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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diverses und Allerlei - Gedanken zum Alltag



Lysandros
06.09.2003, 23:14
Es gibt sicherlich Themen von Usern, die sie nicht in einem Thread verpacken oder sie als dafür geeignet ansehen. Durch den Kopf von jedem von uns gehen während des Tages die verschiedensten Gedanken, die alle möglichen Aspekte unseres Lebens behandeln; manche davon sind womöglich von persönlicher Natur, andere sind eher allgemein gehalten; wiederum andere stellen eine Kritik der modernen Gesellschaft dar usw. Ein paar dieser Gedanken behalten wir einen Tag lang in unsere Köpfe und haben sie vielleicht wieder am nächsten Tag vergessen; dennoch glaube ich, dass ein paar von ihnen wert sind aufgezeichnet zu werden und wenn sie das schon werden, dann könnten sie es doch auch in einem öffentlichen Forum, in dem ja so etwas wie eine Anonymität herrscht.
Mein Wunsch wäre nun, dass dieser Thread dazu dienen sollte, Gedanken, für die man keinen Thread aufmachen möchte, hier in schriftlicher Form darzubieten, sie in einer kurzen Diskussion zu behandeln, in der sich mehrere Personen beteiligen und schließlich wieder ein neues Thema zu posten. Falls dennoch Interesse besteht, weiter darüber zu diskutieren, gibt es noch die Möglichkeit, über ICQ oder MSN-Messenger das Thema zu behalndeln.
(die Themen sollten sich in dem Bereich der für den Sumpf gedachten befinden)

Nun würde mich interessieren, was andere davon halten, besonders ob die zuständigen Moderatoren es für sinnvoll erachten, einen solchen Thread zu eröffnen und natürlich wäre es mir auch wichtig, wenn er etwas Resonanz bekommen würde, ansonsten ist das Vorhaben ohnedies zum Scheitern verurteilt, aber ich hoffe doch nicht, dass das erste Thema gleich das letzte sein sollte. :)

-[IoI]-Ins@ne
06.09.2003, 23:18
Gute Idee @ Lysandros (für die nötige Resonanz)

Thema: Wozu ist das Alltagsleben gut? Ist ein abwechslungreiches Leben voller Kreativität, Abnormalität und Spontanität nicht viel erstrebenswerter für Individuuen?

Sumpfdrache
07.09.2003, 00:01
Die Idee finde ich klasse...
tatsächlich habe ich vor ein paar Tagen festgestellt, daß mir das Tippen an sich Spaß macht - und da ich irgendwann nichts mehr zu schreiben wusste, habe ich einfach angefangen, die Ereignisse des Tages in lustiger, nachdenklicher, ab und zu etwas abgefahrener Form niederzuschreiben um sie, vielleicht im Stile eines Tagebuches, zu archivieren udn irgendwann meine Freude daran zu haben.
Allerdings habe ich dort auch Namen anderer Leute, persönliche Gedanken und sonstige Dinge, die andere nichts angehen, niedergeschrieben, weshalb diese Texte nicht für ein Forum geeignet sind. Aber wer weiß, vielleicht springt mal ein besonders lustiger und doch veröffentlichungsfähiger Text aus meinen Fingern auf die Tastatur, welchen ich dann hier posten würde.
:)

Vio
07.09.2003, 20:16
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
Thema: Wozu ist das Alltagsleben gut? Ist ein abwechslungreiches Leben voller Kreativität, Abnormalität und Spontanität nicht viel erstrebenswerter für Individuuen?
Das Leben an sich ist nicht "normal" -imo- ... von außen betrachtet sind so viele dinge "unnormal", die dem jeweiligen Betroffenen jedoch normal erscheinen, weil er sie jahrelang gewöhnt ist. Sei es nun z.b. das Tischgebet:

Für jemanden der sagen wir mal 12 Jahre Tischgebete täglich gewöhnt war, und dann einen Gast hat der das nicht so kennt, wird sich denken "was geht denn hier ab" (rein fiktiv angenommen und verallgemeinert, aber das is ein Beispiel ^^) - genauso umgekehrt, wenn dieser Tischgebete-gewöhnte Mensch woanders hinkommt, wo Tischgebete nicht gesprochen werden, wird er sich auch erstmal denken "gibt's das auch?!"

... andererseits ist das Leben im Alltagstrott natürlich auch ein Reißer: Z.b. tagtäglich in die Arbeit, um 7 abends nach hause und dann essen, pennen, aufstehen, in dir arbeit, .....
Da sind dann die Wochenenden die einzige Abwechslung...

nyo, meine gedanken dazu, und far off the topic... ^^*


[edit]und weils mir grade im kopf rumgeistert...
komisch, manchmal frag ich mich echt, ob das chatten über icq "echt" ist... manche der menschen hinter den nicks kenn ich schon in RL, und trotzdem kommt ab und an dieser moment wo ich mich wundere, was das alles so soll ^^*** ... mwah, blöde auszudrücken, aber irgendwie ist da manchmal die Frage "und nun?" ... njrug, so halt ein gedanke...

Sumpfdrache
07.09.2003, 22:36
Original geschrieben von vio81
[edit]und weils mir grade im kopf rumgeistert...
komisch, manchmal frag ich mich echt, ob das chatten über icq "echt" ist... manche der menschen hinter den nicks kenn ich schon in RL, und trotzdem kommt ab und an dieser moment wo ich mich wundere, was das alles so soll ^^*** ... mwah, blöde auszudrücken, aber irgendwie ist da manchmal die Frage "und nun?" ... njrug, so halt ein gedanke...

Also mal davon abgesehen, daß ich grade recht verwirrt bin, hat mir das doch den Rest gegeben :D
Jetzt kapier ich gar nichts mehr - du musst mir unbedingt erklären, wie du das meinst :)

Lysandros
09.09.2003, 02:21
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne

Thema: Wozu ist das Alltagsleben gut? Ist ein abwechslungreiches Leben voller Kreativität, Abnormalität und Spontanität nicht viel erstrebenswerter für Individuuen?

Nein, ein Leben voller Kreativität, Abnormalität und Spontanität würde den Menschen schlichtweg überforden; wie lange kannst du immer wieder etwas Neues, bevor es dir einfach zu viel wird?
Und das Alltagsleben ist gar nicht so eintönig, wie man glaubt, wir machen es nur dazu. Die einen stärker, die anderen schwächer; ich weiß nicht warum. Das Alltagsleben gibt uns auch die nötige Ruhe und Entspannung und auch eine Form von Sicherheit; würde sich immer alles sofort wieder verändern, würden immer in der Angst Leben, dass nichts beständig ist. So können wir uns selbst belügen und glaubend machen, dass es so etwas wie Sicherheit gibt und man sein Leben planen könnte.

Lysandros
20.09.2003, 01:03
Das ist mein Thread, also werde ich ihn nutzen mal um irgendwas zu schreiben; ihr könnt dazu antworten oder auch nicht, wie ihr wollt.

Ich finde die Welt irgendwie absurd. Sieht man das Leben eines Menschen einmal an, erkennt, wie sinnlos das ganz doch ist. Man wird geboren, wird in den nächsten Kindergarten gepfercht, zur Schule verdonnert; raus kommt ein mit Wissen vollgestopftes Wesen, das sich sodann aufmacht einen Beruf zu erlernen und ihn dann auszuüben; zwischendurch hat man allerhand soziale Kontakte und wenn man Glück hat, ist man eines dieser glücklichen Wesen, die entweder ein Weibchen oder ein Männchen abgekommen, mit der/dem zeugt man dann vielleicht ein paar Kinder, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten; schließlich wird man dem ganzen überdrüssig, die Kraft für die Arbeit fehlt, die Kinder, mit denen man sich 20 Jahre seines Lebens abgeärgert hat, sind endlich außer Haus, und das Alter macht sich bemerkbar; doch dank unser so großartigen Technik und Wissenschaft, ist es uns Menschen nicht vergönnt bald zu sterben, sondern es wird noch beinahe um unser produktives Leben hinausgezögert, bis uns endlich der Tod in seine Arme fassen kann.

Ach ja, für alle philosophischen Denker unter uns; ich hab' immer noch nicht verstanden, was Logik eigentlich sein soll...

-[IoI]-Ins@ne
20.09.2003, 02:08
Tut mir leid, wenn dieser Post einen sehr traurigen Klang haben sollte. Vielleicht ist eben dieser auch hilfreich.


Ich finde die Welt irgendwie absurd. Sieht man das Leben eines Menschen einmal an, erkennt, wie sinnlos das ganz doch ist. Man wird geboren, wird in den nächsten Kindergarten gepfercht, zur Schule verdonnert; raus kommt ein mit Wissen vollgestopftes Wesen, das sich sodann aufmacht einen Beruf zu erlernen und ihn dann auszuüben; zwischendurch hat man allerhand soziale Kontakte und wenn man Glück hat, ist man eines dieser glücklichen Wesen, die entweder ein Weibchen oder ein Männchen abgekommen, mit der/dem zeugt man dann vielleicht ein paar Kinder, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten; schließlich wird man dem ganzen überdrüssig, die Kraft für die Arbeit fehlt, die Kinder, mit denen man sich 20 Jahre seines Lebens abgeärgert hat, sind endlich außer Haus, und das Alter macht sich bemerkbar; doch dank unser so großartigen Technik und Wissenschaft, ist es uns Menschen nicht vergönnt bald zu sterben, sondern es wird noch beinahe um unser produktives Leben hinausgezögert, bis uns endlich der Tod in seine Arme fassen kann.

Was willst du hören? Einstellungssache? Vorbeiziehende Zweifel? Situations-Depressionen? Oder willst du gar, dass man dir wiederspricht?

Ich kann es nicht.
Die Leute sagen, man soll etwas machen aus seinem Leben. Wozu?
Die Leute sagen, man lebt nur einmal. Doch wozu?
Die Leute sagen, solch eine Einstellung macht es nicht besser. Warum?
Die Leute sagen, das jeder sich mal diese Gedanken macht. Doch warum?
Die Leute sagen, diese Gefühle gehen vorbei. Doch die "Leute" vergessen.

Du siehst das Leben als Kreislauf, im Großen und Ganzen ist es immer das selbe.
Was hat es für einen Sinn, zu leben wie es schon milliarden Menschen vor dir getan haben, und noch mehr nach dir tun werden.
Was hat das für einen Sinn?

Mach dein Leben lebenswert, sagen sie.
Du bist etwas Besonderes, sagen sie.
Jeder Mensch ist ein Individuum, sagen sie.

Jeder Mensch ist sich so ähnlich wie auch jedes Tier sich ähnelt. Nicht in der Vergangenheit oder in der Prägung, aber im Großen und Ganzen gibt es nichts besonderes mehr zu tun. Du kannst Ideen weiterdenken, Taten extremer handhaben, Gedanken kritischer äußern, doch es ändert nichts daran.
Jahre später wird jemand deine Gedanken weiter denken, deine Taten extremer kopieren, deine Ideen komplexer ausarbeiten.

Du bist vergänglich, dein Platz im Leben kann von jedem anderen Menschen auch eingenommen werden. Niemanden würde es auffallen, wenn du fehlen würdest, denn ein anderer würde deinen Platz einnehmen.
Was bleibt zu tun?
Selbst sterben, Selbstmord, dieser Weg wurde schon vor unzähligen vor dir gewählt und ihn werden auch unzählige nach dir gehen.

Wie du siehst, jeder Mensch ist nur ein Glied des großen Ganzen, jedes einzelnd für sich unbedeutend, alle zusammen ein Zivilisation.
Ob es wert ist, für diese Zivilisation zu leben, in einem ständigen Wiederholungszustand, ein Alltagleben:

Nein, ein Leben voller Kreativität, Abnormalität und Spontanität würde den Menschen schlichtweg überforden; wie lange kannst du immer wieder etwas Neues, bevor es dir einfach zu viel wird?
Und das Alltagsleben ist gar nicht so eintönig, wie man glaubt, wir machen es nur dazu. Die einen stärker, die anderen schwächer; ich weiß nicht warum. Das Alltagsleben gibt uns auch die nötige Ruhe und Entspannung und auch eine Form von Sicherheit; würde sich immer alles sofort wieder verändern, würden immer in der Angst Leben, dass nichts beständig ist. So können wir uns selbst belügen und glaubend machen, dass es so etwas wie Sicherheit gibt und man sein Leben planen könnte.
Überfordern? und wenn?
Was ist zu verlieren? Dein Leben? Na und?

Lysandros
20.09.2003, 02:53
@-[IoI]-Ins@ne Im Prinzip hast mir nochmal deutlich gemacht, dass ich mit meinem Leben eigentlich schon abgeschlossen habe; in meinem Inneren fehlt der Antrieb, das was andere Lebensfreude nennen. Aber ich hänge mich immer wieder an das Gefühl der Liebe um mich so am Leben zu erhalten. Etwas anderes hat für mich keinen Sinn, nichts anderes kann mich mit Energie erfüllen. Zeitweise habe ich kurze Schübe des Interesses aber es schwindet ziemlich bald wieder und ein drittes wäre mein Verlangen immer wieder etwas Neues anzufangen und damit meine Motivation zu entdecken, aber immer wieder verlischt sie nach kurzes Zeit.


Überfordern? und wenn?
Was ist zu verlieren? Dein Leben? Na und?

ich bin überfordert von dieser Welt; es ist mir zu viel. Auf mich drücken sowohl Informationen aus meinem Inneren als auch drängen Informationen von außen auf mich. Ich will einfach die Ruhe haben und nicht immer dies oder jenes machen müssen, ständig einem Zwang unterliegen; selbst der Zwang ist schon zum Zwang geworden. Und dieser Zwang lässt mich stetig durch das Leben geben; auch ist ein Körnchen Hoffnung dabei, dass alles besser wird. Doch was wird besser? Ich kann nichts machen, ich fühle mich stetig durch mich gehemmt, in all meinen Handlungen und immer wieder versuche ich die Flucht in Lernen und somit auch meine Pflichten zu erfüllen. Ich verstehe nicht wie ein Mensch von immerwährendem Drängen erfüllt sein kann; ich verstehe nicht wie ein Mensch von Zorn, von Eifersucht geplagt, sich den Zorn anderer Menschen immer wieder auf sich ziehen kann. Ich verstehe nicht wie Visionen, den Menschen diese ganze Informationsflut hinwegschwemmen lassen können.
Ich weiß nicht, wie ich meinen Kopf lehren kann um mir so ein Handlungspotential zu schaffen; zwar stumpfsinnig aber dennoch handeln zu können.

-[IoI]-Ins@ne
20.09.2003, 18:35
Original geschrieben von Lysandros
ich bin überfordert von dieser Welt; es ist mir zu viel. Auf mich drücken sowohl Informationen aus meinem Inneren als auch drängen Informationen von außen auf mich. Ich will einfach die Ruhe haben und nicht immer dies oder jenes machen müssen, ständig einem Zwang unterliegen; selbst der Zwang ist schon zum Zwang geworden. Und dieser Zwang lässt mich stetig durch das Leben gehen; auch ist ein Körnchen Hoffnung dabei, dass alles besser wird. Doch was wird besser? Ich kann nichts machen, ich fühle mich stetig durch mich gehemmt, in all meinen Handlungen und immer wieder versuche ich die Flucht in Lernen und somit auch meine Pflichten zu erfüllen. Ich verstehe nicht wie ein Mensch von immerwährendem Drängen erfüllt sein kann; ich verstehe nicht wie ein Mensch von Zorn, von Eifersucht geplagt, sich den Zorn anderer Menschen immer wieder auf sich ziehen kann. Ich verstehe nicht wie Visionen, den Menschen diese ganze Informationsflut hinwegschwemmen lassen können.
Ich weiß nicht, wie ich meinen Kopf lehren kann um mir so ein Handlungspotential zu schaffen; zwar stumpfsinnig aber dennoch handeln zu können.

Vielleicht solltest du versuchen, dein Leben in Prioritäten einzuteilen. Was willst du? Was erwartest du von dir, von deinem Leben?

Aber ich hänge mich immer wieder an das Gefühl der Liebe um mich so am Leben zu erhalten.
Das kenne ich. Ich persönlich habe mir so hohe Ideale gesetzt, dass ich sie wahrscheinlich nie erreichen werde, jedoch möchte ich auf die Betonung "wahrscheinlich" hinweisen, denn andere sagen "sicherlich". Ich strebe bewusst unmögliche Ziele an. Doch, ich will dafür kämpfen, sie für mich möglich zu machen. Ist dies nicht Motivation, etwas zu schaffen, das "unmöglich" ist?
Ich will dir gerne eines meiner Ziele zeigen. "Glücklich sein".
Nicht manchmal, halbherzig oder bewusst.
Ich will, dass ich so glücklich bin, dass ich nicht mehr daran denken muss warum.

Ich sehe den Nutzen "innerer" und "äußerer" Informationen, ich nehme sie in mich auf, um sie vielleicht irgendwann einmal zu benutzen, um meinem Ziel näher zu kommen. Es gibt weder "gute" noch "schlechte", "richtige oder falsche", "wichtige oder unnötige" Informationen für mich. Ich nehme alles in mich auf, bin ein unbeschriebenes Blatt auf der Suche nach Wissen.
Ich sehe es nicht als Pflicht, Wissen sich anzulegen. Denn: "nicht Wissen" ist im Prinzip auch Wissen, und dies sollte uns bewusst sein.

Ich kann nichts machen, ich fühle mich stetig durch mich gehemmt, in all meinen Handlungen und immer wieder versuche ich die Flucht in Lernen und somit auch meine Pflichten zu erfüllen
Zurück zu den Prioritäten. Wichtig hier ist dein Wille. Was willst du? Es ist egal, was andere wollen, wie deine Vergangenheit dich geprägt oder deine Angst dich eingeschrenkt hat.
Der Wille zieht die Handlung an, alles passt sich mehr oder weniger deinem Willen an. Es gibt einen freien Willen, davon bin ich fest überzeugt, es sind nicht alles nur bio-chem. Prozesse im Gehirn, dies wäre unmöglich.
Ich lebe, weil ich meine Wünsche erfüllen will.
Welche Prioritäten hast du? Wie kannst du dich durch dich gehemmt fühlen? Deine Denkweise hemmt dich nicht ein, sie erweitert dich, auch wenn sie in Richtung materieller/extenzieller Eingrenzung gehen sollte.
Dein Wille ist das, was zählt. Du willst nicht eingehemmt sein, dann bist du das nicht. Dein Wille übersteigt alles mögliche.
Was du nicht sein willst, bist du nicht.(natürlich rede ich jetzt nicht vom "unterbewussten" Willen, welcher oft der Wille zum Negativen ist und eben dieses anzieht.)
Vielleicht wäre Selbstsuggerierung ein Begriff für dich. Beeinfluße dich selbst, durch deinen Willen.
Sei du, weil du SEIN willst, nicht musst.

Ich weiß nicht, wie ich meinen Kopf lehren kann, um mir so ein Handlungspotential zu schaffen; zwar stumpfsinnig aber dennoch handeln zu können.
Du lehrst nicht deinen Kopf, du lehrst dich selbst. Dein Wille beeinflußt deinen Willen.
Kreativität (die Kunst des Verbindens bekannter Elemente zum erschaffen unbekannter Elemente), oft verschrieen, ist sozusagen der Auslöser der Willens.
Aus spontanem Willen kann langzeitiger Willen werden, und langzeitiger Wille erreicht sein Ziel.
Du muss Willen zum Willen haben, so paradox es auch klingen mag.
Klar ist dies kein Patentrezept, denn alles muss von einem Selbst ausgehen.
Mit "Willen" beschreibe ich zugleich auch "vertrauen, glauben und hoffen", also, Kopf hoch, denkt immer daran, du willst dass du willst ;).

Lysandros
21.09.2003, 05:20
einmal danke für deine Antwort. :)

das Leben in Prioritäten einzuteilen, ist schon eine Schwierigkeit an sich, besonders wenn einen immer wieder das Gefühl der Gleichgültigkeit erfasst.

Um das etwas näher zu erklären: Ich möchte gerne eine Tätigkeit aufnehmen, welche ist nun egal, aber kurz bevor ich sie beginnen kann, muss ich eine innere Kraft, die mich zurückhält überwinden und kurze Zeit, nachdem ich sie begonnen habe, greift eben jene Kraft noch einmal an und schafft es meistens mich wieder von der Tätigkeit abzuwenden; das drückt sich meist durch ein Gefühl der Unlust aus.
Also was kann ich machen, wenn mein Wille durch meine Gefühle gehemmt wird, sogar sie mich hindern effektiv zu handeln?
Warum hindert mich immer wieder etwas daran, dass zu machen, was ich eigentlich machen will? Wieso können meine Gefühle nicht mit meinem Willen einhergehen? Wieso wehren sie sich, obwohl ich eigentlich körperlich topfit bin und ebenso emotional stabil?

-[IoI]-Ins@ne
21.09.2003, 16:03
Original geschrieben von Lysandros
Wieso können meine Gefühle nicht mit meinem Willen einhergehen? Wieso wehren sie sich, obwohl ich eigentlich körperlich topfit bin und ebenso emotional stabil?

Weil man über Gefühle mehr oder minder wenig Macht besitzt.
Ich selbst bin wohl das beste Beispiel. Vielleicht kann ich es dir veranschaulichen:
Ich hatte einen wirklich schlimmen Streit mit meiner besten Freundin, ich war in sie verliebt, sie aber nicht in mich, und irgendwie lief es dann unglückseeligerweiße auf einander verletzen hinaus. Naja..
Jedenfalls, nach endlosen Diskussionen bin ich zum Entschluss gelangt, wir sollten uns wieder versöhnen. (noch dazu, wo ich sie zwangsläufig jeden Tag in der Schule sehen muss)..
Doch, was tat ich. Ich wollte mit ihr reden, aber ignorierte sie, selbst als sie nur 1 m neben mir stand. Und das einen Tag, 2 Tage, 1 Woche...
Ich fragte mich warum? Ich WOLLTE mich doch mit ihr versöhnen, obwohl ihre Gegenwart mich verletzt, doch meine Gefühle verhinderten es immer, mich aufzuraffen und mit ihr zu reden. Jeden Morgen nahm ich es mir vor, aber nie gelang es mir. Nein, viel mehr wurde meine Ignoranz noch schlimmer.
Zwangsläufig lief es dann auf eine Methapher hinaus, um meine Situation zu beschreiben:
Umso länger du die Zeit verstreichen lässt, umso tiefer sinkt die Sonne, und umso länger wird der Schatten, über dem du springen muss, und wenn die Sonne untergeht, wird es Nacht.

Ich weiß nicht, ob diese Metapher hilfreich ist. Was ich eigentlich damit sagen will, du solltest nicht stundenlang überlegen um eine Entscheidung zu fällen, nicht überlegen wie deine Gefühle zu all dem stehen, sondern sag' dir einfach, ich mache das jetzt. (egal wie das Ergebniss dann möglicherweiße aussehen wird).


Um das etwas näher zu erklären: Ich möchte gerne eine Tätigkeit aufnehmen, welche ist nun egal, aber kurz bevor ich sie beginnen kann, muss ich eine innere Kraft, die mich zurückhält überwinden und kurze Zeit, nachdem ich sie begonnen habe, greift eben jene Kraft noch einmal an und schafft es meistens mich wieder von der Tätigkeit abzuwenden; das drückt sich meist durch ein Gefühl der Unlust aus
Ich weiß, dass es manchmal sehr schwer ist. Auch ich zähle zu den Menschen, die in sekundenschnelle Situationen einschätzen, und dann fast berechnend den best möglichen Einstieg suchen, um dann doch erst wieder von den eigenen Gefühlen aufgehalten zu werden..(egal welche Situation jetzt)
Die Erfahrung aber lehrt, dass man mit Ehrlichkeit zu sich selbst sehr weit kommt. Du denkst dir: "Das mache ich jetzt, und wenn meine Gefühle mir sagen, dass ich es nicht mag, dann kann ich es getrost wieder lassen."
Schwer ist es nur, wenn man bei "aufgeklärteren" Weltbildern, (nicht zuletzt der Sinnlosigkeit des monotonen Alltagslebens) im vorhinein seine Gefühle schon voraussieht, und somit schon beeinflußt an etwas herantritt. (denn so pessimistisch beeinflußt misfällt einem mehr, als es rational gesehen dürfte.)
Unbeeinflußt kann man fast nicht an etwas herangehen, deswegen würde ich zum vorsichtigem Optimismus raten.
Für einen Philosophen zwar schwer vorstellbar, aber man sollte mit gelegentlichen Optimismus an diverse Handlungen herantreten, denn hier ist man wenigstens im positivem Sinne beeinflußt, und somit gelingt und gefällt einem dann mehr, als es rational gesehen sollte.
Was ich sagen will, für seine Gefühle kann man nichts, aber mit seinem Willen kann man ihnen sehr wohl die Richtung zeigen, in die sie sich bewegen sollten.

Lysandros
26.09.2003, 01:14
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
Weil man über Gefühle mehr oder minder wenig Macht besitzt.


Naja in Bezug auf Motivation und Demotivation hat man schon etwas Einfluss; denn man kann sowohl in dem einen Zustand handeln als auch in dem anderen. Motivation wirkt fördernd, Demotivation hemmend. Man kann nun mithilfe von äußeren Hilfsmittel Motivation erzeugen, nur ist dies nicht immer ein leichtes; besonders wenn die Demotivation zu stark ist oder der Ursprung von ihr nicht gefunden werden kann.
Mein eigentliches Problem ist, dass bestimmte Handlungen etwas Motivation verlangen, ansonsten stelle ich die Tätigkeit bald wieder ein; was macht man am besten dagegen? Sich motivieren und schon wären wir wieder bei der Ausgangslage angekommen.


Was ich sagen will, für seine Gefühle kann man nichts, aber mit seinem Willen kann man ihnen sehr wohl die Richtung zeigen, in die sie sich bewegen sollten.

Der Meinung bin ich eben auch.