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-[IoI]-Ins@ne
06.02.2004, 22:05
Everything inside of me,
changed when it comes out
everything which seemed to be free,
got lost but I'm proud.
Was wie der verzwickte Versuch eines Gedicht-Ansatzes aussieht, soll eigentlich auf eine alltägliche, nichts desto trotz, seltsame Handlung der Menschen anspielen.
Es gibt einen Unterschied, zwischen dem, was wir uns denken und vornehmen, und zwischen dem, was wir sagen und tun.
Wieso?
Beschönigen wir uns innerlich? Müssen wir uns vor uns selbst rechtfertigen und verschleiern deswegen unsere Handlungen, um vor uns selbst ein sich "selbstgerechtes" Bild der eigenen Persönlichkeit zu erschaffen?
Mir sieht das ganze so ziemlich nach Welttheater aus jeder Mensch ist je nach Situation in einer anderen Rolle. Besonders in der Japanischen Kultur kann man es gut erkennen. Je nachdem wem er gegenübersteht desto andere "Versionen" für Ich verwendet er. Man kann dort z.B. sehr gut erkennen, dass er jedes Mal in eine andere Rolle springt und sein Handeln dieser Rolle anpassen muss.
Sein wirkliches Ich findet also kaum ausprägung. Warum man sich aber so verstümmelt? Warscheinlich um dem Druck der Gesellschaft in dieser bestimmten Rolle gerecht zu werden. Es ist schätzungsweise eine bestimmte, unbewusste, Art von Tolleranz den anderen gegenüber. Denn wenn man darauf verzichtet gewisse persönliche Eigenschaften auszuleben, so räumt man den anderen Personen mehr Freiheiten ein, welche das Zusammenleben erleichtern können. Jedenfalls IMHO :rolleyes:
Erstmal Dito an Latency.
Der Unterschied besteht darin, dass das, was wir uns vornehmen unsere Gedanken sind, die ohne irgendeinen Einfluss der Mitmenschen entstehen und unsere tiefsten Wünsche sind, aber durch unser soziales Verhalten und durch den Willen, es anderen Menschen recht zu machen ändern wir unsere Wünsche ab, damit sie zwar nicht für uns das Beste sind, aber damit wir in der Öffentlichkeit besser ankommen.
Wir können nie unseren Wunsch genauso in Erfüllung bringen, wie wir grade wollen, weil wir uns dann nur um uns kümmern würden und "Egoisten" wären, dadurch, dass wir aber in der Gesellschaft angesehen sein wollen, vermischen wir unsere Wünsche mit den Erwartungen der Mitmenschen.
Ich würde es als eine Entwicklung des Menschen als "Herdentier" sehen, weil die Menschen früher die Sozialität und ihre Wichtigkeit erlernten und wir, wenn wir nur unsere Wünsche erfüllen würden, keinen Bezug zur Welt hätten.
Allessamt imho.
Waya Yoshitaka
07.02.2004, 03:02
Original geschrieben von Chopper
Ich würde es als eine Entwicklung des Menschen als "Herdentier" sehen, weil die Menschen früher die Sozialität und ihre Wichtigkeit erlernten und wir, wenn wir nur unsere Wünsche erfüllen würden, keinen Bezug zur Welt hätten.
Der Satz ist etwas seltsam aufgebaut, aber es stimmt, der Mensch ist ein Herdentier. Er stammt bekanntlich vom Affen ab und auch sie sind zumeist Herdentiere. Das Soziale Gefüge bei den Affen ist mit unseren Vergleichbar: Man ordent sich unter, oder steht über anderen. Um die soziale Bindungen aufrecht zu erhalten geht man auf den anderen zu, sodass vermieden werden soll, dass es Konflikte gibt.
In einer Gruppe zu leben heißt immer, sich mit den anderen arrangieren zu können. Man kann nicht immer man selbst sein. Sich hier zu verstellen ist eine Möglichkeit das soziale Netz der Gruppe in einer gewissen Weise aufrecht zu erhalten.
Bei den Affen wäre es fatal, wenn einer nach seinen Wesen und Gedanken allein handeln würde: Ausschluss, der mit dem Hungertod oder als Futter anderer enden könnte. genau so ist es auch bei dem Menschen. Solange er sich durch sein Verhalten und sei es nur geheuchelt, in eine Gruppe integrieren kann, solange ist er auch ein Teil davon. Verhält er sich nach seinen "wahren Wesen", so kann es zum Ausschluss,zur Ausgrenzung kommen.
Also spielt man lieber eine Rolle und versucht, nach außen hin ,den anderen immer alles recht zu machen.
Ich versuche es mal.
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
Es gibt einen Unterschied, zwischen dem, was wir uns denken und vornehmen, und zwischen dem, was wir sagen und tun.
Den Unterschied gibt es sicher.
Und vielleicht zensieren wir uns dadurch teilweise selbst.
Natürlich bin ich offen und direkt, öfter als es mir und einigen anderen Leuten lieb ist. Ich bin vielleicht auch zu impulsiv und sage zu schnell, was ich denke - nun ja, ich finde aber auch je radikaler der Gedankengang ist und je länger die Zeitspannen zwischen Gedanken und Ausprache (bzw. Vornehmen und Handlung), desto eher verändert alles sich wohl bei den meisten Menschen von der inneren Idee bis zur äußeren Aussprache.
Beschönigen wir uns innerlich? Müssen wir uns vor uns selbst rechtfertigen und verschleiern deswegen unsere Handlungen, um vor uns selbst ein sich "selbstgerechtes" Bild der eigenen Persönlichkeit zu erschaffen?
Ich beschönige mich nicht innerlich selbst.
Ich habe Grundeinstellungen im Leben und die versuche ich auch so nach außen zu leben, wie ich sie innerlich fühle und für richtig erachte. Natürlich gibt es persönliche, eigene Ängste und andere Faktoren, die mich abhalten würden radikal und selbstzerstörerisch meine inneren Ideologien kompromisslos durchzusetzen, auch Regeln und stärkere Mitmenschen verhindern dies zeitweise, aber sooft es mir eben möglich ist, sage ich das, was ich denke, und handle so, wie ich es mir vorgenommen habe - ich bin kein konfliktscheuer Mensch und laufe auch gerne für eine Überzeugung (eine Idee, ein Gefühl) bis ins Verderben, ganz rein und unverfälscht von innen nach außen gekehrt, Handlungen und Worte.
Ich würde nicht sagen, dass ich mich in den anderen Momenten selbst beschönige (das klingt so positiv von dir, als hättest du das Wort "Selbstlüge" verhindern wollen ...) und ich brauche mich vor mir selbst daher auch nicht zu rechtfertigen, wenn ich einmal nicht so handle, wie ich es mir vorgenommen habe - es gibt dann Gründe dafür, die offensichtlich sind.
So, mehr weiß ich nich zu sagen.
Ich hoff es is einigermaßen verständlich :).
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