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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Friends will be friends?



RPG-Süchtling
09.03.2003, 04:44
Mich interessiert es, ab wann ihr Menschen, die ihr kennt, als Freunde bezeichnen würdet?

Ich höre tagtäglich sooft Leute sagen, ihre "besten" Freunde hätten sie verraten, verkauft, verlassen wegen einer Nichtigkeit. Da frage ich mich dann, welche Kriterien diese Leute an die Bezeichnung Freund knüpfen? Ab und zu einen saufen gehen? In der Disko abhängen? Niemals ein Gespäch geführt zu haben, dass etwas tiefer geht?
Es ist so oft passiert, dass bei mir Freundschaften eingeschlafen sind, weil ich mich nicht um sie gekümmert habe. Aber ich sage mir dann immer, dass die Beziehung dann sowieso nicht so tief gegangen ist, dass es mir viel ausmacht. Und so ist es dann auch. Niemand von uns hatte mal solch große seelischen oder sonstwelche Probleme, dass wir uns dem anderen anvertraut hätten. Und selbt wenn wir Probleme hatten, haben wir sie lieber für uns behalten, als das "gute Kumpel"-Image in Gefahr zu bringen.
Nun ist es mittlerweile so weit, dass ich kaum noch Kontakt zu meinen Leuten habe. Und jetzt habe ich Angst, irgendwann alleine zu sein. Auch, wenn ich jetzt anfangen würde, tiefer zu graben, mich zu öffnen. Wer weiß, ob ich es dann nicht noch beschleunige..?
Bei uns lief irgendwie alles zu glatt. Schule, Abi, Studium. Jeder zieht irgendwo hin, macht seinen Weg. Jeder erweckt den Anschein, alles wäre total OK. Dass dem nicht so ist, blitzt nur an einigen, wenigen Stellen durch. Jeder von uns hat eine Art selbstsicherer Arroganz aufgebaut (Wir haben nie jemanden gebraucht, also warum jetzt?). Ich befürchte, dass uns das noch mal leid tun wird. Aber so ist das nun mal: Es gab kein Ereignis, das uns aneinandergeschweißt hätte. Niemand hatte (augenscheinlich) so große Probleme, als dass man sich wirklich mal hätte kümmern müssen. Es sind Beziehung, in die man nichts investieren musste, sie waren billig.
Und wenn ich jetzt die anderen Postings lese, von den Leuten, die wirklich schlimmes durchgemacht haben, und auf diese Weise echte Freunde gefunden haben, beneide ich sie...

Mithrandir Moon
09.03.2003, 05:00
Original geschrieben von RPG-Süchtling

Nun ist es mittlerweile so weit, dass ich kaum noch Kontakt zu meinen Leuten habe. Und jetzt habe ich Angst, irgendwann alleine zu sein. Auch, wenn ich jetzt anfangen würde, tiefer zu graben, mich zu öffnen. Wer weiß, ob ich es dann nicht noch beschleunige..?

Schau mal, ein Freund kann so schnell weg sein, ein Freund kann Dich so schnell verlassen, aber auf der anderen Seite kannst Du viele neue Menschen kennen lernen. Daraus wiederum können neue Freundschaften entstehen.

Zum Beispiel kann es doch sein, dass Dein bester Freund, den Du schon Dein leben lang kennst, einfach in eine andere Stadt zieht, schlimmstenfalls sogar in ein anderes Land... anfangs werdet ihr vielleicht noch Kontakt haben, telefonisch oder vielleicht kommt ihr euch besuchen, aber nach ner Zeit wird es auf beiden Seiten weniger werden. Denn Dein bester Freund wird bestimmt neue Menschen kennen leren, vielleicht neue Freundschaften schließen...

Was ich damit sagen will, natürlich ist es sehr schade wenn Du einen Freund verlierst, weil ich euch zum Beispiel auseinander gelebt habt oder wie gesagt er oder Du weggezogen ist. Aber Du kannst neue Freundschaften schließen, die vielleicht enger als alle vorherigen waren.

Chi3
09.03.2003, 05:12
Das mit wegziehen eines Freunds kenne ich. Ich hatte auch anfangs noch Kontakt zu ihm, aber mit der Zeit hörte das auf und nun habe ich schon sehr lange nichts mehr von ihm gehört. Es war nach RPG-Süchtling's Definition auch eine tiefe Freundschaft da ich doch mit ihm ziemlich viele tiefsinnige Gespräche führte. Aber vieleicht war es genau das weshalb ich mit der Zeit den Kontakt zu ihm verlor, sein Gedankengut unterscheidete sich sehr extrem von meinem. Im Normalfall kann das zwar interesant sein, da man so auch ganz gegenteilige Meinungen und Ansichten zu hören bekommt. Aber im Endeffekt ist es eher hinderlich wenn man sich in, für beide Seiten, so wichtige Themen so uneinig ist.

In einem Punkt stimme ich Mithandir Moon zu: Man findet 100% neue Freunde. Mir fällt es nicht besonders schwer, richtige neue Freundschaften zu knüpfen. Das zusammen einen saufen gehen kann dabei sogar ganz förderlich sein, so blöd es auch klingen mag. Denn gerade im leicht angetrunkenen Zustand lässt man sich doch sehr leicht zu tiefsinnigen Gesprächen hinreisen die einem meistens sonst zu peinlich wären. Eine Sache die man dann auch nüchtern wieder aufgreifen und weiter ausbauen kann. Macht hier einer den Anfang springen die anderen mit ziemlicher Sicherheit auch früher oder später auf, sogar solche Leute von denen man so ein geistiges Niveou und so eine Ehrlichkeit sonst als letztes erwartet hätte. Zumindest ich habe solche Erfahrungen schon des öfteren gemacht. Wie das aber dann aussieht wenn man älter wird kann ich nicht sagen.

Oh Gott, bin ich heute psycho:rolleyes:

Ifrit
09.03.2003, 05:51
Freundschaften können aus den lustigsten, irrwitzigsten und schlimmsten Zufällen entstehen, man ist nie davor gefeit, wirklich gute Freunde kennenzulernen, aber wie du, RPG-S, richtig erkannt hast, ist es eigentlich kaum möglich eine Freundschaft aufzubauen, wenn dieses persönliche "Öffnen" nicht vorhanden ist.
Sicher, man bleibt wenn man sich zurückhält und zurückgezogener lebt und ist, auch vor vielen Enttäuschungen verschont, aber ob das im Verhältnis zu dem was einem Freundschaft geben kann, wirklich von Wichtigkeit bleibt. Die Parallele zu FF8 ist ziemlich offensichtilich, so ganz nebenbei. ;) In Beziehungsfragen ist es imo auch nicht anders.

Für mich persönlich bedeutet Freundschaft unabdingbares Vertrauen, ehrliches Umgehen miteinander und Rücksicht auf viele Dinge, die andere nicht einmal sehen würden. Ich könnte noch 20 weitere Eigenschaften nennen, aber ich denke das ist das Grundlegendste.

invincible Lilly
10.03.2003, 08:14
Was ich erwarte von meinen Freunden, ist nichts anderes als das, was Freunde nun mal für einen tun können:

Einfach da sein, wenn man sie braucht.
Zuhören können.
Ratschlag geben als auch Ratschlag zurückhalten, je nach Situation.
Offen sich erklären können.
Mir vertrauen wie ich ihnen vertraue.
Mit mir lachen und weinen.
Mit mir lästern und freuen.
Schweigend Händchen halten wenn nötig.
Mir ihre Sorgen und Bedenken nicht vorenthalten.
Mir den Rücken stützen wenn ich es brauche.
Mich kritisieren oder zurückhalten, wenn ich es übertreibe.

Was ich nicht erwarte, ist, dass sie mir meine Probleme abnehmen. :)

Ifrit
10.03.2003, 08:52
Original geschrieben von invincible Lilly
Was ich erwarte von meinen Freunden, ist nichts anderes als das, was Freunde nun mal für einen tun können:

Einfach da sein, wenn man sie braucht.
Zuhören können.
Ratschlag geben als auch Ratschlag zurückhalten, je nach Situation.
Offen sich erklären können.
Mir vertrauen wie ich ihnen vertraue.
Mit mir lachen und weinen.
Mit mir lästern und freuen.
Schweigend Händchen halten wenn nötig.
Mir ihre Sorgen und Bedenken nicht vorenthalten.
Mir den Rücken stützen wenn ich es brauche.
Mich kritisieren oder zurückhalten, wenn ich es übertreibe.

Was ich nicht erwarte, ist, dass sie mir meine Probleme abnehmen. :)

Wenn da nicht eine riesige Lebenserfahrung herauszulesen ist, nahezu perfekt formuliert. :)

Noch was, was mir eben erst aufgefallen ist. Passend zum Topic findet sich ein von mir geschriebenes Gedicht aus vergangenen Tagen, in diesem Thread (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=1748), erster Post, erstes Gedicht. ^^

Vio
10.03.2003, 21:41
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Mich interessiert es, ab wann ihr Menschen, die ihr kennt, als Freunde bezeichnen würdet?
Freunde sind für mich menschen, mit denen ich mich jeden tag gerne unterhalte, denen ich ohne zu zögern ratschläge gebe oder sie um rat bitte.
es klingt jetzt vielleicht blöde aber es gibt für mich eine zweite Kathegorie Freunde, die ich in den engsten Freundeskreis zähle. Das bedeutet nun nicht dass die anderen Freunde weniger wert wären oder nicht so wichtig, es bedeutet nur dass diese wenigen mir so nahe am herz liegen dass sie mir sehr wichtig sind und emotional näher stehen als "nur" normale freunde.

Wie teilt sich nun das auf?? Ich habe mir vor drei, vier monaten die folgenden fragen gestellt:
Wenn er/sie an deiner Tür klingelt und um eine Woche einlass bittet, würdest du dich ohne zu zögern 1 woche lang nur um diesen menschen kümmern?? Mit allem drum und dran, abwaschen, Kleider waschen, bekochen, 24h rund um die Uhr Service, sprich z.b. auch in der Schule blau machen, um ihn mit voller Kraft stützen können??
Ich habe momentan genau 4 menschen, für die ich das sofort und ohne mit der Wimper zu zucken tun würde, bei vielen anderen würde ich schon zum überlegen anfangen...
Von diesen 4 weiß (glaube ich) höchstens 1er dass ich das tun würde - was mich manchmal dazu bewegt, mich zu fragen ob das nicht paradox ist: wie kann ich jemanden helfen wenn er nicht weiß dass ich zu helfen bereit bin??
Ich hoffe in diesem Fall, falls so eine Situation einmal eintreten würde (was ich nicht hoffe ;)), dass diese Personen an mich denken und sich melden :)
Klingt optimistisch, aber ich glaube fest daran, dass das Schicksal in solch einem Falle die Fäden richtig zieht ^__^
Und ob diese das für mich tun würden, kann ich nicht genau sagen ^^ - es ist leichter gesagt als getan, aber ich würde alles in meiner Macht stehende tun um das zu erreichen, punktum.
Und es fällt mir auch seitdem habe ich das gefühl ein bißchen leichter, mich diesen menschen mehr zu öffnen...

zuletzt glaube ich dass die wenigsten mit ihren "besten" freunden alle tiefergreifende Gespräche geführt haben, was aber nicht den Wert der Freundschaften in Frage stellen soll. Imo bietet es sich manchmal nicht an, mit jedem über alles zu sprechen. Zumindest bei mir ist das so ich hab einen sehr guten freund mit dem ich bisher noch nie über tiefergreifende Probleme gesprochen habe und trotzdem würde ich nicht auf ihn verzichten wollen.




Nun ist es mittlerweile so weit, dass ich kaum noch Kontakt zu meinen Leuten habe. Und jetzt habe ich Angst, irgendwann alleine zu sein. Auch, wenn ich jetzt anfangen würde, tiefer zu graben, mich zu öffnen. Wer weiß, ob ich es dann nicht noch beschleunige..?
Bei uns lief irgendwie alles zu glatt. Schule, Abi, Studium. Jeder zieht irgendwo hin, macht seinen Weg. Jeder erweckt den Anschein, alles wäre total OK. Dass dem nicht so ist, blitzt nur an einigen, wenigen Stellen durch. Jeder von uns hat eine Art selbstsicherer Arroganz aufgebaut (Wir haben nie jemanden gebraucht, also warum jetzt?). Ich befürchte, dass uns das noch mal leid tun wird. Aber so ist das nun mal: Es gab kein Ereignis, das uns aneinandergeschweißt hätte. Niemand hatte (augenscheinlich) so große Probleme, als dass man sich wirklich mal hätte kümmern müssen. Es sind Beziehung, in die man nichts investieren musste, sie waren billig.
Dass befürchte ich auch langsam weil es bei mir jetzt zum Abi hingeht, ich verstehe dich in diesem Punkt sehr gut. Irgendwie bedrückt es mich auch, dass ich viele menschen die ich über soviele Jahre gesehen habe, wenn ich mich auch mit einigen erst seit September letzten Jahres verstehe(!!) sie einfach nichtmehr sehen werde. Das wird wohl eine große Prüfung für mich werden, unter unzählig vielen die mir jetzt so drohen -_^ ... aber ich bin momentan zuversichtlich und werde mein bestes versuchen. Ich habe den Fehler gemacht meine Freunde aus der Hauptschule beim Übertritt an's Gymnasium zu verlieren, und hoffe es nicht wieder so zu machen :)
Und um zum Zusammenschweißen zu kommen, leider haben wir imo zu wenig gelegenheiten, solch Bande zu knüpfen, weil sich die Welt verändert hat. Früher war man ohne TV öfters zusammen unterwegs (erzählen meine Eltern regelmäßig ;)) und da waren imo mehr Gelegenheiten, sich untrennbar zusammenzuschweißen.
Heute wird das durch I-Net, TV & Co. erschwert, wobei aber in meiner Erfahrung dadurch auch genau solche Freundschaften erschaffen werden :)



Und wenn ich jetzt die anderen Postings lese, von den Leuten, die wirklich schlimmes durchgemacht haben, und auf diese Weise echte Freunde gefunden haben, beneide ich sie...
ich wäre mir nicht sicher, so etwas auch erlebt haben zu wollen... wobei ich den gedanken nachverfolgen kann. Nur die Frage, ob dann alles auch so gekommen wäre, das ist ein anderes Blatt :7


well, bissl OT maybe aber das wollt ich sagen ^^

Mascara
10.03.2003, 21:54
Freundschaft bedeutet für mich:


Treue
Spaß
Erfahrung

Treue
Das Wichtigste für mich ist die Treue. Jetzt denkt ihr vielleicht, treu kann man nur in einer Beziehung sein, aber ich denke, das ist falsch. Treusein bedeutet für mich, dem Freund nicht in den Rücken zu fallen, kein Lästern, sich um denjenigen kümmern, und auch wirklich da sein, wenn man ihn braucht. Treue bedeutet, nicht zu jemand anderem hingehen, wenn der Freund gerade eine schlechte Zeit hat. Treue ist einfach Freundschaft, ob in guten oder in schlechten Zeiten.
Für mich bedeutet es auch Halt. Wenn ich Probleme habe, soll derjenige mir helfen, ohne erstmal an sich zu denken. Natürlich beruht das auch auf Gegenseitigkeit. Freundschaft besteht aus Geben und Nehmen. Wenn das eine das andere einnimmt, kann man nicht mehr von Freundschaft reden.

Spaß
Miteinander lachen, lästern, rumkichern und einfach mal albern sein, ist meiner Meinung nach total wichtig. Das Kind in seinem Inneren ausleben kann wunderschön sein. Und es ist wichtig, dass der andere auf dieser Ebene gleich denkt und mitlachen kann. Den gleichen Humor zu haben, kann sehr wichtig sein. Durch Lachen und Glücklich sein resultiert sich wohl fühlen. Und wer möchte sich nicht wohlfühlen, wenn er bei seinen Freunden ist?

Erfahrung
Mit den Freunden erwachsen werden, Erfahrungen sammeln, fürs Leben dazulernen ist ebenfalls sehr wichtig. Man erlebt zusammen Geschichten, kleine Abenteuer, an die man sich später noch gerne zurückerinnert. Das schweisst einen zusammen, und die Freundschaft wird dadurch vertieft. Die Freundschaft wird durch schlechte Erfahrungen und das gemeinsame Lösen noch tiefer und zu zweit oder zu dritt, ist es eh meist leichter mit einem Problem fertig zu werden.
Erfahrungen mit den Freunden können wundervolle und wertvolle Erlebnisse sein.

Laguna
11.03.2003, 04:11
Eine gute Freundschaft bedeutet für mich kein "muss" und kein "soll" Sie entsteht aus den verschiedensten Gründen und zu den unwahrscheinlichsten Zeiten. Das beste Beispiel hab ich vor einigen Wochen mit Lilly. Ich hätte vorher nie gedacht das ich sie jetzt so ins Herz schließen würde. Mittlerweile will ich sie dort gar nicht mehr rauslassen, und dort bleibt sie auch :D :) Man sollte Freundschaft nicht als eine Art "Zwang" oder "Verpflichtung" sehen etwas zu tun. Wenn ich Probleme habe, komme ich damit zu meinen Freunden, und rede mit ihnen darüber, aber ich erwarte nie das sie irgendwie immer ein offenes Ohr für mich parat haben. Ich weiß einfach das sie auch ihr eigenes Leben haben- und ich muss einfach mal akzeptieren wenn sie gerade keine Zeit haben, auch wenn es gerade unpassend ist, man sollte das ganze nicht immer nur aus seiner Perspektive betrachten 8) und sogut diese Freundschaft auch sein mag, niemand soll sich von den Problemen des anderen belastet fühlen. Er darf mir gerne Ratschläge geben, das finde ich sogar ausgesprochen nett, und er kann mir auch ruhig mal seine Meinung sagen oder Kritik äußern, wenn nötig, das finde ich sehr aufrichtig.

Was für mich in einer engen Freundschaft unabdenkbar ist, sind folgende Sachen :) Eine Menge davon hat Lilly schon genannt^^


Ich möchte mit der Person zusammen lachen und weinen können, wenn wir beide es brauchen

Ich würde für diesen Freund durch dick und dünn gehen, und ihn nie im Stich lassen.

Ich würde ihm nie das Gefühl geben wohlen "Einsam" zu sein.

Wenn wir mal schlecht drauf sind, sollten wir uns immer irgendwo aufmuntern können, auch wenn die Situation noch so schlimm aussieht. Ohne Freunde bist du nicht arm.

Die Offenheit. Nur wenn man sich öffnet und gegenseitig vertraut kann sich die Freundschaft vertiefen und den anderen besser kennenlernen.

Auch mal den Mund zu halten, wenn man genau weiß das die treffenden Worte die Person sehr verletzen, es aber dennoch schafft sich mit anderen Worten auszudrücken.


Ich denke das war es im großen und ganzen :) Ich könnte sicher noch ein paar Sachen mehr aufzählen die mir in einer Freundschaft wichtig sind, aber das wichtigste ist mir doch die Freundschaft selbst, mit all ihren kleinen Dingen drum herum die sie ausschmücken, festigen als auch lockerer machen können.


Freunde sind für mich menschen, mit denen ich mich jeden tag gerne unterhalte, denen ich ohne zu zögern ratschläge gebe oder sie um rat bitte.
es klingt jetzt vielleicht blöde aber es gibt für mich eine zweite Kathegorie Freunde, die ich in den engsten Freundeskreis zähle. Das bedeutet nun nicht dass die anderen Freunde weniger wert wären oder nicht so wichtig, es bedeutet nur dass diese wenigen mir so nahe am herz liegen dass sie mir sehr wichtig sind und emotional näher stehen als "nur" normale freunde.

Wie teilt sich nun das auf?? Ich habe mir vor drei, vier monaten die folgenden fragen gestellt:
Wenn er/sie an deiner Tür klingelt und um eine Woche einlass bittet, würdest du dich ohne zu zögern 1 woche lang nur um diesen menschen kümmern?? Mit allem drum und dran, abwaschen, Kleider waschen, bekochen, 24h rund um die Uhr Service, sprich z.b. auch in der Schule blau machen, um ihn mit voller Kraft stützen können??
Ich habe momentan genau 4 menschen, für die ich das sofort und ohne mit der Wimper zu zucken tun würde, bei vielen anderen würde ich schon zum überlegen anfangen...
Von diesen 4 weiß (glaube ich) höchstens 1er dass ich das tun würde - was mich manchmal dazu bewegt, mich zu fragen ob das nicht paradox ist: wie kann ich jemanden helfen wenn er nicht weiß dass ich zu helfen bereit bin??
Ich hoffe in diesem Fall, falls so eine Situation einmal eintreten würde (was ich nicht hoffe ), dass diese Personen an mich denken und sich melden
Klingt optimistisch, aber ich glaube fest daran, dass das Schicksal in solch einem Falle die Fäden richtig zieht ^__^
Und ob diese das für mich tun würden, kann ich nicht genau sagen ^^ - es ist leichter gesagt als getan, aber ich würde alles in meiner Macht stehende tun um das zu erreichen, punktum.
Und es fällt mir auch seitdem habe ich das gefühl ein bißchen leichter, mich diesen menschen mehr zu öffnen...

zuletzt glaube ich dass die wenigsten mit ihren "besten" freunden alle tiefergreifende Gespräche geführt haben, was aber nicht den Wert der Freundschaften in Frage stellen soll. Imo bietet es sich manchmal nicht an, mit jedem über alles zu sprechen. Zumindest bei mir ist das so ich hab einen sehr guten freund mit dem ich bisher noch nie über tiefergreifende Probleme gesprochen habe und trotzdem würde ich nicht auf ihn verzichten wollen.

Sehr schön geschrieben, Vio, ich bin beeindruckt ;) :) denn eigentlich hast du genau die Sicht geschildert so wie ich das auch sehe. Der einzige Unterschied ist bei mir das ich meine Freunde nicht in Kategorien einzelnd aufteile, sondern nur in Freunde und Bekannte. Klar, es gibt es auch unter meinen Freunden Menschen die mir besonders nahe liegen, denen ich mich eigentlich immer anvertraue und mit denen ich den Großteil meiner Freizeit verbringe. Warum es so ist? Es ist eben so. Ich fühle mich meistens von der Art dieser Leute angezogen, wie sich mit mir reden, wie sie sich für mich interessieren und auch eine Offenheit darlegen, bei der es mir wirklich schwer fällt sie nicht zu mögen- tatsächlich fällt es mir dann unheimlich leicht schöne Gespräche mit den betreffenden Personen zu führen und die halte ich dann auch sehr in Ehren :)

Mit einigen dieser "engeren" Freunde (Es sind nicht viele, aber die Anzahl wächst^^) philosophiere ich auch sehr gerne über Gott und die Welt. Wir tauschen Späße und Lebenserfahrungen aus und wenn ich mich nur einmal gefragt habe was für einen Sinn meine Existenz hat, dann weiß ich es sobald ich mir das lachende oder strahlende Gesicht meines/er Freundes/Freundin an der anderen Leitung vor dem flackenernden Monitor vorstelle. Ab und zu ist dieses Gesicht, und nicht selten auch meines, mal traurig, aber das zaubert die Freundschaft dann geschwind wieder fröhlicher. Auch wenn sich manche Probleme nicht einfach aus der Welt bereinigen lassen ist man doch froh Menschen zu haben denen man Liebe schenken und von denen man sie auch empfangen kann. Und das ist für mich die wahre Erfüllung :D

@Ifrit

Das Gedicht von dir über die Freundschaft gefällt mir ausgesprochen gut. Leider habe ich selbst noch keines in dieser Art verfasst. Aber bei solch gelungen Texten hab ich wirklich mal "Bock" das zu tun :A :)



Schau mal, ein Freund kann so schnell weg sein, ein Freund kann Dich so schnell verlassen, aber auf der anderen Seite kannst Du viele neue Menschen kennen lernen. Daraus wiederum können neue Freundschaften entstehen.

Zum Beispiel kann es doch sein, dass Dein bester Freund, den Du schon Dein leben lang kennst, einfach in eine andere Stadt zieht, schlimmstenfalls sogar in ein anderes Land... anfangs werdet ihr vielleicht noch Kontakt haben, telefonisch oder vielleicht kommt ihr euch besuchen, aber nach ner Zeit wird es auf beiden Seiten weniger werden. Denn Dein bester Freund wird bestimmt neue Menschen kennen leren, vielleicht neue Freundschaften schließen...

Was ich damit sagen will, natürlich ist es sehr schade wenn Du einen Freund verlierst, weil ich euch zum Beispiel auseinander gelebt habt oder wie gesagt er oder Du weggezogen ist. Aber Du kannst neue Freundschaften schließen, die vielleicht enger als alle vorherigen waren.

In dem Punkt finde ich das Internet einfach nur Spitze. Die Freunde können nicht einfach gehen, auch wenn du denkst es eigentlich viel schneller geht als im wirklichen Leben- zu guten Freunden wirst du so nie den Draht verlieren :) Darauf baue ich Mitrandir^^

PS: Kommt deine PM noch? Ich warte noch darauf ^_^

Ifrit
11.03.2003, 05:35
Original geschrieben von Laguna Loire
Das Gedicht von dir über die Freundschaft gefällt mir ausgesprochen gut. Leider habe ich selbst noch keines in dieser Art verfasst. Aber bei solch gelungen Texten hab ich wirklich mal "Bock" das zu tun :A :)

Naja, das ist mehr aus einer Laune heraus entstanden. Ich war wieder leicht in depri-Stimmung, wollte aber nicht wieder eines dieser ewiggleichen Liebes-Gedichte schreiben also dachte ich an das, was mir in dieser Zeit am meisten hilft. :)

invincible Lilly
11.03.2003, 09:03
Ok, Ok, ich bin sauer und knatschig: habe gerade einen langen Beitrag über eine Erfahrung mit meiner besten Freundin geschrieben und weil mal wieder versehentlich vorher den Button "Neues Thema" gedrückt hatte und kein Betreff hatte [komisch, dieser Ausdruck "Betreff" hier im forum :rolleyes: ] ist mir alles futsch gegangen.

Deshalb nochmal in Kürze:
Ich habe meiner besten Freundin zu verdanken, dass ich damals den Mut hatte, mich aus meiner unglücklichen Ehe zu befreien. Sie hat mich nach einem Kartenspiel-Abend bei ihr einfach bei sich behalten und mir auf den Kopf zugesagt:
"Ändere was an Deinem Leben oder ich kündige Dir die Freundschaft, ich kann Deine Leiden jetzt auch nicht mehr aushalten"

In der Nacht haben wir beide geheult und die ganze Nacht geredet, ich blieb bei ihr und bin erst morgens nachhause gefahren, um die Kids zu betreuen. Ein paar Jahre später war sie dran, aber sie hatte einen Mann als "Hilfe". Als der aber dann Probs machte, war ich da, ganz einfach. :)

Ich liebe diese Freundin noch immer, auch wenn wir uns selten sehen: wir beide haben einfach zuviel miteinander erlebt [auch Urlaube usw.]. sie war meine erste Freundin, als ich hierher zog, hab sie durch einen Zufall kennengelernt.

Ann
11.03.2003, 22:24
Zum Thema Freundschaften liegt mir schon lange etwas auf der Seele was ich gerne loswerden will.

Freunde habe ich auch kommen und gehen gesehen. Manchmal waren es auch die falschen. Ich wurde Belogen und verlor so manches mal das Vertrauen. Ich wusste nicht wer mir wirklich Freund oder nur ein Schmeichler war, aber trotzdem ging ich das Risiko immer wieder ein.
So auch vor zwei Jahren als ich eine nette Community im Netz kennerlernte. Irgendwann juckte es mich in den Fingern und ich besuchte spontan eines der Comm. Mitglieder. Sie war überrascht, aber wir verbrachten einen echt starken Tag in dem wir uns besser kennerlernten. Wir trafen uns immer und immer wieder und bauten eine gute Freundschaft auf.
Als es mir richtig schlecht ging (meine Eltern verboten mir den Kontakt mit meinen Geschwistern) wollte ich am liebsten mich Kopflos wie immer in eine Dummheit stürzen. Stattdessen merkte meine Freundin das etwas nicht stimmt, schleifte mich auf einen Spaziergang zum Rhein und wusch mir richtig den Kopf als sie von meinen Dummheiten hörte. Sie fand nicht nur eine Lösung für mein Problem sondern half mir auch durch der Zeit in der ich mich um meine Geschwister bemühte. :)
Was ich damit wirklich sagen will, das aus einer normalen Freundschaft, wo ich dachte „Hey, die ist ganz nett“ plötzlich in einer schwierigen Situation eine feste und tiefe Freundschaft wurde. Ich hätte niemals erwartet das sie mir einfach so und bedingungslos hilft.
Und jetzt wo uns 400km trennen, weiß ich da ich sie jede Zeit anrufen, nach ihrer ehrlichen Meinung fragen und mich bei ihr ausheulen kann. Sie hat mir schon oft geholfen und vor richtigen Dummheiten bewahrt und selber will sie von mir nur die Freundschaft…

Hätte nie gedacht das es so einen Menschen wirklich gibt und will ihr damit auch wirklich sagen das sie einer meiner engsten Freundinnen ist und ich sie lieb habe! §thx
(ab und zu ist sie schon ein Miststück, aber so liebe ich sie! :p )

invincible Lilly
11.03.2003, 22:28
Sind wir nicht alle irgendwie manchmal richtige Biester, Ann? ;)

Ich weiß ja, wen du meinst, und Dein Fall ist ähnlich dem meinen: Wenn Du mal ganz tief im Schlamassel sitzt, merkst du wer Freund oder nur Bekannter ist. :)

Alexiel
14.03.2003, 21:25
Freund merken einfach, wenn man wirklich in schwierigkeiten steckt, genauso wie man selbst merkt, wenn es einem Freund richtig dreckig geht.

Was mir eigentlich erst letztends bewusst klar geworden ist, war wohin sich einfache "Hallo, wie geht's" "Gut, was hast du so gemacht?" - Gespräche entwickeln können. Man fängt mit Einfachheiten an und am Ende, obwohl man es gar nicht vorhatte bzw. wollte, heult man sich sämtliche Probleme von der Seele.
Das praktische daran: Ich fühl mich nach sowas wirklich besser.

Eine Freundschaft muss man Pflegen, es hilft nichts, wenn man hergeht "Wir sind jetzt Freunde" und dann nie richtig mit diesem Menschen redet.

Für Freunde sollte es unmöglich sein, Smalltalk zu führen...

@Ann
Wie kann man jemanden von seinen Geschwistern "wegsperren"?

RPG-Süchtling
14.03.2003, 22:21
Thx für eure Postings.

Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, habe ich wohl "nur" ein Problem damit, mich den Menschen in meinem Umfeld zu öffnen, wenn ich ihnen dabei in die Augen sehe.
Hier im Internet kann ich dagegen über alles quatschen. Aber es bringt mir nicht viel. Keiner von euch kennt mich richtig. Das können eben nur Freunde, mit denen man was unternimmt, die man oft sieht. Deswegen kann das Internet für mich auch niemals ein Ersatz für zeitweise persönliche Anwesenheit eines Freundes sein.
Und es ist eben nicht so einfach, neue Freunde zu finden. Ich will die Bildung einer Freundschaft jetzt nicht unbedingt an einem Zeitraum festmachen, aber ich denke, es braucht seine Zeit. Und da ich eh nicht der extrovertierte Typ bin, bin ich mehr oder weniger auf die Leute angewiesen, die ich schon seit Jahren kenne und die mich schon seit Jahren kennen.

@Vio
Interessantes Gedankenexperiment, das mit dem eine Woche aufnehmen. Also, bei mir pennen ist gar kein Prob. Aber für sie alles tun? Um ganz ehrlich zu sein, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass auch nur einer meiner Leute mal in die Lage kommen könnte, so dermaßen auf einen anderen angewiesen zu sein.
Vielleicht sind wir einfach stark genug fürs Leben und könnens auch alleine schaffen. Aber da dran bin ich eben am rumzweifeln...

Irgendwie vermisse ich hier einen Beitrag, kann das sein? Hat nicht Harlekin was geschrieben? Oder war das ein anderer Thread?
Ich meine, es ging um seine Probleme, als er sein Studium begonnen hat. In seinen Formulierungen habe ich mich auch wiedergefunden. Und ich wollte eigentlich fragen, ob das mittlerweile besser geworden ist..

Laughlyn
14.03.2003, 22:52
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Irgendwie vermisse ich hier einen Beitrag, kann das sein? Hat nicht Harlekin was geschrieben? Oder war das ein anderer Thread?
Ich meine, es ging um seine Probleme, als er sein Studium begonnen hat. In seinen Formulierungen habe ich mich auch wiedergefunden. Und ich wollte eigentlich fragen, ob das mittlerweile besser geworden ist..

Yep, das hab ich geschrieben; aber irgendwie kam es mir später blöd vor, deswegen hab ich es wieder gelöscht. ^^
Ja, mittlerweile läuft es glücklicherweise besser. Ich war nicht besonders gut drauf, als ich das geschrieben hab, und das, was du geschrieben hast, hat mich an mich erinnert, deswegen hab ich's mal rausgelassen.
Aber im Moment fühl' ich mich prächtig - ich hoffe mal, dass das noch lange anhält. ^_-

Vio
14.03.2003, 23:54
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, habe ich wohl "nur" ein Problem damit, mich den Menschen in meinem Umfeld zu öffnen, wenn ich ihnen dabei in die Augen sehe.
Hier im Internet kann ich dagegen über alles quatschen. Aber es bringt mir nicht viel. Keiner von euch kennt mich richtig. Das können eben nur Freunde, mit denen man was unternimmt, die man oft sieht. Deswegen kann das Internet für mich auch niemals ein Ersatz für zeitweise persönliche Anwesenheit eines Freundes sein.
Und es ist eben nicht so einfach, neue Freunde zu finden. Ich will die Bildung einer Freundschaft jetzt nicht unbedingt an einem Zeitraum festmachen, aber ich denke, es braucht seine Zeit. Und da ich eh nicht der extrovertierte Typ bin, bin ich mehr oder weniger auf die Leute angewiesen, die ich schon seit Jahren kenne und die mich schon seit Jahren kennen.
Das Problem mit dem introvertiert sein hatte ich auch eine Zeitlang - ich hab mich regelrecht abgekapselt und war ein schrecklich abweisender Bolzen *brr* wenn ich daran zurück denke ist mir das sowas von peinlich :rolleyes:
Aber ich habe durch Glück, so nenn ich es, und schicksal den weg zurück gefunden, und das im kleinen sogar nocheinmal.
Aber im Internet habe ich einige Leute kennengelernt, die ich als echte freunde bezeichne und von denen ich auch einige im April treffen werde und unbedingt will. Grundsätzlich ausschließen würde ich das Internet nicht, vor allem für eher introvertierte Menschen sehe ich hier das "große Los" das nicht einfach zu greifen ist, aber zumindest nicht unerreichbar



Interessantes Gedankenexperiment, das mit dem eine Woche aufnehmen. Also, bei mir pennen ist gar kein Prob. Aber für sie alles tun? Um ganz ehrlich zu sein, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass auch nur einer meiner Leute mal in die Lage kommen könnte, so dermaßen auf einen anderen angewiesen zu sein.
Es ist ein reines Gedankenkonstrukt, aber wenn man sich wirklich in diese Lage versetzt, dann sieht man die dinge anders, hab ich zumindest fertgestellt. Klar ist dass keiner meiner Freunde jemals in so eine Lage kommen wird, da zweifle ich wohl genauso wie du dran, aber für mich ist es sehr wichtig, die Personen für mich einteilen zu können, selbst zu hinterfragen wie ich zu ihnen stehe.


Vielleicht sind wir einfach stark genug fürs Leben und könnens auch alleine schaffen. Aber da dran bin ich eben am rumzweifeln...
Imo keine Chance. Kein Mensch ist stark genug, ausnahmen mag es geben, die von der Regel abweichen, aber allein auf sich gestellt hat man keine Zukunft. Ist mir gestern wieder klar geworden, als ich mich in die Rolle Kefkas versetzt habe und versucht habe zu verstehen, wie er den Hass auf die Menschheit entwickeln konnte.
Ich will auch selbst nicht so stark sein, dass ich ohne auf andere Menschen angewiesen zu sein alles selber erreichen kann. Ich hätte eher vor mir angst, (wieder :rolleyes: ) zu einem unnahbaren Klotz zu werden, und das ist das letzte was ich mir wünsche.

Die Stärke liegt (nach einigen Umdenkprozessen für mich) darin, seine Schwäche zu erkennen und anzunehmen.

wie immer meine sicht der dinge ^^

Laguna
15.03.2003, 00:12
Original geschrieben von vio81
Das Problem mit dem introvertiert sein hatte ich auch eine Zeitlang - ich hab mich regelrecht abgekapselt und war ein schrecklich abweisender Bolzen *brr* wenn ich daran zurück denke ist mir das sowas von peinlich :rolleyes:
Aber ich habe durch Glück, so nenn ich es, und schicksal den weg zurück gefunden, und das im kleinen sogar nocheinmal.
Aber im Internet habe ich einige Leute kennengelernt, die ich als echte freunde bezeichne und von denen ich auch einige im April treffen werde und unbedingt will. Grundsätzlich ausschließen würde ich das Internet nicht, vor allem für eher introvertierte Menschen sehe ich hier das "große Los" das nicht einfach zu greifen ist, aber zumindest nicht unerreichbar

Der Vorteil am Internet ist wirklich das du zu den Leuten finden kannst die gut zu dir passen, ihr zieht euch praktisch mit euren Beiträgen und Interessen an wie zwei Magnetbolzen :D Dafür bin ich in dem I-Net auch ewig dankbar, denn sonst hätte ich nie so gute Freunde gefunden, davon hab ich in Real nämlich nur zwei :A




Es ist ein reines Gedankenkonstrukt, aber wenn man sich wirklich in diese Lage versetzt, dann sieht man die dinge anders, hab ich zumindest fertgestellt. Klar ist dass keiner meiner Freunde jemals in so eine Lage kommen wird, da zweifle ich wohl genauso wie du dran, aber für mich ist es sehr wichtig, die Personen für mich einteilen zu können, selbst zu hinterfragen wie ich zu ihnen stehe.

Naja, es gibt die Gruppe von Leuten die einfach etwas oberflächlich denken und so sind sie auch wirklich immer so wie sie sind, und da steckt nicht irgend ein Geheimnis dahinter, denn sie kennen ja selbst nichts anderes. Deprimiert, oder irgendwie in unsere Lage werden solche Menschen schon deshalb nicht kommen, weil der Großteil gar nicht so auf sein Umfeld achtet, in dem er lebt und so denkt man auch gar nicht daran das man etwas falsches sagen könnte, tun könnte, oder andere Mitschüler gar ignoriert. Und dann gibt es noch die Gruppe von Leuten die IMO einfach eine verdammt gute Maske aufsetzten, dabei sind sie in Wahrheit ganz anders.



Imo keine Chance. Kein Mensch ist stark genug, ausnahmen mag es geben, die von der Regel abweichen, aber allein auf sich gestellt hat man keine Zukunft. Ist mir gestern wieder klar geworden, als ich mich in die Rolle Kefkas versetzt habe und versucht habe zu verstehen, wie er den Hass auf die Menschheit entwickeln konnte.
Ich will auch selbst nicht so stark sein, dass ich ohne auf andere Menschen angewiesen zu sein alles selber erreichen kann. Ich hätte eher vor mir angst, (wieder :rolleyes: ) zu einem unnahbaren Klotz zu werden, und das ist das letzte was ich mir wünsche.

Die Stärke liegt (nach einigen Umdenkprozessen für mich) darin, seine Schwäche zu erkennen und anzunehmen.

wie immer meine sicht der dinge ^^ [/B]

Da muss ich dir recht geben. Ich bin ebenfalls der Meinung das man alleine nur wenig bewirken, ändern oder gar überstehen kann. Die Gemeinschaft ist stark, und ob nun "gut" oder "schlecht" Niemand ist gerne allein. Dazu wurden wir Menschen wohl kaum geboren um allein bis uns das Alter einholt in einem Schaukelstuhl vor dem Kaminfeuer zu sitzen, bis die Blicke trübe werden. Ich denke gerade im Alter kann ich die Sorge von manchen älteren Menschen sehr gut verstehen. Ich möchte auch nie allein sein. Egal was kommt :)

RPG-Süchtling
15.03.2003, 02:00
Original geschrieben von Laguna Loire
Ich möchte auch nie allein sein. Egal was kommt :)
Nu ja, wer will das schon? Aber das ist es ja gerade. Das sucht man sich ja nicht aus. Oder doch..?
Ich bin wahrscheinlich ein echter Blinfisch, dass ich die Menschen nicht richtig zu schätzen weiß, die das Schicksal mir verpasst hat. Und das finde ich schade. Und ich habe eben Angst, dass ich erst merke, dass mir was abgeht, wenns dann weg ist. Irre ich mich denn, wenn ich denke, dass da irgendwas furchtbar schief läuft?
Ich bin da irgendwie sehr nachdenklich geworden, als ich eure Postings gelesen habe.


Original geschrieben von Vio81
Ich will auch selbst nicht so stark sein, dass ich ohne auf andere Menschen angewiesen zu sein alles selber erreichen kann. Ich hätte eher vor mir angst, zu einem unnahbaren Klotz zu werden, und das ist das letzte was ich mir wünsche.
Solange ich meine Einstellung der Welt und der Gesellschaft gegenüber nicht ändere (was nicht leicht ist, weil mir einiges auf den Senkel geht), wäre ich wohl eh nurn Jammerlappen, dem man eh nicht helfen kann (Lilly muste sich das schonmal antun). Und dann fürchte ich, hat sich schon ein bisschen viel angesammelt. Wie heißt es? Aus seinem Herzen eine Mördergrube machen? Wenn ich so drüber nachdenke, wüsste ich gar nicht, wo die Grenze liegt, wo ich gar nicht mehr anders könnte, als mit einem anderen Menschen zu reden.
Wenns nicht zu indiskret ist: Wann habt ihr es nötig? Wann braucht ihr wirklich jemanden? Oder teilt ihr alles mit eurem Freund/eurer Freundin?

Vio
15.03.2003, 04:10
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Nu ja, wer will das schon? Aber das ist es ja gerade. Das sucht man sich ja nicht aus. Oder doch..?
Ich bin wahrscheinlich ein echter Blinfisch, dass ich die Menschen nicht richtig zu schätzen weiß, die das Schicksal mir verpasst hat. Und das finde ich schade. Und ich habe eben Angst, dass ich erst merke, dass mir was abgeht, wenns dann weg ist. Irre ich mich denn, wenn ich denke, dass da irgendwas furchtbar schief läuft?
Ich bin da irgendwie sehr nachdenklich geworden, als ich eure Postings gelesen habe.
Ich denke nachdem du dir doch sorgen darum machst, ob du dich über diese Freunde sorgst, hast du schon intensiv an sie gedacht :) - komplex formuliert aber einfacher ist es nicht zu sagen ^^*
Allein dass du dir diese Fragen stellst zeigt imo dass sie dir mehr bedeuten als irgendwelche dahergelaufene Bekanntschaften aus dem Zug oder whatever :)




Solange ich meine Einstellung der Welt und der Gesellschaft gegenüber nicht ändere (was nicht leicht ist, weil mir einiges auf den Senkel geht), wäre ich wohl eh nurn Jammerlappen, dem man eh nicht helfen kann (Lilly muste sich das schonmal antun). Und dann fürchte ich, hat sich schon ein bisschen viel angesammelt. Wie heißt es? Aus seinem Herzen eine Mördergrube machen? Wenn ich so drüber nachdenke, wüsste ich gar nicht, wo die Grenze liegt, wo ich gar nicht mehr anders könnte, als mit einem anderen Menschen zu reden.
Wenns nicht zu indiskret ist: Wann habt ihr es nötig? Wann braucht ihr wirklich jemanden? Oder teilt ihr alles mit eurem Freund/eurer Freundin?

Es sagt sich einfacher als es ist und wird dir wahrscheinlich nicht viel helfen, aber versuche offener zu werden. Ich arbeite immernoch an mir und Tag für Tag fühle ich dass ich ein bißchen weiterkomme :) - auch wenn ich mir selbst manchmal im weg stehe und selber wieder drei schritte zurück gehe, ich pushe mich voran.

Ich hab immernoch ein paar menschen den ich mehr sagen möchte als sie bisher wissen, aber das muss ich erstmal schaffen und ich bin zuversichtlich dass ich es kann.
Ich feuer mich insgeheim selber an und hab zumindest schon eine imo verzwickte Situation durchstanden, es geht um eine flüchtige Bekanntschaft aus der imo mehr hätte werden dürfen, aber es sollte nicht sein. Auch wenn ich manchmal ein bißchen in die alte Schiene zurückfallen zu drohe - ich bin drüber weg und kann sogar manchmal drüber schmunzeln und befreit aufatmen.

Das ist jetzt zwar ein beispiel dass nur auf mich zutrifft aber ich praktiziere dass so, dass ich mich an einem Rennteam messe :D
Ja, so komisch es klingt, die Jungs stecken den Kopf nicht in den Sand und gerade jetzt sehen sie einer ziemlich schweren "Geburt" entgegen und schuften wie die blöden um gegen das Pech anzukommen. Es sieht auch nicht gerade rosig aus, aber was ich damit sagen will ist, dass ich mich selber zur Ordnung rufe und eben z.B. diese oben genannte Person aus meinen Gedanken verbanne und mich auf den eigentlichen "Rennjob" konzentriere, mein Leben :)
Und da es einen Teilerfolg gezeigt hat, freu ich mich auch selber drüber, dass ich einen Schritt gemacht habe, aus eigener Kraft. Doch für die vielen weiteren Schritte bedarf ich doch ab und an Hilfe, und ich überwinde mich auch insofern, diese anzunehmen.


Zurück zu deinen fragen ^^
Wann ich jemanden zum reden brauche: Wenn ich meine Gedanken nichtmehr in zaum halten kann. Wenn sie kreiseln und ich nurnoch Passagier bin, ist es höchste Zeit jemanden hinzu zu ziehen. Dabei vertraue ich mich aber auch nur besonderen Personen an, denen ich mich verbunden fühle. Und ich danke ihnen dafür dass ich sie kennen darf :)
Die Grenze liegt bei mir dort, wo ich selber nichtmehr damit zurecht komme. Diesen Punkt erreicht man mal früher, mal später, je nach Gemütslage. Da diese vor garnicht so langer Zeit extrem geschwankt hat, war ich eine Zeit lang kaum "berechenbar" in der Hinsicht und mehrmals am aufgeben... dort hab ich begonnen, mich zu öffnen, und es hat mir gut getan - und glücklichen umständen darf ich es danken dass ich momentan etwas konstanter "laufe" und die gröbsten Schwankungen draußen sind. Und eben an den Tiefpunkten dieser Gemüts-linien muss ich damit raus.
Wie Laguna gesagt hat ist da nicht jeder dafür geeignet, und wenn man jemanden hat der einem in solcher Stunde zuhört, halte ihn in ehren und danke es ihm ausgiebig :)

Laguna
15.03.2003, 04:38
Original geschrieben von vio81
Ich denke nachdem du dir doch sorgen darum machst, ob du dich über diese Freunde sorgst, hast du schon intensiv an sie gedacht :) - komplex formuliert aber einfacher ist es nicht zu sagen ^^*
Allein dass du dir diese Fragen stellst zeigt imo dass sie dir mehr bedeuten als irgendwelche dahergelaufene Bekanntschaften aus dem Zug oder whatever :)

Was bei mir z.B nicht der Fall ist^^ Um meine Schulkameraden sorge ich mich überhaupt nicht. Sie sind mir ziemlich egal- aber das scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Es gibt einige aus der Klasse die sich kennen und so haben sich halt verschiedene Gruppierungen gebildet und da reinzurutschen ist wirklich nicht leicht. Und dann stellt sich auch noch immer die Frage ob man das eigentlich wirklich möchte.

Meine richtige Freunde, und Bekanntschaften halte ich dagegen in allen Ehren^^ Ich melde ziemlich oft bei ihnen und einmal die Woche unternehmen wir auch gemeinsam etwas, sie sind einfach mehr auf meiner Wellenlänge und ich verstehe mich besser mit ihnen :D Ich muss meistens nicht erst nach den passenden Worten suchen um ein Gespräch zu beginnen. Es ist einfach alles da :)





Es sagt sich einfacher als es ist und wird dir wahrscheinlich nicht viel helfen, aber versuche offener zu werden. Ich arbeite immernoch an mir und Tag für Tag fühle ich dass ich ein bißchen weiterkomme :) - auch wenn ich mir selbst manchmal im weg stehe und selber wieder drei schritte zurück gehe, ich pushe mich voran.

Ich hab immernoch ein paar menschen den ich mehr sagen möchte als sie bisher wissen, aber das muss ich erstmal schaffen und ich bin zuversichtlich dass ich es kann.
Ich feuer mich insgeheim selber an und hab zumindest schon eine imo verzwickte Situation durchstanden, es geht um eine flüchtige Bekanntschaft aus der imo mehr hätte werden dürfen, aber es sollte nicht sein. Auch wenn ich manchmal ein bißchen in die alte Schiene zurückfallen zu drohe - ich bin drüber weg und kann sogar manchmal drüber schmunzeln und befreit aufatmen.

Dazu möchte ich jetzt noch was loswerden^^ Ob ein Mensch jetzt viel redet oder schweigt (sei es im Internet oder in Real) gibt ja eigentlich keinen Aufschluss darüber ob ich nun recht "offen" bin oder nicht. In der Klasse kann ich z.B sehr still sein, aber trotzdem bin ich für alles offen. Und wenn meine Klassenkameraden nur mal bei mir ein klein bisschen nachhacken würden, ich glaube es würde mir leichter fallen Gespräche mit ihnen anzufangen.

Ich habe auch öfters mal das Gefühl das ich mir im Wege stehe. Und das wirklich nicht selten. Aber das ist nur eine Phase meiner Stimmungen und das weiß ich ^__^ Ich habe manchmal wirklich extreme Stimmungsschwankungen, die sogar so weit gehen können, das ich eigentlich lieber Tod als Lebendig sein möchte. Das ist jetzt aber immer seltener der Fall, sicherlich weil ich hier in der Community so tolle Freunde gefunden habe, mit denen ich immer über meine Probleme und die ihren reden kann.^^ Aber wie ich meine- Wenn die Stimmung nicht gut ist, kann auch nichts gutes draus werden. Und wenn etwas gut werden soll, braucht es seine Zeit. Das ist meine Meinung :) Gilt wohl auch besonders für die Beziehung^^



Zurück zu deinen fragen ^^
Wann ich jemanden zum reden brauche: Wenn ich meine Gedanken nichtmehr in zaum halten kann. Wenn sie kreiseln und ich nurnoch Passagier bin, ist es höchste Zeit jemanden hinzu zu ziehen. Dabei vertraue ich mich aber auch nur besonderen Personen an, denen ich mich verbunden fühle. Und ich danke ihnen dafür dass ich sie kennen darf :)
Die Grenze liegt bei mir dort, wo ich selber nichtmehr damit zurecht komme. Diesen Punkt erreicht man mal früher, mal später, je nach Gemütslage. Da diese vor garnicht so langer Zeit extrem geschwankt hat, war ich eine Zeit lang kaum "berechenbar" in der Hinsicht und mehrmals am aufgeben... dort hab ich begonnen, mich zu öffnen, und es hat mir gut getan - und glücklichen umständen darf ich es danken dass ich momentan etwas konstanter "laufe" und die gröbsten Schwankungen draußen sind. Und eben an den Tiefpunkten dieser Gemüts-linien muss ich damit raus.
Wie Laguna gesagt hat ist da nicht jeder dafür geeignet, und wenn man jemanden hat der einem in solcher Stunde zuhört, halte ihn in ehren und danke es ihm ausgiebig :) [/B]

Wenn ich nicht mehr reden kann, ist bei mir ein klarer Schlussstrich gezogen worden. Die Gedanken sind dann oft wirr bei mir, ich kann sie nicht wirklich zuordnen und denke an zuviele Dinge gleichzeitig. Meistens hilft es wenn ich dann etwas abschalte und mich hinterher mit einigen guten Freunden unterhalte.

Bis zur 8. Klasse kann ich mich noch gut daran erinnern das ich früher auch nie die Hilfe meiner Freunde annehmen wollte, das war für fast beschämend. Heute kann ich das nicht mehr nachvollziehen, aber damals wollte ich alles alleine schaffen. Ich habe daher jede Hilfe abgelehnt, wurde auch etwas zum Außenseiter und hatte es wie es halt immer so ist, wenn man alles auf eigene Faust macht, recht schwer. Warum ich sie nicht annehmen wollte, lag wohl irgendwo an meiner väterlichen Erziehung, denn der hat mir immer gesagt wer sich nicht anstrengt und nichts alleine auf die Beine stellt, der hat den untersten Platz in der Gesellschaftsschicht. Je öfters ich mir das jetzt anhöre, desto mehr weiß ich das das damals retorischer Unsinn hoch 3 war. Es steckt schon etwas Wahrheit dahinter, das man nichts erntet was man nicht selbst gesäät hat, aber wer sagt denn das dir die Freunde dabei nicht mit Rat & Hilfe zur Seite stehen dürfen?


Zuletzt möchte ich noch sagen das mir das Thema echt verdammt gut gefällt. Darüber wollte ich schon immer mal reden :) Also danke RPG-Süchtling, ein wirklich toller Thread, alle Achtung :D

@RPGSüchtling

Ich will deine Texte jetzt auch mal zitieren, nur hab ich jetzt keine Zeit mehr- damit fahre ich morgen fort. Dazu hab ich noch einiges zu sagen ^^

Zora2
19.03.2005, 07:53
Hi Leute
Freundschaft zu schliessen is für den Menschen der Freundschaft schliesst und den Menschen der sie angeboten bekommt sehr wichtig.z.B.Bei meineer Schule war jemand die zwar bei uns immer bei der Clique aber hat so gut wie nie mit uns geredet dann hab ich sie angesprochen anfangs war sie noch sehr schüchtern doch jetzt sind wir gute Freunde und sie wird von Tag zu Tag "offener"

Navi
19.03.2005, 16:51
Ich habe nicht sehr viele Freunde, dennoch sind es für mich die besten Freunde auf der ganzen Welt!
Freundschaft verbindet wirklich ein überaus grosses Vertrauen, denn ich weiss, das ich immer auf sie bauen kann, so wie sie es auch auf mich können.
Freundschaft entwickelt sich langsam, es braucht immer etwas Zeit, sich besser kennen zulernen.
Wer seine Freunde irgendwie verrät oder ihen sonst irgendeinen Schaden zufügt, ist für mich kein Freund, denn wahre Freunde würden alles füreinander tun!
Nennt mich ruhig blauäugig und naiv, aber das ist nun mal mein Glaube......

Lonely Wolf
21.03.2005, 00:51
Wer seine Freunde irgendwie verrät oder ihen sonst irgendeinen Schaden zufügt, ist für mich kein Freund, denn wahre Freunde würden alles füreinander tun!
Nennt mich ruhig blauäugig und naiv, aber das ist nun mal mein Glaube......
Nicht nur deiner, das ist IMO die richtige Einstellung und von Verrat unter Freunden kann ich ein Lied singen.
Tja Freundschaften. Ich erinnere mich an meinen ehemals besten Freund, den ich noch vor dem Kindergarten kennenlernte (ich erinnere mich noch genau daran). Was haben wir damals alles für Blödsinn angestellt. Als er dann auf eine andere Schule ging als ich, wurde der Kontakt zwar weniger, brach aber nie ab. Irgendwann zog er dann weg, sehr weit weg sogar und der Kontakt brach schließlich ganz ab. Vor drei Jahren hat er mich dann besucht und ich war ein bisschen enttäuscht. Er hatte sich sehr verändert und ich bezweifle, dass wir, würden wir uns heute kennenlernen, wir Freunde werden würden. Eigentlich sind nur sehr wenige aus meinem alten Freundeskreis übrig geblieben, und von vielen habe ich mich nicht gerade freundschaftlich getrennt. Tja, so ist das nunmal.

Navi
21.03.2005, 12:24
Ja, sowas kenne ich auch.
Ich habe mal ein Mädchen gekannt, mit der ich sehr gut befreundet war, aber dann kamen wir auf andere Schulen und der Kontakt brach irgendwie ab. Wir haben uns zwischendurch zwar noch ein paar mal gesehen, aber das reichte dann für eine Wiederbelebung unserer Freundschaft. Als wir beide dann von der Schule abgegangen sind, habe ich einige Zeit später wilde Gerüchte über sie gehört, die ich nicht glauben konnte. Dass sie sich sooo verändert haben sollte (sie war vorher sehr schüchtern sollte dann nachher alle möglichen Affären gehabt haben), wollte ich einfach nicht glauben.......

Ich finde es schon nicht gut, wenn ich mitkriege, dass jemand schlecht über Leute redet, mit denen ich gut auskomme.......Wenn man diese Leute doch nicht mag, warum ist man dann mit ihnen zusammen und redet dann schlecht über sie, wenn sie nicht da sind?
Ich kann das nicht verstehen. Menschen, mit denen ich nichts zu tun haben will, mit denen bin ich auch nicht zusammen!

Goddess
29.03.2005, 23:56
Freunde sind sehr wichtig, IMO. Ich kenne relativ viele Leute, aber ich habe nur wenige, sehr sehr wenige, die ich als wirkliche Freunde bezeichnen würde. Die meisten meiner Bekanntschaften beruhen eher auf Oberflächlichkeiten und gehen selten in die Tiefe. Auch beunruhigt es mich nicht, wenn ich über Wochen oder auch Monate nichts von ihnen höre. Meine „richtigen“ Freunde sind mir hingegen so sehr wichtig, dass ich alles tun würde, was in meiner Macht steht, wenn sie mich brauchen. Das ist das, was für mich eine wahre Freundschaft ausmacht.


Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, habe ich wohl "nur" ein Problem damit, mich den Menschen in meinem Umfeld zu öffnen, wenn ich ihnen dabei in die Augen sehe.
Hier im Internet kann ich dagegen über alles quatschen. Aber es bringt mir nicht viel. Keiner von euch kennt mich richtig. Das können eben nur Freunde, mit denen man was unternimmt, die man oft sieht. Deswegen kann das Internet für mich auch niemals ein Ersatz für zeitweise persönliche Anwesenheit eines Freundes sein.
Und es ist eben nicht so einfach, neue Freunde zu finden. Ich will die Bildung einer Freundschaft jetzt nicht unbedingt an einem Zeitraum festmachen, aber ich denke, es braucht seine Zeit. Und da ich eh nicht der extrovertierte Typ bin, bin ich mehr oder weniger auf die Leute angewiesen, die ich schon seit Jahren kenne und die mich schon seit Jahren kennen.
Sich seinem Umfeld zu öffnen ist wirklich nicht leicht, zumindest auch nicht für mich. Wobei ich einräumen muß, dass das Umfeld ansich für mich auch eine große Rolle spielt. Es gibt Menschen, denen würde ich mich nie wirklich öffnen, bzw. es würde mich sehr viel Überwindung kosten. Bei anderen denke ich darüber gar nicht viel nach und plapper drauf los, wie mir grade ist. Leider merke ich nicht direkt welche „Taktik“ nun besser ist, da ich weder auf der einen noch auf der anderen Seite große Erfolge verzeichnen kann.
Nein, es ist nicht einfach neue Freunde zu finden, schon gar nicht, wenn man nicht rausgeht, so wie ich.


Aber für sie alles tun? Um ganz ehrlich zu sein, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass auch nur einer meiner Leute mal in die Lage kommen könnte, so dermaßen auf einen anderen angewiesen zu sein.
Vielleicht sind wir einfach stark genug fürs Leben und könnens auch alleine schaffen. Aber da dran bin ich eben am rumzweifeln....
Es kommt ja nicht darauf an, ob man nun zwingend auf eine bestimmte Person angewiesen ist, aber ein Freund ist dazu da, einfach da zu sein, wenn man ihn braucht. Einfach nur da sein. Ohne Verpflichtungen und Zwang. Ich denke, man kann es alleine schaffen, habe aber im Laufe der Jahre gelernt, dass es anders besser ist. Besser für mich. Ich fühle mich besser, seitdem ich weiß, dass ich zumindest 2 Menschen habe, auf die ich mich uneingeschränkt verlassen kann. Und sie wissen es umgekehrt genauso.


Solange ich meine Einstellung der Welt und der Gesellschaft gegenüber nicht ändere (was nicht leicht ist, weil mir einiges auf den Senkel geht), wäre ich wohl eh nurn Jammerlappen, dem man eh nicht helfen kann (Lilly muste sich das schonmal antun). Und dann fürchte ich, hat sich schon ein bisschen viel angesammelt. Wie heißt es? Aus seinem Herzen eine Mördergrube machen? Wenn ich so drüber nachdenke, wüsste ich gar nicht, wo die Grenze liegt, wo ich gar nicht mehr anders könnte, als mit einem anderen Menschen zu reden.
Wenns nicht zu indiskret ist: Wann habt ihr es nötig? Wann braucht ihr wirklich jemanden? Oder teilt ihr alles mit eurem Freund/eurer Freundin?
Jammerlappen, papperlapapp! Du bist keiner, zumindest so lange nicht, wie Du Dich zu keinem machst.
Ich habe verlernt ganz allein zu sein. Früher konnte ich es, aber ich kannte auch keine innere Wärme, so wie ich sie jetzt empfinde, wenn ich bei Menschen bin, die mir so viel bedeuten. Ich kann zwar jetzt auch ohne sie auskommen, aber es fällt sehr schwer. Am meisten brauche ich sie, wenn es mir schlecht geht, es ist aber auch genauso schön mit ihnen die guten Zeiten zu teilen. :)
Es ist komisch. Wir beide hatten nie das Problem uns näher kennenzulernen. Und Du warst und bist immer für mich da. Da ist etwas ganz besonderes, was uns verbindet, was uns schon von jeher verbunden hat. Und ich bin mir sicher, dass das was ich in Dir sehe, noch viele andere Menschen sehen können.

Miss Kaizer
30.03.2005, 00:46
hmm...ich bin mit der Bezeichnung von 'Freunden', insbesondere von 'wahren Freunden' vorsichtig. Leider kenne ich zu viele Leute, die mir nicht sagen, was sie wirklich denken, mich aber trotzdem als Freundin bezeichnen. Kann ich nicht so recht nachvollziehen. Natürlich sind Freunde wichtig, dennoch denke ich, sollte man aufpassen, was man wem erzählt. Ich würde z.B. NIEMANDEM aus meiner Klasse erzähle, worüber ich nachdenke, da keiner das so wirklich verstehen würde. Bleibt mir nur noch eins: 'You can vount your real true friend on one hand - through life!' Wohl wahr, wohl wahr...(Ist von Iron Maiden, Titel des Liedes fällt mir grad net ein)

void
03.04.2005, 14:29
Danke für diesen Thread, tut gut, den mal durchzulesen.

Ich bin wahrscheinlich ein echter Blinfisch, dass ich die Menschen nicht richtig zu schätzen weiß, die das Schicksal mir verpasst hat. Und das finde ich schade. Und ich habe eben Angst, dass ich erst merke, dass mir was abgeht, wenns dann weg ist. Irre ich mich denn, wenn ich denke, dass da irgendwas furchtbar schief läuft?
Das kenne ich gut. Ich bin selber gerade in einer ähnlichen Situation. Da ich auch eher introvertiert bin, gibt's bei mir ab und zu mal Phasen, in denen ich irgendwo Abstand von den ganzen Leuten brauche. Klar, kleine Auszeiten braucht jeder ab und an mal, aber mir kommt's schon so vor, als wären die bei mir ein wenig intensiver und länger als bei anderen. Vor 'ner Weile war das so, d.h. ich hab Anrufe abgeblockt, mich rausgeredet, dass ich nicht gut drauf bin etc. (nein, ich weiß nicht, warum ich einfach gesagt hab, dass ich Abstand brauche...) und nach 'ner Weile hat man dann auch aufgehört, mich anzurufen o.ä., klar, wenn ich mich so komisch benehme. Das ist nun einige Wochen bzw. Monate her, seitdem hatte ich auch keinen Kontakt mehr zu den Leuten, was ich sehr bedauernswert finde. Und jetzt, wo diese Phase wieder vorbeigeht, ärgere ich mich und denk mir, was'n Idiot ich bin. Wie ich sowas wieder hinbiegen kann, weiß ich auch nicht, höchstwahrscheinlich gar nicht mehr. Sowas merken, wenn's zu spät ist, ist echt dämlich.

Taro Misaki
15.04.2005, 05:37
Wann ich jemanden als Freund bezeichne?

-wenn ich ihm vertrauen kann
-wenn ich bereit bin, für ihn was zu riskieren
-wenn ich mit ihm über alles reden kann

Das sind für mich die 3 Hauptkriterien.

Ich habe selber 2 gute Freunde, denen ich jederzeit blind vertrauen würde, mit denen ich über alles reden kann und die auch das gleiche für mich tun würden, was ich bereit wäre, für sie zu tun und das ist nicht gerade wenig.
Wir haben Schon so viel miteinander erlebt und durchgemacht, dass ich mir keine Gedanken über den Fortbestand unserer Freundschaft machen muss und ich weiß auch, dass die beiden anderen genau dasselbe Interesse daran haben die Freundschaft aufrecht zu erhalten, egal, wie lange wir noch leben werden und was noch für Hindernisse kommen mögen.
Ich weiß, dass wenn ich mal in der Patsche sitze, was schon öfter vorkam, ich immer noch jemanden habe, an den ich mich wenden kann und der mir hilft, auch, wenn es bedeutet, dass er deswegen, auf andere, vielleicht schönere Dinge verzichten muss, was natürlich auf Gegenseitigkeit beruht.

So, jetzt wisst ihr ungefähr, was ich unter echter Freundschaft verstehe, und was mir eine echte Freundschaft bedeutet. :)