Diamond
15.03.2004, 15:33
Dämmerung der Sonne
[Okay Leute...ich mache meine Drohungen immer wahr, auch wenn es etwas dauert! Ich habe hier einigen Leuten einen Crossover versprochen, und den sollen sie auch bekommen. Also fühlt euch gefälligst angesprochen da draußen!
...Dies ist es also, eine Fortsetzung meiner eigenen Geschichte. Hui...ich hoffe zutiefst, das es nicht wie jede Fortsetzung an Qualitätsverlust leidet! Allein schon der Ort des Crossovers dürfte einigen missfallen, da hier einige den 10 Teil als Tiefpunkt ansehen. MIR gefällt Spira, und die Möglichkeiten dieser Welt...außerdem, hab ich hier eine Menge Freiraum. :D Mal schauen...wenn mir nicht mittendrin die Ideen ausgehen, kommt vielleicht doch noch eine Welt dazu? Wer weiß das schon...ICH nicht. (Zumindest jetzt).
Ein kleines Vorwort zum Phänomen *Planewalking*...der Ebenenwandel ist eigentlich eine alte, magische Kunst, genannt die *Silbermacht*. Ich werde hin und wieder darauf eingehen, wenn ich’s ehe das Unklarheiten aufkommen können. Jetzt schauen wir aber erstmal, was ich so alles aus dem friedlichen Spira machen kann...
Ach ja, noch was...auf die Handlung von X-2 werde ich nur bedingt bis gar nicht eingehen...ein paar logische Dinge als Rahmen vielleicht...aber wer hofft auf Noojie-wohjie, Gippel oder die anderen zu treffen, wird enttäuscht werden. ^^
Kapitel 1: Die Dämmerung der Sonne
Die Freude war nur von kurzer Dauer...Jenova war vollends vernichtet, Sephiroth besiegt, und ewiger Frieden sollte nun dieses Land beherrschen. Die Geister des Lebens sind besänftigt, und die Weapons sind keine Gefahr mehr für das Leben dieser Welt.
Doch auf der anderen Seite...welchen Preis hatten sie dafür bezahlt, ihrer Welt Frieden zu bringen? Melech-Arez war entkommen...hatte ein Loch in das Gefüge der Welten gerissen. Seine Verderbtheit war entkommen, und geisterte nun frei durch die Welten...für Anu war klar, das sie ihm Einhalt gebieten mussten. Aber wie? Wohin konnte er entkommen sein? Die Ebenen waren unendlich weit, und reichten bis weit ins Land der Toten...und darüber hinaus.
„Aber wohin sollen wir gehen? Wir kennen die Ebenen dort draußen nicht!“ Als Cloud diese Zeilen sprach, bekam er von Anu einen strafenden Blick zugeworfen. „Nein! Ich kenne die Ebenen. Ich habe einen großen Teil meines unsterblichen Lebens dort verbracht! Als meine Seele in der Stasis der Ahnen gehalten wurde, bis Jenova erwachte...wanderte Sie durch die Ebenen...und entdeckte einen alten Turm. Ein Nexus...von dem man aus die Ebenen bereisen kann. Ich glaube...das ist der einzige Weg, ihm zu folgen.“
Yuffi war die erste, die neben Anu stand. In ihrem Blick stand traurige Entschlossenheit. Sie hatte beim Kampf mit Melech-Arez ihr Leben riskiert...und war jederzeit bereit, es erneut zu tun. Anu hatte das selbe für Sie getan. „Ich werde mit ihm gehen...egal wohin, egal wie weit.“ Vincent war der nächste, der sich zu den beiden stellte. „Ich ebenfalls. Diese Bestie gehört ausgelöscht.“ Cloud ging ebenfalls nach vorne, doch als Tifa sich ebenfalls erheben wollte, drückte Cloud sie wieder in ihren Stuhl zurück. „Nein. Du nicht. Du bleibst hier und achtest auf alles. Ich will nicht das dir etwas passiert...“ Tifa blickte mit feuchten Augen zu Ihm hinauf. Er war so entschlossen...er war immer ein Krieger, und würde immer wieder in die Schlacht ziehen. Es fehlte ihr einfach an Kraft...gegen diese Bestie waren Fäuste einfach nutzlos. Cid und Nanaki blieben sitzen. „Wir bleiben...dort draußen gibt es noch eine Menge Monster die von Jenova übrig geblieben sind.“ Barett war unentschlossen. Konnte er es verantworten von seiner Tochter getrennt zu sein? Schon wieder? Konnte er sie alleine lassen und wieder in eine Schlacht ziehen, wo er sie wer weiß wie lange nicht mehr sehen könnte? „Hey, Anu...wie sieht das aus mit...“ Anu verstand auch so, worauf der dunkle Hüne hinaus wollte. „Zeit ist in den Ebenen kein Begriff. Es könnten höchstens ein paar Tage vergehen bis wir wieder daheim sind.“ Damit war für ihn auch alles klar...er stand auf, und ging zu den anderen an die Tür. „Wie müssen wir also vorgehen?“ Fragte Cloud mit großem ernst in der Stimme. „Den Turm der Ebenen zu erreichen, ist jetzt kein Problem mehr. Melech-Arez hat bereits ein großes Loch in die Ebenen gerissen. Ihm zu folgen ist ein einfacher Befehl.“ Plötzlich vernahmen sie eine bekannte Stimme. „Wenn der Professor das hören könnte, wie hier so über die Ebenen geredet wird, würde er vor Freude eine Weapon knutschen.“ Als man dem Ursprung der Stimme folgte, sahen sie eine grinsende Gestallt in einem schwarz-blauen Anzug und flammend roten Haaren. Reno...es war lange her, seid sie ihn gesehen hatten. Zum letzten mal bei ihrem Beinahe-Kampf unter Midgar.
Aber immerhin hatte er Unterstützung geschickt, ohne die sie wahrscheinlich heute nicht mehr hier währen. „Reno! Was im Namen aller Götter machst DU hier?“ Platzte es aus Cloud hervor. Doch Reno hob nur beruhigend die Hände. „Ganz ruhig, ja? Wir sind ALLE hier. Der gesammte ehemalige Führungsstaat der ShinRa sind auf dem Weg hierher. Sie alle wollen dabei helfen, dieses Ding auszumerzen. Hojo hatte einmal, mit Hilfe der Studien über die Cetra und Ahnen von Professor Gast, Forschungen über die Ebenen angestellt. Professor Gast war dem Geheimnis eines alten Turms nahe auf der Spur...aber kurz bevor er es schaffte ihn zu erreichen, verstarb er. Und mit ihm gingen all seine Studien. Ein Jammer, wirklich.“ Anu war den Ausführungen des Turks aufmerksam gefolgt. Aber bei den letzten Sätzen grinste er hämisch. „Er ist bestimmt einem Wächtergeist begegnet. Sie verteidigen den Turm und all seine Geheimnisse.“ Doch Reno ignorierte diese Information einfach. „Und was erhoffen sich deine Führungskräfte von alle dem?“ Reno zuckte mit den Schultern. „Wenn ich DAS wüsste. Sie waren ganz heiß drauf dieses Ding endgültig zu vernichten. Angeblich aus Reue und weil wir den Ahnen noch etwas schuldig sind. Ganz besonders Anu. Ich verstehe eh nur die Hälfte von dem was diese Irren eigentlich wollen. Und GLAUBEN tue ich es erst recht nicht.“ Draußen kündete sich mit röhrenden Motoren ein kleines Flugzeug an. Reno nickte ihnen allen zu, und rannte dann nach draußen. Da waren sie also. Langsam folgten ihm die anderen. Anu war besonders zögerlich...was zum Teufel wussten diese Wahnsinnigen schon von den Ahnen oder den Ebenen? Konnten SIE vielleicht erahnen was damals passiert war? Konnten SIE vielleicht erahnen was es bedeutete, einer Finsternis wie dieser gegenüber zu stehen??
Anu kannte sie alle...diese schmierigen Schlipsträger aus dem Führungsstaat von ShinRa. Er kannte, und verabscheute sie alle. Doch dieser Anblick, gab ihm eine gewisse Art der Genugtuung. Der fette Heidegger hatte im Laufe dieser zwei Jahre schwer abgenommen...nun, das musste an dem massiven Verlust an Blut und Fleisch liegen, den er bei der Explosion seiner ultimativen Maschine erlitt. Aber alles war noch da wo es hingehörte...zumindest der Gliedmaßen. Sein hässlicher Bart war jedoch verschwunden, und war ein paar hässlichen Brandnarben gewichen. Scarlet war auch nicht besser davon gekommen...ihr einstmals schöner Körper wurde nun von einem künstlichen Bein verunstaltet, der ihren eleganten Gang schwer leiden ließ. Nur an Palmer und dem Puppenmeister von Caith Sith waren die zwei Jahre relativ spurlos vorbei gegangen.
Anu war in der Tür stehen geblieben, lehnte sich an dem Türrahmen und schenkte ihnen allen einen giftigen Blick. Er hatte nur selten jemanden einer verwandten Spezies so sehr gehasst. Doch der Führungsstab ignorierte Cloud und die anderen mehr oder weniger. Außer einem leise geknurrten *Hallo* war von ihnen nichts zu hören. Doch als sie Anu erreichten, und er beinahe herrschaftlich auf sie hinunter sah, mussten sie etwas sagen. Scarlet wurde noch vorne geschupst, wo sich übertrieben tief verneigte. „Wir haben...euch und den Ahnen viel zu verdanken. Ohne euer großzügiges Opfer währen wir heute alle nicht da. Wir kommen in guter Absicht...Imar Rekkum, Schattentänzer-hesu.“ Anu traute seine Ohren nicht...Scarlet sprach die uralte Sprache der Ahnen? Und das auch noch Fehler und akzentfrei! Wie war das möglich?! Die Überraschung lag ihm offenbar sehr ins Gesicht geschrieben...als Scarlet ein altes, SEHR altes Buch hervor zog. Es war in ein weißes Leder gebunden und trug ein Wappen. Scarlet reichte es ihm vorsichtig, und Anu warf einen Blick auf das Wappen. Er hätte das Buch beinahe wider fallen gelassen...dieses Wappen zeigte einen weißen Himmelsdrachen der sich um den Griff eines goldenen Steckens schlängelte. Das ganze auf rotem Grund mit goldenen Verzierungen. Dieses Symbol...war das Wappen von Akkis Familie! „Dies...befand sich im Besitz von Lady Inferna, als sie mit Professor Gast zusammen arbeitete...sie beschreibt in den letzten, damals unbeschriebenen, Seiten wie es in ihren Besitz kam.“ Beinahe ehrfürchtig blätterte Anu in dem mehrere Jahrtausende alten Buch. Die Verarbeitung mit Mako und Substanz ließ es selbst Äonen überbrücken. Selbst die Schrift war noch klar und deutlich. Akki hatte eine sehr schöne Handschrift gehabt. Es war in Schrift und Sprache der Ahnen verfasst, wie auch sonst? Es handelte sich offenbar um Ihr Tagebuch. Er schlug die letzten Seiten auf, und musste noch etwas zurück, bis er die Seiten von Inferna fand. Er ging noch etwas zurück, zum letzten Eintrag. Die letzten, von Akki beschriebenen, Seiten waren an den vier Ecken mit einem Tropfen Blut verklebt...ein Blutsiegel, wie man es damals nannte. Nur angehörige und Geliebte dürften es öffnen, ohne eine *furchtbare* Strafe der Götter zu erwarten. Anu brach mit zitternden Händen das Blutsiegel, und trennte die Seiten voneinander.
Dies, wird mein letzter Eintrag in dieses Buch sein.
Wir hörten von den Kämpfen in der heiligen Stadt der Cetra, und begannen sofort mit dem Aufbruch. Einige der höheren Persönlichkeiten konnten nicht glauben, das Lady Irahmea dafür verantwortlich war, und wollten mit diesem Kreuzzug nichts zu tun haben. Der hohe Rat wollte sogar den Einsatz des Beschwörer-Ordens verbieten. Dies war der Moment, da wir uns von Ihnen lossagten, und auf eigene Faust loszogen. Mit uns reiste fast das gesammte Heer der Ahnen, und ließ unsere geliebte Heimat allein zurück. Centuam war in Gefahr, und der Rat wollte uns zurück hallten...das konnten wir nicht gutheißen.
In der Nacht der Abreise, kam unsere Herrin auf mich zu. Sie übergab mir eine furcht erregende Substanz...mit den Worten das sie unser aller Schicksal sei.
Anu...ich wünschte du währst hier. Diese Bestie macht mir Angst...und ich soll sie einsetzten um uns alle zu retten? Das ist...eine grausame Tat.
Bist du überhaupt noch am Leben? Irahmeas Zorn erlegen...? Oder streitest du noch tapfer um unser aller Leben? Bei meinem Blut...wir werden uns wieder sehen. Die Hoffnung ist schlecht, das du noch am Leben bist. Ich opferte meine Seele an Melech-Arez...auf das er uns alle erretten soll. Wenn du Tod bist, werde ich bald bei dir sein...bist du am Leben, werde ich mit Freuden gehen um dich zu schützen.
Auf das diese Zeilen dich irgendwann erreichen...
Ich werde immer bei dir sein. Ein Schwur in Blut und Liebe...ich werde dich nie vergessen.
Akki Eram
Von einer großen Welle der Reue und trauriger Erinnerungen gebeutelt schloss Anu das Buch...den Rest konnte er später lesen. Das erklärte einiges...Scarlet hatte von Professor Gast und Lady Inferna alles erlernt was es über die Ahnen zu wissen gab. „und...was wollt ihr nun? Die Ebenen sind unser Ziel.“ Sagte Anu mit hoffentlich fester Stimme. „Während ihr dieses DING jagen geht das unser aller Leben vernichten will, werden wir alles tun um euch zu unterstützen. Erstens müsst ihr euch keine Sorgen um eure Heimat machen, und zweitens glauben wir die Verbindung zum Turm länger offen halten zu können!“
Anu traute ihnen noch immer nicht...das alles ohne eine Gegenleistung? Pah, völlig unmöglich. Was immer sie auch glaubten tun zu können, letztendlich waren sie zu nichts anderem fähig als dumm in der Gegend herum zu sitzen und wichtig auszusehen.
Anu ging wieder hinein, und suchte etwas aus seinen Sachen heraus. Dieser Spiegel…er war eine Beigabe zu seinem Sarg in Da-Chao gewesen, und erlaubte die Macht der Silbermagie zu nutzen! Es war ein simpler Handspiegel…er hatte eine silberne Fassung, und edles Kristallglas. Etwas Besonderes an ihm…man konnte sich nicht darin spiegeln! Der Spiegel wirkte immer stumpf und blind…
Er brachte den Spiegel nach draußen, und sah in die Runde, bis er sich an die ShinRa wendete. „Ich traue euch immer noch nicht…aber seht zu, das sich das ändert.“ Er sprach ein paar Befehlsworte in einer alten Sprache, und warf den Spiegel in die Luft. Er begann zu glühen und Funken zu sprühen…er wuchs und weitete sich aus, bis er auf dem Boden aufschlug und ein großes Portal in die Luft brannte, das aussah wie eine Wand aus Wasser, dessen Rand von goldenem Licht gezogen wurde. „Kommt mit, die Reise dauert nicht lange.“
Nach und nach sprangen sie alle durch das Portal, und fanden sich nach einer kurzen Finsternis auf einem weiten Feld wieder…auf dem es scheinbar nichts gab außer grünen Wiesen und blauem Himmel. Bis sich vor ihnen ein machtvoller Anblick bot…
Der Alabaster-Turm der Ebenen.
Ein Bollwerk der Silbermacht irgendwo zwischen den Ebenen. Es war ein Anblick wie man ihn nie vergessen könnte. Die hellen Mauern aus Alabaster, der majestätische Anblick des hohen Turms in der Mittagssonne. Die weiten Grasebenen um den Turm herum, und das allgegenwärtige Gefühl von unglaublicher Macht umgeben zu sein.
Anu ging mit sicherem Schritt auf die großen Portale des Turms zu. Die Zeit verlief anders auf den Ebenen...hatte er gesagt. Es mochten Jahrhunderte vergangen sein, während sie den Kampf mit Jenova führten. Oder nur Minuten...die Ebenen waren chaotisch.
Ohne sich groß um andere Dinge zu kümmern, führte Anu seine freunde hinauf in den 10 Stock, wo ihm sofort ein bläulich schimmernder Geist entgegen huschte. Er wirkte sehr aufgeregt, und zog Anu beinahe in den Nebenraum.
“Fürchterlich! Meister, er ist entkommen! Die Ebenen haben ihn aufgenommen!“ Anu brachte ihn schnell zum schweigen, und deutete auf seine Reisebegleiter. Der Geist verneigte sich tief. Was ziemlich seltsam aussah, so ganz ohne Oberkörper.
Er führte sie alle zu einem großen, offenbar vorzeitig vorbereiteten, Schaubild. Auf dem eine große Ansammlung von Leuchtpunkten zu sehen waren, von denen einige mit einem goldenen Lichtfaden verbunden waren. Der Geist deutete auf einen bestimmten Punkt, der nun rot leuchtete. [i]„Dies ist euer aller Heimat. Die Welt, wie ihr sie kennt. Die Punkte die ihr hier mit dem goldenen Band verbunden seht, sind Schwesterwelten. Sie sind der euren sehr ähnlich, weisen aber Unterschiede auf. Andere Welten im selben Bund. Als Melech-Arez einen Riss dort hinein schlug, konnte er in diese Welten entkommen. Wir wissen noch nicht genau wohin!
Yuffi betrachtete interessiert die Sternenkarte, konnte aber nur bedingt einen Sinn da rein kriegen. „Er wird sich die größte Quelle an freien Seelen suchen die er kriegen kann. Ein entweihter Friedhof, eine unheilige Gruft oder etwas in der- OH MEIN GOTT!“
Ihm und dem Wächtergeist kam offenbar zur selben Zeit eine Idee wo er sein konnte. Die Erinnerungen kehrten Stück für Stück zurück...und Anu erinnerte sich an die Orte die er damals in seinen Träumen sah und wirklich erlebt hatte. Eine dieser Welten bauten sich langsam aber sicher wieder in seinem innersten auf. Der Wächtergeist fuhr herum und beschränkte die Suche auf eine bestimmte Welt. Er und Anu dachten offenbar genau das selbe. Als einer der Nachbarpunkte aufglühte, schauten sich Anu und der Geist entsetzt an. Purer Terror lag in ihrem Gesichtern. „DAS ABYSSUM!“
Was immer das Abyssum auch sein mochte, Cloud, Yuffi, Barett und Vincent waren der festen Meinung, das es nichts gutes sein konnte! „Als währe Spira nicht schon genug gebeutelt...wie viel Zeit ist vergangen seid damals?“ Fragte Anu leise. Der Geist musste nicht lange überlegen. „Langsam mein Lord...verging die Zeit. Seid der letzten Reise ihres Geistes vergingen grade einmal zwei Jahre.“
Die Zeit der Ebenen verläuft anders...ebenso gut hätten 2000 Jahre vergehen können! „Zwei Jahre...seid [SIN] vernichtet wurde. Oh je, das wird den Bewohnern Spira alles andere als Mut geben. Macht die Abreise fertig.“ Und während geschäftiges Treiben im Turm einsetzte, führte Anu seine freunde in ein gemütlich eingerichtetes *Wartezimmer*.
„Wir gehen nach Spira...diese Welt unterscheidet sich stark von unserer Heimat. Die Menschen lebten 1000 Jahre in Angst. Ein gewaltiges Monster namens [SIN] wütete dort 1000 Jahre lang. Die Menschen sahen ihn als eine Strafe der Götter...und genau das war er auch. Verbot jeglichen Fortschritts, das Leben nach strikten Leitsätzen...so wurde ihnen gepriesen, würden die Götter diesen Fluch von ihnen nehmen...“ Anu erklärte ihnen in aller schnelle die wichtigsten Vorgänge in Spira. Alles in allem schien es eine sehr schöne Welt zu sein...doch eben auch voller Gefahren und Täuschungen.
Einige Minuten später kehrte der Wächtergeist zurück, und erklärte dass die Abreisevorbereitungen abgeschlossen waren. Anu nickte, und stand auf. „Es geht los...wir haben keine Zeit. Ich muss wissen was in Spira passiert. Wenn Melech-Arez in das Abyssum einfällt, gibt es eine Katastrophe!“ Er hatte ihnen nur flüchtig von den Illumina und dem Abyssum erzählt, und meinte er würde später ausführlicher werden.
Als Anu kurze Zeit später vor einem Spiegel stand, der die ganze Wand einnahm, waren sie alle sprachlos.
Der große Spiegel schimmerte in einem silbernen Licht. Die Ränder waren mit Gold und Juwelen verziert. Yuffis Blick streifte über die Regale hier...die ganzen Regale waren von oben bis unten mit Substanzen gefüllt! Sie konnte jede Farbe sehen...und konnte ihre Kraft regelrecht spüren. Anu musste lange in den Welten gereist sein, um solch eine große Menge an Substanzen zusammen zu tragen Doch sie dachte nicht daran, welche einzustecken. Noch ein Punkt, in dem sie sich verändert hatte.
Anu schritt auf den mit Engeln und Dämonen verzierten Spiegel zu, und berührte sanft die Oberfläche. Unter seinem Griff verschwamm die Oberfläche wie Wasser. Mit einer einladenden Geste rief er Yuffi zu sich, die zögerlich zu ihm aufschloss. „Es ist ganz einfach...“ Sagte er leise und legte ihr einen Arm über die Schulter. Ihre zittrige Hand ging langsam nach vorne, und griff durch den Spiegel. Es fühlte sie an wie kaltes Wasser...doch als sie die Hand zurück zog, war diese nicht nass. Eine seltsame Erfahrung. „Bleibt zusammen. Die erste Reise kann verwirrend sein. Haltet euch am besten gegenseitig fest, dann verliert ihr nicht die Orientierung.“ Wenn auch widerwillig und ein bisschen misstrauisch, fassten sie sich alle bei den Händen. Yuffi rückte noch etwas näher an Anu heran, und er legte seinen Umhang um sie. Sie waren die ersten die durch den Spiegel gingen.
Yuffi währe beinahe von der Welle aus Macht und Chaos erschlagen worden, wenn sie nicht die starke Hand von Anu an ihrer Schulter spüren würde.
Die ganze Umgebung hinter diesem Spiegel war das pure Chaos...eine Masse aus Farben und Formen schossen wie wild durcheinander, seltsame Geräusche aus weiter ferne und nächster Nähe...unmögliche Formen und wilde Bewegungen. Obgleich sie völlig still standen, war es als würde der ganze Gang wie wild hin und her fliegen. Am Ende dieser Folterfahrt konnte Yuffi ein helles Licht sehen...dies musste der Ausgang aus dieser unnatürlichen Ebene sein! Sie hoffte inständig, das es bald vorbei sein würde. Sie gingen alle zögerlich vorwärts. Cloud, Vincent und Barett kamen nur schleppend voran...sie alle mussten sich mit Gewalt voran treiben, und schlossen teilweise die Augen um nicht wirklich wahnsinnig zu werden. Es dauerte vielleicht nur ein paar Minuten, bis sie das Ende des Wegen erreichten, aber es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor. Als Anu und Yuffi durch das Licht traten, herrschte kurze Zeit eine vollständige Stille. Überall nur weißes Licht...und die vollkommene Stille…dann ein Geräusch, wie eine Scheibe die zerschlagen wird.
Ein Spiegel, der zerbricht…ein lautes Klirren, das sich in alle Ewigkeit zu ziehen scheint.
Sie fanden sich an einem kalten Ort wieder.
Vor ihnen erhob sich ein gewaltiges Gebirgsmassiv, dessen Eingang ein großer, natürlicher Torbogen bildete. Ein eisiger Wind pfiff ihnen um den Kopf. Sie alle, Anu ausgenommen, staunten nicht schlecht...als auf sie ein großes Biest zutrat. Es war weit größer als ein normaler Mensch! Es hatte blaues Fell, einen kräftigen Körperbau, starke Augen und ein großes, gebrochenes Horn auf der Stirn. Dieses Biest stellte sich vor Anu, lächelte, und erhob dann die Arme zum Himmel. „Es ist gut, dich wieder zu sehen, Anu Schattentänzer. Der heilige Berg Gagazet, heißt dich willkommen!“
[„Holy Mountain Gagazet...welcome you.“ Himmel, ich liebe diesen Satz. ^^]
Anu neigte leicht den Oberkörper, und reichte dem Biest dann die Hand. „Kimahri...eine Freude, wieder in Spira zu sein.“ Dann machte Anu kehrt, und wandte sich an seine Freunde. „Das hier...ist Kimahri. Ein Ronso...die Ronsos leben auf dem verschneiten Berg Gagazet. Dem gesegneten Gipfel Yevons...nun, zumindest war es so einmal bekannt. Ich erklär euch nachher was damit gemeint ist.“
Die ehemalige Wache legte Anu die Pranken auf die Schultern. „Ronso rechneten fest mit deiner Rückkehr...als dieses...dieses Monstrum hier auftauchte. Spira glaubt, [Sin] währe zurück. Anu kann bestimmt etwas Ruhe geben...“ Anu nickte, und ging an Kimahri vorbei. „Ja. Ich werde nach ihnen rufen. Können die Ronso wieder eure Aufgabe aufnehmen? Wir brauchen Ruhe.“ Kimahri nickte, und machte Anu dann mehr Platz. Als sich Cloud und die anderen umsahen, bemerkten sie andere Ronsos auf diesem verschneiten Platz. Sie alle wirkten kalt und grausam...aber zeigten großen Respekt vor Anu. Ihre große kraft schien nicht von Brutalität besegnet zu sein.
Das hatte er also damals gemeint, als er sagte das er 100 Sonnen sah...er hatte die Ebenen gesehen und in ihnen gelebt. 3000 Jahre, waren so schnell verlebt. Und Anu hatte immer Sehnsucht nach seiner Heimat gehabt...nun sah er sie ein paar Monate, nur um dann seinen wahren Körper durch die Ebenen zu bringen. Ironie des Schicksals, oder einfach nur der Fluch des Reisens?
„Ronso werden alle aufhalten die kommen werden. Wie zur Zeit der Media. Biran und Yenke große Ehre machen.“ Anu blickte Kimahri mitleidig an, aber lächelte dann doch. „Media werden wieder den Berg besteigen und nach Zanarkand kommen. Wenn ein Medium und seine Garde kommt...lasst sie passieren.“ Kimahri sagte nichts mehr dazu, sondern ging an ihnen allen vorbei und stieg den Weg hinab. Anu ging voraus, und sie alle folgten ihm. Hier oben wehte ein grausamer Wind. Grade Yuffi in ihren knappen Klamotten frierte schrecklich. Trotz dem Umhang den Anu ihr geliehen hatte. „Yevon war ein religiöser Orden. Er hielt Spira 1000 Jahre zusammen, aber verheimlichte vieles dem Volk. Zu viel, wie es aussah. Sie verbaten jegliche Art von Fortschritt und Entwicklung. Maschinen, hier Maschina genannt, wurden als Ketzerei angesehen, und den Ursprung [SINs]...[Sin], war eine monströse Kreatur...größer als eine Weapon. Sie brachte unendliches Leid und Zerstörung. Sie war unsterblich...selbst wenn man sie vernichtete, kehrte sie nach einer kurzen, Stillen Zeit, wieder zurück. Nur ein Medium konnte ihn vernichten, indem es die Hohe Beschwörung aufrief...ein Medium...“ Und so ging es weiter. Schritt für Schritt erläuterte Anu jeglichen Vorgang und die Geschichte Spiras. Von der Entstehung [SINs] bis zu seiner vollständigen Vernichtung. Von Yevon und dessen Fall vor zirka einem Jahr. Vincent bewunderte immer wieder, wie sich die Kenntnisse von Anu sofort auf die neuen Umstände einer Welt einstimmten. Er war immer auf dem Laufenden, obwohl er Jahre lang nicht hier gewesen war…ob das nicht manchmal im Weg stand?
„Aber...warum sollen sie kommen, wenn es doch keine...ähm...Ashtra mehr gibt?“ Auf diese Frage von Vincent grinste Anu hämisch, griff in seine Tasche und hob etwas heraus. „Man muss Spira Hoffnung geben...die Media waren Hoffnungsträger seit [SINs] Entstehung. So soll es auch wieder sein.“ Anu öffnete langsam die Hand, und ließ ihren Blick auf eine rote Substanz fallen. Natürlich...! Das sprengte das Gesetzt der Ashtra! Die Bestia kehrten zurück, und würden Spira wieder Hoffnung geben. Und die würde es auch brauchen, seid Melech-Arez in das Abyssum eingefallen war...oder dies noch vorbereitete. Anu führte sie den heiligen Berg hinauf, an dessen Spitze sie wieder mit dem Abstieg begannen. Vor einer Biegung blieb er plötzlich stehen. „...eine 1000 Jahre alte Stadt. Ruinen des Altertums, Endstation der Pilgerreise eines Mediums, und Träger von Millionen Träumen. Stadt der Toten... Seht den Ort, wo alles begann: Zanarkand.“
Damit deutete er auf eine Klippe, über sie sie wohl sehen sollten. Als sie nach unten sahen, erblickten sie eine tote Stadt. Ruinen im Licht des ewigen Mondes. Helle Lichter flogen in unbekannten Bahnen durch die Stadt, und gaben ein sanftes, heulendes Geräusch von sich. Ein silbriger Schimmer flatterte im Wind durch die Stadt, und ewige Nordlichter erhellten ein Stück des Himmels. Es war ein herrlicher Anblick. Ein bisschen unheimlich, aber gleichzeitig auch unendlich schön. „Dort, müssen wir hin.“ Damit deutete er auf das höchste Gebäude in der toten Stadt. Ein gewaltiger Dom, der sich im Zentrum Zanarkands erhob. „Dort empfingen viele Media die letzte Beschwörung. Auch ich kam hier hin um sie in Empfang zu nehmen. Doch...hahaha...man war überrascht. Ich erzähle es euch, wenn wir Ruhe haben. Kommt...“ Und damit ging er voraus, den Abstieg des Berges in Angriff nehmend, versanken alle in Gedanken. Auch Anu, der darüber nachdachte wie es damals passiert war. Er hörte noch deutlich ein paar Stimmen in seinem Geist. Er war mehrere Jahrhunderte weg gewesen...aber dennoch waren hier nur höchstens 1-2 Jahre vergangen. Wirklich verrückt. Er hörte den Stimmen in seinem Geist genauer zu.
“Du bist der *blutrote Beschwörer*, du bist die Hoffnung der Außenstehenden.“...
“Es ist besser in Hoffnung zu sterben, als in Verzweiflung zu leben!“...
“Du bist nicht aus Spira, ich bin Tod. Wo ist der Unterschied?“...
“Ihr beide habt eure Art mit den Bestia umzugehen. Und ihr beide werdet Erfolg haben.“...
“Einer von euch beiden wird [SIN] vernichten. Soviel steht fest. Wessen Stille Zeit wird kommen?“...
Anu hatte genug davon, und vertrieb die Gedanken aus seinem Kopf. Zu viele Erinnerungen aus einmal waren ohnehin nicht gut.
“Erinnerungen sind schön...aber auch nicht mehr.“ Dies waren die letzten Worte, die er noch hörte bevor er die Gedanken endlich vertreiben konnte. Er genoss lieber die Stille in Zanarkand. Und den Anblick des langsam näher kommenden Doms. Yuffi zog ihn zögerlich am Mantel. Als Anu sich umsah, blickte sie mit flehendem Blick zu ihm hoch. „I-ich will ja nicht wie ein verängstigtes Kind klingen...aber das ist verdammt unheimlich hier!“ Anu lachte leise, als sie seinen Arm umklammerte. So musste es manch anderen auch gegangen sein. So mussten sich manche Garden auch gefühlt haben. Mit dem Wissen hierher zu kommen, das Ende ihres Schutzbefohlenen zu verlieren, und dann festzustellen, selber gehen zu müssen. „Hey, Anu...wer war deine Garde?“ Fragte Cloud ihn neugierig. Anu senkte den Blick. „Ich hatte keine. Ich war meine eigene Garde.“ Gespanntes Schweigen trat an diese Stelle, bis Barett schließlich eine weitere Frage stellte. „Diese Maschina wie du sie nennst...würde mein Arm auch dazu zählen?“ Eine berechtigte Frage...für Yevon war jede Elektrik gleich eine Maschina. „Ich bin mir sicher die Al Bhed würden sich brennend für dich interessieren.“ Da er ihnen bereits von den Technik-Freaks erzählt hatte, sparte sich Barett den Rest. Sie erreichten schließlich den Eingang zum Dom. Ein leiser Aufschrei der Überraschung, als eine grünlich schimmernde Gestallt ihnen entgegen humpelte. Sie trug eine alte Ordensrobe von Yevon, wie Anu sie betitelte. „Ah...es ist schön euch wieder zu sehen, wertes Medium. Was führt euch erneut nach Zanarkand?“ Fragte der Geist mit schwankender Stimme. Anu machte ein paar Schritte vor, und vollführte einen kompliziert aussehenden Gruß bei dem er mit den Händen einen Kreis formte und sich leicht verbeugte. „Meine Pflicht, Spira zu beschützen.“ Doch der Geist war unschlüssig. Er wusste sehr wohl, dass die Ashtra vergangen waren. Was konnte ein Ex-Medium noch wollen? „Aber die Ashtra sind fort...was wollt ihr tun?“ Anu knurrte etwas, und hob die Substanz an. Sein Geist arbeitete auf Hochtouren. Dies war nicht ihre Welt...und obwohl er die Essenz der Bestia in Händen hielt, musste er sie quasi *umschreiben*, und ihnen ihr altes aussehen wieder geben. Er musste die richtige Bestia herauf beschwören und wenn möglich noch ihre alte Mentalität wieder hervor bringen. Die Zeit schien in Zeitlupe zu laufen, als die Stimme eines Kindes zu ihm sprach. Ein kleiner Junge sprach zu ihm. „Du rufst uns? Was willst du? Wir sind müde von den Träumen...“ Doch Anu wollte von all dem nichts wissen. „Ich weiß. Gebt mir nur eure Erinnerung...ich brauche nicht mehr als eure Essenz. Bitte, gebt mir die Macht! Spira schwebt in großer Gefahr und braucht eure Hilfe!“ Die Stimme des jungen Schwieg. Es dauerte fast eine ganze Minute...ein seltsamer Gedanke, bedachte man das die Zeit grade still stand. “Wir sind einverstanden. Wir senden unsere Gedanken nach Spira. Gebt gut darauf auf, Beschwörer.“ Anu sicherte dem kleinen Jungen in seinem Geist das er vorsichtig sein würde, bevor die Zeit wieder normal lief, und Anu die Substanz von innen heraus glühen sah. „Ich bin hier, um Spira zu verteidigen! Und mit mir kommen alte Freunde!“ Er legte all seine Hoffnungen in diese Substanz...es musste funktionieren! Er konnte nur hoffen dass er genug Macht hatte.
Er hielt die Substanz hoch über den Kopf, und konzentrierte sich. Als er spürte wie sie langsam wärmer wurde, und von innen heraus glühte, machte sein Herz einen Luftsprung...er hatte es wirklich geschafft!
In der Luft formte sich ein Anker, der auf den unnatürlich dunklen Boden einschlug. Die scheinbar unendliche Kette versank in der Tiefe der Ewigkeit, und entfernte Schreie drangen zu ihnen hoch. Anu lachte wie ein Wahnsinniger, als sich die Kette langsam wieder hob. Cloud und die anderen wichen mit blankem Horror im Gesicht zurück, als der Hacken eine grausame Kreatur empor hob. Eine gefesselte Kreatur mit entstellten Zähnen, Verbänden überall und einem ewig blutenden Auge. Schwere Ketten legten sich um den Körper dieser Kreatur, und ein Heiligenbild hing von schützenden Ketten umgeben an ihrem Hals. Als sich der Hacken auflöste gab die Kreatur einen Seelen zerreißenden Ruf von sich, und stand dann still. Ihr Kopf schwang hin und her, als würde sie permanent furchtbare Schmerzen erleiden. Anu deutete auf die Kreatur, und blickte dann zu dem Wächter des Doms.
„Anima! Könnt ihr sie sehen?! Anima ist zurück, und ich verlange Eintritt in das allerheiligste von Zanarkand!“ Die Ashtra erhörten sein flehen, und sandten ihre Abbilder zu ihm. Begleitet von hunderten von Illumina formten sich schemenhafte Bestia um ihn herum. Vincent, Yuffi, Cloud und Barett trauten ihre Augen nicht. Sie erkannten nur wenige der Wesen vor ihnen...doch sie waren überwältigt. Shiva, Ifrit und der mächtige Bahamut! Besonders der Anblick von Bahamut faszinierte sie. Diese vor Kraft nur so strotzende Bestie...ein meterhoher Drache mit einem goldenen Rad auf dem Rücken, stand mit verschränkten Armen vor dem Geist des Wächters. Er erinnerte sie an Bahamut-Null…dieser hier, war auch mehr eine Maschine als ein Drache. Seine weit gespreizten Flügel schimmerten in allen Farben und seine Augen blickten kalt in die Umgebung der Totenstadt. „Sie sind alle hier...die Ashtra gaben mir ihren Segen. Nun lasst mich passieren!“ Der Geist wich zurück, und verblasste schließlich. Die Tore zum Yevon-Dom öffneten sich knarrend und gaben den Weg frei. Die Kammer der Ashtra erwartete sie.
Anu führte sie sicheren Schrittes durch die Ruinen des Doms...durch große Säle, Ehrfurchtgebietende Räume und eingestürzte Kammern. Schließlich erreichten sie einen großen Raum, an dessen Boden viele leuchtende Platten eingebettet waren. Eine Art Prüfung für Media, so erklärte Anu. Sie benutzten einen aufwendigen Aufzug und fuhren ein Stockwerk nach unten, wo sie einen kleinen Raum vorfanden. Eine große Glasscheibe trennte etwas ab. Eine große Statue war dort am Boden. Sie zeigte verschlungene Formen, aber mit viel Fantasie konnte man noch einen gerüsteten, jungen Mann erkennen. „Das...war einmal die Ashtra der hohen Beschwörung. Die größte Lüge Yevons. Nachdem Lady Yunalesca die hohe Beschwörung benutzte um [SIN] zu vernichten, verstarb die Ashtra, und ließ die Statue allein zurück. Ihr Geist kehrte hierher zurück um weiterhin die hohe Beschwörung am Leben zu hallten. Das Medium erwählte eine seiner Wachen. Diese wurde besegnet und zur Ashtra der hohen Beschwörung. OBWOHL Lady Yunalesca wusste, das [SIN] immer wieder zurückkehren würde, hielt sie diese Tradition aufrecht. Wir hätten sie alle dafür töten können!“ Inzwischen waren sie weiter gegangen, und im großen Nebenraum wurden sie alle Zeuge eines mysteriösen Phänomens. Die Illumina spielten regelrecht verrückt, und versuchten scheinbar etwas zu zeigen. „Illumina...sie speichern die Erinnerungen der Lebenden...seht selbst. So ist es damals gewesen...“ Und so zeichneten sich vor ihnen die Ereignisse von damals ab.
Cloud wirkte sehr fasziniert. Diese Bilder wirkten so echt...dort vorne, auf einem stilisierten Wappen stand eine junge Frau die vor Illumina nur so funkelte. Langes, weißes Haar fiel ihr fast zu den Füßen, sie trug nicht mehr als das nötigste und hatte faszinierende, gelbe Augen. Und hier vorne, in ihrer Nähe, eine kleine Gruppe. Offenbar das Medium und ihre Gefolgschaft.
Eine junge Dame in weiten, weißen Gewändern und bunten Ärmeln. Cloud sah sie mit offenem Mund an. Sie war eine wahre Schönheit! Etwas Besonderes hatte sie an sich...es mochten wohl ihre Augen sein. Sie hatte ein grünes und ein blaues Auge. Vincents Aufmerksamkeit galt eher einer der anderen Dame dieser Gefolgschaft. Ein schwarzes Kleid mit gewagtem Ausschnitt, roten Augen und langen, schwarzen Haaren. Irgendwie passend für seine Verhältnisse, auch wenn er sich nicht näher mit dem Gedanken beschäftigte. Ebenfalls Anwesend waren ein Mann in kräftiger, gelber Sportkleidung und hochgegeelten, roten Haaren. Ein frisch wirkender junger Mann mit blondem Haar und strahlend blauen Augen. Den Ronso dort erkannten sie als denjenigen, der sie am Tor nach Gagazet gesehen hatten. Yuffi blickte mit Ehrfurcht zu dem etwas älteren Herrn der etwas Abseits stand. Er hatte harte, braue Augen, trug einen roten Mantel und führte ein elegant geschwungenes Großschwert. Anu war ebenfalls anwesend. Er sah noch genauso aus wie damals. Doch er schien nicht zu der Reisegruppe hier zu gehören, sondern grade erst selbst dazu gekommen zu sein. Er atmete noch schwer, und war völlig außer Atem.
Nur seine Kleidung...auf dem schwarzen Plattenpanzer war ein silbernes Symbol eingebrannt, wie es hier überall zu sehen war. Sie schlussfolgerten auf das Symbol von *Yevon*. Yuffi bemerkte wie Anu neben ihr eher wehleidig zu der dritten und letzten Frau der Gruppe hinüber schielte. Sie folgte seinen Blicken und fand dort ein sehr drahtiges und vor Energie nur so strotzendes Mädchen vor. Eine andere Bezeichnung war für Yuffi nicht gerechtfertigt…sie wirkte einfach noch zu jung um als Frau durch zu gehen. Sie hatte blondes Haar, seltsame grüne Augen und trug ein orangenes Oberteil, dazu kurze, grüne Hosen. Anu seufzte ein wenig. Yuffi stupste ihn in die Seite. „Hee!“ Flüsterte sie ihm bestimmt zu. Anu kicherte leise. „’Tschuldige. Das hier war nun mal ein paar Jahrhunderte vor deiner Zeit. Hehehe...“ Anu hatte Rikku immer aus der Ferne bewundert und war damals schwer in sie verschossen. Seine Vorliebe für schöne Damen die gerne ein wenig aufdrehten war wohl damals schon gewesen. Aber er hat es nie so weit kommen lassen es ihr zu sagen. Im Laufe der Jahrhunderte versiegten diese Gefühle schließlich und ließen wieder Platz für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Im Nachhinein, hätte Sie vielleicht doch ZU viel Energie für seine Verhältnisse gehabt. Aber einen gewissen Zug zu dieser jungen Al Bhed spürte er noch immer, aber eher wie zu einer kleine Schwester. Man konnte eben nicht alles im Sog der Zeit verschwinden lassen. Aber...das war jetzt ohnehin nicht mehr relevant. Anu bedeutete Yuffi, lieber zuzuhören was dort passierte.
Die Dame in schwarz, die Anu als Lulu betitelte, schien grade entsetzt zu Yunalesca zu sprechen. „Es war all die Jahrhunderte lang unsere einzige Hoffnung jemals erlöst zu werden!“ Doch die kalte Dame blieb ruhig und ließ den Kopf hängen. „Hoffnung ist nur ein...Trost. Gegen die Verzweiflung kann man sich nicht stellen. Es zu versuchen ist...sinnlos.“
Keiner schien wirklich erbaut darüber zu sein, das Yunalesca jeden Sinn für Hoffnung und den Glauben an Yevon in ihnen zerstörte. „Hier warfen wir alle unseren Glauben ab. Stellten uns offen gegen Yevon, und alles was er war. Seine Leitsätze, seine Regeln, seine Art zu Leben...Yevon war von vorn herein verdorben. Es gab nichts mehr das uns an Yevon band. Und Yunalesca war alles, wofür Yevon stand. Unser Hass kannte keine Grenzen...und wir wollten diese falsche Tradition zerschlagen. Unser aller Hoffnung...wir verloren sie in diesen Momenten. Ich besonders. In dieser Welt war Yevon alles woran ich glaubte. [SIN] zu vernichten war alles für mich! Unwissend und bar jeder Erinnerung an meine Heimat...Ich war bereit alles dafür zu geben...doch in diesen Minuten verloren wir alles. Und so...begann unsere Schlacht.“ In der Zwischenzeit hatten sie alle ihre Waffen gezogen und blickten voller Hass zu Yunalesca hinüber. Sie sprach die letzten Worte, die in Anu den finalen Kollaps auslösten. „Es ist besser in Hoffnung zu sterben, als in Verzweiflung zu leben! Lasst mich euer...Erlöser sein!“
In diesem Moment durchzuckte Anu damals ein großer Schock. Er erinnerte sich an alles...seinen Kampf mit Jenova und Melech-Arez...all seine Erfahrungen kamen hoch. Er riss sein Schwert nach oben und würde so kämpfen wie noch nie in seinem Leben.
„Ich werde kämpfen!“ Sprach die sonst so fröhliche Rikku nun ganz ernst. „Ich kann nicht glauben das wir gegen Lady Yunalesca kämpfen werden...“ Sprach der Sportler den Anu Wakka nannte. „Ha...noch kannst du weglaufen.“ Sagte Lulu darauf. „Wenn ich JETZT weglaufe, dann werde ich mir das niemals verzeihen, sogar im...Tod, ya!“ Auf diese Worte grinste Lulu. „Hm...genau meine Worte.“ Tidus sprang nach vorne, und zog sein Schwert. „Yuna! Das ist unsere Geschichte! Bringen wir sie gemeinsam zu ende!“ Die letzten Worte stammten von Auron, der sein Großschwert geschultert hatte. „Das ist es! JETZT ist die Zeit zu wählen! STIRB und sei frei von Qualen, oder LEBE und bekämpfe deine Verzweiflung!“ Anu war der erste der Yunalesca erreichte. „Ich lebe lieber in Verzweiflung, als mich einer falschen Hoffnung zu ergeben! Ich schreibe meine eigene Geschichte!“ Dann brachen die Illumina ab, und gaben wieder den leeren Raum frei.
Anu und die anderen waren allein. In diesem scheinbar unendlichen Raum, wo sich die Sterne und Sonnen in der Ewigkeit spiegelten. Dort wo einst Yunalesca stand, prangte nun ein großes Loch aus unendlicher schwärze. „So ist es damals gewesen...und nun wird es Zeit, aus diesem Ort wieder das zu machen, was es nach [SIN] für mich war. Eine Zuflucht, und ein Ort des Neubeginns!“ Er riss eine Hand nach oben...und überall in diesem unendlichen *Raum* fingen an verschiedene Symbole aufzuleuchten. Es waren insgesamt 7 Wappen, die sich als leuchtend weiße Symbole in der Luft formten, und begannen zu rotieren. Ganze Reihen dieser Wappen zogen ihre Bahnen durch den Raum. „Besaid!“ Rief Anu laut aus, und eines der Symbole leuchtete besonders stark auf. Ebenso alle anderen Symbole dieser Art. „Kilika!“ Ein weiteres Symbol erhellte den Raum. „Djose!“ Das dritte Symbol. Was immer Anu dort tat, man konnte spüren das große Macht von diesen Runen ausging. „Bevelle!“ Das Symbol welches hier am häufigsten vorhanden zu sein schien, flammte am hellsten auf. Der Ort namens *Bevelle* schien hier eine besondere Bedeutung zu haben. „Remium!“ Ein altes Symbol, welches schon fast verblasst war, zeigte sich erneut in aller Pracht. „Zanarkand!“ Der ganze Raum verschwand in einer welle weißen Lichts. Die Runen dieses Ortes waren voller Macht. „Baaj!“ Ein Symbol zeigte sich...das beim Betrachter den Eindruck von etwas *Bösem* wach rief.
Anu rief jede einzelne Zeile auf...und nach und nach kamen die Symbole deutlicher zum Vorschein. Bis außer einer richtigen Sphäre aus Licht nichts mehr zu erkennen war,
Einige wundern sich jetzt vielleicht. 7 Orte, 8 Bestia? Bedenken wir Yojimbo, welcher in Baaj ruhte und gestohlen wurde, lange bevor an Anima auch nur zu denken war. ^^]
„Belebt diese Hallen...belebt diesen Geist! Gebt uns zurück, was vor so langer Zeit vergangen!“ Die Lichter reagierten sofort, und verblassten in dem Moment, da Anu den Befehl sprach. Aus dem loch tiefster schwärze erhob sich eine giftig grüne Masse, die von tausenden Illumina begleitet wurde. In ihrem inneren ruhte ein rundes Objekt, das regelmäßig pulsierte. Anu schritt auf die Spähromasse zu, und griff in ihr innerstes. Die Masse wabberte schnell hin und her, als würde sie Schmerzen erleiden! Anu riss den Sphäroiden heraus und grinste. Er glitt mit der Hand über die Oberfläche, und warf ihn dann in die Luft. Der Sphäroiden schwebte in der Luft, und summte leise vor sich hin. „Ganz Spira hört zu...wenn dieser Sphäroide durch alle anderen Sphäroiden spricht!“ Und das tat er! Dieser Erz-Sphäroide überlagerte die Sendefrequenz aller anderen Sphäroiden und konnte so Bilder in jede Ecke Spiras senden!
Anu verschränkte erst die Arme vor der Brust, senkte den Blick und hob dann schließlich eine hand vor sein Gesicht. Er sah ein wenig aus wie ein Samurai wenn er da so stand. „Spira...erhöre meinen Ruf!“ Der Erz-Sphäroide begann von innen heraus zu glühen, und sendete seine Wellen über die ganze Welt! Überall flammten die Comm-Sphäroiden auf, und zeigten ein mancher Orts bekanntes Gesicht. Anu war auf Spira nicht mehr oder weniger bekannt als jedes andere Medium das einst gegen [SIN] zog. Also an den Orten wo es Tempel gab...kannte man ihn und seine Stimme. Auch an den Orten die man durch die Pilgerreise besuchte. Luca zum Beispiel.
Auf dem großen Videoscreen in Luca, wo grade das *Testbild*, das Wappen der Luca Goers zu sehen war, flackerte kurz die Einstellung, und man erkannte den Raum in dem Anu stand. Alles dominierend seine machtvolle Erscheinung. „Bewohner von Spira...erhört meinen Ruf in dieser schweren Zeit.“ Alle Augen von Spira ruhten nun durch verschiedene Sphäroiden auf Anu...sie wussten, auf ein Medium war verlass! Vielleicht wusste er, was es mit diesem Monster auf sich hatte? Andererseits...hatte Anu immer einen sehr suspekten Ruf gehabt, als *Blutroter Beschwörer*. „Das Monstrum...welches in Spira einbrach und über Guadosallam herfiel...einige von euch möchten glauben die göttliche Prüfung durch [SIN] sei noch nicht verbannt. Ich möchte nicht wissen wie viele Gläubige von Yevon sich grade in den Tempel verkriechen um zu beten...seid versichert, diese Bestie ist völlig irdischen Ursprungs! Sein Name sei *Melech-Arez*, und es kam aus einer anderen Welt zu uns! Sein durst nach Seelen rief ihn ins Abyssum...mein Mitleid gilt in erster Linie der Guado...welche ohnehin eine schwere Zeit durchmachen! Die Wut der Ronso, ohne einen Anführer, in einer sterbenden Stadt...Meine Freunde der Guado...Erlösung ist nahe! Die Bürgerwehr zerfällt angesichts der getöteten [SIN], und Yevon droht angesichts des aufkommenden Hasses vollends zu verschwinden. Obgleich ein Unbesegneter oder sonst was, Erzprimas Mika hatte recht! Nicht der Wandel ist Spiras treibende kraft...nicht die Veränderung! Seht euch um...1000 Jahre hat Yevon Spira zusammen gehalten...und nun, zwei Jahre nachdem es Yevon in seiner alten Form nicht mehr gibt, droht Spira auseinander zu fallen! Ich rufe alle auf...die willens sind, Spira erneut zu verteidigen! Ich rufe die Bürgerwehr auf, sich erneut am Fungus-Pass zu sammeln...eure Taten sind noch nicht vollendet! Und ich rufe die Media...Jahrhunderte lang waren die Media Hoffnungsträger Spiras...so soll es auch wieder sein! Ich rufe jedes einzelne Medium da draußen, und jene die willens sind eines zu werden! Begebt euch ein weiteres mal auf eine Reise...kehrt hierher zurück, zu den allheiligen Ruinen von Zanarkand! Ich werde euch erwarten, und euch die neue Macht der Media zeigen! Es wird keine Opfer mehr geben...keine falschen Hoffnungen! Kommt zu mir...und tretet der neuen Macht von Spiras Sicherheit bei! Die *Blutroten Beschwörer*, sollen nun für Spira kämpfen...und nicht länger nur ein Beiname sein. Alte Freunde...werden euch mit Sicherheit wieder erkennen.“ Mit diesen letzten Worten verschwand die Übertragung von Anu...und ruhe kehrte ein. Niemand war sich wirklich sicher von was Anu da eigentlich grade gesprochen hatte...aber es hatte bestimmt einen tieferen Sinn, und klang wahnsinnig wichtig. Nur Yuffi hatte es in *Ansätzen* verschwanden. Sie kannte so gut wie keiner der anderen, und wusste so in etwa wie sie seine Worte zu deuten hatte. Außerdem hatte sie aufmerksam aufgepasst als er die Erläuterungen über Spira vom Stapel ließ. „Meinst du...sie werden kommen?“ Fragte sie kleinlaut. Anu seufzte nur leise. „Ja...sie werden. Es ist ihre Pflicht, Spira zu schützen. Kommt...dieser Dom wird eine zeitlang unsere Heimat sein. Ich habe hier hinten etwas einrichten lassen.“ Er deutete auf eine Treppe hinter ihnen, die scheinbar ins nichts führte. „Was sagen dir deine Informationen bis jetzt?“ Fragte Barret noch immer überwältigt. „Melech-Arez hat es noch nicht geschafft die Hülle des Abyssums zu knacken und hat sich vorerst zurückgezogen. Das ist alles was Spira weiß.“ Es war immer unheimlich, wenn Anu von einer Welt wie von einer Person sprach. „Ich habe euch viele Informationen versprochen, die sollt ihr nun auch bekommen.“ Und damit bogen sie alle auf die Treppe ein, und durchschritten ein Meer aus Finsternis, bevor sie sich in einem Kellerartigen Gewölbe wieder fanden. Die einzelnen Gänge endeten in verschiedenen Räumen, von denen einige auf den ersten Blick wie Gästezimmer aussahen. „Und wieder ein neues, altes Heim. Und doch, nirgends ist so wie *daheim*...“ Es war schwer für einen Planewalker von einer Heimat zu sprechen, wenn er in jeder Welt eine besaß. Doch die Erinnerungen an die wahre Heimat werden auf den Ebenen meistens zur Nebensache.
Doch was passierte währenddessen in Spira? Nach seiner kurzen aber markanten Ansprache musste sich doch einiges getan haben? Fangen wir an in Besaid...besser gesagt, am Himmel über Besaid. Ein großes, rotes Flugschiff war dort grade in Position gegangen und hatte eine Parkposition eingenommen, wo es langsam zu Boden sank. Als sich die Ladeklappen öffneten, sprang eine junge Frau heraus. Hier in Besaid war sie kein ungewöhnlicher Anblick mehr. Doch vor etwas mehr als zwei Jahren, hätte man sie in diesem streng Yevon-gläubigen Dorf wahrscheinlich hochkantig raus geworfen. Die in Spiralen verlaufenden Pupillen ihrer tiefgrünen Augen ließen sie in aller Welt als eine Al Bhed erkennbar sein. Neben dem immer fröhlichen Gesicht waren die langen, blonden Haare ebenfalls ein gutes Erkennungszeichen. Mit einem Affenzahn stürmte Sie den Hang hinab auf den Eingang des Dorfes zu, wo ihr bereits eine, in Spira sehr bekannte, Persönlichkeit entgegen rannte. „Yunchen! Nicht so langsam!“ Rief die Al Bhed aus. „Jetzt hetz mich nicht so! Puhh!“ Yuna...das einzige *Hohe Medium* das noch zu Lebzeiten gefeiert wurde. Jeder andere bezahlte diesen Titel mit seinem Leben...den ein *Hohes Medium* wurde man erst, nachdem man [SIN] vernichtete. Und die hohe Beschwörung, kostete den Beschwörer das Leben! Als Yuna schließlich vor der Al Bhed zum stehen kam, begrüßten sie sich erstmal mit einer herzlichen Umarmung. „Rikku...schön dich wieder zu sehen!“ Stellte Yuna erfreut fest. „Und? Ist es schon soweit?? Hab ich es verpasst?!“ Rikku schien der eigentliche Grund ihrer Anreise völlig entfallen zu sein, bedachte sie doch andere in kürze eintreffende Ereignisse. „Nein...es dauert noch einen knappen Monat. Du musst dich schon gedulden!“ Tadelte Yuna ihre Cousine. Rikku und Yuna waren verwand. Cousinen, wie bereits erwähnt. Yuna war ihr halbes Al Bhed Blut nur schwer anzusehen. Zwar hatte sie ein blaues und ein grünes Auge...aber die Spirale im grünen Auge fehlte.
Fast als hätte man sie gerufen, kamen zwei andere Personen den Weg hinauf. Es waren zwei weitere Teile von Yunas alter Garde. Wakka, der in den beiden Jahren ein paar Pfund zugenommen hatte. Und Lulu, auf die das zwar ebenfalls zutraf, aber aus anderen Gründen. Lulu war schwanger, und im achten Monat. De beiden begrüßten Rikku ebenfalls recht herzlich. „Heeey! Wie geht’s dir, Schwabbelbauch?“ Fragte Rikku mit breitem Grinsen und einem leichten Stoß in Wakkas Seite. „Hey, lass das! Wenn man sich zu viele Gedanken macht, nimmt man eben etwas zu!“ Eine ziemlich lahme Entschuldigung, aber wenn Wakka sich nach der Geburt ebenso um sein Kind kümmerte wie davor, dann würde er einen guten Vater abgeben. Einen SEHR guten sogar. Er hatte es geschafft, Lulu zu bändigen...dann würde ein Baby auch kein großes Problem sein. „Du gehst also wieder? Hast du dir das gut überlegt Yuna? Der blutige Beschwörer war alles andere als ein guter Reisebegleiter!“ Lulu war Anu gegenüber immer etwas misstrauisch gewesen. Sie hatten sich auf der Pilgerreise öfters gesehen, und waren fast in jedem Tempel auf ihn gestoßen, aber wirklich anfreunden konnten sich die zwei nie. „Lulu...die Sicherheit unserer Welt steht auf dem Spiel! Es ist meine Pflicht als Medium. Ich werde gehen...egal wie schlecht sein Ruf auch gewesen sein mag, ihm liegt Spira ebenso am Herzen wie jedem von uns!“ Yuna war selbstsicher...das hatte sie sich langsam angewöhnt. Sie wollte so bald wie möglich abreisen!
Es dauerte so nicht lange bis sie abreisfertig war. Mit dem Luftschiff das einst am Kampf mit [SIN] beteiligt war würden sie Richtung Zanarkand fliegen. Als Yuna einen Platz auf der Brücke eingenommen hatte, Brüderchen und Kumpelchen begrüßt hatte, ging es auch schon fast los.
Stört es jemanden wenn ich sie im kommenden Buddy und Brother nenne...? Mir gehen die Namen irgendwie auf den Nerv. XD
„Rikku, können wir noch ein paar Stopps einlegen?“ Fragte Yuna nachdenklich. „Hm? Klar! Wo willst du hin?“ Fragte Rikku auf ihrem Platz an der Steuerung. „Nun...ich hörte Donna hat sich in Kilika nieder gelassen...und Issah ist wieder in Bevelle...vielleicht können wir sie mitnehmen?“ An sich eine gute Idee, den anderen media die sie kannten ein Stück entgegen zu kommen. Rikku drehte sich zu ihrem Bruder um und sagte etwas in einer abstrakt anmutenden Sprache. Er reagierte und sprach mit starken Al Bhed Akzent: „Nächster Halt: Porta Killika!“ Dann schoss das Schiff auch schon los. Es würde mit Luftlinie nicht lange dauern, bis sie Kilika erreichen würden.
In Killika war ebenfalls ein heller Aufruhr...Kilika hatte seid dem letzten Anschlag von [SIN] einiges erlebt, und war zu einer blühenden Stadt geworden! Donna hatte sich hier nieder gelassen, zusammen mit ihrer Wache Barthello. Als die Nachricht von Anu über die Sphäroiden flimmerte, war für Donna ebenfalls klar, das sie gehen würde. Aber aus ganz anderen Gründen als Yuna. „Sie wird ebenfalls kommen. Da kann ich doch nicht fehlen!“ Fertigte Donna jegliche Zweifel ab. Sie hatte in Yuna immer eine Rivalin gesehen...das ging über den Titel des Hohen Beschwörers raus.
Barthello und Donna hatten grade das Haus verlassen, als sich mit lautem Dröhnen das Flugschiff ankündigte. „Siehst du? Was hab ich dir gesagt?“ Fragte Donna ohne jemanden anzusehen. „Aber...der blutige Beschwörer sprach von einer neuen Reise! Wie können wir da einfach hinfliegen?“ Fragte Barthello kleinlaut. „Wo ist der unterschied? Die Ashtra sind vergangen...da können wir auch gleich hingehen.“ Donna hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Das Schiff würde am Rand des Waldes landen, der einzige Ort wo ein Schiff dieser Größe landen konnte.
An Board des Schiffes standen Rikku und Yuna an Deck und schauten auf Killika hinunter, das nach und nach näher kam. „Hat sich ganz schön verändert, was?“ Doch Yuna hörte ihr gar nicht richtig zu. Ihre Gedanken waren noch immer etwas Abseits. Bei den Ashtra, dem Monster, und der Zukunft. Sie hatte geglaubt, die Ewige Stille würde wirklich ewig hallten. Aber nun...so schien es, würde diese Stille vom Lärm der Schlacht unterbrochen. Eine große Schlacht, um die Zukunft und Sicherheit Spiras...hoffentlich die letzte.
„Wie glaubst du...kann er uns helfen?“ Fragte sie leise. Es dauerte eine zeitlang, bis sie überhaupt eine Antwort erhielt. „Er hatte schon immer eine sonderbare Art mit den Bestia umzugehen…vielleicht…hat er sie zurück gebracht?“ Obgleich Rikku nicht wirklich daran glaubte, so war es doch möglich? Die Art wie Anu die Bestia beherrschte…andere Media beteten um Beistand, und baten die Bestia um Hilfe, wenn sie ihre Macht beschworen. Anu hingegen…er befahl ihnen zu kommen, und verlangte ihnen eine Menge ab. Teilweise wirkte sein Umgang mit ihnen kalt und grausam…das gab ihm den Ruf des *Blutroten Beschwörers*. Kein Name auf den man stolz sein konnte. Aber wenigstens einen an den man sich erinnern würde! „Ja…vielleicht.“
Inzwischen waren sie gelandet, und die Landeklappen hatten sich geöffnet. Zusammen gingen Rikku und Yuna nach draußen, wo ihnen auch bereits Donna und Barthello entgegen kamen. „Nun nun nun…was hab ich dir gesagt Barthello? Sie kommt.“ Yuna war nicht überrascht, als Donna sie mal wieder im Voraus berechnet hatte. Das tat sie damals ja schon oft. „Man sollte nicht immer damit rechnen das sich eine Mitfahrgelegenheit bietet, Donna!“ Rikku hat sie noch nie gemocht…das lag vielleicht an Donnas Art alles und jeden erstmal in Frage zu stellen. Also das krasse Gegenteil von ihr selbst. „Nicht anfangen zu streiten ihr zwei, ja? Wir fliegen jetzt weiter nach Bevelle, und von dort aus nach Zanarkand.“
Doch…wie standen die Dinge grade anderen Orts? Zum Beispiel in Bevelle? Oder in Guadosallam…?
Nächster Eintrag: Kapitel 2, Der Bund der Media.
[Okay Leute...ich mache meine Drohungen immer wahr, auch wenn es etwas dauert! Ich habe hier einigen Leuten einen Crossover versprochen, und den sollen sie auch bekommen. Also fühlt euch gefälligst angesprochen da draußen!
...Dies ist es also, eine Fortsetzung meiner eigenen Geschichte. Hui...ich hoffe zutiefst, das es nicht wie jede Fortsetzung an Qualitätsverlust leidet! Allein schon der Ort des Crossovers dürfte einigen missfallen, da hier einige den 10 Teil als Tiefpunkt ansehen. MIR gefällt Spira, und die Möglichkeiten dieser Welt...außerdem, hab ich hier eine Menge Freiraum. :D Mal schauen...wenn mir nicht mittendrin die Ideen ausgehen, kommt vielleicht doch noch eine Welt dazu? Wer weiß das schon...ICH nicht. (Zumindest jetzt).
Ein kleines Vorwort zum Phänomen *Planewalking*...der Ebenenwandel ist eigentlich eine alte, magische Kunst, genannt die *Silbermacht*. Ich werde hin und wieder darauf eingehen, wenn ich’s ehe das Unklarheiten aufkommen können. Jetzt schauen wir aber erstmal, was ich so alles aus dem friedlichen Spira machen kann...
Ach ja, noch was...auf die Handlung von X-2 werde ich nur bedingt bis gar nicht eingehen...ein paar logische Dinge als Rahmen vielleicht...aber wer hofft auf Noojie-wohjie, Gippel oder die anderen zu treffen, wird enttäuscht werden. ^^
Kapitel 1: Die Dämmerung der Sonne
Die Freude war nur von kurzer Dauer...Jenova war vollends vernichtet, Sephiroth besiegt, und ewiger Frieden sollte nun dieses Land beherrschen. Die Geister des Lebens sind besänftigt, und die Weapons sind keine Gefahr mehr für das Leben dieser Welt.
Doch auf der anderen Seite...welchen Preis hatten sie dafür bezahlt, ihrer Welt Frieden zu bringen? Melech-Arez war entkommen...hatte ein Loch in das Gefüge der Welten gerissen. Seine Verderbtheit war entkommen, und geisterte nun frei durch die Welten...für Anu war klar, das sie ihm Einhalt gebieten mussten. Aber wie? Wohin konnte er entkommen sein? Die Ebenen waren unendlich weit, und reichten bis weit ins Land der Toten...und darüber hinaus.
„Aber wohin sollen wir gehen? Wir kennen die Ebenen dort draußen nicht!“ Als Cloud diese Zeilen sprach, bekam er von Anu einen strafenden Blick zugeworfen. „Nein! Ich kenne die Ebenen. Ich habe einen großen Teil meines unsterblichen Lebens dort verbracht! Als meine Seele in der Stasis der Ahnen gehalten wurde, bis Jenova erwachte...wanderte Sie durch die Ebenen...und entdeckte einen alten Turm. Ein Nexus...von dem man aus die Ebenen bereisen kann. Ich glaube...das ist der einzige Weg, ihm zu folgen.“
Yuffi war die erste, die neben Anu stand. In ihrem Blick stand traurige Entschlossenheit. Sie hatte beim Kampf mit Melech-Arez ihr Leben riskiert...und war jederzeit bereit, es erneut zu tun. Anu hatte das selbe für Sie getan. „Ich werde mit ihm gehen...egal wohin, egal wie weit.“ Vincent war der nächste, der sich zu den beiden stellte. „Ich ebenfalls. Diese Bestie gehört ausgelöscht.“ Cloud ging ebenfalls nach vorne, doch als Tifa sich ebenfalls erheben wollte, drückte Cloud sie wieder in ihren Stuhl zurück. „Nein. Du nicht. Du bleibst hier und achtest auf alles. Ich will nicht das dir etwas passiert...“ Tifa blickte mit feuchten Augen zu Ihm hinauf. Er war so entschlossen...er war immer ein Krieger, und würde immer wieder in die Schlacht ziehen. Es fehlte ihr einfach an Kraft...gegen diese Bestie waren Fäuste einfach nutzlos. Cid und Nanaki blieben sitzen. „Wir bleiben...dort draußen gibt es noch eine Menge Monster die von Jenova übrig geblieben sind.“ Barett war unentschlossen. Konnte er es verantworten von seiner Tochter getrennt zu sein? Schon wieder? Konnte er sie alleine lassen und wieder in eine Schlacht ziehen, wo er sie wer weiß wie lange nicht mehr sehen könnte? „Hey, Anu...wie sieht das aus mit...“ Anu verstand auch so, worauf der dunkle Hüne hinaus wollte. „Zeit ist in den Ebenen kein Begriff. Es könnten höchstens ein paar Tage vergehen bis wir wieder daheim sind.“ Damit war für ihn auch alles klar...er stand auf, und ging zu den anderen an die Tür. „Wie müssen wir also vorgehen?“ Fragte Cloud mit großem ernst in der Stimme. „Den Turm der Ebenen zu erreichen, ist jetzt kein Problem mehr. Melech-Arez hat bereits ein großes Loch in die Ebenen gerissen. Ihm zu folgen ist ein einfacher Befehl.“ Plötzlich vernahmen sie eine bekannte Stimme. „Wenn der Professor das hören könnte, wie hier so über die Ebenen geredet wird, würde er vor Freude eine Weapon knutschen.“ Als man dem Ursprung der Stimme folgte, sahen sie eine grinsende Gestallt in einem schwarz-blauen Anzug und flammend roten Haaren. Reno...es war lange her, seid sie ihn gesehen hatten. Zum letzten mal bei ihrem Beinahe-Kampf unter Midgar.
Aber immerhin hatte er Unterstützung geschickt, ohne die sie wahrscheinlich heute nicht mehr hier währen. „Reno! Was im Namen aller Götter machst DU hier?“ Platzte es aus Cloud hervor. Doch Reno hob nur beruhigend die Hände. „Ganz ruhig, ja? Wir sind ALLE hier. Der gesammte ehemalige Führungsstaat der ShinRa sind auf dem Weg hierher. Sie alle wollen dabei helfen, dieses Ding auszumerzen. Hojo hatte einmal, mit Hilfe der Studien über die Cetra und Ahnen von Professor Gast, Forschungen über die Ebenen angestellt. Professor Gast war dem Geheimnis eines alten Turms nahe auf der Spur...aber kurz bevor er es schaffte ihn zu erreichen, verstarb er. Und mit ihm gingen all seine Studien. Ein Jammer, wirklich.“ Anu war den Ausführungen des Turks aufmerksam gefolgt. Aber bei den letzten Sätzen grinste er hämisch. „Er ist bestimmt einem Wächtergeist begegnet. Sie verteidigen den Turm und all seine Geheimnisse.“ Doch Reno ignorierte diese Information einfach. „Und was erhoffen sich deine Führungskräfte von alle dem?“ Reno zuckte mit den Schultern. „Wenn ich DAS wüsste. Sie waren ganz heiß drauf dieses Ding endgültig zu vernichten. Angeblich aus Reue und weil wir den Ahnen noch etwas schuldig sind. Ganz besonders Anu. Ich verstehe eh nur die Hälfte von dem was diese Irren eigentlich wollen. Und GLAUBEN tue ich es erst recht nicht.“ Draußen kündete sich mit röhrenden Motoren ein kleines Flugzeug an. Reno nickte ihnen allen zu, und rannte dann nach draußen. Da waren sie also. Langsam folgten ihm die anderen. Anu war besonders zögerlich...was zum Teufel wussten diese Wahnsinnigen schon von den Ahnen oder den Ebenen? Konnten SIE vielleicht erahnen was damals passiert war? Konnten SIE vielleicht erahnen was es bedeutete, einer Finsternis wie dieser gegenüber zu stehen??
Anu kannte sie alle...diese schmierigen Schlipsträger aus dem Führungsstaat von ShinRa. Er kannte, und verabscheute sie alle. Doch dieser Anblick, gab ihm eine gewisse Art der Genugtuung. Der fette Heidegger hatte im Laufe dieser zwei Jahre schwer abgenommen...nun, das musste an dem massiven Verlust an Blut und Fleisch liegen, den er bei der Explosion seiner ultimativen Maschine erlitt. Aber alles war noch da wo es hingehörte...zumindest der Gliedmaßen. Sein hässlicher Bart war jedoch verschwunden, und war ein paar hässlichen Brandnarben gewichen. Scarlet war auch nicht besser davon gekommen...ihr einstmals schöner Körper wurde nun von einem künstlichen Bein verunstaltet, der ihren eleganten Gang schwer leiden ließ. Nur an Palmer und dem Puppenmeister von Caith Sith waren die zwei Jahre relativ spurlos vorbei gegangen.
Anu war in der Tür stehen geblieben, lehnte sich an dem Türrahmen und schenkte ihnen allen einen giftigen Blick. Er hatte nur selten jemanden einer verwandten Spezies so sehr gehasst. Doch der Führungsstab ignorierte Cloud und die anderen mehr oder weniger. Außer einem leise geknurrten *Hallo* war von ihnen nichts zu hören. Doch als sie Anu erreichten, und er beinahe herrschaftlich auf sie hinunter sah, mussten sie etwas sagen. Scarlet wurde noch vorne geschupst, wo sich übertrieben tief verneigte. „Wir haben...euch und den Ahnen viel zu verdanken. Ohne euer großzügiges Opfer währen wir heute alle nicht da. Wir kommen in guter Absicht...Imar Rekkum, Schattentänzer-hesu.“ Anu traute seine Ohren nicht...Scarlet sprach die uralte Sprache der Ahnen? Und das auch noch Fehler und akzentfrei! Wie war das möglich?! Die Überraschung lag ihm offenbar sehr ins Gesicht geschrieben...als Scarlet ein altes, SEHR altes Buch hervor zog. Es war in ein weißes Leder gebunden und trug ein Wappen. Scarlet reichte es ihm vorsichtig, und Anu warf einen Blick auf das Wappen. Er hätte das Buch beinahe wider fallen gelassen...dieses Wappen zeigte einen weißen Himmelsdrachen der sich um den Griff eines goldenen Steckens schlängelte. Das ganze auf rotem Grund mit goldenen Verzierungen. Dieses Symbol...war das Wappen von Akkis Familie! „Dies...befand sich im Besitz von Lady Inferna, als sie mit Professor Gast zusammen arbeitete...sie beschreibt in den letzten, damals unbeschriebenen, Seiten wie es in ihren Besitz kam.“ Beinahe ehrfürchtig blätterte Anu in dem mehrere Jahrtausende alten Buch. Die Verarbeitung mit Mako und Substanz ließ es selbst Äonen überbrücken. Selbst die Schrift war noch klar und deutlich. Akki hatte eine sehr schöne Handschrift gehabt. Es war in Schrift und Sprache der Ahnen verfasst, wie auch sonst? Es handelte sich offenbar um Ihr Tagebuch. Er schlug die letzten Seiten auf, und musste noch etwas zurück, bis er die Seiten von Inferna fand. Er ging noch etwas zurück, zum letzten Eintrag. Die letzten, von Akki beschriebenen, Seiten waren an den vier Ecken mit einem Tropfen Blut verklebt...ein Blutsiegel, wie man es damals nannte. Nur angehörige und Geliebte dürften es öffnen, ohne eine *furchtbare* Strafe der Götter zu erwarten. Anu brach mit zitternden Händen das Blutsiegel, und trennte die Seiten voneinander.
Dies, wird mein letzter Eintrag in dieses Buch sein.
Wir hörten von den Kämpfen in der heiligen Stadt der Cetra, und begannen sofort mit dem Aufbruch. Einige der höheren Persönlichkeiten konnten nicht glauben, das Lady Irahmea dafür verantwortlich war, und wollten mit diesem Kreuzzug nichts zu tun haben. Der hohe Rat wollte sogar den Einsatz des Beschwörer-Ordens verbieten. Dies war der Moment, da wir uns von Ihnen lossagten, und auf eigene Faust loszogen. Mit uns reiste fast das gesammte Heer der Ahnen, und ließ unsere geliebte Heimat allein zurück. Centuam war in Gefahr, und der Rat wollte uns zurück hallten...das konnten wir nicht gutheißen.
In der Nacht der Abreise, kam unsere Herrin auf mich zu. Sie übergab mir eine furcht erregende Substanz...mit den Worten das sie unser aller Schicksal sei.
Anu...ich wünschte du währst hier. Diese Bestie macht mir Angst...und ich soll sie einsetzten um uns alle zu retten? Das ist...eine grausame Tat.
Bist du überhaupt noch am Leben? Irahmeas Zorn erlegen...? Oder streitest du noch tapfer um unser aller Leben? Bei meinem Blut...wir werden uns wieder sehen. Die Hoffnung ist schlecht, das du noch am Leben bist. Ich opferte meine Seele an Melech-Arez...auf das er uns alle erretten soll. Wenn du Tod bist, werde ich bald bei dir sein...bist du am Leben, werde ich mit Freuden gehen um dich zu schützen.
Auf das diese Zeilen dich irgendwann erreichen...
Ich werde immer bei dir sein. Ein Schwur in Blut und Liebe...ich werde dich nie vergessen.
Akki Eram
Von einer großen Welle der Reue und trauriger Erinnerungen gebeutelt schloss Anu das Buch...den Rest konnte er später lesen. Das erklärte einiges...Scarlet hatte von Professor Gast und Lady Inferna alles erlernt was es über die Ahnen zu wissen gab. „und...was wollt ihr nun? Die Ebenen sind unser Ziel.“ Sagte Anu mit hoffentlich fester Stimme. „Während ihr dieses DING jagen geht das unser aller Leben vernichten will, werden wir alles tun um euch zu unterstützen. Erstens müsst ihr euch keine Sorgen um eure Heimat machen, und zweitens glauben wir die Verbindung zum Turm länger offen halten zu können!“
Anu traute ihnen noch immer nicht...das alles ohne eine Gegenleistung? Pah, völlig unmöglich. Was immer sie auch glaubten tun zu können, letztendlich waren sie zu nichts anderem fähig als dumm in der Gegend herum zu sitzen und wichtig auszusehen.
Anu ging wieder hinein, und suchte etwas aus seinen Sachen heraus. Dieser Spiegel…er war eine Beigabe zu seinem Sarg in Da-Chao gewesen, und erlaubte die Macht der Silbermagie zu nutzen! Es war ein simpler Handspiegel…er hatte eine silberne Fassung, und edles Kristallglas. Etwas Besonderes an ihm…man konnte sich nicht darin spiegeln! Der Spiegel wirkte immer stumpf und blind…
Er brachte den Spiegel nach draußen, und sah in die Runde, bis er sich an die ShinRa wendete. „Ich traue euch immer noch nicht…aber seht zu, das sich das ändert.“ Er sprach ein paar Befehlsworte in einer alten Sprache, und warf den Spiegel in die Luft. Er begann zu glühen und Funken zu sprühen…er wuchs und weitete sich aus, bis er auf dem Boden aufschlug und ein großes Portal in die Luft brannte, das aussah wie eine Wand aus Wasser, dessen Rand von goldenem Licht gezogen wurde. „Kommt mit, die Reise dauert nicht lange.“
Nach und nach sprangen sie alle durch das Portal, und fanden sich nach einer kurzen Finsternis auf einem weiten Feld wieder…auf dem es scheinbar nichts gab außer grünen Wiesen und blauem Himmel. Bis sich vor ihnen ein machtvoller Anblick bot…
Der Alabaster-Turm der Ebenen.
Ein Bollwerk der Silbermacht irgendwo zwischen den Ebenen. Es war ein Anblick wie man ihn nie vergessen könnte. Die hellen Mauern aus Alabaster, der majestätische Anblick des hohen Turms in der Mittagssonne. Die weiten Grasebenen um den Turm herum, und das allgegenwärtige Gefühl von unglaublicher Macht umgeben zu sein.
Anu ging mit sicherem Schritt auf die großen Portale des Turms zu. Die Zeit verlief anders auf den Ebenen...hatte er gesagt. Es mochten Jahrhunderte vergangen sein, während sie den Kampf mit Jenova führten. Oder nur Minuten...die Ebenen waren chaotisch.
Ohne sich groß um andere Dinge zu kümmern, führte Anu seine freunde hinauf in den 10 Stock, wo ihm sofort ein bläulich schimmernder Geist entgegen huschte. Er wirkte sehr aufgeregt, und zog Anu beinahe in den Nebenraum.
“Fürchterlich! Meister, er ist entkommen! Die Ebenen haben ihn aufgenommen!“ Anu brachte ihn schnell zum schweigen, und deutete auf seine Reisebegleiter. Der Geist verneigte sich tief. Was ziemlich seltsam aussah, so ganz ohne Oberkörper.
Er führte sie alle zu einem großen, offenbar vorzeitig vorbereiteten, Schaubild. Auf dem eine große Ansammlung von Leuchtpunkten zu sehen waren, von denen einige mit einem goldenen Lichtfaden verbunden waren. Der Geist deutete auf einen bestimmten Punkt, der nun rot leuchtete. [i]„Dies ist euer aller Heimat. Die Welt, wie ihr sie kennt. Die Punkte die ihr hier mit dem goldenen Band verbunden seht, sind Schwesterwelten. Sie sind der euren sehr ähnlich, weisen aber Unterschiede auf. Andere Welten im selben Bund. Als Melech-Arez einen Riss dort hinein schlug, konnte er in diese Welten entkommen. Wir wissen noch nicht genau wohin!
Yuffi betrachtete interessiert die Sternenkarte, konnte aber nur bedingt einen Sinn da rein kriegen. „Er wird sich die größte Quelle an freien Seelen suchen die er kriegen kann. Ein entweihter Friedhof, eine unheilige Gruft oder etwas in der- OH MEIN GOTT!“
Ihm und dem Wächtergeist kam offenbar zur selben Zeit eine Idee wo er sein konnte. Die Erinnerungen kehrten Stück für Stück zurück...und Anu erinnerte sich an die Orte die er damals in seinen Träumen sah und wirklich erlebt hatte. Eine dieser Welten bauten sich langsam aber sicher wieder in seinem innersten auf. Der Wächtergeist fuhr herum und beschränkte die Suche auf eine bestimmte Welt. Er und Anu dachten offenbar genau das selbe. Als einer der Nachbarpunkte aufglühte, schauten sich Anu und der Geist entsetzt an. Purer Terror lag in ihrem Gesichtern. „DAS ABYSSUM!“
Was immer das Abyssum auch sein mochte, Cloud, Yuffi, Barett und Vincent waren der festen Meinung, das es nichts gutes sein konnte! „Als währe Spira nicht schon genug gebeutelt...wie viel Zeit ist vergangen seid damals?“ Fragte Anu leise. Der Geist musste nicht lange überlegen. „Langsam mein Lord...verging die Zeit. Seid der letzten Reise ihres Geistes vergingen grade einmal zwei Jahre.“
Die Zeit der Ebenen verläuft anders...ebenso gut hätten 2000 Jahre vergehen können! „Zwei Jahre...seid [SIN] vernichtet wurde. Oh je, das wird den Bewohnern Spira alles andere als Mut geben. Macht die Abreise fertig.“ Und während geschäftiges Treiben im Turm einsetzte, führte Anu seine freunde in ein gemütlich eingerichtetes *Wartezimmer*.
„Wir gehen nach Spira...diese Welt unterscheidet sich stark von unserer Heimat. Die Menschen lebten 1000 Jahre in Angst. Ein gewaltiges Monster namens [SIN] wütete dort 1000 Jahre lang. Die Menschen sahen ihn als eine Strafe der Götter...und genau das war er auch. Verbot jeglichen Fortschritts, das Leben nach strikten Leitsätzen...so wurde ihnen gepriesen, würden die Götter diesen Fluch von ihnen nehmen...“ Anu erklärte ihnen in aller schnelle die wichtigsten Vorgänge in Spira. Alles in allem schien es eine sehr schöne Welt zu sein...doch eben auch voller Gefahren und Täuschungen.
Einige Minuten später kehrte der Wächtergeist zurück, und erklärte dass die Abreisevorbereitungen abgeschlossen waren. Anu nickte, und stand auf. „Es geht los...wir haben keine Zeit. Ich muss wissen was in Spira passiert. Wenn Melech-Arez in das Abyssum einfällt, gibt es eine Katastrophe!“ Er hatte ihnen nur flüchtig von den Illumina und dem Abyssum erzählt, und meinte er würde später ausführlicher werden.
Als Anu kurze Zeit später vor einem Spiegel stand, der die ganze Wand einnahm, waren sie alle sprachlos.
Der große Spiegel schimmerte in einem silbernen Licht. Die Ränder waren mit Gold und Juwelen verziert. Yuffis Blick streifte über die Regale hier...die ganzen Regale waren von oben bis unten mit Substanzen gefüllt! Sie konnte jede Farbe sehen...und konnte ihre Kraft regelrecht spüren. Anu musste lange in den Welten gereist sein, um solch eine große Menge an Substanzen zusammen zu tragen Doch sie dachte nicht daran, welche einzustecken. Noch ein Punkt, in dem sie sich verändert hatte.
Anu schritt auf den mit Engeln und Dämonen verzierten Spiegel zu, und berührte sanft die Oberfläche. Unter seinem Griff verschwamm die Oberfläche wie Wasser. Mit einer einladenden Geste rief er Yuffi zu sich, die zögerlich zu ihm aufschloss. „Es ist ganz einfach...“ Sagte er leise und legte ihr einen Arm über die Schulter. Ihre zittrige Hand ging langsam nach vorne, und griff durch den Spiegel. Es fühlte sie an wie kaltes Wasser...doch als sie die Hand zurück zog, war diese nicht nass. Eine seltsame Erfahrung. „Bleibt zusammen. Die erste Reise kann verwirrend sein. Haltet euch am besten gegenseitig fest, dann verliert ihr nicht die Orientierung.“ Wenn auch widerwillig und ein bisschen misstrauisch, fassten sie sich alle bei den Händen. Yuffi rückte noch etwas näher an Anu heran, und er legte seinen Umhang um sie. Sie waren die ersten die durch den Spiegel gingen.
Yuffi währe beinahe von der Welle aus Macht und Chaos erschlagen worden, wenn sie nicht die starke Hand von Anu an ihrer Schulter spüren würde.
Die ganze Umgebung hinter diesem Spiegel war das pure Chaos...eine Masse aus Farben und Formen schossen wie wild durcheinander, seltsame Geräusche aus weiter ferne und nächster Nähe...unmögliche Formen und wilde Bewegungen. Obgleich sie völlig still standen, war es als würde der ganze Gang wie wild hin und her fliegen. Am Ende dieser Folterfahrt konnte Yuffi ein helles Licht sehen...dies musste der Ausgang aus dieser unnatürlichen Ebene sein! Sie hoffte inständig, das es bald vorbei sein würde. Sie gingen alle zögerlich vorwärts. Cloud, Vincent und Barett kamen nur schleppend voran...sie alle mussten sich mit Gewalt voran treiben, und schlossen teilweise die Augen um nicht wirklich wahnsinnig zu werden. Es dauerte vielleicht nur ein paar Minuten, bis sie das Ende des Wegen erreichten, aber es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor. Als Anu und Yuffi durch das Licht traten, herrschte kurze Zeit eine vollständige Stille. Überall nur weißes Licht...und die vollkommene Stille…dann ein Geräusch, wie eine Scheibe die zerschlagen wird.
Ein Spiegel, der zerbricht…ein lautes Klirren, das sich in alle Ewigkeit zu ziehen scheint.
Sie fanden sich an einem kalten Ort wieder.
Vor ihnen erhob sich ein gewaltiges Gebirgsmassiv, dessen Eingang ein großer, natürlicher Torbogen bildete. Ein eisiger Wind pfiff ihnen um den Kopf. Sie alle, Anu ausgenommen, staunten nicht schlecht...als auf sie ein großes Biest zutrat. Es war weit größer als ein normaler Mensch! Es hatte blaues Fell, einen kräftigen Körperbau, starke Augen und ein großes, gebrochenes Horn auf der Stirn. Dieses Biest stellte sich vor Anu, lächelte, und erhob dann die Arme zum Himmel. „Es ist gut, dich wieder zu sehen, Anu Schattentänzer. Der heilige Berg Gagazet, heißt dich willkommen!“
[„Holy Mountain Gagazet...welcome you.“ Himmel, ich liebe diesen Satz. ^^]
Anu neigte leicht den Oberkörper, und reichte dem Biest dann die Hand. „Kimahri...eine Freude, wieder in Spira zu sein.“ Dann machte Anu kehrt, und wandte sich an seine Freunde. „Das hier...ist Kimahri. Ein Ronso...die Ronsos leben auf dem verschneiten Berg Gagazet. Dem gesegneten Gipfel Yevons...nun, zumindest war es so einmal bekannt. Ich erklär euch nachher was damit gemeint ist.“
Die ehemalige Wache legte Anu die Pranken auf die Schultern. „Ronso rechneten fest mit deiner Rückkehr...als dieses...dieses Monstrum hier auftauchte. Spira glaubt, [Sin] währe zurück. Anu kann bestimmt etwas Ruhe geben...“ Anu nickte, und ging an Kimahri vorbei. „Ja. Ich werde nach ihnen rufen. Können die Ronso wieder eure Aufgabe aufnehmen? Wir brauchen Ruhe.“ Kimahri nickte, und machte Anu dann mehr Platz. Als sich Cloud und die anderen umsahen, bemerkten sie andere Ronsos auf diesem verschneiten Platz. Sie alle wirkten kalt und grausam...aber zeigten großen Respekt vor Anu. Ihre große kraft schien nicht von Brutalität besegnet zu sein.
Das hatte er also damals gemeint, als er sagte das er 100 Sonnen sah...er hatte die Ebenen gesehen und in ihnen gelebt. 3000 Jahre, waren so schnell verlebt. Und Anu hatte immer Sehnsucht nach seiner Heimat gehabt...nun sah er sie ein paar Monate, nur um dann seinen wahren Körper durch die Ebenen zu bringen. Ironie des Schicksals, oder einfach nur der Fluch des Reisens?
„Ronso werden alle aufhalten die kommen werden. Wie zur Zeit der Media. Biran und Yenke große Ehre machen.“ Anu blickte Kimahri mitleidig an, aber lächelte dann doch. „Media werden wieder den Berg besteigen und nach Zanarkand kommen. Wenn ein Medium und seine Garde kommt...lasst sie passieren.“ Kimahri sagte nichts mehr dazu, sondern ging an ihnen allen vorbei und stieg den Weg hinab. Anu ging voraus, und sie alle folgten ihm. Hier oben wehte ein grausamer Wind. Grade Yuffi in ihren knappen Klamotten frierte schrecklich. Trotz dem Umhang den Anu ihr geliehen hatte. „Yevon war ein religiöser Orden. Er hielt Spira 1000 Jahre zusammen, aber verheimlichte vieles dem Volk. Zu viel, wie es aussah. Sie verbaten jegliche Art von Fortschritt und Entwicklung. Maschinen, hier Maschina genannt, wurden als Ketzerei angesehen, und den Ursprung [SINs]...[Sin], war eine monströse Kreatur...größer als eine Weapon. Sie brachte unendliches Leid und Zerstörung. Sie war unsterblich...selbst wenn man sie vernichtete, kehrte sie nach einer kurzen, Stillen Zeit, wieder zurück. Nur ein Medium konnte ihn vernichten, indem es die Hohe Beschwörung aufrief...ein Medium...“ Und so ging es weiter. Schritt für Schritt erläuterte Anu jeglichen Vorgang und die Geschichte Spiras. Von der Entstehung [SINs] bis zu seiner vollständigen Vernichtung. Von Yevon und dessen Fall vor zirka einem Jahr. Vincent bewunderte immer wieder, wie sich die Kenntnisse von Anu sofort auf die neuen Umstände einer Welt einstimmten. Er war immer auf dem Laufenden, obwohl er Jahre lang nicht hier gewesen war…ob das nicht manchmal im Weg stand?
„Aber...warum sollen sie kommen, wenn es doch keine...ähm...Ashtra mehr gibt?“ Auf diese Frage von Vincent grinste Anu hämisch, griff in seine Tasche und hob etwas heraus. „Man muss Spira Hoffnung geben...die Media waren Hoffnungsträger seit [SINs] Entstehung. So soll es auch wieder sein.“ Anu öffnete langsam die Hand, und ließ ihren Blick auf eine rote Substanz fallen. Natürlich...! Das sprengte das Gesetzt der Ashtra! Die Bestia kehrten zurück, und würden Spira wieder Hoffnung geben. Und die würde es auch brauchen, seid Melech-Arez in das Abyssum eingefallen war...oder dies noch vorbereitete. Anu führte sie den heiligen Berg hinauf, an dessen Spitze sie wieder mit dem Abstieg begannen. Vor einer Biegung blieb er plötzlich stehen. „...eine 1000 Jahre alte Stadt. Ruinen des Altertums, Endstation der Pilgerreise eines Mediums, und Träger von Millionen Träumen. Stadt der Toten... Seht den Ort, wo alles begann: Zanarkand.“
Damit deutete er auf eine Klippe, über sie sie wohl sehen sollten. Als sie nach unten sahen, erblickten sie eine tote Stadt. Ruinen im Licht des ewigen Mondes. Helle Lichter flogen in unbekannten Bahnen durch die Stadt, und gaben ein sanftes, heulendes Geräusch von sich. Ein silbriger Schimmer flatterte im Wind durch die Stadt, und ewige Nordlichter erhellten ein Stück des Himmels. Es war ein herrlicher Anblick. Ein bisschen unheimlich, aber gleichzeitig auch unendlich schön. „Dort, müssen wir hin.“ Damit deutete er auf das höchste Gebäude in der toten Stadt. Ein gewaltiger Dom, der sich im Zentrum Zanarkands erhob. „Dort empfingen viele Media die letzte Beschwörung. Auch ich kam hier hin um sie in Empfang zu nehmen. Doch...hahaha...man war überrascht. Ich erzähle es euch, wenn wir Ruhe haben. Kommt...“ Und damit ging er voraus, den Abstieg des Berges in Angriff nehmend, versanken alle in Gedanken. Auch Anu, der darüber nachdachte wie es damals passiert war. Er hörte noch deutlich ein paar Stimmen in seinem Geist. Er war mehrere Jahrhunderte weg gewesen...aber dennoch waren hier nur höchstens 1-2 Jahre vergangen. Wirklich verrückt. Er hörte den Stimmen in seinem Geist genauer zu.
“Du bist der *blutrote Beschwörer*, du bist die Hoffnung der Außenstehenden.“...
“Es ist besser in Hoffnung zu sterben, als in Verzweiflung zu leben!“...
“Du bist nicht aus Spira, ich bin Tod. Wo ist der Unterschied?“...
“Ihr beide habt eure Art mit den Bestia umzugehen. Und ihr beide werdet Erfolg haben.“...
“Einer von euch beiden wird [SIN] vernichten. Soviel steht fest. Wessen Stille Zeit wird kommen?“...
Anu hatte genug davon, und vertrieb die Gedanken aus seinem Kopf. Zu viele Erinnerungen aus einmal waren ohnehin nicht gut.
“Erinnerungen sind schön...aber auch nicht mehr.“ Dies waren die letzten Worte, die er noch hörte bevor er die Gedanken endlich vertreiben konnte. Er genoss lieber die Stille in Zanarkand. Und den Anblick des langsam näher kommenden Doms. Yuffi zog ihn zögerlich am Mantel. Als Anu sich umsah, blickte sie mit flehendem Blick zu ihm hoch. „I-ich will ja nicht wie ein verängstigtes Kind klingen...aber das ist verdammt unheimlich hier!“ Anu lachte leise, als sie seinen Arm umklammerte. So musste es manch anderen auch gegangen sein. So mussten sich manche Garden auch gefühlt haben. Mit dem Wissen hierher zu kommen, das Ende ihres Schutzbefohlenen zu verlieren, und dann festzustellen, selber gehen zu müssen. „Hey, Anu...wer war deine Garde?“ Fragte Cloud ihn neugierig. Anu senkte den Blick. „Ich hatte keine. Ich war meine eigene Garde.“ Gespanntes Schweigen trat an diese Stelle, bis Barett schließlich eine weitere Frage stellte. „Diese Maschina wie du sie nennst...würde mein Arm auch dazu zählen?“ Eine berechtigte Frage...für Yevon war jede Elektrik gleich eine Maschina. „Ich bin mir sicher die Al Bhed würden sich brennend für dich interessieren.“ Da er ihnen bereits von den Technik-Freaks erzählt hatte, sparte sich Barett den Rest. Sie erreichten schließlich den Eingang zum Dom. Ein leiser Aufschrei der Überraschung, als eine grünlich schimmernde Gestallt ihnen entgegen humpelte. Sie trug eine alte Ordensrobe von Yevon, wie Anu sie betitelte. „Ah...es ist schön euch wieder zu sehen, wertes Medium. Was führt euch erneut nach Zanarkand?“ Fragte der Geist mit schwankender Stimme. Anu machte ein paar Schritte vor, und vollführte einen kompliziert aussehenden Gruß bei dem er mit den Händen einen Kreis formte und sich leicht verbeugte. „Meine Pflicht, Spira zu beschützen.“ Doch der Geist war unschlüssig. Er wusste sehr wohl, dass die Ashtra vergangen waren. Was konnte ein Ex-Medium noch wollen? „Aber die Ashtra sind fort...was wollt ihr tun?“ Anu knurrte etwas, und hob die Substanz an. Sein Geist arbeitete auf Hochtouren. Dies war nicht ihre Welt...und obwohl er die Essenz der Bestia in Händen hielt, musste er sie quasi *umschreiben*, und ihnen ihr altes aussehen wieder geben. Er musste die richtige Bestia herauf beschwören und wenn möglich noch ihre alte Mentalität wieder hervor bringen. Die Zeit schien in Zeitlupe zu laufen, als die Stimme eines Kindes zu ihm sprach. Ein kleiner Junge sprach zu ihm. „Du rufst uns? Was willst du? Wir sind müde von den Träumen...“ Doch Anu wollte von all dem nichts wissen. „Ich weiß. Gebt mir nur eure Erinnerung...ich brauche nicht mehr als eure Essenz. Bitte, gebt mir die Macht! Spira schwebt in großer Gefahr und braucht eure Hilfe!“ Die Stimme des jungen Schwieg. Es dauerte fast eine ganze Minute...ein seltsamer Gedanke, bedachte man das die Zeit grade still stand. “Wir sind einverstanden. Wir senden unsere Gedanken nach Spira. Gebt gut darauf auf, Beschwörer.“ Anu sicherte dem kleinen Jungen in seinem Geist das er vorsichtig sein würde, bevor die Zeit wieder normal lief, und Anu die Substanz von innen heraus glühen sah. „Ich bin hier, um Spira zu verteidigen! Und mit mir kommen alte Freunde!“ Er legte all seine Hoffnungen in diese Substanz...es musste funktionieren! Er konnte nur hoffen dass er genug Macht hatte.
Er hielt die Substanz hoch über den Kopf, und konzentrierte sich. Als er spürte wie sie langsam wärmer wurde, und von innen heraus glühte, machte sein Herz einen Luftsprung...er hatte es wirklich geschafft!
In der Luft formte sich ein Anker, der auf den unnatürlich dunklen Boden einschlug. Die scheinbar unendliche Kette versank in der Tiefe der Ewigkeit, und entfernte Schreie drangen zu ihnen hoch. Anu lachte wie ein Wahnsinniger, als sich die Kette langsam wieder hob. Cloud und die anderen wichen mit blankem Horror im Gesicht zurück, als der Hacken eine grausame Kreatur empor hob. Eine gefesselte Kreatur mit entstellten Zähnen, Verbänden überall und einem ewig blutenden Auge. Schwere Ketten legten sich um den Körper dieser Kreatur, und ein Heiligenbild hing von schützenden Ketten umgeben an ihrem Hals. Als sich der Hacken auflöste gab die Kreatur einen Seelen zerreißenden Ruf von sich, und stand dann still. Ihr Kopf schwang hin und her, als würde sie permanent furchtbare Schmerzen erleiden. Anu deutete auf die Kreatur, und blickte dann zu dem Wächter des Doms.
„Anima! Könnt ihr sie sehen?! Anima ist zurück, und ich verlange Eintritt in das allerheiligste von Zanarkand!“ Die Ashtra erhörten sein flehen, und sandten ihre Abbilder zu ihm. Begleitet von hunderten von Illumina formten sich schemenhafte Bestia um ihn herum. Vincent, Yuffi, Cloud und Barett trauten ihre Augen nicht. Sie erkannten nur wenige der Wesen vor ihnen...doch sie waren überwältigt. Shiva, Ifrit und der mächtige Bahamut! Besonders der Anblick von Bahamut faszinierte sie. Diese vor Kraft nur so strotzende Bestie...ein meterhoher Drache mit einem goldenen Rad auf dem Rücken, stand mit verschränkten Armen vor dem Geist des Wächters. Er erinnerte sie an Bahamut-Null…dieser hier, war auch mehr eine Maschine als ein Drache. Seine weit gespreizten Flügel schimmerten in allen Farben und seine Augen blickten kalt in die Umgebung der Totenstadt. „Sie sind alle hier...die Ashtra gaben mir ihren Segen. Nun lasst mich passieren!“ Der Geist wich zurück, und verblasste schließlich. Die Tore zum Yevon-Dom öffneten sich knarrend und gaben den Weg frei. Die Kammer der Ashtra erwartete sie.
Anu führte sie sicheren Schrittes durch die Ruinen des Doms...durch große Säle, Ehrfurchtgebietende Räume und eingestürzte Kammern. Schließlich erreichten sie einen großen Raum, an dessen Boden viele leuchtende Platten eingebettet waren. Eine Art Prüfung für Media, so erklärte Anu. Sie benutzten einen aufwendigen Aufzug und fuhren ein Stockwerk nach unten, wo sie einen kleinen Raum vorfanden. Eine große Glasscheibe trennte etwas ab. Eine große Statue war dort am Boden. Sie zeigte verschlungene Formen, aber mit viel Fantasie konnte man noch einen gerüsteten, jungen Mann erkennen. „Das...war einmal die Ashtra der hohen Beschwörung. Die größte Lüge Yevons. Nachdem Lady Yunalesca die hohe Beschwörung benutzte um [SIN] zu vernichten, verstarb die Ashtra, und ließ die Statue allein zurück. Ihr Geist kehrte hierher zurück um weiterhin die hohe Beschwörung am Leben zu hallten. Das Medium erwählte eine seiner Wachen. Diese wurde besegnet und zur Ashtra der hohen Beschwörung. OBWOHL Lady Yunalesca wusste, das [SIN] immer wieder zurückkehren würde, hielt sie diese Tradition aufrecht. Wir hätten sie alle dafür töten können!“ Inzwischen waren sie weiter gegangen, und im großen Nebenraum wurden sie alle Zeuge eines mysteriösen Phänomens. Die Illumina spielten regelrecht verrückt, und versuchten scheinbar etwas zu zeigen. „Illumina...sie speichern die Erinnerungen der Lebenden...seht selbst. So ist es damals gewesen...“ Und so zeichneten sich vor ihnen die Ereignisse von damals ab.
Cloud wirkte sehr fasziniert. Diese Bilder wirkten so echt...dort vorne, auf einem stilisierten Wappen stand eine junge Frau die vor Illumina nur so funkelte. Langes, weißes Haar fiel ihr fast zu den Füßen, sie trug nicht mehr als das nötigste und hatte faszinierende, gelbe Augen. Und hier vorne, in ihrer Nähe, eine kleine Gruppe. Offenbar das Medium und ihre Gefolgschaft.
Eine junge Dame in weiten, weißen Gewändern und bunten Ärmeln. Cloud sah sie mit offenem Mund an. Sie war eine wahre Schönheit! Etwas Besonderes hatte sie an sich...es mochten wohl ihre Augen sein. Sie hatte ein grünes und ein blaues Auge. Vincents Aufmerksamkeit galt eher einer der anderen Dame dieser Gefolgschaft. Ein schwarzes Kleid mit gewagtem Ausschnitt, roten Augen und langen, schwarzen Haaren. Irgendwie passend für seine Verhältnisse, auch wenn er sich nicht näher mit dem Gedanken beschäftigte. Ebenfalls Anwesend waren ein Mann in kräftiger, gelber Sportkleidung und hochgegeelten, roten Haaren. Ein frisch wirkender junger Mann mit blondem Haar und strahlend blauen Augen. Den Ronso dort erkannten sie als denjenigen, der sie am Tor nach Gagazet gesehen hatten. Yuffi blickte mit Ehrfurcht zu dem etwas älteren Herrn der etwas Abseits stand. Er hatte harte, braue Augen, trug einen roten Mantel und führte ein elegant geschwungenes Großschwert. Anu war ebenfalls anwesend. Er sah noch genauso aus wie damals. Doch er schien nicht zu der Reisegruppe hier zu gehören, sondern grade erst selbst dazu gekommen zu sein. Er atmete noch schwer, und war völlig außer Atem.
Nur seine Kleidung...auf dem schwarzen Plattenpanzer war ein silbernes Symbol eingebrannt, wie es hier überall zu sehen war. Sie schlussfolgerten auf das Symbol von *Yevon*. Yuffi bemerkte wie Anu neben ihr eher wehleidig zu der dritten und letzten Frau der Gruppe hinüber schielte. Sie folgte seinen Blicken und fand dort ein sehr drahtiges und vor Energie nur so strotzendes Mädchen vor. Eine andere Bezeichnung war für Yuffi nicht gerechtfertigt…sie wirkte einfach noch zu jung um als Frau durch zu gehen. Sie hatte blondes Haar, seltsame grüne Augen und trug ein orangenes Oberteil, dazu kurze, grüne Hosen. Anu seufzte ein wenig. Yuffi stupste ihn in die Seite. „Hee!“ Flüsterte sie ihm bestimmt zu. Anu kicherte leise. „’Tschuldige. Das hier war nun mal ein paar Jahrhunderte vor deiner Zeit. Hehehe...“ Anu hatte Rikku immer aus der Ferne bewundert und war damals schwer in sie verschossen. Seine Vorliebe für schöne Damen die gerne ein wenig aufdrehten war wohl damals schon gewesen. Aber er hat es nie so weit kommen lassen es ihr zu sagen. Im Laufe der Jahrhunderte versiegten diese Gefühle schließlich und ließen wieder Platz für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Im Nachhinein, hätte Sie vielleicht doch ZU viel Energie für seine Verhältnisse gehabt. Aber einen gewissen Zug zu dieser jungen Al Bhed spürte er noch immer, aber eher wie zu einer kleine Schwester. Man konnte eben nicht alles im Sog der Zeit verschwinden lassen. Aber...das war jetzt ohnehin nicht mehr relevant. Anu bedeutete Yuffi, lieber zuzuhören was dort passierte.
Die Dame in schwarz, die Anu als Lulu betitelte, schien grade entsetzt zu Yunalesca zu sprechen. „Es war all die Jahrhunderte lang unsere einzige Hoffnung jemals erlöst zu werden!“ Doch die kalte Dame blieb ruhig und ließ den Kopf hängen. „Hoffnung ist nur ein...Trost. Gegen die Verzweiflung kann man sich nicht stellen. Es zu versuchen ist...sinnlos.“
Keiner schien wirklich erbaut darüber zu sein, das Yunalesca jeden Sinn für Hoffnung und den Glauben an Yevon in ihnen zerstörte. „Hier warfen wir alle unseren Glauben ab. Stellten uns offen gegen Yevon, und alles was er war. Seine Leitsätze, seine Regeln, seine Art zu Leben...Yevon war von vorn herein verdorben. Es gab nichts mehr das uns an Yevon band. Und Yunalesca war alles, wofür Yevon stand. Unser Hass kannte keine Grenzen...und wir wollten diese falsche Tradition zerschlagen. Unser aller Hoffnung...wir verloren sie in diesen Momenten. Ich besonders. In dieser Welt war Yevon alles woran ich glaubte. [SIN] zu vernichten war alles für mich! Unwissend und bar jeder Erinnerung an meine Heimat...Ich war bereit alles dafür zu geben...doch in diesen Minuten verloren wir alles. Und so...begann unsere Schlacht.“ In der Zwischenzeit hatten sie alle ihre Waffen gezogen und blickten voller Hass zu Yunalesca hinüber. Sie sprach die letzten Worte, die in Anu den finalen Kollaps auslösten. „Es ist besser in Hoffnung zu sterben, als in Verzweiflung zu leben! Lasst mich euer...Erlöser sein!“
In diesem Moment durchzuckte Anu damals ein großer Schock. Er erinnerte sich an alles...seinen Kampf mit Jenova und Melech-Arez...all seine Erfahrungen kamen hoch. Er riss sein Schwert nach oben und würde so kämpfen wie noch nie in seinem Leben.
„Ich werde kämpfen!“ Sprach die sonst so fröhliche Rikku nun ganz ernst. „Ich kann nicht glauben das wir gegen Lady Yunalesca kämpfen werden...“ Sprach der Sportler den Anu Wakka nannte. „Ha...noch kannst du weglaufen.“ Sagte Lulu darauf. „Wenn ich JETZT weglaufe, dann werde ich mir das niemals verzeihen, sogar im...Tod, ya!“ Auf diese Worte grinste Lulu. „Hm...genau meine Worte.“ Tidus sprang nach vorne, und zog sein Schwert. „Yuna! Das ist unsere Geschichte! Bringen wir sie gemeinsam zu ende!“ Die letzten Worte stammten von Auron, der sein Großschwert geschultert hatte. „Das ist es! JETZT ist die Zeit zu wählen! STIRB und sei frei von Qualen, oder LEBE und bekämpfe deine Verzweiflung!“ Anu war der erste der Yunalesca erreichte. „Ich lebe lieber in Verzweiflung, als mich einer falschen Hoffnung zu ergeben! Ich schreibe meine eigene Geschichte!“ Dann brachen die Illumina ab, und gaben wieder den leeren Raum frei.
Anu und die anderen waren allein. In diesem scheinbar unendlichen Raum, wo sich die Sterne und Sonnen in der Ewigkeit spiegelten. Dort wo einst Yunalesca stand, prangte nun ein großes Loch aus unendlicher schwärze. „So ist es damals gewesen...und nun wird es Zeit, aus diesem Ort wieder das zu machen, was es nach [SIN] für mich war. Eine Zuflucht, und ein Ort des Neubeginns!“ Er riss eine Hand nach oben...und überall in diesem unendlichen *Raum* fingen an verschiedene Symbole aufzuleuchten. Es waren insgesamt 7 Wappen, die sich als leuchtend weiße Symbole in der Luft formten, und begannen zu rotieren. Ganze Reihen dieser Wappen zogen ihre Bahnen durch den Raum. „Besaid!“ Rief Anu laut aus, und eines der Symbole leuchtete besonders stark auf. Ebenso alle anderen Symbole dieser Art. „Kilika!“ Ein weiteres Symbol erhellte den Raum. „Djose!“ Das dritte Symbol. Was immer Anu dort tat, man konnte spüren das große Macht von diesen Runen ausging. „Bevelle!“ Das Symbol welches hier am häufigsten vorhanden zu sein schien, flammte am hellsten auf. Der Ort namens *Bevelle* schien hier eine besondere Bedeutung zu haben. „Remium!“ Ein altes Symbol, welches schon fast verblasst war, zeigte sich erneut in aller Pracht. „Zanarkand!“ Der ganze Raum verschwand in einer welle weißen Lichts. Die Runen dieses Ortes waren voller Macht. „Baaj!“ Ein Symbol zeigte sich...das beim Betrachter den Eindruck von etwas *Bösem* wach rief.
Anu rief jede einzelne Zeile auf...und nach und nach kamen die Symbole deutlicher zum Vorschein. Bis außer einer richtigen Sphäre aus Licht nichts mehr zu erkennen war,
Einige wundern sich jetzt vielleicht. 7 Orte, 8 Bestia? Bedenken wir Yojimbo, welcher in Baaj ruhte und gestohlen wurde, lange bevor an Anima auch nur zu denken war. ^^]
„Belebt diese Hallen...belebt diesen Geist! Gebt uns zurück, was vor so langer Zeit vergangen!“ Die Lichter reagierten sofort, und verblassten in dem Moment, da Anu den Befehl sprach. Aus dem loch tiefster schwärze erhob sich eine giftig grüne Masse, die von tausenden Illumina begleitet wurde. In ihrem inneren ruhte ein rundes Objekt, das regelmäßig pulsierte. Anu schritt auf die Spähromasse zu, und griff in ihr innerstes. Die Masse wabberte schnell hin und her, als würde sie Schmerzen erleiden! Anu riss den Sphäroiden heraus und grinste. Er glitt mit der Hand über die Oberfläche, und warf ihn dann in die Luft. Der Sphäroiden schwebte in der Luft, und summte leise vor sich hin. „Ganz Spira hört zu...wenn dieser Sphäroide durch alle anderen Sphäroiden spricht!“ Und das tat er! Dieser Erz-Sphäroide überlagerte die Sendefrequenz aller anderen Sphäroiden und konnte so Bilder in jede Ecke Spiras senden!
Anu verschränkte erst die Arme vor der Brust, senkte den Blick und hob dann schließlich eine hand vor sein Gesicht. Er sah ein wenig aus wie ein Samurai wenn er da so stand. „Spira...erhöre meinen Ruf!“ Der Erz-Sphäroide begann von innen heraus zu glühen, und sendete seine Wellen über die ganze Welt! Überall flammten die Comm-Sphäroiden auf, und zeigten ein mancher Orts bekanntes Gesicht. Anu war auf Spira nicht mehr oder weniger bekannt als jedes andere Medium das einst gegen [SIN] zog. Also an den Orten wo es Tempel gab...kannte man ihn und seine Stimme. Auch an den Orten die man durch die Pilgerreise besuchte. Luca zum Beispiel.
Auf dem großen Videoscreen in Luca, wo grade das *Testbild*, das Wappen der Luca Goers zu sehen war, flackerte kurz die Einstellung, und man erkannte den Raum in dem Anu stand. Alles dominierend seine machtvolle Erscheinung. „Bewohner von Spira...erhört meinen Ruf in dieser schweren Zeit.“ Alle Augen von Spira ruhten nun durch verschiedene Sphäroiden auf Anu...sie wussten, auf ein Medium war verlass! Vielleicht wusste er, was es mit diesem Monster auf sich hatte? Andererseits...hatte Anu immer einen sehr suspekten Ruf gehabt, als *Blutroter Beschwörer*. „Das Monstrum...welches in Spira einbrach und über Guadosallam herfiel...einige von euch möchten glauben die göttliche Prüfung durch [SIN] sei noch nicht verbannt. Ich möchte nicht wissen wie viele Gläubige von Yevon sich grade in den Tempel verkriechen um zu beten...seid versichert, diese Bestie ist völlig irdischen Ursprungs! Sein Name sei *Melech-Arez*, und es kam aus einer anderen Welt zu uns! Sein durst nach Seelen rief ihn ins Abyssum...mein Mitleid gilt in erster Linie der Guado...welche ohnehin eine schwere Zeit durchmachen! Die Wut der Ronso, ohne einen Anführer, in einer sterbenden Stadt...Meine Freunde der Guado...Erlösung ist nahe! Die Bürgerwehr zerfällt angesichts der getöteten [SIN], und Yevon droht angesichts des aufkommenden Hasses vollends zu verschwinden. Obgleich ein Unbesegneter oder sonst was, Erzprimas Mika hatte recht! Nicht der Wandel ist Spiras treibende kraft...nicht die Veränderung! Seht euch um...1000 Jahre hat Yevon Spira zusammen gehalten...und nun, zwei Jahre nachdem es Yevon in seiner alten Form nicht mehr gibt, droht Spira auseinander zu fallen! Ich rufe alle auf...die willens sind, Spira erneut zu verteidigen! Ich rufe die Bürgerwehr auf, sich erneut am Fungus-Pass zu sammeln...eure Taten sind noch nicht vollendet! Und ich rufe die Media...Jahrhunderte lang waren die Media Hoffnungsträger Spiras...so soll es auch wieder sein! Ich rufe jedes einzelne Medium da draußen, und jene die willens sind eines zu werden! Begebt euch ein weiteres mal auf eine Reise...kehrt hierher zurück, zu den allheiligen Ruinen von Zanarkand! Ich werde euch erwarten, und euch die neue Macht der Media zeigen! Es wird keine Opfer mehr geben...keine falschen Hoffnungen! Kommt zu mir...und tretet der neuen Macht von Spiras Sicherheit bei! Die *Blutroten Beschwörer*, sollen nun für Spira kämpfen...und nicht länger nur ein Beiname sein. Alte Freunde...werden euch mit Sicherheit wieder erkennen.“ Mit diesen letzten Worten verschwand die Übertragung von Anu...und ruhe kehrte ein. Niemand war sich wirklich sicher von was Anu da eigentlich grade gesprochen hatte...aber es hatte bestimmt einen tieferen Sinn, und klang wahnsinnig wichtig. Nur Yuffi hatte es in *Ansätzen* verschwanden. Sie kannte so gut wie keiner der anderen, und wusste so in etwa wie sie seine Worte zu deuten hatte. Außerdem hatte sie aufmerksam aufgepasst als er die Erläuterungen über Spira vom Stapel ließ. „Meinst du...sie werden kommen?“ Fragte sie kleinlaut. Anu seufzte nur leise. „Ja...sie werden. Es ist ihre Pflicht, Spira zu schützen. Kommt...dieser Dom wird eine zeitlang unsere Heimat sein. Ich habe hier hinten etwas einrichten lassen.“ Er deutete auf eine Treppe hinter ihnen, die scheinbar ins nichts führte. „Was sagen dir deine Informationen bis jetzt?“ Fragte Barret noch immer überwältigt. „Melech-Arez hat es noch nicht geschafft die Hülle des Abyssums zu knacken und hat sich vorerst zurückgezogen. Das ist alles was Spira weiß.“ Es war immer unheimlich, wenn Anu von einer Welt wie von einer Person sprach. „Ich habe euch viele Informationen versprochen, die sollt ihr nun auch bekommen.“ Und damit bogen sie alle auf die Treppe ein, und durchschritten ein Meer aus Finsternis, bevor sie sich in einem Kellerartigen Gewölbe wieder fanden. Die einzelnen Gänge endeten in verschiedenen Räumen, von denen einige auf den ersten Blick wie Gästezimmer aussahen. „Und wieder ein neues, altes Heim. Und doch, nirgends ist so wie *daheim*...“ Es war schwer für einen Planewalker von einer Heimat zu sprechen, wenn er in jeder Welt eine besaß. Doch die Erinnerungen an die wahre Heimat werden auf den Ebenen meistens zur Nebensache.
Doch was passierte währenddessen in Spira? Nach seiner kurzen aber markanten Ansprache musste sich doch einiges getan haben? Fangen wir an in Besaid...besser gesagt, am Himmel über Besaid. Ein großes, rotes Flugschiff war dort grade in Position gegangen und hatte eine Parkposition eingenommen, wo es langsam zu Boden sank. Als sich die Ladeklappen öffneten, sprang eine junge Frau heraus. Hier in Besaid war sie kein ungewöhnlicher Anblick mehr. Doch vor etwas mehr als zwei Jahren, hätte man sie in diesem streng Yevon-gläubigen Dorf wahrscheinlich hochkantig raus geworfen. Die in Spiralen verlaufenden Pupillen ihrer tiefgrünen Augen ließen sie in aller Welt als eine Al Bhed erkennbar sein. Neben dem immer fröhlichen Gesicht waren die langen, blonden Haare ebenfalls ein gutes Erkennungszeichen. Mit einem Affenzahn stürmte Sie den Hang hinab auf den Eingang des Dorfes zu, wo ihr bereits eine, in Spira sehr bekannte, Persönlichkeit entgegen rannte. „Yunchen! Nicht so langsam!“ Rief die Al Bhed aus. „Jetzt hetz mich nicht so! Puhh!“ Yuna...das einzige *Hohe Medium* das noch zu Lebzeiten gefeiert wurde. Jeder andere bezahlte diesen Titel mit seinem Leben...den ein *Hohes Medium* wurde man erst, nachdem man [SIN] vernichtete. Und die hohe Beschwörung, kostete den Beschwörer das Leben! Als Yuna schließlich vor der Al Bhed zum stehen kam, begrüßten sie sich erstmal mit einer herzlichen Umarmung. „Rikku...schön dich wieder zu sehen!“ Stellte Yuna erfreut fest. „Und? Ist es schon soweit?? Hab ich es verpasst?!“ Rikku schien der eigentliche Grund ihrer Anreise völlig entfallen zu sein, bedachte sie doch andere in kürze eintreffende Ereignisse. „Nein...es dauert noch einen knappen Monat. Du musst dich schon gedulden!“ Tadelte Yuna ihre Cousine. Rikku und Yuna waren verwand. Cousinen, wie bereits erwähnt. Yuna war ihr halbes Al Bhed Blut nur schwer anzusehen. Zwar hatte sie ein blaues und ein grünes Auge...aber die Spirale im grünen Auge fehlte.
Fast als hätte man sie gerufen, kamen zwei andere Personen den Weg hinauf. Es waren zwei weitere Teile von Yunas alter Garde. Wakka, der in den beiden Jahren ein paar Pfund zugenommen hatte. Und Lulu, auf die das zwar ebenfalls zutraf, aber aus anderen Gründen. Lulu war schwanger, und im achten Monat. De beiden begrüßten Rikku ebenfalls recht herzlich. „Heeey! Wie geht’s dir, Schwabbelbauch?“ Fragte Rikku mit breitem Grinsen und einem leichten Stoß in Wakkas Seite. „Hey, lass das! Wenn man sich zu viele Gedanken macht, nimmt man eben etwas zu!“ Eine ziemlich lahme Entschuldigung, aber wenn Wakka sich nach der Geburt ebenso um sein Kind kümmerte wie davor, dann würde er einen guten Vater abgeben. Einen SEHR guten sogar. Er hatte es geschafft, Lulu zu bändigen...dann würde ein Baby auch kein großes Problem sein. „Du gehst also wieder? Hast du dir das gut überlegt Yuna? Der blutige Beschwörer war alles andere als ein guter Reisebegleiter!“ Lulu war Anu gegenüber immer etwas misstrauisch gewesen. Sie hatten sich auf der Pilgerreise öfters gesehen, und waren fast in jedem Tempel auf ihn gestoßen, aber wirklich anfreunden konnten sich die zwei nie. „Lulu...die Sicherheit unserer Welt steht auf dem Spiel! Es ist meine Pflicht als Medium. Ich werde gehen...egal wie schlecht sein Ruf auch gewesen sein mag, ihm liegt Spira ebenso am Herzen wie jedem von uns!“ Yuna war selbstsicher...das hatte sie sich langsam angewöhnt. Sie wollte so bald wie möglich abreisen!
Es dauerte so nicht lange bis sie abreisfertig war. Mit dem Luftschiff das einst am Kampf mit [SIN] beteiligt war würden sie Richtung Zanarkand fliegen. Als Yuna einen Platz auf der Brücke eingenommen hatte, Brüderchen und Kumpelchen begrüßt hatte, ging es auch schon fast los.
Stört es jemanden wenn ich sie im kommenden Buddy und Brother nenne...? Mir gehen die Namen irgendwie auf den Nerv. XD
„Rikku, können wir noch ein paar Stopps einlegen?“ Fragte Yuna nachdenklich. „Hm? Klar! Wo willst du hin?“ Fragte Rikku auf ihrem Platz an der Steuerung. „Nun...ich hörte Donna hat sich in Kilika nieder gelassen...und Issah ist wieder in Bevelle...vielleicht können wir sie mitnehmen?“ An sich eine gute Idee, den anderen media die sie kannten ein Stück entgegen zu kommen. Rikku drehte sich zu ihrem Bruder um und sagte etwas in einer abstrakt anmutenden Sprache. Er reagierte und sprach mit starken Al Bhed Akzent: „Nächster Halt: Porta Killika!“ Dann schoss das Schiff auch schon los. Es würde mit Luftlinie nicht lange dauern, bis sie Kilika erreichen würden.
In Killika war ebenfalls ein heller Aufruhr...Kilika hatte seid dem letzten Anschlag von [SIN] einiges erlebt, und war zu einer blühenden Stadt geworden! Donna hatte sich hier nieder gelassen, zusammen mit ihrer Wache Barthello. Als die Nachricht von Anu über die Sphäroiden flimmerte, war für Donna ebenfalls klar, das sie gehen würde. Aber aus ganz anderen Gründen als Yuna. „Sie wird ebenfalls kommen. Da kann ich doch nicht fehlen!“ Fertigte Donna jegliche Zweifel ab. Sie hatte in Yuna immer eine Rivalin gesehen...das ging über den Titel des Hohen Beschwörers raus.
Barthello und Donna hatten grade das Haus verlassen, als sich mit lautem Dröhnen das Flugschiff ankündigte. „Siehst du? Was hab ich dir gesagt?“ Fragte Donna ohne jemanden anzusehen. „Aber...der blutige Beschwörer sprach von einer neuen Reise! Wie können wir da einfach hinfliegen?“ Fragte Barthello kleinlaut. „Wo ist der unterschied? Die Ashtra sind vergangen...da können wir auch gleich hingehen.“ Donna hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Das Schiff würde am Rand des Waldes landen, der einzige Ort wo ein Schiff dieser Größe landen konnte.
An Board des Schiffes standen Rikku und Yuna an Deck und schauten auf Killika hinunter, das nach und nach näher kam. „Hat sich ganz schön verändert, was?“ Doch Yuna hörte ihr gar nicht richtig zu. Ihre Gedanken waren noch immer etwas Abseits. Bei den Ashtra, dem Monster, und der Zukunft. Sie hatte geglaubt, die Ewige Stille würde wirklich ewig hallten. Aber nun...so schien es, würde diese Stille vom Lärm der Schlacht unterbrochen. Eine große Schlacht, um die Zukunft und Sicherheit Spiras...hoffentlich die letzte.
„Wie glaubst du...kann er uns helfen?“ Fragte sie leise. Es dauerte eine zeitlang, bis sie überhaupt eine Antwort erhielt. „Er hatte schon immer eine sonderbare Art mit den Bestia umzugehen…vielleicht…hat er sie zurück gebracht?“ Obgleich Rikku nicht wirklich daran glaubte, so war es doch möglich? Die Art wie Anu die Bestia beherrschte…andere Media beteten um Beistand, und baten die Bestia um Hilfe, wenn sie ihre Macht beschworen. Anu hingegen…er befahl ihnen zu kommen, und verlangte ihnen eine Menge ab. Teilweise wirkte sein Umgang mit ihnen kalt und grausam…das gab ihm den Ruf des *Blutroten Beschwörers*. Kein Name auf den man stolz sein konnte. Aber wenigstens einen an den man sich erinnern würde! „Ja…vielleicht.“
Inzwischen waren sie gelandet, und die Landeklappen hatten sich geöffnet. Zusammen gingen Rikku und Yuna nach draußen, wo ihnen auch bereits Donna und Barthello entgegen kamen. „Nun nun nun…was hab ich dir gesagt Barthello? Sie kommt.“ Yuna war nicht überrascht, als Donna sie mal wieder im Voraus berechnet hatte. Das tat sie damals ja schon oft. „Man sollte nicht immer damit rechnen das sich eine Mitfahrgelegenheit bietet, Donna!“ Rikku hat sie noch nie gemocht…das lag vielleicht an Donnas Art alles und jeden erstmal in Frage zu stellen. Also das krasse Gegenteil von ihr selbst. „Nicht anfangen zu streiten ihr zwei, ja? Wir fliegen jetzt weiter nach Bevelle, und von dort aus nach Zanarkand.“
Doch…wie standen die Dinge grade anderen Orts? Zum Beispiel in Bevelle? Oder in Guadosallam…?
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