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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der selbstgewählte weg in die Isolation und wieder raus



Laguna
06.03.2003, 23:00
Hallo Leute! :)

Ich hab mir schon eine ganze Weile überlegt wie ich am besten zu diesem Thema hinführen kann, und mir ist beim besten Willen keine konkrete Lösung dafür eingefallen. Darum blabbere ich jetzt einfach mal los was ich und Invicible Lily in einem unserer Gespräche besprochen haben. Und ich habe euch eine Geschichte zu erzählen.



Es war einmal ein kleiner Junge, der wuchs wohlbehütet bei seinen Eltern auf und es fehlte ihm an nichts. Er war sehr gesellig und er wollte immer viele Menschen um sich haben. Täglich liefen ihm die Freudenstrahlen über die Augen, wenn seine Eltern Besuch von Bekannten hatten, oder er mit seinen Schulfreunden weggehen konnte, oder sie ihn besuchen kamen. So ging es ein paar Jahre lang. Seine Hobbys und seine Interessen verlagerten sich, irgendwo fühlte er sich angezogen von der Ferne und seine Gedanken schweiften ab nach Japan- Japan das für ihn das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein schien, nachdem er einige Spiele auf futuremässigen Konsolen, mit ausländischen Titeln, die ihm bisher nicht mal ein Begriff gewesen waren gespielt hatte.

Nachdem ihm sein Vater seine erste Konsole, den SNES gekauft hatte, verbrachte er viel Zeit damit faziniert zuzugucken wie die Figuren, oder die Helden in dem Spiel sich wie auf sein Zutun bewegten und er mit seinen Handlungen ihre Aktionen gestalten konnte. Am meisten gefiel dem Jungen jedoch die Tatsache das er in eine Welt versetzt wurde in der er Entscheidungen treffen konnte. Entscheidungen von denen das Leben eines Charakteres abhängen würde, und auch wenn seine Eltern seine Gedanken nie sonderlich ernst nahmen, hier kam er sich einfach mächtig vor. Wie jemand der etwas selbst erschafft.

Gleichzeitig erlahmte der Kontakt mit seinen Freunden etwas. Es kam oft vor das er nicht mehr aus dem Haus wollte, und ein paar Mal versetzte er sie sogar, wegen einem Rollenspiel, die Art von von Spiel- die den Jungen einmal gepackt hatte und nie mehr loszulassen gedachte. Die Möglichkeiten die sich ihm hier anboten waren größer als alles andere vorher. Er machte jedoch noch öfters etwas mit seinen Freunden aus, auch wenn sich seine Interessen etwas verlagert hatten.

Ein paar Jahre später, er war wohl schon zwischen 12 und 13. Jahre alt geriet er abermals in den Bann der Ferne Japans. Nachdem er einen Bericht im Fernsehen über japanische Trickfilanimationen gesehen hatte, fühlte er sich angezogen von dem ganzen. Es war unglaublich fazinierend mit anzusehen wie sehr der Trickfilm Markt in Japan florierte, und gleichzeitig bedauerte es der Junge das er wohl als einziger in seinem Bekanntenkreis Interesse an diesen Dingen gefunden hatte. Er fing an dieser Tätigkeit hinterherzujagen...Eines seiner größten Hobbys formte sich, aber er wusste es noch nicht.

Der Junge wuchs heran und lernte den Umgang mit dem PC und dem Internet kennen. Der Kontakt zu seinen Freunden war zum Großteil abgebrochen worden. Sie hielten ihn für einen komischen Typen, der auf japanische Pornos, Kapselmonster und andere Sachen dieses verrückten Landes stehen würde. In der Schule machten sie ihn nieder wo sie nur konnten- es fiel ihm auch aufgrund seines neuen Hobbys immer schwerer die Hobbys der anderen zu akzeptieren, denn sie gaben ihm keine Chance sein eigenes zu erklären.

Von diesem Zeitpunkt an, konnte er sich dieser ungewöhnlichen Anziehungskraft dieses Gerätes nicht mehr entziehen und er verbrachte viel Zeit damit sich in der großen Welt zurecht zu finden, die nur für ihn dazusein schien. Auf seine Art und Weise war er dort wie ein Vogel- hier konnte er frei seine Meinung äußern und er lernte viele nette Menschen kennen. Zur gleichen Zeit aber, ließen die Kontakte im realen Leben nach- Freundschaften brachen ab, und Bekannte kamen nicht mehr so oft zu Besuch. Der Junge ging auch selbst nicht mehr oft weg, und sein Glücksgefühl konnte er zum Großteil nur noch in dieser einen- seiner Welt entfachen.

Einige Jahre später. Der Junge hatte neue Freunde gefunden. Freunde im Internet. Menschen die ihn und seine Ansichten auch wirklich verstanden und ihn nicht wegen seiner Hobbys mit Vorurteilen unter sich begruben. Inzwischen ging er bis auf ein paar Ausnahmen überhaupt nicht mehr aus dem Haus. Er hatte vor kurzem den RPGmaker2000 entdeckt, und war völlig hin und weg, denn sein größter Wunsch mal ein eigenes RPG zu machen konnte hiermit bewerkstelligt werden. Er fand viele Leute die sich ebenfalls mit diesem Programm beschäftigte und rutschte in ihre Community hinein. Es war die erste Gemeinschaft in der sich der Junge seit seinem Kindesalter wohl gefühlt hatte. Er fand dort auch einige seiner besten Freunde.

Noch etwas später, inzwischen war der Junge 17 Jahre alt. Die alte Community war irgendwie zerfallen, etwas was den Jungen sehr geschmerzt hatte. So kam er zu Squarenet- einer Schwesterseite, in der sich viele Leute die seine Hobbys durchaus teilten, engagierten. Er kam Anfang nicht gut mit diesen Leuten klar- fühlte sich wie rausgerissen aus seiner alten Community, hatte wieder das Gefühl in der Schule zu sein und fertig gemacht zu werden. Diesesmal im Internet.

Und es war das schlimmste aller Gefühle für ihn. Denn eine andere Welt konnte sich der Junge nicht vorstellen. Es gab auch private Probleme für ihn- seine Eltern wollten das Internet abmelden und er hatte Stress mit seinen Klassenkameraden, weil sie mit ihm, still wie er in Real war- nicht zurecht kamen. So wurde er eine Art Einzelgänger wieder Willen. Und er bemerkte es nicht einmal, auch nicht wie er die Leute verletzte, wie sie über ihn dachten. Er dachte in dieser Zeit nur an sich.

Ein Jahr später. Es hatte sich viel getan, der Junge begann sich plötzlich wieder zu öffnen. Er hatte die Probleme mit seinen Eltern gelößt und das nahm ihm viel von seiner Unsicherheit im Netz. Er begann zu begreifen das ein Verhältnis mit den Leuten sehr gut sein kann und gleichzeitig auch sehr schlecht. Aber den Grad bestimmt man selber. Und wenn man gemocht werden möchte, muss man zuerst mal andere mögen. Er fing an sich zu öffnen- aus seinen Panzer herauszukriechen und sich für die Hobbys und Interesssen der anderen zu interessieren. Er begann mitzureden und einige Differenzen wurden auf diese Weise geklärt. Auch hatte man plötzlich ein ganz anderes Bild von ihm. Ein Bild das der Junge plötzlich sehr zu schätzen begann. Und er begann Sie- die Community sehr zu mögen. Der Rest liegt noch in den Sternen...



Diese Geschichte ist nicht irgendeine. Sie ist meine Geschichte. So bin ich aufgewachsen, so habe ich gelebt, so lebe inzwischen. Als aufgeschlossener geselliger Mensch, der aber trotzdem die meiste Zeit im Haus verbringt und ich denke das wird sich auch nicht mehr ändern. Auf seine Gewisse Weise distanziert das Internet ja- und es macht es manchmal schwer noch Zeit für seine richtigen Freunde zu finden. Oder finden zu wollen. Ich denke das geht vielen von uns so. Ich habe das Thema ziemlich lange mit Lilly diskutiert. Was meint ihr dazu? :)

Champ
06.03.2003, 23:18
ich find das unglaublich stark, dass du so offen darüber reden kannst hier im forum. ich hab mich selbst an der einen oder anderen stelle in deiner geschichte wiedererkannt muss ich sagen ;)
wenn ich mir den schluss so etwas genauer durchlese, empfindest du das ganze nicht als echtes problem, bzw. bist auf dem besten weg da wieder raus. ich wünsch dir viel glück dabei.

eine frage aber an dich, auf die ich keine antwort erwarte. hättest du das hier auch geschrieben, wenn du nicht vorher mit lilly hättest drüber reden können ?
wissen die meisten hier die unglaubliche leistung von invinc überhaupt zu schätzen, die sie mehr im hintergrund macht ?

Virginie
06.03.2003, 23:56
Sehr mutig von Dir!!!

Der Text hat mich sehr bewegt, und teilweise finde ich mich darin auch wieder, wenn auch eher aus anderen Perspektiven gesehen, denn ich verbrachte teilweise sehr viel Zeit zu Hause mit mir selber nicht ganz aus freien Stücken, sondern weil ich in der Schule eine Außenseiterrolle bekommen habe.
Lag weniger an meinen Interessen, sondern an der traurigen Tatsache in einer Zeit pubertierend gewesen zu sein, wo H&M noch nicht erfunden war und nur Markenklamotten zählten, die ich mir weder leisten konnte noch wollte (obwohl, letzteres stimmt nicht, ich wollte sie mir leisten, um endlich dazu zu gehören).

In dieser Rolle lebte ich teilweise so sehr, dass - selbst als ich Freunde endlich gefunden hatte - ich schon froh war, im Bus auf den Weg zur Schule niemanden zu treffen, mit dem ich mich unterhalten musste, da ich lieber mein Buch in Ruhe weiter lesen wollte... ich war in der Zeit gerade zu bessesen von Büchern, gerade Wolfgang Hohlbein hatte es mir angetan (hab nicht umsonst 50 Bücher von ihm gelesen!).

Ich wurde 'nebenbei' depressiv und suizidgefähret, selbst die Leute, die sich später interessiert an mir zeigten (durch meine Kirchengemeinde zum Beispiel) wies ich zurück und gab ihnen gar keine Möglichkeit, mich zu mögen - dafür habe ich mich selbst zu sehr gehasst (tue ich heute noch, aus anderen Gründen und ist quasi in professioneller Bearbeitung. Fragen dazu werde ich vorerst nicht beantworten, gomen!).

Erst ab der Oberstufe - als ich durch die Vermischung der Klassen auf neue und unvoreingenommene Leute traf (und als das Problem Markenklamotten sich von allein erledigte ^^), begann ich wieder mich zu öffnen. Wenn man dann auch noch das Glück hat, in der 11. Klasse jemanden zu treffen, der genauso gerne Sailor Moon sieht :D wie man selbst, brechen plötzlich neue Horizonte auf. Immerhin musste ich mein gerade aufkeimendes Interesse an japanischen Zeichentrickserien (das vorher schon latent vorhanden war) nicht verstecken und konnte anfangen, offen dazu zu stehen. Und trotz aller Vorurteile, auf die ich heute noch treffe, fand ich immer mehr Verständnis um mich herum (und wenn schon nicht das, dann wenigstens ein Mindestmaß an Toleranz - selbst bei meiner Mutter, die Pokémon-Fanatisch geworden ist ^^).

Das Problem mit dem Desinteresse an anderer Leute Interessen kenne ich ehrlich gesagt von mir nicht. Im Gegenteil, ich habe mich eine zeitlang über Bekannte von mir beschwert, die sich einfach mit meinem Kinderkram oder meinem Interesse an Videospielen nicht auseinandersetzen konnten, während ich aber locker mit Ihnen über ihre Erzieherausbildung oder ihre Arbeit auf dem Bau reden konnte... aber gleichzeitig predigten sie Toleranz, die sie in solchen Bereichen nicht ausüben konnten. In einem Teil meines Freundeskreises stehe ich an diesem Punkt nach wie vor allein da - umso glücklicher bin ich a) meinen Bruder zu haben, der trotz teilweise anderer Interessen blind zu mir hält (wie auch meine anderen Familienmitglieder, die anfangs mehr Schwierigkeiten mit meinen Interessen hatten) und b) diese Internetgemeinde zu haben. Mir kann niemand mehr auftischen, dass Internetfreunde keine Realfreundschaften darstellen! Außerdem kann man sich im RL ja treffen und ich freue mich heute noch auf jeden Stammtisch!!!

Oh man, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Vater im Dezember (nachdem ich immer geglaubt habe, er würde mich für eine Traumtänzerin handeln) ein Bild, dass ich von mir und meinen Geschwistern im Animestil gezeichnet habe, eingescannt und unserer gesamten Familie in Frankreich als Weihnachtskarte geschickt hat. Das ist eine Art, stolz zu zeigen, oder? Dass er stolz auf mich ist - und dass, nachdem er mich eine zeitlang nur fertig gemacht hat, weil ich mit meinem Studium nicht zustande kam!
Und selbst meine Mutter begann irgendwann mir lauter Zeichenbücher zu kaufen, um zu zeigen, dass sie meine Hobbies unterstützt - ihr könnt gar nicht glauben, wie glücklich man dabei wird ^^
Ich bin jedenfalls froh, inzwischen so offen mit meinen Interessen geworden zu sein, dass ich darin bei den richtigen Leuten auch Unterstützung finden kann - auch wenn sie nicht immer alles nachvollziehen können. (Na ja, eine 22jährige Videospielerin ist ja okay... aber dann ist sie gleichzeitig noch Powerpuff Girls Fan UND hört Subway To Sally o_O - nun, ich bin halt, was ich bin ^^).


Original geschrieben von Laguna Loire
Und wenn man gemocht werden möchte, muss man zuerst mal andere mögen.

Grundvorraussetzung dafür ist, dass man sich selbst mag ^^

jensmannn
07.03.2003, 00:03
Huhu..ich wurde mit 10 adoptiert und hab keine freunde in meinem 1000köpfigen dörfchen.. die einzigsten gleichaltrigen sind nur nutten oder kiffer.Oder beides halt. ich mit meinem computerkenntnissen scheide mich von denen ab, bin nach denen "krank", "verrückt" und "nicht für die gesellschaft da". Naja, mein zimmer verlasse ich eh kaum noch, hab ne weile die schule geschwänzt, bisse mich geschmissen haben.. gut.. ich fühl mich aber wohl.

Hippokrates
07.03.2003, 00:11
Wie es mir teilweise ergeht hab ich ja in einer Kurzgeschichte festgehalten.
Aber verlgleichsweise gehts mir extrem gut ;)

Shakekilla
07.03.2003, 00:21
Wie Virch und Champ (und ich denke, viele anderen auch) habe ich mich an manchen Stellen des Textes in gewisser Weise auch wieder erkannt.

Für ca 1 Jahr meines (kurzen) Lebens hatte ich auch keine (richtigen) Freunde.
Dann bin ich in die Welt der "Coolen" geflüchtet, wollte immer zeigen, dass ichs drauf habe. Habe Sachen getan und gesagt, die ich garnicht wollte. Habe Eltern enttäuscht, etc.
Ich habe gemerkt, dass das nicht mein Leben war.
Ich war nicht so ein "Typ", habe aber trotzdem so getan und habe meinen Eltern vorgespielt, glücklich mit meinem Leben zu sein. (Heute hasse ich alle, aus jener Zeit. Ich hatte sogar Angst, einem dieser Kerle zu begegnen. Bin ein Jahr nicht mehr ins Schwimmbad gegangen, da die genau wussten, was für eine Angst ich habe, unter Wasser getaucht zu werden. Aber darauf wollen wir nicht weiter eingehen. ^^)
Das ich eine Zeit keine Freunde hatte, lag zwar nicht an verschiedenen oben gennanten Interessen, sondern einfach an meinem Typ und an meiner Lebenseinstellung und Lebensweise, mit der ich durchs Leben zog.
Die ganzen Verkrampften Leute aus meinem Umfeld, kamen mit mir einfach nicht klar.
Ich habe mich verkrochen, in meine Sachbüchern über Tiere geschmökert, ein ca 100 Seiten langes Powerpoint-Tier-Lexikon gemacht (welches leider gelöscht ist :( ) und hatte keinen, der über meine Interessen reden wollte. Anscheinend waren sich alle zu "cool" um über die Natur zu reden :rolleyes:

Irgendwann sind Bekannte von uns nach Indonesien gezogen, und wir durften einen Urlaub in mein Lieblingsland wagen.
Dort durfte ich das erste mal mit exotischen Tieren in Behrührung kommen, sie in freier Wildbahn beobachten, etc.
In Indonesien habe ich auch verzwifelt nach Dragonball-Accesoirs gesucht (war das einzige, was ich von Mangas her kannte. War ja auch einer der ersten bei uns in der Buchhandlung. Habs seit dem ersten Band gelesen) und bin während meiner Suche auf diverse Stände mit (gebrannten) PSX-Games gestossen.
Ich kannte Final Fantasy VIII (und Spiele wie SoM, SoE, IoT, etc vom SNES) und habe gesehen, dass es auch andere RPGs von Square gibt und habe mal ordentlich eingekauft.
Nach diesem Urlaub hab ich meine Liebe zu RPGs und Animes dann entgültig ausgebaut und auakduken hat mir dann irgendwann dieses Board gezeigt (Er war der einzige, der seit der 5ten Klasse immer zu mir gehalten hat. Danke :) ^^).
Inzwischen habe ich mich auch mit einem aus meiner Klasse befreundet und er versteht auch meine RPG-Leidenschaft und mein Leben is mehr oder weniger wieder in Ordnung.

Aber diese Community hat mir auch wieder Lebensfreude gegeben. Merci beaucoup :)



Weiss ja nich, ob das jetzt direkt zum Thema gepasst hat (wollte ja nur ne kurze Antwort geben) aber jetzt ist eh zu spät :D
Die Moral von der Geschicht muss ich mir noch überlegen ^^'

invincible Lilly
07.03.2003, 00:40
Grundvorraussetzung dafür ist, dass man sich selbst mag ^^

sagte ich es nicht genauso, Laguna?

Also ich hab LL nicht dazu angestiftet das zu schreiben, ich glaube eher, dass er das Bedürfnis hatte. Und auch vieles nachzuholen und zu verarbeiten, denn im Grunde erlebt er sein Leben jetzt ganz anders als vorher.

Was uns eigentlich auf das Thema brachte, möchte ich noch kurz erwähnen: Wir sprachen über die Schule, deren Anforderungen und wie man dem gerecht werden kann. Irgendwie beschäftigte es Laguna ziemlich, wie er das schaffen soll.

Da ich die gleiche Schulart wie Laguna besucht habe, nur unter anfangs ziemlich abschreckenden Bedingungen, habe ich das Thema Arbeitsgruppe und Teamarbeit in der Schule aufgebracht, denn das war mein Erfolgsrezept. Etwas, das mir Erfolg und Spaß gebracht hat.

Und so kamen wir drauf, dass er früher gemobbt wurde und dass er das heute nicht mehr zulässt, weil er sich nun verändert hat. Wenn man auf Menschen zugehen kann, dann haben sie keinen Grund, über einen herzufahren.

Naja, noch ein nettes Zitat von ihm, Laguna:


Die Maske, mit der ich früher immer nur rumlief, könnte ich heute nicht mehr aufsetzen. ^^

@ Champ
Sie nutzen es, aber sie sehen es doch kaum. ;)

User2100
07.03.2003, 00:47
Ich kann mich auch ganz gut darin Wiedererkennen, nur das es bei mir nicht ganz so extrem war, so ist es bei mir z.b. beim Video bzw. Computerspielen geblieben und hat sich nicht auf Bereiche wie Mangas etc ausgeweitet.
Nur leider hab ich mich auch teilweise extrem von der Aussenwelt abgekoppelt, was ich mittlerweile stark bereue, ich fand es einfach ätzend wenn sich die anderen z.b. am Wochenende getroffen haben um ne Party zu feiern oder so. Ich hab mich dann einfach hier in mein Zimmer verkrochen Fernsehn geguckt oder halt gezockt. Ich konnte mit dem Lebensstil der anderen zu der Zeit einfach nichts anfangen und fand das die anderen einfach krank sind und konnt einfach nicht verstehen was daran so toll sein soll am we rauszugehen und einen zu saufen oder so.
Glücklicherweise hatte ich zu der Zeit aber auch Freunde, die genauso gedacht haben wie ich und war deshalb nicht komplett isoliert, diese Freunde hab ich immer noch und mittlerweile teilen sie größtenteils auch meine neuen interessen.
Mit ca 18 Jahren wurd mir das ewige rumsitzen am Pc/Konsole irgendwie zu blöd und ich unternahm wieder öfters was auch und besonders am Wochenede, das fing zuerst mit regelmäßigeren Kino besuchen an und weitete sich dann auf alle anderen möglichen Bereiche wie z.b. Partys,Disco etc. aus.
Mittlererweile bin ich so gut wie jedes Wochenende unterwegs und hab ne Menge Spaß dabei.

Zum Schluss fällt mir noch eine Zeile aus dem Song "Kein Zurück" von Wolfsheim ein, der Imo ganz gut zum Thema passt:

"Du willst noch leben irgendwann, doch wenn nicht heute wann denn dann?"

Ich lass das jetzt einfach mal so im Raum stehen...

Vio
07.03.2003, 01:17
irgendwie hab ich das gefühl die Geschichte enthält einfach die rudimentären Punkte eines jeden Menschen Lebens, auch ich erkenne gewisse Parallelen eindeutig wieder ^^

In der Schule war ich von 3 schuljahre lang (93-97) einfach nicht ich selbst bzw. am Rande der Klasse, was sich üblerweise als ich dann durchflog auf meine Freunde übertragen hat :c
ich hab ihnen das bisher nie erzählt aber da fühl ich mich immer noch schuldig dass die auf die losgingen als ich weg war :7

anyway, nachdem ich wieder in der 7ten Klasse war, hab ich Vollidiot eine weitere Durchfliegerin, die in mir wohl einen "Verbündeten" gesehen hatte, so schroff zurückgewiesen, dass ich erst selber gemerkt habe, wie isoliert ich gelebt hatte. *brrr*
Sie hat sich überhaupt nichtmehr einordnen können und blieb unnahbar für die Klasse, wo ich mich wieder frage, was wäre gewesen wenn ... :rolleyes:

Irgendwie hab ich dann doch den Anschluss gefunden und hab irgendwie die Kurve gekratzt, was ich heute immernoch nicht ganz verstehe wie ^^* - aber ich war offener und trotz der Tatsache, dass ich immernoch der etwas weniger kontaktfreudige mensch war, zugänglicher.

ich muss sagen zum glück hatte ich in der Zeit kein PC und I-Net sonst wär ich weiß gott wohin gekommen :rolleyes:
Anyway, ich merke immernoch dass ich zu anderen Menschen distanziert bin und das mehr als normal.

Ist euch das folgende schonmal aufgefallen:
Es gibt einen Gewissen Abstand zwischen menschen, den man automatisch einhält, wenn man mit anderen spricht und "interagiert". Wenn jemand diesen Bereich verletzt bzw. einem zu nahe kommt, versucht man automatisch diesen Abstand wieder herzustellen.
Bei mir ist der Abstand ungewöhnlich groß hab ich gemerkt ^^* - was unter Freunden als normal gelten dürfte, ist bei mir schon etwas zu weit und ich weiche automatisch etwas zurück. Sogar in der Familie unter meinen Brüdern ist das immernoch deutlich merkbar...
Allerdings arbeite ich daran und hab es schon geschafft, vor einem Menschen der mir eigentlich sehr nahe steht diese "natürliche Barriere" zu verkürzen. Es ist echt komisch, dieses Gefühl der Nähe zu suchen und gleichzeitig zurückschrecken zu wollen, womit ich wahrscheinlich schon viele verschreckt habe - aber ich bin so zuversichtlich wie nie, dass ich das schaffen kann :)
Es erfordert ein riesenmaß an Beherrschung und es ist ein Hochgefühl, so eine Situation gemeistert zu haben ^^ - ich schweife ab ;)

Schließlich hatte mich das I-Net letztes von März bis Mai/Juni wieder an eine Grenze gebracht, an der es eine Entscheidung geben musste, und dank der "Krankheit" I-Net selbst wie auch Rick habe ich geschafft, von dem übermäßigen Chatten wegzukommen.
Einerseits durch die FF-Teile, die ich statt dem Chatten zockte, andererseits weil Rick, mit dem ich ja irre viel Chat-Meilen auf dem Buckel hab in der Zeit auch weniger Zeit hatte und das Chatten seinen Reiz dadurch auch verlor.

Der nächste Schnitt ist fast schon vorprogrammiert, aber ich bin momentan zuversichtlich wie selten zuvor und motiviert, dass ich auch das schaffen werde :)
Vio is back. Game Over - der satz hat mehr als Symbolcharakter für mich :)

Shi
07.03.2003, 01:31
Original geschrieben von vio81
irgendwie hab ich das gefühl die Geschichte enthält einfach die rudimentären Punkte eines jeden Menschen Lebens, auch ich erkenne gewisse Parallelen eindeutig wieder ^^


Kann ich Vio nur zustimmen, ich denke mal das jeder auf dem Weg zum erwachsen werden (besser als Pubertät bekannt ;) ) eine Zeit erlebt, in der er sich von anderen Menschen distanziert, einfach weil er "sich selbst" finden muss. Klar bei einigen dauerts lange, bei anderen isses nur eine kurze Phase.



Ist euch das folgende schonmal aufgefallen:
Es gibt einen Gewissen Abstand zwischen menschen, den man automatisch einhält, wenn man mit anderen spricht und "interagiert". Wenn jemand diesen Bereich verletzt bzw. einem zu nahe kommt, versucht man automatisch diesen Abstand wieder herzustellen.
Bei mir ist der Abstand ungewöhnlich groß hab ich gemerkt ^^* - was unter Freunden als normal gelten dürfte, ist bei mir schon etwas zu weit und ich weiche automatisch etwas zurück. Sogar in der Familie unter meinen Brüdern ist das immernoch deutlich merkbar...


Um ehrlich zu sein, bis ich dem Streitschlichtungsprojekt unserer Schule beigetreten bin, ist mir das nie aufgefallen. Als einer unserer Lehrer dann ein Abstandstest machte, wurde mir erst einmal klar das es so eine Grenze überhaupt gibt. Schade das ich zu denjenigen gehört habe die auf jemanden zugehen mussten, damit man testen konnte wo seine die Grenze liegt (der Betreffende sollte dann einen Arm ausstrecken) ... hätte gern mal gewusst wo sie bei mir liegt. :)



Allerdings arbeite ich daran und hab es schon geschafft, vor einem Menschen der mir eigentlich sehr nahe steht diese "natürliche Barriere" zu verkürzen. Es ist echt komisch, dieses Gefühl der Nähe zu suchen und gleichzeitig zurückschrecken zu wollen, womit ich wahrscheinlich schon viele verschreckt habe - aber ich bin so zuversichtlich wie nie, dass ich das schaffen kann :)
Es erfordert ein riesenmaß an Beherrschung und es ist ein Hochgefühl, so eine Situation gemeistert zu haben ^^ - ich schweife ab ;)


Das kann ich sehr gut nachempfinden, dieses Paradoxon zwischen jemanden nahe sein zu wollen und gleichzeitig sich zu fürchten ... obwohl es bei mir weniger physisch bedingt ist.



Der nächste Schnitt ist fast schon vorprogrammiert, aber ich bin momentan zuversichtlich wie selten zuvor und motiviert, dass ich auch das schaffen werde :)
Vio is back. Game Over - der satz hat mehr als Symbolcharakter für mich :)

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen. :)

Giskard
07.03.2003, 01:43
irgendwie hab ich das gefühl die Geschichte enthält einfach die rudimentären Punkte eines jeden Menschen Lebens
ne das würd ich nicht sagen.
in diesem Forum tummeln sich nur Leute, die viel im Internetsurfen und vielei Rollenspiele oder Spiele allgemein spielen.

Ich selbst hab mich so mit 15 auf geraft und bin wieder in die welt da draußen gegangen. Ich habe aber auch nie den bezug zum RL wirklich verloren. Ich war nur kurz davor und habs gottseidank noch geschafft zurück in die Wirklichkeit zu fallen.
Das war bei mir aber auch nur möglich, weil ich in meiner Kindheit nur wenig mit Fernsehn, Computer oder Konsolen am Hut hatte und so was anderes kennen gelernt hab. Ich sehe aber immer merh Kinder, die ihre gesamte Kindheit in ihrem zimmer vor der ps2 oder im Internet verbringen. Und das finde ich keine gute entwicklung. Denn wer kein zozialleben im RL hat ist wirklich benachteiligt und fühlt sich auch nie richtig glücklich!
Ich mache zur Zeit ne Ausbildung zum Fachinformatiker. Da hat man viel mit Leuten zu tun, die nichts als Computer im Kopf haben. Und man merkt wirklich den unterschied. Ich sag jetzt ganz einfach mal knallhart, die haben Psychisch einen knacks! sorry. In einem Seminar bin ich mal einen Typen begegnet, der Admin im Gamestar spamforum oda so war. Der war 20 und konnte sich nicht normal mit irgendwem unterhlten! Als wir dann im lokalen netzwerk einen chat eingerichtet hatten, fing er auf einmal an zu plappern. Ein ganz anderer mensch. Allerdings hat er fast nur sowas gesagt wie, mein Forum ist bestimmt schon zerstört etc.
Das ist vieleicht ein extremfal. Aber das fängt schon damit an, das man an solchen "Guten Morgen" "wie gehts euch" "mir ist langweilig" Treads aktiev teilnimmt. Man verbringt stunden mit sinnlosen rumtexten und auf die F5 Taste hauen. Ähnlich ist es in manchen mIrc Channels.
Ich kann nur jeden sachen
Macht euch gedanken darüber, das ihr da den ganzen Tag mach! Und bitte glaubt mir, das Internet und Internet Freudne können NIE das RL ersetzen.
Das Inet ist nur immer schön einfach und wenn man keine lust mehgr auf eine seite hat geht man halt auf die nächste.´

Óhne Internet kann heute kaum mehr einer leben. Und das ist sicher auch nicht weiter schlim. Im gegenteil. Allerding braucht jeder mensch auch ein Sozial leben!!!

Mascara
07.03.2003, 01:44
Ich kann mich jetzt zwar nicht direkt in euren Geschichten wiedererkennen, möchte aber dnenoch gerne etwas dazu sagen.

Solange ich denken kann, hatte ich immer Freunde. Ich bin nicht besonders hübsch oder toll. Aber ich hab eine quirlige Art, ich bin hilfsbereit und ich sorge immer für Spaß. Ich gehe offen auf die Menschen zu und verurteile niemanden für das, was er ist. Vielleicht bin ich deswegen recht beliebt und akzeptiert. Sicherlich gibt es auch in unserer Klasse (10. Klasse einer Gesamtschule) Außenseiter. MAnchmal werden diejenigen von einigen Klassenkameraden fertig gemacht. Nur ist das bei uns so, dass entweder ich oder auch n paar Freunde dann sagen: Hey, jetzt ist mal Schluss, hört auf damit!
Also meiner Meinung anch sollten die, die auch akzeptiert werden, sich für die Schwächeren einsetzen...auch wenn man dadurch selbst mal zwischen die Fronten gerät. (Das habe zum Beispiel ich erlebt: "Ey, was setzt du dich für die Außenseiterin ein?")

Ich mag gerne Anime, Final Fantasy und Manga. Genauso gerne mag ich es allerdings auch mit Freunden auf eine Privatparty oder ins Timos zu gehen. Ich finde man sollte sein persönliches Gleichgewicht finden, jeder hat eine andere Lebensweise mit der er gut zu Recht kommt.

Im Großen und Ganzen muss ich sagen, kann diese Community das Real Life nicht ersetzen. So toll sie auch sein mag, und ich mag diese Comm wirklich, sonst wäre ich ihr nicht über 2 Jahre lang treu geblieben. Das Internet kann das Real Life bereichern, keine Frage, aber auf keinen Fall ersetzen oder gar übertrumpfen.

Jetzt denken sicher viele, dass ich überheblich und arrogant klinge, aber so meine ich das echt nicht. Meine Gründe fürs Internet sind auch klar: Kontakt mit Menschen, die das gleiche seltene Hobby haben und einfach mal man selbst sein. Seine Kreativität ausleben durch Homepages oder auch Beiträge, das bedeutet für mcih Internet. Ich habe mittlerweile viele Menschen aus dme Internet auch Real kennengelernt, zwei davon sind richtige Freunde geworden und sind mir sehr wichtig, also, ich weiss wovon ich rede.

Fazit: Internet ist eine schöne aber auch sehr gefährliche Sache. Man solls ruhig benutzen, nur sollte man auch damit umzugehen wissen.
So, nu hab ich aber genug gelabert. XD

User2100
07.03.2003, 02:06
Original geschrieben von Giskard
[...] Da hat man viel mit Leuten zu tun, die nichts als Computer im Kopf haben. Und man merkt wirklich den unterschied. Ich sag jetzt ganz einfach mal knallhart, die haben Psychisch einen knacks! sorry.

Da muss ich dir recht geben, solche Typen kenne ich auch und auch ich finde mittlerweile dass die nicht ganz normal sind, denn irgendwie versauern die zuhause vor ihrem PC und verpassen das wahre leben und irgendwann in ein paar Jahren werden sie wach und merken, dass sie ihr leben total verpennt haben aber dann ist es meistens schon zu spät.
Andererseits sind solche Menschen auch irgendwie zu bemittleiden, da sie den Medien total verfallen sind und den Sinn für die Realität total verloren haben.


Zitat von Mascara
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, kann diese Community das Real Life nicht ersetzen. So toll sie auch sein mag, und ich mag diese Comm wirklich, sonst wäre ich ihr nicht über 2 Jahre lang treu geblieben. Das Internet kann das Real Life bereichern, keine Frage, aber auf keinen Fall ersetzen oder gar übertrumpfen.

Auch hier meine volle Zustimmung, auch wenn man im Netz einige Freunde gefunden hat, ist es imo doch extrem wichtig, das man auch im Real Life Freunde hat, mit denen man über alles reden und ne Menge Spaß haben kann.
Freunde im Netz sollten das ganze imo nur ergänzen.

Tabris
07.03.2003, 02:49
Für mich gibt es weder RL sondern VL, sondern einfach nur L. ;) Ich halte es für müßig, dazwischen zu unterscheiden. Allerdings sollte man - wie bei allen Tätigkeiten - ein gesundes Maß finden.

basti-kun
07.03.2003, 02:52
mensch, das kennst du doch irgendwoher, achja stimmt das könnte auch zu dir passen
nur irgendwie nicht ganz so.
ich war auch immer außenseiter wie sollte es auch ander sein, ich spiele kein fussball und verstand mich auch noch mit den mädchen besser als mit den saufenden sich verprügelnden jungs.... also richtig schlimm -_-.
Dann kam das gymnasium und dort treffe ich auf neue menschen..... rassistische menschen.... man fühlt sich richtig kuschelig in einer skinhead-umgebung, das könnt ihr euch gar nciht vorstellen.
doch dann bekam ich endlich internet. und in meinem fall verschloss ich mich nicht (ging schlecht ich war schon zu) sondern ich öffnete mich den menschen hier gegenüber auch gleichzeitig erkannte ich, dass ein mensch trotz seiner vielleicht ehemailigen eigenschaften jetzt jetzt richtig nett sein kann. Durch die Community fand ich meine Zugehörigkeit die imho sehr wichtig ist für einen Menschen. Ich hatte sie bis dato nicht.
Dann war da aber noch was, das einen extrem abgrenzen kann (no comments). Ich war also wieder alleine.... Um einen herum diese leute und da stehst du, wie gesagt kuschelig.
Doch dann gab es einen Wendepunkt, den ich lieber anders erlebt hätte, aber so wie es war bin ich rückblickend wirklich darüber, denn heute geht es mir gut!
Ich liebe mein Leben und freue mich auf das, was da noch kommen mag.
Ich bin aus meinem ehemaligen loch aus der gesellschaft von herrn freud geflohen (insider) und sitze nun auf einer grünen wiese und genieße den sonnenuntergang. bildlich gesehen.

Hach war das schön, danke fürs lesen. mir hats spass gemacht :)

Yunchen
07.03.2003, 02:56
Respekt, Laguna! Ich hätte es nicht geschafft einen Thread zu eröffnen und meine ganze Lebensgeschichte zu erzählen.

Nun ja, ich bin zwar erst 16 Jahre jung, aber das alles hier kommt mir doch sehr bekannt vor.
Bei mir waren es nicht die Animes und Mangas, hinter denen ich mich vor der Welt versteckt, sondern Bücher.


Original geschrieben von Virchowa
..... mit dem ich mich unterhalten musste, da ich lieber mein Buch in Ruhe weiter lesen wollte... ich war in der Zeit gerade zu bessesen von Büchern, gerade Wolfgang Hohlbein hatte es mir angetan (hab nicht umsonst 50 Bücher von ihm gelesen!).


Ganz genau so. Ich habe unheimlich gerbne Wolfgang Hohlbei gelesen (mache ich heute auch noch, nur nicht mehr so viel) und habe Termine abgesagt, bin nicht zu irgendwelchen Partys gegangen ect.
Ich hatte bis vor ein bis zwei Jahren so gut wie gar keine Freunde, zwei oder drei vielleicht, mehr nicht.
Das lag aber nicht daran dass ich mich zurückgezogen habe, es war eher umgekehrt.
Niemand hat mich gemocht, ich weiß selbst nicht warum.
Die halbe Schule ließ abfällige Kommentare über mich ab wenn ich nur vorbei ging, hinterher habe ich auch noch erfahren dass meine angeblich beste Freundin genauso wie die anderen hinter meinem Rücken gelästert hat.
Das ging so weit dass ich mich nicht mehr in die Schule getraut habe, einmal bin ich weinend vom Schwimmunterricht weggelaufen und durch die halbe Stadt bis zu einer Berkannten geflohen, weil mich alle gemobbt haben.
Und seitdem habe ich mich richtig hinter meinen Büchern verschanzt.
Seit 1 1/2 Jahren sind wir in neue Klassen unterteilt, dort habe ich dann endlich richtige Freunde gefunden.
Eine von ihnen zeigte mir die Welt von Final Fantasy, Mangas ect. und ich habe angefangen mich dafür zu interessieren.
Dank dieser Leidenschaft habe ich dann noch mehr Freunde gefunden, da viele dieselben Interessen haben wie ich.
Es gibt zwar noch immer viele Leute die mich hassen, und ich muss mich auch noch immer dazu überreden weg zu gehen, aber es ist schon viel besser geworden als früher.
Seitdem ich hier im Forum bin geht es mir nun noch besser, da ich mich mal über alles ausreden (wie jetzt gerade :D)und über Gott und die Welt diskutieren kann.
Das Internet, Mangas Animes ect. haben für mich also größtenteils nicht negative, sondern positive Seiten eingebracht. Und ich bin froh euch alle zu haben!!! :) ;) :D

Mithrandir Moon
07.03.2003, 03:05
Laguna... ich weiß nicht was ich da noch sagen soll... nein wirklich, ich bin sprachlos... aber warte die eMail ab, sie kommt ;) bald.

invincible Lilly
07.03.2003, 05:47
Original geschrieben von Mithrandir Moon
Laguna... ich weiß nicht was ich da noch sagen soll... nein wirklich, ich bin sprachlos... aber warte die eMail ab, sie kommt ;) bald.

MM, traust Du dich nicht hier?

Um Laguna brauchste dich nicht zu sorgen, dem gehts gut und der packt das auch. :)

Ich glaube wieder an die Community, wenn sie so lange Texte lesen kann und sich dann auch noch anregen lässt, selbst was in der Art zu bringen.

Dafür knuddel ich euch alle mal. :D

haebman
07.03.2003, 06:02
Hey, find ich mutig doch :)

Bloss bei mir gibts da nix grosartiges zu erzählen...
bloss die Grundschuljahre waren in etwa so mit dem Abkapseln, dann hatte ich kein Bock mehr auf RPG´s und hab mehr was mit Freunden gemacht, jetz hab ich imo den besten Mittelweg, von allem etwas .

Giskard
07.03.2003, 06:08
wie viel man hier über manche leute erfährt!
toller thread :)

ich bin jetzt etwas zu müde um meine lebensgeschichte hier hin zu posten. Und ich glaube die interessiert auch niemanden so wirklich.
Aber ich denke ich machs vieleicht trotzdem :D.

n8

und besucht mal die hp meiner katze (sig)

Mysterylady
07.03.2003, 06:53
Ich weiss jetzt gar nicht wo genau ich anfangen soll.
Es gab ja schon ein mal einen threath über Aussenseiter.
Die Geschichte von Laguna ist denen vieler im Forum sehr ähnlich.
Schliesslich hängen wir alle vor dém Bildschirm anstatt sich mit Mitmenschen zu Treffen etc.
Ich bin leider einer derjenigen die sich selbst nicht leider können und mit dem man deshalb schwer klar kommt. Darum war ich schon immer ein Aussenseiter. Im Kindergarten(war noch nicht so schlimm, da sich meine persönlichkeit erst entwickelte), in der Schule, im Beruf.
Ich habe mich immer schon gern von dieser Welt isoliert und das wird sich wohl auch in der Zukunft nicht ändern.
Ich glaube nicht das es an den Mitmenschen liegt, eher an mir. Ich vergesse einfache Sätze, stottere manchmal, fühle mich fast immer unwohl, kann mich nicht immer so ausdrücken wie ich es gerne will und ein bin aus diesem Grund auch kein guter gesprächspartner. ich fühle mich eher wie ein Clown in einem Gerichtssaal, wie ein Fisch in einem Käfig..wie auch immer...
Das treffen bei dem ich letztes jahr dabei war zeugt doch nur von meiner Unbeholfenheit. Ich kam dort einfach nicht klar, ich fand mich irgentwie isoliert. Wie sonst auch immer. Es ist also nicht so das ich mit Leuten die die gleichen Hobbys teilen wie ich besser klar komme.Im gegenteil, es scheint mir als wären mir immer alle eine nase vorraus. Gleichgültig ob es jetzt um die Zusammensetzung einer Atomrakete, die Zubereitung von Tofu oder um irgnetein Spiel geht. Es ist als würde ich allen immer nur hinterherrennen.
Liegt vieleicht auch an meinen schwachen IQ. Wie auch immer. Ich bin binrgentwie nicht imstande mich einer Gesellschaft anzupassen...

Raiden.
07.03.2003, 07:20
Bin jetzt zu faul hier nen halben Roman reinzuposten, werde ich vielleicht später reineditieren, nur kurz ich hatte eigentlich immer Freunde seit ich denken kann, habe mich zwar auch teilweise aus genannten Gründen (Nintendo/PC etc) etwas isoliert, hatte aber immernoch ein geregeltes Real Life, wollte nur mal auf eins eingehen


Es gibt einen Gewissen Abstand zwischen menschen, den man automatisch einhält, wenn man mit anderen spricht und "interagiert". Wenn jemand diesen Bereich verletzt bzw. einem zu nahe kommt, versucht man automatisch diesen Abstand wieder herzustellen.

Diese Art natürlichen Schutzschild kenne ich sehr gut, ich bin in der Grundschule und auch später im Gym nicht grade freundlich behandelt worden, besonders nicht von Seiten des weiblichen Geschlechts, was dazu führte das ich mir von der 3-10 Klasse so eine Schutzmauer besonders gegen Mitschülerinnen aufgebaut habe.
Als ich dann in die 11 kam und die Klassen gemischt wurden und auch noch Mitte der 11 welche aus der 10 raufbekammen, habe ich festgestellt das diese Lästerei etc. nach und nach zurückging, die "neuen" MitschülerInnen lästerten erst gar nicht und auch die "alten" hörten nach und nach auf und ich muss sagen das ich mich inzwischen auch mit einigen meiner Mitschülerinnen(lustigerweise allen die wir damals aus der 10 bekammen) und vielen meiner neuen Mitschüler angefreundet habe, ich aber immer noch meine Probleme habe diesen über 7 Jahre hinweg aufgebauten Schild gegen jegliche Art von "Verarsche" aufgebaut habe wieder abzubauen und zum Beispiel größere Details aus meinem Leben preiszugeben.

Tja jetzt hab ich doch mehr geschrieben als ich eigentlich wollte, aber wenn man einmal am schreiben ist.

Lysandros
07.03.2003, 08:17
Naja, was man nicht alles so liest... ich weiß auch nicht, was ich dazu sagen soll; um meinen eigenen Charaktertypus zu verstehen, bräuchte ich eine Ewigkeit um ihn zu erklären und dann würde das kaum ein anderer Mensch verstehen; ich bin mir selbst teilweise rätselhaft, aber vielleicht könnte ich in diesem Thread so einen Text posten, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe.

(28.01.2003)
Dunkel in der Ferne und in der Nähe, ein einsamer Moment, wo war er? Das Leben hatte ihm so viel gegeben, doch jetzt? Ein einfaches Dasein, womöglich ein erfülltes und doch. Eine Leere war in ihm, sie zerrte von ihm, schon immer, einmal mehr, einmal weniger, aber immer wieder, unaufhörlich. Er wusste nicht, was es war, doch die Sehnsucht durchdrang sein Herz. In einfachen Momenten waren seine Gedanken gefangen und er konnte sich ihrer nicht erwehren. Die Schatten zeichneten ein Bild von ihm, er sah sich, schwarz wie die Nacht, ein verzerrtes Abbild seiner selbst. Was war er nun wirklich? Er betrachtete sich, sah nur seine dunklen Hände, auch sein ganzer Körper war von Dunkelheit bedeckt und doch ein heller Strahl ging von seinem Inneren aus, seine einzige Stärke in Stunden der Not. Dorthin konnte er flüchten, wenn er Angst hatte, dorthin konnte er sein Ich verbergen, es vor den anderen Menschen beschützen. Dorthin hatte sich auch seine Sehnsucht geflüchtet, stets war sie bei ihm, ein trauriger Begleiter in seinem Sein. Manchmal erfüllte sie ihn mit fröhlichen Stunden der Melancholie. In diesen Stunden fühlte er seine Schwäche, war er allen Menschen ausgeliefert; in jenen Stunden hätte er alles darum gegeben seine Sehnsüchte zu stillen. Einsam und verlassen so kam er sich vor, in Dunkelheit war er gehüllt für keinen ersichtlich; er konnte sich nicht zeigen, verbarg seine Sehnsüchte vor anderen Menschen. Und doch was wussten die anderen Menschen von ihm? Nur selten hat ein Wort aus seinem Inneren sie erreicht, oft spricht es in einer unverständlichen Sprache, für andere nur Ausdruck der eigenen Scham. Denn darin erkannten sie ihr eigenes Leid, das in ihnen gebunden war, durchdrungen von Schmerz, den sie um jeden Preis verbergen mussten. Für viele war ihr Inneres ein verbotener Ort, sie konnten sich nicht ertragen, doch er konnte sich darin flüchten, konnte sich verbergen, in der Dunkelheit des Ichs. Auch er hatte schon viel gelitten an manchen Stunden, viele Wunden blieben seiner Seele, doch jedes Ereignis hatte ihn geformt, in jedem hatte er gelernt sich selbst zu verstehen, aber all diese Worte ließen ihn in seinem traurigen Leben zurück. Auch wenn es manchmal fröhliche Momente gab, seine Sehnsucht zerrte weiterhin an ihm; vielfach hatte er schon versucht seinem Leben eine neue Wendung zu geben, doch immer wieder kam sie zurück; zeigte sich in bizarren Formen, all sie waren Ausdruck eines Lebens so unbemerkt wie viele andere.

SheeRah
07.03.2003, 14:20
Ich finde es gut wenn man sich etwas von der Seele schreibt und zolle dem auch Respekt vor allem wenn es auch noch so schön geschrieben ist wie in Lagunas Fall.

Ich selber kann in dem Sinne nicht so mitreden, da ich früher ganz anders aufgewachsen bin.
Für die, die mich nicht kennen : es gab keine Konsolen und nur 3 Fernsehprogramme :D
wenn man also nicht vereinsamen wollte musste man rausgehen und sich Freunde suchen.
Um in seine eigenen Welten zu entfliehen musste man Bücher lesen.
Ich persönlich habe sehr viel gelesen und bin somit auch ein kleines Stück in die selbst erschaffende Isolation gegangen.
Aber ich habe meine Freunde gehabt und war auch täglich mit ihnen zusammen weil mir das Spass machte und ich gerne mit Leuten zusammen bin.

Mit einer Spielkonsole wurde ich relativ spät in Kontakt gebracht (*eines der alten Atari-Dinger*) und es gab ja auch nichts an Spielen ausser dieses Tele-Tennis. Das hat zwar Laune gemacht aber hat mich nicht dazu gebracht den ganzen Tag davor zu sitzen.
Wobei man da auch anmerken muss das meine Eltern schon darauf geachtet haben wie lange man davor sass.

Mit Japan und RPG´s bin ich erst vor ca.10 Jahren konfrontiert worden
als ich schon einen Job und Partnerschaft hatte, also konnte ich gar nicht in die Isolation gehen.
Ich spiel zwar leidenschaftlich gerne und bin auch stundenlang im Internet und das wochen-und monatelang (*mein Freund sagt ich lebe exzessiv*) aber dann verliere ich auf einmal die Lust daran und muss meine Freizeit im Reallife verbringen.

Denn ich muss eingestehen das mir das, wenn ich so alt wäre wie ihr jetzt, auch passiert wäre, denn auch ich hätte mich der Fazination RPG und Japan nicht entziehen können und hätte mich wohl auch in die eigene erschaffende Isolation begeben.

Giskard
07.03.2003, 16:18
@SheeRah
Das mit dem irgend wann keine lust mehr aben, kenne ich auch :).
Bei mir wechselt das auch alle paar monate mal. Mal sitz ich höchstens ein zwei stunden die woche zuhause am pc und mal fast den ganzen abend jeden tag. ich glaube das kommt davon, wenn man zu viele verschiedene hobbys und viel zu wenig zeit hat.

@Raiden
von der 6. bis zur 8. klasse wurde ich von vielen Mitschülern und besonders Mitschülerinnen sehr getriezt. Das lag wohl daran, das ich eben erst dahin gezogen bin. Und da ich aus einer Großstadt in ein am arsch der welt dorf gezogen bin, war ich doch etwas anders als die meisten andern Menschen hier. Was teilweise eben auf ablehnung stieß. So, wo ich drauf hinaus wollte, es gab also eine Gruppe Menschen die mich und ich sie gut abkonnte. und eben die Gruppe, die das nicht konnte. In der letzten war auch ein großer teil der Mädchen in unserer Klasse. Und ich habe am anfang den Fehler gemacht und hab geglaubt sie hätten einen plausiebelen grund dafür. Und hab die Fehler bei mir gesucht. Hab mich sehr schöchtern ihnen gegenüber verhalten, weil ich imer im hinterkopf hatte, das sind bessere Menschen, die sich nur aus höflichkeit mit dir unterhalten. Das klingt jetzt vieleicht was krass. aber ich glaube vielen geht es so. Mir ist das nach 2-3 Jahren klahr geworden, das das zum teil ganz jämmerliche gestalten sind und zum andern teil mitläufer. Und als ich das erstmal in meinem Kopf fest drinn hatte, lief der kontakt ganz anders. Ich habe nicht immer klein bei gegeben und hab den andern auch meine meinung gesagt. So bekommt man auch lansam respekt und wird als gleichwertiger mensch angesehen. Und dann kann man auch ohne probleme den Kontakt zu bestimmten Flachpfeifen vermeiden.
Beim abschluss zelten in der 10. hat mir dann ein Mädel, wwelches von so ziemlich jedem in unserer klasse angeimmelt wurde und mich anfangs auf grund meiner Aussenseiterstellung viel geärgert hat. Zu mir gesagt: Hey Boris, du bist ja eigentlich ganz nett! und danach hamm wir uns gut unterhaten.
Es ist natürlich keine große Freundschaft drauß entstanden, aber es hat mir gezeigt, das Leuten oft nicht bewust is, was sie anrichten und viel zu selten genau hinschauen.

ich hoff es is rüber gekommen, was ich damit sagben wollt :/

Laguna
07.03.2003, 17:56
Hallo!

Ich muss euch einfach an dieser Stelle nochmal für eure tollen Antworten danken :) - mit soviel Resonanz hatte ich gar nicht gerechnet. Auch bin ich froh das ich in meiner Meinung bestätigt worden bin das wir eine Community sind, mit denen man auch seine Privaten Probleme austauschen kann- das ist für mich schon wie in einer Familie :D Eure Postings haben mich echt gerührt, und ich dachte bei einigen Usern bisher wirklich nicht das sie zu solchen Antworten oder Vergleichen darauf fähig sind- geschweige denn hier reinschreiben würden. Im Internet wirkt manchmal alles so kalt und steril. Diese Sache hat mich etwas besserem belehrt, worüber ich auch sehr froh bin :)

Zum Schluss lass noch eines gesagt sein- Seit ich einige User unter euch richtig kenne, geht es mir besser denn je, ich komme mir nicht mehr wirklich ausgestossen vor, und ich halte auch selbst mehr von mir. Und ich brenne darauf weitere von euch näher kennenzulernen 8) Ich hoffe wir bekommen hier allesamt noch die Gelegenheit mal richtig miteinander zu plaudern, das fände ich echt^^ Dazu sag ich nichts mehr- außer das mir die Community jetzt mehr denn je bedeutet :)

Euer Laguna,

denn ihr damit wirklich etwas gegeben habt

PS: Ein großes DANKE noch an die Foren-Mama :) Ich *knuddel* dich mal Lilly. Das hast du verdient :D

Bad Boy Arminius
07.03.2003, 18:07
Wow! Krasse Geschichte! Sehr gut geschrieben! Aber trotzdem sollte man nicht ständig in seinem Zimmer rumhocken. Man sollte sich auf ein paar Freunde suchen. Aber die richtigen Freunde. Sonst kann das Leben auf die Dauer langweilig werden...

Gestahl
07.03.2003, 18:23
Ich hab trotz meines Alters so ein "Auf-und-Ab" auch schon durch.
Ich bin am Anfang der 2. Klasse umgezogen, hab hier neue Leute kennengelernt, und mich gut mit ihnen verstanden. Wir haben viel miteinander unternommen und ich bin deswegen (oder auch einfach, weil ich zu faul war) trotz meines sehr guten Leistungsstandes nach der Grundschule auf eine Mittelschule gegangen. Wir haben dann zwar immer noch recht viel unternommen, jedoch verbrachte ich auch mehr Zeit vor meiner PlayStation.
Schießlich bin ich dann nach der 6. Klasse doch auf ein Gymnasium gegangen, und kam dort anfangs auch mit den Leuten zurecht. Allerdings auch nur in der Schule. Zu meinen alten Freunden verlor ich mehr oder weniger den Kontakt, und verbrachte nun noch mehr Zeit vor PS und PC. Ich war zwar einigermaßen glücklich damit, aber dennoch war es nicht das Wahre.
Am Anfang der 8. habe ich dann wieder Kontakt zu meinen alten Freunden geknüpft, und insgesamt auch wieder mehr draußen unternommen.
Heute habe ich ein IMHO ausgewogenes Verhältnis zwischen PS/Internet und RL. Ich hab viel Spass hier im Internet, gehe jedoch auch jedes Wochende auf Partys und habe dort ebenfalls viel Spass.
Insgesamt würde ich sagen, dass ich recht früh realisiert habe, dass nur Internet nicht viel bringt, sondern viel mehr VL und RL zusammen. Und das finde ich auch ganz okay so :)

Vio
07.03.2003, 18:40
Original geschrieben von Mysterylady
Ich glaube nicht das es an den Mitmenschen liegt, eher an mir. Ich vergesse einfache Sätze, stottere manchmal, fühle mich fast immer unwohl, kann mich nicht immer so ausdrücken wie ich es gerne will und ein bin aus diesem Grund auch kein guter gesprächspartner. ich fühle mich eher wie ein Clown in einem Gerichtssaal, wie ein Fisch in einem Käfig..wie auch immer...
Das treffen bei dem ich letztes jahr dabei war zeugt doch nur von meiner Unbeholfenheit. Ich kam dort einfach nicht klar, ich fand mich irgentwie isoliert. Wie sonst auch immer. Es ist also nicht so das ich mit Leuten die die gleichen Hobbys teilen wie ich besser klar komme.Im gegenteil, es scheint mir als wären mir immer alle eine nase vorraus. Gleichgültig ob es jetzt um die Zusammensetzung einer Atomrakete, die Zubereitung von Tofu oder um irgnetein Spiel geht. Es ist als würde ich allen immer nur hinterherrennen.
Liegt vieleicht auch an meinen schwachen IQ. Wie auch immer. Ich bin binrgentwie nicht imstande mich einer Gesellschaft anzupassen...
@Mysterylady:
Dieses Gefühl beschreibt irgendwie ziemlich gut was mir im Kopf herumgegeistert ist als ich drei schlimme Jahre in der Schule zugebracht habe.

Als in der 7ten Klasse einer meiner damals wenigen Freunde wörtlich gesagt hat "jetzt lasst mal den Norbert entscheiden was wir machen, der sagt sonst nie was", woran er mich letztes Jahr im Juni noch einmal daran erinnert hat, habe ich erst mit sieben jähriger Verspätung verstanden wie schlimm die Lage damals war...
Wenn die eigenen Freunde die man als "beste" Freunde bezeichnet, keinen Zugang mehr zu mir finden, wie verschlossen muss man da sein :eek:
Ich habe das alles zuerst auf mich bezogen und den Fehler bei mir gesucht, doch so kam ich zum Glück nicht weiter und hab das irgendwann hinter mir gelassen, sei es dem Schicksal oder whatever zu danken - was ich sagen will ist, suche keinen Fehler wo es möglicherweise keinen gibt!!

Einige Freunde halten mich immernoch für einen komischen Kauz, aber auch gerade weil ich so seltsam bin, mögen mich viele von ihnen, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Ich hab mich auch oft als Aussenseiter gefühlt - aber nur wenn man den für mich immernoch schweren Schritt wagt, selber auf andere zuzugehen, wird man doch öfters Erfolg als Enttäuschung ernten.

Tja, ich hoff ich hab öhm das rübergebracht was ich eigentlich gemeint hab ^^

[edit]und danke an Shi und die anderen die mir die Daumen halten :)

RPG-Süchtling
07.03.2003, 20:02
Original geschrieben von Champ
eine frage aber an dich, auf die ich keine antwort erwarte. hättest du das hier auch geschrieben, wenn du nicht vorher mit lilly hättest drüber reden können ?
wissen die meisten hier die unglaubliche leistung von invinc überhaupt zu schätzen, die sie mehr im hintergrund macht ?
Ich bin nicht in der Stimmung, schon wieder meine Lebensgeschichte auszupacken, das schafft mich nur.
Aber dazu möchte ich trotzdem was sagen: Lilly hat ein verdammt großes Herz. Manchmal hört sie sich mehr an, als gut für sie wäre.
Ich sage einfach mal: danke :) (vor Allem für deine Geduld mit mir)

Mithrandir Moon
08.03.2003, 02:29
Original geschrieben von invincible Lilly
MM, traust Du dich nicht hier?


Naja... doch schon, es ist nur... das was er gerade geschrieben hat und er hat es ja noch kurz gefasst. Ja, es beschreibt ziemlich gut in welcher Situation ich mich gerade befinde. Es ist ja so, dass ich an Alter und Weisheit noch nicht so zugelegt hab, wie ihr anderen :D und er hat gerade von der Zeit gesprochen, naja, die halt auch auf mich grad zutreffen könnte - das was er da geschrieben hat, das könnte ich eigentlich 1:1 kopieren :rolleyes: aber naja, lassen wir das...

P.S. Nenn mich doch einfach Mithrandir oder Mith/Mithi :).

invincible Lilly
08.03.2003, 04:16
P.S. Nenn mich doch einfach Mithrandir oder Mith/Mithi

wie oft sagst du mir das noch, bis ich endlich kapire, Mithrandir. ;) Weißte MM ist so kurz und einfach *g*, aber ich werde mich an Deinen Wunsch halten.

Noch ein *Re-Knuddel an Laguna* und auch Knuddel für OW und The Wargod, weil die drei sich eben meine derzeitige Geschichte angehört haben und mir doch ein wenig von der Last genommen haben. :) Es ist ja nicht so, dass ich immer nur für die anderen da bin, ich brauche sie auch manchmal und dann sind sie auch da. [Champ natürlich auch - wie immer ;)]

--> Und damit Ende mit meiner Person, jetzt halte ich mich hier raus und ihr seid wieder dran. :)

Alexiel
08.03.2003, 05:00
Gutes Thema, hier können sich wirklich viele damit identifizieren und vielleicht ist es ja für den einen oder anderen eine Hilfe dazu, sein Leben zu ändern.

Mir gings fast genauso wie den meisten hier:

Ohne es zu wollen, war ich immer eine Außenseiterin. Zwar nicht in der Grundschule, aber später in der Hauptschule hab ich sehr viel von mir verraten, mir eine Art Maske geschaffen, mit der ich zu den anderen gepasst habe und obwohl ich dachte, ich sei glücklich, war ich doch einsamer den je. Ich denke ich hab damals ein gestörtes Verhältnis zu meinem Körper und vor allem zum anderen Geschlecht aufgebaut. Von den Jungs meiner Klasse wurde ich getreten und aufs schlimmste beschimpft, oft bin ich heulend nach Hause 'geflüchtet'.
Die Feinfühligkeit meines Vaters und die Art wie er mich immer ausgefragte, hat mich dann soweit gebracht, dass ich keine ehrlichen Tränen mehr vor anderen weinen kann. Über Probleme zu sprechen fällt mir sehr schwer, Schmerz offen zu zeigen kann und will ich nicht, weil ich gelernt habe, dass gerade das eine Angriffsfläche ist.

zurück zum eigentlichen Thema, ich schweife ab:
Jedes Mal wenn ich auch eine andere Schule gewechselt habe, fand ich aufgrund meiner Hobbies und auch wegen meiner Unehrlichkeit mir selbst gegenüber keinen Anschluss. Die "Freunde" die ich damals hatte, möchte ich heute nicht mehr sehen, denn so wie ich jetzt bin kennen sie mich nicht.

Eines der besten Dinge in meinem Leben bisher waren, auf meine jetzige Schule zu wechseln und dort einen Computerkurs zu besuchen. Ich wär nie aus den schlimmsten meiner Depressionen rausgekommen, hätte ich nicht damals meine heutige beste Freundin Gala kennengelernt, vor der ich mich zum ersten Mal so gegeben hab, wie ich bin. Mein jetziger Freundeskreis sind 5 Menschen, die ich liebe und denen ich blind vertraue.
Und ohne diesen Computerkurs hätte ich diese Com. nicht kennengelernt, die mir die möglichkeit gibt, meine schlimmsten Seelenleiden auch mal anderen mitzuteilen und sie mit euch zu besprechen...DANKE! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif Dafür, das ihr da seit.

Liebe Grüsse!
Alec

Ach ja, ich hab übrigens noch nie so über meine Probleme gesprochen, auch nicht mit meinen Freundinnen, morgen wünsch ich mir sicher, ich hätt das nie geschrieben, aber irgendwie muss das heute raus...

@Lilly
Danke. Für alles.
Seinen es liebe Worte oder Zurechtweisungen! Du hast deinen Titel wirklich verdient!

Galadriel
08.03.2003, 06:23
Original geschrieben von Alexiel
Eines der besten Dinge in meinem Leben bisher waren, auf meine jetzige Schule zu wechseln und dort einen Computerkurs zu besuchen. Ich wär nie aus den schlimmsten meiner Depressionen rausgekommen, hätte ich nicht damals meine heutige beste Freundin Gala kennengelernt, vor der ich mich zum ersten Mal so gegeben hab, wie ich bin. Mein jetziger Freundeskreis sind 5 Menschen, die ich liebe und denen ich blind vertraue.
Und ohne diesen Computerkurs hätte ich diese Com. nicht kennengelernt, die mir die möglichkeit gibt, meine schlimmsten Seelenleiden auch mal anderen mitzuteilen und sie mit euch zu besprechen...DANKE! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif Dafür, das ihr da seit.

guter thread.
@alec
hab dich lieb!
^w^


Original geschrieben von Alexiel
Ach ja, ich hab übrigens noch nie so über meine Probleme gesprochen, auch nicht mit meinen Freundinnen, morgen wünsch ich mir sicher, ich hätt das nie geschrieben, aber irgendwie muss das heute raus...

;) :rolleyes: wir haben uns sicher schon mal darüber unterhalten, wenn auch nicht in einem intensiven gespräch
aber du weißt ja, an wen du dich wenden kannst :)

was mich persönlich angeht: auch wenn alec meine beste freundin ist -ich hoffe, sie ist mir nicht böse, wenn ich sage, dass ich mehr hemmungen habe in diesem forum meine lebens- und leidensgeschichte zu offenbaren, eben weil auch sie hier userin ist... :\ zwar vertraue ich ihr, aber es gibt dinge, die einfach so weh tun, dass sie nicht einmal eine freundin wissen sollte (sorry....).

ich finde es gut, dass in diesem forum jeder ernst genommen wird und man auch über seine probleme reden kann :) .

Wahnsinniger
08.03.2003, 06:30
Also mir ging es auch ziemlich ähnlich.

Ich war schon im Kindergarten nicht grade beliebt, da galt ich als Schwächling u. Heulsuse, das war ich rückblickend zwar aber dennoch war’s schlimm wie man mich behandelt hat.

In der Grundschule hatte das immer noch bestand u. war bald entgültig als Außenseiten abgestempelt, was sich durch diverse Beleidigungen u. Prügeleien mehr als negativ auf mein leben ausgewirkt hatte. Bald hatte sich bei mir nur noch Wut angestaut u. hab wenn mich irgendeiner blöd angemacht hat einfach wild umher geschlagen, auch wenn ich immer noch ei Schwächling war und des halb nie als Sieger hervorgegangen bin. Ich war richtig Blind vor Hass.

Das mit dem hass hat sich auch noch in die Hauptschule hinein gehalten, wodurch ich mich irgendwann total von allen abgrenzte indem ich so gut wie nie sprach u. nie jemanden an mich heran lies. Das hat aber genauso wenig genützt, war dennoch der Außenseiter von Dienst.

Als ich nach der 56. Klasse in eine andere schule wechselte (immer noch eine Hauptschule) wurde es auch nicht besser nur schlimmer. Ich redete zwar etwas öfter, aber es gab noch mehr Leute die mich nicht leiden konnte es wurde richtig schlimm, ich wurde spätestens (!) jede 2. Woche verprügelt u. täglich beschimpft.

Als ich dann im nächstem Jahr in eine M-Klasse versetzt wurde, wurde es sogar noch schlimmer ich kam zwar nach einiger zeit(hat immerhin ein halbes Jahr gedauert) mich richtig gut mit meiner eigenen Klasse verstanden, ABER ich galt jetzt als Streber bei allen Parallelklassen, wodurch es erst richtig schlimm wurde. Falls jemand Unseren Mobbing Thread wieder findet weis ehr wie schlimm es war.
Dafür habe ich mich aber langsam meiner klasse geöffnet u. inzwischen zwischen(9. Klasse) vertragen wir uns prächtig u. es gibt kaum eine Stunde in der ich mich nicht zu Wort melde (auch wenn dann ganz spaßige Sterhitgespräche entstehen).
Innerhalb dieser klasse (noch mal ein Jahr zurück) hat sich meine Klassenlehrerin Ziemlich um mich gekümmert. So das ich mit Lehrerin u. meinem Vater dann auch mal zu Psychologen gegangen sind. (es gibt doch noch gute Menschen)

Inzwischen bin ich ziemlich offen zu mir selbst UND anderen und habe in meiner klasse auch so eine art Busenfreund gefunden, der aber fast noch merkwürdiger ist als ich(Admin unsres Schul-Netzwerkes) u. ganze 2 Jahre älter ist als ich, allgemein sind meine engsten Freunde alle Minimum 2 Jahre älter als ich selbst, Wahrscheinlich da diese etwas mehr Reife zeigen. Inzwischen lauft es wie gesagt ziemlich gut, aber ich leide bis heute noch unter diversen Mobbing-Anschlägen, die nicht viel besser geworden sind.

Ich bleibe bis heute die meiste zeit zu hause weil dort die Leute sind denen ich vieles verdanke und mir eine menge bedeute, mein Vater und mein Bruder, die waren einfach IMMER für mich da in absolut jeder Lebenssituation, und ich teile mit ihnen mein Intersee an Rockmusik(hören heutzutage leider nicht mehr viele Leute) , die für mich inzwischen zum Lebenselixier geworden ist die mich tröstet wenn es mir schei** geht, mich bei Laune hält u. diese auch schafft u. die Abwandlung Mattle bei der ich meine Aggressionen mir katalysieren kann u. deshalb viel gelassener durchs leben geh.

Ich wäre jedenfalls nicht der selbe wenn ich meine Musik u. meine Familie nicht hätte.


@all: Respekt das ihr auch den mut gefunden habt hier rein zu posten

@lili: *mitknuddelnwill*

Alexiel
08.03.2003, 06:37
Original geschrieben von Galadriel
:\ zwar vertraue ich ihr, aber es gibt dinge, die einfach so weh tun, dass sie nicht einmal eine freundin wissen sollte (sorry....).


Aber wenn man nie mit jemanden darüber spricht, wie kann es dann besser werden?
Die Wunden wachsen zu, aber geheilt sind sie noch lange nicht, und werden es auch nicht. Dann ist es nur zu einfach sie wieder aufzureißen!!!
(und das schreib ich jetzt nicht, weil ich dich persönlich kenn)

Hippokrates
08.03.2003, 07:42
Wenn die Anderen es hören könnten, würde ich es natürlich nie zugeben, aber: ich denke, dass viele in meinem Jahrgang etwas erwachsener geworden sind.
Früher wurde ich viel häufiger gehänselt als heute. Es hat praktisch aufgehört.
Die größten Idioten kann ich heute entweder ignorieren oder komme sogar mit ihnen klar.
Auch wenn wir nicht allzu viele aber dafür bemerkenswert idiotische Idioten haben ;)
Geht euch das auch so?
Bessert es sich durch schlichtes älter werden?

@all: ja, ich bewundere es auch, wenn jemand die Kraft aufbringt über sich zu sprechen und ausnahmsweise ehrlich zu sein.
Denn, wann ist man das schon?
Oft belügt man sich ja sogar selber ;)

Vio
08.03.2003, 20:07
Original geschrieben von Hippokrates
Wenn die Anderen es hören könnten, würde ich es natürlich nie zugeben, aber: ich denke, dass viele in meinem Jahrgang etwas erwachsener geworden sind.
Früher wurde ich viel häufiger gehänselt als heute. Es hat praktisch aufgehört.
Die größten Idioten kann ich heute entweder ignorieren oder komme sogar mit ihnen klar.
Auch wenn wir nicht allzu viele aber dafür bemerkenswert idiotische Idioten haben ;)
Geht euch das auch so?
Bessert es sich durch schlichtes älter werden?

ich denke auch dass einige "Unruhestifter" mit pein an ihre dummheiten zurückdenken, allerdings denke ich dass es genug vollidioten gibt die auch heute noch darauf stolz sind, den/die xxxxxx gemobbt/geschlagen/whatever zu haben. Idioten gibt's leider zu viel auf dieser Welt ^^*
Ich versteh mich z.B. mit einem der mich auch mal gehänselt hat in der 2ten 7.Klasse - damals waren die anderen einfach 2-3 Jahre jünger und fanden manche dinge lustig, die absolut peinlich waren :rolleyes: - jetzt hat sich das geändert und man kann mit ihm super reden und eine gute Zeit mit ihm verbringen.

Time changes people, people change the time
weiß nicht ob's diesen Spruch schon gibt oder ob den jemand erfunden hat, aber mir fällt er gerade so ein ^^*

cromosom
08.03.2003, 20:59
Mir geht es bei diesem Thema in einem Punkt so ähnlich wie Alexiel. Denn genau wie sie kann ich im RL kaum irgendwelchen Leuten meine Gefühle zeigen bzw. anvertrauen, da ich auch ziemlich schlechte Erfahrungen in der Schule gemacht habe und mich deshalb dann von meiner Umwelt isoliert habe und angefangen habe stundenlang vor meine PS oder dem Computer zu sitzen.
Ich wurde von einigen Leuten denen ich Vertraut hatte so dermassen Verar***, dass es bei mir ziemlich lange dauert bis ich überhaupt jemandem Anfange zu Vertrauen. Selbst vor den leuten die mir nie irgent etwas getan haben und mit denen ich mich immer sehr gut verstanden habe zog ich mich zurück, weil ich Angst hatte das sie mir auch noch in den Rücken fallen.
Mittlerweile hat sich meine Lage aber wieder soweit gebessert, dass ich zumindest den leuten die mir nie etwas getan haben wieder ein wenig erzähle, aber wirklich nur sehr wenig, meistens tue ich so als wäre alles total super, damit keiner meine Probleme oder Gefühle als Angriffsfläche nutzen können...

Kima
08.03.2003, 21:28
Also ich muss echt ma respect an die leute zollen die hier ihre Lebensgeschichte so offen darlegen, da könnt ich nicht. Aber beim durchlesen kamen mir verschiedene Sachen auch bekannt vor, auch wenn ich mich nie ganz isoliert hab...

Chi3
08.03.2003, 21:35
So extrem wie den meisten hier geht es mir zwar nicht, aber...

Das letzte Jahr war das schlimmste was ich in meinem ganzen Leben erlebt habe. Ich kam in eine neue Schule, doch zurechtfinden konnte ich mich hier überhaupt nicht. Ich bin sehr impulsiv und kann mich in den meisten Situationen nicht zurückhalten, irgendwelche blöden Sprüche oder Witze zu bringen. Auch baue ich ziemlich viel Scheiße, nur aus Langeweile. Früher ist das ziemlich gut angekommen und die meisten fanden das unterhaltsam oder lustig. Doch in der neuen Schule war irgendwie alles anders, vermutlich weil doch alle schon etwas reifer waren. Alle waren nach meinem Empfinden sehr verklemmt, und ich konnte mit niemandem in meiner Klasse so recht etwas anfangen. Sicher, für viele war das eben ein sehr wichtiger Abschnitt in ihrem Leben, und sie nahmen das eben sehr ernst. Ich meine, es war eine neue Schule, der Leistungsanspruch war deutlich gestiegen, und man musste nun eben versuchen sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Mir gefiel das ganze nicht, diese ernste Einstellung, was dazu führte dass ich mich von allen distanzierte. Ich fragte mich was mit den Leuten in meiner Klasse sowie mit meinen alten Freunden los war. Kurz gesagt: Mich kotzte diese Ernsthaftigkeit an. Das Internet war ja sehr gut dazu geeignet mich abzulenken. Das war der erste Schritt. Dann kam ich auch wieder richtig auf den Geschmack von RPGs, die ich früher immer nur so nebenbei gespielt habe. Mangas haben mich aber nie interessiert, und mein Interesse an Animes hält sich auch sehr stark in Grenzen.

Jedenfalls entwickelte ich eine richtige Sucht, besonders das Internet betreffend. Meine schulischen Leistungen sanken, da ich wirklich keine Lust hatte mich weiterhin mit meinen Mitschülern abzugeben. Ich begann mich zu fragen ob es wirklich nur an den anderen liegt dass ich mich abkapsle. Oft dachte ich ich wäre wahnsinnig, da ich fast immer andere Gedanken hatte als die Mehrheit.

Die Erlösung kam als ich in eine andere Klasse kam. Ich versuchte einen Neubeginn, wurde wieder aktiver, aber ich war nun auch reifer. In der neuen Klasse war ich wieder beliebt, ich fand viele neue Freunde, und zu meiner Überaschung vertrug ich mich auch mit meinen alten Freunden wieder. Der Grund warum ich mich in meinem neuen Freundeskreis sehr wohl fühle ist aber dass sie so viele Fehler haben. Ich meine jeder Mensch hat ja seine Macken, aber die Macken anderer sind mir nie so richtig aufgefallen da ich immer von mir selber dachte ich wäre Dreck. Doch obwohl ich nicht übermäßig darauf achte fallen mir diese ganzen Fehler jetzt sehr stark auf. Und es beruhigt mich, denn es macht mir klar dass ich nicht schlechter bin wie andere.

Das mag überheblich klingen, und ja, manchmal bin ich wirklich etwas überheblich. Manche Menschen empfinde ich einfach nur als erbärmlich, aber das ist ok glaube ich. Denn im nächsten Moment erinnere ich mich immer daran dass eben kein Mensch perfekt ist und man über Fehler halt hinwegsehen muss.

Um nochwas zum Thema zu sagen, Rpgs und I-Net spielen jetzt keine so große Rolle mehr. Manchmal beschäftige ich mich immer noch gern damit, aber ich verbringe meine Zeit am liebsten mit Freunden. Ich bin eben nicht gern allein, und ich hasse ernsthafte Streitereien. Deswegen versuche ich auch so tolerant wie nur möglich zu sein und mir möglichst viele Freunde zu machen. Die Hobbys anderer kann ich jedenfalls ganz gut akzeptieren, auch wenn ich manchmal nichts mit ihnen anfangen kann (betrifft vor allem den Musik-Geschmack).

Galadriel
09.03.2003, 07:58
Original geschrieben von Alexiel
Aber wenn man nie mit jemanden darüber spricht, wie kann es dann besser werden?
Die Wunden wachsen zu, aber geheilt sind sie noch lange nicht, und werden es auch nicht. Dann ist es nur zu einfach sie wieder aufzureißen!!!
(und das schreib ich jetzt nicht, weil ich dich persönlich kenn)

glaub mir, wenn ich je über etwas reden möchte, dann komme ich damit zuerst zu dir.

was mir beim lesen so aufgefallen ist: die meisten hier hatten probleme mit menschen in ihrer umgebung -freunden, schulkollegen, etc., oder mit sich selbst. das sind alles dinge, die mir auch bekannt vorkommen (z.B. außenseiter), aber die keinen so bleibenden eindruck hinterlassen haben. ich habe jetzt meinen freundeskreis, den ich sehr mag, und ich fühle mich darin wohl. dinge, die mich wirklich getroffen haben, gab es jedoch immer nur innerhalb der familie. und ich hoffe auf verständnis zu stoßen, wenn ich sage, dass probleme in der eigenen familie anders behandelt werden müssen als andere (z.B. privater). aus diesem grund glaube ich, dass ich noch lange nicht soweit bin, um mit jemandem darüber zu reden, weil ich zu dem ganzen erst in ein paar jahren, wenn ich von zu hause ausgezogen bin, geistigen abstand von allem gewinnen kann.

Nanatsusaya
09.03.2003, 19:03
Na dann lass ich auch mal die Katze aus dem Sack.

Ich beginne am besten in meiner frühesten Jugend. Ich war ein ziemlicher Draufgänger (so draufgängerisch wie man mit 10 Jahren sein kann). Hab alles mitgemacht, war extrovertiert und hatte eine Zunge wie Schwert. Ich hab mich oft mit anderen Freunden verabredet, und gemeinsam gespielt oder Comicserien angeschaut. War eigentlich alles in bester Ordnung.....

....bis zur 6. Klasse Gymnasium. Ich weiß nicht was passiert ist aber plötzlich war ich gar nicht mehr so der extrovertierte Typ, wurde teilweise arg gehänselt und wusste nicht wegen was. Damals hab ich nicht mehr Freizeit vor dem Fernseher verbracht als andere auch. Trotzdem war ich den Hänseleien anderer ausgesetzt. Das ging ne ganze Weile so, allerdings muss ich auch zugeben dass ich nie alleine war. Es gab immer Leute die zu mir gehalten haben, ich habe mich nach wie vor oft mit anderen Leuten etwas ausgemacht. Allerdings kam irgendwann der Zeitpunkt (7./8. Klasse) in dem andere Leute aus meiner Klasse plötzlich Interesse an Zigaretten fanden, von Zeichentrick auf GZSZ umgestiegen sind und plötzlich in beliebte "Kneipen" gegangen sind und ich nach wie vor an Sailor Moon, Nadja und Saber Rider hing. Ich wurde oft gefragt einmal mit zu kommen, aber irgendwo war immer eine Hemmschwelle. Irgendwann hab ich mir ein Herz gefasst und bin mit in die "Kneipe" zum gemütlichen Beisammensein. Die Kneipe war aber gar keine richtige Kneipe sondern ein heruntergekommener, bis zum bersten mit Menschen überfüllter Schuppen mit Bar. Das war einer der schlimmsten Abende meines Lebens. Die Freunde mit denen ich angekommen bin waren plötzlich weg, sie hatten ja auch schon andere Freunde gefunden und es war mir peinlich an ihnen zu hängen wie eine Klette.

An diesem Abend habe ich gemerkt wie sehr ich "öffentliche Partys" hasse. Unglaublich viele Leute die ich alle nicht kenne lösen bei mir nach wie vor Panki und Wut aus. Vielleicht habe ich mich deshalb zurückgezogen, vielleicht auch nicht. Irgendwann bekam ich jedenfalls einen PC und ein N64, was mich immer mehr dazu brachte immer weniger aus dem Haus zu gehen. Mein einziger Ausgleich war Fußball, das ich spiele seit ich 6 Jahre alt bin. Trotzdem hab ich es irgendwie immer geschafft wenigstens einige wenige Freunde zu haben. Dann kam das Internet und im Fernsehen liefen Serien wie Pokemon oder Digimon, von denen ich mich einfach nicht lösen konnte. In der KLasse stoß ich auf Unverständnis wie ich nur so einen Scheiß angucken konnte. Ich wurde immer mehr zum Außenseiter und habe Spiele auf Emulatoren gespielt und bin sinnlos im Gamestar-Forum rumgewandelt. Nebenher lief natürlich GIGA. Irgendwann schien ich endlich zu begreifen dass ich auf Animes und Rollenspiele stand. Dann kam ich irgendwie in das RPG2K-Forum, wo ich mich sofort unbeliebt gemacht hab. :) Auf umwegen bin ich dann bei Squarenet gelandet und geblieben. In der Klasse war ich immer mehr ein Außenseiter. Keiner sagte es, aber sowas spürt man ja bekanntlich.

Dann, eines Tages, kam irgendwann die Wende. Die höheren KLassenstufen kamen, die KLassen wurden kleiner, man kam sixh auch mit den Paralellklässlern näher. Trotz der Tatsache dass mein damals bester Freund auf die andere Schule ging kam ich plötzlich besser mit allen klar. Daran änderte auch DSL nichts. Irgendwie hab ich es geschafft dass auch andere Leute wenigstens ein wenig in mein Hobby Anime eingetaucht sind (DBZ, Aika usw.). Mitlererweile verstehe ich mich mir 90% meiner KLassenkameraden sehr gut, alle akzeptieren dass ich nicht so der Partygänger bin und sind supernett zu mir. Und wenn es irgendwo eine private Party mit vielen Leuten die ich kenne gibt, bin ich dabei. :) Es hat sich also alles zum Guten gewendet. Niemand hänselt mich mehr, ich bin mit der momentanen Situation sehr zufrieden. Mein neuester Erfolg ist BTW dass mein so intoleranter Bruder die Hack Sign Folgen auf meiner Fetsplatte entdeckt hat und scharf danach ist.

Es ist ein herrliches Gefühl mit einem Manga in die Schule zu kommen und keiner sagt mehr: "Was isn des fürn perverser Scheiß" sondern eher "Darf ich mal sehen?". :) Tortzdem hab ich das nicht gesteuert. Das is einfach alles os gekommen. :)