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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lynx' RPG Challenge 2017 [5/8]



Lynx
18.01.2017, 17:12
https://imgur.com/zCHLN4U.png

5/8

Meine Regeln:


Es sollen 8 RPGs/Spiele durchgespielt werden
VN-artige Spiele aus Japan sind erlaubt
Bei Emulatoren dürfen Savestates verwendet werden (Spielgeschwindigkeit wird aber nicht modifiziert)
Ich klaue schamlos Narcissus Kästchen-System


Die Liste:

☑ Fire Emblem 6 (GBA - Emulator mit englisch Patch)
☐ Baten Kaitos Origins (NGC)
☐ The Last Remnant (X360)
☑ Ghost Trick: Phantom Detective (NDS)
☑ Zero Escape: Zero Time Dilemma (3DS)
☐ Final Fantasy XIII (PS3)
☑ Dragon Quest IX (NDS)
☑ Saga Frontier 1 - Emelia (PS - Emulator)



Die Ersatzliste:


Suikoden (PSN Download)
Star Ocean: First Departure (PSP)


-----------------------------------------------------------------------

Now playing: -

Demnächst geplant: -

-----------------------------------------------------------------------

Übersicht:


Spiel

Start
Ende
Spielzeit
Wertung


Fire Emblem 6 (GBA/Emu)
2016
19.08.2017 / 12.11.2017
33:51 / 34:47
6,5 / 7


Baten Kaitos Origins (NGC)
?
-
24:55
-


The Last Remnant (X360)
?
-
24:29
-


Ghost Trick: Phantom Detective (NDS)
20.08.2017
16.09.2017
10:58
9,5


Zero Escape: Zero Time Dilemma (3DS)
12.02.2017
09.04.2017
24:24
9


Final Fantasy XIII (PS3)
2016
-
07:42
-


Dragon Quest IX (NDS)

03.01.2017
15.06.2017
47:47
5


Saga Frontier 1 - Emelia (PSX/Emu)

21.01.2017
09.02.2017
14:37
7.5



...Warum sieht mein Startpost so extrem minimalistisch im Gegensatz zu allen anderen aus? :D

Kael
18.01.2017, 17:16
...Warum sieht mein Startpost so extrem minimalistisch im Gegensatz zu allen anderen aus? :D

Komplett ausreichend. :'D

Ich bin mal gespannt, ob es in Dragon Quest 9 ein Skin-System gibt oder gab. Wenn ich mich recht erinnere, gab's da auch die eine oder die andere Rüstung, die echt super aussah.

=> Das Problem, wenn man Teil X tragen will, was schlechte Stats hat, aber den eigenen Geschmack trifft, während Teil Y, was potthässlich ist, ungefähr 10x bessere Werte hat... D:

Narcissu
18.01.2017, 17:16
Ich klaue schamlos Narcissus Kästchen-System
Beste Regel. :D:A (Hail Unicode \o/)

Tatsächlich hab ich aus deiner Liste nur ein Spiel (Final Fantasy XIII) durchgespielt. Bin insbesondere gespannt auf deine Meinung zu Fire Emblem 6, Baten Kaitos Origins, Ghost Trick und Dragon Quest IX!

Kynero
19.01.2017, 00:54
=> Das Problem, wenn man Teil X tragen will, was schlechte Stats hat, aber den eigenen Geschmack trifft, während Teil Y, was potthässlich ist, ungefähr 10x bessere Werte hat... D:

Oh ja. :D Gerade Dragon Quest IX ist da echt schlimm. BESONDERS DIE HELME! :o

Ligiiihh
19.01.2017, 01:34
Lynx' Thread hat gewonnen! ...ich weiß nicht, ob man hier gewinnen kann, aber sie spielt Dragon Quest (und vor allem IX :herz:), also hat sie gewonnen! o/

Unter dem Style over Substance-Problem leide ich übrigens auch ein wenig. :D

Lynx
19.01.2017, 16:37
Ich bin mal gespannt, ob es in Dragon Quest 9 ein Skin-System gibt oder gab. Wenn ich mich recht erinnere, gab's da auch die eine oder die andere Rüstung, die echt super aussah.

Ich habe bisher noch nichts dergleichen entdeckt (also jetzt wegen Skins), aber ich bin ja auch erst etwa 12 Stunden dabei und werde berichten, wenn es so weit ist. Hab aber immerhin schon 2 von 7 Früchten gesammelt. o/


Oh ja. :D Gerade Dragon Quest IX ist da echt schlimm. BESONDERS DIE HELME! :o

DIE HELME! D:

(+auch noch an Kael)

Ich habe mich ja echt riesig gefreut als ich realisiert habe, dass man die Ausrüstungsteile sehen kann, aber inzwischen habe ich mich damit abgefunden, dass nichts davon je zusammenpasst oder gar gut aussieht - zumindest nicht wenn ich gute Stats davon haben will. Mein Dieb sieht aus wie ein Clown im Blümchenkleid, meine Zauberin ist quasi nackt und trägt nur Unterwäsche und meine Kriegerin hat einen bescheuerten Eimer auf dem Kopf. Immerhin sieht meine Priesterin aus wie eine Piratin und es hat alles Unterhaltungswert. :D



Tatsächlich hab ich aus deiner Liste nur ein Spiel (Final Fantasy XIII) durchgespielt. Bin insbesondere gespannt auf deine Meinung zu Fire Emblem 6, Baten Kaitos Origins, Ghost Trick und Dragon Quest IX!

Die Spiele, die du nennst, haben auch tatsächlich gute Chancen in diesem Jahr, weil ich zumindest bei FE6 und Baten Kaitos Origins schon relativ weit bin (vielleicht so kurz vor der Hälfte). :A Und Ghost Trick sollte ja nicht allzu lange sein.


Lynx' Thread hat gewonnen! ...ich weiß nicht, ob man hier gewinnen kann, aber sie spielt Dragon Quest (und vor allem IX :herz:), also hat sie gewonnen! o/

Unter dem Style over Substance-Problem leide ich übrigens auch ein wenig. :D

:herz:

~Jack~
19.01.2017, 16:50
und meine Kriegerin hat einen bescheuerten Eimer auf dem Kopf.
http://i.imgur.com/PHVVDDs.jpg

Aus Divinity: Original Sin :hehe: Der war zu dem Zeitpunkt gar nicht mal so schlecht ... abgesehen davon, dass Nahkämpfer damit so gut wie nichts getroffen haben X\

Sichtbare Ausrüstung ist aber immer ein Problem wenn sich die Entwickler keine Mühe geben eine ordentliche Auswahl zur Verfügung zu stellen. Oder wenn es keine Möglichkeit gibt das Aussehen zu modifizieren.
Dragon Age: Inquisition hat auch ganz furchtbare Helme (http://1.bp.blogspot.com/-KYZJfhB0mF4/VHOgoG3u9MI/AAAAAAAAHvs/EqXhCD8chwk/s1600/helm.jpg), aber die kann man wenigstens ausblenden! Hilft bei der Rüstung aber auch nicht viel. Und bei den furchtbaren Bärten (http://1.bp.blogspot.com/-3HSQXh9ZKwQ/VG6QhxS7Z8I/AAAAAAAAHnw/rXuQZr5O9X4/s1600/barte.jpg) erst recht nicht xD

Kael
19.01.2017, 17:12
DIE HELME! D:

(+auch noch an Kael)

Ich habe mich ja echt riesig gefreut als ich realisiert habe, dass man die Ausrüstungsteile sehen kann, aber inzwischen habe ich mich damit abgefunden, dass nichts davon je zusammenpasst oder gar gut aussieht - zumindest nicht wenn ich gute Stats davon haben will. Mein Dieb sieht aus wie ein Clown im Blümchenkleid, meine Zauberin ist quasi nackt und trägt nur Unterwäsche und meine Kriegerin hat einen bescheuerten Eimer auf dem Kopf. Immerhin sieht meine Priesterin aus wie eine Piratin und es hat alles Unterhaltungswert. :D
Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, dass die Helme echt furchtbar waren. Aus dem Grund habe ich meinem Hauptcharakter (der weiblich war, bzw. zu dem das dann gar nicht gepasst hat) ein Stirnband angezogen, das sah dann etwas besser aus als diese hässlichen Helme. xD

Lynx
19.01.2017, 20:59
http://i.imgur.com/PHVVDDs.jpg

O...kay, das ist definitiv schlimmer - vermutlich auch, weil der gesamte Stil halt realistischer ist. Auswahl gibt es in DQIX aber genug (kommt mir zumindest so vor), nur sind es halt oft auch ulkige Teile, die zum gesamten Spiel aber auch einfach passen. Und farbenfroh sind sie auch - nichts ist langweiliger als ewig braune Leder- und Fellteile! o/

@Kael: Bei mir ist die Zauberin die, die ich zumindest halbwegs ordentlich aussehen lassen will. Aber gerade der Hauptcharakter wird bei mir mit allem vollgestopft, was ihm passt - urprünglich war das, weil ich eben seinen Job gewechselt hatte und gute Rüstung gebraucht habe. Aber wie gesagt, das ist schon auch unterhaltsam und macht mir inzwischen auch echt viel Spaß. Vor allem in den Story-Szenen, die teilweise ja schon auch traurig anmuten, wo er dann teilweise im bescheuertsten Outfit mit ernster Miene lauscht. xD An dem Tag, an dem er eine ordentliche Kluft bekommt weil sie zufällig die besten Werte hat, werde ich vermutlich ein Tränchen verdrücken. ;D

Lynx
21.01.2017, 16:00
Nachdem ich gestern noch ein kurzes Spiel auf GOG beendet habe, konnte ich heute mit einem neuen Charakter bei Saga Frontier beginnen (weil ich eher ungern mehr als zwei Sachen parallel spiele). Für alle, die das Spiel nicht kennen: Saga Frontier hat 7 Hauptcharaktere, aus denen man Anfangs wählen kann. Da alle Geschichten in sich abgeschlossen sind, sich nur selten überschneiden und am Ende auch nicht zusammenlaufen kann man eigentlich sagen, dass man hier 7 kurze RPGs in einem hat, die halt ungefähr zur selben Zeit im selben Setting spielen. Ich habe bisher zwei Charaktere abgeschlossen und hatte mir von Anfang an vorgenommen, zwischen den einzelnen Durchgängen immer relativ großzügige Pausen zu machen. Obwohl die Spielwelt (vor allem optisch) viel Abwechslung bietet, muss man viele Schauplätze jedes Mal wieder durchlaufen, vor allem Dungeons. Zwar ändern sich Storyszenen und vor allem Ziele eines Dungeons bei jedem Charakter, aber das Layout ist natürlich trotzdem immer dasselbe.^^

Wie auch immer, vermutlich wird man irgendwann frustriert, wenn man alle sieben Charaktere am Stück abhandelt (was insgesamt an die 100 Stunden dauern soll), weshalb ich quasi so jedes Jahr einmal eine dieser Geschichten spiele - bisher hat sich das total bewährt, weil Saga Frontier mir in den bisherigen Durchläufen echt durchgehend viel Spaß gemacht hat und ich kann auch jetzt kaum erwarten, weiterzumachen. :D Der Anfang war bisher jedenfalls schon ziemlich interessant und ganz anders als bei den Charakteren, die ich bisher gespielt habe. :A
Für die Challenge wird also jetzt offiziell, dass ich die "Route" von Emelia beenden muss.

23933

Kynero
22.01.2017, 19:02
Hast du noch gar nicht den Roboter gespielt? ^^ Der war eigentlich ganz einfach zu spielen.
Emilia hat übrigens den besten Final Boss Theme im gesamten Spiel. :p

Lynx
22.01.2017, 20:56
Ich kämpfe nicht ganz so gern mit den Robotern, also hatte ich noch nicht soo viel Lust auf seinen Part.^^ Ich habe bisher Lute und Riki gemacht (also den Kerl mit den lila Haaren und das kleine, grüne Monster) und bin dann drauf gekommen, dass ich einen Überschuss an menschlichen Frauen übrig habe, deshalb habe ich jetzt eine von denen gewählt. :D
Ich bin schon gespannt auf das Boss Theme! Welche Charaktere hattest du alle gemacht?

Kynero
24.01.2017, 17:19
Ich habe bis auf Blue tatsächlich alle gemacht. :D Hab's aber auch eher so wie du gemacht, also immer mal wieder ein bisschen gespielt. Das Spiel habe ich deshalb schon seit Jahren "offen". Irgendwann spiele ich bestimmt auch mal wieder Romancing Saga Minstrel Song weiter. ^^

Lynx
09.02.2017, 18:23
Gerade eben habe ich das Ending von Emelia in Saga Frontier gesehen und kann auch endlich diese hässliche Null in meinem Thread-Titel ausbessern. :D
Review und ein ordentlich editierter Startpost kommen dann morgen, da dürfte ich gut Zeit dafür haben.

Narcissu
09.02.2017, 18:26
Ist jeder Durchgang bei Saga Frontier eigentlich komplett individuell? Gibt es Überschneidungen zwischen Charakteren (z.B. man trifft jemand anderen, oder man reist zusammen), und sind die zeitlich mehr oder weniger parallel? Orte besucht man doch sicher mehrfach, oder?

Lynx
09.02.2017, 19:56
Überschneidungen bei den Charakteren gibt es schon, allerdings sind die eher spieltechnisch zu verstehen. Saga Frontier ist nicht wirklich linear - man kann so ziemlich von Anfang an den Großteil aller Orte & Dungeons besuchen und lustig Charaktere rekrutieren (deshalb kann man insgesamt auch drei Parties aus bis zu 5 Mitgliedern formen :D). Allerdings ist das auch der Grund, warum es da keine Hintergrundinfos gibt. Die meisten spielen nur in einer einzigen Geschichte auch eine spezifische Rolle, weshalb man in anderen Durchgängen absolut nichts über sie erfährt. Ich hatte jetzt beispielsweise bei allen drei meiner Runs eine Frau namens Annie rekrutiert und erst in diesem habe ich herausgefunden, wer sie eigentlich ist und warum sie dort herumsteht, wo man sie bei den anderen Protagonisten aufsammeln konnte.^^ Und ein Typ, den ich in meiner ersten Hauptparty hatte, hat sich jetzt als totaler Vollidiot entpuppt. :D Die anderen Protagonisten kann man auch teilweise in die Party bekommen, aber da wird es genauso gehalten, dass man nichts über deren Geschichte erfährt.
Also jedenfalls spielt alles definitiv ziemlich zeitgleich, weil man eben Partymitglieder dort bekommen kann, wo sie in anderen Geschichten als Story-Charaktere aus irgendeinem logischen Grund sind. Aber erzähltechnisch passiert da gar nichts.
Und ja, Orte besucht man mehrfach, vor allem die, wo sich Sidequests oder Shops befinden. Manche von denen wird man jedes einzelne Mal sehen.^^ Da herrscht immer derselbe Status Quo - also sagen NPCs auch tatsächlich immer dasselbe, das Shop-Angebot ändert sich nie, die Belohnungen bleiben gleich, etc.. Hat auch Vorteile, weil man in jedem Durchgang besser zurecht kommt, aber wird natürlich irgendwann sehr langweilig. Es ist also gut, wenn man nicht sofort versucht alles zu machen, sondern sich manche Sachen für weitere Durchgänge aufbehält.^^
Die Hauptquest jedes Charakters hat aber grundsätzlich immer ziemlich eigene Gebiete, in die man anders gar nie kommt, oder die Erweiterungen gegebener Orte sind (z.B. hinter einer sonst ständig verschlossenen Tür oder so), das ist sehr cool.

Lynx
10.02.2017, 14:58
Spiel 1: Saga Frontier - Emelia (PSX)
Gestartet: 21.01.2017
Beendet: 09.02.2017

http://imgur.com/iVoG7sN.png

Warum gerade dieses Spiel?

Vor einigen Jahren hatte ich mal Saga Frontier 2 von einem Gebrauchtspiele-Händler mitgenommen ohne zu wissen, was auf mich zukommt. Nachdem mir das Spiel aber dann ziemlich gut gefallen hat, wollte ich mir auch mal Teil 1 ansehen, das für mich persönlich vor allem nach einem interessanterem Setting ausgesehen hat. Das Problem an dem Spiel ist nur, dass es eigentlich 7 kürzere RPGs sind, denn jeder der sieben Hauptcharaktere hat ein ganz eigenes Abenteuer spendiert bekommen, das sich wenig bis gar nicht mit den jeweils anderen überschneidet (und bei dem man immer wieder von Null startet). Insgesamt wäre man mit allem zusammen gut über 100 Stunden beschäftigt – allerdings wiederholen sich Dungeons und Schauplätze (und damit auch Gegner und NPCs) sehr oft, da alles in derselben Welt und zur ungefähr selben Zeit spielt. Es gibt zwar viele verschiedene Locations, aber diese würden vielleicht für zwei bis drei Charaktere ausreichen, um genug Neues zu bieten; bei sieben Leuten wiederholt sich alles irgendwann, und manche Orte wird man sogar jedes einzelne Mal besuchen. Zumindest wenn man nicht nur stupide die Hauptquest-Missionen spielt, was aber so gar nicht realistisch ist, da das Spiel einen relativ hohen Schwierigkeitsgrad aufweist.

Deshalb ist es jedenfalls ratsam, zwischen den einzelnen Geschichten großzügige Pausen einzulegen. Ich mache ungefähr ein Mal im Jahr so eine Charakter-Episode und es war einfach mal wieder an der Zeit – mit etwa 15 Stunden voraussichtlicher Spielzeit fand ich das auch einen guten Einstieg in die Challenge.


Worum gehts?

Grundsätzlich ist die Welt von Saga Frontier eine fortschrittliche, in der es ohne viel Aufwand möglich ist, zwischen vielen verschiedenen Planeten hin- und herzureisen. Dies ist eigentlich die einzige, große Gemeinsamkeit aller Episoden: Das "Universum", das man frei bereisen kann, ist genau dasselbe - also nicht nur im Bezug auf die Orte an sich, sondern auch auf den Zeitpunkt, zu denen die jeweiligen Ereignisse ungefähr stattfinden. Jeder Charakter hat eine eigene Motivation, um diese Welten zu erkunden.

Ich habe mich diesmal für Emelia als Hauptcharakter entschieden, die zu Beginn des Spiels einfach nur ihren Verlobten Ren besuchen möchte, um sich mit ihm nach einem Streit zu versöhnen. Als sie dort jedoch ankommt, findet sie das Haus verwüstet vor und sieht gerade noch einen mysteriösen, maskierten Mann vom Tatort fliehen. Ren wurde offenbar ermordet und irgendwie glaubt niemand Emelias Aussagen über den wahren Täter – sie wird des Mordes bezichtigt und ins Gefängnis gesperrt. Dort lernt sie zwei Frauen kennen, mit denen sie schließlich gemeinsam flieht. Die beiden Damen gehören zu einer geheimen Gruppierung namens „Gradius“, die ganz zufällig auch nach „Joker“, also dem maskierten Mann, sucht. Nach dem erfolgreichen Ausbruch schließt Emelia sich also Gradius an, um von ihnen trainiert zu werden, Missionen zu erfüllen und den Mord an ihrem Verlobten aufzuklären.

Der Einstieg in Emelia’s Geschichte war für mich ziemlich cool, weil es wirklich was ganz anderes war als bei den andren beiden Charakteren, die ich bisher schon gespielt habe. Ich hatte auch definitiv großes Interesse daran, die Motive von Joker herauszufinden und Gradius besser kennen zu lernen, aber grundsätzlich sollte man trotzdem nicht zu viel erwarten. Saga Frontier 1 erzählt seine Geschichten allgemein nicht gerne ausufernd. Die Handlung wird oft mit kurzen Szenen vorangetrieben, in denen wirklich nur das Nötigste gesagt wird und wo selten Emotionen aufkommen. Dabei hat gerade Emelias Story durchaus Potenzial. Bestes Beispiel ist eine Szene, in der Roufas (der Anführer von Gradius) Emelia K.O.-Tropfen untermischt, um sie anschließend an den perversen Anführer einer bösen Organisation zu verkaufen, weil sie nicht freiwillig bei diesem nachforschen möchte. Das finden alle Beteiligten in dem Moment angemessen scheiße, aber nach der Mission wird die Sache kein einziges Mal auch nur noch erwähnt. Nicht mal Emelia selbst spricht je darüber, obwohl sie Roufas bei ihrer Rückkehr eigentlich mindestens eine hätte reinhauen müssen, und ist offenbar dann doch a-okay damit. :A

Trotzdem hat mir die Geschichte insgesamt bisher am besten von denen gefallen, die ich gespielt habe. In ihrer minimalistischen Art beinhaltet sie wenigsten etwas nachfühlbares Drama und Emelia ist als Protagonistin halt auch einfach super – es ist interessant ihren Weg von der normalen Frau zur Rachekämpferin mitzugestalten. Besonders cool fand ich außerdem, dass es im Gegensatz zu meinen vorigen Durchgängen hier zwei unterschiedliche Enden gibt. Ich war trotzdem vom guten Ende schon irgendwie gerührt, aber wenn die Geschichte besser präsentiert worden wäre, hätte mich das wirklich richtig mitgerissen. Es ist also schade, dass an Dialogen und Szenen gespart wird, weil die Ideen definitiv gut sind.
Mir ist hierauch erstmals so richtig aufgefallen, dass durchaus Mühe in den einzelnen Szenarien steckt und nicht nur blind kopiert wurde – jede Geschichte ist total an den Hauptcharakter angepasst und inhaltlich sehr individuell, was sich schon mal auch auf kleine Details im Gameplay auswirken kann. Zum Beispiel, dass Emelia keine Roboter für die Party rekrutieren kann, weil sie mit Technik so gar nichts am Hut hat. Oder, dass sie als ehemaliges Supermodel für jede Mission ein neues Kostüm bekommen hat. :D Diese Liebe zum Detail hebt den Gesamteindruck definitiv nochmal. Das Herzstück des Spiels ist und bleibt aber das Gameplay.


http://imgur.com/A8PD4O2.png

Gameplay

Saga Frontier hat ein rundenbasiertes Kampfsystem, das einige Kniffe aufweist und mir richtig viel Spaß macht. Es gibt keine Levels, Statuswerte bekommt man vor allem durch den Einsatz verschiedener Skills, die man wiederum durch den Einsatz bestimmter Waffen lernt – wobei es eigentlich nur Schwerter und Pistolen gibt, genauso wie unbewaffneten Kampf. Zauber verschiedenster Klassen (z.B. Lichtmagie, Schattenmagie, Runenmagie, Geistmagie, usw…) lassen sich kaufen oder durch Quests erlangen und auch durch Gebrauch erweitern.
Dieses „Learning by Doing“ System trifft zumindest auf die Menschen zu, die wohl die häufigste „Klasse“ im Spiel sein dürfte. Es gibt allerdings auch noch Monster, Maschinen und Mystiker, die alle ein eigenes System verfolgen. Monster können gegnerische Monster nach dem Kampf absorbieren, Eigenschaften von diesen annehmen (zum Beispiel viel Vitalität von „tankigen“ Monstern oder viele Zauberpunkte von magisch begabten) und eine Skill erlernen. Von den Skills können bis zu 7 abgespeichert werden, wenn man sie behalten will, ansonsten wird sie bei der nächsten Absorption ausgetauscht. Für jede neue Skill erhält man außerdem ein paar mehr HP auf die Gesamt-Lebenspunkte. Maschinen funktionieren recht ähnlich – sie absorbieren andere mechanische Einheiten und lernen so neue Fähigkeiten. Außerdem können sie so ziemlich alle Items irgendwo ausrüsten (während Monster nur Accessoires tragen können) und von diesen Stat-Boni bekommen. Zusätzlich können sie nicht ordentlich mit normalen Heil-Items geheilt werden, sondern brauchen spezielle Repair-Kits und ähnliches.
Mystiker sind ein bisschen wie eine Mischung aus Menschen und Monstern – sie bekommen Statuswerte wie Menschen und können teilweise auch zaubern, lernen spezielle Skills aber indem sie Gegner in ihre Mystiker-„Ausrüstung“ absorbieren. Dies ist wahrscheinlich am schwierigsten effektiv zu nutzen, und ich habe hier bisher auch eher wenig Erfahrung, weshalb ich nicht genauer darauf eingehen werde.

Alle Charakterklassen können ihre Angriffe zu mächtigen Kombos fusionieren, allerdings ist das stark abhängig von der Zugreihenfolge (vor allem von der der Gegner), die durch Schnelligkeit und Art der Skill festgelegt wird. Eingaben erfolgen immer zu Anfang für alle Kampfteilnehmer bevor eine Runde überhaupt losgeht und man muss ein bisschen herumprobieren, um sichere Kombinationen herauszufinden. 2-er Kombos wird man häufig auch einfach zufällig machen, aber 4-er und vor allem 5er-Kombos sollte man sich merken! Ein paar Bosse wird man ohne das nur schwer besiegen können bevor einem die Kampf- und Manapunkte ausgehen. Der Einsatz aller Skills kostet nämlich, außer bei den schwächsten Fähigkeiten, Punkte - entweder "Weapon"- oder "Jutsu"-Points, die auch mehr werden, je öfter man bestimmte Aktionen durchführt.

Man hat jedenfalls durch all diese Eigenheiten eine extrem große Variation an Möglichkeiten für die eigene Party, was am Spiel einfach am meisten Spaß macht. Unterstützt wird dies nicht nur durch eine riesige Auswahl rekrutierbarer Charaktere, sondern auch durch die Tatsache, dass man prinzipiell von Anfang an überall hinkann und fast alle Orte & Dungeons frei zugänglich sind (bis auf die speziellen Orte, die es nur einmalig bei einem Charakter im Zuge seiner Hauptquest gibt). Gegnerstärke richtet sich hier danach, wie viele Kämpfe man schon bestritten hat, was grundsätzlich ganz gut funktioniert, obwohl dieser "Battle Rank" nicht einsehbar ist. Allerdings ist Saga Frontier allgemein ein schweres Spiel, das einem schon mal richtig den Hintern versohlen kann, speziell wenn man es noch nicht so gut kennt. So gibt es beispielsweise ein paar Gebiete, die absichtlich einen höheren Battle Rank haben als man selbst – super zum Trainieren, aber schlecht wenn man da am Anfang unbescholten erkunden möchte. :D Außerdem sind vor allem die Aufgaben in den Hauptquests und erst recht die Bossgegner wirklich oft eine harte Nuss.

Bei Emelia lag die Schwierigkeit darin, dass sie, obwohl ich eine riesige Party zusammengesammelt hatte, zu großen Teilen in ihren Missionen entweder nur mit ein paar Gradius-Mitgliedern losgeschickt wurde oder sie überhaupt alleine durch einen Dungeon musste. Gerade Letzteres hat mich einiges an Nerven gekostet, vor allem weil das Spiel hierfür kaum Kompromisse gemacht hat, die Gegner also nicht wirklich einfacher waren als sonst und ich für Sidequests eigentlich irgendwo zehn andere fähige Kämpfer rumstehen gehabt hatte. D:
Das ist auch der Grund, warum ich Saga Frontier ohne Savestates nicht spielen würde – man kann zwar zum Glück überall speichern, aber es kann durchaus passieren, dass man einen Kampf nicht nur ein oder zwei Mal nochmal wiederholen muss. Und es dauert schon eine Weile dauert bis man vom Game Over Screen wieder zum normalen Ladebildschirm kommt, auch wenn es einen Quick Load gibt. :D
Ich habe bei Emelias Geschichte jedenfalls versucht, ihre Einzelmissionen schnell hinter mich zu bringen und habe dafür eben mehr Abseits der Hauptgeschichte trainiert. Sidequests sucht man sich in Saga Frontier alle selbst zusammen, und es macht Spaß, auf die verschiedensten Planeten zu reisen und diese zu entdecken. Sie sind auch designtechnisch sehr vielfältig, detailreich und hübsch anzusehen – da ist definitiv alles, was man sich so vorstellen kann, irgendwo dabei. Dunkle Gräber längst vergangener Könige, Hightech Labore mit unmoralischen Experimenten, dreckige Schrottplaneten, zauberhafte und mystische Wüsten, asiatische Tempelgegenden, Großstädte, etc….. Einfach klasse.


http://imgur.com/scvpGLU.png

Erlebnisse beim Spielen

Bei Saga Frontier macht mir vor allem immer das Sammeln von Partymitgliedern und deren Stärkerwerden Spaß – Letzteres vor allem weil man eben wirklich Schritt für Schritt sieht, wie Fortschritte erreicht werden. Das war diesmal auch nicht anders, und gerade zu Beginn entsteht da ein richtiges Suchtgefühl. Allerdings habe ich dann nun doch erste, leichte Ermüdungserscheinungen bemerkt. Hauptsächlich eigentlich bei den Gegnern, denn diese sind wirklich immer dieselben, je nachdem auf welchem Battle Rank man sich befindet. Gerade wenn man Monster trainiert geht da die Faszination irgendwann flöten, obwohl das Absorbieren grundsätzlich eine sehr spannende Mechanik ist.
Deshalb hatte ich in meiner finalen Party dann tatsächlich auch nur Menschen obwohl ich die meiste Zeit über ein Monster trainiert hatte.^^ Positiv zu berichten ist aber, dass ich selbst beim dritten Charakter noch neue Geheimnisse in Gebieten entdeckt habe, die ich eigentlich schon kannte und irgendwie bemerke, wie viel besser ich inzwischen geworden bin. Ich habe kürzer gebraucht als für die anderen beiden Episoden, war aber insgesamt deutlich stärker. Meine Hauptparty hatte diesmal teilweise die stärksten Skills ihrer Klasse und richtig gute Ausrüstung, weil ich langsam halt auch weiß, worauf ich beim Training achten muss, wie man effektiv Ausrüstung und Skills kombiniert und wo man gute Items findet. Der Bosskampf war das erste Mal in diesem Spiel für mich nicht schweißtreibend, sondern vergleichsweise einfach. Wenn ich jemals alle sieben Charaktere geschafft habe werde ich der ärgste Saga Frontier Nerd und Experte sein. :D


Wie durchgespielt?

Meine Zeit zeigt 14:37 an, und ich habe mir das gute Ende erspielt. Da ungefähr zur Hälfte schon entschieden wird, ob man das gute oder schlechte Ende zu sehen bekommt, habe ich mir Letzteres auf Youtube zu Gemüte geführt. Wenn man ohne Guide spielt, weiß man übrigens gar nicht, dass man sich auf dem Weg zum guten Ende befindet. Die Voraussetzung dafür ist nämlich, einen optionalen Bosskampf auszulassen und ich habe bis zum Schluss nicht mal gewusst, dass es den gibt. Also, der ist jetzt nicht total versteckt, sondern hinter einem offensichtlichen Durchgang in einem Dungeon. Aber ich bin erst durch einen anderen, nicht weniger offensichtlichen Durchgang gegangen und habe dann eine Storysequenz gesehen, wonach die Mission für mich als abgeschlossen galt. Hätte ich jetzt Pech gehabt und hätte die andere Richtung gewählt, hätte ich ohne es zu kapieren halt das schlechte Ende bekommen. Das ist ein bisschen blöd.^^ Und damit wären wir auch wieder beim Problem, dass in Saga Frontier 1 einfach zu wenig kommuniziert wird.^^


http://imgur.com/b3a1c7f.png

Wertung: 7,5 / 10

Trotz aller Kritik hat mir Emelia's Story bisher definitiv am besten von den bisher bekannten gefallen. Und allgemein zum Spiel kann ich nur sagen, dass mir das Gameplay jedes Mal wieder echt viel Spaß macht, ich den Stil total mag und man das durchaus alles mal ausprobieren kann. Da würde ich Emelia tatsächlich auch als einen guten Charakter zum Einstieg empfehlen. Fangt bloß nicht mit Lute an. Ernsthaft, bloß nicht. :D

Narcissu
10.02.2017, 18:10
Glückwunsch zu #1. :A

Zumindest wenn man nicht nur stupide die Hauptquest-Missionen spielt, was aber so gar nicht realistisch ist, da das Spiel einen relativ hohen Schwierigkeitsgrad aufweist.
Dazu mal eine Frage: Ist denn überhaupt immer so klar, was die Hauptquest ist bzw. was man tun muss, um weiterzukommen? Bei Romancing SaGa war mir das nämlich oft nicht wirklich klar. Das ganze System da war ja ein bisschen kryptisch, eine Mischung von zeitbasierten Events und solchen, die getriggert werden, wenn man irgendwo anders was gemacht hast. Da du ja geschrieben hattest, Saga Frontier wäre auch recht offen von der Welt, frag ich mich gerade, inwiefern das ähnlich ist.

Das mit dem guten/schlechten Ende ist ja fies. ^^ Aber gut, wenn man gar nicht weiß, dass es überhaupt mehrere Enden gibt, vielleicht verkraftbar.

Macht mir auf jeden Fall Lust, es auch mal zu spielen. Gerade das Wachstumssystem und die kurze Spielzeit pro Charakter. Und die Optik der PS1-Spiele mag ich auch von allen Teilen der Serie am liebsten. :herz: Außerdem sagt Kynero ja immer, Saga Frontier 2 wäre eines der besten PS1-RPGs, und das muss ich mir erst "verdienen", indem ich vorher den Erstling durchspiele. :D

Lynx
10.02.2017, 19:23
Dazu mal eine Frage: Ist denn überhaupt immer so klar, was die Hauptquest ist bzw. was man tun muss, um weiterzukommen? Bei Romancing SaGa war mir das nämlich oft nicht wirklich klar. Das ganze System da war ja ein bisschen kryptisch, eine Mischung von zeitbasierten Events und solchen, die getriggert werden, wenn man irgendwo anders was gemacht hast. Da du ja geschrieben hattest, Saga Frontier wäre auch recht offen von der Welt, frag ich mich gerade, inwiefern das ähnlich ist.


Komischerweise hatte ich diesbezüglich eigentlich auch drei unterschiedliche Erfahrungen. Bei Emelia geht man in den Besprechungsraum von Gradius und wird dann in die nächste Mission geworfen, da gibt es also keinerlei Zweifel. :D Bei dem Charakter davor hatte ich es so, dass man im Zuge der Hauptquest 9 magische Ringe finden musste. Da hat man von Anfang an eine Liste bekommen, wo sie ungefähr sind, konnte die einzelnen Locations aber in beliebiger Reihenfolge abklappern und mehr herausfinden. Und bei meinem ersten Charakter Lute war es, wenn ich mich recht erinnere, extrem vage. Ich musste ziemlich sicher irgendwann nachschauen, wo ich hin muss, damit es weitergeht. Der Typ ist aber sowieso nochmal was ganz eigenes, weil seine Hauptquest nur aus zwei Ereignissen besteht, von denen eines der letzte Dungeon ist - bei dem macht man also kaum was anderes als Sidequests und stolpert dann irgendwann halt mal über das nötige Event, wenn man zufällig den richtigen Ort besucht (deshalb auch der Tipp, dass er nicht als erstes ausprobiert werden sollte, auch wenn bei mir genau das der Fall war.^^").
Ich kann dir die Frage also nicht ganz eindeutig beantworten, vermute aber, dass man allgemein schon ungefähr weiß, was das nächste Ziel ist.^^

Und oh Gott, wenn du das hier vor Saga Frontier 2 anfangen und auch noch durchspielen willst bin ich ja eine Seniorin, bis wir mal deine Meinung dazu erfahren. ;D Aber der Begriff "verdienen" ist in dem Zusammenhang schon angebracht. Saga Frontier 2 ist wirklich gut.

Narcissu
10.02.2017, 20:14
Und oh Gott, wenn du das hier vor Saga Frontier 2 anfangen und auch noch durchspielen willst bin ich ja eine Seniorin, bis wir mal deine Meinung dazu erfahren. ;D
Siehst du mal, noch ein Grund fürs Senioren-BMT! ;D

Kynero
10.02.2017, 21:54
Gratulation zum ersten Spiel! :A
Ich mochte Emilia auch richtig gerne.

Und zu Saga Frontier 2: Das Spiel ist wie ein Märchen. <3 Und definitiv der beste Saga Teil von allen! Alleine schon das Ende, also, das richtige Ende... es ist zwar relativ kurz, aber selten so ein ausdrucksstarkes Spiel gesehen, was es schafft, mit nur wenigen Worten, Großes zu vermitteln.
Und der OST! Der OST! Das Beste, was Hamauzu je komponiert hat!

Alle Gründe, das Spiel zu spielen, sieht man aber auch schon anhand dieses Bildes:

23962

Lynx
11.02.2017, 08:22
Du meinst bestimmt die wundervolle Cordelia auf deinem Bild, ja? :p
Ich habe damals ja echt eine Weile gebraucht, bis ich mit Saga Frontier 2 warm geworden bin, weil es schon auch ein bisschen speziell ist - gerade das wird dann aber eigentlich eine große Stärke. Ich hatte nach dem Durchspielen jedenfalls bei kaum einem anderen RPG so sehr das Gefühl, etwas wirklich Großes geschafft & erlebt zu haben. Und ich komme immer noch nicht darüber hinweg, dass man drei Generationen einer Familie spielt und der andere Hauptcharakter einfach zur Hälfte des Spiels stirbt. xD
Ich hätte jetzt gerade echt Lust, das nochmal zu spielen.

Lynx
10.04.2017, 18:29
Spiel 2: Zero Time Dilemma (3DS)
Gestartet: 12.02.2017
Beendet: 09.04.2017

http://imgur.com/SVREtr2.png

Warum gerade dieses Spiel?

Ich habe die beiden Vorgänger der Zero Escape Reihe richtig verschlungen und vor allem 999 ist eines meiner absoluten Lieblingsspiele aller Zeiten. Natürlich musste ich den dritten Teil auch spielen!

Worum gehts?

Ganz kurz und spoilerfrei gesagt: Eine bunte Truppe von Charakteren spielt in einer abgeschiedenen Location ein Spiel auf Leben und Tod. Es gilt herauszufinden, wer Freund und wer Feind ist, und was das Ganze eigentlich soll. Viele dramatische Momente und dicke Plottwists sind bei allen drei Spielen der Reihe essenziell, und Zero Time Dilemma ist hierbei wahrscheinlich der „erwachsenste“ Teil – zumindest sind die Gewaltdarstellungen und ähnliches nochmal expliziter als davor. Dafür ist es aber auch der Teil, der vermutlich am ehesten Probleme mit Konsistenz im Vergleich zu den anderen hat, weil inzwischen durch die vielen vorangegangenen Plottwists schon recht weitgegriffene Erklärungen herhalten müssen. :D

Gameplay

Auch hier gilt für alle drei Teile der Reihe dasselbe, wenn man auf Spoiler verzichten möchte – am ehesten könnte man das Gameplay als Mischung aus Visual Novel und Adventure bezeichnen. Es gibt viele Unterhaltungen und knackige Rätsel aller Art, außerdem darf man regelmäßig Entscheidungen treffen, die erheblichen Einfluss auf den Weg haben, den man einschlägt (und damit auch auf die Enden, von denen es mehrere gibt, inklusive True Ending ganz am Schluss). Das Spiel würde ganz ohne Rätselelemente vermutlich auch funktionieren, weil die Story einfach packend genug ist, aber mir persönlich gefällt eigentlich immer, wenn ich auch mal was zu tun habe und meinen Kopf anstrengen muss. Außerdem hatte ich in Zero Time Dilemma das ständige Erlebnis, dass Gegenstände, die erst nur Teil der Rätsel und damit reines Gameplay-Element waren, für die Story noch wichtig wurden. Die Vorgänger haben das zwar auch mal eingebracht, aber doch deutlich weniger.

Erlebnisse beim Spielen

Da ich ja nicht zu viel verraten kann und möchte, will ich hier nur zwei Erlebnisse gesondert herausheben. Zero Time Dilemma hatte für mich einen der allerbesten Plottwists, den ich seit langem gesehen habe und der mich richtig, richtig emotional ergriffen hat… und einige Spielstunden später hatte es einen der schlechtesten Plottwists, den ich seit langem gesehen habe. xD Insgesamt hat dieser eine Einbruch aber dann den Rest kaum negativ beeinflussen können – neben diesen beiden Extremen fand ich die restlichen Geschehnisse und Enthüllungen nämlich fast nur gut bis sehr gut.

Wie durchgespielt?

Ich habe natürlich alles gesehen und das Spiel zu 100% durchgespielt. Viel weniger als alles sollte man bei einem Zero Escape auch nicht machen. ;0

Wertung: 9 / 10

Zero Time Dilemma ist nicht so gut wie 999, aber erheblich besser als Virtue’s Last Reward. Es hat definitiv Schwächen, die vor allem damit zusammenhängen, dass man sich zum dritten Mal neu erfinden wollte (weshalb manche Sachen, die aus Vorgängern wichtig erschienen unbeantwortet bleiben) und Probleme hatte, manche Verbindungen noch mit bodenständigen Erklärungen hinzubekommen.^^ Aber gerade vor dem größten Plottwist ist die Story – und auch die Art und Weise wie man sie durch das Gameplay erlebt – bis auf wenige schwächelnde Momente grandios. Für mich ein würdiger Abschluss der Serie, auch wenn viele Leute bemängeln, dass das allerletzte Ending zu wenig beantwortet und ein unbefriedigendes Gefühl hinterlässt. Ich habe das aber nicht so empfunden.


http://imgur.com/AWDVvfg.png

Kynero
11.04.2017, 21:48
Klingt gut was du da schreibst! :A
999 habe ich auch mal gespielt, allerdings nur einen Durchgang und ich meine im Nachhinein gelesen zu haben, dass es sich dabei sogar um das Bad Ending handelte. Wollte ursprünglich dann noch einen Durchgang wagen, aaaber... das ist jetzt auch so... puuuh... 5 Jahre her?
Kann auf jeden Fall verstehen, dass 999 eines deiner Lieblingsspiele ist, ist nämlich ein sehr intensives Erlebnis.

~Jack~
11.04.2017, 21:59
Wollte ursprünglich dann noch einen Durchgang wagen, aaaber... das ist jetzt auch so... puuuh... 5 Jahre her?.
Ja, das haben die Spiele so an sich. Vor allem im zweiten Teil wird man ständig durch schlechte Endings oder Story-Schlösser am Weiterkommen gehindert und muss erstmal woanders weiterspielen. Lohnt sich aber durchaus! Wenngleich es beim ersten Teil sehr anstrengend sein kann weil man ständig von vorne anfangen muss. Da würde ich glatt die Steam Version empfehlen (wo auch der 2.Teil enthalten ist, gibt es aber auch für PS4 und Vita) falls du es nochmal versuchen willst. Nicht nur weil sie Sprachausgabe besitzt, sondern weil es auch einen Flowchart gibt der es einem erlaubt in der Story hin- und herzuspringen damit man direkt mit den anderen Routen weitermachen kann. Sowas gibt es in den Nachfolgern ebenfalls.

Winyett Grayanus
15.04.2017, 00:10
Zero Time Dilemma reizt mich eigentlich auch und machte beim Anspielen einen guten Eindruck. Leider kann ich mit diesem Rätseldesign überhaupt nichts anfangen, aber es klingt ja so, als würde es sich für die Handlung lohnen, noch einmal einen Versuch zu wagen.

Lynx
16.04.2017, 08:05
Falls du 999 noch nicht kennst würde ich eigentlich sowieso damit anfangen - erstens versteht man sonst wahrscheinlich einige Story-Sachen nicht, und zweitens kriegt man da einen echt guten Eindruck, wie das ganze Prinzip so abläuft. Da 999 noch nicht ganz so komplizierte Wege hat, kann man da recht gut einschätzen, ob einen die Rätsel zu sehr stören oder nicht.
Ich habe allerdings auch gehört, dass Zero Time Dilemma Leute begeistern konnte, die die Vorgänger gar nicht gespielt haben, also wenn es da keine gute Möglichkeit gibt, ist es wohl trotzdem nicht ganz so schlimm.
In Zero Time Dilemma ist alles etwas komplizierter aufgebaut und man kann auch "Pech" haben und einen Weg wählen (da man in dem Teil sehr freie Wahl hat und absolut nicht chronologisch spielen muss), wo man nacheinander nur in Räume kommt, wo es Rätsel zu lösen gilt. Und dann gibt es wieder ganze Routen, wo es eigentlich fast nur Story gibt - es ist also schwierig vorauszusagen, wie man das dann im Endeffekt empfindet, weil jeder Spieler in dem Bezug eine andere Erfahrung haben kann.

@Kynero: Ein Bad Ending ist auch völlig normal beim ersten Durchgang - man soll ja nicht gleich am Anfang die großen Enthüllungen kriegen. :D 999 ist eines der Spiele, wo man wirklich alles machen muss, um die Story (und deren Auflösung) überhaupt zu erfahren. Ich würde sagen, du fängst nochmal von vorne an und machst dann alle Enden durch. o/
(Aber ernsthaft, gerade 999 würde ich wirklich jedem ans Herz legen. Spielt es. Jetzt!)

Nayuta
27.05.2017, 13:05
Ich habe gestern mit 999 auf der Nonary Collection angefangen, bin noch ziemlich am Anfang und die Gruppe hat sich gerade aufgeteilt.
Bisher finde ich das Spiel noch nicht wirklich gut. Das liegt vor allem daran dass es den Spieler offenbar für grenzdebil hält und jede erhaltene Info oder mathematische Lösung zehnmal durchkaut (das Gespräch auf dem B-Deck bis die Gruppe mal durch die beiden Türen geht war wirklich schwer zu ertragen). Auch die Charaktere finde ich bisher eher unsympatisch. Dass sie recht dilettantisch gezeichnet sind macht die Sache nicht besser.


Was meinst du, wenn ich so früh schon solche Kritikpunkte habe, lohnt es sich dann weiter am Ball zu bleiben? Bessert sich das, bekommen die Charaktere viel Tiefe hinzu, verbessern sich die Dialoge und bekommt man eine tolle Geschichte präsentiert?

Lynx
27.05.2017, 19:48
Was meinst du, wenn ich so früh schon solche Kritikpunkte habe, lohnt es sich dann weiter am Ball zu bleiben? Bessert sich das, bekommen die Charaktere viel Tiefe hinzu, verbessern sich die Dialoge und bekommt man eine tolle Geschichte präsentiert?

Ich würde das natürlich eindeutig mit Ja beantworten, aber wenn es schon so früh keinen Spaß macht, ist die Frage, ob dich das dann noch interessieren wird. Gerade bei den ersten Enden gibt es noch recht spärliche Informationen und die Geschichte arbeitet sich eher langsam voran, und wenn du das noch nicht spannend genug findest, könnte es dann zu spät sein wenn dann wirklich sozusagen der Shit abgeht. :D Und gerade so Sachen wie die elendig langen Erklärungen, damit der letzte Idiot etwas versteht, bleiben dir erhalten - selbst in allen Nachfolgern.^^"

Ich würde dir raten, definitiv ein Ende zu erspielen und dann zu sehen, ob du noch Lust hast. Auch wenn die ersten Endings eher unbefriedigend sind kann man wohl trotzdem gut abschätzen, ob es sich für einen lohnt. Es sollte jetzt nicht allzu lange dauern, eine Route abzuschließen und so eine Chance verdient das Spiel auf jeden Fall! Wenns dir innerhalb der ganzen Route wirklich nie richtig gefallen hat, kannst du recht guten Gewissens aufhören. :)

Nayuta
28.05.2017, 11:20
Gerade bei den ersten Enden gibt es noch recht spärliche Informationen
Wie meinst du das genau? Ich sehe im Ereignisbaum ja mehrere Routen die zu verschiedenen Enden führen, aber das sieht doch recht statisch. Reagieren diese aufeinander, sprich bekommen man in Ende B mehr Story präsentiert wenn man zuvor Ende A erspielt hat oder werden, nachdem man ein Ende gesehen hat, versteckte Routen freigeschaltet?

Lynx
28.05.2017, 14:16
Wie meinst du das genau? Ich sehe im Ereignisbaum ja mehrere Routen die zu verschiedenen Enden führen, aber das sieht doch recht statisch. Reagieren diese aufeinander, sprich bekommen man in Ende B mehr Story präsentiert wenn man zuvor Ende A erspielt hat oder werden, nachdem man ein Ende gesehen hat, versteckte Routen freigeschaltet?

Ich habe das blöd ausgedrückt, sorry. An sich sind die einzelnen Routen in sich geschlossen und können größtenteils auch in beliebiger Reihenfolge gespielt werden. Ich meinte die "einfacher freizuspielenden Enden", also die, die man mit höherer Wahrscheinlichkeit zuerst erreicht.^^ Für sich alleine verraten diese Enden nicht besonders viel, ergeben aber immer mehr ein Gesamtbild. Durch die Gruppenaufteilung, die du ja schon gesehen hast, verbringt man halt in einigen Routen mehr Zeit mit bestimmten Charakteren als in anderen bzw. untersucht andere Schauplätze, und dementsprechend erhält man überall andere Hintergründe. Wenn es aber allgemein wenig Spaß macht, könnte das für den Anfang halt nicht genug an Motivation zum Weiterspielen bieten. Kommt aber natürlich auch darauf an, welches Ende du als erstes erreichts und so, aber grundsätzlich musst du für die coolen Plottwists schon auch etwas Zeit mit dem Spiel verbringen.
Für die großen Aufklärungen der Geschichte muss man dann nämlich schon bestimmte Bedingungen erfüllen - zum Beispiel ein bestimmtes Ende schon gesehen haben.

Also eigentlich gibt es ja gar nicht so viele Enden, und nur zwei von denen sind relativ nichtssagend, aber wenn dir die (bzw. eines davon) nicht gefallen, macht es womöglich trotzdem wenig Sinn, weiterzumachen. Ist halt auch schwer abzuschätzen dadurch, dass man relativ individuell auch interessante Wege schon beim ersten Mal erreichen kann. Also am besten einfach wirklich bis zu einem Abschluss spielen und dann weitersehen - und mir Bescheid geben, weil mich interessiert was es wird und ob da nicht doch noch ein Funke überspringt. ;D

Nayuta
05.06.2017, 20:53
Habe es nun durchgespielt und nach den ersten beiden Türen hat es sich dann doch noch gebessert. Obwohl ich mich mit den Charakteren nie ganz anfreunden konnte wurde die Geschichte spannender, wobei die normalen Enden zum wegschmeißen sind da plötzlich alle aus heiterem Himmel umgebracht werden. Lediglich das übernatürliche Plot device gegen Ende mit all seinen einhergehenden Paradoxen hat mich dann doch wieder herausgerissen. Ich hätte ein bodenständigeres Szenario besser gefunden.

Zumindest die Rätselräume sind aber ganz kurzweilig, wobei ich nur selten etwas länger überlegen musste. Diese sind aber auch einer der Hauptgründe weswegen ich es überhaupt erst angefangen habe. Da meine Abteilung demnächst an einem Escape Room Event teilnehmen möchte wollte ich schon mal meine geistige Kreativität etwas trainieren. Insofern; Mission erfüllt. :)

Sylverthas
05.06.2017, 22:00
Habe es nun durchgespielt und nach den ersten beiden Türen hat es sich dann doch noch gebessert. Obwohl ich mich mit den Charakteren nie ganz anfreunden konnte wurde die Geschichte spannender, wobei die normalen Enden zum wegschmeißen sind da plötzlich alle aus heiterem Himmel umgebracht werden. Lediglich das übernatürliche Plot device gegen Ende mit all seinen einhergehenden Paradoxen hat mich dann doch wieder herausgerissen. Ich hätte ein bodenständigeres Szenario besser gefunden.
Das Problem an dem Ganzen ist, dass die Fortsetzungen (natürlich) auf dem übernatürlichen aufbauen und teilweise noch mehr abgehen. Wobei natürlich auch viel Science Magic dabei ist.

Gerade bei 999 hätte mir eine bodenständigere Story auch mehr zugesagt, aber wenn man sich darauf einlässt, dann sind die Fortsetzungen Mindfuck und Bullshit in einem. Insgesamt ne ziemlich unterhaltsame Reihe, die Dialoge werden meiner Meinung nach in den Nachfolgern auch besser (ob einem die Charaktere mehr gefallen ist die andere Frage). Und man kann sich selbstredend in jeder Fortsetzung darauf einstellen, dass viele Twists kommen, die mal mehr mal weniger zünden.

Lynx
06.06.2017, 17:04
Oh super, freut mich, dass du dann echt bis zum Ende gekommen bist. :D


Das Problem an dem Ganzen ist, dass die Fortsetzungen (natürlich) auf dem übernatürlichen aufbauen und teilweise noch mehr abgehen. Wobei natürlich auch viel Science Magic dabei ist.

Gerade bei 999 hätte mir eine bodenständigere Story auch mehr zugesagt, aber wenn man sich darauf einlässt, dann sind die Fortsetzungen Mindfuck und Bullshit in einem. Insgesamt ne ziemlich unterhaltsame Reihe, die Dialoge werden meiner Meinung nach in den Nachfolgern auch besser (ob einem die Charaktere mehr gefallen ist die andere Frage). Und man kann sich selbstredend in jeder Fortsetzung darauf einstellen, dass viele Twists kommen, die mal mehr mal weniger zünden.

Besser hätte ich es nicht ausdrücken können!
Ich hätte es auch lieber etwas bodenständiger gehabt, obwohl es das halt jetzt im Vergleich mit den Nachfolgern eigentlich sogar noch ist. Aber die Fortsetzungen machen halt weniger ein Geheimnis draus, dass sie auf der Übernatürlichkeit aufbauen (alles andere wäre auch seltsam, nach der Konklusion aus 999.^^), weshalb man da von Anfang an weiß, wie die Richtung aussieht. Da ist der Effekt dann wahrscheinlich nicht mehr so "rausreißend". Für mich ist 999 aber auf jeden Fall der beste Teil der Reihe -

Und viel Glück im Escape Room! ;D

Lynx
15.06.2017, 11:22
Spiel 3: Dragon Quest IX: Hüter des Himmels (NDS)
Gestartet: 03.01.2017
Beendet: 15.06.2017

http://imgur.com/phKZlLb.png

Warum gerade dieses Spiel?

Wenn man gerne RPGs spielt, muss man ja eigentlich irgendwann auch Dragon Quest spielen - alles andere ist quasi eine Bildungslücke. Ich hatte bisher nur das Remake vom vierten Teil gespielt und war davon so mittelmäßig angetan. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich motivieren konnte, mal wieder in die Serie reinzuschauen. Teil 9 hatte ich mir schon vor längerem von jemandem ausgeliehen, also war relativ klar, dass ich den als nächstes spielen würden, damit ich das auch irgendwann wieder zurückgeben kann. :D Und der Anfang war auch wirklich spaßig und vielversprechend, weshalb ich richtig positiv an die Sache rangegangen bin... aber naja...


Worum gehts?

In Dragon Quest IX spielt man einen sogenannten "Himmlischen" in Ausbildung. Die Himmlischen leben in einem Observatorium hoch in den Lüften und sind so etwas wie Schutzengel für die Normalsterblichen und wachen auch wirklich aktiv über sie. Jeder hat dabei ein eigenes Revier auf der fiktiven Erde und man steigt ins Spiel ein, als der namenlose Held (oder die Heldin, aber ich habe eine männliche Figur gespielt und werde das deshalb so schreiben) von seinem Ausbildner in Praxis und Theorie unterrichtet wird, wie dieses Beschützen so abläuft. Das ist eigentlich ganz cool, weil man so recht einfach und nicht aufgezwungen über die Welt lernt in der man sich befindet, denn die Himmlischen führen jetzt natürlich kein Leben, das dem Spieler total geläufig ist. Vor allem weil sie auch in eigenem Interesse handeln - eine Legende besagt, dass sie ins Reich des Allmächtigen aufsteigen dürfen, wenn sie genügend Menschen geholfen haben und mit ihrer Dankbarkeit einen großen Baum "gefüttert" haben, der im Observatorium steht. Das ist erstrebenswert, weil das Menschen-Beschützen natürlich anstrengend und im Normalfall uneigennützig ist, und da haben die halt nicht für die Ewigkeit Lust drauf. ;0

Jedenfalls kommt es natürlich wie es kommen muss, und ein Angriff unbekannten Ursprungs erfolgt auf das Observatorium. Der Held fällt dabei auf die Erde, verliert seine Flügen und den Heiligenschein, und kann plötzlich von Menschen gesehen werden. Ein paar seiner Kräfte behält er jedoch, und so versucht er im ersten Part des Spiels mit Hilfe einer unglaublich nervigen Fee zurück in seine Heimat zu kommen. Nachdem das relativ schnell gelingt sucht man mit dem Protagonisten schließlich die Früchte des Baums, die dieser beim Angriff verloren hat und auf der Erde verstreut wurden. Die meisten höherrangigen Himmlischen sind nämlich ebenfalls nach unten gefallen und seitdem verschwunden, also muss der Greenhorn das wohl oder übel erledigen.
Die Suche nach den Früchten, den sogenannten "Fyggen" ist am Anfang eigentlich ziemlich cool. Schon vor dieser großen Quest schlägt das Spiel storymäßig einen recht traurigen Unterton an (wenn auch mit dem gewohnten DQ-Humor präsentiert) und das zieht sich weiter fort. Die Früchte haben recht unangenehme Eigenschaften für die Sterblichen (oder Monster), die sie arglos gegessen haben und Charaktertode oder ähnlich dramatische Geschichten sind keine Seltenheit. Und trotzdem bietet jede einzelne Handlung um die Fyggen immer etwas anderes. Leider muss man aber sieben von ihnen sammeln und ab der Hälfte fällt schon auf, dass alles den Reiz irgendwie immer mehr verliert. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die am besten erzählten Stories bei den ersten zwei, drei Sachen verpulvert wurden und mein Interesse schwand stetig, je weiter ich voranschritt. Meiner Meinung nach hätten es auch bloß 5 Fyggen sein können oder so.

Nach der langen Sammelei erfährt man dann natürlich auch endlich, was es mit dem Angriff auf das Observatorium auf sich hat, muss sich mit Verrat und Missverständnissen auseinandersetzen und ist schließlich natürlich auf dem Weg zum Endboss, der - wie sollte es anders sein - die Welt zerstören will. Eigentlich hätten mir einige Sachen davon sicher gefallen (Gegeneinander kämpfende Drachen! Eine Liebesgeschichte für den Antagonisten! Ein Ausflug ins Gefängnis! Das klingt so abenteuerlich...), aber ich war durch die ganze Fruchtjagd schon richtig ausgelaugt. Außerdem war die Geschichte sich auch ein bisschen zu bequem. Beispielsweise wird der spätere Endboss nur wegen einem echt dummen Missverständnis böse, und die einzige Person, die das extrem einfach aufklären könnte, kommt - I shit you not - ungefähr 30 Sekunden später an den Schauplatz, wo der Antagonist gerade im Wahnsinn verkündet hat, dass er alles und jeden umbringen will. Und diese Frau sagt dann auch nur: "Oh, ich bin wieder zu spät." Goddammit, woman! Aber gut, es ist Dragon Quest, ich weiß nicht was ich erwartet habe.^^
Auch das Ende passt zu dieser Aussage - es ist extrem offensichtlich, was passieren wird und das ist dabei nicht mal sonderlich befriedigend. Ab dem Zeitpunkt, wo man den letztendlichen Antagonisten kennt, ahnt man auch wirklich im Detail, was noch passieren wird, genau so kommt es dann auch und man könnte sich das Spiel eigentlich selbst bis zum Schluss erzählen. Dann hätte man sich wenigstens den ärgerlichen Enddungeon erspart gehabt, aber das Gerante kommt dann gleich im nächsten Abschnitt. :D

Insgesamt also ein paar sehr gute Ideen und vor allem am Anfang auch schön und interessant erzählt, aber die Geschichte fällt irgendwann ziemlich ab, wird teilweise albern und hat gegen Ende vor allem das größte Problem damit, dass sie einfach extrem vorhersehbar wird.


http://imgur.com/b6ttoDh.png

Gameplay

Dragon Quest IX legt viel Wert auf persönliche Gestaltung des Spieles, zumindest was Äußerlichkeiten betrifft. ;D Man kann beim Helden nicht nur Name und Geschlecht wählen, sondern auch Aussehen und Beruf, aber zu Letzterem komme ich gleich noch. Dies trifft alles auch auf die Kampfparty zu, die man sich in einer Taverne rekrutiert. Dadurch, dass man alles selbst wählt, haben die natürlich keinerlei Persönlichkeit und sind ebenso stumm wie der Protagonist. Ähm, joa, interessante Entscheidung. Relevante NPCs hat man zwar natürlich auch, aber diese beschränken sich auf das Observatorium und einzelne Städte (hauptsächlich während der Fyggenjagd). Die einzige Person, die man dauernd dabei hat, ist ausgerechnet die nervige Fee. Die kann man sich nicht so vorstellen wie Navi (was einige mit nervig assoziieren könnten), sondern wie ein meckerndes Plappermaul, das auch dem letzten Idioten noch erklärt, was passiert ist. Man muss ja auch kompensieren, dass ddie gesamte Party nicht sprechen kann, also muss sie das Reden für fünf Leute übernehmen. :0 Das alles ist natürlich eher unpraktisch, um sich in die Story irgendwie einzufühlen, weil die Schicksale, die einen vielleicht von so manchem noch interessiert haben, im nächsten Ort vergessen sind, weil NPCs eben sehr ortsbeschränkt sind. Selbst die Leute vom Observatorium, die man später theoretisch dauernd besuchen könnte, haben fast nie etwas Relevantes beizutragen (und kommen deshalb noch unfähiger rüber als es ohnehin schon der Fall ist).

Wenn das alles so gestaltet wurde, muss aber wenigstens das Kampfsystem cool sein, oder? Äh, naja. Im Kampfverlauf gibt es natürlich keine große Überraschungen - wie immer gibt man die Kommandos für die Charaktere vor jeder Runde ein und sieht dann was passiert. Die Faszination geht hierbei also eher von den Berufen aus, den man für jedes Partymitglied frei wählen und ab einem bestimmten Zeitpunkt auch wechseln kann. Außerdem lassen sich neue Klassen freischalten. Das wäre alles spaßig, wenn das Wechseln weniger frustrierend wäre. Es gibt nämlich eigentlich keine Charakter-Level, sondern ausschließlich Berufs-Level. Wenn man etwas Neues probieren will, startet man mit dem neuen Job auf Level 1, und damit ist auch der Charakter wieder auf Level 1 mit allem, was man sich darunter vorstellt. Besonders toll ist das, wenn der Held als Barde startet, was vermutlich kein Mensch bis zum Ende behalten will, und dann erst mal kräftig nachleveln darf, wenn man endlich die freie Wahl hat. Ich war da erst auf Level 14, glaube ich, und trotzdem hat es mich da schon ziemlich genervt. Das alles wäre aber vielleicht sogar noch verschmerzbar, wenn mir der Jobwechsel als sinnvoll erscheinen würde. Erlernte Zauber, die man durch einfaches Trainieren bekommen hat, sind nämlich nicht übertragbar. Nur die Talente (auch berufsspezifisch), die sich separat aufleveln lassen, bleiben beim jeweiligen Charakter.
Ich veranschauliche das mit einem Beispiel: Mein Weißmagier/Priester hat durch simples leveln Heilzauber bekommen, die kein anderer Beruf ausüben kann. Diese verliere ich alle, wenn ich den Job wechsle. Ich konnte aber bei jedem Levelaufstieg auch noch Talentpunkte auf spezifische Dinge verteilen, die Sachen beinhalten wie einen MP-Boost, stärkere Heilkraft und so Kram. Es gibt keine Zauber bei den Talenten, nur manchmal Fähigkeiten - die sind zwar auch manchmal nützlich, aber nicht so essenziell wie beispielsweise ein Zauber, der meine ganze Party heilt. Oder einer, der mehr als 100 LP heilt. Geschickt wäre hier also vermutlich, zuerst einen anderen Job zu haben, und später auf den Priester zu wechseln, damit man am Ende die Heilzauber benutzen kann. Aber das ist halt extrem aufwändig. Außerdem gibt es den Priester als Startberuf, während andere sinnvolle Verbindungen erst freigespielt werden müssen. Weil, trotz all der Freiheiten macht es wenig Sinn, einen Krieger bald mal zum Priester umzuformen - auch das klappt nur gut, wenn man für beide Berufe echt viel Zeit aufwendet.... und wer hat die denn schon? Ich jedenfalls nicht. ;0

Also gut, ganz so schlimm wie ich es jetzt zusammenfasse empfand ich es beim Spielen selbst nicht. Ich konnte zwar die Berufe kaum sinnvoll wechseln, aber ich bin auch mit denen, die ich zu Beginn gewählt hatte, gut durchgekommen. Für das Hauptspiel reicht das bestimmt. Und wenn man sich wirklich, wirklich viel mit Dragon Quest IX beschäftigt, macht das alles sicher mehr Sinn. Auch das Alchemie-System. Das ist eigentlich ziemlich toll, aber man bekommt relativ schwer an die Zutaten. Grundsätzlich kann man sich alles zusammenbrauen, was man sich vorstellen kann - Rüstungen, Items und neue Zutaten - und einiges davon ist deutlich früher verfügbar (und billiger) als gefundene oder gekaufte Gegenstände. Aber es ist halt wieder viel Aufwand, an all die Inkredenzien zu kommen. Es gibt so eine Vielfalt von denen! Vieles sind Monsterdrops, von denen die Droprate allgemein immer nicht so berauschend ist, und manches davon sind Dinge, die man nur auf der Weltkarte finden kann. Natürlich nicht, wenn man nur dem direkten Weg zur nächsten Station folgt. Wenigstens sieht man die Gegner im Terrain, aber je länger man mit dem Laufen braucht, umso mehr Monster spawnen und ein Ausweichen wird immer schwieriger.
Also auch wieder etwas, was einfach so unglaublich viel Zeit kostet. Das ist eigentlich auch okay in einem RPG, und insgesamt kann ich bisher eigentlich sagen, dass ich sehe, dass da ein gewisse Aufwand betrieben wurde und das alles auch echt Spaß machen kann - aber mich hat das Spiel dazu halt einfach nicht motiviert. Genauso wie zu den Nebenquests. Anfangs habe ich noch viele davon aufgesammelt und auch gemacht, aber die Belohnungen waren den Aufwand oft nicht wert. Gerade berufsspezifische Quests waren ein bisschen unpraktisch gelöst, weil beispielsweise ein "Besiege so und so viele Feinde mit dieser Fähigkeit" nur gezählt hat, wenn ausschließlich diese benutzt wurde und die anderen Partymitglieder nichts im Kampf gemacht haben. o.o Das einzige, was ich konsequent gemacht habe, war alle Schatztruhen und Alchemie-Rezepte zu holen. xD
Und trotzdem hatte ich nie genug Geld. NIE! Monster werfen viel zu wenig ab, um die horrenden Preise zu rechtfertigen, und man konnte auch nie wirklich was verkaufen, weil man ja allen möglichen Kram für die Alchemie aufbewahren wollte! Ich hatte echt niemals die beste verfügbare Ausrüstung, sondern musste mir immer überlegen, wem ich ein oder zwei neue Sachen gebe, weil ich arm war wie eine Kirchenmaus. Ich war einfach in einem unguten Kreislauf aus Demotivation und fehlende Resourcen, die zu mehr Demotivation geführt haben, gefangen. :c Dabei ist das Spiel wenigstens nicht sehr schwierig, hatte aber manchmal bei Gegnern, also unter anderem auch normalen Monstern, so Schwierigkeits-Spikes (oder wie man da auf Deutsch sagen könnte?).

Ansonsten muss ich mich noch darüber beschweren, wie veraltet das Spielsystem teilweise ist. Das Spiel erschien 2009, war es da wirklich noch zeitgemäß, nur in Kirchen in Städten abspeichern zu können? Es gibt genau zwei Dungeons, wo es drinnen auch eine Speichermöglichkeit gab, was schon etwas unpraktisch war. Vor allem, weil der Enddungeon aus irgendwelchen Gründen keiner dieser beiden Dungeons war. Also ernsthaft, das kann ich jetzt noch kaum fassen.^^ Ich bin nicht nach jedem Bosskampf dort rausgerannt, um zu speichern, aber musste das trotzdem drei Mal machen - und damit sind die fünf missglückten Versuche gegen den allerletzten Endboss nicht mitgezählt. xD Stellt euch vor, laut der Spielmechanik hätte ich den Dungeon mit allen Zwischenbossen gleich sechs Mal komplett machen dürfen. :A Es ist nämlich auch nicht damit getan, einfach rauszurennen und sich hin- und zurück zu teleportieren, weil das letzte Gebiet an einem speziellen Ort ist. Da muss man nach jedem heilsamen Inn-Besuch erst nochmal wo anders hin laufen, um einen fliegenden Zug zu rufen, und danach zum Dungeon zu gelangen. Brr, ich werde Nachts von dieser Strecke träumen.
Apropos Zug: Es gibt im gesamten Spiel kein Flugschiff. Okay, okay, man kann sich in jede Stadt teleportieren, und das auch wirklich sehr früh im Spiel. Aber doof war es trotzdem irgendwie, weil es diesen verkackten fliegenden Zug schon gab, man damit aber nur fünf bestimmte Orte auswählen konnte. Und die Gegenseite hatte einen fucking Drachen, auf den die Leute reiten konnten, wie unfair! D;

Das alles liest sich jetzt sicher sehr viel schlimmer als es ist, weil ich halt einfach vom Schlusspart jetzt noch frustriert bin. :D Bis zur Mitte des Spiels hatte aber selbst ich noch viel vor - ich wollte Berufe wechseln und Nebenquests erledigen und alchemisieren und was weiß ich... und ich glaube das alles macht auch richtig Spaß, wenn man es tatsächlich tut. Aber ich persönlich fand die Hürde, um da auch wirklich was davon zu haben, zu groß - andere Spieler sehen das mit Sicherheit anders und haben wohl mehr Freude an allem.


http://imgur.com/9GkFmIH.png


Erlebnisse beim Spielen

Eigentlich habe ich das alles schon irgendwo im Text verbaut, selbst meine wiederholten Versuche beim Endboss. :'D Vielleicht noch irgendwas Positives? xD Die Grafik war ganz hübsch und vor allem die eingestreuten Video-Sequenzen waren cool gemacht und sahen gut aus.
Und ich kann für Kenner vielleicht noch sagen, dass mir die Geschichte um den Dunklen Ritter und die Sache mit dem Wissenschaftler, der eigentlich ein Heilmittel für ein Gift suchen sollte, an dem seine Frau dann starb, definitiv am besten gefallen haben. Das war richtig cooler Scheiß! Außerdem hat es seeehr viel Spaß gemacht, dass man Ausrüstungsgegenstände an den Charakteren sehen konnte. Die waren zwar oft richtig albern, aber das war auch immer ein Erlebnis für sich. Ich bin etwas traurig, dass ich da nicht mehr Kram hatte, weil das eines der besten Features überhaupt war. xD

Oh, und mein Kampfarchiv könnte ich hier auch reinquetschen, aber Vorsicht, ich habe wie gesagt nicht so viel gemacht.^^

Party:

Dieb Lvl. 44 (und Barde Lvl. 15) / Kämpferin Lvl. 44 / Zauberin Lvl. 43 / Priester Lvl. 43

Gewonnene Kämpfe: 846
Alchemie-Experimente: 65 (kam mir eigentlich mehr vor :'D)
Erhaltene Abzeichen: 29 (die gab es beispielsweise für eine Anzahl besiegter Monster oder erhaltene Fähigkeiten nur vom Helden)
Erfüllte Missionen: 13 (xD)
Monster-Komplettierung: 68%
Garderoben-Komplettierung: 16%
Gegenstands-Komplettierung: 42%
Alchemonikon-Komplettierung: 5% (ich hatte definitiv mehr Rezepte, aber ich glaube da zählt nur, was man dann auch tatsächlich erstellt hat, und ich hatte selten die passenden Zutaten)


Wie durchgespielt?

Ich kann wahrscheinlich nur behaupten, die Hauptgeschichte gemacht zu haben, und sonst nichts. Gelegentliche Grinding-Sessions und die paar Nebenquests zählen wohl nicht wirklich zum Extra-Content. xD Es hätte hier also extrem viel mehr gegeben, aber naja, nicht für mich.


Wertung: 5 / 10

Ich weiß, ich habe viel gelästert, aber insgesamt war das Erlebnis doch durchschnittlich und vielleicht sogar eine ganz, ganz kleine Spur besser als das. Aber das waren halt eher zwei Extreme - ich hatte eine extrem spaßige erste Hälfte des Spiels, die ich sehr genossen habe, und eine eher gelangweilte, teils frustrierende zweite Hälfte.
Insgesamt hat mir Teil IX aber sicher besser gefallen als Teil IV, und vielleicht hätte mir an manchen Stellen eine größere Pause (obwohl ich schon auch mal einen Monate ohne das Spiel dabei hatte) gut getan. Hätte ich das Spiel nicht ausgeliehen und in die Challenge genommen, hätte ich es wahrscheinlich mal lange genug zur Seite gelegt, um wieder frisch weiterzumachen.^^"

Narcissu
15.06.2017, 11:40
Glückwunsch zur Nr. 3. :A Das ist schon mehr als ein Drittel!

Leider muss man aber sieben von ihnen sammeln und ab der Hälfte fällt schon auf, dass alles den Reiz irgendwie immer mehr verliert.
Das ist leider ein Problem, das imo mehrere Teile haben. Bei mir ist es oft auch so, dass ich die erste Hälfte richtig toll finde, sich aber irgendwann Monotonie einstellt. Mit Ausnahme von Dragon Quest V finde ich die Spiele auch immer dann am stärksten, wenn nicht die Hauptstory im Vordergrund steht, sondern die lokalen Problemchen einzelner NPCs oder Dörfer bzw. Städte. Halt die mysteriös-magisch-tragischen Momente, die trotzdem mit viel Charme präsentiert werden.


(3 von 8 nach einem halben Jahr. Magere Ausbeute. xD)
Noch ist der Juni ja nicht rum!

Kael
15.06.2017, 11:55
Aber das waren halt eher zwei Extreme - ich hatte eine extrem spaßige erste Hälfte des Spiels, die ich sehr genossen habe, und eine eher gelangweilte, teils frustrierende zweite Hälfte.
Insgesamt hat mir Teil IX aber sicher besser gefallen als Teil IV, und vielleicht hätte mir an manchen Stellen eine größere Pause (obwohl ich schon auch mal einen Monate ohne das Spiel dabei hatte) gut getan. Hätte ich das Spiel nicht ausgeliehen und in die Challenge genommen, hätte ich es wahrscheinlich mal lange genug zur Seite gelegt, um wieder frisch weiterzumachen.^^"
Ach, mir ging das ähnlich, als ich das damals durchgespielt hab, wobei das Spiel wohl bei mir mit ein wenig mehr als 5/10 weggekommen wäre. Der Anfang war total super - aber je weiter man fortschreitet, desto mehr verliert sich irgendwie die Story.

Und ich fand's gut, dass man selbst bestimmen konnte, wie man aussah - inklusive Kleidung!

Kynero
19.06.2017, 21:43
Gerade im Multiplayer wird das Spiel noch einmal ordentlich aufgewertet, schade also, dass du dafür keinen Mitspieler hattest. ^^

Ein guter Freund von mir hat damals gar nicht gewusst, dass man sich die anderen Partymitglieder ebenfalls erstellen muss, weshalb er fast das gesamte Spiel über alleine unterwegs war und mich deshalb natürlich gefragt hat, wann denn dann mal die anderen Charaktere in die Party kommen werden. :D Bis Hauptmann Katz ging alles gut, doch ab da war Sense für ihn.

Ich mag die Dragon Quest Spiele total gerne, besonders 5, 6 und 8. Gerade 5 ist vom Storyaufbau her sehr interessant!
8 mag ich aber dennoch am Liebsten, zumal das 3DS Remake meinen einzigen Kritikpunkt am Spiel, die olle Zufallskampfrate, vollständig entfernt hat. Teil 6 wird imo sehr oft unterschätzt, hat allerdings wirklich sehr schöne Momente zu bieten und eine tolle Retro Atmosphäre in der SNES Fassung.

Lynx
19.08.2017, 10:40
Ich hab gerade Fire Emblem 6 durchgespielt. Mehr oder weniger. Kapitel 22 war bei mir das Finale, das Spiel kann allerdings auch 25 Kapitel haben - aber nur wenn man ausnahmslos alle Sidequests freigeschalten hat. Da ich - wie immer bei einem ersten Durchgang - blind und ohne Guide gespielt habe, habe ich genau eine Sidequest verpasst. Eine. <__< Es gab trotzdem einen richtigen Abschluss mit Geschichtsbuch-Charakter, aber so ein, zwei Geheimnisse sind halt noch offen geblieben.
Da das Spiel aber an zwei Stellen ohnehin unterschiedliche Wege mit völlig anderen Maps bietet, werde ich es wohl einfach nochmal von vorne angehen. Auch wenn ich zwischendurch am liebsten den Controller aus dem Fenster geworfen hätte, weil es so schwierige und frustrierende Stellen gab.^^" Teil 6 ist definitiv härter als Teil 7. Und allgemein nicht so rund. Aber egal, eine Review kommt ja noch - ich würde damit zwar gerne warten bis ich alles gesehen habe, aber dann würde das vermutlich bis nächstes Jahr dauern. :D

Lynx
19.08.2017, 20:37
Spiel 4: Fire Emblem: Fuuin No Tsurugi (The Binding Blade) (GBA)
Gestartet: Schon vor der Challenge, im Oktober 2016.
Beendet: 19.08.2017

http://imgur.com/vdZEZpw.png

Warum gerade dieses Spiel?

Fire Emblem 7 (oder Rekka No Ken) war bisher nicht nur das einzige Fire Emblem, das ich bisher gespielt hatte, sondern ist auch eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Da war für mich klar, dass der nächste Teil für mich der sechste - also Fuuin No Tsurugi - sein muss. Immerhin spielt Teil 6 chronologisch nach Teil 7 und die beiden Geschichten hängen direkt zusammen. Ich war also natürlich total gehypted und habe mich extrem auf ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren und vor allem deren Nachkommen gefreut. Da das Spiel nicht außerhalb Japans erschienen ist, habe ich mit einem Englisch-Fanpatch gespielt, von denen es zum Glück einige gibt. Dazu kann ich gleich sagen, dass die Übersetzung richtig professionell wirkt - keinerlei Fehler, die Atmosphäre wurde in den Dialogen so gut es ging aufgefangen, und Sprechweisen einzelner Charaktere wurden passend in Szene gesetzt. Wirklich gute Arbeit! Manche Namen wurden, glaube ich, leicht abgeändert, aber das ist jetzt auch für offizielle Übersetzungen nicht ungewöhnlich.

Vorsicht übrigens beim Lesen: Ich spoilere einiges aus Teil 7.

Worum gehts?

Fire Emblem 6 spielt 20 Jahre nach den Ereignissen aus Fire Emblem 7, aber man merkt der Geschichte natürlich an, dass das Prequel erst später erschienen ist. So wird man hier eingeführt in eine Welt, in der der letzte wirklich große Krieg schon 1000 Jahre zurück liegt - damals, als Drachen drohten die Menschheit auszulöschen. Die großen Helden, die dies damals verhinderten, ließen sich an unterschiedlichen Orten der Welt nieder und so formten sich langsam bestimmte Länder und Königreiche. All das (und mehr) ist eigentlich auch schon aus Rekka No Ken bekannt. Fuuin No Tsurui setzt ein, als eines der größten Königreiche, Bern, plötzlich aggressiv gegen die anliegenden Reiche vorgeht und schließlich vor Lycia steht - regiert von einem gewissen Eliwood. ;) Dieser ist jedoch schwer krank und zu schwach, um seine Armeen gegen den neuen Feind zu führen, also muss aus irgendwelchen Gründen sein junger Sohn Roy ran. :D Dieser kann zwar einige Siege verbuchen, den König von Bern aber natürlich nicht aufhalten seinen Kreuzzug durch die gesamte Welt weiterzuführen. Es gilt also verbündete Nationen zu finden, Mitstreiter zu rekrutieren und schließlich die volle Wahrheit über den Krieg zu erfahren - und dann muss natürlich die Menschheit gerettet werden.
Das ist eine lange, spannende Reise mit vielen Stationen, und kleinen & großen Geschichten, aber verliert durch Kenntnis des Nachfolgers auch ein bisschen an Dramatik. Gerade die Geschichtsstunden über die Ereignisse von vor 1000 Jahren wirken manchmal seltsam - vor allem wenn beispielsweise an einem Punkt alle total erschüttert sind, dass der Antagonist möglicherweise die Drachen zurückgeholt hat. Von dem Kampf gegen Nergal und dem Drachen, den er durchs Dragons Gate geholt hatte, oder den Geschwistern, die Halbdrachen waren, wird natürlich kein Wort verloren. Auch wenn es ja klar ist warum das so ist, wirkt es trotzdem immer noch komisch, vor allem weil es sich auch ein bisschen unlogisch anfühlt, dass Eliwood, Hector, oder kein einziger der zahlreichen anderen Charaktere aus Rekka No Ken seinen Kindern irgendwas von diesen Ereignissen erzählt hat. Aber naja, ist natürlich verkraftbar.

Andere Parts profitieren wiederum davon, wenn man die Vorgeschichte kennt. So erfährt man nicht nur aus Erzählungen, wie König Zephiel von Bern überhaupt zum Antagonisten wurde, sondern hat einen Teil davon in Fire Emblem 7 sogar live miterlebt. Auch das Schicksal mancher Charaktere, die man im Prequel steuern konnte, gehen einem so deutlich näher, obwohl sie rein von der Präsentation her in solchen Szenen nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient hätten.
Allgemein fällt auf, dass Fuuin No Tsurugi zwar schon Ansätze an tragischen und verzwickten Geschehnissen zeigt, aber so etwas in Rekka No Ken dann schon ausgereifter und besser erzählt wurde. Es gibt auch in Teil 6 beispielsweise diese typischen Geschichten von Charakteren, die eigentlich verwandt/verlobt/verschwägert sind und trotzdem gegeneinander Kämpfen müssen - am heftigsten in Form von Guinevere, der Schwester von Zephiel. Aber oft zündet das trotzdem nicht ganz so (zumindest bei mir nicht), und ich kann die kurze Zusammenfassung der Story von oben eigentlich einfach so stehen lassen, ohne das Gefühl zu haben, etwas anderes noch unbedingt loswerden zu wollen. Schade!

Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass ich nicht alles vom Spiel gesehen habe. Einerseits gibt es unterschiedliche Wege, die man bestreiten kann. So etwas hängt dann davon ab, welche Charaktere man höher gelevt hat oder welches Item man an irgendeinem Punkt zuerst geholt hat. Bei den verschiedenen Wegen gibt es auch unterschiedliche spielbare Charaktere, die man sich da holen kann - es ist also ohnehin unmöglich, in einem Durchgang alles zu sehen. Ich weiß auch gar nicht warum mich das überrascht hat, weil es schließlich in Teil 7 ja auch mehr gibt als nur eine starre Hauptroute.^^
Außerdem gibt es eine Art "True Ending". Während Roys Reise gilt es ab einem Punkt, möglichst viele der acht Legendären Waffen (getragen von den acht Legendären Helden, die vor 1000 Jahren die Drachen besiegt hatten - eine davon die namensgebende Binding Blade) zu sammeln. Für jede gibt es eine Sidequest, die man durch die Erfüllung unterschiedlicher Bedingungen freischaltet - zum Beispiel eine bestimmte Map unter einer bestimmten Anzahl von Zügen zu beenden, oder einen bestimmten Gegner am Leben zu lassen. Im Spiel gibt es keinerlei Informationen über diese Bedingungen, und trotzdem ist die Voraussetzung für das Wahre Ende, dass man ausnahmslos alle Waffen zusammen hat (und zusätzlich muss auch ein bestimmter Charakter am Leben sein).
Wie auch immer, mir hat jedenfalls eines dieser Dinger gefehlt, weshalb das Spiel für mich endete, nachdem König Zephiel besiegt war. Es gibt aber theoretisch eben noch drei weitere Kapitel, in denen man versucht die Drachen aufzuspüren, die der König gerüchteweise in die Welt gebracht hat.
Ich möchte mir das alles irgendwann noch ansehen und ich glaube auch, dass sich damit alles dann doch noch etwas runder anfühlt als ich es erlebt habe.

Insgesamt fand ich die Geschichte trotz aller Kritik ganz ordentlich, sie ist halt einfach noch weniger ausgereift als im Nachfolger.


http://imgur.com/JrvBV8K.png

Gameplay

Grundsätzlich sollte das Gameplay von Fire Emblem ja halbwegs bekannt sein - Strategie-RPG mit der kleinen Würze des Perma-Deaths eben. In Teil 6 gibt es auch wenig, das ich als erwähnenswert herausheben würde, da es sich wirklich kaum von Teil 7 unterscheidet. Sind halt beides immer noch GBA-Teile, die direkt hintereinander erschienen sind.^^

Allgemein kann ich aber sagen, dass Fuuin No Tsurugi für mich verdammt schwer war, Holy Moly. Gerade im letzten Drittel hatte wirklich jede Map einige gemeine Stellen. Während ich mich in FE7 noch vor ein, zwei Ballisten gefürchtet habe waren die hier meist nur schmuckes Beiwerk zu richtig fiesen Sachen. :D Übermäßiger Gebrauch von Fog of War und darin versteckten Crit-Monster-Gegnern, Priester mit immer treffenden Sleep und Berserker Zaubern oder Angriffsmagie, die über die halte Map reicht, Reinforcements, die jede fucking Runde erscheinen, wenn man eine Einheit in einem bestimmten Bereich hat, nicht erkenntliche Fallen im Boden.... Puh! Ich habe Blut und Wasser geschwitzt. Ich glaube ohne Emulator hätte ich das nie bis zum Ende überstanden.^^
Ich hatte auch irgendwie Probleme Items zum Promoten der Einheiten zu bekommen - irgendwann steckten so viele auf Höchstlevel 20 fest, dass tausende EXP verschwendet wurden, und gegen Ende hatte ich nur so 7 von mir promotete Leute.... von durchschnittlich 15, die ich in Kämpfe mitnehmen konnte.^^ Bei meinem zweiten Durchgang werde ich mal schauen, ob es an mir lag, oder das Spiel da einfach etwas geizt. Es gibt zwar geheime Shops, wo man solche Dinge kaufen kann, aber die sind natürlich sauteuer. Und Kampfitems müssen auch öfter mal aufgestockt werden, wenn man dauernd so viele Leute auf dem Feld hat und fünfzig Reinforcements aufs Feld stürmen.

Nun. Trotzdem hat Fuuin No Tsurugi auch wieder Suchtgefühle in mir ausgelöst. Das Prinzip "Nur noch eine Map" funktionierte hier zwar nicht ganz so - immerhin hatte ich später ein paar Kapitel, für die ich über zwei Stunden gebraucht habe :'D - aber zwischendurch oder nach einem herben Rückschlag aufhören kam gar nicht in die Tüte.



http://imgur.com/CTm7nRT.png


Erlebnisse beim Spielen

Fire Emblem 6 war für mich eine Achterbahn der Gefühle. Ich habe es einerseits gefeiert, weil es Fire Emblem ist, das auch noch mit meinem geliebten Teil 7 zusammenhängt, und andererseits so gehasst. xD
Natürlich habe ich auch wieder fleißig supported und war dann etwas ernüchtert, dass die Charaktere außer Roy kein anderes Ending bekommen, wenn sie einen Support auf höchster Stufe haben. Überhaupt war die höchste Stufe nur A und nicht S, also hat leider niemand am Ende geheiratet. ;0 Und Roy, bei dem ich das haben hätte können, wollte ich mit keiner Dame zusammenbringen, weil ich ihn eigentlich an Prinzessin Guineveres Seite gesehen habe. Die ist aber nur NPC und somit nicht "romancable". Buuuh. :0

Ich habe trotz den Vorzügen des Emulators übrigens eine Einheit verloren. Das hatte aber nichts mit der Schwierigkeit zu tun, sondern nur mit meiner eigenen Dummheit. :D Ein "Knight" von mir wurde irgendwann eingeschläfert, was sich nach drei Runden automatisch wieder auflöst, wenn man es nicht heilen kann (was ich in dem Moment nicht konnte). Knights sind halt sehr langsam Einheiten, aber wenn ich den pünktlich nach drei Runden der inzwischen weitergezogenen Truppe stetig hinterher geschickt hätte, hätte er es wahrscheinlich noch geschafft. Ich habe ihn aber nach den ersten ein, zwei Zügen des Nachlaufens irgendwie vergessen und dann kamen Reinforcements... Tja. xD


Wie durchgespielt?

Die Frage alleine deprimiert mich. Hätte ich nur die eine verdammte verbliebene Legendäre Waffe entdeckt, hätte ich wenigstens das erweiterte Ende erlebt. D: So habe ich quasi "nur" die offizielle Hauptstory durch, halt mit einigen Sidequests. <_<

Hier übrigens mein Team beim finalen Kapitel (also wo die Namen in weiß sind ;0):


http://imgur.com/KVNuwje.png

Die Leute und Levels aufzulisten bin ich jetzt zu faul, aber Rutger und Lilina waren absolute Killermaschinen und bestimmt mit Abstand am meisten gelevelt.^^


Wertung: 6,5 / 10

Es schmerzt mich ein bisschen, dass die Wertung nicht besser ausfällt und ich würde auch sagen, dass Fire Emblem 6 eher so auf einer 6,8 ist - aber ich vergebe höchstens nur halbe Punkte. ;0 Vielleicht muss ich das auch nochmal revidieren, wenn ich meinen zweiten Anlauf wage, mich besser auskenne und dann auch die alternativen bzw. noch versteckten Wege erlebe.
Jedenfalls ist es eben immer noch ein Fire Emblem, was in der Form halt offenbar einfach einen Nerv bei mir trifft und mir Spaß macht, aber es war mir halt fast schon zu schwierig - und gerade kleine Mechaniken sind hier einfach noch nicht ganz so ausgereift wie später.

dasDull
19.08.2017, 23:39
Ich hatte das Spiel auch mal angefangen (7 ist auch einer meiner Lieblingsteile - habe den Teil glaube ich 5 mal durchgespielt damals), aber relativ früh abgebrochen. Das lag bei mir aber hauptsächlich daran, dass ich es wirklich ätzend finde, Gameboy oder DS-Spiele am PC zu spielen. Das ist auch das, was mich im Moment noch davon abhält, den nochmal anzufangen - zusammen mit der Tatsache, dass ich mittlerweile etwas übersättigt von der Reihe, nach der Dreifachpackung Fates und dem immer noch nicht beendeten Echoes.
Hinzu kam aber auch der von dir erwähnte recht hohe Schwierigkeitsgrad, der mich etwas abgeschreckt hat.

Lynx
17.09.2017, 10:29
Spiel 5: Ghost Trick: Phantom Detektiv (NDS)
Gestartet: 20.08.2017
Beendet: 16.09.2017

https://imgur.com/Nq5DRr5.png

Warum gerade dieses Spiel?

Ghost Trick steht schon sehr lange in meinem Regal und ich habe Tako vor mehr als einem Jahr mal versprochen, dass ich es "bald" anfange. Ich habe es dann mit in die Challenge genommen, dass ich dieses Versprechen auch endlich wirklich mal einlöse. :D

Worum gehts?

Das ist wieder so ein Spiel, wo man so wenig wie möglich spoilern sollte. Grundsätzlich spielt man einen Kerl namens Sissel, der zu Beginn des Spiels stirbt und als Geist weiter existiert. Er weiß aber nicht mehr, wer er zu Lebzeiten war und warum er ermordet wurde, was es nun gilt innerhalb einer Nacht herauszufinden, da Geister offenbar nur bis zum nächsten Morgengrauen in der Welt der Lebenden bleiben. Hilfreich sind dabei Sissels spezielle Geisterkräfte, mit denen er Besitz von Gegenständen ergreifen kann, um diese zu manipulieren oder sich fortzubewegen. Außerdem kann er durch Telefonleitungen reisen und die Zeit zurückdrehen - Letzteres nur, wenn jemand anderes gestorben ist. Dann kann er nämlich Besitz vom toten Körper ergreifen und zurückreisen bis zum Zeitpunkt vier Minuten vor dem Tod der Person. Es ist also natürlich ein wichtiges Element, Leuten das Leben zu retten, indem man Hergänge in der Vergangenheit mit Hilfe der anderen Kräfte so ändert, dass die Ereignisse sich ändern - und dabei etwas über Sissel herauszufinden.
Präsentiert wird all das mit viel Humor, sehr großer Liebe zum Detail und einigen interessanten Geheimnissen und Enthüllungen.

Gameplay

Ghost Trick ist ein Rätselspiel, bei dem man die Umgebung mit diversen Vorteilen und Einschränkungen eines Geists nutzen muss, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Der untere Bildschirm des DS zeigt immer das aktuelle Geschehen und den zu erkundene Schauplatz. Der obere Screen gibt nur zusätzlich Informationen zu den Gegenständen, in denen man sich gerade befindet. Sissel kann nämlich nirgends einfach hingehen - seine Seele sich kann nur durch herumliegendes- oder stehendes Inventar der einzelnen Umgebungen bewegen, und das auch nur in einer begrenzten Entfernung. Um das zu tun benutzt man die Geisterwelt - mit einem einfachen Klick wechselt man in eine andere Ansicht, wo besetzbare Objekte blau glühen. Dort steht praktischerweise auch die Zeit still, während man aber dafür nicht den ganzen Screen erkunden kann sondern nur die Umgebung in der man unmittelbar ist.
Man verbringt also viel Zeit damit, einen Weg zu finden, damit man beispielsweise Gespräche belauschen oder neue Locations erkunden kann. Oft zählt hier auch der Moment, weil einige Gegenstände sich bewegen oder bewegen lassen. So besetzt man zum Beispiel einen Ventilator, den man anschaltet, um eine schlaffe Fahne auf einer Fahnenstange zum Wehen zu bringen, auf die man dann schnell genug springen muss bevor sie zu weit weg ist. Angenehm ist hierbei, dass in der Gegenwart dafür gesorgt wurde, dass man sich nie in einer Sackgasse befindet, und in der Vergangenheit (also in diesen vier Minuten vor dem Tod von jemandem) lässt sich jederzeit die Zeit zurückdrehen. Das vermeidet Frust, obwohl das ganze Prinzip vor allem später schon auch ein bisschen Trial and Error ist, weil man erst einmal ergründen muss, welche Kettenreaktionen sich durch bestimmte Aktionen ergeben.

Außerdem ergeben sich mit fortlaufendem Spielverlauf neue Möglichkeiten Kräfte zu nutzen, wodurch sich das Prinzip durch die ganzen 18 Kapitel niemals wirklich abnutzt. Auch ein ansteigender Schwierigkeitsgrad lässt sich dadurch erkennen, wodurch das Spiel stellenweise wirklich fordernd wird, aber nie ZU schwer wenn man einigermaßen logisch denkt. Ich war trotzdem nicht immer mit voller Freude beim Rätseln, einfach weil die Geschichte dann so unglaublich an Fahrt aufnimmt, dass ich die auch ohne Gameplay schön durchleben hätte können und manche Rätselpassagen dafür etwas zu ausufernd waren. :D


https://imgur.com/A3PvxEL.png

Erlebnisse beim Spielen

Anfangs fand ich Ghost Trick einfach durch die Präsentation, das extrem liebevolle Design und die coolen Dialoge schon ganz gut, aber ich hätte nie vermutet, wie viel mehr da noch in dem Spiel steckt. Ich war halt einfach relativ angetan, aber am Ende war ich einfach nur geflasht. Selten habe ich eine so gut durchdachte Geschichte erlebt, die zwar in manchen Belangen vielleicht ein kleines Bisschen hanebüchen anmutet, aber in die Spielwelt passt. Fast jede Kleinigkeit, die erst einfach nur nach einem lustigen Witz oder einer kurzen Erwähnung für die Atmosphäre aussieht, ist relevant für die Erzählung. Manchmal dachte ich bei den Enthüllungen, wie mir gewisse Dinge nicht einfach aufgefallen sind, wo sie doch am Ende so viel Sinn ergeben - glaube aber nicht, dass das klügeren Spielern als mir sehr viel anders ging. Und alles ist so unfassbar liebenswert, detailreich, humorvoll und gleichzeitig traurig, herzzerreißend und schicksalhaft.

Wie durchgespielt?

Ghost Trick ist vollkommen linear und es ist nur möglich, es zu 100% durchzuspielen. ;0 Ich habe außerdem die US-Version gespielt, weil mir damals beim Bestellen das Cover besser gefallen hatte. xD Trotzdem enthielt die Version auch deutsche Sprache.

Wertung: 9,5 / 10

Huh, ich habe gestern gerätselt, ob Ghost Trick mir eigentlich besser gefallen hat als Zero Time Dilemma und merke jetzt gerade, dass meine Wertung höher ist. Also ist die Antwort wohl Ja? :D
Ich hatte am Beginn ein wenig die Befürchtung, dass es so ein "Ace Attorney"-Erlebnis für mich wird. Über das (also den ersten Teil) hatte ich nämlich vorab auch nur Gutes gehört, und es hat mir dann auch sehr gefallen - allerdings nicht so gut wie mich meine hohen Erwartungen am Anfang vermuten haben lassen. Bei Ghost Trick war es nun aber eher so, dass ich vermutlich noch mehr begeistert bin als die Leute, die es mir schon schmackhaft gemacht hatten. <3


24301

La Cipolla
17.09.2017, 15:41
Ich finde total faszinierend, dass Leute das Spiel so sehr mögen. Ich hab es nach einer Stunde oder so unangenehm belustigt ausgestellt, als ich im dritten Rätselraum hintereinander irgendetwas nachschlagen musste, weil ich weder die Mechanismen noch die seltsame Logik hinter den Rätseln so richtig verstanden habe. War als wäre mir das Spiel immer einen geistigen Schritt voraus, was dann doch irgendwo überhaupt keinen Spaß gemacht hat. ^_~

Edit: Okay, ich sollte aber unbedingt erwähnen, dass ich es auf jeden Fall sehr charmant fand, und auch nicht uninteressant. Vielleicht guck ich mir irgendwann mal ein Let's Play an.

LittleChoco
17.09.2017, 17:27
Ich liebe Ghost Trick! :herz: Hab das damals als reinen Blindkauf für 5 Euro (!) mitgenommen und war von der Art und Weise des Spiels total begeistert: Knallige Optik, krasse Story, knifflige Rätsel - was will man mehr?

Wenn mich mein Gedächtnis jetzt nicht im Stich lässt, hab ich bis auf eine Stelle (irgendwas im Gefängnis), wo ich auch nur schlicht und ergreifend was übersehen hatte, auch alles allein rausgefunden.

Besonders genial war die Endphase, weil ich das, was es mit Sissel auf sich hat, nie und nimmer vermutet hätte. Gelungene Überraschung! :A

Ὀρφεύς
17.09.2017, 21:35
Ghost Trick hat deutsche Untertitel? Bin gerade echt überrascht.
Als es vor Jahren erschienen ist habe ich einem Review entnommen es wäre komplett auf englisch geblieben, weswegen Ghost Trick auf die "zocke-ich-eines-Tages"-Liste gelandet ist.
Und dann noch dieses gute Feedback hier... ich werde schwach.

Klunky
17.09.2017, 23:41
Ghost Trick hat deutsche Untertitel? Bin gerade echt überrascht.
Als es vor Jahren erschienen ist habe ich einem Review entnommen es wäre komplett auf englisch geblieben, weswegen Ghost Trick auf die "zocke-ich-eines-Tages"-Liste gelandet ist.
Und dann noch dieses gute Feedback hier... ich werde schwach.

Hols dir, du wirst es garantiert nicht bereuen. Der Spannungsaufbau entspricht einem Ace Attorney, dem Vergleich kann man sich gar nicht entziehen und das ist auch gut so. Nur dass es obendrein noch mal erfrischend anders ist, mit seinen Rätselmechaniken und der gesammten Prämisse.
Dazu endet das Spiel auf einer absolut liebenswerten Note, die einen sichtlich berührt.
Haustierfreunde würde ich das Spiel übrigens besonders empfehlen.

Ὀρφεύς
18.09.2017, 20:10
Bei Gamestop hatten die es heute leider nicht (habe auf ein wenig Glück gehofft) und somit bleibt wohl nur Ebay oder Amazon.
Sobald ich es günstig sehe landet es direkt in den Warenkorb.

Lynx
12.11.2017, 11:30
Ich habe jetzt die letzte Zeit damit verbracht, Fire Emblem 6 nochmal durchzuspielen, um die drei zusätzlichen Kapitel und das wahre Ende freizuschalten. Hätte eigentlich nicht gedacht, dass ich das so schnell (für meine Verhältnisse) schaffe, aber es hat mich dann doch ziemlich gepackt.^^

Ich habe diesmal dann natürlich mit Guide gespielt, um die Bedingungen für das wahre Ende zu kennen und auch die alternativen Routen zu gehen, die man im Verlauf so einschlagen kann. Und diesmal hatte ich wirklich durchgehend ziemlich viel Spaß. Ich hatte deutlich mehr Items, dadurch deutlich bessere Einheiten und auch deutlich mehr Geld. Trotzdem boten die meisten Kapitel noch Herausforderungen und ich frage mich ernsthaft, wie ich das alles bei meinem ersten Mal überhaupt geschafft habe - zwei, drei Maps würde ich sogar immer noch als schwierig bezeichnen, aber frustrierend war dafür keine. Einerseits weil eine der längeren Routen, die man wählen kann (und die ich diesmal hatte) wirklich um einiges angenehmer ist als die andere, und andererseits natürlich weil ich ja genau wusste, was ich machen muss und den Großteil auch schon mal gespielt hatte.
Grundsätzlich ändert das an der "Qualität" des Spiels aber ja nichts. Jeder kann sich mit einem Guide das Leben erleichtern, der hohe Schwierigkeitsgrad für einen "blinden" Playthrough bleibt und die Geschichte wird dadurch auch nicht besser. :D

Dafür wird die Geschichte aber durch das wahre Ende besser. Die drei zusätzlichen Maps zum Schluss sind interessant - weniger spielerisch als für die Story. Einige Lücken werden gefüllt und plötzlich fühlt sich die ganze Geschichte wie eine runde Sache an, und außerdem bekommt man hier wirklich richtig dieses "Endgame"-Gefühl. Bei meinem ersten Spieldurchlauf war am Ende irgendwie keine Stimmung da, trotz Abschluss fühlte sich alles so abgeschnitten und nur schnell abgehandelt an, und es fehlte einfach das Gefühl, etwas für die Spielwelt erreicht zu haben. Außerdem macht das richtige Ende das andere sogar noch unlogischer und damit nochmal schlechter.
Das wahre Ende hat sich sogar noch die Zeit genommen, die Charaktere, die man ganz zum Schluss dabei hat (was nur 10 frei wählbare "Auserkorene" sein durften, also fast nur die Hälfte von dem Team, das man bisher wohl trainiert hatte) besonders zu ehren. Sie alle durften einen bedeutungslosen One-Liner vor dem Endboss sagen und bekamen dann einen ausführlichen Abspann. Auch wenn das immer noch kein Grund für Lobeshymnen sein sollte ist es einfach im Vergleich zum normalen Ende so viel schöner gemacht. Deshalb war ich dann schon angemessen begeistert.
Ich habe außerdem vom wahren Ende nochmal die bessere Variante erspielt (die bekommt man, wenn man mit Roy und der namensgebenden Binding Blade den letzten Schlag ausführt) und hatte dann ein ziemlich zufriedenstellendes Happy End.
Der einzige Wehmutstropfen hier war, dass trotz Verkupplung von Roy nur eher nebenbei erwähnt wurde, dass er seine Liebste dann auch geheiratet hat, aber das kann ich gerade noch verkraften. ;D


https://imgur.com/ASHvlZR.png

Ja, also insgesamt mag ich Fire Emblem 6 jetzt doch definitiv lieber als nach dem letzten Mal und meine subjektive Wertung wird etwas nach oben korrigiert. Aber es ist halt trotzdem ein Problem, dass man ohne genug Vorwissen nicht nur einen verdienten, guten Abschluss der Geschichte verpasst, sondern auch die Bedingungen für versteckte Items und so Kram teilweise schwierig zu erreichen sind. Vielleicht werden Fire Emblem-Veteranen mit dem Ganzen aber auch besser zurecht kommen als ich - für mich war es ja erst mein zweites Spiel der Reihe. Und Einsteigern würde ich es wirklich gar nicht empfehlen. :D

Ich denke damit habe ich dann das letzte Vorhaben meiner Challenge für dieses Jahr geschafft - bis November schaffe ich sicher keines meiner angepeilten Spiele mehr. Aber hey, immerhin habe ich über die Hälfte der Liste gemacht und einen Titel davon sogar zwei Mal gespielt.^^