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Evildeath
24.03.2004, 00:21
Prolog.

Nacht des ersten Tages. Es verbleiben achtundzwanzig Stunden.

Chervantês lockerte seinen Sitz und drehte seinen standartisierten Strohhalm im Mundwinkel. Eine inzwischen schon fast dreimonatige Fahrt war selbst für einen hart gesottenen Kerl wie ihn von physischer negativität erfüllt. Übelkeit, Muskelschwäche und selbst Anzeichen von Scorbut. Die Mannschaft war allgemein angeschlagen, das Essen war kaum mehr geniessbar.

Im spanischen Hafen hatte die 'Isabella' abgelegt, das Reiseziel lag noch niemandem vor Augen.
"Worauf haben wir uns hier nur eingelassen?" - Er stand unter anstrengung auf und schlenderte mit behäbigem Schritt gen Bordplanke.
"Tcha, mich würde nicht wundern wenn ein hochprozent von uns den Captain schon für Verrückt hält - inzwischen." - eine raue und sehr dunkle Stimme durchbrach die Stille an Deck. Màximillian war ein stämmiger Mann, gross und schwer. Er hatte eine stark gebräunte Haut und zahlreiche Narben in Gesicht und Körper zeugten von grosser Kampferfahrung, die er tatsächlich reichlich hatte.
"Wahnsinnig würde es schon eher treffen." - Ein dritter, Raphael, mischte sich in den Dialog ein.
Chervantês spuckte seinen Halm aus und seuftzte tief.

"Seelenschwert. So ein schwachsinn."
"Exakt. Und nach etwas zu suchen, das in dieser Weise garnicht exestiert ist nichts anderes als Wahnsinn. Und das bei diesen Wetterverhältnissen."
"Wenigstens wird es das Geld wert sein."
Er drehte seine azurblaue Matrosenmütze und spuckte auf den ohnehin schon dreckigen Deckboden.
Der Kapitän der 'Isabella' war seit Tagen unter Deck, die Tür war verschlossen. Die Mannschaft hatte verwirrt weitergearbeitet - auf der Suche nach der angeblichen Ultimativen Waffe. In nächtlichen Visionen, so die Missionprologue der Mannschaft, habe der Captain das Schwert am Meeresgrund der Spanischen Küste gesehen. "Ich kann die Klinge spüren. Fahrt weiter nach Süden. Weiter, immer weiter." - meinten die rätselhaften Worte seinerseits.

Raphael stieg den Mast hinab und stolperte nach einigen Metern über einen der schlafenden auf dem Boden. Er riss den Zeigefinger vor den Mund und zog sein rechtes Bein ein. Er zischte leise und setzte seinen Weg etwas langsamer fort. In den Kabinen war zu wenig Platz, inzwischen musste fast ein fünftel der Mannschaft auf Deck schlafen. Trotz zahlreicher Decken und Laaken war bereits eine Grosszahl erfrohren.
Er öffnete die etwas knarrende Holztür nach unter Bord und polterte mit raschem Schritt die Treppen hinab.

Màximillian's Augen waren dabei zuzufallen, was er mit mehr oder minder wenig Erfolg versuchte zu verhindern. Schlaf war auf See Segen und Fluch zugleich. Inzwischen war Chervantês der einzige, der noch auf das Meer hinausstarrend an Deck war.
Erneut konnte man einen seuftzer Vernehmen, in dem diesmal reichlich traurigkeit steckte.
Die Nacht war kalt, und er war nur mit einigen Kleidungsfetzen und einer recht dünnen Hose bekleidet. Der Wind wehte ihm durch das lange Haar und sein Blick richtete sich erneut auf die Kajüte des Kapitäns.

Völlige Stille war nun eingekehrt, er atmete tief ein und genoss sie.
"Wäre wohl besser wenn du dich auch schlafen legst. Morgen wird wieder ein kräftezehrender Tag werden."
Màximillians Flüstern zeugte von seiner psychischen Anwesenheit.
"Du hast recht, ich lasse es für heute."
Weiterhin übertrieben schnaubend bahnte er sich langsam seinen Weg nach unten.
"Gute Nacht.." konnte man noch erhöhren, als er die Holztreppen hinabstieg.


Dämmerung des zweiten Tages. Es verbleiben sechzehn Stunden.


Mövenlaute hatten Chervantês aufgeweckt, als er laut gähnend seine Gliedmassen in alle Richtungen streckte.
Der Morgen war jung und noch war kaum jemand aufgewacht. Sehr langsam und behäbig hob er seine dürren Beine aus dem Bett und stand auf. Den Sonnenstrahlen zu urteilen schien es ein Sonniger Tag zu werden, was sich als Kontrast zu den vorhergehenden, bewölkten Tagen erwies.
Ohne Nachzudenken verlies er routiniert - mit der Absicht möglichst leise zu agieren - das Zimmer und richtete dabei seine Kleidung etwas her.

Doch als er seinen Arbeitsauftakt vortsetzte, erschien ihm etwas seltsam. Es roch. Es hing etwas in der Luft. Etwas stinkiges, verfaultes.
Es wurde ihm mulmig im Magen, das konnte nichts gutes verheissen. Der Geruch wurde stärker, als er sich dem Deck näherte.
Seine Matrosenbluse zuknöpfend rannte er die Stufen hinauf.
"Blut."
Er war schier tollwutiesiert, als er die Leichen sah. Alles voller Leichen. Die Leichen seiner Brüder.
"Meuterei! Zum Teufel!"
Gleichzeitig rangen die emotionalen Wirte Hass und Trauer in ihm um die Obermacht. Nicht das ihn der tot eines Fremden gekümmert hätte, nur hatte er einigen schon seit geraumer Zeit nahe gestanden. Im verbitterten Kampf gegen die Tränen, schwelgend von diversen Erinnerungen hörte er laute Schritte von unten heraufstampfen, einige schienen seinen Schrei gehört zu haben.
"Was zum Henker ist passiert?" - In voller Hektik kamen die vermeindlichen Mannschaftsangehörige schließlich neben ihm an.
Chervantês richtete seinen Zeigefinger hinaus dem Türramen, und die Mimiken der anderen kontrastierten sich schlagartig.
Laute Flüche durchliefen das gesamte Schiff. Einige rannten auf Deck, andere waren schier starr des Schrecks.


Mittag des zweiten Tages. Es verbleiben neun Stunden.

Inzwischen waren die Leichen weggeräumt worden und die meisten Arbeitskräfte waren wieder in der Lage ihr Werk zu verrichten.
Nicht viele hatte das Massaker betroffen, aber ein Täter war nicht bekannt. Warscheinlich Suizid danach.
Die Angst an Board war trotzdem zu riechen.

Chervantês war sehr nachdenklich und zurückgezogen, irgendetwas beschäftigte ihn schwer. Sogar hatte er kaum etwas gegessen, trotz seines guten Appetits.
"Wer hätte solch' höllische Tat begangen haben? Das kann nicht ein einzelner gewesen sein." - Er murmelte wirre Dinge, als er seine Runden an Deck drehte.
Die Planken knarrten, und die See plätscherte monoton gegen den Bug. Die beruhigende atmosphäre schien die panische Situation fast zu überdecken.

Plötzlich wurde die schwere Tür rechts - die zur Kapitänskajüte führte - gegen alle erwarten von starker Hand aufgerissen.
Das Holz schlug dumpf gegen den Ramen, und ein grosser Mann stand mit dem Schatten einer dunkelblauen Schiffsmütze im Gesicht in der Tür.
Bereits stark abgemagert und etwas bläulich im Gesicht blickten die aufglühenden Augen des Captains in die Runde.
Viele waren erschrocken über das überraschende Kommen ihres Auftraggebers.
"Das ist es! Ich habe es!" - brachte er mit sehr rauer und ungemein tiefer Stimme, die schon fast der eines Dämon ähnelte, heraus.
"Jetzt kann ich es spüren! Ich fühle es!"

Mit besessenem Gesichtszügen und starrem Blick schritt er aus der Tür, er hielt ein spanisches Kurzschwert in seiner linken Hand.
"Der Kapitän ist zurück!" - einige laute Rufe waren zu höhren, teilweise trat gejubel auf.
Viele hatten sicher gedacht er wäre schon längst verhungert oder habe sich selbst getötet, was zwar nicht das Ende der Mannschaft, aber des Schiffes bedeutet hätte.
"Die Klinge ist hier! Unter uns.."
Der magere Kapitän der Isabella hinkte förmlich zur Bordplanke und starrte in die klare See. Ein breites Grinsen war auf seinem dunklen Gesicht zu sehen, welches sich fast schon grausig dort spiegelte.
"Sind sie sicher, Captain?" - ein sehr grosser und stacksiger Mann mit Matrosenmütze blickte fragend auf den Kapitän herab.
Ohne seinen Worten beachtung zu schenken gab das Wahnsinnige Oberhaupt des Schiffes das Kommando für die Taucher.
"Geht dort runter und findet das Schwert!"

Nachmittag des zweiten Tages. Es verbleiben vier stunden.

Mit unsicheren Blicken gen See sprangen die schließlich fertig ausgerüsteten Taucher von Bord, um nach des Kapitän's gebaehren zu suchen. Arges Geflüster und Gemurmel breitete sich in der Menge der Matrosen aus, während auf dem faltigen Gesicht des Captains immer noch ein Grinsen zu sehen war.

Chervantês war ebenfalls sehr erregt und in erster Linie über das gar stürmische Auftreten des mysteriösen Auftraggebers überrascht.
Ohne zu wissen was kommen sollte, warteten alle an Deck. Viele beobachteten den Kapitän, andere machten sich schlicht gedanken oder diskutierten mit anderen.
Die Zeit verging sehr langsam, und auch nach langer Zeit waren die Taucher nicht zurück.
"Vielleicht ist ihnen doch etwas zugestossen?" - Màximillian nahm eine sehr pessimistische Rolle bei den örtlichen Gesprächen ein.
"Wer weiss."
Völlig unbekannte Bedingungen machten auch andere nachdenklich.
Das ewige Warten löste sichtbar Nervosität an Deck aus und ewige Zeit verging, ohne jegliche Regung.
Nach einigen Stunden waren sich bereits viele sicher, keiner der Männer habe den Tiefgang überlebt und alle würden vergeblich warten.
Doch etwas später konnte man schliesslich ein leises Plätschern von unten vernehmen. Gespannt rannten einige zur Planke und konnten einen der Taucher erspähen.
Er trug einen anscheinend leblosen Mann über die Schulter geworfen. Die hölzerne Strickleiter polterte laut die Backseite herunter, der Taucher konnte sie mit der rechten Hand zu fassen bekommen und sich schließlich hinaufhiffen. Zwei andere nahmen ihm den vermeindlich Toten ab und zerrten ihn mit einem heftigen Ruck letztendlich nach oben.

Er drehte seinen am Boden liegenden Kameraden auf den Rücken und fing an, ihm die Ausrüstung abzunehmen.
"Er hat es nicht geschafft." - Die Stimme des Tauchers wurde durch die verglaste Einrichtung um seinen Schädel etwas verzerrt und klang dumpfer.
Die Leiche hatte ein schon fast kobaltblaues Gesicht und dunkle Lippen, was eindeutig auf den Tod durch Erfrieren hinwies. Der Mann war optischerweise definitiv Tot.

Einer der beiden anderen Taucher stand mit dem Rücken zu ihnen nahe der Planke und schien etwas schweres zu heben.
Nach kurzer Zeit kamen auch ihm Kameraden zu hilfe, und gemeinsam mit dem unteren Mitglied konnten sie schliesslich einen rechteckige, scheinbar Zentner schweren Eisensarkophag an Deck bringen.
Das Gestell donnerte mit unglaublicher Wucht auf den Boden, und risse entstanden in den Bodenplanken.
Als die Helfer das silbrige Metall schliesslich umpositionieren konnten, näherte sich der einstweilen starre Kapitän.
Sein dämonisches Grinsen wurde breiter und seine Zähne waren zu sehen. Ein leises lachen war zu erhöhren.

Fast zeremonisch schritt der alte Mann - der früher der spanischen Inquisition angehört hatte - auf den Kasten zu und sah nach dem Schloss, welches zu seiner Freuden zwar vorhanden, aber nicht benutzt war. Mit einem scheinbar kräftezehrenden Stoss konnte er sie öffnen.

Sonnenuntergang des zweiten Tages. Es verbleiben wenige Minuten.

Der breite Rücken und der geschulterte Schiffsmantel verdeckten anderen die Sicht auf den potentiellen Schatz.
Erneut war ein diabolisches Lachen zu höhren, und schliesslich wandte sich der Kapitän um.

" Wir konnten noch seine glühenden Augen und einen starren Blick in seiner Teuflischen Miene sehen, als er sich auf uns stürtzte. "

Was dann kam, überstieg ihre Vorstellungskraft.

Er hatte wahrlich gefunden, wonach er gesucht hatte.






Kapitel eins.
"Der Beginn einer Legende."


Morgen eines neuen Tages. Es verbleibt eine Woche.

Siegfried Vincent war gerade dabei sein karges mahl zu beenden, als eine Vogelschaar den naheliegenden Bäumen entwich.
Siegfried war ein recht grosser Mann. Er hatte sehr langes, blondes Haar das er zu einem Zopf gebunden trug. Den Oberkörper hatte er nicht bedeckt, eine weite Hose und ein pechschwarzer Ledergürtel hielten ein altes Ramdao zu seiner linkem im Schaft.

Er war vor knapp einem Jahr aus der kaiserlichen Armee Mizar's entlassen worden. Der Kaiser war gestürtzt und Mizar Erobert. Seitdem war er auf der Strasse. Und die Strassen der Metropole Benetnasch waren extrem verschmutzt. So musste er sein Dasein nun als Vagabund fristen. Sein Geld verdiente er in den Städten und Dörfern, die er regelmässig aufsuchte. So manches Fundstück in den alten Nordruinen war auf dem Schwarzmarkt einiges mehr wert als er zuerst dachte. Und alte Reliquien, Artefakte oder schriftliche Überlieferungen waren keine seltenheit dort. Trotzdem hatte er nur magere Verdienste, aber es reichte weitestgehend zum Leben. Essen hatte er genug, und um Ausrüstung hatte er nicht zu klagen.

Der Vagabund verfluchte seinen Leichtsinn, er hätte die Aldaran-Wälder nie betreten dürfen. Diese Fichtenforeste waren unheimlich gross und dicht bewachsen.
Doch waren sie ebenso ein wahres Biotop für Lebewesen aller Arten, selbst Sumpfgebiete waren hier anzutreffen.

Er hatte keine Wahl und zwinglichst begab er sich ehrgeizig auf seine Weiterreise.
Doch als er schon einige Meter hinter sich hatte, vernahm er ein leises Knistern in der Umgebung.
Ohne mit der Wimper zu zucken oder Anstanden zu machen warf er sein Schwert förmlich aus der Scheide. Dieses flog zielgerade an dem Stamm vorbei, neben dem er sich den vermeindlichen Feind erhoffte. Ein lauter Schrei durchbrach die konstante Stille in den Wäldern. Ein kleines Wehklagen danach.

"Wegelagerer also."

Siegfried wusste sehr wohl mit solch' oft rauen Gesellen umzugehen, und sein unerhoffter Treffer beim ersten mal entlockte ihm ein Lächeln über die Naivität seines Feindes.
Dann jedoch recht emotionslos schritt er auf die Stelle zu, die er eben angezielt hatte.
Gegen seine Erwartungen war der verletzte feminin. Und sogar sehr jung, ein nur jugendlichen Mädchen sahs angehlent an den Baum im Moos, sie hatte ein schmerzverzerrtes Gesicht und hielt sich den linken Arm. Blut floss an ihren Fingern herab. Siegfried nahm sein Schwert von ihrer rechten, holte von hinten aus und rammte die Klinge in ihre Schädeldecke.






Announcement: Bilder der Charaktere folgen!

La Cipolla
24.03.2004, 01:26
definitiv schön geschrieben, nur das seltsame Zusammenspiel aus Wörter wie "gar Böse" und einem sonst recht "modernen" Schreibstil verwirrt mich ein wenig.:rolleyes: Aber wie gesagt, das liest sich klasse!
Die Story ist auch leicht verwirrend, da die ganzen Charas seltsam bekannte Namen tragn, aber offensichtlich dann doch jemand anders sind (Und hieß Siegfriued mit Nachnamen wirklich Vincent?!). Aber ich bin gespannt, wie es weitergeht...

Medivh
29.03.2004, 02:32
imo recht gut geschrieben, bloß zu viele Rechtschreibfehler ;)

hmmm... was genau hat das jetz mit Soul Calibur zu tun? ? o_O
Siegfried heißt doch eigentlich Stauffen und ist ein ca. 1,60m kleiner Zwerg ^_^
Und Maximilian ist doch nur ne mickrige Kampfwurst, weder groß noch ungeheuer erfahren im Gegensatz zu einigen anderen afaik :rolleyes:
Zudem wüsste ich nicht, was Cervantes mit denen zu tun hat, denn zu der Zeit, als der zB das Soul Edge getragen hat, war Maxi ja nich älter als Mina (oder sogar jünger ? :eek: )

Was soll´s, lass dich von meiner Kritik über Logik und die eigentliche Story ja nicht davon abhalten, weiterzuposten, sonst gelt ich noch als impertinent unfreundlich :D

Evildeath
29.03.2004, 22:07
Chervantês =! Cervantes,
Màximillian =! Maxi.
Und Siegfried hieß Stauffen, das ist richtig. Aber Vincent klang schöner :]