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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sci-Fi-Roman: Chroniken eines Krieges



XTRMNTR2K
08.11.2003, 18:40
Eigentlich wollte ich damit ja warten, bis die Fan Fiction fertig ist, aber da sich deren Ende noch hinauszögern kann (-_-), gewähre ich einen Einblick in mein neues Projekt.

Der Arbeitstitel lautet, wie schon im Threadtitel zu sehen, Chroniken eines Krieges, ist aber, wie ich betonen muss, noch vorläufig und kann sich daher ändern.

Bla bla und blubb... Sämtliche Rechte liegen bei mir, bla bla... ^^

Dann ohne viele weitere Worte:




Chroniken eines Krieges


Einleitung:

Manchmal im Leben geschehen Dinge, die einen dazu bringen, sich die elementarste aller Fragen, die das Dasein des Menschen je bewegt haben, zu stellen:
Warum?
Jeder Mensch hat schon den einen oder anderen Schicksalsschlag erleben müssen. Einige geraten in eine tiefe Krise, aus der sie gestärkt hervorgehen, andere versuchen, den Schmerz zu verdrängen, und wieder andere zerbrechen daran.
Doch was passiert, wenn ganze Generationen einer einzigen Serie von Schicksalsschlägen ausgeliefert sind?
Darauf gibt es ganz gewiss keine einfache Antwort.
Sicher ist jedoch, dass ein Krieg dazu führt, dass die Spirale des Schreckens immer neue, grausamere Höhepunkte erreichen wird.
Der einzelne Mensch wird nur noch zu einer Statistik degradiert. Blutige Massaker werden lediglich in kühlem und sachlichem Ton in einem Bericht wiedergegeben, sollten sie überhaupt Erwähnung finden.
Dieser Krieg ist nur einer von vielen. Und genauso ist die Handvoll von Menschen, deren Schicksal ich nun nachzuzeichnen versuche, nur ein Beispiel aus einer namenlosen Anzahl von Individuen. Man müsste schon ihr grausames Schicksal milliardenfach multiplizieren, um einen Funken dessen zu erhaschen, was dieser Krieg, genauso wie jeder andere, anrichtet.
Leser, trete nun ein in eine Welt des Schreckens, der Angst, der Trauer und des Hasses.
Dies sind die Chroniken eines Krieges.




Prolog



Die Invasion

Rigil Kentaurus b, Alpha Centauri Sonnensystem
Union der vereinten Sonnensysteme
5 Kilometer NW von Harridge City
19.08.3756, 17:13 zentralplanetarer Zeit

„... sind die Verhandlungen gescheitert. Dies ist ein schwerer Rückschlag in der Geschichte der USS.
Und nun zum Sport...“
Mit einem Knopfdruck schaltete Frank Jäger das Radio aus. Er interessierte sich nicht sonderlich für Politik, aber dass in den United Solar Systems ein sich anbahnender Konflikt abzeichnete, vermochte auch er nicht zu leugnen.
Im Augenblick jedoch war er viel zu gut gelaunt, um sich über interstellare Politik den Kopf zu zerbrechen. Um sich etwas Kühlung zu verschaffen, öffnete er ein Fenster des Fahrzeugs einen Spalt weit und schon schlug ihm regelrecht ein angenehmer Wind entgegen, welcher wohl daher rührte, dass das Fahrzeug mit 200 Kilometern pro Stunde unterwegs war. Selbstverständlich steuerte er das Fahrzeug nicht selbst – auf den langen Überlandstrecken tat das so gut wie niemand. Wozu wäre denn auch sonst der Autopilot da gewesen?
Frank genoss, wie der Wind ihm ins Gesicht blies. Die Hitze am Äquator von Rigil Kentaurus b war schon unerträglich, je näher man aber der Hauptstadt Harridge City kam, desto höllenähnlicher wurde das Klima.
Die Stadt selbst hieß wie das bekannte riesige Felsmassiv östlich davon, welches nach dem Wissenschaftler Dr. Peter Harridge benannt wurde, welcher im 32. Jahrhundert gelebt hatte.
Doch selbst diese unerträgliche Hitze konnte Franks Laune nicht ansatzweise trüben.
Zwei Jahre war es nun her, da er Alice kennen gelernt hatte. Zwei Jahre, die ihn seinen Träumen hatten näher kommen lassen. Damals, in der Schule, war er nie besonders erfolgreich gewesen. Immer waren es nur mittelmäßige Noten gewesen, die seine Mühen belohnten. Außergewöhnlich beliebt war er auch nie gewesen. Sicher, er hatte ein paar gute Freunde gehabt, doch nach und nach war der Kontakt über kurz oder lang abgerissen. Von Zeit zu Zeit sprach er noch mit einigen von ihnen, etwa 3-4 Mal im Jahr vielleicht. Zu Alice hatte er jedoch immer einen guten Kontakt habt. Tatsächlich hatte dieser sich sogar nach dem Abschluss intensiviert, womit er eigentlich nie gerechnet hätte. Beide waren jung und erfolgreich. Frank machte eine Lehre als Ingenieur für Mikroeletronik, ein Beruf, der nicht umsonst Jahrhunderte zuvor schon als „Job mit Zukunft“ galt. Ähnlich Alice, die Lehrerin werden wollte und momentan studierte. Alles in allem gute Aussichten für die beiden.
Wie es überhaupt dazu gekommen war, dass die beiden ein Paar wurden, wussten sie selbst nicht einmal mehr so genau. Jedenfalls waren sie jetzt bereits verlobt und planten, bald zu heiraten. Kurzum – besser hätte es gar nicht kommen können.
Ein Piepton, der angesichts des rauschenden Windes kaum hörbar war, riss Frank aus seinen Gedanken. Er schloss das Fenster und drückte den Knopf für Gesprächsannahme. Es war Alice.
„Hallo, mein Schatz“, sagte sie freudestrahlend, wie immer. Es schien ihnen wie eine Ewigkeit, da sie sich nicht gesehen hatten, dabei waren es nur Tage gewesen. Das vertraute Gesicht des anderen auf dem kleinen Bildschirm war dabei die Erlösung. „Freust du dich schon?“ „Natürlich“, entgegnete sie. Die beiden wollten sich erst einen Film im Holovid-Kino gönnen, bevor sie dann ihre reservierten Plätze in einem teuren Restaurant aufsuchen wollten. „Ich bin gleich da, du kannst schon draußen warten.“ „Okay. Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“
Allmählich verlangsamte das Auto seine Fahrt. Die erste Kreuzungen von Harridge City wurden bereits sichtbar, als der Freeway endete. Frank konnte schon das Viertel sehen, in dem Alice wohnte. Dann schaltete er den Autopiloten aus.
Sogar der Parkplatz des Hochhauses war schon in Sichtweite, als unter ohrenbetäubenden Lärm eine Lanze aus dem hellsten Licht, das Frank je gesehen hatte, den orangefarbenen Himmel zerschnitt und ihn gleißend grell erstrahlen ließ. Die Säule aus Licht verschwand so blitzartig, wie sie gekommen war. Frank wollte noch anhalten, doch instinktiv riss er das Lenkrad herum und der Wagen geriet ins Schleudern, bevor er von einer Druckwelle erfasst und einer Feder im Wind gleich umgeworfen wurde.
Nachdem die Sterne vor Franks Augen gewichen waren, rappelte er sich auf und kletterte aus dem auf der Seite liegenden Gefährt, welches völlig verbeult war und sogar merkwürdig deformiert, wie es eigentlich nur bei hoher Hitze der Fall war.
Als er auf die Straße trat, hätte ihn die noch flimmernde heiße Luft beinahe umgehauen.
Er musste nicht zweimal hinsehen, um zu erkennen, dass dort, wo einst Alice’ Wohnung gewesen war, nunmehr ein qualmender Krater von zig Metern Durchmesser zu sehen war. Niemand konnte dieses Inferno überlebt haben. Just in diesem Augenblick brach eine Welt für Frank zusammen.



Hoher Orbit um Rigil Kentaurus b, Alpha Centauri Sonnensystem
Brücke des tarydianischen schweren Schlachtschiffes „Excalibur“
19.08.3756 1320 zentraler Raumzeit (17:20 zentralplanetarer Zeit Rigil Kentaurus b)

Admiral Johnston lehnte sich, von der Anspannung der Schlacht erschöpft, nach hinten in seinen Kommandositz. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht schloss er die Augen und rieb sich die Stirn. Er lachte in sich hinein. Die orbitalen Verteidigungsanlagen waren für die Excalibur und ihre Begleitschiffe keinerlei Problem gewesen. Nur aus 20 leichten Corvetten, einigen Geschützplattformen und 3 mittleren Kreuzern bestehend, war die ehemalige Verteidigungsflotte von Rigil Kentaurus b nur noch ein hilflos in der gähnenden Leere des Alls umher treibender Haufen glühender Trümmerstücke.
Die riesigen Ionengeschütze und Raketenbatterien hatten die Schiffe regelrecht zerfetzt. Die Hülle von einem der Schiffe gab dem Bombardement so schnell nach, dass sich der Strahl eines Ionengeschützes wie ein Speer hindurchbohrte und in die Atmosphäre von Rigil Kentaurus b eintauchte.
Aus eben jenem Grund war es eigentlich verboten, in einer festgelegten Distanz zwischen der Oberfläche eines Planeten und der Leere des Raums Schlachten zu schlagen. Zu groß war der durch Ionenwaffen angerichtete Schaden auf der Oberfläche, zu unmenschlich die tödliche Präzision, mit der sie auf ihr lange sichtbare schwarze Narben schnitten.
Doch der Überraschungseffekt war wichtiger als irgendwelche Konventionen die eine ohnehin unmenschliche Sache menschlicher machen sollen. Überall zur gleichen Zeit sprangen ganze Flotten der tarydianischen Konföderation in die Systeme des Mars-Paktes.
Für Admiral Johnston galt es momentan nur noch, die planetaren Truppen zu besiegen.
„Schickt jetzt die Transporter los. Das Ziel ist Harridge-City.“
Synchron wie die Räder eines verhängnisvollen Uhrwerks setzten sich Tausende Tonnen Stahl in Bewegung, den Hangar der Excalibur in die Stille der schwarzen Nacht verlassend.



Rigil Kentaurus b, Alpha Centauri Sonnensystem
Mars-Pakt
Harridge City
19.08.3756 18:03 zp-Zeit

“Bereithalten zum Eingreifen, Mädels! Gleich gehts los!” brüllte Lieutenant Colonel Parker seinen Soldaten zu, während der Transporter zitterte und schwankte, als wäre der Pilot nicht nüchtern beim Landeanflug. Doch dass dies nicht der Fall war, wusste Parker natürlich, denn jede Landung der Sturmtruppen des Tarydian Space Corps war mindestens genauso holprig, wenn nicht gar schlimmer. Oft kam es vor, dass die Greenhorns den Transporter voll kotzten, aber diese Empfindlichkeit legte sich meist nach den ersten Einsätzen. Das heißt, sofern sie die ersten Einsätze überlebten. Das TSC war immerhin der Stolz der Tarydianischen Konföderation, und so verwundertees nicht, dass es immer wieder tarydianische Space Marines waren, welche die Speerspitze eines Angriffs bildeten.
Als der Transporter hart aufsetzte, waren die Luken auch schon geöffnet und die gepanzerten Marines sprangen aus ihm heraus auf die Straßen von Harridge City.
In seinem gewohnt harschen Ton gab der Lieutenant Colonel seine Befehle. „Jones, sie übernehmen mit Gruppe Beta den nördlichen Teil! Chen, sie führen die Gammagruppe in den Süden. Gruppe Alpha, ihr kommt mit mir ins Zentrum!“ „Jawohl!“ hallte es ihm wie aus einer Kehle entgegen.
Die um sie herum laufenden und teilweise schreienden Zivilisten ignorierten sie einfach völlig. Solange keiner von ihnen Ärger machte, würde ihnen nichts passieren.
Das Ziel war immerhin klar definiert:
Die Stadt ausspähen, gute Verschanzungsmöglichkeiten suchen, Ressourcen und somit Nachschub sichern und auf weitere Befehle warten.
Parker warf einen Blick auf den Scanner, dessen Anzeige direkt in das helmet integrated display (HID) projiziert wurde. An seinem rechten Unterarm der Kampfrüstung schaltete er einige Modi mehrmals durch, bevor er sicher sein konnte, dass noch keine Panzer oder andere schwere Einheiten, die er orten konnte, im Anmarsch waren. Vermutlich brauchten die planetaren Einheiten bis Einbruch der Dämmerung, bis sie frühestens dort sein konnten. Bis dahin war der Hinterhalt bereits vorbereitet.
Die leichten Kampffahrzeuge müssten eigentlich mit dem nächsten Transporter ankommen, von daher ließen schwere Waffen nicht mehr lange auf sich warten. Universalraketenwerfer lagerten bereits in rauen Mengen in diesen Fahrzeugen und warteten auf ihren Einsatz.
Gruppe Alpha war schon eine ganze Weile im Laufschritt unterwegs, da konnte sie bereits das Zentrum der Stadt entdecken. Irgendetwas hatte dort furchtbare Schäden angerichtet und es sah ganz nach einer Ionenkanone aus. „Zum Teufel, das muss Johnston gewesen sein“, brummte der Lieutenant Colonel vor sich hin.
„Gruppe Beta, Statusbericht?“ „Hier Gruppe Beta. Alles in bester Ordnung.“ „Gruppe Gamma, wie sieht es aus?“ „Bis jetzt nichts Außergewöhnliches, Sir.“ Langsam entspannten sich Parker und seine Männer etwas. Doch das sollte ihnen sehr bald zum Verhängnis werden. Als sie ein umgestürztes, deformiertes Auto in der Nähe des Kraters passierten, schrie einer der Soldaten urplötzlich auf. Noch während seines Schreies ließ der Mann, der ihm mit einem Eisenrohr frontal gegen das Helmvisier geschlagen hatte, welches nun splitterte, das Rohr fallen und entriss dem vor Schreck gelähmten Soldaten sein Gewehr. Bevor dieser überhaupt reagieren konnte, hatte sein Kontrahent einen Schuss gelöst, welcher sich durch die Brustpanzerung bohrte, und das darunter liegende Fleisch ebenso wie die Rückenpanzerung ein weiteres Mal durchdrang, woraufhin sofort ein beißender Geruch von verbranntem Fleisch die Luft erfüllte. Parker und die anderen eröffneten sofort das automatische Feuer auf den unbekannten Feind, aber dieser packte sein jetzt lebloses Opfer und hielt es wie einen schützenden Schild vor sich. Wie durch ein Wunder traf ihn keine Kugeln, alle landeten im Oberkörperpanzer des toten Soldaten, welcher durch das Stakkato einschlagender Hochgeschwindigkeitsgeschosse völlig verbeult wurde. Dann warf er den leblosen Körper beiseite und eröffnete das Feuer auf die anderen Soldaten. Die Lichtlanzen seines Gewehres setzten einen nach dem anderen außer Gefecht, und die Tatsache, dass sie kurzweilig Deckung suchen mussten, nutzte der Unbekannte aus, um in den nächstgelegenen Hauseingang zu verschwinden. Gerade, als einer der Kämpfer eine Handgranate scharf machen wollte, hielt Parker ihn zurück. „Soll das ein Witz sein? Wir sind Space Marines der stolzen tarydianischen Konföderation! Mit einem Zivilisten werden wir spielend fertig!“ Mit diesen Worten lief er den anderen voran ins Gebäude. Gleich, als sie im ersten Stock ankamen, sahen sie eine offene Tür und ein noch rauchendes Schloss. Die Situation war klar. Er musste in die Wohnung geflohen sein. Fünf Soldaten betraten vorsichtig die Wohnung, wobei sie immer einen Blick auf den Scanner warfen, der auf Emissionen von Lebewesen umgestellt worden war. Nichts. Dann ein Zischen und ein Aufschrei, gefolgt von einem weiteren. Die beiden Soldaten, die den Gang bewachten, waren sofort tot. Der Laserstrahl durchbohrte beide auf einen Schlag und hinterließ anschließend eine Brandspur in der Wand.
Wutentbrannt drehten Parker und die restlichen drei sich auf dem Absatz um und rannten die Treppe hoch. Sie konnten gerade noch die Schritte des Mannes hören und eine Tür, die zu fiel. Er musste auf dem Dach sein – einen anderen Weg gab es für ihn nicht. Fliehen konnte er trotzdem nicht. Von einem 6-stöckigen Gebäude runter zu springen wäre jedoch glatter Selbstmord gewesen. Oben angekommen sahen die Sturmsoldaten sich um. Weit und breit war niemand zu sehen. Auf der Straße war auch kein blutiger Fleck sichtbar, der auf einen Freitod hingedeutet hätte – nicht, dass Parker noch damit gerechnet hätte, nachdem er diesen Wahnsinnigen hatte kämpfen sehen.
Jener jedoch lag direkt auf dem Zugang zum Dach, sich flach daran pressend. Das Gewehr war mittlerweile heiß und die Batterie wurde wohl vor dem Einsatz nicht vollständig geladen, so dass er jetzt auf konventionelle kinetische Munition umsteigen musste. Vorsichtig legte er den Schalter um und spähte über die Kante auf das Dach. Doch dank seines schlechten Timings tat er das, als gerade ein Soldat mitten in seine Richtung blickte. Instinktiv riss dieser das Gewehr hoch und feuerte. Der Einzelkämpfer zog den Kopf sofort ein, was ihm die eine oder andere Kugel durch sein Großhirn ersparte. Ohne lange zu überlegen hielt er das Gewehr über den Rand und feuerte einfach drauflos. Tatsächlich schaffte er es, einen Glückstreffer zu landen – ob der getroffene es als einen „Glückstreffer“ bezeichnet hätte, dass ihn eine Salve, die sein Visier durchschlug, unkenntlich machte, wäre allerdings fraglich gewesen. Bevor die die anderen dazu kamen, ihn unschädlich zu machen, rollte er vom Zugang herunter und feuerte während des Falls weiterhin auf seine Gegner. Hart auf dem Boden aufschlagend, musste er zwei Dinge feststellen:
Erstens, dass nur noch der offensichtliche Gruppenführer am Leben war und zweitens, dass das Magazin leer war. Ohne Energie oder Munition stand bzw. lag der Mann nun hilflos da. Einem übermächtigen Gegner, einer ausgebildeten Tötungsmaschine ausgeliefert.
Doch anstatt seinen Körper zu durchsieben warf Parker sein Gewehr beiseite und nahm seinen Helm ab. „Du verdammter Hundesohn“, keuchte er. „Ich werde es genießen, deine Eingeweide zu zerreißen!“ Dann zog er ein Kampfmesser und stürmte auf den unbewaffneten los. Den sich ständig wiederholenden Schwingern des Messerarms entging dieser durch geschickte Ausweichschritte. Am Ende des Daches angelangt hatte er keine weitere Ausweichmöglichkeit, deshalb warf er sich zu Boden und riss den Lieutenant Colonel mit einem geschickten Fußfeger von den Füßen. Voller Angst in den Augen verlor er das Gleichgewicht, stürzte auf seinen Feind zu, der ihn mit Leichtigkeit, die Hebelwirkung ausnutzend, über die Brüstung stoßen wollte. Mit letzter Kraft gelang es Parker noch, sich festzuhalten. Triumphierend stand sein zuvor unterlegen scheinender Feind über ihm. Voller Tränen in den Augen brachte Frank Jäger nur einen Satz hervor. „Stirb, du tarydianischer Bastard!“ Dann machte sein Fuß dem ganzen ein Ende. Lieutenant Colonel Parker stürzte schreiend in die Tiefe und schlug auf dem Beton auf. Er war sofort tot.



Epsilon Eridani 2, Epsilon Eridani Sonnensystem
Tarydianische Konföderation
Irgendwo auf einem Raumflottenstützpunkt
20.08.3756 01:47 zp-Zeit

„... das Briefing ist hiermit beendet.“
Erleichtert erhob sich Captain Natasha Zimanova und verließ den Besprechungsraum in Richtung Hangar. Auf halbem Weg dorthin packte sie von hinten eine Hand an der Schulter. „Hey, Natasha“, schallte es ihr entgegen. Es war First Lieutenant Eugene McHallaway, ihr Flügelmann. „Was gibt’s?“ „Ich wollte nur mal hören, was du von der ganzen Sache hältst.“ „Wenn es um richtige Einsätze geht, mögen sie noch so banal und langweilig erscheinen, dann kann man sich meiner Meinung nach keine Meinung dazu erlauben. Man muss seine Pflicht erfüllen, nicht mehr und nicht weniger.“ „Naja, aber du musst doch zugeben, dass du dir nie hättest träumen lassen, dass wir aus dieser dämlichen Garnisonseinheit je diesen Planeten, ja geschweige denn dieses Sonnensystem verlassen würden! Und dann ist es auch noch ein Einsatz in einem richtigen Krieg!“
Die beiden hatten mittlerweile den Hangar erreicht und ohne Anstalten zu machen, eine Antwort geben zu wollen, ging Natasha zielstrebig auf ihren Raumjäger zu. Als sie an ihm angelangt war und Eugene immer noch keine Antwort erhalten hatte, sagte sie dann schließlich: „Hör zu. Egal, was auch passiert, du darfst unsere Mission für die nächsten Wochen, Monate oder - weiß Gott wie lange wir brauchen werden – nicht auf die leichte Schulter nehmen. Pass bitte auf dich auf. Ich kenne dich nur zu gut.“
„Und genau deswegen müsstest du wissen, dass mir kein Risiko zu groß ist, um deinen Arsch zu retten“, witzelte Eugene und zwinkerte der Staffelführerin zu, bevor er schließlich seine eigene Maschine aufsuchte.
Bei den Maschinen handelte es sich um alte RJ-276 Raumjäger, doch die allgemein gültige Bezeichnung war „Crow“, allerdings bekam sie von den Piloten aufgrund ihrer etwas klobigen Form den Beinamen „hässliche Krähe“. Jede dieser Maschinen überragte ihren Piloten altersmäßig mindestens um einige Jahre, so dass man bei dieser Maschine fast schon von einem Oldtimer sprechen konnte. Darum waren auch nur noch drittklassige Garnisonseinheiten mit derartigen Jägertypen ausgestattet, denn für sie war das eigentlich gewaltige Rüstungsbudget immer noch viel zu knapp, um sie mit aktuellem Equipment ausstatten zu können. Der jetzt ausgebrochene Krieg zwischen den Systemen des Mars-Paktes und der tarydianischen Konföderation führte jedoch zu einem akuten Deckungsbedarf mobiler und schlagkräftiger Flotten und dabei schreckte das Oberkommando auch nicht davor zurück, schlecht ausgebildete und ausgerüstete Hinterweltereinheiten (im Fachjargon Hillbillie-Kommandos) den teilweise nahezu schutzlosen Schiffen und Sektoren zuzuteilen, um wenigstens nicht mit heruntergelassenen Hosen dazustehen, falls MP-Flotten es wider Erwarten schaffen sollten, die Belagerungsringe zu durchbrechen und effektiv Widerstand zu leisten. Das 231. Jagdgeschwader „Birds of Prey“, stationiert auf Epsilon Eridani 2, war da keine Ausnahme.
Die Geräuschkulisse im Hangar wurde nahezu unerträglich und Natasha schloss das Kabinendach, welches sie mit einem Surren und Zischen von der Außenwelt und damit auch dem unerträglichen Lärm abschnitt.
Nachdem sie sämtliche Gurte richtig befestigt hatte, fuhr Natasha die Hauptsysteme des Jägers hoch. So langsam Triebwerk erreichten die 3 Triebwerke die Leerlaufleistung und ein dumpfes Wummern ließ das Cockpit erzittern. Wenn man die ungeheure Kraft dieser Maschinen bedachte, war es nur normal, dass sie zumindest bei niedriger Leistung ihre Kraft auf diese Art und Weise an ihre Umgebung übertrugen.
„Hier ist Dobson Tower. Staffel 1 ist in der Luft. Staffel 2, sie können jetzt anrollen.“ „Hier Sniper. Habe verstanden, rollen zur Startbahn.“ Das Rufzeichen Sniper hatte Captain Zimanova sich schon früh durch ihre hohe Präzision beim Einsatz von ungelenkten Waffen verdient. Einer nach dem anderen rollten die Crows zur Startbahn. Dort warteten sie ungeduldig auf die Startfreigabe. Schließlich erhielten sie sie. „Hier Dobson Tower. Staffel 2, sie haben Startfreigabe. Ich wiederhole, sie haben Startfreigabe.“ „Roger. Starten jetzt.“ Für einen Moment blieb Natasha der Atem weg, als sie den Schubregler ruckartig nach vorne riss und die Beschleunigungskräfte sie tief in den Sitz pressten. Kaum hatte sie sich wieder gefasst, war die Startgeschwindigkeit auch schon erreicht und sie zog den Steuerknüppel sanft zurück und damit ihre RJ-276 nach oben. Wie ein Schwarm todgeweihter Krähen erhoben sich die altersschwachen Jäger in den tiefblauen Nachthimmel, bevor sie die Atmosphäre von Epsilon Eridani 2 verließen und sich zum Treffpunkt mit dem Trägerschiff Kusnetzov bewegten.



Rigil Kentaurus b, Alpha Centauri Sonnensystem
Mars-Pakt
Harridge City
20.08.3756 05:47 zp-Zeit

Im Schutze der Dämmerung hätte man die aus der Ferne anrückenden Panzerfahrzeuge kaum erkennen können, wenn sie in der trockenen Wüste nicht soviel Staub aufgewirbelt hätten. Mit 80 Stundenkilometern rollten die leichten Panzer des Typs „Rat“ durch das Gelände.
Ihren Namen hatten sie wegen ihrer für ihre vergleichsweise geringe Größe hohen Widerstandsfähigkeit und Überlebensfähigkeit bekommen. Mit einer Besatzung bestehend aus Fahrer, Kommandant und Schütze, sowie einigen automatisierten System, kombiniert mit der Bewaffnung von einer leichten Railgun, einer leichten Automatikkanone und einigen zusätzlichen Raketen zur Abwehr von Bedrohungen aus der Luft machten die „Ratten“ zu einer Bedrohung für alles von der Größe eines Menschen bis hin zu Flugzeugen und mittleren Panzern.
Doch was in Harridge City auf sie wartete, war weitaus gefährlicher. Die tarydianischen Space Marines hatten noch weiteren Nachschub und schwereres Gerät von weiteren Transportern bekommen und sich mit Raketenwerfern und anderen Waffen im äußeren Ring der Stadt verschanzt. Im Normalfall würden sie eine frühzeitige Erkennung durch die Infrarotsensoren der Panzer fürchten müssen, doch die hohen Temperaturen auf dem Planeten kamen ihnen zugute. Die Gebäudefassaden waren selbst die ganze Nacht über noch warm, da es nie wirklich abkühlte. Und ein weiteres As hatten die Marines ebenfalls im Ärmel: Thermoplanen. Diese äußerst flexiblen Planen konnten mit einem Zusatzgerät auf eine bestimmte Temperatur eingestellt werden, welche die Planen dann selbst annahmen. Unter einer solchen Plane versteckt, konnte man die Körperwärme eines Menschen trotz modernster IR-Technik selbst auf kleinste Entfernungen nicht mehr feststellen.
Major Maria Jones von der Kampfgruppe Beta war einer der Marines, die unter den Thermoplanen versteckt im 4. Stock eines Gebäudes darauf warteten, dass sämtliche Panzerzüge, die sich der Stadt von allen Seiten näherten, innerhalb der effektiven Reichweite der schweren Raketenwerfer waren. Ein Schuss mit diesem Baby, und eure Ärsche sind Asche, dachte sie sich und blickte durch die Optik des Panzerabwehrsystems. Der Zoom der Optik, momentan auf Restlichtverstärker eingestellt, ließ sie alle Details der anrückenden planetaren Verteidigungseinheiten erkennen. Sogar das Wappen war klar zu sehen. Es zeigte ein stilisiertes Nashorn, welches vor einem flammenden Hintergrund auf den Betrachter zu rannte. Maria Jones musste etwas schmunzeln. Einen Sinn für Humor scheinen die Paktler ja zu haben. Diese kleinen Pänzerchen mit Nashörnern zu vergleichen, ist doch ein glatter Witz.
Ihr Ziel, das allererste Fahrzeug der von Westen anrückenden Kompanie, im Fadenkreuz haltend, betrachtete sie die Reichweitenanzeige am rechten Rand der Anzeige. Bald wären sie in Reichweite. Der summende Ton bestätigte eine mögliche Zielerfassung. Nachdem Jones den Knopf für eine feste Zielerfassung gedrückt hatte, konnte man in der Stille hören, wie nacheinander alle anderen Soldaten diesen Knopf drückten.
„Noch nicht“, flüsterte die Gruppenführerin.
Es würde eine böse Überraschung für die Panzerkompanien werden. Sobald alle anrückenden Fahrzeuge in Reichweite wären, würden auf Major Jones’ Befehl hin alle Marines das Feuer eröffnen. Die Chancen für die Panzer waren gleich null. Damit wäre Harridge City nach wie vor in den Händen der Tarydianer und ein Großteil der ohnehin geringen planetaren Verteidigungsstreitkräfte ausgeschaltet.
„Alle Fahrzeuge in Reichweite.“ Auf dieses Signal hatte Jones gewartet. Gerade, als sie den Feuerbefehl durchgeben, die Planen hochreißen und schließlich selbst das Feuer eröffnen wollte, knallte es und die Vibration einer Granatenexplosion erschütterte das Gebäude. Darauf folgten ein weiterer Schrei und ein abrupt abgerissener Funkspruch. „Was zum...?“ Jones und die andere wollten sich gerade umdrehen, doch es war schon zu spät.
Hinter ihnen standen mehrere mit tarydianischen Sturmgewehren ausgerüstete Personen in ebenfalls tarydianischen Kampfrüstungen. Nur das Emblem des TSC hatte man entfernt und durch eine rote Kugel ersetzt.
“Lasst die Waffen fallen“, grunzte eine grobe Stimme, die scheinbar zu dem größten der Kämpfer gehört. „Ihr seid jetzt Kriegsgefangene des Marspaktes.“ Die Marines legten ihre Raketenwerfer beiseite und ergaben sich. Maria Jones stieß einen Fluch aus.
Schließlich gab der Mann per Funk durch: „Hier Kowalski. Situation geklärt.“ Darauf antwortete Frank Jäger: „Alle anderen Trupps melden ebenfalls Erfolg. Gute Arbeit. Die Ausrüstung wird beschlagnahmt. Die planetaren Verteidigungstruppen wissen ebenfalls bescheid und werden die Minenfelder umgehen. Für heute werden die tarydianischen Mistkerle den Planeten nicht besetzen...“



Hoher Orbit um Rigil Kentaurus b
Brücke des tarydianischen schweren Schlachtschiffes „Excalibur“
20.08.3756 0330 zentraler Raumzeit (06:30 zentralplanetarer Zeit Rigil Kentaurus b)

„Was macht die Meldung der Marines?“ „Wir haben bisher keine weitere Nachricht erhalten, Sir. Es scheint ganz so, als wären sie auf unerwartete Probleme gestoßen.“
Admiral Johnston gab einen verächtlichen Laut von sich. Dass diese unfähigen Schlammstampfer völlig überschätzt wurden, war ihm klar. Aber dass sie mit ein paar bereits angeschlagenen Panzertruppen ohne nennenswerte Unterstützung aus der Luft nicht fertig wurden, grenzte schon an Inkompetenz. Das schlimmste, womit sie zu rechnen hatten, waren Milizen oder ein großer Aufstand der Zivilisten. Doch war das auf einem friedlichen Planeten wie Rigil Kentaurus b recht unwahrscheinlich. „Hmpf...“ „Ja, Sir?“ Der erste Offizier der Excalibur wurde sichtlich nervös. Von Admiral Johnston wusste man nie so recht, was man zu erwarten hatte. In einem Moment war er freundlich und im nächsten sah man sich bereits wegen Insubordination im Loch, wie die Arrestzelle von den Soldaten genannt wurde.
„Wenn die Marines versagt haben, müssen wir wohl schwereres Gerät auffahren, als zunächst erwartet. Wir sollten die Grizzly’s runterschicken. Natürlich mit Jägerunterstützung.“ „Aber Sir, die Jägerstaffeln sind noch vom letzten Einsatz - “ Johnston hob seine rechte Hand ruhig in die Luft. Der erste Offizier verstummte. „Verstanden, Sir. Befehl wird ausgeführt.“ Langsam sank die Hand wieder auf die Lehne des Kommandositzes, als wäre nichts passiert.



Rigil Kentaurus b, Alpha Centauri Sonnensystem
Mars-Pakt
Harridge City
20.08.3756 06:35

„Ich kann es gar nicht glauben“, sagte Major Sanchez mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Weder sie noch die meisten anderen der Freiwilligen haben eine Militärische Ausbildung genossen und dennoch haben sie es geschafft, eine Eliteeinheit des TSC in einem organisierten Angriff zu neutralisieren.“ Jäger wusste nicht, was er sagen wollte, so verlegen war er. Den Dank aus dem Mund eines erfahrenen Panzerkommandeurs zu hören, kam einer Ordensverleihung gleich. Dennoch hatte Frank nicht vergessen, was passiert war. Er versuchte verzweifelt, seine Tränen zu unterdrücken. „Und was machen wir jetzt?“ „Gute Frage. Die Gefangenen müssen wir zum Stützpunkt zurückbringen. Das wird eine kleine Abteilung von uns erledigen. Der Rest bleibt hier und wartet auf Unterstützung durch unsere regulären Infanterieeinheiten. Außerdem würde ich vorschlagen, dass sie und ihre Leute“, dabei sah Sanchez alle anwesenden „Mitglieder“ der selbsternannten Miliz an, „mit zum Stützpunkt kommen. Sobald die Lage es zulässt, werden sie dort eine Schnellausbildung bekommen, bevor sie einer weiteren Aufgabe zugewiesen werden.“ Kowalski schien mehr zu wissen. „Bevor der Angriff kam, habe ich gestern ein entferntes Donnern gehört und einige Lichter am Himmel... Gab es einen Luftkampf?“ „Da haben sie in der Tat gut aufgepasst. Wir haben durch die Angriffe der Tarydianer viele gute Leute eingebüßt... Und das alles diente nur der Ablenkung des Angriffes auf Harridge City.“ „Wie hoch genau sind die Verluste?“, wollte Tara Kakutani wissen, eine Kämpferin der Miliz. „Bei der Luftwaffe belaufen sie sich auf ca. 35%. Die Bodentruppen haben bisher größere Verluste vermeiden können, aber nur dank des verbissenen Einsatzes unserer Luftwaffe. Die Angreifer waren zahlenmäßig überlegen und haben um einiges stärkere absolute Verluste erleiden müssen als wir.“ „Was ist mit dem Material, welches wir erbeutet haben?“ „Einen Teil lassen wir für unsere Panzertruppen hier, auch die können damit zum Teil einiges anfangen. Den Rest bringen wir mit ihnen in den Hauptstützpunkt. Zwar besitzen wir noch einige Waffen, aber das erbeutete Feindmaterial ist in einigen Punkten überlegen. Immerhin handelt es sich dabei um erstklassige Einheiten, dass deren Ausstattung nicht gerade hinterweltlerisch ist, kann man sich ja denken.“ Als hätte ihn etwas aus dem Gespräch hinfort gerissen, blickte Major Sanchez zum schimmernden Morgenhimmel hinauf und seufzte. Nur ganz leise sprechend, fügte er hinzu: „Es kommen schwere Zeiten auf uns alle zu. Wir müssen jetzt zusammenhalten. Egal, was auch passiert, Rigil Kentaurus darf nicht an den Feind fallen.“ Wieder etwas lauter sprechend, schloss er schließlich. „Um 0700 werden wir zum Stützpunkt aufbrechen. Nehmen sie alles nötige mit. Sie werden es brauchen.“



ren verlobt. Wir wollten sogar dieses Jahr heiraten. Aber jetzt...“, er ließ einen tiefen Seufzer von sich, „... jetzt gibt es absolut nichts mehr, das ich verlieren könnte.“ „Es mag jetzt vielleicht bescheuert klingen, und es würde mich nicht wundern, wenn du es mir übel nimmst, aber: Egal, was auch passiert, du darfst dich niemals aufgeben. Erst wenn du das tust, hast du nichts mehr zu verlieren – aber genauso wenig zu gewinnen!“
Wie um die Worte zu unterstreichen, die Kowalski gesprochen hatte, erschütterte eine gewaltige Explosion den Transporter. Ruckartig hielt das Fahrzeug an und die Insassen sprangen heraus. Das erste Fahrzeug der Kolonne war zerstört worden und lag regelrecht ausgeweidet vor ihnen. Bevor jemand wusste, was geschah, rief Sanchez ihnen auch schon zu. „Kommt sofort her! Sie greifen uns mit Panzern an! Ihr müsst euch eine Deckung suchen, sonst habt ihr keine Chance!“ Die Milizionäre und Soldaten rannten eiligst zum nächsten Hügel, als auch schon die beiden anderen Truppentransporter zerfetzt wurden. Dem Stakkato der Explosionen zufolge musste es sich um eine mittlere Automatikkanone handeln.
„So ein verdammter Mist! Die Raketenwerfer waren noch im Transporter“, keuchte Frank und umklammerte sein Sturmgewehr.
Erst, als er aus der Deckung des Hügels Richtung Südosten blickte, konnte er die Angreifer sehen. Riesige, hässliche Brocken von Panzern rollten unaufhaltsam näher. Es war eine Panzerkompanie, bestehend aus 4 Zügen mit je 4 Panzern, doch für die Rat-Kompanie waren diese Monster einfach zuviel. Ein lautes Knallen, welches dem einer überdimensionalen Peitsche glich, begleitete die Zerstörung einiger Rats. Trotz der durch die Hitze flimmernde Luft konnte man deutlich die verzerrte Luft in der Flugbahn der Geschosse erkennen. Nur Railguns waren dazu in der Lage. Hilflos mussten die Infanteristen mit ansehen, wie die schützende Panzerkompanie durch den Feind aufgerieben wurde.
„Kompanie, Feuer konzentrieren!“, gab Major Sanchez per Funk durch und übermittelte die Zieldaten. Die leichten Railguns und Autogeschütze feuerten ein stählernes Gewitter ihrem Ziel entgegen, und durch die gebündelte Kraft aller Waffen gab die Panzerung schließlich nach und verwandelte den schweren Kampfpanzer vom Typ Grizzly in einen gepanzerten Sarg. Weitere 4 Mal konnten sie diesen Erfolg wiederholen.
Wilde Ausweichmanöver bei Höchstgeschwindigkeit ausführend, entgingen die flinken Rats ihren Feinden eine Weile. Jedoch sollte dieser scheinbar erfolgreiche Überlebenskampf nicht lange währen.
Wie hungrige Raubvögel stürzten sich zwei Schwärme Luft-/Raumjäger auf die Panzer. Ihren starken Partikelkanonen konnten sie nichts als ihre Panzerung entgegensetzen, und jene wurde regelrecht verdampft. Nun standen 7 verbliebene Ratten gegen 11 schwere Kampfpanzer und 8 Jäger. Die Situation war ausweglos. „Hier Major Sanchez, brauchen dringend Unterstützung! Werden von Grizzlys und unbekannten Jägern angegriffen! Hier die Koordinaten...“
Zuerst mussten die gefährlicheren Gegner ausgeschaltet werden und das waren definitiv die Jäger. Die Luftabwehrraketen der Rats sollten sich jetzt als nützlich erweisen. Einige Jäger konnten den Raketen durch gekonnte Ausweichmanöver entkommen, andere durch Einsatz von Gegenmaßnahmen wie Leucht- und Täuschkörpern, die eine größere Erfassungssignatur hatten als das abzuschießende Flugzeug und somit die Raketen ablenken konnten. Nichtsdestotrotz konnten 3 Maschinen abgeschossen und 2 weitere beschädigt werden. Noch während 4 Piloten in ihren Rettungskapsel am Fallschirm zu Boden glitten, traten ihre Kollegen den Rückzug an. Die Verluste bei der Invasion waren bereits zu hoch gewesen.
Doch waren 2 weitere Ratten zerstört worden und die Grizzlys konnten nur noch gewinnen.
„Die Unterstützung ist da!“, rief Tara Kakutani aus, als sie am Horizont einen offensichtlich verbündeten Luft-/Raumtransporter erkannte. Über dem Schlachtfeld angekommen lösten sich 5 kleine Punkte von ihm und näherten sich der Erde fast im freien Fall, um nur kurz vor dem ungebremsten Aufprall durch Sprungdüsen abgebremst zu werden. Frank Jäger griff sich das Fernglas und traute seinen Augen kaum.
Die Gestalten sahen aus der Nähe wie Kampfmaschinen aus. Der ganze Körper war von einer dicken, glänzenden Metallschicht umgeben und nicht einmal ein Visier war zu erkennen. Wie einem Comichelden gleich sprangen die riesenhaften Wesen auf die Türme der Grizzlys und zu Jägers Erstaunen schafften sie es, die Luken mit ihren Händen aufzureißen. Alle gingen nach dem gleichen Verfahren vor: Erst der Sprung auf den Turm, dann das Aufreißen der Luke und zuletzt schickten sie einen Flammenstoß heißen Plasmas in das Innere des Gefährts, was sich schließlich als Stichflamme aus der offenen Turmluke bemerkbar machte. Keines der Fahrzeuge konnte auch nur einen der Kämpfer aufs Korn nehmen, so schnell gingen sie vor. Als auch die letzte Panzerbesatzung nicht mehr als verkohlte Überreste war, verschwanden die Gestalten wieder so schnell, wie sie gekommen waren. Sie aktivierten die Sprungdüsen und kehrten zum wartenden Transporter zurück, der sie letztendlich vom Schlachtfeld brachte.
Als die Lage sich beruhigt hatte, verließen die Soldaten und Milizionäre ihre Deckung und kehrten zu Major Sanchez zurück. Mit großen Augen sah er die Männer und Frauen an. „Was in Dreuteufelsnamen war das?“ Schulterzucken und Stille waren die Antwort. Noch nie zuvor hatte auch nur einen von ihnen jemanden so kämpfen sehen.



Rigil Kentaurus b
Mars-Pakt
Hauptstützpunkt der Mars-Pakt-Truppen
20.08.3756 19:28

Tara Kakutani saß im Hof des Stützpunktes und starrte in den blutig roten Himmel von Rigil Kentaurus b. Völlig in Gedanken versunken merkte sie nicht, wie sich ihr jemand von hinten näherte.
“Würde es ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich zu ihnen setze?“ „Oh, Jäger, ich habe sie gar nicht gehört.“ Etwas erschrocken, da man sie aus ihren Gedanken gerissen hatte, hatte sich Tara blitzschnell umgedreht gehabt. „Setzen sie sich ruhig, sie stören mich nicht beim Nachdenken...“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
„Darf man fragen, worüber sie nachdenken?“ Doch als Frank bewusst wurde, was er gesagt hatte, korrigierte er sich sofort. „Nein, tut mir Leid... Ich hätte das nicht fragen sollen. Wahrscheinlich wollte ich mich nur ablenken, um nicht selbst nachzudenken.“ „Das ist schon okay. Ich hatte gerade darüber nachgedacht, was mein Vater jetzt wohl macht.“ „Ihr Vater?“ „Ja, wissen sie, er ist schon lange beim Militär. Ein Admiral bei der Flotte des Mars-Paktes.“ „Wow, gleich ein Admiral. Da liegt ihnen das Leben im All sicherlich im Blut, oder?“ Wie aus heiterem Himmel fing Tara laut an, zu lachen. „Hahahaha... Sie scherzen, oder?“ „Habe ich etwa was Witziges gesagt?“ Als sie sich wieder gefangen hatte, redete Tara weiter. „Mir wird schon beim Fliegen schlecht... Und dann erst die ganzen Beschleunigungen im All... Wenn es etwas gibt, wofür ich nicht geeignet bin, dann ist es das Leben im Weltraum!“
„Aber sie werden doch trotzdem zu den Verteidigungsstreitkräften gehen, oder?“ Von einem Moment auf den nächsten wurde sie wieder ernst. „Ja. Hier hätte ich ohnehin nichts mehr zu tun. Die gesamte planetare Wirtschaft bricht zusammen. Alles wird nun in die Rüstung fließen. Und was nütze ich hier, wenn überall in den Sonnensystemen des Mars-Paktes unsere Soldaten gegen die Truppen Tarydias kämpfen?“ „Hm... Da ist was dran. Aber was haben sie eigentlich beruflich gemacht?“ „Ich war Chemie-Studentin“, sagte sie. „Dann kennen sie sich doch bestimmt mit den Grundlagen von Sprengstoffen aus?“ „Im Prinzip schon. Warum fragen sie?“ „Ich habe nur gerade versucht, sie mir als Sprengstoffexpertin vorzustellen“, witzelte Frank. „Und was ist daran so absurd?“ „Nun... Eigentlich... Weiß ich es selbst nicht“, gab er verlegen von sich.
„Was könnten das eigentlich für Freaks gewesen sein, die uns vorhin geholfen haben?“ fragte Tara schließlich. „Wenn nicht einmal Sanchez etwas Genaueres weiß, können sie absolut sicher sein, dass es entweder streng geheim oder verboten ist.“ Frank blickte zu ein paar Soldaten, die in einiger Entfernung vorbeimarschierten. „Cyborgs?“
„Wäre gut möglich. Aber das einzige, was ich bisher von denen gesehen habe, waren uralte VEI-Aufzeichnungen aus dem Krieg gegen die Allianz unabhängiger Sonnensystem. Und da sahen sie völlig anders aus – klobig, behäbig und unzuverlässig. Außerdem sind sie im gesamten bekannten Universum verboten. Der Mars-Pakt würde sie sicher nicht einsetzen. Nein, das waren wahrscheinlich Menschen.“ „Aber wie können normale Menschen so stark sein? Und vor allem so schnell?“ „Da kann auch ich nur spekulieren. Aber es liegt nahe, dass sie spezielle Kampfanzüge mit enorm starken Muskelkraftverstärkern benutzt haben. Anders kann ich es mir nicht erklären. Sie etwa?“ Nein, es sei denn, es waren Übermenschen...“, sagte Tara Kakutani.



Hoher Orbit um Rigil Kentaurus b
Brücke des tarydianischen schweren Schlachtschiffes „Excalibur“
20.08.3756 1757 zentraler Raumzeit (20:57 zentralplanetarer Zeit Rigil Kentaurus b)

„Was zum Geier geht hier eigentlich vor? Wollen mich denn alle zum Narren halten?“ „Aber Sir...“ „Verdammt noch mal! Ich werde dieses Pack ausräuchern! Gebt Energie auf die Ionengeschütze!“ „Sir, hören sie auf damit!“ „Nennen sie mir nur einen, einen gottverdammten Grund, warum ich jetzt nicht die gesamte Planetenoberfläche verdampfen sollte!“ „Bei allem Respekt, Admiral, wenn sie das tun, wird man sie nicht mal mehr vor ein Kriegsgericht stellen, man wird sie sofort exekutieren!“ Schwer atmend und mit Schweiß auf der Stirn sah Admiral Johnston seinen ersten Offizier an. „Ich glaube, sie verstehen es nicht... Wir müssen diese Welt haben! Und wenn wir sie nicht haben können, dann soll auch kein Feind sie haben können! Bei all dem, was passiert ist, bin ich nicht dazu bereit, weitere Menschen zu opfern!“ „Und was sind dann die Planetenbewohner?“ „Es sind keine Menschen. Es sind widerliche Paktratten, die sich für etwas Besseres halten!" „Wir sollten unsere Einheiten wieder auf Sollstärke bringen und dann erneut zuschlagen. Lange können die Verteidigungstruppen nicht mehr durchhalten.“ „Nun gut...“ Johnston setzte sich wieder und rieb sich die Stirn. „Gut, geben sie dem Versorgungsschiff durch, dass wir uns treffen werden, wie ursprünglich vereinbart.“ Früher oder später werden wir diesen Planeten erobern, koste es, was es wolle.



Kharev, Beta Iridae Sonnensystem
Irgendwo in 7000 Metern Höhe
27.08.3756 1619 zentraler Raumzeit (14:19 zentralplanetarer Zeit Kharev)

„So eine verdammte Scheiße!“ Oberleutnant Patrick Ritter fluchte, als die Warnsysteme seines Jägers vom Typ RJ-320 Vulture aufheulten. Zwei feindliche Jäger saßen ihm im Nacken und einer von ihnen hatte eine sichere Zielerfassung. Sie saßen ihm direkt im Nacken, also blieb Ritter nichts Anderes übrig, als es mit einem Trick zu versuchen. Bei ca. 1200 Stundenkilometern legte er eine Vollbremsung mittels Schubumkehr hin. Die beiden feindlichen Piloten konnten nicht schnell genug reagieren, als er dann in eine Rechtskurve abbog und plötzlich das Flugzeug, dessen Nase bei Stillstand, also einem sich anbahnenden Stall (Strömungsabriss) nach links drehte und auf vollen Schub ging. Die Nachbrenner beschleunigten die Maschine in Sekundenbruchteilen auf einige hundert Stundenkilometer und Patrick Ritter riss die Maschine um 230° herum, so dass er plötzlich beide von ihm wegfliegenden Maschinen auf 12 Uhr hatte. Ohne nachzudenken drückte er den Feuerknopf durch, worauf sich eine Salve der vollautomatischen Schnellfeuer-Railguns entlud, die Trümmerstücke von einem der Jäger am Himmel verstreuten. Sofort aktivierte dieser, weil beschädigt, seine Nachbrenner und versuchte, den Luftkampf abzubrechen.
Der andere Pilot war jedoch viel zu clever, um sich ebenfalls durch dieses Manöver eine Blöße zu geben. Die alte Maschine vom Typ RJ-276 Crow flog eine weite Kurve, wobei sie stetig beschleunigte. Der etwas behäbigere schwerere Jäger von Ritter konnte aufgrund seines vorigen Manövers nicht mithalten und tauchte deshalb Höhe gegen Geschwindigkeit ein. Bei 4000 Metern ging er wieder in den Horizontalflug, doch als er wieder auf die Ortung blickte, war kein Feind mehr zu sehen. Hastig sah Ritter sich um. Plötzlich schrillte die Erfassungswarnung wieder und eine dumpfe Erschütterung ging durch die Maschine. Der Pilot musste nicht erst auf die Schadensanzeige sehen, um zu wissen, dass eine Rakete die wichtigsten Systeme zerstört hatte. Der feindliche Pilot hatte ihn ausgetrickst und ihm von seiner Sechs-Uhr-Position eine Rakete verpasst. Für heute galt es nur noch, zu überleben. Als er die Rettungskapsel vorerst ungebremst gen Boden stürzte, konnte Patrick sehen, wie die gegnerische Maschine direkt neben ihm flog, damit er auch ja den ihm zuwinkenden Piloten erkennen konnte. Auf der Maschine war neben dem Emblem der 231. Birds of Prey auf ein kleines Männchen zu erkennen, das ein antikes Scharfschützengewehr in der Hand hielt.
Captain Natasha „Sniper“ Zimanova konnte einen weiteren Luftsieg verbuchen.



Anmerkungen:
1)VEI = Visual Entertainment and Information. Nichts anderes, als das moderne Fernsehnetzwerk
2)Die im letzten Teilkapitel beschriebenen Flugmanöver sind nur möglich, da die Piloten durch ein Gravitationsverzerrungssystem, vergleichbar mit der künstlichen Schwerkraft an Bord der Raumschiffe des Mars-Paktes und der tarydianischen Konföderation, geschützt sind. Andernfalls würden sie diese Manöver zweifelsfrei nicht bei vollem Bewusstsein überstehen.





Kapitel 1



Die Welt des 38. Jahrhunderts

Hass, Gier und Furcht – das sind die Attribute, die die Erde auch noch im 21. Jahrhundert regierten. Es gab praktisch nicht einen Tag, der nicht von Anschlägen, Massakern und Massenmorden überschattet war. Die einzigen, die daraus Profit zu schlagen vermochten, waren die Medien. „Good news is no news. Bad news is good news”, sagt ein altes Sprichwort. Nichts wäre zutreffender gewesen, um die Gier nach neuen Sensationen auszudrücken. Doch egal, wie sehr die Medien ihren Teil zur Aufrechterhaltung des Status Quo beitrugen – der Hass, der in den Herzen der Menschen die Vorherrschaft innehatte, war weitaus bedeutender. Er sollte das größte und nahezu unlösbare Problem darstellen, mit dem sich der moderne Homo Sapiens sapiensis konfrontiert sah.
Die Auslöser für diesen Hass waren so verschieden wie die Formen, die er bei seinen Ausbrüchen annahm: Religion, Profitgier, Machthunger, Ignoranz und Angst, um nur einige zu nennen.
Wenn die Menschheit ihrem unausweichlich scheinenden Untergang durch Überbevölkerung und Selbstzerstörung entgehen wollte, musste sich einiges ändern.
Doch die Auflösung von Nationen schlug fehl; die Bevölkerungen hatten zu tief in ihrem Bewusstsein den Glauben an ihr eigenes untrennbares Volk verwurzelt. Selbst, wenn sie die anderen Völker akzeptierten, strebten sie dennoch nach ihrer eigenen Unabhängigkeit und Kultur. Viel zu viele vergaßen dabei, dass sie selbst einst aus mehreren Volksstämmen entstanden waren. Andere beriefen sich gerade auf diese Tatsache, um anderen Völkern und Nationen ihren Stempel als das von Gott auserwählte Land aufzudrücken. Wie viele dieser „God’s countries“ es jedoch zu geben schien, berücksichtigte niemand.
Diesen für machthungrige Fanatiker elementaren religiösen Fanatismus der großen monotheistischen Religionen galt es also zu durchbrechen.
Die Wissenschaft sollte dabei, wie bereits Jahrhunderte zuvor durch Galileo Galilei und andere bedeutende Forscher, einen nicht unwesentlichen Stellenwert einnehmen.
Im späten 21. Jahrhundert war der Plasma-Antrieb für Raumschiffe endlich ausgereift. Nachdem schon einige Sonden damit durch das Sonnensystem geschickt worden waren, bereitete die Menschheit sich auf das bis zu jenem Zeitpunkt ehrgeizigste Projekt in der Geschichte vor: Die Eroberung des Mars stand bevor.
Erst schickte man nur wenige Astronauten auf den Mars, die dort nähere Untersuchungen über den Planeten anstellten. Jedoch war es irgendwann in den Bereich des Möglichen gerückt, ein weitaus ehrgeizigeres Projekt als eine kleine Forschungsstation anzupacken. Der Mars sollte durch Terraforming in eine erdähnliche Welt verwandelt werden. Dieser Plan konnte und wurde deshalb durch alle großen Nationen der Erde realisiert:
Die vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich, Deutschland, Italien, Russland, China, Japan und einige andere Staaten, die sich in kleinerem Maßstab ebenfalls beteiligten, trugen maßgeblich dazu bei, dass der Mars eine ungiftige Atmosphäre bekam und wieder Wasser durch seine Schluchten fließen konnte.
Damit stand der Gründung der ersten menschlichen Kolonie außerhalb von Terra nichts mehr im Wege.
Doch die Möglichkeiten jener Zeit, im Sol-System weitere Planeten zu besiedeln, waren damit erschöpft. Die anderen Planeten waren entweder zu weit weg oder hatten ein extremes und durch ihre Nähe oder Entfernung zur Sonne unveränderliches Klima. Auch die Länge der Jahre und Tage variierten in großem Maße. Der Mars war für die Menschen dagegen ideal, da der Marstag nur wenig kürzer ist als ein normaler 24-Stundentag auf Terra.
Wieder stand die Menschheit, die nunmehr eine Bevölkerung von 10 Milliarden Menschen umfasste, vor einer weiteren undurchdringlich scheinenden Grenze.
Wenn es aber etwas gab, das dieser ruhelosen, kriegerischen und symbioseunfähigen Spezies im Blut lag, dann war es das Durchbrechen bekannter Grenzen.
So wie einst die ersten Piloten im zweiten Weltkrieg (auch wenn davon keine Aufzeichnungen existieren; Kriegsrekorde werden nicht anerkannt) die Schallmauer durchbrachen, schafften die Menschen es erneut, eine sich ihnen entgegenstellende Grenze zu überwinden.
Egal, wie gut die verbesserten konventionellen Triebwerke der Raumschiffe auch waren, sie würden niemals ausreichen, um das nächste Sonnensystem, Alpha Centauri (auch bekannt als Rigil Kentaurus) in einer menschlichen Zeit zu erreichen.
Und wieder hatte die Wissenschaft eine Lösung parat. Ein paar wenige Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Yung schafften es, die bekannten Grenzen zu überwinden, indem sie Raum und Zeit umgingen. Mittels hochkomplexer Technologie, welche ungeheure Energieressourcen benötigte, konnten sie Schiffe von einem Punkt des Universums an einen anderen bringen, allerdings unter der Vorraussetzung, dass bestimmte Eckdaten bekannt und bestimmte Faktoren erfüllt waren. Die Reichweite war also begrenzt, doch für Reisen durch unsere gesamte Galaxie würde es letzten Endes ausreichen.
Schließlich begann die Menschheit, sich über die Beschränkungen von Nationen hinwegzusetzen. An ihre Stelle traten aber wieder andere Systeme, die erst Gruppen mehrerer Planeten und schließlich ganzer Sonnensysteme umfasste.
Endlich schien die Menschheit ihren Hass, ihre Gier und ihre Furcht vergessen zu haben. Aber es kam, wie es kommen musste: Einige peripher gelegene Sonnensystem begannen, sich zusammenzuschließen, um kleinere System überfallen und erobern zu können. Die Technologie dazu war bald verfügbar.
Riesige Raumschiffe, bewaffnet mit Strahlenwaffen, Raketen und kinetischen Geschützen konnten in großen Armadas ganze Armeen von Planet zu Planet fliegen. Wie Heuschrecken zogen sie weiter, nachdem ein Planet erobert worden war.
Um diesem Kreuzzug die Stirn zu bieten, trafen sich die Vertreter der wichtigsten und fortschrittlichsten Sonnensystem auf dem Planeten, auf dem der große Schritt ins All begonnen hatte: Dem Mars.
Dort schlossen sie einen Vertrag, sich gegenseitig in jeder erdenklichen Hinsicht zu unterstützen, das bestehende Recht aller Menschen zu verteidigen und das Überleben und den Fortschritt zu sichern. Der Mars-Pakt war geboren.
Wenngleich der Planet nicht mehr seine typische, von der Atmosphäre und dem Staub herrührende rote Farbe hatte, so lieh der „rote“ Planet, wie er immer noch genannt wurde, dem Mars-Pakt seine Form und Farbe als Wappen.
Der Aufstand der Allianz unabhängiger Sonnensysteme wurde in kürzester Zeit niedergeschlagen, doch lernte man vieles aus diesem Krieg. Viele Waffensysteme und Strategien, darunter der Einsatz von Cyborgs, sowie das unter Beschuss nehmen von Planeten durch Waffen von Kampfraumschiffen, sollten für zukünftige Generationen aufgrund ihrer unbeschreiblichen Grausamkeit verboten werden.
Aus der Asche der besiegten Aggressoren und vielen weiteren Welten, die sich noch niemandem angeschlossen hatten, entstand auf Tarydia, einer kleinen Welt im Cerberi-System, ein weiterer großer Machtblock: Die tarydianische Allianz.
Lange Zeit herrschte Ruhe in der Galaxie.
Eines Tages kam es sogar zu einem Bündnis zwischen dem liberalen Mars-Pakt und der autoritären Allianz Tarydias, welches als Union der vereinten Sonnensysteme (oder auch United Solar Systems) in die Geschichte eingehen sollte.
Doch war dies nur ein fragiler und fragwürdiger Frieden. Die Entscheidung, was mit den verbliebenen unabhängigen Sonnensystem geschehen sollte, schaffte es, die unterschiedlichen Fraktionen auseinander zu bringen.
Noch am gleichen Tag, dem 19.08.3756, herrschte Krieg. Und wieder einmal sollten Hass, Gier und Furcht die Menschheit dominieren und zu verschlingen drohen.

XTRMNTR2K
13.11.2003, 23:32
1) Ich fände es ganz gut, wenn sich vielleicht mal jemand zur Geschichte äußern würde. Kritik ist bei mir wie immer nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht! ;D

2) Fortsetzung:



Rigil Kentaurus b
Mars-Pakt
Hauptstützpunkt der Mars-Pakt-Truppen
30.08.3756 03:20

„Ngghh.... Nein... Nein, Alice... NEIIIIIIIIN!“
Schweißgebadet und mit Tränen in den Augen saß Frank aufrecht im Bett. Die Schnellausbildung war beinahe vorüber, doch bis jetzt hatten ihn Nacht für Nacht Alpträume geplagt. Es war immer das gleiche schreckliche Erlebnis: Wie er in die Stadt kam, Alice’ Haus sehen konnte und schließlich der Ionenstrahl eines Raumschiffs wie der Todesblitz einer Unheilbringenden Kriegsgottheit den Himmel zerteilte und Frank die Sicht nahm. Manchmal konnte er noch das diabolische Lachen einer ihm unbekannten Person hören. Dieses Mal war tauchte jedoch für einen Sekundenbruchteil ein Gesicht dazu vor seinem inneren Auge auf.
Frank verwarf allerdings den Gedanken, dass dies eine tiefere Bedeutung hatte. Er stand einfach nach wie vor unter der Schockwirkung der Geschehnisse.
Vorsichtig stand er auf, bedacht, ja kein Geräusch zu machen. Die anderen Rekruten wären sicherlich nicht erfreut darüber gewesen, schon wieder ihren Schlaf durch ihn einbüßen zu müssen.
Fast geräuschlos schloss er die Tür hinter sich und ging den dunklen Flur entlang, bis er im Verbindungsgang zwischen dem Hauptgebäude und den Stuben der Rekruten war. Dort stellte er sich etwa in der Mitte an eines der riesigen Fenster, durch die das Licht der zwei Monde des Planeten scheinen konnte. Einen Seufzer ausstoßend versuchte er sich, während er durch das Fenster auf den darunter liegenden Hauptplatz schaute, seine Gedanken zu sammeln. Würde er diesen gottverdammten Krieg überleben? Was würde er nach dem Krieg tun?
Noch verwirrter als zuvor beschloss er, diese Fragen vorerst zurückzustellen und stattdessen einfach nur die Stille zu genießen.
Er war wirklich froh, dass die Invasoren sich offensichtlich zurückgezogen hatten. Seit dem Angriff auf den Konvoi waren sie einfach verschwunden. Immerhin war dies einer der wenigen Erfolge der Pakt-Truppen, denn zumindest, wenn man den Nachrichten glauben konnte, befanden sie sich fast auf ganzer Linie auf dem Rückzug. Ganze Welten mussten zum Teil bereits unter dem Bombardement der Tarydianer evakuiert werden. Die Verluste waren entsprechend hoch.
Hätte Frank sich umgedreht, hätte er gesehen, wie einige schwarze Gestalten an Fallschirmen vom Himmel herabschwebten und direkt auf der anderen Seite des Hofes landeten. Da aber kein Alarm ausgelöst wurde, hatte sie wohl nicht einmal einer der wachhabenden Soldaten bemerkt.
Frank drehte sich um und wollte sich wieder ins Bett legen, als er dann doch einen Blick auf die andere Seite warf und gerade noch erkennen konnte, wie ein dunkles Etwas hinter der Ecke des Gebäudes verschwand. Instinktiv eilte er zum nächsten Alarmschalter und aktivierte den Alarm. Die schrillen Sirenen heulten auf und das gesamte Gebäudeinnere wurde in einen grellen Rot-Ton getaucht. Erschrocken sprangen die Rekruten aus ihren Betten, doch bevor auch nur einer auf dem Flur war, verstummte der Alarm und das Licht erlosch.
Sie haben den Stromgenerator deaktiviert, ging es Frank durch den Kopf. Doch ohne Strom konnte auch die Tür zum Waffenraum nicht geöffnet werden.
„Was ist denn hier los?“, brüllte einer der Rekruten. „Das ist keine Übung, wir werden angegriffen!“, bellte Jäger ihn an. „Wir müssen die Tür zum Waffenraum aufbekommen, sonst sind wir nicht mehr als Zielscheiben!“
Plötzlich fiel der Blick eines Rekruten auf den an der Wand hängenden Feuerlöscher. „Der Feuerlöscher!“
Einige Schläge mit dem Feuerlöscher später gab das eigentlich elektronisch zu öffnende Schloss der Tür unter einem Knall des Zerbersten nach und ebnete den Weg in die Waffenkammer. Erst, als sämtliche Rekruten bereits ein Sturmgewehr in der Hand hielten, traf ein Offizier ein. Just in dem Moment, als er seinen Mund öffnete, um etwas zu sagen, schnitt Leutnant Friedrichsen eine Explosion das Wort ab.
„Das kam aus den Quartieren des Ostflügels!“, stellte er schockiert fest. „Mir nach!“
Jedem Rekruten schlug das Herz bis zum Hals. Trotz ihrer Angst liefen sie Friedrichsen hinterher, nur um mit einem Bild des Schreckens konfrontiert zu werden.
„Mein Gott, was ist denn hier passiert?“ Friedrichsen war sichtlich schockiert, als er die grausam verstümmelten Leichen einiger Soldaten sah. Selbst die überlebenden sahen furchtbar aus. „H...helfen sie mir...“, stammelte ein junger Mann, dessen Gesicht aussah, als wäre er bei lebendigem Leibe gekocht worden. Ein Sanitäter versorgte ihn sofort und verabreichte ihm ein schmerzstillendes Mittel.
Vorsichtig betraten Friedrichsen, Jäger und die anderen das Quartier. Die Betten waren verkohlt und die Metallgestelle verbogen und geschmolzen. Selbst die Luft war immer noch stickig und heiß.
„Diese verdammten... diese TARYDIANER!“ Friedrichsen war schockiert. „Was ist denn? Was für eine Waffe richtet so etwas an?“ „Ich habe so etwas bisher nur aus Berichten gehört. Aber das kann nur eine Mikrowellen-Impulsgranate gewesen sein. Nichts Anderes brät einen menschlichen Körper schneller gut durch... Jetzt gilt es, die Besucher zu neutralisieren, bevor sie noch mehr Schaden anrichten können!“
Noch während Friedrichsen und Jäger das Gebäude verließen, mit Nachtsichtgeräten ausgestattet und bewaffnet, sahen sie, wie einige Soldaten sich erbrachen. Niemand von ihnen war bisher mit der Grausamkeit eines Krieges in Kontakt gekommen.
Beinahe lautlos pirschten sie sich an der Gebäudewand entlang. Zentimeter um Zentimeter schob Jäger den Kopf um die Ecke des Gebäudes. „Feind gesichtet. Sehe 3 Invasoren. Sie machen sich irgendwie am Munitionsdepot zu schaffen...“ „Sie wollen sicher ins Depot eindringen und es von innen mit Bomben in die Luft jagen... Jetzt, wo sie entdeckt wurden, werden sie den Stützpunkt eher vernichten als ihn einzunehmen versuchen. Eliminieren wir sie.“ Leutnant Friedrichsen, Frank Jäger und zwei weitere Soldaten stürmten um die Ecke und legten die Gewehre an. Je ein gezielter Feuerstoß reichte aus, um die Eindringlinge niederzustrecken. Doch beschwor der Schusslärm nur mehr Ärger herauf.
„Legt die Waffen nieder, wenn euch euer Leben lieb ist!“ Die Stimme war laut und deutlich zu hören. Sie gehörte einer tarydianischen Elite-Soldatin, die zusammen mit dem Rest ihres Trupps auf dem Dach des Hauptgebäudes stand und auf die unten stehenden zielte.
Es war schon ein reichlich skurriler Anblick, wie ein paar halbnackte Männer mit aufgesetzten Restlichtverstärkern ihre Gewehre zu Boden legten.
Vier Tarydianer sprangen derweil vom Dach und landeten, durch ihre Spezialstiefel geschützt, auf dem Boden. Dann betraten sie das Hauptgebäude.
„Bin in Position, Ziel im Visier“, funkte Viktor Kowalski an Tara Kakutani, die sich, wie er, unbemerkt in einen Wachturm geschlichen und ein Scharfschützengewehr an sich genommen hatte. „Habe mein Ziel ebenfalls im Visier.“ „Einen Moment noch... Einen Moment.“
Die Soldatin auf dem Dach drehte sich um und nahm einen Kommunikator in die Hand. Sie sollte niemals dazu kommen, etwas an die „Excalibur“ zu senden, denn die Detonation eines großkalibrigen Explosivgeschosses und dessen Splitter rissen sie förmlich in Stücke. Ein zweites, fast zeitgleich abgefeuertes Geschoss nahm den anderen Soldaten ebenfalls das Leben oder zumindest die Sicht. Frank und die anderen nutzten die Gunst des Augenblicks, um die zu Boden geworfenen Gewehre wieder an sich zu reißen und mehrere Salven auf die Überlebenden abzufeuern.
Auch aus dem inneren des Gebäudes waren die Geräusche eines Schusswechsels zu hören, die kurz nach Beginn schon wieder verstummten.
„Es scheint, als hätten wir zwei Schutzengel gehabt“, brachte Leutnant Friedrichsen nur hervor. „Ja, es scheint so“, wiederholte Frank Jäger geistesabwesend.

Akai Nami
16.11.2003, 02:41
PUUHHH! Die enorme Textmasse war nicht sehr einfach zu lesen, aber ich finde, dass du auch hier einen sehr guten Job gemacht hast. Aber IMO gefällt mir die Zeile, wo Frank von Alice träumt, nicht. Die ist mir nicht ganz gelungen. Aber die Charaktere haben wieder mal Hitpotenzial. Also insgesammt: 4/5 Punkten (Der Leser-teil beim Vorwort ist IMO etwas unpassend). Mach nur weiter so, und vielleicht kommst du auf 5/5 Punkte. Zu wünschen wärs dir. ;)

EDIT: Keine Angst, wenn nur wenige dir schreiben. Die meisten finden die Textmenge wahrscheinlich zu groß.

Silence
18.11.2003, 06:02
Der stille Genieser schweigt...

MuadDib
22.11.2003, 22:22
Nun, ich hab mir das ganze jetzt ein zweites Mal durchgelesen und glaube nun eine Meinung abgeben zu können (du wolltest es ja nicht anders).

Anfangs hatte ich nur die Einleitung gelesen und war richtig begeistert von der Idee und dem Geschriebenen, so dass ich mir den Rest ausgedruckt hatte und zu lesen begann.

Allerdings verflog diese Anfangsbegeisterung gleich nach dieser Einleitung, denn der Prolog deutete schon darauf hin, was kommen würde... Hätte nun das erste Kapitel eine komplett andere Richtung eingeschlagen, wäre mein Urteil auch anders, aber so muss ich gestehen, dass mich das, was ich gelesen habe, nicht wirklich umgehauen hat.

Deiner Story mangelt es keinesfalls an netten Sci-Fi Ideen und einer rosigen Aussicht für die menschliche Zukunft, mehr krankt die Geschichte an der fahrlässigen Ausarbeitung deiner Charaktere, die - so leid es mir tut - beinahe gar nicht vorhanden ist.
In jedem Absatz introdierst du ein neues Set von Personen, bei denen die meisten nach dem Absatz gleich wieder aus dem Gedächtnis verfliegen. Einzig hängengeblieben ist mir Frank Jäger, auch nur, weil er der erste war, der im Prolog vorkam. Und selbst da dachte ich noch, er wäre eine Nebenfigur. Bislang bestehen deine Charaktere nur aus Namen und Rängen. Es wird weder ihr Aussehen beschrieben, noch irgendwelche Eigenheiten, noch - und was eigentlich sehr wichtig wäre - Gedankengänge oder Gefühle. Im Text laufen im Grunde eigentlich nur Actionsszenen mit ab und zu eingestreuten, ziemlich klischeehaften und stereotypen Patriotismus-Dialogen. Eigentlich erzählt sich - meiner Meinung nach - eine Geschichte dadurch, dass sie durch die Aktionen der Charaktere, seien es Ermittlungen oder Dialoge vorangetrieben wird, und ab und zu eine spannende Actionssequenz als Sahnehäubchen dient. Bei dir ist es momentan noch anders, wobei die platten Dialoge ich nicht unbedingt als Sahnehäubchen bezeichnen würde. Vielleicht solltest du mehr Wert auf die Ausarbeitung der Charaktere geben und ihnen nicht nur einen klingenden Namen verpassen. Johnston, Peter Harridge oder manch andere Namen interessieren nicht, wenn sie nicht wirklich zur Handlung beitragen. Und oft ist es besser ihre Namen erst durch den Dialog zu verraten, und ev. nicht den ganzen Namen auf einmal. Versetz dich besser in die Charaktere und beschreibe aus der dritten Person ihre Gedanken, anstatt aus der dritten Person ihre Aktionen aufzuzählen, auch wenn das als "Chronik" durchgehen würde. Aber das ist immerhin ein SF-Roman, und kein Geschichtsbuch. Dann gelingt dir auch eine bessere Traumsequenz als dieser Aufschrei.


Nun, tut mir leid, wenn das alles vielleicht etwas zu viel war - aber nachdem du ja von allen Seiten gelobt wirst (v.a. im Sleeping Dragon Forum), schadet es vielleicht nicht, einmal eine andere Meinung zu hören.

Wie gesagt, die Einleitungen, in denen du vom Drumherum erzählst, sind wirklich blenden geschrieben und sehr stimmig, aber wenn die Charaktere erscheinen, verschwindet die Spannung.

XTRMNTR2K
23.11.2003, 23:26
@Akai Nami:
Danke fürs Lob!
Was du genau mit der Traumsequenz meinst, verstehe ich allerdings nicht so ganz o.O

@Silence:
:D *das schweigende Lob zur Kenntnis nehm*

@MuadDib:
Erst einmal vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast und das alles sogar mehrmals durchgelesen hast.
Natürlich bin ich dir auch dankbar für deine Kritik, einen Punkt verstehe ich jedoch nicht ganz;
Für mich hört es sich einfach danach an, als wenn du enttäuscht bist, weil ich im Titel (oder sonst irgendwo) etwas versprochen hätte, was ich nicht halten konnte.
Allerdings habe ich nirgends damit geprahlt, wie toll meine schriftstellerischen Fähigkeiten (sofern man sie als solche bezeichnen will) doch seien, denn dann, so kann man sich vielleicht denken, würde ich meine Geschichten nicht hier veröffentlichen, sondern Bücher schreiben und damit Geld machen.
Nichtsdestotrotz muss ich dir in einigen Punkten teilweise recht geben und kann dazu nur sagen, dass diese Eindrücke im Laufe der Geschichte umgewandelt werden sollen.

@Fortsetzung:
Die kann sich noch etwas hinauszögern, da ich im Moment krank bin und es mir an genügend Power zum Schreiben mangelt. Obendrein gibt es da auch noch diverse zeitfressende Dinge im RL... -_-°

Akai Nami
24.11.2003, 00:14
@oli

Ich meine folgende Szene: „Ngghh.... Nein... Nein, Alice... NEIIIIIIIIN!“
Schweißgebadet und mit Tränen in den Augen saß Frank aufrecht im Bett. Die Schnellausbildung war beinahe vorüber, doch bis jetzt hatten ihn Nacht für Nacht Alpträume geplagt. Es war immer das gleiche schreckliche Erlebnis: Wie er in die Stadt kam, Alice’ Haus sehen konnte und schließlich der Ionenstrahl eines Raumschiffs wie der Todesblitz einer Unheilbringenden Kriegsgottheit den Himmel zerteilte und Frank die Sicht nahm. Manchmal konnte er noch das diabolische Lachen einer ihm unbekannten Person hören. Dieses Mal war tauchte jedoch für einen Sekundenbruchteil ein Gesicht dazu vor seinem inneren Auge auf.

IMO hättest du auch den Anfang mit diesem Stöhnen weglassen können. Der stört mich etwas.

@krankheit
Dann werd mal schnell wieder gesund. ;)

Silence
24.11.2003, 01:52
Original geschrieben von XTRMNTR2K

@MuadDib:
Erst einmal vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast und das alles sogar mehrmals durchgelesen hast.
Natürlich bin ich dir auch dankbar für deine Kritik, einen Punkt verstehe ich jedoch nicht ganz;
Für mich hört es sich einfach danach an, als wenn du enttäuscht bist, weil ich im Titel (oder sonst irgendwo) etwas versprochen hätte, was ich nicht halten konnte.
Allerdings habe ich nirgends damit geprahlt, wie toll meine schriftstellerischen Fähigkeiten (sofern man sie als solche bezeichnen will) doch seien, denn dann, so kann man sich vielleicht denken, würde ich meine Geschichten nicht hier veröffentlichen, sondern Bücher schreiben und damit Geld machen.


Ich denke, dass Du bei MuadDib einfach durch die sehr stimmige Einleitung bez. der Qualität eine Erwartungshaltung erzeugt hast, die Deine Ausführungen in den folgenden Kapiteln seiner Meinung nach missen lassen. Er macht Dir keine Vorwürfe wegen Prahlerein oder ähnlichen. Es sind Punkte, die ihm beim Lesen aufgefallen sind. Er gibt Dir damit nur ein Feedback mit auf den Weg, was er für verbesserungswürdig hält bzw. was Du seiner Meinung nach besser machen könntest. Was Du letztendlich daraus machst, ist Deine eigene Entscheidung...

Gute Besserung!

Cheers
Silence

MuadDib
24.11.2003, 18:54
Original geschrieben von XTRMNTR2K
Für mich hört es sich einfach danach an, als wenn du enttäuscht bist, weil ich im Titel (oder sonst irgendwo) etwas versprochen hätte, was ich nicht halten konnte.
Allerdings habe ich nirgends damit geprahlt, wie toll meine schriftstellerischen Fähigkeiten (sofern man sie als solche bezeichnen will) doch seien, denn dann, so kann man sich vielleicht denken, würde ich meine Geschichten nicht hier veröffentlichen, sondern Bücher schreiben und damit Geld machen.

Siehe Silence :). Nachdem ich den ersten Absatz deiner Geschichte gelesen hatte, war ich ziemlich begeistert und erwartete mir dementsprechend auch etwas vom Rest - was IMO bis auf den ersten Abschnitt von 'Die Invasion' nicht erfüllt wurde.

Wie auch immer, ich wollte damit sicherlich nicht dein schriftstellerisches Können ankreiden, sondern lediglich ein paar Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg geben.
Nimm mir bitte die Kritik nicht allzu übel. Immerhin schreibe ich ja selbst, und bekanntermassen sind andere 'Autoren' die schlechtesten Kritiker, da sie sowieso alles anders machen würden :D

XTRMNTR2K
11.12.2003, 05:28
Holladio, liebe Leser!

Eigentlich wollte ich nur kurz mitteilen, dass die Fortsetzung leider auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Zur Zeit bin ich einfach total ausgelastet, und das vor allem durch die Schule und die wieder zu schreibenden (Abi-Übungs-)Klausuren. Von daher finde ich einfach weder Zeit noch Motivation oder kreative Energie, um weiterzuschreiben, was ich natürlich sehr bedauere, da mir diese Geschichte schon sehr am Herzen liegt. Ich bitte einfach um Geduld, es WIRD definitiv eines Tages weiter gehen :)

Ach ja, und ich bedanke mich noch einmal für die ausführliche Kritik, @all! :A

Bis dann, euer XTRMNTR2K aka Oli