Lisa Jewell
04.01.2004, 17:22
Eine Werbung mit diesem verlockendem Text hängt seit geraumer Zeit in regelmäßigen Abständen auf meiner tagtäglichen Fahrradtour. Während ich mich schnaufend den Berg hoch kämpfe und froh wäre, die verbliebenen Kilometer bis zu meinem Arbeitsplatz zu bewältigen, ohne dabei einem Herzinfarkt zu erliegen, verspricht mir dieses Plakat die große weite Welt. Ich muss lediglich an einem Preisausschreiben teilnehmen und gewinnen. Bei meinem Glück in der Liebe sollte dass das geringste Problem sein.
90 Tage - 2 Freunde. Das wirft sofort mehrere Fragen auf: Wer um alles in der Welt hat denn die Möglichkeit 90 Tage lang blau zu machen? Können da nur Arbeitslose, unterbeschäftigte Studenten, reiche Selbstständige und Singles teilnehmen? Kann ich mir den Zeitpunkt wenigstens selbst wählen, oder ist auch der bereits vorgegeben? Vielleicht könnte man die Reise ja auch Ratenweise unternehmen: Die nächsten 13 Jahre jeweils eine Woche im Sommer an einen anderen Ort auf diesem Globus.
Hat sich dann aber doch ein glücklicher Gewinner gefunden, der 90 Tage am Stück fern der Heimat verweilen kann, ohne Konsequenzen zu befürchten, bzw. diesen gelassen entgegen sieht, stellt sich dieser Person schon das nächste Problem. Welche zwei Freunde nimmt man mit? Müssen es Freunde sein? Hat man überhaupt zwei Freunde, die sich für diesen Zeitraum ebenfalls frei machen können? Und wenn ja, mögen sich diese Freunde gegenseitig? Wäre man selbst bereit mit diesen Menschen 90 Tage lang eng auf eng zusammen zu leben? Wähle ich die beiden mir liebsten Menschen aus, oder die, bei denen ich hoffe, dass wir drei uns untereinander am besten verstehen? Aber haben die auch Zeit?
In meinem Kopf dreht es sich wie die Speichen an meinem Rad.
Noch komplizierter wird es, wenn der Gewinner kein Single ist. In dem Fall steht "der erste Freund" schon mal fest. Aber nicht nur das, wahrscheinlich will der Partner auch noch darüber mitentscheiden, wen man sich noch ins Boot holt. Meine beste Freundin? Seinen Kumpel vom Sport? Den gemeinsamen Schulfreund, den man seit Jahre nicht mehr gesehen hat? Schwierig Schwierig.
Vielleicht lässt ja der Veranstalter mit sich reden und man bekommt 135 Tage aber dafür nur mit einem Freund.
Zu dritt zu vereisen ist aber auch wirklich eine selten dämliche Konstellation. Schon als Kind habe ich gelernt, dass bei solchen Dreierkonstellation immer einer zurück stehen muss und keiner dabei auf Dauer glücklich wird, weil es doch immer wieder Streit gibt. Etwas was sich in meinem Leben bis auf eine einzige Ausnahme stets bewahrheitet hat.
Zusammen mit meinem Lebensabschnittsgefährten überlegte ich am Abend diesen Tages, wen wir denn noch als Drittes fragen könnten, wenn einer von uns beiden diesen Preis gewänne. Zum Schluss erarbeiteten wir vier alternative Lösungen:
Nummer 1: Brad Pitt – Fragen kostet ja nichts.
Nummer 2: Gina - Die „süsse Kleine“ aus seinem Büro (seine Darstellung) – Die „hohle Nuss mit dem Pferdegelächter" (meine Darstellung).
Nummer 3: Wir setzen ein Inserat in die Zeitung und verkaufen den dritten Platz der Reise meistbietend.
Nummer 4: Wir beenden unsere Beziehung und der offizielle Gewinner darf sich ganz allein nach zwei Mitreisenden umsehen.
Wen ich ehrlich bin, ich verzichte auf diesen Preis, der ist mir zu anstrengend. Stattdessen hätte ich doch lieber mehr Glück in der Liebe oder wenigstens ein Wochenende allein an der Ostsee, wo mir alle meine sogenannten Freunde gestohlen bleiben könnten...
90 Tage - 2 Freunde. Das wirft sofort mehrere Fragen auf: Wer um alles in der Welt hat denn die Möglichkeit 90 Tage lang blau zu machen? Können da nur Arbeitslose, unterbeschäftigte Studenten, reiche Selbstständige und Singles teilnehmen? Kann ich mir den Zeitpunkt wenigstens selbst wählen, oder ist auch der bereits vorgegeben? Vielleicht könnte man die Reise ja auch Ratenweise unternehmen: Die nächsten 13 Jahre jeweils eine Woche im Sommer an einen anderen Ort auf diesem Globus.
Hat sich dann aber doch ein glücklicher Gewinner gefunden, der 90 Tage am Stück fern der Heimat verweilen kann, ohne Konsequenzen zu befürchten, bzw. diesen gelassen entgegen sieht, stellt sich dieser Person schon das nächste Problem. Welche zwei Freunde nimmt man mit? Müssen es Freunde sein? Hat man überhaupt zwei Freunde, die sich für diesen Zeitraum ebenfalls frei machen können? Und wenn ja, mögen sich diese Freunde gegenseitig? Wäre man selbst bereit mit diesen Menschen 90 Tage lang eng auf eng zusammen zu leben? Wähle ich die beiden mir liebsten Menschen aus, oder die, bei denen ich hoffe, dass wir drei uns untereinander am besten verstehen? Aber haben die auch Zeit?
In meinem Kopf dreht es sich wie die Speichen an meinem Rad.
Noch komplizierter wird es, wenn der Gewinner kein Single ist. In dem Fall steht "der erste Freund" schon mal fest. Aber nicht nur das, wahrscheinlich will der Partner auch noch darüber mitentscheiden, wen man sich noch ins Boot holt. Meine beste Freundin? Seinen Kumpel vom Sport? Den gemeinsamen Schulfreund, den man seit Jahre nicht mehr gesehen hat? Schwierig Schwierig.
Vielleicht lässt ja der Veranstalter mit sich reden und man bekommt 135 Tage aber dafür nur mit einem Freund.
Zu dritt zu vereisen ist aber auch wirklich eine selten dämliche Konstellation. Schon als Kind habe ich gelernt, dass bei solchen Dreierkonstellation immer einer zurück stehen muss und keiner dabei auf Dauer glücklich wird, weil es doch immer wieder Streit gibt. Etwas was sich in meinem Leben bis auf eine einzige Ausnahme stets bewahrheitet hat.
Zusammen mit meinem Lebensabschnittsgefährten überlegte ich am Abend diesen Tages, wen wir denn noch als Drittes fragen könnten, wenn einer von uns beiden diesen Preis gewänne. Zum Schluss erarbeiteten wir vier alternative Lösungen:
Nummer 1: Brad Pitt – Fragen kostet ja nichts.
Nummer 2: Gina - Die „süsse Kleine“ aus seinem Büro (seine Darstellung) – Die „hohle Nuss mit dem Pferdegelächter" (meine Darstellung).
Nummer 3: Wir setzen ein Inserat in die Zeitung und verkaufen den dritten Platz der Reise meistbietend.
Nummer 4: Wir beenden unsere Beziehung und der offizielle Gewinner darf sich ganz allein nach zwei Mitreisenden umsehen.
Wen ich ehrlich bin, ich verzichte auf diesen Preis, der ist mir zu anstrengend. Stattdessen hätte ich doch lieber mehr Glück in der Liebe oder wenigstens ein Wochenende allein an der Ostsee, wo mir alle meine sogenannten Freunde gestohlen bleiben könnten...