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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie schreibt man Kampfsequenzen?



NeoInferno
11.11.2003, 03:12
Hi,
ich habe bisher keine komplexeren Fanfics o.Ä. geschrieben und wollte in einem Punkt bei euch Rat einholen:

Wie kann man eine Kampfsequenz, etwa mit Schwertern oder mit Schusswaffen spannend, interessant und glaubwürdig darstellen, also aufschreiben?
Habt ihr da ein paar Tipps, was man beachten sollte?

Greetz, Neo

Erzengel
11.11.2003, 04:04
Also ich kanns auch nicht so wirklich, das einzige was ich dir raten würde, im Gegensatz zum "normalen" Text die Sätze kurz und knapp zu halten und eben möglichst gute Spannung zu erzeugen... kann dir gern mal was raussuchen... was zumindest ich jetzt für gut halten würde...


Original von Frost
Leise singend zuckte der Eisbrecher nach vorne, wurde urplötzlich aus seiner geraden Stichbahn gerissen und verwandelte sich in einen langgezogenen, silbrigen Schemen, als der Dämon zurücksprang, seine Klauen in das brüchige Mauerwerk vergrub und katzengleich an der Hauswand empor kletterte.
Feiner Staub rieselte zu Boden, der Dämonenmensch drückte sich von der Mauer weg, rollte sich in der Luft über die Schulter ab und über Frosts Rücken hinweg und trat gleichzeitig zu. Scharfe Krallen stocherten nach dem Gesicht des Waffenmeisters, kaltes Mondlicht brach sich auf nachtschwarzem Horn. Flammen schienen an Frosts Hals zu umschlingen, als er geistesgegenwärtig den Kopf zur Seite drehte, sich im selben Moment zur Seite abduckte und die Krallen statt sein Gesicht nur Haut zerfetzten.
Zeitgleich wirbelte der Krieger herum, packte mit der freien Hand das Bein des Dämons und brachte ihn mit einem harten Ruck aus dem Gleichgewicht. Sein Gegner fing den Sturz mit einer eleganten Rolle ab und kam in einer fließenden Bewegung wieder auf die Beine. Die klauenbewehrten Hände zuckten abermals nach oben, um kurz darauf wie die Mandibeln eines hungrigen Insekts zuzuschnappen.
"Kain, zur Seite!"
Steinsplitter spritzten durch die Luft und regneten prasselnd auf den Kies, als der Dämon Frosts Schüler um Haaresbreite verfehlte, mit den Klauen eine weitere Bresche in das Mauerwerk schlug und herumfuhr, um dem Novizen ein weiteres Mal nachzusetzen - Und mitten in der Bewegung zu erstarren.
Eine einzelne Perle aus schwarzem Blut suchte sich ihren Weg die lange, im Mondlicht schillernde Stahlbahn von Frosts Klinge herab. Kurz darauf quoll ein breiter Strom aus der Wunde in der schwarzgeschuppten Brust der Höllenkreatur, tropfte wie dunkler Regen auf das graue Kiesbett des Innenhofes.
Wie eine unnatürliche Verlängerung von Frosts Arm hatte sich der Eisbrecher tief in den Leib des unheimlichen Wesens gegraben - Knapp oberhalb der Stelle, an der sich bei einem Menschen das Herz befunden hätte.
Ein leises Kratzen war zu hören, als der Dämon erschauderte und die in seinem Rücken ausgetretene Schwertspitze über die grob verputzte Mauer schabte. Frost rührte sich keinen Millimeter. Er stand noch immer starr wie eine Salzsäule fast anderthalb Schritt von dem Dämon entfernt und musterte die aufgespießte Kreatur mit emotionslosem Blick.
"Wer hat euch gerufen, Dämon? Und warum ist euch mein Schüler so wichtig?"

(c) 2003 Stefan Winter, alle Rechte vorbehalten.

Würd ich jetzt so empfehlen halt.

XTRMNTR2K
11.11.2003, 04:10
So etwas wie eine Universalformel gibt es natürlich nicht ^^°, aber ein paar Grundregeln könnten helfen.

Nach Möglichkeit solltest du sehr viele Metaphern einsetzen. Je treffender die Metaphorik, desto besser die Wirkung der Geschehnisse.

Außerdem solltst du versuchen, es dadurch glaubwürdig wirken zu lassen, dass du dich stärker in die Personen hineinversetzt, als es vielleicht normal der Fall ist. Also: Was würdest DU tun, etc.

Und nicht zuletzt, gerade bei Gruppenkämpfen sollte man auf eine Ausgeglichenheit achten. Am besten nicht nur einen oder zwei Kampfteilnehmer aktiv darstellen.

So, das wären meine bescheidenen Tips gewesen ^^

NeoInferno
11.11.2003, 04:38
Danke euch beiden :)