Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Leben ist eine Parodie
Hallo allerseits! :)
Echt cooles Forum hier, aber irgendwie etwas depressiv? :rolleyes:
Leider scheint es mir, daß viele den wahren Grundgedanken der Philosophie mißverstehen und über Sachen diskutieren die egal wie man sie beantwortet belanglos für das eigene Leben sind - Wie zum Beispiel Diskussionen vom Sinn des Lebens, über Gott etc.
Philosophie sollte das Ziel haben, das Leben der Menschen geistig zu erleichtern. Es sollte die Menschen dazu anregen Dinge in ihrer Umwelt zu hinterfragen die das Leben nur unötig erschweren und nichts Positives bewirken. Am Ende sollten die Menschen über diese Dinge aber auch noch schmunzeln können und vielleicht, wenn es ganz gute Philosphie ist, dann versuchen die Menschen ihr Leben und ihre Umwelt zum Besseren zu verändern.
Eine Frage ob es Gott gibt, oder welchen Sinn das Leben ist belanglos im Gegensatz zu der Frage warum wir heutzutage eine durchschnittliche 30-40 Stundenwoche haben - Und das bei dieser unglaublichen Produktivitätssteigerung im Gegensatz zum Mittelalter. Oder warum wir Wasser der Marke Trinkqualität zum Toilettenspülen verwenden wo in dieser Welt Millionen Leute über kein sauberes Trinkwasser verfügen.
Für Lebewesen gibts nur 2 Grundgesetze:
1. Man lebt nur 1 x - Zumindest bis man stirbt. Was danach ist wissen wir nicht.
2. Unglücklichteit bringts nicht für Lebewesen.
Glücklichkeit ist oberste Priorität bzw. wenns einen Sinn im Leben gäbe dann wärs dieser. Glücklichkeit sollte aber nicht auf Kosten anderer gehen - Das ist aber ein komplexeres Thema.
Ähm yo - Was meint ihr dazu? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_057.gif :D
La Cipolla
02.02.2004, 20:15
Verdammt, du hast recht.
Aber manchmal brauchen Menschen Depressivität (nennt man das so?!?), das muss wohl irgendwo in ihren Köpfen verankert sein...
Aber man sollte aus Glücklosigkeit nicht gleich eine Religion machen!!
Hm, es gibt vielleicht aber auch Zeiten, in denen man diese Depressivität oder den Schwermut oder was auch immer braucht. Denn wenn der Mensch ständig nur glücklich ist und nichts anderes erkennt, dann verliert er die Fähigkeit, dieses Glück, waser hat, zu schätzen und den Wert zu erkennen. Aber ob man jetzt über den Sinn des Lebens oder über die Umweltverschmutzung nachdenkt, sehe ich als nicht so unterschiedlich an, da beides nichts bringt, beides kann man nicht ändern. Das eine ist zwar noch schwerer zu ändern als das andere, aber im Grunde ist es das gleiche.
Lysandros
04.02.2004, 01:23
Ich glaube eher der Grundgedanke der Philosophie ist es alles zu hinterfragen, ob das positiv oder negativ sein soll, ist wiederum Thema der Philosophie. Außerdem kannst du kaum abschätzen, was für einen Menschen belanglos und was nicht ist.
Aber wir können ja über den Sinn der Philosophie philosophieren. ;)
Und ich glaube sehr wohl, dass Unglücklichkeit für Lebewesen sehr wichtig ist. Einerseits als etwas abschrenkendes, was es zu vermeiden gibt, andererseits kann es auch als Reinigung der Seele dienen; wie man dieses andererseits interpretiert, darf man sich selbst aussuchen.
Ob man nur einmal lebt, hast du bereits selbst infrage gestellt; deswegen ist deine Aussage ebenso hinfällig. Wir wissen nicht, was danach ist, also wissen wir auch nicht, ob wir nur einmal leben. Zuerst sollte man aber überhaupt wissen, was dieses unsere menschliche Leben überhaupt ist, um darüber urteilen zu können, ob man es nur einmal erleben kann. Aber einen Grundsatz kann man glaube ich aufstellen, dass man das Leben in dieser Form (ich meine damit, dieses Leben, was man gerade führt) nur einmal erlebt, was in der Geschichte der Menschheit bis jetzt noch nicht widerlegt wurde, jedenfalls wurde es noch nie beobachtet. Deswegen meine ich, sollte man dieses Leben so nutzen, dass man am Ende des Lebens sagen kann, dass es einem gefällt hat und man nur wenig bereut.
Wenn du eine eigene philosophische Grundrichtung skizzieren willst, reichen deine zwei Grundgesetze nicht aus, obwohl darüber könnte man auch wieder philosophieren.
Natürlich dient Unglücklichkeit dazu, Glücklichkeit empfindsam zu machen - Bin ja auch ein Fan von Yin & Yang - Aber wie gesagt, sollte man die Unglüglichkeit auf ein minmium des Bedarfs reduzieren.
Ohne vom Yin & Yang Prinzip ausgesehen wäre Unlgücklichkeit was schlechtes. Ein Depression ist zum Beispiel ist auch negativ und nicht positiv.
zum Grundgedanken der Philsophie: Für die sinnlosen Fachbeantwortungen haben wir ja die Theologie. :D
Was hätte es wirklich für positive Auswirkungen, wenn man die Frage ob es Gott gibt mit Ja beantworten könnte?
Lysandros
04.02.2004, 03:50
Original geschrieben von Prayor
zum Grundgedanken der Philsophie: Für die sinnlosen Fachbeantwortungen haben wir ja die Theologie. :D
Was hätte es wirklich für positive Auswirkungen, wenn man die Frage ob es Gott gibt mit Ja beantworten könnte?
Du hast wohl noch nicht verstanden, dass das Konstrukt Gott so etwas wie Sicherheit bietet und nicht nur Sicherheit sondern auch noch andere Funktionen hat. Es ist im Prinzip völlig egal, ob sie mit ja beantwortet werden könnte, wenn man daran glaubt.
Die Theologie würde ich nicht geringschätzen; sie hat zu viel Macht, als sie zu unterschätzen und gerade weil sie Antworten zu "sinnlosen" Fragen liefert, zieht sie so viele Menschen an.
Du hast wohl noch nicht verstanden, dass das Konstrukt Gott so etwas wie Sicherheit bietet und nicht nur Sicherheit sondern auch noch andere Funktionen hat.
Welche? :confused:
Original geschrieben von Prayor
zum Grundgedanken der Philsophie: Für die sinnlosen Fachbeantwortungen haben wir ja die Theologie. :D
Die Frage nach Gott ist wohl eindeutig eine philosophische Frage. So gibt es nicht vergebens unzählige Gottesbeweise, die ihren Ursprung allesamt in der Philosophie haben. Die Frage nach Naturgesetzen ist ja auch Sache der Philosophie und nicht der Physik und genauso verhält es sich mit der Frage nach Gott. Die Theologie geht von der Existenz eines Gottes aus.
Wieso eine sinnlose Frage der Theologie zuordnen? Wieso eine sinnlose Frage überhaupt beantworten? Wenn du die Theologie für sinnlos hältst (wovon ich ausgehe), so würdest du dich besser gegen sie aussprechen, anstatt ihr Fragen zuzuschreiben, die sie nicht zu beantworten hat.
Nun aber zur Sinnlosigkeit oder Sinnhaftigkeit der Theologie: in einer völlig neuen Zivilisation mag es sein, dass die theologischen Fragen keine Rolle spielen. Doch leben wir in einer Kultur mit einer langen und auch stark religiös gefärbten Tradition. Christliche Rituale sind etwas vollkommen normales, so könnte man zum Beispiel untersuchen, wie viele User im Forum getauft sind. Ich bin überzeugt, dass es ein grosser Teil ist. Wenn in unserer Kultur aber ein grosses Bedürfnis besteht seine Kinder zu taufen (und dieses Bedürfnis entsteht nicht nur aus gesellschaftlichem Druck), so ist eine Wissenschaft, die über den Sinn und über das Wie des Taufens reflektiert doch völllig legitim. Gleiches gilt für alle kirchlichen Segenshandlungen, wie Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung.
Die Theologie ist eine zurecht umstrittene Wissenschaft, die sich nur mit Mühe verteidigen kann. Doch die von ihr behandelten Fragen sinnlos zu nennen, würde ich mir nochmal überlegen, vor allem bei einer solchen Auffassung der Begriffe Philosophie und Theologie.
Wenn man die Frage nach der Existenz Gottes mit Ja beantworten könnte:
Ich sehe keine Möglichkeit, wie ich dem Leben einen Sinn geben könnte, wenn nicht durch die Existenz eines höheren Wesens. In seinem Leben einen Sinn zu sehen ist doch von grosser Bedeutung für das eigene Glück.
edit: hab noch was ergänzt.
Pyrus: Ich habs ja nicht so ernst gemeint. ;)
zu Gott, Realtität, Sinn des Lebens: Solche Sachen zu hinterfragen bringt nichts außer der Diskussion. Ich trete nur dafür ein, daß sich die Philosphie und die Theologie viel mehr mit praktischen Anwendungsmöglichkeiten beschäftigen sollte.
Ein praktischer Satz wäre zum Beispiel:
"Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."
Unpraktisch wäre dagegen:
"Es gibt Gott"
Sorgt Gott dafür, daß wir miteinander und mit unserer Umwelt besser zusammenleben? Ist er unseres Glückes Schmied?
edit:
Wenn man die Frage nach der Existenz Gottes mit Ja beantworten könnte:
Ich sehe keine Möglichkeit, wie ich dem Leben einen Sinn geben könnte, wenn nicht durch die Existenz eines höheren Wesens. In seinem Leben einen Sinn zu sehen ist doch von grosser Bedeutung für das eigene Glück.
Ob das Leben einen Sinn macht sei dahin gestellt, aber der Sinn des Lebens ist glücklich bis zum Tode zu leben. Wenn man aber bis zum Tode nicht glücklich ist mit dem Leben, dann beendet man es schon vorher. Der Sinn des Lebens ist das Leben und der Sinn des Todes der Tod aber ob die 2 Sachen nen Sinn machen ist eine unbeantwortbare Frage.
edit: Oder so ausgedrückt: :D
Some things in life are bad
They can really make you mad
Other things just make you swear and curse
When you're chewing on life's gristle
Don't grumble, give a whistle
And this'll help things turn out for the best...
And...Always look on the bright side of life...
Always looks on the light side of life...
If life seems jolly rotten
There's something you've forgotten
And that's to laugh and smile and dance and sing
When you're feeling in the dumps
Don't be silly chumps
Just purse your lips and whistle, that's the thing
And...Always look on the bright side of life...
Come on, Always look on the bright side of life...
For life is quite absurd
And death's the final word
You must always face the curtain with a bow
Forget about your sin, give the audience a grin
Enjoy it, it's your last chance anyhow
So always look on the bright side of death
Just before you draw your terminal breath
Life's a piece of shit
When you look at it
Life's a laugh and death's a joke, it's true
You'll see it's all a show
Keep 'em laughing as you go
Just remember that the last laugh is on you
And..Always look on the bright side of life...
Always look on the right side of life...
Come on guys, cheer up
Always look on the bright side of life...
Always look on the bright side of life...
Worse things happen at sea, you know
Always look on the bright side of life...
I mean, what have you got to lose?
You know, you come from nothing
You're going back to nothing
What have you lost? Nothing!
Always look on the right side of life...
Original geschrieben von Prayor
zu Gott, Realtität, Sinn des Lebens: Solche Sachen zu hinterfragen bringt nichts außer der Diskussion. Ich trete nur dafür ein, daß sich die Philosphie und die Theologie viel mehr mit praktischen Anwendungsmöglichkeiten beschäftigen sollte.
Die sogenannte praktische Theologie tut genau das, was du verlangst: sie sucht Wege, um theoretische Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen und nimmt Probleme und Fragestellungen aus der Praxis auf und lässt sie in die theoretische Diskussion einfliessen. Dieses Wechselspiel von Theorie und Praxis wird in der Theologie AFAIK immer stärker.
Ein praktischer Satz wäre zum Beispiel:
"Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."
Du würdest also verlangen, dass mehr ethische Diskussionen geführt werden? Hat nicht fast jeder Philosophe eine Schrift zur Ethik geschrieben? Und muss nicht die Frage ob es Gott gibt geklärt werden, wenn man seine Ethik auf festen Boden stellen will? Philosophie bedeutet nicht schöne Gemeinsprüche rauszulassen, ohne diese kritisch zu prüfen.
Ob das Leben einen Sinn macht sei dahin gestellt, aber der Sinn des Lebens ist glücklich bis zum Tode zu leben.
Nein. Mag sein, dass dieser Satz mit deinem Weltbild durchaus Sinn macht, mit meinem ist er jedoch nichts als Humbug. Das liegt nun kaum daran, dass du viel praxisbezogener bist als ich, sondern daran, dass mein Weltbild sich zu sehr von deinem unterscheidet. Wenn wir also auf eine für beide akzeptable Lösung in dieser Frage kommen wollen, so müssen wir erst einmal über unsere Weltbilder diskutieren und dort auf einen gemeinsamen nenner kommen. Es ist unumgänglich, dass wir die Frage, ob es einen Gott gibt klären, um die Frage, was der Sinn des Lebens sei, zu klären. Und so verhält es sich mit jeder "praktischen Frage": ohne eine theoretische Grundlage, kommt man nicht über Aussagen weg, die nur für einen kleinen Teil gelten können. Und das kann kaum das Ziel einer Ethik sein.
Zu den Lyrics: Wenn du Selbstverblendung suchst, bist du bei Philosophie und Theologie am falschen Ort. Beide streben in eine vollkommen andere Richtung.
Die Kritik, der kaum vorhandenen Praxisbezogenheit an Philosophie oder Theologie, ist im Grunde nicht falsch, doch die Art, wie du eine Veränderung verlangst, ist genauso undurchdacht und von Unwissenheit durchtränkt, wie du willst, dass es die Philosophie wird.
Die von dir als "praktisch" betitelten Sätze, sind genauso theoretisch wie die nach Gott. Praktisch wäre die Frage, wie man eine Regel zum zwischenmenschlichen Umgang umsetzt und nicht die Frage nach der Regel selbst.
Es wäre durchaus interessant darüber zu diskutieren, wie man zB das Prinzip der Nächstenliebe umsetzen kann und zu einem allgemeinen Prinzip machen kann. Falls du all dem von dir Geschriebenen zum Trotz doch sowas unter Praxisbezogenheit verstanden hast, so solltest du dir mal folgendes überlegen:
Hat denn die Philosophie die Möglichkeit ihre Erkenntnisse umzusetzen? Es gibt keine philosophische Instanz, die dazu die Möglichkeit hätte. Die Philosophie kann nur die Theorie liefern, für die Praxis ist jeder Mensch, jede Leitung und jede Regierung selbst verantwortlich. Hier ist auch der Vorteil der Theologie, welche im Austausch mit der Kirche viel praxisbezogener sein kann, weshalb es für mich umso unverständlicher ist, weshalb du über die Theologie so abschätzig redest (es sei denn, Unwissenheit und Unüberlegtheit war der Grund).
Eine Philosophin und ein Pfarrer streiten sich darum, welcher der beiden von ihnen vertretenen Disziplinen der höhere Rang zukomme. Spöttisch meint der Pfarrer: "Philosophie ist, als ob jemand in einem dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die es gar nicht gibt."
Darauf antwortet die Philosophin: "Theologie ist, als ob jemand in einem dunklen Raum ebenfalls mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist und plötzlich ruft: "Ich hab sie!"
:D
@Pyrus: Der Satz von Konfuzius hat nichts mit Ethik zu tun. Nehmen wir mal als Beispiel Leute die Mobben (Gewalt in der Schule wäre da auch ein Thema) - Würden die Leute die selber Mobben oder Gewalt anwenden es gut finden wenn man dasselbe mit ihnen macht? :rolleyes:
"Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."
Was für ein Weltbild hast du eigentlich? Sollte der Sinn (Sinn heißt bei mir zB. Funktion) des Leben nicht sein, das Beste (glücklichste) aus seinem Leben zu machen bis man dahinscheidet? Was bringt es wenn man sich Kummer macht (sei es im seelischen oder körperlichen)?
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