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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jacks Whatever Challenge 2019 - Ys 8, Baldur's Gate, Siege of Dragonspear [17,5/17,5]



~Jack~
18.12.2018, 04:34
Ich habe mein Lufia 2 Review für die letzte Challenge zwar noch immer nicht fertig gemacht, aber ich kann ja trotzdem mal einen neuen Thread aufmachen :D Und diesmal gibt es noch ein bisschen mehr Abwechslung was die japanischen Spiele angeht, auch wenn alles was hier aufgelistet ist nur eine generelle Vorauswahl und nicht unbedingt meine endgültige Entscheidung ist. Das einzige was ich auf jeden Fall beenden werde ist das Ace Attorney Fangame, weil ich da schon 3 von 5 Fällen durchgespielt habe. Und ich hätte an sich auch noch mehr dieser Fangames hier rumliegen die eventuell gut sein sollen. Also mal schauen. Meine Reviews werde ich aber vermutlich auf einen generellen Gesamteindruck beschränken anstatt auf Story und Gameplay separat einzugehen. Dann dürfte ich zumindest genug Motivation für all das haben.




Liste eventueller Spiele


Steam

https://i.imgur.com/LgBqRgY.jpghttps://i.imgur.com/EacFmlf.jpghttps://i.imgur.com/73wvAPt.jpg
https://i.imgur.com/E8GPKo2.jpghttps://i.imgur.com/M9w3cAk.jpghttps://i.imgur.com/eptdIs9.jpg
https://i.imgur.com/x58ftEj.jpghttps://i.imgur.com/aQM23Zp.jpghttps://i.imgur.com/tiAnHNz.jpg

*Mir ist bewusst, dass sich Princess Maker 2 dank JRPG Gameplay besser für die Challenge eignen würde. Problem ist nur: ich habe das vor Jahren schon gespielt. Das selbe gilt zwar für The Banner Saga, aber da kenne ich die Sequels noch nicht.



Nintendo 3DS

https://i.imgur.com/WfQkAMA.jpghttps://i.imgur.com/zWs86mC.jpghttps://i.imgur.com/5a9eo04.jpghttps://i.imgur.com/L6iTYOo.jpg



Und was sich sonst noch so auftreiben lässt

https://i.imgur.com/FpP2T4I.pnghttps://i.imgur.com/9NbtezX.jpghttps://i.imgur.com/ur7R3MV.jpghttps://i.imgur.com/XY2imxG.jpg

Extraregel: Bei Emulation ist alles erlaubt! Savestates, Turbo, was auch immer das Spiel angenehmer macht!

Daen vom Clan
18.12.2018, 04:39
Ich bin mal mega gespannt auf deine Meinung zu Banner Saga 1-3! :)

one-cool
19.12.2018, 11:35
Ich bin mal mega gespannt auf deine Meinung zu Banner Saga 1-3! :)

Nicht nur du.
Muss den Dritten selber noch beenden. Mal sehen, wann das klappt ^_^. da hat mich Winy massiv überholt

Muss gestehen, dass die Hauptliste für mich bis auf die Drei Titel komplett unbekannt ist.

dies Irae? Fairy fencer F? Ist sowas nen Blick wert?

~Jack~
19.12.2018, 12:27
dies Irae? Fairy fencer F? Ist sowas nen Blick wert?
Bei Fairy Fencer würden einige aufgrund der Entwickler scheinbar sagen, dass es nicht der Fall ist. Ich habe von denen aber noch nie was gespielt, also mal schauen :D Und Dies Irae ist eine Visual Novel die scheinbar sehr gut sein soll. Wobei ich mit solchen Titeln in den letzten Jahren irgendwie mehr Pech hatte als mich diesen Meinungen tatsächlich anschließen zu können. Also kann nur schief gehen :hehe: Mir ist aber zwischendurch eingefallen, dass ich ja DMC5 vorbestellt habe. Das sollte also zumindest ein Spiel sein, dass mich hoffentlich nicht enttäuscht!

Kael
20.12.2018, 15:14
Ich hab das ja auch noch rumliegen (bzw. in der Steam-Bibliothek) und werd's wohl in meine JRPG-Challenge '19 aufnehmen. Bin auch schon gespannt, was du dazu sagst!

~Jack~
04.01.2019, 04:48
Persona 5: Dancing in Starlight


https://www.youtube.com/watch?v=-EjNwb080bk

Spielzeit: 13 Stunden und 16 Minuten

Wie durchgespielt: Ich habe alle Songs und die 8 Zwischensequenzen eines jeden Charakters freigeschaltet und schlussendlich die Credits gesehen.

Da dieses Spiel keine RPG-Elemente besitzt und die Charaktergespräche allesamt zu dürftig sind als dass ich es als waschechte Visual Novel bezeichnen könnte, trägt dieses Spiel nur einen halben Punkt zu meiner Challenge bei.



Dancing in Starlight ist ein Rhythm Game das als Nachfolger zu Persona 5 fungiert und sich quasi wie eine Erweiterung zu Persona 4: Dancing All Night spielt da das Gameplay beinahe identisch ist. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es aber leider keinen Story-Modus. Stattdessen wird die Gruppe einfach nur innerhalb eines Traums in den Velvet Room gerufen um mithilfe ihrer Tanzkünste zu beweisen wer der ehrwürdigste Gast von allen ist. Dabei messen sie sich theoretisch zwar mit dem Cast von Persona 3, die ja auch ihr eigenes Rhythm Game bekommen haben, aber praktisch bekommt man davon leider nichts mit. Hatte mir eigentlich erhofft, dass es zumindest einen finalen Tanz geben würde in dem sie tatsächlich gegeneinander antreten, aber Pustekuchen. Und als Ersatz für den Story-Modus gibt es für jeden Charakter nur 8 Zwischensequenzen die sich mithilfe verschiedenster Bedingungen freischalten lassen, wie zum Beispiel sehr viele unterschiedliche Accessoires zu tragen, was auch der einzige Grund ist warum sich die Komplettierung des Spiels noch bis ins neue Jahr gezogen hat.

Ansonsten lässt sich das meiste aber ganz gut ohne Grinding erspielen solange man die meisten Songs auf allen vier Stufen durchspielt. Wirklich ersetzen können diese Sequenzen den Story-Modus aber nicht. Ist alles ganz nett wenn man die Charaktere aus Persona 5 mag, aber es gibt halt keinerlei Infos oder Charakterentwicklungen die irgendwie essenziell wären. Zumal das ganze halt nur ein Traum ist den sie am Ende vergessen werden, weswegen sie vermutlich nur unterbewusst ihre Tanzfähigkeiten behalten, oder so. Gameplay-mäßig ist das Spiel ansonsten aber ganz unterhaltsam und hat zumindest mit DLCs auch eine ordentliche Songauswahl zu bieten. Auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad waren mir viele zwar zu schwer, aber es gibt neben negativer Modifikatoren auch wieder positive die sich freischalten lassen, wie zum Beispiel dass jede beliebige Taste gedrückt werden kann um im Rhythmus zu bleiben. Senkt aber natürlich den Punktestand am Ende eines Songs.

Wer Rhythm Games mag, der kann also durchaus zugreifen. Aber wer Dancing All Night noch nicht gespielt hat, dem würde ich das zuerst ans Herz legen. Weil mit Story-Modus ist das ganze einfach viel interessanter als mit dieser billigen Ausrede die hier und sicherlich auch in der Persona 3 Fassung geboten wird. Kann dementsprechend auch gar nicht so schwer gewesen sein die Spiele zu entwickeln. Das Gameplay wurde immerhin fast 1:1 kopiert und nur um kleinere Features erweitert, wie die Möglichkeit sich später im Raum eines jeden Charakters umzuschauen um dadurch auch noch ein bisschen was freizuschalten.


https://i.imgur.com/UdoZ0bP.jpghttps://i.imgur.com/wXGLcum.jpghttps://i.imgur.com/inxqUAo.jpg
https://i.imgur.com/K7zaDUi.jpghttps://i.imgur.com/RgcQ3TX.jpghttps://i.imgur.com/Nsu1Qsf.jpg
https://i.imgur.com/Nd9M2OH.jpghttps://i.imgur.com/nHtK46n.jpghttps://i.imgur.com/NZ57eKf.jpg
https://i.imgur.com/qohXayf.jpghttps://i.imgur.com/NmXKKce.jpg

Gesamtwertung: 4 von 5 Punkten

Ὀρφεύς
04.01.2019, 10:31
Ich weiß ja nicht.
Kann mit diesen ganzen Persona Spin-Offs nichts anfangen.
Bereits das Zusatzkapitel The Answer und die Szenen nach Persona 4 konnten mich damals nicht 100%ig überzeugen und als dann Atlus den Fanservice bedient hat, habe ich mich bloß an Persona Q und Persona 4 Arena versucht.
Beide Spiele innerhalb kürzester Zeit abgebrochen und alle merkwürdigen Dancing-Spiele ignoriert.
Für mich ein Rückschritt einer bis 2008 erfolgreich wiederbelebten Reihe, die ihren düsteren Touch immer weiter verliert.
Hauptsache alles wird immer greller, bunter und süßer.:\

~Jack~
04.01.2019, 11:32
Die andern Spinoffs habe ich alle nicht gespielt, aber Dancing All Night hat sich für mich nicht wirklich anders angefühlt als das Hautspiel. Klar, dass die Charaktere tanzen müssen anstatt einfach nur ihre Personas einzusetzen wirkt ein bisschen erzwungen, ansonsten hätte das aber problemlos ein weiteres Dungeon von Persona 4 sein können. Immerhin geht es darum einer Idol Gruppe zu helfen die in eine andere Welt gesaugt wird und jeweils mit einem Aspekt ihrer Persönlichkeit konfrontiert werden. Der Ablauf dieser Story ist zwar extrem repetitiv (Schatten bekämpfen - Idol treffen - Schatten bekämpfen - Idol nochmal treffen - Boss bekämpfen), aber immer noch interessanter als nur ab und zu mit den Charaktere reden zu können. Und da es sich hier zeitlich um den letzten Teil mit dem Cast von Persona 4 handelt, ist es imo ein netter Abschied von der Gruppe. Muss man sicherlich nicht spielen, aber ich habs zumindest nicht bereut.

~Jack~
09.01.2019, 04:32
Phoenix Wright: Ace Attorney: Conflict of Interest

https://i.imgur.com/jzfcEFf.png (http://forums.court-records.net/viewtopic.php?f=36&t=20194)

Spielzeit: Keine Ahnung, aber für die ersten beiden Fälle habe ich circa 8 Stunden gebraucht, und danach kamen noch drei weitere. Es ist also recht lang.



Conflict of Interest ist ein Fangame das als Sequel zu Apollo Justice fungiert, wenngleich Apollo selbst nur eine unbedeutende Nebenrolle einnimmt. Dafür wird allerdings auf Story-Elemente nochmal eingegangen die in den offiziellen Nachfolgern nie wieder eine Rolle gespielt haben. So ist der gegnerische Staatsanwalt zum Beispiel felsenfest davon überzeugt dass Phoenix trotz der Enthüllungen in Apollo Justice tatsächlich Beweise gefälscht hat und nur deswegen die ganzen zuvor ungeschlagenen Staatsanwälte bezwingen konnte. Der Entwickler hat außerdem tatsächlich daran gedacht das Geschworenen System zu verwenden, was offiziell ja nie wieder zur Anwendung kam obwohl es keinerlei Erklärung für gab. Mag insgesamt keinen großen Unterschied machen, ist aber trotzdem ganz nett. Davon abgesehen könnte es sich eigentlich ganz gut in die restliche Reihe eingliedern, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Pearl Fey in dieser Kontinuität vor einigen Jahren entführt wurde und zu Beginn der Story weiterhin als verschollen gilt. Wird später natürlich nochmal aufgegriffen, aber vorher gilt es erst mal einige andere Fälle zu lösen die alle irgendwie mit dem Rivales Verbrecher-Syndikat in Verbindung stehen.

Gameplaytechnisch gibt es dabei keinerlei Features die man nicht schon aus den offiziellen Teilen kennen würde. Manche von denen funktionieren allerdings nicht so gut wie in ihren Vorbildern, was zum Beispiel die Suche nach Fingerabdrücken erschwert. Und die Magatama Animationen (also die Ketten die dabei erscheinen) sind einfach mal nicht vorhanden obwohl trotzdem die entsprechenden Soundeffekte abgespielt werden. Davon abgesehen sorgt diese PyWright Engine aber für ein authentisches Ace Attorney Spielgefühl, zumal das Gameplay wie in den Vorbildern auf zwei Bildschirme gesplittet wurde. Mich stört allerdings die Tatsache, dass der Schwierigkeitsgrad vermutlich höher ist als in allen offiziellen Teilen. Und das nicht nur weil ich manchmal absolut keinen Plan hatte welchen Beweis ich wo zeigen muss, sondern weil es auch ein paar Stellen gibt die alles andere als intuitiv sind. Wie solche wo man die selben Aussagen mehrfach in Folge in Frage stellen muss, oder mehrmals hintereinander falsche Beweise vorzeigen muss. Oder die Stelle wo die einzige Möglichkeit zu "gewinnen" darin besteht zu verlieren. War teilweise also extrem frustrierend und wurde nur dadurch ein bisschen ausgeglichen, dass der Entwickler so nett war für jeden Fall eine Komplettlösung beizulegen. Beim letzten hört die Lösung nach dem letzten großen Twist allerdings auf, weswegen es trotzdem ein paar Stellen gab wo ich einfach alles überall durchprobiert habe bis es endlich weiter ging. Das hätte also noch ein bisschen offensichtlicher gestaltet werden können.

Storytechnisch ist das Spiel dafür ganz gut. Mag nicht unbedingt auf dem selben Level sein wie das beste was Ace Attorney zu bieten hat, aber es hat mir auf jeden Fall sehr viel besser gefallen als Justice For All. Und beim letzten Fall hatte ich lange Zeit echt keine Ahnung wer denn jetzt der Täter ist, selbst als es extrem offensichtlich zu sein schien. Zwischendrin gibt es allerdings einen Fall der sich viel zu sehr wie ein Fangame angefühlt hat. Da ging es nämlich um das Internet und einen Phoenix Wright Fanclub, und einer der Zeugen war einfach mal der größte Troll ever (und hatte dazu auch noch Loituma - Ievan Polkka (https://www.youtube.com/watch?v=7yh9i0PAjck) als Theme Song). Die zweite Hälfte wurde zwar plötzlich sehr viel ernster, aber das hätte eindeutig besser gehandhabt werden können. Danach kam allerdings ein Fall der sich mit dem Fey Clan beschäftigt hat und somit einige Verbindungen zur ursprünglichen Trilogie aufgebaut hat. War echt gut gemacht und hätte bis auf einen bestimmten Aspekt auch wunderbar als offizielle Fortsetzung dieser Geschiche fungieren können. Der Gesamteindruck ist also auch hier ein bisschen durchwachsen, aber durchaus positiver als beim Gameplay.

Von daher muss ich nur noch auf den Soundtrack und die Grafik eingehen. Letztere lässt vor allem Anfangs arg zu wünschen übrig (wo es zum Beispiel ein Artwork gibt in dem die Charaktere klobige und überdimensioniert Hände haben), aber etwas anderes sollte man von einem Fangame auch nicht unbedingt erwarten. Das wird im Laufe der Zeit aber wesentlich besser, wenngleich es immer noch kleinere Probleme gibt, wie einen kleinen Charakter-Sprite im Gerichtssaal der nicht wirklich zum Artwork des Charakters passt. Der Soundtrack weiß da schon wesentlich mehr zu überzeugen, auch wenn es scheinbar keinen einzigen Song gibt der extra für das Spiel komponiert wurde. Stattdessen hat sich der Entwickler an anderen Spielen und ein paar frei verfügbaren Quellen bedient, wo er zum Beispiel diesen coolen Song (https://www.youtube.com/watch?v=goGJQa9XKzg) auftreiben konnte.

Wer die Ace Attorney Reihe mag und wie ich momentan keinen offiziellen Ableger mehr übrig hat (da die Fanübersetzung der ersten vier Fälle von Dai Gyakuten Saiban per Emulator leider nicht so gut läuft), der kann also durchaus einen Blick riskieren. Und es wird vermutlich nicht das einzige Fangame bleiben, das ich mir anschauen werde. Die nächsten werden aber sicher ein paar Monate auf sich warten lassen. Und vielleicht sieht es bis dahin mit dem emulieren ja ein bisschen besser aus, wenngleich ich vermutlich warten sollte bis Dai Gyakuten Saiban komplett übersetzt wurde.


https://i.imgur.com/pxKpwgx.pnghttps://i.imgur.com/THdR6QC.pnghttps://i.imgur.com/JaiZyE5.png
https://i.imgur.com/kJxTt9Z.pnghttps://i.imgur.com/J59nJro.pnghttps://i.imgur.com/wqzsdYI.png
https://i.imgur.com/aM63Zb2.jpghttps://i.imgur.com/aIERaKv.jpghttps://i.imgur.com/LAkruiP.jpghttps://i.imgur.com/9InpJrN.jpg


Gesamtwertung: 3,5 von 5 Punkten

~Jack~
12.01.2019, 01:34
Tokyo Dark

https://i.imgur.com/XoPHQTS.jpg

Spielzeit: 5 - 6 Stunden, mit mehreren Endings die ich mir allerdings per Sicherheitskopie meines Savegame Ordners ercheatet habe :D



Tokyo Dark ist eine Mischung aus Visual Novel und sidescrollendem Adventure in dem man in die Rolle einer Polizistin schlüpft die auf den Spuren eines mysteriösen Mädchens wandelt das selbst der Tod nicht aufzuhalten scheint. Deren erstes Zusammentreffen hat außerdem dafür gesorgt, dass die Psyche der Protagonistin arg angeschlagen ist, weswegen sie ständig Pillen zu sich nehmen muss um nicht von den Wahnvorstellungen übermannt zu werden die sie tagtäglich heimsuchen. Das klingt allerdings interessanter als es es tatsächlich ist. Weil ab und zu hat sie zwar tatsächlich Visionen, diese halten sich trotz der kurzen Spielzeit aber arg in Grenzen. Dementsprechend würde ich das Spielerlebnis höchstens als atmosphärisch, aber nicht als gruselig bezeichnen.

Zumal es ein paar Stellen gibt an denen die Atmosphäre komplett auf den Kopf gestellt wird und man plötzlich süße und lustige Szenen zu sehen bekommt. Allen voran in einem Maid Café mit Katzenthema (wo natürlich lauter Wortspiele zum Einsatz kommen) ... und einem Katzencafé das sich nur ein paar Schritte entfernt befindet. Ein durchgehend ernsteres Erlebnis hätte mir vermutlich besser gefallen und mich für längere Zeit an den Bildschirm fesseln können. Eine bessere Story hätte aber auch geholfen. Sie ist zwar nicht schlecht und auch nicht langweilig, aber dafür auch nichts besonderes. Und es gibt leider keinen einzigen Moment den ich irgendwie als Highlight betrachten würde. Nicht einmal die Endings, welche insgesamt recht unspektakulär und auch allesamt sehr kurz sind.

Für ein Adventure hat es in Sachen Gameplay außerdem nicht besonders viel zu bieten. Man läuft eigentlich nur ein bisschen durch die Gegend, redet mit allen Leuten die man finden kann, löst an einer einzigen Stelle etwas das ich tatsächlich als Rätsel bezeichnen würde, und ab und zu darf man Entscheidungen treffen die die Statuswerte beeinflussen (wie die geistige Gesundheit oder die Professionalität). Keine Ahnung ob letzteres irgendwelche weitreichenden Folgen haben kann, aber es dürfte zumindest für ein paar Endings von Bedeutung sein. Dank New Game+ mit Vorspul-Funtion und Speichermenü (beim ersten Mal hat man nur einen einzigen Slot) könnte ich zwar noch ein bisschen herumexperimentieren, aber dafür hat mir das Spiel einfach nicht genug gefallen. Wäre ansonsten aber durchaus ein nützliches Feature um noch die restlichen Achievements freizuschalten, wo ein Durchgang nicht mal für die Hälfte reicht.


Tokyo Dark kann man also durchaus spielen, aber ich hatte mir irgendwie mehr erhofft. Zumal ich schon Indie Horror Adventures gespielt habe die atmosphärisch mehr zu bieten hatten obwohl sie objektiv schlechter aussehen.


https://i.imgur.com/huI7mWT.jpghttps://i.imgur.com/xebSxmi.jpghttps://i.imgur.com/7UEUI1E.jpg
https://i.imgur.com/0Ch5aIc.jpghttps://i.imgur.com/4wbAE0V.jpghttps://i.imgur.com/a3NpURT.jpg


Gesamtwertung: 3,5 von 5 Punkten

Sylverthas
12.01.2019, 13:38
Kann dem Grundton von Dir ziemlich zustimmen. Es ist eines dieser "neuen" Advneture Games, bei denen man die Spieler nicht sonderlich überfordern will und daher die Rätsel lokal stark begrenzt. So weiß man ja in der Einkaufspassage, dass man prinzipiell mehrere "Schlösser" öffnen muss um das zu schaffen - und wenn man mal wo anders hin soll, dann wird man ziemlich stark darauf verwiesen. Läuft im Prinzip sehr automatisiert ab.

Bei den Statuswerten kriegt man höchstens ein glorifiziertes Game Over. Hatte sie z.B. mal ihre Pillen lange nehmen lassen, das war nicht so gut. Wobei das auch ohen die Statuswerte funktioniert hätte. Zumindest war das mein Eindruck, vielleicht war das auch komplett geskriptet und wäre ohnehin passiert - das kann man bei Games dieser Art immer recht schwer sagen. Also, wenn das Game so tut, als wären die Stats enorm wichtig, aber am Ende haben sie wenig Auswirkungen. Erinnert mich da ein wenig an Until Dawn, was im Hintergrund so nen komplexen Beziehungsgraphen hat, der aber soweit ich das sehe vollständig Fluff ist.

Frage mich bei solchen Sachen immer, ob die Entwickler damit am Anfang Großes vorhaben, ihnen aber irgendwann auffällt, dass a) das die Komplexität zu sehr in die Höhe treibt und b) die meisten Spieler davon eh total verwirrt sind. Oder, ob es von Anfang an als Fluff entwickelt wird, der einfach nur "Immersion" erzeugen soll (dem Spieler numerisch visualisiert wird, dass die Aktion gerade die Beziehung gerettet hat, o.Ä.). Letzteres ist auch in Ordnung, z.B. lässt es dem Spieler dann eher die Möglichkeit zu roleplayen ohne Angst zu haben, damit die gesamte Story zu zerstören. So kann man beispielsweise total straight spielen, oder sie als ziemlich neurotisch (fands echt cool, dass man Reaktionen kriegt, wenn man die Personen immer wieder das gleiche fragt - zumindest am Anfang) und unprofessionell (Alkohol, Erpressungsbilder) spielen. Aber man wird dann immer enttäuscht, wenn sich herausstellt, dass die Aktionen eigentlich keine *wirklichen* Auswirkungen haben.

Zur Atmosphäre: Kleine Auflockerungspassagen finde ich in der Regel in Ordnung, aber das Katzencafe war ne Ecke zu viel. Wobei ich zu dem Zeitpunkt eh von keinem harten Horror mehr ausgegangen war *g*
Mir hätte es auch besser gefallen, hätten sie sich stärker auf Horror fokussiert - aber das war wohl gar nicht der Plan? Dabei hat der Anfang einige ziemlich effiziente Suspense-Momente (U-Bahn, Lagerhaus, Kanalisation, generell die Atmosphäre der Location). Und auch die Szene in der Vergangenheit, bei der man nur auf das Mädchen schießen konnte, egal, was man tut, war recht effizient.
Erinnert mich irgendwie an Corpse Party, was ich auch nur als seichten Horror ansehe und auch ab und zu in der Atmosphäre gebrochen wird (auch wenn da nicht ansatzweise so hart wie hier). Gute Varianten davon wären aus meiner Sicht Lone Survivor und Detention.

Ansonsten war für mich der wahre Aufhänger die Story, mit dem obigen wäre ich noch klargekommen. Aber dass es mal wieder eine Zeitreise / Parallelweltel / "irgendwie hab ich das doch schon mal erlebt..."? Geschichte ist hat bei mir komplett den Druck rausgenommen. Hier besonders kritisch, weil das Spiel ja den Eindruck erzeugen will, dass die Entscheidungen relevant sind - was sie aber in einer Story dieser Art grundlegend *nicht* sind, da man sie in universe immer wiederholen kann. Sehr großer Fehler, und das Game hätte das doch nicht mal nötig gehabt, denn es gibt doch genug faszinierendes an einer Anime Detektivstory um einen mysteriösen und paranormalen Mord. Kann mir das auch nur dadurch erklären, weils in den letzten Jahren ja in Mode gekommen ist, Gameplayfeatures wie speichern, laden und neu starten innerhalb der Geschichte zu kontextualisieren.

Mein verbleibender Eindruck zu dem Game war der, dass es sehr charmant ist, aber am Ende auch ein wenig aufgebläht. Einige Momente bleiben mir sicherlich in Erinnerung, wie die Erpressung von dem einen Typen, die in einem NSFW Bild von ihm resultiert oder die Tatsache, dass das Game unheimlich süße Katzen hat.......
Und ja, das Spiel hat den Tag "Horror" auf Steam :p

~Jack~
12.01.2019, 14:23
Ansonsten war für mich der wahre Aufhänger die Story, mit dem obigen wäre ich noch klargekommen. Aber dass es mal wieder eine Zeitreise / Parallelweltel / "irgendwie hab ich das doch schon mal erlebt..."? Geschichte ist hat bei mir komplett den Druck rausgenommen. Hier besonders kritisch, weil das Spiel ja den Eindruck erzeugen will, dass die Entscheidungen relevant sind - was sie aber in einer Story dieser Art grundlegend *nicht* sind, da man sie in universe immer wiederholen kann. Sehr großer Fehler, und das Game hätte das doch nicht mal nötig gehabt, denn es gibt doch genug faszinierendes an einer Anime Detektivstory um einen mysteriösen und paranormalen Mord. Kann mir das auch nur dadurch erklären, weils in den letzten Jahren ja in Mode gekommen ist, Gameplayfeatures wie speichern, laden und neu starten innerhalb der Geschichte zu kontextualisieren.
Dieser Aspekt der Story war mir zumindest vollkommen egal. Nicht nur weil man das Spiel ja erst mal beenden muss bevor das überhaupt zum Vorschein kommt, sondern weil es im Gegensatz zu sowas wie der Zero Escape Reihe auch keinen wirklichen Anreiz gibt das Spiel noch ein zweites Mal zu spielen (außer man will unbedingt die ganzen unterschiedlichen Heransgehensweisen ausprobieren, aber das macht ja scheinbar keinen großen Unterschied). Klar, ein paar der Endings sind alles andere als zufriedenstellend, aber dann gibt es auch welche die die Story auf ordentliche Weise zuende bringen ohne dass noch irgendwelche wichtigen Fragen offenbleiben. Von daher sehe ich keinen Grund jetzt noch das eine Ending zu erspielen bei dem diese letzte Sequenz nicht gespielt wird. Ich habs mir aber gerade mal angeschaut ... und das hätte sich echt nicht gelohnt. Das meiste was dort gezeigt wird kannte ich ja eh schon, und den Rest kann man nun wirklich nicht als Happy End bezeichnen. Es ist halt einfach nur ein weiteres Ende das ich den guten Endings die ich bereits kenne in keinster Weise vorziehen würde.


Erinnert mich irgendwie an Corpse Party, was ich auch nur als seichten Horror ansehe und auch ab und zu in der Atmosphäre gebrochen wird (auch wenn da nicht ansatzweise so hart wie hier). Gute Varianten davon wären aus meiner Sicht Lone Survivor und Detention.
Detention habe ich auch noch in meiner Steam Bibliothek rumliegen. Werd ich mir vermutlich dieses Jahr ebenfalls noch anschauen.
Lone Survivor konnte mich dafür nicht vollends überzeugen. Das macht atmosphärisch zwar eigentlich alles richtig, aber die Menge an Gegnern hat mich irgendwann einfach nur genervt, weswegen ich das auch kein zweites Mal würde spielen wollen.
Ansonsten bin ich aber gespannt auf Lorelei, das zweite "Sequel" zu The Cat Lady. Die Reihe hat zwar offensichtliche Probleme, wie die teilweise sehr dürftige Sprachausgabe, atmosphärisch weiß sie aber durchaus zu überzeugen.

Sylverthas
12.01.2019, 17:42
Dieser Aspekt der Story war mir zumindest vollkommen egal. Nicht nur weil man das Spiel ja erst mal beenden muss bevor das überhaupt zum Vorschein kommt
OK, dann beantwortet das durchaus die Frage, ob ich ein glorifiziertes Game Over durch Tablettenmissbrauch bekommen habe :D

Btw. wenn man sowas macht wird man mit diesen Elementen schon früher konfrontiert. Z.B. werden schnell Sachen eingeworfen wie "das hier kommt mir so bekannt vor" und gerade im Haus mit der Maske wird das Gespräch sehr ausschweifend darüber, dass das schon mal passiert sei, etc. Aber spätestens, wenn man mit dem Time Lord da im Keller spricht wird einem klar, was das Szenario hier *wirklich* ist. Außer, das Gespräch ändert sich auch, wenn man bis dahin noch kein "Game Over" hatte? Naja, in jedem Fall hatte ich so schon vor meinem ersten Ende nen sehr klaren Eindruck davon, was für ne Story "hinter" dem Ganzen stecken soll und das fand ich dann schon störender, weil es anders als bei Zero Escapeeinfach kein zentrales Element war und ohne wunderbar funktioniert hätte.

Cat Lady war mir ein wenig zu abgefucked um es richtig als Horror anzusehen. Also das war schon irgendwie zu abstrakt, ist aber durchaus ein sehr interessantes Spiel. Detention hat ja ne ähnliche Optik, sieht aber insgesamt "hübscher" aus. Lorelei muss ich mir auch noch mal geben!

~Jack~
30.01.2019, 18:19
Mage's Initiation: Reign of the Elements

https://i.imgur.com/3Heejcr.png

Spielzeit: 10+ Stunden, zumindest wenn man die teilweise sehr umfangreichen Gespräche durchlaufen lässt. Und dank vier Magierklassen kann man es auch viermal durchspielen.



Mage's Initiation: Reign of the Elements ist ein Adventure Rollenspiel im Stile von Quest for Glory. Ich werde hier allerdings nicht groß was drüber schreiben, da ich dank Review Fassung bereits ein längeres Review verfasst habe. Ich kann aber zumindest sagen, dass hier durchaus ordentliche Adventure Kost geboten wird, auch wenn weder das Gameplay noch die Story irgendwas innovatives zu bieten haben. Geht halt einfach nur um einen Magierschüler der drei Prüfungen bestehen muss, während sich im nahegelegenen Dorf irgendwas zusammenbraut. Dank gelungener Sprachausgabe, hübscher Pixelgrafik und ordentlichen Rätseln kann man sich das aber durchaus anschauen. Das Echtzeit-Kampfsystem finde ich aber leider arg misslungen. Bei mehreren Gegnern ist es nämlich zu hektisch, und bei einzelnen Gegnern reicht es meistens wenn man die ganze Zeit nur den schwächsten Angriff spammt (und den Gegner eventuell mal verlangsamt). Schon weil sich die ganzen anderen Zauber nur dann effektiv einsetzen lassen, wenn man ständig Mana-Tränke schluckt. Stattdessen das Magie-Attribut zu steigern bringt nämlich nicht sonderlich viel, weil man dann auf Schaden oder Treffsicherheit verzichten müsste. Ist ein bisschen schade, zumal die Entwickler mit ihrem Quest for Glory 2 Remake schon ein besseres Kampfsystem designt hatten, man kann aber zumindest den Schwierigkeitsgrad senken um das etwas angenehmer zu gestalten. Und vielleicht lernen die Entwickler ja draus und designen im scheinbar bereits angedachten Sequel ein besser durchdachtes Kampfsystem.


>>> Das vollständige Review findet ihr auf meinem Blog <<< (https://www.jack-reviews.com/2019/01/mages-initiation-reign-of-elements-review.html)


https://i.imgur.com/UGgH8ew.jpghttps://i.imgur.com/GNdhpsA.jpghttps://i.imgur.com/qb7WqZi.jpg
https://i.imgur.com/mbL2xmp.jpghttps://i.imgur.com/hDdv49v.jpghttps://i.imgur.com/Iuw4RN8.jpg


Gesamtwertung: 4 von 5 Punkten

~Jack~
11.02.2019, 07:09
Kingdom Hearts: Birth by Sleep Final Mix

https://i.imgur.com/KjWQcld.jpg

Spielzeit: 35:32h auf Proud, inklusive der Secret Episode, aber ohne die ganzen optionalen Bosse.



Birth by Sleep ist ein Prequel zum Rest der Serie (von Kingdom Hearts χ/Unchained χ mal abgesehen) in dem drei angehende Schlüsselschwertmeister versuchen den mysteriösen Unversed Einhalt zu gebieten und gleichzeitig den verschollenen Meister Xehanort aufzutreiben. Bevor es soweit ist, müssen Terra und Aqua aber erst mal ihren Mark of Mastery Test bestreiten um als vollwertige Schlüsselschwertmeister anerkannt zu werden. Und das ist auch schon die erste Stelle die mich persönlich etwas gestört hat. Weil auf sich allein gestellt wäre dieser Test einfach nur langweilig, da sie schlussendlich nichts weiter machen müssen als ein paar leuchtende Kugeln wegzuhauen und sich im Anschluss zu duellieren. Wenn man Dream Drop Distance gespielt hat, dann ist dieser Test aber absoluter Bullshit. Sora und Riku müssen immerhin trotz allem was sie bereits geleistet haben 7 schlafende Welten erwecken bevor sie endlich als Meister anerkannt werden. Und aufgrund unvorhergesehener Umstände wird schlussendlich nur Riku als wahrer Meister anerkannt, obwohl Sora aufgrund all seiner Leistungen den Titel mehr als verdient hätte. Terra und Aqua, die vor ihrem Test aber scheinbar noch nie irgendwas besonderes geleistet haben, müssen dafür nur ein paar Minuten kämpfen, und das wars. Einfach nur Schwachsinn! :-O

Aber gut, danach geht es mit der Story auch endlich los. Wobei mich da ebenfalls etwas stört. Meister Eraqus sagt nämlich dass er keinen Kontakt zu Xehanort aufbauen konnte und er dementsprechend verschwunden zu sein scheint … obwohl Terra erst vor wenigen Sekunden mit ihm geredet hat, was er aber nie mit irgendeinem Wort erwähnt. Es wirkt außerdem nicht so, als ob Eraqus nach Erhalt der Nachricht über die Unversed tatsächlich versucht hätte mit Xehanort Kontakt aufzunehmen. Stattdessen geht er direkt zu Terra und Aqua und erteilt ihnen die Mission die Unversed zu stoppen und Xehanort zu finden. Ist also ein bisschen seltsam.

Um diese Mission zu erfüllen, muss man sich entscheiden mit welchen Charakter man das Spiel bestreiten möchte. An sich eine nette Idee, zumal man sowieso jeden Charakter spielen muss um die Story in ihrer Gesamtheit zu erleben und das finale Kapitel freizuschalten. Die Umsetzung fand ich aber ein bisschen mangelhaft, da sie unter anderem dafür sorgt, dass die ganzen Disney Stories extrem fragmentiert daherkommen, da man eben alle Stories erst mal durchspielen muss um sie in ihrer Gesamtheit zu erleben. Und man muss natürlich alle Welten dreimal besuchen, obwohl es nicht genug einzigartige Maps für alle Charaktere gibt. Dadurch, dass Birth by Sleep ursprünglich ein Handheld Spiel war, sind die Maps außerdem allesamt recht klein und auch extrem leblos. Die waren in den vorherigen Teilen zwar auch alles andere als belebt, aber hier ist es mir teilweise schon sehr negativ ins Auge gefallen (vermutlich weil ich da mittlerweile auch mehr drauf achte). Wie beim Ball in Cinderella, bei dem irgendwie 6 Leute anwesend sind, sprich alle die für die Story relevant sind. Terra tut aber so, als ob da tatsächlich ein richtiger Ball stattfinden würde. Und im Kolosseum wird man von unsichtbaren Mengen bejubelt und laut Zack als Held gefeiert.

Das größte Problem ist aber das selbe das die komplette Reihe plagt: die Disney Welten sind größtenteils irrelevant und haben höchstens thematische Relevanz. Zwischen dem Anfang und dem Ende des Spiels passiert storytechnisch also nicht besonders viel. Und da die Story dreigeteilt ist, kommen die Charaktere allesamt ein bisschen zu kurz. Dabei hätte die Story durchaus davon profitiert wenn man mehr von der Freundschaft zwischen Terra, Aqua und Ventus gesehen hätte. Stattdessen rennen sie die meiste Zeit allein durch die Gegend bis sie am Ende ein letztes Mal zusammenkommen.

Terras Story hat für mich außerdem nicht wirklich funktioniert. Es wird immerhin behauptet dass er nach Macht strebt und Dunkelheit in seinem Herzen trägt, aber man sieht davon so gut wie nichts. Wenn überhaupt kommt er wie ein Idiot rüber weil er ständig den bösen Charakteren zuhört und sich von ihnen ausnutzen lässt. Seine Story hätte also irgendwie anders verlaufen müssen damit sie glaubhafter rüberkommt. Dann hätte Aquas spätere Aussage, dass sie gesehen hat was er getan hat, vielleicht auch Sinn gemacht. So musste ich mich aber fragen was das bitte gewesen sein soll, weil außer der einen Stelle wo er vielleicht (aber scheinbar nicht wirklich) Auroras Herz gestohlen hat, hat er eigentlich nicht wirklich was böses gemacht.

Die Verbindungen zum Rest der Reihe können außerdem ganz schön erzwungen wirken. Dass Ventus' Herz mit dem von Sora verbunden ist war aufgrund der Story gerade so in Ordnung. Aber dass Riku vom Schlüsselschwert erwählt wurde weil Terra ihm diese Macht verliehen hat, oder dass Aqua zufälligerweise Castle Oblivion erschaffen hat, ist schon ein bisschen zuviel. Und Aqua hat natürlich auch mit Riku und Sora geredet und letzterem gesagt, dass er seinen Freund retten soll falls er jemals der Dunkelheit verfallen sollte … was nicht nur alles andere als subtil, sondern auch komplett unnötig ist. Sora hätte das immerhin auch ohne ihren Zuspruch getan. Und zufälligerweise stammt Xehanort natürlich aus der selben Welt wie Sora, obwohl es storytechnisch komplett irrelevant gewesen wäre von wo er ursprünglich gekommen ist.

Das Gameplay ist dafür aber vollkommen in Ordnung, auch wenn es sich für Veteranen der Reihe nicht soviel anders spielt. Ein paar neue Features gibt es aber trotzdem. So muss man hier zum Beispiel seinen Fähigkeiten leveln und sie ständig mit anderen Fähigkeiten und Items verschmelzen um stärkere Angriffe sowieso permanente Buffs freizuschalten. Ohne Guide wird man da aber vermutlich nie alles zusammenbekommen, auch wenn es Rezepte gibt. Es gibt außerdem das D-Link System mit dem man auf die Fähigkeiten anderer Charaktere zugreifen kann, was sich pro Charakter in zwei Stufen aufwerten lässt und somit auch passive Fähigkeiten mit sich bringt. Wenn einem die eigenen Angriffe zu langsam sind, dann kann man zum Beispiel zu Ventus wechseln, da eines seiner Upgrades die Angriffsgeschwindigkeit massiv erhöht. Wenn man oft genug angreift, schaltet man außerdem verschiedene Angriffsformen die von den ausgewählten Fähigkeiten abhängen. Wenn man gerade Blitzmagie gewählt hat, schaltet man also eine Blitzform frei. Und wenn man daraufhin noch einige gute Treffer landet, kann man schlussendlich einen Finisher entfesseln.

Es gibt außerdem die sogenannten Shotlocks, welche man nach anvisieren der Gegner entfesseln kann, und welche immer schneller aufgeladen werden je mehr man sie gelevelt hat. Damit kann man unter anderem von Gegner zu Gegner fliegen um Dutzende Angriffe innerhalb weniger Sekunden zu entfesseln.Oder man schleudert Energiestrahlen von sich die automatisch auf die nächstgelegenen Gegner zusteuern. Ist also durchaus ein nettes System, zumal man während der Angriffe unverwundbar ist. Das sorgt allerdings dafür, dass es auch die beste Methode ist um Bosse zu bekämpfen. Ein einziger Angriff kann immerhin schon mal eine komplette HP-Leiste in Sekunden vernichten. Wenn nicht gar den Boss an sich. Dadurch fand ich das Spiel selbst auf Proud nicht allzu schwer, wenngleich es ein paar Bosse gibt die durchaus nervig sein können. Wie den allerletzten Boss der geheimen Episode, der einfach mal so schnell ist, dass man kaum dazu kommt ihn mit Shotlocks anzuvisieren. Oder die letzte Phase des Endbosses in Ventus' Kampagne, was aber hauptsächlich daran liegt, dass man diesen per Minispiel bekämpfen muss das ich zuerst nicht verstanden habe. Und der Finisher der alles beenden sollte, ging einfach mehrfach daneben, wodurch ich die erste Phase des Kampfes viel zu oft wiederholen musste.

Das Spiel hat außerdem noch andere Minispiele zu bieten, wie ein Brettspiel durch das man neue Fähigkeiten freischalten und seinen alten aufleveln kann ohne kämpfen zu müssen. Das lohnt sich aber höchstens ganz am Anfang, weil es später einfach sinnvoller ist sich in Gegnerhorden zu stürzen und diese mit Shotlocks und Finishern zu vernichten. Hab ich mir später also komplett gespart. Genau wie die Arena, wo ich gegen Ende nur noch noch hin musste um einen Xehanort Report freizuschalten. Ist zwar durchaus unterhaltsam, aber die ganzen Fähigkeiten die ich da noch hätte kaufen können, habe ich schlussendlich nicht gebraucht. Nachdem ich von einem der optionalen Bosse mit jeden Angriff geonehittet wurde, habe ich mir diesen Teil des Spiels allerdings auch direkt gespart. Ansonsten gäbe es da vermutlich tatsächlich irgendwas nützliches zu kaufen.

Zusammengefasst muss ich also sagen, dass mir Birth by Sleep in Sachen Gameplay mal wieder richtig gut gefallen hat. Die Story hätte aber, wie in vielen Teilen der Serie, besser ausgearbeitet sein können. Von der Idee her finde ich sie nämlich durchaus ganz gut. Die Umsetzung lässt nur leider zu wünschen übrig. Von den ganzen Spinoffs der Reihe würde ich Birth by Sleep aber trotzdem mit zu den besten zählen, schon weil hier bei weitem nicht so viel recycelt wurde wie in Chain of Memories oder 358/2 Days.


Mit ordentlichen Screenshots kann ich dank PS3 nicht dienen, also hier ein paar Intro und Trailer Shots :D

https://i.imgur.com/iOqj55X.jpghttps://i.imgur.com/Tg02wtl.jpghttps://i.imgur.com/JWIvPhr.jpg
https://i.imgur.com/hZPbOXV.jpghttps://i.imgur.com/ne2Srbz.jpghttps://i.imgur.com/3urYpNt.jpg
https://i.imgur.com/HBKQOoS.jpghttps://i.imgur.com/6D5wYTY.jpghttps://i.imgur.com/FRuknFf.jpg


Gesamtwertung: 4 von 5 Punkten

Sylverthas
16.02.2019, 15:12
Hatte als es rauskam nur eine der Kampagnen durchgespielt, und zwar die von Terra, prinzipiell aus dem von Dir genannten Grund

Und man muss natürlich alle Welten dreimal besuchen, obwohl es nicht genug einzigartige Maps für alle Charaktere gibt.
Da man mit einzelnen Charakteren auch durch neue Fähigkeiten Welten öfter besucht fand ich das Design nicht so toll. Nebenbei hast Du Recht, dass die Welten relativ leer sind - was vermutlich in der Heimkonsolenversion noch verstärkt wird. Zu Gute halten würde ichs dem Game, dass es nicht in die Falle mancher Handheld Spiele (365/2, FFVII: CC, VC 2) fällt, dass man immer wieder auf den gleichen Maps langweilige optionale Missionen spielt.
Irgendwie erinnere ich mich auch daran, dass ich das Spiel recht schwer fand. Also zumindest schwerer als KH1 auf Proud, aber kann mich nicht mehr erinnern, ob ich BbS auf Proud oder Critical versucht habe. Vielleicht hab ich mich auch nur blöd angestellt.

Dann zu Deinen Eindrücken zu Terras Story... ja, deckt sich auch im Wesentlichen mit meinem Eindruck. Was ich an BbS witzig fand waren die starken Star Wars Vibes, die das Game ausgelöst hat. Und man wollte ihn zu diesem Anakin-mäßigen Charakter bauen, was aber nicht wirklich geklappt hat. Sondern er kommt eher wie ein Trottel rüber (ok, hier kann man jetzt debatieren, ob das bei Anakin nicht auch der Fall ist *g*)
Eigentlich toll, dass ich nur mit Terra gespielt habe, obwohl ich Aqua sogar ganz gut fand und Ventus auch irgendwie in Ordnung war - am Ende war Terra derjenige, auf den ich am ehesten hätte verzichten können. Was in gewisser Weise auch der Entscheidungsgrund war, denn am Anfang war ich davon ausgegangen, alle Durchgänge zu machen. Was mal wieder zeigt, dass man sich das "beste" nicht zum Schluss aufheben sollte?

Von den Verbindungen, die Du aufzeigst, habe ich nur sofort den Besuch von Destiny Island erkannt. OK, kann man argumentieren, dass da der Name Programm ist, aber war das unbedingt nötig, dass die da vorbeischauen?
Gerade in Anbetracht von KH3 bin ich aber schon froh, dass ich das Spiel zumindest teilweise gespielt habe. So hat man ne gewisse Verbindung zu den Charakteren und ist nicht total verloren, wenn sie über die reden. Da fällt mir ein, dass ich noch mal nachlesen muss, was die Unversed jetzt eigentlich genau waren und wie die sich von Herzlosen unterschieden haben.

~Jack~
16.02.2019, 19:13
Irgendwie erinnere ich mich auch daran, dass ich das Spiel recht schwer fand. Also zumindest schwerer als KH1 auf Proud, aber kann mich nicht mehr erinnern, ob ich BbS auf Proud oder Critical versucht habe. Vielleicht hab ich mich auch nur blöd angestellt.
Also Terras Kampagne ist imo die einzige die ich tatsächlich ein bisschen als schwer bezeichnen würde. Das aber auch nur bei zwei Bossen die ich sehr oft wiederholen musste ... darunter den allerersten Boss wo ich die Shotlocks noch nicht so toll ausnutzen konnte :o Ansonsten hat mich nur Braig so richtig genervt. Nicht nur wegen seines "Dauerfeuers", sondern weil er sich auch häufig gerade dann wegteleportiert hat als ich gerade angreifen wollte. Und dann habe ich erst mal eine ordentliche Salve in den Rücken bekommen, die mich teilweise auch direkt umgebracht hat. Mit Aqua war das glücklicherweise nicht ganz so schlimm. Und der Kampf hat mal wieder mal gezeigt, wie overpowered diese Shotlocks sind. Da können nämlich ein, zwei Anwendungen vollkommen reichen um den Boss wegzuhauen. Und verglichen mit Terra waren sowohl Aquas und Ventus Kampagne ein Kinderspiel, von dem nervigen Endbossminispiel bei Ventus mal abgesehen. Die geheimen Bosse wären also vermutlich die einzige wirkliche Herausforderung in diesem Spiel. Aber da fehlt mir offensichtlich ein Skill um die Onehits zu überleben, von dem ich ohne nachzusehen auch nicht wüsste wie ich den bekomme. Und nachdem ich mal in alle Kämpfe reingeschaut habe, will ich die auch gar nicht machen. Schon weil die zur Story absolut nichts beitragen. Nicht mal der Kampf gegen den jungen Xehanort, wo ich zumindest irgendeine Art von Gespräch erwartet hätte. Stattdessen gibs halt nicht.


Eigentlich toll, dass ich nur mit Terra gespielt habe, obwohl ich Aqua sogar ganz gut fand und Ventus auch irgendwie in Ordnung war - am Ende war Terra derjenige, auf den ich am ehesten hätte verzichten können.
Joar, die anderen Kampagnen waren durchaus in Ordnung. Also abgesehen davon, dass sie durchaus mehr Story hätten vertragen können. Und Aquas englische Sprecherin hätte ruhig mehr Emotionen in ihre Performance einbringen können.


Was mal wieder zeigt, dass man sich das "beste" nicht zum Schluss aufheben sollte?
Chronologisch wäre Terra - Venus - Aqua aber die sinnvollste Reihenfolge gewesen, schon weil Aqua ja die letzte und geheime Episode bekommt. In den Disney Welten macht das teilweise aber keinen Sinn, da es in manchen Welten so wirkt als ob die anderen Charaktere in windeseile durch ihre Stories durchgerast wären. So wurde Cinderellas Welt bereits von Ventus und Terra abgeschlossen obwohl Aqua nur wenige Sekunden nach ihnen losgeflogen ist ... und es außerdem ihre allererste Welt ist. Terra und Ventus starten dafür in komplett anderen Welten. Allzu logisch ist dieses System also nicht, da es zumindest storytechnisch keine Erklärung gibt warum Aqua erst so spät in ihrer ersten Welt landet. Außer natürlich das Reisen zwischen den Welten läuft auf folgendes hinaus:


https://www.youtube.com/watch?v=_gIS5AKcZGA

~Jack~
15.03.2019, 22:52
Final Fantasy XV

https://i.imgur.com/HafclEA.jpg

Spielzeit: 44:24h (Hauptstory + viel zu viele Sidequests) + 3 1/2h für die Charakter DLCs



Da ich bereits ein umfangreiches Review geschrieben habe, werde ich mich jetzt nicht mit den ganzen Details aufhalten sondern ein bisschen detaillierter auf meine Probleme mit dem Spiel eingehen. Dass ich welche haben würde war ja leider unausweichlich, aber ich hatte zumindest gehofft, dass es mich ähnlich wie FFXIII trotzdem gut unterhalten würde. FFXV ist aber quasi das komplette Gegenteil, da hier eine große Welt mit unzähligen Sidequests geboten wird, die sich allerdings so gut wie gar nicht lohnen. Ein Großteil aller Quests lässt sich nämlich in Sammelquests und Monsterjagden aufteilen, was auf die Dauer einfach furchtbar langweilig ist, zumal keine dieser Quests auch nur irgendeine interessante Geschichte zu erzählen hat. Sich komplett auf die Hauptstory zu fokussieren wäre insgesamt also die bessere Entscheidung. Das dumme ist nur, dass diese erst im 9.Kapitel (von 14) tatsächlich in Fahrt kommt. Zwischendurch passiert zwar auch ein bisschen was, aber die einzig wirkliche erinnerungswürdige Sequenz ist der Kampf gegen Titan, wozu die epische Musik einiges zu beiträgt. Alles andere ist einfach nur ein langweiliger Roadtrip bei dem das Imperium von Niflheim so gut wie keine Rolle spielt. Und das obwohl Prinz Noctis und seine Bros eigentlich unterwegs sind um das Imperium zu zerschlagen und Rache für die Ereignisse von Kingsglaive zu nehmen.

Das Problem ist nur, dass man als Spieler keine Ahnung hat was in Kingsglaive eigentlich passiert ist. Man sieht zwar Ausschnitte aus dem Film und bekommt auch eine sehr grobe Zusammenfassung, das ist aber alles kein Ersatz dafür sich den Film tatsächlich anzuschauen. Habe ich deswegen auch selbst nochmal gemacht und würde ich persönlich jedem empfehlen der FFXV spielen möchte, schon weil der Film einfach ein sehr viel spannenderes Intro darstellt als stundenlang nur durch die Gegend zu tuckern. Es gibt zwar noch mehr Material das man sich eventuell vorher anschauen könnte, wie eine Prequel Novella, ein paar Demos, oder dieses A King's Tale Spinoff, die fand ich insgesamt aber eher irrelevant. Zumal letzteres nur darauf hinausläuft, dass König Regis vor langer Zeit mal gegen Ultros gekämpft hat. Aber der hatte ja schon in Kingsglaive so gut wie keine Relevanz, und im Hauptspiel erst recht nicht.

Ich finde es allerdings ein bisschen schade, dass General Glauca im Film tatsächlich getötet wurde. Das ist für den Film zwar ein gutes Finale, das Hauptspiel leidet aufgrund seiner Schwächen allerdings ein bisschen drunter. Ich meine, wenn Glauca irgendwie überlebt hätte, eventuell mithilfe Ardyns dämonischer Kräfte, dann hätte man nicht nur einen coolen Antagonisten gehabt der Noctis und Co eventuell das ganze Spiel über hätte jagen können, sondern auch einen Gegner der direkt für den Tod von Noctis Vater verantwortlich ist, was das ganze nochmal etwas persönlicher gemacht hätte. Stattdessen hat man Ravus, der erst böse wirkt, aber auf einmal doch nicht böse ist ... und dann bereits verreckt ohne dass man jemals gegen ihn gekämpft hätte (seine Wiederbelebung als Monster zählt für mich nicht). Oder den gottverdammten Imperator, der eigentlich extrem wichtig wirkt, aber nach Kingsglaive so gut wie gar keine Relevanz mehr hat, und dann auf einmal ebenfalls ein Monster ist. Oder Aranea, die man einmal bekämpft, und die dann auch nicht wirklich böse ist.

Damit untergraben die Entwickler zwar eventuell die Erwartungen der Spieler, aber die Art und Weise wie das umgesetzt wurde ist einfach nur dumm. Ein paar einprägsame Antagonisten wären in dieser Art von Spiel nämlich echt nicht verkehrt gewesen. Stattdessen bleibt halt nur ein einziger (und zwar natürlich Ardyn), und selbst der leidet darunter dass seine eigentlich sehr tragische Story einfach viel zu kurz kommt. Und in Verbindung damit kommt auch ein anderer Charakter viel zu kurz und zwar Lunafreya. Dank Kingsglaive hat sie mir als Charakter zwar durchaus gefallen, aber dass Ardyn sie umbringt obwohl sie innerhalb des Spiels so gut wie gar keine Präsenz hatte, ruiniert ihren Tod auf emotionaler Ebene leider so ein bisschen. Das mag ihr Schicksal zwar umso tragischer machen da sie nie die Chance hatte mit Noctis wiedervereinigt zu werden, aber ihr Tod hätte trotzdem besser funktioniert wenn man tatsächlich Zeit gehabt hätte sie innerhalb des Spiels besser kennenzulernen.

Noctis' Begleiter, die fast das ganze Spiel über mit ihm zusammen sind, leiden aber ebenfalls darunter dass man so gut wie nichts über sie erfährt. Es gibt zwar ein paar optionale Szenen, wie ein nettes Hotelgespräch mit Prompto, aber wer ein bisschen mehr über sie erfahren will, hat keine andere Wahl als sich den Brotherhood Anime anzuschauen. Diesen fand ich verglichen mit Kingsglaive aber geradezu langweilig, auch wenn jedem Charakter nur so 10 Minuten gewidmet wurden. Die Charakter-DLCs sind da schon besser, auch wenn sie schlussendlich ebenfalls nur Lücken schließen die eigentlich nicht hätten existieren dürfen. Ist in Gladiolus' Fall zwar vollkommen irrelevant, da seine Episode storytechnisch nichts zu irgendwas beiträgt, aber dafür hat er zumindest einen richtig guten Endboss zu bieten bei dem man tatsächlich taktisch vorgehen und auf seine Angriffe achten muss (was man von den meisten Bossen nicht behaupten kann). Promptos Episode ist dafür ein Shooter, was ich gameplaytechnisch nicht so prickelnd fand. Aber dafür erklärt die Episode zumindest einen Twist des Hauptspiels der komplett aus dem Nichts kam und kurz darauf schon gar keine Rolle mehr gespielt hat (also dass Prompto ein Klon ist). Der hätte aber echt noch umfassender behandelt werden sollen um nicht so unnötig zu wirken.

Und es wäre echt toll gewesen, wenn die DLCs irgendwie in die Story integriert worden wären. Stattdessen musste ich nachschauen wo ich welchen spielen soll, was vor allem für Episode Ignis wichtig war, da diese ansonsten das Ending spoilert. Und es wäre natürlich noch viel besser gewesen, wenn die ganzen geplanten DLCs auch tatsächlich noch veröffentlicht worden wären. Einer kommt zwar noch, der vermutlich ganz interessant sein dürfte, aber für den Rest müsste man ein Buch kaufen das irgendwann nächsten Monat veröffentlicht wird. Allerdings natürlich nur in Japan. Das macht die Story also nur noch fragmentierter als sie ohnehin schon ist. Und das finde ich echt schade, weil das Spiel teilweise fantastisch inszeniert ist und einige richtig interessante Ideen zu bieten hat (wie die Tatsache dass Noctis sich opfern muss um die Welt zu retten, wodurch Ardyn eigentlich alles erreicht was er wollte). Die können über die ganzen Schwächen aber auch nicht hinwegtäuschen. Und davon gibt es gegen Ende auch noch ein paar die ich von der Umsetzung her echt nicht so toll fand. Wie die Tatsache, dass das Imperium bereits dem Untergang geweiht ist bevor Noctis überhaupt irgendwas machen kann. Oder dass sich das Finale im Imperium auf ein einziges, großes Gebäude beschränkt. Oder dass Noctis einfach so für 10 Jahre verschwindet und die Welt komplett den Bach runtergeht, was aufgrund des World of Ruin Konzepts zwar eigentlich ganz cool ist ... aber nicht wenn man diese nur ein paar Minuten erforschen kann und dann augenblicklich nach Insomnia befördert wird.

Da das Spiel einige richtig coole Bosskämpfe zu bieten hat, hatte ich außerdem damit gerechnet, dass das Finale ebenfalls fantastisch sein würde. Stattdessen war der Endkampf geradezu langweilig. Hat mich zwar ein bisschen an Matrix Revolutions erinnert, da war das aber eindeutig cooler inszeniert, zumal die Kamera nicht so künstlich durch die Gegend geschwungen wird. Einen etwas klassischeren und klischeehafteren Endkampf hätte ich außerdem irgendwie besser gefunden. Ich meine, es mag zwar mal was anderes sein, dass man einfach nur einen "ganz normalen" Menschen verprügelt, aber von Ardyn, einem Kerl der unzählige dämonische Kräfte in sich aufgenommen hat, hätte ich eine Verwandlung durchaus erwartet. Erst recht wenn ich mir diese Fratze (https://imgur.com/Q7ZGa3I) von ihm anschaue, die ein bisschen den Eindruck erweckt als ob er drauf und dran wäre seine menschliche Gestalt abzuwerfen. An der Endsequenz im Lebensstrom hätte das ja nichts geändert.

Ich könnte jetzt vermutlich noch ewig so weitermachen, aber dass FFXV ein sehr durchwachsenes Spiel ist, sollte mittlerweile mehr als klar sein. Ich hatte zwar trotzdem meinen Spaß dran (außer an den stumpfen Sidequests), aber verglichen mit dem Rest der Reihe würde ich es irgendwo weit unten einordnen. Vermutlich gerade noch so über FFXII, weil mich da weder die Story, noch die Charaktere überzeugen konnten. Und wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich vermutlich eher FFXIII nochmal spielen. Da mag es zwar so gut wie keine Sidequests geben, aber dafür passiert zumindest ständig was. Nicht so wie hier, wo man 20 - 30 Stunden spielen kann ohne dass irgendwas von Relevanz passiert. Ohne Sidequests geht das sicher schneller, das ändert am viel zu langen Roadtrip aber auch nichts. Und das ist vor allem nach Kingsglaive echt schade, da mir der Film von Anfang bis Ende sehr gefallen hat. Und dementsprechend muss ich mich echt fragen, ob Versus XIII nicht doch das bessere Spiel geworden wäre. Laut den Trailern war Noctis dort immerhin direkt in die Ereignisse von Kingsglaive involviert, was einfach ein viel cooleres Intro gewesen wäre. Aber nein, stattdessen musste das ja alles über den Haufen geworfen und zerstückelt werden, wodurch das Spiel allein nicht reicht um die Story zu verstehen. :%

Das nächste Final Fantasy also bitte wieder ohne langweilige Open World. Dann haben sie vielleicht auch Zeit die Story zu erzählen!


https://i.imgur.com/DdLR8Cz.jpghttps://i.imgur.com/LKSQzcq.jpghttps://i.imgur.com/Eo8XoSW.jpg
https://i.imgur.com/9AnVLaM.jpghttps://i.imgur.com/4s9FPjX.jpghttps://i.imgur.com/GauTRBf.jpg
https://i.imgur.com/76hBUc2.jpghttps://i.imgur.com/U1ovFx6.jpghttps://i.imgur.com/AR7XNMJ.jpg
https://i.imgur.com/gcZC5Hl.jpghttps://i.imgur.com/PsnEZsW.jpghttps://i.imgur.com/gBfJSyM.jpg

Das Foto Feature war übrigens ganz cool um ein paar Erinnerungen von der Reise zu haben. Auch wenn manche Fotos ein bisschen creepy waren :D


Gesamtwertung: 3 von 5 Punkten

Shieru
16.03.2019, 08:57
Nettes CIA-Dokument, dein Bericht. :D Zum Endkampf des Spiels: Ja, du hast recht. Es war ein noch Endkampf geplant, der war sogar schon entwickelt, sie konnten ihn nur nicht richtig zum laufen kriegen. Deshalb wurde er letztendlich aus dem Spiel entfernt und auch nie wieder re-implementiert. Wie du schon richtig vermutet hast war es eine Monster-Verwandlung von Ardyn, die man mit der kompletten Party bekämpft hätte.

~Jack~
10.04.2019, 01:38
Mal ein kleiner Zwischenstand zu Spielen die ich mir in letzter Zeit angeschaut aber größtenteils wieder gedroppt habe. Da gibt es auch ein paar umfangreichere Berichte auf meinem Blog zu, falls diese hier nicht ausreichen sollten.



https://i.imgur.com/tjGFo4s.jpg (https://www.jack-reviews.com/2019/03/edge-of-eternity-early-access.html)

Das Spiel hat zwar ein gut designtes Kampfsystem bei dem man unter anderem auf die Positionierung seiner Charaktere achten muss, und wo man diese je nach Waffe und dort gewähltem Skillpfad gut an seine eigenen Bedürftnisse anpassen kann, es erinnert mich vom Design her aber viel zu sehr an MMORPGs, mit viel zu vielen stumpfen Tötungsquests, einer unnötigen Open World, und einer Story die bisher kaum vorhanden ist. Ich habe zwar nur das erste Kapitel gespielt weil ich beim zweiten dank eines Bugs nicht weitermachen konnte, aber das meiste was bisher storytechnisch passiert ist fand alles im Standbild Infodump Opening statt. Von daher wäre es vermutlich besser gewesen wenn die Entwickler sich auf eine lineare, aber dafür besser erzählte Story fokussiert hätten. Schon weil das Team aus gerade mal 9 Leuten besteht. Da kann ich also echt nicht nachvollziehen warum sie unbedingt auf den Open World Zug aufspringen mussten.




https://i.imgur.com/tfyDvr9.jpg (https://www.jack-reviews.com/2019/03/fell-seal-arbiters-mark-early-access.html)

Ein gut designtes Taktik-RPG im Stile von Final Fantasy Tactics bei dem mich momentan eigentlich nur eine Sache wirklich stört: ich finde es auf den normalen Einstellungen bereits zu schwer, weswegen mir in den meisten Storykämpfen immer irgendwer weggestorben ist. Man kann den Schwierigkeitsgrad allerdings jederzeit an die eigenen Bedürftnisse anpassen (und das sogar mit vielen unterschiedlichen Einstellungen), von daher kann ich das dem Spiel nicht wirklich übel nehmen. Und ich habe es momentan auch nur deswegen abgebrochen, weil sowohl die finalen Missionen als auch die Achievements noch fehlen. Da will ich also lieber auf den endgültigen Release warten, was allerdings nur noch wenige Wochen dauern dürfte.




https://i.imgur.com/C98lHer.jpg (https://www.jack-reviews.com/2019/04/grimshade-ersteindruck.html)

Ein isometrisches Rollenspiel das zwar an Baldur's Gate und Co erinnert, aber wo die Kämpfe auf einem separeten Schlachtfeld ausgetragen werden auf dem bis zu 4 Charaktere auf einmal platziert werden können. Diese können sich auf ihrer Seite des Feldes außerdem hin- und herbewegen, weswegen man sie ihren Skills entsprechend platzieren sollte (wie den Tank zum Beispiel vor allen andern damit er sie vor den meisten Angriffen beschützen kann). Man muss außerdem darauf achten wie oft die Charaktere pro Runde gegnerischen Angriffen ausweichen können, und gleichzeitig darauf wie die einzelnen Angriffe die Zugreihenfolge beeinflussen. So sollte man zum Beispiel nur mit schwachen Angriffen zuschlagen solange die Gegner unverwundbar sind, schon weil man dann in den meisten Fällen noch einen starken Angriff übrig hat mit dem man ihnen tatsächlich Schaden zufügen kann. Es ist also eigentlich ein sehr taktisches Spiel, aber dementsprechend dauern die Kämpfe für meinen Geschmack auch viel zu lange. In den meisten Fällen muss man immerhin dreimal zuschlagen um den Gegner zumindest einmal zu verletzen. Das lässt sich mit bestimmten Skills zwar umgehen (so zum Beispiel mit Magie), aber die besitzen natürlich nicht alle Charaktere. Deswegen hatte ich mich nach den ersten paar Stunden entschieden auf Sehr Einfach weiterzuspielen um die Kämpfe schneller hinter mich zu bringen ... aber schlussendlich bin ich trotzdem am einem Boss gescheitert der sich alle paar Runden hinter einer Barriere verbirgt und dazu auch noch mehrfach Verstärkung beschwört. Und da habe ich das Spiel dann auch abgebrochen da es mir absolut unmöglich ist irgendwie zu grinden. Nicht nur weil ich das Gebiet nicht mehr verlassen kann, sondern weil es weder Level noch Erfahrungspunkte gibt. Stattdessen müsste man scheinbar jede einzelne Sidequests mitnehmen und darauf habe ich echt keinen Bock. Nicht bei einem Spiel das mich selbst nach 7 Stunden nicht wirklich packen konnte.




https://i.imgur.com/fLoffty.jpg

Ich bin zwar kein Fan von From Software (zumal ich ansonsten nur Dark Souls 3 gespielt habe), aber nachdem ich das letztens einfach mal gewonnen habe, habe ich mittlerweile so 30 Stunden investiert. Und es macht auch durchaus Spaß, wenngleich es mir persönlich zu sehr darauf fokussiert ist gegnerische Angriffe zu kontern, worin ich leider richtig schlecht bin. Von daher schlage ich mich teilweise mit Hit & Run Taktiken oder billigen Tricks durch. Und in einem Fall ist mir ein Boss sogar in den Abgrund hinterhergesprungen :hehe: Laut den Achievements habe ich es mittlerweile aber irgendwie in das letzte Gebiet des Spiels geschafft. Also mal schauen wie der Rest so wird. Und ob ich das ohne Tricks schaffe :X So viel mehr an Upgrades kann ich mir ja scheinbar nicht mehr holen um das irgendwie leichter zu machen. Außer halt für die ganzen Shinobi Tools, wo mir noch so einiges fehlt.




https://i.imgur.com/p2sY0a3.jpg

Hier habe ich gerade den ersten Fall beendet, und ich würde glatt behaupten, dass er mit zu den besten ersten Fällen der Ace Attorney Reihe gehört. Erst recht da der Mörder zur Abwechslung nicht direkt im Intro gespoilert wurde. Und selbst als ich wusste wer es war, hat es trotzdem noch ein paar Stunden gedauert bis ich endlich den genauen Tathergang rekonstruieren konnte. In Sachen Gameplay gab es bisher allerdings nichts besonderes zu sehen. Das einzig neue Feature war nämlich die Möglichkeit während einer Zeugenaussage einen anderen Zeugen zu befragen, falls dieser irgendwie verdächtig reagieren sollte. Das kam bisher allerdings nur einziges Mal zum Einsatz, und das auch nur an einer Stelle wo zwei Zeugen anwesend waren. Dabei gab es gegen Ende sogar eine Stelle, wo sich plötzlich alle vier den Zeugenstand geteilt haben. Bin also gespannt ob das noch irgendwie komplexer wird. Und natürlich ob es sonst noch irgendwas neues gibt.

Daen vom Clan
10.04.2019, 10:23
Was Grimshade betrifft, stimme ich dir schweren Herzens zu.
Die Welt und die Charaktere sind awesome, aber das Kampfsystem und die recht unausgegorenen Mechaniken machen viel Spielspaß zunichte.
Total schade um die guten Ideen...

Sylverthas
10.04.2019, 23:46
Und in einem Fall ist mir ein Boss sogar in den Abgrund hinterhergesprungen :hehe:
War das bei ROBERTOOOOO? :D


Und ob ich das ohne Tricks schaffe :X So viel mehr an Upgrades kann ich mir ja scheinbar nicht mehr holen um das irgendwie leichter zu machen. Außer halt für die ganzen Shinobi Tools, wo mir noch so einiges fehlt.
Also mit Hit & Run müsste man eigentlich die meisten Bosse legen können, es dauert halt nur. Man muss ja "nur" erkennen, welche Angriffe man relativ sicher bestrafen kann und dann immer da zuschlagen, sonst auf Abstand bleiben. Selbst beim Endboss müsste das gehen. Bei Kämpfen mit mehreren Phasen stell ich mir das aber nicht so angenehm vor.

~Jack~
11.04.2019, 04:21
War das bei ROBERTOOOOO? :D
Jo, genau der. War zwar nicht so geplant, und ich wusste auch gar nicht dass das funktionieren würde, aber da ich aufgrund des engen Raumes einige Probleme hatte an dem vorbeizukommen, war es schon ganz geil wie er plötzlich tot war nachdem ich ausversehen in den Abgrund gehüpft bin :D



Also mit Hit & Run müsste man eigentlich die meisten Bosse legen können, es dauert halt nur. Man muss ja "nur" erkennen, welche Angriffe man relativ sicher bestrafen kann und dann immer da zuschlagen, sonst auf Abstand bleiben. Selbst beim Endboss müsste das gehen. Bei Kämpfen mit mehreren Phasen stell ich mir das aber nicht so angenehm vor.
Also den Corrupted Monk hab ich damit zumindest nicht besiegt, dafür aber ganz billig mit zwei gut getimten Deathblows und in der letzten Phase mit Dauerstunlock. Hatte immerhin schon beim allerersten Kampf gegen den massive Probleme und da hatte ich noch etwas mehr Platz um frei herumzurennen. Den Divine Dragon fand ich vom Design her besser, auch wenn er verglichen mit den meisten Bossen kinderleicht war. Und im Endkampf habe ich es jetzt zumindest beim ersten Versuch relativ gut in die dritte Phase geschafft. Jetzt müsste ich es nur noch irgendwie schaffen in den ersten beiden Phasen nicht getroffen zu werden damit ich gegen Ende überhaupt eine Chance habe. Was natürlich sehr viel einfacher wäre wenn der erste Kampf auch tatsächlich separat wäre und nicht ständig wiederholt werden müsste.

Ich finds außerdem ein bisschen blöd dass ich scheinbar nur ein einziges Ende werden machen können, weil ich natürlich nicht wusste dass ich die restlichen Items nicht mehr sammeln kann nachdem ich den Divine Dragon besiegt habe. Dabei hatte ich sonst eigentlich alles beisammen. Naja, schau ich mir den Rest halt bei Youtube an. New Game+ muss nicht unbedingt sein.

Sylverthas
11.04.2019, 09:45
Jo, genau der. War zwar nicht so geplant, und ich wusste auch gar nicht dass das funktionieren würde, aber da ich aufgrund des engen Raumes einige Probleme hatte an dem vorbeizukommen, war es schon ganz geil wie er plötzlich tot war nachdem ich ausversehen in den Abgrund gehüpft bin :D
Hehe, ja, das ist ein FromSoft Klassiker, besonders bei menschlichen Gegnern. Aber auch allgemein klappt das gut, wenn die Arena es möglich macht - den Taurus Demon am Anfang von Dark Souls kann man auch gut ind en Abgrund "locken" :D
Ist wohl ein Feature, weils so lange schon in den Games ist und irgendwie ja auch ein geiler Effekt, wenn man selber zwar stirbt, der Boss aber auch und es dann tatsächlich zählt.



Also den Corrupted Monk hab ich damit zumindest nicht besiegt, dafür aber ganz billig mit zwei gut getimten Deathblows und in der letzten Phase mit Dauerstunlock. Hatte immerhin schon beim allerersten Kampf gegen den massive Probleme und da hatte ich noch etwas mehr Platz um frei herumzurennen. Den Divine Dragon fand ich vom Design her besser, auch wenn er verglichen mit den meisten Bossen kinderleicht war. Und im Endkampf habe ich es jetzt zumindest beim ersten Versuch relativ gut in die dritte Phase geschafft. Jetzt müsste ich es nur noch irgendwie schaffen in den ersten beiden Phasen nicht getroffen zu werden damit ich gegen Ende überhaupt eine Chance habe. Was natürlich sehr viel einfacher wäre wenn der erste Kampf auch tatsächlich separat wäre und nicht ständig wiederholt werden müsste..
Besonders die Corrupted Monk hab ich so gekillt, weil ihre Angriffe so schnell waren und eine hohe Reichweite hatten und mir parieren da wirklich schwerfiel. Habe immer angegriffen, wenn sie den Wirbelangriff zu Ende gemacht hat (waren meist zwei Treffer drin) oder den langen Sprungangriff machte. Die Sache mit den zwei Deathblows wusste ich noch gar nicht, interessant. Wie triggert man die? Indem man diesen Schleichzucker benutzt?

Was den Divine Dragon angeht: FromSoft Spiele haben ja häufig den ein oder anderen recht einzigartigen Kampf drin, der aber ein wenig gimmicklastig ist. Finden einige Spieler nicht so toll, weil das Bosse sind, die ihre Monsterskills nicht testen. Ich find die aber zumindest interessant, weil sie erinnerungswürdiger sind als der 10. Kampf gegen nen humanoiden Boss. Daher sollen die meist wohl nicht zu schwer sein, sondern sind eher für die "Erfahrung" da. Würde den definitiv dazuzählen, weil Leute, die die vorherigen Bosse gekillt haben, mit dem wenig Probleme haben sollten *g*
Auch vom Gamedesign ist das ganz praktisch, weil einem dort Lightning Reversal abverlangt wird, was man dann später noch mal gebrauchen kann.

Hier hat man ja mit der Affenjagd noch einen weiteren, der auch viele Spieler zum Fluchen bringen wird. Obwohl man ihn ziemlich schnell erledigen kann, wenn man sich anhört, was einem der Mönch dazu erzählt und die Räume einigermaßen nutzt. Oder einfach Glück hat und die Gegner schnell genug überrascht *g*

~Jack~
11.04.2019, 19:23
Die Sache mit den zwei Deathblows wusste ich noch gar nicht, interessant. Wie triggert man die? Indem man diesen Schleichzucker benutzt?
Wäre vielleicht möglich, aber ich bin zweimal vom Ast gesprungen unter dem der Boss in jeder Phase startet. Das erfordert zwar auch ein gewisses Timing, vor allem in der zweiten Phase wo man nur ein sehr kurzes Zeitfenster hat um den Deathblow auszuführen, aber es ist immer noch praktischer als die Phasen legitim runterhauen zu müssen.


Hier hat man ja mit der Affenjagd noch einen weiteren, der auch viele Spieler zum Fluchen bringen wird. Obwohl man ihn ziemlich schnell erledigen kann, wenn man sich anhört, was einem der Mönch dazu erzählt und die Räume einigermaßen nutzt. Oder einfach Glück hat und die Gegner schnell genug überrascht *g*
Zum Fluchen fand ich das jetzt nicht, aber vom Design her hätte diese Sequenz durchaus besser sein können. Die speziellen Räume die man theoretisch hätte nutzen können fand ich jedenfalls nicht so nützlich weil die Gegner sich zumindest bei meinem kurzen Test da nie haben blicken lassen. Also hab ich die halt einfach so gejagt.

Und ich hab jetzt auch den Endkampf geschafft wo ich mich tatsächlich größtenteils auf Hit and Run verlassen musste. Die erste bzw. zweite Phase ist zwar noch ganz angenehm, aber der Rest war mir dann doch zu aggressiv. Und die Taktik Angriffe mit dem Schirm zu kontern hat bei mir irgendwie nicht wirklich viel gebracht. Stattdessen hab ich ständig Ichimonji: Double nach den Sprüngen benutzt, was vom Timing her gerade so gepasst hat. Ohne die allererste Phase hätte ich den Kampf aber eindeutig angenehmer gefunden. Die ist zwar taktisch keine wirkliche Herausforderung, da ohne Heilung durchzukommen fand ich aber sehr viel nerviger als in der zweiten Phase. Und in der letzten hatte ich dann nur noch ein bisschen Reis in der Tasche.

Von daher würde ich sagen, dass ich zwar das generelle Gameplay unterhaltsamer finde als in Dark Souls, aber mit den Bossen hatte ich eindeutig größere Probleme. In Dark Souls 3 gab es zwar auch so eine handvoll wo ich erst mal nicht weiterkam, und zumindest zwei wo ich mir von anderen Spielern habe helfen lassen müssen, aber in Sekiro gab es für meinen Geschmack einfach viel zu viele Bosse an denen ich mir die Zähne ausgebissen habe. Und hier gab es ja leider nicht die Möglichkeit sich helfen zu lassen, weswegen ich stattdessen nach Taktiken googeln musste. Bin aber froh, dass sich die Spielwelt ab Ashina Castle gewaltig öffnet und man somit die Chance hat sich an einigen unterschiedlichen Bossen zu probieren um stärker zu werden. Bin mir nämlich nicht sicher ob ich Genichiro ansonsten hätte besiegen können. Auch wenn ich den schlussendlich mit Ichimonji: Double ganz gut klein bekommen habe ohne seine Angriffe kontern zu müssen.

~Jack~
15.04.2019, 04:44
https://i.imgur.com/1i9Zzem.jpg



Gerade den zweiten Fall von The Great Ace Attorney beendet, und ich will storytechnisch zwar nichts spoilern, aber ich kann zumindest sagen, dass das ein recht einzigartiger Fall für die Reihe war. Auch wenn er gameplaytechnisch wesentlich besser in Ace Attorney Investigations gepasst hätte, da sich der komplette Fall auf die Untersuchung eines Mordes in einem verschlossenen Raum beschränkt hat. Und neben diesem Raum gibt es nur noch zwei weitere Räume in denen man sich umschauen kann, wenngleich die allesamt nochmal in zwei Bildschirme gesplittet wurden. Dafür kam aber das vermeintliche Haupt-Gimmick des Spiels zum Einsatz: Sherlock Holmes' Theater von Logik und Schlussfolgerungen.

Dabei macht er nämlich eine Reihe von Aussagen die man anschließend mit Gegenbeweisen in wahre Aussage umkehren muss. Ist also ein bisschen wie eine Verhandlung, nur dass man die meisten Beweise in speziellen Untersuchungsphasen ausfinding machen muss, zum Beispiel indem man den Körper eines der Verdächtigen in einer dreidimensionalen Ansicht untersucht. Und es hat mich von der Präsentation her ein bisschen an Danganronpa erinnert da man mit jedem Gegenbeweis Holmes' Aussage wie Glas zerschmettert. Da der Fall so Stück für Stück logisch zusammengebastelt wird hält er allerdings nur wenige Überraschungen parat (und ist dazu auch sehr einfach, von einer einzigen Stelle mal abgesehen). Das selbe war auch bei den Investigations Spielen der Fall, was einer der Gründe ist warum ich deren Stories etwas schwächer finde als die der Hauptreihe.

Ich bin mir momentan außerdem nicht sicher was ich von Holmes halten soll. Manchmal leistet er nämlich ganz gute Detektivarbeit, aber teilweise kommt er auch wie ein kompletter Vollidiot rüber. Anders würde das Spiel allerdings auch nicht wirklich funktionieren. Ohne seine teilweise sehr schwachsinnigen Aussagen gäbe es immerhin nichts was man widerlegen könnte. Wenn man darüber nachdenkt, dass der Mord in einem verschlossenen Raum stattfand, wirken manche (für die Story unwichtigen Elemente) außerdem extrem unglaubwürdig. Hat den Fall jetzt nicht kaputt gemacht, aber es gab einfach mehrere Dinge die ich deswegen sehr seltsam fand. Und ich hatte zumindest bei Bluestacks das Problem dass ich Objekte in den Bildschirmecken nicht ordentlich untersuchen konnte ohne den Cursor von woanders in die Ecke schieben zu müssen. Weil direkt da hinzuklicken hat unter anderem dazu geführt, dass ich stattdessen das zuvor angeschaute Objekt nochmal angeschaut habe.

Der Gesamteindruck bleibt aber weiterhin positiv!

Sylverthas
15.04.2019, 09:55
Das klingt ja gar nicht so übel. Find die Idee auch nicht schlecht, dass sie sich (zeitlich) ein wenig von den anderen Teilen distanzieren, auch wenn man deren Charaktere sehr ins Herz geschlossen hat. Dass sie Holmes direkt einbauen mussten ist ein wenig billig, aber zumindest scheint es eine Trottelvariante von Holmes zu sein?^^

Wie würdest Du das Spiel bisher einordnen? Eher Mittelfeld? Du vergleichst es ja ein wenig mit Investigations, welches zwar ne nette Idee war, aber für mich zu den schwächsten Teilen der Reihe gehört. Da das Spiel einem bestimmt ein paar historische Perspektiven liefert (wobei man da bei der AA Reihe ja nie zu viel Gewicht auf Korrektheit des Dargestellten legen sollte *g*) könnte es echt interessant sein.

Ninja_Exit
15.04.2019, 13:27
TGA hat schon große Schwachstellen. Fall 1 und 3 finden nur im Gerichtssaal statt. Fall 2 ist im Grunde nur eine Untersuchungsphase mit AAI Auflösung.

Fall 4 hat erst Untersuchung+Verhandlung, ist aber der typische Filler Fall. Böse Leute sagen er ist schlechter als 2-3 oder 1-3. XD Fall 4 ist auch recht kurz.

Fall 5 versagt als Final Case da er nur die Bühne für Teil 2 ebnet. XD

Es ist ein kurzes Ace Attorney. Fall 5 ist nur 6 Stunden lang während Fall 1 bis 3 in 2-3 Stunden abgeschlossen sind.

Ohne Teil 2 funktioniert die Reihe nicht, aber der negative Eindruck hat dafür gesorgt, dass TGA 2 unberechtigter Weise, da er fast alle Schwächen aus Teil 1 ausgeräumt hat, sich nicht gut verkauft hat.

~Jack~
16.04.2019, 03:12
Wie würdest Du das Spiel bisher einordnen? Eher Mittelfeld?.
Nach 2 Fällen kann ich das natürlich noch nicht wirklich sagen, die hatten aber beide sehr interessante Prämissen, wenngleich man sich aufgrund eines bestimmten Aspekts vermutlich fragen muss ob es tatsächlich so sinnvoll war die direkt hintereinander zu packen. Da sie beide komplett anders aufgebaut sind (mit dem ersten als normale Gerichtsverhandlung und dem zweiten nur als Untersuchung) hat mich das allerdings nicht wirklich gestört. Der zweite hätte mit der klassischen Struktur vermutlich sehr viel epischer sein können, aber sie haben stattdessen halt mal was anderes probiert und ich fands durchaus nicht schlecht. Dass der dritte wieder nur im Gerichtssaal stattfindet stimmt zwar tatsächlich, aber nachdem ich mittlerweile weiß worum es geht macht das durchaus Sinn, während eine separate Untersuchungsphase vermutlich komplette Zeitverschwendung gewesen wäre. Den Tatort kann man sich ja trotzdem anschauen. Und da es auch hier schon wieder neue Features gibt, vermisse ich bisher auch gar nichts. Von daher würde ich das Spiel bisher zu den besseren Teilen der Serie zählen. Auch wenn ich ja leider weiß, dass die Story erst im Nachfolger abgeschlossen wird. Und bis der mal übersetzt ist dauert das sicherlich noch eine ganze Weile. Muss aber mal schauen ob mich das am Ende tatsächlich stört. Schlimmer als das Finale des Professor Layton Spinoffs, welches ich ansonsten richtig gut fand, kann es ja vermutlich nicht sein.


Du vergleichst es ja ein wenig mit Investigations, welches zwar ne nette Idee war, aber für mich zu den schwächsten Teilen der Reihe gehört.
Das trifft halt wie gesagt nur auf den zweiten Fall zu. Und aufgrund des sehr kompakten Settings wird dieser auch relativ flott abgehandelt. Wer die Investigations Spiele nicht mochte, der könnte also trotzdem seinen Spaß dran haben. Wenn nicht an diesem Fall, dann zumindest am restlichen Spiel. Der Humor ist immerhin so gut wie eh und je und die Stories fand ich bisher gut erzählt.

Sylverthas
16.04.2019, 18:32
Da sie beide komplett anders aufgebaut sind (mit dem ersten als normale Gerichtsverhandlung und dem zweiten nur als Untersuchung) hat mich das allerdings nicht wirklich gestört. Der zweite hätte mit der klassischen Struktur vermutlich sehr viel epischer sein können, aber sie haben stattdessen halt mal was anderes probiert und ich fands durchaus nicht schlecht.
Das ist sogar recht schön, denn so interessant die Geschichten in AA sind, so gleichförmig ist das Gameplay häufig.



Das trifft halt wie gesagt nur auf den zweiten Fall zu. Und aufgrund des sehr kompakten Settings wird dieser auch relativ flott abgehandelt. Wer die Investigations Spiele nicht mochte, der könnte also trotzdem seinen Spaß dran haben. Wenn nicht an diesem Fall, dann zumindest am restlichen Spiel. Der Humor ist immerhin so gut wie eh und je und die Stories fand ich bisher gut erzählt.
Das ist gut zu hören. Aber dann warte ich lieber noch mal ab, bis der zweite auch übersetzt ist. Die Chancen, dass es die Teile offiziell hier rüber schaffen, scheinen ja gering zu sein. Aber glaube die waren sowieso nie unheimlich erfolgreich hier und mit dem Setting in der Vergangenheit ist die Zielgruppe noch mal kleiner.

~Jack~
17.04.2019, 16:12
https://i.imgur.com/9giVEUc.jpg



Gerade den ersten Fall in England abgeschlossen. War von der Prämisse her zwar nicht so interessant wie die davor, und hatte auch einige altbekannte Elemente zu bieten, wie einen Ankläger der noch nie zuvor bezwungen wurde, aber es gab trotzdem ein paar interessante Twists. Schon weil der Tatort diesmal eine Kutsche war die auch einfach mal in den Gerichtssaal geschleift wurde, weswegen eine separate Untersuchungsphase gar nicht nötig war. Es wurde außerdem schon wieder ein neues Feature eingebaut: das Jury System. Das macht von der Exekution her nur absolut keinen Sinn, da sie jederzeit ihre Stimme abgeben können, ganz egal ob schon Beweise vorgezeigt wurden oder nicht. Und sobald jeder einzelne für schuldig gestimmt hat, ist der Fall quasi vorbei. Außer natürlich der Verteidiger kann noch irgendetwas vorzeigen um das Gleichgewicht der Stimmen wieder auf unschuldig zu kippen. Das geht hier allerdings nicht mit Beweisen, sondern man muss stattdessen die Meinungen der Jury anhören und Unstimmigkeiten zwischen diesen aufzeigen. Durchaus ganz interessant gemacht, auch wenn das drumherum so unlogisch ist. Wenn jeder einzelne für unschuldig stimmt, dann darf der Ankläger aber scheinbar machen was auch immer er will um die Stimmen wieder ins Gegenteil zu verkehren. Und sowas bezeichnen die als modernes Justizsystem :%

Der Fall war ansonsten aber ganz nett. Und die Möglichkeit mehrere Zeugen gleichzeitig zu befragen wurde diesmal etwas besser genutzt als im ersten Fall. Am Ende standen da nämlich vier Zeugen auf einmal, und man muss da gut aufpassen ob irgendwer auf die Aussagen der anderen reagiert. Man sieht die Reaktion zwar wenn der reagierende Charakter direkt daneben steht, aber wenn er sich irgendwo außerhalb des Bildschirms befindet muss man stattdessen seinen Ohren spitzen um die Reaktion nicht zu verpassen. Der Ankläger konnte mich dafür noch nicht so wirklich überzeugen. Der sieht zwar aus wie ein bösartiger Vampir und hat dazu auch noch einen furchterregenden Spitznamen (Grim Reaper), aber nichts davon hat sich wirklich in seinem Verhalten widergespielt. Stattdessen war er halt ein ganz normaler Ankläger, von seiner arroganten Art mal abgesehen.

War also ein bisschen positiv, ein bisschen negativ, aber durchaus unterhaltsam.

Ninja_Exit
17.04.2019, 17:04
Du erreichst jetzt die 2 kritischen Fälle wo viele Mysterien angedeutet werden aber erst im zweiten Teil (gut und zufriedenstellend) gelöst werden. Manche Motive sind ohne Kontext schwer zu verdauen, aber Fall 4 bringt zumindest eine neue Form von Tragödie ins Spiel ein. Fall 4 wäre aber in Teil 2 besser aufgehoben. XD

~Jack~
04.05.2019, 12:26
https://i.imgur.com/rkf42UG.jpg



So, heute Nacht den letzten Fall beendet. Und ich muss sagen, dass sich meine Erwartungen nicht erfüllt haben. Und das im positiven Sinne. Den vierten Fall fand ich zwar tatsächlich nicht sonderlich interessant, auch wenn hier ebenfalls was neues ausprobiert wurde, aber der fünfte Fall war als Finale durchaus befriedigend. Es hat zwar gefühlt ewig gedauert bis endlich die Verhandlung losging (4 Untersuchungs-Phasen, auch wenn der Mord erst zwischendrin stattfand), und bestimmte Fakten waren eigentlich offensichtlich, aber es gab trotzdem einige interessanten Enthüllungen die auch zuvor ungeklärte Fragen endlich beantwortet haben.

Und obwohl ich damit gerechnet hatte, dass das Spiel auf einem Cliffhanger enden würde, war das schlussendlich überhaupt nicht der Fall. Stattdessen wurde eigentlich alles Wichtige zufriedenstellend aufgelöst, weswegen ich überhaupt nicht den Drang verspüre jetzt unbedingt den Nachfolger spielen zu müssen. Es wurde am Ende zwar noch ein neues Mysterium aufgeworfen, und es gibt auch noch diverse ungeklärte Fragen, aber ich habe kein Problem damit jetzt noch Monate oder Jahre auf das Sequel zu warten.

Wer die Reihe mag, der kann das also ruhig jetzt schon spielen. Mag nicht unbedingt der beste Teil der Reihe sein, aber er ist teilweise sehr lustig, gut animiert, hat einige interessante Features zu bieten und hebt sich vor allem aufgrund der Zeitepoche vom Rest der Reihe ab. Es dürfte allerdings mit zu den einfachsten Ablegern gehören da es nur sehr wenige Stellen gab wo ich keine Ahnung hatte was genau ich vorzeigen muss. Ob das jetzt was positives oder negatives ist muss jeder selbst entscheiden :D



Abschließend würde ich die Fälle aber wie folgt bewerten



https://i.imgur.com/gaqMUBu.pnghttps://i.imgur.com/TV539r7.png
https://i.imgur.com/95oKjJ4.pnghttps://i.imgur.com/UNHO1lJ.pnghttps://i.imgur.com/sBZ7dju.png

Ninja_Exit
04.05.2019, 13:34
Wenn dir Teil 1 dann doch gut gefiel, solltest du Teil 2 lieben. Es gibt wieder Fälle die länger als ein Tag dauern und die Täter in Teil 2 geben ihr Motiv mal preis. Der Finalfall (Episode 4+5) ist ein episches Monstrum und hat die längste Anzahl an Verhandlungstagen in der Ace Attorney Reihe und wurde zurecht in 2 Episoden gesplittet. Beide Episoden haben ungefähr die Länge von Episode 5 aus Spirit of Justice.

Ich hatte mit Teil 1 das Problem, dass der Erzählstil viel zu schnell von statten ging. Episode 1-3 wirken wie ein langer Prolog. Und Episode 4 und 5 haben nur einen Tag.

Dann sind die Untersuchungsphasen viel zu händchenhaltend und zu linear. Man kann nicht wie in vorherigen Ace Attorneys 2-3 Locations aufsuchen und in beliebiger Reihenfolge bearbeiten. Es gibt einen Ort dem man untersucht und dann grätscht Holmes rein und kaut einem alles in der Detektiv Phase vor. Dann kommt meistens das "To be Continued" und der nächste Ort wird abgesucht. So hat sich die Interaktivität die ich in den Untersuchungsphase sonst so geschätzt habe stark in den Hintergrund gerückt worden. Und London an sich hat sich klein angefühlt.

In Teil 2 kann man plötzlich wieder frei zwischen Detektei, Strafanstalt, Tatort, und 4 weiteren Locations pro Fall hin und her reisen.

~Jack~
23.05.2019, 12:38
Fell Seal: Arbiter's Mark

https://i.imgur.com/IC1vWJ3.jpg

Spielzeit: 50h (mit einiges an Grinding, aber nur wenigen maximierten Klassen)



Fell Seal ist ein Taktik-Rollenspiel ala Final Fantasy Tactics in dem man eine Pilgerreise unternehmen muss die darüber entscheidet wer einen der Unsterblichen ablösen wird die seit dem Sieg über eine furchtbare Bestie über die Welt wachen. Als Prämisse durchaus in Ordnung, auch wenn es schlussendlich nicht so wirkt als ob man tatsächlich mit anderen Auserwählten konkurrieren würde. Stattdessen sind nur zwei von denen wirklich relevant, wenngleich der erste relativ schnell ausscheidet. Das größere Problem ist aber die Tatsache, dass man bereits in den ersten Stunden einige Storyentwicklungen akkurat vorhersagen kann. Darunter auch die Tatsache wer der Endgegner sein wird. Ich hatte irgendwie gehofft dass die Entwickler das absichtlich gemacht haben damit man die wahren Twists nicht vorhersagen kann, aber schlussendlich ist es genauso gekommen wie erwartet. Ein paar Twists gab es zwar trotzdem, die ändern am Endresulat aber nichts.

Viel schlimmer ist aber die Tatsache, dass die Story bis zum Ende relativ gemächlich vor sich hinplätschert und es dementsprechend keinen ordentlichen Spannungsbogen gibt. Am Ende (nach über 40 Missionen) eskaliert es dann zwar endlich, aber kurz vorm Finale wird das alles nochmal extrem ausgebremst da man noch ein paar zusätzliche Missionen machen muss bevor man sich dem wahren Endboss stellen kann. Und falls man noch das gute Ende freischalten will, dann dauert das ganze noch ein bisschen länger, zumal eine der nötigen Bedingungen sehr obskur ist. Dazu muss man nämlich eine Klasse freischalten für die man einen Brief braucht der nur am Rande mal erwähnt wird und von einem ansonsten unwichtig wirkenden Gegner getragen wird. Der lässt diesen aber nicht fallen wenn man ihn umbringt. Stattdessen muss man einen Skill benutzen der beim Tod des Gegners ein Item liefert. Und beim Endkampf darf man genau den selben Mist nochmal machen, nur dass sich die zu bestehlenden Gegner diesmal in die Luft sprengen wenn ihre HP zu niedrig sind. Die respawnen zwischendurch zwar wieder, aber da der Endboss gar nicht so schwer ist, ist er mir beim ersten Mal verreckt bevor ich es geschafft habe auch nur einmal erfolgreich was zu stehlen.

Storytechnisch hat mich Fell Seal also echt nicht überzeugen können. Und die Charaktere fand ich trotz optionaler Zwischensequenzen die extra dafür gedacht sind einem die Charaktere näher zu bringen viel zu unterentwickelt als dass mir irgendwer ans Herz gewachsen wäre. Bleibt von daher nur das Gameplay mit dem das Spiel eventuell überzeugen könnte. Und ich kann zumindest sagen, dass es in dieser Hinsicht einiges zu bieten hat. Darunter über 30 Klassen, wobei nicht jeder Charakter auf alle zugreifen kann. Und einer von denen hat sogar seine ganz eigenen Klassen da er diese durch das Töten von Gegnern erlernt. Anstatt ständig wechseln zu müssen, kann man diese außerdem auch miteinander kombinieren sobald man die Fähigkeiten einer anderen Klasse erlernt hat. Die Skills und passiven Fähigkeiten der aktuellen Klasse können zwar nicht geändert werden, aber die Zweitklasse, der Konterskill, sowie die dritte und vierte passive Fähigkeit kann man jederzeit frei wählen. Dadurch lässt sich unter anderem ein Heiler basteln dessen Heilzauber verstärkt sind, der sich durch das Heilen von Partymitgliedern hochheilt, der mit jeden Schritt HP regeneriert und der beim Erleiden von Schaden in einen regenerativen Zustand wechselt.

Manche Skills die eigentlich ganz cool klingen sind allerdings bei weitem nicht so gut wie sie hätten sein können. So ist Doppel Magie fast komplett nutzlos da man eigentlich nie genug MP besitzt um zwei mächtige Zauber in Folge zu verwenden. Man müsste dazu schon eine zweite Klasse meistern die die benötigen MP um 1/3 reduziert, aber selbst dann dürfte es knapp werden. Und es dauert schlichtweg viel zu lange mehrere Klassen zu meistern, zumal bestimmte Klassen andere Klassen als Vorraussetzung benötigen bevor man überhaupt in der Lage ist zu wechseln. Von daher habe ich pro Charakter nur so 5 Klassen gemeistert. Und selbst dafür musste ich vor dem Endkampf eine ganze Weile grinden. Wer das Spiel zu 100% abschließen will, der ist also vermutlich sehr viel länger als 50 Stunden mit beschäftigt. Zumal es neben den Arenakämpfen auch noch ein immer schwerer werdendes Gebiet gibt bei dem ich gerade mal zwei Missionen geschafft habe.

Ich fand das Spiel von Anfang bis Ende aber auch sehr herausfordernd, weswegen mir immer wieder Charaktere weggestorben sind. Das könnte man theoretisch auch mit Permadeath kombinieren da sich der Schwierigkeitsgrad auf vielfältige Art und Weise (https://imgur.com/5tQ4fMN) anpassen lässt, aber ich würde persönlich niemanden zu raten. Schon weil es gegen Ende mehrere Gegner gibt die jede Runde Instant Death Skills raushauen die sich höchstens durch Verstummung oder Absorbierung ihrer MP vermeiden lassen. Einer von denen regeneriert allerdings jedes Mal MP wenn man ihn verletzt, von daher muss man sich da entweder zurückhalten oder genug Schaden machen bevor er die eigene Gruppe dezimiert. Man kann Charaktere zwar wiederbeleben, aber natürlich so lange wie der Instant Death Skill nicht die eigenen Heiler umbringt. Items gibt es zwar auch, und man muss die nicht mal kaufen, aber dafür sind sie arg begrenzt. Die lassen sich mittels Crafting zwar verbessern, aber selbst auf maximaler Stufe kann man pro Kampf nur zwei Charaktere wiederbeleben. Und das auch nur mit einem Bruchteil ihrer maximalen HP. Ist bei solchen Bossen also nicht so prickelnd. Und verglichen damit fand ich selbst den Endboss ganz angenehm.

Von daher muss ich sagen dass Fell Seal zwar zumindest mit dem Gameplay überzeugen kann, aber es gibt einfach ein paar Design Entscheidungen die mir den Gesamteindruck vermiest haben. Und es gibt auch welche die rein logisch keinen Sinn ergeben. Wie Flächenzauber die über kleinere Höhenunterschiede nicht hinwegkommen obwohl jeder Gegner von einem separaten Zauber getroffen wird. Oder ein Sprung-Skill mit dem man bizarrerweise keine Abgründe runterspringen kann obwohl die Distanz niedriger wäre als die maximale Reichweite des Skills. Kann man also durchaus spielen wenn man sonst nichts weiter hat, aber storytechnisch sollte man nichts besonderes von erwarten. Sowas wie Stella Glow hat mir da persönlich besser gefallen. Mit Final Fantasy Tactics kann ich es aber nicht vergleichen da ich nur Tactics Advance gespielt habe. Und das auch nur bis ich irgendwann keine Lust mehr hatte.


https://i.imgur.com/NEK0L68.jpghttps://i.imgur.com/lr7T4XD.jpg
https://i.imgur.com/q5llSBz.jpghttps://i.imgur.com/m8j2ipS.jpg
https://i.imgur.com/yf55WLi.jpghttps://i.imgur.com/FluDWFL.jpg


Gesamtwertung: 3,5 von 5 Punkten

Dnamei
10.06.2019, 11:44
Rein von den Trailer hatte mich das Spiel auch nicht so sonderlich angesprochen. Und dort wirkte das Spiel auch recht träge/langsam, was bei so einem Spiel auf Dauer ganz schön nervig werden kann. Gibt es denn Optionen um den Kampfablauf zu beschleunigen? Also Animationen abkürzen/auslassen, höhere Laufgeschwindigkeit etc. ?

~Jack~
10.06.2019, 12:33
Gibt es denn Optionen um den Kampfablauf zu beschleunigen? Also Animationen abkürzen/auslassen, höhere Laufgeschwindigkeit etc. ?
Ja, man kann sowohl die Laufgeschwindigkeit als auch die Animationen auf bis zu 200% beschleunigen. Hab ich dementsprechend auch schnell geändert, wenngleich ich die Angriffsanimationen nur auf 150% gestellt habe. Je nach Schwierigkeitseinstellung können sich die Kämpfe aber trotzdem ziehen, vor allem wenn man Gegner bekämpft die sich entweder gegenseitig wiederbeleben, oder die selber von den Toten auferstehen wenn man nicht genug Schaden anrichtet um den Wiederbelebungszustand zu unterbinden. Letzteres fand ich vor allem in einem Kampf nervig in dem ich lauter Zombies beschworen habe die eigentlich verhindern würden dass die Gegner sich wiederleben. Die haben allerdings so wenig Schaden gemacht und waren außerdem so oft dran, dass einer der Gegner sich ständig alleine wiederbeleben konnte.

Dnamei
11.06.2019, 23:16
Das sich das Spiel beschleunigen lässt hat schonmal was, aber das Wiederbeleben klingt echt furchtbar nervig. Bin eigentlich eher ein Freund davon, wenn man die Gegner permanent ausschaltet. Vielleicht kann auch mal Verstärkung auftauchen, aber dann immer begrenzt. Wenn das aber Fähigkeiten von Gegnern sind, kann das immer mal ausufern wenns blöd läuft. Wie dein Zombie Beispiel ja auch schön zeigt^^.

~Jack~
04.07.2019, 02:47
Suikoden 2

https://i.imgur.com/Zbwj1mw.jpg

Spielzeit: 55h mit allen 108 Charakteren und dem besten Ending



Bevor ich irgendwas zu dem Spiel sage muss ich mal erwähnen dass es echt ein Krampf war das Ding zu emulieren. Mit ePSXe hatte ich Tonausfälle im Sekundentakt, mit Retroarch war die Performance von Anfang an furchtbar, und bei Mednafen musste ich erst drei GUIs ausprobieren bin ich eins gefunden hatte bei dem mein Controller sowohl in den Einstellungen als auch im Spiel erkannt wurde. Danach liefs zwar eigentlich echt gut, aber ich durfte den Emulator nicht mehr ausmachen da ich ansonsten den PC neu starten musste bevor sich das Spiel ein zweites Mal starten ließ. Von daher konnte ich meinen Spielstand nicht importieren und habe somit meinen alten Helden nicht rekrutieren können. War also ein bisschen blöd, aber ohne Emulator hätte ich das auch nicht spielen wollen, aus Gründen die ich später noch erwähne.

Zuerst will ich aber auf die Story zu sprechen kommen. Diese beginnt 3 Jahre nach dem ersten Teil und erzählt vom Krieg zwischen dem Königreich Highland und den Stadtstaaten von Jowston. Dieser ist zu Beginn des Spiels zwar eigentlich vorbei, es stellt sich aber schnell heraus das all das nur ein Täuschungsmanöver des Prinzen Luca Blight war um die Stadtstaaten hinterrücks zu überfallen. Dieses Täuschungsmanöver sorgt allerdings dafür dass sowohl der Protagonist als auch sein bester Freund Jowy, welche eigentlich für Highland kämpfen, beinahe das Zeitliche segnen. Und die Stelle fand ich von der Umsetzung her bereits ewas suboptimal.

Sie ist von der Idee her zwar in Ordnung, aber dank der Flashbacks die man da zu sehen bekommt, und welche mit emotionaler Musik unterlegt wurden, wirkt es quasi so als ob einer von beiden als nächstes sterben würde. Das hat mich an der Stelle aber komplett kalt gelassen, weil ich kannte die Charaktere ja erst seit wenigen Minuten. Von daher wäre es vielleicht sinnvoller gewesen dieses Intro ein bisschen zu strecken. Schon damit man auch noch einen anderen Charaktere besser kennenlernen kann den man als Spieler eigentlich hassen sollte (auch wenn dessen Story leider im Sand verläuft und man nie dafür sorgen kann dass er bekommt was er verdient).

Luca Blight ist dafür ein absolutes Monster da er selbst kleine Kinder mit eigenen Händen ermorden würde. Als vielschichtig kann ich ihn allerdings nicht bezeichnen. Es mag zwar Gründe für seinen Wahnsinn geben, die werden aber nur am Rande mal erwähnt, weswegen er im Endeffekt einfach nur böse ist um böse zu sein. Er lässt als Antagonist also ein bisschen zu wünschen übrig, aber töten will man ihn auf jeden Fall! Schon weil er im Laufe des Spiels einige Gräueltaten verübt und dementsprechend eine richtige Präsenz innerhalb der Story hat. Nicht so wie der Antagonist des Vorgängers, der im kompletten Spiel nur dreimal aufgetaucht ist.

Die Story ist ansonsten aber eigentlich nicht schlecht. Sie leidet nur darunter dass sie unnötig in die Länge gezogen wurde. Das sorgt zwar für ein paar interessante Momente und führt außerdem dazu dass Luca Blight durch einen etwas interessanteren Gegenspieler ersetzt wird, aber die Erklärung die man am Ende aufgetischt bekommt fand ich persönlich eher unbefriedigend. Wie schon im Vorgänger wäre es außerdem toll gewesen wenn der Protagonist auch mal was sagen würde. Seine Beziehung zu Jowy, seiner Stiefschwester Nanami und einem kleinen Mädchen namens Pilika sind nämlich recht wichtig, aber deren Interaktionen sind dank der Stummheit des Protagonisten allesamt sehr einseitig, auch wenn man als Spieler ab und zu Dialogoptionen auswählen kann. Die Story hat aber zumindest den Vorteil dass sie nicht nur besser animiert ist als die des Vorgängers, sondern dass es auch mehrere computergenerierte Zwischensequenzen gibt um besonders wichtige Momente in Szene zu setzen. Mit Final Fantasy 7 – 9 können die zwar nicht mithalten, aber es zumindest ist besser als nichts.

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Das Gameplay wurde aber natürlich auch verbessert, wenngleich manche Änderungen ein bisschen fragwürdig sind. Das Kriegssystem erinnert hier nämlich an Fire Emblem, macht aber bei weitem nicht so viel Spaß. Fußsoldaten können sich pro Runde nämlich nur ein einziges Feld bewegen, wodurch es ohne Magier eine Weile dauern kann bis man überhaupt mal angreifen kann. Das lässt sich mit dem Automatik-Modus zwar ein bisschen abkürzen, ist aber trotzdem etwas nervig. Das Schere-Stein-Papier Prinzip des Vorgängers wurde außerdem komplett abgeschafft … und scheinbar mit kompletten Zufall ersetzt. Also, es gibt zwar Angriffs- und Verteidigungsboni, sowie diverse aktive und passive Skills, aber es scheint größtenteils vollkommen egal zu sein mit welcher Einheit man angreift, oder welche Charaktere man in welche Truppe packt (von Reitern mal abgesehen). Viele Angriffe gehen nämlich komplett daneben, was vor allem bei den limitierten Zaubern etwas frustrierend sein kann. Von daher ist es gegen Ende eigentlich am sinnvollsten mit Magiern oder Bogenschützen aus der Ferne anzugreifen bis die Gegner irgendwann umfallen.

Es ist außerdem weiterhin nicht möglich seine Zauber innerhalb von Dungeons wieder aufzuladen (außer kurz vor dem Finale), weswegen ich die meisten Kämpfe automatisch habe austragen lassen, oder auf Kombo-Angriffe zurückgegriffen habe. Wenn ich aber doch mal zaubern musste, dann habe ich das Spiel stets im Turbomodus laufen lassen. Die Animationen sind zwar eigentlich ganz hübsch, vor allem die der mächtigsten Zauber, sie dauern mir persönlich aber viel zu lange, was vor allem bei Bosskämpfen etwas nervig ist. Da kann auch der Soundtrack nicht drüber hinweghelfen, welcher genau wie im Vorgänger absolut generisch ist und höchstens ein handvoll einprägsamer Songs besitzt, wie Reminiscence (https://www.youtube.com/watch?v=2mhgseqsyFg). Die Kampfmusik gehört aber nicht dazu, egal ob es sich um normale Kämpfe, Bosskämpfe oder den finalen Boss handelt.

Ich habe außerdem das Gefühl, dass ich verglichen mit dem ersten Teil bei mehr Charakteren nachschauen musste wie ich diese rekrutiere. Man kann zwar einen Detektiv anheuern um die Bedingung eines jeden Charakters in Erfahrung zu bringen, der braucht für jede Untersuchung aber 10 Minuten, weswegen ich die nur sehr langsam abgearbeitet habe. Manche seiner Aussagen sind aber komplett nutzlos, zumal es mehrere Charaktere gibt bei denen er quasi nur sagt dass diese Stärke wertschätzen und man dementsprechend zeigen soll wie stark man ist. Das bringt aber vor allem deswegen nichts da die meisten dieser Charaktere erst dann rekrutiert werden können wenn man bereits eine bestimmte Menge an Charakteren angeheuert hat.

Das ist vor allem bei den Charakteren nervig für die man extra in ein Dungeon zurückkehren muss. Oder bei denen für die man erst mal ein verstecktes Dorf in einem Wald ausfinding machen muss. Dieser führt außerdem zur einzigen Stadt im Spiel zu der man sich nicht teleportieren kann, was vor allem deswegen nervig ist weil dort ein Händler wohnt bei dem man erst eine bestimmte Menge an Geld erwirtschaften muss bevor er sich einem anschließt. Das ist allerdings kein Händler bei dem man irgendwelche x-beliebigen Gegenstände verkaufen kann, sondern einer der nur bestimmte Tauschgegenstände aus ähnlichen Geschäften annimmt. Man sollte die entsprechenden Gegenstände also idealerweise schon besitzen bevor man versucht diesen anzuheuern damit man den Wald nicht mehrfach durchqueren muss. Ist aufgrund des limitierten Inventars aber nicht so einfach, auch wenn es im Gegensatz zum Vorgänger endlich ein Gruppeninventar gibt und die Charaktere nur noch ihre Ausrüstung + 3 Accessoires/Heilgegenstände/Schriftrollen mit sich tragen.

Es gibt außerdem einen Charakter den man entweder sehr früh rekrutieren kann indem man einen bestimmten Baum (den ich nie gesehen habe) ein paar Mal anschaut, oder indem man sehr viel später an einer bestimmten Stelle auf der Weltkarte herumrennt (oder schlichtweg still stehen bleibt) bis er plötzlich in der Gruppe erscheint. Das selbe Gimmick kommt außerdem bei vier weiteren Charakteren zum Einsatz die aber glücklicherweise nicht zu den 108 Stars of Destiny gehören. Kann man von daher auch ignorieren. Erst recht wenn man ohne Emulator spielt. Ich habe die nämlich nur gefunden weil ich den Emulator im Hintergrund im Turbomodus habe laufen lassen, was sicherlich einige Stunden in Echtzeit abgedeckt hätte.

Wenn man das beste Ende kriegen will, dann reicht es außerdem nicht alle 108 Charaktere zu rekrutieren. Stattdessen muss ein bestimmter Charaktere einen Verteidigungswert von mindestens 121 erreichen, was mir persönlich erst in dem Dungeon gelungen ist in dem dieser Wert abgefragt wird. Und das auch nur weil ich noch ein paar Ausrüstungsgegenstände gefunden und 3 oder 4 Level gegrindet habe. Solche Spielzeitstreckung hätte nach dem Sammeln aller Charaktere aber echt nicht sein müssen.

Ansonsten gibt es aber nicht soviel zu sagen. Rätsel gibt weitherin so gut wie keine, und wenn man doch mal drüber stolpert sind die allesamt sehr einfach. Und obwohl es bereits im ersten Teil total bescheuert war dass man ein Würfelspiel gewinnen muss um mit der Story fortfahren zu können wurde das auch hier für genau den selben Zweck recycelt. Beim ersten Spiel habe ich zwar direkt gewonnen, aber beim zweiten durfte ich wieder ewig mit Turbo rumprobieren bis ich die benötigte Summe endlich gewonnen hatte. Es gibt außerdem noch viele andere Minispiele mit denen man sich beschäftigen kann, aber wirklich interesant fand ich die jetzt nicht.

Im Endeffekt würde ich also sagen dass Suikoden 2 seinen Vorgänger zwar in gewisser Weise übertrifft, aber die Story leidet weiterhin darunter dass der Protagonist nie was sagt, das Gameplay ist ingesamt nur okay, den Soundtrack kann man vergessen, und dank der Masse an Charakteren gibt es insgesamt nur wenige die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Kann man also durchaus spielen, aber für die Playstation gab es eindeutig bessere JRPGs.


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https://i.imgur.com/pbxSCQP.jpghttps://i.imgur.com/u0lOgmQ.jpghttps://i.imgur.com/TtBgdyR.jpg

Gesamtwertung: 3 von 5 Punkten

Narcissu
04.07.2019, 06:02
Du findest die Musik der beiden Spiele generisch? Finde eigentlich, dass sie recht viele Alleinstellungsmerkmale haben. (Suikoden II hab ich nur kurz gespielt, also bezieht sich mein Urteil eher auf den ersten Teil.) Miki Higashino hat imo recht viele Stücke mit einem starken ethnischen Klang geschrieben, die man so in anderen RPGs eigentlich kaum findet.

~Jack~
04.07.2019, 10:48
Für mich gibt es in den ersten beiden Teilen jedenfalls keine Songs die wirklich aus der Masse hervorstechen. Ich habe zwar gelesen dass manche die Soundtracks richtig gut finden, und dass Teil 2 sogar mit zu den Favoriten gehört, aber ich kanns persönlich nicht nachvollziehen. Die Songs mögen zwar nicht furchtbar sein, aber bis auf sehr wenige Ausnahmen gibt es keine die ich mir einfach so anhören würde.

LittleChoco
04.07.2019, 19:48
Wenn man das beste Ende kriegen will, dann reicht es außerdem nicht alle 108 Charaktere zu rekrutieren. Stattdessen muss ein bestimmter Charaktere einen Verteidigungswert von mindestens 121 erreichen, was mir persönlich erst in dem Dungeon gelungen ist in dem dieser Wert abgefragt wird. Und das auch nur weil ich noch ein paar Ausrüstungsgegenstände gefunden und 3 oder 4 Level gegrindet habe. Solche Spielzeitstreckung hätte nach dem Sammeln aller Charaktere aber echt nicht sein müssen.

Echt? Ich hab das Spiel schon mehrmals gespielt und bis heute nicht gewusst, das ein bestimmter Wert in der Verteidigung erforderlich ist. So weit ich weiß, muss man sehr schnell eine bestimmte Antwort geben und später am Pass nicht kämpfen wollen. Und das ist alles. Hat bei mir in jedem Durchgang geklappt.

~Jack~
05.07.2019, 03:49
So weit ich weiß, muss man sehr schnell eine bestimmte Antwort geben und später am Pass nicht kämpfen wollen. Und das ist alles. Hat bei mir in jedem Durchgang geklappt.
Diese Bedingungen stimmen zwar allesamt, aber das mit der Verteidigung wird auch überall erwähnt. Und hier (https://gamefaqs.gamespot.com/boards/198844-suikoden-ii/50575734) hat das sogar jemand getestet, von daher hattest du vermutlich einfach das Glück den richtigen Wert zu treffen ohne drauf zu achten.

Dnamei
05.07.2019, 22:10
Das mit dem Verteidigungswert lese ich auch zum ersten Mal. Interessant, aber bei mir hatte es auch so geklappt. Also scheint man den Wert so schon ganz gut treffen zu können, aber trotzdem gut zu wissen.

Die Randomness bei den Strategiekämpfen ist mir bei meinem letzten Durchgang auch öfters mal in die Quere gekommen. Vor allem wenn man eine Einheit retten muss, die alleine gegen den Gegner steht und dann draufgeht bevor man auch nur in die Nähe gezogen ist. Und zwei Versuche später vermöbelt die gleiche Einheit die Gegner einfach xD.

LittleChoco
06.07.2019, 11:17
Kann bei mir aber auch einfach daran liegen, dass ich die Leute, mit denen ich durch die Lande ziehe (bzw. ziehen muss), immer bestmöglich ausstaffiere. Und da das nicht unbedingt billig ist, grinde ich nebenbei noch ein bißchen, was mich in der Suikoden-Reihe allerdings noch nie wirklich gestört hat.

~Jack~
29.08.2019, 04:04
Dragon Quest 8: Die Reise des verwunschenen Königs

https://i.imgur.com/nMvP4rl.jpg

Spielzeit: 54h ohne Postgame



Dragon Quest 8 erzählt die Geschichte von König Trode, der vom Hofnarr Dhoulmagus verflucht wurde und nun als Troll oder Gnom oder wie auch immer man das nennen will sein Dasein fristen muss. Seine Tochter hat es in gewisser Weise allerdings noch schlimmer erwischt. Die sieht zwar immer noch hübsch aus … aber auch nur insoweit man ein Pferd als hübsch bezeichnen kann. Um sie nicht aus den Augen zu verlieren darf sie außerdem die Kutsche ziehen mit der König Trode und seine Begleiter unterwegs sind. Trotz dieser Prämisse sind König Trodes Leibwächter allerdings die wahren Helden, darunter der obligatorisch stumme Protagonist dessen Hintergrundgeschichte nur sehr, sehr langsam enthüllt wird. Die Story beginnt nämlich irgendwo in der Mitte und zeigt erst sehr viel später was genau denn eigentlich passiert ist. Kann man durchaus machen, sorgt aber dafür dass ich keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren hatte. Dass der Hauptcharakter nie was sagt macht das auch nicht besser. Genauso wenig wie die Tatsache dass viele Partygespräche mal wieder optional sind, wodurch ich häufig nicht daran gedacht habe zu schauen was die Charaktere denn neues zu sagen haben.

Die Story konnte mich aber ehrlich gesagt auch nicht überzeugen. Ich hatte im Voraus zwar viel gutes drüber gelesen, eben weil ich nach dem fünften Teil noch einen spielen wollte der hoffentlich ein bisschen interessanter ist, aber im Endeffekt ist das einfach nur generische Standardkost. Es gibt zwar einen Moment in der Mitte des Spiels der das ganze eventuell interessanter machen sollte … aber stattdessen wird die Story dadurch noch viel generischer (mit einem uralten Bösen das von sieben Weisen versiegelt wurde und welches nun versucht seine Macht zurück zu erlangen indem es die Nachfahren der Weisen ermordet). An der Prämisse ändert sich im Endeffekt aber nichts. Es wird halt nur ein ganz klein wenig komplexer.

Und obwohl das Spiel eh schon so generisch ist, kam irgendjemand auf die tolle Idee ganz am Ende, nach dem scheinbar finalen Dungeon, nochmal eine Sammelquest einzuschieben. Eine Quest die storytechnisch absolut null Inhalt besitzt. Man muss halt nur ein paar altbekannte Orte aufsuchen, die Items aufheben, und fertig ist die Spielzeitstreckung. Da hätte eine Deus Ex Machina vor dem Endkampf vollkommen gereicht. Wobei sie den Kampf auch einfach hätten weglassen können damit das finale Dungeon auch tatsächlich das Finale des Spiels darstellt. Hätte logisch viel mehr Sinn gemacht. Stattdessen gibt es einen harten Bosskampf, dann muss man aus dem Dungeon flüchten und währenddessen ein paar Minibosse töten, dann kommt noch ein Bosskampf (der diesmal aber nicht so schwer ist), und danach muss man halt nochmal die Welt bereisen.

Ein Großteil des Spiels fokussiert sich außerdem auf Nebengeschichten die nur am Rande mit der Hauptstory zu tun haben (so in der Art: Ja, dieser Dhoulmagus ist hier vorbeigekommen, aber jetzt ist er dahin gegangen). Manche von denen sind ganz nett, wie die Geschichte eines König der selbst Jahre nach dem Tod seiner Frau immer noch trauert und somit unfähig ist sein Königreich zu führen, aber sie leiden halt darunter dass sie allesamt zu kurz kommen.

https://i.imgur.com/sk1nF1v.jpg



Ich würde gern sagen dass ich das Gameplay besser fand, aber selbst das hat einige Probleme zu bieten. So dauert es zum Beispiel ewig bis das rundenbasierte Kampfsystem wirkliche Taktiken zulässt. Man bekommt zwar schnell ein paar Zauber und Waffenfertigkeiten, die meisten machen aber irgendwie auch nicht mehr Schaden als ganz normale Angriffe. Außer natürlich man hat das Glück die Schwachstelle eines Gegners zu treffen. Erst gegen Ende musste ich tatsächlich einiges an Taktik einsetzen, wie mich ständig zu buffen, oder meine Charakter sich konzentrieren zu lassen damit sie ein vielfaches an Schaden anrichten.

An zwei Stellen musste ich aber erstmal einige Level mit Metallschleimen grinden. Einmal in der Mitte des Spiels (bei den Dunklen Ruinen) und einmal am Ende. An der ersten Stelle kam ich gegen den Schaden des Bosses nämlich einfach nicht an und brauchte erst mal Angelos Multiheilung. Der Kerl war aber 10 Level zu niedrig, schon weil ich ihn ausversehen übersprungen und damit eine komplette Storyline ohne ihn gemacht hatte. Die hätte aber sicher nicht dafür gesorgt diesen Unterschied auszugleichen. Dass ich am Ende grinden musste liegt außerdem daran, dass sich das Spiel viel zu sehr auf sein Alchemie-System stützt. Die mächtigsten Ausrüstungsgegenstände, sowie die einzigen Items die mehr als 30 MP regenieren, müssen nämlich allesamt ercraftet werden, worauf ich echt keinen Bock hatte. Nicht nur weil ich sowieso ständig pleite war (und somit Probleme gehabt hätte die Materialien zu kaufen), sondern weil ich manche der dafür benötigten Gegenstände schon verkauft hatte um ein bisschen Geld zu machen.

Das Grinding war schlussendlich aber trotzdem nutzlos da ich gegen die ganzen Doppelattacken und Buff Neutralisierungen des Bosses einfach nicht ankam. Mit Level 40 soll das zwar angeblich gut machbar sein, aber ich hatte halt mit 47 immer noch Probleme und bin so fünf oder sechsmal bei dem Kerl verreckt. Erst nachdem im Casino Chips ergrindet und mir damit bessere Ausrüstung gekauft hatte ging das endlich. Vor allem weil es da ein Schwert gab das vom Schaden her zwar sehr viel schlechter war als das was ich hatte, aber dafür konnte ich doppelt mit angreifen. Und mit dem dazu passenden Skill konnte ich die Angriffe sogar vervierfachen, was bei gebuffter Konzentration schon mal ~2000 HP Schaden angerichtet hat. Und damit war der Boss dann halt ein Witz. Spaß gemacht hat das aber echt nicht, weswegen ich auch keine Bock mehr auf das Postgame habe.

Das Skill-System des Spiels lässt übrigens auch zu wünschen übrig. Man muss sich da nämlich unter anderem auf bestimmte Waffen fokussieren, was bei mir dazu geführt hat dass ich keinen der Skills besaß mit dem sich Metallschleime effektiv töten lassen, was das Grinding noch verlängert hat. Zwischendurch habe ich die Skills dann zwar doch noch bekommen, aber das halt auch erst nachdem ich schon einige Level gegrindet hatte. Könnte man seine Charaktere irgendwie umskillen, dann wäre das alles kein Problem gewesen. So hätte ich ein klassischeres Skill-System aber eindeutig bevorzugt. Seine Charaktere nach Belieben zu entwickeln mag zwar cool sein, das aber auch nur wenn die unterschiedlichen Skillbäume zumindest ein paar äquivalente Fähigkeiten besitzen damit man am Ende nicht das Gefühl hat sich auf die falsche Waffe fokussiert zu haben.

Es gibt außerdem ein paar Sidequests die von der Idee her okay sind, aber die ich von der Umsetzung her nicht so prickelnd fand. So kann man im Laufe des Spiels sehr viele Fotos schießen und Medaillen sammeln die jeweils gegen nützliche Gegenstände eingetauscht werden können, aber fürs erste muss man halt ständig schauen was es denn für neue Foto-Aufgaben gibt (was mehrmals darauf hinausläuft dass man erstmal viele Gegner eine Sorte töten muss damit ein besonderes Monster erscheint), und fürs andere muss man halt alle Truhe, Schränke, Urnen und Fässer durchsuchen um auch nichts zu übersehen.

Es gibt außerdem eine Monster-Arena für die man Monster rekrutieren kann, welche sich dann innerhalb von normalen Kämpfen für ein paar Runden beschwören lassen. Durchaus ein cooles Feature … aber halt auch nur für diese Fähigkeit. Die eigentlichen Arenakämpfe laufen nämlich komplett automatisch ab, weswegen man nur darauf hoffen kann dass sich das eigene Team nicht zu blöd anstellt. Die Belohnungen sind aber größtenteils echt nutzlos, weil sie hauptsächlich darauf hinauslaufen dass man noch mehr Monster in Reserve haben kann. Einzig das zweite Monster-Team, sowie der optionale Charakter den man ganz am Ende bekommt, haben tatsächlich einen gewissen Wert. Ob es sich für lohnt ist eine andere Sache. Der neue Charakter passt sich nämlich leider nicht an die Gruppe an und war somit 12 Level unter mir. Und auf noch mehr Grinding hatte ich echt keinen Bock, auch wenn ich Metallschleimkönige zu diesem Zeitpunkt endlich effektiv töten konnte.

Im Endeffekt muss ich also sagen dass ich der Reihe einfach nichts abgewinnen kann. Klar, ich habe zwar erst den fünften und den achten Teil gespielt, aber der Rest der Reihe scheint nach dem was ich gelesen habe auch nicht wirklich besser zu sein. Da bleibe ich also lieber bei Final Fantasy, wo mir selbst ein paar der schlechteren Teile immer noch besser gefallen als Dragon Quest. Ich würde zwar nicht abstreiten dass die Reihe einen gewissen Charme hat, aber das allein reicht mir halt nicht.


https://i.imgur.com/MHgsJHS.jpg

Gesamtwertung: 2,5 von 5 Punkten

Nayuta
05.09.2019, 14:29
Dragon Quest 8 erzählt die Geschichte von König Trode, der vom Hofnarr Dhoulmagus verflucht wurde und nun als Troll oder Gnom oder wie auch immer man das nennen will sein Dasein fristen muss.
Grün?^^


Die Story konnte mich aber ehrlich gesagt auch nicht überzeugen. Ich hatte im Voraus zwar viel gutes drüber gelesen, eben weil ich nach dem fünften Teil noch einen spielen wollte der hoffentlich ein bisschen interessanter ist, aber im Endeffekt ist das einfach nur generische Standardkost.
Lautet der allgemeine Konsens nicht eher, dass die Story zwar OK ist, der eigentliche Reiz aber in den Minigeschichten der verschiedenen Königreiche und den Charakteren liegt? Das würde ich jedenfalls genau so unterschreiben.


Nicht nur weil ich sowieso ständig pleite war
Ja, Geldprobleme sind in dem Spiel ganz normal. Lediglich als man das Schiff bekommen hat habe ich zuerst einmal die ganze Welt abgegrast und dabei so viel Kohle gesammelt, dass für die nächsten paar Städte genug im Beutel war. Ansonsten musste ich immer haushalten und habe mir abwechselnd in einer neuen Stadt entweder nur Waffen oder nur Ausrüstung gekauft.

one-cool
05.09.2019, 15:13
Machst du bei dem DQ Completion von shieru mit?
damit wäre zumindestens ein Brocken mehr erledigt ;)

~Jack~
05.09.2019, 19:25
Grün?^^
Einfach nur grün zu sein klingt jetzt nicht so schlimm ;p



Lautet der allgemeine Konsens nicht eher, dass die Story zwar OK ist, der eigentliche Reiz aber in den Minigeschichten der verschiedenen Königreiche und den Charakteren liegt? Das würde ich jedenfalls genau so unterschreiben.
Keine Ahnung. Ich hattte mir da nur als Notiz aufgeschrieben dass es angeblich eine der ernsteren Stories der Reihe zu bieten haben soll. Alles was damit zu tun hat war mir aber trotzdem zu oberflächlich als dass mich diese ernsten Momente wirklich mitgerissen hätten.


Machst du bei dem DQ Completion von shieru mit?
damit wäre zumindestens ein Brocken mehr erledigt ;)

Es soll zumindest für die Challenge gelten. Noch mehr werde ich dazu aber nicht beitragen weil ich schlichtweg kein Interesse habe noch ein Dragon Quest zu spielen. Also legt euch mal ins Zeug ;D

~Jack~
08.09.2019, 02:20
428: Shibuya Scramble

https://i.imgur.com/Vr2TgN4.jpg

Spielzeit: Ca. 45 - 50 Stunden für das wahre Ende + die Hälfte der Bonus-Szenarien und noch einige Stunden mehr für all den Rest



428: Shibuya Scramble ist eine Visual Novel der besonderen Art. Zum einen aufgrund der Tatsache dass 99% der Story mittels Live Action Fotos, Animationen und Videos erzählt wird. Die einzig nennenswerte Ausnahme ist ein Extra Szenario dass sowohl als Prequel zum Spiel, als auch zum Anime Canaan fungiert (besser nichts drüber lesen, sonst spoilert ihr euch noch!). Und das ist leider auch das einzige Szenario das tatsächlich synchronisiert wurde. Der Rest des Spiels könnte verglichen mit vielen anderen Visual Novels also ein bisschen mangelhaft wirken … wenn da nicht die Tatsache wäre, dass es sich aufgrund des Gameplays von der Masse abhebt.

Im Laufe der Handlung schlüpft man nämlich in die Rolle von fünf unterschiedlichen Charakteren die allesamt irgendwie dazu beitragen müssen eine Frau zu retten die von einem Verbrechersyndikat entführt wurde. Zwei dieser Charaktere haben auf den ersten Blick aber nichts mit diesem Fall zu tun und tragen dementsprechend nur indirekt zu dessen Lösung bei. Und um das zu erreichen muss man innerhalb von einstündigen Segmenten ständig zwischen diesen Charakteren hin- und herspringen um mit deren Entscheidungen das Schicksal der anderen Charaktere zu beeinflussen. Da man im Vorfeld aber natürlich nicht wissen kann was genau denn eigentlich zu tun ist, wird man früher oder später auf eins von 85 schlechten Endings treffen. Und in solch einem Fall muss man halt „in der Zeit zurückspringen“ und was anderes ausprobieren.

Falls das irgendwen an die Zero Escape Reihe erinnern sollte, vor allem an Virtue's Last Reward oder Zero Time Dilemma, dann geht es euch genau wie mir! Das Konzept ist nämlich fast das selbe (wurde aber nicht abgekupfert da das Spiel ursprünglich vor 999 veröffentlicht wurde!), nur dass es hier keine pseudowissenschaftlichen Erklärungen für all das gibt. Und auch keine Rätsel die man zwischendurch lösen müsste. Stattdessen ist die Story ein einziges, gewaltiges Rätsel. Bei jedem Game Over gibt es zwar optionale Hinweise die einem verraten was man falsch gemacht hat, ich würde aber dazu raten diese so gut wie möglich zu ignorieren. Ansonsten machen sie das ganze ein bisschen zu einfach, auch wenn es zumindest in den letzten beiden Stunden keinerlei Hinweise mehr gibt. Diese Abschnitte musste ich deswegen auch am meisten wiederholen, schon weil einen das Spiel da auf gewisse Weise hinters Licht führen will. Wie genau will ich hier natürlich nicht verraten, aber man muss auf jeden Fall alles mal durchprobieren um den Weg zum Finale zu finden.

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Obwohl das Gameplay ganz cool ist, ist dessen Umsetzung teilweise aber extrem schwachsinnig. Allen voran in Bezug auf die Story Locks, welche nur umgangen werden können indem man einen passenden Sprungpunkt von der Route eines anderen Charakters findet. Dass die Story dadurch in vielen Fällen grundlos zum Erliegen kommt will ich hier mal ignorieren (zumal es auch Stellen gibt an denen sie tatsächlich einen sinnvollen Effekt erzielen), aber die Sprungpunkte widersprechen in einigen Fällen jedweder Logik.

Ein wunderbares Beispiel ist die Stelle wo sich zwei Charaktere zur selben Uhrzeit im selben Gebäude befinden, und wo einer der Charaktere einen Sprungpunkt zum anderen Charaktere besitzt, dessen Story dort geblockt wird. Man sollte also meinen, dass man das Story Lock mithilfe dieses Sprungs umgehen könnte. Aber nope, der Sprungpunkt funktioniert überhaupt nicht. Stattdessen muss ein anderer Charakter der nichts mit irgendwas zu tun hat zu einer anderen Uhrzeit und in einem komplett anderen Gebäude rein zufällig den Nachnamen des geblockten Charakters nennen, woraufhin ein weiterer Sprungpunkt erscheint. Macht nicht nur keinen Sinn, sondern ist an der Stelle auch noch die offensichtlich falsche Reaktion, weswegen ich beim ersten Mal nicht auf die Idee gekommen bin da überhaupt drauf zu klicken.

Verglichen mit den ganzen obskuren Aufgaben die man für die Bonus-Szenarien absolvieren muss ist das aber noch ein Kinderspiel. Da muss man nämlich nicht nur ein Rätsel über das Spiel lösen, sondern auch noch gewisse Punkte innerhalb der Story finden an denen man schonmal eine Minute lang warten muss bis am Rand irgendwelche Tastenkombinationen erscheinen. Die entsprechenden Hinweise bekommt man zwar durchs Rätsel (auch wenn diese verbuggt sind und man jeden doppelt anklicken muss um den aktuellen Hinweis zu sehen), aber toll ist das trotzdem nicht. Und ich würde auch persönlich von abraten, da manche dieser Szenarios zwar ganz lustig sind, ein Großteil aber sterbenslangweilig. Einzig das Szenario das man nach 50 schlechten Endings freischaltet, sowie das wahre Ende lohnen sich ein bisschen. Letzteres ist von den erforderlichen Entscheidungen her ab auch extrem obskur und fügt leider nur ein paar wenige Minuten zum Ende hinzu. Dabei hätte ich gern noch einen richtigen Epilog gesehen der mehr als nur die letzten Minuten nach dem Finale abdeckt.


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Für die eigentliche Story kann ich das Spiel aber durchaus empfehlen. Sie ist zwar nicht so komplex wie Umineko, oder so emotional wie The House in Fata Morgana, und sie hat auch nicht so viele Mindfucks wie Danganropa, aber das was sie zu bieten hat ist durchaus gut gemacht. Wobei ich an der Stelle wohl erwähnen sollte dass das Spiel vom Genre her extreme Stimmungsschwankungen besitzt. Ob das was positives oder negatives ist muss jeder selbst entscheiden. Weil zum einen gibt es diesen Thriller der sich um die Entführung dreht … und dann gibt es eine Komödie in der man eine Frau spielt die in einem Katzenkostüm gefangen ist und ihrem idiotischen Boss dabei helfen muss ein Diätgetränk für überteuerte Preise zu verscherbeln.

Macht auf den ersten Blick absolut keinen Sinn, aber es ist halt eine Story in der Menschen die größtenteils nichts miteinander zu tun haben trotzdem das Leben anderer Menschen beeinflussen. Und es sorgt vor allem für ein bisschen Abwechslung, da die beiden Stories die direkt mit dem Kidnapping zu tun haben sich anfangs ein bisschen zu sehr im Kreis drehen. Das wird im Laufe der Zeit aber immer besser und vor allem ernster. Die schlechten Endings lohnen sich dadurch im Finale aber nicht mehr wirklich, da die meisten nur geringfügige Variationen des selben Ereignisses sind. Und dementsprechend würde ich auch von abraten die alle freizuschalten.

Erst recht aufgrund der Tatsache dass es nicht möglich ist bereits gelesene Texte schnell durchzuskippen. Das einzige was man machen kann ist den Textverlauf nach unten zu scrollen und dabei hoffentlich einen Punkt zu finden an dem man wieder einsteigen kann. Ist mir leider erst recht spät aufgefallen, funktioniert aber teilweise auch gar nicht da die Einstiegspunkte extrem selektiv sind. Man kann innerhalb des Flowcharts aber auch verschiedenste Einstiegspunkte wählen, sprich Stellen wo man Entscheidungen treffen muss oder wo man einen Sprungpunkt gefunden hat. Letztere können übrigens auch in Tipps versteckt sein. Die geben zwar meistens nur Hintergrundinfos zu Shibuya, aber manchmal werden auch Charaktere drin erwähnt.

Und zu guter Letzt muss ich euch noch einen technischen Tipp geben: stellt eure Lautsprecher in den erweiterten Eigenschaften auf 16 Bit DVD Qualität und wechselt innerhalb des Spiels zum Vollbildmodus. Ich weiß zwar nicht ob letzteres noch wirklich nötig ist, aber ohne die Lautsprecher-Einstellung leidet das Spiel teilweise unter furchtbaren Performance-Einbrüchen die mit knackendem Ton einhergehen. Nach der Änderung habe ich dieses Problem aber nie wieder bemerkt.

Gesamtwertung: 4,5 von 5 Punkten

~Jack~
27.09.2019, 12:35
AI: The Somnium Files

https://i.imgur.com/dhEX8Mc.jpg

Spielzeit: 27 Stunden für das wahre Ende und so gut wie alle Achievements

>> Das vollständige Review findet ihr auf meinem Blog << (https://www.jack-reviews.com/2019/09/ai-the-somnium-files-review.html)



AI: The Somnium Files ist das neueste Werk von Kotaro Uchikoshi, dem Schöpfer der Zero Escape Reihe. Wer sich dementsprechend ein Zero Escape 2.0 erhofft, oder irgendwas das zumindest thematisch ähnlich ist, den muss ich aber direkt enttäuschen. Es ist stattdessen ein Detektivspiel bei dem man einem Serienmörder das Handwerk legen muss, sowie eine Slice of Life Komödie bei der man unter anderem dazu genötigt wird mit einem Idol auf ein Date zu gehen. All das wurde außerdem mit einer ordentlichen Prise an sexuellem Humor gewürzt, welcher unter anderem so gut wie jede Actionsequenz ruiniert.

Anstatt die Gegner auf spannende Art und Weise auszuschalten werden sie nämlich ständig mit Pornoheftchen und Unterwäsche abgelenkt, auf die sie genauso gut anspringen wie die Wachen in Metal Gear Solid. Während es da nur ein harmloses Gimmick war kommt es hier aber selbst in den ernstesten Momenten zum Einsatz. Die Gegner müssen anschließend zwar trotzdem noch ausgeschaltet werden, das passiert in den meisten Fällen aber nur durch absurdes Glück, wenngleich die entsprechenden Situationen vorher von einer künstlichen Intelligenz simuliert wurden. Und in ein paar wenigen Fällen werden die Gegner auch einfach mal von einem 12-jährigen Mädchen mit Superkräften (die übrigens nie erklärt werden) ausgeschaltet. Was zugegebenermaßen nicht so schwer ist da die Gegner in etwa genauso treffsicher sind wie die Sturmtruppen aus Star Wars. Passend dazu gibt es für jede Gegnerart übrigens nur ein einziges Charaktermodel, weswegen man genauso gut gegen eine Klonarmee kämpfen könnte.

Die eigentliche Story lässt verglichen mit der Zero Escape Reihe aber ebenfalls zu wünschen übrig. Gegen Ende gibt es zwar einen richtig guten Twist der soweit ich feststellen kann keine größeren Logikprobleme hat, aber das ist im Endeffekt auch die einzige Stelle die qualitativ an Uchikoshi vorherige Werke herankommt. Zwischendurch gibt es zwar auch ein paar interessante Enthüllungen, vor allem bei den Storylocks die einen dazu zwingen erst mal die normalen Routen zu beenden, aber das sind halt auch nur Hinweise die es einem ermöglichen sollen den Fall noch vor dem Finale zu lösen. Selbst Zero Time Dilemma, der schwächste Teil der Zero Escape Reihe, hatte in dieser Hinsicht sehr viel mehr zu bieten. Und das obwohl er sogar ein paar Stunden kürzer ist.

Ich finde es außerdem schade dass hier so gut wie keine interessanten Konzepte erklärt wurden. Weil in Zero Escape gab es ja so Themen wie das Gefangenendilemma, Schrödingers Katze, das Anthropische Prinzip, das Alien-Hand-Syndrom, etc, während AI einem hauptsächlich ein bisschen was über den menschlichen Körper und vor allem das Gehirn erzählt. An einer Stelle werden zwar auch Parallelwelten angesprochen, aber das ist für Kenner der Zero Escape Reihe ja nichts neues, auch wenn hier andere Beispiele herangezogen werden.

Nach den Logikrätseln der Zero Escape Reihe ist das Gameplay übrigens auch ein massiver Rückschritt. Um den Fall zu lösen muss man nämlich in das Unterbewusstsein der Zeugen und Täter eintauchen und dort mentale Schlösser knacken um herauszufinden was sie verheimlichen. Und dafür hat man jeweils nur 6 Minuten Zeit, auch wenn es pro Schloss einen Speicherpunkt gibt und man bis zu drei Speicherpunkte zurückspringen kann. Ein kompletter Reset wäre bei Zeitknappheit aber besser. Es gibt nämlich eine Vorspulfunktion mit der man bereits gesehen Dialoge und Zwischensequenzen überspringen kann. Die Entwickler haben aber scheinbar vergessen die zu aktivieren wenn man einfach nur zu einem Speicherpunkt zurückspringt.

Das eigentliche Gameplay basiert außerdem viel zu sehr auf Trial & Error da ein Großteil aller Aktionen keiner wirklichen Logik folgt. Zumindest nicht der Logik der realen Welt. Das Unterbewusstsein eines jeden Menschen wird nämlich als Traumwelt (dem namensgebenden Somnium) dargestellt. Und dementsprechend muss man halt herausfinden was die Regeln der aktuellen Welt sind, was vor allem deswegen erschwert wird weil viele Objekte komplett nutzlos sind und nur dazu dienen einem Zeit zu rauben. Jede Aktion ist nämlich mit Kosten verbunden die sich nur durch positive und negative Modifikatoren beeinflussen lassen. Ist von der Idee her also ganz nett, aber die Umsetzung lässt ein bisschen zu wünschen übrig, zumal es nur sehr wenige Stellen gibt wo man wirklich taktisch vorgehen muss. Und gegen Ende haben sich die Somniums auch immer wieder aufgehängt. An einer Stelle sogar achtmal in Folge. Von daher will ich hoffen dass die Entwickler das noch patchen.

Zusammengefasst muss ich also sagen dass AI: The Somnium Files zwar durchaus ein paar interessante Ideen hat, aber diese Mischung aus einem ernsten Detektivspiel und einer Slice of Life Komödie (die teilweise so wirkt als ob sie von einem notgeilen Teenager geschrieben worden wäre) funktioniert einfach nicht so gut wie sich die Entwickler das eventuell erhofft hatten. Die Credits sind da auch ein wunderbares Beispiel für, da die Charaktere plötzlich anfangen zu singen und zu tanzen so als ob sie in einem Musical wären. Ist zwar gut gemacht, wirkt als Abschluss einer Serienmörder-Storyline aber einfach nur bizarr. Wer all das mochte was Zero Escape zu bieten hatte, der wird mir diesem Spiel also vermutlich nicht viel Spaß haben. 428 Shibuya Scramble hat mich in dieser Hinsicht besser unterhalten. Mag zwar keinen ganz so guten Twist haben, aber dafür fand ich den Humor richtig gut. Hier ist er dafür häufig einfach nur schlecht. Und das auch noch mit purer Absicht.

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Gesamtwertung: 3 von 5 Punkten

~Jack~
05.11.2019, 20:16
The Banner Saga

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Spielzeit: Circa 10 Stunden pro Spiel



The Banner Saga lässt sich vermutlich am besten als Survival RPG bezeichnen da ein Großteil der Reihe einzig und allein daraus besteht vor einer finsteren Bedrohung zu flüchten die nichts und niemanden verschont. Dementsprechend ist man auch nicht mit einer kleinen Gruppe sondern mit hunderten von Menschen unterwegs deren Überleben man so gut wie möglich sichern sollte. Um das zu bewerkstelligen muss man aber dafür sorgen dass stets genug Vorräte vorhanden sind und dass die Moral idealerweise niemals in den Keller sinkt. Letzteres erfordert aber dass die Karawane mindestens einen Tag lang rastet, was natürlich Vorräte verschlingt. Von daher sollte man entweder darauf hoffen dass eins der vielen, mehr oder weniger zufälligen, Events die Moral kostenlos erhöht (und nicht zum Beispiel einen Großteil aller Vorräte vernichtet), oder man sollte zumindest solange warten bis mehrere Partymitglieder verletzt sind. Wenn diese im Kampf getötet werden erleiden sie nämlich eine permanente Verletzung die ihre Stärke für eine bestimmte Anzahl an Tagen senkt, was sich nur durchs rasten reduzieren lässt. Es gibt zwar auch Stellen an denen die Gruppe automatisch geheilt wird, aber drauf verlassen sollte man sich nicht, schon weil ich die Kämpfe von Anfang bis Ende sehr herausfordern fand.

Bei diesem Taktik-Kampfsystem muss man nämlich auf zwei Aspekte achten: die gegnerische Verteidigung und deren Angriffskraft. Wenn die Verteidigung höher ist als die eigene Angriffskraft, dann kann man nämlich wenn überhaupt nur einen einzigen Punkt Schaden anrichten. Von daher laufen die Kämpfe in vielen Fällen darauf hinaus dass man zuerst die Verteidigung durchbricht damit ein anderer, starker Charakter den Gegner danach oneshotten kann. Die Gegner versuchen aber natürlich genau das selbe, was vor allem deswegen problematisch ist weil die Angriffskraft gleichzeitig die Lebenspunkte eines jeden Charakters darstellen. Es kann also passieren dass ein Charakter der den Kampf mit 17 Stärke beginnt innerhalb weniger Runden so gut wie keinen Schaden mehr anrichten kann. Von daher sollte man wenn möglich einen Tank vorausschicken der dank einer bestimmten Spezialfähigkeit einen Großteil allen Schadens absorbieren kann. Ob die Gegner diesen tatsächlich angreifen ist allerdings Glückssache (vor allem wenn es sich um Fernkämpfer handelt), auch wenn sich das mit Items und später auch mit Fähigkeiten ein bisschen beeinflussen lässt.

Aufgrund des Survival Aspekts ist das ganze aber ein bisschen problematisch. Einige der besten Items muss man nämlich kaufen, und das nicht mit Geld oder Vorräten sondern mit dem Ansehen das man durch Kämpfe und eine Vielzahl von Events sammelt. Die Sache ist nur, Ansehen wird ebenfalls dazu benötigt Vorräte zu kaufen. Und dafür Charaktere aufzuleveln. Das kann also sehr schnell nach hinten losgehen wenn man die falschen Prioritäten setzt. Und vor allem wenn man sich auf zu viele Charaktere fokussiert. Im Laufe der Reihe bekommt man nämlich Dutzende Charaktere in die Party, welche aber erst mal Gegner töten müssen damit sie aufleveln können. Die einzige Ausnahme stellt der Übergang von einem Spiel ins nächste dar, welcher jeden Charakter auf ein gewisses Mindestlevel anhebt. Es ist von daher sehr viel sinnvoller sich auf eine kleine Gruppe zu fokussieren und diese so schnell wie möglich hochzuziehen. Man könnte sogar mit weniger als der maximalen Anzahl an Charakteren kämpfen, wodurch jeder Charakter viel mehr Züge zur Verfügung hätte.

Wenn man die Spiele noch nicht kennt könnte das allerdings auch nach hinten losgehen, da nicht nur die Karawane sondern auch die eigene Party im Laufe der Story stark dezimiert werden kann. Das Spiel ist allerdings so gnädig immer wieder Autosaves anzulegen, von daher kann man bestimmte Tode zumindest ungeschehen machen. In einem Fall würde das allerdings bedeuten dass man viele Stunden zurückspringen müsste da die bloße Anwesenheit eines gewissen Charakters einem anderen das Leben kosten wird. Und im dritten Teil gibt es sogar eine Entscheidung die storytechnisch eigentlich ganz gut ist, die man aber nur dann ohne Verluste treffen kann wenn man ein bestimmtes Event im ersten Teil auf die richtige Art und Weise absolviert hat. Von daher musste ich nochmal einen kompletten Kampf wiederholen um danach eine andere Entscheidung treffen zu können.

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Für ein Survival RPG ist das Gameplay aber richtig gut, auch wenn ich persönlich der Meinung bin dass es ein bisschen zu viele Kämpfe aber dafür zu wenig Story gibt. Jeder Teil dauert nämlich nur so 10 Stunden, wovon mehr als die Hälfte nur aus Kämpfen bestehen dürfte. Die meiste Zeit springt man außerdem zwischen zwei Gruppen hin- und her, wodurch jede Gruppe nur die Hälfte an Screentime bekommt. Von daher ist die Story zwar okay, aber die meisten Charaktere lernt man höchstens oberflächlich kennen.

Das Level-System ist außerdem ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Im ersten Teil muss man zwar einfach nur die Statuswerte steigern, aber deren maximalen Werte werden in den Nachfolgern nie erhöht. Im zweiten Teil kommen stattdessen prozentuale Skills hinzu die man bei den maximierten Werten erlernen kann, wie zum Beispiel höhere Krit-Chancen oder die Möglichkeit bestimmten Angriffen auszuweichen. Und im dritten Teil kommen ab Level 11 noch Titel hinzu die zusätzliche Fähigkeiten mit sich bringen, wie höhere Rüstungswerte samt Rüstungsregeneration. Da muss man sich aber sehr gut überlegen wem man welchen Titel gibt da die alle einzigartig sind. So gibt es zum Beispiel einen Charakter der mehrmals in Folge seine Axt auf einen Gegner schleudern kann, wodurch es sich anbieten würde ihm den Titel zu verpassen mit dem jeder Folge-Angriff zusätzlichen Schaden verursacht. Wenn man Glück hat fallen dadurch nämlich selbst die stärksten Gegner wie die Fliegen. Zumindest solange der Charakter noch Willenskraft besitzt, welche für solche Skills unabdinglich ist.

Wenn man nur einen Punkt an Willenskraft verwendet, dann hat der Axtwurf nämlich nur eine 70%ige Trefferchance, während die dritte Stufe das auf 90% erhöht. Für normale Angriffe kann man die Willenskraft aber auch verwenden, was in Kombination mit bestimmten Items extrem mächtig sein kann. Einer meiner Charaktere besaß nämlich ein Item das seine Stärke zwar um 5 Punkte reduziert hat, aber dafür wurde seine Fähigkeit Rüstungen zu durchbrechen um 5 Punkte erhöht. In Kombination mit seinen restlichen Werten konnte ich also 8 Rüstungspunkte auf einmal vernichten. Und mittels Willenskraft noch sehr viel mehr. Und das beste dabei? Der Charakter konnte aus der Ferne angreifen und hat später dank einem speziellen Titel so gut wie keine Aggro generiert.

Taktisch eröffnen sich also einige Möglichkeiten wenn man so viele Items wie möglich mitnimmt. Im dritten Teil fand ich das allerdings so gut wie unmöglich da die eine Gruppe die den Endkampf bestreiten muss keine Items mehr kaufen kann. Stattdessen ist man gezwungen mehrere Gegnerwellen zu bekämpfen um in der dritten Runde einen Boss zu besiegen, was ich persönlich nur ein oder zweimal geschafft habe. Man kann zwar innerhalb der Runden seine Charaktere austauschen und sogar neu positionieren, das gilt allerdings nur wenn man die Gegner besiegen kann bevor der Countdown für die nächste Runde abgelaufen ist. Und wenn man das nicht schaffen sollte, dann spawnt im Endeffekt auch gar kein Boss, was ein bisschen dumm ist.

Im Großen und Ganzen ist The Banner Saga aber ein unterhaltsames Survival RPG das sich mit jedem Teil ein bisschen weiterentwickelt, aber welches storytechnisch noch viel mehr Potenzial gehabt hätte. Solange man die Reihe an einem Stück spielt lohnt es sich aber auf jeden Fall. Längere Pausen einzulegen würde ich aber nicht empfehlen, schon weil es sich im Endeffekt um ein großes Spiel handelt das einfach nur in mehrere Teile gesplittet wurde.

Ich sollte allerdings davor warnen dass ich den dritten Teil ein bisschen frustrierend fand. Und das nicht weil man auf halbem Wege ein Zeitlimit bekommt, sondern weil es sich mehrfach während der Ladebildschirme aufgehängt hat, wodurch ich mindestens einen Kampf komplett wiederholen musste. Wer soviel wie möglich von der Story sehen will, der muss außerdem in gewisser Weise schlecht spielen. Am Ende hat man nämlich 30 Tage um das Finale zu erreichen. Und wenn man das nicht schafft muss man noch ein bisschen Zeit herausschinden, was zusätzliche Storyszenen freischaltet. Da dürften mir aber zumindest zwei von gefehlt haben da ich mit 22 Tagen gestartet bin und somit nur noch ein kleines bisschen herausschinden musste. Wenn man taktisch rastet (also den Countdown von selbst aufs 0 zwingt) kann man die zusätzlichen Szenen vermutlich auch noch triggern, aber dann muss man halt auch wissen wie viele Tage man noch bis zum Ende braucht und wie viele sich durch diese Extraszenen rausschinden lassen.

https://i.imgur.com/QP6qLEy.jpg

Gesamtwertung: 4 von 5 Punkten

~Jack~
20.12.2019, 03:22
So, es wird Zeit die Challenge mit einer schön krummen Nummer zu beenden :D Auch wenn ich nicht vorhabe noch viel zu den letzten Spielen zu schreiben, weswegen ich das insgesamt recht kurz halten (ja ... man siehts :%) und mich hauptsächlich auf Siege of Dragonspear konzentrieren werde.

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War mal wieder ein sehr unterhaltsames Action-RPG dessen Solo Bosskämpfe mit Dana gezeigt haben dass ein auch ein modernes Ys ohne Party wunderbar funktionieren könnte. Ich erwarte zwar nicht dass das in naher Zukunft mal wieder passiert, aber es wäre auf jeden Fall eine nette Abwechslung nachdem all die letzten Teile nur das selbe System immer weiter ausgebaut haben. Storytechnisch muss ich aber sagen dass die erste Hälfte des Spiels (also alles auf der südlichen Seite von Seren) imo ein bisschen zu lang war, dafür dass man hauptsächlich nach anderen Überlebenden gesucht und die Insel erkundet hat. Und das Finale hätte in einem Spiel das Adols allerletzte Reise schildert imo sehr viel besser gepasst als in einem Interquel in dem er zwar schon ein bisschen was erreicht hat, aber trotzdem noch ein junger Mann ist. Und ja, mehr habe ich auch nicht zu sagen weil ich eh schon ein Review (https://www.jack-reviews.com/2019/11/ys-viii-lacrimosa-of-dana-review.html) zu verfasst habe :D


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Manche mögen sagen dass das erste Baldur's Gate schlecht gealtert wäre, aber dem kann ich mich persönlich nicht anschließen. Klar, die Hauptstory ist ein bisschen dünn und lässt vom Pacing arg zu wünschen übrig, und die Charaktere sind mangels umfangreichem Party-Banter auch nicht sonderlich gut entwickelt, aber das Gameplay ist immer noch sehr unterhaltsam (zumindest wenn man die ersten Level mittels Hit-and-Run und Fernkampfwaffen überlebt) und es gibt eine Menge zu entdecken. Wenn man nah heranzoomt ist die Grafik zwar alles andere als hübsch, aber es so zu spielen würde aufgrund des Kampfsystems eh keinerlei Sinn ergeben. Von daher musste ich das höchstens dann machen wenn der Loot zu klein war um ihn ordentlich anzuklicken ... was sich in Siege of Dragonspear allerdings erledigt hat da mir erst nach all diesen Stunden aufgefallen ist dass man eine Lootleiste einblenden kann die jegliche Items in der näheren Umgebung anzeigt, wodurch man sie kinderleicht einsammeln kann. Dass man Häusereingänge die außerhalb des Sichtfelds des Spielers liegen per Pixelhunting suchen muss ist da etwas problematischer. In den Konsolen-Fassungen lassen sich die scheinbar highlighten, also wird das bei den PC Fassungen vermutlich irgendwann im 2.6er Patch mit drin sein. Aber keine Ahnung wann der endlich mal erscheint. Der soll scheinbar auch das Pathfinding verbessern wodurch die Charaktere sich hoffentlich seltener in Türrahmen verkeilen. Ansonsten könnte man noch das relativ kleine Inventar kritisieren, aber da man schnell eine Sechsergruppe zusammenbekommt ist das bei weitem nicht so schlimm wie es sein könnte. Und wenn man endlich einen Bag of Holding bekommt hat sich das ebenfalls erledigt, auch wenn das ganze rumgeschiebe etwas nervig sein kann.

Ich habe das Spiel allerdings mit Mods gespielt um zumindest ein etwas anderes Spielerlebnis zu haben als in all meinen früheren Durchgängen. Und dementsprechend kann ich jedem nur empfehlen zumindest das NPC Project sowie den "Increase Party Movement Speed outside of Combat" Tweak von der Tweaks Anthology zu installieren. Dadurch bekommt man nämlich massig Party Banter (von dem ich geradezu erschlagen wurde) und man muss sich auch nicht mit der etwas langsamen Laufgeschwindigkeit herumplagen. Zwei der weiblichen Romanzen des NPC Projects fand ich gegen Ende vom Ablauf her zwar zu ähnlich, und die sind auf jeden Fall recht kitschig, aber ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß dran. Da ich zur Abwechslung mal mit einer anderen Party als Minsc, Dynaheir, Jaheira und Khalid herumgerannt bin, habe ich von deren Banter aber nicht viel zu sehen bekommen. Wenn man von denen nur ein paar mitnehmen will gibt es übrigens auch eine Mod die es erlaubt die Paare voneinander zu trennen. Geht zwar auch so, aber nur wenn man einen von einen umbringt oder diesen allein in irgendeinem Haus abstellt dass man anschließend nie wieder betritt.

Ich habe außerdem mit einer Kensai/Dieb Dual-Klasse gespielt um mal was anderes als einen simplen Kämpfer zu spielen. Aktuell weiß ich aber noch nicht ob sich das wirklich lohnt und ich würde es Neulingen auch nicht empfehlen. Ein Kensai kann nämlich keinerlei Rüstung tragen (also auch keine Helme und dergleichen), außer wenn er später die Diebesfähigkeit erhält jegliche Ausrüstung zu tragen. Aktuell habe ich also verdammt viel Schaden einkassieren müssen und konnte nur so mittelmäßig was austeilen. Aber dank Siege of Dragonspear habe ich zumindest meine Kensai Klasse gerade so nach dem Endkampf wieder freischalten können.

Und falls irgendwer noch mehr als die paar Mods installieren will die ich oben genannt habe, dann würde ich zumindest von den größeren Mods abraten. Ich habe von denen zwar nur Northern Tales of the Sword Coast gespielt, das fand ich aber schon vom Balancing her recht misslungen, wodurch es einen Kampf gab den ich selbst auf Normal und mit einer Masse an Buffs einfach nicht gewinnen konnte weil der Boss so gut wie keinen Schaden genommen hat. Die kleineren Quest Mods sowie die NPC Erweiterungen sind aber durchaus ganz nett. Von den Mods die vom Install Tool (https://baldursextendedworld.com/Install-Tool/) empfohlen werden würde ich allerdings Shine on Caelar überspringen. Ich weiß zwar nicht wie gut oder schlecht die ist, aber dadurch kann man einen Großteil des Finales von Siege of Dragonspear überspringen, was natürlich keinen Sinn macht wenn man die Erweiterung noch nie gespielt hat. Man muss dafür außerdem eine Trilogie-Installation wählen (also alle Spiele zu einem gewaltigen Spiel kombinieren), da die zweite Komponente aus unerfindlichen Gründen nicht für eine BG2 Installation verfügbar ist.


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Siege of Dragonspear ist eine Erweiterung die erst vor einigen Jahren von Beamdog veröffentlicht wurde und welche als Brücke zwischen Baldur's Gate 1 und 2 fungieren sollte. Eigentlich eine nette Idee, auch wenn man sich selbst hätte denken können wie das alles abgelaufen ist. Die Erweiterung hat aber heftige Kritik abbekommen die ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Erst recht nicht hinsichtlich eines Trans Charakters der einen wahren Shitstorm ausgelöst hat ... obwohl dessen Statement zu seinem Geschlecht sage und schreibe einen einzigen Textblock einnimmt und es niemanden sonderlich zu kümmern scheint. Der Charakter gehört außerdem nicht mal zur Party sondern nimmt nur eine winzige Nebenrolle ein. Und nachdem das Statement früher scheinbar einfach aus dem Nichts kam muss man mittlerweile zumindest eine Quest absolvieren bevor man das überhaupt erfährt. Dessen Präsenz ist für mich von daher genauso irrelevant wie die von allen anderen unwichtigen NPCs.

Ich habe mir vorhin außerdem noch eine Kritik angeschaut in dem die Erweiterung durch die Bank als mittelmäßig bezeichnet wird ... und da musste ich mich echt fragen ob wir das selbe Spiel gespielt haben. In Sachen Präsentation ist Siege of Dragonspear dem Hauptspiel nämlich meilenweit überlegen. So kann man diesmal zwar nur winzige Ausschnitte von Baldur's Gate besuchen (da die Gruppe unter Zeitdruck steht und es auch keinen Sinn machen würde die komplette Stadt nochmal abzugrasen), aber dafür wirkt die Stadt sehr viel lebendiger als sie es im Original je getan hat. Da man gezwungen ist den Kreuzzug der Scheinenden Lady Caelar Argent mit den Truppen von Baldur's Gate, Waterdeep und Daggerford zu stoppen gibt es außerdem einige unterhaltsame Massenschlachten die soweit ich mich erinnere nur mit den Gefechten in Throne of Bhaal konkurrieren müssen. Und da kommt auch richtig gute Musik zum Einsatz.

Das Spiel ist dementsprechend zwar extrem linear, wodurch man ab bestimmten Punkten nicht mehr in frühere Gebiete zurückkehren kann, das hat mich persönlich aber nicht gestört. Nicht nur weil es ebenfalls zur Story passt (deren Pacing dementsprechend sehr viel besser ist als das des Hauptspiels), sondern weil es trotzdem einige größere Maps zu erforschen gibt. Und als Brücke zwischen zwei Spielen in denen ein Großteil des Contents komplett optional ist, finde ich so ein lineares Erlebnis vollkommen in Ordnung. Es gibt an sich nur zwei Stellen die imo noch ein bisschen hätten erweitert werden sollen. Einmal das Finale, was im Endeffekt nur aus vier kleinen Maps besteht, sowie der Unterschlupf eines Vampirs wo ich erwartet hätte das dessen Sarg gut versteckt ist weil die Vampirjäger ihm noch nicht das Handwerk gelegt haben. Stattdessen lag er in einer winzigen Höhle (https://imgur.com/rVUW1RR) die die Vampirjäger nur wegen ein paar Fallen nicht betreten konnten.

Im Gegensatz zum Hauptspiel gibt es außerdem einiges an Party Banter. Dessen Implementierung lässt allerdings zu wünschen übrig da die Texte diesmal über den Köpfen der Charaktere angezeigt werden und das Spiel nicht pausieren. Wenn man Pech hat kann man diese Gespräche also einfach so verpassen. Es gibt zwar eine Mod die die Gespräche in ganz normale Textboxen packt, ich weiß aber nicht ob die mit der aktuellen Version des Spiels kompatibel ist. Und ich habe dummerweise erst von erfahren als ich bereits mit Siege of Dragonspear angefangen hatte, von daher war es mir zu riskant das nachträglich noch reinzumodden. Davon abgesehen ist der Banter aber ganz gut, wenngleich er dummerweise nicht mit dem NPC Project kompatibel ist. Also, man kann die Mod zwar installieren, aber es gibt keinen Siege of Dragonspear Content, wodurch zum Beispiel die Romanze mit Dynaheir einfach so verpufft. Und da Siege of Dragonspear natürlich nicht so lang ist wie das Hauptspiel, gibt es insgesamt auch weniger Banter als wenn man das NPC Project installiert hat.

Es gibt außerdem zwei Story-Elemente die ich ein bisschen misslungen finde. Zum einen dass man in der Lage ist etwas über einen bestimmten Charakter herauszufinden, aber diese Erkenntnisse niemandem mitteilen kann obwohl es kurz darauf eine Stelle gibt wo man es absolut tun sollte. Und die eigentliche Brücke zu Baldur's Gate 2 fühlt sich ein bisschen gerushed an, was unter anderem daran liegt dass zwei der wichtigsten Elemente für dieses Ende nicht ausreichend entwickelt wurden. Zum einen der Soultaker Dagger, welcher zuvor nur eine winzige Rolle in Tales of the Sword Coast gespielt hat und dementsprechend in SoD komplett aus dem Nichts kommt. Und obwohl das Spiel versucht Skie Silvershield zu einem richtigen Charakter auszubauen leidet sie trotzdem darunter dass sie im Endeffekt nur ein NPC ist der ab und zu mal aufpoppt und dementsprechend keine elementare Rolle innerhalb der Story einimmt. Dass Irenicus sie ermordet und das dem Spieler in die Schuhe schiebt hat also nicht den Effekt den die Entwickler sich vielleicht erhofft hatten.

Das größte Problem mit diesem Ende ist aber schlichtweg dass die Entwickler außer ein paar importierbaren Items keine Änderungen an Baldur's Gate 2 vorgenommen haben. Der Versuch zu erklären wie der Anfang von Baldur's Gate 2 zustande kam lässt also trotzdem Lücken offen die aktuell nur mittels Mods geschlossen werden können. Und nachdem Larian mittlerweile an Baldur's Gate 3 arbeitet wird sich daran vermutlich auch nichts mehr ändern. Wenn man darüber hinwegsehen kann, dann ist Siege of Dragonspear aber meiner Meinung nach eine sehr viel gelungere Erweiterung als es Tales of the Sword Coast je gewesen ist. Durlag's Tower war zwar ein netter Dungeon Crawl, aber storytechnisch hatte die Erweiterung ja nicht wirklich was zu bieten.


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Nayuta
23.12.2019, 10:22
Mich wundert gerade dass du Ys 8 erst jetzt gespielt hast, denn sonst habe ich immer das Gefühl, dass du schon alles von Falcom durch hast.^^

Dass Falcom es mit der Story etwas übertrieben hat, da stimme ich dir definitiv zu. Wobei sie vorher mit Ys Seven bereits einen Testballon gestartet hatten, der in eine ähnliche Richtung ging, wenn auch nicht in ganz so epischen Ausmaßen. Von mir aus könnten sie aber gerne wieder zur Eldeen- und Darkling-Thematik zurückkehren oder alternativ mal die Romuner etwas mehr in den Fokus rücken (wer weiß, vielleicht macht Ys 9 genau das).

Den Bosskampf gegen das Meeresungeheuer fand ich aber eine willkommene Abwechslung im Gameplay zu den Restlichen, die zum Großteil ja aus umrunden, ausweichen und zuschlagen bestehen.

~Jack~
23.12.2019, 17:01
Mich wundert gerade dass du Ys 8 erst jetzt gespielt hast, denn sonst habe ich immer das Gefühl, dass du schon alles von Falcom durch hast.^^
Der einzige Grund warum ich so lange gewartet habe liegt ja daran dass NISA die PC-Fassung komplett vergeigt hat, weswegen ich erst ewig darauf gewartet habe dass sie das mit Patches in Ordnung bringen. Aber da haben sie ja scheinbar auf halbem Weg das Handtuch geworfen weswegen man Glück haben muss wenn es einem nicht ständig abstürzt. Bei mir liefs zwar wunderbar, aber ich habe auch direkt einen Fan Patch installiert der eventuell geholfen hat. Und diesen Unterwasser-Boss hätte ich vielleicht besser gefunden wenn es sich tatsächlich so angefühlt hätte als ob man unter Wasser kämpft. Aber ständig auf dessen Tentakel einhauen zu müssen bis er kollabiert, sich dann wie ein Stein in die Tiefen stürzen zu müssen um noch mehr Schaden anzurichten, und sich dann von Wasserströmen langsam wieder nach oben tragen zu müssen während der Boss einen trotzdem verprügeln kann fand ich halt nicht so prickelnd. Tatsächlich schwimmen zu können hätte das für mich vielleicht ein bisschen spaßiger gemacht.

Und es gibt noch einiges was ich von Falcom nicht gespielt habe :D Darunter Xanadu Next, was ja scheinbar auch noch ein paar Bugs haben soll welche aber nur behoben werden falls mal Zeit für sein sollte. Da gabs aber glaube ich auch keine Patches mehr für, also muss ich das wohl so spielen. Und das erste Zwei müsste ich mir theoretisch auch noch anschauen, aber das sieht vom Gameplay her bei weitem nicht so gut aus wie der Nachfolger.

Nayuta
26.12.2019, 00:57
Xanadu Next habe ich vor kurzem mal angespielt und werde es wohl als nextes (O Mann...) angehen. Nach Tokyo Xanadu, welches mal wieder viel länger gedauert hat als ich angenommen hatte, brauche ich erst einmal etwas Kurzes. Und warum nicht innerhalb der Serie einen schönen Übergang zwischen dieser und der nächstjährigen Challenge schaffen, auch wenn beide Titel wohl nicht unterschiedlicher sein könnten. Glaube sowieso nicht dass sich nach all der Zeit patchmäßig noch etwas tut.