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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Cipos Choice 2023 – Jahresabschluss



La Cipolla
23.12.2022, 21:52
Die Überlegung ist: Ich will ja ordentlich was spielen, und die Challenge hier hilft immer total, nicht nur "Comfort Food" zu spielen! =3 Aber ich will auch mehr Auswahl haben. Also gibt es endlich wieder fett Achievements, fast als wäre es noch 2012!

https://toshironoronin.files.wordpress.com/2012/01/misspointachievement.jpg


Für die folgenden 12 Achievements reicht jeweils EIN Spiel, anspielen & abbrechen geht ebenfalls klar:


[JRPG Classico]
Chained Echoes / Omori


[Soulslike-ish]
Demon Souls / Bloodborne / Elden Ring


[Avid Reader]
Butterfly Soup 2 / Coffee Talk


[RPG Maker Basics]
Unterwegs in Düsterburg / To the Moon / Helen's Mysterious Castle


["Will I like this ...?"]
Danganronpa / Xenoblade Chronicles 2


[Looksies]
Lobotomy Corporation / 13 Sentinels: Aegis Rim


[Twist Shit!]
Firewatch / Inscryption


["Other people like this!"]
Paradise Killer / Neon White


[This kind of feeling ...!]
Soul Hackers / Tokyo Mirage Sessions / Soul Hackers 2 / ein Persona


[Iiiihs!]
Ys IV: Memories of Celceta / Ys III: Oath in Felghana


[JP Vacation]
ein Yakuza / 428 Shibuya Scramble


[FMV Gang]
Immortality / Simulacra


Zusätzlich gibt es zu holen:


[Backlog '22]
Alle drei: TWEWY Neo, Life is Strange: True Colors, Dreamfall: Chapters


[Frontloading]
Mindestens acht andere Achievements bis zum Ende der Sommerferien!


[Every game can be an education game if you are brave enough.]
Ein Spiel für die Schule finden!


[Fromage]
Ein Spiel auf Französisch spielen!


[On the Sidelines]
Mindestens drei: Sakura Wars / Essays on Empathy / A Year of Springs / What Remains of Edith Finch / Miles Morales / Anno 1404 / Haven


[Choice Paralysis]
Zwei Spiele in mindestens fünf der Kategorien oben!


Das ergibt 18 Stück: 12 für die 12 Monate und 6 als Bonus. =]
Let's GOOO





Und Narcissus Idee folgend ...


Was ich noch kaufen/besorgen muss, kriegt ein Sternchen.

??? : Anno 1404
100* (??) : Elden Ring
100* (??) : Xenoblade Chronicles 2
90 : Persona 3 Portable
60* (?) : Tokyo Mirage Sessions
40* (?) : Soul Hackers 2
40* (??) : Omori
36 : 13 Sentinels: Aegis Rim
18* : Neon White
15 : Ys III: Oath in Felghana
15* (?) : Haven
14 (?) : Miles Morales
8 : Helen's Mysterious Castle
7 (?) : Simulacra
6 : Coffee Talk
3 : What Remains of Edith Finch




Und hier die tatsächliche Liste ...
2023 ernsthaft gespielt

[Januar] Dreamfall: Chapters (PC)
[Januar] Lobotomy Corporation (PC) abgebrochen ~10h
[Februar] Chained Echoes (PS4)
[Februar] The Curse of the Golden Idol (PC) abgebrochen ~3h
[Februar] The Night Fisherman (PC)
[Februar] Butterfly Soup 2 (PC)
[Februar] Danganronpa: Trigger Happy Havoc (Switch)
[Februar] Demon Souls (PS5) abgebrochen ~12h
[März] Baldur's Gate (PC)
[April] Bloodborne (PS4)
[April] Bloodborne: The Old Hunters (PS4)
[April] NEO: The World Ends With You (Switch)
[Mai] To the Moon (PC)
[Mai] Life is Strange: True Colors (PS5)
[Mai] Stacklands (PC) abgebrochen ~15h
[Mai] Curious Expedition (PC)
[Juni] Grim Dawn (PC)
[Juli] Sakura Wars (Sega Saturn)
[Juli] Unterwegs in Düsterburg (PC)
[Juli] Firewatch (PC)
[Juli] The Complex (PC)
[Juli] Killer7 (PC) abgebrochen ~3h
[Juli] Final Fantasy XVI (PS5)
[August] Wizardry VII: Crusaders of the Dark Savant (PC) abgebrochen ~9h
[August] Paradise Killer (PC)
[August] Vampire Survivors (iOs)
[September] Soul Hackers (3DS) abgebrochen ~8h
[Oktober] Wizardry: Labyrinth of Lost Souls (PC)
[Oktober] When Rivers Were Trails (PC)
[November] Ys IV: Memories of Celceta (PSVita)
[November] Forgotten Symphony (PC, Maker-Beta)
[November] Essays on Empathy (PC)
[November] Inscryption (PC)
[Dezember] Yakuza: Like a Dragon (PS5)
[Dezember] Immortality (PC)
[Dezember] A Year of Springs (PC)


2023 sonst noch so gespielt

Mirror 2
Gloomhaven
Magic the Gathering: Arena
Exiled Kingdoms
The Quest
Whiteboyz Wit Attitude: The Pursuit of Money
Wizardry VI
428 Shibuya Scramble

Kael
26.12.2022, 22:45
Die Überlegung ist: Ich will ja ordentlich was spielen, und die Challenge hier hilft immer total, nicht nur "Comfort Food" zu spielen! =3 Aber ich will auch mehr Auswahl haben. Also gibt es endlich wieder fett Achievements, fast als wäre es noch 2012!

Auf jeden Fall. Will mittlerweile gar nicht mehr wissen, wie viele Spiele ohne Challenge schlicht liegengeblieben wären. :p

Die Idee mit dem Achievementsystem statt einer fixen Anzahl find ich auch ziemlich cool. Hilft bestimmt, die Motivation aufrecht zu erhalten, gleichzeitig ist es wohl nicht so ....äh, platt, als einfach durchzuzählen. :D
Viel Erfolg mit deinem Vorhaben, Cipo! :A

Dnamei
31.12.2022, 12:46
Finde es immer interessant zu sehen was für Titel sich die Leute für ihre Achievements überlegen. Da sind hier auch wieder ein paar schöne dabei, die mich zum Schmunzeln gebracht haben^^
Dann drücke ich mal die Daumen, dass du dir auch viele davon holen kannst :)

La Cipolla
04.01.2023, 14:21
Danke euch! :D





Jahr geht ziemlich nett los!

https://gepig.com/game_cover_460w/5815.jpg

Lobotomy Corporation

Habe ich abgebrochen, weil es mir zu micro-managey ist, schon nach ~10 Stunden. Und es würde noch deeeutlich länger laufen und wahrscheinlich deutlich mehr Micro Managing erfordern.

ABER es ist definitiv ein cooles Spiel! :D Man leitet eine Firma, die sich praktisch um ""Monster"" kümmert, in doppelten Anführungszeichen, weil die wirklich alles mögliche sein können, immer mit ihren eigenen Mysterien und Mini-Stories. Außerdem gibt es eine Rahmenhandlung um die durchaus interessanten KIs, die diese Firma managen. Wer solches Management-Gameplay inklusive massivem Micro Management mag und dazu ein bisschen Horror und Charakter oben drauf möchte, sollte bei Lobotomy Corporation durchaus auf seine Kosten kommen!

https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steamcommunity/public/images/clans/27155405/a9d78df41e29120aba5319948debf29bd190494b.png



[Looksies]
Lobotomy Corporation / 13 Sentinels: Aegis Rim

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Ah, billiges Dopamin! :bogart:

Klunky
04.01.2023, 15:12
Danke euch! :D





Jahr geht ziemlich nett los!

https://gepig.com/game_cover_460w/5815.jpg

Lobotomy Corporation

Habe ich abgebrochen, weil es mir zu micro-managey ist, schon nach ~10 Stunden. Und es würde noch deeeutlich länger laufen und wahrscheinlich deutlich mehr Micro Managing erfordern.

ABER es ist definitiv ein cooles Spiel! :D Man leitet eine Firma, die sich praktisch um ""Monster"" kümmert, in doppelten Anführungszeichen, weil die wirklich alles mögliche sein können, immer mit ihren eigenen Mysterien und Mini-Stories. Außerdem gibt es eine Rahmenhandlung um die durchaus interessanten KIs, die diese Firma managen. Wer solches Management-Gameplay inklusive massivem Micro Management mag und dazu ein bisschen Horror und Charakter oben drauf möchte, sollte bei Lobotomy Corporation durchaus auf seine Kosten kommen!

https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steamcommunity/public/images/clans/27155405/a9d78df41e29120aba5319948debf29bd190494b.png



[Looksies]
Lobotomy Corporation / 13 Sentinels: Aegis Rim

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Ah, billiges Dopamin! :bogart:

Argh, wie konntest du mich so teasen und dann nichts zum Lesen anbieten...!? D:

Kael
04.01.2023, 15:44
Argh, wie konntest du mich so teasen und dann nichts zum Lesen anbieten...!? D:
Wenn's dir nur um das Spiel geht: Ich geh da dieses Jahr auch noch drüber, mach dir mal keine Sorgen. :p

@Cipo: Wie weit warst du genau?

Klunky
06.01.2023, 11:27
Wenn's dir nur um das Spiel geht: Ich geh da dieses Jahr auch noch drüber, mach dir mal keine Sorgen. :p


Super da freu ich mich drauf, ich hatte ja seiner Zeit mal ne Shill-Review zu geschrieben:

https://ulterioraudience.blogspot.com/2018/04/kaufempfehlung-lobotomy-corporation.html#more

Da war ich noch nicht so tief drin, im Nachhinein gibts es schon ein paar Sachen die man hätte besser besser zusammenfassen können... oder ich nehme das Wort zwar nicht so oft in den Mund aber "bequemer" designen können. Das Spiel mündet ja im Grunde in eine Singularität. Jeder nächste Tag wird länger als der vorherige und damit auch anstrengender. Irgendwann hätte ich mir für die repetetiven Tätigkeiten schon gewünscht dass man sowas wie automatische Tasks für die Mitarbeiter einrichten könnte. (ich meine dann muss man eben aufpassen dass man sich nicht verkalkuliert) auch das Echtzeit Gameplay hätte man wesentlich unkomplizierter und besser steuerbar gestalten können das wird umso ersichtlichtlicher je micromanagelastiger die Angriffswellen werden.


Da spawned dann in der Mitte einfach so nen Riesending mit nem Laser der wahlweise im oder gegen Uhrzeigersinn sich dreht, das war so verdammt fiddly die Mitarbeiter ständig um das Ding rumzuführen, dass die sich nicht wieder wegbewegen oder sowas. Ein Patzer und wirklich alles ist tot.

Ich habs am Ende auch nicht ganz durchgespielt, die letzten Tage 4 Tage sind noch mal besonders heftig lang mit allerlei crazy shit der mich unglaublich gestresst hat, außerdem habe ich auch sowieso nicht mehr alle Aufgaben der Abteilungen erfüllen können, was generell ziemlich schwer ist beim ersten Spieldurchgang.
Aber die Reise dahin hat sich durchaus gelohnt, super interessantes Spiel. irgendwann werde ich es noch mal probieren.

La Cipolla
06.01.2023, 12:16
Ja, "stressig" trifft es ganz gut, zumal man schnell merkt, dass das Spiel nicht weniger stressig wird. :p



@Cipo: Wie weit warst du genau?

Am Ende des Information-Dings, also hatte ich zwei "volle" Abteilungen.

Kael
06.01.2023, 15:45
Super da freu ich mich drauf, ich hatte ja seiner Zeit mal ne Shill-Review zu geschrieben:
https://ulterioraudience.blogspot.com/2018/04/kaufempfehlung-lobotomy-corporation.html#more
Nice, das schau ich mir später mal an. ^^


Da war ich noch nicht so tief drin, im Nachhinein gibts es schon ein paar Sachen die man hätte besser besser zusammenfassen können... oder ich nehme das Wort zwar nicht so oft in den Mund aber "bequemer" designen können. Das Spiel mündet ja im Grunde in eine Singularität. Jeder nächste Tag wird länger als der vorherige und damit auch anstrengender. Irgendwann hätte ich mir für die repetetiven Tätigkeiten schon gewünscht dass man sowas wie automatische Tasks für die Mitarbeiter einrichten könnte. (ich meine dann muss man eben aufpassen dass man sich nicht verkalkuliert) auch das Echtzeit Gameplay hätte man wesentlich unkomplizierter und besser steuerbar gestalten können das wird umso ersichtlichtlicher je micromanagelastiger die Angriffswellen werden.
Dass jeder tag länger ist als ein vorheriger würde ich zwar nicht sagen, weil man ja Tage auch verlängern kann, was auch idR sehr sinnvoll ist. Soll heißen, wenn du deine Energie für den Tag zusammen hast, suchst du dir noch bisschen was raus und provozierst die Qliphoth Meltdowns (oder Noon/Dusk/Midnight Ordeals), um entweder die Werte deiner Employees zu erhöhen (ich bin jetzt bei Tag 17 und ungefähr bei 100/Stat ist Schluss, soweit ich das sehe. Mein höchster hat 108 Temperance bzw. 107 HP oder Gifts zu bekommen, was ja auch eine ziemliche Glücksspielsache ist. Natürlich kommt gerade das, da die Ordeals zunehmend interessanter und grässlicher werden (dein Midnight-Beispiel ist ja auch ein ganz übles) mit einem gewissen Risikofaktor, sonst kann man die ganze Stage retryen.

Speaking of which: Ich weiß ja nicht, welche Fassung du gespielt hast, aber bei meiner konnte man ganze Stages retryen - und oftmals wird von dir auch erwartet, dass du das nutzt, gerade bei unvorhergesehenen Events, wenn dir dein bester Mitarbeiter einfach im Umgang mit einer neuen Abomination durchdreht, weil du die "falsche" Arbeit angeordnet hast. Das Spiel belohnt dich ja auch tendenziell eher, wenn du deine Mitarbeiter eben NICHT wie den letzten Dreck behandelst (wie von Angela, Netzach und speziell Yesod auch angemerkt wird, dass sie Verluste bei Mitarbeiter eigentlich nicht wirklich interessieren), sondern tendenziell eher darauf Acht gibst.


Ich habs am Ende auch nicht ganz durchgespielt, die letzten Tage 4 Tage sind noch mal besonders heftig lang mit allerlei crazy shit der mich unglaublich gestresst hat, außerdem habe ich auch sowieso nicht mehr alle Aufgaben der Abteilungen erfüllen können, was generell ziemlich schwer ist beim ersten Spieldurchgang.
Aber die Reise dahin hat sich durchaus gelohnt, super interessantes Spiel. irgendwann werde ich es noch mal probieren.
Da bin ich mal gespannt, weil ich bisher das Spiel nicht unbedingt stressig finde. Tendenziell sind die größten Probleme auch unvorhergesehene Ausbrüche der Abomnations, während man grade nicht die Mittel hat, das unter Kontrolle zu bekommen. Auf Ordeals kann man sich vorbereiten und weiß irgendwann (spätestens nach X Retrys), was welcher Ordeal macht. Schwieriger zu managen find ich nebenbei die Abominations, weil ich schon zwei, drei mal eine ziemlich blöde erwischt habe. Mir ist schon auch bewusst, dass man einfach nachgucken kann, was welche Abomination macht, aber where's the fun in that. ^^


Don't Touch Me macht genau das, was der Name schon sagt: Nichts, und man sollte es auch nicht mal im Ansatz berühren. Es nimmt aber gleichzeitig einen Platz einer regulären Abomination ein, ergo fehlt schon mal ein Gift Slot.
Giant Tree Sap ist einfach nur unfassbar nutzlos. 100% Heal mit um je 15% steigender Chance, dass der Charakter dabei draufgeht. Wow?
Für das Heart of Aspiration gibt's bestimmt eine Verwendung, nur hab ich die bisher noch nicht gefunden.
Lady Facing the Wall und Crumbling Armor haben auch jeweils keine Gifts für einen übrig, aber immerhin halbwegs taugliche Waffen.
Beim Mirror of Adjustment muss ich mal überprüfen, ob die Stats nach der Veränderung bleiben oder auf ihre ursprungswerte zurückgesetzt werden.




Ja, "stressig" trifft es ganz gut, zumal man schnell merkt, dass das Spiel nicht weniger stressig wird. :p
Am Ende des Information-Dings, also hatte ich zwei "volle" Abteilungen.
Okay, also hattest du noch gar nicht so viel zu managen. Tendenziell schaust du später dann eh darauf, welche Abominations man zur Not alleine lassen kann und welche ziemlich fix am Rad drehen bzw. wo man beim Arbeiten aufpassen muss (z.B. Shyface, was je nach dem, wann man einen Mitarbeiter reinschickt, sehr sehr tödlich sein kann oder total harmlos). Timing ist manchmal schon wichtig.

Klunky
06.01.2023, 16:19
Don't Touch Me macht genau das, was der Name schon sagt: Nichts, und man sollte es auch nicht mal im Ansatz berühren. Es nimmt aber gleichzeitig einen Platz einer regulären Abomination ein, ergo fehlt schon mal ein Gift Slot.
Giant Tree Sap ist einfach nur unfassbar nutzlos. 100% Heal mit um je 15% steigender Chance, dass der Charakter dabei draufgeht. Wow?
Für das Heart of Aspiration gibt's bestimmt eine Verwendung, nur hab ich die bisher noch nicht gefunden.
Lady Facing the Wall und Crumbling Armor haben auch jeweils keine Gifts für einen übrig, aber immerhin halbwegs taugliche Waffen.
Beim Mirror of Adjustment muss ich mal überprüfen, ob die Stats nach der Veränderung bleiben oder auf ihre ursprungswerte zurückgesetzt werden.



Okay, also hattest du noch gar nicht so viel zu managen. Tendenziell schaust du später dann eh darauf, welche Abominations man zur Not alleine lassen kann und welche ziemlich fix am Rad drehen bzw. wo man beim Arbeiten aufpassen muss (z.B. Shyface, was je nach dem, wann man einen Mitarbeiter reinschickt, sehr sehr tödlich sein kann oder total harmlos). Timing ist manchmal schon wichtig.

Ah ok das sind noch einige der harmloseren Abnormalitäten. Ich weiß nicht was deine Gefährlichsten bisher sind aber hüte dich vor dem Magical Girl ohne Scheiss! xD

Ich würde auch sagen da wo du bist ist das Spiel noch recht chillig zu managen, es fängt eher so ab Tag 21 an langsam anzuziehen und zu stressen. Ich meine ich habe auch zu Beginn die Tage immer länger gemacht als nötig um Mitarbeiter zu leveln, aber irgendwann gehen die schon lange genug.

Dann kommen die "Sephirah Meltdowns" dazu mit denen man die Stories der jeweiligen Abteilungen abschließt, da sind einige richtige "fick dich" Szenarien mit bei, besonders von den unteren Abteilungen

Einer verhindert z.B dass du das Spiel pausieren oder langsamer machen kannst. Und beschleunigt das Spiel mit jeder weiteren Phase, den habe ich tatsächlich nicht gepackt weil man seeehr lange überleben muss. x)
Die rote Abteilung wiederum... naja ich gehe mal davon aus dass du das hier sowieso nicht ließt, ich freue mich einfach schon auf deine Reaktionen. xD
Wenn zusätzlich deine Einrichtung dann auch schon richtig groß ist und der Pool an gefährlicheren Risikoklassen größer wird (man kann nicht tendenziell alles zu Beginn ziehen) gehts dann richtiger drunter und drüber, ich hatte auch ziemliches Pech weil immer mehr "Synergien" zwischen den Abnormalitäten"connected" haben und das bei Unachtsamkeit (was ja bei langen Spielsessions immer irgendwann mal passiert) eine Kettenreaktion auslöst, gerade das angesprochene Magical Girl muss man sehr gut im Auge behalten, auch wenn es augenscheinlich erst sehr hilfreich ist.


Don't Touch Me macht genau das, was der Name schon sagt: Nichts, und man sollte es auch nicht mal im Ansatz berühren. Es nimmt aber gleichzeitig einen Platz einer regulären Abomination ein, ergo fehlt schon mal ein Gift Slot.

Bah das Ding fand ich richtig kacke, nimmt einem nen Platz weg und irgendwie hat man trotzdem im Hinterkopf jedes mal, "was ist wenn ich doch mal versehentlich drauf klicke?" Das passiert zwar nie, auch wenn es das Aussehen anderer Abnormalitäten annimmt, aber trotzdem, man weiß einfach dass ein Instant-Kill theoeretisch jeder Zeit versehentlich auslösbar wäre, ich würde sagen die "Gefahr" dieser Abnormalität ist da eher etwas Meta.

Kael
06.01.2023, 23:08
Ah ok das sind noch einige der harmloseren Abnormalitäten. Ich weiß nicht was deine Gefährlichsten bisher sind aber hüte dich vor dem Magical Girl ohne Scheiss! xD

Ich würde auch sagen da wo du bist ist das Spiel noch recht chillig zu managen, es fängt eher so ab Tag 21 an langsam anzuziehen und zu stressen. Ich meine ich habe auch zu Beginn die Tage immer länger gemacht als nötig um Mitarbeiter zu leveln, aber irgendwann gehen die schon lange genug.
Stimmt. Das Problem ist vor Allem eines, vor dem ich gerade erst wieder stand: Man will um jeden Preis irgendein Gift haben, um seinen Lieblingscharakter besser auszustatten - Chance 3%. Guuuuuuuuuuuut, rein zu der Anomalie und hoffen ...
... nur um dann festzustellen, dass der Freischütz mit "Normal" abgeschlossen wurde, und 3 Mitstreiter niedergeballert hat. :hehe:

Deinen Spoiler guck ich mir mal nicht an, aber wenn du schon so ein Geheimnis drum machst, eskaliert es wahrscheinlich ziemlich stark. xD

Meine Gefährlichsten sind tendenziell:

Singing Machine: Was nervt, ist, dass Fortitude 4+ hier sofort zum Tod führt. Zum Glück gibt's den De-Leveling-Prozess durch den Mirror of Adjustment.
Freischütz: Tendenziell ungefährlich, aber besagtes Szenario, Normal abgeschnitten, 1 Qliphoth-Counter und Bullte direkt durch 3 oder 4 Helden... ungut.
Ich hab sonst noch den Butterfly, Big Bad Wolf, Forsaken Murderer, die Pixies, Scarecrow, Shyface, und vielleicht noch das eine oder andere, die ich vergessen habe. Sind aber alle nicht problematisch.




Wenn zusätzlich deine Einrichtung dann auch schon richtig groß ist und der Pool an gefährlicheren Risikoklassen größer wird (man kann nicht tendenziell alles zu Beginn ziehen) gehts dann richtiger drunter und drüber, ich hatte auch ziemliches Pech weil immer mehr "Synergien" zwischen den Abnormalitäten"connected" haben und das bei Unachtsamkeit (was ja bei langen Spielsessions immer irgendwann mal passiert) eine Kettenreaktion auslöst, gerade das angesprochene Magical Girl muss man sehr gut im Auge behalten, auch wenn es augenscheinlich erst sehr hilfreich ist.
Ich bin schon mega-gespannt, auf was ich noch so alles treffe. Das Spiel geht ja noch ein bisschen. :D

La Cipolla
15.01.2023, 15:24
Ich werde den Nachfolger sicher auch irgendwann spielen. :D





Rüberkopiert, der Vollständigkeit halber ...

Ich bin erkältet =__=
Vorteil: Ich habe direkt 12 Stunden Chained Echoes gespielt! Dass ich mal noch ein aktuell erschienenes RPG spiele, das kein Persona ist ...

Und ja, echt gut! Sehr traditionell, da muss man Bock drauf haben, aber auch nicht im Sinne einer Kopie mit abgefeilten Seriennummern, sondern mehr im Sinne, dass das Spiel sämtliche Stereotypen und Tropen mitnimmt. Was ich viel angenehmer finde. Es ist gerade auch genau richtig als bequemes Spiel für die Krankheit, und das würde NICHT gehen, wenn es irgendwie nervig wäre. ^^
Es flutscht also, und das ist wahnsinnig viel wert!

Das Kampfsystem funktioniert in Bosskämpfen extrem gut! Richtig cooles Ding. Bei kleineren Gegnern ist es mir wahlweise etwas zu leicht oder etwas zu brainy; ich bevorzuge wahlweise ernsthafte Taktik ODER aber komplett gedankenloses Grinden, hier ist es halt so ein Mittelding.
Besonders angetan bin ich vom Erkundungs-Gameplay. Durch dieses Achievement-Brett hat man eine ernsthafte Motivation, die Regionen zu durchforsten, und zumindest bis jetzt treffen die auch eine einwandfreie Balance aus spaßigem Kleinkram und ein paar fordernden Sachen.

Die Dialoge würde ich als normal einschätzen, halt so ziemlich das, was ich auch vom durchschnittlichen JRPG erwarte. Dazu kommt aber, dass auch die Figuren zu einem großen Teil irgendwo standard sind, was nicht per se ein Problem ist, aber halt zu so einem durchschnittlichen Gesamtbild beiträgt, was diesen Aspekt des Spiels angeht. Zu Story und Setting kann ich noch nicht viel sagen, aber es scheint sich auch in dem Rahmen zu bewegen, den man durch FF, Suikoden etc. erwarten kann.

Besonders gefallen mir die vielen liebevollen Details und vor allem die vielen tollen (großen??!) Tiere!

La Cipolla
17.01.2023, 11:22
Ein Überbleibsel aus dem letzten Jahr zu zweit durchgespielt!

https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/237850/capsule_616x353.jpg

Dreamfall: Chapters

und OH MY

Zuerst schlüssle ich aber diese seltsame Reihe mit ihren seicht verwirrenden Titeln auf, für die Unbedarften! Das Franchise The Longest Journey besteht aus drei eng zusammenhängenden Spielen:
The Longest Journey (2000) ist ein klassisches 2D-Point-and-Click-Adventure, ein richtiger Genre-Klassiker mit einem großartig Setting zwischen Fantasy und Cyperpunk, epischem Lore und – für seine Zeit – sehr interessanten, progressiven Charakteren. Es endet allerdings auf einem bösartigen Cliffhanger!
Dreamfall: The Longest Journey (2006) ist ein ... 3D-Stealth-Action-Adventure mit Rätseln, wie es nur in den frühen 2000ern möglich war, und Gameplay-technisch so richtig stinkende Grütze. Außerdem macht es praktisch eine neue Story mit neuem Lore und einem neuen Hauptcharakter auf. Oh, und natürlich endet es auf einem bösartigen Cliffhanger, der es irgendwie schafft, zeitgleich ein zweiter Cliffhanger für das ERSTE Spiel zu sein?!
Dreamfall: Chapters (2014-2017) schließlich ist praktisch ein Life-is-Strange/Telltale-artiges ... Narrativspiel (?) mit ein paar Rätseln, in fünf Episoden über Kickstarter finanziert. Es ist besser als Dreamfall, weil es die Menge an Gameplay auf das absolute Minimum reduziert, bleibt dabei aber immer noch Grütze, faszinierenderweise. Immerhin schließt es die Reihe ordentlich ab, hat aber auch die absolute DREISTIGKEIT, abermals massiv neues Lore einzuführen und nebenbei weitere Sequels zu implizieren.
Und dieses Gesamtbild macht die gesamte Reihe zu einem eindeutigen, abartigen Fall von Stockholm-Syndrom, den man kaum jemandem empfehlen kann: Teil 2 und 3 hätten ohne Teil 1 nicht die geringste Daseinsberechtigung, aber ohne Teil 2 und 3 bleibt Teil 1 seltsam offen, Setting und Lore ein unerfülltes Versprechen. Tatsächlich wäre das ein besserer Titel für die Reihe! The Unfulfilled Promise, von Ragnar Tørnquist!
Ich könnte wirklich LANGE über die dummen Entscheidungen zwischen den Teilen reden, aber der Kern der Sache ist: Es ist einfach keine gute Reihe. Es ist ein sehr gutes erstes Spiel mit einer Menge völlig unbeholfener "Damage Control" und einer regelrecht arroganten Menge an Konzeptänderungen und neuen Ideen in den Sequels, die kein bisschen mit all dem klarkommen. Ein bisschen erinnert es mich tatsächlich an Kingdom Hearts, nur dass diese Norweger hier offensichtlich nicht denselben Level an Bullshit erreichen wie die Japaner (und dass Kingdom Hearts durchgängig Gameplay hat). Oh, und dass der Graus nach drei Teilen mehr oder weniger vorbei ist.
Ein letztes Ding, um das Ganze zu exemplifizieren: Ich habe ein grottiges Gedächtnis und konnte mich daher vor dem Nachlesen nur an die Kernideen und einige coole Szenen aus den Vorgängern erinnern. Meine Freundin allerdings hat ein gutes Gedächtnis, und ihr ist SEHR viel deutlicher aufgefallen, wie wenig all das ein rundes Gesamtbild ergibt. Also ja, wenn ein Spiel davon profitiert, vor dem Sequel den letzten Teil zu vergessen ... :|

Und damit spezifisch zu Dreamfall: Chapters!

https://images.g2a.com/1024x768/1x1x0/dreamfall-chapters-steam-key-global-i10000000437003/5911b907ae653a4e4701dc7d

Es ist Eurotrash!

Nicht nur, weil es zu einem großen Teil in Europa spielt und sich auch ziemlich europäisch anfühlt (was derbe cool ist!), sondern vor allem, weil nichts zu 100% so funktioniert wie es funktionieren soll. Die Steuerung ist anstrengend und janky, alles wirkt awkward und es gibt eine Menge an Bugs und Fehlern und anderen Seltsamkeiten.
Und beim Gameplay ist das ... okayish. Wie gesagt, Dreamfall (also Teil 2) hat HERVORRAGEND gezeigt, dass ein schlechtes Gameplay schlimmer ist als gar kein Gameplay, also lieber triviale Rätsel und Storyfokus. Hin und wieder (etwa einmal pro Episode?) gibt es eine coole Rätselidee, aber oft driftet es auch deutlich in den nervigen Bereich ab, und ehrlich gesagt will ich gar nicht viel mehr darüber schreiben. Es ist Jank, für den man das Spiel auf keinen Fall spielen sollte, und damit gut.
Was mich wirklich enttäuscht hat, ist die Optik. Teil 2 hatte nämlich so seine Design-Elemente, war aber völlig überfordert mit dem 3D, und ich bin nach den Bildern von Chapters fest davon ausgegangen, dass es diesmal besser wird. Wird es aber kaum! Es sieht nur als Standbild ganz gut aus, im Spiel wirkt es zu großen Teilen steril und janky, mit SCHRECKLICHEN Animationen, für die Gesichter (nicht unwichtig in diesem Genre!), aber vor allem auch für die Bewegungen. Man ist tatsächlich immer froh, wenn eine Szene direkt zu den Ergebnissen einer Bewegung springt, anstatt erfolglos zu versuchen, die Bewegung zu animieren. :p
Es gibt ein paar Szenen und Zwischensequenzen, die ganz cool gemacht sind, aber sie gehen unter im Meer aus Eurotrash-Jank.

https://www.kotaku.com.au/wp-content/uploads/sites/3/2015/12/10/ja9grs2knomsok8ri739.jpg

Der Inhalt (um den es hier wirklich geht)

Der Inhalt ist ... besser als das Gameplay, so viel kann man definitiv sagen?
Aber allem voran ist er langsam! SO langsam. Die Dialoge ziehen sich, mit vielen seltsamen Stille-Momenten, die Story beschäftigt sich endlos mit Kleinkram, Fetch Quests oder Laufwegen, und manchmal hat man eine ganze Episode lang das Gefühl, dass gar nicht so viel passiert ist. Was wild ist, weil in diesem Spiel wirklich viel passiert?! Oft ist es sogar verwirrend, aber halt zur selben Zeit ... langsam. Puh.
Die Charaktere sind wechselhaft, aber insgesamt eine Stärke des Spiels. Kian als zweite Hauptfigur und religiöser Fanatiker ist nicht nur ein frischer Wind für diese Reihe voller snarky Teenagerinnen, sondern auch wirklich interessant, gerade in seiner Entwicklung. Die alten Charaktere machen immer noch Spaß und kriegen teilweise einen guten Level an Tiefe (Crow!), die neuen können sehr unterhaltsam sein, zum Beispiel Mira. Allerdings gibt es auch ein paar seltsame Fehltritte. Zuerst sei hier Anna genannt, die sich mega mysteriös und wichtig in die Story schleicht, am Ende aber nicht nur uninteressant, sondern auch noch seltsam ... konsequenzlos ist. Außerdem ist sie das, was passiert, wenn man heteronormative Romantik mit einem schwulen Hauptcharakter möchte (wArUm?!), und die zweite Kussszene war so ziemlich der Tiefpunkt des Spiels. Was haben wir gelacht, VOR SCHMERZ. Saga ist auch ein bisschen ... schwierig. Fühlt sich mehr nach Sequel Bait an, den Tørnquist nicht durchziehen durfte.
Die zweite Stärke sind die Dialoge. Tørnquist ist zwar nur so ein, hm, 80%-Writer, was heißen soll, dass immer mal ein paar Stinker dabei sind, aber wenn er kann, dann kann er, und man lacht und leidet mit den Figuren. Die größte Schwäche ist hier wohl die Tropeyness des Spiels, denn so Stellen wie die große Rede am Ende könnten auch 1:1 aus jedem zweiten Actionfilm der letzten 30 Jahre stammen. Dann wiederum hat er auch ernsthaft überraschende Momente, wie eine gute, größtenteils unromantische Bromance zwischen zwei schwulen Figuren.
Und die Story insgesamt? Ich finde sie okay! Man muss erwähnen, dass sie ihr Lore wieder mal komplett umkrempeln und im letzten Part VIEL ZU VIEL erklären, was nicht immer 100% schlüssig ist oder zufriedenstellt, aber mit den Altlasten der ersten beiden Teile kann es definitiv auch nicht leicht gewesen sein, alles zu einem Ende zu bringen. Ehrlich gesagt, Kontinuität ist NICHT die Stärke der Reihe, aber Dreamfall: Chapters hat auf jeden Fall ein Ende, das sich nach einem solchen anfühlt und auch emotional den einen oder anderen netten Klang trifft. Gerade bei Sagas Epilog hatte ich ein paar Tränen in den Augen.

Fazit

Lohnt sich das Ganze also? HELL NO
Zumindest nicht, wenn man nicht sowieso schon tief im Stockholm-Sumpf steckt. Teil 1 lohnt sich leider noch immer. Wer nur Teil 1 gespielt hat und Teil 1 mochte, speziell das Setting und das Writing, könnte hier seinen Spaß haben ... sollte sich aber trotz allem DREIMAL überlegen, ob er sich mit den Abgründen der Reihe beschäftigen möchte. (No turning back from Stockholm!) Wer sich allerdings bereits durch Teil 2 gekämpft hat, der kann auch Teil 3 locker mitnehmen, denn der Tiefpunkt der Reihe liegt bereits hinter euch. Yeah!

Lynx
17.01.2023, 13:29
Ich habe jetzt den Text nur überflogen, weil Dreamfall: Chapters auch noch in meinem Backlog ist, aber bei all dem Text zur Reihe im Allgemeinen beruhigt mich das Fazit schon ein bisschen:



Wer nur Teil 1 gespielt hat und Teil 1 mochte, speziell das Setting und das Writing, könnte hier seinen Spaß haben ... sollte sich aber trotz allem DREIMAL überlegen, ob er sich mit den Abgründen der Reihe beschäftigen möchte. (No turning back from Stockholm!) Wer sich allerdings bereits durch Teil 2 gekämpft hat, der kann auch Teil 3 locker mitnehmen, denn der Tiefpunkt der Reihe liegt bereits hinter euch. Yeah!

Teil 1 ist mit mein Lieblings- Point & Click Adventure (mit Nostalgiefaktor, da es auch das allererste war, das ich im Genre gespielt habe, sogar das Allerliebste), und ich hatte sogar mit Teil 2 irgendwo meinen Spaß. Natürlich auf völlig andere, vielleicht masochistisch veranlagte Art und Weise, aber wenn das der Tiefpunkt war, kann ich mich ja doch so halb auf Teil 3 freuen. 8-)
Ich glaube ich habe auch viel aus Teil 2 bereits vergessen, also yay? xD

La Cipolla
17.01.2023, 15:02
Ging mir genauso ... :D

Ich war auch schon SEHR angetan vom ersten Teil, auch wenn so offene Endings immer verhindern, dass die Medien bei mir den "Lieblings-", "All Time" etc. Bereich erreichen.

Du hast aber praktisch die besten Voraussetzungen und ich bereue auf keinen Fall, es gespielt zu haben! Die Magie ist also definitiv noch da. ;)
Und ich bin sehr gespannt auf andere Meinungen!

Wobei meine Freundin, die noch etwas mehr an der Reihe hängt, sich schon SEHR aufgeregt hat, gerade im Nachhinein beim Drübernachdenken. :<

La Cipolla
04.02.2023, 16:43
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Chained Echoes

Ja, 50 Stunden, und doch, Chained Echoes war im Gesamtbild verdammt gut! :eek: Und ich glaube, es ist total wichtig, sich an dieser Stelle vor Augen zu halten: Wenn ich "verdammt gut" sage, vergleiche ich dieses deutsche Ein-Mann-Projekt (abgesehen von Musik & Kleinigkeiten) mit Genre-Klassikern wie Final Fantasy und Suikoden, die von großen Teams erfahrener Profis erschaffen wurden. Und da ist das hier doch schon, trotz einiger Kritikpunkte ... PUH! Meine Fresse. :D

Starten wir trotzdem mit der Kritik!

Was könnte besser sein?

1. Die meisten großen Spiele, die heute erscheinen, sind (imho) zu lang. Chained Echoes ist einer der wenigen Fälle, wo das Spiel eher zu breit ist? xD' Es führt wirklich 20 Stunden lang Subsysteme ein, und obwohl ausnahmslos alle funktionieren, hatte ich doch das Gefühl, dass es mit etwas mehr Fokus besser gewesen wäre: Vielleicht ein weniger komplexes Kristall-System (oder weniger verschiedene Kristalle), vielleicht ein simpleres Mecha-System, vielleicht mehr Clansmitglieder zu finden und dafür 1-2 Kategorien an anderen Optionalsachen (oder 1-2 optionale Gruppenmitglieder) weniger. Es ist wie gesagt überhaupt nicht schlimm und sicher auch Ansichtssache, weil nun mal alles funktioniert, aber gerade in Verbindung mit dem zweiten Kritikpunkt fühlt es sich ein wenig ... überfrachtet an.
2. Ich behaupte mal vorsichtig, das Spiel hätte in vielen unterschiedlichen Aspekten, hm, mehr Erfahrung? ein weiteres Paar Augen? ein stabileres Gesamtkonzept? gebraucht. Die Dialoge wurden ja bspw. schon genannt, aber die sind keinesfalls durchgängig schlecht, sie sind eher ein wenig unstet; hier hätte ein hartes inhaltliches Lektorat (nicht nur Korrektorat!) geholfen. Die Inszenierung hat hin und wieder ähnliche "Problemmomente", genau wie die Charaktere. Am auffälligsten finde ich aber, dass Chained Echoes manchmal nicht so ganz weiß, ob Fisch oder Fleisch. Das merkt man bspw., wenn man mit den Mechs überall rumfliegen kann ... aber an zu vielen Stellen gar nicht, weil es nicht in die Story passt oder die Erkundung vermasseln würde. Oder man merkt es daran, dass sich wirklich "erkundbare" Gegenden mit puren Storygegenden abwechseln, das Pacing im Zusammenhang mit der Erkundung aber doch sehr ungeplant wirkt. Ich hätte die letzten 30 Stunden nur selten sagen können, ob das Spiel noch 2 oder noch 20 Stunden laufen wird.

Das mit den statischen Face Sets finde ich übrigens völlig egal, und im Gegensatz zu manchen mag ich den Zeichenstil total gerne! Ich gebe aber recht, dass Glenn ein wenig negativ heraussticht in seiner Generik. (Das gilt aber auch für den Charakter selbst, obwohl man offensichtlich versucht hat, ihm Charakter zu geben.)

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Was macht es so toll?

Zuerst und mit einem Ausrufezeichen: Ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt und NIE darüber nachgedacht, das Spiel abzubrechen. Das ist selten! o.o Man hat einfach das Gefühl, dass das Spiel genau die richtige Länge hat, und dass es Wert darauf legt, jeden seiner Teile unterhaltsam zu gestalten. Frustrierend wird es auch nicht, wobei ich ergänzen sollte, dass ich die wirklich "großen" (schwierigen?) Optionalsachen nicht gemacht habe, nur den Clan vervollständigt, die ganzen Side Quests gemacht und hier und da anderen Kleinkram. War aber voll gut so!
Und das liegt vor allem am Gameplay, denn das greift wunderbar ineinander und flutscht. Meine Kritikpunkte des Kampfsystems von oben kann ich eigentlich zurücknehmen, denn mit der Zeit werden auch die Standard-Kämpfe einen Tacken fordernder, und das ist viel wert. Die Bosse werden eher einfacher, aber das liegt sicher auch an der System Mastery, die ja nicht jedermanns Sache ist.
Die Erkundung bleibt aber das Beste am Spiel, durch das Sphärobrett und die ganzen tollen Kleinigkeiten. Das Sphärobrett ist sooooo motivierend! =3 Ich glaube nur, wenn man ohne Guide ALLES finden will, darf man vieeeeel herumrennen. (Hier wären vielleicht mehr Tipps gut gewesen?)
Positiv überrascht hat mich die Story, denn die zieht nach der Hälfte massiv an. Oder genauer gesagt: An der Stelle, an der man Lenne rettet, bei den plötzlichen Rückblenden und den Vaen bin ich wortwörtlich AUFGESTANDEN, weil sie so gut reingehauen hat! :D Und von da an gibt es auch immer wieder gute Twists, die zusammen mit der problemlos verständlichen (!) Haupthandlung dazu führen, dass es sich nicht einfach nur wie ein JRPG-Abklatsch anfühlt, sondern wie ein eigenes, gut abgeschlossenes Ding. Sequel Bait gibt es aber auch.
Die Hauptfiguren sind zwar unterschiedlich gut gemacht, aber auch hier profitiert das Spiel von der Zeit. Meine Liebling sind Kylian und Amelia, wobei ich auch die Generäle der Gegenseite ziemlich gut gemacht fand. Suikoden-Vibes im besten Sinne!

Der Ausbau der Basis ist zwar etwas, das von NOCH mehr Energie und Zeit profitiert hätte, aber es trotzdem total toll und hat mich öfter sehr glücklich gemacht. <3

Fazit

Chained Echoes ist spielerisch einwandfrei und inhaltlich überraschend gut, gerade in der zweiten Hälfte. Es ist voller Liebe und nicht einfach nur ein weiterer Teil einer großen JRPG-Reihe. Es ist darüber hinaus über weite Teile echt krass poliert (trotz einiger weniger Bugs), und wenn es nicht poliert ist, sondern sich an manchen Stellen auch noch ein wenig "anfängerhaft" anfühlt, ist das zwar spürbar, aber nie ein Game Breaker.

Also ja, als Genre-Fan ein absolutes Muss, das die meisten japanischen Rollenspiele problemlos hinter sich lässt! :A





[JRPG Classico]
Chained Echoes / Omori

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Narcissu
04.02.2023, 19:15
Hui, da hast du ja sogar richtig viel Zeit investiert! Da ich es heute selbst angefangen habe, finde ich deine Eindrücke natürlich sehr spannend.
Bin auch ziemlich geflasht, dass ein Ein-Mann-Projekt derart polished ist.

Gerade was Dinge wie Menüführung und UI-Design angeht, können sich andere gerne eine oder zwei Scheiben von Abschneiden. Es fühlt sich nicht nur alles total flüssig und flott an, es sind auch einige wirklich kluge Ideen umgesetzt worden, z.B. dass der Skillkasten rechts auch angezeigt wird, wenn man nur auf „Angriff“ hovert. Das ist jetzt nur eine Kleinigkeit, aber viele dieser Kleinigkeiten sorgen einfach dafür, dass es sich gut anfühlt.

Anderes, was mir bei den Kämpfen direkt positiv aufgefallen ist: Flotte Angriffe, befriedigende Einblendungen von Schadenszahlen + Soundeffekte. Das sind so einfache, grundlegende Sachen, die ein Spiel vom Look & Feel einfach erheblich besser machen können – und wo ich bei den meisten Spielen ernsthaften Nachholbedarf sehe.

La Cipolla
08.02.2023, 23:10
Alles wahr, keine Kommentare! ^^





https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/1677770/capsule_616x353.jpg

The Case of the Golden Idol

Muss sich den Vergleich mit Obra Dinn gefallen lassen und ist – zumindest für mich! – auch daran gescheitert. Gute Rätsel, mit einer großartigen Balance zwischen tatsächlichem Kombinieren und Herumprobieren, aber auch deutlich intensiver, mit massig Informationen in Textform. Das kann einem gefallen, und für mich war es bis einschließlich Chapter VII von XII ziemlich cool, danach habe ich dann aber abgebrochen. Denn die Story ist nett, klassisch, aber letztlich hat mir die Motivation gefehlt, um mich tatsächlich durchzubeißen. Obra Dinn hat das bspw. durch ein beeindruckenderes, spürbar in sich geschlossenes Gesamtbild und ein faszinierendes Setting geschafft; hier muss man erstmal Puzzle-Teile zusammensetzen, in einem sehr viel trockeneren Umfeld.
Trotzdem eine uneingeschränkte Empfehlung für Rätselfans und vielen Dank an Byder für das Spiel! ^__^





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The Night Fisherman

Mit ca. 5 Minuten vielleicht das kürzeste Steam-Spiel, das ich je gespielt habe. :D
Atmosphärisch, rasiermesserscharfe, politische Handlung ohne Fett an den Rippen, spürbare Entscheidungen.
War gut! Kann man sich schnell mal geben.





Oh!

[Every game can be an education game if you are brave enough.]
Ein Spiel für die Schule finden!

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Ich bullshitte allerdings nicht. :p Das Spiel ist tatsächlich KLASSE für 10 spannende Minuten und ein paar Abstimmungen im Englisch-Unterricht! Es thematisiert nicht nur politische britische Themen, es ist auch sprachlich gut verständlich (mit Untertiteln) und zeigt, was das Videospielmedium deutlich mehr kann, als was sich ein Schüler üblicherweise darunter vorstellt. Nice!

Bullshit wäre es, das Spiel noch mal schnell auf Französisch durchzuspielen, um ein weiteres Achievement abzustauben ... :hehe:

La Cipolla
10.02.2023, 16:48
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQGWSe7cyQNpZmwfH7ILQ8Ovii71sY9bmpmcogh2l9c9Yf1TGxTPjjT1X5evsKsWO-4MOM&usqp=CAU

Butterfly Soup 2

Zuerst das Entscheidende: Auch der Nachfolger von Butterfly Soup ist eine kurze Visual Novel (2-3 Stunden) für Pay What You Want, die noch immer durch ihre tollen Charaktere und hervorragenden, oftmals zum Schreien komischen Dialoge sowie eine vollkommene Knuddeligkeit besticht. Dass der Cast sehr asiatisch und sehr gay ist und diese Dinge die gesamte Handlung bestimmen, sorgt zudem auch im zweiten Teil für einen frischen Wind. Teil 1 empfehle ich bedenkenlos und Teil 2 spielt man einfach, wenn man mehr davon möchte! =3

https://assets2.rockpapershotgun.com/butterfly_soup_2-(4).jpg/BROK/thumbnail/1200x600/butterfly_soup_2-(4).jpg

Für die, die den ersten schon kennen, noch ein paar zusätzliche Worte: Ich finde Teil 2 zwar insgesamt schwächer, weniger rund, aber nicht in einer Art und Weise, die hier wirklich entscheidend wäre. Ein wenig haben mich diesmal die inneren Monologe verwundert, die beizeiten sehr ... psychologisch wirken, beinah nüchtern, während die Dialoge weiterhin denselben emotionalen (und positiv Meme-verpesteten!) Teenager-Bullshit einfangen. :D Die Handlung geht auch ein bisschen weiter über die zentrale Romanze hinaus und dreht sich mehr um Identität und die Krisen, die damit einhergehen. Das ist total interessant, aber ich denke, Brianna Leis Stärke sind schon die Zwischenmenschlichkeiten. Entscheidend ist das aber alles nicht, vor allem über 2-3 Stunden, denn nichts hier ist schlecht und die Sympathie absolut ungebrochen.

Empfehlung!





[Avid Reader]
Butterfly Soup 2 / Coffee Talk

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

La Cipolla
16.02.2023, 00:03
Kleiner Zwischeneindruck zu Danganronpa, weil der sich echt immer mal verändert. :D Die ganze Exposition bspw. war vollkommen lame.
Ich habe jetzt aber das dritte Kapitel (und Trial) hinter mir, also wohl etwa die Hälfte des Spiels!

Erstmal gut: Obwohl sich das Gameplay sehr nach "Phoenix Wright + Minigames" anfühlt, mag ich es ganz gern! Es gab bisher nur wenige von diesen SCHRECKLICHEN Rätseln des Typs "Ich weiß die Antwort, aber ich weiß nicht, wie das Spiel die Antwort haben will?!", die mir Phoenix Wright madig gemacht haben, und obwohl die wenigen auch hier jedes Mal grausam sind, überwiegt die Dynamik der Trials. :A Und der dritte Fall (mit dem Roboter) war auch der erste, in dem ich deutlich vor dem Ende durchschauen konnte, was vor sich geht, obwohl ich da sonst immer komplett ahnungslos bin. Cool!

Inhaltlich ... Ich sage zuerst, dass Danganronpa wirklich überhaupt nicht gegen sowas wie Zero Escape oder AI: The Somnium Files anstinken kann, weder im Writing noch in der Tiefe; zumindest bis jetzt. Es ist aber auch ganz deutlich ein simpleres "Teenager-Spiel", und ich bereue ein bisschen, es nicht mit 16 oder so gespielt zu haben. Da wäre ich glaub ich voll drauf abgegangen. ^^
Die Charaktere sind SCHRECKLICH (und schreckliche Stereotypen), aber dem Spiel ist das auch völlig bewusst und es spielt schön damit herum. Die komplett alberne Eskalation, bspw. mit Genocide Jack oder Takas Super-Sayajin-Modus, macht dann auch schon wieder Spaß, weil es so offensichtlicher Unfug ist. Und das Charakter-Design, meine Fresse ... Ehrlich gesagt habe ich all DAS aber auch von Danganronpa erwartet. ;D Ziemlich icky ist allerdings der Umgang mit Themen wie Geschlecht oder geistiger Gesundheit, an manchen Stellen selbst für japanische Verhältnisse, was ein wenig schade ist, weil gerade zwischen den Zeilen auch mal klügere, empathische Ideen durchkommen, besonders am Ende der jeweiligen Trials. Und der Zynismus setzt mir inzwischen auch etwas zu.
Die Hauptstory und das Setting, also sowohl das Death Game und die Schule als auch das "Lore" der Außenwelt, gehen völlig an mir vorbei, null Interesse. Monokuma ist bland as fuck, aber vielleicht liegt das nur daran, dass man diesen Archetypen inzwischen tausendmal gesehen hat. Ich weiß allerdings heftig zu schätzen, dass die einzelnen Fälle alle ernsthaft interessant sind, mit coolen Twists, die am Ende trotzdem Sinn ergeben und auch emotionale Tragweite für die Charaktere haben. Das ist denk ich auch der Hauptgrund, warum ich insgesamt definitiv Spaß habe. =]

Ich sehe noch nicht, dass ich weitere Spiele dieser Reihe spielen möchte, aber mal gucken, wie ich es am Ende sehe!

Klunky
16.02.2023, 04:24
Kleiner Zwischeneindruck zu Danganronpa, weil der sich echt immer mal verändert. :D Die ganze Exposition bspw. war vollkommen lame.
Ich habe jetzt aber das dritte Kapitel (und Trial) hinter mir, also wohl etwa die Hälfte des Spiels!

Erstmal gut: Obwohl sich das Gameplay sehr nach "Phoenix Wright + Minigames" anfühlt, mag ich es ganz gern! Es gab bisher nur wenige von diesen SCHRECKLICHEN Rätseln des Typs "Ich weiß die Antwort, aber ich weiß nicht, wie das Spiel die Antwort haben will?!", die mir Phoenix Wright madig gemacht haben, und obwohl die wenigen auch hier jedes Mal grausam sind, überwiegt die Dynamik der Trials. :A Und der dritte Fall (mit dem Roboter) war auch der erste, in dem ich deutlich vor dem Ende durchschauen konnte, was vor sich geht, obwohl ich da sonst immer komplett ahnungslos bin. Cool!

Inhaltlich ... Ich sage zuerst, dass Danganronpa wirklich überhaupt nicht gegen sowas wie Zero Escape oder AI: The Somnium Files anstinken kann, weder im Writing noch in der Tiefe; zumindest bis jetzt. Es ist aber auch ganz deutlich ein simpleres "Teenager-Spiel", und ich bereue ein bisschen, es nicht mit 16 oder so gespielt zu haben. Da wäre ich glaub ich voll drauf abgegangen. ^^
Die Charaktere sind SCHRECKLICH (und schreckliche Stereotypen), aber dem Spiel ist das auch völlig bewusst und es spielt schön damit herum. Die komplett alberne Eskalation, bspw. mit Genocide Jack oder Takas Super-Sayajin-Modus, macht dann auch schon wieder Spaß, weil es so offensichtlicher Unfug ist. Und das Charakter-Design, meine Fresse ... Ehrlich gesagt habe ich all DAS aber auch von Danganronpa erwartet. ;D Ziemlich icky ist allerdings der Umgang mit Themen wie Geschlecht oder geistiger Gesundheit, an manchen Stellen selbst für japanische Verhältnisse, was ein wenig schade ist, weil gerade zwischen den Zeilen auch mal klügere, empathische Ideen durchkommen, besonders am Ende der jeweiligen Trials. Und der Zynismus setzt mir inzwischen auch etwas zu.
Die Hauptstory und das Setting, also sowohl das Death Game und die Schule als auch das "Lore" der Außenwelt, gehen völlig an mir vorbei, null Interesse. Monokuma ist bland as fuck, aber vielleicht liegt das nur daran, dass man diesen Archetypen inzwischen tausendmal gesehen hat. Ich weiß allerdings heftig zu schätzen, dass die einzelnen Fälle alle ernsthaft interessant sind, mit coolen Twists, die am Ende trotzdem Sinn ergeben und auch emotionale Tragweite für die Charaktere haben. Das ist denk ich auch der Hauptgrund, warum ich insgesamt definitiv Spaß habe. =]


Ich sehe noch nicht, dass ich weitere Spiele dieser Reihe spielen möchte, aber mal gucken, wie ich es am Ende sehe!

Man muss wohl auch etwas berücksichtigen wie alt das Spiel mittlerweile ist. Fast so alt auch wie 999, wie du ja richtig erkannt hast spielt das Spiel sehr gerne mit Klischees und Archetypen, viele der Tropes hat man im Nachhinein auch noch mal viel in anderen Narrative Games, Live Action Serien und vor allem auch Animes noch mehrmals zu genüge gesehen. Ich denke auch dass die Prämisse teils so sinnvoll ist, weil es den Entwicklern hilft sich in ein Deduktionsspiel erst mal einzugrooven und das auch den Spielern hilft mit den vergleichsweise einfachen Fällen erst mal vertraut zu werden. Im ersten Fall wird einem quasi schon der Mörder mit einem billigen Code verraten, denke mal das war pures Kalkül. damit man ähnlich wie in Phoenix Wright weniger darauf konzentriert wer der Mörder ist und mehr darauf wie dieser vorgegangen ist. Dafür hat auch einen Fall 2 aber auch erst mal Red Herring raus, indem sie einen zwei doch sehr prinzipiell sehr explosive Charaktere näher beleuchtet, die eher vom Fall ablenken sollen.
Die Reihe hat sich diesbezüglich im Kern nicht geändert, aber versucht sich immer mal wieder an verschiedensten Formen der Subversion, denke aber die in Teil 1 sind noch die durchschaubarsten.
Ich frage mich ob das Gefühl der Isolation für dich rübergebacht wird, das war für mich nen sehr starker Aspekt vom Spiel.

Ach und ich denke mal bei Monokuma wird man schon irgendwann Stockholm-Syndrom entwickeln. xD
Sein Character-Theme war bei mir irgendwann der Wecker Klingelton für die Arbeit. -_-'

La Cipolla
16.02.2023, 08:26
Ist alles wahr, und ich hätte tatsächlich gedacht, dass es noch älter ist. Die Junko-Cosplay-Craze hat sich jedenfalls unwiderruflich in meinem Mediengedächtnis eingebrannt, da war ich gefühlt noch JUNG! :p Die Optik, so inkonsistent sie ist, bleibt auf jeden Fall auch ziemlich zeitlos. Wenn so ein Spiel heute herauskommen würde, würde man nicht mal mit der Wimper zucken.


Ich frage mich ob das Gefühl der Isolation für dich rübergebacht wird, das war für mich nen sehr starker Aspekt vom Spiel.
Hm. Ich sage mal: Es hilft, dass die Schule größer wird, während der Cast kleiner wird! Dazu die durchgestrichenen Köpfe bei den Trials etc. Wahrscheinlich würde ich das aber emotional eher als einen Unterpunkt der "Despair" verbuchen, auf die das Spiel so hart abgeht ... Mein Problem dabei ist allerdings immer, dass der ganze Shit meine Suspension of Disbelief ziemlich hart herausfordert, gerade in dieser Gruppe von Anime-Super-Genies, Monokumas Schrulligkeit und den wild umherwechselnden "Regeln" des Spiels, wenn man sie überhaupt so nennen will. Das ist was anderes als bspw. in Battle Royale, wo die emotionale Ebene weniger dadurch sabotiert wird, dass all das offensichtlicher Unfug ist (in beiden Medien). ^__~

Ein starker Positivpunkt sind übrigens die Dynamiken, die sich zwischen den Figuren entwickeln, selbst die dummen Manga-Dynamiken. :D

Oh, und dass das Spiel wie GEMACHT für die Switch im Handheld-Modus ist! :A


Im ersten Fall wird einem quasi schon der Mörder mit einem billigen Code verraten, denke mal das war pures Kalkül.
Könnte sein! Ich habe überlegt, ob das für Japaner, die unsere Zeichen weniger verinnerlicht haben, tendenziell überraschender ist. Oder es ist halt einfach nur die Hommage an Study in Scarlet, die es definitiv auch ist. ^^

La Cipolla
18.02.2023, 23:10
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Danganronpa: Trigger Happy Havoc

Nette Gameplay-Mischung mit langsamem Start!
Spielerisch gab es mir wirklich zu viele "Was zum FICK willst du von mir, SPIEL?!"-Momente ... Herrgott noch mal, ich will Morde aufklären und nicht entschlüsseln, was sich die Entwickler bei der Inszenierung ihrer Rätsel gedacht haben? Keinesfalls so schlimm wie im ersten Phoenix Wright, aber dieses Problem zerstört das Genre für mich tatsächlich komplett. Außerdem hätte ich nicht so viele unterschiedliche Mechanismen gebraucht. Trotz allem bleibt das Gesamtbild spaßig, aber wenn ich ehrlich bin, liegt das wohl nicht an den spezifischen Mechanismen der Trials, sondern mehr an ihrem Inhalt und der Dynamik, die sie ins Spiel bringen.

Zum Inhalt: Nicht nur die Charaktere sind albern ... Danganronpa ist ein durch und durch albernes Spiel! Die ersten fünf Kapitel sind als alleinstehende Mysterien richtig gut, mit einem starken emotionalen Kern, und basieren, soweit ich das einschätzen kann, allesamt auf "klassischen" Detektivszenarien, ohne sie aber einfallslos zu kopieren. Und alle fünf haben bereits ernsthaft alberne Aspekte! Die letzten Kapitel allerdings sind dann wirklich eine völlige Eskalation in pure, rückhaltlose Dummheit, und ich habe es ganz massiv genossen. :D Denn obwohl sich Danganronpa dieser Albernheit völlig bewusst ist, weigert es sich konstant, eindeutig in Richtung Parodie oder Selbstironie zu rutschen, wie man das heute eigentlich erwarten würde (vgl. Marvel). Es wird durchgezogen, und das muss man respektieren. Der Endgegner verkörpert das auch noch mal so richtig, meine Fresse ...!
Überaus stark fand ich übrigens das offene Ende mit der sich öffnenden Tür als letztem Bild, denn nur so kann man der simplen Thematik des Spiels gerecht werden: So viel die Charaktere auch DESPAIR und HOPE schreien? Man braucht die Ungewissheit, alles andere würde diesen ""Konflikt"" (lol) entwerten. :A

Btw, was zum FICK ging eigentlich mit dem Standbild des "bad endings" ...!? eeeww GAWD!

Ich habe die Tage schon überlegt, ob ich Teil 2 usw. spielen möchte. Ich bin noch unentschieden und werde meine Switch-Decadence-Version wohl erstmal behalten, aber es gibt einiges, was dagegen spricht, auch wenn viele sagen, dass die späteren Teile besser sind:
1. Trigger Happy Havoc ist imho perfekt abgeschlossen. Das "Lore" des Spiels ist für mich weiterhin komplett uninteressant (und albern!) und das Thema ist wirklich abschließend – wenn nicht sogar schon ZU ausführlich! – erörtert.
2. Es war interessant und ich hatte viel Spaß, aber wirklich umgehauen hat es mich nicht. Und eigentlich möchte ich ja mehr Spiele, die mich wirklich umhauen! Zumal jeder Teil länger wird ... und der erste hat sich auch schon ziemlich lang angefühlt, so angenehm er auch zu spielen war.
3. Ich kann Monokuma nicht mehr sehen. Oder hören. Wenn die After-Credits-Scene Interesse für Teil 2 wecken sollte, hatte sie bei mir den gegenteiligen Effekt ... xD'





["Will I like this ...?"]
Danganronpa / Xenoblade Chronicles 2

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Geht echt gut ab dieses Jahr! :D

Sylverthas
19.02.2023, 19:29
Spielerisch gab es mir wirklich zu viele "Was zum FICK willst du von mir, SPIEL?!"-Momente ... Herrgott noch mal, ich will Morde aufklären und nicht entschlüsseln, was sich die Entwickler bei der Inszenierung ihrer Rätsel gedacht haben? Keinesfalls so schlimm wie im ersten Phoenix Wright, aber dieses Problem zerstört das Genre für mich tatsächlich komplett.
Hast Du hier ein Beispiel? Ich fand das Spiel doch recht zugänglich und hatte nicht zuuu viel Mondlogik. Oder spielst Du speziell darauf an, dass man manchmal schon einen Schritt weiter ist und daher nicht auf den Zwischenschritt kommt den das Spiel jetzt gerne hören möchte? Btw. haben mir ja die Fallrekonstruktionen hier besonders gefallen, die haben sie in den Folgeteilen IMO durchgängig schlechter gemacht (was auch auf viele der gimmickhaften Minispiele zutrifft die sie später eingebaut haben, die wohl wie Du das richtig sagst das Spiel eher durch die Dynamik als den Inhalt bereichern). Das Core Gameplay (also der Hauptteild er Gerichtsverhandlung) haben sie aber andererseits verbessert.


Denn obwohl sich Danganronpa dieser Albernheit völlig bewusst ist, weigert es sich konstant, eindeutig in Richtung Parodie oder Selbstironie zu rutschen, wie man das heute eigentlich erwarten würde (vgl. Marvel). Es wird durchgezogen, und das muss man respektieren.
PW weiß, dass bestimmte Sachen dumm sind und macht sich darüber lustig. Danganronpa spielt alles absolut straight und wird dadurch so absurd. Hast Du eigentlich Charakterstories zu Ende gebracht? Ich fand ja, dass da auch noch irgendwo ein wenig Tiefe in den Karrikaturen steckt. Was es noch spannender macht ist, dass man nie komplett sicher sein kann dass der Charakter, über den man mehr erfahren will, überhaupt noch lange genug lebt. Das gibt einem IMO eine ziemliche Bindung obwohl die von der Charaktertiefe vielleicht nicht mal vorhanden ist.


Überaus stark fand ich übrigens das offene Ende mit der sich öffnenden Tür als letztem Bild, denn nur so kann man der simplen Thematik des Spiels gerecht werden: So viel die Charaktere auch DESPAIR und HOPE schreien? Man braucht die Ungewissheit, alles andere würde diesen ""Konflikt"" (lol) entwerten. :A
Eigentlich volles Dito, sehe das sehr ähnlich. Was einem gegen Ende da präsentiert wird ist so absurd, dass es ein cleverer Zug war, es offen zu lassen - die Spieler glauben zu lassen, was sie glauben wollen ... :|

Persönlich fand ich Teil 2 doch ziemlich stark und hatte auch Twists die (wenn man die Grundlage von 1 akzeptiert) ziemlich gut sitzen. Vor allem ist das spannende an der Reihe, dass jeder Teil (auch V3) einen weiter mit irgendwelchen abgefahrenen Twists überrascht obwohl man bis dahin denkt, dass man abgebrüht genug sei. Und die fand ich sogar eingängiger als z.B. Virtue's Last Rewards "Oh gawd, ich bin ein alter Mann, meine Arme und Beine sind kybernetisch und sehen jung aus aber es gab keine reflektierende Oberfläche wo ich mal mein Gesicht hätte sehen können!!!!". Was so absurd ist, dass es eigentlich sogar perfekt in Danganronpa aufgehoben wäre :hehe:

Aber ich will Dir die weiteren Teile auch nicht reinzwängen, weil Teil 1 eben so für sich stehen kann mit dem sehr angenehmen offenen Ende.

Sölf
19.02.2023, 19:55
Ich mag Danganronpa. Aber das Gameplay in 1 ist echt schwach verglichen mit den späteren Teilen. Will damit sagen, Case 1 in Teil 2 ist schon komplexer als alles was Teil 1 abgeliefert hat. xD

Insgesamt finde ich nachdem ich jetzt alles gespielt habe Teil 1 am schwächsten von den Hauptspielen. Aber ich kann verstehen wenn man mit dem Ende durchaus zufrieden ist - man kann die Serie so auch abschließen. Wobei, man sollte die Serie einzig und allein für den Twist in V3 spielen, weil der so unfassbar großartig ist. xD

La Cipolla
20.02.2023, 22:04
Ja, es ist schon spannend, was so über Teil 2 und 3 geschrieben wird (hier und anderswo). :D Ich schließe es auch nicht aus, aber es ist eher so ein Fall für "wenn ich mal Bock drauf habe!" ... Manche Sachen, wie die Komplexität, die Sölf anspricht, klingen für mich persönlich eher negativ, weil das Trial-Gameplay für mich eher schon zu komplex war, zumindest für die paar kleinen Trials, und die Fälle eigentlich genau die richtige Komplexität hatten. Mal gucken!


Hast Du hier ein Beispiel? [...] Oder spielst Du speziell darauf an, dass man manchmal schon einen Schritt weiter ist und daher nicht auf den Zwischenschritt kommt den das Spiel jetzt gerne hören möchte?
Genau das! Oder halt die Logik, mit der man gewisse Bullets auf gewisse Ziele schießen muss, obwohl irgendeine Alternative genauso gut passen würde. Ich vermute, manchmal sind da auch Bedeutungsebenen in der Übersetzung verlorengegangen. Ich bleibe aber auch dabei: Es war die wenigen Male sehr frustrierend, aber ist ist kein Vergleich mit Phoenix Wright, wo ich das wirklich STÄNDIG hatte. :|
Zumal ich inzwischen auch durch weniger cineastische Spielmechanismen wie in Obra Dinn oder Golden Idol verwöhnt bin, die dieses ganze Ding einfach mal komplett aushebeln. Das Problem ist ja nicht unbedingt eine Mondlogik, sondern, dass Danganronpa und Phoenix Wright ihre Fälle in einer spezifischen Art und Weise (und Dramatik!) lösen, während das Spielergehirn doch sehr anders funktionieren kann. ^_~


Hast Du eigentlich Charakterstories zu Ende gebracht? Ich fand ja, dass da auch noch irgendwo ein wenig Tiefe in den Karrikaturen steckt. Was es noch spannender macht ist, dass man nie komplett sicher sein kann dass der Charakter, über den man mehr erfahren will, überhaupt noch lange genug lebt. Das gibt einem IMO eine ziemliche Bindung obwohl die von der Charaktertiefe vielleicht nicht mal vorhanden ist.
Hm, so kann man es auch sehen! Zumindest treffen die Tode so härter. "Tiefe" würde ich es aber nicht nennen, zumindest nicht bei Aoi, Celestia, Koyoko und Toko, auf die ich mich fokussiert habe. Die Charaktere werden schon etwas lebendiger und definitiv sympathischer, aber es bleiben halt (bewusst, würde ich behaupten) absolute Comic-Charaktere.

La Cipolla
26.02.2023, 22:30
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/1/11/Demons_Souls_remake_cover_art.jpg

Demon Souls

Nach Code Vein mein zweites Soulslike und ehrlich gesagt nur ausprobiert, weil es der PS5 beilag. Ich habe jetzt den Tower Knight erledigt, ein bisschen gegrindet und mir ein bisschen die restlichen Gegenden angeguckt ... Ist nicht meins, aus zwei sehr unterschiedlichen Gründen:
1. Dark Fantasy und das ganze Drumherum dieses Spiels holen mich momentan nicht so wirklich ab. Einfach kein Interesse, obwohl es sehr dicht und konsistent ist.
2. Ich glaube, ich mag die Idee des Genres noch immer, aber die "Variablen" von Demon Souls sind ermüdend. Vor allem muss ich hier ohne Übertreibung stundenlang immer und immer wieder durch dieselbe Gegend und dieselben nervig designten Gegner rennen; Code Vein hatte da mich da sehr viel besser motiviert, mit Abwechslung und gelegentlichen Erfolgserlebnissen. Hier merkt man höchstens ein wenig System Mastery (um nicht zu sagen System Exploitation :p), und das ist für mich immer irgendwie weak Sauce ...
Wenn einer der Punkte anders wäre, würde ich wohl noch etwas weiterspielen, aber so versuche ich mich dann irgendwann die Jahre lieber an Bloodborne und Elden Ring.



[Soulslike-ish]
Demon Souls / Bloodborne / Elden Ring

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Nayuta
28.02.2023, 18:08
[Soulslike-ish]
Demon Souls / Bloodborne / Elden Ring

ACHIEVEMENT UNLOCKED!
Also irgendwie fühlt sich das ein bisschen wie "du hast das Tutorial abgeschlossen, hier haste schon mal 'ne Trophäe *pling*" an. ;p

La Cipolla
28.02.2023, 20:04
Genau so! Mein (digitales) Regal ist voll mit hübsch eingerahmten Teilnehmerurkunden, Bronzemedallien (bei 3-5 Teilnehmern) und anderen Mitleidspreisen. :bogart:

Im Ernst, ich habe dieses Jahr auch sehr bewusst geändert, wie ich meine Gesamtliste oben handhabe: Wenn es sich so anfühlt, dass ich ein Spiel wirklich gespielt habe, nicht nur angespielt, landet es in der Liste, mit einem Vermerk "abgebrochen bei". Denn darum geht es mir allem voran. Aber ausprobieren und abbrechen ist sowieso und definitiv immer einen Preis wert! ;D



Gerade habe ich übrigens überraschend viel Spaß an Baldur's Gate, durch das ich mich beim ersten Mal noch ernsthaft quälen musste, während mich Teil 2 sofort abgeholt hat. Könnte wirklich so ein Ding wie bei Planescape Torment werden, wo die Erwartungen eine MENGE ausmachen! Und man darf halt kein BG2 erwarten. ^_~

La Cipolla
10.03.2023, 22:30
Kurzer Zwischenstand! Baldur's Gate ist echt großer Spaß, wenn man (endlich) (nach drei Versuchen) die richtige Erwartungshaltung gefunden hat ... xD' Fast durch, aber ich hetze nicht! Außerdem habe ich tatsächlich Bloodborne angefangen, was ich immer mal ein bisschen spiele, wenn ich mit der Freundin vor dem Fernseher hänge. Gefällt mir jedenfalls schon viel besser als Demon's Souls, und das liegt nicht mal vorrangig an den Kämpfen! Und ... das Spiel heißt Demon's Souls, habe ich beim Verkaufen (!) realisiert. XD What the fuck?!



Was ich aber eigentlich mitteilen möchte ... NEO: The World Ends With You holt mich voll ab! :eek: Ich bin gerade da, wo sich das Spiel öffnet (vierter Tag oder so?), und es ist zur selben Zeit absolut ein zweiter Teil und trotzdem entscheidend anders. Gerade das Gameplay ist immer noch dieses wilde Multitasking über eine Unmenge grundlegend unterschiedlicher Skills, aber immerhin fällt jetzt die motorische Komponente weg, die mir persönlich nie so wirklich Spaß gemacht hat. Ich glaube, diesmal kann ich mich auch ein bisschen tiefer ins System einfuchsen! Die Charaktere sind ebenso eindeutig aus demselben Franchise, aber auch genauso deutlich neu. Macht Spaß! Und sogar die Musik und der ganze Style fühlen sich vertraut an, sind aber auch abwechslungsreicher und modern-lebendiger (ohne den alten Cringe ganz zu verlieren). Neu dazugekommen sind Rätsel. Oh, und die Karte macht jetzt Sinn, was ich nur FAST ein bisschen schade finde? xD'
Gespannt bin ich aber, wo die Story hingeht, weil ich immer noch befürchte, dass der Blitz nicht zweimal so punktgenau einschlagen wird. Aber mal gucken!

Edit: GANZ wichtig! Die Ladezeiten auf der Switch sind unter aller Sau. Kein Gamebreaker, aber definitiv nervig.

https://i.imgur.com/Mt2Kf27.png

Nagi gibt mir so starke "not God's strongest soldier" vibes, es ist GROSSARTIG. xD

La Cipolla
25.03.2023, 14:21
https://geardiary.com/wp-content/uploads/2013/01/Baldurs-Gate-Enhanced-Edition.jpg

Baldur's Gate: Enhanced Edition

Weirde Sache: Ich befürchte, ich hatte BG1 bis vorhin noch kein einziges Mal durchgespielt ... obwohl ich seit Jahrenzehnten davon überzeugt war?
Denn Teil 2 und Planescape Torment habe ich definitiv (?! ;D) durchgespielt, aber vor allem habe ich jedes einzelne dieser Spiele sehr. oft. ANGEFANGEN. Und dann auch mehr oder weniger weit gespielt, je nach Versuch, bis mich die Motivation verlassen und/oder die Frustration eingeholt hat. Und bei BG1 ist das nicht wirklich überraschend, weil dieses Spiel in einem besonderen Maße aus der Zeit gefallen ist, zumindest in meinen Augen. Warum es sich trotzdem lohnen kann ... Folgt mir auf eine Reise ins Jahr 2000! :p

Alte Dinge

Baldur's Gate, so revolutionär es mal war, fällt nämlich spätestens in dem Moment aus der Zeit, in dem Baldur's Gate 2 erscheint (also ja, im Jahr 2000).
Das gilt einmal auf der technischen Ebene: Das 2D ist ja selbst heute eine Liebhabersache, aber in BG1 sieht fast alles künstlich aus, wie eine Modelleisenbahn. Candlekeep wirkt nicht wie eine übertrieben riesige Epic-Fantasy-Burg, sondern wie ein Gebäude aus den Siedlern. In BG2 dagegen ist die Engine dann richtig liebevoll und teilweise sogar einprägsam eingesetzt! Aber vor allem war BG1 absolut fucking SCHRECKLICH, was die Steuerung und das Charaktersystem angeht. Wer dieses Spiel erst im letzten Jahrzehnt gespielt hat, merkt davon zum Glück nichts mehr, weil sowohl Fan Patches als auch Enhanced Editions die Systeme des zweiten Teils übernehmen ... denn meine Fresse, die Wegfindung und die ""Balance"" des ersten Teils waren grauenhaft. Mit der Enhanced Edition bleiben davon nur noch diverse Überbleibsel. Und selbst die, muss ich sagen, fühlen sich beizeiten immer noch so an, als hätte da jemand seine erste wilde Videospielidee umgesetzt. (Unsere Wegfindung ist schrecklich und führt ständig zu Bugs? Natürlich sollten wir ein paar enge Dungeons ins Spiel bauen, in dem die Figuren hängenbleiben, sobald sie mal aus Versehen nebeneinanderlaufen! *derp) Außerdem macht das Core-Erkundungs-Gameplay nach heutigen Maßstäben nur noch bedingt Spaß; das Fallen Finden etwa ist ein einziger Krampf.
Schlimmer ist das Ganze aber bei der Inszenierung und der ganzen Spielstruktur: Die Story von BG1 geht voll klar. Aber es dauert soooo lange, eh man das merkt! (Und manche Spielenden merken es wahrscheinlich gar nicht, weil sie irgendeinen Brief übersehen oder sowas.) Es gibt so viele Gegenden und Kapitel, die leer oder spielstreckend wirkend, und die optionalen Quests und Begegnungen sind auch noch viel zu spärlich verteilt, als dass es das Gesamtbild retten könnte. Man wollte hier eine gute Story und eine "Open World" zur selben Zeit bieten, und das in einer Zeit, in der Videospiele BEIDES noch nicht so wirklich hingekriegt haben. Als ich nach Baldur's Gate gekommen bin, hatte ich bspw. in vielen Runs schon überhaupt keinen Bock auf Erkundung mehr, weil ich die letzten 20 Spielstunden durch die ewig gleichen Wäldchen und Gänge gelaufen bin. Und die Stadt besteht halt zu 80% aus den ewig gleichen Räumen mit ein paar Münzen und Schriftrollen. Als der Duke am Ende des Story wichtig geworden ist, war das dann auch noch ein Problem für mich, weil ich ihn davor schon massiv ausgeraubt hatte und er nicht mehr mit mir sprechen wollte. xD' Zum Glück gibt es eine Cheat-Konsole!
Allerdings wissen selbst der Tonfall und das Writing noch nicht so ganz, wie sie mit dieser neuen Manifestation des Genres umgehen sollen. Epischste Dialoge haben dümmlichste Dialogfetzen und pubertierende Peinlichkeiten mit drin, bei vielen NSCs weiß man nicht mal, ob man gerade einen Witz erlebt oder irgendwas falsch gemacht hat. In BG2 kriegen sie das viel besser hin: Es ist ein ernstes, atmosphärisches Spiel mit auflockerndem Humor. Aber BG1 ist eine Zirkusshow, in dem der Clown plötzlich durch den brennenden Reifen springt. (Du, lieber Spieler, bist der Clown!)
Weird.

Nette Dinge

... aber auch faszinierend! Man merkt noch immer, wie revolutionär all das mal war, die Ambitionen und die Versuche. Wenn man nicht die Qualität eines BG2s (geschweige denn eines modernen Spiels!) erwartet, kann der Open-World-Teil mit seinen kleinen Quests durchaus Spaß machen. Ich würde nur nicht empfehlen, ALLES zu erkunden, denn das nagt sehr schnell an der Staying Power des Spiels. Aber so als ausgedehnte Reise durch eine Modell-Fantasy-Welt. angetrieben von einer klassischen Story? Joah, kann man machen!
Das Kampfsystem ist ähnlich: Man muss praktisch den goldenen Mittelweg zwischen "Einfuchsen!" und "Bloß nicht zu genau hinsehen!" finden. Denn einerseits ist es ein komplexes System, das seinen Reiz durchaus aus dem Charakterentwickeln und Herumschieben von Items zieht, und natürlich aus dem Micro Managing in schwierigeren Kämpfen, aber andererseits ist dieses System auch so komplex und offen, dass man es an fünfhundert verschiedenen Stellen in Bugs stürzen, ausnutzen oder sich einfach durch das gesamte Spiel cheesen kann. Ist das cool? Ein bisschen. Vielleicht. Wenn man weiß, was einen erwartet.
Oh, Charaktere sollte man definitiv NICHT erwarten. Die haben hier Voice Actors mit ein paar derpigen Schreien und eine mehr oder weniger irrelevante Charakterquest, aber das war's dann auch schon. Und davon gibt es, kA, 20? Kein Vergleich mit BG2, PS:T oder der 3D-Bioware-Generation, die alle viel mehr in die Tiefe gehen. Tatsächlich ist es eine wilde Vorstellung, dass DAS hier mal revolutionär einprägsame Charaktere waren ... :D Kein Wunder also, dass die meisten WRPGs vor BG1 heute gar nicht mehr spielbar sind!
Und genau so würde ich auch das Writing und die Dialoge selbst betrachten. Es gibt Momente, gerade in den Träumen der Hauptstory, aber selbst die bleiben wohl mehr durch ihre Einfachheit und ihren Fokus hängen.
"Richtigen" Inhalt gibt es dann eher ab Baldur's Gate 2!

Abschließend: Kann man machen, aber bloß nicht die falschen Erwartungen mitbringen. Und es ist schon ziemlich einfach, anfangs nicht GENAU zu wissen, was das Spiel von einem möchte.

https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/228280/extras/BG_Screen_candlekeep-600.jpg?t=1632772481

Ups, keine Achievements! Ich hatte auch hier überlegt, auf Französisch zu schalten, aber ehrlich gesagt, sind die Dialoge so schon schlimm genug. :D

~Jack~
25.03.2023, 19:28
Aber vor allem war BG1 absolut fucking SCHRECKLICH, was die Steuerung und das Charaktersystem angeht. Wer dieses Spiel erst im letzten Jahrzehnt gespielt hat, merkt davon zum Glück nichts mehr, weil sowohl Fan Patches als auch Enhanced Editions die Systeme des zweiten Teils übernehmen
War es das? Vielleicht sind meine Erinnerungen zu verschwommen, aber für mich hat sich die Enhanced Edition jetzt nicht soviel anders angefühlt als das Original, was ich sicher mehrfach gespielt haben dürfte. Bei Planescape Torment hat sich das Gameplay aber tatsächlich besser angefühlt. Da habe ich das Original auch nie beendet und nur die Enhanced Edition.
Eine Sache die mir bei Baldur's Gate tatsächlich entfallen war ist allerdings, wie winzig das Inventar ist. Da hat ja auch die Enhanced Edition nichts dran geändert. Und das ganze Map Recycling ist mir beim Replay auch aufgefallen.


Oh, Charaktere sollte man definitiv NICHT erwarten. Die haben hier Voice Actors mit ein paar derpigen Schreien und eine mehr oder weniger irrelevante Charakterquest, aber das war's dann auch schon. Und davon gibt es, kA, 20? Kein Vergleich mit BG2, PS:T oder der 3D-Bioware-Generation, die alle viel mehr in die Tiefe gehen. Tatsächlich ist es eine wilde Vorstellung, dass DAS hier mal revolutionär einprägsame Charaktere waren ... :D Kein Wunder also, dass die meisten WRPGs vor BG1 heute gar nicht mehr spielbar sind!
Deswegen habe ich bei meinem Replay mit der Enhanced Edition auch einige Mods hinzugefügt um das Spiel interessanter zu gestalten. Viele von denen sind zwar nicht der Rede wert, aber das NPC Project würde ich selbst Neulingen empfehlen weil es die Menge an Party Banter auf ein ähnliches Niveau wie Baldur's Gate 2 anhebt. Die Qualität der Gespräche kann zwar stark schwanken, aber es ist immer noch besser als mit einer größtenteils charakterlosen Gruppe umherzulaufen. Das größte Problem ist nur, dass man teilweise mit Banter nur so erschlagen wird :D

Mit Baldur's Gate 1 anzufangen hat heutzutage aber auch den Vorteil, dass man mit Siege of Dragonspear noch ein Interquel bekommt bei dem Beamdog nicht so eingeschränkt war wie beim Hauptspiel, wo sie die existierenden Charaktere nicht weiter ausbauen durften und deswegen neue Charaktere eingebaut haben. Da konnten sie denen also etwas mehr Tiefe verleihen und dank moderner Technik auch ein paar coole Massenschlachten einbauen. Die Story mag zwar umstritten sein, fand ich aber vollkommen in Ordnung, zumal einer der größten Kritikpunkte (ein Transgender Charakter) für die Handlung komplett irrelevant ist. Dass die Erweiterung sehr linear ist, mag zwar stimmen, aber als Bindeglieg zwischen zwei sehr offenen Spielen, fand ich das sogar ganz gut.

La Cipolla
19.04.2023, 20:19
Eine Sache die mir bei Baldur's Gate tatsächlich entfallen war ist allerdings, wie winzig das Inventar ist. Da hat ja auch die Enhanced Edition nichts dran geändert. Und das ganze Map Recycling ist mir beim Replay auch aufgefallen.
Oh ja, man braucht schnellstmöglich Behälter für Edelstein usw ... :| Wobei ich diesen Mechanismus inzwischen ganz nett finde, weil es ja wirklich viel Unsinn gibt, denn man weder braucht, noch sinnvoll verkaufen kann. Das Recycling war auch ein Grund, weshalb ich nicht mehr alles erkundet habe in der Stadt dann.

Bei Siege of Dragonspear bin ich sehr unsicher, ob ich es irgendwann spielen werde, weil ich da natürlich gar keine Nostalgie mitbringe. Vielleicht, wenn es mich mal überkommt! =]





https://fextralife.com/wp-content/uploads/2015/10/Bloodborne-Game-of-the-Year-750x421.jpg


Bloodborne

So, endlich durch, mit dem Old Hunters DLC und dem Secret/True Ending, nach 45 Stunden und pi mal Daumen auf Level 105. Wir haben das zu zweit gespielt, die Freundin saß praktisch mit dem PC daneben und hat mir gesagt, was ich (entscheidungstechnisch) machen soll. Und es war perfekt so! :D


Was für ein gutes Spiel!

Ich sage wahrscheinlich nichts Kontroverses, wenn ich betone, wie toll das Core Gameplay und das Gesamtbild von Bloodborne funktionieren. Gerade, wenn man mit Demon's Souls eine "Rohfassung" des Spielkonzepts und mit Code Vein eine qualitativ sehr viel stumpfere Variante kennt, fällt massiv auf, WIE gut gemacht dieses Spiel doch ist, wie toll es seine verschiedenen Reize für verschiedene Zielgruppen balanciert und wie geschliffen alles wirkt. Bloodborne ist auch keinesfalls so schwer oder frustrierend wie es einen das Marketing oder das Fandom glauben lassen wollen; stattdessen gibt es viele gute Hilfestellungen (gerade implizit) und eingerechnete "Exploits", die man benutzen kann, wenn es mal ernsthaft nervig wird. Nice!

Trotzdem, extra für euch ...


Platz 6: Orphan of Kos. Anstrengend! Ich habe viele Versuche gebraucht, aber dabei nie das Gefühl gehabt, dass ich keine Kontrolle hätte oder nicht vorankomme. Perfekter Endkampf!
Platz 5: Laurence, the First Vicar. Der hätte weiter oben landen können, aber durch einen Summon und etwas Glück ging es Gott sei Dank recht schnell. Icky!
Platz 4: Fishing Village, die Stelle kurz vor der Laterne. Meine FRESSE, habe ich das Haigesicht am Ende GEHASST!
Platz 3: Vicar Amalia. Uff. Gott sei Dank wusste ich schon vom Zugucken bei meiner Freundin, dass die ein Problem sein kann, denn sonst hätte ich ORDENTLICH geraged!
Platz 2: Research Hall. Der komplette Level. GRAUSAM! Nicht wegen Gegnern, einfach der Level selbst. *schüttel*
Platz 1: Bloody Crow of Cainhurst. Der Bloody Horst kann sich mal ficken gehen! Das komplette Gegenteil vom Orphan-Kampf. =_= NEVER AGAIN
Besonders hervorheben möchte ich noch die Atmosphäre auf allen Ebenen, die entgegen aller Erwartung gut mit diesem streckenweise sehr albernen Pulp-Setting zusammenspielt und so eine tolle, dissonante Mischung aus "Vorabend-Dracula/Lovecraft" und ernsthaft creepigem eldritch Grusel erschafft. So RICHTIG horrorhaft wird es zum Glück nur selten, man fühlt sich doch meistens "in power"; und das hilft mir als Horror-Verächter doch ungemein. ^^

Ich will sonst gar nicht allzu viel loben, weil schon sooo viel zu diesem Spiel gesagt wurde, aber noch eine besondere Ehrung: Ich bin während des Spielens langsam von "Wie wahnsinnig muss man sein, um das hier mehr als einmal zu spielen, und dann noch mit demselben Build?!" zu "Hm, vielleicht guck ich doch mal ins New Game+ ...?" übergegangen, und diesen Gedanken habe ich SEHR selten. Machen werde ich es natürlich trotzdem nicht, aber ich verstehe euch Opfer jetzt zumindest etwas besser. ;D


Was für ein (lustiger?) Bullshit!

Was ich definitiv nicht lobe, sondern höchstens respektiere, sind das Storytelling und die Entscheidungsmatrix des Spiels.
Ich weiß, dass es viele Leute mögen, und gerade wenn man so ein Spiel mehrmals spielt und sich alles "zusammenklaubt", kann ich den ungewöhnlichen Reiz, das Puzzlespiel dahinter durchaus nachvollziehen ... aber es macht Bloodborne einfach viel zu witzig. :D Ernsthaft, das Spiel ist in seinen Versuchen der Verschleierung oft so. verdammt. LÄCHERLICH! Wir konnten es selten wirklich ernst nehmen und haben so einige Male laut gelacht, weil Szenen und Dialogzeilen so unglaublich kontextlos waren, oder weil die Schritte zu Secrets und die Erklärungen für Lore auf irgendwelchen Wikis und Internet-Ecken SO tief im Spiel vergraben sind, dass es wirklich nur noch absurd ist.
Dazu kommt die "Edginess" des Ganzens, die hier wirklich schon in Absurdität umschlägt. (Und dabei möchte ich anmerken: Die Freundin hat schon sehr bewusst die "bestmöglichsten" Entscheidungen herausgesucht!) Bloodborne wirkt manchmal wie ein 16-Jähriger in der seiner Emo-Phase, den es in eine Clown Convention verschlagen hat. Wie hier gefühlt JEDER NSC irgendwann wahnsinnig lacht, ey! XD

Was ... cool ist! Glaube ich? Ich weiß nicht, ob das Spiel wirklich so eine konstant witzige Ader haben möchte, oder ob es ernst genommen werden möchte, oder ob es wilderweise beides auf einmal versucht. Ernstnehmen kann ich es jedenfalls nicht, aber das ist voll okay, denn die Atmosphäre funktioniert auch im Absurden.

Immerhin wissen die Entwickler selbst, dass das Hauptspiel zu kryptisch war; der Old Hunters DLC macht das TAUSENDMAL besser, ohne einem die Story direkt ins Gesicht zu klatschen. Daran merkt man dann allerdings auch, dass das Hauptspiel diesen Grad an Verschleierung keinesfalls gebraucht hätte und trotz allem noch einzigartig gewesen wäre. Und ohne Übertreibung? FÜNF zusätzliche oder eindeutiger formulierte Sätze im Script hätten das Problem gelöst. Clown Game! ^_~

https://imageproxy.ifunny.co/crop:x-20,resize:640x,quality:90x75/images/9e0fd6181cd508507f14f998fd544c99123443499eea75df09875c7c9dcc48d3_1.jpghttps://img-9gag-fun.9cache.com/photo/agoQd3K_460s.jpg

Fazit!

Ja, gutes Spiel! :p Sollte man einfach mal gespielt haben. Und wenn man nur ein Soulslike probiert, würde ich bisher definitiv das hier empfehlen!
In diesem Sinne ein Zitat von hbomberguy ...

https://abload.de/img/unbenannt6oc78.png





Abermals kein Achievement, aber wir haben uns damit einem weiteren angenähert. Und TWEWY hab ich auch bald durch!

Nayuta
20.04.2023, 00:40
Platz 6: Würde bei mir ohne zu zögern auf der 1 landen. Dieses schnelle, wendige, unablässige, herumspringende Verhalten mit hoher Reichweite, welches dann auch noch von solch einer übertriebenen Stärke unterstützt wird, ist einfach nicht mein Bier. Ich habe meine Gegner gerne groß und zum unten durchtauchen. (Wenn ich nur daran denke wie oft Platz 3 bei mir daneben gehauen hat, weil ich einfach unten durch gerollt bin. :D) Selbst kontern konnte ich ihn viel schlechter als andere Gegner vergleichbarer Statur, weil er so unfassbar schnell ist. Bei den anderen Bossen im Add-On hatte ich hingegen überhaupt keine Probleme. Je mehr Beine desto einfacher, kann man wohl bei dem Spiel sagen. :D
Platz 2: Ist genau meine Art von Dungeon! Sogar noch besser als die Archive in Dark Souls. ;D
Platz 1: Komischerweise hatte ich mit den ganzen Jägern überhaupt keine Probleme... im Vergleich zu Platz 6... :bogart:


Ich bin während des Spielens langsam von "Wie wahnsinnig muss man sein, um das hier mehr als einmal zu spielen, und dann noch mit demselben Build?!" zu "Hm, vielleicht guck ich doch mal ins New Game+ ...?" übergegangen, und diesen Gedanken habe ich SEHR selten. Machen werde ich es natürlich trotzdem nicht, aber ich verstehe euch Opfer jetzt zumindest etwas besser. ;D
Du muss es gar nicht mehrmals durchspielen. Das Spiel kommt dir mit den aufregenden, fesselnden, einzigartigen und üüüberhaupt nicht generischen Chalice Dungeons doch total entgegen! Also auf, da geht noch was! :p

Kael
20.04.2023, 20:22
Die "Nervige Momente-Rubrik" klaue ich mir mal dezent für Lost Sphear. :D

Sehr spannend, da mitzulesen, auch wenn ich das Spiel gar nicht kenne! ;3


Ja, gutes Spiel! :p Sollte man einfach mal gespielt haben. Und wenn man nur ein Soulslike probiert, würde ich bisher definitiv das hier empfehlen!
Mein Soulslike to-go ist ja immer noch Code Vein. :bogart:

La Cipolla
21.04.2023, 07:33
Du lachst, aber ich muss sagen: Auch nach Demon's Souls und Bloodborne finde ich Code Vein jetzt nicht schlecht oder so! :D Das Gameplay ist zwar objektiv (!) schlechter als Bloodborne, aber ich hatte definitiv mehr Spaß als mit Demon's Souls, das Charaktersystem gefällt mir von allen drei Spielen am besten und dieser ulkige Cringe-Faktor nimmt sich auch nicht viel; nur dass Bloodborne halt die Anime-Brüste durch noch mehr Edge und ELDRITCH DARKNESS austauscht. Insgesamt haben mich Setting, Story und Inszenierung bei Code Vein aber deutlich mehr abgeholt!
Bloodborne ist dennoch das, was ich empfehlen würde, weil es das Genre auf so einen krassen Polish-Level hebt; da können die anderen gar nichts gegen ausrichten. Und ein bisschen Subjektivität ist vll auch dabei. :p Anime-Cringe > Edge-Cringe!
Voraussichtlich nächstes Jahr dann Elden Ring! (Dark Souls reizt mich überhaupt nicht, Sekiro auch nicht so richtig. Die lasse ich wahrscheinlich weg.)



@Nayuta: Haha, die Chalice Dungeons haben wir auch bewusst weggelassen. :D Ich will gar nicht ausschließen, dass ich damit etwas anfangen könnte, aber ... naaah. ;D
Und ja, die Nerv-Liste wird wahrscheinlich immer hochgradig persönlich ausfallen. Ich ergänze noch zwei Level-Momente!

Platz 5b: River of Blood und alles drumherum. Diese Zecken-artigen Viecher gehören nicht nur zu den ekligsten Designs des Spiels, sie SIND auch wirklich eklig!
Platz 2b: Nightmare Frontier. Ständig Gift, schmierige Gegner, scheinbar aus dem Nichts kommende Felsen und dazwischen immer mal eine Winter Lantern. GOTT ey ...

La Cipolla
24.04.2023, 22:54
https://www.speedrun.com/gameasset/nd288p3d/cover?v=3cfea7f


NEO: The World Ends With You

NEO: TWEWY ist ein Action-JRPG und der Nachfolger von The World Ends With You. Ein überaus stylisches Teenager-Team gerät in ein Death Game, in dem es darum geht, sich in der parallelen Totenwelt des modernen Shibuya mit anderen Teams und ihren Psy-Kräften zu messen. Und okay, meine Eindrücke dieses Spiels zusammenzufassen, ist ein WIRKLICH schwieriges Ding! Ich gehe daher einfach mal ein paar relativ unsortierte Gedanken durch, weil ich davon gerade sowieso eine Menge habe. ^^


"Ist dieses Spiel für mich?"

Dieses Spiel wurde definitiv für Fans von The World Ends With You gemacht! Gerade am Anfang bemüht es sich zwar auch, neuen Spielern einen Zugang zu bieten (neue Hauptfiguren!), aber spätestens im letzten Drittel dürfte man ohne Vorwissen ziemlich verloren sein, zumal es ganz in Kingdom-Hearts-Manier auch noch irgendwelche obskuren Story-Ereignisse aus Remakes etc. einbindet. Aber der Fan Service ist hervorragend. Wer die alten Charaktere mochte, kommt definitiv auf seine Kosten, und ich fand das Spiel sogar echt gut abgeschlossen, für ALLE Charaktere! ^__^

Glücklicherweise ist der Final Mix von TWEWY (also Teil 1) immer noch sehr gut spielbar und ein total spannendes Erlebnis: Ich verstehe zwar jeden, der große Probleme mit gewissen Aspekten hat, etwa der sehr motorischen Steuerung oder dem ganzen veralteten 2000s-Stil, aber ich kenne NIEMANDEN, der die Erfahrung bereut. =D Alternativ gibt es einen gut gemachten Anime, der das erste Spiel in nur 12 Folgen adaptiert und nach einem Exposition-Dump-lastigen Start ziemlich gut werden soll!

Konzept oder nicht Konzept! Das ist hier die Frage.

The World Ends With you (also Teil 1 :p) ist eins der wenigen JRPGs, die ein DICHTES Konzept haben, das konstant durchgezogen wird! Ohne viel zu spoilern: Da geht es um zwischenmenschliche Verbindung und Vertrauen und die Mauern zwischen uns, und sooooo viel in dem Spiel passt dazu. Es ist wunderschön und etwas absolut Besonderes, gerade mit so einem perfekten Ending.
NEO dagegen ... spielt mit ein paar Konzepten herum, I guess. Es profitiert ehrlich gesagt mehr von der Konzeptarbeit des ersten Teils, verwässert diese aber auch ein bisschen. Bei TWEWY bspw. ist innerhalb der ersten 5 Minuten klar, was das Hauptproblem der Hauptfigur ist, und damit auch, worum es in diesem Spiel geht. In NEO: TWEWY war ich mir unsicher, um was es geht, bis das Spiel es irgendwann zur Halbzeit laut ausgesprochen hat. Und selbst dann überlegt man noch, ob wir nur über "FRIENDSHIP!" reden oder ob es spezifischere Unterthemen wie die Unsicherheit im Umgang mit anderen erkundet.
All das macht das Spiel nicht schlecht, aber es wirkt halt deutlich weniger rund; und das war eine große Stärke des Vorgängers.

Neues Gameplay

Im ersten Spiel wurde ja eifrig gerubbelt, geschrubbt und gewedelt, und generell einfach jeder mögliche Touchscreen auf die Probe gestellt. In NEO dagegen liegen die Psy-Kräfte nur noch auf unterschiedlichen Knöpfen, und so wird höchstens überprüft, ob die Hände groß genug sind, um die Tat zu vollbringen und dem Controller den Rest zu geben. (Oder geht es doch mehr um die Technik als um die Größe ...?)
Mir jedenfalls gefällt das Ganze etwas besser als die motorische Steuerung, aber es verliert auch einen ungewöhnlichen Reiz, den der erste Teil absolut für sich verbuchen konnte. Und es wird auch einen TACKEN langweiliger, repetitiver, der Unmenge an sammelbaren Psy-Buttons zum Trotz. Dafür wird es aber auch chilliger, für faule Spieler wie mich.
Hin und wieder gibt es ein paar "Rätsel", aber die sind eigentlich immer Selbstläufer oder werden vom Spiel selbst gelöst.
Das ganze restliche, WILDE Charaktersystem des ersten Teils bleibt klugerweise bestehen, mit trendy Essensbuden als essentielle Stat-Booster, Klamottenlabels als Equipment und ziemlich gut durchdachten Grundmechanismen für Grinding und Collectibles. Das macht alles immer noch eine Menge Spaß, und viele andere Spiele könnten sich eine Scheibe davon abschneiden!

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Paaaaacing und Story

NEO hat ein weirdes, WEIRDES Pacing! Es beginnt mit einer guten Exposition ... und dann wird bis zum dritten Drittel des Spiels eigentlich nur noch herumgelümmelt. Das macht zwar schon Spaß, durch die Charaktere und das Gameplay, aber im letzten Drittel finden wortwörtlich a) die allermeisten Enthüllungen und Twists, b) alle zentralen Charaktergeschichten und c) so ziemlich die gesamte HAUPTSTORY statt?! What the fuck ... Es funktioniert im Gesamtbild zwar schon irgendwie, aber es hat meine Motivation öfters auf die Probe gestellt. Nicht zuletzt, weil der Vorgänger dem – ebenfalls reichlich weirden, aber spannenderen! – Pacing eines mehrfach explodierenden Motorrads folgt.

Das Ende der Handlung fühlt sich diesmal klischeehafter, mehr trope-y als im ersten Teil an. Es hat absolute Höhepunkte, etwa einen bestimmten Spaziergang, aber insgesamt habe ich mich hier einfach zu oft an hundert andere JRPGs und Animes erinnert.

Die Figuren

Jetzt aber ... HUI!
Beginnen wir kurz mit dem Kritikpunkt, dass die Charakterschwächen der beiden Haupttypen eigentlich erst in der zweiten Hälfte thematisiert werden, und dass sie sich solange etwas blass anfühlen.
Aber dann möchte ich etwas swoonen: Das Gesamtraster ist PHÄNOMENAL sympathisch! Das Spiel schafft es mit der Zeit erfolgreich, zwischen Manga-esquer Übertreibung und subtilerer Charakterisierung zu pendeln. Nagi ist SO ein toller Charakter, trotz ihrer weirden Einführung, Shoka ist ... woah!? (Ich will an dieser Stelle nicht zu viel spoilern.) Die ganzen alten Charaktere machen richtig Spaß und die Schurken kriegen gegen Ende fast alle eine unerwartete Tiefe, gerade in ihren Zwischenmenschlichkeiten untereinander. Disclaimer allerdings: Ich habe das Gefühl, dieser ganze Eindruck ist besonders subjektiv, weil mich so herzige Gesamtcasts immer gut kriegen.
Und ganz wichtig: Ich vermute, die hervorragende englische Übersetzung trägt hier eine große Verantwortung. Man merkt nämlich im Vergleich zur japanischen Dub schon, dass viel (zumindest für uns "Westler") greifbare Charakterisierung ergänzt wurde, wie auch schon im ersten Teil. Alleine schon Nagis Sprache, ey ... :D Vorbildlich!
Ich denke auch, ich werde nur für die Figuren noch mal in den zusätzlichen Postgame Content schauen. =]

Jugend! Japan! Cringe 20XX!

TWEWY ist immer noch 100% japanische Jugendkultur (as written by grown-ass men), und das ist einfach endgeil. =D Man darf es nicht zu ernst nehmen, weil ein gewisser Level an Cringe immer mitschwingen wird, aber mir macht es einfach Spaß. Harajuku als neue Gegend unterstreicht das noch mal, die ganzen fucking Tribals des ersten Teils sind jetzt einen Tacken subtiler eingebunden und das Fashion Game hat noch mal ordentlich aufgelevelt. Man schaue sich einfach nur mal den Hauptcast an?! Warum Pins in dieser Stadt so wichtig sind, hat mir aber immer noch niemand beantwortet.
Dasselbe gilt weiterhin für die Musik, die absolut cool und außerdem manchmal "cool" (https://www.youtube.com/watch?v=A8q8PXoJwVk) ist. Es gibt aber nicht mehr so ulkige Höhepunkte/Tiefpunkte wie das "Is it angel? Is it demon?"-Lied aus dem ersten Teil ... :p
Ein Vergleich: Die Persona-Spiele sind stylischer, echter, sogar ein wenig gediegener, aber TWEWY ist lauter, wilder und wahrscheinlich ein bis zwei Jahre jünger in seiner jugendlichen Mentalität. xD Muss man mögen!

Oh, und ich habe noch nieeeee erlebt, dass Smartphones so ... realistisch in ein JRPG eingebunden sind? xD Zumindest habe ich vor NEO nie erlebt, wie jemand während eines Dialogs irgendwelche Fremdwörter googelt und total dreist Chat-Gespräche mit anderen anfängt. XD

Die Switch-Version ist grottig ...

... was schade ist, weil es ein gutes Spiel wäre, um auf der Couch zu liegen ... was blöd ist, weil der Pro-Controller deutlich besser für diese Steuerung wäre ... was egal ist, weil ich mich nicht erinnern kann, wann ich das letzte mal so nervige Ladezeiten erlebt habe; nicht unbedingt durch ihre Länge, aber durch ihre Konstanz. In diesem Fall lieber PS4 oder PC, vermute ich!


Fazit

Beim Spielen von NEO: TWEWY war ich öfter mal ein wenig gelangweilt oder genervt, und objektiv gesehen hat es nicht nur ernsthafte konzeptionelle Schwächen, sondern baut auch im Vergleich mit dem Vorgänger an Einzigartigkeit ab. Emotional allerdings, im Gesamtbild, mochte ich das Spiel als schöne, spaßige Erfahrung mit liebenswürdigen Charakteren total gern! Und im Vergleich mit anderen JRPG-Reihen ist es immer noch einzigartig AS FUCK.
Also ja, eine recht subjektive Empfehlung für alle TWEWY-Fans. Und allen anderen empfehle ich, TWEWY-Fans zu werden! 8D Man darf nur kein Problem damit haben, sich alt zu fühlen ...

https://abload.de/img/img_7534j6chv.jpeg





Diesmal wieder kein Achievement, aber wir näheren uns mit großen Schritten dem gefürchteten Backlog 22'! =] Dementsprechend ist demnächst Life is Strange: True Colors dran, vielleicht am langen Wochenende. Und nach diesen drei großen Brechern jetzt, die ich auch noch mehr oder weniger parallel gespielt habe, ist es definitiv an der Zeit für ein paar kleinere Spiele.

La Cipolla
30.04.2023, 10:07
Hat eigentlich irgendjemand NEO gespielt? ô.o
Ich habe gerade mal in den Thread geguckt, aber da hat ja auch schon nur Ninja_Exit ein paar erste Eindrücke geschrieben.

Und total spannend, wenn man mal im Internet herumliest: Offenbar hat das Spiel in der Entwicklung KRASSE Veränderungen durchgemacht, von der Location über die Hauptfigur und den Cast bis hin zum Endgegner. Einiges davon merkt man noch an den Prioritäten (Warum scheint Tsugumi so seltsam wichtig? Was zum Fick ist in Shinjuku passiert?) oder sogar in den Designs: Warum sieht Ayanos Noise viel eher nach Kanon aus? Warum trägt Hazuki Phönixsymbolik? Etc.
Kein Wunder also, dass es konzeptuell nicht so dicht wie der erste Teil ist, und wenn ich ehrlich bin ... Dafür fühlt es sich das Gesamtbild doch noch ziemlich konsistent an! :D

Außerdem hoffen viele im Fandom, dass der Erfolg des Animes (Woran macht man das fest ...?) zu einem Neo-Anime und dann evtl. zu einem weiteren Spiel führt. Ich würde das aber eher unter Wunschdenken verbuchen, weil das ganze TWEWY-Revivification-Projekt (:p) zumindest von außen doch schon ziemlich vor den Baum gefahren zu sein scheint. Umso glücklicher bin ich aber, dass die Story einen coolen, runden Abschluss bekommen hat! =] Der erste Teil ist für mich ja definitiv auch schon ein Standalone-Blitzschlag gewesen, da brauche ich kein endloses Franchise.

La Cipolla
07.05.2023, 00:45
Hat eigentlich irgendjemand NEO gespielt? ô.o
Wirklich so gut wie niemand, ne? Krass. Das muss ja so RICHTIG gefloppt sein ... o_o





Im Gegensatz dazu ...

https://cdn.akamai.steamstatic.com/steam/apps/206440/capsule_616x353.jpg?t=1681747901

To the Moon

Ich habe in meiner Steam-Liste bereits gesehen, dass es gefühlt ALLE gespielt haben, vor 10+ Jahren, also halte ich mich kurz. :D Leichte Spoiler!

Allem voran: To the Moon dürfte seiner Zeit weit voraus gewesen sein, was die narrativen Strukturen und den Tonfall angeht. Meine Fresse, was für ein Fest für Indie-Filmer und Literaturstudenten! o.o Man muss auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen, weil man schon intuitiv spürt, wie sich die Geschichte gleichermaßen unkonventionell (für Videospiele) wie auch rasiermesserscharf in eine eindeutige Richtung bewegt. Und der Mix aus Ernsthaftigkeit, Emotionalität und Humor funktioniert fast genau so punktgenau, ohne dass es irgendwann erzwungen wirkt. Der Entwickler kann was!
Ich mochte darüber hinaus auch das Zusammenspiel aus ganz seichten Gameplay-Passagen und schön minimalistischer Erzählung; man hätte hier SEHR viel mehr labern können, und das Spiel tut es eigentlich nur gegen Ende, wo es dann auch wirklich in die Dramatik passt. Das Herumlaufen und Erkunden unterstreicht diese "Lebensgeschichte" jedenfalls sehr schön.

Ob man das Gesamtbild melodramatisch findet, ist sicherlich sehr subjektiv. Für mich hat es speziell gegen Ende ein bisschen zu viel versucht für seine Möglichkeiten, denn zwischen Maker-Grafik, zunehmend filmischer Inszenierung (gerade über die Musik), plötzlichen Cartoon-Bildern, Action und dem letztlich doch recht komplexen Konstrukt aus "Realitäten" und Entscheidungen ist da etwas Fokus verloren gegangen. Ich fand es zwar positiv emotional, aber ehrlich gesagt hat mir das Spiel vor dem Twist und dem Finale besser gefallen. Keine Tränen von mir, trotz meiner Nähe zum Wasser bei solchen Geschichten. ^^ Dann wiederum hätte mich das Ende vor 12 Jahren vielleicht noch ganz anders erwischt, da war inszenierte Emotionalität in (Indie-)Videospielen ja echt noch eine Seltenheit ... kA!
Etwas ähnliches gilt auch für das Gameplay, denn das plötzliche richtige Gameplay gegen Ende fand ich völlig unangebracht, zumal es auch einfach schlecht ist, als einziger Teil des Spiels. Kein großes Ding, weil es nur 5 Minuten geht, aber weniger wäre hier mehr gewesen. Selbst ein hektisches Herumlaufen durch eine sich verändernde Umgebung hätte ich besser gefunden.

Was ich HEUTE ebenfalls etwas nervig finde, ist diese spezifische Art von intertextuellem Humor, die in den frühen 2010ern mega angesagt war: Kamehamehas, TARDIS-Jokes und die Animorphs als wichtiger Plotpunkt ... naja. Ich bin nicht prinzipiell dagegen und es geht DEFINITIV deutlich schlimmer, aber man merkt einfach, dass To the Moon aus derselben Generation wie ein Borderlands 2 stammt. ^_~ Und während Humor und Ernsthaftigkeit wunderbar zusammenspielen können (tun sie hier!), reißt mich sowas dann auch schon mal aus der Immersion.

So oder so: Absolut eingängiges Ding! Der Hype war gerechtfertigt, sei es aus den richtigen Gründen oder nicht, und es ist heute noch eine großartige Geschichte, die sich nicht vor anderen Medien verstecken muss. Und natürlich: Echt klasse "Recherchematerial" für alle, die narrativ fokussierte Makerspiele machen wollen. :bogart: ^^



[RPG Maker Basics]
Helen's Mysterious Castle / Unterwegs in Düsterburg / To the Moon

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Winyett Grayanus
07.05.2023, 01:15
Sag mal, muss man eigentlich den Vorgänger gespielt haben, um in NEO zu verstehen, was da los ist?
Ich habe beide Spiele hier schon eine Weile herumliegen, nur reizt mich der erste Teil mit seiner Steuerung nicht besonders. Die gesamte Präsentation eigentlich auch nicht, aber ich habe auch schon relativ viel Gutes über die Spiele gehört.

"To the Moon" gibt es sogar richtig auf Scheibe zu kaufen, was ich vor ein paar Jahren mal gemacht habe. Ich fand es "nur" nett, aber für solch ein Spiel wurde die Handlung wirklich ganz gut umgesetzt.

Kael
07.05.2023, 06:48
Wirklich so gut wie niemand, ne? Krass. Das muss ja so RICHTIG gefloppt sein ... o_o

Nur hier. Dieses Forum hat einfach kein Faible für ungewöhnliche Spiele. :p Ich spiel‘s aber wohl irgendwann noch, einfach nur deswegen, weil ich den Vorgänger schon gut fand.

@Winy: Ich schätze schon, da z.T. dieselben Charaktere auftauchen - soll heißen, es wird vermutlich angenommen, dass man weiß, wie die sich entwickelt haben.

La Cipolla
07.05.2023, 09:16
Ich würde NEO auf keinen Fall vor dem ersten Teil spielen!
Der Großteil des Spiels würde zwar funktionieren (und auch Sinn ergeben), aber es geht wirklich eine Menge der Sympathie verloren, die man aus dem ersten Teil mitbringt und die das Spiel für mich zu einem guten Gesamteindruck geführt hat. Und die letzten paar Stunden wiederum dürften VÖLLIG kryptisch an einem vorbeigehen. :D


Nur hier. Dieses Forum hat einfach kein Faible für ungewöhnliche Spiele. :p
Hm, ich finde eigentlich schon, dass wir hier immer einen ganz guten Querschnitt haben; zumal sich SE von dem Spiel wahrscheinlich "richtigen" Erfolg und nicht nur ein bisschen Special-Interest-Erfolg erhofft hat. ._.

Lynx
07.05.2023, 09:53
Mir kommt vor ich habe aber von einigen hier schon gelesen, dass sie NEO gekauft, aber einfach noch nicht gespielt haben (ich zum Beispiel :p). Was natürlich trotzdem einiges aussagt, wo hier im Forum ja doch viele Sachen gleich bei Release gespielt werden.


Was ich HEUTE ebenfalls etwas nervig finde, ist diese spezifische Art von intertextuellem Humor, die in den frühen 2010ern mega angesagt war: Kamehamehas, TARDIS-Jokes und die Animorphs als wichtiger Plotpunkt ... naja. Ich bin nicht prinzipiell dagegen und es geht DEFINITIV deutlich schlimmer, aber man merkt einfach, dass To the Moon aus derselben Generation wie ein Borderlands 2 stammt. ^_~ Und während Humor und Ernsthaftigkeit wunderbar zusammenspielen können (tun sie hier!), reißt mich sowas dann auch schon mal aus der Immersion.

Oooh, du wirst Finding Paradise... lieben.^^"
Ich mag den Humor, den all die Spiele von Kan Gao haben, eigentlich sehr, aber Finding Paradise ist das einzige Mal, wo ich mich explizit daran erinnere, dass manche Albernheiten mir schon zu viel waren. (trotzdem immer noch ein richtig gutes Ding, besser als A Bird Story und knapp besser als Impostor Factory)

Sylverthas
07.05.2023, 12:08
Oooh, du wirst Finding Paradise... lieben.^^"
Ich mag den Humor, den all die Spiele von Kan Gao haben, eigentlich sehr, aber Finding Paradise ist das einzige Mal, wo ich mich explizit daran erinnere, dass manche Albernheiten mir schon zu viel waren. (trotzdem immer noch ein richtig gutes Ding, besser als A Bird Story und knapp besser als Impostor Factory)
Oh ja, der meta/Popkultur-Humor ist übel in Finding Paradise, er hats da echt übertrieben :hehe:

Wie die Themen manchmal zusammenkommen. Erst vor kurzem darüber geschrieben, dass ein Charakter aus Chainsaw Man vielleicht autistisch sein könnte, und jetzt sprichst Du über ein Spiel, wo die Frau zweifelsohne autistisch ist. Das wird hier sogar sehr aufs Auge gedrückt, was bei psychologischen Themen vielleicht in Ordnung ist. Sonst geht das einfach komplett über die Köpfe der Spieler, weil psychologische Bildung immer noch schlecht ist. Gleichzeitig ist River aber auch ein sympathischer Charakter, also wird einerseits nicht komplett darauf reduziert, andererseits kann man auch ohne das Wissen etwas rausholen.
Ich finde mit dem Wissen wird der Song Everything's Alright noch mal ne Nummer härter. Sie ist halt nicht einfach nur zu schüchtern und kann sich schlecht ausdrücken, sondern es ist ein viel fundamentaleres Ding. Als der Song kam hab ich auch angefangen zu weinen, weil das einfach das Spiel und die Situation der beiden so gut eingefangen hat und einem Einblicke in Rivers Perspektive gibt, die man ja sonst nur von außen erlebt hat. Das Lied hat auch sehr schön die Themen des Spiels verbunden, welche sich in dem kleinen Mikrokosmos der beiden aufgebaut haben.

Bei dem Gameplay hat mich irgendwo gestört, dass es eher Alibicharakter hat (die Puzzles sind ja an den Haaren herbeigezogen *g*). Vermutlich ein Grund, wieso das in den Folgeteilen eher reduziert wird. Neil und Rosalina fand ich als Protagonisten super, die beiden haben echt Chemie und wie sie sich necken ist perfekt.
Den Twist fand ich auch nur mäßig wirksam und hat das Spiel auch seltsam... überladen wirken lassen. Vermutlich, weil die spezielle Beziehung der beiden als Thema schon einen großen Raum in einem kurzen Spiel einnimmt und dann das "Drama" etwas von der thematischen Eleganz der Patientenstory nimmt. Den Punkt, zumindest auf die Patientenstory bezogen, macht Finding Paradise IMO besser, das Spiel wird aber an anderen Stellen runtergezogen. Wobei das auch irgendwie davon abhängt, was man an To the Moon mochte, das Spiel schneidet ja einige Themenbereiche an.

Hast Du eigentlich den DLC von To the Moon gespielt? Der gibt IMO schon nen Ausblick, in welche Richtung Kan Gao es entwickeln wird.

La Cipolla
07.05.2023, 12:45
Ja, wobei es auch ein bisschen lustig ist, wie sie die Begriffe "autistisch" und "asperger" vermeiden, dann aber sogar so weit gehen, irgendwelche REALEN akademischen Texte zum Thema reinzuwerfen ...? xD Weirde Entscheidung. Kann mir höchstens vorstellen, dass man die Spielenden zum Googlen motivieren wollte; so wirkt es halt wie irgendein krasses Geheimnis.


Oooh, du wirst Finding Paradise... lieben.^^"
Toll! =| Wobei es immer hilft, zu wissen, worauf man sich einlässt. Ich hätte ja auch heute noch meinen Spaß an Borderlands 2. ;D

Ich mag generell die ganzen kleinen Charakterisierungen, selbst von so Nebenfiguren wie Nicolas!
Und ganz ehrlich, das Ding mit "er war mehr an ihrem Anderssein interessiert als an ihr selbst", puh, da ist eigentlich genügend psychologischer Sprengstoff drin, dass man den großen Twist nicht mehr gebraucht hätte; und wenn DANN auch noch der zweite Twist mit dem Karneval am Ende dazu kommt, ist es echt ein bisschen unnötig verschachtelt für so ein Vier-Stunden-Spiel. ^^
Macht es aber wie gesagt nicht kaputt!

Die DLCs hatte ich tatsächlich gar nicht mitgekriegt. o.o Gucke ich die Tage vielleicht mal noch rein, und im Summer Sale werde ich mir denk ich dann auch den restlichen Kram holen. Ist ja alles ziemlich billig, und auf die Comics bin ich definitiv auch scharf. :D

LittleChoco
07.05.2023, 19:35
Mir kommt vor ich habe aber von einigen hier schon gelesen, dass sie NEO gekauft, aber einfach noch nicht gespielt haben (ich zum Beispiel :p). Was natürlich trotzdem einiges aussagt, wo hier im Forum ja doch viele Sachen gleich bei Release gespielt werden.

Da ich häufig gegen den Strom schwimme und die meisten Spiele erst Jahre nach dem Release kaufe (in der Hoffnung, dass sie dann günstiger sind - manchmal geht der Plan auf, manchmal sind sie dann fieserweise noch teurer geworden :rolleyes:), habe ich NEO erst vor ein paar Monaten erworben. Ich möchte es definitiv spielen, weiß allerdings momentan nicht wann - und wie viel Vorwissen ich dann noch besitze, kann ich mir bildlich vorstellen. xP

Winyett Grayanus
08.05.2023, 14:17
Nur hier. Dieses Forum hat einfach kein Faible für ungewöhnliche Spiele. :p Ich spiel‘s aber wohl irgendwann noch, einfach nur deswegen, weil ich den Vorgänger schon gut fand.

@Winy: Ich schätze schon, da z.T. dieselben Charaktere auftauchen - soll heißen, es wird vermutlich angenommen, dass man weiß, wie die sich entwickelt haben.


Ich würde NEO auf keinen Fall vor dem ersten Teil spielen!
Der Großteil des Spiels würde zwar funktionieren (und auch Sinn ergeben), aber es geht wirklich eine Menge der Sympathie verloren, die man aus dem ersten Teil mitbringt und die das Spiel für mich zu einem guten Gesamteindruck geführt hat. Und die letzten paar Stunden wiederum dürften VÖLLIG kryptisch an einem vorbeigehen. :D


Hm, ich finde eigentlich schon, dass wir hier immer einen ganz guten Querschnitt haben; zumal sich SE von dem Spiel wahrscheinlich "richtigen" Erfolg und nicht nur ein bisschen Special-Interest-Erfolg erhofft hat. ._.
Danke euch beiden. Dann werde ich mir wohl irgendwann doch mal den ersten Teil ansehen.

La Cipolla
08.05.2023, 19:27
Danke euch beiden. Dann werde ich mir wohl irgendwann doch mal den ersten Teil ansehen.
Das Gute ist, dass man den ersten Teil schön schnell durchspielen kann, wenn er einem gameplay-technisch nicht sooo sehr zusagt. Kann helfen!





Life is Strange: True Colors

Falls es jemandem entgangen sein sollte: LiS ist eine meiner absoluten Lieblingsserien. Über LiS1 denke ich aller paar Jahre anders (positiv anders!), Before the Storm hat mein Leben mit seiner Thematik wenigstens ein bisschen umgekrempelt, LiS2 ist ein wahnsinnig faszinierendes (schwieriges?) Beispiel für Politik in Medien und Tell Me Why vielleicht das beste Gesamtkunstwerk eines "erwachsenen" Videospiels um Zwischenmenschlichkeiten, das ich je gespielt habe. Außerdem haben mich die Schwächen und Kritikpunkte dieser Reihe ganz subjektiv nur sehr selten gestört, und die Formel konnte über all die Jahre hervorragend reifen ... umso gespannter war ich also auf True Colors! =]

https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/936790/capsule_616x353.jpg


Gefühlvolle Farben

Jedes LiS hat starke Themen, und kein Teil betont sie so farbenfroh wie True Colors: Hier geht es um Empathie! Um GEFÜHL! Die Haupthandlung ist simpel (um nicht zu sagen komplett berechenbar und ein bisschen stumpf), aber damit auch hervorragend als Leinwand geeignet, um mit allerlei emotionalen Farben darauf herumzumalen. Jede Figur wird von ihren Gefühlen getrieben, von den Protagonisten über namenlose NSCs bis hin zu Antagonisten groß wie klein, und durch Alex' Fähigkeit erhalten wir stets einen ungewohnt, nun ja, empathischen Einblick in diese bunte Palette. Sogar Haven Springs selbst ist wunderschön bunt, regelrecht lebendig! Wenn man dann erfährt, dass dieses Setting auf einem echten Städtchen basiert – Idaho Springs, Colorado (https://www.google.com/search?q=idaho+springs,+colorado&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwiTr6jmjub-AhXS8qQKHWHYDLUQ_AUoAnoECAEQBA&biw=1461&bih=920&dpr=1) –, wird mal wieder klar, dass die Serie ihren Amerikana-Wurzeln treu bleibt. Genauso treu bleibt sie allerdings ihrer Liebe für Trauma, für psychologisch rücksichtslose Schläge in die Magengrube, denn unter all diesen Farben lauert eine Menge Schwärze, und am Ende gipfelt alles in einer serientypisch heftigen Entscheidung. Und wie in jedem Teil bisher: So schwierig diese Entscheidung objektiv sein sollte, so eindeutig haben mich die zwölf Stunden Spiel zu einem "alternativlosen" Ende geführt, das sich einfach nur richtig angefühlt hat. Toll! =]

Damit meine ich übrigens die Entscheidung zwischen "Vergeben" und "Verdammen"; unsere Alex war eine Empathin bis zum Schluss!

Das Spiel hat aber auch noch eine zweite Entscheidung, nämlich zwischen "Bleiben" und "Gehen", und die fand ich beim Spielen erstmal etwas ... weird. Mir selbst ist Alex nämlich IMMER wie jemand vorgekommen, der eine Heimat sucht, Stabilität, echte Bindungen zu anderen Menschen ... und dann geht sie einfach wieder? Als ich mir auf Youtube allerdings die anderen Endings angeschaut habe, hat es mehr Sinn ergeben, denn für diese Endings muss man erstmal verkacken (oder Gelegenheiten übersehen), was die ganzen Zwischenmenschlichkeiten angeht; und dann macht es natürlich auch deutlich mehr Sinn, die Stadt hinter sich zu lassen.
Besonders toll übrigens: Die Epilog-Cutscene mit Voice Over. Was für eine Inszenierung! sozusagen der letzte Farbtupfer, der das Bild vollendet, und ein weiterer Beweis, dass diese Reihe über die Jahre unglaublich gewachsen ist.


Breites Grinsen

Wirklich glänzen allerdings kann, selbst in diesem schillernden Gesamtbild, unsere Hauptfigur Alex Chen. Denn mein GOTT, was für ein wortwörtlicher Lichtblick in einer Life-is-Strange-Chronologie aus gloomy Berufszynikern! Natürlich trägt auch sie eine Menge Komplexität, eine Menge Sarkasmus, Familienprobleme und psychische Störungen mit sich herum (sonst wäre dieses "Life" wohl nicht mehr so "Strange", durrr! :p), aber es dauert nicht lange, bis ihre Liebe für andere Menschen durchkommt, ein Bedürfnis zu helfen, auch über Trauma hinaus. Und während die Reihe ja sowieso schon seit Teil 1 mit der Superheldenmetapher herumturtelt, ist Alex tatsächlich die erste Hauptprotagonistin, in der ich das auch mental wiederfinde. Außerdem: Dieses Lächeln. That damned smile, und wie sie es völlig ungezwungen in den Raum wirft, sobald es irgendjemandem gut geht. Hier glänzt übrigens auch der Umstand, dass LiS das erste Mal auf Motion Capturing zurückgegriffen hat, denn die ganzen Feinheiten in den Gesichtern wären in den letzten Teilen zweifelsohne verlorengegangen. Gerade die letzte Szene mit dem Antagonisten ...? Mannomann! (Manchmal sieht das Spiel trotzdem noch nach Euro-Jank aus, aber zumindest für mich wird das auch immer ein Teil des Reizes bleiben. ;D)

Der restliche Cast ist übrigens auch klasse. Komplex, lebendig, und wie schon in Tell Me Why sehr ... erwachsen. Ich mag das Wort nicht so wahnsinnig gern, aber es gibt Medien, bei denen es einfach angebracht ist. True Colors hat auch kein Problem damit, schon mal zwei Kapitel lang auf Action-Szenen oder massiven Story-Progress zu verzichten, und das rechne ich ihm hoch an.

Wenn man einen langweiligen Charakter-Tiefpunkt will: EEETHAN! (*kriegt Heavy-Rain-Shaun!!-Flashbacks*) Warum sind Kindercharaktere eigentlich immer noch so häufig Tiefpunkte? LiS2 hat es doch so gut vorgemacht! Na ja, das LARP als Storymoment und Foreshadowing war trotzdem ganz großes Kino.


Unsortierte Zugaben

– True Colors hat ein weirdes Gefühl für Zeit. Es gibt gerade in der ersten Hälfte so einige Zeitsprünge, die aber oft nur subtil kommuniziert werden, und so fühlt man sich manchmal, als wäre etwas geschnitten worden. Ein stumpfes "zwei Wochen später" wäre hier vielleicht effektiver gewesen? Gegen Ende läuft die Inszenierung dann aber flüssiger, obwohl in 24h mehr passiert als in den Monaten zuvor. ^^
– Die Musik. Still on its hipster shit. Es ist immer noch Life is Strange und warum gibt es den Soundtrack nicht auf CD ...? Na ja, immerhin gibt es ein "lofi is strange" YT-Video (https://www.youtube.com/watch?v=0hV0Iqt_u00), ich kann mich also nicht beschweren. xD'
– Ach ja, Gameplay: Ist wie jeher zweitrangig, aber läuft genau wie in Tell Me Why extrem routiniert, die Powers machen auch wieder mehr Spaß als in LiS2 und TMW! Besonders cute sind die Videospielautomaten, falls man zwischendrin WIRKLICH mal etwas Gameplay braucht, zur Abwechslung. ;D
– Ganz intuitiv ein vielleicht leicht sexistischer Gedanke: Wenn LiS1 gerne mal abschätzig als "Mädchenspiel" bezeichnet wurde? DAS HIER ist das Mädchenspiel! =D Wir waren auf jeden Fall sehr überrascht, dass im Writing Team dann doch die Männer dominieren, denn es fühlt sich definitiv nicht so an, und das unterstreicht weiterhin die besondere Position, die diese Reihe im Mainstream-Markt einnimmt. (Edit: Haupt-Writer sind wohl doch 3 Frauen und ein Mann, falsch gesehen in den Credits! ^^)
– Wo war das Lied? O_ô You know, bei diesem Titel? Mindestens im Abspann wäre es doch Pflicht gewesen.



Fazit: Ich liebe diese Spielereihe für ihr Drama und ihre liebenswürdigen Figuren, für ihre offenen Emotionen, für ihre Metaphorik, für ihre eskapistischen Amerikana-Vibes, ihren Superheldenshit und, trotz allem, ihre Nähe zum echten Leben. Und True Colors reiht sich hier einwandfrei ein, ohne sich irgendwie auf die Beliebtheit der Vorgänger zu verlassen.

... ♪ and that's why I love you ♫ ...

La Cipolla
11.05.2023, 19:52
Zwei kleine Dinger für zwischendurch!



Stacklands

Obwohl ich prinzipiell die Idee von Aufbauspielen mag, habe ich in der Praxis ja meistens so meine Probleme mit dem Genre, sobald zu viel Shit auf einmal passiert. Stacklands geht dieses Problem auf zwei Arten an: Zum Einen ist ALLES EINE KARTE, von Gold über Arbeiteraffen und Häuser bis hin zu Kacke. (Jup!) Das hält es schön überschaubar. Zum Anderen arbeitet das Spiel wirklich schrittweise und hat eine nette Balance aus hilfreicher Orientierung und Herumprobieren. Außerdem kann man die Dinge sehr simpel halten, wenn man es darauf anlegt. Und so hat mir Stacklands Spaß gemacht, für etwa 15 Stunden, wobei ich in den letzten schon konstant Youtube-Videos laufen hatte. Und danach war dann auch die Luft raus, weil sich das Spiel in vielerlei Hinsicht doch mehr wie eine gute Idee als wie ein vollwertig durchdesigntes Spiel anfühlt. Aber die Idee ist WIRKLICH gut! =D

Weil hier ein Screenshot hilft ...

https://indiegamereviewer.com/wp-content/uploads/2022/08/20220819064513_1-e1660956107892-768x561.jpg



Curious Expedition

Hm, "roguelike expedition simulation", sagt Steam, und joah, passt! Ein Trailer macht besser deutlich, was das hier ist (https://www.youtube.com/watch?v=sS9pbJ6HYao), und die deutschen Akzente darin machen es gleich doppelt so sympathisch. XD
Endlosspiele, die man wirklich lang spielen kann, sind immer etwas wert, und Curious Expedition scheitert für mich nur daran, dass es sich so anfühlt, als sollte man einen Run immer am Stück machen. Was durchaus Zeit frisst! Die Mechanismen aber greifen toll ineinander, die vielen spielbaren Charaktere bringen Abwechslung und es gibt ziemlich viel Kram zu entdecken, viel system mastery zu erwerben, viel, das man maximieren kann, um sich dann hineinzusteigern und den Spielstand zu laden, sobald es nicht klappt. Toll ...?

Oh, und falls sich jemand fragt: Entweder sollte man GAR NICHT über den Kolonialismus nachdenken oder aber sich SEHR intensiv auf den ironischen, beizeiten zynischen Humor konzentrieren. Überall dazwischen kann einem das Thema locker den Spaß am Spiel zerhauen! :p



Keine Achievements!

Linkey
12.05.2023, 08:52
Stacklands


Oh richtig nice! Das hab ich, als es rausgekommen ist, auch gespielt. Müsste jetzt nachschauen, aber glaube es waren nur so 8-9 Stunden, bis bei mir erst mal die Luft raus war.
Aber gerade das erste Gebiet / die ersten paar Stunden haben mich mega gefesselt.

Kann dir da auch nur zustimmen - die ist wirklich sehr genial!

La Cipolla
26.05.2023, 23:41
https://abload.de/img/whatsappbild2023-05-2dddht.jpg

LET'S GO

Was für ein RUSH! *___* (an purer, unverdünnter Nostalgie)

Sakura Wars, mit Englisch-Patch auf dem Saturn, für Menschen mit Bildungslücken! =]





Außerdem spiele ich jetzt Grim Dawn, nachdem das letzte kostenlose Wochenende das einzige sein wird, was ich Diablo IV gönne, zumindest bis es in ein paar Jahren billiger wird. ^^ Und ja, Grim Dawn füllt diese Lücke echt gut aus! Bin gespannt, was ich dazu sage, wenn ich es einmal durchgespielt habe.





Oh, und ganz vergessen letztes Mal ...


[Backlog '22]
Alle drei: TWEWY Neo, Life is Strange: True Colors, Dreamfall: Chapters

ACHIEVEMENT UNLOCKED!


[Frontloading]
Mindestens acht andere Achievements bis zum Ende der Sommerferien!

ACHIEVEMENT UNLOCKED!


Gutes Jahr bisher. =]

La Cipolla
26.06.2023, 15:29
So, ich habe den Thread etwas schlauchen lassen, weil hier recht viel Stress anstand und ich auch überhaupt nix durchgekriegt habe.
Das ändert sich jetzt aber wieder! =]





Zu Diablo IV hatte ich ja hier etwas geschrieben (https://www.multimediaxis.de/threads/146076-Von-Drachen-und-Verliesen-MMX-Helden-versammelt-euch%21-%28und-nehmt-eure-W%C3%BCrfel-mit%29?p=3428593&viewfull=1#post3428593), aber da ich es noch nicht spielen wollte ...

Grim Dawn

https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/219990/capsule_616x353.jpg

Das Bild sagt so einiges aus, was ziemlich genau zutrifft:

Setting? Klischeehaft bis langweilig, aber funktional.
Story und Writing? Klischeehaft bis langweilig, aber funktional.
Charaktere? Klischeehaft bis langweilig, trotz einiger ""ungewöhnlicher"" Klassen. Ich könnte mich an keinen einzigen Namen erinnern.
Level an Diablo-Abklatsch? Ziemlich massiv ... aber auch ziemlich effektiv!Und genau das ist Grim Dawn. Wenn man kein Diablo spielen möchte, aber eigentlich schon, und sich nicht gleich wieder auf einen Riesenbrecher wie Path of Exile einlassen möchte, ist es definitiv das richtige.

Der größte negative Unterschied zum Vorbild ist eine gewisse ... Beliebigkeit, nicht nur inhaltlich, sondern gefühlt auch im Gameplay. Vieles fühlt sich ein wenig schwammig an und ist ein wenig egal, mit ein bisschen weniger Impact als bei Blizzard. Viele Stats und "Regeln" sind ein bisschen kryptisch und erfordern das Internet, und insgesamt fehlt dem Spiel einfach ein Stück Persönlichkeit und Polishing, zumindest im direkten Vergleich. Das zeigt sich auch darin, dass es zumindest für mich nicht viel gibt, das Grim Dawn besser oder einzigartig macht.

Aber! Ich habe anderthalb Schwierigkeitsgrad mit einem Charakter durchgespielt und zwei weitere Charaktere ausprobiert, und ja, sowas tue ich nicht, wenn ich keinen Spaß habe. =] Ich kann mir außerdem sehr gut vorstellen, das Spiel noch das eine oder andere Mal herauszuholen, wenn mich mal wieder das Bedürfnis ergreift, und damit ist es automatisch im obersten Drittel dieser Spiele, für mich auch noch eindeutig vor den Torchlights und Titan Quests dieser Welt. :A Nur gegen Kaliber wie Diablo und Path of Exile kann es halt überhaupt nicht an anstinken.





Keine Achievements, aber Sakura Wars und Unterwegs in Düsterburg kommen gut voran. Außerdem spiele ich gerade eine Menge Magic the Gathering: Arena, und das ist immer gut! :D

La Cipolla
08.07.2023, 12:43
https://abload.de/img/screenshot2023-06-242xiifg.png


Sakura Wars

Kleines Intro: Sakura Wars (Sega Saturn, 1996) ist eine Mischung aus Dating-Sim und Mecha-Strategiekämpfen, mit ein bisschen Erkundung oben drauf. Der Protagonist ist ein Soldat, der im Steampunk-Japan der Taisho-Ära eine Theatergruppe aus jungen Frauen anführen soll – in Wahrheit jedoch handelt es sich bei der Blütentruppe ("Hanagumi") um eine kaiserliche Eingreiftruppe zur Bekämpfung von Dämonen.
Die Reihe hatte es außerhalb Japans immer schwer, und der erste Teil hat vor einiger Zeit endlich einen guten Fan Patch für die englische Sprache bekommen. Abgesehen davon kann man eigentlich nur Sakura Wars 5: So Long My Love und das neue Shin Sakura Wars (2019) spielen. Allerdings sind diese Teile auch nur vernünftige Einstiege in die Reihe, wenn man nichts "zu Passendes" erwartet. Hier mein Text zum neusten Teil! (https://www.multimediaxis.de/threads/145755-Zwiebelspiele-2020-%E2%80%93-Jahresabschluss-und-groovy-Achievements%21?p=3402466&viewfull=1#post3402466)Die Alternative wären diverse Anime- und Manga-Adaptionen, aber afaik sind selbst die nicht so ganz problemlos zu empfehlen. *sigh*

In diesem Sinne ...


Kann man Sakura Wars (1996) im Jahr 2023 spielen?

Erstmal: Sakura Wars als Reihe hat einfach was ...! Die wilde Mischung von Setting und Spielkonzept? Die Figuren und ihr Design? Die Hardcore-Anime-Inszenierung? Einfach die gesamte romantische Mentalität (mehr dazu unten)? Das ist alles ziemlich einzigartig und eingängig und herzerwärmend, oder zumindest immer ein bisschen süß und vor allem ursympathisch. Selbst die Kämpfe machen oftmals Spaß in ihrer Klarheit und Einfachheit – es ist hier halt nur ein Genre von mehreren, und das ist wirklich eine nette Abwechslung zu den ganzen megakomplexen Genre-Vertretern. Und das alles ist zeitlos.
Aber gerade Teil 1 ist auch anstrengend. Es ist ein spürbar altes Spiel, und das ist deprimierend, wenn man weiß, wie viel besser sich schon Teil 2 spielt. Besonders schlimm sind die ständigen Mini-Ladezeiten und die ganzen Seltsamkeiten in der Inszenierung zwischen Standbildern, Anime-Mini-Sequenzen und komisch designten Dialogszenen. Auch die Kämpfe könnten kompakter, präziser designt sein.
Abgesehen davon ist das Spiel aber auch weird im negativen Sinne. Ich meine, klar, Harem AHOI, mit einem fragwürdigen Level an Fan Service und beizeiten ebenso fragwürdigen Charakterbeziehungen (Iris ...), aber vor allem trifft das Spiel auch WEIRDE Entscheidungen, was den Verlauf der Handlung angeht: Die Mädels könnten wirklich mehr Aufmerksamkeit vertragen. Was zum Fick geht mit der gääähnend langweiligen und lächerlichen Mission in dem verlassenen Haus? Und letztlich, die Antagonisten und alles, was im letzten Viertel des Spiels passiert? Meine FRESSE!

https://abload.de/img/imagec3dtm.png

just in case ...

https://abload.de/img/screenshot2023-06-2126qejp.png

Attack, my weeb warriors four!


https://abload.de/img/screenshot2023-07-042olf53.png

Wat?

https://abload.de/img/screenshot2023-07-0815ifsd.png

Wahrscheinlich nicht so in der Bibel.

Pff. Es ist so seltsam, dass dieses essentiell japanische Spiel am Ende SO christlich wird, mit Satan und dem fucking Erzengel Michael. :hehe: Aber in einem gewiiissen Sinne passt es auch, vielleicht wegen der "neuen Realität" der Taisho-Ära? kA, klingt erzwungen. Unglaublich lächerlich bleibt es so oder so. ^^


A Tale of Romance

Vielleicht ist es der Deutschlehrer in mir, aber ich mag ja total die Vieldeutigkeit des Wortes "Romantik"; und Sakura Wars hakt hier wirklich alle Boxen ab! <3
Es ist nicht nur eine Romanze im modernen (Harem-)Sinne, inklusive individueller Szenen für die Mädels und sogar einem Anime-Snippet und einer kompletten Collage für best girl am Ende! :eek: Es hat auch eine absolute Abenteuermentalität, eine gewaltige Emotionalisierung und Glorifizierung von so ziemlich allem, und es spielt seine Handlung übertrieben und – passenderweise – fast schon ein wenig theatermäßig, sei es durch Humor, Tragik oder archetypische Charaktere. Früher hätte mich das vielleicht eher gestört, gerade bei den albernen Schurken, aber inzwischen weiß ich das Gesamtbild auch als ein Genre zu schätzen. Tatsächlich dreht sich das Spiel ganz am Rande sogar um Moderne und Traditionalität sowie um die nationale Identität Japans (Stichwort "Westernization", Yamato, Erdbeben etc).
Allerdings ... hier und da ist es dann doch zu viel, ein bisschen zu fragwürdig. XD Sei es die pure Menge an archetypisch bösem Lachen oder die absolut-religiöse Hingabe, mit der sämtliche Goons den Oberschurken hinterherschmachten, oder die anstrengende Weißbrotigkeit der namensgebenden Hauptheldin; man muss sich schon SEHR auf all das einlassen, um nicht genervt zu sein. Selbst der Harem-Part wäre effektiver, wenn man sich hier und dort ein bisschen zurückgehalten hätte. Und letztlich wird der Hauptplot auf eine Art und Weise gelöst, die auch 1:1 in ein Propaganda-Video der japanischen Rechten passen würde: Blinder Zusammenhalt und Selbstaufopferung im Extremen. (Es gibt wortwörtlich eine Kamikaze-Szene ...) Der Tiefpunkt allerdings war für mich das umfangreiche und "dramatische" Sterben von Hauptfiguren und die direkt darauf folgende Wiederbelebung durch göttliche Intervention vor dem Endkampf. Das habe ich zwar schon öfter in anderen Medien erlebt, aber praktisch nie so ... schlecht. ^_~

https://abload.de/img/romanticatmosphereezf1e.png


Fazit

Nostalgie ist schon ziemlich zentral für Sakura Wars, besonders für Teil 1. ABER nicht unbedingt im Sinne von "Man muss das Franchise von früher kennen!", sondern vielleicht auch im Sinne dieser romantischen Verklärung und Überhöhung: Die Reihe liebt ihre klassischen Genres, sie liebt ihre archetypischen Figuren, sie liebt ihr pseudohistorisches Japan (vielleicht ein bisschen zu sehr?) und sie liebt ihre Emotionen, ihre ganze Dramatik. Es hat wirklich was von einem Anime-Theaterstück! Und wenn das gut für einen klingt, gerade im Kombo-Pack mit dem sehr eigenen Setting und den netten Strategiekämpfen, kann es durchaus spannend sein, einen Fuß in diesen Ozean zu tauchen. Man sollte sich nur bewusst sein, dass das Wasser anfangs sehr kalt ist. :D

Am Rande: Ich habe gerade im Internet gesehen, dass das Spiel VIER Mini Games hat. Wieso zum Fick habe ich nur eins davon gefunden?! O_ô The fuck ...

https://abload.de/img/screenshot2023-07-081wpdtj.png

Letztlich kann man nur hoffen, dass das Militär niemals eine ethische Untersuchung anordnet ...

La Cipolla
17.07.2023, 08:54
Unterwegs in Düsterburg

Oh my. Was für ein Name!
Ein guter Name für ein Videospiel sollte nicht nur passen, sondern es auch in seiner Ganzheit einfangen und – zumindest meiner Meinung nach – gleich mehrere Dinge darüber aussagen.
Zumindest in dieser Hinsicht ist "Unterwegs in Düsterburg" ein absoluter Triumph.

Bevor ich UiD also anhand des Namens auseinandernehme, ein Minimum an Kontext: Es handelt sich um ein kostenloses RPGMaker-Rollenspiel aus dem Jahr 2003 und um einen Meilenstein des deutschsprachigen Mediums. Ich habe das damals alles überhaupt nicht mitbekommen und hole es jetzt erst aus "professionellem" (amateurhaftem?) Interesse nach. Also keine Nostalgie von mir; Entschuldigung vielmals!


1. UiD ist goofy Shit.

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Um den offensichtlichen Disney-Köter direkt aus dem Weg zu räumen: Dieses Spiel ist, genau wie sein Name, unglaublich goofy. Teilweise ist das gewollt, durch offensichtlich-stumpfe Klischees und noch stumpfere Anspielungen an Gott und die Welt, durch alberne Surprise-Tode und durch ständige Quips, die den durchschnittlichen Marvel-Film wie ein Indie-Charakterdrama wirken lassen. Teilweise ist es nicht so eindeutig: Sollen die Artworks und die wild zusammengekleisterten Zwischensequenzen nur goofy oder tatsächlich auch cool sein? (Sie sind es wirklich nicht.) Beansprucht dieses Spiel überhaupt irgendeine Art von Coolness oder künstlerischen Anspruch für sich? Oder ist man wirklich nur mal "unterwegs" in der Nachbarschaft? (Man weiß es nicht.) Der Humor ist allgegenwärtig und pendelt die meiste Zeit irgendwo zwischen "Hintergrundrauschen" und "schon ein bisschen anstrengend", aber manchmal hat er mich auch auf dem falschen Fuß erwischt und mir ein überraschtes Kichern entlockt. Und nach hinten hin weiß UiD dann auch etwas genauer, wo sein Tonfall liegen soll.


2. UiD ist eigen.

Ein derartiges Spiel wird wohl kaum jemals im Laden liegen ... und ehrlich gesagt ist es ein Wunder, dass man es früher auf den Screenfun-CDs bekommen hat? Klar, das liegt einmal an der fragwürdigen Herkunft vieler Ressourcen, aber es liegt auch daran, dass es komplett amateurhaft ist. Oft ist das objektiv schlecht, etwa durch ein völlig unstetes Grafik-Design (wenn man es überhaupt so nennen will), zahlreiche Bugs oder eine weirde konzeptuelle Unklarheit und Schwankungen von Kapitel zu Kapitel: Im ersten lernt man, alles schön methodisch abzutasten und jedes Feld mitzunehmen, während einen diese Herangehensweise im zweiten nicht nur zu Tode langweilen, sondern in ein paar späteren Situationen auch noch ordentlich ficken wird, weil plötzlich ein Timer oder irgendwelche Events an der Erkundung hängen. Darüber hinaus gerät man im Laufe des Spiels in gleich mehrere Detektivszenarien (qualitativ pendelnd zwischen "What the fuck?", *gähn* und "Verdammt clever!"), zahlreiche aufwändige Minispiele und einen klassischen Todesfallen-Dungeon. Und zu allem Überfluss wird das Gameplay stetig besser, zumindest manchmal. Manchmal stolpert es auch in eine Grube. Und falls das bisher nicht klargeworden ist: All dieses Chaos ist total abwechslungsreich, "mutig" (sofern es so geplant war?!) und eine absolut einzigartige Spielerfahrung. Es gibt SO viel zu entdecken und ich will gar nicht wissen, was ich alles übersehen habe! Das Genre von UiD ist wohl am ehesten eine "Immersive Sim", aber eigentlich auch überhaupt nicht, oder zumindest nicht die ganze Zeit. Um dieses weirde Mischding eines Spiels voll auszukosten, gilt es absolut offen zu bleiben, und ob es das wert ist, muss jeder selbst entscheiden.

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Nur als Beispiel: Ich kann mich nicht erinnern, wann mich ein Videospiel das letzte Mal so AUFGEREGT hat wie UiD auf Burg Rabenstein, mit einem ganzen Ökosystem aus verschachtelten Bugs und grässlich-schlechter Spielerkommunikation. Andererseits habe ich NIE zuvor einen "Level" wie Burg Rabenstein gespielt, und jedes weitere Wort wäre ein Spoiler. o_o


3. UiD ist sehr, sehr deutsch (und trotzdem ein halbes JRPG).

In der Pen-and-Paper-Szene nennen wir ein gewisses Spielgefühl "hotzenplotzig", und wer schon einmal Das Schwarze Auge gespielt hat, weiß wahrscheinlich sofort, was damit gemeint ist: Ulkig-deutsche Namen, Märchen-Spielereien und ein tendenziell niedriger Fantasy- und Power-Level. Man rettet nicht die Welt, sondern das Kind des Zuckerbäckers vor einem tollwütigen Hund. Und ja, UiD ist hotzenplotzig as fuck. Wichtige Figuren in dieser Geschichte heißen "Dankwart" und "Wahnfriend", es gibt die "Ostmarken" und die schon erwähnte "Burg Rabenstein" ... Alles klar. Generell hat man beizeiten das Gefühl, man würde eine Fan Fiction (Parodie?) des Schwarzen Auges lesen, nicht zuletzt durch tatsächliche DSA-Bezüge ("Anspielungen" trifft es hier wirklich nicht mehr). Dann jedoch ... sind hier auch noch eindeutige JRPG-Einflüsse drin? Einmal natürlich durch das Standard-Kampfsystem des RPGMakers und die oftmals weird editierten Japano-Assets, zum anderen aber auch durch World-Building-Aspekte wie die Magie, durch Versatzstücke aus dem Steampunk und andere unerwartete Genre-Konventionen. Ulkige Mischung.

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4. UiD will nicht nur "Unterwegs in Düsterburg" sein.

In vereinzelten Momenten versucht UiD, eine richtige Geschichte zu erzählen, Vampires-Dawn-mäßig ein bisschen Edge in den Raum zu werfen und vielleicht (?) sogar ein bisschen ernst (!) zu sein; und das passt ebenso wenig zum Namen wie zum Spiel selbst. Ich gebe zwar sehr gern zu, dass es ein, zwei Momente gab, die mich in ihrer Inszenierung erwischt haben – Dankwarts große Szene bspw. sticht hervor –, aber letztlich wäre das Ganze als klare Parodie runder gewesen. Weder das Writing noch die Figuren können hier irgendetwas tragen, und wann immer es einen längeren Exposition Dump oder ein herumliegendes Buch mit Lesetext gab, musste ich unwillkürlich mit den Augen rollen. Auf der anderen Seite enthält das Spiel ein paar Details, die mich überraschen konnten, etwa den Fakt, dass man in UiD zu großen Teilen eine Familie inkls. einer funktionierenden Beziehung spielt, was noch immer extrem selten für das Rollenspielgenre ist. Aber: Obwohl es mit der Zeit besser wird, kommt das Writing auch hier nicht hinterher, und gerade die Beziehung der Hauptfiguren ist ein bisschen schrecklich, selbst als Witz.

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Fazit

Am Ende des Tages ist UiD eben doch "Unterwegs in Düsterburg", im Guten wie im Schlechten: Als ulkiger, eigener Maker-Meilenstein und sogar als Indie-Rollenspiel ziemlich faszinierend und einen akademischen Blick wert, aber als "richtiges" Videospiel eine durchweg holprige Erfahrung, die mühelos von "anstrengend" über "spaßig" zu "eingängig" und wieder zurück springen kann.

Klunky
17.07.2023, 18:40
Klar, das liegt einmal an der fragwürdigen Herkunft vieler Ressourcen, aber es liegt auch daran, dass es komplett amateurhaft ist.

Ich sehe diese Aussage mehr als eine offensichtliche Feststellung und weniger als eine Wertung, letztlich wurde das Spiel von Grandy in seiner Freizeit innerhalb von 18(?) Monaten oder so erstellt. Das heißt wenn man es genau nimmt, waren damals alle Leute aus der Community Amateure gewesen.;D

Ich gebe aber zu, beim erneuten Spielen vor kurzem musste ich über so manchen Satz im Nachhinein eine Augenbraue heben, gerade Grandys Persönlichkeit wird meines Erachtens nach weniger durch seine Aktionen direkt gefärbt, als was eigentlich so alles als Auswahloption zur Verfügung steht. Der Gedanke dass ein Mann wie Grandy zu sowas fähig sein könnte - weil da teilweise komplett irrationaler Kram möglich ist, bei dem er auch noch aufs Extremste reagiert. Was ihn für mich wie nen absolut aufbrausenden Chaoten darstellen lässt. In einer D&D Pen & Paper Session wäre er wohl dass Sinnbild eines chaotisch neutralen Charakters. Die Dialoge sind nicht die feinzüngigsten, aber ich finde sie eigentlich auch nicht out of place oder "parodistisch", ich glaube man könnte da einen falschen Eindruck Spiel bekommen, so wie du das formuliert hast.
Ich finde dass die Dialoge die meiste Zeit echt gut funktionieren mit der Prämisse die Verhältnisse und Dynamik zwischen den Figuren widerzugeben. Gerade in Zusammenspiel mit Dankwart oder Malthur in der Party, ergeben sich einige Dialoge die ich schon damals Stöpsel als weitaus "erwachsener" wahrgenommen habe, als das was so vergleichbare RPG-Maker Spiele gebracht haben.

Und der doch schon etwas angestaubte Humor war zu der Zeit eher charmant, das ist ja sowieso ein Aspekt über den man immer durch muss, wenn ein Spiel vor allem viele Anspielungen macht, (deswegen schon bevorzuge ich wenn Spiele auf sowas verzichten) Wenn man den Schildkröten begegnet die alle nach den Ninja Turtles benannt wurden und beim Start des Rennens ein "KOWABUNGA" ertönt, dann muss ich schon ein wenig die Hand an meine Stirn halten. :hehe:


Aber dann gibt es so Momente wie die "Fragelschö" Quest, die auch heute noch die perfekte "Metaquest" ist. Die das Spielerverhalten hinterfragt bezüglich der großen Diskrepanz zwischen dem was man im Spiel als abzuschließenden "Mechanismus" sieht und dem was man eigentlich im Kontext des Spiels da gerade tut. Ohne dabei auch nur auf irgendeine Art und Weise prätentiös zu wirken.

Zu den Ressourcen muss ich noch einhaken dass UiD eigentlich ein sehr positives Beispiel ist, da es sich grundsätzlich nahezu ausschließlich auf "REFMAP" beschränkt, was eine originelle Grafikpalette ist, die extra für den RPG-Maker 2000 erstellt wurde. Wann immer etwas REFMAP nicht zur Verfügung stellen konnte, hat Grandy entweder die Grafiken selbst gezeichnet oder verfügbare Ressourcen, so weit modifiziert, dass es originell wird. Ich kann mich nur an wenigen Ausnahmen erinnern wo die Grafik aus einem Spiel direkt entnommen wurde.
Das eigentliche Problem hierbei ist einfach die Musik, die natürlich aus zahlreichen Spielen wie Wild Arms, Final Fantasy 6, Kingdom Hearts, Heretic etc entnommen wurde. Nen kompletten freien Score zu bekommen der Midi ist und stimmungsmäßig passt, war wohl verdammt aufwändig damals.


Dann jedoch ... sind hier auch noch eindeutige JRPG-Einflüsse drin?

Ich glaube das kommt mehr durch das Kampfsystem zum tragen und eben einfach die Musik, bzw die am SNES erinnernde Grafik, ansonsten hatte ich eher nen komplett gegenteiligen Eindruck UiD versucht möglichst wenig wie ein JRPG zu sein und selbst bestimmte Encounter fühlen sich mehr an als würde ich eine Fighting Fantasy Abenteuernovel lesen, mit den ganzen Textadventure-mäßigen Auswahloptionen. Zumal ich wohl auch bereits das RM-Archiv Interview kenne, wo Grandy ebenfalls erwähnt hat, dass es keinerlei JRPG Inspiration für das Spiel gab.

Und ich denke gerade dieser Aspekt, dass es mehr was von einem "Retro" CRPG hatte - auch damals schon, hat das Ganze so einzigartig gemacht, insbesondere für ohnehin bereits PC-affine Spieler. Der Aspekt ist ja wie du bereits sagtest, bis heute noch faszinierend.

Ich denke nur dass es eben dann trotzdem noch das Standard-Kampfsystem hat, was eben an Dragon Quest angelehnt ist, macht das Kämpfen für mich mitunter auch zum schwächsten Teil des Spiels und eher als Mittel zum Zweck. Es funktioniert auf einem sehr basic Level, aber dadurch dass die meisten Encounter fest sind, nicht allzu zahlreich und es haufenweise Möglichkeiten gibt wie man einen Feind begegnet- und dass Ressourcen zumindest zu Beginn noch ne gewisse Rolle spielen (auch wenn man das Spiel bereits ab dem Schildkröten Rennen und den bis zu nem gewissen Zeitpunkt, unendlich zur Verfügung stehenden, status-erhöhenden Früchten komplett brechen kann, wenn man möchte) hat das Spiel für mich einen Sweetspot erreichen können, bei dem ich durch das extrinsische Belohnungsgefühl am Ball bleibe, was das Spiel IMO sehr gut hinbekommt und mich in der Hinsicht stellenweise an die ersten beiden Gothic Spiele erinnert.


Also vielleicht ist da mein Standard für eine gute Dialogführung etwas niedrig, aber gleichzeitig würde ich dir, wenn du DA schon so einen holprigen Eindruck bekommst, nicht empfehlen zu Perlen wie ein "Eternia" oder "Feuer um Mitternacht" zu gehen. :p

La Cipolla
19.07.2023, 15:09
Jo, ich "bewerte" schon als normaler Spielender heute, ohne objektiven Anspruch, aber mir ist auch völlig klar, dass Makerspiele von einzelnen Amateuren einen anderen Kontext haben, vor 20 Jahren noch mal mehr als heute. ^^
Ich glaube, das ist für diese Punkte hier auch ganz wichtig ...

Die Dialoge sind nicht die feinzüngigsten, aber ich finde sie eigentlich auch nicht out of place oder "parodistisch", ich glaube man könnte da einen falschen Eindruck Spiel bekommen, so wie du das formuliert hast.
Ich finde dass die Dialoge die meiste Zeit echt gut funktionieren mit der Prämisse die Verhältnisse und Dynamik zwischen den Figuren widerzugeben. Gerade in Zusammenspiel mit Dankwart oder Malthur in der Party, ergeben sich einige Dialoge die ich schon damals Stöpsel als weitaus "erwachsener" wahrgenommen habe, als das was so vergleichbare RPG-Maker Spiele gebracht haben.

Ich glaube das kommt mehr durch das Kampfsystem zum tragen und eben einfach die Musik, bzw die am SNES erinnernde Grafik, ansonsten hatte ich eher nen komplett gegenteiligen Eindruck UiD versucht möglichst wenig wie ein JRPG zu sein und selbst bestimmte Encounter fühlen sich mehr an als würde ich eine Fighting Fantasy Abenteuernovel lesen, mit den ganzen Textadventure-mäßigen Auswahloptionen. Zumal ich wohl auch bereits das RM-Archiv Interview kenne, wo Grandy ebenfalls erwähnt hat, dass es keinerlei JRPG Inspiration für das Spiel gab.
Hm. Die Dialoge werden handwerklich definitiv besser (der Anfang ist ... puh), und gerade nach hinten hin würde ich sie kontextfrei als "in Ordnung" betrachten, weil sie schon einen konstanten Stil haben ... Dieser Stil ist aber halt ziemlich stumpf und definitiv ein bisschen parodistisch in seiner Frivolität; selbst wenn es um das Leben des Babies geht, kommen da noch sarkastische Quips. Dazu kommt, dass die Protagonisten ebenso wie der Antagonist so deutlichen Stereotypen folgen, dass ihre Dialoge nur ausnahmsweise richtig menschlich wirken, obwohl sich das Spiel hin und wieder selbst einen emotionalen Anspruch stellt.
ABER – ;D – für RPG-Maker-Verhältnisse war dieses seichte Parodisieren ja schon ziemlich standard, und zusammen mit dem Fakt, dass praktisch NIEMAND in der Szene irgendeinen professionellen (oder auch nur amateurhaften) Writing-Hintergrund hatte, ist schon klar, dass UiD eher auf der überdurchschnittlichen Seite landet! Den allermeisten Leute waren andere Dinge einfach deutlich wichtiger.
Etwas Ähnliches gilt wahrscheinlich für den JRPG-Anteil: Dafür, dass jedes zweite Maker-Spiel Final Fantasy sein wollte, sticht das hier schon heraus, gerade im Gameplay. Wenn man sich aus der Bubble herausbewegt, fallen aber gewisse Sachen auf, die für Maker-Spiele einfach relativ selbstverständlich waren. Die stechen dann wiederum heraus, wenn man das Spiel eher als "West-RPG" versteht. ^^

Und ja, trotz (und wegen) der Nostalgie, die Leute für UiD haben, habe ich eine LEBHAFTE Vorstellung von den Qualitätsstandards im Maker-Bereich, gerade was so Sachen angeht, die mir persönlich wirklich wichtig sind, also Konzept, Inhalte, Writing ... und werde dementsprechend auch nicht "weiter abwärts gehen", was Maker-Klassiker angeht. ^_~ Generell habe ich fest nur noch Aëdemphia und Helen's Mysterious Castle eingeplant, und vielleicht Omori.





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Firewatch

Interessant. Anders als erwartet!
Als neues Mitglied der Firewatch in einem amerikanischen Nationalpark flüchten wir vor unserem Alltag, plaudern am Walkie Talkie mit unserer Chefin Delilah und stolpern in der wunderschönen Wildnis über ein paar seltsame Dinge.

Disclaimer! Ich habe als Französisch-Lernender auf Französisch gespielt, was allerdings nur in den Lesetexten und den Antworten wirklich relevant war (die Stimmen bleiben Englisch) – und dem Spiel eine zusätzliche Herausforderung verpasst. ^^

Ich mochte, dass es mehr "Gameplay" hatte als das Walking-Simulator-Tag impliziert, und dieses chillige Gameplay hat mir durchaus gefallen, so als jemand, der in The Long Dark 90h lang verdurstet ist und von hungrigen Wölfen gefressen wurde. :p Gerade die Navigation mit Karte und Kompass würde ich gerne öfter in Videospielen sehen, genau wie eine überschaubare Spielzeit trotz einer recht großen Spielwelt. Besonders hervorzuheben ist aber noch auch das Dialogsystem, in dem es ganz entschieden NICHT um Konsequenzen, sondern um Charakterisierung und Identifikation geht. Hat mich an Oxenfree erinnert, toll gemacht! Und letztlich gibt es viele wertvolle Details, etwa die Möglichkeit, eine begrenzte Anzahl an Fotos zu schießen.

https://ein-eike.de/wordpress/wp-content/uploads/2016/02/Firewatch-Karte-und-Kompass.jpeg

Kontroverser war die Story, und ab hier ... SPOILER!

Die Spielerschaft scheint sich ziemlich klar aufzuteilen, in jene, die das Ending mochten, und in alle anderen. Ich lande irgendwo dazwischen: Die Idee ist klasse, einfach ein antiklimaktisches Ende für ein paar menschliche Monate, ohne all die Dinge, die wir typischerweise von Spielen erwarten, sei es Dramatik, Romantik oder eine groß angelegte (vielleicht übernatürliche!) Verschwörung. Eine nette kleine Subversion, gerade wenn wir als Spielende all die Freistellen ausfüllen. Aaaaber ... Das Spiel ist nicht so offen, wie es dafür sein sollte. Es führt uns SEHR bewusst in eine spezifische Irre, und ich würde so weit gehen zu sagen: Wer bei all den Hinweisen hier NICHT von einer Verschwörung ausgeht, ist ein bisschen weird, gerade mit Delilah als zweiter, "bestätigender" Stimme? Ich hätte es cooler gefunden, wenn es während des Spiels offener geblieben wäre, ohne diesen Antagonisten, der uns WIRKLICH belauscht und bewusstlos schlägt. Einfach ein bisschen Paranoia in der Wildnis. Die "Pseudo-Romantik im Kopf" funktioniert da sehr viel besser: Wenn man sich Delilah gegenüber nur freundschaftlich verhält, wirkt sie allem voran flirty, und das Ende absolut folgerichtig.

Gefallen hat es mir inhaltlich aber trotz allem! Cooles Ding, das nur noch etwas konsequenter sein könnte.
Also ja, abschließend ein wunderschöner kleiner Americana-Schuss eines Indie-Spiels, mit menschlichen Figuren und einem Ende, das auf jeden Fall eine Meinung einfordert. :A





Außerdem sind Ferien immer ... Achievement Time! 8D

[Twist Shit!]
Inscryption / Firewatch
ACHIEVEMENT UNLOCKED!

[Fromage]
Ein Spiel auf Französisch spielen!
ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Winyett Grayanus
26.07.2023, 17:48
Mir hat Firewatch auch wirklich gefallen, ich habe an sich Lust, das demnächst nochmal zu spielen. Generell mag ich solche etwas ruhigeren, dafür aber originelleren Spiele, wünschte, dass es davon mehr gibt.

La Cipolla
26.07.2023, 21:27
Generell mag ich solche etwas ruhigeren, dafür aber originelleren Spiele, wünschte, dass es davon mehr gibt.
Jo, ich bin auch total froh, dass das im Indie-Bereich keine Ausnahme mehr ist! Gerade als Abwechslung zur ewige Epik und Action der "großen" Genres. ^__^

Ich habe zwischenzeitlich versucht, Killer7 zu spielen, aber da schreibe ich die Tage mal drüber, wenn ich mich noch ein bisschen durch Youtube gewühlt habe. ^^
Zeitsensibler dagegen ist ...





https://imguscdn.gamespress.com/cdn/files/Square-Enix-Latin-America/2020/09/16214116-9dd7582f-19d3-4d4f-beb3-55454e2f45f5/FINAL_FANTASY_XVI_Logo_Black_EN.png?w=600&mode=max&otf=y&quality=90&format=png&bgcolor=transparent&ex=2023-08-01+03%3A00%3A00&sky=958eff2ccf506566f48804e2782167c225c1e00f6ce80207b7fea58d6badadba


Final Fantasy XVI

Final Fantasy ist für mich schon immer ganz fett Nostalgie gewesen, und umso mehr war es eine interessante Erfahrung, FFXVI zu spielen!
Daher direkt als Kontext: Ich habe das Spiel zusammen mit der Freundin angegangen, und sie ist die, die hauptsächlich gespielt hat. Ich habe nur hin und wieder eine Gameplay-Session eingelegt und mich sonst mit dem Zugucken zufriedengegeben. Was ich übrigens empfehlen kann. Tolles Ding zum Zugucken!


Gameplay & anderer Kleinkram

Das Kampfsystem ist nämlich – ganz subjektiv – nicht meins. Diese Art von Kombo-Action war noch nie mein Genre, und speziell auf diese Spiellänge hätte es sich selbst als Button Smasher irgendwann nach Arbeit angefühlt. Das war insofern perfekt, dass meine bessere Hälfte eine Menge Spaß daran hatte! Was ich aber definitiv sagen kann: Das Kämpfen in FFXVI hat eine recht klare Vision und zieht diese auch durch, zumindest grundlegend. Wie viel die Rollenspielelemente wert sind, wie man die Sache mit den "Accessibility-Ringen" gelöst hat und ob dieses System überhaupt zur Reihe passt ... NA JA. Kann man sich sicherlich streiten, wenn man denn Bock drauf hat. Aber es ist halt auch kein absolut zielloser Clusterfuck wie in FFXV, sondern weiß, was es will.
Etwas Ähnliches gilt für das restliche Gameplay. Die "Erkundung" der "Open World" (beides bewusst in Anführungszeichen) ist vergessenswert und fühlt sich für mich ein wenig nach Spielzeitstreckung an, gerade mit diesen oftmals ebenso vergessenswerten Quests und Begegnungen außerhalb der Hauptstory. Sie ist aber auch nicht per se schlecht gemacht oder peinlich. Und wenn man als Spielender ein bisschen mehr aus dem Spiel und der Welt herausholen möchte? Gerne doch. Ist ja optional. Wobei ich mich streckenweise schon gefragt habe, ob FFXVI als 25h-Action-Spiel auf Schienen nicht besser gewesen wäre. Aber das wollte es halt ganz offensichtlich nicht sein.

Und in diesem Sinne finde ich ehrlich gesagt ziemlich viele – vollkommen valide! – Kritikpunkte zweitrangig, denn FFXVI strahlt etwas aus, das den letzten (Offline-)Teilen gefehlt hat ...


FFXVI weiß, was es will ... und warum das so gottverdammt viel wert ist

Man kann sich streiten, wann genau die Identitätskrise dieser Reihe angefangen hat. FFX-2 mag weird as fuck sein, aber es hatte definitiv eine (weirde ... WEIRDE!) Vision. FFXII hatte eine Vision, ist aber offensichtlich komplett daran gescheitert. FFXIII ... Keine Ahnung, was FFXIII wollte?! Und FFXV ist ein derber Clusterfuck, dem ich nur trotz des ganzen Chaos vor und hinter den Kulissen eine Menge Charakter abgewinnen konnte, auch ohne die lächerlich-aggressiven DLCs und Ergänzungsmedien. Selbst die beiden Online-MMOs haben Jahre an Überarbeitung und Erweiterung gebraucht, bis da jeweils etwas wirklich Konsistentes bei rausgekommen ist. Und von den dutzenden Spin-Offs reden wir mal lieber gar nicht, zumindest nicht, wenn es um die Frage eines runden Konzepts geht.
FFXVI ist in diesem Sinne ein absolut frischer Wind in der Reihe, das erste Mal seit, puh, fast 20 Jahren? Es fühlt sich nach einem Spiel an, das mit einer echten Vision konzipiert, geplant und dann entwickelt wurde, sicherlich mit etwas Reibung hier und da, aber im Gesamtbild einfach als ein funktionales Gesamtkunstwerk. Erreicht es das Schimmern, die "Rundheit" von FFIX oder FFX? Keinesfalls! Aber das ist auch ein sehr hoher Anspruch, und meiner bescheidenen Meinung nach hat selbst so mancher gefeierte Teil der Reihe (VI, VII, VIII) so einige Ecken und Kanten, die wir heute bereitwillig übersehen.

Ein bisschen einschränken muss ich meine Aussage aber doch noch: Was zum Fick geht da in den ersten ~3 Stunden des Spiels? Ich meine, die sind TOLL inszeniert und reißen einen förmlich in die Story, aber sie sind auch seltsam irreführend, mit plötzlichen Toden und angedeuteten Sexszenen. FFXVI ist aber überhaupt kein "Grimdark-Fantasy-Game-of-Thrones-Witcher-Spieler" ... Es ist viel eher ein klassisches JRPG voll epischer Helden und Metaphysik, das drei Stunden lang versucht, brutal und sexuell zu sein, bevor das Team offensichtlich realisiert hat, dass es auf diese Art von Tonfall ja mal so überhaupt keinen Bock hat! Natürlich passieren auch danach noch schlimme Dinge (tm), aber das war bei Final Fantasy schon immer Teil des Konzepts. Man lasse sich also nicht verunsichern, weder vom Anfang des Spiels noch von den Leuten im Internet, die irgendetwas darin sehen, was es nicht ist.
Danach dann allerdings: Ein rundes Spiel! Und zwar auch ohne notwendige DLCs oder irgendwelchen Spin-Off-Shit.

Immerhin kriegen Clive und Jill ein bisschen off screen Action und sogar EINEN LEIDENSCHAFTLICHEN KUSS IN DER ÖFFENTLICHKEIT?! Skandalös.

Und das ist ... einfach schön! Final Fantasy ist in meinem Kopf immer eine Reihe, die sich mehr über ihre stabilen Grundideen, ihre Qualität auf allen Ebenen und ihren "großen Schritte" definiert hat, nicht über ein Kampfsystem, ihre Chocobos oder irgendwelche spezifischen Inhalte. Ein FF soll ein bombastisches, gutes Spiel sein, das weiß, was es tut, ein Aushängeschild und – zumindest auf dem höchsten Niveau – sogar ein Vorreiter des JRPG-Genres. Und FFXVI ist das erste Mal seit langer Zeit, das ich das wieder gespürt habe! Wenn auch nicht auf dem höchsten Niveau.

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Was genau will FFXVI?

Das ist dann wohl die Frage, die entscheidet, ob einem das Ganze gefällt oder nicht. Meine persönliche Antwort wäre: FFXVI ist überraschend basic.

Das beginnt mit dem Gameplay! Wie schon gesagt, es ist ein bisschen Open World, aber eigentlich nicht so wirklich, es ist ein bisschen Kombo-Action, aber Button Smashing funktioniert zumindest mit den Ringen auch ziemlich gut. Das wird vielen Leuten gefallen, auch wenn sie keine JRPGs kennen, und wahrscheinlich nur wenige Fans so RICHTIG abschrecken.
Das Setting wirkt definitiv ein bisschen westlich, aber spätestens auf den zweiten Blick ist es immer noch eine überaus japanische Konzeption von "westlich"; und obwohl es einen dicken Kodex gibt und massiv mit Fachbegriffen herumgeworfen wird, sind die Geographie und die Politik der Spielwelt fast schon lächerlich simpel, auf diese wunderbare Art und Weise, die nur ein Fantasy-Fan wirklich zu schätzen weiß.
Die politische Ebene der Story ist ... da. Sie existiert, aber man kann sie komplett ignorieren. Im Kern hat man hier eine Hand voll wichtiger Hauptfiguren und zu jedem Zeitpunkt der Story genau EINEN Schurken, den man verstehen sollte. Außerdem klappern wir wieder mal Kristalle ab und sammeln GFs (oder wie auch immer sie gerade heißen). Das ist alles ganz klassisches Final Fantasy. Und spoilere ich überhaupt irgendjemanden, wenn ich verrate ... ... ... dass wir letztendlich Gott töten?
Die Charaktere sind manchmal sympathisch, manchmal cool und oftmals ziemlich fucking LAME. Kaum jemand hier wird wirklich hängenbleiben, über seinen Stereotypen hinaus, aber nach ~30 Stunden wachsen einem alle irgendwie ans Herz. Am Ende des Spiels hatte ich durchaus ein paar Tränen in den Augen. Sogar die psychologisch-emotionale Ebene macht das, was Final Fantasy schon immer gemacht hat: Starke, basale Emotionen und eine Meeenge Selbstaufopferung. Teil XVI verzichtet sogar auf die Komplexitäten, die die besten Teile haben, und schießt sich auf grundlegende Beziehungen ein.
Die Dialoge sind basic as fuck. So richtig Witz, Charme oder Kreativität habe ich überhaupt nur in der englischen Variante herausgehört, und selbst die gibt sich total mit ihren Klischees und ihren niedrigen Erwartungen zufrieden. Könnte aber auch wieder mal ein kulturelles Ding sein.
Das Spiel hat eine SEHR präsente Thematik um Selbstbestimmung, und obwohl die Allegorie der Sklaverei mal recht, mal schlecht durchs Spiel humpelt, hilft sie definitiv, das Gesamtbild zusammenzuhalten. Wobei gerade die wichtigen Schurken alle JRPG-Antagonisten-Klischees der letzten 40 Jahre abhaken, bis einem die Augen in den Hinterkopf rollen.
Selbst das Design ist basic, zumindest für Final-Fantasy-Verhältnisse! Die Charaktere sehen definitiv nicht "historisch" aus, aber sie sind auch weit entfernt von den wildesten Ausläufern der Reihe. Die Landschaften sind nie so wirklich langweilig, aber sie sind durchaus subtil, und ich habe ein bisschen gebraucht, eh ich ihre Atmosphäre als etwas Positives schätzen konnte.
Das soll allerdings nicht heißen, das alles in diesem Spiel mittelmäßig ist. Es gibt echte Tiefpunkte, etwa das ernsthaft GROTTIGE Frauenbild oder so manche belanglose Nebenquest, die sich 1:1 nach dem Verschwenden von Lebenszeit angefühlt hat. Umgekehrt haben wir natürlich auch phänomenale Höhepunkte, allem voran die Musik, die Inszenierung vieler Zwischensequenzen und die Kaiju-Kämpfe! Ich meine, der Bahamut-Kampf ...? Meine Fresse. Hier merkt man, dass dieser Bombast durchaus im Stande ist, ein stabiles, "okayes" Gesamtbild in eine einprägsamere Richtung zu drehen. Und letztlich ist da noch das Ende des Spiels, das ... ja. Ich mochte es einfach sehr!


Fazit

Damit der letzte Absatz nicht falsch herüberkommt: Das Gesamtbild von FFXVI funktioniert, denn all die Dinge, die für sich genommen vielleicht nur "okay" sind, kommen auf eine ganz grundlegende Art und Weise in einem netten, in sich geschlossenen Spiel zusammen. Und DANN kommen noch die Sachen oben drauf, die wirklich reinhauen! Dadurch ist es gefühlt endlich mal wieder ein "richtiges" Final Fantasy für mich, und ein überaus zugängliches noch dazu. (In einem gewissen Sinne fühlt es sich fast schon wie ein "Soft Reboot" der Reihe an ...?) Es ist definitiv kein Lieblingsspiel, das mein Leben als Final-Fantasy-Fan über den Haufen werfen wird, aber es ist auch kein Tales of, das an seiner Mittelmäßigkeit erstickt, und allem voran – im Gegensatz zu einigen anderen Teilen – ist es kein Autounfall, bei dem man sich nur fasziniert am brennenden Wrack sattsehen kann, bis endlich der nächste Teil angekündigt wird.

Empfehlung, sofern man als JRPG-Fan nicht zu viel erwartet! =]



Diskussion zum Spiel lieber hier! (https://www.multimediaxis.de/threads/145953-PS5-Final-Fantasy-XVI)

Nayuta
27.07.2023, 23:30
versucht, Killer7 zu spielen

und mich sonst mit dem Zugucken zufriedengegeben. Was ich übrigens empfehlen kann. Tolles Ding zum Zugucken!
Den Satz könnte man fast schon als Fazit zu Killer7 verwenden. :hehe:

Habe es damals auf dem Gamecube bis ungefähr zur Hälfte des Spiels ausgehalten, ehe ich absolut keinen Bock mehr auf das miese Gameplay hatte.
Als dann Let's Plays aufgekommen sind war es das erste oder zumindest eines der ersten, welches ich mir anschaute. Und tja, um die Story zu erleben ist so etwas wirklich praktisch, Hauptsache nicht selbst ans Pad müssen! :D

La Cipolla
21.08.2023, 10:48
Zeit für einen KILLERPOST mit KILLERSPIELEN! :bogart:





https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/868520/header.jpg?t=1668469805

Killer7

Killer7 ist im weitesten Sinne ein Rail Shooter, in dem man sich mit 7 verschiedenen Persönlichkeiten (und dazugehörigen Fähigkeiten) durch die Levels schießt. Gespielt habe ich es, weil sie im großartigen Podcast Something Rotten ein paar wahnsinnig spannende Folgen darüber gemacht haben.
Und ja, was Nayuta sagt ... ist nicht ganz falsch! :hehe: Allerdings: Die Steam-Version soll ein paar wichtige Sachen angenehmer machen, also WENN, sollte man unbedingt die spielen. Und auf jeden Fall die PS2-Version meiden, denn da ist das Ganze wohl noch mal schlimmer als auf dem Gamecube. xD'

Was es reizvoll macht: Dieses Spiel ist eine wahnsinnig stylische, weirde Verbindung aus Grafik, Musik, Setting und einer WILDEN Story auf mehreren Ebenen. Es ist auch eins der offen politischsten Spiele, die ich je gespielt habe ...? Und das aus der 9/11-Zeit, ey. :D Natürlich sind so manche Details schlecht gealtert, aber im Gesamtbild ist es faszinierend, wie gut Killer7 immer noch funktioniert. Es gibt nichts Vergleichbares, und es ist SEHR schwer, sich all das vor dem Spielen vorzustellen. Das Gameplay gehört nämlich definitiv dazu.

Was es anstrengend macht: Das Gameplay ist außerdem ein ziemlicher Krampf. Die großen, wilden Ideen sind alle da, und teilweise ist der Krampf offensichtlich gewollt, aber teilweise ist das Gameplay auch einfach schlecht gemacht oder ist an seinen eigenen Ambitionen gescheitert – tatsächlich ist ein großer Teil des ursprünglichen Konzepts geschnitten, was inhaltlich trotz allem funktioniert. Spielerisch frustriert es nur halt recht schnell. Ein paar Stunden habe ich geschafft, aber als ich dann Rätsel lösen sollte, während ich mit DIESER Steuerung von mehreren Seiten von explodierenden Gegnern angegangen wurde ... nah. Youtube it was. Es gibt allerdings auch Leute, die drauf schwören, also YMMV, vor allem mit höherer Frusttoleranz.

Insgesamt eine tolle Erfahrung, die sich immer noch lohnt!





https://cdn.videogamesblogger.com/wp-content/uploads/2020/09/Paradise-Killer-Banner.jpg

Paradise Killer

Wow, DAS hat mich zunehmend umgehauen! =O Wer Return of the Obra Dinn und Curse of the Golden Idol mochte, ist hier auf jeden Fall richtig.
Gehen wir mal die einzelnen Schritte durch.

1. Wir spielen Lady Love Dies, eine Ermittlerin, die nach Jahrtausenden des Exils zurückgerufen wird, um einen Massenmord zu klären. Die Verdächtigen sind die anderen Mitglieder einer unsterblichen Elite auf einer isolierten Insel ... Und dabei belasse ich es einfach mal. Denn der vielleicht größte "Alltagsreiz" dieses Spiels ist schon die Erkundung des wunderschönen Vaporwave-3D-Settings, seiner komplexen Hintergründe und Charakterbeziehungen. Dafür laufen, springen und dialogisieren wir uns quer über die Insel und sammeln viele nette Secrets. Das Gameplay geht klar. Es ist nicht Besonderes, aber es tut, was es tun soll, und der Collectathon hat genau den richtigen Umfang. So weit, so spannend!

Tipp: Fußbäder mitnehmen!! Sie geben Sonderfähigkeiten, die man unbedingt haben möchte.

https://www.gamegrin.com/assets/Uploads/2020/10/06/_resampled/resizedimage640360-paradise-killer-2.jpg

2. Nach ein paar Stunden ergibt sich langsam ein Gesamtbild einer Story, und es ist ... puh. Man hat Fragen, aber vor allem fragt man sich, was zum Fick dieses Setting ist! Es wirkt natürlich von Anfang an quirky und auch irgendwo "C-c-crazy!", aber je mehr man versteht, desto klarer und heftiger werden die Widersprüche. Und da man auch den Cast besser kennenlernt, macht man sich zunehmend ein Bild des Verbrechens. Und dann fragt man sich zur selben Zeit: Verstehe ich, was hier passiert ist? Aber ... ist das wirklich schon alles? Und was zum Fick wird in der Verhandlung passieren, auf die alles hinarbeitet? Die kann man nämlich jederzeit starten, sofern man denn glaubt, die Antworten zu haben.

3. Hier geht es wirklich nicht mehr ohne Spoiler. Aber simpel gesagt: Die Auflösung ist das, was Paradise Killer für mich von "cooles Ding" zu "Wow, schon wieder ein Meilenstein im Investigation Genre!" emporhebt. Und es ist auch eins dieser Spiele, was seine Themen zwar ganz offen mit sich herumträgt ... Wo ich dann aber doch völlig überrascht war, wie gut alles zusammenkommt! :D

Der Twist: In Paradise Killer geht es im Gegensatz zu anderen Investigation Games, selbst Obra Dinn und Golden Idol, NICHT darum, die eine Wahrheit (tm) herauszufinden. Das kann man zwar machen, wenn man wirklich überall alles sammelt und durchplappert ... aber a) wird man sich nie 100% sicher sein, ob es die ganze Geschichte war, und b) will man das vielleicht auch gar nicht? "The facts and the truth are not the same." Ich habe mich bspw. dagegen entschieden, die Dinge offenzulegen, die meine beste Freundin und ihr Mann getan haben, und ja, das hat sich richtig angefühlt, obwohl es offensichtlich falsch war! Das Spiel lässt auch ganz bewusst offen, wie gut oder schlecht die Entscheidungen sind, die man in der Verhandlung getroffen hat, und sogar, ob man überhaupt richtig lag. Und das ist Wahnsinn! :D Es ist praktisch eine Tiefe, die ich aus dem Genre so gut wie überhaupt nicht kenne. Es relativiert, und das in diesem gestörten Setting. Wahnsinn. =OOO
Also ja, VOLLSTE Empfehlung, wenn man irgendwas mit dem Genre anfangen kann!
Definitiv eine der coolsten Spielerfahrungen dieses Jahr, und eine, die zweifelsohne hängenbleiben wird. :herz:





["Other people like this!"]
Paradise Killer / Neon White
ACHIEVEMENT UNLOCKED!





Jetzt spiele ich gerade Soul Hackers (für den 3DS; mal sehen, ist faszinierend, aber catcht mich noch nicht VÖLLIG) und arbeite weiterhin etwas an den Wizardrys herum. ^^

~Jack~
21.08.2023, 11:24
Es ist nicht Besonderes, aber es tut, was es tun soll, und der Collectathon hat genau den richtigen Umfang. So weit, so spannend!
Für meinen Geschmack hatte das Spiel viel zu viele Collectables die auf mich wie nutzloser Filler wirkten um die Open World zu rechtfertigen, die ich dazu auch noch furchtbar langweilig fand. Abgesehen von den Ermittlungen passiert da immerhin nie auch nur irgendwas interessantes bis man sich entscheidet die Verhandlung zu beginnen. Und für das was sie an Content zu bieten hat, war sie mir auch viel zu leer. Dass die Schnellreise mit Kosten verbunden ist, hätte außerdem echt nicht sein müssen. Für Spieler die sich nur auf die Story fokussieren wollen, könnte es zumindest problematisch sein. Selber bin ich zwar trotzdem so 12 Stunden durch die Gegend gerannt um alles mögliche einzusammeln, es hätte aber scheinbar noch mehr gegeben das ich hätte finden können. Wirklich gelohnt hat sich das für mich aber nicht. Und ich sehe gerade, dass es mittlerweile Achievements gibt. Nochmal tu ich mir das aber nicht an :%



Die Auflösung ist das, was Paradise Killer für mich von "cooles Ding" zu "Wow, schon wieder ein Meilenstein im Investigation Genre!" emporhebt.
Was du in deinem Spoiler erwähnt hast klingt von der Idee her zwar interessant, ist aber mit ein Grund warum ich das Spiel nicht empfehlen würde. Dadurch hatte die Verhandlung immerhin keinerlei Spannung zu bieten und war vom Ablauf her sehr langweilig. Da es zumindest vom Stil her offensichtlich von Danganronpa inspiriert wurde, hatte ich mir auch eine ähnliche Verhandlung erhofft, aber stattdessen beschuldigt man ja einfach nur irgendwen und zeigt dann alle Beweise am Stück anstatt eine interessante Diskussion zu führen, wodurch mir die Verhandlung im Verhältnis zum Rest des Spiels auch viel zu kurz war.

Der Mordfall selbst war zwar einigermaßen interessant und komplex, aber das Gesamtpaket konnte mich schlichtweg nicht überzeugen.

La Cipolla
14.09.2023, 07:25
Zu Paradise Killer!


Für meinen Geschmack hatte das Spiel viel zu viele Collectables die auf mich wie nutzloser Filler wirkten um die Open World zu rechtfertigen, die ich dazu auch noch furchtbar langweilig fand. Abgesehen von den Ermittlungen passiert da immerhin nie auch nur irgendwas interessantes bis man sich entscheidet die Verhandlung zu beginnen.
Wie Letzteres rüberkommt, ist sicherlich Ansichtssache, aber ja, ich sehe ein, dass man nach meinem Post vielleicht nicht ZU viel von den Collectibles erwarten sollte. :p Um das kurz zu verdeutlichen: Ich wollte die Welt und speziell ihren "Vibe" sowieso unglaublich gern erkunden, und da waren die Collectibles für mich genau der richtige Aufhänger, sowohl inhaltlich als auch vom Gameplay her. Das ist aber nicht der Hauptreiz der Spiels und wahrscheinlich sehr subjektiv. ^^

Interessant, dass du eine Inspiration aus der Danganronpa-Ecke siehst, auf die wäre ich GAR nicht gekommen, abgesehen vielleicht von den kleinen goldenen Käfigen, in denen die Leute stehen. xD Vielleicht hängt die Wirkung der Verhandlung in diesem Sinne auch recht stark an den Erwartungen.
Was ich zum Beispiel auch krass fand, war die Brutalität. Über die wird zwar durchgängig - und abstoßend selbstverständlich! - geredet, aber ich habe (ganz unterbewusst) wahrscheinlich bis zum entsprechenden Moment nicht so wiiirklich damit gerechnet, dass ich die Leute eigenhändig umbringe ...? Den Effekt hatte ich schon, als ich zum ersten Mal in den blutigen Tempel gekommen bin, aber die Blutflecken in den Käfigen zu sehen, zieht das doch sehr stilisierte Spiel noch mal in eine üble Realität. Vor allem, weil Love Dies danach wieder genauso megachill zum Ending zieht. ^_~





https://vgboxart.com/boxes/3DS/52961-devil-summoner-soul-hackers.jpg


Shin Megami Tensei: Devil Summoner - Soul Hackers

Mmmmh, das ist ein Titel für ein Spiel! :p

Für 8 Stunden auf dem 3DS gespielt, weil es bei der Schließung des Shops für ~3€ (!) oder so verscherbelt wurde, aber letztlich dann doch mit einem weinenden Auge abgebrochen.

Spielerisch gibt es hier nicht viel Aufregendes, wenn man schon ein bisschen im SMT-Bereich gewildert hat: Die ziemlich großen Dungeons erkundet man schrittweise in der Egoperspektive, mit relativ wenig Kram zu sehen und relativ vielen Zufallskämpfen, in denen man wieder mal mit Dämonen verhandeln kann. Nur die beiden menschlichen Charaktere leveln, während man die Dämonen verschmelzen muss, um stärker zu werden. Außerdem gibt es ein weirdes Alien (?!), in das man alles mögliche hineinfusen kann. Dazu kommen ein paar nette Ideen (etwa Programme, die grundlegende Sachen wie das Speichern verändern) und ein paar weirde Kleinigkeiten, die man vor dem Spiel googeln sollte. Irgendwann hatte ich da wirklich keinen Bock mehr drauf, obwohl der Schwierigkeitsgrad eine ordentlich fordernde Richtung fährt. Es fordert auch einfach ziemlich viel Mitdenken im Core Gameplay.

https://tcrf.net/images/thumb/a/af/Shin-Megami-Tensei-Devil-Summoner-Soul-Hackers-X-ING.png/320px-Shin-Megami-Tensei-Devil-Summoner-Soul-Hackers-X-ING.png

Aaaber: Soul Hackers ist ursprünglich auf dem Sega Saturn (!) erschienen und dementsprechend purer 90er-Jahre-Cyberpunk, und DAS ist der Reiz daran! Mit einer "ragtag found family of hackers", einer virtuellen Welt, die einen Tacken zu real wird, bösen Hackern und noch böseren Konzernen, der Laura-Bailey-Kindheitsfreundin, die - besessen von einem Dämon - plötzlich in Lederkluft herumläuft, indigen angehauchten "Vision Quests", einem Haufen von MEGAweirden Nebencharakteren, mega-stylischen early-3D-plus-Anime-Zwischensequenzen, und einem sehr coolen Düdel-Soundtrack, den man heute locker als "Synthwave" bezeichnen könnte? Niiice. Es hat in seiner Mischung absolute Shadowrun-Vibes auch diese Art von technologischer Nostalgie, in der ein Handy etwas richtig Cooles ist und die Leute wie selbstverständlich mit ihren Tastaturen herumlaufen. :D Es ist auch wild, sich zur Entwicklung des Spiels (https://en.wikipedia.org/wiki/Devil_Summoner:_Soul_Hackers#Development) zu belesen.
Allerdings hat es auch ein paar inhaltliche Schwächen aus dieser Zeit: Storytelling und Dialoge pendeln zwischen ganz nett und stümperhaft, das Pacing ist ermüdend und vieles fühlt sich wie ein Filler an. Man muss also Geduld mitbringen, mehr Geduld als ich hatte.

https://www.siliconera.com/wp-content/uploads/2013/04/soul_hackers_pt_01_thumb.jpg

Finde ich das schade? Ja, total. Aber ich lag dreimal auf der Couch, um weiterzuspielen, und habe jedes Mal gemerkt, dass ich gar keinen Bock darauf hatte. Und das ist dann der Punkt, wo ich den 3DS mit schwerem Herzen zurück ins Regal lege. Trotz allem eine Empfehlung fürs Ausprobieren, wenn einen die Sachen da oben ansprechen!

Und: Ich bin ziemlich gespannt auf den zweiten Teil!





[This kind of feeling ...!]
Tokyo Mirage Sessions / Soul Hackers 2 / ein Persona
ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Ich weiß, das Achievement trifft es nur fasst, aber ich hatte nicht damit gerechnet, in diesem Jahr plötzlich Interesse für Teil 1 zu entwickeln UND ihn spottbillig zu kriegen. :D

Narcissu
18.09.2023, 09:55
Und: Ich bin ziemlich gespannt auf den zweiten Teil!

Uuh, ich fürchte, der hat nicht mehr soo viel vom Reiz des Erstlings. Ich kann natürlich nur meine Einschätzung vom Anfang geben, da ich nach einer Stunde keine Lust mehr hatte. Aber ich fand es arg schwafelig, so wie moderne Anime-JRPGs schwafelig sind, und auch ästhetisch enttäuschend reizlos. Ich habe leider das Gefühl, von der Atmosphäre, die die älteren Atlus-Spiele hatten, ist in den modernen Spielen nicht mehr viel vorhanden, egal ob nun Persona, SMT oder den Spin-offs. Beziehungsweise der grundlegende Flavor ist schon noch da, aber es wirkt doch alles sehr glattgeschliffen. Was halt gerade dieser Art von Spiel nicht zugutekommt.

La Cipolla
18.09.2023, 18:54
Okay, den zweiten scheinen ja WIRKLICH viele Leute abgebrochen zu haben. xD' ... WELL WELL

Ich brauche die Atmosphäre aber gar nicht sooo sehr. SMT als "Überreihe" hat zwar eine recht eigene, die ich immer mochte, aber sie hat sich für mich auch nach ein paar Teilen abgenutzt, weshalb mir die diversen Neuausrichtungen oft ziemlich gut gefallen. Mein krassestes persönliches Beispiel dürfte da wohl Persona 4 Dancing bleiben. Generell hast du aber recht, dass das "Schleifen" in dem Franchise ein Problem ist -- wobei es dadurch auch spielbarer für Leute wie mich wird, ein paar von den älteren Teilen waren ja doch schon aggressiv anstrengend (oder zumindest "desinteressiert").
Hat jetzt aber nix mit Soul Hackers 2 zu tun, da hoffe ich einfach, dass es für mich, ganz subjektiv, besser funktioniert als der erste. ^^

Generell mag ich aber auch einfach, wie unterschiedlich die Subreihen sind. Die Digital Devil Saga so als, äh, digital-postapokalyptische Kriegsstory, Soul Hackers gerade als Cyberpunk-MANGAFRIENDSHIP-Mix, Persona 5 als dieses überkandidelter Teenage-Revoluzzer-Schinken ... Mehr brauche ich doch gar nicht. :D

Ὀρφεύς
20.09.2023, 10:54
@Final Fantasy XVI

Würde dein Fazit so unterschreiben.
Nur das ich das brennende Wrack Final Fantasy XV nochmals mit Benzin übergießen würde.:D
Was Final Fantasy XVI meiner Meinung nach besser gemacht hätte, wenn sich Kupka zum Endboss gemausert hätte.
Damit wäre man die anderen beiden Knalltüten umgangen und hätte etwas neues gewagt.

@Killer 7

Vielleicht überrumpelt mich hier gerade meine Nostalgie, doch hier hat Grasshopper Manufacture eines ihrer besten Spiele abgeliefert.
Ich weiß noch wie tief begeistert ich damals von Killer7 war und mich all dieses verrückte ganz und gar abgeholt hat.
Gameplay habe ich als spaßig in Erinnerung und sollte das vielleicht besser nicht mehr überprüfen?:p

@Soul Hackers

Habe damals innerhalb von ca. einem Jahr Strange Journey, Shin Megami Tensei IV & Devil Survivor 2 durchgespielt und da fiel es mir irgendwie leicht dazwischen Soul Hacker zu stopfen.
Wie du schon erwähntest, es ist ursprünglich 1997 für den Sega Saturn erschienen und hat noch diesen typischen Megami Tensei-Charme.
Mir hat das ausgereicht, würde vermutlich heute so etwas bestenfalls im Turbo-Modus spielen und muss jetzt zwangsläufig an Persona 2 denken, welches hier noch rumliegt und mir einfach zu langsam ist.
Soul Hackers 2, ist da schon ganz anders und greift man höchstens einige Elemente auf, die für diesen kleinen "Aha-Moment" sorgen.
Möchte aber schon behaupten, beide Teile sind (zumindest für Fans der Reihe) gute und dennoch zu keinem Zeitpunkt großartige JRPGs, dessen Berechtigung völlig legitim ist.

La Cipolla
20.09.2023, 22:18
Ich denke, Killer7 ist einfach ein EXTREM spezifisches und dadurch subjektives Spiel. Da hat von Vorlieben über Alter und Erfahrung bis hin zu Nostalgie wahrscheinlich jede einzelne Stellschraube komplett in der Hand, mit welchem Gesamteindruck man am Ende aus diesem Spiel kommt. ^_~

Deine Idee zu FFXVI finde ich durchaus interessant (von mir aus auch noch mit den anderen "kleinen" Bossen!), aber in diesem FF-Teil haben sie offensichtlich nicht das Vehikel für "etwas Neues" gesehen. :p

La Cipolla
01.10.2023, 10:23
Okay, schnell ein bisschen Kleinkram, bevor es an die größeren Kaliber geht ...



428 Shibuya Scramble

Warum genau dachte ich, dass ich das spielen will ...? Wahrscheinlich, weil es so starke Yakuza-Vibes abgegeben hat. Und ja, es war schon in den ersten Minuten wunderschön goofy und richtig aufwändig gemacht! Aber es ist halt immer noch eine Visual Novel, und ich hatte SEHR schnell keinen Bock mehr drauf. Was wirklich zu 100% am Genre liegt.
Abgebrochen, was nullkommanichts über das Spiel selbst aussagt.

https://abload.de/img/unbenanntnhf39.png

Da saß ich nicht mal lang genug dran, um mir mit gutem Gewissen ein Achievement fürs Ausprobieren zu verleihen. xD'

10€ down the drain ... @_q''



Vampire Survivors

Gespielt auf iOs!
Und joah, gibt nicht viel zu zu sagen, der Hype ist absolut berechtigt, tolles Ding, und dann auch noch kostenlos (oder sehr, sehr billig). o.o Ich mag besonders, wie das Spiel am Anfang sehr überschaubar aussieht, aber mit der Zeit immer weitere Content- und Komplexitätsebenen erhält, ohne aber wirklich komplex oder überladen zu werden. Ewig habe ich es nicht gespielt, aber wenn ich mal wieder auf einer längeren Busfahrt sitze, hole ich es sicher wieder raus.

https://assets.nintendo.com/image/upload/ar_16:9,b_auto:border,c_lpad/b_white/f_auto/q_auto/dpr_2.0/c_scale,w_400/ncom/software/switch/70010000059002/d484bc7b4c7463481fda76d21459b99904fe6c63d05bea724213e7c65205e3c0



The Complex

Das erste (und sicher nicht letzte) FMV-Game, das ich mit Byder & Co. gespielt habe. :D War nett, einerseits recht kompetent und professionell, andererseits mit so einigen Szenen und Entscheidungen, die nur ein FMV-Game so weird hinkriegt. Uns war ein bisschen unklar, WIE sehr sich die Story wirklich verzweigt, aber die Eskalation am Ende hat es für mich eingängiger gemacht, als ich währenddessen gedacht hätte. :p
Für die paar Stunden & Euro kann man es sich mal gönnen, gerade mit anderen!

https://www.pcgames.de/screenshots/662x/2020/04/The-Complex-03.04.2020-13_01_09-pc-games.png



Whiteboyz Wit Attitude: The Pursuit of Money

Übler Trash, genau auf der Linie zwischen "Haha, es ist mega dreist und lustig, wie wenig Hehl sie daraus machen, dass das ein Scam ist!" und "Oh Gott, ich habe gerade Geld für einen Scam bezahlt ..."
Je weniger Worte darüber verloren werden, desto besser. ^_~

https://i.ytimg.com/vi/X-FcBLbkO3M/hqdefault.jpg




Exiled Kingdoms

The Quest

Die machen wir zusammen: Beides sind Mobile-Spiele, die ziemlich beeindruckend einen gewissen Retro-Reiz einfangen und außerdem praktisch ENDLOSEN Content für wenig Geld bieten. Und nach genau sowas hatte ich auch gesucht, fähige Rollenspiele für längere Fahrten oder internetlose Urlaub.
Lustigerweise kriegen sogar beide dasselbe Fazit: Ambitioniert, aber im Vergleich zu alten Originalen auch überraschend stabil. Und vor allem: Spaßig! Man darf nur nicht zu viel erwarten und muss neben einem guten Batzen Wonk auch akzeptieren, dass sie einfach so eine gewisse Fan-Game-Technik haben. Und ja, auch die Inhalte sind größtenteils belanglos und so richtige Zeitfresser.
Aber genau darum ging es ja auch. Durchgespielt habe ich sie nicht, aber es kann gut sein, dass ich sie noch mal raushole. Cool!

https://is1-ssl.mzstatic.com/image/thumb/Purple62/v4/a3/33/b8/a333b820-6042-d2b5-1a8e-7ba6115dbdbd/pr_source.png/643x0w.jpg

https://is1-ssl.mzstatic.com/image/thumb/Purple116/v4/7b/08/da/7b08da20-fef6-f548-3b48-e686fc3f6ca5/pr_source.png/643x0w.jpg



Außerdem spiele ich momentan wieder eine Menge Magic The Gathering: Arena. Die Karten werden mir inzwischen fast zu komplex, aber der Client ist nur besser geworden und immer noch ein tolles Beispiel für einen möglichst (!) ethischen Umgang mit all den unethischen F2P-Mechanismen, die solche Spiele heute haben.

La Cipolla
06.10.2023, 11:09
Liebe Leute, ich lade ein auf eine Reise ... voller Wizardry! 8D
Dabei stellt sich gleich die erste Frage!


Wo geht die Reise hin?

Die Original-Serie hat acht Teile, wobei Teil 1-7 zwischen 1981 und 1996 von einem amerikanisch-kanadischen Studio veröffentlicht wurden. Das heißt, all das ist 2 Jahre vor Baldur's Gate passiert! Teil 8 kam dann 2001 raus, so als stolperndes Nesthäkchen. Und ja, "Wizardry" als Namen hat man wahrscheinlich schon mal gehört, wenn man mit Videospielen zu tun hat, auch wenn die meisten Millenials - so wie ich - wahrscheinlich nie eine tatsächliche Berührung mit der Reihe hatten. Wizardry ist halt Videospielgeschichte und sonst was für alte, bärtige Männer.
... zumindest im Westen! Denn während das Franchise hier ausgelaufen ist, sind in Japan seit 1991 ganze 39 (in Worten NEUNUNDDREISSIG!) offiziell lizensierte Wizardry-Titel erschienen, und zwar auf allen möglichen Plattformen vom Game Boy über die Playstation 2 bis hin zum iPhone. Manche davon sind Story-Spin-Offs, manche Standalone-Titel, manche MMOs und einige haben definitiv irgendwas mit Teenie-Zauberschülern an einer Zauberschule zu tun. Außerdem gibt es da drüben wohl auch Light Novels, Comics, eine OVA ... den ganzen Kladderadatsch eben. Der neueste Titel Wizardry Variants Daphne ist für 2023 angekündigt.
Soll heißen: Wizardry ist sehr lebendig, nur eben nicht hier. :D

Am Rande, es gibt ein süßes Interview (https://news.denfaminicogamer.jp/interview/230803d/2) mit Robert Woodhead (einem der Wizardry-Köpfe) und Yuji Horii (Schöpfer von Dragon Quest), die sich mit Komplimenten überhäufen und nebenbei ein fluffiges Bisschen über die japanische Wizardry-Faszination plaudern. Ich habe das Interview einfach mit der Übersetzungsfunktion von Chrome gelesen.


Was packen wir in den Koffer?

Spielen kann man Wizardry natürlich trotz allem noch! ... zumindest theoretisch. Praktisch gibt doch schon einige Hürden, beginnend mit der Recherche: WAS spielt man eigentlich, und WIE? Man muss also die richtigen Voraussetzungen mitbringen, und ich teile einfach mal meine Erfahrungen.

Ganz ehrlich, direkt zu Beginn: Wizardry I bis V habe ich kaum angespielt. Es tut mit leid, aber ich weiß, dass es Grenzen an "ALT" gibt, die ich bei Videospielen einfach nicht mehr überwinden möchte, und "es ist wortwörtlich vor dem NES erschienen" gehört definitiv dazu, Interesse hin oder her ... xD' Es gibt von den frühsten Hauptteilen tausend verschiedene Varianten, die teilweise MASSIV unterschiedlich aussehen und funktionieren, aber Grafik, Steuerung etc. sind hier nicht die einzigen Probleme. Wie man 1981 Rollenspiele gespielt hat - selbst Dungeon Crawler! -, ist rein emotional doch schon noch etwas ganz Anderes als heute. Und das endet natürlich nicht mit Teil 5.
Wirklich angefangen habe ich also mit der Steam-Variante von Wizardry VI. Die war nett als Einstieg, weil man gleich zu Beginn die typischen Hürden der Zeit überwinden muss: Das Spiel erklärt nichts. Das Spiel erwartet, dass du die Anleitung liest. Die Anleitung sagt dir NICHTS darüber, wie die Kernmechanismen wirklich funktionieren, geschweige denn, ob Entscheidung XY bei der Charaktererschaffung eine gute Idee ist. Teilweise musste ich googeln, um Teile des Interfaces zu finden (!). Und dann habe ich aufgehört und bin zu Wizardry VII übergegangen.
Denn auch wenn diese alten Teile irgendwo noch spielbar sind ... Ich will auch aus akademischem Interesse nicht acht Spiele aus einer (am Ende des Tages) sehr repetitiven Reihe spielen, und meiner Erfahrung nach würde ich das auch allen empfehlen, die erstmal nur einen Blick auf Wizardry werfen wollen. Ich denke, die wenigsten nostalgiefreien Menschen anno 2023 werden genügend Zugang finden, um von Teil 1 bis Teil 8 durchzuspielen.
Die Fans im Internet unterdessen sind sich reeeeelativ einig, dass Teil 7 der beste Hauptteil ist. Dazu gleich mehr!

Abschließend, nach Teil 7, habe ich dann noch Wizardry: Labyrinth of Lost Souls eingeworfen, ebenfalls in der Steam-Variante, um einen japanischen Ableger auszuprobieren. Das lag u.a. an meinem Geiz, denn Wizardry: The Five Ordeals war deutlich teurer, obwohl beide Spiele ursprünglich PS2-Games aus den 2000ern sind. Ich vermute allerdings, dass das eine falsche Entscheidung war, gemessen an den Internet-Meinungen! :D

Okay, jetzt zu den zwei Spielen, die ich wirklich gespielt habe.



Sehenswürdigkeiten aus der Vergangenheit
Wizardry VII: Crusaders of the Dark Savant

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/3/34/Wizardry7Box.jpg

Wizardry VII kommt offensichtlich aus dieser Zeit, in der Fantasy und Sci-Fi liebend gern in einen Topf geworfen wurden, garniert mit einem Hauch von Lack-und-Leder-Bikini. Die Hintergrundgeschichte, die am Anfang erzählt wird, klingt ein wenig nach Star Wars, oder, wenn wir ehrlich sind, doch eher nach Spaceballs. Oder noch besser: nach Flash Gordon! Cheesy as fuck auf jeden Fall. Wir sind hier noch weit entfernt von den organischen Settings und den lebendigen Charakteren der späteren West-RPGs; all das ist allem voran ein pragmatischer Hintergrund, vor dem ein großes Abenteuer stattfinden soll. Und das tut es tatsächlich!

https://images.cgames.de/images/gamestar/279/wizardry-7-crusaders-of-the-dark-savant_2286711.jpg

Ich bin jedenfalls froh, dass ich vor Teil VII andere Wizardrys angespielt habe. Mit diesen ersten Eindrücken und Frustrationen hatte ich hier nicht nur die richtige Erwartungshaltung, sondern auch noch ein angenehmes Polster an Vorwissen für das Spiel- und Charaktersystem. Denn solang man viel Geduld mitbringt, ist Crusaders of the Dark Savant auch 2023 noch eeeinigermaßen verständlich - und tatsächlich ist dieses Durchdringen des Spiels auch heute noch ein großer Reiz, mit einem richtigen Sense of Wonder! Man lernt die Spielwelt kennen, arbeitet sich Feld für Feld voran, versteht was die Befehle im Kampf tun, wie die einzelnen Zauber wirken und wo man vorsichtig sein sollte. Und das ist faszinierend!
... bis es nicht mehr faszinierend ist. Kennt ihr das? Ihr habt Spaß an einem Spiel, baut eure Charakter auf, immer auf ein Ziel hinarbeitend, und irgendwann ... ist es vorbei. Man hat das Spiel einigermaßen durchschaut, die Ziele haben sich verflüchtigt, die Ecken und Kanten des System sind deutlich geworden und fangen plötzlich an, richtig zu stören. Und meine Fresse, hat selbst dieses Wizardry noch tiefgreifende Ecken und Kanten! Teilweise erwachsen sie aus - heutzutage - sehr eigenen Systemen: In Dialogen muss man selbst die richtigen Tippkommandos finden. (Coole Idee, die den ganzen Bullshit, der damit kommt, keinesfalls wert ist!) Das Skill-System hat ein paar richtige spezielle, individualisierende Ideen. (Aber sobald man es versteht, wird klar, dass man eine MENGE falsch machen kann; und dass ganze Skills kompletter Quatsch sind!) Das Magie-System ist faszinierend komplex. (Bis es irgendwann nur noch nervt, sich in jeder Kampfrunde durch die Sub-Menüs zu klicken!) Teilweise fehlen diesem Spiel aber auch einfach 30 Jahre Genre-Erfahrung. Es gibt einfach sooo viel, das man heute aus gutem Grund nicht mehr tun würde, und wenn man das realisiert, verpasst es der Motivation einen harten Dämpfer. Man denkt: "Oh, ich spiele gerade ein schlechtes Spiel!" Und da habe ich dann aufgehört.
Hin und wieder ist, was glänzt, aber auch einfach Gold: Diese absurd abwechslungsreichen Mini-Spiele für Fallen und Schlösser etwa will ich heute gerne mal wieder sehen! :D

https://www.old-games.ru/games/pc/wizardry_crusaders_of_the_dark_savant/screenshots/2113_48ea6440bdc55.jpg

Was auch dann noch bleibt, ist der Reiz des Grinds. Das Vorankommen, das Erkunden und Überleben der Dungeons ist - auch 2023 - spannend. Man save-scummed natürlich, als gäbe es keinen Morgen, aber das gehört einfach dazu. (Ich wünschte mir nur, das LADEN ginge simpler. @_q'') Und auch die megaseltsam dargestellten Städte und Umgebungen guckt man sich weiterhin gerne an.
Trotz allem dominiert irgendwann der besagte Eindruck: "Ich spiele gerade ein schlechtes Spiel." Man weiß zwar, dass vieles davon der Zeit geschuldet ist ... aber wir haben nun mal 2023. Abseits von Nostalgie lässt sich da nicht viel machen, und so hat Wizardry VII dann irgendwann auch einfach gereicht. So als wirklich spannender, historischer Eindruck eines reizvollen Spiels, zumindest bis man es verstanden hat.



Backpacking in der Ferne
Wizardry: Labyrinth of Lost Souls

https://cdn.akamai.steamstatic.com/steam/apps/948640/capsule_616x353.jpg?t=1693247180

Okay, ein Rant zu Beginn: Es ist SO schwer, herauszufinden, wie man dieses Spiel spielt! Zum Einen erklärt es fast nichts - wie die anderen Wizardrys -, aber zum anderen gibt auch das Internet - im Gegensatz zu den Wizardrys! - nicht viel her. O_ô Labyrinth of Lost Souls war im Westen offensichtlich ein Nischenprodukt, und das macht es wirklich nicht einfacher.
Ein Beispiel: Meine Version hatte drei frei begehbare Dungeons. Ich wusste nicht, dass zwei davon Teil eines bereits inkludierten DLCs (?) waren, und so wusste ich nicht, in welcher Reihenfolge man da rein soll! Was kind of okay ist (Dann wird halt viel probiert!), aber irgendwann hatte ich dann 100% des Story-Dungeons erkundet ... und habe mich gewundert, wo die Story ist? Die Erklärung war, dass ich zu weit gekommen war, bevor ich eine bestimmte Quest bekommen habe. So musste ich die Story dann in den letzten 10 Minuten durch wildes Herumteleportieren "nachholen" ... =_=''

Und sowas kann öfter passieren, allem voran mit den Charakteren und ihrem weirden Klassensystem! Was schade ist, weil Labyrinth of Lost Souls in mancherlei Hinsicht ein sehr viel moderneres Spiel ist. Vergessen sind die außergewöhnlichen, aber auch dysfunktionalen Grundmechanismen von Teil VII, die Kämpfe sind ziemlich rundgeschmirgelt (wenn auch VÖLLIG unberechenbar in ihrer Schwierigkeit!) und abgesehen von der weirden PS2-Steuerung spielt sich dieses Spiel eigentlich wie ein moderner Dungeon Crawler. Es gibt sogar eine gute Menge an Quality-of-Life-Features, auch wenn das schnelle, problemlose Laden des Spielstands unverständlicherweise ImMeEr NoCh NiChT dAzUgEhÖrT?!
Das heißt allem voran: Labyrinth of Lost Souls macht auch dann noch Spaß, wenn man es durchschaut hat! Ich gehe sogar einen Schritt weiter: Es macht dadurch mehr Spaß, einfach weil die Systeme grundlegend funktionieren. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass sich dieses Spiel relativ niedrige Ambitionen setzt. Es will Dungeon Crawlen, Dungeon Crawlen und dann noch etwas Dungeon Crawlen. Die Außenwelt (heißt: das Stadt-Menü), die Quests und die Story bieten zwar ein wenig Flavour und haben mir in diesem Sinne ganz gut gefallen, aber es ist definitiv ein Nebengedanke. Und das ist okay! Stumpfe, gedankenlose Spiele sind auch cool. Ich habe mir Youtube-Videos angeworfen, Dungeons gecrawlt und war dann irgendwann beim Abspann, was ich mit den anderen Teilen nicht geschafft habe. :D Nur das Klassensystem ist und bleibt albern.

Besonders hervorheben möchte ich noch die Konzeptualität des Spiels, und damit zusammenhängend seine Grafik! Zwar ist alles absolut minimalistisches 2D mit herumfliegenden jpgs, aber der konsistente Manga-Stil und das klar definierte Setting lassen diesen Teil sooo viel lebendiger wirken als Wizardry VII. Selbst die Story passt in dieses Gesamtbild!

https://media.nichegamer.com/wp-content/uploads/2019/05/Wizardry-Labyrinth-of-Lost-Souls-05-20-2019.jpg

Also ja: Das stumpfere, simplere Spiel ohne allzu viele (positive ...) Überraschungen, aber es macht halt irgendwo Spaß, auf genau diese Art und Weise. ^^



Wie geht es weiter?

Ich hatte letztlich ein wenig Frust und eine Menge Spaß mit diesem kleinen Ausflug! :D Vor allem habe ich das Gefühl, mein Lieblingsgenre wieder ein bisschen besser zu verstehen, und mindestens dafür kann ich die Wizardry-Reihe empfehlen.

Auf der Wishlist stehen jetzt noch Wizardry VIII und Wizardry: The Five Ordeals, aber die probiere ich irgendwann, wenn ich mal wieder Bock auf dieses Art von Spiel habe. Und den neuen Teil gucke ich mir auch an, wenn er draußen ist! Wenn IHR allerdings Empfehlungen oder Erfahrungen mit Wizardry oder anderen Reihen aus dieser Generation habt, bin ich durchaus offen für Empfehlungen! =]

~Jack~
06.10.2023, 13:01
Soll heißen: Wizardry ist sehr lebendig, nur eben nicht hier. :D
Objection!


https://www.youtube.com/watch?v=rbKpViQdyR4

Es ist doch letzen Monat erst ein Remake des ersten Teils (https://store.steampowered.com/app/2518960/Wizardry_Proving_Grounds_of_the_Mad_Overlord/) erschienen! ... in Early Access, aber immerhin ;) Hat allerdings keine japanischen Texte, also scheinen sie die wichtigste Zielgruppe der Reihe aktuell nicht wirklich zu beachten xD

Ich hatte hier irgendwann mal aber eine Collection mit allen Wizardry Teilen rumliegen, bin aber nie über die ersten paar Level hinausgekommen, bei keinem Teil :| Bis Teil 5 sind die Spiele aber auch so altbacken und visuell so minimalistisch dass ich mir die heutzutage ebenfalls nicht mehr antun würde, auch wenn es diverse Remakes gibt die ein bisschen mehr hergeben. Ich wollte allerdings irgendwann nochmal Bane of the Cosmic Forge probieren, weil das storytechnisch der direkte Vorgänger zu Crusaders of the Dark Savant ist und man dann auch seine Party importieren könnte. Vorher sollte ich aber endlich mal Lands of Lore spielen, wo ich zumindest Teil 2 und 3 beendet habe. Und Teil 2 so gut fand dass ich das mehrfach gespielt und dabei noch einiges an Content entdeckt habe der mir beim ersten Mal entgangen ist. Die zufallsbasierte Verwandlungsmechanik war allerdings fuchtbar :X Ansonsten wollte ich mich nochmal an Might & Magic: World of Xeen versuchen, wo ich wesentlich weiter gekommen bin als bei irgendeinem Wizardry Teil. Da hatte ich allerdings auch nur den vierten Teile und nicht beide Xeen Spiele.

Ansonsten habe ich aus dieser Ära noch Ultima Underworld beendet, was durchaus nett ist ... aber nur mit Unity Conversion oder einer Mouselook Mod. Mit der Steuerung des Originals kam ich nämlich absolut nicht klar.
Darüber hinaus dürfte ich noch ein 3D Might & Magic beendet haben (6?), aber das fand ich nicht so prickelnd. Might & Magic X hat mir mehr Spaß gemacht, aber das ist auch von 2014 :D
Ich habe es außerdem irgendwie geschafft die komplette Schwarze Auge Trilogie zu beenden, also dürfte die wohl irgendwie Spaß gemacht haben xD Ist nur blöd dass scheinbar kein Remake des dritten Teils mehr erscheinen wird. Ansonsten wäre ich vermutlich mehr motiviert mich da nochmal ranzuwagen, auch wenn die Steam Wertungen nicht sonderlich vielversprechend wirken.
Mir hat aus der Ära ansonsten noch Albion gefallen, was ich auch irgendwann nochmal spielen wollte.

La Cipolla
07.10.2023, 08:59
Security Token ungültig, Post ist weg. >_>
Warum passiert das nach Jahren im Forum immer noch? Und vor allem: Warum passiert MIR das immer noch?! Ò_ó
War zum Glück nicht zu lang, hier die Kurzform ...



Hm, keine Ahnung, ob ich so ein Remake spielen wollen würde, jetzt wo ich schon tiefer in der Reihe drin bin. Mal gucken, was man so hört, wenn es aus dem Early Access kommt!

Danke für die Tipps, ich habe von den genannten tatsächlich nur ein paar DSA-Spiele und ein paar Might & Magics angespielt, und das auch nur, weil ich damals im HoMaM-Rausch war und den neuen Teil VIII für billig im An- & Verkauf gefunden habe. :p Bei Teil VII bin ich aber glaub ich etwas weiter gekommen.
Lands of Lore hat ein megacooles Grafikdesign! =O
Und Albion ... sieht einfach wild aus. xD

Ich habe mir mal eine neue Zeile in meiner "Vielleicht nächstes Jahr!"-Liste gemacht. :D

Linkey
09.10.2023, 11:44
Security Token ungültig, Post ist weg. >_>
Warum passiert das nach Jahren im Forum immer noch? Und vor allem: Warum passiert MIR das immer noch?! Ò_ó
War zum Glück nicht zu lang, hier die Kurzform ...:D

Normal speichert das Forum die Beiträge immer zwischen. Also ich schreibe oft über 1-2 Wochen immer mal paar Minuten während ich auf der Arbeit auf etwas warte/einen Kaffee trinke.
Wenn du ins Beitragfeld klickst, steht normal unten links "alten Text wiederherstellen" oder so - für die Zukunft x)

Finde deine Auswahl an Spielen immer noch sehr interessant, da ich die meisten davon nicht kenne. Denke mir vor allem bei den Bildern oft "uh, muss man sich mal anschauen", aber ich weiß genau, dass ich eh keine Zeit dafür habe (weil zu viel andere Spiele xD).

La Cipolla
09.10.2023, 14:23
Ja, Prioritäten ... :D Ich versuche inzwischen eigentlich auch immer so eine Mischung aus "Sieht interessant aus, hm!" und "Wird mir gefallen!" zu haben. ^^



Das mit dem Widerherstellen hatte ich früher auch mal, aber momentan wird da bei mir gar nix angezeigt, wenn die Security-Token das Problem sind. :|

La Cipolla
29.10.2023, 10:51
When Rivers Were Trails

Spannend. Ein richtiges Education Game! Sozusagen eine kostenlose (https://indianlandtenure.itch.io/when-rivers-were-trails), indigene Variante von Oregon Trail. :D

Man spielt einen Anishinaabe, der auf der Suche nach einer neuen Heimat durch die Vereinigten Staaten der 1890er zieht, vor dem Hintergrund zahlreicher Gesetze, mit der die Ureinwohner damals vertrieben und neu verteilt wurden. Und ja, genau diesen Education-Faktor macht das Spiel ziemlich gut. Man kriegt einen echten Eindruck von der Komplexität der Situation, von der Vielfalt der Stämme und Volksgruppen, von Gemeinsamkeiten, aber auch von der Vielfalt der Reaktionen und Beziehungen.

https://assets.rockpapershotgun.com/images/2020/02/whenrivers01.jpg

Das Gameplay ist genau dieses typische Decision-Roguelike-Gameplay, in dem man ein paar Ressourcen managen und ein paar Minispiele bestehen muss. Gerade letztere sind MEGA minimalistisch, aber für einen Playthrough reicht es aus; auch wenn der Hauptpunkt hier definitiv nicht das Gameplay ist. Es stört nur halt nicht. Das Spiel sieht sogar aus wie ein Education Game. ^^ Allerdings passt dieser Stil durchaus zu den Themen, und die simple, indigene Musik unterstreicht all das auch noch mal auf eine sehr chillige Art und Weise.

Insgesamt also eine Empfehlung, wenn man offen für diese Genres ist; und wenn man, wie ich, nur sehr wenig davon wusste, dass ein Großteil der Indianer-Genozide gerade mal gute 100 Jahre her ist.

Narcissu
29.10.2023, 11:54
Klingt spannend, merke ich mir mal vor. Danke für die Eindrücke! :)

La Cipolla
02.11.2023, 22:33
Gerne, und ich bin tatsächlich auch gespannt, was andere davon halten! ^^ Könnte sehr subjektiv sein.





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Ys IV: Memories of Celceta

30 Stunden Spielzeit mit 100% Karte und allen Quests, so wie sich das für einen richtigen Abenteurer gehört! (Also, für Adol; nicht für mich.) Und schön, dass dabei noch mal die Vita zum Einsatz gekommen ist, das war schon ein nettes kleines Ding. =3

Erstmal mein Kontext zum Franchise: Wie so mancher habe ich mit Ys VIII angefangen, war sehr angetan, habe dann aus akademischem Interesse Ys I+II sowie Ys Origins nachgeholt ... und war immer noch sehr angetan?! Und das ist relevant! Denn ich finde total spannend, wie die einzelnen Ys-Teile mit Ys als Reihe interagieren, von den Änderungen im Spielsystem über, äh, World Building und Kontinuität, bis hin zur generellen Konzeptualität eines klassischen Fantasy-Abenteuers(!) mit generischem Haupthelden.
Und Ys IV: Memories of Celceta macht ... erschreckend wenig falsch und sogar ziemlich viel ziemlich richtig! Aber allem voran SCHREIT es förmlich nach einem Vergleich mit Ys VIII! :D

Es ist besser

Ich mochte das Gameplay von Ys VIII, aber hier merkt man erstmal, wie es eigentlich gedacht ist, wie die einzelnen Systeme zusammenspielen. Das fängt schon damit an, dass die statische Kamera und die überschaubareren Subsysteme dem Ganzen ein angenehmes Arcade-Feeling verleihen. Und Arcade und Action gehen nun mal zusammen wie Arsch auf Eimer! Aber nicht nur das: Diese Core Gameplay passt auch MEGAgut zur Core Story, zur Erkundung eines riesigen, geheimnisvollen Waldes und seiner Geheimnisse. Und selbst so Kleinigkeiten wie das noch sehr viel verkopftere Crafting fügen sich wunderbar in dieses Gesamtbild ein.

An einigen Stellen hakt es: Ein Freund hat mich drauf hingewiesen, dass die Ys-Spiele mit der Zeit recht "labrig" werden, wie die meisten JRPGs heute, und wenn man da einmal drauf achtet, kriegt man es nicht mehr auf dem Kopf. An Ys VIII mit seinen endlosen Gesprächen kommt Celceta noch nicht heran, weil man hier auch wirklich mal eine Stunde lang durch den Wald rennen und Affen verkloppen kann, aber der Mentalitätswandel deutet sich schon recht deutlich an.

Weirde und überaus wichtige Sache: Die Nebencharaktere sind ziemlich genau eine Stufe besser, und das ist auffällig. Mit Duren war sogar einer dabei, den ich ernsthaft mochte, aber auch das restliche Team hatte diese lockere, sympathische Einsilbigkeit +Quirks alter JRPGs, ohne aber, wie so oft in Ys VIII, hart an der Grenze zu "nerviger Klischeewitz" herumzustolpern.

Außerdem ist Ys IV, und ich wiederhole mich, in DREISSIG STUNDEN vollständig durchzuspielen und damit sofort fünfmal so gut wie alle arschlangen Konkurrenten.

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Es ist trotzdem kein Lacrimosa of Dana

Und ja. Trotz allem bleibt Ys VIII der Teil, der mir am meisten hängenbleiben wird! Das ist sicherlich sehr subjektiv, aber Ys IV ist in mancherlei Hinsicht recht formelhaft. Nicht schlecht formelhaft, sondern sehr gut formelhaft, nicht mal SEHR formelhaft, aber eben doch ... formelhaft!

Wirklich auffällig ist das Duo aus konzeptuellem World Building und Lore: Ich nehme immer gerne einen alten, mystischen Wald und ein paar alte, mystische Zivilisationen, aber in Ys IV sind sowohl der Wald als auch die Zivilisation eben das. Es gibt Abwechslung, es gibt ein paar optisch ganz coole Gegenden, aber wer mich faszinieren will, muss sich mehr einfallen lassen. Auch der Hintergrund Celcetas ist ... nett? Voll okay! Eine gute, ansatzweise logische Erklärung mit vielen Japano-Tropen und zahlreichen bekannten Fantasy-Ideen, die durchaus wirken. Aber passt es zusammen, bildet es eine "eintauchbare" Welt wie die Insel von Ys VIII, wo alles schon optisch zusammenspielt und wirklich Geschichte atmet? Keinesfalls.

Selbiges gilt für die Story: Voll okay! Gerade JRPGs enttäuschen mich da gerne mal, und das war hier NICHT der Fall. Celceta beginnt angenehm klein und wird dann massiv größer, steigert sich, hat coole Ideen und Charaktere und Entwicklungen, das eine oder andere nette "Twistchen" und sogar ein paar valide Schurken. Aber ich bin an keiner einzigen Stelle emotional oder melancholisch geworden (obwohl sich das Erinnerungs-Thema dafür angeboten hätte!), habe niemals ernsthaft überlegt, wie es wohl weitergeht, und definitiv habe ich niemals mitgefiebert! Toll fand ich allerdings die Idee, das Ganze als "Origin Story" für Adol als Abenteurer aufzubauen.

Abschließend eine symptomatische Kleinigkeit: Celceta hat ein paar coole Sense-of-Wonder-Momente, in denen man plötzlich ein Dorf am Horizont sieht. Aber in Ys VIII habe ich laut "HOLY FUCK!" gerufen, als ich das erste Mal über den großen Berg geklettert bin und gesehen habe, was dahinter liegt ... :D

Fazit

Also ja, abgesehen von diesem (wichtigen!) BAM!-Faktor, den Teil VIII viel mehr für sich verbuchen kann?
Vollste Empfehlung für ein cooles, irgendwo klassisches Fantasy-Abenteuer ohne ernst zu nehmende Schwächen!





[Iiiihs!]
Ys IV: Memories of Celceta / Ys III: Oath in Felghana
ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Oath in Felghana ... Mal gucken. Vielleicht findet sich tatsächlich noch die Zeit dieses Jahr. ;)

Kael
02.11.2023, 22:41
Ich konnte mit Ys 4 bisher noch nicht so wahnsinnig viel anfangen, das liegt noch auf Eis. Vielleicht spiel ich's aber noch durch, für noch mehr Eindrücke und Vergleiche. Liegt wahrscheinlich dran, dass ich bisher weder dem Plot, noch dem KS besonders viel abgewinnen konnte, grade, wenn ich es mit den älteren Teilen oder 7 vergleiche. Da hatten Bosse noch Mechaniken. :(

Ich stecke nebenbei ungefähr da fest, wo man Karna das erste Mal ernsthaft braucht. Ich weiß aber nicht mehr, wofür sie gut war, genauso wie ich vergessen habe, was Duren eigentlich wollte. xD

Narcissu
02.11.2023, 23:07
Wenn dir gerade diese Sachen an Celceta gefallen, dann wirst du vielleicht noch größeren Gefallen an Felghana finden. Für mich waren sowohl Seven als auch Celceta schon ein bisschen zu „viel“ – zu komplex, zu lang, zu viel generisches Charakterdrama, zu dialoglastig. Immer noch in einem okayen Maß (erst recht für JRPG-Standards), aber weit mehr als Ys bis dahin war (und weit weniger als es danach ist). Aber irgendwie halt der Anfang vom Ende – was jetzt fieser klingt, als es ist, weil VIII ja doch mein Lieblingsteil ist. Aber diese Tugend des Streamlinings und der schönen Einfachheit – vor allem aber auch der Einsamkeit, allein durch die Welt zu ziehen – gibt es seitdem zunehmend weniger.

In dem Sinne: Ich bin gespannt, was du zu Felghana sagst. Das fühlt sich nämlich imo so an, als ob alle Systeme wirklich gut zusammenarbeiten. An die Story hingegen erinnere ich mich gar nicht mehr :D

Ach ja, und Ys X scheint ja endlich wieder vom Party-System wegzugehen, man steuert nur noch eine von zwei Figuren. Ich bin mal gespannt, ob es so etwas weniger laberig als VIII/IX wird. Und es inszeniert sich ja auch etwas als Soulslike, also mit deutlich überarbeitetem Kampfsystem – wo ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob ich das mag. Aber man soll auf jeden Fall deutlich stärker das Gewicht von Angriffen und Treffern spüren. Das Setting wirkt aber leider wieder recht generisch (oder halt klassisch).

La Cipolla
04.11.2023, 00:21
@Kael: Die Hauptstory legt tatsächlich erst ab der Hälfte los, davor ist es mehr Erkundung mit ein paar kleinen Nebenhandlungen. ^^
Ich würde aber sagen: Wenn einen das KS nicht gleich catcht, muss man sich nicht durch dieses Spiel quälen. Ich mag zwar das Gesamtbild, aber das Gameplay trägt da schon einen grooooßen Teil zu bei.


Aber diese Tugend des Streamlinings und der schönen Einfachheit – vor allem aber auch der Einsamkeit, allein durch die Welt zu ziehen – gibt es seitdem zunehmend weniger.
Ja, alleine für die Einzigartigkeit verstehe ich die Sichtweise. ^^ Wobei ich mir sowas erfahrungsgemäß auch lieber von (zumeist älteren) West-RPGs hole, die kriegen das tendenziell auch besser hin. (Was aber keine Regel sein müsste; gerade Melancholie in Fantasy mögen die Japaner ja auch.)

Was du zu Teil X schreibst, klingt tatsächlich spannend! In einem gewissen Sinne zu spannend – ich kann mir kaum vorstellen, dass es komplett aufgeht! :D –, aber auf jeden Fall wieder eine nette kleine Kurskorrektur, die ich bei langen Reihen immer zu schätzen weiß.

Bin auf jeden Fall SEHR gespannt auf Felghana! ;)

Kael
04.11.2023, 13:11
@Kael: Die Hauptstory legt tatsächlich erst ab der Hälfte los, davor ist es mehr Erkundung mit ein paar kleinen Nebenhandlungen. ^^
Ich würde aber sagen: Wenn einen das KS nicht gleich catcht, muss man sich nicht durch dieses Spiel quälen. Ich mag zwar das Gesamtbild, aber das Gameplay trägt da schon einen grooooßen Teil zu bei.
Das KS empfand ich ja als nicht mal das größte Problem, sondern mehr die Bosse, bei denen nochmal deutlich mehr gegangen wäre und bei denen man sich in Summe weniger Gedanken gemacht hat als bei z.B. Origin oder 7. Zumal sie in Summe auch wieder keine Relevanz zur Story besitzen, das ist aber in gefühlt jedem Ys-Teil so. :p
Ich spiel's wohl aber noch ein wenig weiter, wenn ich die Zeit - und die Nerven dafür finde.


Bin auf jeden Fall SEHR gespannt auf Felghana! ;)
Erinnere mich mal nicht daran. Das wird meine Nemesis für 2024. :p Ich musste einem Kumpel versprechen, dass wir das als erstes Spiel des Jahres gemeinsam auf "Hard" anfangen (LPT also) und uns gemeinsam durch dieses grandiooooose Spiel schlagen. Er hat's wohl schon auf Normal durch und sich ein wenig dabei gequält, ähnlich wie in Origin damals. xD

Sylverthas
05.11.2023, 20:53
Und Ys IV: Memories of Celceta macht ... erschreckend wenig falsch und sogar ziemlich viel ziemlich richtig!
Nein. :p

Für Celceta habe ich wenig Liebe übrig. Narcissu hat es eigentlich schon angesprochen - es ist so ein Mischding aus alt und neu und macht IMO erschreckend wenig richtig, in beider Hinsicht. Das Spiel hat mehr Dialoge als die alten Teile, aber komplett banale und uninteressante Charaktere. Es hat mehr Tutorials, mehr Handholding, mehr Zeitverschwendung, ist aber letztendlich doch weitaus weniger anspruchsvoll. Die Bosse sind, wie Kael erwähnt, nicht wirklich prall. Nicht unbedingt, weil sie recht random sind (das hatten andere Ys Teile auch), sondern, weil sie scheiße gebalanced sind. Auf Hard Oneshotted man extrem viel und ich finde kaum nen Boss wirklich erinnerungswürdig. Auf der höheren Schwierigkeit hingegen werden die Bosse zu Damage Sponges. Auch die Mucke vom Spiel ist irgendwie so ne weichgespülte Variante von der Ys Musik der älteren Teile.

Von den "neuen" Elementen hat man die Party, deren KI totale Grütze ist und die fast immer tot sind. Man kann auch schön Potions spammen um sich immer zu heilen - etwas, was sogar Napishtim später erkannt hat, dass es eine schlechte Idee ist. Umgebungen sehen - für die Zeit - sehr langweilig aus, was aber vermutlich ein Fragment der Vita Herkunft ist. Nebenaufgaben kannste in der Pfeiffe rauchen und das ein "modernes" RPG ein Crafting System haben muss, da kann ich nur mit den Augen rollen. Das Spiel hat weder die Eleganz der Vorgänger, noch eine ausreichende Komplexität, die diese Systeme nötig gemacht hätte und untergräbt sich sogar selber damit. Und dann gibts natürlich noch den Comic Relief im Spiel, bei dem sich mir die Haare gesträubt haben, so unlustig waren die.

Einziger positiver Aspekt, den ich dem Spiel abgewinnen konnte, ist tatsächlich die Idee gewesen, dass man einfach einen Landstrich kartografieren soll, was ein recht frischer Storyhook ist. Und den Wald fand ich sogar ganz in Ordnung. Es ist kein richtig schlechtes Spiel, aber auch kein gutes. Man kann es IMO sehr gut mit "vergessenswert" zusammenfassen, so wenig hat es, was es wirklich hervorhebt.

La Cipolla
05.11.2023, 22:44
Faszinierend, wie krass unterschiedlich sowas doch ankommen kann ...! xD

Ich habe auf Hard gespielt, das hat mir sehr gut gepasst. Höchstens nervig diese .... alte Geschichte: Am Anfang war es sehr fordernd, da habe ich wirklich alle Mechanismen gebraucht, aber mit mehr System Mastery ist es dann zunehmend trivial geworden. Meine Party ist übrigens GAR nicht mehr gestorben, aber ich habe praktisch auch nur Adol gesteuert. Die Bosse stören mich so oder so überhaupt nicht. Ich bin immer froh, wenn Bosse schnellstmöglich durch sind, fast egal in welchem Spiel ... ;D

Charaktere sind lustig, zwischen Ys I, II, Origins und VIII war es der erste Teil, in dem ich die Gruppe mochte. Aber vielleicht kommt da noch Besseres!

An einer Stelle gebe ich dir aber uneingeschränkt recht: Die Umgebungen sind in 9 von 10 Fällen wirklich ugly as fuck. :p

Sylverthas
05.11.2023, 23:11
Ich bin immer froh, wenn Bosse schnellstmöglich durch sind, fast egal in welchem Spiel ... ;D
Dann wird Felghana spannend :D

Charaktere sind lustig, zwischen Ys I, II, Origins und VIII war es der erste Teil, in dem ich die Gruppe mochte. Aber vielleicht kommt da noch Besseres!
Habe VIII selber nicht gespielt. Ich würde nicht unbedingt "besseres" im absoluten Sinne sagen, aber IMO besser im relativen im Bezug auf die Dialogzahl. Felghana und Napishtim haben recht knappe Dialoge, und dafür finde ich schon, dass sie es schaffen, den Charakteren Leben einzuhauchen. Während Celceta viel mehr Dialoge hat und die Charaktere dadurch nicht so viel spannender waren, gerade im Vergleich zu anderen J-RPGs. Da sind die halt alle doch ziemlicher Standard. Ist natürlich ne sehr subjektive Sache. Es gibt sicher Leute, die gerne viel mehr Dialog in Kauf nehmen, selbst wenn die Charaktere dadurch nur marginal interessanter werden. Aber das beisst sich für mich auch irgendwo mit einem fast paced Actiongame, wie es Ys nun mal ist. Da sind snappy Dialoge IMO schon eher was gutes.

La Cipolla
10.11.2023, 12:44
https://cdn.akamai.steamstatic.com/steam/apps/1586880/capsule_616x353.jpg?t=1684858756

Essays on Empathy

Ooooh, was für eine tolle Überraschung! Wenn mich jemand zu einer Antwort zwingen würde, wäre Essays on Empathy bisher mein Game of the Year.

Deconstructeam kannte ich zuvor nur von The Red Strings Club, einer empfehlenswerten kleinen Cyberpunk-Perle voll netter narrativer Ideen. Außerdem haben sie wohl The Gods Will be Watching und The Cosmic Wheel Sisterhood gebastelt. Essays on Empathie wiederum ist eine Anthologie aus 10 kleinen Spielen, die über die Jahre nebenbei entstanden sind. Dabei wird jedes von einem kleinen, optionalen Dokumentationsinterview begleitet, in dem das (dreiköpfige) Studio von Intentionen, Erfahrungen und Entwicklungsalltag berichtet. Insgesamt sollte man wohl so zwischen 3 und 8 Stunden für alles einrechnen, je nachdem wie vollständig die Erfahrung sein soll.

Von Kontext und Eigenheiten

Bevor ich mit Gushen beginne: Essays on Empathy ist zwar ein konzeptuell rundes Gesamtpaket, aber keinesfalls uneingeschränkt zu empfehlen. Dem UI des "Rahmenprogramms" mangelt es an ein paar grundlegenden Funktionen. Die einzelnen Spiele werden mit der Zeit routinierter, was aber auch heißt, dass die Sammlung sehr ungeschliffen, unklar und teilweise buggy beginnt. Tatsächlich haben nicht einmal alle Achievements richtig getriggert; mir persönlich ist das egal, aber auffällig war es schon. Und letztlich sind die Videos eine sehr ... persönliche Dokumentation, über nur drei Personen, von denen eine einzige den Großteil der Redezeit für sich einnimmt. Das sorgt zum Einen für eine streckenweise leicht derpige Produktion (gerade mit den offensichtlich nachgestellten Mini-Einspielern xD'), zum Anderen entwickelt man aber auch sehr schnell einen Eindruck, eine Meinung und damit eine Sympathie für diese Menschen – oder eben nicht. :D Und letztlich ist Essays on Empathy natürlich gar nichts für Leute, die narrativ fokussierten, emotionalen oder meinungsstarken Spielen lieber aus dem Weg gehen. Recht massive Darstellungen von allem möglichen gibt es auch noch.

Von einer vielseitigen Erfahrung

Der Titel der Anthologie ist gleich auf drei Ebenen 100% treffend!

1. Empathie mit Menschen, ganz basal.
In fast allen Spielen geht es sehr explizit um Facetten von Menschlichkeit und Identität. Wir versetzen uns in fremde Perspektiven und können unseren Horizont erweitern, was in einem Video auch ganz explizit als ein Ziel ausformuliert wird. Ich würde zwar sagen, dass gute Geschichten das sowieso immer tun, aber Essays on Empathy hat halt gleich 10 kurze, fokussierte und massiv abwechslungsreiche Erfahrungen, die sich in ihrer Tiefe auch noch "weiterentwickeln". Und das ist Hammer!
2. Empathie mit den Menschen hinter Videospielen.
Wer etwas Ahnung von der Szene oder schon ein paar "richtige" Dokus gesehen hat, etwa die von Double Fine, wird hier viel Bekanntes hören, aber so ein tiefgehender Einblick in die Gedankenwelt eines wirklich kleinen Indie-Studios über viele Jahre hinweg ist doch eher selten (einzigartig?) – und richtig großartig ist natürlich, dass all diese Einblicke mit tatsächlichen Spielen verbunden sind, in denen man den Kram auch wirklich SPÜRT. Toll!
3. Empathie für Diversität.
Deconstructeam ist ein buntes Gespann aus Spanien, und die Spiele spiegeln das zunehmend wieder. Wer sich zwar als irgendwo offen für "alternative" Lebensentwürfe versteht (bspw. LGBTQ und Polygamie), aber bisher noch nicht sooo viele Erfahrungen mit entsprechenden Menschen gemacht hat, kommt hier nicht drumherum, sich einzufühlen und fremde Sichtweisen aus den entsprechenden Bereichen nachzuvollziehen.
Noch eine Ergänzung: Imho ist das Spiel selbst dann vollkommen faszinierend, wenn einem das Studio und die Menschen darin nicht komplett sympathisch sind. Vielleicht sogar mehr! Mir ging es bspw. so, dass ich den Charakteren in den Spielen meistens mehr abgewinnen konnte als den echten Menschen dahinter ... ;D

https://www.heypoorplayer.com/wp-content/uploads/2021/05/dear-substance-of-kin-1024x563.png

Von (meinen) Höhepunkten

Ich rede nicht über jedes Spiel, aber die hier sind wirklich hängengeblieben ... Und ja, das ist die Hälfte!

Behind Every Great One. Irgendwo sehr artsy, aber auch eine sehr effektive Geschichte über "funktionierende" Beziehungen und ihre Fallstricke. Vielleicht das Spiel, das die "Empathie" für mich am größten schreibt, weil all diese Menschen ziemlich schrecklich und doch sooo nachvollziehbar sind.
A Vivid Life. Ugh. Was für ein Konzept ... Wer sich schon immer mal röntgen und Teile seines Körper (oder doch nicht?!) entfernen wollte, hat hier die Möglichkeit. Alle anderen (einschließlich mir) werden dazu genötigt, und es ist eine schreckliche, faszinierende Erfahrung!
Eternal Home Floristry. Auftragsmörder, Blumengestecke, harte Emotionen. Was will man mehr? Ich wünsche, es würde sich noch etwas mehr Zeit lassen. Vielleicht mein Lieblingskonzept in einer Anthologie voll großartiger Konzepte.
Dear Substance of Kin. Das Bloodborne der narrativen Indie-Spiele. (Seriously!) Augenblicklich einnehmend, schonungslos abartig und SO verdammt DICHT in Lore, Atmosphäre und allem, was wirklich zählt. Wäre die Bewegungssteuerung nicht ein kleiner Pain in the Ass, hätte ich es direkt noch einmal gespielt.
The Bookshelf Limbo. Cute! Und manchmal reicht das schon. Außerdem eins dieser Spiele, die einen überlegen lassen, was "Gameplay" eigentlich bedeutet – und bedeuten kann.
Fazit

Ernsthaft, FETTESTE Empfehlung! Zumindest, wenn einen die ganzen Caveats im ersten Abschnitt oben nicht abschrecken. Definitiv meine eingängigste Videospielerfahrung dieses Jahr.

La Cipolla
17.11.2023, 22:02
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Inscryption

Ohne jetzt allzu groß um Spoiler und Details herumzureden: Ich hatte schon zu viel gehört und daher eine gewisse Vorstellung, was das für ein Spiel sein könnte, so als Kartenspiel mit Meta-Twists und allem. Aber jetzt, wo der Abspann läuft, bin ich doch ganz froh, dass es mich hier und da überraschen konnte. ^_~

Und ja, das Gesamtbild ist nicht nur massiv beeindruckend und durchdacht, sondern hat mir auch wirklich gut gefallen! ... aber das hat auch wirklich bis zum Finale gebraucht. Deshalb schreibe ich den Text auch gleich jetzt, wo die Erfahrungen noch frisch sind: Über die ~16 Stunden Spielzeit hinweg fand ich Inscryption nur "gut", definitiv atmosphärisch, manchmal etwas nervig in seinen sehr eng designten Systemen. Eigentlich nichts, was mich komplett abgeholt hätte, so sehr ich die Genres auch liebe. Und TROTZDEM werde ich es letztlich wohl in einer fast uneingeschränkt guten Erinnerung behalten. Das ist einfach die Macht eines runden Gesamteindrucks und eines wahnsinnigen Finales! :D

Und letztlich natürlich zu 100% richtig: Man sollte dieses Spiel mit möglichst wenig Vorwissen angehen. Wenn man etwas mit Kartenspielen anfangen kann und einem Tacken Horror nicht abgeneigt ist, lohnt es sich auf jeden Fall. :A

La Cipolla
15.12.2023, 10:45
Es ist wieder mal Zeit für dieses Meme!

https://media1.giphy.com/media/v1.Y2lkPTc5MGI3NjExcTN0bmRpc2RjbXhleWZzeHIxMHAxM2Nxa3pkdWk1enJyaG9jaDZuMyZlcD12MV9pbnRlcm5hbF9naWZfYnlfaWQmY3Q9Zw/uxLVaMUiycgpO/giphy.gif

Nicht nur, weil ich gerade eine Stressphase hatte, sondern auch wegen ...


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Yakuza: Like a Dragon

Und dabei war es gar nicht sooooo lang? Vielleicht liegt es daran, dass ich nach ~8 Teilen Yakuza Schlimmeres erwarte und eine seltsame "Effizienz" in der Frage entwickelt habe, wie tief ich in welchen optionalen Inhalt einsteige, aber 60h sind eine ganz nette Länge für so einen Teil. (Ich bin auch erst in den letzten zwei Kapiteln Richtung Story-Ende gerusht!) Und trotz allem FÜHLT es sich absolut massiv AN. :D

Aber das Wichtigste direkt am Anfang: Meine Fresse, revitalisiert Like a Dragon dieses Franchise! Wir alle lieben Kiryu, aber hier passieren zwei Dinge, die eine unglaublich frische Energie mit sich bringen: Der neue Hauptheld Kasuga ist nicht nur perfekt für diese Art von Storytelling, mit gleichen Anteilen Komödie und Pathos, er lebt auch endlich die Emotionalität aus, die die Spiele schon immer tief in ihrer DNA hatten, die man bei Kiryu aber immer schmerzhaft zwischen den Zeilen – und nackten Oberkörpern – suchen musste. Ich liebe SO SEHR, wie der Hauptkonflikt am Ende aufgelöst wird?! Entschuldigt die Anglizismen, aber was für ein Puppy! Was für ein liebenswerter Goofball! Der zweite Punkt fällt nicht ganz so schnell auf, ist aber mindestens genauso wichtig: Kiryu war immer ein einsamer Wolf, und das hat auch irgendwie zu dieser Samurai-esquen Ronin-Story gepasst ... aber hier kriegen wir plötzlich eine ganze Gruppe voll großartiger Figuren, mit so richtig Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe für Zwischenmenschlichkeit. Und das verändert das Spiel! Zum Besseren, würde ich persönlich sagen, gerade nach so vielen Teilen.
Zwei Haken allerdings gibt es: Das Franchise macht das offensichtlich zum ersten Mal. Es weiß noch NICHT, wie es mit der vollen Gruppe umgehen soll. Oftmals wirkt eine Figur narrativ völlig fehl am Platz, und die Gruppe fremdartig "bunt" in ihren unterschiedlichen Designs. Es wirkt wirklich wie eine Fantasy-Rollenspielgruppe aus Murder Hobos, aber das Setting bleibt nun mal das moderne Japan, und auch Kasugas "Perspektive" kann das nicht wegdiskutieren. Weird, und mein größter Kritikpunkt, bei dem ich hoffe, dass im nächsten Teil nachgebessert wird. Ein anderes Problem ist alles andere als neu, wird hier aber schmerzhaft offensichtlich: Yakuza weiß immer noch nicht, wie Frauen funktionieren. Yakuza hatte noch nie irgendein Interesse an Frauen (oder zumindest ihrer Innenwelt), und dieser Teil ist offensichtlich überfordert damit, dass es sich durch die große Rollenspielgruppe zumindest ein BISSCHEN mit Frauen beschäftigen muss. XD Es ist nicht halb so misogyn wie der Tiefpunkt Yakuza 0, und ich mag Saeko als Charakter, aber im direkten Vergleich mit Nanba und Adachi ... "Mannomann", wortwörtlich. ;D Hier mache ich mir auch keine großen Hoffnungen, dass sich irgendwas ändert, damit muss man einfach klarkommen, wenn man die Spiele genießen möchte.

Auf der anderen Seite liebe ich, dass Yakuza im Kern dasselbe Spiel bleibt. Eine großartige, überdramatische Story, die ihre albernen Aspekte komplett ernst nimmt und dadurch auch emotional austeilen kann. Parallel gibt es eine Menge KRAM, der nicht nur mit übertrieben viel Liebe gemacht ist und gut unterhält, sondern auch eine tolle Abwechslung und Lebendigkeit ins Spiel bringt, von der andere Open Worlds nur träumen können. Ich könnte jetzt aufzählen, was für abgefahrenen Shit man DIESMAL macht, aber das wäre nach Jahren eher redundant. Sagen wir einfach, dass Yokohama eine der spannenderen Yakuza-Gegenden ist, der Business-Teil OKAY und generell in einfach jedes Minispiel viel zu viel Arbeit geflossen ist. Wie immer eben. Selbst das neue Kampfsystem hat für mich denselben Vibe wie die alten Systeme: Es ist da und liebevoll gemacht, es ist völlig überladen, es passt einwandfrei ins Gesamtbild, es funktioniert nur so la-la und viel mehr will ich eigentlich gar nicht darüber sagen. Als Rollenspieler fällt schon auf, dass das hier in einem gewissen Sinne ein "Erstlingswerk" ist, und ich HOFFE, dass sie sich nicht gegen die grundlegenden Überarbeitungen sträuben, die definitiv sinnvoll wären, aber andererseits habe ich auch wenig Zweifel, dass genau das passieren wird. Yakuza war schon ein Franchise, dass seine eigene Evolution hervorragend verstanden hat.

Abschließend noch ein kleiner Absatz zur Politik des Spiels: Yakuza ist seit Teil 1 eine offen und aggressiv politische Reihe ... und wenn man Reviews liest, ist es den Spielenden schon immer schwer gefallen, den Finger auf die Spezifik zu legen. Mich eingeschlossen! Man kann sehr leicht kritische Sachen über die offensichtlicher fragwürdigen Aspekte sagen (Frauen? "JAPAN!1") und findet auch viele nette Analysen zu den positiven Seiten (ein megaspannendes Männerbild!), aber eine vollständige, kohärente Einschätzung fällt zumindest uns hier im Westen nicht ganz einfach. Und ich glaube, bei Like a Dragon hat es für mich persönlich endlich "Klick!" gemacht ...? Wenn mich jemand fragt, würde ich jetzt wohl sagen: Die gesamte Yakuza-Reihe ist im Kern konservativ. Aber es ist auch ein positives und sogar menschenfreundliches Verständnis von Konservatismus! Es geht um gute alte Werte, um die Errungenschaften eines starken, einfachen Mannes und vor allem um die Moral, die all das entscheidet. Die Spiele sind skeptisch gegenüber komplexen Systemen, aber auch skeptisch gegenüber zu großer Macht – zumindest ohne Moral. Es schwingt zwar immer eine starke Nostalgie für die Vergangenheit mit (wir haben jetzt schon ZWEI Haupthelden, die durch den Knast "aus der Zeit gefallen" sind! xD), aber es verschließt sich auch nicht vor der Zukunft und ist letztlich immer auffällig offen für den weirdesten Shit, ohne ihn wirklich zu verurteilen. Und das ist schön. Es ist nicht meine Philosophie, aber ich würde mir wünschen, dass mehr Konservative wie Kiryu oder Kasuga wären.

Fazit: Dieses Yakuza 7 ist definitiv einer meiner Lieblingsteile! <3 Es war schon seit einiger Zeit Zeit für etwas Neues, und oh Gott, kriegen wir etwas Neues! Coolerweise bleiben aber auch die alten Dinge intakt.
Ich bin durchaus gehypt für Teil 8!



[JP Vacation]
428 Shibuya Scramble / ein Yakuza

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

Narcissu
16.12.2023, 17:59
Sehr interessante Eindrücke zum Spiel – decken sich in vielen Punkten auch mit meinen.

Zum neuen Gameplay: Jep, ich habe da auch keine großen Hoffnungen, dass die Reihe es hinkriegt, da vernünftige Tiefe reinzubringen. An sich muss das auch nicht sein. Zumindest kurzweilig sollten die Kämpfe dann sein, was hier imo nicht immer der Fall war – vor allem später, wenn man sich öfter mit Trashmobs auf der Straße herumschlagen muss, als einem lieb ist. (Auch das war freilich schon in den Brawler-Teilen so.)

Zu dem, was du zur Politik/Philosophie der Spiele schreibst: Ich denke, das bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Bei konservativ mit positivem Menschenbild bin ich sofort dabei.

Gerade in diesem Spiel ist mir noch mal aufgefallen, was daran so gut und schlecht ist. Die aufgegriffenen Themen findet man (vor allem in japanischen) Spielen so kaum bis gar nicht – besonders was marginalisierte Gruppen, alternative Lebenskonzepte etc. angeht.

Und es ist total cool, dass das Spiel sein Herz dabei jederzeit am rechten Fleck hat. Zugleich ist es aber auch sehr naiv dabei – teils schon so sehr, dass es einen etwas unangenehmen Beigeschmack hat. Hier ist es mir vor allem bei den Obdachlosen aufgefallen. Einerseits wird gezeigt, dass das auch alles nur normale (oder sogar herzensgute) Menschen sind und es im Leben jeden erwischen kann. Aber dann arbeitet das Spiel zu humoristischen Zwecken doch extrem mit Stereotypen und macht sich gerne auch explizit über sie lustig (siehe bspw. Nambas Skills). Nie zynisch oder böswillig, weshalb ich es dem Spiel auch nie wirklich übelnehme. Aber zugleich schwingt auch etwas Wehmut mit, dass man hier wohl auch nie eine wirklich nuancierte Betrachung erwarten darf.


Ich mag Kasuga übrigens auch total gern – eine ganze Ecke lieber als Kiryu, dessen stoische Art ich zumindest in den ernsten Momenten dann irgendwann doch etwas über hatte.

Dito auch zum Frauenbild und den anderen Charakteren. Wobei ich jetzt nicht alle unbedingt stärker als Saeko fand (Namba und Adachi aber definitiv) – und es generell schade fand, dass im Grunde alle in der zweiten Spielhälfte, wo die Hauptstory an Fahrt aufnimmt, eher im Hintergrund verschwinden.

Hast du auch die Social Links gemacht? Die fand ich anfangs sehr erfrischend – auch im Vergleich zu Persona, weil Kasuga eben ein Mensch mit Persönlichkeit und kein bloßer Self-Insert ist.

La Cipolla
17.12.2023, 23:39
Dito auch zum Frauenbild und den anderen Charakteren. Wobei ich jetzt nicht alle unbedingt stärker als Saeko fand (Namba und Adachi aber definitiv) – und es generell schade fand, dass im Grunde alle in der zweiten Spielhälfte, wo die Hauptstory an Fahrt aufnimmt, eher im Hintergrund verschwinden.

Hast du auch die Social Links gemacht? Die fand ich anfangs sehr erfrischend – auch im Vergleich zu Persona, weil Kasuga eben ein Mensch mit Persönlichkeit und kein bloßer Self-Insert ist.
Ich vermute tatsächlich, dass Adachi, Nanba und Saeko das eigentliche Team sind. kA ob die anderen später in der Entwicklung dazugekommen sind oder immer als "sekundäre" Charaktere gedacht waren, aber ich finde es schon auffällig, wie sehr sie hinter den anderen zurückfallen. Und gerade Joon-Gi Han fällt auch optisch am meisten raus.
That being said, Zhaos Karaoke-Song ... MEINE FRESSE XD

Und ja, die "Social Links" waren groooßartig, und in vielen kleinen Wegen 100% passend zur Serie, ohne sich ZU sehr bei anderen Spielen zu bedienen. Alleine schon, dass einfach alle zum Trinken in der Kneipe sitzen und man immer so eine coole Balance aus Smalltalk und emotionaleren Themen hat ... =O Yakuza war schon immer ein "emotional gesünderes" Spiel, als es erstmal den Anschein hat, und jetzt im Tandem mit Kasuga und der FRIENDSHIP-Angle wird es hier wirklich ein mega-angenehmes Gesamtbild. Ohne irgendwas von seinem Yakuza-Charme zu verlieren. Faszinierend!
Mir waren sie nur, wie einiges im Spiel, etwas komisch gepaced und dann auch zu schnell vorbei; genau wie übrigens auch das Business-Minigame, bei dem ich innerhalb eines Story-Kapitels wortwörtlich vom Penner zum Millionär übergegangen bin. xD' Aber dafür ist es ja auch der erste Teil einer neuen Richtung! Ich bin SEHR gespannt auf die Änderungen von 8.



Ich habe unterdessen Immortality durchgespielt, aber da will ich mir noch das eine oder andere Youtube-Video zu ansehen. Auf jeden Fall wieder empfehlenswert!

La Cipolla
18.12.2023, 23:27
https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/1350200/capsule_616x353.jpg?t=1684945748

Immortality

Ehrlich gesagt: Ich fand es schon vor 15+ Jahren massiv seltsam, wenn Leute diskutiert haben, ob das Videospielmedium als "Kunst" durchgeht oder nicht. Weil ... How? Wie war das jemals eine ernst gemeinte Frage? Und während ich mit etwas Abstand zumindest diskursmäßig verstehen kann, wie das damals durch einige Köpfe geschwirrt ist (Viele kannten nun mal nur drei Spiele, und eins davon war Pong?), gibt es anno 2023 auch einfach Sachen wie Immortality.

Und weil Immortality zu großen Teilen ein Mysterium ist, hier ein Review in drei Stufen.


Stufe 1: Komplett spoilerfreie Werbeeinblendungen


Immortality ist von Sam Barlow. Wer Her Story oder Telling Lies mochte, weiß wahrscheinlich sowieso schon, dass er ohne Bedenken zugreifen kann.
Immortality ist ein FMV-Spiel mit den Production Values einer guten (!) Hollywood-Produktion. Die Schauspielenden sind durchgängig atemberaubend, die Videos nur dann cheesy oder lächerlich, wenn sie es explizit sein wollen. Es gibt praktisch NICHTS Vergleichbares in diesem Subgenre! =O
Immortality hat eine konzeptuelle Tiefe, eine Unmenge an verschiedenen Ebenen, über die man wahrscheinlich jahrelang reden, die man unendlich interpretieren könnte, ohne jemals in Bullshit abzurutschen. Es fühlt sich im Gesamtbild ernsthaft nach einem "Opus Magnum" an.
Immortality ist nicht nur ganz klassisch "Kunst", es ist auch ernsthaft artsy, wenn auch immer mit einer klaren Intentionalität. Damit muss man klarkommen. ^^
Immortality ist ein richtiges Fest für Filmfans!

Wenn das reicht, sollte man nicht weiterlesen! Es ist ein ganz typischer Fall von "je weniger man weiß, desto besser"! Es folgen leichte Spoiler für die Grundkonzepte.


Stufe 2: Was IST dieses Spiel?

Wir haben mal wieder Videoschnipsel, die wir mit einer sehr hakeligen, "physischen" Steuerung untersuchen, die das Gefühl simulieren soll, sich durch alte Filmrollen zu wühlen, in verschiedenen Geschwindigkeiten, mit Rewind-Funktion usw. Ich habe diese Steuerung ehrlich gesagt bis zum Ende nicht 100%ig verstanden, aber hey. Außerdem können wir die Videos stoppen, um Dinge zu untersuchen, was uns zu neuen Videos bringt, und das ist dann auch schon der Großteil des Gameplays.
Recht schnell wird deutlich, dass wir hier drei Filme aus verschiedenen Genres und Jahrzehnten vor uns haben, mal mit fertigen Szenen, mal mit Rehearsals und mal mit Cast-Interviews oder kleinen Privatvideos. Verbunden werden sie durch die Hauptdarstellerin Marissa Marcel, und schon bald fragen wir nicht mehr nur, was die Handlung der Filme ist, sondern auch: Wer IST diese Marissa Marcel? Und was zur Hölle ist mit ihr – und ihren Filmen – passiert?

https://steamuserimages-a.akamaihd.net/ugc/1815537593561642475/0D91901387144BED421EB3B13FF3D164B60B4322/

Und da beginnen auch schon die Ebenen des Spiels: Nach ein paar Stunden können wir uns das eine oder andere Bild machen, immer massiv abhängig von der beinah zufälligen Reihenfolge, in der wir neue Videos entdecken. Und wir realisieren, dass wir eigentlich noch überhaupt nichts wissen ... aber auch, dass wir es wissen KÖNNEN, wenn wir nur bereit sind, genügend Zeit und Energie in die Suche zu stecken ...!
Und ja, all das ist komplett faszinierend und einnehmend. Die Filme selbst sind durchaus spannend, aber der Rahmen und die ganzen Hintergründe sind IRRE in ihrer menschlichen Tiefe und Vielseitigkeit. Schon hier überschlagen sich die Vermutungen und Befürchtungen in unseren Köpfen, selbst ohne das Spiel auf irgendeinen Metalevel zu heben – was man aber problemlos machen kann, denn natürlich geht es hier um die Filmindustrie, um Filme und am Ende des Tages um Kunst. Und das in einem Videospiel! ;D

Und noch immer haben wir nicht von wirklichen Spoilern geredet ... Hier sollte man spätestens mit Lesen aufhören, wenn man auch nur mit dem Gedanken spielt, Immortality zu spielen!


Stufe 3: Abgründe


Vielleicht ist Immortality ein Mystery-FMV über Marissa Marcel, aber vielleicht ist es auch ein Horrorspiel, das beim Spulen plötzlich fremde, unmenschlich wirkende Gestalten auftauchen lässt, die die Spielenden anstarren. Vielleicht ist es aber auch eine menschliche Fantasy-Tragödie, die die Tiefen von Leben und Tod über eine tiefgründige Charakterstory, ein komplexes Beziehungsnetz und subtilste Gesichtsausdrücke erkundet. Und eine Parabel für alles mögliche ist es definitiv auch noch!

Ich sage nur so viel: Als ich ein Ende des Spiels gesehen habe, war ich komplett zufrieden. Dann habe ich aus Interesse mehr Videoschnipsel angeguckt und noch mehr vom Spiel verstanden. Und DANN habe ich Youtube-Videos gesehen und weitere Interpretationen gehört, auf die ich alleine nicht gekommen wäre. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass Immortality noch so einige weitere Ebenen enthält, die mir bisher komplett entgehen?! Ich freue mich bspw. schon krass auf die NoClip-Dokumentation, die ich noch sehen muss! ^^

Und an dieser Stelle eine random Empfehlung für das Jacob-Geller-Video, zumindest wenn man Immortality schon gespielt hat!


https://www.youtube.com/watch?v=DKiHSRYawIM


Abschließend ...

Ich kann niemandem versprechen, dass die Story am Ende gefällt oder auch nur Sinn macht. Aber man spürt die konzeptuelle Energie, diese abartig lebendige Komplexität von Figuren und Beziehungen, und am Ende des Tages einfach die bloßen fucking Ideen in Immortality, ganz unabhängig von der Frage, was man davon hält.
Wenn man sich drauf einlässt, gibt es in diesen Medien nichts wirklich Vergleichbares – und vor allem nur wenig, was Filme und Videospiele so lebendig und intuitiv verbindet.

Mir werden auf jeden Fall so EINIGE Szenen in Erinnerung bleiben.





[FMV Gang]
Immortality / Simulacra

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

~Jack~
19.12.2023, 00:24
Wer Her Story oder Telling Lies mochte, weiß wahrscheinlich sowieso schon, dass er ohne Bedenken zugreifen kann.

Eh. Ich habe zwar direkt zugegriffen, muss aber sagen das mich das Gameplay absolut nicht überzeugen konnte. In Her Story und Telling Lies habe ich mir immerhin umfangreiche Notizen angefertigt und mich damit Stück für Stück an die Wahrheit herangearbeitet, wodurch ich ganz gut in die Story investiert war. Aber hier klickt man sich einfach nur von Objekt zu Objekt, wodurch mehr oder weniger random noch mehr Szenen freigeschaltet werden. Und klar, das Gameplay ist in Wirklichkeit ein bisschen tiefer und teilweise ganz cool, aber wirklich interessant fand ich die Story leider nicht. Was unter anderem daran liegt, dass ich versucht habe mich so chronologisch wie möglich durch das Spiel zu arbeiten, was zum einen extrem nervig war, weil mein Gameplay Loop wie folgt aussah:


Video ansehen -> Objekt anklicken -> neuen Clip freischalten (oder zu einem Clip springen den ich bereits dutzende Male gesehen habe) -> direkt zum vorherigen Video zurückkehren -> Repeat

und zum anderen dazu geführt hat, dass ich das Ending des Spiels bereits vor dem Abschluss von Ambrosio(!!!) zu sehen bekommen habe, wodurch ich keinen wirklichen Kontext dafür hatte was zum Henker da passiert ist. Was rückblickend keinen wirklichen Sinn gemacht hat, da ich vorher noch ein paar versteckte Videos hätte sehen müssen die man durch stumpfes Rumklicken nicht finden kann. Damit hätte das Ending jedenfalls wesentlich besser funktioniert.

Da ich circa 18 Stunden gebraucht habe um wirklich jeden einzelnen Clip freizuschalten, wirkte die Story außerdem zu sehr in die Länge gestreckt. Von den Production Values ist es zwar eindeutig Sam Barlow's bestes Spiel und Manon Gage ist in der Rolle von Marissa überraschend gut wenn man bedenkt, dass es ihr erstes großes Projekt zu sein scheint, aber Her Story gefällt mir trotzdem immer noch am besten. Von den Filmen in diesem Spiel hat mich aber zumindest Ambrosio ganz gut unterhalten, allerdings auch nur weil es Sexploitation Schlock ist ;D

La Cipolla
20.12.2023, 22:58
Ich denke, mit "objektiven" Maßstäben lässt auch nicht viel gegen diese Einschätzung sagen – wobei mich gerade die Verwirrung und die Verzerrung von Zeit und Kausalität an das Spiel gefesselt haben. Ich habe allerdings auch gar nicht alle Clips freigeschaltet, sondern praktisch da aufgehört, wo ich zufrieden war, was ich bei Her Story auch schon für die beste Herangehensweise halte. ^^ Danach ist es interessanter, das Internet und andere Menschen mit einzubinden, und ich würde sagen, das Spiel provoziert das sogar bewusst.

Ich würde aber AUCH sagen, dass Her Story das rundere Spiel ist, da kommt nicht viel ran. Mortality will aber glaub ich auch eher Fragen stellen und Ebenen eröffnen, halt so ein richtig. dickes. Ding. Insofern finde ich die Spiele auch recht schwer vergleichbar. Und ja, genau das macht Mortality auch sehr subjektiv, keine Frage!





https://cdn.akamai.steamstatic.com/steam/apps/1688580/capsule_616x353.jpg

A Year of Springs

Kann man wohl kurz machen, nicht zuletzt weil das Spiel mit zwei Stunden genauso kurz ist: Süße LGBTQ Visual Novel über drei japanische Freundinnen. Slice of Life ohne echte Stakes oder auch nur wirkliches Drama, schön geschrieben für nachvollziehbare Charakter mit Ecken und Kanten, optisch und musikalisch durchweg angenehm und erholsam – UND die 2 Stunden sind auch noch in drei bissfertige Kapitel unterteilt. So flutschen Spiele doch richtig!

Empfehlen würde ich es trotzdem nur Leuten, die das Genre mögen oder sich auf einem absolut grundlegenden Level mit der Thematik beschäftigen möchten; A Year of Springs hat weder den schnittigen Charakter eines Butterfly Soup, noch die Lebendigkeit eines Tell Me Why oder den PUNCH eines The Missing: JJ Macfield and the Island of Memories. Muss es aber auch nicht, und als Lehrer bin ich durchaus froh, dass ich zur Abwechslung mal was habe, was ich vorbehaltlos auch sehr jungen Menschen empfehlen kann, die gerade an ihrer Identität zweifeln. :herz:





[On the Sidelines]
Mindestens drei: Sakura Wars / Essays on Empathy / What Remains of Edith Finch / Miles Morales / Anno 1404 / Haven / A Year of Springs

ACHIEVEMENT UNLOCKED!

La Cipolla
22.12.2023, 22:33
Letztes Spiel für dieses Jahr ...

https://cdn2.steamgriddb.com/thumb/b5943cfb2b78a2694cc84c22b9381970.jpg

What Remains of Edith Finch

Und ja, war schon richtig gut! Praktisch nur eine seicht interaktive Geschichte, aber beeindruckend gemacht und irgendwie deutlich komplexer und tiefgründiger, als ich erwartet hätte. Die endlosen Details, die Unklarheiten und das ganze Setting machen hier eine Menge aus. Nach drei Stunden hat mich das Spiel jedenfalls ernsthaft emotional zurückgelassen, mit durchaus komplexen Emotionen obendrein. Ich glaube, wie genau dieses Spiel bei einem wirkt, ist eine Charakterfrage, aber vielleicht hat es auch das Potenzial, ein wenig an diesem Charakter zu rütteln. Ich habe auf jeden Fall sehr nachdenklich – und ein bisschen melancholisch – vor dem Abspann gehockt.

Vielleicht ein eher schlechtes Spiel, bevor man zu Weihnachten Richtung Familie fährt, aber vielleicht auch genau das richtige. ^_~





Demnächst dann mein Jahresabschluss!

La Cipolla
23.12.2023, 10:02
Überraschungsspiel! Weil es gerade veröffentlicht wurde. :D



https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/2595300/header.jpg

Forgotten Symphony

Was haben wir denn hier? Ein kurzes, faszinierendes RPG-Maker-Spiel, das kostenlos auf Steam (https://store.steampowered.com/app/2595300/Forgotten_Symphony/) steht!
Ich habe am Betatest teilgenommen.

Schülerin Ellie muss sich in einer nahen Zukunft nicht nur mit typischen Teenager-Problemen wie Mobbing, zwischenmenschlichem Drama und ihrer geistigen Gesundheit herumschlagen, das Cyberpunk-Genre bringt auch noch Megakonzerne und eine sterbende Welt mit sich. Wirklich spannend wird ihr Alltag aber erst, als sich eine fremde Stimme auf dem Chip in ihrem Kopf einnistet, um ihren Körper zu übernehmen. Und so entwickelt sich die Handlung langsam zu einer handfesten Mystery Box, die am Ende befriedigend – und überaus emotional – aufgelöst wird.
Wir steuern die mysteriöse Stimme (und damit auch Ellie!), erkunden über etwa 4 Spielstunden hinweg ein paar kleine Umgebungen, führen Gespräche und haben Teil an der komplexen Innenwelt der jungen Frau. Manchmal gilt es, Entscheidungen zu treffen, die für den größten Teil des Spiels auf "mit Ellie!" oder "gegen Ellie!" hinauslaufen. Hin und wieder gibt es zudem ein knackiges Minispiel zu lösen, das aber freundlicherweise auch übersprungen werden kann.

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Ein angenehmer Gesamteindruck

Das World Building passt zum Genre und trägt hier und da ein paar nette Ideen in sich. Man muss allerdings mit Exposition Dumps klarkommen, und mit einer idealistischen, mitteilungsbedürftigen Teenagerin, die das Spiel im ersten Drittel recht "preachy" wirken lässt. Zu 100% ernst nehmen darf man das Ganze auch nicht, denn neben ein paar stumpferen Setting-Aspekten ist es gerade Ellies innere Stimme, die sich in ihrer jugendlichen Ironievergiftung keinesfalls zu fein ist, so ziemlich alles ins Belustigte zu ziehen – und dabei auch schon mal an der vierten Wand zu klopfen.
Was dieses Spiel und seine ausgiebigen Texte zu einem großen Spaß macht, ist auch generell dieses lockere Writing: Getrieben von einer größtenteils natürlichen Umgangssprache, bedient es sich an vielseitigem Humor, von dramatischer Ironie über Wortspiele bis hin zu Deadpan-Kommentaren, die einen unwillkürlich zum Grinsen bringen. Und auch, wenn es ernster wird, lässt Forgotten Symphony nicht nach: Gerade die zwischenmenschlichen Momente sind imstande, über Ironie und Co. hinauszugehen, um etwas wirklich Ehrliches, Menschliches zu ergreifen und nicht zuletzt durch die verschiedenen Kommunikationsebenen eine echte Komplexität ins Spiel zu bringen. RPG-Maker-Spiele können in ihrem Minimalismus überraschend gut mit Emotionen umgehen, und Forgotten Symphony ist hier eins der besseren Beispiele.
Auch die weiche Grafik mit ihrem rundlichen Charakterdesign, ihren angenehmen Lichtern und ihren sympathischen Standbildern unterstricht diese Mentalität, ebenso wie die eher subtile Musik. Höhepunkte sind dabei natürlich die Lieder, die sich stets auch in die Handlung einfügen; der Titel des Spiels kommt ja nicht von ungefähr.

https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/steam/apps/2595300/ss_4d4eaa1a7aea575b080efed0d32b91cfbdbfa919.1920x1080.jpg


Spannende Unsicherheiten

Es gibt zwei zentrale Punkte, die für mich nicht komplett aufgegangen sind, und sie lassen sich unmöglich ohne Spoiler besprechen. Aber es sei schon mal so viel gesagt: Jedes dieses "Probleme" ist ein INTERESSANTES, über das man nachdenken und diskutieren kann! Und obwohl sie sicherlich das Potenzial haben, den abschließenden Eindruck zu beeinflussen, würde ich keinesfalls sagen, dass sie das Spiel kaputtmachen.


1. Die Rolle des Spielers in Forgotten Symphony ist narrativ und vor allem konzeptuell unscharf. Natürlich SOLL man am Anfang nicht wissen, wer man ist, sonst funktioniert der große Twist nicht, aber dadurch wird das Treffen von "richtigen Entscheidungen" (die ein wichtiger Teil des Spiels sind!) ernsthaft schwierig, auch weil sie in ihrer Formulierung oftmals comichaft schwarz-weiß ausfallen. Blöd gesagt: Es ist eins dieser Spiele, die durchaus bereit sind, ein schlechtes Gewissen zu machen, aber weil die Grundlagen so undeutlich sind, kann man vor dem Bildschirm einfach mit den Schultern zucken; Man wusste es ja (wirklich) nicht besser. Als Konsequenz haben wir im Betatest viel über die Rolle des Spielers philosophiert, Entwickler DasSchaf hat an Details gedreht und Sachen ausprobiert ... und es bleibt abzuwarten, wie das fertige Produkt auf unbedarfte Kunsimks wirkt! ;D
2. Das Ende von Forgotten Symphony ist selbst in der "besten" Variante heftig, und umso wichtiger ist, dass es nachvollziehbar und folgerichtig herüberkommt. Mein Kritikpunkt im Betatest war, dass Ellie in ihrer Zynik streckenweise ein wenig suizidal wirken kann, und mit diesem Ende ist das natürlich keine unwichtige Frage. (Um diese Frage expliziter zu machen: Stirbt Ellie hier den auswegslosen "Heldentod", den sie uns verkaufen will, oder macht sie sich bloß etwas vor, in einer Art romantisierter Verklärung?) Die falsche Antwort könnte Selbstmord "als Problemlösung" in ein sehr unangenehmes Licht rücken. Wir haben dementsprechend viel über Ellies Mindset in diesem Ending geredet, es gab zahlreiche Änderungen und Versuche und ich kann auf jeden Fall sagen, dass dieser Betatest megaproduktiv war! =] Ich bin tatsächlich auch total gespannt, wie das andere in der finalen Version wahrgenommen haben.


Abschließend lässt sich festhalten: Forgotten Symphony ist ein Spiel zum Eintauchen und Sich-überraschen-lassen, manchmal sogar zum Liebhaben, Hängenbleiben und Nachdenken; und das alles in einem überschaubaren, sympathischen Gesamtpaket. Wer narrative Spiele mit interessanten Konzepten mag, kann zuschlagen (https://store.steampowered.com/app/2595300/Forgotten_Symphony/)! (Und es ist kostenlos, also eher ... losspielen und sich vielleicht mit einem Steam-Review bedanken. ^^)

Winyett Grayanus
27.12.2023, 23:34
Edith Finch fand ich super. Es ist leider viel zu kurz, aber die Erkundung des Hauses und die ganze Kreativität, die dort reingesteckt wurde, haben mir schon ziemlich gefallen.

La Cipolla
04.01.2024, 12:51
So, Abschluss!

Es war ein wirklich wildes Jahr für mich, mit 37 ernsthaft gespielten Spielen ... Das ist die höchste Zahl, seit ich überhaupt Listen mache! (2014) :eek:
The YAHWG Hat sich übrigens auf dem BMT noch in die Liste geschlichen, cooles kleines Ding! ^^



2023 ernsthaft gespielt

[Januar] Dreamfall: Chapters (PC)
[Januar] Lobotomy Corporation (PC) abgebrochen ~10h
[Februar] Chained Echoes (PS4)
[Februar] The Curse of the Golden Idol (PC) abgebrochen ~3h
[Februar] The Night Fisherman (PC)
[Februar] Butterfly Soup 2 (PC)
[Februar] Danganronpa: Trigger Happy Havoc (Switch)
[Februar] Demon Souls (PS5) abgebrochen ~12h
[März] Baldur's Gate (PC)
[April] Bloodborne (PS4)
[April] Bloodborne: The Old Hunters (PS4)
[April] NEO: The World Ends With You (Switch)
[Mai] To the Moon (PC)
[Mai] Life is Strange: True Colors (PS5)
[Mai] Stacklands (PC) abgebrochen ~15h
[Mai] Curious Expedition (PC)
[Juni] Grim Dawn (PC)
[Juli] Sakura Wars (Sega Saturn)
[Juli] Unterwegs in Düsterburg (PC)
[Juli] Firewatch (PC)
[Juli] The Complex (PC)
[Juli] Killer7 (PC) abgebrochen ~3h
[Juli] Final Fantasy XVI (PS5)
[August] Wizardry VII: Crusaders of the Dark Savant (PC) abgebrochen ~9h
[August] Paradise Killer (PC)
[August] Vampire Survivors (iOs)
[September] Soul Hackers (3DS) abgebrochen ~8h
[Oktober] Wizardry: Labyrinth of Lost Souls (PC)
[Oktober] When Rivers Were Trails (PC)
[November] Ys IV: Memories of Celceta (PSVita)
[November] Forgotten Symphony (PC, Maker-Beta)
[November] Essays on Empathy (PC)
[November] Inscryption (PC)
[Dezember] Yakuza: Like a Dragon (PS5)
[Dezember] Immortality (PC)
[Dezember] A Year of Springs (PC)
[Dezember] The YAWHG (PC)

2023 sonst noch so gespielt

Mirror 2
Gloomhaven
Magic the Gathering: Arena
Exiled Kingdoms
The Quest
Whiteboyz Wit Attitude: The Pursuit of Money
Wizardry VI
428 Shibuya Scramble


Das bedeutet: Mir fehlt nur ein Achievement aus meiner sehr ambitionierten Liste, und das hätte ich auch fast noch geschafft! :eek::eek::eek:
Und ja, ich freue mich total, so viel gespielt zu haben, und bin auch irgendwo stolz ... aber es war auch zu viel. Das neue Jahr gehe ich vieeel langsamer an. Trotzdem nette Erfahrung! :D


Abschließend ein paar
Awards!


Game of the Year ... des Jahres ("I guess, muss ich wirklich wählen?!"): Paradise Killer!
Dieses Spiel hat mich überrascht, irregeführt, auf dem falschen Fuß erwischt, zum Überlegen gebracht, MASSIV inspiriert und über all die Zeit konstant gut unterhalten. Und hängengeblieben ist es auch noch! *shrug*
Aber ... hier könnten auch mindestens 5 andere stehen! ;D


Emotionaler Hammer des Jahres: Life is Strange: True Colors!
Gar nicht so viele Spiele, die mich diesmal mitgerissen haben, vor allem bei der Menge ... aber LiS ist LiS und ich bin immer noch voll dabei. Und diesmal geht es sogar um Emotionen!! :D
To the Moon hat dann doch zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt, für einen ehrenhaften zweiten Platz.


Metagame des Jahres: Immortality!
Nicht nur für sich genommen ein cooles Spiel, das Drumherum war mindestens genauso spannend und hat mich noch Tage beschäftigt. So viele EBENEN!!
Inscryption sollte ich vielleicht auch nennen, aber inzwischen ist die Idee halt nicht mehr so wahnsinnig subversiv. Trotzdem geil!


Nostalgiebombe des Jahres: Sakura Wars!
Nuffin said! (Okay, NEO: The World Ends With You hatte durchaus Potenzial mit seinen tollen 2000er-Vibes, aber hier kommt einfach nix ran! :herz:)


Gesamtpaket des Jahres: Essays on Empathy!
So spannend, aber wirklich nur als PAKET! Toll, toll, toll.


Fortsetzung des Jahres: Yakuza 7: Like A Dragon!
Franchise: Revitalisiert!! Und wie! Wahnsinn, und vielleicht mein Lieblingsteil!


Bittersüßester Abbruch des Jahres: Killer 7!
Ja, Lobotomy Corporation hatte was, aber Killer 7 WOLLTE ich unbedingt durchspielen. Es ging nur einfach nicht. *sigh*


Lehrerspiel des Jahres: A Year of Springs!
Nichts für den Unterricht (oder ...?), aber großartig für zweifelnde Schüler*innen und dementsprechend toll zu kennen.


Maker-Erfahrung des Jahres: Unterwegs in Düsterburg!
Hier passiert eine MENGE, und selbst die weirden, dysfunktionalen Teile sind ernsthaft spannend zu sehen. Möchte ich als Makerer nicht missen!
To the Moon muss aber auch hier genannt werden. (Fühlt sich für mich aber auch insgesamt mehr wie ein "zweiter Platz" an. ;D)


Standardspiel des Jahres: Bloodborne!
Alle Lorbeeren sind verdient, und das habe selbst ich, den das Spiel nicht KOMPLETT abgeholt hat, KOMPLETT gespürt. :eek: Die Erweiterung macht noch mal alles besser.
Ys IV: Memories of Celceta dagegen war einfach spaßig und rundherum nice als JRPG, was will man mehr?


Lokalpatriotischer Erfolg des Jahres: Chained Echoes!
Wow, mit etwas Distanz muss ich noch mal betonen, WIE sehr dieses Spiel überrascht! Gameplay cool, aber die Story ...? Imho überflügelt es die meisten japanischen Dauerbrenner, und das ist beeindruckend!
Forgotten Symphony nenne ich, weil es mein erstes Beta-Maker-Spiel ever war und ebenfalls mit "internationaler" Qualität und vielen interessanten Aspekten aufwarten kann.


"Puh ...!" des Jahres: Dreamfall: Chapters!
Was ein Clusterfuck. Ich bin froh, dass ich durch bin, fand einiges daran richtig cool und vieles GROTTIG. Aber als Teil meiner Erinnerungen werde ich es wertschätzen!


Na dann, ab zum Jahr 2024! :D