pazzi
08.11.2003, 17:40
Längere Zeit schlummerte diese Geschichte jetzt schon auf meiner Festplatte und nun hab ich mich entschloßen sie der breiten Öffentlichkeit vorzuführen.
Rechtschreibfehler könnt ihr aus eurer Kritik sofort rauslassen, dass ist mir schon klar ^^'
Also viel Spaß :)
The story of
Lydium
awaits you...
Kapitel 1 – Albträume
Es war dunkel, stock dunkel. Eine leichte Briese rauschte durch die Dunkelheit und lies die Haare einer Frau wehen. Sie war eine junge Frau. Nicht älter als 24. Ihre Haare wahren lang und braune, ihre Augen grün. Sie war in ein braunes Gewandt gehüllt und schaute sich hastig um. Es schien so, als würde sie etwas suchen. Plötzlich richtete sie ihre Augen in eine Richtung und starrte wie gebannt dort hin. Der Wind schien aus dieser Richtung zu kommen. Langsam wurde er stärker, so dass das Gewandt sich langsam abhob und fast senkrecht hinter der Frau wehte. Diese störte sich aber nicht an dem Wind und starrte weiter in die Richtung. In ihren Augen stand die Angst. Die Angst vor dem Unbekanntem? Oder wusste sie, was dort in der Dunkelheit ist. Plötzlich erschienen zwei Augen in der Dunkelheit, zwei rot leuchtende Augen. Der Wind wurde wieder schwächer, aber nun flog ein metallenes Geräusch durch die Luft. Es war zwar noch weit weg, aber doch kam es langsam näher. Die Frau fing langsam an zu zittern und es bildeten sich kleine Schweißperlen auf ihrer Stirn. Plötzlich fing sie an zu rennen. Nicht auf die Augen zu, sondern von ihnen weg. So schnell sie konnte rannte sie ohne nach hinten zu sehen, ohne nach vorne zu sehen wohin sie überhaupt rannte. Das Geräusch wurde nun nicht leiser. Es wurde immer lauter. Mit jedem Schritt, jedem Zentimeter ja jedem Millimeter wurde es immer lauter. Plötzlich viel sie hin. Verwunderte schaute sie hinter sich und sah einen Stein. Einen einsamen kleinen Stein inmitten der Dunkelheit. Die Frau streckte ihre Hand nach dem Stein aus, aber sie konnte ihn nicht erreichen. Es war nicht so, dass ihr Arm zu kurz war, der Stein schien zurück zu weichen. Was der Frau nun erstmalig auffiel, war, dass das Geräusch aufgehört hatte. Sie schaute sich ängstlich um, ob die Augen bei ihr angekommen sind, aber nirgendwo konnte sie etwas erkennen. „Steh auf.“ Durch drang plötzlich eine Stimme die Stille. Die Frau drehte sich erschrocken um und konnte eine Hand erkennen. Auch sah sie die Umrisse einer Person, allerdings konnte sie weder das Gesicht noch etwas anderes wirklich erkennen. Sie griff nach der Hand und zog sich wieder auf die Beine. Doch als sie ihrem Helfer ins Gesicht blicken wollte...
Senkrecht und schweißgebadet saß Lana in ihrem Bett. Es schien schon spät zu sein, obwohl die Vorhänge zugezogen waren, war das Zimmer hell erleuchtet. Lana atmete schwer und lies ihr Gesicht erst mal in ihre Hände sinken um sich zu beruhigen. Dabei vielen ihre langen braunen Haare herunter und ihr Kopf war fast komplett hinter ihnen verborgen. Es klopfte leise an der Tür und sogleich öffnete sich diese. Herein kam Maria, das Hausmädchen, sie war schon eine ältere Frau, aber trotzdem blieb ihr Gesicht weitgehend von Falten oder Ähnlichem verschont. Sie trug ein langes braunes Kleid und hatte kurze braune Haare. Besorgt ging sie zu Lana und setze sich auf die Kante des Betts. „Was habt ihr den? Ich hörte einen Schrei und lies sofort alles stehen und liegen.“ – „Es ist nichts. Nur wieder dieser Traum.“ nuschelte Lana in ihre Hände. Maria atmete auf. Sie hatte schon das Schlimmste befürchtet. Nun stand sie erst mal auf und öffnete die Vorhänge. Ein Lichtstrahl schien durch Lanas Haare direkt in ihr Auge und sie vergrub ihr Gesicht noch tiefer in ihren Händen. „Es ist schon spät. Ich habe mich schon gewundert wie lange ihr wohl noch schlafen wollt.“ fing Maria an zu erzählen, ohne sich daran zu stören, dass Lana jetzt am Liebsten allein gelassen werden wollte. „Ryan hat wieder nach euch gefragt.“ erzählte Maria weiter, während sie einige Sachen für Lana aus dem Schrank holte. Lana seufzte nur und schaute Maria nun zum ersten mal diesen Morgen an. Seit sie denken konnte wollte Ryan schon etwas von ihr. Täglich kam er mehrere Male zu ihrem Haus, in der Hoffnung sie doch noch irgendwie dazu zu kriegen mit ihm irgendwohin zu gehen. Maria legte die aus den Schränken geholten Sachen auf das Bettende und ging zur Tür. „Ich hab für euch schon mal Kleidung aus den Schränken geholt. Ich werde dann das Frühstück vorbereiten.“ Lana gönnte den Sachen auf ihrem Bett nur einen kurzen Blick. Wie gewöhnlich waren es nur wieder ein langes Kleid und Unterwäsche, welche wahrscheinlich selbst einer alten Frau zu altmodisch vorgekommen wären. Also ging sie in ihrem Nachthemd selber zum Schrank um sich anständige Kleidung zu holen. Kurz warf sie einen Blick aus ihrem Fenster. Es war ein wunderbarer Tag. Nur vereinzelt waren weiße Wolken am Himmel zu sehen, die Sonne spiegelte sich in dem plätscherndem Fluss vor Lanas Haus, die Vögel sangen leise ihre Lieder und die restlichen Dorfbewohner waren schon tatkräftig an der Arbeit. Aus einer der hintersten Ecken holte Lana eine braune Lederhose und ein kurzes, leicht bauchfreies Oberteil. Nachdem sie beides angezogen hatte zog sie noch das Kleid über. Maria würde sie in dem Aufzug sonst eh nicht in die Nähe der Tür lassen. Auch wenn Maria nur das Hausmädchen war, so sie inzwischen doch wie eine Mutter für Lana geworden. Ihre leibliche Mutter verschwand als Lana noch ein kleines Kind war und ihr Vater, nun ja, Lanas Vater war ein verbitterter Mann geworden, seit Lanas Mutter verschwand. Er selber lebt in Sai, einer der wenigen wirklich großen Städte der Welt. Seine einzige Tochter hatte er in ein kleines Dorf weit weg von Sai gebracht und dort in einem großem Haus alleine mit Hausmädchen Maria zurückgelassen. Lana hatte es schon lange aufgegeben ihren Vater dafür zu hassen. Inzwischen ignorierte sie einfach seine Existenz und lebte wie eine normale Bürgerin, des kleinen Dorfes Mahaj. Mit dem Kleid angezogen machte sie sich dann auf um zu frühstücken.
Wie jeden Morgen plauderte Maria fröhlich aus dem Nähkästchen, während Lana still am Tisch saß und ruhig ihr Frühstück aß. Normalerweise hörte Lana Maria immer zu, da sie besser informiert schien als jeder Händler oder Bote dieser Welt. Aber heute war sie in ihre eigenen Gedanken versunken. Schon seit einem halbem Jahr plagte sie dieser merkwürdige Traum. Alle möglichen Propheten, Ärzte und Magier hatte sie schon aufgesucht um die Bedeutung oder die Ursache dieses immer wiederkehrenden Traumes herauszufinden, aber bisher endete jedes Gespräch gleich. Nämlich mit der vollkommenden Ratlosigkeit ihres Gegenübers.
Als sie mit ihrem Frühstück fertig war deckte Maria den Tisch ab und sie ging, wie jeden Tag, auf ihren morgendlichen Sparziergang. Kurz vor der Tür zog sich Lana schnell das Kleid aus und verstaute es hinter einer Kiste und ging schnell aus dem Haus. Sie konnte nur ein paar Schritte gehen, als sie schon aus der Ferne Ryans Stimme hörte und schnell konnte sie ihn auch entdecken. Er hatte es sich unter dem Baum zwischen dem kleinem Fluss und Lanas Haus gemütlich gemacht. Lana seufzte nur und machte sich innerlich auf ein weiteres langweiliges Gespräch mit Ryan bereit. Allerdings schien dieses mal etwas anders zu sein. Ryan war aufgeregt, oder zu mindestens sah er so aus. „Vorhin ist eine Kutsche hier angekommen.“ sagte er leicht ausser Atem, weil er den Weg gerannt war. „Eine Kutsche?“ frage Lana nach „Ja, sie ist vor ungefähr 35 Minuten hier angekommen. In ihr soll ein sehr merkwürdig aussehender Mann gewesen sein. Im Moment steht die Kutsche vor dem Haus des Dorfchefs und der Mann ist im Haus.“ Lana überlegte kurz. >>Eine Kutsche mit einem merkwürdigem Mann? Dann konnte der heutige Tag ja vielleicht doch mal etwas abwechslungsreicher werden, als normal.<< Lana beschloss sofort zum Haus des Dorfchefs zu gehen. Sie wollte unbedingt die Kutsche und den Mann sehen, wiederwillig aber musste sie mit Ryan zusammen dort hin gehen.
Es dauerte nicht lange, bis sie das Haus des Dorfchefs erreicht hatten. Das Dorf zählte zwar zu der Mittelklasse und war damit etwas größer, aber Lanas Haus war direkt am Dorfzentrum, in welchem nur Läden, Schmieden und eben das Haus des Dorfchefs waren. Die Kutsche stand mitten auf dem großen Platz vor dem Haus. Es hatten sich schon unzählige Dorfbewohner eingefunden, aber sie wurden von einigen Männern in merkwürdigen Rüstungen zurückgehalten, sodass um die Kutsche herum ein paar Meter Platz war und ein kleiner Weg von dieser zur Tür des Hauses frei war. „Was sind das für Rüstungen?“ fragte Lana Ryan, welche diese Rüstungen weder gesehen noch von ihnen gehört hatte. „Ich hab keine Ahnung. Auch der alte Schmied, der ja immer damit prallt wie viele verschiedene Rüstungen und Wappen er doch auf den ersten Blick den richtigen Königreichen zuordnen kann, hat sie noch nie gesehen.“ Lana runzelte die Stirn. >>Ein neues Königreich? Nein, unmöglich. Davon hätte man selbst in einem abgelegenem Dorf wie Mahaj gehört.<< Ryan drängelte sich durch die Menschenmenge um mehr sehen zu können. Auf dem Weg nach ganz vorne traf er Lynn, einen guten Freund von ihm, welcher Ryan auch gleich wieder mit nach hinten zerrte und dabei fast Lana über den Haufen rannte. „Hey! Was soll das?! Ich wollte nach ganz vorne du Hirni und nicht nach ganz hinten!“ schnauzte Ryan Lynn an. „Ach, da vorne gibt es eh nichts zu sehen. Die Typen stehen nur da und schubsen jeden wieder zurück in die Masse, der auch nur einen kleinen Schritt zu weit nach vorne geht.“ erzählte Lynn und versuchte Ryans ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, da Ryan immer noch lieber in Richtung Kutsche schaute. „Auf jeden fall hab ich es zu mindestens geschafft mit einem von ihnen etwas zu sprechen.“ – „Wie kann man mit jemandem nur ´etwas´ sprechen?“ fragte Ryan und verlor ein weiteres Mal das Interesse an Lynns Bericht. „Ich hab ihn darüber ausgefragt woher sie kommen oder welcher freien Armee sie angehören. Aber egal was ich ihn fragte seine Antwort war immer nur ´Kann ich dir nicht sagen´. Merkwürdig nicht?“.
Während Ryan und Lynn die Köpfe zusammensteckten konnte sich Lana bis ganz nach vorne durchschlagen. Sie hatte freien Blick auf die Rüstungen und die Kutsche. Es beunruhigte sie zwar, dass niemand wusste, woher diese Typen stammen. Aber was sie um einiges mehr beunruhigte war, dass ihr die Rüstungen irgendwoher bekannt vorkamen. Es verging einige Zeit, inzwischen waren viele der Bewohner wieder zu ihrer alltäglichen Arbeit zurückgekehrt. Nur die Leute, die ihre Geschäfte direkt am großen Platz hatten, Kinder und auch Lana, Ryan und Lynn waren noch dort. Lana bekam regelmäßig etwas von ihrem Vater geschickt und musste nicht arbeiten, Ryan war ebenfalls Sohn einer reichen Familie, die sich schon vor Generationen in Mahaj niedergelassen hatte und Lynn, nun Lynn war einfach nur ein Tunichtgut und drückte sich wieder mal vor der Arbeit. Fast wollten die drei es aufgeben, auf den Kutscheninsassen zu warten, da regte sich etwas. Die Soldaten stellten sich nun alle an dem Weg zwischen Kutsche und Haus auf und aus der Tür kam eine, in einen schwarzen Mantel gehüllte, Person heraus. Lana konnte nicht anders als diese Person anzustarren, ja grade mit ihrem Blick aufzuspießen. Als hätte sie es bemerkt schaute die Person Lana ebenfalls an und wäre nicht eine Kapuze an dem Mantel gewesen hätte sie sich direkt in die Augen gesehen. Doch plötzlich wurde Lana schwindelig und langsam schwarz vor Augen, so dass sie nach hinten von der Bank kippte, auf der sie saß.
Rechtschreibfehler könnt ihr aus eurer Kritik sofort rauslassen, dass ist mir schon klar ^^'
Also viel Spaß :)
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Lydium
awaits you...
Kapitel 1 – Albträume
Es war dunkel, stock dunkel. Eine leichte Briese rauschte durch die Dunkelheit und lies die Haare einer Frau wehen. Sie war eine junge Frau. Nicht älter als 24. Ihre Haare wahren lang und braune, ihre Augen grün. Sie war in ein braunes Gewandt gehüllt und schaute sich hastig um. Es schien so, als würde sie etwas suchen. Plötzlich richtete sie ihre Augen in eine Richtung und starrte wie gebannt dort hin. Der Wind schien aus dieser Richtung zu kommen. Langsam wurde er stärker, so dass das Gewandt sich langsam abhob und fast senkrecht hinter der Frau wehte. Diese störte sich aber nicht an dem Wind und starrte weiter in die Richtung. In ihren Augen stand die Angst. Die Angst vor dem Unbekanntem? Oder wusste sie, was dort in der Dunkelheit ist. Plötzlich erschienen zwei Augen in der Dunkelheit, zwei rot leuchtende Augen. Der Wind wurde wieder schwächer, aber nun flog ein metallenes Geräusch durch die Luft. Es war zwar noch weit weg, aber doch kam es langsam näher. Die Frau fing langsam an zu zittern und es bildeten sich kleine Schweißperlen auf ihrer Stirn. Plötzlich fing sie an zu rennen. Nicht auf die Augen zu, sondern von ihnen weg. So schnell sie konnte rannte sie ohne nach hinten zu sehen, ohne nach vorne zu sehen wohin sie überhaupt rannte. Das Geräusch wurde nun nicht leiser. Es wurde immer lauter. Mit jedem Schritt, jedem Zentimeter ja jedem Millimeter wurde es immer lauter. Plötzlich viel sie hin. Verwunderte schaute sie hinter sich und sah einen Stein. Einen einsamen kleinen Stein inmitten der Dunkelheit. Die Frau streckte ihre Hand nach dem Stein aus, aber sie konnte ihn nicht erreichen. Es war nicht so, dass ihr Arm zu kurz war, der Stein schien zurück zu weichen. Was der Frau nun erstmalig auffiel, war, dass das Geräusch aufgehört hatte. Sie schaute sich ängstlich um, ob die Augen bei ihr angekommen sind, aber nirgendwo konnte sie etwas erkennen. „Steh auf.“ Durch drang plötzlich eine Stimme die Stille. Die Frau drehte sich erschrocken um und konnte eine Hand erkennen. Auch sah sie die Umrisse einer Person, allerdings konnte sie weder das Gesicht noch etwas anderes wirklich erkennen. Sie griff nach der Hand und zog sich wieder auf die Beine. Doch als sie ihrem Helfer ins Gesicht blicken wollte...
Senkrecht und schweißgebadet saß Lana in ihrem Bett. Es schien schon spät zu sein, obwohl die Vorhänge zugezogen waren, war das Zimmer hell erleuchtet. Lana atmete schwer und lies ihr Gesicht erst mal in ihre Hände sinken um sich zu beruhigen. Dabei vielen ihre langen braunen Haare herunter und ihr Kopf war fast komplett hinter ihnen verborgen. Es klopfte leise an der Tür und sogleich öffnete sich diese. Herein kam Maria, das Hausmädchen, sie war schon eine ältere Frau, aber trotzdem blieb ihr Gesicht weitgehend von Falten oder Ähnlichem verschont. Sie trug ein langes braunes Kleid und hatte kurze braune Haare. Besorgt ging sie zu Lana und setze sich auf die Kante des Betts. „Was habt ihr den? Ich hörte einen Schrei und lies sofort alles stehen und liegen.“ – „Es ist nichts. Nur wieder dieser Traum.“ nuschelte Lana in ihre Hände. Maria atmete auf. Sie hatte schon das Schlimmste befürchtet. Nun stand sie erst mal auf und öffnete die Vorhänge. Ein Lichtstrahl schien durch Lanas Haare direkt in ihr Auge und sie vergrub ihr Gesicht noch tiefer in ihren Händen. „Es ist schon spät. Ich habe mich schon gewundert wie lange ihr wohl noch schlafen wollt.“ fing Maria an zu erzählen, ohne sich daran zu stören, dass Lana jetzt am Liebsten allein gelassen werden wollte. „Ryan hat wieder nach euch gefragt.“ erzählte Maria weiter, während sie einige Sachen für Lana aus dem Schrank holte. Lana seufzte nur und schaute Maria nun zum ersten mal diesen Morgen an. Seit sie denken konnte wollte Ryan schon etwas von ihr. Täglich kam er mehrere Male zu ihrem Haus, in der Hoffnung sie doch noch irgendwie dazu zu kriegen mit ihm irgendwohin zu gehen. Maria legte die aus den Schränken geholten Sachen auf das Bettende und ging zur Tür. „Ich hab für euch schon mal Kleidung aus den Schränken geholt. Ich werde dann das Frühstück vorbereiten.“ Lana gönnte den Sachen auf ihrem Bett nur einen kurzen Blick. Wie gewöhnlich waren es nur wieder ein langes Kleid und Unterwäsche, welche wahrscheinlich selbst einer alten Frau zu altmodisch vorgekommen wären. Also ging sie in ihrem Nachthemd selber zum Schrank um sich anständige Kleidung zu holen. Kurz warf sie einen Blick aus ihrem Fenster. Es war ein wunderbarer Tag. Nur vereinzelt waren weiße Wolken am Himmel zu sehen, die Sonne spiegelte sich in dem plätscherndem Fluss vor Lanas Haus, die Vögel sangen leise ihre Lieder und die restlichen Dorfbewohner waren schon tatkräftig an der Arbeit. Aus einer der hintersten Ecken holte Lana eine braune Lederhose und ein kurzes, leicht bauchfreies Oberteil. Nachdem sie beides angezogen hatte zog sie noch das Kleid über. Maria würde sie in dem Aufzug sonst eh nicht in die Nähe der Tür lassen. Auch wenn Maria nur das Hausmädchen war, so sie inzwischen doch wie eine Mutter für Lana geworden. Ihre leibliche Mutter verschwand als Lana noch ein kleines Kind war und ihr Vater, nun ja, Lanas Vater war ein verbitterter Mann geworden, seit Lanas Mutter verschwand. Er selber lebt in Sai, einer der wenigen wirklich großen Städte der Welt. Seine einzige Tochter hatte er in ein kleines Dorf weit weg von Sai gebracht und dort in einem großem Haus alleine mit Hausmädchen Maria zurückgelassen. Lana hatte es schon lange aufgegeben ihren Vater dafür zu hassen. Inzwischen ignorierte sie einfach seine Existenz und lebte wie eine normale Bürgerin, des kleinen Dorfes Mahaj. Mit dem Kleid angezogen machte sie sich dann auf um zu frühstücken.
Wie jeden Morgen plauderte Maria fröhlich aus dem Nähkästchen, während Lana still am Tisch saß und ruhig ihr Frühstück aß. Normalerweise hörte Lana Maria immer zu, da sie besser informiert schien als jeder Händler oder Bote dieser Welt. Aber heute war sie in ihre eigenen Gedanken versunken. Schon seit einem halbem Jahr plagte sie dieser merkwürdige Traum. Alle möglichen Propheten, Ärzte und Magier hatte sie schon aufgesucht um die Bedeutung oder die Ursache dieses immer wiederkehrenden Traumes herauszufinden, aber bisher endete jedes Gespräch gleich. Nämlich mit der vollkommenden Ratlosigkeit ihres Gegenübers.
Als sie mit ihrem Frühstück fertig war deckte Maria den Tisch ab und sie ging, wie jeden Tag, auf ihren morgendlichen Sparziergang. Kurz vor der Tür zog sich Lana schnell das Kleid aus und verstaute es hinter einer Kiste und ging schnell aus dem Haus. Sie konnte nur ein paar Schritte gehen, als sie schon aus der Ferne Ryans Stimme hörte und schnell konnte sie ihn auch entdecken. Er hatte es sich unter dem Baum zwischen dem kleinem Fluss und Lanas Haus gemütlich gemacht. Lana seufzte nur und machte sich innerlich auf ein weiteres langweiliges Gespräch mit Ryan bereit. Allerdings schien dieses mal etwas anders zu sein. Ryan war aufgeregt, oder zu mindestens sah er so aus. „Vorhin ist eine Kutsche hier angekommen.“ sagte er leicht ausser Atem, weil er den Weg gerannt war. „Eine Kutsche?“ frage Lana nach „Ja, sie ist vor ungefähr 35 Minuten hier angekommen. In ihr soll ein sehr merkwürdig aussehender Mann gewesen sein. Im Moment steht die Kutsche vor dem Haus des Dorfchefs und der Mann ist im Haus.“ Lana überlegte kurz. >>Eine Kutsche mit einem merkwürdigem Mann? Dann konnte der heutige Tag ja vielleicht doch mal etwas abwechslungsreicher werden, als normal.<< Lana beschloss sofort zum Haus des Dorfchefs zu gehen. Sie wollte unbedingt die Kutsche und den Mann sehen, wiederwillig aber musste sie mit Ryan zusammen dort hin gehen.
Es dauerte nicht lange, bis sie das Haus des Dorfchefs erreicht hatten. Das Dorf zählte zwar zu der Mittelklasse und war damit etwas größer, aber Lanas Haus war direkt am Dorfzentrum, in welchem nur Läden, Schmieden und eben das Haus des Dorfchefs waren. Die Kutsche stand mitten auf dem großen Platz vor dem Haus. Es hatten sich schon unzählige Dorfbewohner eingefunden, aber sie wurden von einigen Männern in merkwürdigen Rüstungen zurückgehalten, sodass um die Kutsche herum ein paar Meter Platz war und ein kleiner Weg von dieser zur Tür des Hauses frei war. „Was sind das für Rüstungen?“ fragte Lana Ryan, welche diese Rüstungen weder gesehen noch von ihnen gehört hatte. „Ich hab keine Ahnung. Auch der alte Schmied, der ja immer damit prallt wie viele verschiedene Rüstungen und Wappen er doch auf den ersten Blick den richtigen Königreichen zuordnen kann, hat sie noch nie gesehen.“ Lana runzelte die Stirn. >>Ein neues Königreich? Nein, unmöglich. Davon hätte man selbst in einem abgelegenem Dorf wie Mahaj gehört.<< Ryan drängelte sich durch die Menschenmenge um mehr sehen zu können. Auf dem Weg nach ganz vorne traf er Lynn, einen guten Freund von ihm, welcher Ryan auch gleich wieder mit nach hinten zerrte und dabei fast Lana über den Haufen rannte. „Hey! Was soll das?! Ich wollte nach ganz vorne du Hirni und nicht nach ganz hinten!“ schnauzte Ryan Lynn an. „Ach, da vorne gibt es eh nichts zu sehen. Die Typen stehen nur da und schubsen jeden wieder zurück in die Masse, der auch nur einen kleinen Schritt zu weit nach vorne geht.“ erzählte Lynn und versuchte Ryans ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, da Ryan immer noch lieber in Richtung Kutsche schaute. „Auf jeden fall hab ich es zu mindestens geschafft mit einem von ihnen etwas zu sprechen.“ – „Wie kann man mit jemandem nur ´etwas´ sprechen?“ fragte Ryan und verlor ein weiteres Mal das Interesse an Lynns Bericht. „Ich hab ihn darüber ausgefragt woher sie kommen oder welcher freien Armee sie angehören. Aber egal was ich ihn fragte seine Antwort war immer nur ´Kann ich dir nicht sagen´. Merkwürdig nicht?“.
Während Ryan und Lynn die Köpfe zusammensteckten konnte sich Lana bis ganz nach vorne durchschlagen. Sie hatte freien Blick auf die Rüstungen und die Kutsche. Es beunruhigte sie zwar, dass niemand wusste, woher diese Typen stammen. Aber was sie um einiges mehr beunruhigte war, dass ihr die Rüstungen irgendwoher bekannt vorkamen. Es verging einige Zeit, inzwischen waren viele der Bewohner wieder zu ihrer alltäglichen Arbeit zurückgekehrt. Nur die Leute, die ihre Geschäfte direkt am großen Platz hatten, Kinder und auch Lana, Ryan und Lynn waren noch dort. Lana bekam regelmäßig etwas von ihrem Vater geschickt und musste nicht arbeiten, Ryan war ebenfalls Sohn einer reichen Familie, die sich schon vor Generationen in Mahaj niedergelassen hatte und Lynn, nun Lynn war einfach nur ein Tunichtgut und drückte sich wieder mal vor der Arbeit. Fast wollten die drei es aufgeben, auf den Kutscheninsassen zu warten, da regte sich etwas. Die Soldaten stellten sich nun alle an dem Weg zwischen Kutsche und Haus auf und aus der Tür kam eine, in einen schwarzen Mantel gehüllte, Person heraus. Lana konnte nicht anders als diese Person anzustarren, ja grade mit ihrem Blick aufzuspießen. Als hätte sie es bemerkt schaute die Person Lana ebenfalls an und wäre nicht eine Kapuze an dem Mantel gewesen hätte sie sich direkt in die Augen gesehen. Doch plötzlich wurde Lana schwindelig und langsam schwarz vor Augen, so dass sie nach hinten von der Bank kippte, auf der sie saß.