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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hu, Problem mit einem Mädchen



Schattenläufer
02.10.2003, 03:22
Hi Sümpfler.

Joah, ich hab ein Problem mit einem Mädchen, und brauch mal euren Rat. Kann sein, dass der Thread hier absolut sinnlos ist und dass ich nur ein wenig paranoid bin, aber wenn mir das jemand so sagen würde wärs zumindest auch mal eine erleichterung.

Also:
Ich kenne sie seit einer Freizeit vor 2 Jahren. Da war sie immer ein ziemlich fröhliches Mädchen und so.
Irgendwann im selben Jahr haben wir den Kontakt verloren, aber jetzt chatte ich eigentlich regelmäßig mit ihr und treff mich auch manchmal mit ihr, zusammen mit ein paar Freunden.

Nach außen hin ist sie immer noch fröhlich, aber das ist nur eine Maske, wie ich jetzt von ihr erfahren habe. Sie ist innerlich vollkommen zerrüttet, traurig und fühlt sich allein. Woher das kommt, weiß ich nicht; von einem Freund von mir, der sie besser kennt, weiß ich, dass sie nach dem Tod eines Freundes von ihr anfing zu kiffen, zu trinken und ihr Leben vollkommen wegzuschmeißen.
Das ist allerdings schon 1 Jahr her.

Auf jeden Fall, ich versuche sie (per ICQ meistens) immer zu überreden, mir das alles zu erzählen. Ich bin um meine Freunde immer sehr besorgt. Doch sie will und will mir nicht erzählen, was mit ihr los ist.

Vor kurzem hatte sie auf einmal aufgehört zu schreiben, sie hat weder auf SMS, e-mail, ICQ oder sonstwas reagiert. Als ich sie danach fragte, hat sie immer vom Thema abgelenkt.
Fragen, wies ihr geht, versuche ich schon gar nicht mehr.

Vor kurzem hörte ich dann auch noch von meinem Freund (der genauso besorgt ist um sie wie ich), dass sie sich mit einer Rasierklinge in den Oberarm geschnitten hatte. Sie hat es ihm geschrieben, und sie wusste nicht, warum sie es getan hatte.
Mit ihrer besten Freundin hatte sie Streit, woraufhin diese sie vor allen in schlechtes Licht rückt und als gemeine •••••••• darstellt.

Vielleicht bin ich wirklich paranoid, aber ich hab Angst um sie. Sie wirkt verdammt labil, als würde sie jeden Moment Selbstmord begehen. Sehr oft auch meint sie, sie sei allein und niemand würde sie mögen und alles. Sie vom Gegenteil zu überzeugen ist fast unmöglich.
Und diese paar Tage, in denen sie nichts von sich zu hören gab...


Sind meine Sorgen berechtigt? Was kann ich tun? Oder sollte ich mich einfach nicht drum kümmern und mit ihr ganz normal weiterchatten? Wahrscheinlich könnt ihr mir überhaupt nicht helfen, weil ich viel zu verworren und zusammenhangslos geschrieben habe. Und wahrscheinlich habe ich das Wichtigste vergessen.

Ein sehr sehr besorgter Schattenläufer...

Drakon
02.10.2003, 03:29
Du solltest auf keinen Fall so tun,als ob nichts gewesen wäre,
das könnte ihr Gefühl der Einsamkeit und der Gleichgültigkeit
der anderen noch verstärken.Ausserdem solltest du versuchen,richtig
mit ihr zu sprechen,nicht nur übers Internet oder per SMS.
Frag sie ob ihr euch alleine treffen könnt.
Ist aber nur ein Vorschlag,will auf keinen Fall damit das
Gegenteil erreichen.

Shinjo
02.10.2003, 03:51
Das kommt mir sehr bekannt vor..... sowas ähnliches hatte ich mit zwei weiblichen Personen auch gehabt und es war keine leichte sache...
Ich gehe aber nunmal auf ein paar dinge ein....


Auf jeden Fall, ich versuche sie (per ICQ meistens) immer zu überreden, mir das alles zu erzählen. Ich bin um meine Freunde immer sehr besorgt. Doch sie will und will mir nicht erzählen, was mit ihr los ist.

Ich würde sie auf gar keinen fall versuchen zu drängen sowas zu sagen... es kann gut sein sie es vieleicht nach einer weile nervt und du irgendwie "aufdringlich" auf sie einwirkst.
Um sowas zu sagen gehört vertrauen...... ich kann aber natürlich nicht wissen ob sie dir vertraut doer auch nicht.


Vor kurzem hatte sie auf einmal aufgehört zu schreiben, sie hat weder auf SMS, e-mail, ICQ oder sonstwas reagiert. Als ich sie danach fragte, hat sie immer vom Thema abgelenkt.

Eigentlich könntes du es ruhig fragen wie es ihr geht..... zeigt vieleicht auch das es dich inetressiert wie ihr zustand ist zur zeit.




Vor kurzem hörte ich dann auch noch von meinem Freund (der genauso besorgt ist um sie wie ich), dass sie sich mit einer Rasierklinge in den Oberarm geschnitten hatte. Sie hat es ihm geschrieben, und sie wusste nicht, warum sie es getan hatte.

Ja das ist wieder das borderline syndrom.... zur zeit wieder im "trend" bei manchen....
Ich kann nicht sagen das es gut ist, aber ich kann auch nicht wirklich sowas verteufeln.... es gibt leute die sowas helfen tut mir einer situation zurecht zu kommen (ich kenne viele die sowas machen)und ich selber hatte auch mal nen messer in der hand... (aber nur noch ne kleine narbe).
Solang..... aber nur solang solches ritzen NICHT allu tief ist das eine Ader durchtrennt wird oder in die Ader direkt geschnitten wird kann ich das nicht verteufeln..... aber darüber denkt ja jeder anders.


Vielleicht bin ich wirklich paranoid, aber ich hab Angst um sie. Sie wirkt verdammt labil, als würde sie jeden Moment Selbstmord begehen. Sehr oft auch meint sie, sie sei allein und niemand würde sie mögen und alles. Sie vom Gegenteil zu überzeugen ist fast unmöglich

Paranoid bist du sicher nicht, du machst dir nur sorgen weil du sie magst und das ist nie wirklich verkehrt.
Sei einfach da wenn sie was hat, viel mehr kannst du auch nicht tuen denke ich mal..... einfach erstmal nur da sein, reden und versuchen sie von ihren trüben Gedanken abzulenken.


Aber wie ich oben schonmal egschrieben habe..... ich persönlich kann es nur oberflächlig in diesen fall anschaun....
Aber sei vorsichtig das du nicht selber irgendwie in sowas gerates...

Und zu guter letzt..... sei einfach für sie da wenn sie dich braucht.

ProSkater
02.10.2003, 04:24
also auf jeden fall, solltest du mit ihr richtig reden... icq, sms und sowas machen es wenn dann nur schlimmer... ich kenn das aus eigenerfahrung, denn ich hatte auch mal ähnliche probleme wie sie...
BTW @Shinjo: das muss nicht unbedingt Borderline sein alter -_- ich hab auch kein borderline und hab mich auch aufgeritzt, nur dass ich eben weiss, warum ich das tue und damit was bezwecke... aber trotzdem muss das kein borderline sein, wobei es natürlich nicht ausgeschlossen ist...
so weiter: also du solltest ihr auf jeden fall mehr richtige aufmerksamkeit widmen... also mit ihr etwas unternehmen... nicht nur icq und so wie gesagt...das hilft... du solltest sie aber auch nicht drängen und eben nicht aufdringlich sein, sondern dich ganz vorsichtig rantasten... und du darfst sie niemals als dumm oder sowas beschimpfen, dass sie sich aufschlitzt, denn dann kriegste nur ne antwort wie "du hast doch eh keine ahnung" und sie ist nur sauer auf dich...auch berechtigt eigentlich... naja wie gesagt... du musst sie ablenken... bei mir wars damals so, dass ich dauerdepressionen hatte... aus denen musst du ihr mit ablenkung eben raushelfen... also weniger von ihren problemen reden, sondern mehr ablenken... und irgendwann wird sie es überstehen und kann relativ normal weiterleben... am besten wärs, wenn sie nen neuen freund findet, der ihr mindestens genauso viel gibt wie ihr verstorbener freund... vielleicht könntest es sogar du sein....

Mika-chan
02.10.2003, 04:43
Genau das gleich Problem hatte ich Anfang letzten Jahres mit meiner besten Freundin. Ich konnte nicht mehr schlafen und hab mir pausenlos Sorgen gemacht. Du solltest ihr auf jeden Fall das Gefühl geben, dass sie erwünscht ist und von dir geschätzt wird. Du kannst sie aber nicht zwingen, dir zu erzählen, was los war. Das muss sie von selbst tun.
Du kannst es ihr aber einfacher machen, indem du wie Dracon es sagte, mit ihr persönlich sprichst. Und du solltest nicht so viel auf sie einreden, sondern sie mehr reden lassen. So bekommt sie mehr das Gefühl, dass du Verständnis aufbringst und aufmerksam zuhörst.

Mehr als Verständnis aufbringen und interesse zeigen(dabei aber nicht bedrängen!) kannst du nicht. Aber es bringt viel, wenn du nur zuhörst.
Das hat mir meine Freundin auch gesagt, selbst wenn sie dir nichts sagen will, es wird ihr helfen, wenn du einfach nur da bist.:)

Ich finde, mit ihren Problemen sollte deine Freundin mal einen Psychiater aufsuchen (ehrlich), aber das solltest du ihr nicht so sagen...

Meine Freundin war in einer geschlossenen Abteilung wegen Suizidgefahr. Ich hab sie spätestens jeden zweiten Tag besucht. Das hat ihr schon viel Kraft gegeben, wie sie mir später erzählt hat.
Bis heute hat sie mir nicht alles erzählt, aber ich denke, ich weiß viel über sie. Das aber auch nur, weil ich ihr Zeit gegeben habe (Das sind jetzt schon 5 Jahre). Vertrauen braucht seine Zeit... Und du sagst, sie hat ne Menge mitgemacht... Auch wenn sie dich sehr gern hat, so muss das nicht heißen, dass sie dir automatisch alles anvertrauen kann...

ProSkater
02.10.2003, 04:57
naja das mit dem pychiater find ich jetzt etwas übertrieben... das bringt nur in extremfällen was, also frühestens wenn sie sich schon wirklich die pulsadern aufschneidet... oberarm aufschneiden ist noch relativ billig... naja wie gesagt, psychiater ist frühestens dann notwendig, wenn sie sich wirklich umbringen will und das schon versucht hat oder wenn sie sich wirklich extrem aufschneidet, nicht nur ein paar schnitte auf dem oberarm... ich hab auch ein paar narben übrig von damals, war auch nur oberarm und ich habs alleine geschafft da wieder rauszukommen... meine freundin hat borderline und hat schon ziemlich viele narben...sie war auch schon beim psychiater... der hat ihr aber nur mäßig geholfen und nur so als tipp: medikamente bringen in den seltensten fällen was, meistens machen sie alles nur noch schlimmer...

Schattenläufer
02.10.2003, 16:33
oberarm aufschneiden ist noch relativ billig...
"billig" ist meiner Meinung nach eindeutig das falsche Wort -.-"
"Hey, du bist so billig, du schneidest die nur den Oberarm auf... junge, ICH hab mir schon die Pulsadern aufgeschnitten!" <- so klingt das für mich.

Das Problem ist, dass wir sehr weit voneinander entfernt wohnen, da werden solche Treffen eher zur genau geplanten Aktion, und wir gehen dann halt meistens zu Viert oder so ins Schwimmbad, Kino, oder sonstwo hin.

Wenn ich mal zu ihr ginge und sie einfach reden lassen würde, dann würde sie über alles erzählen, nur darüber nicht. Sie legt sich, wie schon gesagt, immer eine Maske der Fröhlichkeit auf. Und die will sie nich abnehmen, aber ich denke, sie sollte es tun und ihre Gefühle offenlegen, denn nur so kann ihr geholfen werden, denke ich. Oder?

An das mit dem Psychiater hab ich auch schon gedacht, allerdings: wenn sie wirklich soweit wär, dass sie einen solchen Rat von mir entgegennehmen würde, dann wär ihr Vertrauen zu mir schon so groß, dass sie mir es wohl erzählt hätte. Sprich: Bis ich sowas überhaupt vorschlagen kann, braucht es wohl noch eine ganze Weile.

-[IoI]-Ins@ne
02.10.2003, 19:54
Original geschrieben von Mika-chan

Ich finde, mit ihren Problemen sollte deine Freundin mal einen Psychiater aufsuchen (ehrlich), aber das solltest du ihr nicht so sagen...


Diese Meinung vertrete ich absolut nicht.

Ich mache es kurz, ich verstehe genau deine Freundin, weil es mir selbst so ging/geht. Immer eine Maske der Fröhlichkeit aufgesetzt, in Wahrheit aber vor einem endlosem Abgrund stehend, allein, umgeben von Dunkelheit, und das Einzige, was dir in den Sinn kommt, sind Vorwürfe:
"Warum ist mein Leben so beschissen? Warum ich? Was habe ich getan? Wollt ihr mich alle zerstören? usw..)

Anstatt sich zu fragen, WAS kann ICH dagegen tun.
Deine Freundin wird immer tiefer fallen, denn mit jeder Hoffnung, die zerstört wird, fällt sie tiefer.
Stell dir vor, was passieren würde, wenn du ihr vorschlägst, zu einem "Psychiater" zu gehen, der seine unpersönliche Diagnose aufstellt und aus.
-afaik- Hat sie keine psychische Störung, die durch eine Diagnose behandelt werden kann noch muss, im Gegenteil, ich bin überzeugt, dass sei sich selbst verlieren würde, wenn sie zu einem Psychologen geht, wenn er ihr sagt, das sie krank ist.
Das stimmt nicht, sie ist gleich geistig gesund wie auch ich es bin.

Sie mag vielleicht labil sein, aber auch das ändert sich. Aus Erfahrung weiß ich, dass man nicht "immer" labil sein kann, irgendwann kommt man an einem Punkt, an dem es heißt:
Entweder Selbstmord oder Mut über den Abgrund zu springen.

Du musst ihr den Mut geben, den Willen, über diesen Abgrund springen zu wollen, damit es ihr besser geht. Es ist ein sehr langwieriger und schwieriger Prozess, und du selbst bildest immer die Gefahr, sie auch noch tiefer in diesem Abgrund zu stoßen.
Ich kann dir nur zu einem raten:
Zu Ehrlichkeit und Persönlichkeit. Fühle mit ihr, versuche nicht rational zu einem Ergebniss zu kommen, versuche nicht logisch oder systemetisch, und damit unpersönlich, sie und ihre Probleme zu sehen.
Sei mit ihr, sag ihr, dass du für sie da bist, DAS SIE NICHT ALLEIN ist. Sei ehrlich zu ihr, lüge ihr keine falschen Gefühle vor. Sie wird immer wieder absacken, immer wieder vor einem neuen Abgrund stehen, und dies kann sie nur schaffen, wenn sie WEIß, dass es jemanden gibt, der für sie da ist, und sei es nur mit dem Geist. Dieses Wissen gibt ihr Kraft.

Ich kann dir nur raten, tu das, was du fühlst, versuche nicht "psychologisch" an diese Sache ranzugehen, das klappt nicht.
Sie braucht einen Freund, keinen, der ihr sagt, das sie krank ist (was sie eigentlich nicht ist) und was ihre Probleme sind, sie braucht jemanden, der sie NICHT allein lässt, obwohl sie diese Probleme hat.

Zu mehr kann ich dir nicht raten, einfach sei ehrlich, dein Wunsch ihr zu helfen wird sich so erfüllen, glaub mir.

NayNay
02.10.2003, 20:32
Zu der Sache mit dem Psychiater wollte ich auch noch was sagen...
Ich glaube nicht, dass ihr damit geholfen wäre. Wenn's nämlich hart auf hart kommt und du ihr sagst, dass ein Psychodoc vielleicht ganz gut für sie wäre (ohne das böse zu meinen), kann's passieren, dass sie das in den absolut falschen Hals bekommt und dann vor dem Thema steht "Er hält mich für verrückt. Er denkt, ich bin krank." oder etwas in der Art und das würde alles nur noch schlimmer machen.
Ich weiss, wovon ich spreche. Sie würde sich wahrscheinlich nur noch unverstandener und vermutlich abgestempelt fühlen, was wiederrum in Wut und Trauer umschlagen kann, die sie dann wieder gegen sich selbst richtet.
Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber das ist absolut im Bereich des Möglichen.
Und letztendlich muss so ein Schritt immer von ihr selbst kommen. Es bringt nichts, sie zu einem Arzt oder in eine Klinik schleppen, wenn ihr selbst nicht klar ist, ob und/oder was ihr Problem ist.
Sie selbst muss sich ändern wollen, aus Eigeninitiative. Es spricht nichts dagegen, ihr dann unter die Arme zu greifen, aber der Impuls muss von ihr kommen.


Original geschrieben von Schattenläufer
Wenn ich mal zu ihr ginge und sie einfach reden lassen würde, dann würde sie über alles erzählen, nur darüber nicht. Sie legt sich, wie schon gesagt, immer eine Maske der Fröhlichkeit auf. Und die will sie nich abnehmen, aber ich denke, sie sollte es tun und ihre Gefühle offenlegen, denn nur so kann ihr geholfen werden, denke ich. Oder?

Das hast du vollkommen richtig erkannt. Sei einfach für sie da und lass' sie das auch spüren, ohne dich ihr aufzudrängen.
Wenn ihr klar wird, dass du dich um sie sorgst, für sie da bist und sie dir vertrauen kann, wird sie sich dir irgendwann von ganz allein öffnen. Gib' ihr die Zeit und verliere nicht die Geduld.
Ganz wichtiger Punkt von Ins@ne: Zeig' ihr, dass sie nicht allein ist. Nichts ist schlimmer, als sich in solchen Situationen allein gelassen zu fühlen, dadurch gewinnt das "Schwarze Loch" nur an Tiefe.

Ich wünsche dir und ihr von Herzen, dass ihr das unverletzt durchsteht.
Stichwort "unverletzt", ich muss noch was einwerfen, was ihr Schnittproblem angeht.
Auch, wenn es schwer ist, versuche nicht, ihr das zu "verbieten" und wirf' es ihr nicht vor, falls "es" mal wieder passiert ist. Glaub' mir, sie wird sich dabei schon schlecht genug fühlen, Vorwürfe und dergleichen werden sie dann völlig fertig machen.
Ich weiss, dass viele Kiddies und Jugendliche es für "cool" halten, wenn sie sich schneiden, so ein Mädel kenne ich auch.
Aber in erster Linie ist Selbstverletzung (rein vom psychologischen her) ein Zeichen für Ohnmacht, Schmerz, Einsamkeit, Wut, Leere, all diese tiefen Gefühle, mit denen manche Menschen nicht anders umgehen können.
Lass' ihr dieses Ventil, wenn sie es braucht und es nicht in Suizidversuche ausartet.
Ich hoffe, sie spürt irgendwann, dass die Schnitte ihr nicht helfen.

Laguna
02.10.2003, 21:57
Original geschrieben von Drakon
Du solltest auf keinen Fall so tun,als ob nichts gewesen wäre,
das könnte ihr Gefühl der Einsamkeit und der Gleichgültigkeit
der anderen noch verstärken.Ausserdem solltest du versuchen,richtig
mit ihr zu sprechen,nicht nur übers Internet oder per SMS.
Frag sie ob ihr euch alleine treffen könnt.
Ist aber nur ein Vorschlag,will auf keinen Fall damit das
Gegenteil erreichen.

Ich bin derselben Meinung. Das schlimmste was einem Menschen in einer depressiven Phase wiederfahren kann ist von allen übersehen (schlimmer noch als ingnoriert) zu werden. Eigentlich wollen diese Menschen ja gesehen werden, aber durch ihre Art die Maske zu tragen sind sie mehr oder mal weniger bewusste wie unbewusste Meister darin ihre Gefühle dahinter zu verbergen.

Ich habe das momentan selber wieder häufiger durchgemacht- Schuld daran war mal wieder die Fachoberschule bei mir. Wenn du Wiederholer bist und spürst das du noch einmal versagst (und wirklich nichts besser geworden ist) an deinem Ort, beinahe Nemesis genannt, sehnt man sich schonmal wieder häufiger nach Erfolgserlebnissen und mehr Beachtung. Wenn man die dann nicht kriegt, fühlt man sich automatisch schlechter.

Irgendwie muss ich aus dieser großen Krise raus, bevor sie mich noch ganz verschlingt. Von der Fachoberschule hab ich mich zumindest jetzt endgültig losgelöst. Nur meine Gefühle müssen jetzt wieder in Einklang kommen (das gilt besonders für meine zwei besten Freunde, da wir seit Schulanfang keinen so tollen Draht mehr zueinander hatten).

Doch Freunde, oder Menschen die sich um einen Sorgen, und einen von Problemen ablenken braucht man einfach. Ohne eine stützende Schulter geht es manchmal im Leben nur schwer weiter. Dann stößt man auf eine schier undurchdringliche Wand (solche Momente hat jeder im Leben) und macht man dann nicht gemeinsam Räuberleiter braucht eine Weile um sie zu umgehen.

Ich möchte zu Drakons Worten noch hinzufügen das du nicht nur ihren Problemen aufmerksamkeit entgegenbringen solltest- sondern auch ihr selbst. Unternimm öfters was mit ihr. Lenk sie von ihren Problemen ab. Zeig ihr wie wichtig sie dir ist und das du sie akzeptierst wie sie ist- und es auch immer tun wirst :)


Ich bin sicher das ist der beste Weg ihr zu helfen. Sei da wenn sie dich braucht. Und das heißt nicht das man sich aufdrängen sollte, sondern einfach oft bei der betreffenden Person ist und man viel zusammen unternimmt. Oftmals lösen sich die Probleme dann ganz von alleine und alles kommt wieder ins Lot ^___~


Und ich werde ebenfalls nie die Hoffnung verlieren und Aufgeben. Ich habe meine "richtigen" besten Freunde, euch- die Community, meine zweite große Familie :) Und meine etwas kleinere, und dennoch mir überaus teure leibliche Familie^^

Den W
03.10.2003, 05:47
Fakt ist, dem Mädchen geht es nicht gut. Doch gerade jetzt darfst du sie keinesfalls zwingen, mit der Sprache rauszurücken. Mache ihr verständnissvoll und mitfühlend klar, dass es dir sehr weh tut und nahe geht, was gerade passiert, und du dir wirklich Sorgen machst, du es aber hingegen verstehst, wenn sie es dir nicht sofort sagen will. Erkläre ihr dass du ihre Entscheidung bezüglich dem was sie sagen will, verstehen wirst. Zwinge sie zu nichts, aber mach ihr klar, dass sie immer mit dir reden kann. Den Rest muss sie selbst entscheiden. Am Besten verabredest du dich mit einem Gespräch unter vier Augen. Das kann Wunder bewirken. Erkläre ihr deine Gefühlslage, aber fall nicht mit der Tür ins Haus,und biete ihr an dass ihr die Problematik eventuell gemeinsam lösen könntet. Wenn sie es dir nicht verraten will, musst du es leider akzeptieren, sonst könnte es sein dass du sie nur noch mehr ins Unglück treibst, wenn du das nicht tust...

So far...

Den

Laguna
04.10.2003, 17:49
Ich bin leider erst jetzt dazu gekommen mir den Beitrag komplett durchzulesen (und nicht nur zu überfliegen) und muss sagen das einigen von euch wirkliche "Spitzenpostings" hier abgeliefert haben.

Diesen Leuten möchte ich nur sagen: Hut ab :A Bevor man wirklich mal auf die Idee kommen sollte sich einen Psychiater zu suchen sollte man sich lieber an so tolle User wie euch wenden :)

Ich zitiere jetzt mal den ersten der Beiträge, der mir sehr gut gefallen hat.



Original geschrieben von ProSkater
also auf jeden fall, solltest du mit ihr richtig reden... icq, sms und sowas machen es wenn dann nur schlimmer... ich kenn das aus eigenerfahrung, denn ich hatte auch mal ähnliche probleme wie sie...


Da spricht mir jemand glatt aus der Seele. Solche Probleme über Medien wie das Internet oder Telefon zu lösen ist glatter Wahnsinn und verschlimmert die Situation meistens eher als sie zu verbessern.

Das habe ich damals ebenfalls auch sehr gut am eigenen Leibe erfahren. Es ist doch so das wir manchmal denken über solche Medien fällt alles leichter und das wir uns dort auch besser in Worte fassen können- was zwar stimmen mag, aber nichts an der Situation ändert das einfach der nötige vertrauliche Augenkontakt unter Freunden fehlt.

Ein Blick, eine Berührung, ein nettes Wort... das sind alles Gesten die dazu beitragen die ganze Situation für beide Parteien angenehmer zu machen. Über das Telefon geht sowas eher schlecht, über das Internet ist es sogar fast unmöglich.



BTW @Shinjo: das muss nicht unbedingt Borderline sein alter -_- ich hab auch kein borderline und hab mich auch aufgeritzt, nur dass ich eben weiss, warum ich das tue und damit was bezwecke... aber trotzdem muss das kein borderline sein, wobei es natürlich nicht ausgeschlossen ist...
so weiter: also du solltest ihr auf jeden fall mehr richtige aufmerksamkeit widmen... also mit ihr etwas unternehmen... nicht nur icq und so wie gesagt...das hilft... du solltest sie aber auch nicht drängen und eben nicht aufdringlich sein, sondern dich ganz vorsichtig rantasten... und du darfst sie niemals als dumm oder sowas beschimpfen, dass sie sich aufschlitzt, denn dann kriegste nur ne antwort wie "du hast doch eh keine ahnung" und sie ist nur sauer auf dich...auch berechtigt eigentlich... naja wie gesagt... du musst sie ablenken... bei mir wars damals so, dass ich dauerdepressionen hatte... aus denen musst du ihr mit ablenkung eben raushelfen... also weniger von ihren problemen reden, sondern mehr ablenken... und irgendwann wird sie es überstehen und kann relativ normal weiterleben... am besten wärs, wenn sie nen neuen freund findet, der ihr mindestens genauso viel gibt wie ihr verstorbener freund... vielleicht könntest es sogar du sein....

Ich glaube das "Ritzen" am eigenen Körper ist eine Art Tick um innere Unruhe und Nervosität loszuwerden. Mit Suizidgedanken hat das noch lange nichts am Hut. Zwar kann man den Körper und die Seele nicht voneinander trennen- aber zwischen psychischer Unruhe und dem wirklichen Gedanken "Schluss zu machen" muss man unterscheiden. Und es ist teilweise wirklich sehr schwer :(

In meinem bisherigen Leben habe ich schon ein halbes dutzend Leute kennengelernt die sich mit Selbstmordgedanken beschäftigt haben. Davon haben aber nur ca. 2 % wirklich die Absicht & den Mut ihre Vorstellungen wirklich in die Tat umzusetzen. Für mich ist ein Gedanke nicht gleich ein Wunsch. Dieses Jahr hätte ich beispielweise bei all dem Stress den ich hatte wirklich Amok laufen können (und da war ich bestimmt nicht der einzige User). Aber das alles war nur ein Situationsmoment, ein Gefühl das nicht beständig ist. Ich habe auch dazwischen oft kleinere Austicker gehabt.

Und da liegt der Hund begraben. Ich denke nicht das sich Menschen die wirklich Selbstmord begehen wollen andere Menschen offenbaren um nach Hilfe zu schreien. Wenn sie es tun wollen, dann machen sie es auch. Es gibt höchstens einen Abschiedbrief- aber kein 1- 2 stündiges Gespräch über das Thema bei dem sich der Betroffene nicht von seiner Entscheidung abbringen lässt. Wenn jemand Selbstmord begehen will redet er nicht noch vorher darüber- das würde ihm nämlich den Mut und die Gleichgültigkeit rauben.

Jetzt stell ich mir nur die Frage- glaubst du Schattenläufer, das deine gute Freundin Suizidgefährdet ist, oder hat sie dir das irgendwie mitgeteilt? Ich weiß wie schwer es sein kann eine Situation richtig zu erkennen- und du solltest nur für sie da sein und sie von ihren Problemen ablenken. Ich denke das ist das beste. Wenn ihre seelische Belastung dank deiner Ablenkung etwas abgenommen hat wird sie sich dir sicher öffnen :)




Diese Meinung vertrete ich absolut nicht.

Ich mache es kurz, ich verstehe genau deine Freundin, weil es mir selbst so ging/geht. Immer eine Maske der Fröhlichkeit aufgesetzt, in Wahrheit aber vor einem endlosem Abgrund stehend, allein, umgeben von Dunkelheit, und das Einzige, was dir in den Sinn kommt, sind Vorwürfe:
"Warum ist mein Leben so beschissen? Warum ich? Was habe ich getan? Wollt ihr mich alle zerstören? usw..)

Anstatt sich zu fragen, WAS kann ICH dagegen tun.
Deine Freundin wird immer tiefer fallen, denn mit jeder Hoffnung, die zerstört wird, fällt sie tiefer.
Stell dir vor, was passieren würde, wenn du ihr vorschlägst, zu einem "Psychiater" zu gehen, der seine unpersönliche Diagnose aufstellt und aus.
-afaik- Hat sie keine psychische Störung, die durch eine Diagnose behandelt werden kann noch muss, im Gegenteil, ich bin überzeugt, dass sei sich selbst verlieren würde, wenn sie zu einem Psychologen geht, wenn er ihr sagt, das sie krank ist.
Das stimmt nicht, sie ist gleich geistig gesund wie auch ich es bin.


Dem kann ich mich nur absolut anschließen. Übrigens, ein toller Post von dir -[IoI]-Ins@ne :) Und erneut kann ich nur immer wieder mit den Kopf nicken wenn ich mir deine nur treffenden Argumente und Aussagen durch den Kopf gehen lassen.

Ein Psychiater wäre jetzt echt das letzte wozu ich raten würde. Wenn du ihr erstens dazu rätst, kriegt sie das Gefühl das du ihr alles andere als Helfen willst- und zweitens besteht wirklich die Gefahr das sie noch das letzte bisschen Selbstvertrauen und Lebenswillen verliert das in ihr steckt. Ich muss sagen, mir persönlich würde es überhaupt nicht passen, wenn man mir raten würde meine Probleme einem Fremden ins Ohr flüstern zu lassen.

Ganz ehrlich. Ich muss mir nicht erst in den Arsch leuchten lassen um zu wissen was mich belastet und warum. Jeder Mensch hat mal schlimme Phasen oder Krisen in seinem Leben. Und manche von Ihnen kann man nur alleine überwinden- man muss es sogar um sein verlorengegangenes Selbstwert gefühl wieder zu gewinnen und seinen Platz in der Gesellschaft wieder zu kriegen.

Sicherlich fällt es einem sehr viel leichter wenn gute Freunde einem hier mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und ab hier kommst du ins Spiel "Schattenläufer"

Hilf ihr aus ihrem dunklem Loch herauszukriechen, aber sei nicht zu ungeduldig und erwarte eine Veränderung die von heute auf morgen auftritt (und ich bin sicher das bist du nicht^^).

Man sagt manche Wunden heilen nie. Das stimmt nicht. Ich glaube fest daran, dass mit Abstand jede Wunde heilt, die schweren brauche nur etwas länger Zeit und Fürsorge. Und außerdem könnte es schlimmer sein- und das sollte dir und vorallem auch ihr klar werden.

Solange man am Leben ist hat man Gelegenheit sein Leben selbst in die Hand zu nehmen- und das ist eigentlich das beste Geschenk das man uns je machen konnte, auch wenn manche Menschen dies vielleicht als selbstverständlich ansehen :)