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Mithrandir Moon
26.01.2003, 21:57
by Laguna

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Der Traumjäger
(Vincent the Dream Hunter* Erstfassung)

Prolog:

Es war in einer düsteren Nacht und der Mond schob sich
gerade über das Zirnament der Stadt Gene Opale. Keine
Menschenseele befand sich um diese Zeit noch auf den
Weg. Die Ruhe und Stille dieser einsamen Stadt schien
beinahe beängstigend. Einige Wachposten standen an der
Wachmauer und dösten leise vor sich hin. In dieser Nacht
hatten sie nicht viel zu tun gehabt. Seit einer Woche hatte
es keinen Aufstand in dem ruhigem Städtchen mehr gegeben.
Der König von Gene Opale, Lazirus Maximus, hatte in den
letzten Tagen die gesamte Stadt von seinen Soldaten durchstreifen lassen, und jedem Aufrührer den gar aus gemacht. Es würde eine Weile dauern bis sich die Aufständischen Bürger wieder sammeln konnten. Gene Opale war bis vor einem Jahr noch eine friedliche Stadt mit einem
gütigen König gewesen. Doch dann brachen die Setha, ein
übermächtiges Nachbarvolk aus dem hohen Norden, über
Nacht in die schutzlose Stadt Gene Opale ein. In Windeseile
hatten sie die Macht ergriffen. Der gütige König, Nimbuk
Valtes, wurde in der Öffentlichkeit hingerichtet um der
Bevölkerung ihre endgültige Niederlage über den Setha
vor die Augen zu führen. Trotz ihrer hilflosen Lage hatten
sich einige Aufständische zu einer Gemeinschaft zusammen-
geschlossen um die Tyranei des niederträchtigen Königs
Lazarus Maximus zu beenden. Bisher ohne Erfolg. Vor zwei
Tagen wurde der kümmerliche Rest ihrer Gruppe auf dem
Dorfplatz zusammengetragen und dort auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Seitdem herschte wieder Ruhe in
der Stadt. Schnelle Schritte waren auf einer sonst belebten
und nun verlassen Straße zu hören. Ein junger Mann rannte
in panischer Angst die Straße hinunter und verschwand in
einer der Nebengassen der großen Stadt. Eine dunkle Gestalt, die gänzlich von der Finsternis verschluckt wurde,
ging ihm mit schnellen Schritten nach. Es schien so als würde sie ihm folgen. Obwohl der Mann ein wahnsinniges Tempo
vorlegte gelang es ihm denoch nicht seinen Verfolger abzuhängen, der wie ein Schatten an ihm zu kleben schien.
In seiner Verzweiflung lief der junge Mann geradewegs in
eine Sackgasse. Schwitzend vor Angst drehte sich der Mann
um und sah die Gestalt die dunkle Gasse betreten. Was auch
immer dieses Wesen von ihm wollte, es schien ihm auf jeden
Fall nach dem Leben zu trachten. Aber so leicht wollte er
sich nicht ausliefern. Hektisch versuchte der Mann sich an
einem Mauervorsprung festzuhalten und sich über die Mauer
zu ziehen, was er im normalem Zustand nie zu wege gebracht
hätte. Aber seine Todesangst verlieh ihm übermenschliche
Kräfte. Mit einer schnellen Bewegung ließ sich der Mann
hinter die Mauer gleiten und atmete erleichtert auf. Was
wollte diese Gestalt eigentlich von ihm. Er war schließlich
nur ein einfacher Bürger der nicht einmal Reichtümer besaß
und nur von seinem Träumen lebte, in denen er sich alles
vorstellen konnte. Für weitere Gedanken blieb ihm keine
Zeit mehr, denn als er sich umwandte hörte er ein leises
flüstern in der Luft. Von neuer Panik ergriffen lief der Mann
geradewegs die Gasse hinaus, bis ihm ein Gitter am weiter-
laufen hinderte. Hinter ihm konnte er die Schritte der
gespenstischen Gestalt hören. Er zehrte und drückte wie wild
gegen das Tor. Es war verschlossen. Schreiend wandte sich
der arme Mann um als die Gestalt direkt vor ihm zum stehen
kam. „Was willst du von mir?“ schluchzte der Mann weinend. „Deinen Traum! du warst ein echter Träumer und
bist ihnen verfallen! und jetzt gehört er mir!“ flüsterte die
Gestalt mit einer sausenden Stimme. Dann erhob sie ihre
Hand die im Mondlicht wie eine gewaltige Kralle schien.
„Bitte nicht! ich bin noch nicht bereit dazu...“ wimmerte der
verängstigte Mann leise. „Tut mir Leid, aber du stehst auf
meiner Liste! ich kann dich nicht laufen lassen!“ gab die
Gestalt regungslos zu verstehen und stach mit ihrer Kralle
genau in das Herz des Mannes. Das letzte was man sah,
war wie sich eine große Blutlache in der Gasse ausbreitete
über die das Wesen mit schnellen Schritten hinwegtrat.
Nach einer Weile waren laute Stimmen aus den benachbarten
Häusern zu hören und ein gellender Schrei hallte durch ganz
Gene Opale. Der Wind pfiff leise Worte von sich. Es klang so
wie „Zuviel Geträumt...“

Kapitel.1

Die Morgensonne ging gerade auf. In so frühen Stunden
fuhr nur selten eine Kutsche in die Richtung von Gene Opale.
Es gab nicht viele Menschen die in solch unruhigen Zeiten
wie diesen nach Gene Opale fuhren. Im Gegenteil trieb es
die meisten von ihnen nach Van Mühlen wo noch einigermaßen Ordnung herschte und sie alle genug zu essen
hatten. Seit der Zeit von Lazarus Maximus mussten die meisten Menschen hungern und unter erbärmlichen Voraussetzungen leben. Außerdem hörte man immer wieder
von einer seltsamen Krankheit die die Menschen auf bösartige
Weise in die Ewigen Jagdgründe beförderte. Allein das war
schon genug für die meisten Leute in der Umgebung um das weite zu suchen. Aber es schien doch jemanden zu geben der
den gefährlichen Weg nach Gene Opale einschlug. Ein
grauer Heuwagen fuhr mit langsamer Geschwindigkeit den
Weg zur Hauptstadt entlang. Der junge Kutscherbursche
schien noch recht verschlafen zu sein und hielt die Zügel
nur schwach in der Hand. Auf seinem Anhänger saß ein
Mann mit langem blauem Haar der auf einer Flöte spielte.
Der junge Stallbursche hatte ihm auf seinem Weg zur
Hauptstadt aufgegabelt und nur wiederwillig zu einer
Mitfahrt zugestimmt. Der Mann kam ihm irgendwie unheimlich vor. Er ließ sich nicht in ein Gespräch verwickeln
sondern fragte ihn immer nur nach der Hauptstadt aus. „Ich
wäre gerne ein reicher Edelmann geworden. Das ist zwar
nur ein Traum, aber ich hoffe, dass er irgendwann Wirklich-
keit wird.“ sprach der Stallbursche lächelnd und versuchte
ein neues Gespräch mit seinen Beifahrer zu beginnen. Dieser
beendete abrupt sein Flötenspiel und schien in Gedanken
versunken zu sein. „Träumst du gerne?“ fragte ihn der Mann
ernst. „Ich hab ja sonst nichts...“ flüsterte der Stallbursche
leise. „Du solltest nicht zuviel träumen! man muss Realität
und Illusion voneinander unterscheiden können wenn man
am Leben bleiben will.“ sagte der blauhaarige Mann mit
einem funkeln in seinen Augen. „Wie meinen sie das?“ flüsterte der junge Stallbursche irritiert. Einen Augenblick
herschte Stille auf dem Karren. Schließlich antwortete ihm
der Mann. „Wenn man sich in seinen eigenen Träumen
verfängt ist es schlecht für das Unterbewusstsein des Menschen! Träume bringen unseren wahren Charakter zum
Vorschein. Sie zeigen uns wie wir wirklich sind. Sie sind
unsere Seele... verstehst du das?“ fragte der Mann ernst.
„Nicht ganz... was ist wenn man sich verfängt?“. „Das wäre
der Untergang seines wahren selbst! man verfängt sich in
seinen Träumen und weiß nicht was man in der Realität tut.
Vielleicht begeht man gerade Selbstmord oder sticht unschuldige Bürger nieder. Ich kann die Nebenwirkungen
auch nicht genau beschreiben! verfangen ist hier nicht
unbedingt das richtige Wort. Schon eher verfallen...“ gab
der Mann von sich und verfiel wieder in seinen nachdenklichen Zustand. „Aber wie kann ich etwas tun
wenn ich schlafe?“ warf der Stallbursche ein. „Du scheinst
es nicht zu verstehen, was? wenn man Nachts träumt ist das
normal! aber wenn man tagsüber träumt ist das gefährlich!
wenn man seinen Träumen am Tage verfällt können die
Traumdämonen Besitz von deinem Körper ergreifen, du
törichter Junge!“ sprach der Mann verärgert. Der Junge
musterte seinen Beifahrer nun von vorn bis hinten. „Was
genau machst du eigentlich?“. „Ich studiere die Träume der
Menschen...“ murmelte der Mann und begann wieder auf seiner Flöte zu spielen. Der Stallbursche begriff das das
Gespräch für den seltsamen Mann nun beendet war und
ging nicht genauer auf diese Sache ein. Man konnten nun
schon von weiten die Tore der Hauptstadt Gene Opale sehen
und der Stallbursche zügelte sein Pferd. „Weiter bringe ich
sie nicht! wenn sie wirklich nach Gene Opale wollen, müssen
sie alleine gehen. Ich rate ihnen aber die Nacht hier ihn Ruan
zu verbringen!“ sprach der Junge und deutete auf eine kleinere Siedlung, nicht weit weg von ihnen, hin. „Danke für
deine Bereitschaft mich bis hier her mitzunehmen!“ sprach
der Mann dankbar und schüttelte dem Stallburschen die Hand. „Dann verschwinde ich jetzt... und passen sie auf sich
auf! übrigens haben sie mir noch gar nicht gesagt wie sie
heißen!“ gab der Junge zurück. „Mein Name ist Vincent
Valentin und ich bin Traumjäger! komm gut nach Hause!“
verabschiedete sich der Mann von dem Jungen. „Na dann
viel Glück... Traumjäger!“ rief ihm der Stallbursche beim
vorbeifahren hinterher. Das Glück kannst eher du gebrauchen... Träumer!“ murmelte Vincent Valentine mit
ruhiger Stimme. Langsam ging er auf die örtliche Herberge
des kleinen Dorfes zu und betrat die Gastwirtschaft. Nach
Gene Opale würde er Morgen gehen.

Am nächsten Tag bot sich in Gene Opale ein Bild des Grauens. Eine junge Frau hatte in einer dunklen Seitengasse
einen toten Mann vorgefunden. Seine einzige Wunde war ein
tiefer Spalt der sich wie eine Pumpe in sein Herz eingeschleust
hatte. Viele Soldaten versuchte die aufgebrachte Menschen-
menge unter Kontrolle zu halten, aber das war nicht ganz einfach. Das Gerücht über den toten Mann hatte sich in der
großen Stadt schnell herumgesprochen und nun kamen dutzende von Menschen an den Ort des Geschehens um sich
selbst davon zu überzeugen. Man konnte der Bevölkerung
ihre Panik nicht übelnehmen. Immerhin hatten sie schon
unter den Plündereien der Soldaten zu leiden. Das nun auch
noch ein unheimlicher Mörder in ihren Vierteln umher schlich
war zuviel. Als einige Bürger versuchten die Soldaten mit
Mistgabeln aufzuspießen griffen diese zu den Waffen und hatten die Aufrüher schnell niedergestreckt. Nach diesem
Geschehen entfernten sich die meisten Leute schnell von der
Mordstelle. Einige Soldaten waren noch immer damit Beschäftigt mit weißer Kreide eine Bodenskizze von dem
Mordschlag zu zeichnen. Eine junge Frau erschien zwischen
den Reihen der Menschenmengen und drängelte sich zu der
Leiche vor. Sofort erhoben sich die Soldaten und salutierten.
„Was ist hier passiert?“ fragte die Frau ernst und starrte
auf die Soldaten. „Komandantin Deniz! heute Morgen
wurde die Leiche eines Mannes in dieser Seitengasse gefunden!“ sprach der Leutnant der Soldaten pflichtgetreu.
„Was ist daran so besonderes? in dieser Stadt sterben doch
immer wieder Menschen aus unerklärlichen Gründen.“ anwortete sie ihm. „Es war kein gewöhnlicher Mord! sehen
sie sich mal seine Wunde an.“ gab der Leutnant zu bedenken.
Die junge Komandantin beugte sich über die Leiche des
toten Mannes und durchsuchte seine Taschen. Die Wunde sah
wirklich nicht normal aus. Noch nie in ihrem Leben hatte
Deniz eine solche Verletzung gesehen. Es sah so aus als
hätten sich zwei riesige Krallen in den Körper der Leiche
gebohrt und etwas wichtiges aus seinem Körper gerissen.
Aber Deniz kam einfach nicht darauf was es war. Aus seinen
Taschen kam ein Foto eines süßen Mädchens zum Vorschein,
dass Deniz noch nie zuvor gesehen hatte. Die Soldaten schienen langsam ungeduldig zu werden. „Sollen wir den
Herscher verständigen? Er sollte sich um die Sache kümmern!“ gestand der Leutnant unsicher. Deniz erhob sich
und drehte sich zu ihren Gefährten. „Wollen sie ihn wirklich
wegen so einer Kleinigkeit stören? Ich werde ihn erst
verständigen wenn noch mehr von diesen seltsamen Morden
passieren! Solange halten wir uns da raus! Schafft die Leiche
in die Kaserne und lasst mich dann damit in Ruhe!“ sprach
Deniz befehlhabend und machte sich auf den Weg zum
Obstmarkt. Alle Leute in der Stadt wirkten heute sehr angespannt und unruhig. Die meisten Menschen konnten
Deniz überhaupt nicht weiterhelfen. Da das Opfer alleinstehend gewesen war gab es kaum jemanden der ihn
kannte, oder kennen wollte wie Deniz bald feststellte. Auch
das nette Mädchen auf dem Foto schien niemand zu kennen.
Schließlich gab es Deniz auf und verbrachte ihre letzten
Dienststunden in der Kneipe zum brodelnden Knochen. Die
sonst so volle Kneipe schien heute allein und verlassen zu
sein. Lediglich der Wirt stand vor der Schenke und wusch
seine Gläser gründlich durch. Deniz setzte sich an einen
großen Tisch für acht Personen, der eigentlich für eine
Horde Barbaren bestimmt war. Da aber keiner auftauchte
hatte der Wirt auch nichts dagegen ihr die Stammplätze
anderer zu überlassen. Deniz winkte den Wirt zu sich her.
„Wie lief heute dein Geschäft Gelbrecht?“ gestatte sich
Deniz die Bemerkung. „Da fragst du noch? die Stadt ist
seit einer Woche so gut wie ausgestorben! ich denke ich
mache hier bald dicht und verpfeife mich nach Van Mühlen,
denn da gibt es wenigstens noch so etwas wie Kultur!“
antwortete ihr der Wirt barsch und fragte nach ihrer Bestellung. „Das übliche wie immer Gelbrecht!“ gab ihm
Deniz zur Antwort. Mit schlürfenden Schritten verschwand
der Wirt wieder hinter seine Theke und machte sich an die
Arbeit. Inzwischen dachte Deniz angestrengt über das
geschehene der letzten Woche nach. Seit der König sie zum
Komandeur befördert hatte fühlte sie sich unwohl. Die
Arbeit war ihr einfach nicht gewachsen und viel lieber hätte
sie ihre alte Stelle als Leutnant zurückbekommen als einen
geisterhaften Mörder zu jagen. Wenn es überhaupt so etwas
wie einen Mörder gab, und der Mann nicht doch Selbstmord
begangen hatte. Ihre Gedanken wurden gestört als plötzlich
ein dunkel gekleideter Mann in Begleitung von zwei
schattenhaften Gestalten die Kneipe betrat. Er ging auf den
Tisch von Deniz zu und setzte sich ihr gegenüber auf einen
Stuhl. Als der Wirt näher an den Gast herankam winkte dieser
nur verächtlich ab und der Wirt verstand. Als sie wieder alleine waren vergingen unzählige Minuten voller Stillschweigen. Keiner wagte es einen Laut von sich zu geben.
Schließlich brach Deniz das stillschweigen. „Haben sie mir
denn nichts zu sagen? oder weshalb haben sie sich sonst
an meinen Tisch gesetzt?“ rief Deniz verärgert aus. Der dunkle Mann nickte kurz, dann sah er ihr tief in die Augen.
„Träumen sie gerne Fräulein Deniz? erzählen sie mir davon...
ich will ihre innersten Gedanken ergründen und so meine
Lücken füllen!“ flüsterte der Mann leise. „Träumen? ich
träume niemals!“ gab Deniz kühl zu verstehen. „Doch das tun
sie! erinnern sie sich an ihre Zeit als Leutnant? wäre es nicht
schön wenn sie sie wiederbekommen könnten?“ fragte der
Mann mit einem grinsen im Mundwinkel. „Ja... aber das ist
nur ein Traum!“ antwortete ihm Deniz ernst und hätte sich
anschließend beinahe verschluckt. „Sehen sie? auch sie haben
geträumt! es gibt kein Entkommen vor seinem innigsten Wunsch. Lassen sie sich von der jetzigen Realität nicht beeinflussen, denn das einzige was zählt ist ihr Traum!“ gab
der Mann leise zu verstehen. „Hören sie mal! sind sie nur
hierher gekommen um mir das zu sagen?“ rief Deniz grimmig
aus. „Nein... da haben sie Recht! es gibt einen trifftigen Grund warum ich mit ihnen sprechen wollte. Ich schätze sie
wissen alles über den toten Mann in der dunklen Gasse!
und ich hoffe zu ihrem Wohlwollen das sie die Finger von diesem Fall lassen werden. Sie brauchen sich nicht mehr darum zu sorgen, überlassen sie alles bloß uns. Wenn sie uns
nicht in die Quere kommen können sie noch eine Weile weiter-
träumen bis ihre Zeit gekommen ist!“ sprach der dunkle Mann
mit leuchtenden Augen. Deniz konnte seinen Körper und sein
Gesicht nicht erkennen, aber es war klar das er etwas verbarg. „Ich gebe einen Fall nie auf bevor ich ihn nicht
geklärt habe!“ erwiederte ihm Deniz schlagfertig. „So? weißt
du eigentlich wer ich bin? du spielst mit dem Feuer! mache
was du willst... aber wir werden dich im Auge behalten und
entsprechend handeln wenn die Zeit gekommen ist! genieße
deine Träume solange du sie noch hast!“ rief der dunkle Mann kichernd aus und winkte seinen beiden Begleitern zu,
die Gaststätte zu verlassen. Deniz blickte ihnen immer noch
völlig irritiert hinterher als sie die Kneipe verlassen hatten.
„Dein Flame Drink!“ sprach der Wirt hinter ihr gemächtlich.
Deniz ergriff ihn gierig und leerte ihn mit einem Zug. „Ich
frage mich ob schon etwas passiert ist, oder ob noch etwas
passieren wird!“ murmelte sie leise. Nach einer Weile erhob
sie sich und torkelte durch den Eingang hindurch. Etwas
beschwipst war sie jetzt schon, denn sie war es nicht gewohnt
einen Flame Drink auf einen Zug zu leeren. Wenn sie nicht
ein junger Kerl draußen aufgefangen hätte, wäre dies
bestimmt nicht gutgegangen. Der Junge hieß Moriz und wohnte direkt neben ihr. Trotz ihrer Arbeit waren die beiden
sehr gute Freunde und halfen einander wenn sie Hilfe benötigten. Das er sie diesesmal angetroffen hatte war eher
ein Zufall gewesen. „Mann Deniz! was machst du für Sachen!“ bemerkte Moriz kopfschüttelnd und brach unter
ihrem Gewicht ein. Ungewohlt viel er dabei genau über sie
drüber und lag nun wie auf einem weichen Kissen auf ihr.
„Ah Moriz... du bist das! ich hätte dich fast nicht erkannt!“
lallte Deniz stockbetrunken und gab Moriz einen schelmischen
Kuss auf den Mund. „Du weißt ja nicht was du tust!“ flüsterte
dieser rot vor Scharm und half Deniz sich aufzurichten.
„Moriz du schlimmer Kerl! wo bringst du mich hin? willst
du nicht lieber mit mir Babys machen?“ lallte Deniz weiter und sah Moriz dabei liebevoll an. Aber er wusste das sie es
nicht ernst meinte. Bei ihr wirkte sich die Betrunkenheit eben
so aus. Als sie nach einem kurzen Fußmarsch vor ihrem
Haus standen lud Moriz seine schwere Last ab und half ihr
die Treppe nach oben auf ihr Zimmer. Dort legte er sie
behutsam aufs Bett und wollte langsam wieder verschwinden.
Deniz sah ihm sehnsüchtig nach. „Moriz! willst du wirklich
nicht bei mir bleiben? wer weiß ob ich dazu morgen noch
fähig bin!“. Das klang so ernst gemeint aber Moriz biß die
Zähne zusammen und verschwand hinter der Tür. Der Mond
stand bleich über dem Himmel und Moriz glaubte eine Reihe
von Schatten über die Dächern der Stadt springen zu sehen.
Da es sich aber nicht wiederholte schloß Moriz das Fenster
zu seinem Zimmer und legte sich ins Bett. Sein Schlaf war
schnell und unruhig. Sein Puls rasste und sein Herz schlug
wild durcheinander. Er hatte einen Alptraum.

Ein weißer Palast inmitten eines Sees. Die dunklen Nebel-
schwaden verdeckten sämtliche Sonnenstrahlen am Himmel.
Vincent Valentine stand am Seeufer und blickte nachdenklich
hinüber. Ein schneeweißer Engel kam aus dem Palast geflogen und reichte ihm einen Siegelring. Im selben Augenblick durchwanderte er unzählige Augenblicke die er
noch nie zuvor erblickt hatte. Er sah ein blondes Mädchen
vor seinen Augen. Dann eine Horde Traumdämonen. Er
sah ein legendäres Wesen, den Chimären. Plötzlich
wurde es stockdunkel und vor seinen Augen erschien er.
Der Alptraumkönig. Lachend erhob er seine rechte Hand
und deutete mit seinen Fingern auf die unzähligen Seelen
unschuldiger Menschen, die er in seinen Besitz gebracht
hatte. „Ich werde dich vernichten junger Traumjäger!!“
hallte die Stimme des Alptraumkönigs durch Vincents
Gedanken. Aus den Schatten formte sich ein seltsames
Wesen was Vincent bei all seinen Traumreisen noch nie
zuvor gesehen hatte. Kreischend riß das Ungetüm seine
Kiefern auf, die wie zwei zersplitterte Bretter knackten.
„Nein!!!“ schrie Vincent erschrocken auf und alles
verschwamm vor seinen Augen. Mit großen Kopfschmerzen
erhob sich der Traumjäger von seinem Bett und öffnete die
Fenster seines Zimmers. Frische Luft wehte ihm entgegen
und er hörte die Vögel fröhlich zwitschern. „Wird Zeit
für mein Frühstück...“ dachte Vincent noch etwas benohmen
und begab sich in die Gaststätte. Etwas schien heute in
der Luft zu liegen, das spürte er gleich. Die Gäste waren
sehr aufgeregt und plauderten die ganze Zeit über einen
rätselhaften Mord in Gene Opale. Noch etwas schläfrig setzte
sich Vincent an einen Tisch und verlangte nach einem starken
Kaffee. Als der Wirt ihm sein Frühstück brachte hatte Vincent
Zeit etwas mit ihm zu reden. „Warum sind die Leute heute so
aufgeregt?“ fragte er neugierig. „Seit gestern tobt in Gene
Opale ein geisterhafter Mörder! man hat die Leiche eines
Jungen Mannes in einer Seitengasse gefunden!“ erklärte der
Wirt leise und wandte sich wieder anderen Dingen zu. „Ein
Mord? ich muss mehr darüber erfahren!“ dachte Vincent
ernst und sah zum Fenster hinaus. Eine Patrouille von Soldaten kam aus der Hauptstadt geritten. Sie schienen es
eilig zu haben, denn sie sprangen sofort von ihren Pferden ab
und stürmten mit gezogenen Schwertern in die Gaststätte.
Verzweifelt rannte der Wirt hinter seine Schankwand um sich
zu verstecken, aber der Hauptmann der Soldaten packte ihn am Kragen und schüttelte ihn heftig. „Nicht schon wieder Steuern! die habe ich euch doch schon gestern bezahlt!“ wandte der Wirt schmerzhaft ein. „Darum geht es uns auch
heute gar nicht! unser Feldwebel ist schwer erkrankt! in
der Stadt konnte ihn keiner helfen! selbst die Ärzte des Königs
sind machtloß gegen diese rätselhafte Krankheit. Unter euren
Gästen finden sich bestimmt auch einige ausländische Ärzte!“
schnauzte der Hauptmann boshaft und warf den Wirt mit einer
heftigen Bewegung zu Boden. Hilfesuchend sah der Inhaber
der Herberge zu seinen Gästen und bat sie doch etwas zu tun.
Denoch hatte keiner vor irgendwie in die Situation einzugreifen. Ärzte gab es zwar, aber diese hatten ebenfalls
keinen blassen Schimmer wie die seltsame Krankheit zu bekämpfen sei. „Wenn ihr nichts unternehmt werden eure
Gäste für eure Entscheidung büssen!“ warnte der Hauptmann
mit einem teuflischen Blick. Er nickte seinen Leuten zu und
diese gingen mit gezogenen Schwertern gegen die Gäste und
den Wirt vor. Im gleichem Augenblick erhob sich Vincent
Valentine von seinem Stuhl und ging gemächtlich auf die
Soldaten zu. „Was willst du?“ hauchte der Hauptmann
boshaft. „Ich bin zwar kein Arzt!“ sprach Vincent. „Aber ich
kann ihn vielleicht retten! lasst mir nur freie Hand über ihn!“.
Der Hauptmann blickte ihn ungläubig an und rief seine Männer zurück. „In Ordnung! aber wenn du uns reinlegen
willst seid ihr alle des Todes!“ sprach der Hauptmann ernst
und brachte den kranken in die Halle. „Legt ihn auf den
Tisch!“ befahl Vincent ernst und steckte sich einen Krumdolch
und einen Holzpflok in den Gürtel. „Was machen sie da?“
sprach der Hauptmann misstrauisch. „Ich werde in seine
innersten Gedanken eindringen und seinen Alptraum beenden!
es könnte zu kämpfen kommen.“ erklärte Vincent hektisch und
legte seine Hand auf den Arm des Mannes. Er konnte seinen
starken Puls fühlen, der wie eine Kutsche zu rasen schien.
Vincent passte sich der Pulsgeschwindigkeit des Mannes an und atmete noch einmal tief durch. Er spürte wie seine
Traumjägerseele seinen Körper verließ und in die Gedanken
des Soldaten eindrangen. Dann verschwamm alles vor seinen
Augen und Vincent sank schlaff zu Boden, ohne jedoch die
Hand des kranken loszulassen. „Was passiert hier?“ schrie
der Hauptmann aufgebracht und wollte sein Schwert gegen
den Traumjäger erheben, aber der Wirt hielt ihn zurück. „Ich
habe schon von solchen Menschen gehört Herr! sie haben
die Fähigkeit in die Träume anderer Menschen einzudringen
und sie zu verändern. Das kann im guten als auch im bösen
geschehen! wenn sie ihn jetzt dabei stören könnten sie das
Leben ihres Freundes gleich mit in den Tod reißen!“ sprach
der Wirt warnend zu dem stolzen Soldaten. „Na gut... aber
wenn er in mehr als zwei Stunden nicht zurück ist werde ich
persönlich für die Beendung dieses Alptraums sorgen!“ murrte der Hauptmann grimmig und zog sich mit seinen
Gefährten ins Nebenzimmer der Eingangshalle zurück. „Traumjäger... wir vertrauen dir!“ murmelte der Wirt leise
und sah aus dem Fenster.

Inzwischen wurde alles wieder klarer für Vincent Valentine.
Er bemerkte das er sich in einer alten zusammengefallenen
Ruine befand. „Ein seltsamer Alptraum...“ dachte er sich
im stillen und suchte nach einem Gang der ihn weiterführen
würde. Ein langer Korridor zog sich genau vor ihm entlang.
Vorsichtig schritt Vincent den dunklen Gang entlang. Als
er Hilferufe aus der Dunkelheit heraus hörte, beschleunigte
er seine Schritte und fing an zu rennen. Vor ihm lag ein
zusammengebrochener Mann der nicht mehr sehr lebendig
aussah, aber sein gezitter ließ daraus schließen das er noch
lebte. Vincent beugte sich zu dem verletzten hinunter und
riß einen Stofffetzen aus seinem Gewand heraus, mit dem
er ihn seine Wunde am Bein verband. „Wer bist du?willst
du mich auch töten?“ gab der Soldat bibbernd von sich.
„Ich bin ein Freund! du musst mir vertrauen! ich werde
dich wieder in die Wirklichkeit bringen.“ sprach Vincent
lächelnd und half dem Mann auf die Beine. „Pass auf!
hinter dir!!!“ kreischte der Soldat hysterisch und wich
erschrocken zurück. Ein bluttriefender Dämon stand
direkt hinter den beiden und erhob wütend seine Krallen
die wie zwei Klingen im schwachen Licht blitzen. Ohne
mit der Wimper zu zucken drehte sich der Traumjäger mit
einer unglaublich wendigen Geschwindigkeit um und hieb
dem Monster seinen Speer in den Körper. Mit einem brüllenden Schrei fiel der Dämon weit nach hinten. Vincent
beobachtete ihn lächelnd und warf seine Waffe zu Boden.
Der Soldat beobachtete ihn mit einem erstaunten Gesicht.
Wollte sein Retter das Monster denn nicht umbringen?. Aber
schon nach wenigen Augenblicken änderte er seine Ansichten
gegenüber dem Traumjäger. Gerade als sich der Dämon
schreiend erheben wollte, sprang Vincent geschmeidig wie
ein Katze in die Luft und rammte dem Ungetüm mit all seiner
Kraft den Krumdolch in die Schädeldecke. Das Monster
verübte nocheinmal einen mächtigen Prankenhieb gegen
seinen Wiedersacher, aber Vincent wich ihm mühelos aus.
Mit einem lauten grunzen stürzte der geschlagene Dämon zu
Boden und hauchte seine Rabenschwarze Seele aus. Vincent
sammelte seine Waffen wieder auf und reichte dem verletzten
Soldaten seine Hand. „Wie heißt du Soldat?“. „Ich bin Erwin... danke für die Rettung.“ stotterte der Soldat leise vor
sich hin und richtete sich auf. „Nun wir sollten diesen ungastlichen Ort verlassen, findest du nicht?“ fragte der Traumjäger mit einem verschmitzten lächeln im Mundwinkel.
Einen Augenblick später wurde es schwarz um sie, die
Wirklichkeit holte ihre Seelen wieder zurück. Als Vincent sich
wieder aufrichtete und auf die erstaunten Gesichter der Soldaten blickte, musste er kichern. Erwin erhob sich ebenfalls, so als ob nie etwas mit ihm passiert wäre. Der
Hauptmann kam mit schnellen Schritten in den Saal gestürmt
und schien völlig aus der Fassung zu sein. „Soldat! geht es
ihnen wieder gut?“ bestürmte er ihn. „Ja mein Hauptmann!
der Traumjäger Vincent hat meinen Alptraum beendet und
den Dämon besiegt der mich ängstigte!“ gab Erwin ernst zu
verstehen. „Sieht so aus als ob eure kleine Gemeinschaft noch
etwas leben darf...“ rief der Hauptmann lachend aus und
rückte mit seinen Männern ab. Erwin drehte sich nocheinmal
zu Vincent um und sprach: „Jetzt hast du etwas gut bei mir
Vincent!“. Dann verschwand er mit seinen Gefährten aus
dem Dorf und der Trupp ritt wieder in die Hauptstadt zurück.
Der Wirt bot Vincent einen Stuhl an und dieser setzte sich
dankbar nieder. „Das war wirklich sensationell wie sie das
gemacht haben! sie haben das Leben von meinen Gästen und
mir gerettet. Ich werde ihnen dafür ewig dankbar sein. Wo
soll es denn als nächstes hingehen? doch nicht etwa nach Gene Opale?“ fragte der Wirt dankbar. „Nun das hatte ich
eigentlich vor... ich muss unbedingt in diese Stadt! es passieren so viele mysteriöse und furchterregende Dinge
in letzter Zeit. Der Wind hat mir geflüstert das diese Stadt das
Zentrum allen Böses in dieser Gegend ist.“ murmelte Vincent
nachdenklich. „Gehen sie als erstes zur Kaserne und sprechen
sie dort mit der kaiserlichen Komandantin! sie kann ihnen
bestimmt weiterhelfen!“ meinte der Wirt hilfsbereit und wandte gleich darauf ein. „Aber wollen sie nicht nicht noch
einen Tag bei uns bleiben? die Rechnung geht auf das Haus,
denn immerhin haben sie uns alle aus der Schlinge gezogen“.
„Es tut mir Leid, aber das geht wirklich nicht! ich muss meine
Mission so schnell wie möglich beenden.“ sprach Vincent
mit ruhiger Stimme und schritt mit schnellen Schritten aus
dem Haus. „Ich bewundere den Mut dieses Jungen, aber ich
glaube nicht das er eine Chance gegen den König oder
die Setha hat!“ flüsterte der Wirt im stillen und kümmerte sich
wieder um die Schankbar. Sie war völlig umgeworfen worden
und es würde bestimmt lange dauern sie wieder aufzubauen.
„Aber an Zeit mangelt es uns ja nicht...“ kicherte der Wirt
leise und fing an den Boden zu fegen.

Mithrandir Moon
26.01.2003, 21:58
Kapitel.2

Um die Mittagszeit saß Deniz wie immer vor ihrem großen
Schreibtisch in der Kaserne und blätterte verärgert in der
Zeitung. „Hier könnte auch mal wieder aufgeräumt werden!“
dachte sie schmunzelnd und pustete den Staub von ihrer
Stuhllehne, der sich von Generation zu Generation dort
angesammelt hatte. Sie hatte dieses Büro schon in einem
makaberen Zustand zugeteilt bekommen, aber nun war es das
reinste Schlachtfeld. Deniz musste an den gestrigen Abend
zurück denken. Ihr war es peinlich das ihr Kumpel Moriz sie
wie ein Baby durch die Straßen schleppen musste und auch
noch ins Bett gelegt hatte. Und als ihr Moriz erzählt hatte wie
sie sich ihm gegenüber verhalten hatte war ihr Scharm nicht
mehr zu bremsen. „Es könnte gut möglich sein, dass ich tatsächlich mit Moriz ins Bett gegangen wäre, wenn er sich
nicht so anständig verhalten hätte!“ dachte Deniz schockiert
und ließ die Zeitung mit einer schnellen Bewegung auf den
Tisch knallen. Die Presse hatte kurz nachdem sie den Tatort
verlassen hatte, natürlich sofort Schlagzeilen für die heutige
Morgenausgabe geschrieben. Da lagen sie nun, die Berichte
über einen wahnsinnigen Killer der jenen unschuldigen
Menschen in der Nacht auf geheimnissvolle und brutalle
Weise umbrachte. „Dabei ist es doch bis jetzt nur einmal
passiert...“ murmelte Deniz wütend und ballte ihre Hände zu
Fäusten zusammen. Es klopfte an die Tür. Deniz erhob
überrascht ihren Kopf und schloß das enge Korsett, dass viel
von ihrer Oberweite preisgab, bis zu ihrer Kragenweite. Eine
zwielichtiger Mann betrat ihr Büro. „Was wollen sie von mir
Hilda? sind sie nicht für einen anderen Bereich des Königs
zuständig?“ warf Deniz barsch ein und würdigte ihn nicht
eines Blickes. Man konnte merken das Deniz nicht sehr viel
für ihn übrig hatte, und das lag vor allem daran das er ein
Frauenfaschist war und man ihm des Mordes an seiner Gattin
bezichtigte. Da man ihm das aber nie nachweisen konnte
hatte es seinem Ruhm bei Hofe auch nicht geschadet. Er war
ein hoher Berater des Königs und genoß allgemein viel Ansehen bei den Frauen, aber Deniz konnte er nicht täuschen.
Sie fühlte das er böse hintergedanken mit sich trug und achtete deshalb auf jedem seiner Schritte. Hilda setzte sich
aufgelockert in einen Sessel und begann sein Schwert zu
polieren. Dann sprach er: „Deniz, Deniz... wie soll das bloß
weitergehen? ich fürchte in letzter Zeit hast du deine Pflichten
mehr als nur vernachlässigt. Der König wird äußerst unzufrieden darüber sein! ich fürchte du bist so einer wichtigen Aufgabe nicht gewachsen. Wenn du einverstanden
bist die Finger von diesem Fall zu lassen, dann bitte ich den
König um die Übertragung dieser Sache!“. „Was ich einmal
anfange bringe ich auch zu Ende! und ich sage dir das ich diesen Fall nicht an einen Idioten wie dich abgeben werde!“
preschte Deniz wütend hervor. „Ach ja? und was hast du schon erreicht? gar nichts! du weißt nicht einmal wer der Täter oder das Opfer ist, und das finde ich primitiv! eine
junge Dame wie du sollte lieber stricken als Detektiv zu spielen.“ warf Hilda lächelnd ein und erhob sich aus dem
Sessel. „Raus aus meinem Büro!!!“ schrie Deniz wütend und
warf dem Berater des Königs einen ihrer Lackschuhe nach.
„So sieht es also im Zimmer einer Komanndantin aus! eine
tolle Begrüßung nenne ich das! ich komme herein und man
schleudert mir einfach seine Schuhe entgegen. Was kommt
als nächstes? etwa die Strümfpe und der BH?“ ächzte eine
dunkel gekleidete Person und kam näher an ihren Schreibtisch
heran. „Äh... entschuldigen sie! ich wollte eigentlich nicht
sie treffen...“ stotterte Deniz rot vor Scharm. „Nun das ist
ihnen aber gelungen! ich bin Vincent Valentine und von Beruf
Traumjäger!“ erklärte der blauhaarige Mann grinsend.
„So So... von eurer Rasse habe ich schon gehört! ihr Besitzt
die Fähigkeit in die Träume der Menschen einzutauchen. Sag
mal... wie ist das denn so? muss doch ein irres Gefühl sein
im Körper eines anderen zu stecken, oder?“ fragte Deniz
schmunzelnd. Vincent ließ sich in einen Sessel fallen und musterte Deniz lächelnd. „Was ist los? warum grinst du mich
so an?“. „Dein Korsett ist halboffen...“ murmelte er leise.
Erschrocken versuchte Deniz den Reißverschluß ihres blauen
Korsetts zu schließen, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. „Na los! schauen sie gefälligst weg!!“ kreischte sie
unruhig. „Ich habe eine bessere Idee! keine Bange ich tu ihnen schon nichts!" meinte Vincent gelassen und griff mit einer sanften Bewegung nach ihrem Verschluß. „Was soll denn das du Perversling!“ schrie Deniz rot vor Scharm auf
und wagte es irgendwie nicht sich dem Griff zu wiedersetzten.
Langsam öffnete Vincent das Korsett etwas nach unten und zog dann anschließend den Reisverschluß ganz nach oben.
Dann setzte er sich wieder in seinen Sessel und schwieg.
„Danke... aber machen sie das nicht nochmal!“ murmelte Deniz schüchtern und zog gleich darauf wieder ihre ernste
Miene auf. „Nun, was treibt sie nach Gene Opale? Ferien
hier zu machen kann ich ihnen nur abraten. Wie sie sicher
schon erfahren haben regiert ein Diktator diese Stadt! seine
Männer haben alles fest im Griff und kann ihnen von einer
Konfrontation mit ihm nur abraten.“ meinte Deniz lächelnd.
Vincent blickte zum Fenster hinaus und sprach: „Ich bin
mit einer wichtigen Mission beauftragt worden... ich soll das
Böse in dieser Stadt vernichten! der gestrige Mord und der
heutige Alptraum waren nur der Anfang von etwas teuflischem! ich spüre das etwas Böses diese Stadt umhüllt!
sagen sie mir eines... beten die Leute in ihrer Stadt Dämonen-
götzen an?“ fragte Vincent ernst. „Vor einigen Jahren
vielleicht, aber die die Kleriker verboten es vor einem Jahr!
zur selben Zeit sank auf mysteriöse Weise der weiße Palast
am Zelon See in die Tiefe. Ich glaube der König ist selber ein
Götzenanbeter... seine Priester haben diesem Glauben jedenfalls noch nicht abgeschworen. Einige Leute behaupten
sogar sie hätten geflügelte Gestalten im Palast umherschleichen sehen. Der König streitet dies natürlich alles
ab, aber ich glaube das er selbst in dieser Geschichte mit
drin steckt.“ antwortete ihm Deniz mit unruhiger Stimme. „Ich bin hier um die Dämonen zu vernichten! sie sind hinter
dem geheimnisvollen Mörder her, der wahrscheinlich eine
Verbindung zu den Alpträumen darstellt.“ meinte Vincent
nachdenklich. „Eine ziemlich abwägige Verbindung!“ korrigierte Deniz ärgerlich. „Nun wie auch immer! danke für
ihre Hilfe, ich werde die Dämonen schon aufspüren...“ murmelte Vincent leise und ging gemächtlich auf den Flur zu.
„Nein warten sie!!“ rief ihm Deniz hinterher und hielt ihm an
den Ärmeln fest. „Ohne mich kommen sie in kein Regierungsgebäude oder Blockhaus hinein! ich könnte ihnen
behilflich sein!“ stotterte Deniz unschlüssig. Vincent entwand
sich ihrem Griff und drückte die Türklinke hinunter. „Ich erledige meine Aufgaben immer alleine! jemand an meiner Seite würde mich nur behindern.“ sprach Vincent selbstsicher
und spazierte durch die Tür hinaus. „Passen sie auf sich auf
und wenn sie etwas benötigen oder Fragen haben wissen sie
ja wo sie mich finden...“ murmelte Deniz leise und verschloss
die Tür hinter sich. „So ein Angeber! er wird schon kapieren
was er ohne mich in dieser Stadt erreichen kann! ich werde
ihm erst wieder helfen wenn er auf Knien zu mir angekrochen
kommt!“ murrte Deniz grimmig und goß sich eine Tasse Kaffee ein.

Inzwischen marschierte Vincent lustlos durch die große
Hauptstadt Gene Opale. Vielleicht hatte Deniz ja recht gehabt
und er hätte ihre Hilfe annehmen sollen. „Nein!“ dachte Vincent. „Ich kann sie da nicht mit hinein ziehen! wenn sie mir hilft wird sie früher oder später auf die Dämonen treffen
und das kann ich nicht zulassen. Sie soll das Leben eines jeden Menschen erhalten. Ich will nicht das sie ihre Zukunft
für die Träume der Menschheit aufs Spiel setzt, so wie es
Zefira getan hat...“ dachte Vincent im stillen und musste an
seine harte Vergangenheit zurückdenken. Damals wurde er
mit drei anderen Gefährten zum Traumjäger ausgebildet. Das
geschah alles so plötzlich für ihn und er hatte überhaupt keine Ahnung von der Träumerei. Die Zeit war sehr schwer für ihn,
aber mit Hilfe seiner zwei Freunde Lantes und Zefira meisterte er jede Hürde in seinem Leben. Mit dem Traumjägermädchen Zefira Flair hatte er eine enge Verbindung gehabt. Vielleicht hätten sie sogar eine gemeinsame Zukunft aufgebaut, wenn nicht vor 5 Jahren dieses schreckliche Ereigniss sein Leben zerstört hätte. Es
geschah bei einem Alptraum für den schon alles hoffnungslos
schien. Vincent hatte sich geweigert in den Traum einzutauchen, da die Sache schon für ihn geregelt war. Aber
sein Freund Lantes hatte nicht locker gelassen, bis er schließlich eingewilligt hatte und mit ihnen in den Traum
eingedrungen war. Aber dort geschah das unfassbare. Der
legendäre geflügelte Chimär hatte sich in die Seele des kranken eingenistet und war nahe daran gewesen ihn zu töten.
Mit ihrer ganzen Kraft gelangen es Vincent und Zefira ihn
zu besiegen und seinen Schlaf von 100 Traumjahren wieder
herzustellen. Aber was sie damals noch nicht wussten war das
der Alptraumkönig alles geplant hatte und die Traumjäger nicht mehr aus diesem Traum herauslassen wollte. Letzten
Endes entpumpte sich sogar der gesamte Traum als riesige
Mausefalle. Sie wären bestimmt heil davon gekommen, wenn
nicht ein Verräter in ihrer Reihe zu den Dämonen übergelaufen wäre. Das Zefira sterben musste hatte Vincent
nur seinem damaligen besten Freund Lantes zu verdanken.
Er hatte Vincent seinen Erfolg noch nie gegönnt und war
vor Neid und Missucht beinahe gestorben, als ihm der Alptraumkönig ein verlockendes Geschäft vorgeschlagen hatte. Von nun an waren sie erbitterte Feinde und konnten
einander nicht mehr leiden. Jahrelang hatte Vincent nach
Lantes gesucht um sich an dem Mord von seiner Gefährtin
Zefira zu rächen. Sie war in seinen Armen gestorben. Seitdem
wollte Vincent nicht mehr leben und fand kein gefallen mehr
an anderen Frauen. Schließlich überwand er seine Krise
und nahm seine alte Arbeit als Traumjäger wieder auf. Vincents Gedanken wurden abrupt gestört als er auf der Straße ein junges Mädchen mit grünen, kurzen Haaren stehen
sah. Ihr Blick war leer und er konnte sich einfach kein Bild von ihr machen. Für einige Minuten sahen sie sich schweigend in die Augen. „Willst du vielleicht eine rote Blume
kaufen?“ fragte das Mädchen schweigend. Vincent nickte stumm mit dem Kopf und hielt dem ärmlich gekleideten Mädchen ein Goldstück hin. Langsam kramte das Mädchen eine kirschrote Lilie aus ihrem Korb und tauschte sie gegen das Geldstück in Vincents Hand aus. „Du bist ein Traumjäger... habe ich Recht?...“ flüsterte das Mädchen mit
leiser Stimme. „Und du eine Tagträumerin...“ antwortete ihr
Vincent ernst. „Ja... ich heiße Iona... siehst du sie auch
Traumjäger? diese Schatten die von Tag zu Tag größer werden und bald die gesamte Stadt mit ihren Schmerzenschreien überrollen?“ fragte das Mädchen in Gedanken. Vincent sah sie erstaunt an. Konnte es sein, dass
sie eine übernatürliche Begabung beim Träumen besaß?
woher konnte sie das Böse sehen und seit wann?. Dutzende
von Fragen kreisten in Vincents Gedanken umher, aber er
wollte lieber nicht genauer darauf eingehen. „Wo wohnst du?“ fragte Vincent leise. Das Mädchen deutete mit ihrem
Zeigefinger auf ein halb eingestürztes Blockhaus hin. „Ich
wohne hier... aber wenn du mich wirklich suchst dann findest
du mich nur in meinen Träumen...“ flüsterte Inoa leise ehe
sie in dem halb zerfallenen Gebäude verschwand. „Wer ist
sie?“ dachte Vincent nachdenklich und ging mit schnellen
Schritten auf eine Synagoge zu. Hier wurden im 16. Jahrhundert unzählige Frauen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, da man damals noch für alles unmögliche nur die
Erklärung zur Hexerei fand. Vincent fröstelte es stark, wenn er daran dachte, dass ihm vor 100 Jahren das gleiche Schicksal bestimmt gewesen wäre. Mit einem ruhigen Gang
schritt der Traumjäger die Stufen zu dem Tempel empor und
betrat ihn gemächtlich. Man konnte merken das im 17 Jahrhundert die Kleriker hier ihre volle Macht entfalten konnten. Es sah so aus als hätte der König die ganze Macht,
aber in Wahrheit musste er sich auch an die Gesetze der
Kleriker halten. „Sie sind eine wahre Teufelsbrut geworden...
sie verstecken ein Geheimnis hinter ihrer trügischen Fassade!“ vermutete Vincent im stillen und kniete vor dem
Opferstein nieder. Vom Turmzimmer schritt ein feingekleideter Mann mit einem Bischofsstab zu ihm herab und musterte ihn misstrauisch. „Mein Junge... bist du der
Traumjäger der zu uns kam? wie kannst du es wagen ohne ein
Gebet vor dem Opferstein zu Knien und deine Bitte auszusprechen!“ warnte ihn der Priester mit einem scharfen
Blick der nichts gutes in sich trug. „Entschuldigen sie Bischof... das habe ich übersehen...“ murmelte Vincent kaum
verständlich. „Dann lass uns gemeinsam zu Gott beten und ihn bitten die Seelen der Verstorbenen würdig zu ehren.“ sprach der Priester mit würdiger Stimme und kniete neben
Vincent nieder. Gemeinsam sprachen sie das Gebet der 12.
Psalme und ließen ihre Worte mit Ehrfurcht erklingen. Als
sie fertig waren winkte ihm der Priester zu. „Nun kannst du
deine Bitte vortragen Traumjäger. Zuvor möchte ich aber erst
noch deinen Namen wissen.“ meinte der Priester ernst. „Mein
Name ist Vincent Valentine. Und wie ist ihrer?“. „Man nennt
mich Helos. Ich bin der Erzbischof von allen Synagogen und
Kathedralen in Gene Opale. Ich habe schon vor geraumer Zeit
gehört das du in unsere Stadt gekommen bist um das Böse zu
vertreiben. Ich kann deinen Pflichteifer nur loben, aber ich
glaube kaum das ihr Traumjäger stärker seid als unsere Gebete. Glaube mir mein junger Freund. Unser Glauben wird
uns von allen Problemen und Sorgen befreien!“ sprach der
Priester mit einem ernsten Unterton. „Ihr Priester steckt doch
alle unter einer Decke. Wir werden schon noch sehen wer mehr Erfolg hat Hochwürden!“ meinte Vincent verärgert und
stürmte aus dem Tempel. „Ja... das werden wir noch sehen!“
kicherte der Priester mit einer hämischen Stimme und verschwand hinter seiner Kanzel.

Mithrandir Moon
26.01.2003, 21:58
Kapitel.3

Und wieder begann ein neuer Tag in Gene Opale. Die junge
Komandantin Deniz gähnte verschlafen und streckte genüßlich
ihre Hände nach hinten. Bald würde sie ihre Arbeit wieder
aufnehmen und es wäre so wie immer. Nein doch nicht ganz so wie immer. Seit gestern hatte sie nichts mehr von dem Traumjäger Vincent oder ihrem Gesellen Moriz gehört. Um
den Traumjäger, dass wusste sie, mußte sie sich keine Sorgen
machen. Er war ja darauf trainiert worden gefährlichen Situationen entgegen zu sehen, aber was war nur mit Moriz los?. Schon seit 2 Tagen ging er ihr nur noch aus dem Weg und sah gar nicht gut aus. Es war klar das er krank geworden
war, aber an was?. Erst gestern hatte ihn Deniz auf der Straße
erwischt, wo er eine große Blutlache aus seiner Kehle spie.
Als sie ihm helfen wollte hatte er sie nur abweisend zurück-
gestoßen und gesagt: „Lass mich in Ruhe... ich brauche nur
Schlaf...“. Deniz bemerkte das ihr einige Tränen die Wange
herunterliefen und wischte sie ärgerlich ab. Moriz hatte sein
eigenes Leben und wenn er seine Privatssphäre haben wollte
würde sie ihn nicht stören. Sie hatte selbst genug Probleme
und ein weiteres hätte sie wohl nicht mehr verkraftet. Mit einem Ruck richtete sie sich auf und verzichtete darauf ihr
Bett für die darauffolgende Nacht vorzubereiten. Wie sie sich
wohl kannte würde sie sich wie immer rücksichtslos auf ihr
Bett fallen lassen. Deniz zog sich an und schnappte sich ihren
Dolch vom Fensterbrett. Mit einer schnellen Bewegung öffnete
sie die knarrende Türe ihres Zimmers und schloß sie hinter sich. In Gedanken versunken ging sie mit raschen Schritten
den Gang entlang auf dem sie plötzlich stehen blieb. Vor ihr
lag Moriz. Er schien noch schlechter beisammen zu sein als
bisher. „Moriz... bitte... lass mich dir helfen!“ flehte ihn Deniz
mit Tränen in den Augen an. „Lass mich los!“ brüllte Moriz
wütend und stieß sie verächtlich zu Boden. „Was ist nur los
mit dir? früher waren wir doch so gut befreundet! ich bringe
dich zu einem Doktor... bitte Moriz...“ flüsterte Deniz mit
Tränen in den Augen. Moriz konnte ihrem Blick nicht länger
standhalten und sah stumm zu Boden. „Tut mir Leid Deniz...“
fing er langsam an. „Ich fühle mich heute überhaupt nicht gut... es ist nicht richtig wenn ich dich wegen meiner Krankheit zum Sündenbock mache... ich schätze wenn ich mich etwas hingelegt habe wird es mir schon wieder besser
gehen! du brauchst dir wirklich keine Sorgen um mich zu machen...“ keuchte Moriz mit leiser Stimme und lächelte
ihr warmherzig zu. Deniz konnte in seine Augen blicken. Sie
waren fast vollständig rot geworden. Was war nur aus seinen
sonst so blauen Augen geworden? Deniz nickte Moriz stumm
zu und lief mit schnellen Schritten aus dem Haus. In diesem
Zustand konnte sie ihm einfach nicht mehr unter die Augen
treten.

Es war bereits nach 12 Uhr als es an die Türe des Traumjägers klopfte. Gestern hatte sich Vincent in das
nächstbeste Hotel einquartieren lassen, und dieses war nun
mal nicht gerade ein tolles Apartment. Aber für seine Verhältnisse reichte es. Mit blinzelnden Augen erhob er
sich von seinem Bett und öffnete die Tür. Im gleichem Augenblick kam ihm Deniz in die Arme gefallen. Sie schien
sehr hektisch und melancholisch aufgelegt zu sein. „Ich hoffe
ich störe dich nicht...“ stotterte Deniz leise. „Ich bin gerade
aufgestanden. Du siehst traurig aus. Ist es etwas vorgefallen
was deine Gedanken getrübt hat?“ fragte Vincent besorgt.
Deniz nickte nur stumm und fing an ihm von all ihren Problemen zu erzählen. Vincent nickte nur nachdenklich und
legte ihr sanft seine Hand auf die Schulter. „Es ist bestimmt
nicht Leicht die volle Verantwortung über eine Aufgabe zu
übernehmen die du so hasst, aber du musst dich zusammen-
reißen.“ ermahnte sie Vincent mit einem Zwinkern in den
Augenwinkeln. Erst jetzt viel ihm auf das sich Deniz noch nicht einmal richtig angezogen hatte. Sie hatte noch immer
ihr blaues Nachtgewand an, was von der unebenen Straße
ganz zerissen worden war und viel von ihrer Figur preisgab.
„Entschuldige bitte... aber ich hatte es so eilig zu dir zu kommen...“ murmelte Deniz verlegen und sah zur Seite. „Ich
leihe dir meine Robe. Damit kannst du dich bedecken.“ flüsterte der Traumjäger mit ruhiger Stimme. „Danke...“ gab
Deniz mit einem lächeln zu verstehen. „Da ist noch etwas...“
fing Deniz leise an. „Vor einigen Tagen ist einer meiner besten Freunde schwer erkrankt. Ich weiß das ich vielleicht mit einem Arzt besser beraten wäre, aber... seine Simpthome deuten auf überhaupt nichts hin! ich würde mich besser fühlen, wenn du ihn dir mal ansehen würdest.“ bat Deniz
mit zitternden Händen. Vincent ergriff sie schnell und sah ihr
lange in die unschuldigen Augen. „Ich tue es... aber du musst
mir helfen mehr über die Kleriker und die Königsfamilie
herauszufinden“. Deniz nickte dankbar und öffnete ungeduldig die Zimmertür. Der Traumjäger steckte sich noch
eine Kapsel mit seltsamer Flüssigkeit in den Umhang ehe er
Deniz folgte. Nun gingen sie Hand in Hand die Straßen von
Gene Opale hinunter. Einen Moment lang fühlte Deniz ein
seltsames Gefühl, das sie noch nie in der Nähe eines anderen
Mannes verspürt hatte. Könnte es sein das sie sich in ihn
verliebt hatte? die stolze Komandantin Deniz... zusammen mit
einem Traumjäger. Das konnte sie sich nur schwer vorstellen.
Vincent schien jedenfalls nicht den Eindruck zu machen als
ob er viel für sie empfinden würde. Aber er schien ihr sowieso
so mysteriös und undurchsichtig zu sein. Was für eine Last
er wohl mit sich trug. Äußerlich ließ er sich das überhaupt nicht anmerken, aber Deniz spürte das er sehr besorgt um das
wohlergehen eines jeden hier in der Stadt war. Vor dem
Durchgang zur Nordstadt standen einige Sethasöldner bewegungslos herum und spielten gelangweilt Karten miteinander. „Lassen sie sich nichts anmerken, sondern gehen sie einfach weiter!“ flüsterte Deniz ihrem Traumjäger-
freund vorsichtig zu. Als sie die finsteren Männer schließlich
hinter sich gelassen hatten atmete Deniz erleichert aus.
„Sind diese Leute oft bei euch in der Stadt?“ fragte Vincent
ohne aufzublicken. „Schon seit der neue König hier die Macht
übernommen hat treiben sie hier ihr Unwesen. Keiner mag sie, aber wir können nichts gegen sie tun. Sie gehören zu den
Steuereintreibern der äußeren Obrigkeit. Nur die Kleriker haben gegen sie protestiert und wollen sie ebenfalls aus der
Stadt verbannen.“ erklärte Deniz mit einem nachdenklichem
Gesicht. „Die Kirche verbirgt einiges... ich bin sicher das sie
in viele verbotenen Sachen verwickelt ist! mit deiner Hilfe
können wir vielleicht einen Hinweis auf den geheimnissvollen
Mörder finden!“ flüsterte Vincent ernst. Direkt vor ihnen
auf der Straße bewegte sich plötzlich ein Trupp von Soldaten
zielstrebig in ihre Richtung. „Was macht ihr da? warum ver-
sperrt ihr uns den Weg?“ schrie Deniz befehlshaberisch aus.
„Verzeiht die Störung Komanndantin Deniz, aber der König
wünscht sie und ihren seltsamen Freund sofort zu sprechen!
wenn sie uns bitte begleiten würden!“ äußerte sich der
Truppenführer mit grimmiger Miene. „Ausgerechnet jetzt!
ich habe keine Zeit! wir werden später in der Palast kommen!“meinte Deniz stur und wollte sich abwenden. Aber
im gleichem Augenblick spürte sie etwas hartes und spitzes in
ihrem Rücken. „Seid ihr verrückt geworden? ich bin der
oberste Komanndeur! ihr begeht einen großen Fehler!“ schrie
die junge Frau wütend. Vincent hielt sie drastisch zurück und
sah sie mit einem durchdringenden Blick an. „Tut uns wirklich sehr Leid, aber eine Verzögerung kommt gar nicht in
Frage! Zu ihrem Wohl sollten wir jetzt lieber in den kaiserlichen Palast gehen! Das ist eine Anordnung des Kaisers!“ rief der Hauptmann der Soldaten mit ernster Miene aus. Vincent warf einen scharfen Blick auf seine Gefährtin Deniz. „Es ist in Ordnung Vincent! Das haben wir schnell hinter uns.“ meinte Deniz zustimmend. Die zwei wurden von der Armee nach vorne geschoben und marschierten mit festen Schritten auf das Kaiserliche Schloß zu.

Der Weg durch den königlichen Garten war für Vincent wirklich mehr als atemberaubend. Unzählige Blumen und Pflanzen in verschiedenen Farben waren auf den Wiesen des Schloßes zu erblicken. Jede einzelne von ihnen schien sich betäubend auf sein Gemüt auszuwirken. Eine Reihe von Torbögen krönte das ganze Spektakel. Vincent wandte sich erstaunt Deniz zu. Diese grinste den Traumjäger nur verschmitzt an und sprach: „Was du gerade gesehen hast war noch längst nicht alles vom Schloß! Zu jeder neuen Jahreszeit werden hier die unterschiedlichsten Blumenarten angepflanzt. Der König mag zwar ein Diktator sein, aber Kunstgeschmack hat er!“. „Ich muss zugeben er weiß wirklich was sich für einen anständigen Garten gehört.“ murmelte Vincent zustimmend. Deniz nickte lachend und ergriff seine rechte Hand. Der Traumjäger sah sie erstaunt an und sie wurde etwas rot im Gesicht. Da war es wieder, dieses Gefühl. Als sie die Emfangshalle des riesigen Palastes betrachten wurde Vincent irgendwie mulmig. An diesem seltsamen Ort herschte eine kalte Aura. Unzählige Portraits und Kunstbilder über die Zerstörung und den Wiederaufbau der Welt hingen an den vornehmen Wänden. Eines der Bilder hatte es Vincent besonders angetan. Es zeigte den Tod selbst, der gierig seine Hände nach Gene Opale ausgestreckt hatte. Der Name des Künstlers schien nicht eingraviert zu sein, deshalb erkundigte sich der Traumjäger bei Deniz. „Dir gefällt also dieses Bild? Das habe ich mir schon irgendwie gedacht. Unser Herscher hat den selben Geschmack wie du. Das Portrait ist von einem gewissen Fiaro Elcelo, einst ein beliebter Künstler am Hofe unseres Königs. Wo er sich jetzt aufhält kann dir wohl keiner sagen!“ meinte sie mit einem interessierten Blick auf das Gemälde. Der Hauptmann gesellte sich zu den beiden hinzu und stupste die Komanndantin von hinten an. „Sie müssen hier warten! Ich werde unsere Mäjestät über ihre Anwesenheit bescheid geben lassen!“. Die Komanndantin nickte ernst und wandte sich wieder Vincent zu. Der Traumjäger schien in diesem Moment wahrhaftig abwesend zu sein und starrte wie gebannt auf das Bild des Todes und der Zerstörung. Deniz wartete einen Augenblick lang, dann schlang sich leicht ihre Arme um seinen Hals. Das schien zu helfen. Vincent sah ihr ins Gesicht. „Was sollte diese Umarmung...?“ meinte der Traumjäger mit gleichgültiger Stimme. Schon wieder bekam sie dieses Herzklopfen und musste sich schenieren. „Ich... Das... tut mir Leid... Es ist nur...“ stammelte die junge Komanndantin leise. Vincent nickte lächelnd und klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. „Was auch immer du emfindest du brauchst nichts vor mir oder jemand anderen zu verheimlichen! Es wäre das schlimmste wenn die Traumdämonen wegen dieser Dummheit zugriff auf deinen Körper bekommen würden.“ sprach er gutmütig. Deniz schniefte leise. Dann war es aus. Der romantische Augenblick hätte wirklich etwas werden können. Beide hätten ideal zusammengepasst, aber Vincents Sturheit wollte keine Beziehung in seinem Traumjägerleben. Seine Gedanken konzentrierten sich wieder auf das seltsame Bild. War dies der Sensemann aus der Legende? Der Seelenfresser?
In seinem ganzen Leben hatte Vincent noch nichts derartig grausames auf einem Portrait gesehen. „Wie groß ist das kaiserliche Schloß?“ gestatte sich Vincent die Frage. „Es ist
wirklich riesig! Ich kenne selbst nicht alle Räume, denn nur die Königsfamilie und der Rest der Obrigkeit haben Zutritt zu
den Königsgemächern im zweiten Stock. Einen Kerker gibt es
hier natürlich auch, aber außer einer Vielzahl von Nagetieren
wirst du dort nichts brauchbares finden!“ meinte Deniz nachdenklich. Vincent grübelte eine Weile vor sich hin ehe er
sprach: „Sicher gibt es hier jede Mengen von Geheimgängen die selbst der Königsfamilie verborgen geblieben sind. Ich möchte das du dich demnächst in der Stadt darüber umhörst. Vielleicht findest du jemanden der uns auf diese Weise Zutritt
zu Schloß verschafft!“. Die Komanndantin nickte interessiert.
Einer der Seitenflügel des Schloßes öffnete sich mit einem knarren und ein Bote betrat die Haupthalle. „Unsere Hoheit
ist nun gewillt sie zu empfangen!“. Deniz nickte kurz angebunden und schleppte den Traumjäger hinter sich her.
„Hey! Warum ziehst du denn so?“ stöhnte Vincent vor sich hin. „Der König hasst unpünktlichkeit...“ raunte ihm Deniz
warnend zu. „Ich verstehe...“ murmelte Vincent zurück und
beschleunigte seinen Gang. Als die beiden den Thronsaal
betraten standen dort jede Menge von Vornehmen Leuten die
Deniz und den Traumjäger mit missbilligenden Blicken betrachteten. Der Diener ging auf den kaiserlichen Thron zu und flüsterte dem gelangweilten König etwas in die Ohren. Mit einem Fingerschnippsen entließ der Herscher sämtliche
Adelsleute vom Hofe und gähnte verschläfen mit dem Fächer
um sich herum. Nun standen dort nur noch fünf Leute um ihn
herum. Der Erzbischof Helos, den Vincent ja schon vor einigen Tagen in der öffentlichen Kapelle getroffen hatte und
der zwielichtige Mann Hilda, dem Deniz sofort einen verächtlichen Blick zuwarf. Die anderen waren für Vincent kein Begriff. Beide knieten sich vor dem Thron nieder und erwiesen dem König ihre Huldigungen. Lazarus Maximus nickte ihnen zufrieden zu und winkte ihnen zu, sich zu erheben.
„Nun Oberkomanndeur Deniz Carwall, was machen die Untersuchungen?“ sprach der König mit einem lächelnden
Blick auf den Traumjäger aus. Deniz verbeugte sich noch ein
zweites Mal vor ihren Herscher und sprach: „Mein König die
Untersuchungen wegen des seltsamen Mordes laufen noch! Aber wollten sie nicht eher mit dem Traumjäger Vincent sprechen als mit mir?“ gestattete sich Deniz diese Frage. „Du
hast Recht mein Kind! Ich habe euch hierher rufen lassen um
über die Probleme in meiner Stadt zu diskutieren. Normalerweise landen solche Diletanten wie er sofort auf dem
Scheiterhaufen, aber in unserer jetzigen Situation wäre ein
Hexer oder Traumjäger wie ihr ihn nennt vielleicht wirklich nützlich für uns!“ gab der König lachend von sich. Vincent biss wütend die Zähne zusammen. Hier hatten sie es mit einem
blutrünstigen Verbrecher zu tun der auf dem kaiserlichen Thron saß und wahrscheinlich mehr Morde begangen hatte als der jetzige Mörder selbst. „Hochwürden, man hat mich in diese Stadt gerufen um das Böse zu vertreiben. Allen Anschein
nach hat die Finsternis hier ihren Ursprung und selbst der kaiserliche Palast wird von einer kalten Aura umhüllt!“ sprach der Traumjäger höflich aus. Der König sah ihn belustigt an. „Willst du etwa damit andeuten das im Palaste
unserer Majestät böse Dämonen ihr Unwesen treiben? Das ist
absolut lächerlich!“ warf königliche Berater Hilda lächelnd ein. „Was meinst du dazu Helos?“ sprach der diktatorische
König vergnügt und blickte auf den Erzbischof. „Wenn es innerhalb des Palastes Dämonen gegeben hätte, wäre die Kirche schon längst darüber informiert worden.“ gab der
Erzbischof ernst zu bedenken. „Nun ich habe noch nie besonders an die Hexerei oder die schwarze Magie geglaubt!
Dein Talent wird außerhalb des Palastes in der Stadt benötigt.
Du wirst zusammen mit Deniz den Übeltäter der vergangen
Morde in den letzten Tagen ausfindig machen und anschließend uns die Sache überlassen! Das ist ein Befehl des
Königs!“ teilte der Berater Hilda ihnen mit. „Mein Herr die
Audienz ist beendet! Wir sollten unsere Zeit nicht ständig mit
solchem Pöbel verbringen!“ meinte ein weißhaariger Mann mit kurzen Strähnen ernst. „Du hast Recht Tacheles! Serviert
mir das Mittagsdinner!“ rief der König zustimmend aus und
winkte die beiden ab. „Können wir uns hier wenigsten etwas
umsehen oder den Kerker durchsuchen, wenn sie uns schon
nicht weiterhelfen können?“ fragte der Traumjäger zuletzt.
„Das ist absolut verboten! Ihr dürft nicht in den Kerker gehen
und auch nicht die oberen Stockwerke des kaiserlichen Schloßes durchsuchen. Alle würden sich durch euch nur belästigt fühlen und ihr würdet ohnehin nichts von Bedeutung
finden!“ schloss Hilda das Gespräch ab und schob die beiden
zur Tür hinaus. Bevor Vincent den Raum verließ blickte er noch einmal auf den Thronsaal zurück. Er glaubte ein Gestalt
hinter dem Thron gesehen zu haben. Er konnte sie nicht richtig erkennen, glaubte aber das es kein normaler Mensch war. Das Wesen hatte Flügel. Bevor der Traumjäger näher darüber nachdenken konnte hatte ihm der Berater auch schon die großen Flügeltüren vor seinem Gesicht zugeknallt.

Mithrandir Moon
26.01.2003, 21:59
Kapitel.4

Sofort als die beiden das Schloß und den kaiserlichen Garten hinter sich gelassen hatten rannte Deniz mit dem Traumjäger in ihr Wohnviertel. „Hoffentlich ist es noch nicht zu spät für
Moriz!“ keuchte die Komanndantin außer Atem. Vincent hielt
an und sie verlangsamte ihre Schritte. „Wohnst du etwa in so
einer ärmlichen Gegend?“ fragte der Traumjäger besorgt. Deniz musste lächeln. Keine Angst es geht mir ganz gut, ich kann mir bloß bei meinem knappen Sold den ich von der Armee bekomme kaum etwas besseres als eines von diesen alten Häusern leisten. Glaube mir! Es gibt noch weitaus schlimmere Viertel.“ kicherte die junge Komandanntin ihrem
Traumjägerfreund beruhigend zu. Als sie das Mehrstockhaus
von Deniz erreichten hielt sie Vincent fröstelnd zurück. „Hier
stimmt etwas nicht! Ich rieche dämonische Aktivitäten! Kann
das sein...“ murmelte der Traumjäger nachdenklich. „Moriz
ist ihn Gefahr, ich muss zu ihm!“ meinte Deniz erschrocken und lösste sich von Vincents Klammergriff. Mit schnellen
Schritten rannte sie die Treppe hoch und lief den dunklen Gang entlang. „Nein Deniz! Mach die Zimmertür nicht auf!“
schrie ihr Vincent noch verängstigt hinterher, aber das Mädchen hatte schon gehandelt. Statt einer Horde Dämonen
oder sonstigen Aktivitäten fand Deniz jedoch nichts seltsames
vor. Ihr Freund Moriz, jedoch schien nicht mehr Anwesend zu
sein. Wütend über sich selbst fiel Deniz von Trauer geplagt in
sich zusammen und starrte mit entsetzten Blicken auf den Boden. Als Vincent ebenfalls in das Zimmer gestürmt kam
erntete Deniz zuerst tadelnde Blicke von dem Traumjäger.
„Das war sehr dumm von dir... dennoch... hier liegt ein dämonischer Nebel in der Luft! Wir müssen diesen Raum so schnell wie möglich versiegeln!“ rief Vincent seiner Gefährtin
zu. Deniz schien ihn jedoch gar nicht mehr richtig wahrzunehmen. Sie hatte sich auf den Rücken geworfen und sich die halben Kleider vom Leib gerissen. „Willst du es mit mir machen?“ stöhnte sie in einem zwingenden Unterton.
Vincent sah ihr erschrocken ins Gesicht. „Anscheinend hat der Rauch emotionale Nebenwirkungen! Ich muss sie schnell
hier raus bringen, ehe ich selbst davon erfasst werde!“ dachte
der Traumjäger hektisch und griff seiner Partnerin unter die
Taile und die Arme. „Vincent... nicht... du verdirbst doch alles... magst du mich denn nicht?“ flüsterte sie ihm zu. „Das
ist für alle das beste!“ rief der Traumjäger energisch aus und
lud seine Last außerhalb des Zimmers ab. Dann wendete er
einen Bahnspruch an und versiegelte den gesamten Raum mit
einem molekularen Energiefeld. Deniz die inzwischen wieder
zu sich gekommen war wusste gar nicht mehr so Recht was
überhaupt passiert war und schämte sich vor Vincent. „Das
macht jetzt auch nichts mehr aus! Wer hätte auch ahnen können das das von den Dämonen so geplant war!“ erklärte
er ihr gutmütig. „Eine Falle für uns? Warum?“ fragte Deniz
irritiert. „Zuviel gesehen und geträumt...“ murmelte der Traumjäger feixend. Deniz nickte und dachte nach. Das war
also eine Falle der Dämonen gewesen, aber wenn die Dämonen in diesem Zimmer waren, wo blieb dann Moriz ab?
Einen kurzen Augenblick später kamen die Nachbarn von Deniz aus ihren Zimmern und betrachteten neugierig und auch etwas misstrauisch den Traumjäger. „Es besteht wirklich kein Grund zur Sorge, mein Freund hat den bösen Dämon gebannt!“ beruhigte sie ihre Mitbewohner. „Was ist
mit dem Zimmer passiert?“ quengelte ein dreijähriges Mädchen verängstigt. Ihre Mutter zog sie an sich und redete ihr gut zu. Nach einer Weile hatte sich der Trubel wieder gelegt und die beiden konnten wieder klar denken. „Ich frage mich wo ich nun übernachten soll!“ flüsterte Deniz unsicher.
Der Traumjäger legte ihr seine Hände auf den Schoß und meinte selbstsicher: „Wenn es dir nichts ausmacht kannst du gerne bei mir in der Herberge übernachten! Die Kosten würden wir uns dann natürlich teilen! „. Deniz, die bis jetzt noch auf dem blanken Holzboden gesäßen hatte erhob sich
zufrieden. Sie versuchte ihre heimliche Freude größtenteils vor dem Traumjäger zu unterdrücken, aber es war schwer für
ihr weibliches Gemüt. Ein Augenzwinkern konnte sie sich dann aber doch nicht verkneifen und diesmal war es Vincent der daraufhin ganz rot im Gesicht wurde. „Nun.. ähem... Hier
finden wir wohl keine Hinweise mehr auf deinen Freund, aber
wir können ja mal den Nachtwächter fragen. Als ständiger
Begleiter des Morgens und des Abends müsste er jede Menge Leute in Gene Opale treffen!“ schlug Vincent hilfreich vor. „Klar! Das ist eine Super Idee!“ stimmte die Komanndantin
aufgeheitert zu. Da sie sich sofort auf die Suche nach dem Vielbeschäftigten Mann machten, dauerte es nur halbsolange
wie der Traumjäger eigentlich Angenommen hatte. Berti Fox,
ein stämmiger kleiner Mann, der immer grimmig aufgelegt zu
sein schien, wollte zuerst nicht eine einzige Information über
den Verbleib von Moriz herausrücken. Personalschutz nannte
er das. Auf die junge Komanndantin Deniz schien er jedoch
regelrecht scharf zu sein. Verzweifelt schnürrte sich Deniz das
Unterteil enger an ihre Taile und versteckte sich hinter dem Traumjäger. „Was soll der Unsinn?“ sprach Vincent genervt aus. „Helfen sie uns nun oder nicht?“. Der Nachtwächter schien eine Weile zu überlegen ohne die Augen von dem rothaarigen jungem Mädchen zu lassen. „Gegen gewisse Dienstleistungen mit dieser jungen Dame hier wäre ich durchaus bereit euch Informationen über diesen Jungen zu geben!“ kicherte der Nachtwächter freudig. Vincent sah seine
Partnerin fragend an. „Was ist? Willst du?“ gestatte sich der
Traumjäger die Frage. Deniz trat ihm wütend auf die Füße. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt, oder was? Der Kerl da ist nicht mein Typ und ich will so etwas auch gar nicht tun! Mit dir wäre das etwas anderes, aber mit dem da?“ schrie Deniz wütend aus. „Mit mir? Was würdest du da tun?“ fragte
Vincent überrascht aus. Deniz wurde rot. Sie hatte sich auf dumme Weise versprochen und ihre innigsten Gedanken frei in die Welt gesetzt. „Na vögeln!“ ergänzte der Nachtwächter
amüsiert. „Deniz!!“. Vincent sah seine Gefährtin entrüstet an.
„Nein... das ist nicht so wie du denkst! Ich...“ stotterte die junge Kommandantin beunruhigt. „Vögel füttern können wir auch später!“ meinte der Traumjäger ernst. Deniz und den Nachtwächter hätte es beinahe aus den Schuhen gehauen. Ein
Hysterischer Lachanfall des Nachtwächters folgte und wandelte sich auf längerem Zeitraum in einen Hustenanfall um. „Sie rauchen wohl zu viel?“ ermahnte die schadenfrohe
Kommandantin den Nachtwächter. Vincent sah beide nur fragend an. Er verstand überhaupt nichts mehr. Deniz musste
insgeheim erleichtert nach Luft schnappen und war froh das
dem Traumjäger der Begriff „Vögeln“ nicht bekannt war. Berti Fox erholte sich langsam von seinen Ausbruch und tächelte dem Traumjäger hart auf die Schulter. „Junge, du weißt ja gar nicht was du für einen guten Fang mit diesem
jungen Mädchen gemacht hast! Weil ihr mich so erheitert habt
gebe ich euch die Informationen auch umsonst!“. Vorsichtig und Beschwörend ging Deniz auf Berti zu und sprach: „Sagt dir der Name Moriz etwas? Ich suche ihn schon seit zwei Tagen!“. Fassungsloß und völlig schockiert glitt der alte Nachtwächter zurück. „Was ist loß?“ fragte sie beunruhigt. „Stimmt etwas nicht mit ihm?“. Berti Fox zog die jungen Leute in eine Nebengasse des Maximusplatzes ehe er fortfuhr.
„Ich habe den Jungen den du meinst gestern das letzte Mal gesehen! Er wird von der königlichen Armee gesucht weil er
gestern Mitternacht drei Menschen auf kaltblütige Weise umgebracht hat!“ gestand der Nachtwächter mit bitterer Stimme. „Nein! Das glaube ich nicht! Moriz hätte das niemals
getan! Dazu ist er viel zu nett, sag doch auch mal was Vincent!“ stammelte Deniz ungläubig. „Ich war selbst dabei und habe sein Gesicht gesehen! Es hat ihm sogar Spaß gemacht...“

Forsetzung folgt!

Mithrandir Moon
26.01.2003, 21:59
Ich wollte an dieser Stelle nur mal anmerken das die Geschichte noch nicht richtig von mir formatiert wurde, und die Zeilen deshalb so hingeklackst aussehen. Ich werde das noch beheben. Außerdem handelt es sich bei "Vincent the Dreamhunter" um eine ältere Geschichte von mir, an deren Planung ich aber bald wieder weitermachen werde- vielleicht schon nach Vampires Dawn. Dann kommt "Vincent the Dreamhunter" aber in einer total neu überarbeiteten Fassung nochmal für euch raus^^ (Die Geschichte ist 5 Jahre alt *g*) Deshalb hab ich jetzt hier auch überhaupt keinen Wert auf die Rechtschreibung von mir gelegt.