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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die "Shieru konsumiert .hack-Kram, der kein Videospiel ist"-Challenge



Shieru
23.04.2018, 00:19
Der Titel sagt eigentlich schon alles. Kontext ist dieser Post hier. Da ich schon .hack//Infection spiele dachte ich mir: In for a Penny, in for a Pound! Wenn ich mal nicht zu faul bin werde ich diesen Post noch mal ordentlich editieren, denn ich besitze gaaaanz viel Zeug von .hack - sogar einiges an Light Novels! Bis dahin bitte ich diesen offensichtlichen Platzhalter zu ignorieren. Fangen wir also ohne weitere Umschweife an.

Shieru
23.04.2018, 00:19
Anime: .hack//Liminality Vol.1: In the Case of Mai Minase
Teil von: Project .hack (= The World 1.0)
Länge: 45m, 11s
Gestartet: 22.04.2018
Beendet: 22.04.2018





Timeline im Verhältnis zum Rest der Geschichte
Die Geschichte spielt zum größten Teil an dem Tag, an dem sich Kite und BlackRose in .hack//Infection (PS2) kennen lernen.




Worum gehts?

Tomonari Kasumi, Spieler von "Sieg", spielt zusammen mit seiner Freundin Mai Minase im Computerraum Computerschuppen seiner Schule "The World". Für Mai ist es das erste Mal, dass sie ein Videospiel ausprobiert, doch kurze Zeit später landen beide im Krankenhaus. Während Mai wieder erwacht bleibt ihr Boyfriend im Schlaf gefangen. Kurze Zeit später trifft sie auf den abgehalfterten Junichiro Tokuoka. Dieser ist der Ex-CEO der japanischen Version von "The World" und will seinen Arbeitgeber für ähnliche Vorfälle zur Rechenschaft ziehen. Mit Hilfe von Mais absolutem Gehör begeben sich die beiden erneut ins Spiel, um den Vorfall zu untersuchen.




Gedanken und Beobachtungen

Liminality sieht man sein niedriges Budget extrem an. Üblicherweise haben OAVs eine etwas höhere Qualität als TV-Anime, das ist hier jedoch nicht der Fall. Standbilder dominieren Liminality Vol.1, und das Charakterdesign ist extrem simpel gehalten. Selbst der "Showdown" am Ende der Episode, auf den ich weiter unten noch einmal gesondert eingehen werde, ist grottenschlecht animiert. Dafür gibt es Szenen, die dramaturgisch wesentlich weniger wichtig sind aber besser animiert wurden als der Rest der Episode, z.B. Tokuoka in der heißen Quelle, oder Tokuokas "Angriff" auf Mai im Krankenhaus.


Passend zu .hack//Infection dient Liminality in erster Linie der Einführung der minimalistischen Cast, bietet jedoch, obgleich hier genau so wenig passiert wie im Videogame-Pendant, immer noch mehr Story und Hintergrundinformationen. Außerdem lohnt sich Liminality allein schon auf Grund des Soundtracks von Yuki Kajiura, von dem die Spiele selbst nur träumen können.

Dennoch ist Liminality nicht nur kurzweilig. Die Geschichte konzentriert sich zwar auf die wichtigsten Szenen, diese sind jedoch relativ unkomprimiert, dh. wir sehen jeden noch so kleinen Handgriff der Charaktere. Das erzeugt zwar Atmosphäre, ist aber auch nicht immer interessant. Mit 45 Minuten ist Vol.1 eine gute Viertelstunde länger als die anderen drei Liminality-OVAs, es hätte also mehr als genug Spielraum zur Straffung zur Verfügung gestanden. Diese hätte noch nicht einmal besonders hart ausfallen müssen, aber eine grundsätzliche Beschleunigung wäre hier und da schon wünschenswert.

Mai selbst ist relativ unemotional, wird jedoch von einem starken Willen getragen, was sie im Laufe der Geschichte sehr sympatisch macht. Auch Tokuoka, der wie ein gealterter Playboy wirkt, gewinnt auf seine unbeholfene Art die Zuneigung des Zuschauers, denn es wird sehr deutlich, dass er ein verschrobener Kauz ist, der das richtige tun will, aber nicht ganz weiß, wie man mit Menschen kommuniziert. Ihr Boyfriend, sowie ihr Friendzone-Freund Masaya Makino sind zwar vorhanden, jedoch nicht mehr als einfachste Plot Devices.

Der "Showdown" am Ende der Episode wird zwar von Mai und Tokuoka in "The World" ausgetragen, dem Zuschauer jedoch größtenteils aus der Real-Life-Perspektive präsentiert, die um einige hahnebüchene und sich ständig wiederholende Bildfetzen des "Spielgeschehens" ergänzt wurden. Das Einspielen von "Obsession", der Opening-Musik von .hack//SIGN, rettet zwar einiges, aber nicht alles dieses lächerlich in Szene gesetzten "Kampfes".

Die Episode endet damit, dass Mai und Tokuoka versprechen, weiter an den Hintergründen der mysteriösen Koma-Vorfälle zu forschen.

Sie dachten, dass ist das Ende des Reviews? Falsch gedacht! Liminality hat noch mehr Episoden, und wussten sie, dass es auch noch Reviews zu den Spielen* gibt?
*Das Lesen dieses Reviews verpflichtet zur Zahlung von 750€ an den Autor.






Trivia

Junichiro Tokuoka ist der Vater von Junka Nimura, "Carl" aus .hack//ZERO. Carl traf dort auf Skeith/Sora und fiel daraufhin ins Koma. Von dieser Motivation ist Tokuoka in Liminality jedoch nichts anzumerken, was aber für Project .hack nicht unüblich ist, da die einzelnen Medien-Divisionen nicht wirklich miteinander kommuniziert haben. Da .hack//ZERO nach nur einem von drei geplanten Bänden gecancelt wurde ist es außerdem auch möglich, dass der gesammte Plot geretcont wurde und inzwischen nicht mehr kanonisch ist.





Wie geguckt?

Eine Sitzung.

Narcissu
23.04.2018, 00:39
Interessantes Projekt. :) Vor Jahren hatte ich das tatsächlich auch mal vorgehabt und hatte mir auch eine Liste mit allen Medien im .hack-Universum rausgesucht, aber der Stein kam nie ins Rollen und bis heute habe ich mich nicht eine Minute aktiv mit dem Franchise beschäftigt, abgesehen von den paar Stunden, die ich als ahnungsloser Jugendlicher in Quarantine gesteckt hab. :D