziert und in Leichensäcken abtransportiert wurde. Wie ein Stachel durchbohrte der Gedanke seinen Kopf und ließ ihm keine Ruhe. Seine Hand zitterte, er versuchte sie mit der anderen still zu halten, doch auch seine Linke zitterte heftig. Er wollte aufwachen. Nein, er wollte wieder einschlafen. Fast zwei Jahre lang hatte er geschlafen und einen nicht enden wollenden Alptraum geträumt, doch kaum war er erwacht, war er in einen noch viel größeren Alptraum gestürzt. Nun hatte er das Leben einiger guter Polizisten zu Verantworten, dachte dies jedenfalls, und fragte sich, ob dies nicht noch Teil des Traumes war, oder ob dies wirklich geschehen war. Als Etes Telefon klingelte, schreckte Daen aus den Gedanken auf und wäre fast von dem Sofa auf dem er saß gefallen. Ete nahm ab. „Polizeihauptquartier Talster City, hier Hauptkommissar Ete.“, sagte er zur Begrüßung hinein. „Ah, hallo Xander.“ Bei der Nennung dieses Namens hörte Daen gespannt auf. „Du hast was? – Ja, ja – Verstehe. – Ich komme schnell zu dir rüber.“, sagte er und legte auf.
„Wer war das?“, fragte Daen „Xander Codec“, gab Ete zurück, während er zu seinem Mantelständer eilte. Daen stand ebenfalls auf. „Der Xander Codec? Der ehemalige Anwalt der Spam Mafia?“
„Ja, genau der. Er meint, er habe uns etwas Wichtiges zu sagen. Du kannst ja mitkommen, wenn du willst.“, sagte Ete. „Und ob ich mitkomme.“, gab Daen entschlossen zurück. Mit Xander hatte er noch eine alte Rechnung offen.

Ineluki kam wie gewöhnlich recht spät nach Hause und als er Freezy antraf, saß dieser mit seinem Notebook auf dem Sofa und tippte eifrig auf der Tastatur herum. „Hi Freezy.“, sagte Ineluki und ging in die Küche, wo er zuerst den Kühlschrank öffnete und ein wenig „Modulo 6“-Ketchup herausnahm. „Hi Luki“, grüßte Freezy zurück. „Ich hab hier schon mal alle meine Ideen notiert, kannst sie dir ja nachher gerne mal anschauen.“
Ineluki nickte, während er ein Toastbrot mit Ketchup bestrich und eine Scheibe Käse darauf legte. Er breitete vor sich die noch unangetastete Tageszeitung aus und las ein wenig darin. Als er eine bestimmte Schlagzeile sah, verschluckte er sich an seinem Brot. Sein energisches Husten beruhigte sich erst, als er sich mit der Faust mehrfach auf die Brust hämmerte. Freezy sah ihn nur reichlich verwirrt an. „Was ist los?“, fragte er und stellte das Notebook beiseite. Ineluki deutete hustend auf die Zeitung und versuchte, seine Stimme wiederzuerlangen.
„Der Artikel hier: ‚Gefährlichster Hacker der USA tagelang von Gangstern festgehalten’“, hauchte Ineluki und trommelte sich weiterhin auf die Brust. Er begann vorzulesen. „’In der Nacht zum Freitag konnte nach einem Einsatz der ASP, siehe Seite 1…’ Wo ist Seite 1?“, fragte Ineluki. Zur Antwort deutete Freezy verlegen in Richtung des Fernsehers. „Er stand etwas krumm…“, sagte er kleinlaut und zeigte auf ein Papierknäuel, das einen kaputten Standfuß des veralteten Fernsehers ersetzte. Ineluki verdrehte die Augen und las weiter. „konnte nach einem Einsatz der ASP eine Geisel in Sicherheit gebracht werden. Nach Angaben der Behörden handelte es sich hierbei um Yoshi Green, einen der gefährlichsten Hacker der Welt, der seit zwei Jahren unter polizeilichem Zeugenschutz steht. Offizielle Informationen liegen noch nicht vor, doch es wird vermutet, dass er von einer Splittergruppe der Asuka Chan-Triaden erpresst wurde, geheime Daten zu beschaffen und die öffentlichen Behörden auszuspionieren.’“ Als Ineluki wieder zu Freezy aufsah, war diesem die Kinnlade heruntergeklappt. Schnell eilten die beiden Brüder zur Haustüre.

Diese Leere hatte Daen nun schon seit Tagen nicht mehr verspürt, doch im Moment war er zerrissen zwischen Fühlen und Nichtfühlen. Er wusste nicht, ob er schreien sollte, wegen der Wut, die in ihm aufstieg, ob er Weinen sollte, aufgrund der Trauer, die ihm den Rücken hinaufkroch, oder ob er Lachen sollte, ob der Ironie dieser Situation.
Im Moment blickte er einfach nur starr und ohne jede Emotion durch das kleine Fenster des stationären Behandlungsraumes. Shinshrii lag auf dem Krankenbett, ihr müdes Gesicht voller Freude, während sie das Kind in ihren Armen wog, neben ihr, auf der Bettkante Xander, einen Arm sachte um sie geschmiegt. Mit der anderen Hand strich er dem schlafenden Kind sachte über die feuchte Wange. Dahinter saß Mike Kelven schlafend in einem Sessel, doch auch sein Gesicht zierte ein Lächeln.
„Wieso bestraft mich das Leben so sehr?“, sagte Daen, seine Stimme ruhig und fast schon gleichgültig. Auch Ete war schockiert gewesen, zumal er wusste, dass er es war, der Daen hierher gebeten hatte. „Was habe ich getan, um eine solche Strafe zu verdienen?“, fuhr er fort. Ete suchte nach einer Antwort, doch ihm fiel keine ein, die Daen geholfen hätte, deswegen setzte er sein beschämtes Schweigen fort.
Schließlich trat er an die Türe. „Gehen wir… hinein?“, fragte er verlegen. Daen gab erst keine Antwort, starrte nur weiter auf die fröhliche Familienidylle, die sich ihm bot.
Er hatte das Bedürfnis, hineinzugehen und Xander auf der Stelle umzubringen, Shinshrii anzuschreien, doch andererseits verknüpfte er nichts mehr mit den beiden Personen.
Die eine hatte er geliebt, der andere war sein Feind gewesen, es war paradox und durch und durch ironisch.
Daen drehte sich zur Seite und stürmte raschen Schrittes den Gang hinunter und hätte dabei fast eine Krankenschwester gerammt. Kopfschüttelnd drehte Ete den Kopf beiseite, holte kurz Luft und öffnete dann die Türe zu dem Zimmer. Er wäre Daen wahrscheinlich hinterhergerannt, hätte er gewusst, dass er ihn nie wieder sehen würde.

„Das habt ihr wirklich gut gemacht.“, frohlockte Göfla, als die Mafiosi versammelt im Konferenzrau saßen. „Dragon Thorm… gut gemacht, die Sache mit der Sprengung, Mr. Z, ich wusste ich könnte mich auf dich als Einsatzleiter verlassen, du wirst das wohl noch öfter machen dürfen. Psycho…“ Göflas Gesicht wurde ein wenig streng. „Es ärgert mich, dass du uns bisher noch nichts von deinem heißen Draht zur ASP gesagt hast, andererseits konnten wir diesem Abschaum so die gerechte Strafe für das Einmischen in den Kampf am Hafen erteilen. Die haben sich aus unseren Angelegenheiten schließlich rauszuhalten.“ Psycho genoss offensichtlich, dass man ihn feierte, bisher war er nur da gewesen, um die verletzten Gangster zu verbinden und zusammenzuflicken, doch im Moment kam er sich vor, wie ein echter Mafioso. „Löblich, dass du dich für uns entschieden hast.“, setzte Göfla schließlich mit einem Lächeln hinzu, das aber sofort dem üblichen grimmigen Ausdruck wich. „Dennoch weiß ich nicht, wie ich im Moment zu dir stehen soll. Mr. Z, Ruffy, Black, ihr wisst, was ihr zu tun habt?“ Die Antwort kam, als die drei besagten aufstanden, den verdutzten Psycho an den Flanken anhoben und ihn zur Türe hinausschleiften, Psychos Schreie des Protests eiskalt ignorierend.
Die verbliebenen Personen sahen ihren Paten mit einer Mischung aus Verwirrung und Entsetzen an. „Wie gesagt: So kurz vor dem Ziel sägt niemand an meinem Thron.“

„Und von wem haben Sie diese Information?“, fragte Ete und betonte dabei das Wort Information. Xander deutete ihm an, leise zu reden und gab seine Antwort flüsternd. „Das darf ich ihnen nicht sagen, das ist geheim.“ Ete war kurz davor in Wut auszubrechen. „Was soll diese Geheimnistuerei?“, fragte er angespannt. „Ich bin Leiter der Polizeiabteilung für Anti Spam, in dieser Richtung gibt es nichts, was Sie vor mir geheim halten sollten, Xander.“
„Es würde einen Undercoveragenten aufdecken.“, flüsterte Xander und deutete Ete ein weiteres Mal mit einer Handbewegung an, er solle doch bitte leiser sprechen.
Ete fuhr Xander nun durch die beschwichtigende Bewegung und fuhr ihn an. „Vor mir können Sie jeden x-beliebigen Undercoverpolizisten aufdecken, sofern es der Ergreifung von Don Göfla hilft.“ Seine lauten Rufe hatten Shinshrii erschreckt, Kelven hatte kurz laut gegrunzt und der kleine Daen begann zu heulen, daraufhin senkte Ete seine Tonlautstärke. „Wir sind vor wenigen Stunden der Mafia in eine Falle getreten, wir haben dabei einige Männer verloren, die Presse wird ihre helle Freude haben. Wenn wir im Sanatorium wieder in eine Falle treten, so gibt das ein Desaster, welches wahrscheinlich ein weiteres Mal die Auflösung meiner Abteilung zur Folge haben würde. Sagen Sie mir jetzt endlich, von wem Sie diese Information haben.“ Xander zögerte und wandte die Augen nervös von Ete ab. „Es… Ich habe sie von… nein, ich kann es nicht sagen. Er war mit ein paar Leuten von den Asuka Chan-Triaden da.“, stammelte er kleinlaut. Ete verdrehte die Augen. „Die Asuka Chan-Triaden? Nun, dann gibt es zwei Möglichkeiten, entweder wollen die uns jetzt in eine Falle locken oder sie wollen, dass wir für sie die Mafia beseitigen. Doch wenn sie mir nicht sagen, von wem exakt sie diese Information erhalten haben muss ich sie leider bitten, mit aufs Revier zu kommen und kann mit dem Sanatorium so lange nichts anfangen, bis es ausführlich überwacht und beobachtet wurde, also, sagen Sie mir bitte, wer dieser berüchtigte Informant war. Xander drehte sich zu seinem Sohn um und seufzte. Würde er denn nie Ruhe vor seiner dunklen Vergangenheit haben? „Kennen sie diesen Asiaten? Diesen DJ n?“, sagte er schließlich.

DJ n

YoshiGreen
22.02.2005, 18:32
Ein Mann - eine Episode: Repko!


Hastig stürmten Ineluki und Freezy die Treppen zur Polizeistation hinauf. Schwer atmend kamen sie oben an und krochen nun vielmehr durch die Türe auf die Sekretärin zu.
„Yoshi Green... wo?“, fragte Ineluki unter heftigem Schnauben. Die Sekretärin blickte ihn streng an, als würde sie glauben, Ineluki wolle sich einen Spaß mit ihr erlauben.
„Sie wünschen?“, fragte sie mit rauchiger Stimme. „Yoshi Green – ist er – hier?“, fragte Ineluki, noch immer schwer atmend. Die Sekretärin sah die beiden Brüder mit ein wenig Verachtung an. „Er ist hier.“, sagte sie emotionslos. „Wir müssen ihn dringend sprechen.“, sagte Freezy. „Der zuständige Kommissar Ete ist im Moment nicht anwesend, ohne ihn dürfen wir sie nicht zu Yoshi Green gehen lassen.“. Ineluki verdrehte die Augen und holte tief Luft. „Es ist... wir müssen ihn sehen, wir müsen sicher gehen, dass es ihm gut geht.“, murmelte er.
„Ich kann ihnen versichern, dass es ihm in unserer Verwahrung gut geht.“, sagte die Frau mit der selben genervten Emotionslosigkeit, die Ineluki fast wahnsinnig machte. „Wir wollen ihn doch nur kurz sehen.“, flehte Freezy, doch der Gesichtsausdruck der etwas älteren Sekretärin verhärtete sich nur noch. „Sie können gerne auf der Bank dort hinten auf Kommisar Ete warten.“, sagte sie und deutete auf zwei rustikale Holzbänke an der Wand. „Aber ich kann sie nicht zu ihm durchlassen.“
Ineluki wollte zuerst Widerstand leisten, doch Freezy schob ihn resignierend zurück und lief auf die Holzbänke zu, sein Bruder folgte ihm schließlich.



In einen schwarzen Rollkragenpullover gekleidet, den TQ sich in einer italienischen Boutique gekauft hatte, lief er auf den kleinen Mariannenbrunnen zu. Außer einem Betrunkenen, der am Wegrand kauerte war keine Menschenseele zu erblicken. Nur ein alter Militärtransporter war vor einem geschlossenen Buchladen zu sehen. Kurz bevor TQ ankam, sprang Batista aus dem Transporter. Er war in einen Tarnanzug gehüllt und hatte sich das Gesicht mit Asche verdunkelt. „Eines muss man euch Amerikanern lassen, ihr seid pünktlich. Komm rein.“, sagte er zum Gruße, bevor er die Plane beiseite schlug und in den Transporterraum sprang. TQ tat wie ihm geheißen und folgte. Im Innern des Raumes befanden sich neben Batista noch zwei weitere Personen. „Das da ist Gekiganger, zuständig für Sprengstoff.“, stellte Batista einen kleinen Mann mit roten Harren vor, der mit einem Schraubenzieher an einem Plastiksprengsatz herumschraubte und in seine Arbeit vertieft schien. „Das da ist Angelo di Vendetta. Eine wahre Tötungsmaschine.“, stellte er den anderen Mann vor, der groß und robust war und einen Kaugummi kaute. Dieser nickte TQ grüßend zu. „Unser Fahrer ist Spliffy, wirklich ein Meister.“ Batista schlug mit der Faust gegen die Wand zur Fahrerkanzel und rief „Avanti“, sofort setzte sich der Wagen in Bewegung.
„Also, es wird wie folgt ablaufen: Chester bekommt jeden Abend mit einem Transporter Lebensmittel in den Palazzo geliefert. Die Route des Transporters ist uns bekannt. Spliffy wird unseren Wagen auf einer Landstraße so parken, dass es kein Durchkommen gibt und wie ein Unfall aussieht. Sollte unser Zeitplan aufgehen haben wir dann zehn Minuten, bis der Lebensmittelversorger dort ankommt. Dann wird Geki unsere Freunde mit einer kleinen Sprengladung überraschen.“, erklärte Batista und machte eine kurze Pause. „Ihr plant, diese Leute verhungern zu lassen.“, fragte TQ ungläubig. „Hör es dir zu Ende an, du wirst überrascht sein, Amerikaner.“, setzte Batista fort. „Er wird einen Steinschlag verursachen, dass der Weg nach hinten ebenfalls zu ist. Dann werden wir die Fahrer mit unseren Waffen davon überzeugen, dass sie uns ihren Lastwagen überlassen. Vorsichtshalber werden wir sie fesseln und Spliffy wird sie ein wenig aufs Land hinausfahren, wo man sie vorerst nicht findet. Wenn er zurück ist, werden wir mit unserem neuen Vehikel einfach zu der Villa in die Garage fahren. Bis jemand zum Ausladen dort sein wird, haben wir das Gelände längst infiltriert, wenn wir Glück haben, haben wir die Geiseln bis dahin längst befreit.“
TQ lies den Plan auf sich wirken. „Der Plan ist recht nett.“, sagte er.
„Recht nett?“, fragte Batista. „Ich würde sagen er ist genial.“ Gekiganger lachte leise und legte seinen Sprengsatz beiseite.
„Es wird klappen.“, sagte Batista, bevor er sich zur Seite drehte und in einer Kiste herumwühlte. Mit zwei Pistolen in der Hand richtete er sich wieder auf. „Du weißt hoffentlich, wie man mit so was umgeht?“, fragte Batista spöttisch, als er TQ die beiden Waffen reichte. Dieser lud sie durch, und entsicherte sie mit einem Klicken.
„Natürlich.“, gab er entschlossen von sich.

Simon
23.02.2005, 15:06
Und es geht weiter mit dem monströsen Ende, geschrieben von Repko

Als Ete an den Stufen zum Polizeipräsidium ankam, kam eine Masse von Journalisten auf ihn zu gerannt. Ete parkte seinen Wagen, der sofort von den Menschen mit Mikrofonen, Kameras und Notizblöcken eingekreist wurde, sie schlugen ihm gegen die Windschutzscheibe und klopften gegen sein Fenster. Ete war kurz davor, einem Wutanfall zu erliegen.
Mit aller Kraft schlug er seine Türe auf und warf dabei zwei Kameramänner um die ihn den Rest der Menge fielen. Kaum war er aus seinem Auto ausgestiegen, wurde er von einem Blitzgewitter geblendet. „Ist die Explosion auf die Spam Mafia zurückzuführen?“ „Können sie Don Göfla überhaupt noch stoppen?“ „Ist das das Ende der ASP?“ waren die Fragen, die auf Ete einschlugen, während er sich den Weg durch die Journalisten bahnte. Er versuchte diese Fragen zu ignorieren. Die Treppe rannte er schließlich hinauf, die Presseleute ihm hinterher. Doch durch die Türe folgten sie ihm nicht, das hätte zu schlimme Konsequenzen nach sich gezogen. Er wollte in sein Büro als sich zwei Gestalten ihm in den Weg stellten, die er mit einer Handbewegung abwies. Er huschte schnell durch die Türe in seine Abteilung.
„Miss Celen?“, rief er und seine Sekretärin sah zu ihm auf. „Ich brauche Satellitenfotos vom alten Sanatorium, aktuelle, und ältere, aber in vernünftigen Intervallen. Und jemanden der sie sich ansieht.“ Celen hatte sich alles in Steno auf einen Zettel notiert. „Halt.“, rief sie, als Ete schnurstracks in seinem Büro verschwinden wollte. „Mister Hoffman ist hier und will sie sprechen.“, fügte sie hinzu. „Sehr gut. Sunny kann sich die Bilder auch gleich ansehen.“, sagte er, huschte durch die Türöffnung und knallte die Türe zu.

Der Wagen kam zum Stehen. „Gehen wir.“, sagte Magor und erhob sich von der Pritsche. TQ und die beiden Agenten folgten ihm aus dem Transporter. Es war noch etwas hell und TQ erschrak, als er Spliffy sah. „Der Kerl da ist doch höchstens fünfzehn.“, flüsterte er Magic Magor erschrocken zu. Wieder lachte Gekiganger. „Der Kerl ist dreiundzwanzig und hasst es, wenn man ihn für so jung hält, nur weil er klein und schmächtig ist. Außerdem ist er ein verdammt guter Fahrer.“ TQ drehte sich wieder herum und sah sich Spliffy genauer an. Er war etwa einen Kopf kleiner als TQ, hatte strohblondes Haar und war recht schmal, doch bei genauerem Hinsehen bemerkte TQ die markanten Züge des Mannes, die darauf hindeuteten, dass er wohl doch älter war als angenommen.
„Wir liegen sehr gut in der Zeit.“, sagte Magor mit Blick auf seine Armbanduhr. Spliffy wird jetzt ein Rad von dem Transporter wegmachen. Geki, mach alles für die Sprengung bereit, Angelo, TQ, wir werden uns im Wagen verstecken, wenn der Transporter kommt.“
Gekiganger lief den Hang auf der einen Seite der Straße hinauf. Sie befanden sich in einer Steppe. Zu ihrer Linken befand sich eine staubige Senke, die von einigen Büschen bewachsen war. Zur anderen Seite verlief ein Hang, an dem sich die Straße hinaufschlängelte.
Fünf Minuten später kam Gekiganger wieder herab. „Alles klar?“, fragte Magor und bekam als Antwort ein ruhiges Lachen. Angelo sah währenddessen mit seinem Fernglas die Straße herab.
Plötzlich war ein metallener Knall zu hören und TQ fuhr herum. Der Militärtransporter hatte sich zur Seite umgeknickt. Spliffy hatte eines der Räder in der Hand und legte es ein wenig vom Wagen entfernt auf die Straße. Es sah in der Tat wie ein Unfall aus.
„Er kommt.“, brummte di Vendetta und rannte auf den Wagen zu. Gekiganger saß bereits darin. TQ und Magor tauschten einen flüchtigen Blick aus, bevor auch sie auf das Trittbrett stiegen und die Plane schlossen.
Di Vendetta spähte mit dem Fernglas durch eine Öffnung, die er mit der Hand in die Plane hielt. „Zweihundert Meter.“, nuschelte er zwischen seinem Kauen. Es herrschte gespanntes Schweigen. „Hundertfünfzig“ TQ lehnte sich zu Magor vor. „Sind die Fahrer bewaffnet?“, flüsterte er. „Einhundert.“ „Ist anzunehmen.“, gab Magic Magor ebenfalls flüsternd zurück. „Fünfzig“ Gekiganger sah mit durchgedrehter Miene auf seinen Fernzünder und legte den Finger auf einen der Knöpfe. Di Vendetta fuhr herum, legte sein Fernglas zur Seite und nahm eine Schrotflinte in die Hand. „Okay, Geki, jetzt.“, sagte er. TQ und Magor stürzten nach vorne und flankierten Angelo, die Waffen gezogen. In diesem Moment tönte ein lauter Knall und das Geräusch berstenden Gesteins kam von draußen. Magor zählte von drei herab. „Zwei, eins, RAUS!“, rief er, und auf dieses Kommando sprangen sie durch die Plane und richteten ihre Waffen auf die Windschutzscheibe des LKWs. Hinter dem Wagen war die Straße durch Geröll versperrt. Resignierend warf der Mann eine Pistole zum Fenster hinaus und nahm die Hände hoch.

„Ete, das ist völlig ausgeschlossen.“, sagte Sunny und fuhr sich durch sein stoppeliges Haar. „Wir können ihre SWAT-Einheit nicht reaktivieren, nach dem was heute Morgen passiert ist. Es liegt uns noch nicht einmal ein abgeschlossener Bericht vor.“ Ete nickte zustimmend. „Sehr richtig, Mister Hoffman, aber warten wir doch erst einmal auf die ausgewerteten Fotos, sagen wir erst einmal ob wir auf Unterstützung der Regierung hoffen können.“, antwortete er. Sunny lehnte sich in seinem Stuhl auf der anderen Seite von Etes Schreibtisch zurück. „Nunja, wir haben Code Orange, sobald wir kräftige Hinweise auf Göflas Aufenthaltsort haben würde die Regierung sicher ein paar Leute schicken.“, sagte er. „Aber ob denen ein paar Satellitenfotos reichen… und wenn doch, dann wird es Tage dauern, bis der Antrag eingereicht wurde, dann wird das ganze erst bearbeitet, dann…“ „Die Fotos“, sagte Celen, als sie in der Türe stand und eine Mappe hielt. Sunny fuhr herum, Ete erhob sich von seinem Stuhl und ging auf sie zu. Er nahm ihr die Mappe ab. „Vielen Dank.“ Noch im Stehen schlug Ete die Mappe auf. Während er die Satellitenfotos eingehend betrachtete schlurfte er hinter seinen Schreibtisch zurück und ließ sich nieder. Schließlich warf er die Mappe so auf den Tisch, dass sich die Fotos wie ein Fächer entfalteten. „Sehen Sie das?“, fragte Ete und deutete auf eines der Fotos auf eine eingekreiste Stelle. „Das hier ist drei Jahre alt. Das Dach war kaputt.“ Er deutete auf ein weiteres an derselben Stelle. „Das hier ist fünf Stunden alt, das Dach ist wieder ganz. Diesen Fotos nach zu urteilen wurde es vor einem Jahr repariert.“ Sunny betrachtete die Fotos kritisch. „Nunja, vielleicht hat die Stadt es ja sanieren lassen.“, warf er ein. „Ein Gebäude, das seit fünf Jahren verlassen ist? Sanieren?“ Ete schwieg nach seiner Aussage ein wenig, bevor er einen Knopf seines Sprechempfängers drückte. „Miss Celen, überprüfen Sie, wann das Sanatorium das letzte Mal renoviert wurde.“ Er wühlte grob durch die Fotos. „Oder sehen sie hier. Da fährt eindeutig ein Auto aus der Tiefgarage. Eine schwarze Mercedeslimousine.“ Sunny drehte das Foto herum und starrte den kleinen schwarzen Balken auf dem Bild an, neben dem die Typbezeichnung des Wagens stand. „Das ist in der Tat merkwürdig.“, murmelte er und sah zu Ete auf. „Im Moment kann ich nicht viel tun. Ich werde die Bilder so schnell wie möglich dem Verteidigungsministerium zukommen lassen. Außerdem kann ich ein paar Leute dort rumspionieren lassen. Aber zu einem Zugriff kommt es erst, wenn ich mir absolut sicher sein kann, dass die Spam Mafia dort ihr Hauptquartier hat.“, sagte Sunny und erhob sich, woraufhin auch Ete aufstand, ihm die Hand hinhielt und „Vielen Dank“ sagte. Sunny nahm die Hand und schaute verlegen beiseite. „Es tut mir ja leid, aber ich kann mich wirklich nicht über meine Vorgaben hinwegsetzen.“ Ete schüttelte anerkennend die Hand des Polizeipräsidenten. „Ich weiß doch, dass Sie ihr Möglichstes tun. Wir wollen doch alle nur das Beste für diese Stadt.“

Es war wieder einer dieser Tage, an denen Grandy oft vor der Fensterfront in seinem Büro stand und seine Stadt betrachtete. In letzter Zeit tat er es immer öfter. Mit den Gedanken an Wörter wie ‚Korruption, Verbrechen, Übel’ blickte er auf die Wolkenkratzer, die befahrenen Straßen, die Häuserblocks und alles andere, das er von seinem Büro im obersten Stockwerk des Rathauses sah. Die Türe hinter ihm flog auf. „Ich will nicht gestört…“, er unterbrach, als er sich umsah. Zwei wirklich attraktive Asiatinnen – offensichtlich Zwillinge - mit einem Koffer in der Hand betraten sein Büro. „Aber ich bin gerne zu Ausnahmen bereit.“, sagte er und setzte ein Grinsen auf. „Guten Tag“, sagte die eine Frau. „Dürfen wir uns vorstellen, das ist Vidora.“ „Und das ist Felis.“ „Und ich bin Bürgermeister Grandy.“, sagte Grandy und zwinkerte ironisch. „Nehmen Sie doch bitte Platz und erläutern mir ihr Anliegen.“, sagte er und deutete auf die Polsterstühle, die vor seinem Schreibtisch standen. Die beiden Frauen verbeugten sich kurz, bevor sie Platz nahmen. Grandy setzte sich hinter seinen Schreibtisch und öffnete eine Zigarrenkiste, aus der er sich eine Zigarre nahm. „Bitte, bedienen sie sich.“, sagte er und drehte die Kiste herum. Felis winkte ab, doch Vidora griff in die Zigarrenkiste. Grandy hielt ihr ein loderndes Feuerzeug hin, an dem sie sich ihre Zigarre anzündete.
„Nun, was ist ihr Anliegen?“, fragte Grandy daraufhin. Die beiden Frauen kicherten kurz. „Nun,“, setzte Felis an. „Wir dachten, dass sie uns vielleicht in ihre Dienste stellen würden.“ „Dass ich sie in meine Dienste stellen würde, soso.“, antwortete Grandy und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarre. „Und welche Art von Dienst haben Sie sich vorgestellt?“
„Wir dachten an etwas wie… ihre Wirtschaftsberater.“, sagte Vidora.
„Ich habe einen Wirtschaftsberater. Ein ausgezeichneter Kerl, wieso sollte ich dann Sie beide einstellen?“ Die Schwestern sahen sich an und fingen an zu kichern, bevor Felis den Koffer nahm und ihn auf den Tisch warf. Mit einem teuflischen Grinsen öffnete sie ihn. Hervor kamen viele Geldbündel. „Das sind zwanzig Millionen Dollar.“, sagte Vidora dazu. „Das sollte doch beweisen, dass wir von finanziellen Belangen etwas verstehen.“ Grandy starrte auf das Geld, vielmehr nur in diese Richtung. Eigentlich starrte er ins Leere, schließlich schaute er zu den beiden Frauen auf. „Soll das eine Art Bestechungsversuch sein?“, fragte er.
Mit einem Mal verflog das Kichern. Die beiden Frauen erhoben sich und liefen an beiden Seiten um den Schreibtisch herum und blieben jeweils neben ihm stehen. Ängstlich sah Grandy von der einen zur anderen, bevor sie sich auf seine Schenkel setzten und ihm zärtlich die Leiste streichelten. „Nun… sie können das in der Tat als Bestechung ansehen.“, sagte Felis und küsste ihn leicht auf die Wange. „Sie sind unverheiratet haben wir gehört.“, sagte Vidora und strich ihm durch sein graumeliertes Haar. Grandy nahm zitternd einen weiteren Zug von seiner Zigarre. „Nun… reden wir… über ihre Qualifikation. Vielleicht will ich sie… doch einstellen.“, stammelte er.

Zwischen Kisten frischer Tomaten und großen Mengen an verschiedensten Nudeln saßen TQ, Magic Magor und Gekiganger. Angelo di Vendetta hatte in der hölzernen Hecktüre ein Fensterchen geöffnet, durch das er hindurchspähte. Spliffy fuhr im Moment offenbar auf einer steinigen Straße, ab und an fiel eine Tomate aus einer der Registerkisten und zerplatzte auf dem Boden. „Okay, wir sind gerade an der Tankstelle vorbei.“, verkündete die Vendetta. Magor sah gespannt auf seine Uhr. „Perfekt. Wir sind pünktlich.“, er hämmerte erneut mit der Faust gegen die Wand zur Fahrerkanzel. „Spliffy, wir haben den Rückstand eingeholt.“ In diesem Moment wurde das Gefährt ein wenig langsamer und die Fahrt somit ruhiger. „Ein ausgezeichneter Fahrer, wie ich es dir gesagt habe.“, fügte er triumphierend zu TQ gewandt hinzu. „Kefka findet doch an allen Orten die besten Leute.“, antwortete dieser und lächelte. „Nun ja, Spliffy fuhr Indycar, bis Kefka ihm wohl mehr zahlte als die Sponsoren. Ich war zuvor bei der spanischen Marine.“, erklärte Magor. Gekiganger schaute von seinen Sprengsätzen, die er gerade präparierte auf. „Sprengmeister in Steinbrüchen, oben in Schweden.“, murmelte er und TQ konnte nun eindeutig einen leicht lispelnden Dialekt erkennen. „Kampftaucher. Aus Genua.“, sagte Angelo die Vendetta, ohne sich umzudrehen. Gekiganger und Magic Magor starrten nun gespannt TQ an, bis dieser schließlich kleinlaut „Amerikanische Polizei, Sonderkommando“, sagte. Magor grinste ihn an. TQ wusste, dass amerikanische Polizisten weltweit gesehen nur ein sehr geringes Ansehen hatten, doch er hatte im Moment keine Lust auf Egospielchen mit Militärs und eindeutig gestörten Sprengstofffanatikern, darum wechselte er das Thema.
„Werden die sich nicht wundern, dass heute jemand anderes ihr Essen vorbeibringt?“, fragte er. Magor winkte nur kurz ab. „Chesters Männer haben doch gerade mal genug IQ, um sich die Schuhe zu binden, da werden die sich einen feuchten Furz wundern, wer ihnen da ihr Essen bringt, solange Spliffy den Pass hat, den wir dem eigentlichen Lieferer abgenommen haben.“
TQ nickte. Dieser Einsatz würde wohl doch nicht so kompliziert werden. „Mach dir keine Sorgen, Compadre.“, sagte Magor. TQ dachte beim Wort Compadre an seinen Freund Gala, um dessen Leben es diese Nacht womöglich auch ging. „Wir gehen rein, holen die Geiseln raus, hauen ab und sprengen das ganze Teil einfach in die Luft. Vollkommen unkompliziert eigentlich.“
„Wieso eigentlich?“, fragte TQ. Magor zuckte mit den Achseln. „Andererseits haben wir wohl mit um die zehn Mann zu rechnen, und wir müssen damit rechnen, dass die von unserem Vorhaben Wind bekommen und davon nicht gerade begeistert sein werden.“
Der Wagen stoppte abrupt, Angelo di Vendetta drehte sich um.
„Wir sind da.“

YoshiGreen
23.02.2005, 19:17
Der übliche Verdächtige: Repko

„Das gefällt mir gar nicht.“, murrte Genji, während DJ n ein Seil am Gitter oberhalb der Mauer zum Sanatorium befestigte. „Wir schleichen am helligten Tage da hinein, jeder wird uns sehen, das ist doch glatter Selbstmord.“ DJ n gebot ihn mit einer Geste zu schweigen. „Denkst du ich wüsste das nicht?“ Er zog an dem befestigten Strick um zu prüfen ob dieser auch richtig saß. „Wir müssen der ASP etwas in die Arme spielen. Xander hat die Information vermutlich schon weitergegeben. Wenn dem so ist, so liegen denen längst Indizienbeweise vor, dass hier etwas faul ist.“ Manga Protector rümpfte die Nase und spuckte auf den Boden.
„Dann wimmelt es hier ja längst von Polizeispitzeln.“, fluchte er. „Und eben darauf lege ich es an.“, antwortete DJ n. „Wenn die uns hier sehen, genügt das als Beweis und innerhalb kürzester Zeit wird hier die Hölle los sein. Bis dahin sind wir längst wieder weg.“ Er gab dem bulligen Chinesen etwas Zeit, sich den Plan bildlich vorzustellen, bevor er an dem Seil empor kletterte. „Und wassss wollen wir jetzzzt da drin?“, zischte Snake’s Bite.
Mit einem kräftigen Klimmzug zog sich DJ n auf die Mauer und drehte sich um. „Ich werde noch ein paar Ding erledigen. Ihr könnt mir folgen oder es bleiben lassen.“ Mit diesen Worten hüpfte er an der anderen Seite der Mauer herunter. Die Triaden starrten sich einen Moment lang an, bevor sie sich widerwillig an den Stricken heraufzogen.
Gespannt lauschten die Insassen des Transporters was nun geschah. „Wo sind Jack und Drake?“, fragte eine dumpfe Stimme. Batista grinste unsicher, di Vendetta biss sich auf die Faust, alle warteten Spliffys Reaktion ab. „Seit wann kümmert ihr euch um so ne Scheisse? Hier is’ mein Ausweis und jetzt lass mich durch, ich hab nich’ ewig Zeit.“, antwortete dieser schließlich und versuchte seine Stimme so derb wie möglich klingen zu lassen.

Wieder kehrte Ruhe ein und die Insassen sahen sich gegenseitig gespannt an, warteten was passieren würde. Wenn sie am Tor auffliegen würde, dann wäre es um TQs Familie geschehen.
„Lass mich mal deine Fracht sehen.“, sagte der Wächter. Batista riss seine Augen weit auf und fing an zu gestikulieren. Angelo die Vendetta lud sein Gewehr durch und kniete sich vor die Lade. Gekiganger huschte hinter eine Palette Tomaten, während TQ Blicke und Gesten mit Batista austauschte, der wohl noch nicht schlüssig war, was nun zu tun wäre. Da hörte man, wie die Türe der Fahrerkabine geöffnet und wieder zugeschlagen wurde.
„Seit wann kümmert ihr euch um so unwichtigen Scheiss?“, fragte Spliffy und schien um den Transporter herum zu laufen. „Lass mich durch, die Jungs haben bestimmt Hunger. Und wenn das Essen so spät fertig is’ kommen die doch zu nix.“, setzte er mit seinem dumpfen Bariton, der kaum zu seinem Körper passte fort.
Weiterhin Stille.
„Jaja, ist ja gut, sagte der Wächter schließlich.“, man hörte alle Insassen des Transporterraums laut Aufatmen. Sie hörten, das Spliffy wieder einstieg und den Motor startete. Sie fuhren langsam weiter.
„Das war wirklich knapp.“, sagte TQ und sah Batista anschuldigend an. Dieser zuckte mit den Achseln und setzte ein Lächeln auf. „Hey, uns soll doch nicht langweilig werden.“ Mit einem Mal wurde sein Gesicht ernst. „Gleich geht es los.“

Simon
28.02.2005, 15:50
Und wieder ein paar Episoden des Kult-Chronisten Repko

„Bitte folgen Sie mir.“, sagte Ete zu den Hackerbrüdern. Diese hatten in seinem Bürovorraum nach ihm gefragt und ihr Anliegen vorgetragen. Ete wusste, dass er eigentlich einen Tatsachenbericht zu verfassen hatte zu den Geschehnissen am Jazzkeller, doch vorerst wollte er abwarten, was die Untersuchungen am Sanatorium ergaben. Er fühlte sich mit Sunnys Hilfe gut unterstützt und wusste, dass er einer der ersten sein würde, die erfahren würden, wenn etwas auffälliges in dem alten Gebäude passierte.
Ete führte die beiden durch den Haupteingang zum Zellentrakt, in dem normalerweise nur Untersuchungshäftlinge saßen. „Wir haben ihn fürs erste in einer Ausnüchterungszelle untergebracht, er muss sich erstmal ausruhen.“, sagte er über die Schulter hinweg und deutete auf eine Türe am Ende des Raumes auf der rechten Seite. Dort angelangt, öffnete er die unverriegelte Türe. Ineluki und Freezy stürmten hinein. Auf der schäbigen Matratze lag Yoshi Green, der inzwischen geduscht und sich rasiert hatte. Er hatte offensichtlich bis eben geschlafen, seine Augen waren rot und er kniff die Lider zusammen. Mit der rechten Hand tastete er auf dem Nachttisch nach seiner Brille, die er sich ohne Worte aufzog. Dann erkannte er seine beiden Freunde. „Yoshi geht es dir gut. Wir haben uns solche Sorgen gemacht.“, sagte Ineluki und drückte Yoshi an sich.
„Es war furchtbar, aber zum Glück ist es vorbei.“, japste Yoshi und deutete Ineluki an, er solle seinen Griff ein wenig lockern. „Ich hatte gelegentlich tagelang nichts zu essen.“, sagte er und schaute dankbar in die Ecke, wo ein Tablett mit zwei leeren Tellern und eine leere Teekanne standen. „Du siehst total ausgemergelt aus.“, sagte Freezy. Erst jetzt hatte er bemerkt, dass sich Yoshis Wangenknochen hervortraten und sein Pullover im Moment an seinen Schultern herabhing und nichts da war, das ihn hätte füllen können.
„Diese dreckigen Hunde.“, knurrte Ineluki. „Wieso müssen die immer Unschuldige in ihre unnötigen Machtkämpfe mit einbeziehen?“ Freezy legte eine Hand auf Yoshis Schulter. „Komm, du kannst gerne zu uns mitkommen.“, sagte er tröstend, doch Ete mischte sich ein. „Das wird wohl nicht gehen, wir bräuchten von Mister Green noch eine Aussage, gegen später.“ Als Yoshi die mitleidigen Blicke der beiden Brüder sah, legte er ein Lächeln auf. „Ach, das wird schon in Ordnung gehen.“, sagte er. „Hier werde ich wenigstens zu keinen Hacks gezwungen.“
Die Aufmerksamkeit aller wurde durch das Staccato lauter Absätze auf dem Kachelboden im Gang auf die Türe gelenkt. Ete trat hinaus und sah nach, um wen es sich handelte. Es war Miss Celen, die den Gang im Eiltempo herunter gerannt kam. „Mister Ete? Ein Anruf für Sie vom Verteidigungsministerium, es scheint sehr wichtig zu sein, kommen Sie bitte schnell.“, sagte sie und gestikulierte dabei sehr wild. Sie hatte diesen Job schon seit fast 10 Jahren, doch bei wichtigen Anrufen neigte sie noch immer zu Dramatisierungen und Nervosität. Ete drehte sich zu den Hackern um. „Sie können gerne noch eine Weile hierbleiben, bitte schließen Sie die Türe beim Gehen.“, sagte er zu Ineluki und Freezy und huschte aus deren Sichtfeld davon den Gang herab.
„Worum geht es?“, fragte er Celen, während die beiden durch die Türe in die Eingangshalle liefen. „Die haben was von einem Hubschrauber geredet und dass Sie von ihnen eine genaue Aussage haben wollen.“ Ete überlegte kurz. Scheinbar hatte sich etwas getan. Er stürmte in seine Abteilung auf Celens Schreibtisch zu, wo ein Hörer mit der Muschel nach oben auf dem Tisch lag. Er nahm ihn in die Hand. „Hier Kommissar Ete, was gibt es?“, fragte er.
„Hier Derek Norton, vom Verteidigungsministerium.“, meldete sich eine helle Männerstimme. „Wir haben von Sunny Hoffman Satellitenfotos zur Untersuchung bekommen.“ „Das ist richtig.“, gab Ete zurück.
„Okay.“, fuhr Norton fort. „Es ist folgendes, Hoffman hat eben wieder angerufen. Scheinbar haben die Leute, die dort nähere Untersuchungen angestellt haben eindeutig ein Mitglied der Spam Mafia auf dem Gelände identifiziert.“ Ete fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Wie sollen wir vorgehen?“, sprudelte es aus ihm heraus. „Sie tun erst einmal gar nichts.“, sagt
Norton in einem belehrenden Ton, der Ete gar nicht gefiel. „Wir haben eine Kaserne vor Philadelphia verständigt, die machen sich schon mal marschbereit. Demnächst wird ein Hubschrauber über dem Sanatorium seine Runden machen und sagen, ob er etwas entdeckt. Tut er das, geben wir den Militärs grünes Licht.“
„Einen Hubschrauber?“, fragte Ete ungläubig „Wenn die Mafia den bemerkt werden sie weg sein, bevor ihr Militär ankommt.“ Derek Norton fuhr ihm brüsk ins Wort. „Das ist jetzt Sache des Verteidigungsministeriums. Sie können als ziviler Beobachter bei Don Göflas Festnahme dabei sein, aber Sie werden nichts tun, haben Sie verstanden?“
„Wieso vertrauen Sie uns diesen Fall nicht an, er ist seit fast drei Jahren unser Fall.“, antwortete Ete und versuchte dabei überzeugend zu klingen.
„Denken Sie nicht, wir wissen nicht, was ihre Einheit heute schon verbockt hat?“, sagte Norton mit erregter Stimme ins Telefon. „Sie werden schön auf ihren Bürostühlen sitzen bleiben und lassen uns das machen. Verstanden? Wir rufen Sie an, wenn es etwas Neues gibt.“ Daraufhin legte Derek Norton auf.
Ete verzog das Gesicht und reichte Celen den Hörer. Er sah sich im Raum um und erblickte Steal Gray, der gerade ein Register durchsuchte.
„Steal, komm mit.“, sagte er entschlossen. „Und nimm deine Dienstwaffe mit.“ Steal sah Ete fragend an. „Wohin soll ich mitkommen?“, fragte er.
„Wir fahren zum Sanatorium.“, rief ihm Ete zu.

„Psycho hat uns nichts neues gesagt.“, sagte Black und lachte dazu sarkastisch. „Hat nur gequiekt wie der olle Chaik, als wir den verprügelt haben.“ Nur Mr Z, dessen sarkastische Ader bei der Folter gewöhnlicherweise extrem befriedigt wurde, schaute grimmiger denn je. Als Black glaubte, Don Göfla schaue fragend in dessen Richtung fing er an zu erklären. „Irgendwie scheint es ihm ohne Repko keinen Spaß mehr zu machen, falls Ihr versteht, mein Don.“, erklärte er und ließ das sarkastische Grinsen auf seinen Lippen.
In diesem Moment flog mit einem lauten Krachen die schwere Holztüre auf. Black, Mr Z und Ruffy fuhren jäh herum, Mr Z griff gar nach seiner Pistole. Ach Black nahm schnell seine Kalaschnikow in Anschlag, als er erkannte, wer sie so störend besuchte.
In der Türe stand DJ n, hinter ihm Genji, Manga Protector und Snake’s Bite. Göfla erhob sich schnell. „Halt, niemand schießt.“, rief er bestimmend und hob die Hand. Er richtete seinen Kopf eine Weile in Richtung DJ ns. „Was willst du hier?“, fragte er. „Ich habe doch gesagt, ich will dich nie wieder sehen, Triade!“
DJ n trat einige Schritte vor, die anderen Triaden blieben in der Türe stehen. „Du verstehst falsch, Göfla, ich habe nie zu den Triaden gehört. Und ich bin gekommen, um dich zu warnen.“ Göfla schien langsam zu nicken, sein Nicken wurde heftiger, bis er anfing zu lachen. „Wovor willst du mich bitteschön warnen?“, fragte er. „Etwa davor, dass mir einige meiner Leute untreu werden könnten? Verschwinde aus meinem Blickfeld oder soll ich dich töten lassen?“ DJ n ließ sich von den Beleidigungen nicht abbringen. „Deine Tarnung ist aufgeflogen. Die Polizei weiß, wo die Mafia ihr Hauptquartier hat. Es ist nur eine Frage von Minuten, bis sie hier sind. Noch hast du Zeit zu flüchten.“, sagte er in einem Atemzug. Göfla richtete seinen Blick auf die anwesenden Mafiosi, welche zurückblickten. „Der blufft doch nur.“, sagte Black mit dreckiger Stimme und zielte mit seiner Waffe auf den Asiaten. In genau diesem Moment war das Geräusch eines Rotors zu hören, der die Luft zerschnitt. „Weg hier“, murmelte Genji seinen Kameraden zu, mit denen im Schlepptau er den Gang zurückrannte. Göfla drehte sich langsam um zu seinem Fenster. Er blickte eine Weile hinaus, er sah einen Militärhubschrauber, der auf sie zuflog. ‚Er ist nicht unseretwegen hier.’, dachte Göfla, ‚Nein, er fliegt über uns drüber.’ Sein Blick lag gebannt auf dem grünen Helikopter, der sich ihnen langsam näherte. Vor dem Sanatorium verlangsamte er seine Geschwindigkeit und fing an zu sinken. Göfla konnte eindeutig den Piloten durch das Glas sehen. Konnte der Pilot auch ihn sehen?
„Er blufft nicht.“, verkündete Göfla monoton. Er merkte, wie er den Boden unter den Füßen verlor. Wie hatte das passieren können? Sein Plan war perfekt gewesen. Doch er merkte nun, dass er einen Faktor unterschätzt hatte. Das Militär. Wenn die Polizei machtlos war, griff das Militär ein. Sie hatten es schon einmal geschafft, ein neues Versteck zu finden, damals, nachdem er aus dem Gefängnis befreit worden war. Doch nun, da dem Militär der Fall aufgetragen wurde, würde er sich nirgendwo in dieser Stadt verstecken können.
„Wieso hast du mich verraten? Du warst wie ein Sohn für mich?“, fragte Göfla und starrte noch immer den Piloten an, der den Helikopter nun seitlich entlang des Sanatoriums lenkte. „Es war wahnsinnig. Wir können doch nicht so viele unschuldige Menschen töten.“, antwortete DJ n. „Du kannst noch abhauen. Flüchte, lass diese Stadt hinter dir, noch werden Sie dich nicht schnappen können, aber du musst jetzt gehen.“
Es kam keine Antwort. Außer dem monotonen Takt der Rotorblätter war kein Geräusch zu hören. Es herrschte eisiges Schweigen. Plötzlich fing Göfla an, zu knurren, sein Knurren wurde lauter, er schrie, er brüllte, er fuhr mit wutverzerrter Miene herum und brüllte DJ n mit aller seiner Wut an. „Du dreckiger Verräter.“, brüllte er wie von Sinnen und zog seine Mauser.

„Gib Gas, Steal, da hinten ist er.“, sagte Ete aufegeregt und deutete auf einen Militärhubschrauber, der in nicht allzu weiter Ferne auf der Stelle zu fliegen schien. „Wir sind gleich da.“, sagte Steal, und drückte das Gaspedal ein weiteres Mal kräftig durch. „Du weißt aber schon, dass wir davor mächtigen Ärger bekommen werden.“, fügte er kurze Zeit später hinzu.
„Das ist mir egal.“, knurrte Ete. Er war noch immer wütend auf die Ignoranz des Verteidigungsministeriums. „Ich will Göfla fassen. Dafür würde ich meinen Job, sogar mein Leben opfern. Ich will Göfla fassen. Um jeden Preis.“ Steal war schockiert von der plötzlichen konsequenz seines Vorgesetzten. „Wir werden Göfla bekommen. Und du wirst deinen Job und dein Leben behalten.“, sagte er beschwichtigend. Sie fuhren nun einen steinigen Weg entlang, konnten in der Ferne das Sanatorium sehen, konnten den Hubschrauber sehen, der um es herumkreiste. Sie näherten sich ihm, dennoch schien das Sanatorium nicht näher zu kommen. Ete war kurz davor vor Anspannung zu zerreißen. Er wollte diese Chance nicht missen. Schließlich trat Steal kräftig auf das Bremspedal und schleuderte den Wagen so, dass er mit etwa einem Meter Abstand parallel zu einer Mauer stand. „Wir sind da!“, rief er und riss seine Türe auf.

„Wir sind da.“, gab Magor bekannt und erhob sich. Er scheuchte Angelo di Vendetta und Gekiganger vor sich hinaus aus dem Transporter und winkte TQ, ihm zu folgen. Als sie draußen in einer heruntergekommenen Garage standen kam ihnen Spliffy entgegen, der nun eine kugelsichere Weste trug und vor sich eine alte Winchester hielt. „Geht’s los?“, fragte er. „Es geht los!“, sagte Magic Magor entschlossen und trat an die Türe heran, die offensichtlich von der Garage in die Vorratskammer führte. Sie war nicht abgeschlossen.
Mit gezogenen Waffen stürmten sie in den Raum, in dem es nach Verwesung stank. In der Ecke stand ein morsches Regal, in dem einige sehr alt aussehende Weißblechdosen standen, in einer anderen Ecke hängte eine große Schinkenkeule, die längst verschimmelt war und über die Käfer und Spinnen krochen.
Niemand wollte länger als nötig in diesem Raum bleiben, doch Magor nutzte ihn, um die Formation zu besprechen.
„Ich gehe vor, di Vendetta, du bleibst unmittelbar hinter mir. Spliffy, TQ ihr übernehmt die Flanken. Geki, du versuchst, in Deckung zu bleiben.“, sagte er und durchquerte den Raum auf eine weiße Türe zuhaltend, bei der sich bereits der Lack löste. Er trat sie auf und stürmte hinein, sein Gefolge in der besprochenen Formation hinter ihm. Sofort sahen sie zwei Wachen, die in der Ecke gesessen und wohl auf die Lebensmittel zum Kochen gewartet haben. Sie schreckten auf und suchten ihre Gewehre, doch Magor war schneller und zielte auf die beiden. „Die eine Hand hoch, mit der anderen legt ihr eure Funkgeräte ab.“, rief er ihnen bestimmend zu. Die Vielzahl an Waffen, die die beiden nun auf sich gerichtet sahen, überzeugten sie und so nahm die eine Wache ihr Funkgerät vom Gürtel.
„In die Kühlkammer.“, brummte die Vendetta und winkte sie mit seiner Schrotflinte zu einer Metalltüre mit vielen Armaturen. Ohne Widerstand, dennoch mit verbitterten Mienen leisteten sie der Anweisung folge, öffneten die Türe und traten mit erhobenen Händen ein. Kaum waren sie verschwunden hechtete Angelo di Vendetta an die Türe, knallte sie brüsk zu und drehte an dem Rad, das den Riegel vorschob und die Temperaturisolierung sich schloss. Mit einem Handgriff schaltete er die Kühlung aus. „Unsere Freunde sollen sich doch nicht erkälten.“, sagte er und kehrte in die Formation zurück.
Gekiganger stand inzwischen kichernd vor dem Herd. „Hehe, Gas. Hehe.“, sagte er, als er einen Sprengsatz in den darunter befindlichen Backofen legte, bevor er zurück zur Gruppe rannte.
Zusammen öffneten sie die nächste Türe. Sie betraten den Speisesaal, der zum Glück leer war. Vorsichtig und mit den Waffen im Anschlag durchschlichen sie den Raum mit dem langen Tisch. Die Wand war geschmückt mit Wandteppichen und ein großer Lüster hing über der Tischmitte. Am Ende des Raumes angekommen, drückte Magor die Klinke nach unten. Die Türe war verschlossen. „Verdammt.“, fluchte er. „Jetzt werden wir wohl ein klein wenig auffallen.“
Er zog seine Pistole und ließ einen Schuss auf das Schloss ab. Die Türe schwank sofort auf. Draußen auf dem Gang war eine Wache aufgeschreckt und entsicherte ihr Gewehr. Umbarmherzig und ohne mit der Wimper zu zucken schoss Magic Magor erneut und traf die Wache in den Unterbauch. Sie sank zusammen.
Sie rannten nun hinaus in die Eingangshalle. TQ schritt auf die verletzte, am Boden liegende Wache zu und kniete zu ihr hin. Er drückte dem Mann die Backen zusammen.
„Wo haltet ihr sie fest?“, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen. Der Mann gab keine Antwort, TQ schlug den Hinterkopf des Mannes auf den Marmorboden, sodass diesem ein Schmerzensschrei entfuhr. „Wo sind die Geiseln?“, fragte TQ erneut.
„Heizungsraum.“, nuschelte der Wächter, und mit diesen Worten hauchte er sein Leben aus.
„Heizungsraum.“, wiederholte TQ zu seinen Mitstreitern gewandt. Magor sah sich um. „Der ist bestimmt im Keller, die Treppe runter.“, sagte er und deutete auf eine enge Wendeltreppe, die sich neben der breiten Treppe nach oben in den Boden schlängelte. „Komm Geki.“, rief er Gekiganger zu, bevor er auf die Wendeltreppe zurannte. Dieser warf einen weiteren Sprengsatz in eine große Bodenvase, die neben der Treppe stand, bevor auch er hinterher rannte.
„Heizungskeller klingt gut. Hehe. Heizöl.“, gab er unter Kichern von sich.

Ete rüttelte verzweifelt an dem massiven Metalltor, welches aber nicht nachgab. „Zur Seite.“, mahnte Steal Gray und stieß seinen Kollegen beiseite. Er feuerte zwei Schuss aus seiner Pistole auf das rostige Schloss ab und schlug anschließend kurz dagegen. Unter lautem Quietschen flog das Tor auf. Ete und er huschten durch den Spalt und rannten auf das Hauptgebäude zu. Der Hubschrauber war in diesem Moment wohl hinter dem Gebäude. „Wir müssen aufpassen, dass uns niemand sieht.“, sagte Ete keuchend, während er rannte. „Sei es Mafia oder Militär.“ An der alten Eichentür angelangt, stellte Ete erleichtert fest, dass diese noch halb offen stand. Er schob sie auf und hüpfte mit gezogener Waffe in den Gang. Es war niemand zu sehen.
Auf dem Boden des Ganges lagen einige bedruckte Blätter verstreut herum. Ete hob vorsichtig eines davon auf und betrachtete es kurz.
„Sieht aus wie die monatliche Schmiergeldrechnung.“, sagte er sarkastisch und schauten den Gang entlang. „Die hatten es wohl eilig beim Flüchten.“, sagte Steal und rannte den Blättern nach den Gang hinab. Ete folgte ihm. Der Gang erwies sich als sehr lang. Immer wieder war links oder rechts eine Türe, einige standen offen, einige waren geschlossen. Doch weit und breit war niemand zu sehen. Steal drehte im Lauf seinen Kopf zu Ete um. „Da vorne ist der Gang zu Ende.“, rief er. Ete schaute an seinem Kollegen vorbei und sah, dass die Blätter bis zum Ende des Ganges auf dem Boden verstreut herum lagen.
Sie standen nun in der Sackgasse, links von ihnen eine offene Türe. Sie pirschten an der Wand davor. „Drei…zwei….eins…“, zählte Steal herab. Bei „Null“ angekommen, sprangen sie zur Seite, drehten sich im Sprung um und richteten ihre Waffen in den Raum. Es handelte sich offensichtlich um ein Büro. Ein massiver Schreibtisch stand in der Mitte des Raumes, dahinter ein Polstersessel. An der Wand standen hohe Holzregale, die komplett leer waren, dennoch lagen auf dem Boden verstreut weitere Papierblätter herum… und inmitten der Blätter ein Mann. Ete rannte in den Raum, während Steal in der Türe stehen blieb.
Er kniete hin und untersuchte den Mann. Es war DJ n, sein graues Seidenshirt war von Blut durchtränkt und weiß einige Einschusslöcher auf. „Sie... kommen zu… spät.“, hauchte er, als er Ete durch seine fast geschlossenen Augen erkannte.
„Wo ist Göfla?“, fragte Ete. DJ n drehte den Kopf herum. „Weg… wie der… Rest von denen.“ Ete ließ nicht locker. „Wohin werden sie gehen?“, fragte er ungeduldig.
„Das weiß ich… nicht.“, antwortete DJ n leise. „Jedenfalls… werden die nicht… mehr in diese Stadt zurück…“ er fing an, heftig zu husten, und mit jedem Mal da er hustete rann ihm ein Schwall Blut aus dem Mundwinkel. „Würdigen Sie… den Sieg des Krieges… wo sie doch die… Schlachten…. Allesamt verloren haben…“, hauchte er, nachdem er sein Husten wieder unter Kontrolle hatte.
Ete fing an zu Zittern. Sie waren zu spät gekommen. „Solange Göfla nicht dingfest ist haben wir gar nichts gewonnen.“, sagte er. DJ n versuchte, eine Geste zu machen, doch er hatte keine Kraft mehr in den Armen. „Sie brauchen… sich keine Sorgen mehr… zu machen… und ich habe bald… meine Schuld mit der… Menschheit beglichen.“, sagte er.
Ete erhob sich langsam, er merkte, dass es keinen Sinn hatte. DJ n fing wieder an zu husten und wieder kroch ihm ein Fluss dunklen Blutes aus dem Mund heraus. Er drückte die Augen zusammen und verkrampfte sich. Als er sich Sekunden später aus der Verkrampfung löste, fiel sein Kopf sterbend zur Seite.
„Unglaublich.“, murmelte Ete nach kurzer Zeit. „Er war so loyal, dass er seinen Mörder nicht an uns verraten wollte.“ Steal nickte bestätigend.
„Es ist wirklich unglaublich.“ Er stand eine Weile da, betrachtete DJ ns Leichnam, und schaute schließlich zu Steal auf.
„Wir können nichts mehr tun. Wir haben sie verpasst.“, sagte Steal, als er in Etes Gesicht die Reflexion eines Selbstvorwurfes sah. „Es ist nicht deine Schuld. Wir konnten nichts machen. Warten wir, bis die Leute vom Militär da sind.“, fügte er hinzu und wartete darauf, dass Ete zu ihm aus dem Büro trat.
Nebeneinander schlurften sie den Gang herunter, trotz allem aufmerksam, um einer möglichen List des Asiaten zu entgehen. „Weißt du Steal, vielleicht haben wir es doch geschafft.“, sagte Ete. „Die Mafia ist weg… sie wissen, dass sie hier so schnell nicht mehr Fuß fassen können.“
Er fing an leise zu lachen. „Und das alles nur wegen einem Hubschrauber, der um dieses Gebäude gekreist ist. Kaum zu fassen.“
„Ja...“, sagte Steal kurz darauf. „Ja… erstaunlich.“

DJ n

YoshiGreen
28.02.2005, 17:14
Ich hoffe ihr habt noch Leselust! Hier kommt Repko:

Im Vergleich zum Glanze der prächtigen Eingangshalle war der Keller des Palazzos auffallend schäbig. Die Betonwände waren eng, die Decke niedrig und überall verliefen Metallrohre auf dem Fußboden. Zudem war es stockdunkel und hätte Angelo di Vendetta keine Taschenlampe dabei gehabt, sie hätten die Hand vor Augen nicht gesehen. Langsam schlichen sie den Rohren nach den Gang hinunter. Bis jetzt waren sie nur an einer Türe vorbeigekommen, die zu einem Waschraum geführt hatte.
Die Rohre mussten zwangsläufig zur Zentralheizung führen. An einer Stelle kam ein Bündel Kabel und Rohre aus dem Boden und blockierte den halben Gang. Fast wären sie nicht durchgekommen. Gekiganger gab erneut ein irres Lachen von sich, als er die Rohre betrachtete. „Das ist die Gasleitung. Vermutlich für den Herd. Hehe.“, sagte er und befestigte prompt einen Sprengsatz an der Wand daneben.
„Wie viele von den Dingern hast du eigentlich dabei?“, fragte Spliffy verwundert. Gekiganger lachte nur. „Genug um jemanden wie dich dreimal über den Atlantik fliegen zu lassen. Hehe.“, war seine sarkastische Antwort.
„Spliffy, geh nach hinten und pass auf, dass wir nicht überrascht werden.“, befahl Batista. Spliffy nickte und lief rückwärts seinen Kumpanen hinterher, obgleich er kaum etwas in der Dunkelheit ausmachen konnte.
TQ konnte außer dem Hinterkopf Angelos ebenfalls nichts erkennen. Plötzlich lief er in dessen Rücken, da er stehen geblieben war. „In diese Türe.“, sagte Batista und zeigte auf die Kante zwischen Boden und rechter Wand. Die Rohre glitten hier durch den Absatz einer Türe. Batista legte seine Hand vorsichtig auf die Klinke, doch di Vendetta wies ihn mit einem kurzen „Halt.“ Zum Stillhalten an. Als sich Batista verwundert zu ihm umsah deutete er an die Decke. Ein Draht war locker an ein an der Tür angebrachtes Metallplättchen festgelötet. Würde die Tür geöffnet werden, so wäre der Lötzinn gerissen, und hätte vermutlich endgültig den Alarm ausgelöst.
Angelo reichte Batista sein treues Tauchermesser, das er am Gürtel zu tragen pflegte. Dieser nahm es anerkennend und brach das Plättchen von der Türe ab. Er holte einmal tief Luft, bevor er die Klinke durchdrückte und sich gegen eine verriegelte Türe stemmte. TQ seufzte.
Er drängelte sich an Angelo vorbei, entriss Batista brüsk das Messer und fuhr damit zwischen Tür und Angel. Das alte Schloss gab sofort nach, die Türe war offen. Batista schob sie auf und huschte schnell hindurch. Sie fanden sich in einem verhältnismäßig großen Raum wieder.
An einer Wand hörte man das Geräusch eines starken Durchzuges, dort wo der Kessel stand. An der anderen Seite standen um die zehn große Heizöltanks. Wie ein verspieltes Kind rannte Gekiganger zu den Tanks hinüber. Über beide Ohren grinsend befestigte er an jeder Seite jeweils einen Sprengsatz. „Jungs, das gibt ein Feuerwerk.“, verkündete er fröhlich.
TQ sah sich im ganzen Raum um. Keine Türe führte in einen anderen Raum, nichts weiß auf ein Versteck hin. „Das hier ist doch der Heizungskeller.“, sagte er und lief im Raum herum.
Plötzlich prallte er mit dem Fuß an etwas Hartes, verlor das Gleichgewicht und fiel bäuchlings hin. Er drehte sich schnell um, Gekigangers Lachen ignorierend und schaute, über was er da gestolpert war. Er sah einen dicken, in den Boden eingelassenen Eisengriff. Er war offenbar der Hebel für eine Falltüre. TQ untersuchte die in den Boden eingelassene Holzplatte.
„Jungs, hier her.“, rief er und wartete, bis Angelo mit der Taschenlampe bei ihm war.
Er umfasste den Griff und hob die Platte mit einem kräftigen Zug aus ihrer Fassung. Sofort kam ihm ein Schwall Staub entgegen und TQ musste husten. Mit einem Mal wurde er von einer Lampe geblendet, das Licht kam von unten.
„Deckung.“, schrie TQ und rollte sich zurück, doch zu spät. Ein Schuss löste sich. TQ spürte einen Stechenden Schmerz am Unterarm, als er rücklings am Boden lag. Er hörte, wie sich weitere Schüsse lösten, sehr laute Schüsse, offensichtlich aus einem lauten Gewehr. Er sah Spliffy, der unbarmherzig über dem Loch im Boden stand und mit der Winchester nach unten schoss. TQ hob seinen linken Unterarm und betrachtete ihn. Sein Ärmel war bereits blutgetränkt, doch es war nur ein Streifschuss. „TQ, geht es dir gut?“, fragte Batista und half TQ dabei, sich aufzurichten. „Streifschuss, geht schon.“, stöhnte dieser und stand mit schmerzverzerrtem Blick wieder auf. „Spliffy hat die Bastarde da unten erledigt.“, fügte Batista hinzu. TQ starrte in das Loch, di Vendetta hielt noch immer den Kegel seiner Taschenlampe hinab. Er erkannte eine Holztreppe die steil hinunterführte. „Geh voraus.“, bat er di Vendetta, der der Bitte Folge leistete und die Stufen mit gezückter Schrotflinte in der Hüfte herabstieg.
TQ folgte ihm schweigend. Als er sich im Raum umsah fiel ihm ein Stein vom Herzen. Er erblickte seine Frau. Sie war schmutzig und ausgemergelt, doch sie lebte. TQ rannte auf sie zu. „Issy, oh mein Gott, dir geht es gut.“, rief er und umarmte seine Frau. Diese erkannte ihn erst an der Stimme und schien ihr Glück nicht fassen zu können. „Wo sind die Kinder?“, fragte TQ seine sprachlose Frau. Diese rang um Worte. „Hier sind wir.“, hörte TQ eine junge Knabenstimme hinter sich. Er fuhr herum und erkannte seinen jüngsten Sohn Chuck, daneben sein älterer Sohn Favian. Beide trugen schmutzverkrustete Kleidung und ihre Gesichter waren Zeugnis der qualvollen letzten Wochen in diesem stinkenden, staubigen Kellerloch.
Sprachlos lag sich mit einem Mal die ganze Familie in den Armen.
„Compadre Batista.“, tönte plötzlich eine laue Stimme aus dem Dunklen. Gala kam auf Batista zugerannt. „Ich wusste, du würdest mich retten.“, sagte der nicht mehr ganz so pummelige Spanier. Batista umarmte ihn formell. „Ehrensache, Compadre, Ehrensache.“, sagte er.
„Ich will euch ja nicht stören, aber wir sollten hier schnell verschwinden, wir haben bestimmt schon das halbe Personal geweckt.“, gab Spliffy plötzlich zu bedenken und stellte sich auf die erste Stufe der Treppe.
„Du hast Recht.“, sagte TQ. „Schnell weg hier.“

Simon
04.03.2005, 15:54
Es ist beinahe vorbei und hier kommen wieder 2 Episoden von Repko
Viel Spass

Die Sonne stand am Horizont. Sie schien in dem See unterzugehen, an dem sie eben vorbeifuhren. Göfla starrte mit gleichgültiger Miene aus dem Fenster. In der Limousine redete niemand ein Wort und das schon seitdem sie im Sanatorium losgefahren waren, was bereits drei Stunden zurücklag. „Was passiert jetzt?“, fragte schließlich Shiekah, der am Steuer saß. Göfla gab zuerst keine Antwort.
„Wir müssen uns etwa zwei Tage lang verstecken.“, sagte er nach einer Weile. „Dann planen wir unsere Flucht.“, er machte eine kurze Pause. „Wir werden uns trennen müssen, vorerst. Bis man uns so langsam vergisst.“, sagte er weiter, seine Stimme ohne jede Emotion, sein Blick starr auf die untergehende Sonne gerichtet.
„Ich werde Kontakt zu euch halten. Eines Tages werden wir uns für diesen Tag rächen.“ Mr Z beobachtete mit leichter Besorgnis seinen Paten. Göfla fing an zu zittern.
„Ich werde nicht ruhen, bis ich Rache genommen habe.“, knurrte er schließlich mit aller Wut, die sich in ihm aufgestaut hatte. „Talster City war mein. Meins!“ Er holte tief Luft. „Sie hatten nicht das Recht, mir meine Stadt zu nehmen. Nein! Ich werde keine Ruhe geben. Ich schöre Rache. Jawohl, Rache.“, schrie er durch das Auto.
„Nichts wird mich aufhalten.“

Sie waren oben in der Eingangshalle angelangt. Magor hatte Gala und Gekiganger, der seine Sprengsätze allesamt verteilt hatte jeweils eine Waffe gegeben, sie kesselten nun zu siebt TQs Familie ein. Der Leichnam der Wache war verschwunden. „Fuck.“, fluchte Magor, „Die wissen, dass wir hier sind.“ In diesem Moment flog eine Türe im oberen Stockwerk auf. Magor drehte sich um. „Oh oh, wir bekommen Besuch.“, sagte er.
„Haut ab.“, rief TQ. „Bringt meine Familie raus hier, ich halte die Wache auf.“ Magor nickte. „Okay, wir warten am Wagen auf dich.“, sagte er, doch TQ winkte ab. „Haut hier ab, bringt meine Familie in Sicherheit und dann sprengt den ganzen Laden.“ Magor versuchte zu widersprechen. „Haut jetzt ab.“, fuhr TQ ihn brüsk an und er lief in Richtung Speisesaal. TQ huschte hinter eine Topfpflanze. Er hörte, wie laute Schritte die Treppe hinuntertraten.
Als er sich umdrehte, standen zwei Wachen am Fuße der Treppe.

Schnell eilten sie an dem langen Tisch vorbei. Sie hörten vier Schüsse hinter sich. Issy blieb schockiert stehen, doch Spliffy schuckte sie voran. Sie durchquerten Küche, Speiseraum und fanden sich in der Garage wieder, wo der Transporter noch unverändert stand.
Spliffy huschte in die Fahrerkabine, während der Rest von ihnen hinten in den Ladebereich einstieg. Spliffy legte den Rückwärtsgang ein und verließ die Garage. „Du musst jetzt sprengen.“, befahl Magor. „Wir müssen die Wachen vom Tor wegbekommen.“
„Nein. Mein Mann ist noch da drin.“, protestierte Issy und verwirrte Gekiganger, der den Finger schon auf dem Knopf hatte. „Er wird da schon rauskommen. Spreng den scheiss Laden!“ Gekiganger zögerte kurz.

Mit lautem Getose eröffnete sich ein Flammenmeer. Der gesamte Westflügel des Palazzo brach in sich zusammen, mit einem Mal fuhr eine Feuersäule gen Himmel und riss den Rest des Gebäudes in Staub. Die Wächter rannten verdutzt auf die Flammen zu und wussten nicht, wie ihnen geschah, geschweige denn, was sie tun sollten. Ihre Blicke ruhten auf den scharf züngelnden Flammen, dem lauten Nachhallen der Explosion und den nacheinander einstürzenden Marmorsäulen. So merkten sie nicht, wie ein Lieferwagen durch das offene Tor fuhr und in der tiefe der Nacht verschwand. Die Wächter richteten ihre Blicke mit einem Mal aufeinander. „Hier wird jeden Moment die Polizei kommen.“, sagte der eine. Der andere nickte ihm still zu. Sie verharrten einige Sekunden so, bis sie sich umdrehten und so schnell es ihnen möglich war hinfort rannten.
Und so merkten sie auch nicht, dass jemand hinter einer zertrümmerten Mauer hervortrat. TQ hob sich seinen Arm und starrte auf das Tor. Hier war eben der Lieferwagen mit seiner Familie durchgefahren. „Es tut mir leid.“, sagte er und eine Träne lief ihm die Wange herab. „Aber ich kann nicht mit euch gehen.“ Er hatte Kefka einen Schwur abgegeben.
Außerdem war er sich sicher, dass er seiner Familie nicht die Sicherheit geben konnte, die sie verdiente. Er hatte sie in Gefahr gebracht und schämte sich dafür. Nun stand er da, vor einem brennenden Palazzo. Seine Familie war gerettet. Die Last und Sorgen der letzten Tage fielen von seinen Schultern, er brach weinend zusammen.
„Ich hoffe…“, schluchzte er. „Ich hoffe, so werdet ihr es besser verstehen.“ Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen und weinte. Weinte einsam in die Nacht hinein.

Das junge Gesicht eines Mannes mit einem Mikrofon in der Hand flimmerte über den Fernseher. „Wir sind live vor Ort. Hier im Sanatorium von Talster City war nun nachweislich lange Zeit das Hauptquartier der Spam Mafia gewesen. Durch den mutigen Einsatz des Militärs konnte die verbrecherische Organisation um das kriminelle Superhirn Göfla endlich aus der Stadt gejagt werden. Nach ihnen wird nun Bundesweit gefahndet.
Im Gebäude wurden zwei Leichen gefunden.“ Man sah, wie zwei mit weißen Tüchern bedeckte Körper in einen Krankenwagen eingeladen wurden. „Bei der einen handelt es sich um DJ n, langjähriger Berater Don Göflas, der offensichtlich von selbigem erschossen wurde. Bei der anderen Person handelt es sich um Psycho Lyserg, der scheinbar die letzten zwei Jahre Undercover bei der Spam Mafia eingeschleust ermittelt hat und scheinbar zu Tode gefoltert wurde.“ Man sah wieder den Mann, der vor dem Sanatorium stand, an dem reges Treiben herrschte. „Ist dies das Ende einer Ära? Bedeutet es einen Neuanfang? Oder ist die Gefahr noch lange nicht vorbei? Hauptkommissar Ete, Leiter der Abteilung Anti Spam äußerte sich mit den Worten: ‚Es ist ein erster Erfolg, doch bis wir die langen Schatten der Vergangenheit eingeholt haben, bedarf es Zeit und die Mithilfe unserer Bürger.’
Ich bin Sturmfels Pro, Ring 8 News, Live in Talster City.“
„Das hast du gut gemacht Ete.“, flüsterte Daen mit einem stolzen Lächeln im Gesicht.
„Hä?“, grunzte der dicke Trucker, der neben ihm an der Bar saß, doch er wandte sich wieder ab, als Daen abwinkte. ‚Ich habe dir immer gesagt, dass du’s eines Tages schaffen wirst.’, dachte er und verspürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch.
Er würde dieser Stadt den Rücken kehren, doch auch ihn nahm es wirklich mit, dass Göfla tatsächlich vertrieben worden war. Er legte einen Fünf-Dollar-Schein auf die Theke und erhob sich von seinem Platz. „Wo geht’s ’n hin?“, fragte der Trucker neugierig.
„Weg. Weit weg.“, verkündete Daen mit gespielter Euphorie. Er war per Anhalter unterwegs nach Baltimore, wollte sich dort in der Nervenklinik wieder seine Identität verschaffen lassen und dann irgendwohin gehen, wo er vergessen konnte, was war. Wo er einen Neuanfang wagen konnte, wo es keine Göflas, keine Xanders und niemanden gab, der ihm das Leben zunichte machen konnte.
Wohin ihn diese Reise führen würde, das wusste er nicht. Doch würde er sich überraschen lassen.

DJ n

Dennis
04.03.2005, 17:15
DJ n hat mich mit einer Schusswaffe bedroht und mich gezwungen, das hier zu posten, die definitiv letzten Episoden aus der "Spam Mafia"-Saga...
Und los gehts. Viel Spaß, und wers tatsächlich doch noch gelesen hat... etwas Feedback wäre schon schön. ^^

Repko:

Ein Jahr später,
tosender Applaus rauschte durch den vollen Kinosaal in dem eine Filmpremiere stattfand. Die adrett gekleideten Zuschauer erhoben sich wild klatschend, ihre Gesichter sichtlich berührt. Der ein oder andere wischte sich gar eine Träne aus dem Auge. Ineluki und Freezy sahen sich an, und strahlten, als hätten sie einen Wettbewerb, wessen Mund breiter werden konnte. Sie standen von ihren Plätzen an der Bühne auf und betraten diese, während auf der Leinwand der Abspann zum Film „Schatten über Talster City“ lief. Sie standen eine Weile auf der Bühne, beide in hellblaue Anzüge gehüllt und genossen den Applaus, der mit ihrem Betreten des Rampenlichts zu einem wahren Beben geworden war. „Hättest du das gedacht?“, fragte Freezy leise. „Hättest du gedacht, dass uns die Mafia eines Tages aus unserem tristen Leben helfen würde?“ Als Ineluki nicht antwortete sah Freezy seinen Bruder an und bemerkte, dass diesem eine Träne der Rührung an der Wange herunterlief. „Wir müssen uns nie wieder Sorgen machen.“, sagte er mit zitternder Stimme. „Es ist endlich vorbei. Wir können endlich unsere Ruhe haben.“
Nun bemerkte Freezy auch Yoshi Green, der in einem schwarzen Frack in der ersten Reihe saß und winkte ihn zu sich. Nachdem sich Yoshi einige Male durch eine Geste versicherte, dass auch wirklich er gemeint war, trat er zu den beiden Brüdern auf die Bühne. „Du hast dazu auch einen großen Teil beigetragen, Yoshi.“, sagte Freezy und umarmte den sprachlosen Yoshi Green. Nachdem sich der Applaus wieder etwas gelegt hatte, traten sie zu dritt an das aufgestellte Rednerpult. Freezy näherte sich dem Mikrofon.
„Vielen Dank, meine Damen und Herren. Wir wollen noch ein paar besondere Grüße aussprechen.“, sagte er und deutete auf Yoshi Green. „Zum einen wollen wir Yoshi Green danken. Auch er war zur Blütezeit Don Göflas ein Opfer der steten Bandenkriege gewesen. Wir wollen ihm danken, dafür dass er den Mut und die Kraft hatte, über seine tragischen Erlebnisse so offen mit uns zu sprechen.“ Der Applaus flammte erneut auf. Yoshi Green war so überwältigt, dass ihm einfach nur der Unterkiefer herabklappte und er aus Reflex der Menge zuwinkte. „Des weiteren gilt unser Dank Kriminalhauptkommissar Ete und der Anti Spam-Einheit von Talster City, die heute Abend ebenfalls unter uns sind.“ Der Applaus ging auch wieder los und nach einer Geste Inelukis in Richtung Etes standen er, Steal Gray, Ninty und Schattenläufer auf und nickten der Menge anerkennend zu. Als der Applaus wieder etwas verebbte wurde Freezys Gesicht sehr ernst.
„Manche Leute glaubten, wir wollen mit diesem Film den Helden, Verbrechern und Zeugen des Schreckens, der noch vor einem Jahr überall in dieser Straße präsent war, ein Denkmal setzen. In der Tat: Ohne den unermüdlichen Einsatz der Anti Spam Polizei könnten wir wohl nicht hier in aller Ruhe sitzen und uns einen Film anschauen. Diesen Helden wollen wir ein würdiges Denkmal setzen.“ Verhaltener Applaus rauschte durch die Halle und Freezy wartete ein weiteres Mal, bis es wieder ruhig war. „Doch auf der anderen Seite sind wir alle darum bemüht, dass diese Ereignisse einmalig waren. Deshalb soll dieser Film auch eine Warnung, eine Lehre, eine Hilfe für eine bessere Zukunft für diese Stadt sein.“
Erneut schlug eine Welle des Applauses los und noch während diesem Applaus drehte Ineluki das Mikrofon in seine Richtung. „Doch nun würden wir uns freuen, sie auf unserer Aftershowparty im Vorraum zu einem Glas Sekt einladen zu dürfen um den Abend noch etwas ausklingen zu lassen.“
Und nur wenige leisteten dieser Einladung Widerstand. Für die Canwallace-Brüder symbolisierte dieser fröhliche Abend den endlich eingekehrten Frieden in der Stadt, die sie so vieles gekostet hatte.

Auf einem Hügel, südlich von Belo Horizonte, Brasilien, erstreckte sich ein langer Friedhof. Es regnete wie aus Eimern, was für einen Sommer in den Tropen nicht unüblich war. Auf dem Friedhof stand einsam eine Gestalt wartend vor einem offenen Grab, gehüllt in einen schwarzen Ledermantel. Der Regen tropfte ihm in den Kragen und lief ihm in kalten Strömen den Rücken hinunter. Es war Dragon Thorm, der missmutig durch die Gegend schaute, während der strömende Regen seine feuerroten Haare durchnässte.
Nach kurzer Zeit konnte er im Vorhang der strömenden Regenfälle den schemenhaften Umriss einer großen, hageren Gestalt erkennen, die sich ihm näherte. Erst als die Gestalt ebenfalls am Grab ankam, erkannte Dragon Thorm Mr Z. Seine Haare waren inzwischen gewachsen und hingen ihm in nassen Strähnen um sein hartes, regungsloses Gesicht. Ohne eine Geste stellte sich Mr Z etwa drei Meter von Dragon Thorm entfernt auf und starrte ins Leere.
Es war nun fast vier Jahre her, seit die Mafia aus Talster City vertrieben wurde. Der Tarnung halber hatten sie sich bei der Flucht nach Südamerika getrennt und hatten somit schon lange nichts mehr voneinander gehört.
Aus verschiedenen Richtungen kamen nun Shiekah und Scavenger angelaufen. Während Shiekah sich kaum verändert hatte, noch immer mit einem Schal sein Gesicht bedeckt hielt, so war Scavenger merklich alt geworden. An den Schläfen war sein Haar grau, seine alte Haut spannte sich über seine derben Wangenknochen und er trug eine Brille, fast hätte Dragon Thorm ihn nicht erkannt. Auch Scavenger und Shiekah grüßten weder einander, noch einen anderen der Anwesenden und stellten sich um das Grab auf.
Innerhalb der nächsten zehn Minuten traten auch Dark Soldier in einem dicken Tweedanzug, Black in einem dunklen Regencape und Ruffy mit einer braunen Lederjacke. Außer Dark Soldier, dessen grüßender Wink ignoriert wurde, sprach niemand ein Wort mit dem anderen. Alle starrten sie nur auf das offene Grab und warteten.
‚Ich hatte mich eigentlich gefreut, die alten Gesichter mal wieder zu sehen.’, dachte Dragon Thorm, doch ihm fiel auf, dass er seinen alten Kameraden nichts mehr zu sagen hatte. Zusammen hatten sie eine Großstadt in Atem gehalten, hätten es fast geschafft, die Stadt in ihren Besitz zu bekommen und nun standen sie da und wussten nicht, worüber sie sprechen sollten.
Das laute Brummen eines Motors durchbrach das betretene Schweigen, ein Leichenwagen fuhr den provisorisch gepflasterten Weg entlang auf das Grab zu. Inzwischen hatte sich das Wetter noch verschlimmert und von fern dröhnte das dumpfe Grollen eines Gewitters. Dragon Thorm zog sich seinen Kragen höher ins Gesicht und zog den Hals ein in der Hoffnung, der Regen würde ihn so nicht komplett durchnässen.
Der Leichenwagen fuhr langsam vor. Aus dem hinteren Teil stiegen zuerst zwei Ministranten, die Regenschirme hielten, um den Pfarrer, der danach ausstieg vor dem Regen zu schützen. Darauf folgten zwei Männer, die einen Sarg aus braunem Mahagoni trugen. Sie stellten den Sarg auf dem aufgebauten Gerüst über dem Aushub auf, der Pfarrer setzte zur Predigt an.
Zum Glück konnten alle Anwesenden genügend Portugiesisch, um zu verstehen, was der alte Mann in der weißen Robe sagte. „Serge Roberto Vales, Freund, Kollege und Weggefährte unserer, ist zu seinem Schöpfer zurückgekehrt. Er verschied nach einem erfüllten Leben und wird uns auf ewig als Mensch in Erinnerung bleiben, dem an seinen Mitmenschen lag, der sich aufopferte Gutes zu tun, und unermüdlich seinen Mitmenschen half, wo er nur konnte.“
Dragon Thorm konnte ein lautloses Lachen nicht unterdrücken. ‚Ja, erinnern werden wir uns ewig an ihn. Aber hat er wirklich so viel Gutes getan?’, dachte er und tat die Rede des Pfarrers als übliche Beerdigungsrede ab, welche bei jeder Zeremonie gehalten wurde und man zuvor nur den Namen neu einfügte.
‚Doch, er hat jemandem geholfen. Uns.’, dachte Dragon Thorm und sein Grinsen verflog. ‚Für uns war er eigentlich da. Er hätte uns zu viel Macht verholfen, doch der Preis dafür wäre enorm gewesen.’ Er merkte, dass er auf den Verstorbenen herabschaute, dass er dessen Taten mit einer Art von Abscheu betrachtete. Er wusste nicht, was der Auslöser für diese zuvor nie da gewesenen Gedanken war, doch er merkte, dass sie nicht ganz falsch waren.
‚Er hätte viele Menschen sterben lassen, hätte uns diese Menschen ermorden lassen. Wir haben getötet. Ich glaube wir haben das Falsche getan. Wir wurden dafür bestraft.’, dachte er weiter.
„Und mögen seine guten Taten uns auf unseren weiteren Lebensweg folgen und mögen seine schlechten Taten ihm verziehen werden. Und so überreichen wir seine sterblichen Überreste dem Erdreich, auf dass seine Seele aufsteigen möge ins Himmelreich.“, schloss der Pfarrer.
Einer der durchnässten und sichtlich genervten Sargträger betätigte eine elektrische Winde und der Sarg fuhr herab. Nacheinander traten die Mafiosi an das Grab heran. Dark Soldier stellte sich aufrecht davor auf, senkte bedächtig sein Haupt, bevor er sich wenige Sekunde später abwandte und sich wieder in den Kreis stellte. Auch Shiekah, Ruffy und Black beließen es bei einem einfachen Gruß.
Scavenger faltete vor dem Grab die Hände und schien im stillen zu beten. Als er sein Gebet abgeschlossen hatte, wischte er sich mit dem Handrücken über sein triefnasses Gesicht um eine förmliche Träne abzuwischen. Danach schritt Mr. Z an das Grab, griff in seinen dicken Mantel und holte einen weißen Hut mit schwarzem Band hervor. Ohne Regung in seinem Gesicht warf er den Hut auf den bereits untenliegenden Sarg. „Leb wohl, mein Don.“, murmelte er mit gesenktem Haupt, bevor er wieder zurücklief.
Nun trat Dragon Thorm an das Grab heran. ‚Deine schlechten Taten verzeihen…’, dachte er.
‚Nein, nicht in unserem Fall. Was wir getan haben, war zu schwerwiegend.’ Er holte aus seiner Jackentasche eine rote Rose hervor, die er nach unten warf und die neben dem Hut liegenblieb. ‚Unsere Verbrechen verjähren nicht, wir mögen dir vielleicht verzeihen, die Menschheit jedoch wird dich verachten.’
Er drehte sich weg, mit dem Ziel, diese Gedanken zu unterdrücken. Don Göfla war für ihn ein ehrenvoller Mann gewesen und so wollte er ihn in Erinnerung behalten.
Zurück im Kreis angekommen starrten die Mafiosi auf das Grab und den Totengräber, der nun dabei war, das Grab zuzuschütten.
Nur nach wenigen Sekunden drehten sie sich um und liefen in alle Himmelsrichtungen davon. Niemand würde den Anderen jemals mehr sehen. Die Spam Mafia hatte aufgehört zu existieren.
ENDE

Es verneigen sich dezent und bescheiden die Chronisten der Unterwelt.
Daen vom Clan
DJ n
The_question
YoshiGreen
Savage the Dragon
Dark Soldier
und
Repko

Vielen Dank

NPC Fighter
04.03.2005, 17:38
Naja, nicht gerade ein Happy End (;_; ), aber mir hats gefallen. Habt eure Finger ganz schön bluten lassen. ;)

LG, NPC