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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : dasDulls JRPG-Challenge 2018: Final Fantasy XII [12/12]



dasDull
30.12.2017, 00:36
Nachdem es 2017 so gut geklappt hat bin ich 2018 auch wieder mit dabei!

Meine Kandidatenliste (Änderungen vorbehalten):
Xenoblade Chronicles 2 (erledigt)
Chrono Trigger (erledigt)
Etrian Odyssey V (erledigt)
Radiant Historia: Perfect Chronology (erledigt)
Trails in the Sky (erledigt)
Terranigma (erledigt)
Pandora's Tower (erledigt)
Bloodborne (erledigt)
Tales of Symphonia: Dawn of the New World (erledigt)
Lufia II: Rise of the Sinistrals (erledigt)
Octopath Traveler (erledigt)
Final Fantasy XII (erledigt)

Persona Q (angefangen)

Final Fantasy XV
Pokemon Let's Go
Secret of Evermore
Etrian Mystery Dungeon


Chrono Trigger und Etrian Odyssey sind noch nicht so viel gespielt, aber bei Xenoblade bin ich 60 Stunden drin (Kapitel 7) und werde wohl zeitnah im Januar fertig werden.

Kael
30.12.2017, 10:56
Pokemon Switch

Na, du bist ja optimistisch. Bin ja mal gespannt, ob das überhaupt 2018 herauskommt.

Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß mit FF12. Wäre bei mir auch so ein Kandidat, den ich dringendst mal durchspielen müsste, aber meine Motivation diesbezüglich ist wirklich verschwindend gering.

Gisulf91
30.12.2017, 15:02
Richtig geile Liste. Wünsch dir viel Spaß.
Chrono Trigger muss ich auch mal wieder zocken. Einfach eines der zeitlosesten Spiele.

dasDull
05.01.2018, 12:50
Danke Euch beiden!
Habe auch schon mit Xenoblade Chronicles 2 den ersten Titel beendet - zugegebenermaßen wurden ca. 80 % der 80 Spielstunden in 2017 gespielt. Aber ich glaube ich kann den Vorsprung gut gebrauchen um mit der Challenge durchzukommen.

Das war gut:
Das Kampfsystem ist wirklich extrem gut gelungen und nochmal eine Weiterentwicklung über Teil 1 und X. Durch das neue Blade-Combo und Elementsystem hat man einfach viel mehr zu tun und es macht eine Menge Spaß Fusion-Combos zu initiieren, möglichst schnell verschiedene Elementorbs zu sammeln und dann den Gegner mit mächtigen(aber auch riskanten, da die Partyleiste sich leert) Chain-Attacks zu vernichten.
Vom Questdesign ist das Spiel auch gelungen - vorbei ist die Zeit der endlosen Fetchquests ohne Hintergrund - fast jede Quest erzählt eine Geschichte, und oft gibt es spezielle Quests zu den Rare Blades die man bekommen kann.
Das Design der Spielwelt ist gut, kommt aber nicht ganz an Xenoblade 1 heran. In der Spitze ist es echt klasse, z.B: Gormoth, aber z.B. Temperantia oder diese Eiswüste wirken stellenweise leer und unfertig.
Zuletzt finde ich die Zwischensequenzen richtig toll inszeniert, besonders so einige Kampfszenen waren echt schön anzusehen.

Das war durchschnittlich:
Story und Charaktere waren ok, kamen. aber lange nicht an Teil 1 heran. Wobei ich den Eindruck hatte, dass man am Ende einfach versucht hat das Ende von Xenoblade 1 so ziemlich zu wiederholen, nur diesmal etwas besser zu erklären und nicht so wahnsinnig abrupt abzufahren.
Außerdem nervt ein wenig, dass so viele Gegner einen einfach angreifen, wenn man durch die Gebiete läuft. Das war im ersten Teil besser gelöst, wo einige Viecher auch friedlich waren oder auf Geräusche reagieren etc. Aber wenn man genug Quests macht ist man bis zu den finalen Kapiteln eh overlevelt genug um den meisten Kämpfen auszuweichen.

Das hat genervt:
Man verbringt einfach viel zu viel Zeit damit, durch Menüs zu klicken. Sei es nun um Merc-Missions zu starten, Blades zu sammeln, AUX-Kristalle zu verfeinern usw. Insbesondere nervig sind dabei unüberspringbare Animationen bzw. Sprachsamples, z.B. beim Kristall öffnen oder beim Aufleveln der Blades nach einer Merc-Mission.
Es nervt auch, dass man beim Bestehen einer Field-Skill-Prüfung immer zu den relevanten Blades wechseln muss, das könnte das Spiel ruhig automatisch machen. Außerdem sollte es eine Funktion geben um bestandene Merc-Missions direkt oder sogar automatisch mit der gleichen Besetzung zu wiederholen, was vor allem die Ursula-Quest erträglicher machen würde.
Die Minimap und Schnellreisefunktion war anfangs katastrophal und ist jetzt immerhin ok.

Wertung: 7/10

dasDull
13.01.2018, 18:33
Bin jetzt auch mit Chrono Trigger fertig geworden - das Spiel war ja mit weniger als 20 Stunden Spielzeit mal erfrischend kurz für ein JRPG.

Ich muss sagen, dass das Spiel mich wirklich überzeugt hat und nicht zu Unrecht den Status als legendäres JRPG besitzt. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie bahnbrechend gut das Spiel dann erst vor 20 Jahren gewesen sein muss. Die Grafik mit den tollen Sprites und Animationen ist für absolute top für SNES-Verhältnisse und die Musik ist klasse und voller Ohrwürmer. Das Gameplay ist klassisch, aber fühlt sich unglaublich dynamisch an, dadurch dass die Kämpfe direkt in der Welt stattfinden und die Akteure darin ständig ihre Position verlagern und dies auch Einfluss auf den Kampf nimmt. Außerdem gibt es genug abwechlungsreiche Ideen für Gegnertypen und Bossgegner, und die Encounterrate ist erträglich, sodass das Kämpfen auch in den meisten Fällen nicht nervt. Schön ist auch das Skillsystem, welches nicht so überladen ist mit Zaubern wie beispielsweise ein FF6 und je nach Gruppenzusammenstellung durch die double und triple techs auch nochmal individualisiert wird. Und nicht zuletzt ist die Zeitreisenstory auch noch gelungen und driftet nicht zu sehr in Quatsch ab - und die Charaktere, bei mir besonders Robo und Frog, gefallen auch.

Kleinere Kritikpunkte die man anführen könnte sind, dass man manchmal nicht genau weiß, wo man jetzt hinmuss (wie in fast allen Spielen aus der Ära) und es in einigen wenigen Gebieten manchmal zu viele unausweichbare Kämpfe gibt. Außerdem finde ich die Steinzeitfrau nicht so überzeugend wie den Rest des Casts. Aber das trübt den Spielspaß nur marginal.

Wertung: 9/10

Knuckles
13.01.2018, 19:46
Obwohl Chrono Trigger auch zu meinen Lieblingsspielen zählt, kann ich die SNES-Fassung irgendwie nicht mehr spielen. Der letzte Durchgang ist bei mir auch nur einige Wochen her und dabei ist mir aufgefallen, wie anstrengend ich das Spiel auf dem SNES eigentlich finde. Da sagt mir die DS-Fassung inzwischen wesentlich mehr zu, so dass ich dann im Zweifelsfall immer die auspacke (vor allem, da die ja noch hier und da zusätzlichen Kram zu bieten hat). Ayla ist übrigens einer der stärksten Charaktere und spätestens mit Level 99 haut sie alles zu Brei, was sich ihr in den Weg stellt. Das fällt einem logischerweise erst im New Game+ auf, wenn man alle verschiedenen Abspänne erspielen will.

dasDull
16.02.2018, 01:12
Das dritte Spiel dieses Jahr ist Etrian Odyssey V.

Zusammen mit Untold 2 ist es wahrscheinlich der beste Teil der Reihe. Gameplaytechnisch hat man bei Atlus die Formel Etrian Odyssey wirklich optimiert, es werden von Teil zu Teil nur noch Details geändert. Das Ergebnis ist wohl mittlerweile der fast perfekte Dungeon Crawler. bockschwer, aber (fast) immer sehr fair und dank vieler Wege an EXP zu kommen spart man sich nerviges Grinden.

Was ändert Teil V nun im Vergleich zu den Vorgängern? Das Weglaufkommando, welches in den Untold-Teilen nur Deko war, funktioniert jetzt - allerdings hat man sich ins andere Extrem verschlagen und kann jetzt auch vor FOEs problemlos weglaufen. Besser als in Untold allemal, aber etwas über das Ziel hinaus geschossen. Das Skillsystem wurde noch etwas mehr gestreamlined (kein Subclassing diesmal, dafür für jede Klasse zwei Spezialisierungen verfügbar). Gameplaytechnisch größte Neuerung sind vermutlich die neuen Supportslots im Kampfsystem, die einige Klassen befüllen können.

Ansonsten muss man aber sagen, dass Teil V wirklich sehr innovationsarm ist, weswegen sich bei mir nach zwei Dritteln auch eine gewisse Müdigkeit eingestellt hat. Der Gameplayzyklus ist von Stockwerk zu Stockwerk eben doch immer der Selbe, egal wie gut er nun ist. Auch finde ich, dass V ein wenig hinter Untold 2 zurückbleibt, da dieses durch die feste Partyformation noch bessere, Puzzle-artige Bosse erlaubte - jetzt in Teil V muss man ja mit vielen verschiedenen Partys die Bosse vernichten können, weswegen diese nicht ganz so teuflische Patterns auffahren.

Spaß gemacht hat es immer noch, aber so schnell muss für mich jetzt kein neuer Teil kommen.
Wertung: 8/10.

Ich denke als nächstes spiele ich Radiant Historia: Perfect Chronology.

dasDull
16.03.2018, 22:40
Spiel 4: Radiant Historia: Perfect Chronology.

Hm, naja. Alles an diesem Spiel ist irgendwie durchschnittlich. Die Geschichte rund um sich bekriegende Königreiche in einem Steampunk-Setting gab es schon oft genug. Die Charaktere besitzen relativ wenig Tiefe. Das Gameplay ist Standardkost - das positionsbasierte Kampfsystem ist eine gute Idee, aber es wird zu wenig daraus gemacht; und es gibt nur wenige Skills die wirklich etwas bringen - viele sind nutzlos weil sie einfacher weniger Schaden machen. Das Dungeondesign ist größtenteils langweilig, fühlt sich ein wenig an wie eine schlechtere Version von Bravely Default.

Zentraler Aspekt des Spiels ist das Zeitreisesystem und eine große Fülle an damit verbundenen Handlungssträngen und Sidequests. Auch hier wurde das Ganze aber nicht wirklich schön umgesetzt - es gibt nur zwei Hauptzeitlinien, für die man sich ganz am Anfang entscheidet - und alle weiteren Entscheidungen bieten nur die Wahl zwischem dem richtigen Weg und einer sehr kurzen Sackgasse. Am schönsten sind da noch die Momente wo das Erreichen bestimmter Ziele in einer Zeitlinie einen in der anderen Zeitlinie weiterbringt.

Die Sidequests sind oft leider eher nervig als motivierend - oft ist nicht klar, zu welchem Node man denn jetzt genau zurückspringen muss, und man verbringt viel Zeit damit, die gleichen Abschnitte immer wieder zu durchsuchen. Für viele braucht man einen Guide, um überhaupt weiter zu kommen - ich hatte beim Beenden des Spiels einen großen Teil der Sidequest noch gar nicht entdeckt, und mir fehlen auch nach dem Versuch alles abzugrasen immer noch ca. 50 Knoten + 10 von Nemesia.

Ich habe mich dabei übrigens entschieden, den Nemesia-Content sofort zu spielen, und sehe auch überhaupt keinen Grund das nicht zu tun, wie das Spiel es einem empfiehlt - es wird dadurch nicht groß irgendwas gespoilert. Diese Quests fühlen sich aber auch nur an wie Füllmaterial, ich fand die Geschichten nie interessant und nach dem Beenden des Spiels hätte ich die Szenen vermutlich gar nicht alle gespielt.

Insgesamt kann ich dem Spiel keine besonders gute Wertung geben, die ersten paar Stunden fand ich spannend, aber als ich merkte das das Spiel sich nicht groß weiterentwickelt war ich im Mittelteil stellenweise ziemlich genervt. Zum Ende motiviert wieder der Komplettierungsgedanke, das kann ich nicht abstreiten, aber leider gibt es noch keinen Guide für das Remake, weswegen ich da auch noch nicht durchgekommen bin.

Wertung: 5 / 10

Als nächstes spiele ich vermutlich Trails in the Sky.

Klunky
17.03.2018, 11:20
Spiel 4: Radiant Historia: Perfect Chronology.

Hm, naja. Alles an diesem Spiel ist irgendwie durchschnittlich. Die Geschichte rund um sich bekriegende Königreiche in einem Steampunk-Setting gab es schon oft genug. Die Charaktere besitzen relativ wenig Tiefe. Das Gameplay ist Standardkost - das positionsbasierte Kampfsystem ist eine gute Idee, aber es wird zu wenig daraus gemacht; und es gibt nur wenige Skills die wirklich etwas bringen - viele sind nutzlos weil sie einfacher weniger Schaden machen. Das Dungeondesign ist größtenteils langweilig, fühlt sich ein wenig an wie eine schlechtere Version von Bravely Default.

Zentraler Aspekt des Spiels ist das Zeitreisesystem und eine große Fülle an damit verbundenen Handlungssträngen und Sidequests. Auch hier wurde das Ganze aber nicht wirklich schön umgesetzt - es gibt nur zwei Hauptzeitlinien, für die man sich ganz am Anfang entscheidet - und alle weiteren Entscheidungen bieten nur die Wahl zwischem dem richtigen Weg und einer sehr kurzen Sackgasse. Am schönsten sind da noch die Momente wo das Erreichen bestimmter Ziele in einer Zeitlinie einen in der anderen Zeitlinie weiterbringt.

Die Sidequests sind oft leider eher nervig als motivierend - oft ist nicht klar, zu welchem Node man denn jetzt genau zurückspringen muss, und man verbringt viel Zeit damit, die gleichen Abschnitte immer wieder zu durchsuchen. Für viele braucht man einen Guide, um überhaupt weiter zu kommen - ich hatte beim Beenden des Spiels einen großen Teil der Sidequest noch gar nicht entdeckt, und mir fehlen auch nach dem Versuch alles abzugrasen immer noch ca. 50 Knoten + 10 von Nemesia.

Ich habe mich dabei übrigens entschieden, den Nemesia-Content sofort zu spielen, und sehe auch überhaupt keinen Grund das nicht zu tun, wie das Spiel es einem empfiehlt - es wird dadurch nicht groß irgendwas gespoilert. Diese Quests fühlen sich aber auch nur an wie Füllmaterial, ich fand die Geschichten nie interessant und nach dem Beenden des Spiels hätte ich die Szenen vermutlich gar nicht alle gespielt.

Insgesamt kann ich dem Spiel keine besonders gute Wertung geben, die ersten paar Stunden fand ich spannend, aber als ich merkte das das Spiel sich nicht groß weiterentwickelt war ich im Mittelteil stellenweise ziemlich genervt. Zum Ende motiviert wieder der Komplettierungsgedanke, das kann ich nicht abstreiten, aber leider gibt es noch keinen Guide für das Remake, weswegen ich da auch noch nicht durchgekommen bin.

Wertung: 5 / 10

Als nächstes spiele ich vermutlich Trails in the Sky.

Interessante Wertung, die Meinungen zu Radiant Historia sind ja wirklich sehr stark gemischt, tatsächlich habe ich das auch so schon erwartet.
Ich muss jedoch dazu sagen dass ich die Story, so vorhersehbar sie auch sein mag, bis zum Schluss ziemlich spannend und dynamisch erzählt fand, ich habe ein Faible was solche Zeitreisegeschichten und Paralleluniversen betrifft. Letztlich war es der Hauptmotivator das Spiel für mich zu spielen, denn das Gameplay, so gut es auch in den ersten Stunden sein mag... entwickelt sich leider überhaupt nicht weiter.

Ich glaube nach der Inklusion von Fallen war es das im Großen und ganzen, es gibt nur sehr wenig Gegnertypen und die unterscheiden sich nur marginal untereinander, selbst die Bosse werden reichlich recycled, während die Oberwelt bis zum Schluss auch nur ihre 2-3 Spielelemente enthält die sie in den ersten Stunden des Spiels einführt.

Also insgesamt ist das zwar schon recht breit aufgestellt was den Handlungsverlauf betrifft, doch der Inhalt mit dem er befüllt ist die Kernelemente, die Spielmechaniken...etc bleiben bis zum Schluss gleichförmig. Am Ende war das ganze für mich tatsächlich mehr sowas wie eine Visual Novel mit Kämpfen zwischen drin.
Also es ist in einigen Aspekten zwar immer noch fordernd, doch ich hatte kein Interesse mehr an der Charakterentwicklung oder irgendwie die Gegend zu erkunden.
Sidequests habe ich übrigens bis auf ein bis zwei glaube ich überhaupt nicht gemacht. Ich weiß nicht ob diese vielleicht noch etwas besonderes bieten.

Ich hatte das Spiel relativ nah zu Release gespielt damals. Als solches fand ich es dennoch überraschend gut, weil ich wirklich überhaupt nichts erwartet habe. Inzwischen ist es ja schon etwas bekannter und ich glaube würde ich mit den genährten Erwartungen rangehen, wie es einige Fans hochhalten, wäre ich am Ende auch eher enttäuscht rausgegangen.
Doch so wie ich es damals empfand stufe ich es als eines der besseren RPG's ein. Nur auf keinen Fall als einen Meilenstein.

Ich denke mal wenn man jemand ist der hauptsächlich den Fokus auf die Story und die Narrative legt, kann man durchaus zu so einen Schluss kommen.
Immerhin ist es nicht so wie Suikoden Tierkreis damals, das hatte ebenfalls eine echt spannende Story, nur hatte ich trotzdem irgendwann abgebrochen weil das Gameplay immer mehr und mehr zu einem No-Brainer wurde (also im Gegensatz zu RH war es auch noch unfassbar anspruchslos) und ich langsam das Gefühl bekam, ich könnte auch einfach ein gutes Buch oder eine Serie gucken. xdd
Ich hätte es auch zu Ende spielen können, aber ich hatte einfach keine Lust mehr auf das Gameplay. So weit ging es dann bei RH nie.

dasDull
17.03.2018, 11:42
Ich glaube die Erwartungshaltung spielte natürlich groß mit rein, bei mir auch schon der Gedanke "Oh, das Spiel bekommt extra ein Remaster spendiert, dann muss es ja wirklich was taugen". Wobei ich auch sagen muss: die Storyabschnitte waren an sich in Ordnung und gut geschrieben, das Gameplay dazwischen hat eher genervt. Vielleicht hätte mir das Spiel echt besser gefallen wenn ich es auf dem Easy-Schwierigkeitsgrad gespielt hätte und die Sidequests einfach ignoriert hätte.

dasDull
04.04.2018, 18:56
Spiel 5: Trails in the Sky.

Tolles Spiel, hat mich wirklich überzeugt. Die Charaktere sind super und man erfährt viel über ihre Hintergründe, gleichzeitig haben die meisten noch Geheimnisse die nach und nach enthüllt werden, während man sie besser kennen lernt. Story und World Building sind auch große Klasse. Ich finde es unglaublich erfrischend einfach mal wieder eine klassische coming of age Story in einem JRPG zu sehen, es muss ja nicht immer gleich die ganze Welt vor Oberdämonen gerettet werden. Die Welt fühlt sich lebendig an, das Writing ist gut und die NPCs reagieren auf aktuelle Events in ihren Dialogen. Top!

Das Kampfsystem ist ganz in Ordnung, wahnsinnig viel Tiefe besitzt es nicht, aber es macht auch keinen so großen Anteil an der Spielzeit aus, dass das nerven würde. Durch die Zufallskämpfe kommt man eh zügig durch, was ja auch gut ist. Das hauptsächliche Gimmick ist wohl die Positionierung der Charaktere, dieses wird aber selten wirklich clever genutzt, eigentlich musste man nur bei den letzten Bossen überhaupt groß darauf achten, wo man sich hinstellt. Auch das Skillsystem ist nicht so gewaltig, letztendlich kann jeder Charakter so ziemlich alles wenn man ihm die richtigen Orbs gibt und die drölfzig verschiedenen Angriffszauber machen alle ähnlich viel Schaden. Insgesamt sind die Kämpfe nicht die Stärke des Spiels, ziehen es aber auch nicht runter.

Eine einzige Sache hat mich genervt, und zwar waren das permanent verpassbare Dinge, wie etwa Sidequests die zu einem bestimmten Zeitpunkt (ohne wirklich nachvollziehbaren Grund) plötzlich nicht mehr erledigt werden konnten, oder Zeitschriften die man irgendwann nicht mehr kaufen kann. Hierfür müsste man wohl mit Guide spielen um alles mitzunehmen, was ich schade finde.

Wertung: 9/10

Das Spiel endet mit einem ziemlichen Cliffhanger, und ich werde ganz bestimmt auch noch die Fortsetzung spielen. Allerdings nicht sofort, aufgrund der doch ordentlichen Länge brauche ich erstmal was anderes. Vielleicht schiebe ich jetzt mal Terranigma ein, mal sehen.

one-cool
05.04.2018, 10:36
Der erste Teil ist einfach nur ne zärtliche Einleitung für das Storymonster, das Teil 2 ist.
freu dich schonmal darauf :)

Cuzco
07.04.2018, 12:57
Trails in the Sky wurde mir auch schon öfters empfohlen. Ich dachte immer das wäre auch wieder so ein typisch japanisches Animu-Dingens, aber es soll wirklich von der Story her unvergleichbar sein. Ein wenig Respekt habe ich vor seiner Komplexität dann schon. Aber ich habe auch eine VITA wofür es kaum irgendwelche vernünftigen Spiele gibt. Habe ich sie eigentlich nur fürs Secret of Mana Remake benutzt. Das Spiel wäre auf jeden Fall etwas für den Backlog. Ich hoffe, man bekommt es als Download im PS-Store.

p.s. Ich glaube es war Trails of Cold Steel dass mir immer nahe gelegt wurde. Soll aber auch so ein Storymonster sein. Wieviele Trails of - Spiele es wohl gibt. Erinnert mich irgendwie an Tales-of...

Narcissu
07.04.2018, 13:09
@dasDull: Sehr gute Wahl und schön, dass es dir gefallen hat. :) Das mit den Missables ist in der Tat frustrierend. Ein paar werden durch die Spielstruktur entschuldigt (sprich: dass man immer nur in einer Region ist), aber gerade von den Sidequests waren manche echt random nicht mehr verfügbar. Ich denke, es ist keine schlechte Entscheidung, eine Pause zwischen FC und SC zu machen. Ich hatte sie zwar am Stück gespielt, aber gerade, dass die Welten größtenteils identisch sind, macht eine Pause schon sinnvoll.

Trails in the Sky FC zählt definitiv zu meinen Lieblingsspielen aller Zeiten. Ist meiner Meinung nach auch das beste Spiel in der Serie. Gerade, dass die Geschichte recht bodenständig ist, trägt für mich eine Menge dazu bei, aber am Wichtigsten sind natürlich die Charakterinteraktionen. :) SC und 3rd sind natürlich auch toll!

Kynero
07.04.2018, 18:38
Ja, FC mochte ich auch sehr gerne. Mein Liebling ist bis jetzt aber Ao no Kiseki. Wenn das irgendwann einmal auf Englisch verfügbar ist: Unbedingt spielen! :A Da geht's nämlich richtig ab. Soweit ich weiß kommt ja bald ein Fan Patch dazu. Zu Zero no Kiseki gibt es ja bereits einen, der ist aber uneditiert und noch mit diversen Fehlern versehen. Man kann das Spiel trotzdem wunderbar damitbdurchspielen, auch wenn manche Dialoge etwas plump klingen.

Wichtig bei der Trails Reihe ist es, die Lore zu kennen. Prinzipiell kann man nämlich auch erst mit der Crossbell Saga, also Zero und Ao no Kiseki starten oder sogar mit den Cold Steel Spielen. Es entgehen einem dann aber viele Anspielungen. Bis Cold Steel 1 ist das auch kein Problem meiner Meinung nach, aber gerade Cold Steel 2 setzt eigentlich ein Grundwissen der Vorgänger voraus.

dasDull
15.04.2018, 13:31
Spiel 6: Terranigma

Und wieder ein SNES-Klassiker endlich mal von der Liste gestrichen. Terranigma ist ein Action Adventure mit JRPG-Elementen, erinnert stark an Link to the Past aber mischt ins Gameplay Level, Erfahrung, Equipment und Magie mit rein...
und hätte das besser sein gelassen.

Denn ganz ehrlich, der Action-Adventure Teil funktioniert gut und macht Laune. Die Dungeons kommen nicht an Zelda ran und sind stellenweise etwas zu weitläufig, da es keine Save Points oder Shortcuts gibt. Aber das Kampfgameplay geht gut von der Hand, z.B. viel besser als in Secret of Mana! Das Magiesystem ist auch deutlich weniger frickelig, allerdings ist Magie in großen Teilen des Spiels dann wiederum relativ nutzlos.

Die RPG-Elemente führten bei mir stellenweise eher zu Frust. Dies liegt daran, dass das Spiel ab und an gewaltige Balancing-Probleme hat. Gegen Anfang ist grinden Pflicht da man sonst bei Bossen nur 1 Schaden macht. Dann ist man für den größten Teil des Spiels ganz gut unterwegs bis zu dieser Hexe in dem Schloss. Und ja, dies ist natürlich auch noch genau der Boss mit dem 3-minütigen Introkampf auf dem Weg dahin. Ganz ehrlich, an diesem Punkt hätte ich das Spiel beinahe abgebrochen.

Interessanterweise verändert das Spiel etwa ab dieser Stelle sehr stark seinen Fokus, die Kampfgameplayelemente treten zurück und es wird sehr viel mehr Wert auf Erkundung, Sidequests, Charaktere und Story gelegt. Interessanter Wandel, den ich so nicht erwartet hätte und diesen Mut haben wohl wenige Spiele. Letztendlich hat mir dieser Abschnitt dann nach dem Tiefpunkt bei der Hexe noch relativ viel Spaß gemacht, wobei ich aber längst nicht alle Sidequests beendet habe. Wie viele Spiele der Ära hat Terranigma eben auch manchmal das Problem, dass man nicht so genau gesagt bekommt wo man hin soll oder was man machen muss, was sich auch auf die Sidequests überträgt. Die Geschichte wird gegen Ende etwas konfus (war Yomi jetzt gut oder böse?) aber ist im Allgemeinen nicht schlecht und von ihrer Thematik auch fernab von JRPG-Standardkost.

Insgesamt kann ich schon verstehen, dass das Spiel für viele etwas Besonderes ist, denn genau das ist es auch: besonders in dem Sinne dass es mutig ist und manchmal mit Genre-Konventionen bricht. Auch finde ich es deutlich besser gealtert als etwa Secret of Mana, und auch heute noch gut spielbar.

Wertung: 7/10

Als nächstes werde ich wohl mal meine Wii (U) abstauben, dafür habe ich hier noch Tales of Symphonia: Dawn of the New World sowie Pandora's Tower.

Cuzco
16.04.2018, 00:27
Ein sehr atmosphärisches Spiel. War einer meiner ersten richtigen Kontakte zu RPGs. Ich fand das Spiel damals irgendwie universell, auch wenn ich Lufia (2) schöner erzählt fand. Aber Terranigma war unglaublich vielfältig und spannend. Hatte auch enorm düstere Seiten und ich erinnere mich, dass ich als 12jähriger oft ein flaues Gefühl beim Spielen hatte. Lufia (2) hinterließ hingegen immer ein wohliges Gefühl. Dennoch war Terranigma abwechslungsreicher und (vielleicht sogar) mitreißender - weil die Story - so ungelenk sie auch erzählt sein mag - wirklich nicht von schlechten Eltern ist. Ich würde dem Spiel heute wohl noch ne 9 von 10 geben. Weil es so verdammt viel richtig macht und sich sehr viel traut. Alleine in den unterschiedlichen Kapiteln fühlt sich das Spiel immer anders an.

Shieru
16.04.2018, 10:19
Die Hexe kann ganz ohne grinding mit Magie-Spam besiegt werden. Das Problem hierbei ist aber, dass du vorher nicht wissen kannst, welcher der knapp 10 Bosse im Spiel dir nun erlaubt, Magie einzusetzen, und welcher nicht. Einer der ersten Bosse verbietet den Gebrauch von Magie nämlich, und ich wette, die meisten haben es später gar nicht erst mehr probiert. :rolleyes:

Liferipper
16.04.2018, 13:32
Die Hexe kann ganz ohne grinding mit Magie-Spam besiegt werden.

Die Hexe kann auch ganz ohne Grinding mit Waffengewalt besiegt werden. Um mich selbst zu zitieren:


Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht ganz, wieso so viele Spieler anscheinend ein Problem mit dieser Dame haben. Sie hat viele HP und richtet hohen Schaden an, aber das ist auch schon alles. Mit normalem Level wäre der Kampf überhaupt kein Problem, mit niedrigem Level dauert es nur länger. Ihrer Schutzschildattacke entgeht man, indem man einmal rund um den Raum läuft, und die Maske hat eine Vorwarnung, wo sie als nächstes hinwill (und solange man sich konstant im Kreis bewegt, sollte sie einen ohnehin nicht treffen). Meine größte Sorge war noch, dass sie mich telefraggen könnte, aber das ist in mehreren Versuchen nur 1-2 mal passiert.

Shieru
16.04.2018, 14:34
Nicht ganz, die Balancing Issues sind durchaus real. Terranigma ist ein Spiel, wo selbst 1-2 Level zu wenig bedeutet, dass man nur Chipdamage (1-2 HP) anrichtet. Ich hab an der Stelle schon grinden müssen, allerdings nicht wegen Bloody Mary, sondern weil ich den normalen Gegnern keinen Schaden gemacht hab

dasDull
16.04.2018, 16:42
Ich habe die Hexe auch letztendlich mit Magie besiegt. Ich finde es ist aber schon recht offensichtlich, dass die Hexe eigentlich für höhere Level ausgelegt ist, da sie auch sehr viel Schaden macht in Vergleich zu anderen Gegnern. Ich vermute dass der Boss ursprünglich für eine spätere Stelle geplant war und dann verschoben wurde, wobei mir schleierhaft ist wie das durch die QA gekommen ist.

Ansonsten ist ein weiteres Problem, dass die Bosse anscheinend ihre Aktionen komplett zufällig auswählen und keine Patterns haben. So hängt es auch oft vom Glück ab wie lange es dauert bis die Bosse mal in Reichweite kommen oder die Attacken machen denen man gut begegnen kann.

Cuzco
16.04.2018, 19:43
Ich kann mich auch noch erinnern, dass die Hexe einen etwas höheren Level benötigte. Im Spieleberater stand das damals auch so drin: "Gegen die Hadeshexe habt Ihr nur eine Chance, wenn Ihr mindestens Level 25 erreicht habt." Daraufhin habe ich in Schloss Toronia gegrindet, was sehr gut ging, da die Gegner recht viel Erfahrung fallen lassen. Dadurch dass da sogar ein Hinweis im Spieleberater stand - Levelt auf, Leute! - zeugt wohl davon, dass diese Hexe tatsächlich außerplanmäßig stark war. Als 12jähriger habe ich mich damit einfach abgefunden - "Das ist einfach so!", aber jetzt hinterfrage ich das schon.

Ansonsten: Die Bosse in dem Spiel waren normalerweise kein Match und gut besiegbar. Schwer fand ich nur die Hexe und den Roboter (der war so, dass er zufällig einem einfach mal die fiesesten Attacken um die Ohren gehauen hat), ansonsten bin ich - glaube ich - ohne größer hängenzubleiben durch das Spiel gekommen.

dasDull
21.04.2018, 16:54
Spiel 7: Pandora's Tower

Und damit ein weiteres Action-Adventure mit RPG-Elementen. Das ganze Spiel besteht eigentlich nur aus 12 großen Dungeons, den namensgebenden Türmen. In jedem wartet dann ein Bossgegner, dessen Fleisch man extrahieren und seiner Freundin zum Fraß vorwerfen muss, damit diese sich nicht in ein Monster verwandelt. Da dieses wirklich widerlich aussieht, ist dies eine starke Motivation, regelmäßig auch mit Happen zurückzukommen - denn wenn man zu lange im Dungeon verbleibt war's das mit der glücklichen Beziehung.

Die Dungeons sind also mit Shortcuts und Zwischenzielen vollgestopft, damit man auch trotz des ständigen hin- und hers gute Fortschritte machen kann. Das Dungeondesign ist sehr gelungen und muss sich nicht vor einem Legend of Zelda verstecken. Auch die Bosskämpfe sind abwechlungsreich und erfordern jeweils einzigartige Strategien im Einsatz der Oraclos-Kette, der Hauptwaffe des Protagonisten. Mit dieser Kette lassen sich Körperteile der Gegner blockieren, kleinere Monster durch die Gegend schleudern oder auch mehrere Feinde zusammenbinden. Insgesamt fühlt sich das Kerngameplay sehr gut an und die Dungeons sind bezüglich des Zeitlimit gut abgestimmt, sodass es nicht frustrierend wird. Einziges Manko ist in seltenen Fällen die nicht frei steuerbare Kamera.

Außerhalb der Dungeons kann man sich mit seiner Freundin Elena unterhalten und ihr Geschenke machen. Dies ist nötig um die Beziehung zu Elena zu verbessern und somit schließlich ein besseres Ende freizuschalten. Das ist leider ein wenig zäh, der Affinitätsbalken wächst quälend langsam und das ganze fühlt sich nach nervigem Grinden an. Ich hätte es besser gefunden, wenn das Ende einfach nur davon abgehangen wäre, dass man Elena sich selten oder nie verwandeln lässt. Ansonsten kann man zu Hause Gegenstände kaufen und craften, was auch etwas grinding-lastig ist, aber noch in Ordnung.

Gegen Ende des Spiels hatte ich gerade genug Affinity für das zweitbeste Ende - ich habe dann am Ende aber auch noch ein bisschen gegrindet um noch das beste Ende zu Gesicht zu bekommen. Die anderen habe ich mir dann auf Youtube angesehen. Insgesamt muss man positiv hervorheben, dass die verschiedenen Enden tatsächlich entschieden unterschiedlich und allesamt ganz interessant sind, was ja doch eher selten der Fall ist.

Wertung: 8/10

Als nächstes folgt Tales of Symphonia: Dawn of the New World, welches mich wohl etwas länger beschäftigen wird.

Klunky
21.04.2018, 17:45
Definitiv mein Lieblingstitel von den Operation Rainfall Spielen für die Wii. Das Spiel fokussiert sich auf das was es sein will und zieht dies konsequent und mit vollem Eifer durch.
Noch dazu solch eine interessante Prämisse und so viel Detailreichtum was die Interaktionsmöglichkeiten mit Helena betrifft.
Besonders die orchestrale Interpretation von Franz Liszts Liebestraum hat es mir ungeheuer angetan und höre ich heute immer noch gerne.

Shieru
21.04.2018, 23:28
@dasDull: Oha, das hört sich ja ganz passabel an! Wie viel Zeit hast du denn in das Spiel versenkt? Bin nämlich auch am Überlegen.

Narcissu
22.04.2018, 00:56
Schöne Eindrücke! Ich mochte das Spiel auch, obwohl ich das Gameplay (oder eher: die Spielstruktur) langfristig etwas abwechslungsarm fand und etwas enttäuscht war, dass der Hauptcharakter stumm ist, was die Beziehung zu Elena leider etwas einseitig hat wirken lassen. Gerade nach den wunderschönen Artworks – die wirklich verdammt schön sind! – hatte ich mir eine Liebesgeschichte erhofft, in der beide Parteien ihren Part spielen. Leider ist Aeron wirklich fast nur Spieleravatar, was zwar auch wirkungsvoll ist, aber irgendwas fehlte da für mich schon. Trotzdem eine tolle Liebesgeschichte, wie es sie in dieser Form nur einmal in Videospielen gibt.

Aber ist schon ein wirklich schönes und einzigartiges Spiel. Interessant ist auch die Entwicklungsgeschichte, denn das Team hat vorher One-Piece-Spiele für PS2 entwickelt (die übrigens im Multiplayer echt spaßig sind). Weil die so erfolgreich waren, durften sie auch ein eigenes Projekt starten. Sehr coole Sache, leider kamen danach leider wieder nur Lizenzspiele von Ganbarion. Wäre cool, wenn sie für die Switch noch einmal so eine Chance kriegen würden!

@Shieru: Ich hatte ca. 22h gespielt. Weiß nicht mehr, welches Ende ist hatte, aber es war ein Gutes.

~Jack~
22.04.2018, 01:12
Ich mochte das Spiel auch, obwohl ich das Gameplay (oder eher: die Spielstruktur) langfristig etwas abwechslungsarm fand
Es hätte vermutlich geholfen das Spiel entweder zu kürzen oder ein bisschen mehr Kreativität reinzubringen, immerhin sind die späteren Türme thematisch nur Kopien der ersten fünf Türme, was gameplaytechnisch nicht so cool ist. Und soweit ich das meiner Backloggery entnehmen kann, wurden ab und zu sogar Räume recycelt. Das Kampfsystem ist für ein Action-RPG zwar auch ein bisschen limitiert, das hat mich aber nicht ganz so sehr gestört.

dasDull
22.04.2018, 21:07
@Klunky: Das ist bei dem Spiel wirklich sehr gelungen: der Fokus. Dadurch wirkt es größtenteils wie aus einem Guss.
Bezüglich der Musik kann ich voll zustimmen, gerade die Melodie die im Haus läuft fand ich wirklich meisterhaft komponiert. Jetzt weiß ich auch wieso, steckte doch anscheinend Liszt dahinter! Aber auch das Bossthema ist super.

@Shieru: Habe ebenfalls ungefähr 20 Stunden gebraucht, ich finde das ist auch gerade die richtige Länge für das Spiel.

@Narcissu: Mich hat hier vor allem etwas irriitiert, dass Aeron zwar in den Dialogen stumm ist, in den Cutscenes dann aber doch redet. Etwas merkwürdige Wahl.

@Jack: Mir hat die Wiederholung von Räumen und Turmumgebungen sogar ganz gut gefallen, so wird man erst behutsam an die Welten und Systeme herangeführt und kann sich später an der fordernderen Version messen. Bei Ocarina of Time finde ich das auch z.B. ganz schön, wobei der Bezug zwischen Kind- und Erwachsendungeons da natürlich geringer ist. Aber thematisch gefällt es mir irgendwie.

Cuzco
23.04.2018, 19:17
Ich weiß nicht. Pandoras Tower habe ich tatsächlich damals abgebrochen, weil's mir fad geworden ist. Mir persönlich hat The Last Story am besten gefallen. Das war das atmosphärischste Spiel aus dieser "Operation Reinfall"-Triologie. Das war zwar auch extrem kurz, aber ich hatte so eine richtig intensive sehr stark erzählte Story. Wenn auch keine (richtigen) Dungeons - es war mehr ein FF - nur mit einer gigantischen Hubwelt, der Stadt Lazulis. Xenoblade Chronicles brauchen wir wahrscheinlich auch gar nicht erst ansprechen - auch hier ein phänomenales Spielerlebnis.

Pandoras Tower fand ich mitunter am unmotivierendsten. Mir ist auch dieses ständige Den-Dungeon-Verlassen-Müssen auf den Keks gegangen, weil man sich nicht wie in Zelda einfach mal auf etwas konzentrieren konnte. Zudem war das Spiel leider halt auch sehr leer. Wobei ich es von der Atmosphäre her echt cool fand. Hatte etwas von Castlevania. Aber es war halt auch sehr generisch und bot - soweit ich gespielt habe - kaum Überraschungen.

dasDull
14.05.2018, 16:43
Spiel 8: Bloodborne.

Eigentlich war ja Tales of Symphonia 2 geplant - das habe ich auch angefangen - aber dann lief der Big in Japan Sale im PSN Store und Bloodborne + The Old Hunters hat mich als letztes von mir noch verschmähtes Soulsborne-Spiel angelächelt. Somit haben wir ein weiteres Action-RPG in der Challenge.

Bloodborne kann man kurz als schnelleres, offensiveres Dark Souls beschreiben. Hinter dem Schild verstecken ist nicht, stattdessen wird ausgewichen und ausgeteilt. Um das zu unterstützen ist das Kampfsystem weniger träge, und offensives Verhalten wird belohnt, da dadurch kürzlich eingebüßte Lebensenergie wiederhergestellt werden kann. Zudem gibt es mit der Pistole eine schnellere Version des Parier-Features, welches auch in vielen Bosskämpfen nützlich eingesetzt werden kann.

Die zuweilen etwas sehr komplex und verworren anmutenden Systeme aus alten Demon's und Dark Souls Zeiten wurden etwas entschlackt: das Waffenupgraden ist kinderleicht und erfordert nur eine Sorte Steine, zudem können Waffen noch mit Gems infused werden. Es gibt nur noch 6 Werte zum Leveln (Leben, Ausdauer und 4 Schadensklassen), und da man sich ja meistens auf 1-2 Schadenswerte beschränkt können so deutlich mehr Punkte in Vitalität gesteckt werden (was auch bitter nötig ist, denn spätere Gegner teilen ordentlich aus und blocken ist ja nicht). Etwas konfuse Systeme gibt es immer noch (Frenzy, Insight, merkwürdige Sidequests...) aber wirklich spielentscheidend ist das nicht.

Die Geschichte ist mal wieder sehr geheimnisvoll und wird am Ehesten noch durch Itembeschreibungen umrissen. Um ehrlich zu sein habe ich nicht so viel daraus gezogen und immer noch keinen Plan warum die Welt hier so ist wie sie ist, und wie sie funktioniert. Ich war aber noch nie so ein Lore-Fanatiker und habe mich hauptsächlich auf das Spielen beschränkt.

Gameplaytechnisch hatte ich eine Menge Spaß mit Bloodborne und würde sagen dass es sogar das spaßigste Kampfsystem der Reihe bietet. Einige Kleinigkeiten stoßen dennoch sauer auf: Ein Estus-basiertes Heilsystem hätte mir besser gefallen, verbringt man doch so regelmäßig ein paar Minuten mit dem Farmen von Blutphiolen. Außerdem waren viele Bosskämpfe etwas enttäuschend bezüglich des Schwierigkeitsgrades. Bei jedem Souls-Teil gab es da mehrere Bosse die einem deutlich mehr abverlangt haben. Der Weise von Kos war für mich der einzige wirklich fordernde Boss im Spiel, den ich öfter als 1-3 mal probieren musste.

Als Zusatzcontent gibt es noch die Chalice-Dungeons. Diese sind eine nette Dreingabe und eignen sich auch gut zum Farmen von Seelen oder Blutjuwelen, sind aber ästhetisch letztendlich doch sehr abwechlungsarm, weswegen ich nur 3 Stück gespielt habe.

Insgesamt hatte ich eine Menge Spaß mit Bloodborne und würde mich über einen zweiten Teil auch freuen.
Wertung: 9/10

Ὀρφεύς
16.05.2018, 10:52
Mit Bloodborne verbinde ich die Zahl 43.
So viele Sekunden haben nämlich die Ladezeiten benötigt, was nach Dark Souls einer Zumutung gleichkam.
Ansonsten ist Bloodborne ein tolles Spiel und für mich das fünfte Playstation 4 exklusive Spiel, wofür sich die Konsole lohnt.

dasDull
16.05.2018, 17:27
Kann es sein, dass die das mal durch einen Patch verbessert haben? Die Ladezeiten waren schon spürbar, und gerade beim Farmen nervig weil man zum Respawnen der Gegner zwei mal teleportieren musste. Aber gefühlt waren das eher 20 Sekunden.

Vielleicht kam es mir aber auch nur so vor, weil die Souls-Spiele einen ohnehin zu einer Engelsgeduld erziehen.

Ὀρφεύς
16.05.2018, 20:41
Würde mich nicht wundern.
War damals einer der größten Kritikpunkte und habe Bloodborne selber kurz nach Release gespielt.
Wie lange geht eigentlich The Old Hunters und was hast du im Sale bezahlt?

dasDull
18.05.2018, 16:15
5 Euro extra für The Old Hunters, fand ich angemessen da der DLC mit ca. 8 Stunden durchaus recht umfangreich ist. Es gibt 2 große und ein kleines neues Gebiet sowie 4 Bosse, wovon der letzte für mich mit Abstand der härteste im Spiel war.

Klunky
18.05.2018, 18:31
Ich hatte mit den Bossen in Bloodborne besonders zu Beginn teils richtige Probleme, wenn man nen Adeligen zu Beginn nimmt, der mit Blutfärbung einen Fokus auf einen absolut nutzlosen Statuswert für lange Zeit im Spiel hat, muss man schon übelst einstecken, nicht zu vergessen der Dandy Stock, der zwar in den Leveln und mit seiner Reichweite echt gut ist (und einfach mal die coolste Waffe im Spiel ist) aber bei den Bossen nicht sonderlich viel austeilt.
Von solchen Faktoren hängt dann schon sehr stark der Schwierigkeitsgrad des Spiels ab, weswegen für mich Bloodborne allein von den Bossen (die Level waren mit den zu hohen Maximum an Blutphiolen einfach) und den Fakt dass man zu Beginn schnell seine Blutphiolen aufbrauchen kann, mit das unbarmherzigste Spiel.
Bluthungrige Bestie ist wirklich mit einer der agressivsten und gefährlichen Gegner wenn die Statuswerte deinen ebenbürtig sind. Gewisse Gegner wie Ludwig werden mit Sägewaffen auch zu einen Witz, nur muss man das erst mal wissen.

Ich kann also sagen, wie schon bei den Souls Spielen ist der Schwierigkeitsgrad von sehr vielen Faktoren abhängig weswegen das Spiel von viel zu leicht zu sau schwer jedes Spektrum abdecken kann, es bleibt (leider) nicht einheitlich.

dasDull
22.05.2018, 14:19
Spiel 9: Tales of Symphonia: Dawn of the New World

Auf die Fortsetzung war ich gespannt, denn Tales of Symphonia auf dem Gamecube war eines der ersten Rollenspiele, die ich gespielt habe und dementsprechend schwingen da auch verklärte Erinnerungen mit. Dank mittelmäßiger Wertungen habe ich den zweiten Teil damals aber übersprungen, und tatsächlich verpasst man da nicht so viel.

Die ersten 10-15 Stunden dümpeln unglaublich lahm vor sich hin. Die Stärke des ersten Teils - eine packende Story mit tollen Charakteren und vielen Wendungen - vermisst man hier schmerzhaft. Emil und Marta haben nicht die gleiche Klasse wie die Besetzung des Vorgängers, besonders am Anfang ist Emil einfach nur ein Lappen und Marta eine unerklärlicherweise anhängliche Nervensäge.

Dafür hat man die Schwächen aus dem Vorgänger leider übernommen - das Kampfsystem ist doch größtenteils Knöpfe malträtieren und es gibt einfach zu viele Kämpfe, welche die Dungeons etwas in die Länge ziehen. Schade ist auch dass man nur 2 feste Charaktere hat - der Rest der Party wird mit Gastcharakteren aus dem ersten Teil besetzt, die aber nicht aus eigener Kraft gelevelt oder ausgerüstet werden können. Alternativ kann man auch im Pokemon-Stil Monster fangen, trainieren, entwickeln und als Nebencharaktere einsetzen. Dieses System ist aber reichlich mystisch, besonders was die Evolution angeht (wie oft kann man Monster entwickeln? Welche Voraussetzungen gibt es? Oh Mist, ich habe mich einmal verklickt und mein Level 80 Fenrir ist wieder ein Level 1 Wolf!?) und daher eher so lala.

Ab der Hälfte etwa nimmt das Spiel aber an Fahrt auf. Dies liegt zum einen daran, dass mit Sheena und Zelos endlich mal spaßige Charaktere in die Party kommen und die Stimmung etwas aufheitern. Zum anderen wird die Rahmenhandlung um Emil auch endlich interessanter und es gibt einige Twists. Auch wenn einiges immer noch unlogisch ist (Emils Zieheltern, Lyods Verhalten...) ist die zweite Hälfte viel unterhaltsamer als die erste und rettet das Spiel noch über die Unzulänglichkeiten hinweg.

Wer sich das Spiel geben möchte, dem sei vorher das intensive Studium der Anleitung zu empfehlen, denn es gibt essentielle Spielfeatures, wie z.B. das anwenden der ultimativen Spezialattacke oder das Belegen des Steuerkreuzes mit Zaubern anderer Charaktere, welche das Spiel einem leider nicht erklärt, und welche in den Menüs auch sehr versteckt sind. Außerdem sind die Voraussetzungen für das Erreichen des guten Endes total willkürlich (man darf sich z.B. im Blitzdungeon maximal 13 mal von den Blitzen treffen lassen. Ohne dass es natürlich im Spiel auch nur einen Hinweis darauf gäbe. WTF?). Aber immerhin muss man sich schon anstrengen um die Voraussetzungen zu verhauen. Trotzdem ist sehr fraglich, was sich die Entwickler dabei gedacht haben - eine Frage die man sich im Spiel leider etwas zu oft stellen muss.

Wertung: 6/10

So, halbes Jahr rum, schon 9 Spiele geschafft. Ich bin recht zuversichtlich, dass ich mit der Challenge durchkomme.
Im Moment habe ich in meinem 3DS-Backlog noch Etrian Mystery Dungeon und Persona Q, habe aber gerade nicht so viel Lust auf Etrian Odyssey. Daher spiele ich vielleicht erstmal wieder einen SNES-Klassiker. Lufia II hätte ich zum Beispiel Lust drauf, das hatte ich mal angefangen aber nie beendet.

Cuzco
22.05.2018, 14:54
Lufia II hätte ich zum Beispiel Lust drauf, das hatte ich mal angefangen aber nie beendet.
Es lohnt sich! :D

Daen vom Clan
24.05.2018, 22:27
Es lohnt sich! :D

Genau das!
Definitiv eines der Spiele die man wenigstens mal angespielt haben muss. :D

Sölf
25.05.2018, 00:12
Lufia II hätte ich zum Beispiel Lust drauf, das hatte ich mal angefangen aber nie beendet.

Spiel es!

Gisulf91
25.05.2018, 09:12
Lufia II ist ein wahres Meisterwerk. Wenn du die Möglichkeit hast, es zu spielen, spiel es. :)

Klunky
25.05.2018, 19:46
Mein größter Kritikpunkt an dem Spiel (als jemand der es damals nicht gespielt hat) war dass der Core-Gameplay Loop wirklich fast immer haargenau dasselbe ist und in seiner Linearität fast nie Abweichungen zulässt, man rennt wirklich von einem Ort zum nächsten ohne sich groß mit der Geschichte davon auseinanderzusetzen (die haben sie sowieso nicht) und durchstreift dann erneut irgendeinen gleich aussehenden Dungeon mit dem eher zweckmäßigen Kampfsystem, mit tollen Rätseln.

Also es macht schon Spaß kann aber auf Dauer ein bisschen monoton werden wegen der stagnierenden Struktur des Spielverlaufs.

dasDull
25.05.2018, 21:43
Ok, es wird auf jeden Fall Lufia 2 nach diesen zahlreichen Ermutigungen!

dasDull
17.06.2018, 13:54
Spiel 10: Lufia 2

Die ersten Spielstunden haben mir sehr gut gefallen, das Dungeondesign und die dort stattfindenen Rätsel sowie das Monster/Encountersystem sind sehr vielseitig und können sich auch heute noch sehen lassen. Der Schwierigkeitsgrad ist auch ganz gut ausbalanciert, vielleicht etwas zu einfach bei den Bossgegnern, die nie eine große Herausforderung waren. Trotzdem wurde mir nach ca. 10 Stunden wieder klar, warum ich das Spiel damals abgebrochen hatte.

Sieht man von den Rätseln ab, ist das Gameplay ansonsten leider extrem eintönig. Ich muss Klunky hier recht geben: es gibt relativ wenig Story, man rennt einfach von Dorf zu Dorf zu Dorf, kauft Ausrüstung, macht den Dungeon und zieht weiter. Die Standardkämpfe werden dann zuweilen auch etwas nervig. Ich habe das Spiel dann wirklich hautptsächlich für die Rätsel noch weiter gespielt.

Das ist etwas Schade, da von der Story her durchaus Potential da ist. Die Rolle von Tia beispielsweise, die irgendwann einsehen muss, dass Maxim sie nicht liebt und ihrer Wege zieht: das hat mich überrascht und so etwas sieht man in Spielen doch eher selten. Oder aber auch die schöne Szene vor dem Spiegel der Wahrheit sowie das Finale des Spiels - das sind alles Ausreißer nach oben wo man sich wirklich involviert fühlt. Deswegen geben ich trotz der Monotonie noch eine Wertung über dem Durchschnitt.

Wertung: 6 / 10

Als nächstes spiele ich glaube ich Final Fantasy XIII-2, was ich günstig gebraucht aufgegabelt habe. Oder ich warte auf Octopath Traveller. Mal schauen.

Cuzco
02.07.2018, 19:37
Schade, dass Dir Lufia 2 nicht so gut gefällt. Ich finde es das stärkste Spiel der ganzen Serie und die Story war zwar episodenhaft, aber dennoch sind zwischendrin immer wieder Dinge passiert, die das Interesse aufrecht erhalten haben. Dazu die liebevoll gestalteten Charaktere und die doch sehr schönen Episoden. Ich würde dem Spiel auch noch nach heutigen Maßstäben 9 Punkte geben.

dasDull
30.08.2018, 19:25
Spiel 11: Octopath Traveler

Nach Xenoblade das zweite größere JRPG für die Switch, und hier hat man sich mehr bemüht einem die Spielerfahrung in kleinen Häppchen für zwischendurch zu servieren. Es gibt acht Charaktere mit jeweils vier Storykapiteln, die im Schnitt so eine gute Stunde dauern, darüber hinaus kann man noch die Oberwelt und optionale Dungeons erkunden.

Zuerst mal das Positive: Das Spiel mit seiner "HD-2D"-Optik sieht unverschämt gut aus, quasi das Thimbleweed Park der RPGs. Und der Soundtrack kann sich auch echt hören lassen. Abseits der Technik ist das Spiel leider nur durchschnittlich. Die Geschichten sind noch mal mehr, mal weniger interessant und zumindest niemals wirklich schlecht. Leider ist das Gameplay aber im Allgemeinen ziemlich öde.

Der gesamte Gameplay-Loop ist immer der Gleiche: Man klickt sich 15 Minuten durch ein paar Dialoge durch, mit 2 Sekunden Pause nach jeder Textbox, marschiert 15 Minuten durch den Dungeon, und kämpft dann 30 Minuten gegen den Boss. Die Dungeons sind dabei extrem uninspiriert und haben selbst die Bravely-Spiele noch mal deutlich unterboten. Es gibt nur einen Hauptpfad mit kurzen Abzweigungen zur Truhe - keine Rätsel, keine Variation. Das grundlegende Kampfgameplay mit dem Boost & Break-System erscheint anfangs noch spaßig, entwickelt sich aber im Verlauf des Spiels überhaupt nicht, weswegen die Random Encounter ab der Hälfte anfangen zu nerven.

Die Bosskämpfe wären an sich noch recht abwechslungsreich und der interessanteste Teil des Spiels, wenn sie nicht so elendig lange dauern würden. Die Bosse haben einfach zu viele HP, was sie halt auch in den meisten Fällen nicht schwieriger, sondern nur länger macht. Und manchmal landen sie dann doch einen Glückstreffer und man darf nochmal 20 Minuten ran, weil man das Anti-Schlaf-Item nicht ausgerüstet hatte.

Was mich am Spiel auch noch extrem stört ist, dass die unbenutzen Charaktere nicht mitleveln, sodass man gar nicht dazu ermuntert ist mal verschiedene Teams auszuprobieren (es sei denn man grindet halt gerne) und in der Hälfte der Kapitel nur drei vollwertige Mitstreiter hat. Das Jobsystem ist ganz nett und ersetzt dieses Problem immerhin teilweise, ich habe die Zweitjobs aber schlussendlich selten wirklich ausgenutzt und stattdessen jedem Charakter die gleichen überguten Support-Skills besorgt.

Zusammengefasst bin ich sehr ernüchtert und brauche da jetzt keinen zweiten Teil von.

Wertung: 5 / 10

Das letzte Spiel wird wohl ein Final Fantasy, vermutlich Teil XII.

Klunky
30.08.2018, 22:17
Hmm ich weiß ich kann da nicht mitreden, aber so wie du es beschreibst hatte ich die 2. Demo von dem Spiel empfunden wo jeder Charakter-Arc trotz erzählerischer Unterschiede immer den selben Aufbau gefolgt ist. Ich bin echt am hin und her überlegen ob ich es mir noch holen soll, je mehr ich von dem Spiel höre desto weniger bin ich gewillt. Tatsächlich klingen lediglich die Bosse in dem Spiel ganz interessant, aber dafür allein geht mir das Spiel insgesamt zu lang.
Echt schade dass man nicht irgendwie mehr aus der Prämisse des Spiels rausholen konnte, also ich war am Ende schon ein wenig ernüchtert dass es dann trotz seines eigenwilligen Stils einer viel zu typischen und zusätzlich repetetiven Spielstruktur folgt, ich hatte da auf ein kleines Baldur's Gate im JRPG Format gehofft. Dass es beim Leveldesign nicht besser wird habe ich im Hinblick auf Bravely Default sowieso befürchtet, dieser Entwickler macht seine Kulissen aber auch immer so verdammt steril und mit kaum etwas interagierbar, es ist eben ein abklappern von als interagierbar gekennzeichneten Objekten, für meinen Geschmack zu vorhersehbar.

In letzter Zeit habe ich aber ohnehin das Gefühl dass viele auf klassisch getrimmte JRPG's an Innovationsarmut leiden, gut das mit "klassisch" in einem Satz klingt jetzt widersprüchlich, doch ich habe gerade zu der PS2 Zeiten oft das Gefühl bekommen dass man versucht hat viele der starren Spielmechaniken aufzubrechen und für etwas noch nicht dagewesenes zu sorgen, viele der Serien wie ein Final Fantasy, Breath of Fire oder Wild Arms wurden dabei experimentiell. Das sorgte zwar auch häufig für gemischte Gemüter, aber ich fand es dann doch immer wieder erfrischend, Spiele mit vollkommen eigenen Regelwerken kennen zu lernen. Man hat sich eben doch wirklich Gedanken gemacht neue interessante Spielstrukturen zu etablieren.
Wenn ich das heute so betrachte klammert man sich doch nur allzu gerne an Genre-Standarts und modernen Spielekonventionen fest und versucht das ganze eher mit eigentümlichen Stories auszugleichen. Das bemerke ich ja dann auch bei Spieleserien die ich trotz allem immer noch schätze.

Naja, die Pionierzeit ist eben einfach vorbei. :/

dasDull
01.10.2018, 21:25
Das ich am Wochenende bettlägerig war hatte immerhin ein Gutes: ich hatte endlich Zeit für Spiel 12:

Star Wars Episode XII - The Zodiac Age

Als großer Fan des ersten Xenoblade Chronicles fand ich es sehr interessant das Spiel zu spielen, denn man sieht dass man hier einen spirituellen Vorgänger vor sich hat, was Kampfsystem und Gameplay angeht, sogar inklusive der Chain Attacks. Das Spiel ist aus der heutigen Sicht wohl als Open Schlauch zu bezeichnen, aber zur Release-Zeit war die "offene" Spielwelt, gerade nach dem recht linearen FF10, vermutlich etwas beeindruckender. Tatsächlich ist das Spiel aber größtenteils recht linear mit einigen optionalen Gebieten am Wegesrand.

Die Story ist relativ komplex und man wird etwas ungestüm hineingeworfen, ohne dass einem alle Details und Regeln der Welt direkt erklärt werden. Das hat mir ganz gut gefallen, da die Welt sich dadurch eher lebendig und echt anfühlt, in manchen politischen Zwischensequenzen habe ich aber auch nicht ganz durchgeblickt. Nebenbei, die animierten Zwischensequenzen sehen wirklich gut aus. Für lange Zeiten des Spiels befindet man sich aber auch einfach auf aufgedehnten Reisen zu den wenigen relevanten Orten, sodass die Story nicht zu sehr im Vordergrund steht.

Die Charaktere sind ein gemischter Haufen: Balthier und Fran sind interessant und haben auch spannende Hintergrundgeschichten, Bash und Ashe sind so lala und Vann und Penelo bleiben sehr blass. Ich hatte nach dem Spielen von FF Tactics Advance erwartet, dass die Party auch stärker rassendurchmischt ist und man mehr über die verschiedenen Völker von Ivalice erfährt, was jedoch in diesem Spiel kaum passierte.

Gameplaytechnisch hat das Spiel serientypisch ein Jobsystem, in dem man jedem Charakter zwei Skillbäume aufdrücken kann und führt dann für Kämpfe das sehr innovative Gambitsystem ein, mit dem man seine Mitstreiter "programmieren" kann. Prinzipiell interessant und viele Taktiken ermöglichend, allerdings führt dies auch dazu dass man, sobald einmal gute Gambits gesetzt sind, alle Kämpfe vollautomatisch ablaufen und man höchstens mal im Bosskampf eine die Gambits tauscht oder manuelle Aktionen raushaut. Das macht das Kerngameplay, welches leider fast nur aus Kämpfen besteht, doch recht eintönig (Xenoblade löst das z.B. besser durch die QTEs). Ich war hier sehr froh über die Turbofunktion des Remasters, die ich auch extensiv genutzt habe. Das Spiel ist darüber hinaus nicht wirklich fordernd, selbst die meisten Bosse besieht man ohne größere Probleme im ersten Versuch.

Abseits der Kämpfe gibt es nicht viel zu tun: es stehen ein paar Schatztruhen in der Wildnis rum, aber das war's auch. Es gibt Jagdmissionen in denen besonders starke Monster erlegt werden müssen, diese bieten aber meist eher läppische Belohnungen. Anscheinend gibt es auch noch weitere Sidequests, für die es aber keinen Questlog gibt.

Insgesamt hat mir das Spiel ganz gut gefallen, ohne Turbobutton hätte ich es aber nicht so gerne gespielt. FF13 hat da was das Kampfsystem angeht sinnvoller angesetzt.

Wertung: 6 / 10

Damit bin ich mit der Challenge 2018 durchgekommen! Das das Jahr noch ein paar Monate hat wird es wohl noch 1-2 Bonusspiele geben.