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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Descartsche Dämon - Kann es stimmen?



Dermafistro
14.03.2004, 23:36
Ich grüße euch, ihr begnadeten Philosophen!

Ich habe eine "simple" und einfache Frage für euch. Was haltet ihr von dem Descartschen Dämon bzw. den "Gerhirnen im Tank" ? Ich würde gerne eure Meinung dazu wissen und hoffe das hier ein paar genau so gerne philosophieren wie ich.

Es fragt euch, Dermafistro.

Trala La
18.03.2004, 03:24
Wie meinen? Vielleicht solltest Du erst mal erläutern, was damit gemeint ist und deine Meinung äußern... Von Descartes weiß ich nur, daß er der Urvater der Subjektivität (ich denke, also bin ich) und des modernen Rationalismus ist, den Kant fortgeführt hat. Das war imo ein zivilisatorischer Fortschritt mit vielen Vorteilen, aber auch einigen Nachteilen, die heute zu großen gesellschaftlichen Problemen geführt haben, z.B. die Rationalisierung in der Wirtschaft und Politik, wo nur noch zweckorientiert gedacht wird und das Menschliche an sich keinen Platz hat.

Ianus
18.03.2004, 13:54
Abgesehen davon, dass dieser Thread im Sumpf besser aufgehoben wäre...

Mafistro bezieht sich hier auf eine Stelle aus Descarte's Werk Meditationes de prima philosophia, in der Descartes davon spricht, dass eigentlich alles was er sieht nur eine Illusion sein könnte, welche ihm von einem geschickten Dämonen vorgespielt wird, inklusive seines Denkens und somit seiner Selbst.

Aber auch dem Denken darf nicht ungeprüft vertraut werden, denn ein böser Dämon könnte so auf mich einwirken, dass ich in meinem Denken zu falschen Schlüssen käme.
Mit seiner elementaren Logik widerlegt er diesen Schluss natürlich indem er bemerkt, dass selbst wenn ein Dämon ihm alles vortäuschen würde, so müsste es doch ein zu täuschendes Subjekt geben um dann in weiterer Folge zu seinem berühmten Stehsatz Cogito ergo sum zu kommen.

Dermafistro
18.03.2004, 20:39
Ich grüße euch!

In der tat meint Ianus das richtige und ich habe deshalb es nicht genauer beschrieben weil ich eigentlich davon ausging, dass leute die sich mit Descart beschäftigen bescheid wissen.
Zudem wollte ich einfach eure Meinung dazu wissen, oder eure Theorien.
Ich werde euch nun einen kleinen Text kopieren der die "moderne" Version der Geschichte des Dämons darstellt:


Man stelle sich vor, das Gehirn einer Person sei von einem bösen Wissenschaftler aus dem Körper entfernt worden und in eine Nährlösung getaucht, die es am Leben erhält. Die Nervenenden wurden mit einem Simulationskomputer verbunden, welcher der Person, deren Gehirn es ist, vortäuscht, alles verhalte sich normal. Könnte es nicht sein, dass wir alle nur Gehirne in einem Tank sind; uns allen eine kollektive Halluzination vorgespielt wird? Diese Geschichte stammt nicht etwa aus einem Science-Fiction-Roman, sondern ist eine in der analytischen Philosophie viel diskutierte Hypothese.

Ich hoffe ihr könnt damit ein wenig mehr anfangen!

Es fragt euch, Dermafistro.