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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : It isn't just a dream...



Kenren
27.11.2003, 12:54
hier jetzt auch mal meine fantasy story...
erstmal nur das erste kap, auch wenn das zweite schon fertig ist. muss erstmal schaun ob das überhaupt jemand liest...
btw: die charas bekommen alle noch namen...^^

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I. Nebel
Nebelschwaden zogen über das feuchte Gras, welches im kühlen Mondlicht glitzerte. Es war eine Wolkenlose Nacht und die wenigen Sterne, die am Himmel zu sehen waren, leuchteten hell. Der alte Baum an der Klippe warf unheimliche Schatten auf den Boden, denn der Wind war für diese Jahreszeit erstaunlich stark.
Überhaupt schien in dieser Nacht einiges anders zu sein als sonst: wenn man genau hinsah schien es, als würde durch die Nebelschwaden eine andere, weit entfernte Welt hindurchschimmern.
Etwas von dem Baum entfernt stand ein Mädchen, es hatte nur ein Nachthemd an und fröstelte in der kalten Nachtluft. Es wusste nicht wie es an diesen Ort gekommen war, doch es war sich sicher hier noch nie gewesen zu sein. Für einen Traum war jedoch alles zu real: die Kälte, das feuchte Gras unter seinen nackten Füßen und der Wind, der es immer wieder zur Klippe hinzuschieben schien.
Das Mädchen fragte sich, wie lange es wohl schon dort stand, denn die Zeit schien an diesem Ort stehen zu bleiben.
Plötzlich war da eine dunkle Gestalt, doch das Mädchen konnte sie nur undeutlich erkennen. Sie ging zielstrebig auf die Klippe zu, dass sie beobachtet wurde schien sie nicht zu bemerken oder zu interessieren.
Vorsichtig wagte sich das Mädchen näher an die Gestalt heran, diese war am Rande der Klippe neben dem Baum stehen geblieben. Nun war klar zu erkennen, dass sie einen langen Mantel trug, der sowohl Gesicht als auch alle restlichen Körperteile verdeckte.
Das Mädchen kam langsam immer näher, bis es schließlich ebenfalls an der Klippe stand und hinab blicken konnte, wie es die Gestalt tat.
Ihm bot sich ein unheimlicher Anblick: am boden des Abgrundes schien ein Fluss zu fließen, doch dessen war es sich nicht sicher, da der Nebel weitgehend die Sicht versperrte. Dafür war etwas anderes aber fast überdeutlich zu sehen. Dort, wo der Nebel sehr dicht war, konnte man ganz deutlich eine Stadt sehen, es sah so aus, als würde der Nebel über der Stadt liegen und so immer nur bestimmte Teile erkennbar sein.
War das eine Fatahmorgana? Oder einfach nur eine optische Täuschung, durch Mondlicht, Nebel und Nacht hervorgerufen?
Das Mädchen zitterte, es wusste nicht ob vor Angst oder vor Kälte.
Nun begann sich die Gestalt wieder zu bewegen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, wobei ihr Kopf weiterhin nach unten gerichtet blieb, und ging über den Rand der Klippe hinaus. Dann blieb sie stehen, der Dichte Nebel schien ihr einen sicheren Stand zu ermöglichen, und dreht sich langsam um. Den Kopf bewegte sie immer noch nicht, doch das Mädchen spürte, dass es von seinem Gegenüber beobachtet wurde.
Es schienen einige Minuten zu verstreichen, ehe die Gestalt langsam begann ihren Kopf zu heben. Das Gesicht wurde weiter von dem Mantel verdeckt, auch als sie ihr Gesicht dem Mädchen direkt zugewandt hatte.
Das Mädchen hatte Angst. Es wusste, gleich würde etwas passieren, und das nur, weil es sich so nahe an die Klippe und die Gestalt herangewagt hatte. Es wollte zurückweichen, doch irgendetwas hielt es fest. Dann, auf einmal sah es die gelben Augen der Gestalt, wie sie ihm aus dem dunklen Gesicht entgegenleuchteten. Sie waren nicht Menschlich, das war ihm. Sein Herz schlug wie wild, doch es konnte sich immer noch nicht rühren.
Dann vernahm es die kalte Stimme des Wesens, das dort auf dem Nebel stand.
„Du bist an einen Ort gekommen, der für Menschen verboten ist. Du hast gesehen, was kein Mensch sehen darf“, die Gestalt streckte den Arm aus, „Bald wirst du an einem Ort sein, den noch kein Mensch wieder verlassen konnte. Doch du wirst es versuchen. Und dann wird deine Zeit zuende sein...“
Die Gestalt kam näher, ohne sich zu bewegen, bis sie das Mädchen packen konnte. Dieses wollte schreien, brachte aber keinen Ton heraus. Es wollte sich wehren, war aber wie gelähmt. Und dann ließ die gestalt es los, und das Mädchen fiel. Es landete im Fluss, am Grunde der Schlucht, und wurde dort durch die starke Strömung nach unten gedrückt. Das eiskalte Wasser raubte ihm schnell die Kraft und es hörte auf gegen die Wassermassen anzukämpfen. Alles begann vor seinen Augen zu verschwinden, es hörte nur noch das Wasser um sich herum. Und dann verlor es endgültig das Bewusstsein...

Sephe
08.12.2003, 02:15
Dein Erzähstil ist gut und gefällt mir. Aber ich finde, dass du einbischen unvermittelt beginnst. Aber es scheint eine interessante Geschiche zu sein.

Kenren
08.12.2003, 03:54
wow...der erste ders liest...na dann:
hier teil 2
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II. Träume
„Nako? Nakona! Sag doch etwas! Bitte!“, die Mutter des Mädchens hielt ihr Kind in den Armen und versuchte es zu wecken. Sie hatte es am morgen völlig durchnässt am Boden seines Zimmers liegend gefunden und wäre vor Schreck fast in Ohnmacht gefallen. Sie wusste weder was los war, noch was sie tun könnte.
Zum Glück begann sich Nakona nun etwas zu regen und öffnete die Augen.
„Mama? Wo bin ich?“, fragte sie benommen und sah sich um. Ihre Mutter drückte sie an sich und meinte: „Keine Sorge, du bist zu Hause und ich bin bei dir! Dir kann nichts passieren!“
So saßen die beiden einige Minuten am Boden und sagten nichts, dann wollte die Mutter aber wissen: „Wie bist du so nass geworden? Und warum liegst du nicht in deinem Bett?“
Nakona dachte nach. Erst wusste sie es selbst nicht mehr, doch dann kamen Stück für Stück die Erinnerungen an ihr Erlebnis an der Klippe wieder. Ihr war klar, dass sie das nicht ihrer Mutter erzählen konnte, also entschied sie sich zu sagen, sie wüsste es selbst nicht.
Mit einem etwas besorgten Blick erklärte ihre Mutter dann, dass sie sich für die Schule fertig machen müsse, und verließ dann das Zimmer.
Nakona suchte sich schnell etwas zum Anziehen aus ihrem Kleiderschrank und packte ihre Schulmappe. Sie konnte es sich nicht leisten am ersten Tag zu spät zu kommen. Ihr Erlebnis verdrängte sie erst mal, sie würde noch genug zeit nach der Schule haben um darüber nachzudenken.
Nakona war ein 12 jähriges Mädchen. Sie war gerade mit ihrer Familie umgezogen, denn ihr Vater hatte in der anderen Stadt einen besseren Job bekommen. Nun hatte sie zum ersten Mal in der neuen Stadt Schule. Sie hoffte schnell Freunde zu finden, womit sie aber oft große Probleme hatte.
Sie wollte nicht umziehen, schon gar nicht von ihrer schönen, grünen Kleinstadt in so eine Großstadt, doch es ließ sich nun nicht mehr ändern. Bisher hatte sie noch keinen Park oder etwas ähnliches in der Stadt gefunden.
„Wenigstens ist mein Schulweg nicht mehr so lang“, dachte sie als sie nach zehn Minuten an einem großen, grauen Gebäude ankam.
Eine junge Lehrerin erwartete sie bereits am Eingang und führte Nakona zu ihrem Klassenraum, wo sie ihr ihre neuen Mitschüler vorstellte. Nakona blickte sich unsicher in der Klasse um. All diese neuen Gesichter, keines davon kam ihr auch nur annähernd freundlich oder gar vertraut vor. Sie setzte sich still in die letzte Reihe und hoffte, dass der Tag schnell vorüberging.

Am Nachmittag, die Schule war endlich vorbei, ging Nakona nicht nach Hause sonder in die andere Richtung, denn sie hatte von ein paar Schülern aus ihrer Klasse etwas von einem Park gehört.
Es begann schon zu dämmern, als sie endlich einen Park fand.
Er schien nicht groß zu sein, da er rechts und links im abstand von etwa 50 Metern von Häuserreihen eingegrenzt wurde, aber weiter nach hinten schien er breiter zu werden. Schnellen Schrittes ging das Mädchen einen schmalen Weg zwischen den Bäumen entlang und schon bald konnte sie weder die Häuser, welche vorher zu beiden Seiten waren, noch die große Straße vor dem Park sehen.
Eine Weile setzte sie ihren Weg ohne nachzudenken, wo lang sie eigentlich ging fort, sie war zu fasziniert von den vielen Pflanzen die dort wuchsen. Die meisten kannte sie nicht mal aus Büchern. Als sie an einer weiteren Weggabelung stehen blieb wusste Nakona nicht, wie lange sie schon unterwegs war (nein, sie hatte keine Armband Uhr um, denn sie hasste diese Teile), aber sie merkte, dass es schon merklich dunkler geworden war.
„Verdammt! Mama macht sich bestimmt schon Sorgen. Und wie komm ich jetzt wieder nach Hause?“, fragte sie sich und sah sich um. Der anfangs noch mit Steinen gepflasterte Pfad, auf dem sie gegangen war sah jetzt wie ein von Tieren getretener Weg aus, und der zuvor eher lichte Park hatte sich mittlerweile zu einem dichten Wald gewandelt. Sie fröstelte. Ihr T-Shirt war für Sommertage zwar sehr angenehm, aber gegen Abend wurde es zunehmend immer kühler. Nun begann auch Nebel um sie herum aufzusteigen und Nakona entschied schnell den Rückweg zu suchen.

Das Mädchen irrte eine Weile durch den Wald, doch die Nacht, die nun hereinbrach, erschwerte es ihm, den Weg zu finden. Der Himmel war bewölkt, der Wind kalt und der Nebel wurde immer dichter. Das Mädchen war sich sicher in die falsche Richtung und somit immer tiefer in den Wald zu gehen, doch auch wenn es eine andere Richtung einschlug schien es immer weiter auf den gleichen Ort zuzugehen. Einfach irgendwo zu verweilen und auf Tagesanbruch zu warten traute es sich nicht, denn es fühlte sich beobachtet. Ihm war nicht klar von wem oder was, aber da war etwas.
Das Mädchen lief schneller, immer schneller bis es rannte. Es hatte Angst, große Angst sogar. Und dann kam es an den Ort, den es als letztes zu sehen erwartet hätte: die Klippe an deren Rand der Baum stand. Es war so, wie es diesen Ort schon einmal erlebt hatte: Nebelschwaden, diese merkwürdige, durch den Nebel schimmernden Bilder von einer anderen Welt, und auch der Mond kam hinter den Wolken hervor.
Sein Herz raste, als das Mädchen langsam auf den Rand der Klippe zuging und vorsichtig hinabspähte.
Ja, genauso wie das letzte Mal. Ein Fluss floss gemächlich dort unten lang, aber gleichzeitig war auch die Stadt dort unten zusehen. Diesmal schienen sogar Menschen in ihren Straßen umherzugehen, aber waren es wirklich Menschen? Einige von ihnen sicher, andere wiederum schienen eher tierisch zu sein oder einer ganz anderen Spezies anzugehören.
Das Mädchen fragte sich, wie das sein konnte, so ein großer Wald in einer Großstadt und dann noch dieser Fluss, nirgends war in Stadtplänen ein Wald oder ein Fluss verzeichnet...
Ein Knacken riss das Mädchen aus seinen Gedanken. Es blickte sich hastig um, doch da war niemand zu sehen.
Einen letzten Blick auf den Fluss werfend ging es langsam zurück in den Wald. Es wollte nur noch nach Hause. Nur noch erwachen aus diesem nicht enden wollenden Alptraum ehe die Gestalt, welche sie das letzte Mal umbringen wollte, wieder auftauchte.
Doch was es nicht bemerkte war, dass die dunkle Gestalt, welche am Baum lehnte, es schon die ganze Zeit beobachtet hatte. Doch sie lief ihm nicht hinterher sondern blieb weiterhin regungslos am Baum stehen. Nur ihre gelben Augen glitzerten geheimnisvoll im Mondlicht.

Es war nach Mitternacht, als Nakona völlig fertig endlich zu Hause ankam. Sie wusste nicht, wie sie es geschafft hatte den Wald zu verlassen, doch das war ihr jetzt auch egal. Ihr zweites Erlebnis an der Klippe sortierte sie unter total absurden Tagträumen oder Streichen, die einem die Augen spielen, wenn man Angst hat, ein. Sie wollte, nein, sie konnte nicht glauben, dass es diese Klippe tatsächlich geben sollte. Und dass der Wald so groß war erschien ihr im Nachhinein auch vollkommen unmöglich. Sie nahm sich vor, am nächsten Tag gleich einen Stadtplan zu Rate zu ziehen.
„Ob meine Eltern noch wach sind?“, fragte sie sich, doch als sie das Licht, welches durch die Wohnzimmerfenster fiel, sah, war ihr die Antwort klar. Möglichst leise öffnete sie die Tür und wurde sofort von einer besorgt drein blickenden Mutter und einem sichtlich wütenden Vater begrüßt.
„Nakona, wo warst du?! Wir haben schon die Polizei angerufen und überall nach dir gesucht! Du kannst doch nicht einfach ohne uns etwas zu sagen so lange wegbleiben!“, brüllte ihr Vater sie. „Wir sprechen morgen noch mal ausführlich darüber, jetzt marsch auf dein Zimmer!“
Mit gesengtem Kopf ging sie die Treppe hinauf und in ihr Zimmer, dort ließ sie sich auf ihr bett fallen und begann in ihr Kissen zu schluchzen. Nicht etwa, weil ihr Vater sie nicht erklären ließ, viel mehr vor Erleichterung.
Nach einer Weile kam ihre Mutter ins Zimmer, setzte sich zu ihr und fragte sie, wo sie war, doch Nakona antwortete nicht. Sie war vor Erschöpfung schon fest eingeschlafen. Es war eine traumlose Nacht für sie.