Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : eSports als offizielle Sportart?
Spawnferkel
06.01.2004, 01:22
Hi
Hier (http://www1.chinadaily.com.cn/en/doc/2004-01/02/content_295214.htm) der Link zu einem interessanten Artikel.
Nach Russland hat nun auch China beschlossen, den eSport zur offiziellen Sportart zu erklären.
Was haltet ihr davon? Asiatischer (und auch Russischer) Klamauk? Oder könnt ihr dem etwas abgewinnen?
Wichtiger allerdins als diese bloße Entscheidung ist sicherlich, dass China die Olympischen Spiele 2008 austragen wird. Dabei ist es jedem Land erlaubt Sportarten, die noch nicht bei den Olympischen spielen dabei sind, mit einem eigenen Turnier zu versehen. Dies ist in der Vergangenheit z.B. bei Sportarten, wie Taekwondoe, Football und Curling passiert, die mittlerweile fester Bestandteil der Olympischen Spiele geworden sind.
Was würde sich für euch ändern, wenn europäische Länder bzw. Deutschland nachzieht? Würdet ihr bei einem neuen Game mit Multiplayer versuchen, über die Szene hinaus bekannt zu werden?
Tja, dann diskutiert mal...
Was man von der Entscheidung e-sports zur offiziellen Sportart zu erklären hält, hängt sicherlich vom jeweiligen Verständnis von Sport ab...
Jemand der Sport daurch deffiniert das man sich körperlich verausgabt wird mit so einer Entscheidung sicherlich nichts anfangen können. Ich persönlich hingegen sehe Sport jedoch als eine Tätigkeit, bei der man spielerisch versucht seine Fähigkeiten zu verbessern und mit anderen zu messen und und unter diese Deffinition fällt e-sports deffinitv :)
Das China e-sports allerding zur olympischen Disziplin macht glaube ich jedoch nicht. Da werfen sich einige Probleme auf.
Welches Genre oder Game sollte man z.B. spielen lassen? Eher RTS oder FPS (ok wenn wir von Asien sprechen sicherlich RTS ^^), Eher Broodwar oder TFT?
Ausserdem ist der Zugang grosser Teile der Bevökerung in anderen Ländern zum Thema Video- und Computerspiel einfach nicht gegeben:rolleyes: ...
Ich kann mich noch eine Diskussion am letzten Wochenende mit der Freundin eines Freundes erinnern, in der das Thema Computerspiele als Sport waren. Es ist verdammt schwierig jemandem, der höchstens mal einen äusserst oberflächlichen Blick auf ein Spiel geworfen hat, klar zu machen, dass es einem eher um das Messen von Fähigkeiten geht, als um das möglichst blutige abschlachten von Gegnern.
Wobei ich beim zweiten Punkt wäre. Der Inhalt fast aller bekannten multiplayergames ist auf eine bewaffnete Ausseinandersetzung fokussiert, was die Medienakzeptanz nicht nicht unbedingt verbessert. Denn wie ernsthaft selbst eigentlich seriöse Medien wie die F.A.Z das Thema Copmputerspiele recherchieren hat man z.B. nach dem Amoklauf von Erfurt gesehen:(
Eine offizielle anerkennung in Deutschland würde mich zwar freuen aber eigentlich nicht unbedingt viel ändern. Ich hab zwar den Ehrgeiz möglichst gut zu spielen, aber der Aufwandt um wirklich auf oberstem Niveau zu spielen ist wirklich ausgesprochen hoch. Und da zocken zwar ein durchaus wichtiger aber nicht der zentrale Fokus meines Lebens ist bin ich nicht wirklich bereit so massiv Zeit zu investieren und Anderes in den Hintergrund zu stellen.
Was mich persönlich an der Sache fasziniert ist, dass eine "Offizielle Sportart" auch für die Olympiade Vorgeschlagen werden kann, und ratet mal wer demnächst (2010 imho) die Olympiade austrägt? Richtig! China! Ist es dann soweit dass in einem Stadion 200 Rechner stehen und so die Olympischen Spiele ausgefochten werden?
Immerhin ist die Spieleszene sehr Multikulti und im Gegensatz zu anderen Sportarten absolut nicht rassenfeindlich. Liegt darin der neue Segen für den Weltfrieden?
Kleiner Denkanstoß (;
Die Olympiade ist doch 2008 oder nicht?
Aber eSports zu einer olympischen Sportart zu erklären finde ich ehrlich gesagt, völlig unsinngig.
> Wo ist denn da der olympische Gedanke geblieben? Dabeisein ist alles, aber wie oft hat das Ausscheiden aus einem echt spannenden und wichtigen Game bzw. Turnier Ärger, Frustrationen und Ähnliches als Folge? Kennt doch jeder: Man ist kurz davor, den Highscore zu schlagen, übersieht einen kleinen Faktor und wumms ist man raus. Da ist das Motto "Ich hab mein Bestes gegeben" ja auch gar nicht möglich, weil es von der Zufälligkeit des Spiels abhängt, wie gut man sein kann.
> Sport ist doch gleichbedeutend mit Bewegung bzw. Anstrengung und das Einzige, daß bei eSports angestrengt wird sind die Augen und Hände (und Arme...). Und das ist nicht gesund, sondern schädlich. Soviel mal dazu.
> Außerdem ist es wirklich unfair denjenigen gegenüber, die nicht mit Möglichkeiten zum Spielen ausgestattet sind. Im normalen Sport kann jeder glänzen, egal in welcher finanziellen, sozialen oder was auch immer Lage er sich befindet.
Giggli
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