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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [NSW/PC] Triangle Strategy



BorisBee
27.02.2021, 10:32
Mich wundert, dass es noch keinen Thread dazu gibt.
Die Octopath Traveler Macher arbeiten an einem neuen JRpg. Dieses Mal handelt es sich allerdings um ein Taktik JRPG im Stile von FF Tactics.

Ich muss sagen, trotzdessen ich kein Tactic RPG Fan bin, hat es mir sogar mehr Spaß als Octopath Traveler gemacht. Schwachpunkt für mich ist wieder die Story, die eher politischer Natur ist (es geht um einen Salzeisenkrieg). Aber mal sehen, vielleicht kann es auch dort überzeugen.

Die Präsentation und die Sprachausgabe der Charaktere empfinde ich als sehr gelungen und atmosphärisch .
Release Datum ist 2022, eine Demo ist schon verfügbar.

Screens und Video anbei:


https://youtu.be/9hAppNgiyBs

https://nintendo-online.de/upload/images/2021/02/18/i_511947112602e18e89a4ec5-15279626.jpg
https://sm.ign.com/t/ign_fr/screenshot/default/screenshot-141-1613601191645_9uyu.620.jpg

Kiru
27.02.2021, 12:48
Das Ding ist halt, das Spiel kommt irgendwann in nem Jahr, während ein tactic Rpg quasi alle zwei Wochen veröffentlicht wird. Die gibts wie Sand am Meer. Ich sehe da keinen wirklichen Grund jetzt genau auf das jetzt zu gehen, wo es eh weit weg ist und jetzt auch nichts besonderes ist. Für mich auch eine seltsame Entscheidung so etwas zu machen. Bei normal Rpgs ist die Konkurrenz quasi gar nicht da, bei Srpgs ist sie gigantisch.

BorisBee
27.02.2021, 16:57
Echt? welche srpgs gibts denn da aktuell? Vielleicht kenne ich mich in dem Bereich auch nicht aus aber..

Klunky
28.02.2021, 10:37
Mir fällt da nur im japanischen Mainstream Sektor Fire Emblem ein, von Tactics Ogre oder einem Final Fantasy Tactics hat man schon lange nichts mehr gesehen, was ja deutlich mehr in diese Richtung geht.

Natürlich gibt es noch nen haufen West-RPG's, aber ob da jetzt wirklich alle 2 Wochen was released wird bleibt offen, im Indie Sektor kann ich sehr wohl sowas beobachten, jedoch gefallen mir die wenigsten, weil diese häufig eine Nähe zu oldschool PC Spielen haben und somit Savescumming ein essentieller Spielbestandteil ist, was wie Gift für jedes anständige S-RPG für mich ist und dafür sorgt dass ich das Interesse verliere. Die 2. Sünde für dieses Genre nach Savescumming ist für mich Grinding, S-RPGs dürfen für mich keine Möglichkeit zum Grinden besitzen, weil es sonst den Taktik-Aspekt komplett untergräbt, gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden wird man in solchen Spielen einfach zum Grinding gezwungen, es gewinnt dann nicht mehr der, mit der besten Spielweise, sondern nur der, der am meisten Zeit in das Spiel investiert. Wenn mir Kiru wenigstens 3 moderne S-RPG's nennen kann, wo diese beiden Kriterien nicht erfülllt sind, sähe der Markt schon viel besser für mich aus.

Meine absoluter Spitzenreiter in dem Genre ist übrigens Yggdra-Union, ansonsten gravitiere ich auch eher in Richtung Advance Wars, Rundentaktik ohne RPG-Aspekte, davon gibts aber noch weniger.

Project Triangle Strategy jedoch scheint tatsächlich sich Konsequenzen auf die Fahne zu schreiben, in dem Spiel gibt es nur Suspensions Saves, keine Quicksaves, ist natürlich noch nicht absehbar ob sich das ändert (ich hoffe wirklich nicht) aber das Fundament ist da.
Mich hat die Demo sehr überrascht, die Story ist sehr nahe an einem japanischen Game of Thrones mit zig Fraktionen die alle ihre eigenen Interessen verfolgen und wo sich die Ländergrenzen ständig verschieben schon die Entscheidung in der Demo branched so hart, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es viele davon geben wird oder aber das Spiel wird generell sehr kurz.
Sehr schön dass man stets die Möglichkeit hat nach jeder Mission nachzuschauen was gerade andere Nationen zu treiben.
Die Stimmung ist sehr bedrückt und vieles hat einen dunklen Unterton, also handlungsrelevante Charaktere sterben sehr viel leichter und man scheint wirklich die Konsequenzen einer Schlacht selbst nach dem Sieg abhandeln zu wollen, was ich sehr positiv und erfrischend für dieses Genre finde. Am besten hat mir der Kampf gegen ein eigentlich befreundetes Nachbarhaus geholfen, was als letzte Bastion vor dem Herzogtum stand und bereits genau wusste, dass sie dem Feind nicht mehr standhalten kann. Der Anführer dieses Hauses ist leicht wahnsinnig und überpatriotisch, statt sich zu ergeben und sein Volk zu schützen, verbrennt den kompletten Getreidebestand wovon diese Nation hauptsächlich lebt, einfach nur damit der Feind am Ende nichts davon hat und führt man einen Kampf während überall die Kornfelder brennen, war schon leicht spooky. Kann man natürlich auch für etwas überzogen halten, ich fanfs auf jeden Fall spannend.

Das Kampfsystem hat bedarf hier und da sicherlich noch etwas Feinschliff, aber bisher gefällt mir das Grundkonzept recht gut, jede Einheit ist einzigartig und bietet eine eigene Spielweise, auf ein Klassensystem scheint man allen Anschein nach nicht zu setzen. Statt MP verbraucht man Aktionspunkte die sich jede Runde um 1 erhöhen, man kann nicht sofort die stärksten Attacken spammen, sondern muss abwägen wie man seine Fähigkeiten und Ressourcen nutzt.
Was ich hier wohl noch kritisieren würde ist dass es kein Friendly Fire gibt, Flächenzauber gehen immer nur auf die Gegner, natürlich kann sich der Feind das auch zu Nutze machen, mal gucken ob sich das noch ändert.

Auch finde ich die eingestreuten Erkundungsphasen ganze nett, wo man die Möglichkeit hat das Schlachtfeld noch vor dem Kampfverlauf zu den eigenen Gunsten zu manipulieren, dazu bietete bisher jede Map einen eigenen kleinen Kniff der den Missionen Abwechslung und Persönlichkeit verschafft. Ich fände es cool wenn man bei den Erkundungsphasen noch richtig kreativ wird und vielleicht noch kleinere Rätsel zwischendrin einstreut, einfach um noch ein bisschen Varianz zu bieten.

Das Spiel stammt übrigens nicht von den Octopath und Bravely Default Machern, sondern von Studio Artdink was schon seit Jahrzehnten Spiele für Square Enix macht. Square Enix selbst scheint ne Art Spin-Off Brand zu fahren mit dem Label 2D-HD, das sollte gerade mehr Nostalgiker abholen soll und hiermit haben sie meiner Auffassung nach bisher mehr kritischen Erfolg als mit dem Tokyo Studio was untere anderem Light Sphere gemacht hat. (der Rest ist mir schon wieder namentlich in Vergessenheit geraten)

Kiru
28.02.2021, 11:26
Ich bin ganz ehrlich, ich spiele kaum bis gar nicht SRpgs, da sie mir nicht wirklich gefallen. Ich sehe nur, wie auf Steam wirklich alle Nase lang was veröffentlicht wird. Ich habe letztens mal geschaut, was so in den nächsten 1-2 Monaten kommt und relativ beliebt ist (popular upcoming releases), und da waren wieder mal sehr viele dabei, japanischer Stil, westlicher Stil.. alles da. Und das ist schon eine ganze Weile so.

Dazu ist grind bei japanischen Srpgs relativ beliebt, genau so wie das generell bei Jrpgs so geht. Bei den westlichen Varianten kann man das öfter vergessen. (Xcom und co)
Da ich aber wirklich quasi gar nicht Srpgs spiele, kann ich auch nicht sagen, wo man grinden muss, und wo nicht. Ich habe beim Steam Release von Utawarerumono Prelude das Ding angefangen, und es ist so leicht, dass man es sicher ohne Probleme und grind durchspielen kann. Man kann es aber trotzdem tun. So weit bin ich in dem ~Monat bisher aber auch nicht. 25% drin oder so. Habe aber gehört, dass es eher leichter als schwerer wird.

Das einzige, was mir da einfällt, ist nicht übersetzt und funktioniert etwas wie Fire Emblem, nur ohne RNG bei Level und.. so einigen anderen Sachen die anders sind. Aber das Spiel ist auch so anstrengend zu spielen, dass ich es nie weiter als bis irgendwo in die 20er der Kapitel geschafft habe. 20 vs 40 maps, wo Fehler wirklich nicht erlaubt sind. Ich würde nicht sagen, dass Srpgs ohne grind unbedingt so viel besser sind, aber ich bin auch wirklich nicht so glücklich mit dem Genre. Gut, das Spiel ist auch besonders. Die Geschichte und das Gameplay gehen Hand in Hand, und der Stress in den Kämpfen ist Absicht.

Will jetzt auch nicht zu weit ausschweifen, da das nicht in dieses Thema passt. Aber eins kann ich versichern. Es gibt Srpgs wie Sand am Meer. Wer sich da interessiert, der sollte einfach mal bei Gamefaqs vorbei schauen, oder eben einfach Steam, wenn mans hat. Auf Konsolen gibts natürlich weniger, als auf dem PC, aber da muss man halt mit leben. Ist schließlich bei den meisten Sachen so.

BorisBee
28.02.2021, 13:23
Das Spiel stammt übrigens nicht von den Octopath und Bravely Default Machern, sondern von Studio Artdink was schon seit Jahrzehnten Spiele für Square Enix macht. Square Enix selbst scheint ne Art Spin-Off Brand zu fahren mit dem Label 2D-HD, das sollte gerade mehr Nostalgiker abholen soll und hiermit haben sie meiner Auffassung nach bisher mehr kritischen Erfolg als mit dem Tokyo Studio was untere anderem Light Sphere gemacht hat. (der Rest ist mir schon wieder namentlich in Vergessenheit geraten)

Oh okay, krass. Sah halt exakt wie Octopath Traveler aus, vom Schriftzug bishin zur Grafik und der Inszenierung. Danke für deinen langen Beitrag, der war sehr interessant und informativ :)


Ich bin ganz ehrlich, ich spiele kaum bis gar nicht SRpgs, da sie mir nicht wirklich gefallen. . Aber eins kann ich versichern. .


Mich interessieren srpgs normalerweise auch nich wirklich - nicht einmal ein FF tactics oder Fire Emblem. Aber das hier hat in der Demo sehr gebockt. Mehr als das KS in Octopath sogar. In Octopath empfand ich auch die überdimensionierten Charakter Sprites im Battle als absoluten Atmosphäre-Killer. Hier werden im Kampf die gleichen ,,Chibi" Sprites aus der overworld verwendet - das finde ich deutlichst besser.

Und dem Grunde nach sind jrpgs ja per se, wenn sie auf rundenbasierte Kämpfe setzen, eh nicht weit von Taktik Rpgs entfernt. Du befehlst Runde um Runde skills / Spells und taktierst damit im gewissen Sinne ebenfalls deutlich mehr als in einem Echtzeit-rpg.

Der Unterschied liegt wohl größtenteils darin, dass man auch die Positionen der Charaktere bestimmt und so Kampfvorteile erhalten kann - prakrisch nur um eine Dimension erweitert und ggf. mit mehr Charakteren / Einheiten.

Und klar, jrpgs gibt es per se auch ,,wie Sand am Meer" - nichts desto trotz ist für mich das meiste davon eben Massenschrott mit austauschbaren 0815 Chars.
Das hier, auch wenn die Optik keinen 3D Blockbuster darstellt, ist für mich Triple A Niveau und kein Indie Schund (ohne jetzt zu verallgemeinern)

Dnamei
28.02.2021, 15:41
Gefällt mir auf den ersten Blick gut. Allerdings muss ich dann erstmal auf eine für mich passende Plattform warten. Aber da Square Enix beteiligt ist, gehe ich mal davon aus, dass die Switch version nicht die Einzige bleiben wird. Und ich begrüße es eh, wenn mehr Spiele eine Form von HD 2D aufgreifen^^

Das mit der großen Menge an SRPGs kann ich gefühlsmäßig bestätigen. Hab zumindest mal mitbekommen, dass da einige rausgekommen sind auf Steam, auch wenn ich nichts über deren Qualität sagen könnte.

Mit möglichen Grind in SRPGs habe ich erstmal kein so großes Problem, da die andere Variante, wo es nur Story Kämpfe gibt schnell ziemlich hart werden kann, je nach dem wie die Balance ist und ob sich der Spieler in einer endgültigen Sackgasse wiederfinden kann. Und da finde ich z.B. Yggdra-Union ziemlich hart. Ich glaube bei einem späteren Port wurde da auch was entschärft, wenn ich mich richtig erinnere.

Klunky
01.03.2021, 00:24
Yggdra-Union ziemlich hart. Ich glaube bei einem späteren Port wurde da auch was entschärft, wenn ich mich richtig erinnere.

Jain, also die PSP Variante bietet 2 Schwierigkeitsgrade, wo die GBA Fassung nur einen hatte, "Schwer" auf der PSP ist der reguläre GBA Schwierigkeitsgrad, also er ist schon noch erhalten geblieben, nur ist wohl nicht länger der "empfohlene" Schwierigkeitsgrad.
Das man übrigens nicht wissen konnte ob man gerade noch die richtigen Ressourcen hat oder sich in eine Sackgasse verirrt hat es für mich gerade so spannend gemacht. Dafür gibt es in dem Spiel keinen wirklich schweren Endkampf, dieser besteht nur aus einer glorifizierten Cutscene sozusagen

Für mich ist es das erste und zugleich beste S-RPG gewesen, was den Fokus genau auf das setzt, was ich schätze, nur leider hat es damit für mich wohl auch alle anderen S-RPG's für irgendwo ziemlich kaputt gemacht.

one-cool
01.03.2021, 05:48
da ich keiner bin, der auf Steam irgendwas verfolgt.
Man möge mir doch bitte sagen, was da alles so rumschwirrt, da ich diese SRPGs doch sehr mag

Lynx
01.03.2021, 07:41
Mir fielen auf Anhieb erst einmal Fell Seal: Arbiters Mark (https://store.steampowered.com/app/699170/Fell_Seal_Arbiters_Mark/) und Fae Tactics (https://store.steampowered.com/app/995980/Fae_Tactics/) ein. Zumindest Ersteres scheint auch recht beliebt zu sein, gespielt habe ich davon aber (noch?) keines. Auch im Early Access habe ich einige gesehen, es mag also schon stimmen, dass es ein reiches Angebot an Indie SRPGs gibt.
Man muss da aber ja trotzdem differenzieren. Viele Spieler wollen Steam nicht nutzen und auch wenn es mit der Switch nun viele Indies gibt, die dort auch erscheinen, würde ich trotzdem nicht von einer riesigen, vor allem auch brauchbaren, Auswahl sprechen.
Ein SRPG von einem größeren Studio setzt trotzdem nochmals ein ganz anderes Zeichen und sollte zumindest die Ambition haben sich von "Massenschrott" abzuheben, alleine schon weil da ja auch schon ein ganz anderes Budget reinfließt. Sicher muss es damit nicht automatisch auch gut sein, aber die Ausgangsposition ist trotzdem schon eine völlig andere.

Kiru
01.03.2021, 09:35
Und klar, jrpgs gibt es per se auch ,,wie Sand am Meer" - nichts desto trotz ist für mich das meiste davon eben Massenschrott mit austauschbaren 0815 Chars.


Klassische Jrpgs sterben aus. Da hast du maximal 1-2 releases im Jahr mittlerweile, wenn man mal von Rpg Maker weg geht. Und das sollte man meiner Meinung nach. (Bei Srpgs gibts auch Maker, aber auf die schaut auch keiner)

Dazu ganz allgemein. Der große Unterschied zwischen nem Srpg und nem Jrpg ist die Erkundung. Die wenigsten Srpgs haben sowas, während es bei Jrpgs standard sein sollte. Auch wenn in den letzten Jahren durch den extremen Mangel an Spielen, die dann auch größtenteils von Square Enix kamen, die Erkundung auch Mangelware war. Bravely Default 2 hat wieder die selben kurzen, uninteressanten Dungeons wie Teil 1 schon, und auch Octopath hatte. Über Tokyo Rpg Factory brauchen wir gar nicht erst reden.

Lediglich Dragon Quest ist noch gut dabei, was schön ist. Quasi die letzte Serie die noch wirklich gut auf das klassiche Jrpg setzt. Und gerade Erkundung ist meiner Meinung nach so verdammt wichtig in Jrpgs. Ist natürlich in Ordnung, wenn hier und da Spiele auch mal was anderes machen, aber wer heute Erkundung will, und Dungeons die nicht der letzte Witz sind, der ist fast dazu gezwungen sich Dungeon Crawler anzusehen. Dabei waren früher Serien wie Wild Arms eigentlich gut mit dabei, oder auf dem Snes Lufia, die Final Fantasy Spiele usw. Weiß auch nicht, warum mittlerweile die paar Hersteller, die noch da sind, so wenig Lust zu haben scheinen, den Dungeons mal etwas Design zu geben. Viel zu viel ist irgendwie nur noch kurz, linear, mit ein paar kurzen Seitenwegen mit ner Truhe die einem zu 90% nutzlose Tränke oder ähnliches gibt.


edit: Ich hab schon wieder zu viel geschrieben. Das passt eigentlich alles nicht hier her. Müsste man sich überlegen einen eigenen Thread zu dem generellen Thema auf zu machen

Klunky
01.03.2021, 10:44
Klassische Jrpgs sterben aus. Da hast du maximal 1-2 releases im Jahr mittlerweile, wenn man mal von Rpg Maker weg geht. Und das sollte man meiner Meinung nach. (Bei Srpgs gibts auch Maker, aber auf die schaut auch keiner)

Dazu ganz allgemein. Der große Unterschied zwischen nem Srpg und nem Jrpg ist die Erkundung. Die wenigsten Srpgs haben sowas, während es bei Jrpgs standard sein sollte. Auch wenn in den letzten Jahren durch den extremen Mangel an Spielen, die dann auch größtenteils von Square Enix kamen, die Erkundung auch Mangelware war. Bravely Default 2 hat wieder die selben kurzen, uninteressanten Dungeons wie Teil 1 schon, und auch Octopath hatte. Über Tokyo Rpg Factory brauchen wir gar nicht erst reden.

Lediglich Dragon Quest ist noch gut dabei, was schön ist. Quasi die letzte Serie die noch wirklich gut auf das klassiche Jrpg setzt. Und gerade Erkundung ist meiner Meinung nach so verdammt wichtig in Jrpgs. Ist natürlich in Ordnung, wenn hier und da Spiele auch mal was anderes machen, aber wer heute Erkundung will, und Dungeons die nicht der letzte Witz sind, der ist fast dazu gezwungen sich Dungeon Crawler anzusehen. Dabei waren früher Serien wie Wild Arms eigentlich gut mit dabei, oder auf dem Snes Lufia, die Final Fantasy Spiele usw. Weiß auch nicht, warum mittlerweile die paar Hersteller, die noch da sind, so wenig Lust zu haben scheinen, den Dungeons mal etwas Design zu geben. Viel zu viel ist irgendwie nur noch kurz, linear, mit ein paar kurzen Seitenwegen mit ner Truhe die einem zu 90% nutzlose Tränke oder ähnliches gibt.


edit: Ich hab schon wieder zu viel geschrieben. Das passt eigentlich alles nicht hier her. Müsste man sich überlegen einen eigenen Thread zu dem generellen Thema auf zu machen

Im generellen würde ich dir zustimmen dass man sich heutzutage schon stark auf Dungeon-Crawler verlassen muss um den Erkundungs-itch zu befriedigen, zumindest traditionelle rundenbasierte JRPG's bieten da nicht mehr so viel. Das gilt jedoch auch zu großen Teilen für Dragon Quest 11, die Dungeons waren da auch nicht besser als in einem Bravely Default, zudem hat man schon zu Beginn die gesamte Karte von denen, was den künstlichen Aufbau nur noch deutlicher macht, verglichen mit Dragon Quest 8 war das ein großer Schritt zurück. Die Spielwelt war auch sehr von einem linearen Pfad abhängig aber stimmt schon, dass es zumindest nicht so ultra-linear wie ein BD war.

Bei SRPG's ist mir die Erkundung ehrlich gesagt egal, manchmal streut man hier und da optionale Ereignisse ein, wenn man auf einem bestimmten Feld steht, häufiger gibt es auch mal branchende Pfade mit Extra-Missionen und das reicht mir dann auch schon, S-RPG sollten da eher den Fokus auf ihre missionsartige Struktur legen.
Da erlaubt dir Triangle Strategy ja zumindest das Schlachtfeld vorher zu erkunden und mit NPC's zu sprechen um wichtige Informationen zu lernen. Ist jetzt nicht besonders tiefgründig, aber zumindest etwas und evtl reizt man das Potenzial ja noch weiter aus und traut sich während der Einlagen ein paar Core-Gameplay unabhängige Passagen einzubauen.

Kael
01.03.2021, 10:44
Das mit der großen Menge an SRPGs kann ich gefühlsmäßig bestätigen. Hab zumindest mal mitbekommen, dass da einige rausgekommen sind auf Steam, auch wenn ich nichts über deren Qualität sagen könnte.

Ich hab mal grad eben geguckt, aber so viele größere Reihen sind's tatsächlich nicht. Mir fallen auch nur Utawarerumono: Prelude to the Fallen, die Disgaea- und die Agarest-Reihe ein und dann noch Valkyria Chronicles 1 & 4, und das war's auch schon. Dann noch paar kleinere wie TROUBLESHOOTER: Abandoned Children, Phantom Brave, Langrisser I/II, Tears of Avia, Fae Tactics (hat Lynx schon genannt), Lost Dimension, und Shining Force (2). Und dann gibt's ja noch das noch kleinere Gemüse, wobei ich da wirklich nicht mehr sagen kann, was davon jetzt SRPG ist und was nicht.

BTT: Geil. Ich hab Octopath Traveller schon gemocht und wenn's jetzt als SRPG rauskommt, wird's Day 1 für mich. :D

Ὀρφεύς
01.03.2021, 11:24
Zum Thema SRPGs sind mir auf Anhieb Fell Seal: Arbiter's Mark & Stirring Abyss eingefallen, welches ich übrigens empfehlen kann, wenn man gerne etwas anderes sehen möchte.
Project Triangle Strategy lässt mich aber ziemlich kalt, da ich ebenfalls nicht viel mit SRPGs anfangen kann.
Die sind mir oft einfach zu langatmig.

Dnamei
01.03.2021, 23:13
Jain, also die PSP Variante bietet 2 Schwierigkeitsgrade, wo die GBA Fassung nur einen hatte, "Schwer" auf der PSP ist der reguläre GBA Schwierigkeitsgrad, also er ist schon noch erhalten geblieben, nur ist wohl nicht länger der "empfohlene" Schwierigkeitsgrad.

Ah, ok. Hatte irgendwie im Kopf das es allgemein leichter gemacht worden ist, aber das Aufteilen in zwei Schwierigkeitsgrade geht ja. Bin eh eher der Typ für Schwierigkeitsgrad Normal^^ Ich habe es lieber, wenn die Schlachten für sich alleine stehen und ich mir nicht so viele Sorgen über den HP Schwund machen muss. Weswegen das hier vermutlich auch Moral statt HP war.


@Kael
Stimmt schon, größere Reihen oder von großen Entwicklern gibt es nicht soviele, aber dennoch ist die Auswahl ganz gut denke ich.
Mir sind noch Children of Zodiarcs (immerhin Square Enix als Publisher^^), Regalia: Of Men and Monarchs und Wargroove eingefallen, auch wenn die nun schon wieder etwas älter sind und von westlichen Entwicklern. Aber es gibt ja kein J in SRPG :D
Banner Saga gibts auch noch, aber das wirkt vom Aussehen her schon mehr westlich.



Was mir an Triangle Strategy noch gut gefällt ist, dass die Angriffe scheinbar recht schnell durchgeführt werden, zumindest von dem was so im Trailer zu sehen ist. Finde es gibt bei SRPGs nichts schlimmeres als wenn alle Angriffe ewig dauern.

one-cool
02.03.2021, 06:21
hui, da kamen doch einige zusammen
Phantom Brave gehört doch zu Disgaea
Fell Seal, Children of Zodiarcs, Armello sind auf meiner Liste
Banner Saga war einfach eine toll erzählte Geschichte in einer tollen Welt. Was macht das Entwicklerstudio nun eigentlich?
Mercenaries Saga hab ich mir vor ner Weile in nem Sale geholt

Dann gibts so Sachen wie Banner of the Maid, Warriors of the Nile, Vestaria Saga,

Demnächst kommt dann noch sowas wie Dark Deity, Rise Eterna, Arcadian Atlas, Heart of Enya (LBGTQ Game), Voxel Tactics, usw. usf.
kP was davon gut ist, oder ned.


Bezüglich Erkundung: Ich hab vor Kurzem Xenoblade Chronicles durchgespielt. Das hatte zwar auch nicht so viele Dungeons, aber mein Erkundungsdrang ist mit dem Spiel erstmal massiv gestillt worden.

Winyett Grayanus
15.03.2022, 13:35
Ich bin letztens durch Zufall wieder auf das Spiel gestoßen und habe dann eine dumme Kritik gelesen, in der bemängelt wurde, dass man viele Dialoge lesen (!!!) müsste, da die Charaktere ständig labern würden. Nachdem es mich erst abgeschreckt hatte, dass das hier etwas nach Octopath aussieht, habe ich dann doch zugeschlagen, denn Kritik von Lesefaulen ist meistens ein gutes Zeichen, dass ein Spiel wirklich mal etwas mehr Handlung abliefert.

Bisher gefällt es mir gut:
- die Kämpfe sind nichts Neues, sondern bieten relativ altbewährte Taktik; für mich aber völlig ok
- in bisher 1,5 Std. hatte ich zwei Kämpfe, drumherum wurde viel erzählt, charakterisiert, die Handlung aufgebaut; finde ich super
- die Charaktere scheinen wirklich mal etwas Persönlichkeit zu haben; der Sprechanteil zwischen männlichen und weiblichen liegt gefühlt bei 80:20%...
- die Handlung wirkt bisher eher erwachsenengerecht
- zwischendurch muss man seine "Meinung" zu Dingen sagen, in dem man eine von drei Dialogoptionen auswählt; das soll wohl das Ende und die Entwicklung der Handlung beeinflussen
- die Musik ist bisher ganz nett, aber noch nicht weltbewegend

Im Moment erwarte ich, dass das auch gut bleibt, denn einiges, was das Spiel bisher gemacht hat, funktioniert gut ... und selbst wenn es nicht so wäre: Es hat ne komplexe Handlung, yay.:bogart:
Eine gute Abwechslung zu Pokemon Arceus, das ich nach 15 Std. einfach nur noch langweilig und repetitiv finde...

Kael
16.03.2022, 20:02
Im Moment erwarte ich, dass das auch gut bleibt, denn einiges, was das Spiel bisher gemacht hat, funktioniert gut ... und selbst wenn es nicht so wäre: Es hat ne komplexe Handlung, yay.:bogart:
Uh, wenn's das Winy-Seal of Approval hat, muss ich mich ja irgendwann doch noch dadurchquälen. :hehe:

Winyett Grayanus
19.03.2022, 22:08
Das klingt so, als würde ich sonst alles scheiße finden.:D

Ich bin mittlerweile bei 12 Stunden und es gefällt mir immer noch gut. Wie es im Moment aussieht, wird sich auch ein zweiter Durchgang lohnen, da sich die Handlung anscheinend relativ stark verzweigt ... mal sehen, ob man später wirklich größere Unterschiede sieht.

Kael
19.03.2022, 23:31
Das klingt so, als würde ich sonst alles scheiße finden.:D
Ne, das sollte es nicht heißen. Nur, dass du halt auch nicht alles gut findest, wozu Octopath jetzt nicht unbedingt zählt, wenn ich das richtig verstanden hab. :D Umso besser, dass die Handlung in Triangle Stategy anscheinend besser ist, in Octopath hat mir die nämlich auch nicht soooooo zugesagt. Dafür fand ich das Kampfsystem ziemlich schnieke. (Wobei ich gerade auch gelesen habe, das Octopath und Triangle Strategy nichts miteinander zu tun haben, da das Development-Team nicht gleich ist, sondern nur der Grafikstil.)


Wie es im Moment aussieht, wird sich auch ein zweiter Durchgang lohnen, da sich die Handlung anscheinend relativ stark verzweigt ... mal sehen, ob man später wirklich größere Unterschiede sieht.
Da bin ich mal gespannt.

Klunky
20.03.2022, 10:41
Ne, das sollte es nicht heißen. Nur, dass du halt auch nicht alles gut findest, wozu Octopath jetzt nicht unbedingt zählt, wenn ich das richtig verstanden hab. :D Umso besser, dass die Handlung in Triangle Stategy anscheinend besser ist, in Octopath hat mir die nämlich auch nicht soooooo zugesagt. Dafür fand ich das Kampfsystem ziemlich schnieke. (Wobei ich gerade auch gelesen habe, das Octopath und Triangle Strategy nichts miteinander zu tun haben, da das Development-Team nicht gleich ist, sondern nur der Grafikstil.)


Da bin ich mal gespannt.

Die Handlung war definitiv die Komponente die in der Demo für mich auch am meisten herausgestochen hat, besonders interessant fand ich dass man auf der Oberwelt reine "Zwischensequenz-Episoden" hat viele davon auch optional falls man sich dafür interessiert was gerade in den anderen Nationen und Häusern abgeht. (Ein bisschen wei Active Time Events in FF9)
Dadurch dass es immer gestaffelt, also quasi man nie länger 10 Minuten in eine dieser Episode verbringt, bevor man dann wieder auf der Weltkarte ist wo man das nächste Format auswählen kann, fühlt sich das trotz der Dichte an Zwischensequenzen wohlportioniert und tragbar an.

Achja und der Umstand dass Suspension Saves hier tatsächlich suspension Saves sind und nach dem Laden nicht einfach bestehen bleiben. (ja ich bin da mittlerweile leicht zu beeindrucken was das betrifft. xD)

Ὀρφεύς
08.06.2022, 11:06
Als absoluter SRPG Loser bin ich von Triangle Strategy bisher sehr angetan.
Dürfte auch im letzten Drittel sein mit ca. 30 Stunden Spielspaß, bloß habe ich mir die goldene Route versaut.
Ein erneuter Durchgang wird hingegen länger auf sich warten müssen, was mich anhand der guten Handlung ein wenig ärgert.

Bis dahin aber empfehlenswert, besonders weil man eben nicht nur von einen Kampf in den nächsten hechelt, was mir wichtig ist.
Ortschaften lassen sich bedingt erkunden und der Schwierigkeitsgrad ist wie ich finde extrem ausgewogen.
Komme gut voran ohne mich je unter- oder überfordert zu fühlen.

Narcissu
08.06.2022, 13:43
Wie findet ihr das Kampfgeschwindigkeit? Angenehm? Das ist nämlich oft bei mir ein Kritikpunkte an SRPGs abseits von Fire Emblem gewesen.

Ὀρφεύς
08.06.2022, 14:11
Die kann man zum Glück vorspulen, damit man sich nicht jede Aktion anschauen muss.

Sive
08.06.2022, 18:18
Als absoluter SRPG Loser bin ich von Triangle Strategy bisher sehr angetan.
Dürfte auch im letzten Drittel sein mit ca. 30 Stunden Spielspaß, bloß habe ich mir die goldene Route versaut.
Ein erneuter Durchgang wird hingegen länger auf sich warten müssen, was mich anhand der guten Handlung ein wenig ärgert.

Bis dahin aber empfehlenswert, besonders weil man eben nicht nur von einen Kampf in den nächsten hechelt, was mir wichtig ist.
Ortschaften lassen sich bedingt erkunden und der Schwierigkeitsgrad ist wie ich finde extrem ausgewogen.
Komme gut voran ohne mich je unter- oder überfordert zu fühlen.

Fellow SRPG Loser hier, deine Gedanken zum Spiel machen mich sehr glücklich! XD
TRIANGLE STRATEGIE ist das einzige SRPG auf meiner Liste weil die eigentlich nicht so meins sind, aber TS eben allgemein hier gut wegkommt.^^

Klunky
08.06.2022, 19:50
Fellow SRPG Loser hier, deine Gedanken zum Spiel machen mich sehr glücklich! XD
TRIANGLE STRATEGIE ist das einzige SRPG auf meiner Liste weil die eigentlich nicht so meins sind, aber TS eben allgemein hier gut wegkommt.^^

Ich würde da schon miteinbeziehen dass es verschiedene Verhältnismäßigkeiten gibt. Es ist schon ein Unterschied wenn sich ein Orpheus "Slayer of the Octopath Traveller True Final Boss", ein Ninja_Exit (:hehe:) oder Du (keine Ahnung wie so deine Sensibilitäten sind, aber du hast eine Katze als Profilbild :D) als SRPG-Loser bezeichnen.
Der eine der sich für unerfahren hält, ist in den Augen des anderen ein Naturtalent, wohingegen jemand der möglicherweise wirklich kein Interesse an strategischen Kämpfen hat (wozu meiner Einschätzung nach Orpheus nicht gehört), sich als eine andere Form von "Loser" sieht, als jemand der einfach nur hofft gut durchzukommen um die Story zu sehen.

Wobei es diesbezüglich generell wenig Bedenken geben sollte. Da es einen "Easy" und "Very Easy" Schwierigkeitsgrad gibt (jederzeit wechselbar) und man sogar bis zu nem gewissen Grad effektiv grinden kann.

Sive
08.06.2022, 20:08
Ich würde da schon miteinbeziehen dass es verschiedene Verhältnismäßigkeiten gibt. Es ist schon ein Unterschied wenn sich ein Orpheus "Slayer of the Octopath Traveller True Final Boss", ein Ninja_Exit (:hehe:) oder Du (keine Ahnung wie so deine Sensibilitäten sind, aber du hast eine Katze als Profilbild :D) als SRPG-Loser bezeichnen.
Der eine der sich für unerfahren hält, ist in den Augen des anderen ein Naturtalent, wohingegen jemand der möglicherweise wirklich kein Interesse an strategischen Kämpfen hat (wozu meiner Einschätzung nach Orpheus nicht gehört), sich als eine andere Form von "Loser" sieht, als jemand der einfach nur hofft gut durchzukommen um die Story zu sehen.

Wobei es diesbezüglich generell wenig Bedenken geben sollte. Da es einen "Easy" und "Very Easy" Schwierigkeitsgrad gibt (jederzeit wechselbar) und man sogar bis zu nem gewissen Grad effektiv grinden kann.

Es stimmt natürlich, dass ich mich jetzt nicht danach erkundigt habe, wie genau Orpheus den Begriff definieren würde.^^"
Allerdings habe ich mir, was Octopath Traveller angeht, ebenfalls den Titel SotOTTFB angeeignet. ;)

Mit den Schwierigkeitsgraden bei TS ist natürlich auch einiges einfacher (schon mal gut zu wissen, danke!) wenn mich die Kämpfe frusten sollten, so dass ich das Spiel hoffentlich genießen kann. :)

Ὀρφεύς
09.06.2022, 00:44
Ja, strategisch sollten gerade Rundenkämpfe immer sein, sonst wird es schnell langweilig.
Ich habe vielmehr ein Problem mit dem Genre des S(J)RPGs an sich.
Die sind gerne wahnsinnig langezogen oder bieten außerhalb der Fights kaum Abwechslung.
Ich verliere halt schnell das Interesse daran und kenne mich somit im Genre kaum bis gar nicht aus, weswegen ich mich da schon als SRPG Loser sehe.
Wenn eines dann zündet habe ich regelrecht meine diebische Freude damit die gegnerischen Einheiten zu zerpflücken und davon hat Triangle Strategy einige in petto.
Witzigerweise ist Triangle Strategy im letzten Drittel etwas zu leicht geworden.:p
Der Endkampf meiner Route war in 15 Minuten beendet und bin mir nicht sicher, ob ich meinen Extraspielstand für zwei weitere Endings nutzen soll oder es jetzt dabei belasse?

@Sive

Den Titel SotOTTFB teile ich auch gerne, der klingt so schön durchtrieben.:A

dasDull
17.07.2022, 10:36
Ich habe das Spiel letztens durchgespielt. Es war nicht atemberaubend, aber guter Durchschnitt (und damit deutlich besser als Octopath Traveller :)).

Was mir gut gefallen hat:
Die Kämpfe sind (auf normal) gut ausbalanciert. Nicht zu leicht oder zu schwierig. Man muss schon bedacht vorgehen, sonst schafft man es nicht. Das Terrain kann viel Einfluss auf die Kämpfe nehmen, z.B. durch Feuer oder Elektrizität. Einige Charaktere haben auch sehr individuelle Fähigkeiten (z.B. unsichtbar machen, Leitern bauen) welche sich in bestimmten Missionen clever einsetzen lassen. Und nicht zuletzt gibt es interessante Maps und Missionsziele (z.B. die Mine gegen Ende).

Die Waagenentscheidungen sind auch ein schönes Feature. Hier geht es tatsächlich oft um wichtige Entscheidungen und die Geschichte verzweigt sich entsprechend. Es ist auch spannend, weil man nie weiß, ob man genug Leute für seine favorisierte Option gewinnen kann. Manchmal wurde ich auch überstimmt und musste etwas anderes machen, was irgendwo auch ein mutiges und interessantes Spielelement ist. Die Nebencharaktere und ihre Motive bekommen so auch deutlich mehr Gewicht in der Handlung.

Gegen Ende habe ich mich dafür entschieden, den Kapitalismus los zu lassen, und bin damit auch einigermaßen zufrieden. Ich könnte mir vorstellen, dass Frederikas Vorschlag "das gute Ende" ist, fand ihn aber etwas zu naiv. Fände es aber auch spannend, wenn sie es so geschrieben hätten, dass ihr Plan einfach komplett ins Wasser fällt.

Was weniger gut war:
Ich fand es ziemlich undurchsichtig, wodurch Serenoas Convictions beeinflusst wurden, und wie das Einfluss auf die Entscheidungen hat. Außerdem waren die Endkämpfe im von mir gewählten Ende ziemlich lahm, die beiden vor der letzten Endschlacht waren einfach nur "besiege alle"-Missionen auf einer flachen Karte. Die Geschichte funktionierte zwar als Vehikel, hat mich aber auch nicht vom Hocker gehauen. Insbesondere, dass gefühlt bis zum Ende niemand schnallt, was Dragan in der Mine gefunden hat, obwohl es dem Spieler natürlich auf Anhieb klar war...
Und es gibt das Problem aus alten Fire Emblem-Spielen, dass man manchmal verliert weil plötzlich aus dem Nichts reinforcements auftauchen. Das muss man halt wissen, etwas trial & error. Kommt aber nicht zu oft vor.

Ὀρφεύς
14.09.2022, 19:42
Triangle Strategy erscheint am 13. Oktober auf Steam. (https://store.steampowered.com/app/1850510/TRIANGLE_STRATEGY/)
War klar, oder?

Kael
14.09.2022, 22:06
... wofür hab ich's mir überhaupt für die Switch gekauft. :p

Aber ja, war klar. ^^

Dnamei
15.09.2022, 01:28
Yay \o/. Landet gleich mal auf der Wunschliste^^

Klunky
23.12.2022, 14:57
Die Prämisse des Spiels in a Nutshell:

https://i.cbc.ca/1.2537805.1392407140!/fileImage/httpImage/salt-storage.jpg

Nach 70:30 Stunden habe ich das Spiel nun auch abgeschlossen... ...auf einer von 3 (Nein eigentlich 4) Routen! xD

Jetzt aber mal ohne Scheiss, das war es sowas von wert, da ich die meisten Stunden davon unglaublich genossen habe.
Wer sich das Spiel ansieht könnte schnell zu der Auffassung kommen: "bäh noch ein 2,5HD Spiel von Square Enix die dieses Jahr sowieso 10 milliarden mittelmäßige Titel rausgeschleudert haben!"
Und dann ist es noch ein S-RPG was starke Anleihen zu Final Fantasy Tactics und Tactics Ogre besitzt. "Das ist ja hochgenerisch, warum sollte man dieses Spiel genau zocken wenn man eh schon genug S-RPG's gezockt hat??"

Ganz einfach weil die Stärken dieses Spiels "unter der Haube" liegen. Es ist kein Etikettenschwindel dass dort "Strategy" im Namen steht. Ja endlich mal ein Strategie RPG was dieses Bezeichnung aber mal sowas von verdient hat.
Dieses Spiel ist von vorne bis hinten durchdacht, das gilt für das grundlegende Gameplay, das Balancing, als auch vielen diversen Metaentscheidungen.
Normalerweise tendieren diese Spiele zu einer umgekehrten Schwierigkeitskurve wo das Spiel immer leichter wird, je mehr man bestimmte Einheiten überpowered, hier ist ist es aber, inbesondere auf dem anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad nie so weit gekommen es wurde konstant schwieriger. Wenn es Möglichkeiten gibt Missionen zu cheesen, so haben sie sich mich mir nicht erschlossen, selbst Aufgaben bei denen man nur den feindlichen Anführer beseitigen muss, sind normalerweise so konzipiert dass eine "Rush-Strategie" bedeutend umständlicher und aufwändiger wäre, wenn sie denn überhaupt funktioniert. (aber wohlgemerkt spiegeln meine Erfahrungen lediglich den harten Schwierigkeitsgrad wider)

Zum einen liegt das daran dass das Spiel ein recht rubberbanded Leveling-System hat. Für jede Mission gibt es ein empfohlenes Level, liegt man unter der empfohlenen Stufe, leveln die Figuren prompt auf und dazu muss man nicht einmal eine Einheit töten, jede Aktion beschert Erfahrungspunkte. Das macht es einfacher auch seine pazifistischeren Figuren zu leveln.
Befindet man sich jedoch leicht über der empfohlenen Stufe, so leveln die Figuren deutlich langsamer. Schon ab 1 Level über der Voraussetzung gibts es nur noch 4 Erfahrungspunkte (Die Erfahrungskurve reicht immer von 1-100 und resetted sich nach einem Level Up)

Sollte man unterlevelt sein kann man durch diverse Trainingsmissionen seine Figuren aufpowern, das sind in der Regel einfachere Missionen deren empfohlenes Level immer unter dem der Hauptmissionen liegen, das ist wichtig zu erwähnen, denn dadurch wird das Powergrinding erschwert, es kommt selten vor dass man zu Beginn überhaupt die empfohlene Stufe für eine Hauptmission erreicht.
Aber auch das zwingt einem nicht unbedingt dazu grinden zu müssen, denn man kann auch Missionen noch 1-2 Level unter der empfohlenen Stufe meistern, da der siginifikante Powerunterschied nicht abhängig von 1-2 Leveln ist, sondern eher wie man seine Figur durch das "Schmiedesystem" aufbaut.
Was wiederum bedeutet, sollte man unter der empfohlenen Stufe die Mission angehen, holt das rubberbanded Levelsystem einen auch einem wieder ein und die Figuren leveln natürlich auch mitten in den Missionen schneller. Sollte man dann ins Gras beißen, bleiben die Level in Shining Force Manier trotzdem erhalten(!)
Das heißt, selbst eine Mission zu versuchen bleibt nicht für Nüsse, denn dann sind die Figuren näher an der empfohlenen Stufe dran. Andererseits kann exzessives ausprobieren einer Mission durch das rubberbanded System nicht zum versehentlichen Überleveln führen. Was aber nicht gespeichert bleibt ist das dort verdiente Geld/Loot, im Umkehrschluss tauchen dafür die Verbrauchsgegenstände auch wieder auf, dass man sich nicht in eine Sackgasse spielen kann.

Das ist nur eines von mehreren Beispielen wo das Spiel deutlich zeigt, dass das Leute wirklich nachgedacht haben.

Kommen wir zu der 2. Todsünde die für mich viele S-RPG's disqualifizieren das "S" im Namen zu tragen. Savescumming.
Ganz ehrlich, hätte das Spiel eine Möglichkeit geboten, jeden Zug abzuspeichern und zurück zu spulen, ich hätte längst Gebrauch davon gemacht, wieder einmal zeigt sich, wenn man sich extremen Bedigungen, unglaublichen Risiken aussetzt, wenn es gerade um Wahrscheinlichkeiten geht, wird der Mensch schwach. Derlei Situationen wurden oft in Triangle Strategy forciert, ja auch wenn die Trefferwahrscheinlichkeiten insgesamt gut ausbalanciert sind, so kann es trotzdem dazu kommen dass eine für den Ausgang der Schlacht entscheidender Zug daneben läuft. Es wäre ein No-Brainer einfach neu zu laden da man sich ja ungerecht behandelt fühlt, doch Wahrscheinlichkeiten gehören bis zu einem gewissen Grad zum Spiel dazu.
Um aber nicht völlig drakonisch zu sein, liefert Triangle Strategy einen kleinen Kompromiss.

Das Spiel speichert alle 20-25 Runden einen Autosave von dem man 1x (!) Gebrauch machen darf. Nach dem Laden wird dieser gelöscht. Kommt es also nach langerem Spielen doch mal zum Gau, hat man eine Möglichkeit die letzten X Züge zu wiederholen in der Hoffnung dass es besser läuft.
Man sollte sich aber gut überlegen ob man lädt, mit etwas Pech liegt der Autosave genau in der Runde wo man das Schicksal nicht mehr abwenden kann. Genau so ist es mir aber mal passiert, dass ich einen kleinen Fehler ausbügeln wollte, aber ich durch das Laden nur alles schlimmer gemacht habe. In dem Fall gibt es dann nach dem einmaligen Laden keine weitere Rückversicherung mehr. Ich habe davon defnitiv Gebrauch gemacht und es selbst als Teil der Spielmechanik gesehen, auch wenn wohl debattierbar ist ob das wirklich so gedacht war. Die Sache ist eben, dadurch dass das Autospeichern eine Ressource ist, mit begrenzten Wirkraum, fühlt es sich legitim an diese zu nutzen. So hat man eine hervorragende Balance auch konsequenzreichen Gameplay mit einem kleinen Zugeständnis dass einem zumindest eine weitere Chance gibt um etwas Frust aufzufangen, sei es nun Pech oder eine verschlafene Dämlichkeit.
Abseits davon ist das Spiel aber komplett befreit von Savescumming so dass ich mich in 15 Jahren im Triangle Strategy 16k-HD Remastered darüber aufregen darf, dass sie es "verbessert" haben. *gg*

Die Todsünden sind aus dem Weg und die Voraussetzung für spannende Kämpfe sind also geschaffen.
Nun geht es um die inhaltliche Tiefe und auch hier lässt sich das Spiel nicht lumpen, die Dinge ähnlich zu Tactics Ogre zu machen, aber eben einfach IMO besser.
Da wäre zum einen das "Klassensystem" ich schreibe es in Anführungsstriche weil es genau genommen keine festen rigiden Klassen gibt. und damit auch keine Features ala "Ich mache die Bogenschützin jetzt zum Ritter, dann hat sie ne lächerlich broken Ausweichchance als Tank!"

Jeder Charakter ist seine eigene individuelle Klasse und jede Klasse hat ihre eigenen individuellen Fähigkeiten, es gibt ganz wenige Fälle wo sich einzelne Fähigkeiten mal überschneiden, aber das ist bei der hohen Anzahl der Figuren kein Beinbruch.
Vielmehr ist es so das hinter jeder Figur eine Idee steckt, ein Konzept wie diese eingesetzt werden kann, den Rest erledigt die Charakterprogression bei der man über sämtliche Missionen hinweg mit seinem Geld den Skilltree (auch genannt Schmiedesystem) der Spielfigur aufbaut.
Dabei gibt es zugegebenermaßen keine große Entscheidungsfreiheit und auch die Schmiede-Entwicklung ist gedeckelt da man manche Ressourcen erst später im Spiel bekommt und auch die Anzahl der notwendigen Ressoucen mit jeden Upgrade steigt. (außerdem hat der Händler auch nur eine begrenzte Anzahl an Materialien und consumables die er erst über Zeit wieder aufstockt, nicht dass das Geld immer reichen würde um alles aufzubrauchen)
Die Fähigkeitenentwicklung erfolgt ebenfalls linear und kann nur ausgebaut werden wenn man Spielfiguren zu gegebenen Zeitpunkten mit entsprechend wertvollen Items "befördert".
Etwas was auf jeden Fall großen Einfluss haben kann und gerne mal übersehen wird, sind die Accesoires. Jede Spielfigur kann mit bis zu 2 Ausrüstungsgegenstände und manche dieser Gegenstände sind wirklich sehr wertvoll dass sie mit der richtigen Figur ein Gamechanger sein können. (z.B das Halstuch der Vorhut, mit der die gewählte Figur definitiv als erstes an der Reihe ist)
Wem das zu wenig "Customization" ist, dem sei gesagt dass man das Ganze auf einer etwas größeren Ebene sehen muss.

Man verfügt nur über wenig Ressourcen seine vorerst Figuren in bestimmte Richtungen zu entwickeln. In wem man diese Ressourcen investiert sei daher gut überlegt. Jede Figur ist sehr unterschiedlich, die große Auswahl entsteht nicht durch die Individualisierung einer Figur, sondern allen der über 30 Figuren die man im Laufe des Spiels dazu bekommen kann. Da man je nach Mission nur 8-12 Figuren auf das Schlachtfeld mitnehmen kann, muss man eben ganz genau entscheiden in wem man alles investiert. Geld in dem Spiel ist unglaublich wertvoll da man es für fast alles brauch so auch das Schmieden und durch die steigenden Kosten motiviert einen das Spiel eben vor allem in viele unterschiedliche Figuren zu setzen.
Da jede Figur mit einer Mischung von bis zu 6 Fähigkeiten und Eigenschaften ungemein komplexer ist, als z.B eine Figur, die eben nur angreift, ergibt sich eine Vielzahl aus Synergien die in den unterschiedlichsten Situationen gebräuchlich sein können und so kam es dazu, dass ich mich nie auf einen festen Kader aus Figuren verlassen konnte und dadurch jeder, ja wirklich jeder mal an der Reihe war und scheinen konnte.

Besonders sei hier "Jens der Schmied" erwähnt. Das ist eine Figur die nicht darauf ausgelegt ist kämpfen. Stattdessen kann er Strickleitern für andere Figuren errichten um Höhen zu erklimmen, Schleuderfallen aufstellen um den Gegner durch die Gegend zu befördern oder im Endgame sogar Geschütztürme aufstellen (die tbh ziemlich underpowered sind) auch diverse weitere Fähigkeiten deuten darauf hin dass diese Figur besonders auf "Utility" setzt. Es geht darum den Gegner möglichst zu behindern, bzw sich eine gute taktische Position zu verschaffen. Es brauch jedoch ein geschultes Auge und ein paar Feldtests um Jens Potenzial in den sorgfältig gestalteten Missionen zu erkennen. Das Terrain und gerade Höhenunterschiede, spielen eine unglaublich wichtige Rolle in diesem Spiel. Mit roher Angriffskraft allein gewinnt man nichts, wo gerade auf "anspruchsvoll" jede Figur potenziell eine Glasscanon ist. (Tanks dann eben vor allem für Magie)

Ein weiteres Beispiel um sehr gut die Differenz herauszukristallisieren. In meinem Spieldurchgang gab es primär 3 vollwertige Heiler-Figuren, vielleicht gibt es noch mehr: Geela, Medina & Prinzessin Cordelia (selbstverständlich sind die Heiler alles Frauen *gg*)

- Geela, die von Anfang an dabei ist, ist da sehr konventionell. Mit verschieden starke Einzelheilungen, Zustandsveränderungen beheben und Gruppenheilung. Eine weitere Eigenschaft von ihr ist dass ihre Heilung stärker ist wenn die HP der Figuren niedrig ist. Sehr solide also.
- Medina ist schon deutlich spezieller, als Medizinerin verlässt sie sich auf Items. Sie kann als einzige Items von weiter weg benutzen und diese wirken auch stärker. (normalerweise muss man immer neben der Figur stehen) Desweiteren hat sie die Möglichkeit für 3 Fähigkeitspunkte, 2 Items für einen Zug zu verwenden. Später gibt sie den Figuren sogar pro Heilung Fähigkeitspunkte zurück, ab da wurde sie für mich zu nem S-Tier Charakter. Der Nachteil ist natürlich, dass Medina auf lange Sicht eine sehr teure Heilerin ist, Geld ist wirklich kostbar in dem Spiel daher habe ich sie mir immer für die wirklich happigen Missionen augespart
- Cordelia ist die langsamste, dafür aber auch wohl stärkste Heilerin. Sie sollte man vor allem zentral bei den Figuren lassen. Sie regeneriert +1 Fähigkeitspunkt wenn sie sich nicht bewegt. Ihre Heilzauber haben eine starke Reichweite. Sie benutzt von Anfang an einen starken Multi-Target Heal, der aber auch ebenso kostspielig ist, Single Target heilt sie mit Regenerationseffekten, Ihr stärkster Angriff heilt Charakter über das Maxmium hinaus voll, desweiteren kann sie als einzige Figur andere Charaktere wiederbeleben, das kostet aber alle Fähigkeitspunkte und 50% ihrer maximalen HP.

Also 3 Figuren mit der primären Heilerrole aber jede erfüllt diese unterschiedlich mit eigenen Stärken und Schwächen.

Im Prinzip ist jede Figur wie eine eigene Art Schachfigur und viele von diesen besitzen sehr unorthodoxe Spielweisen, die dann aber vor allem für die Crowd-Control eine unglaublich große Rolle spielen. Es ist auf jeden Fall immer etwas besonderes wenn eine neue Figur dazu stößt weil diese nicht gleich spielen und unterschiedlich gentuzt werden können und natürlich auch vieles zum freischalten besitzen. Die Charakterprogression ist in dem Sinne motivierend und durch das rubbanded Leveling System kann man auch sehr gut eine Balance halten in dem man z.B seine unterlevelten Figuren Trainingsmissionen spielen lässt.

Was übrigens die neuen Charaktere betrifft, nur die Wenigsten schließen sich innerhalb der Story an, die ja von unterschiedlichen Pfaden geprägt ist. Viele dieser Figuren benötigen einen bestimmten Wert in einen der 3 Prinzipien: Moral, Freiheit oder Nutzdenken
Und da kommt die nächste Genialität das "Conviction System"
An sich ist das ja nichts neues dass man mit Entscheidungen den Verlauf und letztlich den Ausgangs des Spiels beeinflusst.
Doch die Art und Weise wie die Informationen vermittelt werden ist das entscheidene, während andere Spiele alles pingeligst genau aufzeichnen, damit man auch schön danach min-maxed was man jetzt benötigt verschleiert Triangle Strategy bewusst fast sämtliche seiner Entscheidungen. Für alle 3 Prinzipien gibt es Werte, diese Werte steigern sich u.a durch Antwortoptionen und die Spielweise. Welche Option aber was beeinflusst erfährt man nicht, noch weiß man wo man gerade steht. Alles was man lediglich erfährt ist DAS sich etwas beeinflusst hat, damit man das auch mitbekommt.
Genau so ist in den Antwortoptionen auch nie ganz klar, welche wohl was hochtreibt, man hat sich nicht für ein schnödes "Gut/Böse" entschieden, sondern schon 3 abstrahierte Begriffe verwendet wo man sich nicht aus allem ableiten kann wozu das wohl gerade gehören mag.
Wie eingangs erwähnt beeinflust das auch wer sich einem anschließt und wer nicht. Es ist unmöglich in einem Spieldurchgang alle Charaktere zu bekommen.

Der größte Unterschied sind natürlich die Pfade die man einschlägt, die sind aber interessanterweise gar nicht davon abhängig welcher Wert gerade bei einem selbst am höchsten ist. Es ist IMO viel spannender da die Gruppenmitglieder ein Mitspracherecht in wichtigen Entscheidungen erhalten. Abhängig davon wo man gerade steht, ist es unterschiedlich wahrscheinlich wie stark man sie von einer Entscheidung abbringen kann. Man kann sich dem ein bisschen verhelfen indem man durch die sogenannten "Erkundungsphasen" auf einer Rumlaufmap Informationen sammelt, mit Bürgern spricht usw (das sind die einzigen Spielsegmente in denen man sich frei bewegt und in denen man auch neue Ressourcen finden kann) aber es ist immer noch nicht garantiert ob sich eine Figur hat umstimmen lassen, das entscheidet sich erst am Ende wenn jeder votet. So wie ich auch mitbekommen habe sind die Wahrscheinlichkeiten "vorgeladen" sprich. man kann mit neuladen nicht mit der selben Antwortoption die Figuren umstimmen. Konsequenz wird hier wirklich in großen Lettern geschrieben, das bedeutet dass man unter Umständen auch einen Pfad wählen muss, den man gar nicht wollte (DasDull hat es auch schon angesprochen) mutig, mutig.

Warum diese Verschleierung so wichtig ist, muss ich glaube ich nicht groß ausführen. Die Sache ist einfach, es ist schon so gedacht dass man sich in die Figuren und in die Geschichte hineinversetzt, statt einfach nur so zu entscheiden wie es vielleicht für das Spiel oder einem schon vorher festgelegten Prinzip zuträglich ist. Gerade durch die Spielweisen (z.B wenn man viel kauft oder immer alle Einheiten besiegt obwohl man es nicht muss geht "Nutzdenken" hoch uvm.) gewinnen die Spieldurchläufe damit eine persönliche Note und selbst wenn jemand die selbe Permutation von Pfaden begangen ist (die sich tatsächlich aber auch immer wieder kreuzen) kann dieser völlig andere Figuren bekommen.

Bei mir ist die Idee auf jeden Fall aufgegangen und ich habe so entschieden wie ich entschieden hätte, wäre ich einer der Spielfiguren (natürlich lediglich aus meiner priveligierten Sicht heraus nicht mitten in einem Krieg zu sein. xD)
Was es umso genialer macht dass sich nach dem Abschluss in einer Route, mit dem New Game+ einiges aufgebrochen wird.

Im New Game+ sieht man plötzlich welche Antwortoptionen welches Prinzip, wie hoch nach oben treibt. Man kann auch plötzlich einsehen wo man genau steht und welche noch nicht erhaltene Figuren (die aber nicht näher gezeigt werden) welchen Archetyp aus Werten benötigen (meistens brauchen Figuren nämlich eine Mischung 2 , manchmal auch allen 3 Werten, damit sie sich einem anschließen)
Das macht insofern Sinn, denn man hat das Spiel ja bereits durchgespielt und entschieden wie man am liebsten entschieden hätte. Bei einem erneuten Spieldurchgang spielt dieser Meta-Aspekt keine Rolle mehr, weil man ja dann einen bestimmten Ausgang forcieren möchte, daher ist es für mich nur absolut konsequent im New Game+ diese Sachen offener zu legen so dass sich auch für den Spieler der ohne Guide spielt, die volle Tiefe des Conviction Systems entfaltet und dieser damit arbeiten kann, da die Story ab dem Punkt mehr in den Hintergrund gerät.

Was übrigens diese betrifft, kann ich natürlich keine volle Aussage treffen, da ich nicht alle Wege abgelaufen bin insbesondere der großen Mega-Route. Aber persönlich kann ich den Kritikpunkt, dass das Spiel zu viel Story-bla-bla hat nicht nachvollziehen. Möglicherweise sind die Missionen auch teilweise so lang und anstrengend dass ich die Storyparts danach als ne Art "Erholung" zum runter kommen gesehen habe. Aber der Vorwurf dass das hier mehr eine Visual Novel sei ist nicht wirklich haltbar. Das Spiel besitzt einen Flow aus Storysequenzen (von denen auch eine Vielzahl optional ist) Übungskämpfen, (von denen es wirklich viele gibt für Gameplay-affine Spieler) Charakterentwicklung im Lager und eben den Missionen. Das ganze ist so weit gestückelt, das man eigentlich nie stundenlang nur Cutscenes, höchstens der Anfang mag etwas schleppend sein weil natürlich die Einführung der Spielwelt viel Exposition benötigt. Später wurde die Story meiner Meinung nach so spannend, dass ich die Texte als alles andere als hinderlich gesehen habe. Besonders die Dramatik zwischen den Entscheidungen haben wirklich vorzüglich hinbekommen. Zunächst entscheidet man sich immer für einen von 2 Wegen, später muss man sich sogar zwischen 3 Wegen entscheiden, was auch das überstimmen schwieriger gestaltet.

Was ich spannend an meiner Route fand z.B war dass sie sehr Heissand-zentrisch war, ich habe so viel über Heissand kennen gelernt dass sich mich gegen Ende hin unmöglich auf ihre Seite schlagen konnte. Für DasDull wiederum schien das durchaus ein valider Ausgang zu sein, was ich mir auch gut vorstellen kann, wenn man darauf verzichtet Heissand zu besuchen, wo es an mehreren Punkten im Spiel die Gelegenheit dazu gibt. Dafür weiß ich so gut wie nichts übers Aesfrost und habe da nicht einmal mein Fuß hin gesetzt.Ich kenne nur die Invasoren-Perspektive
Das es 3 Nationen sind die um die Vorherrschaft kämpfen hat dem ganzen auch eine gewisse Dynamik verliehen, so dass es nie zu eintönig wurde und man gespannt drauf sein kann wie andere Routen verlaufen.

Was das ganze aber für mich auf ein großes Level hebt, ist der Umstand dass es in so gut wie jeder Mission immer um etwas geht. Das etwas tatsächlich Wichtiges auf dem Spiel steht. Keine Mission ist Filler ala "Oh mach mal die bösen Söldner da platt, weil wir brauchen halt noch irgendeine Mission" fast jede dafür bekommt einen dringenden Kontext als könnte diese Schlacht die Letzte sein. Gerade durch das setzen dieser "Stakes" fühl ich mich noch mal involvierter und deswegen funktioniert das Spiel auch hervorragend mit einem hohen Schwierigkeitsgrad man hat an den Kämpfen lange genug zu knabbern, aber weil es nicht irgendne 08/15 Scheisse ist die man unternimmt, kauft man denen die Härte auch ab es fühlt sich einfach richtig an.
Dazu noch hat man sich hier weitesgehend von Fantasy Elementen entfernt, es gibt zwar Zauber, aber die spielen im Storykontext keine große Rolle. Es gibt nur Menschen, keine Fantasy-Kreaturen, keine Deus-Ex Machina Momente, ala besondere Relikte die einem mächtiger machen usw.
Dafür aber viiiiiel "Salz".

Um noch ein paar Kritikpunkte zum Ausgleich mal zu nennen: es ist vom Missionsdesign definitiv nicht das abwechslungsreichste Spiel, die Karten sind schon recht unterschiedlich und aufgrund der Tiefe der Spielsysteme ergeben sich schon viele unterschiedliche Szenarien obwohl man letztlich sehr häufig immer nur alle Feinde vernichten muss. Dennoch hätte ich es wohl besser gefunden wenn man da noch etwas experimentieller gewesen wäre und sich vielleicht sogar getraut hätte der Abwechslung-halber ein paar Gimmicky Missionen einzubauen. Es gibt z.B eine Mission in einer Mine wo man Loren benutzen kann um sich schnell fortzubewegen und dabei kann man die Soldaten auf den Gleisen überfahren (auch die eigenen Leute) das wird kombiniert mit den Umstand dass die Soldaten versuchen in einer Selbstmordmission die Mine zum Einsturz zu bringen. Also jeder Soldat könnte theoretisch in der nächsten Runde eine Bombe legen die man daraufhin in X Runden rechtzeitig entschärfen muss. Dafür sind dann natürlich die Loren unerheblich. Ich hätte mir noch mehr Missionen dieser Art gewünscht.

Ähnlich sieht es da mit der Erkundung aus, da man meistens nur mit Leuten spricht, Items findet und seine Conviction hochtreibt. Es gab auf meiner Route 2 Ausnahmen. Wo man tatsächlich bestimmte Informationen brauchte, ansonsten wäre man in eine alternative Mission gekommen oder hätte ein "Bad Ending" erreicht. So muss man z.B versuchen belastende Beweise in einer Stadt zu finden und dort hat das Spiel sich zu nem Mini-Adventure verwandelt, wo man hin und her backtracked und die Leute in einer bestimmten Reihenfolge auf bestimmte Key-Items ansprechen soll. Fand ich super erfrischend, aber solche Momente haben die Erkundungsphasen meistens nicht, da ist es in seiner Struktur schon festgefahrener.

Außerdem so gut das Spiel auch gebalanced ist, mache Fähigkeiten fand ich schon etwas undertuned. Wie z.B der angesprochene automatische Geschützturm. Der kostet Jens ganze 4 Fähigkeitspunkte, steht nur für 5 Schüsse (nicht mal 3 Runden oder sowas) man kann nicht mehr als einen gleichzeitig bauen UND dann schießt dieses Scheiss Geschütz auch noch voll oft daneben, während der Gegner es mit 1-2 Schlägen zerstören kann. (dann ist es wenigstens noch eine Ablenkung) also da hätte man deutlich kulanter sein können für diese horrenden Kosten.
Da gab es definitiv ein paar weitere Fähigkeiten im höherkostigen Sektor von denen ich nie Gebrauch gemacht habe weil sich mir deren Nutzen nicht erschlossen hat.

Aber vieles von dem kann ich wohl besser bewerten wenn ich die anderen Routen abgeschlossen habe, doch möchte ich mindestens ein halbes Jahr Pause machen bevor ich es erneut spiele. Ich freue mich richtig drauf, aber 70 Stunden sind schon eine Hausnummer. Ich will Platz für andere Spiele lassen aber übe mich auch in Vorfreude zurückzukehren, wo das Spiel noch so viel zu bieten hat.

Für mich definitv das Game of the Year und der beste Titel den Square Enix seit vielen Jahren gepublished hat.
Ich gehe davon aus, dass auch mindestens für die nächsten 10 Jahre da kein weiteres S-RPG erscheint was solch eine Sogwirkung in mir auslösen kann, absoluter Ausnahmetitel für Leute die es lieben sich in solche Titel rein zu knien.

Winyett Grayanus
29.12.2022, 23:45
Schöner Bericht und deinem Fazit kann ich nur zustimmen. Nachdem ich, was Square angeht, über die Jahre zunehmend desillusionierter wurde und nicht mehr viel erwartet habe, war das hier eine angenehme Überraschung. Ich könnte mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen, die vielleicht nicht in in derselben Welt spielen muss, aber vom Spielprinzip her ähnlich/gleich ist. Es scheint sich ja auch recht gut verkauft zu haben, was ich bei dieser klammheimlichen Veröffentlichung nicht erwartet hätte.

Narcissu
08.01.2023, 09:10
@Klunky: Vielen Dank für deine Eindrücke zum Spiel – sehr spannend!

Muss mir echt mal ein bisschen Zeit freiräumen dieses Jahr, um das Spiel einzuschieben zwischen den ganzen großen Releases. Habe es nun schon so oft empfohlen bekommen und ich glaube, mir würd’s ziemlich gefallen.

one-cool
08.01.2023, 13:38
Schöner Bericht und deinem Fazit kann ich nur zustimmen. Nachdem ich, was Square angeht, über die Jahre zunehmend desillusionierter wurde und nicht mehr viel erwartet habe, war das hier eine angenehme Überraschung. Ich könnte mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen, die vielleicht nicht in in derselben Welt spielen muss, aber vom Spielprinzip her ähnlich/gleich ist. Es scheint sich ja auch recht gut verkauft zu haben, was ich bei dieser klammheimlichen Veröffentlichung nicht erwartet hätte.

Scheinbar über eine Million mal bis Ende letzten Jahres

dasDull
08.01.2023, 17:57
Danke für die ausführliche und fundierte Review. Freut mich, dass dir das Spiel so gut gefallen hat.
Ich denke das Spiel füllt auf jeden Fall die Nische der klassischen SRPGs aus, seitdem Fire Emblem stark andere Akzente setzt, wobei ich FE 6-10(ohne 8) im Vergleich noch vorne sehen würde.

Zirconia
16.01.2023, 14:15
Ich halt mich mal kurz, weil Klunky's Review schon echt viel gesagt hat, aber ich habe Mitte letzten Jahres Triangle Strategy direkt zweimal durchgespielt und es war die Zeit, die ich in das Spiel gesetzt habe, sowas von wert. Ich bin in Tactics Spielen zugegebenermaßen echt schlecht, aber die verschiedenen Klassen aller Charaktere machten die Maps trotzdem mega spaßig (zum Beispiel wenn man unseren lieben Schmied Jens nimmt und damit die Gegner um die halbe Map schiebt) und die Story war absolut mega. Generell würde ich mich als Fan von politisch angehauchten Geschichten bezeichnen und diese hier hat mich gepackt wie selten eine andere. Absolute Salz... eh... Goldmine, dieses Spiel. Kann ich jedem empfehlen.

one-cool
24.01.2023, 08:05
Danke für den Tipp an alle.
Hätte wohl noch ne Weile gebraucht, bis ich hier es hole oder angreife, aber ohne Witz, das is eines der best durchdachtesten und ausgeführten Spiele in einiger Zeit.
Die Art und Weise wie Entscheidungen den Spielverlauf beeinflussen, das drumherum und und und.

Das Spiel macht so vieles richtig, dass ich hoffe, dass noch mehr in die Richtung gebastelt wird.

Auch die Replayability ist einzigartig, und das behaupte ich schon während dem Spielen.

Winyett Grayanus
24.01.2023, 12:16
Es gibt ja hier anscheinend mehrere Leute, die es nach dem ersten Durchspielen direkt nochmal gespielt haben. ;)

one-cool
19.02.2023, 13:50
Erster Durchgang beendet.
Grandios. Auch die Komforts für den zweiten Durchgang klingen verlockend
Ich vermute die beiden obvious choices enden auch in so nem weird ending wir meine Wahl, den hiero zu erlegen.

Klunky
19.02.2023, 14:10
Erster Durchgang beendet.
Grandios. Auch die Komforts für den zweiten Durchgang klingen verlockend
Ich vermute die beiden obvious choices enden auch in so nem weird ending wir meine Wahl, den hiero zu erlegen.

Glückwunsch, welches Ende hattest du?
Ich hatte zum Schluss das Moral Ending


Ich fand den Endkampf gegen Idor echt episch und auf "anspruchsvoll" musste man wirklich alle Register ziehen, ich habe selbst kaum geglaubt dass ich das noch packe, bei so viel Verstärkung, der Eskorte (inklusive ihrer dämlichen KI) und wenn einem der Opi quasi überall aus der Map angreifen kann. Ich hatte aber so ne schöne Rubberbanding Konstruktion auf der Hängebrücke gebaut wo ich die ankommenden Scharen mit Eis verlangsamt habe und regelmäßig mit Jens Schleudern einzeln zu meinen Truppen hingeschleudert habe, so dass ich sie in dem Bottleneck einzeln ausschalten konnte. Hat aber alles ewig gedauert bis mal die Voraussetzungen dafür da waren.

Und ja das New Game+ ist echt clever, denn beim 2. Durchgang gibt es keinen Grund mehr die Überzeugungs-Punkte zu verschleiern, man hat ja sozusagen seinen "persönlichen" Spieldurchgang hinter sich und würde es jetzt eher in bestimmte Richtungen absichtlich im Wissen der Spielsysteme tendieren.

Exkalipoor
25.05.2024, 14:32
Wer Ogre Battles und die FF Tactics Reihe in moderner Auflage sichten will, kommt hier vollumfänglich auf seine Kosten. Ausgiebige, langatmige Politik und Intrigen, Gesinnungssystem um es zu untermalen und in verschiedene Ausrichtungen aufzuteilen. Vielzahl von Charaktere, die sich allesamt einmalig unterschiedlich entwickeln, Wiederspielwert durch die verschiedenen Routen.

Größter Kritikpunkt ist die fehlende Fähigkeit, beim New Game + zu bestimmten Storypunkten hin-und herzuspringen, wodurch man sehr viele Kapitel mehrfach, 4-5 mal spielen muss. Zudem ist der vierte Pfad zum Wahren Ende nervig vervorgen und nur durch Glück oder Guide zu finden.

Klingt kleinlich, aber in der Realität musste ich das Spiel für das Wahre Ende (und alle Charaktere und natürlich Sicht in die drei normalen Enden) fünfmal durchspielen (4 ist Minimum) und ein Großteil der Kapitel folglich 5 mal gespielt. Ein Großteil, wenn nicht über 50% des Spiels war also reine Wiederholung und sehr frustrierend durchzupauken. New Game + beginnt zwar mit erhöhten Level, aber ab den dritten Durchgang stagniert es dann auf dem Maximallevel.

Zwar ist die Story ein Plus, aber eindimensionale Charaktere und fehlende hastige Entwicklung auf einigen Routen ist vorhanden. Insbesonders Roland und seine Route endet in ein Ende ohne Aufschluss. Und das Wahre Ende nimtm effektiv Aspekte aus allen drei bisherigen im Schnellverlauf, ohne die negativen Konsequenzen mitzunehmen und endet dann in ein weichgespültes unglaubwürdiges Happy Ende. Fredericas Ende ist besser als Roland im Sinne das es ein offenes Ende hat und Benedits Ende ist eine viel realistischere und pragmatischere Variante des Wahren Endes.