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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winys JRPG-Challenge 2017 [24/12] - Fazit



Winyett Grayanus
22.01.2017, 18:32
Da wir nun ein eigenes Forum dafür haben, lagere ich diese Sachen auch mal hierhin aus.

Meine Regeln:


es sollten mindestens zwei PSX- oder PS2-Spiele gespielt werden
die Spiele müssen nicht aus Japan stammen, sofern sie nach Ost-RPG aussehen
Änderungen an der Liste sind jederzeit möglich
Ephemeral Fantasia muss durchgespielt werden
das cool aussehende Kästchensystem habe ich mal ganz frech von Narcissu geklaut, also alles an Lob usw. bitte zu ihm;)




http://i.imgur.com/KQBcNQc.jpghttp://i.imgur.com/eZsxnNz.pnghttp://i.imgur.com/U5co4bT.png
http://i.imgur.com/J91QGGI.pnghttp://i.imgur.com/9usoFts.pnghttp://i.imgur.com/ciTFFhV.png
http://i.imgur.com/GrmpGxc.pnghttp://i.imgur.com/rN03ikA.pnghttp://i.imgur.com/C9kd49D.png
http://i.imgur.com/VUXMtcw.pnghttp://i.imgur.com/JrQwjSs.pnghttp://i.imgur.com/TpPCcXI.png


Reserve:

http://i.imgur.com/TLYuVVQ.pnghttp://i.imgur.com/8BBvfqM.pnghttp://i.imgur.com/5FJnx6b.png
http://i.imgur.com/kQLIlc7.pnghttp://i.imgur.com/j3fVfDL.pnghttp://i.imgur.com/bCmbPYV.png

Meine Liste:


Skyborn (PC) ✓[BEENDET!]
Ephemeral Fantasia (PS2) ✓[BEENDET!]
Blue Reflection ✓[BEENDET!]
Legend of Dragoon (PSX)
Atelier Firis (PS4) ✓[BEENDET!]
Yakuza Ishin! (PS4) ✓[BEENDET!]
Yakuza 0 (PS4) ✓[BEENDET!]
Valkyria: Azure Revolution (PS4) ✓[BEENDET!]
Nier Automata (PS4) ✓[BEENDET!]
Saturday Morning RPG (Vita) ✓[BEENDET!]
Yakuza (PS2) ✓[BEENDET!]
Yakuza 2 (PS3) ✓[BEENDET!]
Yakuza Ishin! (PS4) ✓[BEENDET!]
Yakuza 3 (PS3) ✓[BEENDET!]
Yakuza 4 (PS3) ✓[BEENDET!]
Yakuza - Dead Souls (PS3) ✓[BEENDET!]
Saturday Morning RPG (Vita) ✓[BEENDET!]
Fire Emblem Fates - Conquest (3DS) ✓[BEENDET!]
Fire Emblem Echoes (3DS) ✓[BEENDET!]
Trails in the Sky the 3rd (PSP) ✓[BEENDET!]
Utawarerumono 1 (PS4) ✓[BEENDET!]
Utawarerumono 2 (PS4) ✓[BEENDET!]
Ys VIII (PS4) ✓[BEENDET!]
Ys Origin (PS4) ✓[BEENDET!]
Fire Emblem Warriors (Switch) ✓[BEENDET!]
Cat Quest (PS4) ✓[BEENDET!]


abgebrochen

Earthlock (PS4)

Reserve:

Crimson Gem Saga (PSP)
Saga Frontier 2 (PSX)
Arc: Twilight of the Spirits (PS2)
Suikoden II (PSP)
Persona 3 FES (PS2)



Lange Austauschliste:
Star Ocean 3, Tales of Symphonia, Shadow Hearts, Tokyo Mirage, Star Ocean: The Second Story, Tales of Innocence (Vita), Legend of Mana, Secret of Mana, Terranigma (wenn ich es zum Laufen kriege), Suikoden V, Tactics Ogre (PSP), Lunar: Silver Star Harmony, A Tear of Vermillion, Natural Doctrine, Tokitowa, Valkyrie Profile: Silmeria, Wild Arms 5, Xenosaga I, Tokyo Xanadu, Ys VIII, Sen no Kiseki III (?), Baten Kaitos, Bravely Second, Brave Story, Digimon Story: Cyber Sleuth, Lost Odyssey, Valkyria Chronicles 3, Growlanser: Heritage of War, Shadow Madness, Sakura Wars (das erste, PSP), Shining Force EXA, Skies of Arcadia, Chrono Trigger, Dark Chronicle, Magnacarta

Winyett Grayanus
22.01.2017, 18:35
Skyborn (PC)

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23894&d=1483565570



Einige Premieren für mich: Mein erstes Computerspiel nach zig Jahren, das erste RPG-Maker-Spiel, für das ich Geld bezahlt und das kürzeste RPG, das ich jemals gespielt habe.

Handlung
Man folgt den Erlebnissen von Claret, einer Mechanikerin, die in einer Art Steampunk-Welt lebt. Diese wurde irgendwann mal von Wesen namens „Skyborn“ erobert, die nun nicht ganz sanft über die restliche Bevölkerung herrschen.

Die Eingangssequenz des Spiels hat mir total gut gefallen und meine anfängliche Skepsis durch recht hohe Erwartungen ersetzt – einerseits wurden die Charaktere sehr schön eingeführt, es gab eine Menge Witz, aber man bekam auch schon einen guten Eindruck davon, was einen im Rest des Spiels erwarten würde. Ich empfand die Handlung letztendlich auch als ganz rund, nur konnte sie meine Erwartungen nicht ganz erfüllen, da sie im weiteren Verlauf des Spiels gehetzt wirkt, Gespräche mal eben schnell abgehandelt werden und die Charaktere kaum weiter charakterisiert werden. Gerade letzteres fand ich total schade, da der Anfang alles in der Hinsicht richtig machte – danach wurde die Geschichte jedoch relativ oberflächlich erzählt.
Dennoch hat mich diese Geschichte in der kurzen Zeit gut unterhalten und wurde zufriedenstellend abgeschlossen. Wenn man hier noch etwas mehr Arbeit investiert hätte, hätte das richtig gut werden können. Vor allem die Charaktere sind von der Grundanlage her sympathisch und nicht zu stark klischeebelastet.

Leider war ich nach 4 Stunden auch schon mit dem Spiel durch, was nun keine Spieldauer für ein RPG ist. Für diese kurze Zeit wurde ich jedoch gut unterhalten.


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Gameplay
Ich habe kurz überlegt, mit welchem RPG-Maker das hier wohl gemacht wurde, bin aber zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen. Man merkt aber, dass der RPG-Maker das Grundgerüst ist, wobei ich doch finde, dass relativ viel daraus gemacht wurde. Das Kampfsystem fand ich zuerst nicht wahnsinnig toll (man sieht unten z.B. nur ein Bild der Charaktere und recht spärliche Animationen), merkte dann aber doch, dass das Standard-Kampfsystem des Makers recht sinnvoll verändert wurde. So gibt es z.B. eine Anzeige, die einem sagt, wer als nächster angreifen kann und auch Balken für gesammelte Erfahrung. Als nette Erweiterung empfand ich es außerdem, dass die Charaktere, die am meisten Schaden austeilen, von den Gegnern als größere Bedrohung wahrgenommen und deswegen verstärkt angegriffen werden. Klar, von der Präsentation her ist hier viel verbesserungswürdig, aber insgesamt empfand ich die Kämpfe doch als ganz angenehm, zumal man die Gegner auf der Karte sieht und von diesen nicht quer durchs ganze Dungeon gejagt wird, wenn man mal nicht kämpfen möchte.


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Gut fand ich auch das alternative Menü am unteren Bildschirmrand und die Möglichkeit, die Ausrüstung der Charaktere durch Metalle, Edelsteine usw. verbessern zu können. Nicht gelungen ist allerdings das Schmiede-System, das ich entsprechend nicht genutzt habe, da man sich einerseits durch zug Untermenüs klicken muss, andererseits nicht sieht, ob das, was man gerade herstellt, überhaupt besser ist als die bisherige Ausrüstung.
Die Dungeons fand ich aber wiederum solide – sie sehen zwar kantig aus, sind aber so vielfältig, dass man sich gut zurechtfindet, ein paar leichte Schalterrätsel gibt es dazu.
Was ich noch ganz nett fand: Alternativ kann man das Spiel nur per Maus spielen.

An Kleinigkeiten macht Skyborn einiges richtig, was mir in Ost-RPGs wichtig ist, da wären:
schneller Levelaufstieg
schnelles Spieltempo in Kämpfen, beim Laufen usw.
auch die Charaktere, die nicht mitkämpfen, erhalten Erfahrung
wenige Nebenmissionen, die, wenn es sie gibt, ok sind (aber nicht weltbewegend)
Dungeons, die nicht nur Schläuche sind

Graphik & Musik
Die Umgebungen in Skyborn sehen ziemlich nach RPG-Maker aus und bräuchten mehr Feinschliff: Alles sieht hier irgendwie eckig aus, was in anderen RPG-Maker-Spielen schon besser gemacht wurde. Anscheinend wurde aber auch mit Standard-Sets gearbeiten, was nicht per se schlecht sein muss. Abgesehen von der Kantigkeit wurden die Umgebungen aber eigentlich ganz ordentlich gestaltet. Positiv stechen aber die Portraits der (wichtigen) Charaktere hervor, die richtig gut aussehen und verschiedene Gesichtsausdrücke haben.


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Musikalisch hat mich das Spiel positiv überrascht. Die Musik ist zwar nicht sehr vielfältig, aber gefallen haben mir alle Stücke und ich meine, da einige Einflüsse aus Final Fantasy, Trails usw. herauszuhören.
Hier mal eine Kostprobe: Skyborn-Theme (https://www.youtube.com/watch?v=KuoezJ6y4cQ)
So etwas hätte ich in einem RPG-Maker-Spiel überhaupt nicht erwartet.

Fazit
Kann man ein RPG in 4 Stunden durchspielen? Ja, wenn es Skyborn ist, geht das auf jeden Fall. Ich war schon etwas platt, als die Charaktere auf einmal anfingen, von ihrer letzten Mission zu reden, nachdem kaum Zeit vergangen war. Dadurch ist die Geschichte relativ oberflächlich, andererseits jedoch auch so abgeschlossen, dass es in Ordnung ist. Man merkt auf jeden Fall, dass die Entwickler ein paar RPGs gespielt haben und eine Vorstellung davon haben, was in ein gutes Ost-RPG muss. Und letztendlich: Das Spiel hat mich in der Box mit zwei anderen Spielen derselben Leute einen Fünfer gekostet. Klar, die Frage, ob RPG-Maker-Spiele Geld kosten sollten, kann man sich stellen, dennoch ist das kein Preis, über den man reden muss und es gibt auch keine Kopierschutz-Gängelei oder so etwas. So ist die Spieldauer total ok; für einen höheren Preis würde ich aber zu anderen Spielen greifen.

Insgesamt: 6,5/10
Spielzeit: 4 Std.

Winyett Grayanus
22.01.2017, 19:17
Radiant Historia (NDS)

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23938&d=1485108788

Es gibt ja nicht wahnsinnig viele Rollenspiele, die Zeitreisen zum Thema haben, wenn man vom schon relativ alten Ephemeral Fantasia absieht, dass etwas anders mit der Thematik umgeht. Radiant Historia sah für mich wirklich solide aus und da es auch noch hieß, das Spiel hätte eine dichte Handlung und würde die Charaktere manchmal etwas viel labern lassen (was für ein Kritikpunkt), war für mich klar, dass ich mir das Spiel mal ansehen musste.

Handlung
Es herrscht Krieg zwischen den Reichen Alistel und Granorg und als wenn das nicht genug wäre, versandet der Kontinent immer mehr. Stocke, eine Art Geheimdienstler aus Alistel, wird auf eine augenscheinliche Selbstmordmission gegen Granorg geschickt und als alles verloren scheint, fällt ihm ein Buch namens „White Chronicle“ in die Hände. Diese Chronik ermöglicht es ihm, die Geschichte zu verändern, indem er in der Zeit vor- und zurückreisen kann. Na, dann...

Mir gefiel die Art, wie das Spiel mit Zeitreisen umging, ziemlich gut. Es gibt ja quasi zwei große, wichtige Zeitstränge und wie diese miteiander verwoben wurden (manchmal kommt man in einem Zeitstrang nicht weiter und muss dann erst etwas im anderen erledigen), wurde ziemlich gut durchdacht und funktioniert ohne größere Logiklöcher. Außerdem ist die Geschichte beider Zeitstränge spannend und wird mehr oder weniger gut erzählt – vor allem zum Ende hin hatte mich die Handlung dann komplett gepackt.
Glücklicherweise werden auch Nebenmissionen gut in die Handlung eingebettet und können diese sogar beeinflussen – wie oft sieht man so etwas heutzutage schon noch in Spielen? Das war für mich jedenfalls der Anreiz schlechthin, um auch alle Nebenmissionen zu erfüllen.

Mit den Charakteren wird man im Laufe des Spiels ganz gut warm und manche werden auch gut charakterisiert. Andere Charaktere, wie z.B. Marco, bleiben jedoch leider bis zum Ende relativ blass und man erfährt kaum etwas über sie. Hier wäre echt noch Raum für Verbesserungen gewesen, aber insgesamt ist mir ein Großteil der Charaktere schon irgendwie ans Herz gewachsen.

Insgesamt bekommt man hier jedenfalls eine gut erzählte, komplexe Geschichte.

Gameplay
Hier gibt es zweierlei wichtige Punkte: Einerseits die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ereignissen in der Zeit herumzureisen, was über eine recht zweckmäßige Karte funktioniert. Sehr gut fand ich es, dass man, manchmal nur durch kleine Dinge, spätere Ereignisse beeinflussen konnte, wodurch sich die entsprechende Szene noch einmal änderte. Die Nebenmissionen sind sowieso gut gelungen, wie ich ja oben schon geschrieben habe, gut in die Handlung integriert und motivierend. Hier gibt es keine Missionen vom Typ „Hol mir mal drei Bündel Gras“.


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Beim Kampfsystem war ich etwas zwiegespalten. Es bietet einem die Möglichkeit, Gegner auf dem Feld herumzuschieben und so z.B. mehreren Gegnern gleichzeitig Schaden zuzufügen, was in Endgegnerkämpfen gut funktioniert und richtig nützlich ist. So kann ein Kampf ohne richtiges, taktisches Vorgehen ziemlich schwer sein, allerdings auch sehr leicht, wenn man o.g. Möglichkeiten richtig nutzt. Endgegnerkämpfe haben mir, was das angeht, Spaß gemacht.
In normalen Kämpfen zog dieses System die Kämpfe jedoch vor allem in die Länge, was umso ärgerlicher ist, wenn die Gegner nicht einmal genug EXP abdrücken. Das war leider bis zum Ende ein Problem: Es lohnte sich für mich schlichtweg nicht, gegen schwerere Gegner zu kämpfen, da man für leichtere Gegner kaum weniger EXP bekommt.


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Apropos Kämpfe: Es gibt nur wenige, wirkliche Dungeons (vor allem gegen Ende), sondern so etwas wie Grasebenen und Höhlen. Das fand ich an sich nicht schlimm, was mich aber genervt hat, war, dass man diese Ebenen im Laufe des Spiels immer wieder durchqueren muss und das ohne die Möglichkeit, über die Weltkarte abzukürzen. „Gran Plain“ war so etwas, was ich irgendwann echt nicht mehr sehen konnte … glücklicherweise lernt man schnell, wie man sich unsichtbar macht.


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Graphik & Musik
Graphisch ist Radiant Historia einerseits irgendwie pixelig, andererseits mochte ich die Graphik aber, da hier mal nicht diese typischen NDS-Charaktermodelle verwendet werden, wie z.B. in den FF-Ablegern für den NDS. Texturen sind stellenweise etwas matschig, allerdings auch detailliert und man merkt, dass die Entwickler sich Mühe gegeben haben, graphisch etwas anderes zu machen und wahrscheinlich soviel, wie man auf dem NDS überhaupt umsetzen kann. Die Städte sind auch von der Aufmachung her ziemlich unterschiedlich und es lohnt sich, sich da mal etwas mehr umzusehen. Lediglich die Dungeons sehen ein bisschen langweilig aus.

Musikalisch ist Radiant Historia nicht so~ vielfältig, aber was man an Musik bekommt, ist stimmig und es stört auch nicht, wenn man ein Stück mal wieder hören muss. Viele Stücke sind mir positiv in Erinnerung geblieben und es gab eigentlich kein Stück, das mir nicht gefallen hat. Es gab eher solche, bei denen ich mir gedacht habe: „Oh ja, das mal wieder“.
Hier mal ein paar Beispiele:

Where the Wind and Feathers Return (https://www.youtube.com/watch?v=Lw3e-TGMqY0)
The Edge of Green (https://www.youtube.com/watch?v=ICvr93Bz1S4)

Fazit
Radiant Historia scheint ja ein eher unbekanntes Spiel zu sein und ich war entsprechend froh, dass ich darauf gestoßen bin und es gespielt habe, denn es lohnt sich, vor allem deshalb, weil RD einiges von dem richtig macht, was man in neuerem Spielen manchmal vermisst, dabei aber irgendwie originell und frisch wirkt. Vor allem den Umgang mit Nebenmissionen muss ich hier noch einmal hervorheben, weil ich den als total vorbildlich empfand

Entsprechend habe ich auch 234 von 236 „Nodes“ erledigt, wobei einer davon ein Endgegnerkampf war, auf den ich keine Lust mehr hatte, nachdem ich ihn ein paarmal versucht hatte. Beim letzten Ereignis bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, was fehlt.
Gesehen habe ich dennoch alle zusätzlichen Enden, weshalb ich das Spiel nun unter „alles herausgeholt, was ging“ abgeschlossen habe.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 31 Std.

Narcissu
23.01.2017, 19:59
So viele positive Stimmen über Radiant Historia! Mir wurde es nun schon von mindestens vier Seiten empfohlen, und deine Meinung reiht sich da zusätzlich mit ein. Ist für mich auch insgesamt das interessanteste NDS-RPG.

Zur Musik: Der Soundtrack hat wirklich nur 25 Stücke. Das ist für ein RPG schon extrem wenig. Mir sind Wiederholungen schon teils in Bravely Default und Ni no Kuni aufgefallen (Ni no Kuni hatte auch nicht allzu viele verschiedene Tracks). Aber wenn die Musik generell gut ist, ist das ja nicht ganz so schlimm, und von Shimomura ist man ja eigentlich Qualität gewohnt. ^^ Deine Beispiele klingen auch gut.

Shieru
23.01.2017, 22:24
Es gibt noch eine zusätzliche Szene am Schluss, wenn du alle Nodes abgeschlossen hast.

Kynero
24.01.2017, 17:24
Alles Dito. :A Ich mochte das Spiel auch recht gerne. Neben Infinite Space einer meiner Lieblingsspiele für den DS!

DrunkIceBear
25.01.2017, 18:59
Die Musik konnte ich richtig genießen und ouh, mmmmhh, die Charakerportraits, gude!
Die Kämpfe empfand ich auf Dauer als etwas eintönig.
Insgesamt aber eine sehr erfrischende Erfahrung. :A

Mochte ich auch lieber als TWEWY, um ein anderes beliebtes DS Rpg zu nennen.

Winyett Grayanus
26.01.2017, 22:58
https://www.youtube.com/watch?v=dtn44NPxrgQ

*trommelwirbel*

8-)Nach ordentlichem Bulimiespielen habe ich heute Ephemeral Fantasia durchgespielt.8-)
Das war ein Vorgang, der so ungefähr 15 Jahre gedauert hat, aber dafür fühlt sich das gerade extrem gut an. Bericht folgt.;)


Es gibt noch eine zusätzliche Szene am Schluss, wenn du alle Nodes abgeschlossen hast.
Im Ernst? Könntest du vielleicht mal beschreiben, was man da sehen würde? Ich dachte nämlich echt, ich hätte alle Szenen freigeschaltet.

Shieru
26.01.2017, 23:05
Im Ernst? Könntest du vielleicht mal beschreiben, was man da sehen würde? Ich dachte nämlich echt, ich hätte alle Szenen freigeschaltet.

So weit ich weiß bekommt man die Szene, in der sich Heiss für Stocke opfert, so dass dieser vom Ritual verschont bleibt nur dann, wenn man 100% hat. Falls du sie aber doch schon gesehen hast, dann lag der FAQ falsch.

Winyett Grayanus
26.01.2017, 23:07
Oh, dann hatte ich Glück, denn die habe ich gesehen.:)

Shieru
27.01.2017, 13:10
Oh, dann hatte ich Glück, denn die habe ich gesehen.:)

Darf man fragen, welche Nodes dir noch fehlen? Du kannst ja sehen, welche Sidequests du noch nicht abgeschlossen hast.

Winyett Grayanus
29.01.2017, 16:53
Ich habe den Kampf gegen Vainqueur nicht abgeschlossen. Bei dem anderen habe ich dagegen keine Ahnung, denn ich habe alle Nebenmissionen auf meiner Übersicht erledigt und mit einer Lösung noch einmal überprüft, ob ich alles habe. Muss wohl trotzdem irgendetwas übersehen haben.

Shieru
29.01.2017, 18:19
Hast du die optionalen Bosse mit Aht alle gemacht? In der Wüstenstadt?

Winyett Grayanus
29.01.2017, 18:58
Ja, alle erledigt. Das waren doch, soweit ich mich erinnere, auch Kämpfe, die man erledigen musste, um irgendeine Rekrutierungsmission für Alistel abzuschließen.
Aht hatte ich vor diesen Kämpfen nie benutzt, danach landete sie dafür permanent in meinem Team (und Marco flog raus, denn der war sowieso nicht so nützlich). Vor allem Ahts Fallen sind in Endgegnerkämpfen super.

Shieru
29.01.2017, 19:46
Ja, alle erledigt. Das waren doch, soweit ich mich erinnere, auch Kämpfe, die man erledigen musste, um irgendeine Rekrutierungsmission für Alistel abzuschließen.
Aht hatte ich vor diesen Kämpfen nie benutzt, danach landete sie dafür permanent in meinem Team (und Marco flog raus, denn der war sowieso nicht so nützlich). Vor allem Ahts Fallen sind in Endgegnerkämpfen super.

Danach gabs aber noch weitere Kämpfe, die optional waren. Einfach noch mal den Typen ansprechen.

Winyett Grayanus
30.01.2017, 00:02
Jau, inklusive großer Spinne. Oder gab es da noch mehr?

Winyett Grayanus
30.01.2017, 22:52
Ephemeral Fantasia (PS2)


http://i.imgur.com/8yVFo1F.jpg

Ephemeral Fantasia (ich kürze das jetzt als EF ab) war mein erstes PS2-Spiel, das ich auch ausgiebig gespielt habe, vor allem zu der Zeit (ein paar Tage), als ich noch keine Memory Card hatte und immer wieder von vorne anfangen musste. Danach habe ich auch noch einige Stunden damit verbracht, bin aber irgendwann an drei Dungeons hängengeblieben, die ich einfach nicht gepackt habe und habe davor alles ohne Lösung herausgefunden, was viel Zeit in Ansoruch genommen hat. Diesmal ging es mit neuer Motivation und Komplettlösung noch einmal ans Spiel.
… und siehe da: Ich fand die Dungeons leicht und alles generell sehr schaffbar.

Handlung, Welt und Präsentation
Mouse, Musikant, der seinen Beruf jedoch auch dazu nutzt, um seine Arbeitgeber hin. Und wieder mal zu beklauen, wird auf die Insel Pandule eingeladen, um dort zur Hochzeit der beiden Herrscher der Insel ein Lied zu komponieren. Was jedoch nach einem normalen Auftrag aussieht, stellt sich als etwas heraus, das etwas zu groß für Mouse ist: Pandule befindet sich in einer Zeitschleife, die unmittelbar nach der Hochzeit erneut beginnt und alle Einwohner der Insel ihre Erinnerungen verlieren lässt, Mouse ist davon jedoch nicht betroffen und macht sich nun daran, Verbündete zu finden und die Zeitschleife zu durchbrechen.


http://i.imgur.com/IXsISFN.jpghttp://i.imgur.com/6aW19FP.jpg
(Lute Hero)


Was ich an EF interessant finde, ist, dass die Geschichte relativ minimalistisch, d.h. nur anhand von ein paar Sequenzen erzählt wird, es dabei aber trotzdem schafft, interessant zu sein. Verbunden mit der Erkundung der Insel und der Tagesabläufe der Charaktere hat es die Geschichte um die Insel Pandule geschafft, mich für viele Stunden zu beschäftigen und mein Interesse daran aufrechtzuerhalten. Pandule ist erst einmal nur eine Insel, dafür jedoch sehr groß und jeder Bewohner hat einen festen Tagesablauf und kann zu jeder Tageszeit irgendwo gefunden werden. Dadurch wirkt die komplette Welt total lebendig und es macht Spaß, sie zu erkunden oder einfach mal irgendwo herumzulaufen. Dies ist wohl das erste Spiel, das mich dazu gebracht hat, irgendwo in der Wildnis stehenzubleiben und ein Lied auf meiner Laute zu klimpern, einfach, weil ich Lust darauf hatte.

Manches wurde allerdings so … na ja umgesetzt, nehmen wir mal die Zusammensetzung von Familien als Beispiel. Eine Familie in EF sieht folgendermaßen aus:

Kevin, Ladenbesitzer (und großer Patriarch der Familie)
Kevins Frau (namenlos)
Kevins Tochter/Sohn
manchmal noch Kevins Mutter o.ä.

Man merkt vielleicht, wie EF, was den geistigen Horizont der Entwickler angeht, zuzuordnen ist. Leider ist das, was ich oben beschrieben habe, nämlich keine Ausnahme, sondern die Regel: Einige Männer mit Namen, Frauen, sofern sie keine spielbaren oder wichtigen Charaktere sind, namenlos. Dazu kommt dann noch die Zusammensetzung der eigenen Gruppe (3 Frauen, 9 Männer) und die echt unangemessene Darstellung von 4/5 wichtigen Frauen im Spiel. Das hinterlässt schon irgendwie einen schlechten Beigeschmack.

Ach, und die Übersetzung (aus Nostalgiegründen musste es natürlich die Deutsche sein) ist eine Frechheit und so ziemlich die schlechteste, die mir in einem Spiel je untergekommen ist. Man könnte fast glauben, dass es sich hier um eine automatische Übersetzung handelt, nur würde das nicht mit den zahlreichen Rechtschreibfehlern zusammenpassen. Bei dem schlechten Deutsch, das hier produziert wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass die Übersetzer selbst kein Deutsch konnten, ganz abgesehen davon, dass hier eine absolut schlampige Arbeit abgeliefert wurde.

Wichtig für die Handlung sind jedoch vor allem die rekrutierbaren Charaktere, deren Tagesablauf man in der ersten Woche einmal verfolgen muss, um danach die Möglichkeit zu bekommen, ihn so zu beeinflussen, dass sich für die Charaktere wichtige Ereignisse ändern und diese sich Mouse anschließen. Damit das gelingt, muss man erst einiges an Hirn und Geduld ins Spiel stecken, denn die Zeit läuft immer mit und man muss genau wissen, wann welcher Charakter wo ist.
Interessanterweise werden die Charaktere im späteren Verlauf gar nicht weiter charakterisiert, ich hatte aber dennoch den Eindruck, dass die irgendwie Persönlichkeit hatten.


http://i.imgur.com/DjzfXCq.jpghttp://i.imgur.com/IiBnfhX.jpg
(Der Witz hat so~ einen Bart.)

Gameplay usw.
Neben der Erkundung der Insel nimmt das Kampfsystem eine wichtige Rolle ein, denn es gibt Zufallskämpfe … und davon nicht zu wenig. Interessant am KS ist, dass immer eine Gruppe einen Kampfvorteil hat, man kann also entweder von den Gegnern umzingelt werden, oder den Gegner selbst umzingelt haben. Der Rest läuft ganz klassisch, wie man es aus rundenbasierten Kampfsystemen kennt und ich habe an hier an sich nichts zu meckern – alles spielt sich sehr solide und ohne wirkliche Störfaktoren. Gut hat mir auch gefallen, dass man Fähigkeiten lernt, wenn man andere Fähigkeiten öfter einsetzt. Außerdem ist neben dem normalen Level eines Charakters der Gruppen-Level interessant, durch den alle Charaktere mehr HP und MP bekommen. So kann man auch einen Charakter mit Lvl. 1 mitnehmen, der zwar weiterhin schwach ist, durch die erhöhten HP aber durchaus in der Gruppe bestehen kann.
Gestört hat mich, dass man hinterher nur noch langsam levelt, was es sehr schwer macht, einen brauchbaren Level für die spätere Endgegnermasse zu bekommen. Außerdem sind Dungeons in diesem Spiel nicht nur uninteressant, sondern auch frustrierend, da alles gleich aussieht und man sich schnell verlaufen kann. Zusammen mit wirklich sehr vielen Zufallskämpfen kann das echt nerven (ich habe eine Lösung benutzt, um das Grauen einigermaßen zu verkürzen).


http://i.imgur.com/Km1zju7.jpghttp://i.imgur.com/JFM9cmL.jpg
(Prost!)

Spaß macht dagegen das Rekrutieren der Charaktere, wofür man wirklich nachdenken und sich mit dem Spiel beschäftigen muss, denn EF ist kein Spiel, das den Spieler an die Hand nimmt, sondern ein Hohes Maß an Eigenständigkeit erfordert. Glücklicherweise kann man, sobald man die jeweiligen Abschnitte der Karte gefunden und die Fähigkeit erlernt hat, schnell von einem Ort zum anderen springen („Kraftsprung“ ist sowohl ein Angriff, als auch eine Fähigkeit zur Fortbewegung), was den Spielablauf sehr erleichtert, wenn die Uhr mitläuft.

Außerdem gibt es Minispiele, die viel Spaß machen: Einerseits kann man Lieder, die man im Laufe des Spiels erhält, mit seiner Laute spielen … und dann gibt es noch das Saufspiel. Alleine schon die Gesichter dabei sind gut.

Graphik & Musik
Die Musik ist durchweg solide und bietet einige, mehr oder weniger schöne Stücke, die man sich gut anhören kann, ob es nun Kampfmusik ist oder Musik, die man hört, während man sich durch die Welt bewegt. Ganz schön fand ich vor allem die Lieder, die man mit seiner Laute spielen kann. Also generell nichts, wobei man sich die Ohren zuhören muss; abseits des Spiels würde ich mir die Musik allerdings eher weniger anhören wollen (dafür ist sie wiederum nicht aufregend genug).
Bei der Graphik merkt man, dass das Spiel in die Jahre gekommen ist, aber irgendwie erfüllt sie ihren Zweck. Vor allem die Stadt ist farbenfroh und bietet einiges an Vielfalt, nur Dungeons sind von der Präsentation her durchweg langweilig und sehen an jeder Stelle gleich aus.


http://i.imgur.com/KdzisM6.jpg

Fazit
EF ist ein Spiel, das zu unrecht schlechte Kritiken kassiert hat, denn wenn man sich richtig damit beschäftigt, überzeugt es mit einer toll gestalteten Welt, einem hohen Grad an Immersion und viel Originalität. Der Rest, wie das Kampfsystem, ist durchweg solide und das Rekrutieren der Charaktere ist knifflig und macht Spaß. Lediglich an den Dungeons und an den Schwankungen des Schwierigkeitsgrads müsste mal gearbeitet werden. EF ist sicher kein Spiel für ungeduldige Leute oder solche, die von einem Spiel an die Hand genommen werden wollen – wer das mitbringt und sich etwas länger mit EF beschäftigt, bekommt ein Spiel mit toller Welt, Anspruch und einen originellen Spielablauf. Wenn man sich eine Lösung dazulegt, kann man sich das alles etwas erleichtern – was in diesem Fall durchaus legitim ist.

Spaßfaktor: hoch
Frustfaktor: mittel (mit Lösung) bis hoch
Sexismusfaktor: hoch

Insgesamt: 8/10
Spielzeit (geschätzt): 35 Std.

Kynero
31.01.2017, 18:05
Jaja, die Brüste. ;D Daran kann ich mich auch noch sehr gut erinnern.... also an den Spruch natürlich. Von wegen, früher war alles besser!
Das Spiel war so herrlich stumpf. :p .. war dadurch aber auch irgendwie sehr interessant.

Und jawohl, du hast eines der besten Minispiele in einem JRPG in deinen Bericht aufgenommen! :D Das Saufspiel fand ich auch immer klasse. :A

Winyett Grayanus
03.02.2017, 21:06
Ich muss zugeben, dass ich mich, bevor ich das Spiel wieder reingeschmissen, habe, vor allem an Rummys Hintern erinnern konnte, aber so, wie der präsentiert wird, ist das wohl kein Wunder. Ob EF das Spiel war, in dem die klassische Rüstung mit Tanga-Hose erfunden wurde?:p Ne, früher war es in Spielen definitiv nicht besser.

Ab einem bestimmten Punkt im Spiel (nach dem Erledigen des ersten Dungeons, glaube ich) konnte man das Saufspiel leider nicht mehr spielen, weil Claire nicht mehr in die Kneipe ging. Ich fand das echt schade, denn abgesehen davon, dass es etwas langsam läuft, finde ich auch, dass es definitiv eines der Minispiele in RPGs ist, die Spaß machen. Und: Na, in welchem Spiel saufen die Charaktere schon sonst um die Wette?:D

Winyett Grayanus
13.02.2017, 14:53
Valkyria: Azure Revolution (PS4)


http://i.imgur.com/p2m7KBv.png

Oder: „Spiele ich doch lieber Hitman … oder Goat Simulator?“

Handlung/Präsentation:
Wir befinden uns im Königreich Jutland, einem kleinen Nest ohne wirkliche Bedeutung in einem fiktiven Europa. Zwischen Jutland und dem politisch, als auch wirtschaftlich dominanten Kaiserreich Ruzh bestehen Spannungen, die letztendlich in einem durch Jutland initiierten Krieg enden. Der Witz an der Sache: Die Drahtzieher hinter dem Krieg sind fünf Leute aus Jutland, die ihre ganz eigene Vendetta verfolgen. Einer davon ist Amleth, der den Anti-Walkären-Trupp „Vanargand“ anführt und mit dem und seinen Leuten man nun gegen Ruzh ziehen darf.


http://i.imgur.com/O2TdpBS.jpghttp://i.imgur.com/cKbpn2z.jpg

Die Handlung wird anhand von einigen, relativ ausschweifenden Sequenzen präsentiert, über einen Mangel an Geschichte kann man sich also – im Gegensatz zu FFXV – nicht beschweren. Leider wird das alles eher schlecht und oft uninteressant präsentiert: Charaktere stehen überwiegend bewegungslos herum bzw. haben nur sehr eingeschränkte, sich wiederholende Bewegungen. Man sieht es sehr schön in einer Szene, in der ein Charakter eine Rede hält, dass den einzelnen Modellen anscheinend vereinzelte Bewegungen zugeordnet wurden. In der Nahaufnahme zuckt er nur unnatürlich mit dem Kopf, während er, sobald man ihn von weiter weg sieht, wie wild herumgestikuliert, was in der Nahaufnahme sofort wieder aufhört. Das wirkt alles sehr billig und statisch und wenn man mehr als 30 Minuten diesen Sequenzen folgen muss, kann das echt zäh sein.

Eigentlich mag ich ausführlich und durch ausschweifende Gespräche erzählte Geschichten, aber das hier zieht sich vor allem am Anfang und gegen Ende in die Länge. Erstens wegen der Präsentation an sich, zweitens, weil man nichts, aber auch wirklich nichts beschleunigen, wegdrücken kann und drittens, weil nun wirklich nicht alles, was man zu sehen bekommt, für die Handlung relevant oder interessant ist. Es gibt auch schlecht geschriebene und sinnlose Dialoge. Und es wird auch mal lange gelabert, wenn es unpassend ist, z.B., wenn man direkt vorm Missionsendgegner steht und der einem zusieht. Im Mittelteil des Spiels gibt sich das zum Glück einigermaßen, nur um am Ende wieder echt zäh zu werden.
Was mir dann wieder recht gut gefallen hat, war das Ende: Das Spiel gibt sich leider keine Mühe, da irgendwie zu überraschen, was auch auf eine Enthüllung etwa im Mittelteil zutrifft. Dennoch war das ein Teil der Geschichte, den ich als recht interessant und von der Idee her auch als nett gemacht empfand, was mich einigermaßen mit der Handlung des Spiels versöhnt hat.


http://i.imgur.com/rCUx5n9.jpghttp://i.imgur.com/PV4HKU2.jpg

Was die Charaktere angeht, so merkt man schnell, wer eigentlich die Hauptcharaktere sind, die relativ brauchbar charakterisiert werden. Andere Charaktere verkörpern dagegen nichts, als ein bestimmtes Klischee: Vor allem diese Kleine-Mädchen-Charaktere und ihr Gequietsche sind zum Wegrennen. Außerdem gibt es heftigsten Sexismus, von dem ich kotzen könnte. Ja, dazu gehören quietschige, weibliche Charaktere, die nichts intelligentes zu Gesprächen beizusteuern haben, aber auch solche, die aussehen, als hätten sie unter ihrem kurzen Mantel nichts an, weil oben die Riesenbrüste schwabbeln (die werden wirklich so animiert, anstatt mal dem Gesicht des Charakters eine richtige Animation zu verpassen). Die Walküre Brunhilde dürfte außerdem wegen ihrer Brüste kaum stehen können. Selvarias Riesenbrüste waren schon heftig und lächerlich, aber hier wird es echt noch besser...
Man merkt es auch gut an den Gesprächsanteilen, wenn alle Männer mal wieder ihren (eher sinnvollen) Senf zum Gespräch dazugeben und evtl. Frauen (außer Ophelia, aber die ist auch ein Hauptcharakter) nur dabeisitzen.

Gameplay:
Action-KS mit rundenbasierten Anteilen, die nicht reinpassen, wie z.B. die Notwendigkeit, nach einem Angriff zu warten, bis man wieder angreifen kann. Man kann auch noch ein Gewehr benutzen, nur ist das jetzt völlig nutzlos und man muss es umständlich aus dem Menü auswählen. Die Missionen sind vor allem am Anfang sehr kurz und werden erst gegen Ende länger, wo sie mir auch besser gefallen haben. An sich empfand ich das Kampfsystem aber als relativ stumpf und unoriginell und frage mich sowieso, wieso man den Teil aus Valkyria Chronicles genommen hat, der wirklich einzigartig war und das Spiel von anderen abgehoben hat und ihn durch ein KS ersetzt hat, das man so schon zigmal gesehen hat.
Vergleicht man das hier mal mit FFXV, fallen einige Parallelen auf: Erstmal, dass man nach dem Prinzip „Auf sie mit Gebrüll!“ vorgeht, dann die Möglichkeit, gefallene Charaktere wiederzubeleben, indem man hingeht und eine Taste drückt und dann wiederum die Möglichkeit das Spielgeschehen zu pausieren und in der Zeit im Menü herumzukramen (ok, das war in FFXV optional). Sich wild herumteleportieren kann man hier nicht, aber es fühlte sich sehr ähnlich an, auch wenn Kämpfe in Valkyria nicht so chaotisch und unübersichtlich sind.


http://i.imgur.com/RPc5Gck.jpghttp://i.imgur.com/tCGqsjS.jpg

Es gibt hier allerdings ein paar Elemente, die später wichtiger werden, wie z.B. der Aspekt der Moral: Ist sie für die eigene Gruppe niedrig, dann lädt die Leiste, die einen neuerlichen Angriff erlaubt, viel langsamer und es kann sogar passieren, dass der Charakter selbst sich langsam bewegt (was ich sehr nervig fand und erst als Ladeprobleme der PS4 bezog). Bei voller Leiste muss man gar nicht mehr warten, bis man wieder angreifen kann, was sich letztendlich am besten gespielt hat, da, wie ich oben ja schon schrieb, dieser Alibi-Rundenaspekt den Spielfluss eher unterbricht, als ihn zu bereichern.

Überbleibsel aus den Vorgängern gibt es; Gegenden erinnern teils daran, es gibt so ziemlich alles, was man an Gegenständen im Kampf einsetzen konnte, kann hinter Sandsäcken in Deckung gehen und gegnerische Stützpunkte einnehmen. Leider wurden diese Elemente alle irgendwie pervertiert. Gegenstände kann man sich auch sparen (vor allem Endgegner wehren alles ab, was man auf sie abschießt) und Stützpunke muss man nicht benutzen; Deckung erst recht nicht, weil das Spiel überwiegend so leicht ist, dass Deckung nutzlos ist und weil man sich nun auch einen Heiler (in Endgegnerkämpfen sogar sehr nützlich) mitnehmen kann. Ich fand lediglich die letzten Missionen insofern anspruchsvoller, als dass ich auch mal ausgewichen bin, Deckung habe ich trotzdem nicht benutzt.
Überhaupt: Für die letzte Mission wurde Lvl. 60 empfohlen; ich hatte mit Lvl. 42 keinerlei Probleme. Nur einen Endgegner habe ich zweimal verkackt, weil der einen Angriff hatte, von dem alle, die davon getroffen wurden, direkt hinüber waren. Daraufhin durfte ich eine 50-60-Min.-Mission direkt nochmal von vorne anfangen.
Dass ich Kämpfe als so leicht empfand, mag aber auch daran gelegen haben, dass die Fähigkeiten, die man später erhält, sehr nützlich und im Falle einer Fähigkeit, die den eigenen Angriff verstärkt, fast schon zu gut sind. Nachdem ich die entdeckt hatte, fand ich auch nicht mehr, dass Endgegner zuviele HP hätten (das fiel mir vorher negativ auf).

Außerdem waren sämtliche Geschäfte und Ausrüstungsverstärkungen (mit Ausnahme der Waffenverbesserungen) nutzlos und umständlich.

Was mir noch gut gefiel ist, dass die ganze Geschichte wieder anhand eines Buches präsentiert wird, in dem man alle Szenen noch einmal anwählen kann. Auch wenn diese übergreifende Menü-Situation ein Spoiler ist, war sie irgendwie ganz nett.


http://i.imgur.com/1tmgyZX.jpghttp://i.imgur.com/i9s9SGH.jpg

Graphik & Musik:
Die Musik ist gelungen; verwendet manches aus dem ersten Valkyria und möglicherweise auch aus den anderen Teilen, was ich nicht per se schlimm finde. Ich finde, die Stimmung der Vorgänger wurde hier gut eingefangen und mochte die Musik durchweg gern. Sehr vielfältig war die Auswahl an Stücken zwar nicht, aber das hat nicht gestört und das, was man immer wieder zu hören bekam, war auch hörenswert. Hier mal ein paar Beispiele:

Pledged Revenge (https://www.youtube.com/watch?v=kgsNER6jsDE)
Azure Revolution (https://www.youtube.com/watch?v=HI6xz5ZZMPM)
Marching (https://www.youtube.com/watch?v=UEIcW8LFARg)

Graphisch fand ich Azure Revolution weniger gut gemacht als Valkyria Chronicles (den ersten Teil), da der Stil dieses Teils einfach einmalig war. An sich sieht das Spiel trotzdem ganz gut aus, aber zusammen mit den Präsentationsproblemen, die ich oben beschrieben habe, funktioniert das hier nicht so gut. Ein paar Hintergründe und Charaktermodelle sind ganz gelungen, allerdings gibt es wiederum auch Gegenden, die sich sehr ähneln und Charaktermodelle, die ein Totalausfall sind.

Fazit:
Valkyria: Azure Revolution war nun doch nicht so schlecht, wie ich anfangs befürchtet hatte, sondern immerhin spielbar, was noch lange nicht heißt, dass das Spiel gut ist. Was mich in der zweiten Hälfte etwas friedlich gestimmt hat, waren die längeren Missionen, in denen manche Elemente wichtiger werden und die generelle Entwicklung der Handlung, die doch dafür gesorgt hat, dass das ganze Ding nicht auseinanderfällt.
Als Nachfolger der drei Spiele davor (und das, obwohl VC2+3 schon mit PSP-spezifischen Problemen zu kämpfen hatten) taugt Azure Revolution dagegen nicht: Es gelingt zwar letztendlich, eine Handlung mit viel Krieg und Drama zu erzählen, auch wenn sie anders ausgezogen wurde, allerdings wurde dem Spiel genau das Element genommen, dass es positiv von anderen Spielen abgehoben hätte und das in VC ja so gut war: Das Kampfsystem. Auf so ein stumpfes Kampfsystem wie hier, das man schon zigmal gesehen hat, haben die Spieler der Reihe jedenfalls nicht gewartet.
Um nochmal einen kurzen FFXV-Vergleich zu ziehen: Ja, in FFXV wurde auch zugunsten eines 08/15-Action-KS auf Zeug verzichtet, das immer gut war. Azure Revolution hat dagegen immerhin noch eine Handlung, die einigermaßen Sinn ergibt … na, immerhin.

Insgesamt: 6/10
Spielzeit 27 Std.

PS: Habe erst danach mit Hitman angefangen.

Kynero
13.02.2017, 22:37
Lohnt es sich eigentlich die Reihe chronologisch zu spielen, also werden die Spiele immer besser?
Der dritte Teil hatte ja diese Fanpatch.
So wirklich viel kenne ich von VC nämlich nicht, und zumindest sieht das hier ja noch etwas brauchbar aus. :p

~Jack~
13.02.2017, 22:51
Lohnt es sich eigentlich die Reihe chronologisch zu spielen, also werden die Spiele immer besser?
Ich habe nur den ersten und den dritten Teil gespielt, aber ich würde einfach mal nein sagen, schon weil der zweite schlechter sein soll als der dritte.
Der dritte Teil macht gameplaytechnisch zwar einiges besser als der erste (der gegnerische Zug kann übersprungen werden, Einheiten können jederzeit vom Feld genommen werden, Panzer lohnen sich tatsächlich und deren Zerstörung ist kein automatisches Game Over mehr), aber dafür gibt es viel zu viele Missionen bei denen die Maps auch ständig recycelt werden. Dadurch habe ich circa 45 Stunden gebraucht während ich mit dem ersten in 25 durch war. Dabei wird eigentlich nur der selbe Konflikt des ersten Teils nochmal aus einer anderen Perspektive erzählt. Die Übersetzung ist außerdem alles andere als perfekt. Teilweise fließt der Text einfach mal über die Textbox hinaus oder wird komplett abgeschnitten. Und die meisten Extra-Missionen wurden gar nicht übersetzt. Man versteht die Story zwar, aber nervig ist es trotzdem.

Winyett Grayanus
14.02.2017, 15:20
Ja, chronologisch rückwärts.:p

Im Ernst - wenn man Taktik-RPGs mag, dann ist der erste Teil bombig. Teil 2 und 3 haben leider das Problem, dass es nur PSP-Spiele sind, was sich durch technische Einschränkungen, wiederverwendete Gebiete usw. bemerkbar macht. Spaß machen sie trotzdem, aber die Qualität ist hier einfach geringer (wobei ich Teil 3 da wieder besser fand, da die Handlung mehr hergibt und die Charaktere besser sind). Azure Revolution ist halt was ganz anderes und hat nicht mehr viel mit den anderen Spielen zu tun.

Ich würde es evtl. danach entscheiden, ob du lieber Action oder Taktik magst. Wenn dir einfache Action-KS gefallen, ist das hier vielleicht was für dich, aber solltest du merken, dass dir die anderen Spiele gefallen, kommt danach wahrscheinlich das böse Erwachen. Meine Stimme geht an Teil 1, der ist super.

Winyett Grayanus
05.03.2017, 20:08
Ein paar Eindrücke zu dem Zeug, das ich gerade spiele:

Yakuza 0 ist megagut. Ich habe jetzt ca. 30 Stunden gespielt und Handlung und Präsentation haben mich richtig überzeugt, aber auch ansonsten macht das Spiel viel Spaß. Und mal ehrlich: Kann es sein, dass Majimas Synchronsprecher der genialste Synchronsprecher ist, der derzeit durch die Gegend läuft? Die verschiedenen Stimmlagen, die der draufhat, sind ja sowas von gut. Ich könnte hier jetzt noch an weiteren Stellen überschwänglich loben, aber das spare ich mir für später.:p Das hier ist jedenfalls eine Reihe, an der ich nie Interesse hatte, weil ich mir was anderes darunter vorgestellt habe ... nun will ich unbedingt auch die anderen Teile nachholen (habe die auch schon gekauft).

Earthlock ist ein sympathisches, rundenbasiertes Spiel von einer norwegischen Spieleschmiede, das einiges richtig macht, andere Dinge jedoch nicht. Die Welt sieht schön und vielfältig aus und die Dungeons sind gelungen, Charaktere und Handlung sind leider nicht der Rede wert und das Kampfsystem lahmt. Schade irgendwie, denn mit ein wenig Politur hätte das richtig gut sein können. Im Moment bin ich bei 13 Std. und spiele eher sporadisch weiter, weil es mich nicht so reizt.

Legend of Dragoon spielt sich für so ein altes Spiel noch ganz gut. Die Hintergründe erinnern sehr an FFIX und können sich echt noch sehen lassen, an anderen Stellen sieht das Spiel dagegen nicht so~ toll aus. V.a. die Kämpfe sind etwas eintönig ud langsam, aber noch okay. Die Dialoge finde ich überwiegend (v.a.inhaltlich) richtig offensiv und schlecht. Ich bin jetzt auf der zweiten CD und verfolge das weiter, sobald ich mit Yakuza durch bin.

Xenogears hat mir die ersten 8 Stunden lang Spaß gemacht, aber dann gewannen diese ätzenden Kämpfe mal wieder überhand, in denen man allein im Gear gegen zig Feinde kämpfen muss. Was soll der Mist? Zusammengenommen mit der schlechten Kameraführung hat das im Moment dafür gesorgt, dass die Luft echt raus ist.

Narcissu
05.03.2017, 20:16
Kann es sein, dass Majimas Synchronsprecher der genialste Synchronsprecher ist, der derzeit durch die Gegend läuft?
Ja! Ganz großes Ja! Das gleiche hab ich mir auch mehrfach gedacht. Finde es fabelhaft, wie der teilweise Sprechpausen gezielt verwendet (z.B. vor dem と申します in der ersten Szene mit ihm) und das Tempo variiert. Dazu noch der Osaka-Akzent (wie auch bei den anderen Leuten in Sotenburi), einfach nur ganz großes Kino. Die anderen Sprecher sind auch toll (Makoto und Kuze z.B. find ich auch großartig). Ich glaube, die haben sich auch bemüht, einerseits wirklich gute Sprecher anzuheuern, und ich hab auch gelesen, dass sie bei der Regie der Yakuza-Spiele darauf geachtet haben, dass die Sprecher nicht so "animetypisch" sprechen.


Legend of Dragoon spielt sich für so ein altes Spiel noch ganz gut. Die Hintergründe erinnern sehr an FFIX und können sich echt noch sehen lassen, an anderen Stellen sieht das Spiel dagegen nicht so~ toll aus. V.a. die Kämpfe sind etwas eintönig ud langsam, aber noch okay. Die Dialoge finde ich überwiegend (v.a.inhaltlich) richtig offensiv und schlecht. Ich bin jetzt auf der zweiten CD und verfolge das weiter, sobald ich mit Yakuza durch bin.
Ja, das war Sonys Versuch, Final Fantasy zu kopieren. :P Ich fand's insgesamt recht mittelmäßig, aber es sieht toll aus und hat den typischen PS1-Charme, was bei mir schon einiges ausgemacht hat. Leider fand ich die Kampfmusik (eigentlich fast alle von denen) sagenhaft schlecht, was die ohnehin nicht sonderlich spannenden Kämpfe auch nicht besser gemacht hat. ^^

Xenogears kommt langsam in Fahrt, lohnt sich aber imo doch sehr. So richtig geht es aber erst im letzten Drittel von CD1 los. Die Mecha-Kämpfe sind aber leider tatsächlich die größte Schwäche des Spiels, die haben mir auch nie Spaß gemacht.

Kynero
05.03.2017, 21:32
Legend of Dragoon hat übrigens einen netten Twist gegen Ende, den Narcissu damals übersehen hatte. :D

Yakuza 0 muss ich auch noch spielen! Kenne nur die Vorgänger und die sind schon toll. :A

Winyett Grayanus
22.03.2017, 18:43
Ja! Ganz großes Ja! Das gleiche hab ich mir auch mehrfach gedacht. Finde es fabelhaft, wie der teilweise Sprechpausen gezielt verwendet (z.B. vor dem と申します in der ersten Szene mit ihm) und das Tempo variiert. Dazu noch der Osaka-Akzent (wie auch bei den anderen Leuten in Sotenburi), einfach nur ganz großes Kino. Die anderen Sprecher sind auch toll (Makoto und Kuze z.B. find ich auch großartig). Ich glaube, die haben sich auch bemüht, einerseits wirklich gute Sprecher anzuheuern, und ich hab auch gelesen, dass sie bei der Regie der Yakuza-Spiele darauf geachtet haben, dass die Sprecher nicht so "animetypisch" sprechen.
Ja, es gibt auch viele andere, tolle Charaktere, nicht nur, was die Synchronisation angeht - da ist das Spiel echt super. Ich denke, den Charakter des Jahres habe ich mit Majima aber auf jeden Fall gefunden. Makoto fand ich aber auch toll und Sagawa mochte ich sehr gern. Kiryu als Hauptcharakter der Serie war da gar nicht so spannend, aber immer noch richtig gut, was viel über die Charaktere im Spiel aussagt, finde ich.
Bin übrigens durch mit dem Spiel und schreibe demnächst auch mal etwas dazu.

Legend of Dragoon finde ich gerade immer noch ganz unterhaltsam, auch wenn die Handlung gerade nicht so spannend ist (CD3). Eine Wendung zum Schluss klingt doch mal gut.
Und: Kann man Meru bitte aus dem Spiel streichen?

Habe außerdem Nier Automata durchgespielt, das ich okay fand und mit Yakuza Ishin angefangen. Was mir sehr gefällt: Es gibt Level, yay. Ansonsten bin ich aber erst in Kapitel 2, habe also kaum etwas gesehen.

Winyett Grayanus
30.03.2017, 19:04
U~nd mit Yakuza Ishin durch. So gut wie Yakuza 0 fand ich es zwar nicht, aber immer noch richtig gut und unterhaltsam. Jetzt habe ich leider drei Berichte vor mir, die ich noch schreiben will. *uff*
Mein Plan ist es, die Yakuza-Reihe jetzt von vorne an durchzuspielenund zwar werde ich nicht mit Kiwami beginnen, sondern mit dem PS2-Original. Futter für danach liegt hier auch schon herum.:D Jetzt aber erstmal Mass Effect.

Narcissu
30.03.2017, 19:28
Ambitioniert, ambitioniert! Bin sehr gespannt, was du zu Ishin sagst, hab es ja nur kurz angespielt. (Und zu Yakuza 0 natürlich auch.)

Ich warte, denke ich, auf Kiwami, aber danach werd ich auch die PS2 wieder anschließen müssen. ^^ Würde Yakuza 6 gerne pünktlich zum Release spielen, aber wenn das nicht nochmal verschoben wird, glaube ich nicht, dass ich bis dahin fünf Teile durchspielen werde. :D

La Cipolla
30.03.2017, 20:18
Nice. Erinnert mich dran, dass dieses Jahr noch Teil IV für mich ansteht. ^^ Ishin reizt mich aber auch sehr.

Kynero
03.04.2017, 19:49
Das erste Yakuza wirkt mittlerweile aber recht altbacken, dennoch ein wirklich sehr atmosphärisches Spiel. Danach wird es auf jeden Fall besser und besser.

Winyett Grayanus
05.04.2017, 14:53
Das erste Yakuza wirkt mittlerweile aber recht altbacken, dennoch ein wirklich sehr atmosphärisches Spiel. Danach wird es auf jeden Fall besser und besser.

Ja, habe ich mittlerweile gemerkt: Ständiges Laden, hakelige Steuerung und generell keine so tolle Inszenierung wie in Zero, aber irgendwie ist mein Eindruck nach 1 1/2 Std. trotzdem sehr positiv und ich gehe davon aus, dass ich meinen Spaß am Spiel haben werde.
Die Beschreibung "altbacken" wird dann wahrscheinlich auch noch auf den zweiten Teil zutreffen, oder?

Winyett Grayanus
05.04.2017, 15:26
Nier Automata (PS4)

http://i.imgur.com/DUyj70N.png

Als das Spiel angekündigt wurde, hatte ich ziemlich hohe Erwartungen, denn Nier habe ich – nach etwas längerer Eingewöhnungszeit – gerne gespielt und außerdem war die Musik im Spiel echt der Hammer. Ich fand Nier Automata auch irgendwie nicht schlecht, aber jeder weiß wohl, wie das mit hohen Erwartungen oft so ist...
Kann Spuren von Horizon: Zero Dawn enthalten.

Handlung
Die Erde wurde von Aliens angegriffen, die Menschen auf den Mond verbannt. Nun wird die Erde von Maschinen bevölkert, zu deren Bekämpfung Androiden auf die Erde geschickt werden, damit die Menschen vielleicht irgendwann mal zurückkehren können. Man steuert nun zwei davon, die sehr … kreative Namen haben: 2B und 9S.


http://i.imgur.com/qHqqYEI.pnghttp://i.imgur.com/Ad5Z7S8.png

Nier Automata anzufangen war für mich ganz witzig, weil ich kurz zuvor Horizon: Zero Dawn beendet hatte, das ja eine relativ ähnliche Prämisse hat, aber doch ein ganz anderes Spiel ist. In Horizon störte es mich, dass die Nebenmissionen, die man erledigen konnte, überhaupt nichts taugten und dass es ewig dauerte, durch eine relativ leere Welt zu marschieren, Die Plage namens „Open World“ mal wieder mit den üblichen Problemen zum Abgewöhnen. Die Handlung des Spiels hat mir dagegen überraschenderweise gefallen, weil sie irgendwie nett inszeniert wurde und auch ein paar interessante Enthüllungen zu bieten hatte. Gesamteindruck: Kann man mal spielen, da ganz nett.

Nier Automata hat dagegen mit „Open World“ glücklicherweise nichts am Hut, auch wenn das im Internet so propagiert wurde (Grüße an Trump und die „Fake News“), denn das, was man an Gebieten zu sehen bekommt, ist doch ziemlich stark mit der Handlung verknüpft und generell funktioniert das Spiel erst dadurch, dass da eine Handlung im Hintergrund ist, der man folgen will.
Die Handlung klang auch erstmal ganz in Ordnung, vor allem nach dem, was ich darüber gelesen hatte: Unvorhersehbare Wendungen? Drama? Her damit.
Leider hat mich die Geschichte überhaupt nicht umgehauen: Sie ist seicht, wird schlecht erzählt, weiß zu keiner Zeit zu überraschen und hat generell nichts zu bieten, was einen Liebhaber guter Geschichten aus den Latschen hauen könnte. Dito für die Charaktere: Sie werden nur ansatzweise charakterisiert und bleiben blass, vielleicht noch mit Ausnahme von Pascal (den mochte ich gern).
Dazu kommt noch, dass es nicht ausreicht, nur Route A durchzuspielen, sondern dass das Spiel darauf ausgelegt ist, dass man alle Routen erledigt. Das mag ja an sich okay sein, nur hatte Nier dieselbe Prämisse, mit einer A-Route, die auch für sich alleine ein gutes, abgeschlossenes Spielerlebnis bot (habe die anderen Routen auch erspielt, was aber in dem Fall egal ist). Nach dem A-Ende von Automata dachte ich mir nur: „Und das war alles?“ Das fand ich schon sehr schwach.


http://i.imgur.com/cJIsavs.pnghttp://i.imgur.com/AXh9RpI.png

Gameplay usw.
Wie erwähnt hat Nier Automata mit „Open World“ glücklicherweise nichts am Hut. Man bekommt einige, unterschiedliche Gebiete geboten, die man im Laufe der Handlung besucht, von denen ich z.B. den Vergnügungspark ziemlich gelungen fand. Leider sind die Gebiete nur sehr klein und darauf ausgelegt, dass man sie mehrmals besucht, was schon im Vorgänger nicht wirklich gelungen war: Man läuft sehr häufig dieselben Wege hin- und zurück und sieht dabei nichts neues. Nur während der A-Route funktionierte das hier sehr gut, weil man ständig Neues zu sehen bekam, hinterher war es eher nervig. Glücklicherweise entschärft die hohe Laufgeschwindigkeit der Charaktere das immerhin ein wenig.

Ansonsten hat mir in Nier einiges besser gefallen: Die Kämpfe in Automata wirken irgendwie einseitig und stumpf, weil man kaum Möglichkeiten hat, irgendetwas anders zu machen. Klar, das Kampfsystem ist irgendwie solide, nur reicht „solide“ nicht zwingend aus, um wirklich zu überzeugen. Darüber hinaus sind die Nebenmissionen immer noch derselbe Schrott wie in Nier: „Bringe mit 10 xy“, „Sammle 3 xy“ usw. - sehr, sehr spannend.
Auch die Perspektiv- und teilweisen Genrewechsel (2D, Text usw.), die ich in Nier als originell empfand, wirken hier irgendwie überreizt.
Dafür haben mir die Endgegnerkämpfe mal wieder ganz gut gefallen, denn manche davon verlangen mehr als bloßes Draufhauen.

Frustmomente gab es dann auch noch: Wer es gespielt hat, wird wahrscheinlich die Szene mit 2B während Route B – auf Gut-Deutsch – scheiße gefunden haben. Und dann noch das E-Ende mit Interneteinbindung … ne, danke.


http://i.imgur.com/tv7RXWW.pnghttp://i.imgur.com/5I2vXdQ.png

Graphik & Musik
Mir hat die Graphik ganz gut gefallen – diese gedeckten, gräulich-blassen Farben passen gut zum Szenario des Spiels, allerdings bekommt man dann auch wieder so etwas wie den Vergnügungspark, der absolut draus hervorsticht (positiv). Vom Stil her erinnert hier viel an den Vorgänger und insgesamt sieht das Spiel hübsch aus, man sieht in jedem Gebiet irgendetwas interessantes.
Man kann allerdings skeptisch ob des Niveaus mancher Spielelemente sein: Wieso ist es z.B. nötig, dass man sich 2Bs Unterhose angucken kann oder dass A2 in so einer Art Straps-Anzug herumläuft? Wenn ich dann im Internet sehe, wie gruselige Kellerkinder auf dem ersten Punkt herumreiten, kann man zudem noch philosophische Fragen zum Stand der Menschheit an sich stellen … aber das ist dann wieder ein anderes Thema.

Die Musik hat mir auch gut gefallen, auch wenn ich hier ebenfalls der Meinung bin, dass Nier hier mehr zu bieten hatte. Es liegt aber nicht daran, dass man weniger von Emi Evans hört – die neue Sängerin mit schrägem Namen macht einen ziemlich guten Job. Ich hatte aber irgendwie den Eindruck, dass die Musik in Nier vielfältiger war: Da gab es fröhlichere Nummern wie „Hills of Radiant Wind“, ziemlich epische („The Dark Colossus...“), und dann wiederum welche, die etwas aus die Tränendrüse drücken sollten („Grandma“, „Kaine“ usw.), dazu zig Variantionen des Devola/Popla-Stückes (ganz toll). Automata schlägt dagegen deutlich betrübte Töne an und variiert da selten. Hörbar sind die Stücke definitiv (vielleicht abgesehen vom Knatschgesang im Wald), aber so etwas wie „Hills of Radiant Wind“ habe ich doch vermisst. Trotzdem denke ich eigentlich nicht, dass man in diesem Jahr viel bekommen wird, was hiermit in Konkurrenz treten kann, was immerhin für die dennoch hohe Qualität der Musik spricht.


http://i.imgur.com/NyLzUXA.png

Fazit:
Nier war kein Meisterwerk, aber ein ziemlich rundes Gesamtpaket, das durch seine großartige Musik abgerundet wurde. Automata fühlt sich teilweise so ähnlich an, will auch vieles ähnlich machen, kann sich aber nicht mit seinem Vorgänger messen. Verbesserungspotential gäbe es bei den Nebenmissionen und verschlechtert wurde hier definitiv das Kampfsystem, das nun viel zu simpel ist. Dennoch: Abgesehen von ein paar Stellen, die ich ziemlich dumm fand, wurde ich für diese 23 Stunden ganz gut unterhalten, auch wenn Automata ein Spiel sein wird, dass ich schnell wieder vergesse.

Insgesamt: 6,5/10
Spielzeit: 23 Stunden

La Cipolla
05.04.2017, 17:34
Die Beschreibung "altbacken" wird dann wahrscheinlich auch noch auf den zweiten Teil zutreffen, oder?
Ja, aber es wird in sehr kleinen Schritten besser. Teil 2 poliert bspw. das schreckliche Inventar ein wenig auf, afair. Die Serie hat interessanterweise zumindest bis Teil 4 nie so wirklich einen "Quantensprung", sondern immer nur sehr graduelle Veränderungen gemacht, die sich aber gut ergänzen. Dadurch ist es auch echt angenehm, von vorn zu spielen, weil die objektive Seite, abseits von Story und Co, immer etwas besser wird.

Winyett Grayanus
09.04.2017, 22:17
Yakuza 0 (PS4)

http://i.imgur.com/msXA51V.png

Diese Reihe sagte bis vor kurzem gar nichts und ich stellte mir eher so etwas wie ein japanisches GTA darunter vor. Vor allem GTA Vice City mochte ich ganz gern, auch wenn ich eher außerhalb der Handlung Zeit mit dummem Zeug zugebracht habe. Mein Interesse an der Reihe weckte das alles jedoch überhaupt nicht – kaum zu glauben, was ich dadurch bisher verpasst hatte (zumal Yakuza so gar nichts mit GTA ab Hut hat). Achtung: Kann Spuren von Lobeshymnen, vielen Adjektiven und so ein Zeug enthalten.

Handlung
Die Geschichte ist zweigeteilt und nach je zwei Episoden spielt man mit dem jeweils anderen Charakter weiter: Einerseits folgt man Kazuma Kiryu, der, nachdem er eines Mordes beschuldigt wurde, seine Yakuza-Familie verlassen will, um seinem Boss nicht damit zu schaden. Goro Majima dagegen, der aufgrund einer Befehlsverweigerung nach Osaka verbannt wurde, will wieder rein. Mehr möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht mehr verraten, außer, dass die Geschichte extrem spannend ist und mit diversen Wendungen überrascht. Die Handlung von Yakuza 0 war für mich die perfekte Mischung aus Spannung, Action, Drama, Gewalt, tollen Charakteren und noch einigem mehr – Erwachsene bekommen hier einige Stunden ziemlich guter Unterhaltung geboten. Majimas Handlung fand ich dabei noch eine ganze Ecke spannender, was aber nicht heißt, dass die Kiryu-Kapitel nicht immer noch super wären.


http://i.imgur.com/7PvmyQm.pnghttp://i.imgur.com/EHqg5sz.png

Abseits von der Spannung empfand ich die Handlung zu jeder Zeit als glaubwürdig, denn sie hebt sich positiv von seichteren Handlungen ab, die manche Ost-RPGs mitbringen. Außerdem bekommt man hier die glaubwürdigsten Charaktere mit der besten Charakterisierung vorgesetzt, die es in Ost-RPGs seit langer Zeit gab. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt schon einmal Charaktere, die so glaubwürdig und interessant waren, in einem Spiel gesehen habe. Und das trifft nicht nur auf die Hauptcharaktere zu: Auch diverse NPCs und unwichtigere Charaktere sind sehr gelungen und haben mich ebenso überzeugt. Meine Favoriten sind hier ganz klar: Majima, Makoto, Sagawa – was nicht heißt, dass alle anderen nicht auch total gut wären.
Zusammen mit einer wirklich kinoreifen Präsentation ergibt das hier ein Gemisch, vor dem sich anderen Spiele echt verstecken müssen. Vor allem die aufwändigeren Sequenzen: Wow, selten so etwas gutes gesehen (v.a. Mimik, Gestik usw).


http://i.imgur.com/KVYBhsY.pnghttp://i.imgur.com/DHWu0kV.png

Gameplay usw.
Was mich zusätzlich noch abgeschreckt hatte: Die Behauptung, Yakuza 0 wäre ein Open-World-Spiel. Nö, ist es nicht, und das ist gut so. Es gibt zwei ausreichend große, aber nicht zu große Stadtgebiete, in denen die Handlung abläuft und die gut mit ihr verknüpft werden. Dazu gibt es noch einige Nebenmissionen, die ebenfalls gut inszeniert wurden und Spaß machen. Interessant fand ich, dass die Nebenmissionen eine Art Gegenpol zur ernsten Handlung darstellen: Einige von ihnen sind einigermaßen absurd, teilweise witzig, aber dabei nie albern oder übertrieben. Außerdem ist das, was man für die Missionen machen muss, vielfältig und generell ein gutes Beispiel dafür, wie Nebenmissionen in einem Spiel aussehen sollten. Außerdem gibt es zwei große Nebenmissionen: Einerseits das Führen eines Cabarets (total motivierend) und einmal darf man Immobilien aufkaufen (das hätte man interaktiver gestalten können).

Eine wichtige Stellung nimmt natürlich auch das Kampfsystem ein: Man wählt hier zwischen vier Kampfstilen, um diverse Delinquenten, die einem nachstellen, zu verhauen, aufgelevelt wird mittels des Geldes, das man verdient hat. Das Kampfsystem spielt sich flüssig und macht Spaß, bietet nach einigen Stunden aber nicht mehr sehr viel Abwechslung, vor allem, wenn man schon relativ stark ist. Dennoch: Ich bin kein Fan von Prüglern und habe hier gerne gekämpft. Verbesserungswürdig fand ich aber, dass man sich Kämpfe hinterher eigentlich sparen könnte, da das Geld, das man dafür bekommt, im Vergleich zu dem, was man z.B. im Cabaret verdient, nichts mehr zur Verbesserung der Charakterfähigkeiten beitragen kann.

Es gibt außerdem einige Minispiele, mit denen man sich beschäftigen kann: Karaoke, Dart, die Disco und die Spielhalle haben mir gut gefallen, andere (Angeln, Billard und noch weitere) könnten noch verbessert werden und zünden nicht auf Anhieb.

Ich selbst habe mich jetzt vor allem auf die Handlung beschränkt und nur ca. die Hälfte der Nebenmissionen und das komplette Cabaret erledigt, zwischendurch ein paar Minispiele gespielt. Man kann aber auf jeden Fall noch mehr Zeit ins Spiel stecken, denn geboten wird einem hier einiges.


http://i.imgur.com/Z5lpW3m.pnghttp://i.imgur.com/HYS4iYV.png

Graphik und Musik
Auch hier hinterlässt Yakuza 0 einen sehr guten Eindruck. Die Präsentation der Sequenzen ist große Klasse, sowohl, was Graphik, als auch Synchronisation oder Animation angeht. Man bemerkt hier einen graphischen Unterschied zwischen den Sequenzen und dem sonstigen Spiel, das aber immer noch sehr gut aussieht. Positiv hervorheben möchte ich hier noch einmal die Animation der Gesichter der Charaktere, die dazu beitragen, dass diese ziemlich überzeugen. Das bemerkt man vor allem, wenn etwas nicht mit Worten, sondern nur mit Mimik ausgedrückt wird.
Auch, was die Musik und Synchronisation angeht, wird alles richtig gemacht. Zugegeben: Die Musik würde ich mir außerhalb des Spiels nicht unbedingt anhören, weil sie dafür nicht eingängig genug war, aber im Spiel trägt sie mit zur Atmosphäre bei und ist gelungen. Vor allem die Kampfmusik muss man hier hervorheben. Und die Synchronisation ist echt der Hammer – hier passt wirklich alles. Wobei man hier Majimas Synchronsprecher, Hidenari Ugaki, hervorheben muss, der wohl der genialste Synchronsprecher ist, der im Moment durch die Gegend läuft. Was der mit verschiedenen Sprecharten, Sprechpausen und generell hinkriegt, hat mich echt umgehauen und trägt für mich viel zu einem Charakter bei, den ich sowieso schon klasse finde. Mensch, gebt dem Mann mehr Sprechrollen, der hat es drauf.


http://i.imgur.com/eDpAkKT.pnghttp://i.imgur.com/kEe4lex.png

Fazit
Yakuza 0 war mein Überraschungshit 2017 und hat dafür gesorgt, dass ich auf jeden Fall auch die restlichen Ableger der Reihe spielen will. Ich möchte dieses Jahr mal eine Aufstellung meines Zeugs des Jahres machen und habe mit Yakuza 0 auf jeden Fall schon einen sicheren Kandidaten für die beste Präsentation, Handlung und den besten männlichen (Majima) und weiblichen (Makoto) Hauptcharakter gefunden. Nun bin ich gespannt, ob mich die anderen Spiele genauso überzeugen … Majima scheint ja schräg zu werden und das erste Yakuza spielt sich eine ganze Ecke hakeliger. Dennoch: Tolles Spiel, tolle Reihe – mehr davon.
Wegen des Kampfsystems, das noch etwas mehr Pfiff gebrauchen könnte, gibt es jetzt nicht die volle Punktzahl, die ich im letzten Jahr Persona 5 gegeben habe, allerdings bekam P5 die auch vor allem als Bonus, weil ich auf gut gemachte, rundenbasierte Kämpfe stehe. Ich denke mal nicht, dass ich in diesem Jahr noch etwas besseres spielen werde als Yakuza 0.

Insgesamt: 9,5/10
Spielzeit: 35 Stunden

Narcissu
09.04.2017, 22:57
Yes! :A Auf den Bericht hab ich gewartet. Kann dir auch in allen Punkten nur zustimmen, besonders was Story und Charaktere betrifft. Sogar die Punktewertung ist bei mir die gleiche. :p

Zum Glück braucht man sich wohl keine Sorge zu machen (http://www.dualshockers.com/2017/04/08/yakuza-producer-teases-beginning-lot-new-things/), dass einem das Yakuza-Futter so schnell ausgeht.

Winyett Grayanus
11.04.2017, 00:07
Das klingt ziemlich gut.:) Es ist ja nicht so, dass wir nicht noch genug Futter hätten, aber es ist gut zu hören, dass es offensichtlich nach Teil 6 keine Pläne gibt, mit der Reihe aufzuhören. Ich bin ja gespannt, ob es nach Teil 6 mit einem komplett neuen Charakter und evtl. auch anderen Örtlichkeiten weitergeht oder ob die Spiele an die Reihe anschließen. Irgendwie fände ich beides nicht schlecht.

Narcissu
11.04.2017, 02:42
Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass mich diese Aussage ziemlich erleichtert hat, denn ich hatte ein bisschen Angst, dass sich die Serie für Sega nicht allzu sehr rentiert, da sie ja zu den wenigen AAA-Spielen in Japan gehört, wo Verkaufszahlen für Konsolenspiele seit längerer Zeit abnehmen (Yakuza 6 hatte afaik <300k in der ersten Woche) und da die Serie im Westen kein allzu großes Standbein hat. Andererseits ist sie wohl in Asien recht beliebt und da der Output von Sega bei der Serie eigentlich schon immer ziemlich konstant war, nehme ich mal an, dass die Teams ziemlich eingespielt sind und neben Verkaufszahlen auch Kram wie Werbedeals etc. eine große Rolle spielen.

Kynero
11.04.2017, 21:54
Ich werde auch bald mal Zero spielen, klingt nämlich alles super was ihr so dazu sagt. Vor allem die hohe Punktzahl. Eigentlich eine Schande, dass ich es bis heute nicht gespielt habe, dabei empfehle ich die Reihe privat auch oft weiter. :D
Kazuma ist wunderbar! :A

Winyett Grayanus
15.04.2017, 00:18
Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass mich diese Aussage ziemlich erleichtert hat, denn ich hatte ein bisschen Angst, dass sich die Serie für Sega nicht allzu sehr rentiert, da sie ja zu den wenigen AAA-Spielen in Japan gehört, wo Verkaufszahlen für Konsolenspiele seit längerer Zeit abnehmen (Yakuza 6 hatte afaik <300k in der ersten Woche) und da die Serie im Westen kein allzu großes Standbein hat. Andererseits ist sie wohl in Asien recht beliebt und da der Output von Sega bei der Serie eigentlich schon immer ziemlich konstant war, nehme ich mal an, dass die Teams ziemlich eingespielt sind und neben Verkaufszahlen auch Kram wie Werbedeals etc. eine große Rolle spielen.
Vor Zero (oder eher deiner Werbung:p) hatte ich die Reihe gar nicht auf dem Schirm bzw. auch keine Ahnung, dass das eine zumindest in Asien bekanntere Reihe ist. Auffällig finde ich ja, dass Teil 5 nur so komisch im Westen veröffentlicht wurde, was sicher nicht für einschlagenden Erfolg im Westen spricht (wobei die Kritiken zu Zero ja durchweg positiv sind).


Ich werde auch bald mal Zero spielen, klingt nämlich alles super was ihr so dazu sagt. Vor allem die hohe Punktzahl. Eigentlich eine Schande, dass ich es bis heute nicht gespielt habe, dabei empfehle ich die Reihe privat auch oft weiter. :D
Kazuma ist wunderbar! :A
Ja, mach das mal.;) Apropos: In Y0 wurde der Protagonist durchgehend Kiryu genannt, im PS2-Yakuza dagegen durchgehend Kazuma. Ist das in den Nachfolgern auch so? Das sieht ja ziemlich so aus, als wäre beim Übersetzen nicht ganz konsequent vorgegangen worden. Kazama heißt im PS2-Yakuza auch ganz anders (Fuma) und mache Namen wurden irgendwie verkürzt.

Winyett Grayanus
15.04.2017, 00:36
Saturday Morning RPG (Vita)

http://i.imgur.com/yrQbY0L.png

Ein kleines Spiel, von dem ich irgendwann mal gehört hatte und das ganz interessant klang, auch wenn die Handlung nicht in mein übliches Beuteschema passte.

Handlung
Held des Spiels ist Marty, ein ziemlich normaler Typ, jedenfalls so lange, bis seine Freundin vom bösen Commander Hood entführt wird und Marty ein Notizbuch mit Superkräften in die Hand gedrückt wird. In fünf Episoden ist man nun damit beschäftigt, Hood und seine Handlanger zu verhauen und diverses Zeug zu retten – ob es nun eine Freundin ist, Martys Heimatstadt oder Weihnachten.


http://i.imgur.com/tTW9QjW.pnghttp://i.imgur.com/6wOnFob.png

Mir haben die unterschiedlichen Episoden eigentlich ganz gut gefallen – die Geschichte ist zwar jeweils seicht und albern, aber die Verweise auf diverse Superhelden-Comics und sonstiges aus der Popkultur funktionierten ganz gut und auch der Humor funktionierte zwischendurch ganz gut (bei anderen Szenen fragt man sich jedoch, ob man lieber lachen oder weinen soll). Charakterisierung gibt es kaum, es wird viel Quatsch erzählt und vom Anspruch her erinnern die Episoden wirklich sehr an eine 20-minütige Folge x-beliebiger amerikanischer Zeichentrickserien.
Eine epische Handlung muss man hier nicht suchen und ich bin mir sicher, dass ich die Geschichte über kurz oder lang wieder vergessen haben werde, aber sie erfüllte doch ihren Zweck und hat mich recht gut unterhalten. Mein Favorit: In der Weihnachtsepisode darf man am Ende sogar Commander Hood ein Weihnachtsgeschenk bringen, der daraufhin lamentiert, Marty habe ihn jetzt sogar emotional besiegt. Das Spiel nimmt sich so was von nicht ernst, aber gerade diese Stellen mochte ich echt. Dito für die Gestaltung der Welt, bei der die Entwickler viel Wert auf kleine Details gelegt haben.


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Gameplay usw.
Eine Besonderheit des Spiels ist es, dass man in rundenbasierten Kämpfen nur Marty steuert. Man kann zwischen verschiedenen Angriffen und der Verstärkung seines Angriffs (sehr nützlich) wählen und während der Gegnerphase ist man damit beschäftigt, im richtigen Moment zu verteidigen, was eine große Auswirkung auf den erlittenen Schaden hat. Dadurch ist man in Kämpfen einerseits immer beschäftigt, was mir gut gefallen hat, andererseits sind sie auch relativ fordernd, wenn man gegen mehrere Gegner kämpft. Da man nur einen Charakter hat, hatte ich allerdings auch den Eindruck, dass Kämpfe immer sehr ähnlich ablaufen. Die Anzahl der Kämpfe pro Episode ist jedoch angemessen, so dass sie mich immerhin nicht langweilten – bei längerer Spieldauer würde ich da schon das Problem sehen, dass man irgendwann einfach übersättigt wäre von diesen Kämpfen.


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Gut gefielen mir die zügige Fortbewegung in einem doch relativ überschaubaren Stadtgebiet und die Art, wie Nebenmissionen eingebaut wurden. Diese werden immer von kurzen Dialogen begleitet und lassen sich wirklich prima nebenbei erledigen, als Belohnung gibt es einen ordentlichen Schub EXP (in der Weihnachtsepisode komischerweise nicht). Da es nur eine Handvoll dieser Aufgaben gibt, hatte ich nie das Gefühl, dass hier Nebenmissionen um der Nebenmissionen eingebaut wurden.

Ansonsten ist der Spielverlauf aber in jeder Episode gleich: Hood macht irgendetwas, Marty latscht los, macht ein paar Missionen, kämpft sich zu Hood durch, haut ihm aufs Maul und die Welt ist gerettet. Hier hätte das Spiel wirklich mehr Abwechslung vertragen können.
Außerdem sind hier die relativ langen Ladezeiten noch erwähnenswert, die v.a. am Anfang eines Kampfes auffallen (das Spiel speichert dann kurz).


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Graphik & Musik
Graphisch erinnert das Spiel an alte Pixelspiele von ga~nz früher, was ganz gut funktioniert. Ansonsten wurde viel Wert auf kleine Details gelegt, was der Atmosphäre des Spiels echt zuträglich ist und auch zu dieser Superhelden-Thematik passt. Die Musik gliedert sich da ein: Ein gibt zwar eine eine Handvoll Stücke, die aber immer passend eingebaut wurden.

Fazit
Saturday Morning RPG kann man sich mal antun. Die einzelnen Episoden sind relativ kurz, seicht, unterhalten dabei aber trotzdem ganz gut. Wirkliche Tiefe oder eine epische Handlung darf man aber nicht erwarten und ein bisschen mehr Abwechslung wäre gut gewesen. Dennoch ein nettes Spiel für zwischendurch.

Insgesamt: 6,5/10
Spielzeit: ca. 7 Std.

Nayuta
15.04.2017, 13:32
Ich finde besonders die ganzen Referenzen an alte Comics, Cartoons und Filme witzig. Auch das Sticker Rubbeln am Anfang eines jeden Kampfes, was Bonus auf die Statuswerte gibt, ist eine witzige Idee, sollte man aber nur auf Geräten mit Touch-Eingaben machen, ein Joystick würde der Belastung sicherlich nicht lange standhalten.^^
Bin ja mal gespannt ob sie irgendwann noch eine Episode 6 entwickeln oder ob sie jetzt mit Limited Run Games zu beschäftigt sind.

Lynx
16.04.2017, 07:49
Fand Saturday Morning RPG auch ganz nett für zwischendurch. Ich hatte das gespielt als erst 4 Episoden draußen waren und die Pause bis Episode 5 hat mir richtig gut getan - da war die Motivation für Episode 5 dann wieder hoch und es hat nochmal deutlich mehr Spaß gemacht.
Mein Joystick hat bestimmt gelitten, er ging aber danach noch. ;D Glaube aber trotzdem, dass es mit Touchscreens angenehmer ist.^^

Winyett Grayanus
19.04.2017, 23:49
Ich finde besonders die ganzen Referenzen an alte Comics, Cartoons und Filme witzig. Auch das Sticker Rubbeln am Anfang eines jeden Kampfes, was Bonus auf die Statuswerte gibt, ist eine witzige Idee, sollte man aber nur auf Geräten mit Touch-Eingaben machen, ein Joystick würde der Belastung sicherlich nicht lange standhalten.^^
Bin ja mal gespannt ob sie irgendwann noch eine Episode 6 entwickeln oder ob sie jetzt mit Limited Run Games zu beschäftigt sind.
Das Stickerrubbeln ging mit Stick eigentlich ganz gut, finde ich, hatte allerdings auch keine Lust auf die richtig schweren Dinger.

Dass die Entwickler was mit Limited Run zu tun haben, wusste ich bisher gar nicht - aber wenn noch weitere Episoden kommen sollten, kann man dann ja wenigstens hoffen, dass es irgendwann wieder eine richtige Version geben wird.


Fand Saturday Morning RPG auch ganz nett für zwischendurch. Ich hatte das gespielt als erst 4 Episoden draußen waren und die Pause bis Episode 5 hat mir richtig gut getan - da war die Motivation für Episode 5 dann wieder hoch und es hat nochmal deutlich mehr Spaß gemacht.
Mein Joystick hat bestimmt gelitten, er ging aber danach noch. ;D Glaube aber trotzdem, dass es mit Touchscreens angenehmer ist.^^
Ich habe während der 3. Folge auch eine Pause eingelegt, weil irgendwie die Luft raus war. Da der Spielablauf immer ähnlich ist, ergibt das motivationstechnisch auf jeden Fall Sinn.

Winyett Grayanus
19.04.2017, 23:57
Yakuza Ishin! (PS4)

http://i.imgur.com/GtcGwze.png

Yakuza 0 war toll … und jetzt nochmal dasselbe mit Samurai? Klar, her damit.

Handlung
Die Handlung dreht sich um Sakamoto Ryouma, einen Samurai aus Tosa von niedrigem Stand. Zusammen mit seinem Mentor Yoshida Touyou ist es Ryoumas Anliegen, diverse Reformen in Tosa anzustoßen, u.a., um die die Leute stark beeinträchtigende soziale Hierarchie loszuwerden. Entwicklungen im Laufe des Spiels führen jedoch dazu, dass Ryouma noch Kyoto fliehen muss uns sich, um einen Killer zu finden, den Shinsengumi anschließt.


http://i.imgur.com/BUqanrX.pnghttp://i.imgur.com/pyAslpN.png

Was die Handlung angeht, mach Ishin eigentlich alles richtig – die Geschichte ist spannend, hat ein paar Wendungen zu bieten und auch die Charaktere werden gut charakterisiert. Interessant fand ich hierbei, dass sehr viele Charaktere die Charaktere aus den 'normalen' Yakuza-Spielen sind und auch deren Charakter haben (Ryouma ist z.B. ganz klar Kiryu und hat auch dieselbe … öhm, interessante Stirnmimik). Da ich bisher nur 0 durchgespielt habe, kamen mir zwar noch nicht sehr viele Charaktere bekannt vor, allerdings erkennt man sie schon, wenn man nur mal ein Bild von ihnen gesehen hat. Als Idee fand ich das ganz interessant, fragte mich allerdings auch, ob das nicht auch mit eigenständigen Charakteren funktioniert hätte.
Schön fand ich die relativ freie Interpretation der Bakumatsu-Zeit und der Shinsengumi, bei der teilweie kreativ vorgegangen wurde, wobei man aber auch immer wieder merkt, dass da eine historische Vorlage im Hintergrund war. Die Shinsengumi werden ja sowieso ständig in den Medien verwurstet, waren hier aber definitiv nicht langweilig oder so, dass man meinen könnte, man hätte das eh alles schon gesehen.
Richtig gut gefallen hat mir die Darstellung des historischen Kyoto, die ich richtig atmosphärisch und auch lebendig fand. Die Handlung des Spiels ist aber, im Vergleich zu Yakuza 0, eine ganze Ecke weniger episch und dramatisch, was nicht heißt, dass sie nicht immer noch sehr gut und unterhaltsam wäre.

Gameplay usw.
Da ich Ishin kurz nach Yakuza 0 gespielt habe, komme ich natürlich nicht umhin, hier einiges zu vergleichen. Eine Sache, die mir an Ishin besser gefiel als an 0: Man kann nicht nur seine Fäuste oder Baseballschläger im Kampf benutzen, sondern es gibt Schwerter, sogar zwei extra Kampfstile, die sich darauf stützen (beidhändig geführtes Schwert und Schwert+Pistole). So etwas habe ich in 0 etwas vermisst und habe es hier sehr gerne benutzt – da kann man auch darüber hinwegsehen, dass alle Gegner am Ende eines (blutigen) Kampfes wieder aufstehen und nett darum bitten, dass man sie nicht mehr verhauen solle (Witzig: Am Anfang des Spiels sollte man in einem Kampf seine Fäuste benutzen, da man die Gegner auf keinen Fall umbringen wollte).
Außerdem gibt es statt Geld richtige Level, für die man jeweils einen Fähigkeitspunkt erhält (weitere gibt es für das häufige Benutzen eines Kampfstils), was ich als motivierender empfand (ich levele ja sowieso gerne).


http://i.imgur.com/oYdRnQ0.pnghttp://i.imgur.com/eIYzhTs.png

Ansonsten gibt es auch hier eine gute Mischung aus ernster Handlung, weniger ernster Nebenmissionen (einer meiner Favoriten: Du gehst ins Onsen und dir wird deine Kleidung geklaut – fange den Dieb!:p) und Minispielen, von denen manche sehr viel Spaß machen (Karaoke – interessanterweise ist es total schwer, wenn man die leichte Schwierigkeit wählt und leicht, wenn nicht; Angeln funktioniert hier besser), andere weniger. Außerdem kann man für ein verschuldetes Mädel ein Haus führen und u.a. Felder bestellen und kochen, was ich als Idee sehr spannend fand, auch wenn man da leider merkt, dass es ewig dauert, damit Geld zu verdienen und auch nicht sehr viele Möglichkeiten hat, etwas zu machen.

Insgesamt habe ich hier etwas mehr Zeit mit Minispielen verbracht, in 0 mehr mit Nebenmissionen und sonstigem Zeug. Und die Kämpfe und der damit verbundene Wachstumsfaktor gefielen mir hier besser.


http://i.imgur.com/sb0cgw5.pnghttp://i.imgur.com/CWF5jdF.png

Graphik & Musik
Auch Ishin sieht graphisch wirklich gut aus, auch wenn die graphische Qualität abseits der Sequenzen etwas heruntergeschraubt wird (und dann immer noch gut aussieht). Musik und Synchronisation sind ebenfalls sehr stimmig und an jeder Stelle passend. Die Sprecher sind dieselben wie in den anderen Yakuza-Spielen, was also von der Qualität her nicht überrascht.


http://i.imgur.com/qD1MKwq.pnghttp://i.imgur.com/d8hPFQh.png

Fazit
Ishin war mein zweites Spiel aus der Yakuza-Reihe, das mich aufgrund des historischen Szenarios ziemlich angesprochen hat. Und in der Tat hatte ich viel Spaß daran, das historische Kyoto zu erkunden, das total atmosphärisch ist, aber auch die Handlung hat mich gut unterhalten und macht alles richtig. Yakuza 0 ist noch eine ganze Ecke spannender und packender, aber die Latte liegt da auch sehr hoch. Ich bin auf jeden Fall zuversichtlich, dass die Qualität der anderen Spiele der Reihe auch gut sein wird. Habe mir aber vorgenommen, mich eher auf die Handlungsmissionen mit ein paar Extras zu beschränken, um nicht irgendwann die Lust an der Reihe zu verlieren. Bisher funktioniert das ganz gut.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 21,5 Stunden

Narcissu
20.04.2017, 00:13
Das klingt ja super! :A Habe nach dem Lesen direkt mit dem Gedanken gespielt, das Spiel wieder einzulegen. Aber nee, damit warte ich, bis etwas Releaseflaute herrscht und ich ein bisschen mehr Freizeit habe.

Winyett Grayanus
23.04.2017, 04:55
Ich kann es jedenfalls echt nur empfehlen.

Nu ja, da ich ja gerade etwas mehr Zeit habe (wenn man krank zuhause ist, kann man so richtig viel Zeug machen), habe ich mittlerweile auch noch Blue Reflection durch, das mir ganz gut gefallen hat, wenn man bedenkt, dass ich nicht der Gust-Fan schlechthin bin. Atelier Firis fand ich dagegen eher lahm und nicht so prickelnd, überhaupt scheint sich diese Reihe in eine Richtung zu entwickeln, die mir nicht gefällt.

Für das erste Yakuza habe ich etwas länger gebraucht, weil ich es in kleineren Etappen gespielt habe. Beim ersten Teil der Reihe merkt man deutlich, wie gut sich die Spiele mit der Zeit entwickelt haben, denn manches (v.a. die Steuerung) funktioniert noch nicht besonders gut. Mir hat das Spiel trotzdem ganz gut gefallen, vor allem, weil die Handlung gegen Ende noch deutlich spannender wird. Was mich aber sehr überrascht hat war, wieviele Charaktere aus Yakuza 0 im Laufe des Spiels den Löffel abgeben: Dojima, Reina, Shimano, Kazama und dann auch noch Nishiki. Das fand ich schon heftig, weil die in 0 gar nicht so unwichtig wirkten.

Winyett Grayanus
12.05.2017, 14:27
Bin mittlerweile bei Yakuza 3.
Ein paar Kommentare zu den Spielen bisher:

Yakuza (PS2) macht spieltechnisch nicht so~ furchtbar viel Spaß, weil man z.B. ständig irgendwo in die Luft schlägt und dann von den Gegnern (die kein Problem mit der Steuerung haben;)) eins auf die Mütze kriegt. Außerdem gibt es irre viele Zufallskämpfe und die Präsentation ist insgesamt noch nicht so ausgereift. Die Handlung wird gegen Ende aber nochmal spannend und man merkt an einigen Ecken, dass da ein gutes Grundgerüst vorhanden ist. Hohes Charaktersterben, hui.

Yakuza 2 (PS3) macht manches besser, v.a. die Kämpfe machen mehr Spaß und es gibt nicht mehr so viele Zufallskämpfe. Andererseits habe ich die PS3-Neuauflage aus der Doppelbox gespielt. wodurch die Vergleichbarkeit vielleicht nicht ganz da ist. Schert sich leider nicht immer um Realismus und Sayamas Charakterisierung ist total daneben (einerseits kompetenter Bulle, dann wiederum muss sie sich von Männern wegen Nichtigkeiten retten lassen. Selbst der Knaller Daigo kriegt da mehr hin). Und in der Reihe sollen nicht immer alle interessanten Charaktere umgebracht werden, hier passiert das schon wieder. Und das Spiel hat immer noch die feststehende, plötzlich schwenkende Kamera.

Yakuza 3 gefällt mir bisher definitiv am besten und ähnelt schon sehr den neueren Ablegern der Reihe. Graphisch hat sich da interessanterweise bis zu 0 gar nicht mehr so viel getan. Auf jeden Fall sind hier einige der Kinderkrankheiten der Vorgänger verschwunden und Okinawa als zweiter Schauplatz ist sehr erfrischend.

Winyett Grayanus
29.05.2017, 19:55
Atelier Firis (PS4)

http://i.imgur.com/iBVMnrr.png

Handlung &Präsentation
Firis lebt in Ertona, einem Dorf in einem Berg, das von der Außenwelt abgeschottet ist und möchte die Welt kennenlernen. Sie schließt deshalb einen Deal mit ihren Eltern und dem Dorfchef: Sollte es Firis schaffen, innerhalb eines Jahres eine offizielle Alchemistenlizenz zu erhalten, darf sie machen, was sie will. Anderenfalls wird Firis ihr Dorf nie mehr verlassen dürfen.

Erster Eindruck: Zur Hölle? Lebt Firis in Saudi-Arabien, oder was? Mit so einer Grundprämisse geht es schon gut los und wieso alle diese merkwürdige Regelung ohne sie zu hinterfragen, hinnehmen, wird auch nicht klar. Es mag sein, dass ich da etwas sensibel bin, aber irgendwie hat das einen ziemlichen Beigeschmack bei mir hinterlassen. Wenn es sich wenigstens um irgendein x-beliebiges Terrorregime handeln würde, mit dem man einen Deal aushandelt, aber hey...

Und da ich gerade dabei bin, schon die ersten Minuten der Handlung niederzumachen: Auch der Rest taugt nichts – es gibt erstmal kaum Handlung (oben steht schon alles), es gibt keine Spannung, keine Überraschungen und keine Charakterentwicklung. Charaktere, die man in seine Gruppe aufnehmen kann, werden kurz eingeführt, ohne dass man hinterher noch großartig mit ihnen redet. Die Handlung hat auch keine Höhepunkte und es passiert immer genau das, was man erwartet. Gespräche zwischen den wichtigeren Charakteren sind zudem uninteressant, wirken naiv und nervig.
Auch die Präsentation der restlichen Welt geht ziemlich daneben, hier man am Beispiel der NPCs in Ertona (erste Stadt): Firis' Vater ist ein Typ, der sich mit ihr über alles mögliche unterhält, Gesprächsthemen ihrer Mutter sind dagegen Kochen, Frühstück/Mittagessen/Abendessen, Wäsche. Ach, und ne Heirat darf hinterher auch noch von beiden ins Spiel gebracht werden, da Firis ja versorgt werden muss. Das zieht sich übrigens da so durch – die meisten weiblichen NPCs haben so richtig klischeehafte Themen, die sie ansprechen: Wäsche, Kochen, Mann, Schminke, Kleidung usw. usf (man kann sich denken, was hier noch kommen könnte). Aussehen der NPCs: Männer sehen aus wie irgendwelche Jägertypen, Frauen haben Kleid + Schürze an. Im Ernst: Geht das noch sexistischer? Dann Firis' Kleidung: Sie trägt ausschließlich so etwas wie ein kurzes Kleid mit Hotpants darunter, was für Atelier an sich nichts neues ist. Dann kann man Winterkleidung bekommen, die einem mit dem Spruch „damit du nicht frierst“ geschenkt wird – soweit ok. Ergebnis: Obenrum ist alles dicht, untenrum gibt es die übliche Kombination aus Kleid, Minihose und freien Oberschenkeln. Ich bin aus Japan ja einiges gewohnt, aber das geht echt gar nicht.


http://i.imgur.com/yIA5775.pnghttp://i.imgur.com/j4M8YYy.png

Gameplay usw.
In Atelier Firis gibt es zum ersten mal so etwas wie eine offene Welt, in der man sich frei bewegen kann (unter Beachtung des Zeitlimits, das aber sehr großzügig ausfällt). Leider zeigt sich hier das übliche Problem: Die Welt ist zu groß, zu leer und zu uninteressant und die an sich schon schwache Handlung wird dadurch völlig verwässert. Ich finde gar nicht mal, dass die unterschiedlichen Umgebungen so blöd aussehen, nur leider gibt es da nichts zu tun, außer uninteressante Nebenmissionen von der Stange zu erledigen. Materialien, die man finden kann, sind auch überwiegend in jedem Gebiet dieselben und das Kampfsystem ist langsam, undynamisch und generell irgendwie langweilig. Ich hatte jedenfalls zu keiner Zeit genug Motivation zum Kämpfen, zumal einem sowieso vermittelt wird, dass man eigentlich auch darauf verzichten kann. Es gibt ja im Rahmen der Haupthandlung nicht einmal einen Endgegner, für den man einen höheren Level bräuchte. Da man sowieso langsam levelt, kann man sich das also auch direkt sparen, zumal mir bei der Gegnerdichte auf der Karte mit unterschiedlichen Leveln, sowieso nie klar war, ob ich die nun überhaupt bekämpfen muss oder ob mein Level gerade total ausreicht. Ich bin auf jeden Fall total enttäuscht, dass das Kampfsystem, das in Atelier Ayesha und vor allem in Shallie so einen Spaß gemacht hat, wieder solche Rückschritte gemacht hat. Dieses Kampfsystem ist gerade mal auf dem Niveau des ersten Atelier Rorona (und das war alles andere als gut).
Alchemie ist etwas besser als in Sophie und es ist nicht so ätzend, Rezepte zu bekommen (nun funktioniert es durch das bloße Sammeln und Zeug und ist auch wieder per Kauf möglich). Auch hier bekommt man jedoch den Eindruck vermittelt, dass Alchemie gar nicht so wichtig ist und man kommt auch mit weniger durch. Außerdem wird es hinterher ziemlich schwer, den Alchemielevel überhaupt zu erhöhen, weil selbst höhere Rezepte nur 1-2 EXP abdrücken, was es wiederum schwer macht, bessere Rezepte überhaupt auszuprobieren. Massensynthese ist ja sowieso schon länger nicht mehr möglich....

Auch nervig: Die fehlende Schnellreisefunktion zwischen verschiedenen Landstrichen.


http://i.imgur.com/1sh50Ki.pnghttp://i.imgur.com/zvcOKEC.png

Graphik & Musik
Die Gestaltung der Umwelt fand ich eigentlich ganz ok, auch wenn man dem Spiel an allen Stellen ansieht, dass hier es hier offensichtlich nicht das Ziel war, eine richtig gute Graphik zu haben. Ebenen sind entsprechend öfter auch kantig oder sehen matschig aus. Blöd fand ich aber vor allem die regungslosen Gesichter der Charaktere – vor allem Firis mit ihren hellgrünen Augen sieht schon beinahe tot aus. Die Animationen sind – wie üblich – hölzern und nicht auf dem Stand der Zeit.
Musikalisch hat mich Atelier Firis auch nicht vom Hocker gehauen. Der Stil bleibt zwar irgendwie gleich, aber hier dudelte mir zuviel einfach nur herum, ohne Höhepunkte. Okay, es gibt vielfältigen Flöteneinsatz: Fröhliche Flöten, bedrückte Flöten, leidende (!) Flöten (dieses Stück wirkte einfach nur merkwürdig). Mir ist auf jeden Fall überhaupt nichts von der Musik im Kopf geblieben.


http://i.imgur.com/OyOhGjS.pnghttp://i.imgur.com/UWgZg2R.png

Fazit
Atelier Ayesha und Shallie ließen mich hoffen, dass sich diese Reihe langsam in eine richtig brauchbare Richtung entwickeln würde. Sophie hat man danach schon überhaupt nicht umgehauen und Firis setzt den Abwärtstrend nun fort. Es ist kurz, es macht vieles, was die Vorgänger gut gemacht haben, schlechter, es ist langweilig, leer, zu kurz und hat eine schlechte Präsentation. Und es hat Saudi-Arabien. Den nächsten Ableger der Reihe werde ich entweder überspringen oder erst dann kaufen, wenn man ihn für einen Zehner bekommt.

Insgesamt: 4/10
Spielzeit: 11 Std., 20 Min.

Kynero
31.05.2017, 00:54
Ja, Firis war leider echt nicht der Bringer. :(
Ich mochte Shallie zudem auch unheimlich gerne. Gerade so dieses Abenteuer Feeling wurde da sehr schön in Szene gesetzt, ohne dabei irgendwie aufdringlich zu wirken.
Übrigens lustig zu lesen, worauf du so achtest. Das mit den Männern im Jägeroutfit ist mir gar nicht aufgefallen, naja, vielleicht steckt da ja noch ein versteckter Plot dahinter? :p

Und stimmt, man levelt im Spiel unheimlich langsam, das hatte ich ja fast schon wieder vergessen... oder ich wollte es vergessen, kann auch sein. :D

Winyett Grayanus
02.06.2017, 02:44
Mit Shallie ging mir das genauso. Da levelte man i.d.R. auch sehr flott, was ja ein motivierender Faktor ist.

Ganz einfach: Kombiniere Postfeminismus mit jahrelanger Ost-RPG-Erfahrung und heraus komme ich.:p Aber auch ansonsten fand ich die NPCs eben total einfallslos und auf Klischee getrimmt. Fast so, als hätte man pro Geschlecht nur 1-2 Modelle erstellt und die quer im ganzen Spiel verteilt.

Die Jäger-Dialoge, die ja etwas vielfältiger waren, als die der Schürzenträgerinnen, hätte man aber noch besser anpassen können. Ich kann mir da so etwas vorstellen: "Hey Firis, ich habe gerade wieder drei Wildschweine erlegt und mich dabei ein wenig verletzt. Kannst du mir noch einmal diese Salbe anrühren? Huuaaarggh!" oder "Brauche dringend dicke Keule um meine Jane ins Zelt zerren zu können. Du helfen?"

So ein total dummes Spiel, das Klischees so richtig übel benutzt, um sich darüber lustig zu machen, wäre doch mal etwas. Wo gab es das doch noch...?

:p

Winyett Grayanus
02.06.2017, 02:48
Blue Reflection (PS4)

http://i.imgur.com/rxECuAX.png

Handlung
Kennt ihr noch Sailor Moon? Blue Reflection erinnert von der Grundprämisse her sehr daran: Man steuert eine Schülerin namens Hinako, die durch einen Zufall die Fähigkeit erhält, sich in einen „Reflector“ zu verwandeln und in einer Parallelwelt Monster zu bekämpfen.


http://i.imgur.com/3IyvMlq.pnghttp://i.imgur.com/uiruCh8.png

Ich fand die Handlung eigentlich ganz okay, allerdings ist sie zu keiner Zeit wirklich überraschend oder spannend. Es wirkt eher so, als wollten die Entwickler eigentlich eine Geschichte über Freundschaft erzählen und hätten nach einer Möglichkeit gesucht, das mit einem etwas interessanteren Spielprinzip zu verbinden. Man lernt auch allerhand Charaktere kennen, deren Charakterisierung allerdings von unterschiedlicher Qualität ist: Hinako ist als Protagonist völlig in Ordnung, ein paar NPC kann man auch durchaus gebrauchen, viele andere wirken jedoch eher blass oder total schablonenartig (z.B. scheint sich die Existenz eines Charakters darauf zu beschränken, Basketball zu mögen). Außerdem wird an manchen Stellen mit üblen Rollenklischees gearbeitet, denn Mädchen interessieren sich natürlich vor allem (!) fürs Schminken, Männer oder sonstiges Zeug. Ach, und sie sind niedlich, naiv und sprechen mit quietschigen Stimmen.


http://i.imgur.com/6bexQm5.pnghttp://i.imgur.com/zhVz8Rq.png

Die Handlung hatte zum Ende hin glücklicherweise noch eine Überraschung zu bieten, aber ansonsten handelt dieses Spiel eher von den Beziehungen der Charaktere zueinander, was Sailor Moon mit dem „Gegner der Woche“ viel besser gemacht hat, was Spannungsaufbau angeht. Spannung kommt hier hingegen nur an wenigen Stellen auf.

Gameplay
Man bewegt sich das ganze Spiel über durch Hinakos Schule, in der man Missionen erfüllt, die dann wiederum dazu beitragen, dass sich die Handlung weiterentwickelt. Wichtig sind hierbei die Dungeons, die man öfter besuchen muss: Es gibt ein paar Welten, die ganz nett gestaltet wurden und sich voneinander unterscheiden, die jedoch weder einen Anfang, noch ein Ende haben – eher sind es Ebenen, in denen man sich frei bewegen kann. Interessant fand ich, dass man sich teilweise nur ganz kurz in den Dungeons aufhält, dafür aber öfter mal hineinmuss. So hat man ein Dungeon teilweise total oft gesehen, aber durch die kurze Aufenthaltsdauer kann man das immerhin ganz gut ertragen. Gut hat mir das Kampfsystem gefallen: Es ist rundenbasiert, relativ flott und bietet ein paar taktische, aber auch interaktive Möglichkeiten, die Laune machen. Da man durch das Erhalten sog. Fragmente levelt und nicht durch Kämpfe, ist man jedoch sehr schnell überlevelt, was Kämpfe sehr einfach machen kann (bei mir passierte das nach nur wenigen Stunden). Für ein Gust-Kampfsystem wurde hier aber viel richtig gemacht und es wirkt nicht so ungelenk wie z.B. im neuen Atelier Firis.
Was mir richtig gut gefiel: Die toll-inszenierten Endgegnerkämpfe.


http://i.imgur.com/j2vLALu.pnghttp://i.imgur.com/YgZ62rO.png

Die Nebenmissionen sind leider total eintönig und repetitiv. Man kann sie zwar sehr schnell erledigen, allerdings gibt es so viele, die sich so wenig unterscheiden, dass das schnell langweilig wird. Außerdem muss man Punkte sammeln, damit die Handlung weitergeht, wodurch man sowieso erst mal dazu gezwungen ist, Nebenmissionen zu erledigen.

Sehr merkwürdig: Am Ende eines Tages kann man sich in Hinakos Zimmer für verschiedene Aktionen entscheiden, von denen die meisten überhaupt keine Funktion haben. Allerdings löst man z.B. durch Dehnübungen am nächsten Tag in der Schule eine Szene im Duschraum aus, bei der man zwar nichts sieht, es aber doch klar ist, wozu diese Szene gut ist. Ja, sinnlosen Fanservice muss man nicht suchen, aber zum Glück kann man ihn hier überspringen, indem man sich am Ende das Tages dafür entscheidet, einfach nichts zu tun. Es gibt auch noch Unterwäscheszenen in einem Umkleideraum und bei Regen scheint der BH der Charaktere durch. Richtig gruselig wird es, wenn man auch noch im Netz liest, wie sich Kellerkinder dazu beraten, wie man Hinako positionieren muss, damit man ihre Unterhose sieht. *brr*
Dennoch: Diese Sachen fielen mir negativ auf, wirken aber nicht so offensiv wie z.B. in Yoru no nai kuni. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Vögel von Gust, was Fanservice angeht, nun nicht völlig außer Kontrolle geraten.


http://i.imgur.com/TBUqKZz.pnghttp://i.imgur.com/zb00Hu2.png

Graphik & Musik
Für ein Gust-Spiel hat mir der Stil dieses Spiels richtig gut gefallen: Es gibt sehr viele helle Pastelltöne, die dem Spiel ein interessantes Aussehen verleihen und die Graphik sieht generell sehr ansehnlich aus. Lediglich die Animationen sind so hölzern wie gewohnt. Die Dungeons sind farbenfroh, könnten aber noch interessanter gestaltet werden.
Auch musikalisch ist Blue Reflection sehr solide und bietet einem einige, sehr hörbare Melodien. Das, was man hier bekommt, gehört auf jeden Fall zu den besseren Gust-Werken.

Fazit
Blue Reflection ist eigentlich so ein Mittelding: Auf der einen Seite hat man Eintönigkeit, schlecht gestaltete Missionen und Fanservice, auf der anderen ein gutes Kampfsystem und einen originellen Stil. Wer sich vom Stil angesprochen fühlt, kann eigentlich zugreifen, denn davon bekommt man relativ viel. Mir hat das Spiel Spaß gemacht, allerdings finde ich, dass es hier trotzdem noch viel Raum für Verbesserungen gibt.

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 15 Std., 40 Min.

Winyett Grayanus
03.06.2017, 18:40
Yakuza (PS2)

http://i.imgur.com/wTWC8Hi.png

Nachdem mir 0 und Ishin so gut gefallen haben, habe ich mir selbst die Herausforderung gestellt, die Reihe komplett durchzuspielen. Los geht’s mit dem allerersten Teil, original auf der PS2.

Handlung
Nach einem Zwischenfall mit dem Dojima-Boss landet dieser auf dem Friedhof, Kiryus Schwester im Krankenhaus und Kiryu selbst nimmt die Schuld für Dojimas Tod auf sich und erhält eine längere Gefängnisstrafe. Wieder draußen hat er nicht nur einige Dojima-Leute nun gegen sich, sondern stellt fest, dass sich sonst auch einiges verändert hat. Außerdem ist Yumi verschwunden und ein Kind, das seine Mutter sucht, hängt Kiryu plötzlich am Rockzipfel. Nur dumm, dass auch einige Yakuza hinter dem Kind her sind.

Sequenzen sind hier nicht so lang und werden nicht so überzeugend präsentiert, wie in den späteren Teilen der Reihe. Oft gibt es sogar nur kurze Handlungsschnipsel, bis man wieder eine längere Kampfsequenz erledigen muss. Die Handlung des Spiels fängt außerdem erst relativ langsam an, um gegen Ende sehr spannend zu werden und die Charaktere fand ich durchweg ok. Man merkt nur eben, dass sich nach diesem Teil und bis Yakuza 0 in puncto Präsentation sehr viel getan hat. Spannend fand ich es trotzdem, zu sehen, wie sich die Reihe entwickelt hat und was nach Yakuza 0 aus den Charakteren geworden ist. Sehr spannend: Die Entwickler gehen nicht gerade zimperlich mit einigen von ihnen um.


http://i.imgur.com/fKIQqL3.jpghttp://i.imgur.com/OVeIpM2.jpg

Gameplay usw.
Man merkt ziemlich, dass Yakuza 0 der Nachfolger dieses Spiels hier ist, aber auch, wie viel die Entwickler über die Jahre dazugelernt haben. Auch hier in man mal wieder in den Straßen von Kamurochou unterwegs, haut einigen Leuten aufs Maul und bekommt nebenbei eine recht interessante Handlung präsentiert. Man merkt jedoch, dass das Kampfsystem noch nicht zu 100% ausgereift ist: Die Kämpfe sind zwar an sich nicht schwer, man wird jedoch immer wieder von den Gegnern getroffen, weil der eigene Charakter nach Beginn einer Aktion diese erst zuende ausführen muss und so öfter in Richtungen schlägt, wo sich schon länger keine Gegner mehr aufhalten. Das, zusammen mit einer ziemlich hohen Kampfdichte (man kann Kämpfen oft nicht ausweichen), führte dazu, dass ich keinen besonderen Spaß an den Kämpfen hatte. Hier fühlte sich alles relativ steif und ungelenk an. Allerdings merkt man, dass dies das Grundgerüst der anderen Spiele ist und ich fand es durchaus interessant zu sehen, wie die Reihe angefangen hat.

Nebenmissionen habe ich mir überwiegend gespart, weil die Missionsbeschreibungen nicht gerade hilfreich sind und ich keine Lust hatte, mich jedes Mal quer über die ganze Karte zu kämpfen, um etwas zu suchen. Das Problem, dass man nicht immer weiß, wohin man muss, hat man leider auch im Laufe der Handlung mal.

Auch die Präsentation ist nicht komplett mit der der späteren Spiele zu vergleichen. Man hat hier eine feste Kamera, was ich normalerweise in Spielen ziemlich mag, allerdings merkt man beim Spielen, dass die bewegliche Kamera der Reihe ziemlich gut getan hat. Was mir außerdem noch aufgefallen ist: Es gibt an manchen Stellen ziemlich hollywoodmäßige Action, was die Reihe wirklich nicht braucht (genug Machos und Testosteron gibt es sowieso schon).


http://i.imgur.com/cKD80EL.jpghttp://i.imgur.com/y8YT1Kj.jpg

Graphik und Musik
Yakuza war auch damals sicher nicht auf dem Stand der Zeit, wenn man auf die Graphik guckt – vor allem Gesichter wirken relativ ausdruckslos und manchmal merkwürdig (Haruka). Ansonsten wirkt Kamurochou aber lebendig.
Die musikalische Untermalung gefiel mir gut – vor allem in den Kämpfen bekommt man stimmige Musik zu hören, die das Kampfgeschehen gut untermalt. Nicht so richtig gefallen hat mir die englische Synchronisation, zu der man keine Alternative hat. Gut, einerseits hatte ich das Gefühl, dass sich manche Sprecher immerhin Mühe gegeben haben, die japanischen Namen richtig auszusprechen (nicht immer mit Erfolg, aber die Bemühung muss ich hier mal loben). Andererseits klingt die Sprache einiger Charaktere nicht natürlich und die Synchronisation damit nicht hochwertig.


http://i.imgur.com/mDUjm4t.jpg

Fazit
Im Laufe des Jahre kommt ja Yakuza Kiwami, die überarbeitete und modernisierte Fassung dieses Titels, heraus und die meisten Spieler, die das Spiel noch nicht kennen, werden wohl dazu greifen. Ich werde es auch spielen und bin gespannt, was man hieraus gemacht hat, andererseits war es mir wichtig, den Titel zuerst in seiner Originalfassung zu spielen.
Hat es mir Spaß gemacht? Ja, auf jeden Fall. Das Spiel ist zwar manchmal frustig, weil die Technik nicht zu 100% funktioniert und ich könnte es verstehen, wenn jemand das Spiel nicht mag. Andererseits sind hier viele gute Ansätze vorhanden, aus denen später richtig viel gemacht wurde und man bekommt auch jetzt schon eine spannende Handlung und relativ überzeugende Welt (manchmal aber noch etwas viel Hollywood).

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: ca. 13 Std. (10,5 + Sequenzen)

Kynero
06.06.2017, 18:32
Blue Reflection. So moeee. :p
Ne, aber im ernst: Irgendwie gefällt mir der Stil richtig gut. Die Bilder machen auf jeden Fall Lust auf das Spiel, trotz Fanservice. Die Kostüme sind übrigens schick!
Ich verstehe nur nicht, was Japan immer so toll an zwei verschiedenfarbigen Augenfarben findet.

Und yay, Yakuza! :A Und ja, die Kamera ist wirklich mies. :D
Das mit den Sprechern ist mir aber auch aufgefallen, nicht zuletzt auch bei Persona 5, wo man zwar schon gemerkt hat, dass man sich Mühe gegeben hat die Namen richtig auszusprechen, manches aber dann doch komisch klingt. Gerade bei "Sakamoto" ist mir das aufgefallen.

Dnamei
07.06.2017, 11:34
Blue Reflection sieht ganz nett aus, aber auf der anderen Seite habe ich noch nie das Verlangen gespürt Sailer Moon nachzuspielen.^^
Und die Aktionen am Ende des Tages machen also gar nichts oder lösen Fanservice Szenen aus. Hängt das mit vom Tag/Fortschritt ab, welche Aktionen etwas auslösen und welche nicht? Ist natürlich eine einfache Methode um Fanservice zu umgehen, aber es klingt auch merkwürdig, wenn man ein System, über das man zwangsweise ständig stolpert, immer wegdrücken muss, wenn man nicht interessiert ist.

Winyett Grayanus
31.07.2017, 17:54
Blue Reflection sieht ganz nett aus, aber auf der anderen Seite habe ich noch nie das Verlangen gespürt Sailer Moon nachzuspielen.^^
Und die Aktionen am Ende des Tages machen also gar nichts oder lösen Fanservice Szenen aus. Hängt das mit vom Tag/Fortschritt ab, welche Aktionen etwas auslösen und welche nicht? Ist natürlich eine einfache Methode um Fanservice zu umgehen, aber es klingt auch merkwürdig, wenn man ein System, über das man zwangsweise ständig stolpert, immer wegdrücken muss, wenn man nicht interessiert ist.

Baden (am sinnlosesten überhaupt) kann man immer, die anderen Aktionen scheinen sich je nach Spielfortschritt zu ändern. Man hat aber auch die Möglichkeit, einfach schlafen zu gehen.;)

Winyett Grayanus
31.07.2017, 17:57
Yakuza 2 (PS3)

http://i.imgur.com/U0Cw3jo.png

Diesen Teil habe ich in der leicht überarbeiteten Fassung auf der PS3 gespielt. Da es eine nette Doppelbox mit den ersten beiden Teilen gibt, muss man glücklicherweise nicht auf überteuerte Gebauchtspiele zurückgreifen … wenn man Importspieler ist.

Handlung
Yakuza 2 schließt direkt an den Vorgänger an. Man spielt wieder Kazuma Kiryu, Ex-Yakuza, der vom Tojo-Clan um Hilfe gebeten wird, um einen Frieden mit der Omi-Allianz aus Osaka auszuhandeln. Mit dabei: Koreanische Mafiosi, die etwas mit seinem Ziehvater Kazama zu tun haben und der Omi Gouda Ryuuji, der in Kiryu seinen neuen Rivalen wittert. Bleibt nur noch die Frage: Wird es Krieg zwischen Soutenbori und Kamurochou geben oder kann man das, indem man diversen Typen eins überzieht, noch irgendwie anders regeln?

Diesmal waren auch die Sequenzen schon deutlich länger und bei den Charakterisierungen hat man sich mehr Mühe gegeben. Allerdings war das hier auch der Teil für mich, den ich teilweise als … übertrieben empfand. Hier werden zig Hollywoodklischees durchgenudelt und ich hatte manchmal echt das Bedürfnis, mit den Augen zu rollen.

Sayama, neben Haruka, der erste, wirklich wichtige, weibliche Protagonist, war sicher gut gemeint, gefiel mir aber überhaupt nicht, weil hier alles falsch gemacht wird. Sie ist Polizistin und kommt an sich gut alleine klar, was irgendwie Voraussetzung für den Job sein sollte. Problem: Wenn ein Mann (Kiryu meistens) ins Spiel kommt, wird sie komplett wehrlos und muss sich vom „starken Mann“ (Hrr) retten lassen – mehrmals.
Diese Umsetzung des Charakters fand ich mehr als billig und sie sagt sehr viel über den geistigen Horizont der Entwickler aus – schade. Nach Yakuza 0, das ich wirklich nicht als offensiv empfand, obwohl es ein ziemlich … maskulines … Spiel ist, habe ich gedacht, man könne es in diesem Studio besser. Makoto durfte nebenbei wehrlos sein, weil es zu ihrer Rolle passt.
Irgendwie bin ich mir auch sicher, dass Sayama nicht mehr in der Reihe auftauchen wird, was mal wieder passen würde...

Ansonsten noch interessant: Die Yakuza-Reihe geht ziemlich kompromisslos mit Charakteren um, von denen man denkt, sie wären auch im weiteren Verlauf der Reihe wichtig. Da werden teilweise interessante Charaktere entsorgt.


Gameplay usw.
Das Kampfsystem wurde verbessert und spielt sich flüssiger und auch die Menge der Zufallskämpfe wurde verringert. Man kann sich also durch die Stadt bewegen, ohne die Krise zu kriegen, yay. Ansonsten ist relativ viel gleich geblieben, u.a., dass es keine guten Missionsbeschreibungen gibt und man Probleme hat, Missionen wiederzufinden.
Man ist außerdem zum ersten Mal in Soutenbori, was ich als angenehme Abwechslung empfand. Ansonsten ist der Unterschied zum ersten Yakuza nicht riesig, auch wenn vieles spielbarer und spaßiger geworden ist.


Graphik und Musik
Wahrscheinlich durch die PS3-Bearbeitung ist hier alles deutlich schärfer, was in Ordnung aussieht (das erste Yakuza war ja graphisch sowieso nicht der Bringer schlechthin). Dito für die Charakteremodelle und Gesichter, die etwas ansprechender aussehen. Außerdem wurde die misslungene, englische Synchronisation entsorgt (ok, selbst wenn es sie gegeben hätte, wäre sie sicher nicht in der JP-Doppelbox enthalten), es gibt also nur noch den O-Ton.

Fazit
Wer den ersten Teil der Reihe mochte, wird auch den hier mögen. Positiv fällt auf, dass Sequenzen und Handlung deutlich besser präsentiert werden, negativ, dass der Titel unterwegs ins Klischee-Fass getaucht wurde (und zwar heftig).
Hat es mir gefallen? Ja, sicher, aber zwischen dem hier und der tollen Präsentation eines Y0 liegen noch Welten.

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 12 Stunden

Uff, ich komme mit diesen Texten nicht mehr hinterher. Yakuza 2 ist bestimmt schon 2 Monate her.:p

Nayuta
31.07.2017, 19:28
Was hast du denn in der Zwischenzeit noch alles gespielt? Der letzte Edit im Startpost ist ja auch schon eine Weile her.

BTW doppelt oder garnichts, 24/24 müssen drin sein. ;p

Winyett Grayanus
31.07.2017, 22:54
Yakuza 3, 4, Dead Souls und Trails in the Sky 3rd habe ich auch schon seit einer Weile durch. Wahrscheinlich werde ich einfach mal die Bilder weglassen, denn die alle zurechtzuschneiden dauert auch immer eine Weile.

Tja ... ich habe ehrlich gesagt über 24/24 nachgedacht, bin mir aber nicht sicher, ob das noch etwas wird, da ich demnächst arbeitstechnisch wieder mehr zu tun haben werde. Die erste Hälfte des Jahres habe ich extrem genossen, nur leider ist jetzt wohl jemandem aufgefallen, das ich für das Gehalt, das ich bekomme, wohl etwas mehr zu tun haben könnte. Dabei habe ich so gern auf der Arbeit Vita gespielt. *seufz*:o

Wahrscheinlich werde ich demnächst auch noch Utawarerumono und Fire Emblem Echoes durchspielen.

Winyett Grayanus
26.09.2017, 11:56
Yakuza 3 (PS3)

https://i.imgur.com/nV7BfPe.png

Handlung
Kiryu leitet jetzt ein Waisenhaus auf Okinawa … was war das für eine angenehme Abwechslung für mich. Sehr viele alltägliche Probleme, nette Landschaft, gewohnt viele Dialoge. Natürlich wird Kiryu dann doch wieder in die üblichen Probleme hineingezogen, aber auch da bleibt es spannend. Generell ist Yakuza 3 von allen Teilen, die ich bisher gespielt habe, mein Lieblingstitel nach Y0 (ok, und vielleicht Ishin), denn die Mischung aus Alltag, spannendem Yakuza-Kram und echt guten Charakteren (ich mochte hier die Antagonisten auch wieder richtig gern) funktioniert echt gut.


Gameplay usw.
Hier tut sich nicht wahnsinnig viel zu den Vorgängern, was für die Reihe aber nichts neues ist. Okinawa gibt es als neues Gebiet, das Kampfsystem wurde minimal geändert und spielt sich gewohnt gut, evtl. noch etwas flüssiger als in den Vorgängern.
Richtige Missionsbeschreibungen sind leider immer noch Mangelware. Gut gefallen hat mir die Charakterübersicht im Menü, auf der man nachsehen kann, wie die Beziehungen der Charaktere untereinander aussehen und die für die Folgespiele leider wieder geändert wurde.
Abgesehen davon, dass man die Nebenmissionen quasi am besten mit Lösung erledigt (habe ich nicht gemacht), störte mich hier ansonsten sehr wenig.


Graphik und Musik
Ich finde es echt interessant, dass der Unterschied zwischen Y3 und den PS4-Yakuzas gar nicht so groß ist. In den beiden Vorgängern fehlte mir die gute Mimik und ich fand auch, dass die Sequenzen länger hätten sein können. Das wurde nun für diesen Ableger geändert. Insgesamt macht das Spiel graphisch einen ziemlich guten Eindruck, aber auch Musik und Synchronisation sind gewohnt gut.

Fazit
Mein Lieblings-Yakuza nach Y0 und Ishin, definitiv. Wegen der neuen Spielumgebung machen sich hier nicht so schnell Abnutzungserscheinungen bemerkbar und Charaktere und Handlung sind überzeugend und machen Spaß.

Insgesamt: 8,5/10
Spielzeit: 15 Stunden

Winyett Grayanus
26.09.2017, 12:31
Yakuza 4 (PS3)

https://i.imgur.com/7DSMCje.png

Handlung
Das erste Yakuza, das aus vier Perspektiven erzählt wird: Einerseits haben wir hier Akiyama, einen Typen, der Kredite mit merkwürdigen Konditionen vergibt, Knacki Saejima, dessen Name schon ein paarmal in den anderen Spielen gefallen ist, den Polizisten Tanimura (noch so ein Antiheld) und dann natürlich Kiryu. Für jeden Charakter gibt es vier Kapitel und man merkt erst im Laufe des Spiels, wie die Handlungsstränge zusammengehören. Wirklich gefallen hat mir diese Aufteilung auf gleich vier Leute leider nicht besonders – die Geschichte wirkt dadurch fragmentiert und nicht so tiefgehend wie in den anderen Spielen. Vor allem über die neuen Charaktere hätte ich gern ein wenig mehr erfahren.
Gut fand ich den Rückblick mit Saejima und Majima, weil man da Antworten zu einem Vorfall bekommen hat, der schon mehrmals am Rande erwähnt wurde (sofern man es nicht schon aus Y0 ungefähr wusste).

Gameplay usw.
Am Kampfsystem hat sich wieder nicht viel geändert, mit der Ausnahme, dass alle Charaktere einen unterschiedlichen Kampfstil haben. Kiryu spielt sich wie immer und war mir am liebsten, Akiyama fand ich auch noch sehr brauchbar, während ich Saejima etwas schwerfällig und Tanimura auch nicht zu 100% brauchbar fand. Durch den Wechseln muss man sich nur immer wieder umgewöhnen oder denkt sich „Oh nö, vorher war das besser“ und beim Endgegner mit allen vier Charakteren wird es noch einmal besonders deutlich, dass man eigentlich besser nur mit Kiryu spielen könnte.
Für die Nebenmissionen gilt dasselbe wie zuvor.

Gut fand ich die unterschiedlichen Orte, an denen die Handlung spielt: Mit Tanimura sieht man Klein-Asien in Kamurocho und Saejima hat eine längere Episode im Gefängnis aus dem man seinen Ausbruch vorbereiten muss. Vor allem letztere Episode war spannend und brachte auch spielerisch die meiste Abwechslung.

Übrigens: Das Hostess-Spiel taugt echt gar nichts, wenn man es in Y0 mochte.


Graphik und Musik
Hier kann ich eigentlich nur wiederholen, was ich auch zu Yakuza 3 geschrieben habe, es gibt keine großen Änderungen und alles ist gut wie gehabt. Schön: Die Regen-Effekte.

Fazit
Nach Yakuza 3 hat mich Teil 4 … na ja, nicht gerade im Sturm erobert. Es hat mir zwar gefallen, andererseits fiel mir hier wirklich negativ auf, wie die Handlung erzählt wurde und die Charakterwechsel nach vier Kapiteln hätte man auch besser regeln können, z.B. dadurch, dass ermöglicht wird, dass man später im Laufe der Handlung noch einmal wechseln kann. Dennoch: Schlecht ist es nicht, wenn auch nicht so gut wie manch anderer Teil der Reihe.

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 15 Stunden

Winyett Grayanus
15.10.2017, 22:22
Eigentlich wollte ich noch einige Texte schreiben, spiele aber gerade Danganronpa V3 - und es frisst so viel Zeit, obwohl man das gar nicht merkt. Nach den durchwachsenen, japanischen Kritiken (nicht gelesen und nur Endwertungen geguckt, weil ich mir da mal Spoiler eingefangen habe) bin ich sehr erleichtert, dass da qualitativ alles in Ordnung geblieben ist. Keine Ahnung, was die japanischen Spieler für Probleme mit dem Teil haben.

~Jack~
15.10.2017, 23:47
Keine Ahnung, was die japanischen Spieler für Probleme mit dem Teil haben.
Das selbe Problem was viele internationale Spieler mit dem Titel haben: sie mögen das Ende nicht. Ich persönlich fand es fantastisch, kann die Kritik aber durchaus nachvollziehen. Ansonsten bemängeln einige, dass es strukturell den Vorgängern zu sehr gleicht. Stimmt zwar durchaus, hat mich aber nicht wirklich gestört. Und da es scheinbar Kodakas letzter Teil ist (er will zumindest eine Pause einlegen) und jetzt nach einem Ersatz gesucht wird, könnte die Reihe als nächstes eventuell was komplett neues probieren.

Sylverthas
16.10.2017, 18:12
Das selbe Problem was viele internationale Spieler mit dem Titel haben: sie mögen das Ende nicht. Ich persönlich fand es fantastisch, kann die Kritik aber durchaus nachvollziehen. Ansonsten bemängeln einige, dass es strukturell den Vorgängern zu sehr gleicht. Stimmt zwar durchaus, hat mich aber nicht wirklich gestört. Und da es scheinbar Kodakas letzter Teil ist (er will zumindest eine Pause einlegen) und jetzt nach einem Ersatz gesucht wird, könnte die Reihe als nächstes eventuell was komplett neues probieren.
Der zweite Punkt ist irgendwie interessant. Ich meine - klar, die Struktur der Spiele ist immer sehr ähnlich, aber das hat ja die AA Reihe beispielsweise auch. War die Kritik bei Teil 2 auch schon da, welcher strukturell ja auch extrem ähnlich zum ersten ist?
Will jetzt gar nicht sagen, dass das nicht stimmt, aber irgendwie baut die Reihe ja darauf auf, dass es ein Class Trial geben muss. Und den Dating Sim Aspekt hat man, damit man mehr mitgenommen ist und sich auch während der restlichen Spielzeit fragt, wer wohl der nächste Killer sein könnte. Schließlich die Investigations als... naja, Detektivgame. Also, das passt schon alles ziemlich gut zusammen.

Man könnte natürlich jeden dieser Aspekte noch weiter ausbauen (die Class Trials vielleicht nicht unbedingt, da gibts schon ein paar zu viele nutzlose Minispiele in Teil 2 *g*). Aber denke man kann nicht einen davon ersetzen, ohne dass man an anderen auch einiges ändern muss.

Vielleicht ergibt sich der Eindruck, es wäre so "samey", auch dadurch, dass die Reihe halt wirklich ein recht einzigartiges Zusammenspiel von verschiedenen Elementen hat. Dazu ist sie überstylisiert bis zum Ende. Da können sich drei Spiele dann schon so anfühlen, als wären sie alle das selbe. Wohingegen es bei Spielen, die eher "standard" ist gar nicht mal so auffallen würde.

~Jack~
16.10.2017, 19:49
Vielleicht ergibt sich der Eindruck, es wäre so "samey", auch dadurch, dass die Reihe halt wirklich ein recht einzigartiges Zusammenspiel von verschiedenen Elementen hat. Dazu ist sie überstylisiert bis zum Ende. Da können sich drei Spiele dann schon so anfühlen, als wären sie alle das selbe. Wohingegen es bei Spielen, die eher "standard" ist gar nicht mal so auffallen würde.
Das größte Problem in dieser Hinsicht ist eher eines, auf das ich am besten gar nicht eingehen sollte, weil es den Spielspaß durchaus drücken könnte wenn man sich zu sehr darauf versteift. Da ich das selber nicht getan habe, hatte ich durchaus meinen Spaß an jedem einzelnen Kapitel, auch wenn manche vorhersehbarer waren als andere. Wer unbedingt noch mehr wissen will (ohne direkte Spoiler, aber vielleicht problematisch wenn man sich darauf versteift):
Wenn man sich die entsprechenden Kapitel der vorherigen Spiele anschaut, kann man scheinbar mit hoher Wahrscheinlichkeit sowohl das Opfer als auch den Täter bestimmen bevor überhaupt irgendwas passiert. Deswegen gibt es auch manche Leute die damit prahlen das sie das und das und das bereits vorhersagen konnten und das Spiel deswegen langweilig finden. Aber ich vergleiche die Spiele in dieser Hinsicht halt nicht und somit hat das meinen Spielspaß nicht gemindert. Mag rückblickend also problematisch sein, aber solange man die Spiele nicht so eng miteinander vergleicht, sollte man trotzdem seinen Spaß dran haben können. Und da Kodaka jetzt erst mal mit der Reihe abgeschlossen hat, könnte der nächste Schreiber vielleicht ein komplett anders strukturiertes Danganronpa entwerfen.

Sylverthas
17.10.2017, 11:10
Das größte Problem in dieser Hinsicht ist eher eines, auf das ich am besten gar nicht eingehen sollte, weil es den Spielspaß durchaus drücken könnte wenn man sich zu sehr darauf versteift. Da ich das selber nicht getan habe, hatte ich durchaus meinen Spaß an jedem einzelnen Kapitel, auch wenn manche vorhersehbarer waren als andere. Wer unbedingt noch mehr wissen will (ohne direkte Spoiler, aber vielleicht problematisch wenn man sich darauf versteift):
Wenn man sich die entsprechenden Kapitel der vorherigen Spiele anschaut, kann man scheinbar mit hoher Wahrscheinlichkeit sowohl das Opfer als auch den Täter bestimmen bevor überhaupt irgendwas passiert. Deswegen gibt es auch manche Leute die damit prahlen das sie das und das und das bereits vorhersagen konnten und das Spiel deswegen langweilig finden. Aber ich vergleiche die Spiele in dieser Hinsicht halt nicht und somit hat das meinen Spielspaß nicht gemindert. Mag rückblickend also problematisch sein, aber solange man die Spiele nicht so eng miteinander vergleicht, sollte man trotzdem seinen Spaß dran haben können. Und da Kodaka jetzt erst mal mit der Reihe abgeschlossen hat, könnte der nächste Schreiber vielleicht ein komplett anders strukturiertes Danganronpa entwerfen.
OK, klingt wie ein Writing Problem.

Dass der Autor halt die Fälle zu ähnlich konstruiert.

Parallelen zwischen Teil 1 und 2 gab es so einige, und ich würde bei Teil 2 auch sagen, dass viele Fälle recht vorhersehbar waren (zumindest wer Täter ist) - was aber IMO eher an den Tells lag (z.B. dass Peko als einzige nass zum Cafe kommt, dass Gundham das Geräusch nicht hätte hören können, etc.) Byakuga als erstes Opfer war halt der Schockeffekt. Also durch ein wenig Gamer Intuition und Kenntnisse von Murder Mystery Tropes kann man da glaube ich einiges vorher kommen sehen. Alleine, wenn ein Char, der vorher recht unwichtig war, auf einmal mehr Screentime bekommt ist das ja ne Flag *g*

Dann wird in Teil 2 sogar selbst auf die Parallele aufmerksam gemacht, glaube das war vor Fall 4, wo Sachen wie der Doppelmord, der in beiden Teilen im dritten Fall passiert ist, erwähnt wird. Ob self awareness hier jetzt was Gutes ist kann man sich drüber streiten^^

Und man darf natürlich die Kapitelnamen nicht übersehen. In D2 dachte ich auch, als im 4. Fall irgendwas mit "do robots dream of clockwork" oder so im Titel stand, dass der Robo Coach sicher draufgehen wird. Was dann auch passiert ist.

Kann natürlich sein, dass es neben diesen "offensichtlichen" Parallelen noch mehr Sachen gibt, die man bei genauerer Analyse rausfinden kann. Wenn man am Anfang eines Kapitels schon häufig kommen sieht, wer wohl stirbt und wer der Mörder ist, wäre das recht fatal - ist mir aber nicht passiert. Und manchmal könnte da auch die power of hindsight mitspielen *g*

Dachte schon, Spieler hätten mit der generellen Gameplaystruktur der Spiele ein Problem, welche ich immer noch als recht "unverbraucht" ansehen würde. Sicher - wenn sie im nächsten Teil wieder ne Schulklasse mit Ultimate Abilities nehmen, welche in irgendeiner Location eingesperrt ist, ihre Erinnerungen verloren haben und ein Deathgame spielen müssen, dann könnte es monoton werden. Selbst wenns den "OMFG" Twist gegen Ende gibt, der alles auf den Kopf stellt. Man kann damit sicher noch einiges anstellen, und vor allem manche Gameplay Aspekte durchaus erweitern - z.B. den Dating Sim Anteil. Oder mehr Aktivitäten in die Free Time einbauen, usw.

Ich finde eher, dass man sich von dem ganzen "Despair", "Junko" und "Weltuntergang"-Blödsinn lösen sollte. Ohne Scheiß, nachdem ich damals Teil 1 durchgespielt hatte, dachte ich, dass die ganze Sache mit "die Welt außerhalb der Schule ist untergegangen" nur ein Scherz ist und das nicht wirklich die Story sein kann, die sie erzählen wollen. Teil 2 und der Anime (bisher zur Hälfte durch) haben das Bild davon dann leider extrem verfestigt. Daher sehe ich derzeit die Story der Reihe eher als Motivator für die Killing Games an, weil sie mich sonst eigentlich nicht so sehr interessiert (obwohl der Twist mit den Remnants of Despair in 2 sehr gut war).

Winyett Grayanus
09.12.2017, 16:44
Das Ende des Spiels war wirklich ziemlicher Mist. Schade eigentlich, denn davon abgesehen fand ich das Teil sehr unterhaltsam. Na ja, jetzt wird wahrscheinlich wirklich mal Zeit für ein neues, inhaltliches Konzept.

~Jack~
09.12.2017, 17:04
Das Ende des Spiels war wirklich ziemlicher Mist. Schade eigentlich, denn davon abgesehen fand ich das Teil sehr unterhaltsam. Na ja, jetzt wird wahrscheinlich wirklich mal Zeit für ein neues, inhaltliches Konzept.
Ich finds immer noch richtig gut, vor allem wenn man davon ausgeht dass die "Wahrheit" in Wirklichkeit eine Lüge ist und Danganronpa nicht das ist was Tsumugi behauptet. Lügen spielen in V3 immerhin eine große Rolle, von daher würde es thematisch gut passen. Dementsprechend könnte auch Cospox eine Lüge sein, was es Tsumugi ermöglicht hätte diese Audition Tapes zu faken. Und selbst wenn Cospox real ist, könnte sie das immer noch mit irgendwelchen Loopholes umgehen. Wie zum Beispiel der Tatsache dass Junko the 53rd eine fiktive Version von Junko ist und somit Cospox nicht triggern würde. Dadurch hätte man zwar erst recht keine Ahnung was denn eigentlich die Wahrheit ist, aber wenn die "Wahrheit" eine Lüge ist, dann könnte zumindest ein Teil der "Lüge" wahr sein. Wie das ultimative Talent der Charaktere. Bleibt also abzuwarten ob sie das noch irgendwann aufklären oder was komplett neues machen.

Winyett Grayanus
09.12.2017, 17:06
Yakuza. Dead Souls (PS3)

https://i.imgur.com/hcrMoiY.png

Handlung
Auf diesen Ableger war ich ziemlich gespannt und hätte ihn gerne vor Teil 4 gespielt, was ich nicht getan habe, weil hier der erst im vierten Teil eingeführte Akiyama vorkommt.

Na ja, in Kamurocho ist eine Zombie-Epidemie ausgebrochen. Die Handlung kann man aber leider für jeden der vier spielbaren Charaktere wie folgt zusammenfassen:

- Akiyama will Hana retten
- Majima hat Spaß mit Zombies
- Ryuji rettet alles, was er so sieht
- Kiryu haut am Schluss dem bösen Buhmann kräftig aufs Maul

Handlung, Dialoge, was auch immer – wer hier eine Inszenierung wie in den anderen Spielen erwartet, wird ziemlich enttäuscht. Die Dialoge sind platt, beschränken sich auf die notwendigste und die Geschichte fühlt sich eher nach Alibi, als nach dem wirklichen Versuch an, dem Spiel eine spannende Handlung zu spendieren. Das können die Yakuza-Leute eigentlich besser.
Lediglich ein paar Szenen mit Majima haben mir aufgrund des Unterhaltungsfaktors gefallen (vor allem die am Ende).

Trägt der Titel was zur Handlung der Haupttitel bei? Nein, denn das hier ist eher ein alternativer Handlungsstrang, in dem u.a, Ryuji nach Spiel Nr. 2 nicht gestorben ist. Hier ging es wohl einfach darum, die beliebtesten Charaktere der Reihe noch einmal in einem Spiel zu versammeln.

Gameplay usw.
Nachdem ich in diesem Jahr einige Yakuza-Spiele gespielt habe, freute ich mich einigermaßen auf diesen Ableger, weil er mal nach etwas anderem klang. Anfang hat mir das Spiel auch Spaß gemacht und war eine nette Abwechslung – nach dem Akiyama-Kapitel (dem allerersten) merkt aber aber doch, dass das Spielprinzip ziemlich eintönig ist. Das Spiel fühlt sich zudem nicht unbedingt wie ein Shooter an, weil die Zielsteuerung schwammig bzw. gar nicht wirklich wichtig ist (bloß zu schießen reicht). Ich hatte ein bisschen den Eindruck, ein normales Yakuza zu spielen, in dem die Faustkämpfe einfach durch Pistolen ersetzt worden sind.
Außerdem gibt es einige Missionen sowie die Möglichkeit, frei Zombies abzuballern, plus Waffenverbesserungen usw.

Graphik und Musik
Hier hat sich nicht viel getan – das Spiel sieht solide aus und klingt auch so.

Fazit
Wer die Yakuza-Reihe mag, kann hier ruhig einen Blick riskieren, allerdings erst, wenn man Spiel Nr. 4 durch hat, da man sonst nichts mit manchen Charakteren anfangen kann. Andererseits ist Dead Souls weder als Ableger der Hauptreiher, noch als Zombie-Shooter richtig gelungen.

Insgesamt: 5/10
Spielzeit: 9 Stunden

Nayuta
10.12.2017, 11:56
Danganronpa V3 ist mein Spiel des Jahres.^^
Es fängt ja schon im ersten Fall mit einem Paukenschlag an und auch das Ende finde ich super.
Zuerst wird einem vorgemacht dass es die vierte Wand durchbricht und alle Prequels werden nur als Videospiele darstellt. Doch durch die ganze Tatsache dass das Thema des Spiels Wahrheit und Lüge ist und Tsumugi zum Schluss von sich selbst als "cosplaycat criminal" aka "copycat criminal" spricht, spricht IMO dafür dass alles was sie über die "reale" Außenwelt gesagt hat ebenfalls eine Lüge war. Ich meine, warum sollte sich ein Gamemaster als Krimineller betiteln? Sie spricht auch davon dass sie Junko so gut kopiet hat dass das sogar den Fehlschlag ihres Plans beinhaltet. Ich denke dass sie die realen Ereignisse der Vergangenheit schlicht nachstellen wollte.
Besonders die Charaktere finde ich extrem stark, allen voran Kokichi Oma, nehehehe. :) Den Cast finde ich hier serienübergreifend am besten.

Lediglich einige der Verhandlungen hätten sie etwas straffen können, die in Kapitel 2 und 6 ziehen sich schon extrem.

Winyett Grayanus
25.12.2017, 00:55
Stimmt, Kokichi ist klasse.:A

Winyett Grayanus
25.12.2017, 00:55
Trails in the Sky the 3rd (PSP)

https://i.imgur.com/XM3tk0K.png

Handlung
Kevin (bekannt aus Trails 2nd) und Nonne Ries verschlägt es in eine Art parallele Welt, die quasi nur aus Dungeons besteht, durch die man sich kämpfen muss, wenn man wieder hinaus will. Dazu gibt es einige, nette Dialoge, Enthüllungen rund um die Charaktere usw. Trotz der Verbindung zu den anderen Spielen aus der Reihe könnte man das hier auch einzeln spielen.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das falsch verstanden habe oder Quatsch darüber gelesen habe, dachte aber eine Zeitlang, 3rd würde quasi parallel zur Handlung des zweiten Spiels aus der Reihe stattfinden. Das ist jedenfalls nicht der Fall, eher handelt es sich hierbei um einen Aufguss, der den Spielern die Möglichkeit geben soll, noch einmal ein Abenteuer mit den Charakteren aus den Vorgängerspielen zu bestreiten, ansonsten aber wenig damit zu tun hat.

Ich war zuerst etwas irritiert, fühlte mich danach aber gut unterhalten, denn die beiden neuen Hauptcharaktere machen Spaß und haben eine interessante Hintergrundgeschichte. Vor allem Kevins … na ja, Probleme funktionierten sehr gut als wichtiger Punkt in der Handlung. Die Rückblenden zu anderen Charakteren, die optional sind, haben mir überwiegend auch gefallen, auch wenn ich sie teilweise zu lang und manchmal zu „alltagsmäßig“ fand (Tita v.a.). Außerdem wurden Charaktere wie Estelle nicht gerade toll ins Spiel eingebaut – sie sind spielbar, für die Handlung aber komplett entbehrlich, weshalb man sie auch komplett hätte weglassen können. Da wäre etwas mehr Zeit für die neuen, spielbaren Charaktere sinnvoller gewesen.


Gameplay usw.
Das Spiel besteht komplett aus Dungeons und einer Ebene, in die man zurückkehrt, um Charaktere auszuwechseln, Zeug zu kaufen usw. Ich bin normalerweise kein Fan von so etwas, finde aber, dass es hier gut funktioniert hat, auch wenn die Dungeons alle aus den Vorgängern bekannt sind. Das Kampfsystem ist – wie gewohnt – ziemlich gut und die Schnellreisefunktion komfortabel. Die optionalen Türen dienen dazu, Minispiele und Hintergrundgeschichten einzubauen und sind teilweise ziemlich gut, teilweise nicht so gelungen (was sich v.a. auf ein paar der Minispiele bezieht).

Graphik und Musik
Die Graphik ist wie gewohnt von Anno Wasauchimmer, aus einer Zeit, zu der alle Falcom-Spiele irgendwie gleich ausgehen haben (Origin), aber irgendwie doch gut anzusehen. Die Charaktermodelle sind ordentlich und die Dungeons sind, wenn auch nicht zu kreativ, unterschiedlich genug, um nicht langweilig zu sein.
Die Musik ist großartig und hat mir ein ganzes Stück besser gefallen als in den Vorgängern (wo ich sie auch schon mochte). Empfehlung: Masquerade of Lies.

Fazit
Ein schönes Spiel, das zwar kein Abschluss der Reihe ist (den gab es schon), aber eine gute Gelegenheit, noch einmal nach Liberl zurückzukehren.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 27,5 Stunden

Winyett Grayanus
26.12.2017, 01:46
Utawarerumono – Mask of Deception (PS4)

https://i.imgur.com/Yb6fQMC.png

Aquaplus, Tears to Tiara? Geil! Das hier gehörte zu den doch relativ wenigen Spielen, die direkt bei Erscheinen aus Japan her mussten. Glücklicherweise hat es sich hierfür auch gelohnt.

Handlung
Der Protagonist des Spiels, Haku, wacht ohne Erinnerung in einem Land auf, das er noch nie gesehen hat, schließt sich der durchs Land wandernden Kuon an, die einige, schräge Charaktere treffen. Eine Verschwörung ist natürlich auch mit von der Partie.

Die Handlung des Spiels entwickelt sich zwar relativ langsam, ich mochte sie aber insgesamt. Während es in Tears to Tiara überwiegend ziemlich episch zuging, läuft hier alles langsamer ab und man muss erst einige Stunden spielen, damit wirklich so etwas wie ein Konflikt auftaucht. Bis dahin bekommt man unzählige Szenen aus dem Alltag der Charaktere – unterbrochen von hier und da ein bisschen Handlung – Fanservice und trotz einiger Klischees manche richtig guten Charakterisierungen zu sehen. Der Fanservice (Badeszenen usw.) hat mich gestört, da das Spiel solche Szenen nicht nötig hat und manche der „alltäglichen“ Episoden waren mir zu albern, manche Charaktere zu überzeichnet. Tears to Tiara war da weniger albern. Trotzdem sind mir die Charaktere aber von Stunde zu Stunde mehr ans Herz gewachsen – kaum zu glauben, wie das trotz Standbildern funktionieren kann.

Spätestens zum Ende hin musste ich dann auch wissen, wie die Geschichte in der Fortsetzung weitergeht. Generell: Die Geschichte braucht etwas, um in die Gänge zu kommen, ist davon abgesehen aber definitiv eine der guten Ost-RPG-Geschichten, von denen man heutzutage leider immer weniger bekommt.

Gameplay usw.
Ist überschaubar. Als Kampfsystem gibt es ein gut-durchdachtes Taktik-System, das dem von Tears to Tiara ähnelt, aber nicht ga~nz so gut ist, da es einem weniger taktische Möglichkeiten bietet. Generell sind die Kämpfe recht leicht und es gibt nur 17 Stück davon, die Bonuskämpfe außen vor. Gut gefallen haben mir die zahlreichen Komfortfunktionen, wie die Möglichkeit, Kämpfe zu beschleunigen, Animationen zu überspringen und zurückzuspulen. Im Gegensatz zu Tears to Tiara kann man hier auch endlich überall speichern, was nötig ist, weil Aneinanderreihungen von verschiedenen Szenen schon einmal 1,5-2 Std. lang sein können.

Gefallen hätte es mir, wenn die Gewichtung zwischen Kampf und Handlung ausgeglichener wäre (in Tears to Tiara klappte das gut). Ich bin alles andere als ein Gegner von Text in RPGs, empfand die Zeiten zwischen den Teilen, in denen man wirklich spielen konnte, aber als sehr lang. Erst zum Ende hin folgen mehrere Kämpfe in kurzen Abständen aufeinander (da, wo auch die Handlung an Fahrt gewinnt).

Spaß gemacht hat es mir dennoch – nicht soviel wie jenes Spiel, das ich bisher schon mehrmals erwähnt habe (*hust*), aber die Maßstäbe liegen da schon eher hoch.

Graphik und Musik
Die Graphik hat sich seit Tears to Tiara nicht großartig verändert, erfüllt aber ihren Zweck und auch die Charakterbilder sind überwiegend ganz ansehnlich, wenn auch nicht komplett toll. Richtig gut ist die Musik, die eine tolle Mischung aus ruhigeren, „spannenderen“ und gesungenen Stücken bietet. Viele Stücke sind ruhiger als in Tears to Tiara, machen aber Laune und bleiben einem im Ohr. Ich denke mal, von den Spielen, die ich in diesem Jahr gespielt habe, gehört das hier auf jeden Fall zu denen mit der besten Musik (obwohl es da auch starke Konkurrenz gab). Die Musik höre ich gelegentlich auch mal außerhalb des Spiels (*hust* Auto *hust*).

Fazit
Utawarerumono ist kein Tears to Tiara, wird aber Spielern davon auf jeden Fall gefallen und auch Leuten, die Wert auf gute Charaktere und eine spannende Handlung legen.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 22,5 Stunden

Winyett Grayanus
27.12.2017, 02:45
Fire Emblem Echoes (3DS)

https://i.imgur.com/7RmXndf.png

FE Fates hat mich alles andere als umgehauen und generell gefällt mir die Richtung, die die Reihe in letzter Zeit einschlägt, nicht.

Handlung
Man steuert mit Alm und Celica diesmal wieder zwei Helden, die – ganz in der Tradition klischeehafter Geschichten – losziehen, um ihr Land von dem Bösen (!) zu befreien. Gut gefiel mir, dass man beide Charakter jeweils getrennt steuert und es eine Weile dauert, bis sie sich wieder begegnet. Blöderweise wird einem aber schnell klar, dass der eigentliche Protagonist des Spiels Alm ist und Celica nur dazu da, um zu zeigen, was er für ein toller Held ist. Das merkte man vor allem am Ende des Spiels sehr schön. Und nö, ich finde das gar nicht öde oder sexistisch oder so...

Ich warte seit dem Teil auf dem Gamecube darauf, dass die Reihe mal ordentliche Dialoge bekommt, aber das gelang hier auch wieder nicht – schade. Na, dann spiele ich die Spiele eben weiterhin für die Kämpfe.

Gameplay usw.
Die Kämpfe machen – wie üblich – Spaß und motivieren dazu, direkt noch den nächsten anzufangen. Diesmal war ich übrigens nicht so experimentierfreudig, den vereinfachten Modus, bei dem Charaktere wiederauferstehen, zu nehmen, sondern spielte wieder auf klassisch. Vielleicht fand ich Fates (Conquest) auch deshalb zu langweilig, weil ich mal schauen wollte, ob sich das Spielgefühl durch diesen Modus ändert. Brr, geh weg.
Neu ist die Möglichkeit, Spielzüge „zurückzuspulen“, die aber nicht immer etwas bringt und optional ist. Außerdem sind Pegasusritter übelst stark und hauen jeden Feind um (bin ich etwas im falschen Film?).

Negativ fiel mir auf, dass sehr viele Kämpfe vor allem dadurch zu schaffen sind, dass man möglichst alle Feinde besiegt und sich langsam zum Endgegner vorarbeitet. Richtig taktisches Vorgehen wurde oft schon dadurch vereitelt, dass man von allen Seiten berannt wird und Gegner neu auftauchen. Gerade Endgegnerkämpfe zogen sich dadurch sehr in die Länge und waren ein wenig langweilig, ich habe das Gefühl, dass die Spiele vorher mehr … Hirn … erforderten. Außerdem sind die hier neuen Dungeons, durch die man seinen Charakter in 3D-Ansicht steuert, relativ misslungen, da sie letztendlich dazu führen, dass man, um sie zu durchqueren, zig unbedeutende, leichte Kämpfe bestreiten muss, anstatt sich auf die Richtigen konzentrieren zu können. Außerdem sind die Bewegungsanimationen zum Weglaufen.

Gut gefiel mir dagegen, dass man mit Alm und Celica jeweils zwei recht unterschiedliche Teams steuert, was ein wenig Abwechslung in die Kämpfe bringt.

Graphik und Musik
Ich mag diesen Gameboy-Graphikstil der Spiele nicht. Alles sieht gleich aus und 3D-Animationen und Charaktermodelle sehen billig aus. Musikalisch ist hier aber wieder alles in Ordnung und die animierten Sequenzen sehen ebenfalls ordentlich aus.

Fazit
FE Fates hat mich alles andere als umgehauen und generell gefällt mir die Richtung, die die Reihe in letzter Zeit einschlägt, nicht. Echoes vereinfacht das Spielprinzip in dem Sinne, dass Taktik nicht mehr zwingend gefragt ist, macht aber wieder mehr Spaß als der Vorgänger. Irgendwie war es solide und mit 35 Stunden habe ich sogar mehr Zeit damit verbracht als mit FE Awakening (das mir gut gefallen hat). Dennoch hoffe ich auf einen geistigen Nachfolger der Gamecube/Wii-Teile, denn die waren viel toller.

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 35 Stunden

Winyett Grayanus
28.12.2017, 01:38
Ys VIII – Lacrimosa of Dana (PS4)

https://i.imgur.com/mtOmCHd.png

Handlung
Adol strandet auf einer augenscheinlich unbewohnten Insel und weil er ein toller Hecht ist, muss er natürlich wieder die Welt retten. Vorher erkundet man aber eine Insel mit echt guter Hintergrundgeschichte ein viel mysteriösem Drumherum.

Ys Celceta war mir, was die Handlung angeht, zu langsam und bot nicht genug Überraschungen. Hier sah es am Anfang genauso aus, entwickelt sich dann aber ziemlich gut: Ich fand die Geschichte rund um die Insel (Name vergessen) schön mysteriös und es machte Spaß, nach und nach aufzudecken, was wohl in Danas Zeit passiert ist. Die zwei Zeiten, in denen die Handlung spielt, tragen ihr Übriges dazu bei.
Die Charaktere fand ich dagegen durchwachsen. Überwiegend sind die „ganz nett“, strotzen aber vor Klischees; vor allem Laxia fand ich anfangs furchtbar. Dazu kommt dann noch, dass Falcom hier schon wieder so eine lächerliche Szene nach dem Schema „Mädel wird aus Versehen beim Baden gesehen und knallt dem Typen, der nicht daran schuld ist, eine“ einbauen musste. Da fühlt man sich direkt in die Pubertät zurück … Moment, das fand ich auch damals nicht lustig.

Nach den anfänglichen Stunden beruhigt sich das glücklicherweise und dann hatte mich die Geschichte doch ziemlich gepackt.

Gameplay usw.
Hier habe ich wenig auszusetzen. Die Kämpfe machen Laune, das allgemeine Spieltempo ist angenehm schnell und das Erkunden der Insel macht ausnahmsweise mal wirklich Spaß, inkl. Der Nebenmissionen (überwiegend). Die Überlebenden-Dorf-Aufgaben fand ich dagegen so lala: Verteidigungsmissionen sind total langweilig, Angriffsmissionen machen dafür richtig Spaß (leider gibt es davon weniger).

Ich müsste so gut wie alle Nebenmissionen erledigt haben und habe soweit alles gesehen, was die Insel zu bieten hat, etwas, was ich nur mache, wenn mir ein Spiel richtig Spaß macht. Hier war die Mischung irgendwie sehr unterhaltsam und auch der Sammelfaktor funktioniert, z.B. indem man erst durch eine ausreichende Anzahl an gefundenen Überlebenden weitere Wege öffnen kann.

Ich habe allerdings gemerkt, dass mir solche Spiele auf der Vita nur bedingt Spaß machen (fehlende Tasten u.a.) und bin deshalb auf die PS4 gewechselt. Keine Ahnung, ob es auch anderen so geht, aber solche Rollenspiele brauche ich irgendwie auf einer der „großen“ Konsolen.

Graphik und Musik
Die Graphik fand ich das Spiel überwiegend ansprechend und mochte es auch, dass viele Orte auf der Insel unterschiedlich aussehen. Die Charaktermodelle sehen ebenfalls ordentlich aus, mit der Einschränkung, dass die Entwickler bei Laxia und Dana anscheinend ihre Teenie-Phantasien ausleben wollten. Na ja, wieso beschwere ich mich eigentlich … es kommt doch immer wieder vor. Unangemessen finde ich diese Darstellung trotzdem, da sie sich nur auf weibliche Charaktere beschränkt, was es sehr offensichtlich macht, welche Zielgruppe man da im Kopf hatte. Davon abgesehen sieht Dana eigentlich nett aus, was es doppelt ärgerlich macht.

Musik? Sehr eingängig, ins Ohr gehend und hörenswert, ich mochte viele Stücke sehr. Vom Niveau her steht das hier für mich direkt neben Ys Seven und definitiv über Celceta.

Fazit
Für mich ist das hier das beste Ys bisher, mit ein paar Dingen, die man besser hätte machen können, aber auch sehr vielem, das Spaß macht und zum Weiterspielen motiviert. Vor allem die Geschichte hat mir diesmal gefallen; schon ungewöhnlich für eine Reihe, die ich eher mit gutem Gameplay und uninteressanten Geschichten in Verbindung gebracht habe.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 28 Stunden

Winyett Grayanus
29.12.2017, 01:54
Cat Quest (PS4)

https://i.imgur.com/JQcaai8.png

Miau! Ich habe mir hiervon nicht allzu viel versprochen – das Spiel war billig, sah ok aus … was soll da schon schiefgehen? Na, es könnte besser werden, als gedacht.

Handlung
Man spielt eine namenlose Katze, die mit ansehen muss, wie ihre Schwester entführt wird. Nachdem man sein Maskottchen (das einem immer mit mehr oder weniger lustigen Sprüchen zur Seite steht) getroffen hat, macht man sich an ihre Rettung an an das Bewältigen von einigen Nebenaufgaben.

Ich kann an dieser Stelle gar nicht so viel über die Handlung sagen. Es gibt technisch gesehen eine, sie ist aber sehr kurz und fällt neben dem anderen Zeug, mit dem man sich beschäftigen kann, kaum auf. Ganz nett fand ich manche Dialoge und diverse Katzen-Wortspiele, inkl. Ortsnamen, die irgendetwas mit Katzen im Namen haben. Generell ist die Welt des Spiels irgendwie süß und die Charaktere, obwohl sie nicht wahnsinnig viel Persönlichkeit haben, sind es ebenso. Wenn man Katzen mag, hat man wahrscheinlich noch mehr Spaß daran.


Gameplay usw.
Hier hat mich Cat Quest sehr überrascht. Das Spiel ist nicht besonders anspruchsvoll und ich habe es an einem Nachmittag/Abend durchgespielt, inkl. der meisten Nebenmissionen. Die Länge fand ich aber angenehm, da das simple Spielprinzip sich dadurch nicht abnutzt, sondern sogar ziemlich motiviert. Man hat ein Action-Kampfsystem, in dem man folgendes machen kann: Angreifen, Magie nutzen, ausweichen (sehr wichtig, denn durch gutes Ausweichen hat man auch stärkere Gegner um) und ... sich heilen (aka „wegrennen und ein Schläfchen einlegen“). Was simpel klingt, funktioniert irgendwie richtig gut und macht Laune. Außerdem gibt es einige Nebenaufgaben, die sehr kurz sind, was mich angesprochen hat (normalerweise bin ich kein Freund von Nebenmissionen, wie sie heutzutage verwendet werden); nur die zusätzlichen Dungeons habe ich nicht alle erledigt.

Gut gelöst wurde es außerdem, dass man die komplette Weltkarte (die gar nicht so groß ist) nicht sofort komplett bereisen kann, sondern erst schwimmen und fliegen lernen muss.

Graphik und Musik
Cat Quest ist bunt und hat dabei einen eigenen Stil, der gut zum Rest des Spiels passt. Die Musik würde ich zwar nicht unbedingt außerhalb des Spiels hören, empfand sie aber ebenfalls als passend.

Fazit
Für mich war das hier eine positive Überraschung. Auch wenn ich solcherlei Spiele nicht regelmäßig spielen wollte, weil sie mir dann doch zu seicht und schnell vorbei sind, ist Cat Quest eine nette Abwechslung zu umfangreicheren RPGs und für einen Abend, an dem man es mal langsamer angehen lassen will, ideal. Irgendwie gut, dass es auch solche obskuren Spiele auf die PS4 schaffen.

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 7 Stunden

Winyett Grayanus
31.12.2017, 21:50
Utawarerumono - Futari no Hakuoro (PS4)

https://i.imgur.com/9J6FNVL.png

Handlung
Schließt direkt an das Ende des Vorgängers an – alles andere dazu würde dicke Spoiler zum Vorgänger enthalten. Wie auch in diesem wird die Handlung hier toll erzählt, ist mitreißend und auch die Charaktere sind wieder gelungen. Glücklicherweise wird in der Fortsetzung weniger auf Stereotypen gesetzt, sondern die Hintergrundgeschichte mancher Charaktere echt gut ausgebaut.

Zwischendurch flacht die Handlung zwar auch hier wieder ab und man fragt sich, wann es endlich weitergeht, aber spätestens am Schluss war ich total überzeugt. Tolle Geschichte, toller Hauptcharakter, sympathische Gruppe und einige Stunden Spielzeit mehr. Von mir aus darf gerne eine Fortsetzung kommen, sollte sich das Gerücht darum bewahrheiten.

Gameplay usw.
Glücklicherweise gibt es diesmal nicht nur 17 Kämpfe. Ansonsten ist hier vieles gleich geblieben – sehr viel Handlung und Text wechseln sich mit gelegentlichen Taktik-Einlagen ab. Am Kampfsystem wurden aber ein paar Dinge verbessert, wie die Möglichkeit, Koop-Angriffe durchzuführen, die ziemlich nützlich sind. Kämpfe machen generell wieder Spaß und außerhalb der Handlung hat man nun auch ie Möglichkeit, z.B. Herausforderungen zu absolvieren.
Der letzte Kampf des Spiels ist übrigens große Klasse.

Graphik und Musik
Graphisch hat sich hier nichts getan; die Musik ist auf demselben, hohen Niveau wie im Vorgänger, evtl. sogar noch etwas besser.
Hier mal zwei Stücke zum Anspielen:
https://www.youtube.com/watch?v=_LD1Jq9dPSo
https://www.youtube.com/watch?v=tMuHx9E_bIo

Fazit
Wer Spiele mit einer guten Handlung mag, kommt nicht an Utawarerumono vorbei. Ich vermute nur leider, dass diese Spiele im Westen mehr oder weniger zwischen anderen Neuerscheinungen untergegangen sind, was sie nicht verdient haben. Beim nächsten Leaf/Aquaplus-Spiel bin ich auf jeden Fall wieder mit von der Partie, denn vieles an dieser Reihe ist so sympathisch und unterhaltsam, wie man es in diesem Jahr nur in wenigen, anderen Spielen sehen konnte.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 33 Stunden

Winyett Grayanus
31.12.2017, 22:18
Ys Origin (PS4)

https://i.imgur.com/4G4DQor.png

Ys gehörte nie zu den Spielereihen, die ich zu meinen Favoriten zähle. The Ark of Napishtim fand ich eher oll, Seven hat mich überrascht, Celceta war okay und Lacrimosa of Dana hat mir gut gefallen. Wieso dann nicht noch einmal einem älteren Teil aus der Reihe eine Chance geben?

Handlung
Die Menschheit hat sich auf eine fliegende Insel geflüchtet, während auf der Erde Dämonen herrschen und einen riesigen Turm gebaut haben. Als die Göttinnen der Menschen verschwinden, werden mehrere Leute zu jenem Turm geschickt, um sie zu suchen.
Man selbst hat nun die Wahl zwischen der Ritterin Yunica und dem Magier Hugo (und später noch einem weiteren Charakter), um das Spiel zu spielen. Die Dungeons bleiben gleich, aber die Dialoge und manchmal Gegner unterscheiden sich etwas.
Im Netz hatte ich gelesen, dass man vor allem im dritten Durchlauf mit dem anderen Charakter das Gefühl haben sollte, ein völlig anderes Spiel zu spielen, aber das ist gelogen.

Das Spiel mit mehr als einem Charakter abzuschließen, lohnt sich insofern, als dass man weitere Hintergrundinformationen zu eben jenem Charakter bekommt und nach dem dritten Durchgang eine kleine (wenn auch nicht gerade spannende) Enthüllung am Ende. Handlungstechnisch hat mich Ys Origin aber nicht umgehauen. Ich fand die Handlung für das doch recht kurze Spiel zweckmäßig, aber nie wirklich umwerfend.

Außerdem wirkt die deutsche Übersetzung (Yunica-Durchgang) so, als hätte man vor allem eine Zielgruppe ansprechen wollen: Kleine Kinder. Brr, keine Ahnung, was die sich dabei gedacht haben. Hier muss man wirklich mal sagen, dass die englische Übersetzung besser ist. Was sie in beiden Fällen nicht retten konnte ist, dass die Charaktere generell nicht wirklich viel Charakter haben. ;)

Irgendwie nett gemacht: Die Anfangssequenz zeigt die komplette Vorgeschichte der Startsituation des Spiels.

Gameplay usw.
Ein Durchgang des Spiels kostete mich ca. 5 Stunden und während diesen bekommt man mehrere, ziemlich unterschiedliche Dungeons zu sehen, die manchmal mit leichten Rätsel und manchmal mit (leichten) Geschicklichkeitsaufgaben aufwarten. Das Spieltempo ist angenehm schnell, die Kämpfe vom Prinzip her simpel, aber unterhaltsam und (was für mich ein großer Motivationsfaktor ist) das Leveln funktioniert schnell und macht Spaß. Außerdem unterscheiden sich alle Endgegnerkämpfe ausreichend und man benötigt jeweils eine andere Taktik, um sie zu besiegen. Richtig toll fand ich, dass jeder Level zählt – so kann es vorkommen, dass man von einem Endgegner zuerst platt gemacht wird, nach 1-2 aufgestiegenen Leveln jedoch gut damit zurechtkommt.
Was bei weiteren Durchgängen auch hilft, ist, dass sich die drei Charaktere total unterschiedlich spielen. Mein Favorit war Hugo mit seinem Schnellfeuer-Zauberstab, der mich ein wenig an Magus auf der PS3 erinnerte (das „trashig“ war, mir aber irgendwie Spaß gemacht hat).
Die Menüs funktionieren nicht so toll, aber ansonsten fand ich das Spiel technisch einwandfrei.

Graphik und Musik
Graphisch sieht Ys Origin total aus wie die Trails-Spiele, evtl. aber nicht ganz so ausgereift. Gut gefallen hat mir, dass die Ebenen des Turms auch wirklich unterschiedlich aussehen. Musikalisch fand ich einige Stücke gelungen, finde aber, dass andere Titel der Reihe noch bessere Musik haben, die mehr ins Ohr geht.

Fazit
Wie gesagt – ich bin kein Fan der Reihe, auch wenn ich mich langsam mit mir anfreunde. Ys Origin hat mich nicht komplett umgehauen, denn ich fand es doch recht seicht und schnell vorbei war es auch noch. Spaß gemacht hat es mir aber doch – das Spielprinzip funktioniert, ist ordentlich schnell und macht deshalb Laune. Vielleicht sollte man solche Spiele einfach nicht wegen der Handlung spielen, denn alles andere kann man sich durchaus antun.

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 16 Stunden

Winyett Grayanus
31.12.2017, 22:33
Fire Emblem Warriors (Switch)

https://i.imgur.com/CCx7Fe6.png

Handlung
Die Zwillinge Rowan und Lianna müssen aus ihrem Königreich fliehen, treffen auf einige Fire-Emblem-Charaktere aus einem anderen Universum und wollen natürlich ihre Mutter und ihr Land vor den bösen Buhmännern retten. Na, dann...

Vielleicht erkennt man oben, dass mich die Handlung des Spiels nicht umgehauen hat. Sie ist ein einziges Klischee und die Erklärung zur Anwesenheit der schon aus anderen Spielen bekannten Charaktere ist so dumm wie in jedem anderen Spiel, das nach diesem Prinzip funktioniert. Man hätte wenigstens mal Charaktere aus den älteren Spielen nehmen können. Die Dialoge fand ich noch ganz in Ordnung und irgendwie funktioniert die Handlung in dem Sinne, als dass sie … da ist. Ich bin mir aber sicher, dass ich sie morgen schon wieder vergessen hätte, wenn ich nicht schon so vielen Klischee-Geschichten in RPGs begegnet wäre. Leute, seid doch mal kreativer.

Gameplay usw.
Fire Emblem Warriors ist letztendlich ein Dynasty Warriors, der anders aussieht und in dem es andere Charaktere gibt. Ich bin jetzt nicht direkt ein Fan der Reihe, sondern schaue zwischendurch immer mal rein. Das Arslan-Spiel von Omega Force fand ich sogar ziemlich gut, während ich bei Berserk im Moment eher die Kapitel zähle und mich frage, wieviele noch kommen sollen. FE Warriors hat mich, wie Arslan, da doch eher gut unterhalten. Das Spiel spielt sich flott, die Rollenspielelemente (Level, Fähigkeitenbaum) ergeben Sinn und die Nebenmissionen funktionieren auch gut und wirken nicht nur so, als hätte man sie eingebaut, weil man Nebenmissionen wollte.
Die Menüs fand ich dagegen unübersichtlich und habe erst etwas gebraucht, bis mir überhaupt klar war, wie ich Charaktere auswechseln kann.
Auch die Länge des Spiels fand ich angemessen und zur Handlung passend – gelangweilt habe ich mich nicht, sondern hatte dagegen eher Lust, mal schnell noch ein Kapitel zu spielen. Schön fand ich auch, wie man während der Kämpfe zwischen den Charakteren wechseln kann, die Möglichkeit, Befehle zu erteilen dagegen zu umständlich und nicht zum actionreichen Charakter des Spiels passend.
Die Bonusepisoden habe ich allerdings nur angespielt, weil ich sie langweilig fand (Zuviel nach dem Schema „Besiege so viele Gegner innerhalb des Zeitlimits wie möglich“).

Graphik und Musik
Ich bin generell von der Graphik der Switch angetan – und auch das hier sieht echt gut aus. Sollte es irgendwann ein Fire Emblem in diesem Stil geben, wäre ich sofort dabei, denn dieser Gameboy/3DS-Stil der momentanen Spiele ödet mich ziemlich an. Die Charaktermodelle sehen alle ziemlich gut aus und die Gegenden, in denen sich die Kämpfe abspielen, sehen auch wirklich mal unterschiedlich aus.
Musikalisch gab es zwar keine große Auswahl an Titeln, aber genug hörenswerte Stücke.

Fazit
FE Warriors ist nicht die Fire-Emblem-Fortsetzung, die wir uns alle gewünscht haben, aber eines der besseren Warriors-Spiele und auf seine kurzweilige Art durchaus actionreich und spaßig. Die Handlung ist zwar zum Abgewöhnen, aber da alles andere funktioniert … wieso dann meckern?

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 8 Stunden

Winyett Grayanus
31.12.2017, 22:49
Fire Emblem Fates - Conquest (3DS)

https://i.imgur.com/992SsJo.png

Nach Fire Emblem Warriors dachte ich mir, ich gebe Conquest noch einmal eine Chance, das ich irgendwann kurz nach Erscheinen angefangen und dann zur Seite gelegt hatte. Birthright hatte mich leider schon nicht gerade umgehauen und der Anfang dieses Teils gefiel mir noch weniger...

Handlung
Hier haben wir jetzt also die Nohr-Route, ein Königreich mit klischeehaft-bösem König und einer Gruppe, die erst etwas finster aussieht, aber eigentlich auch auf der Seite der „Guten“ steht. Überwiegend ist man damit beschäftigt, gegen Hoshido (aus dem anderen Spiel) in den Kampf zu ziehen und sich klischeehafte Dialoge („Wenn du mich betrügst, wirst du den Tod eines Verräters sterben, auch wenn du meine Schwester bist!einseinself“) anzuhören. Zugegeben: Gegen Ende konnte ich die Handlung sogar noch einigermaßen akzeptieren, aber die ganzen Stunden davor fand ich sie ziemlich langweilig und war von den schlecht-geschriebenen, platten Dialogen genervt. Selbst für Fire Emblem ist das hier ziemlich schlecht.

Gameplay usw.
An dieser Stelle sollte ich vielleicht zugeben, dass ich höchstwahrscheinlich mit dazu beigetragen habe, mir das Spiel zu vermiesen. Ich wollte ja immer mal den „casual“-Modus ausprobieren, weil ich mich dafür interessierte, ob sich das Spielgefühl eines Fire Emblem dadurch ändern würde. Zur Frage: Ja. Ein unangenehmer Nebeneffekt war jedoch einerseits, dass ich ziemlich durchs Spiel durchrauschen konnte, andererseits aber auch, dass es langweilig, anspruchslos und irgendwie stumpf wurde.

Da mich die einzelnen Kämpfe auch nicht gerade umgehauen haben, hatte ich auch keinerlei Lust, eine Runde noch einmal zu spielen, was ich im klassischen Modus zwangsweise (aber auch gerne) noch einmal mache, wenn einer meiner Charaktere das Zeitliche segnet. Was hier neu ist, sind Umgebungseffekte, die Einfluss auf den Kampf nehmen, aber eher nervten, als den Kampf spannend zu machen. Und obwohl das hier der anspruchsvollere Teil sein soll (ja, ja, ich weiß...), hat man ausreichend Charaktere, die wie verrückt leveln und alles einstecken, was man ihnen entgegenwirft … bis ein überstarker Endgegner kommt und alle platt macht. Aber, huhu, Babymodus.
Ich gehe nicht davon aus, dass ich Conquest ohne diesen Modus besonders gemocht hätte, weil die Kämpfe oft auf „Mach das platt!“ und „Nimm xy ein!“ hinauslaufen, aber so würde ich echt nicht noch einmal spielen.

Was ich auch nicht mochte, ist der wegfallende bzw. zu Birthright identische Prolog und komplett ignoriert habe ich alles, was man in seinem Lager machen kann, weil es komplett uninteressant ist, inkl. dem Dating-Simulator.

Graphik und Musik
Ich mag diese 3DS-Graphik nicht, weil ich finde, dass sie billig aussieht, vor allem die 3D-Modelle. Musikalisch ist das Spiel in Ordnung, bietet jedoch außer dem bejubelten „Lost in Thoughts all Alone“ wenig, das einem im Ohr bleibt.

Fazit
Für mich ist Conquest das bisher schwächste Fire Emblem bzw. sind beide Fates-Ableger (Download-Mist zähle ich nicht) der Tiefpunkt einer Reihe, die leider seit einer Weile nicht mehr so toll funktioniert. Echoes fand ich etwas besser als Fates, wünsche mir aber, dass die Entwickler sich wieder mehr an den GC-Teilen orientieren würden. Und vor allem: Besorgt euch Leute, die eine vernünftige Handlung schreiben. Brr.

Insgesamt: 5/10
Spielzeit: 7,5 Stunden

Und damit sind 24 Spiele, also das Doppelte von dem, was ich mir vorgenommen hatte, geschafft (wobei ich es schwieriger fand, mit dem Schreiben hinterherzukommen). Es folgt noch ein Fazit, das ich aber nicht mehr heute schreibe, habe gleich was anderes zu tun.;)

Klunky
01.01.2018, 02:15
Wow, also die Messlatte der Challenge war definitiv zu niedrig angesetzt, weiß nicht ob du das im vorne rein so kommen gesehen hast. Aber einfach mal das doppelte vom gesetzten Ziel ist schon ein neuer Rekord hier.

Nayuta
01.01.2018, 03:12
Na also, haste die 24 Spiele schlussendlich doch noch geknackt. :A

Winyett Grayanus
26.12.2018, 17:07
Ich habe vorhin angefangen, mein Fazit für 2018 zu schreiben und dabei gesehen, dass ich mein fertiges 2017-Fazit nie ins Forum gestellt hatte. Das mache ich jetzt.
Um das mal zu vergleichen, denke ich, dass 2018 besser lief – längere und mehr Spiele, mehr Zeit zum Schreiben und ich war mir endlich klar, wie ich meine Spieleberichte aufbauen soll (hier war viel noch sehr experimentell). Trotzdem war 2017 sehr viel Tolles dabei, u.a. Ephemeral Fantasia, das ich nach Ewigkeiten endlich durchgespielt habe.


https://i.imgur.com/CE6FulJ.png

Gesamtspielzeit
459 Stunden (24 Spiele)


Am häufigsten verwendete Konsole
1. PS4 (11)
2. PS3 / PS2 (3)
3. 3DS (2)
4. PC / NDS / Vita / PSP / Switch (1)


Längstes Spiel
1. Yakuza 0 / Fire Emblem Echoes (35 Std.)
2. Ephemeral Fantasia (35 Std. geschätzt)
3. Utawarerumono - Futari no Hakuoro (33 Std.)


Bestes Spiel
1. Yakuza 0
2. Trails in the Sky the 3rd
3. Utawarerumono - Futari no Hakuoro


Größte Enttäuschung
1. Atelier Firis
2. Yakuza: Dead Souls
3. Fire Emblem Fates: Conquest


Größte (positive) Überraschung
1. Cat Quest
2. Radiant Historia
3. Trails in the Sky the 3rd


Beste Musik
1. Trails in the Sky 3rd
2. Radiant Historia / Ys VIII
3. Valkyria: Azure Revolution


Beste Handlung & Charaktere
1. Yakuza 0
2. Ephemeral Fantasia
3. Utawarerumono - Futari no Hakuoro
4. Yakuza 3


Größter persönlicher Erfolg 2017
1. Ephemeral Fantasia


Größte Vorfreude auf (2018 erscheinende Spiele)
1. Valkyria Chronicles 4
2. Sen no Kiseki IV


Hier nochmal alles, was ich gespielt habe, chronologisch aufgelistet (Name / Spielzeit / Wertung):

Skyborn 4 Std. / 6,5
Radiant Historia 31 Std. / 9
Ephemeral Fantasia 35 Std. / 8
Valkyria: Azure Revolution 27 Std. / 6
Nier Automata 23 Std. / 6,5
Yakuza 0 35 Std. / 9,5
Saturday Morning RPG 7 Std. / 6,5
Yakuza Ishin! 21,5 Std. / 9
Atelier Firis 11,5 Std. / 4
Blue Reflection 15,5 Std. / 7
Yakuza 13 Std. / 7
Yakuza 2 12 Std. / 7
Yakuza 3 / 15 Std. / 8,5
Yakuza 4 / 15 Std. / 7
Yakuza: Dead Souls 9 Std. / 5
Trails in the Sky the 3rd 27,5 Std. / 9
Utawarerumono: Mask of Deception 22,5 Std. / 9
Fire Emblem Echoes 35 Std. / 7
Ys VIII – Lacrimosa of Dana 28 Std. / 9
Cat Quest 7 Std. / 7
Utawarerumono - Futari no Hakuoro 33 Std. / 9
Ys Origin 16 Std. / 7
Fire Emblem Warriors 8 Std. / 7
Fire Emblem Fates: Conquest 7,5 Std. / 5