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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : My little (JRPG) Diary - [10/10] - Xenoblade Chronicles 2 + Fazit



Ὀρφεύς
05.01.2017, 11:17
So, wie bereits angekündigt der besagte Thread zur JRPG-Challenge 2017 und gleich für den Anfang nochmals meine Liste und Regeln:

Hauptliste

1. Final Fantasy XII: The Zodiac Age
2. Monster Hunter Stories
3. Nioh – PS4
4. NieR: Automata (PS4)
5. Persona 5 (PS4)
6. Shin Megami Tensei IV: Apocalypse (3DS)
7. Shin Megami Tensei: Devil Survivor - Overclocked (3DS)
8. Yo-Kai Watch (3DS)
9. Yo-Kai Watch 2: Knochige Gespenster (3DS)
10. Xenoblade Chronicles 2

Geänderte Challenge-Regel:

- Es zählen auch JRPGs, die man bereits durchgespielt hat. Das schließt Remakes mit ein.
Habe hier nämlich noch Xenoblade Chronicles 3D sowie Lost Odyssey liegen und Dragon Quest VIII wird ebenfalls folgen.
Alles Spiele die ich vor zig Jahren gespielt habe und wieder einen weiteren Durchgang wagen möchte.

- Wenn ein Spiel nicht gefällt wird es so oder so ausgetauscht.

Und da ich dieses Jahr bereits fleißig war gleich mein erster kurzer Spielebericht.

http://up.picr.de/27973751cr.jpg

Spiel 1: Shin Megami Tensei IV: Apocalypse (Nintendo 3DS)
Gestartet: 03.12.2016
Beendet: 04.01.2017

Warum gerade dieses Spiel?

Die Megami Tensei Reihe mit all seinen Spin-Offs ist für mich die aktuell einzige große JRPG-Reihe die noch fortgesetzt wird und ich regelmäßig verfolge.
Viele andere Reihen kenne ich entweder noch nicht, wurden bereits vor Jahren eingestellt oder interessieren mich nur bedingt wie in etwa Final Fantasy und Dragon Quest.

Angefangen habe ich vor 10 oder 11 Jahren mit Shin Megami Tensei: Lucifer's Call und musste ich fast ein Jahrzehnt auf den vierten Teil warten, was nicht so tragisch war, schließlich gibt es genug Ableger.
Beide Spiele haben mich jedenfalls damals wie heute so gepackt, da musste Apocalyps direkt her und ja, hierbei handelt es sich um eines der ganz wenigen Games, die ich mir direkt zum Release gönne.

http://up.picr.de/27973752lu.jpg

Worum gehts?

Die Geschichte setzt kurz vorm Ende der neutralen Route von SMTIV an und übernimmt man die Rolle des stummen Protagonisten Nanashi.
Zusammen mit seiner Jugendfreundin Asahi möchte man ein richtiger Hunter werden und krepiert direkt in den ersten Minuten durch die Hand eines Dämonen.
In der Unterwelt angekommen gewährt uns der keltische Gott Dagda seine Macht inklusive neuem Leben und so nimmt der Anfang einer langen Reise mit neuen und alten Gesichtern im post-apokalyptischen Tokyo seinen Lauf ...

Das wäre die ganz grobe Umschreibung der Story und auch wenn man das Spiel ohne Vorkenntnisse spielen kann, ich würde dringend davon abraten.
Dafür gibt es viel zu viele Szenen, Charaktere und Orte, die einen am Vorgänger erinnern und erst dadurch ihre volle Wirkung entfalten.

Gameplay

Streng genommen ein reiner Dungeon Crawler und sehr Megami Tensei typisch.
Der Schwierigkeitsgrad ist etwas höher als bei den meisten anderen JRPG, man kann zig Stunden ins Fusions-System stecken, diverse Quests erfüllen die mit Erfahrungspunkte, Macca oder Ausrüstung und Items locken oder ein manchmal sogar mehr Hintergrundinformationen über die Welt servieren.

Besonders das Kampf- und Fusions-System finde ich besonders gelungen.
Ich mag gerne Rundenkämpfe und diese haben unheimlich viel Potenzial in Apocalypse.
Sie gehen schnell von der Hand, mittlerweile gibt es keine Zufallskämpfe mehr und wie wertvoll ein ordentliches Team ist, die für alle Schwächen gewappnet sind, kann man sich erst beim zocken endgültig vorstellen.
Zwar zwingt einen das Spiel somit das Fusions-System etwas auf, doch ich habe unheimlich viele Stunden damit verbracht und keine Sekunde bereut.
Und selbst wenn man vom Level her deutlich über seinen Gegner ist, kann man dennoch verlieren, wenn man die falschen Dämonen im Team hat.

Ansonsten kann man seine Werte steigern und die der Gegner senken, auf deren Schwächen eingehen und Zusatzrunden spendiert oder abgezogen bekommen, während den Fights neue Dämonen fusionieren (sofern man die passende App runtergeladen hat), seine eigenen Schwächen tilgen und, und, und.

Gerade beim Gameplay trumpft das Spiel deutlich und motivierte (mich zumindest) bis zum Schluss.

http://up.picr.de/27973753nx.jpg

Erlebnisse beim Spielen

Shin Megami Tensei IV: Apocalypse ist für mich das beste Beispiel wie ein JRPG heutzutage aussehen muss und liebe ich das gesamte Setting mit seinen coolen Soundtrack.

Ich bin zwar über die Jahre sehr wählerisch geworden, mag viele Klischees nicht mehr und sortiere schnell – manchmal sogar zu schnell – Spiele und besonders japanische Rollenspiele aus, nur Atlus hat bei seinen Games ein Händchen dafür mich vollends zu fesseln und zeigt meine Nintendo 3DS Rangliste (laut Gesamtspielzeit) auf den ersten 5/6 Plätzen Megami Tensei Teile an, was für sich spricht.

Frei von Fehlern ist Apocalypse trotzdem nicht.
Ich hatte manchmal das Gefühl fusionieren zu MÜSSEN um gegen alles gewappnet zu sein und spielt man wieder einmal einen Jugendlichen der mit seiner Kindheitsfreundin Tokyo und die Welt retten möchte.
Auch die Story ist nicht sonderlich neu für die Reihe, aber immer noch abwechslungsreicher als was man sonst so erhält.

Auf der anderen Seite halten sich die Klischees in Grenzen und erschlagen den Spieler nicht mit Kitsch.
Im Gegenteil sogar, diese werden halbwegs gut erzählt und wird man von einem starken Cast begleitet und muss gestehen, ich fand Navarre echt witzig.;)
Die Story nimmt ebenfalls schneller Fahrt auf als sein Vorgänger und hat einige interessante Wendungen auf Lager, selbst wenn man ganz grob schon in den ersten Stunden weiß wie es enden wird bzw. durch verschiedene Endings enden kann.

Und dieses Gefühl sich von allen Seiten gegen Gottheiten behaupten zu müssen hat im diesen Sinne zuletzt Lucifer's Call geschafft.
Jedenfalls erfindet Atlus das Rad mit seinem neusten Spiel nicht neu und bin gespannt wie man die Schlacht zwischen all den Gottheiten im nächsten Ableger überbieten möchte?

Wer aber innerhalb der Reihe etwas anderes erleben möchte kann noch zu Persona und Co. greifen, schließlich ist das meiner Meinung nach noch immer jammern auf aller höchstem Niveau.

Außerdem gibt es einen Kritikpunkt, den ich nicht schön reden kann und möchte.
Denn was man sich dabei gedacht hat ist mir ein Rätsel.
Und zwar (nein, jetzt kommt kein Spoiler) der letzte Endgegner.
Das man gerade in Megami Tensei öfters trainieren muss ist mir bereits bekannt, aber es kann nicht sein, dass ich mit einem Team aus Level 99 Dämonen plus Reserve gegen diesen Gegner auf der Schwierigkeitsstufe „Normal“ scheitere.
Alle anderen Gegner davor waren nämlich nicht der Rede wert, nachdem ich sehr viel Zeit für das Fusionieren geopfert habe.

Genau genommen konnte ich gar nicht mehr weiter trainieren und hat der Endgegner mich nie direkt vernichten können.
Die ganzen Anläufe endeten damit, dass ich keine MP mehr hatte, diese irgendwann nicht mehr auffüllen konnte und scheiterte.
Nur wenn es ein Endgegner nicht schafft ein mit seinen Angriffen zu besiegen, dann dauert diese Prozedur mal eben 30 Minuten und länger.
Vermutlich hätte ich mehr fusionieren müssen, doch darauf hatte ich nach über 70 Stunden keine Lust mehr, weswegen ich einzig und alleine für den letzten Fight den Schwierigkeitsgrad von Normal auf Leicht runter gesetzt habe.

http://up.picr.de/27973754jz.jpg

Wie durchgespielt?

Eigentlich wollte ich noch 2016 fertig werden, weswegen es auf die Ersatzbank kam, nur nach 30 Stunden kurz vor Silvester war ich mir dessen nicht mehr sicher und dann kam es anders als erwartet.

Gesamtspielzeit: 71 Stunden 13 Minuten und 8 Sekunden.
Compendium: Zu 81% erledigt
Ende: Peace Ending

Sonstiges:

- Alle verfügbaren Quests abgeschlossen.
Ob es versteckte Quests gibt keine Ahnung.

- Alle Dungeons die zum Hauptspiel gehören zu 100% abgegrast.
Und das hat gerade beim letzten Dungeon ewig gedauert die Karte zu vervollständigen.

- Die ersten beiden Endgegner vom Bonusdungeon Twisted Tokyo besiegt und danach keine Lust mehr gehabt, da zu langweilig.

Fazit: Für mich eines der besten JRPGs die ich 2016 angefangen habe und 2017 fängt somit sehr vielversprechend an.

Narcissu
05.01.2017, 11:35
Haha, meine Erfahrungen mit dem Spiel und insbesondere dem letzten Boss sind wirklich sehr ähnlich. Ich kann mich nicht erinnern, in IV Probleme mit dem letzten Boss gehabt zu haben, und da war ich 25 Level niedriger. Und ja, die Bosse davor waren wirklich kein Problem. Für den letzten Kampf muss man sich wirklich ganz spezifische Dämonen heranzüchten, und da man die ganzen Skills, die man braucht, nicht durch einfache Fusionen bekommt, wird das auch schnell kostenspielig. Das war mir dann auch zu viel des Guten, das hätte Stunden gekostet, zumal man nur auf eine Art zuverlässig Geld farmen kann. Ich finde, es ist auch keine so tolle Designentscheidung gewesen, den Boss gegen alles resistent zu machen. Das macht effektiv alle Kämpfer, die keine Pierce-Skills haben, nutzlos, und selbst Flynns Schwert bringt da wenig, da es reines Glücksspiel ist.

Twisted Tokyo habe ich auch nur bis nach dem zweiten Boss gespielt. Verstehe nicht so richtig, welchen spielerischen Mehrwert es bieten soll, dass man nach zehn Zügen rausteleportiert wird, und die Belohnungen sind auch nicht so toll.

Ὀρφεύς
05.01.2017, 14:34
Ich weiß noch genau, wie ich damals in Digital Devil Saga 2 richtig mit einigen Endgegnern zu kämpfen hatte und dafür ordentlich trainieren musste.
Dabei war es nie unfair und das kann ich von Apocalypse leider nicht behaupten.

Der Endboss würde vom Schwierigkeitsgrad besser als optionaler Gegner funktionieren und war überrascht wie viel der selbst auf Leicht aushält.
Er war zwar dann ziemlich einfach, aber wortwörtlich langlebig.
Auf Normal hätte ich nach Absturzt meiner MP eine gefühlte weitere Stunde auf den einprügeln müssen und das wollte ich mir nicht geben.:D

Und jetzt würde es mich brennend interessieren wie jemand diesen Kampf gewinnen möchte der nicht grindet?
Denn Merkabah, Lucifer und Satan wären dann sicherlich eine Herausforderung gewesen.

Shieru
05.01.2017, 15:48
Die Digital Devil Saga-Reihe überlege ich momentan auch zu spielen. Lohnt die sich?

Gala
05.01.2017, 16:05
Die Digital Devil Saga-Reihe überlege ich momentan auch zu spielen. Lohnt die sich?

Absolut! Tolle Spiele!

Narcissu
05.01.2017, 17:42
Definitiv. Meine definitiven Favoriten der Serie (Persona mal ausgenommen). Im Vergleich zu anderen Shin Megami Tenseis sind sie deutlich story- und charalterlastiger. In sehr vielen Teilen spielt man ja nur den Hauptcharakter + Dämonen im Kampf, aber in Digital Devil Saga hat man eine ganze Party (und kann auch keine Monster fangen / beschwören). Das Gameplay ist ziemlich dungeonlastig – die Abwechslung zwischen Alltag und Dungeons, die Persona hat, gibt es hier also nicht –, aber das Kampfsystem macht so viel Spaß, dass mich das nie gestört hat.

Ὀρφεύς
05.01.2017, 17:52
Und bietet Digital Devil Saga 1 und 2 den Spieler meiner Meinung nach eine ziemlich geile Story, die man so nicht vorhersehen kann.
Nicht zu vergessen die Idee, sich in einen Dämonen zu verwandeln, was glaub ich nicht nochmals in Megami Tensei aufgegriffen wurde, oder?

Als nächstes folgt übrigens Yo-Kai Watch oder Etrian Odyssey 2 Untold - The Fafnir Knight.
Abwarten was mich eher fesselt.^^

Kael
05.01.2017, 18:37
Die Digital Devil Saga-Reihe überlege ich momentan auch zu spielen. Lohnt die sich?

Bei den meisten von denen habe ich relativ frustriert aufgegeben.

Muss aber mal gucken, was ich von denen überhaupt noch habe. Den ersten Teil (https://en.wikipedia.org/wiki/Shin_Megami_Tensei:_Digital_Devil_Saga) hat mein Kumpel noch (nach knapp 10 Jahren), den müsste ich mal wieder zurückfordern (wahrschienlich hat er den aber genauso wenig durch wie ich Digimon World 4). Hab ich abgegeben, nachdem ich nach einer Weile relativ unmotiviert war.

Shin Megami Tensei: Lucifer's Call hab ich noch da, das ist auch so ähnlich, aber anscheinend eine andere Reihe. Ist aber beides für die PS2.
Und dann gibt's noch devil Survivor Overclocked für den 3DS (was aber auch wiederrum eine andere Reihe ist). Ist mehr ein Strategie-JRPG, hat es aber auch ziemlich in sich.

Zurück zu Digital Devil Saga oben: Ich erinnere mich dunkel, dass die Serie allgemein nicht gerade für wenig Story bekannt ist (was ich nebenbei ziemlich gut finde), finde aber auch nicht, dass die weniger Story haben, als z.B. das Devil Survivor, was ich gespielt habe.

Cutter Slade
05.01.2017, 19:24
Shin Megami Tensei: Lucifer's Call hab ich noch da, das ist auch so ähnlich, aber anscheinend eine andere Reihe.

Lucifer's Call ist sogar der offiziell dritte Teil der Shin Megami Tensei Reihe, auch Shin Megami Tensei III: Nocturne genannt.. Zumindest in den USA, bei uns in Europa ist es eben Lucifer's Call. Die M!Games hat dazu aktuell eine echt ne schöne Liebeserklärung im Heft, die einen guten Überblock über die ganzen Reihen gibt, also Megami Tensei, Shin Megami Tensei, Devil Survivor, Digital Devil Saga, Persona usw. gibt. :A Bin da auch gerade etwas am wildern ^^

Kayano
05.01.2017, 21:27
Ich habe momentan auch Lust auf Shin Megami Tensei. Ich hatte damals nur mal Digital Devil Saga angefangen was mir ganz gut gefallen hat, aber ich hab es aber damals trotzdem nicht beendet. Momentan überlege ich ob womit ich anfangen soll. Persona 3 FES, Digital Devil Saga und Lucifer's Call stehen in der näheren Auswahl. Hat da jemanden eine Empfehlung was am besten für den Einstieg geeignet ist? (Ich weiß dass die Titel alle unabhängig voneinander sind.) Persona 3 nachzuholen wäre ja nett jetzt wo Teil 5 vor der Tür steht. ^^ An DDS habe ich positive Erinnerungen und ich mochte das man nicht mit Dämonen sondern mit einer klassischen Party unterwegs ist. Von Lucifer's Call weiß ich am wenigstens. Ich hoffe ich störe mit der Zwischenfrage hier im Thread nicht, wo es momentan ja ohnehin um Shin Megami Tensei geht, sonst bitte einfach verschieben.

In dem Zusammenhang weiß eigentlich jemand ob ich beim Kauf von PS2 Games im PSN der Playstation 3 auf die Region achten muss? Ich meine auf der PS3 ist das ja egal, aber die PS2 Games stammen ja noch aus PAL/NTSC Zeiten.

Ansonsten Danke für die Impressionen zu SMT 4 Apocalypse, die mir u.A. wieder Lust auf SMT gemacht haben.

Narcissu
05.01.2017, 21:49
Ich habe momentan auch Lust auf Shin Megami Tensei. Ich hatte damals nur mal Digital Devil Saga angefangen was mir ganz gut gefallen hat, aber ich hab es aber damals trotzdem nicht beendet. Momentan überlege ich ob womit ich anfangen soll. Persona 3 FES, Digital Devil Saga und Lucifer's Call stehen in der näheren Auswahl. Hat da jemanden eine Empfehlung was am besten für den Einstieg geeignet ist? (Ich weiß dass die Titel alle unabhängig voneinander sind.) Persona 3 nachzuholen wäre ja nett jetzt wo Teil 5 vor der Tür steht. ^^ An DDS habe ich positive Erinnerungen und ich mochte das man nicht mit Dämonen sondern mit einer klassischen Party unterwegs ist. Von Lucifer's Call weiß ich am wenigstens. Ich hoffe ich störe mit der Zwischenfrage hier im Thread nicht, wo es momentan ja ohnehin um Shin Megami Tensei geht, sonst bitte einfach verschieben.

In dem Zusammenhang weiß eigentlich jemand ob ich beim Kauf von PS2 Games im PSN der Playstation 3 auf die Region achten muss? Ich meine auf der PS3 ist das ja egal, aber die PS2 Games stammen ja noch aus PAL/NTSC Zeiten.

Ansonsten Danke für die Impressionen zu SMT 4 Apocalypse, die mir u.A. wieder Lust auf SMT gemacht haben.

Lucifer's Call ist quasi klassisches SMT: Dialogarm, dungeonlastig, mit vielen fangbaren Monster (wobei "fangbar" das falsche Wort ist, da man die Dämonen überzeugt und nicht mit einem Pokéball einfängt^^) und mit tiefem und herausforderndem Gameplay, das zum Experimentieren einlädt. Nichts für Spieler, die gern an die Hand genommen werden oder eine durchgehende und im Vordergrund stehende Story unabdingbar finden. Hier sind's eher Setting, Atmosphäre und Gameplay, die im Vordergrund stehen.

Digital Devil Saga ist so ein Mittelding. Es hat mehr Story und einen deutlich größeren Fokus auf den Cast als die SMT-Hauptserie und man fängt hier keine Monster mehr. Der Schwierigkeitsgrad ist aber nach wie vor hoch und man verbringt den größten Teil der Spielzeit in Dungeons. Längere Storysequenzen gibt es meist vor und nach den Dungeons. Persona 3 (und auch 4) hingegen setzen die Schwerpunkte etwas anders: Zwar kämpft man sich immer noch durch Dungeons, aber soziale Interaktionen (quasi Slice-of-Life in Form von Social Sim) ist ebenso Teil des Gameplays und sowohl Story als auch insbesondere die Charaktere stehen weit mehr im Mittelpunkt als in anderen SMTs (auch als in Digital Devil Saga). Ach ja, und Monster fangen kann man hier auch wieder, die allerdings keine eigenen Partymitglieder sind, sondern die man an die Charaktere "koppelt".

Empfehlen kann ich alle, aber sie haben definitiv eine unterschiedliche Ausrichtung. Persönlich mag ich definitiv Persona 3 am liebsten, da mir Story und Charaktere in einem Spiel immer noch am wichtigsten sind. Die Kämpfe und das Skillsystem haben mir jedoch in Digital Devil Saga am besten gefallen (würde sogar fast sagen, dass das meine Lieblingskombination von Kampf- und Skillsystem von allen RPGs ist). In den Grundzügen sind die Kampfsysteme aller drei Spiele übrigens sehr ähnliche, die Unterschiede liegen hier im Drumherum und in den Feinheiten.

Aus dem PSN geladene PS2-Spiele kannst du problemlos unabhängig von der Region auf der PS3 spielen, afaik sogar, wenn du mit einem anderen Account eingeloggt bist (zumindest auf der PS3).

Ὀρφεύς
05.01.2017, 22:35
@Kayano

Durch die Challenge 2017 habe ich über Shin Megami Tensei IV: Apocalypse berichtet und andere User erwähnen daraufhin Interesse an weitere Teile der Reihe. Mission erfüllt würde ich da sagen.;)

Und ich würde so ganz spontan Persona 3: FES empfehlen.
Finde es am einsteigerfreundlichsten und verdammt ist das ein geiles Spiel.
Bis auf Catherine und Life is Strange fällt mir gerade kein anderes Spiel ein, welches unseren Zeitgeist dermaßen gut einfängt, wie es Persona 3 und 4 getan hat.
Der Cast ist zum verlieben und habe ich in beiden Spielen ordentlich mitgefiebert.
Vom genialen Gameplay und OST möchte ich gar nicht erst von anfangen.
Ja, ich merke es bereits, Persona 5 steht kurz bevor und sollte bis dahin besser für zwei Wochen Urlaub nehmen, Handy und Telefon abschalten und die Klingel kaputt schlagen.:D

Und lege dir besser einen US PSN Account zu.
Die Spiele sind meistens günstiger im Vergleich zu Europa (habe Ende 2016 so ziemlich alle PS2 Megami Tensei Spiele für jeweils unter 4 $ erworben) und gibt es neben diversen anderen interessanten JRPGs noch Persona 2: Eternal Punishment im Store.
Dieses Spiel hat es selbst 17 Jahre nach Release nie nach Europa geschafft und durch den Playstation Store kommt man endlich ohne großen Aufwand daran.

Und Lucifer's Call wirft den Spieler ins kalte Wasser.
Sprich, keine großen Erklärungen, keine Sprachausgabe und geht es direkt in die Vollen.
Dabei wird die Story bei weitem nicht so direkt vorangetrieben wie in SMTIV und Apocalypse und weitere Partymitglieder gibt es nicht.
Das ganze Spiel hat was von einer Wüste.
Es sieht vieles auf den ersten Blick recht eintönig aus und wenn man genauer hinschaut entdeckt man viele interessante Kleinigkeiten.
Die melancholische Grundstimmung passt da perfekt mit rein und hey, das Spiel geht genau da los, wo die meisten anderen enden würden (SMTIV ist da keine Ausnahme).

Und wie schaut es mit Strange Journey für den Nintendo DS aus?
Das ist wohl ziemlich unbekannt, oder?
Dabei ist es einer meiner liebsten Megami Tensei Teile und habe vor gar nicht so langer Zeit ein Review darüber geschrieben.
Hat mich sogar mehr gepackt als SMTIV und kommt vom Setting Lucifer's Call recht nahe.

Kayano
06.01.2017, 19:41
Und lege dir besser einen US PSN Account zu.
Die Spiele sind meistens günstiger im Vergleich zu Europa (habe Ende 2016 so ziemlich alle PS2 Megami Tensei Spiele für jeweils unter 4 $ erworben) und gibt es neben diversen anderen interessanten JRPGs noch Persona 2: Eternal Punishment im Store.Ha an den Preis hatte ich gar nicht gedacht. ^^ (Ich hab aber noch was Guthaben im dt. Store.)
Meine Sorge war eigentlich eher das die Download Versionen aus den deutschen (oder europäischen) Store vielleicht langsamer laufen oder nur mit Palken, weil es ja nur Ports der PAL Version sind. (Ghostlight is ja auch für die Versionen im PSN zuständig.) Und die Versionen aus dem US Store, diese Probleme nicht haben. Aber das wäre halt echt dämlich wenn sie dieses Erbe bis zu den PS3 Releases mitschleppen würden.

Ansonsten seid ihr euch beide ja mit Persona einig. Dann werde ich mich mal in Persona 3 FES stürzen. Danke für die Empfehlungen!

Ὀρφεύς
28.02.2017, 04:24
https://picload.org/image/rldwacgr/niohlogo.jpg

Spiel 2: Nioh (Playstation 4)
Gestartet: 14.02.2017
Beendet: 28.02.2017

Warum gerade dieses Spiel?

Warum? Weil hier im Forum so sehr darüber berichtet wurde.^^
Hatte es gar nicht aufn Schirm und da es so interessant aussah, habe ich relativ spontan zugeschlagen.

Worum gehts?

William verfolgt den Alchemisten Kelley nach Japan, weil dieser seinen Schutzgeist entführt hat und dort angekommen findet man sich in ein Dämonen versuchtes Land wieder.

Einen intensiveren Einblick zur Handlung an sich schenke ich mir an dieser Stelle, denn ich habe lange nicht mehr etwas so langweiliges und vor allem schlecht erzähltes gesehen.
Wiliam bleibt das ganze Spiel über unheimlich blass und die japanischen Charaktere hätten direkt aus einen 80er Jahre Samuraifilm stammen können.
Halt viel übertriebenes Geschwafel über Ehre, Liebe, Respekt und Aufopferung und man wäre womöglich besser verblieben, wenn man gar keine Story ins Spiel gepackt hätte, denn die Stärken liegen eh beim Gameplay und all die Zwischensequenzen haben mich zumindest genervt.
Da waren mir die kryptischen Anspielungen in Dark Souls deutlich lieber und sollte es eines Tages ein Nioh 2 geben, dann bitte ohne Story oder man gibt sich an dieser Stelle sehr viel mehr Mühe.

https://picload.org/image/rldwacga/1.jpg

Gameplay

Nioh hat mir vom Gameplay her auf Anhieb gefallen.
Vieles hat man sich von der Dark Souls Reihe abgeschaut und spielt es sich fast identisch.
Statt Seelen sammelt man z.B. Amrita ein, womit man leveln und Fähigkeitspunkte individuell verteilen kann und diese erhält man entweder durch besiegte Gegner, geopferte Gegenstände oder durch Seelensteine.
Nebenbei erlernt man noch die verschiedensten Fähigkeiten für eine Vielzahl von Waffen, deckt sich vor den Missionen beim Schmied ein oder schaut im Schrein oder Dojo vorbei.
Abseits dessen schreitet man anhand von Hauptmissionen in den unterschiedlichsten Locations voran und kann nach belieben noch Nebenmissionen annehmen, die neue Waffen usw. bereithalten.
Leider wiederholen sich bei den Nebenmissionen die Gebiete, weswegen ich nur 3-5 beendet habe und mich ansonsten nur auf das Hauptspiel konzentriert habe.

Erlebnisse beim Spielen

Jetzt wo ich Nioh geschafft habe bin ich sehr zwiegespalten.
Denn auf der einen Seite liebe ich die ganzen Fights, das Setting, das experimentieren mit all der Ausrüstung und den Schutzgeistern und habe viel Freude daran gehabt und auf der anderen Seite hat es mich oft nur noch aufgeregt.
Die Entscheidung für eine Story bleibt mir ein Rätsel und der Unterschied zwischen Gegner und Endgegner war mir in einigen Missionen zu gewaltig.
So hatte ich z.B. ab der Mitte des Spiels mit den meisten Gegnern gar keine bis wenige Probleme und dann steht man vor einen Endgegner der mit zwei Angriffe ein direkt ins Jenseits befördert und man zig Anläufe für benötigt.
Und zum Ende hin wurden die Endgegner plötzlich deutlich leichter, während mich drei popelige Gegner in der letzten Hauptmissionen ständig fertig machten.
Oder die Nebenmissionen und der Schmied.
Muss man die Gebiete alle recyceln? Und wofür benötige ich den Schmied, wenn man in jeder Mission dermaßen viel Ausrüstung findet, dass die bereits gekaufte überflüssig wird?
Natürlich haben all diese Möglichkeiten ihren Reiß, nur ich empfand einiges davon sinnlos und habe mich deswegen nur minimal damit beschäftigt.

https://picload.org/image/rldwacgl/2.jpg

Wie durchgespielt?

Das Hauptspiel und eine Hand voll Nebenmissionen.

Level: 110
Gesamtspielzeit: 54 Stunden und 49 Minuten

Fazit:

Vielleicht klingt mein diesmal sehr kurzer Bericht ein wenig negativ, dabei sollte alleine die Gesamtspielzeit verdeutlichen wie sehr mir Nioh gefallen hat.
Es war echt eine Überraschung, denn der Titel klang in meinen Ohren so unscheinbar und dann bekommt man ein solch facettenreiches Action-RPG, welches sich deutlich an Dark Souls bedient und trotzdem eigene Ideen wie die Schutzgeister einbringt und sich flotter spielen lässt.
Jeder Gegner braucht seine Zeit und ja, ich hätte bei einigen Endgegnern am liebsten den Controller gegen die Wand gepfeffert, aber genau das kann den Reiß ausmachen.
Und wer von Nioh nicht genug bekommt kann sich voll und ganz an all den optionalen Kram auslassen, zu dessen Zielgruppe ich mich aber nicht zähle und blicke somit auf knappe 55 Stunden Spielspaß zurück.

Gala
28.02.2017, 20:39
Du kannst schon sehr starke Waffen schmieden, verstärken und rerollen und das lohnt sich auch wenn du ordentlich Min/Maxen willst. Die Nebenmissionen sind auch nicht nur recyclete Level, es gibt einige Gebiete nur als Nebenmission und gerade die Duelle und später doppelten Duelle sind echt spannender als so ziemlich jeder Bossgegner im Spiel.
Gerade jetzt im NG+ und dessen Twilight Missionen lohnt sich die Auseinandersetzung mit Tome und ihrem Großvater (den man btw in einer Nebenmission freischaltet) schon ganz gut.

Ὀρφεύς
28.03.2017, 14:32
https://picload.org/image/rlwigppl/nier.jpg

Spiel 3: NieR: Automata (Playstation 4)
Gestartet: 08.03.2017
Beendet: 28.03.2017

Warum gerade dieses Spiel?

Auch auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole, doch Nier war damals das beste Spiel, welches ich 2010 gezockt habe und war es gleichzeitig die größte Überraschung.
Eine Fortsetzung habe ich dennoch nicht erwartet und so größer war vor wenigen Jahren die Ankündigung von NieR: Automata, welches selbstverständlich relativ zeitnah in meine PS4 wandern musste.

Worum gehts?

Nier, Kaine, Emil oder Grimoire Weiß? All das ist schon lange Vergangenheit und führen Androiden einen erbitterten Krieg gegen von Aliens kreierte Maschinen.
Die Menschheit? Ist auf den Mond geflohen.
Die Erde? Seit hunderten von Jahren ein einziges Schlachtfeld.
Der Auftrag? Vernichte alle Maschinen und beende den Krieg, damit die Menschheit zurück auf die Erde kann.

Im Sinne von 2B – einer unterkühlten Androiden von YoRHa – nimmt man als Spieler diesen Auftrag sehr ernst und zusammen mit ein Scanner-Modell – und deutlich gesprächiger – namens 9S hat man gleich am Anfang die Aufgabe eine Maschine des Goliath-Typs auszuschalten.
Das dabei einiges schief geht gehört mittlerweile zum guten Ton und wer Nier kennt, darf sich auf eine packende Story mit vielen Wendungen und zig Endings freuen.

https://picload.org/image/rlwigppi/nier1.jpg

Gameplay

Mir gefiel das ganze Gameplay von Nier damals sehr gut.
Das Kampfsystem war zwar nicht sonderlich komplex, aber spaßig und mehrere 2D-Passagen, ein kleines Textadventurer, Shooter-Passagen und ein Ausflug ins s/w Herrenhaus aus Resident Evil mit vielen kleinen Nebenmissionen und fetten Bossfights rundeten für mich das Gesamtpaket gut ab und war daher ein wenig misstrauisch, ob die Fortsetzung da mithalten kann.
Kurz und bündig? Es hält sich ziemlich die Waage.
Das Kampfsystem macht ein wenig mehr Fun, nur von Platinum Games kennt man bereits bei weitem komplexere Titel und auch wenn Shooter- sowie 2D-Passagen vorhanden sind, ein „richtiges“ Textadventure hat es nicht ins Spiel geschafft, doch dafür kann man Gegner hacken, was ich zwar manchmal sehr schwer fand, aber wie gesagt, es gleicht sich gut zum Vorgänger aus.
Und das man unzählige Waffen und Pods - die wohl Grimoire Weiß ablösen sollen – aufleveln kann hatte schon seinen Reiz.

Wenn ich allerdings keinen Vergleich zu Nier ziehe, dann wäre durchaus mehr drin gewesen und sind die Kämpfe auf Dauer zu abwechslungsarm.
Manchmal war ich das Kampfsystem ein wenig leid, da man sich gerade bei stärkeren Gegnern dabei erwischen kann, wie man sich gegen den permanent eingesteckten Schaden gegen heilt.
Aber ein Spiel steht und fällt nicht alleine durch sein Kampfsystem.
Es gibt genügend optionalen Kram den man erledigen kann und sollte, sofern man absolut alles über die Story in Erfahrung bringen möchte, der Soundtrack ist eine einzige Wucht und die Orte sind recht unterschiedlich und weder zu groß noch zu klein, was mir neben Zelda und Horizon: Zero Dawn sehr recht war.

Erlebnisse beim Spielen

Es gab Stellen, da habe ich NieR: Automata leicht genervt beendet.
Das Speichersystem ist eine einzige Katastrophe und völlig aus der Zeit gefallen.
Man kann an einigen Orten, wo Gegner den Spieler angreifen speichern und in vielen anderen Zonen, wo keine Gegner aktiv sind, wird einen die Speicherung verweigert, aber wehe man krepiert nach einer Zwischensequenz, dann darf man entweder den gesamten Abschnitt neu zocken oder wenn man Glück hat eben nicht (wo ich mich frage ob da jemand im Hintergrund würfelt?).
Dann ist das Spiel vielleicht deutlich hübscher als sein Vorgänger, aber technisch ist es so unheimlich schlampig.
Mal sind NPCs oder 2B plötzlich unsichtbar und durfte dann nur noch eine Waffe lenken und stockt das Spiel regelmäßig.
Hinzukommen unnötig viele Wege die einen aufregen können Emils Zuhause, 1001 Nacht in der Fabrik bis hin zu scanne die komplette Wüste oder die grauenhafte Entscheidung, dass man 2B in Lolittakleidchen rumlaufen und bei jeder Gelegenheit Höschen-Blitzer auf den Spieler niederprasseln lässt.
Und wenn wir schon bei 2B sind, ich mochte die Truppe in Nier lieber.
9S und A2 waren mir deutlich sympathischer als 2B und über die Pods braucht man nicht reden.
2B ist sicherlich kein schlecht geschriebener Charakter, nur sie wirkte auf mich sehr widersprüchlich.
In den Hauptmissionen lässt sie sehr oft durchblicken wie abgeklärt sie sei und schließlich ist man ein Soldat usw. usf., und in den Nebenmissionen versteht sie plötzlich jeden NPCs und spendet Trost.
9S wirkte da schon deutlich sympathischer und authentischer, doch ein bisschen weniger vom 2B rumgeschreie wenn man sie zum 10x retten möchte, wäre nicht verkehrt gewesen.
Das er zum Ende hin einen Groll gegen A2 hegt passte sehr gut ins Spiel, nur manchmal waren seine Ausraster nicht mehr ganz so glaubwürdig, denn sobald man z.B. mit Devola und Popola spricht ist er wieder einigermaßen gefasst.
Wie durchgespielt?

Habe mit den Endings A-D mit ca. 40 Stunden gerechnet und das kam fast hin.
Nach Ende D lag meine Spielzeit bei 45 Stunden, doch wollte ich storyrelevante Abschnitte nicht ungeachtet lassen.
Das hat mich insgesamt nochmals 37 Stunden gekostet und ja, manchmal war es recht anstrengend, aber besonders die Nebenmissionen sind für die Hauptstory sehr wertvoll, da man einiges an Hintergrundwissen erhält, welches einen ansonsten verwehrt bleibt.

https://picload.org/image/rlwigwoi/nier2.jpg

Level: 82
Schwierigkeitsstufe: Normal
Androiden-Nebenaufgaben: 100%
Maschinen-Nebenaufgaben: 100%
Archive: 100%
Waffen: 100%
Waffengeschichten: 100%
Bilderbücher: 100%
Roman: 100%
Gesamtspielzeit: 82 Stunden, 37 Minuten und 30 Sekunden
Ende: A, B, C, D, E, K, P, T, W, Y, Z.

Fazit:

NieR: Automata ist unterm Strich genau das geworden was ich erwartet habe, nur habe ich dafür deutlich länger gebraucht als gedacht.
Sicherlich gibt es hier und da den ein oder anderen Punkt der sauer aufstößt und Nier hatte damals den Überraschungseffekt auf seiner Seite, aber deswegen finde ich die Fortsetzung nicht schlechter oder besser.
Mit NieR: Automata bekommt man endlich wieder eine mitreißende Story und ein Soundtrack zum niederknien geboten (der mir sogar besser gefallen hat, als der aus Nier und das soll was heißen) mit ganz viel optionalen Kram und ist es bis jetzt eines der stärksten Spiele 2017.

Ὀρφεύς
05.05.2017, 21:16
Spiel 4: Persona 5 (Playstation 4)
Gestartet: 31.03.2017
Beendet: 01.05.2017

Damit ich mich nicht völlig wiederhole und gefühlte 20 weitere Tagebücher die Story von Persona 5 berichten, beschränke ich mich diesmal auf ein Fazit mit Pros und Contras, bei denen ich ein wenig ausholen muss.

Fazit

Wie im Persona 5 Thread bereits erwähnt war ich nicht ganz so begeistert vom Spiel und ist es absolut nicht mein Game of the Year 2017 geworden, wie ich es zuerst angenommen habe.
Jetzt, einige Tage später und im direkten Vergleich zu Persona 3 und 4 muss ich Persona 5 sogar weiter tadeln.
Wie Atlus die Story und Charaktere - meiner Meinung nach das Herzstück der Reihe - mit dermaßen viele Mängel auf die Spieler loslassen konnte wird mir womöglich auf ewig ein Rätsel bleiben, aber fangen wir bei den Pros an.

Pro:

- Soundtrack
Richtig toller Soundtrack, wenn auch nicht ganz so stark wie man es sonst von der Reihe kennt.
Aber die Battle Theme haut rein und passend dazu ist der OST ein wenig ruhiger geraten.
Mir hat der zumindest sehr gut gefallen.

- Cooles Kampfsystem.
Es zieht sich leider ein wenig mit all den Animationen aber ansonsten über jeden Zweifel erhaben.
War immer sehr froh wenn der nächste Dungeon rufte und man Shadows Bashen durfte.
Und die beiden neuen Elemente waren eine willkommene Abwechslung.

- Verdammt stylish.
Egal was man macht und wo man sich befindet, Atlus hat alles von vorne bis hinten durchgestylt.
Ähnlich genial wie damals Okami oder Der Puppenspieler, nur eben für ein Persona Teil.

- Das Grundgerüst der Story.
Ich finde die Idee an sich klasse und der Anfang sowie das Ende hauen eine Menge raus, nur der viel zu lange Mittelteil kann dieses Niveau absolut nicht halten, doch dazu bei den Contras mehr.

- Kurze Ladezeiten.
Ich hasse lange Ladezeiten und Atlus hat die eher kurzen Ladezeiten mit einigen Animationen zwar versaut, aber das muss ich einfach erwähnen.
Oft genug wird man in diversen Games (besonders für die PS4) auf die Geduldsprobe gestellt und das rechne ich Persona 5 hoch an.

- Fusionssystem kann man ein wenig vernachlässigen.
Mag es nicht sonderlich wenn man mir ein System auf‘s Auge drückt.
In Shin Megami Tensei IV: Apocalypse kam ich mir des öfteren genötigt vor, was in Persona 5 nicht der Fall war.
Hatte am Ende mein Compendium auf 37% und bin trotzdem gut durchs Spiel gekommen.

Contra:

- Warum spielt man wieder einen Schüler?
Ja, das wusste ich im Vorfeld, nur diesmal störte es mich auf Dauer.
Für Persona 6 bitte wieder Richtung Persona 2 oder was komplett anderes *Daumen hoch für Catherine*.
Ich tue mich mittlerweile doch schwer immer wieder einen Schüler spielen zu müssen (erst recht wenn man selber schon lange im Berufsleben drin steckt).

- Wo sind die inneren Konflikte der einzelnen Teammitglieder geblieben mit den dazu passenden Dungeons?
Ist ja schön und gut wenn die Dungeons jetzt besser sind, aber die passen oft gar nicht zu den einzelnen Gegnern und scheinen manchmal aus den Fingern gesogen.
Der Shidou Dungeon in Form eines Luxusschiffes ist total am Thema vorbei.
Wäre anhand seines Egos eine riesige Statue von sich selbst oder eine sterile Stadt mit willenlosen Bürgern/Zombies nicht sinnvoller gewesen?
Oder die Pyramide war z.B. ganz cool, aber für eine Hackerin? Wie wäre es mit ein Computersystem gewesen?
Und ein Raumschiff für einen Geschäftsmann? Warum nicht den Fabrik-Part auf den gesamten Dungeon ausdehnen?
Die ersten und die letzten Dungeons passten da schon deutlich besser.
Und selbst wenn die Dungeons erfrischend anders sind, spielen diese sich innerhalb von Persona 5 viel zu gleich.
Ich kann die Vorgänger nicht für Schlauch-Dungeons kritisieren, die vom Thema her aber passen und Persona 5 gleichzeitig dafür loben, obwohl diese nicht passen und dabei sammelt man in jeden Dungeon irgendwelche Karten oder Schlüssel ein, nur um die nächste Tür öffnen zu können.

- Warum wird das ganze Thema rund um Freiheit so oberflächlich betrachtet?
Die Masse und besonders die Erwachsenen sind alle dumm und die tollen Jugendlichen retten die Welt mit ihren ausgereiften Überblick.
Dabei ändert man seine "Opfer" in den Dungeons und nimmt denen somit die Freiheit sich selber für ihre Taten zu verantworten. Ja ne is klar.

- Wieso muss sich das ganze Spiel so unglaublich ziehen?
Man beendet einen Dungeon in sagen wir mal drei Tagen und die restlichen 27 Tage im Monat wartet man dann auf die Auflösung.
In dieser Zeit wird man übelst in der Schule und von seinem Team genervt, die immer die selben Sätze sagen/schreiben und Morgana ist dann das I-Tüpfelchen, damit die Nerven blank liegen.
Ununterbrochen und das die ganzen 116 Stunden über die ich mit Persona 5 verbracht habe erzählt einen der Kater was man wie und wann machen soll.
Da fühlte ich mich in Persona 3 und 4 wesentlich freier, dabei ist es Persona 5, welches sich der Freiheit im ganz großen Stil widmen möchte... welch Ironie.
Abseits dessen stören beim Kampfsystem auf Dauer die ganzen Animationen.
Warum muss ich mir nach jeden einzelnen Kampf erst die Renn- und Laufanimationen geben?
Hätte man die nicht kürzer machen oder wegdrücken können? Ich mein, das Spiel kommt von Atlus, die können das besser und weniger nervig.

- Warum investiert man mehr Zeit darin die Phantom Thieves anstatt die Persönlichkeiten dahinter zu präsentieren?
Einer meiner größten Kritikpunkte an Persona 5.
Man hätte soviel mehr mit der gesamten Gruppe machen können, doch es reichte letzten Endes nicht an die Vorgänger ran.
Die Ausflüge sind nichts besonderes und selbst in denen wird nur davon geredet wie berühmt die Phantom Thieves sind.
Warum kein Erlebnis weg von all dem? Hat man aus der Vergangenheit nicht gelernt?
Wieso hat man wie in etwa mit Ryuji solch eine oberflächliche Nervensäge, die immer das gleiche Band abspult von wegen: "Hey wir sind soooo berühmt, weil wir die Phatom Thieves sind" usw. usf.
Für mich ein kompletter Widerspruch zu seinem Social Link, den ich sogar ganz interessant fand.
Haru bleibt auch recht flach, was wohl daran liegt, dass die viel zu spät eingeführt wurde.
Morgana bekommt eine angeblich düstere Hintergrundgeschichte und diese war am Ende eher das genaue Gegenteil.
Hinzukommen unheimlich viele Klischees passend für so ziemlich jeden in der Truppe und der Protagonist wird gefeiert wie ein Gott, was eher zum fremdschämen einlädt.
Auch hatte ich nie ein Home Feeling.
Kaum kommt man in das Cafe, Morgana diktiert mir sofort was geht/nicht geht und fertig.
In den Vorgängern wurde wenigstens noch das Gefühl von einem Zuhause vermittelt.
Gut, die Charaktere sind noch bei weitem angenehmer als in den Tales of Teilen, nur weniger wäre hier mehr gewesen.
Dabei war ich in den ersten Stunden richtig angetan von Morgana und Co., doch leider nicht auf Dauer.

- Die Social Links.
Mich haben nur fünf Social Links ernsthaft interessiert und habe alle gefunden.
Beenden konnte ich vier, nur viele Persönlichkeiten waren so dermaßen öde oder peinlich, das ging gar nicht mehr.

- Persona 5 ist nicht eigenständig genug.
Man vergleiche bitte jeden Persona Teil miteinander und dann Persona 4 und 5 ganz genau.
Was fällt auf?;)

Puh, mehr fällt mir nicht mehr ein.
Hoffentlich liefert Atlus bei einem Persona 5: Golden bessere Arbeit ab oder haut mit Persona 6 richtig was raus.
Denn ein weiteres Spiel wie Persona 5 brauche ich nicht mehr, aber vielleicht ist Persona 2 am Ende ja das Persona, welches ich erwartet habe?

Und Dragon Quest Heroes: Der Weltenbaum und der Tyrann aus der Tiefe ist rausgeflogen.
Hier werde ich mich sehr kurz fassen, habe es nämlich nur knapp über eine Stunde gespielt.
Ich mag Dragon Quest VIII und VII macht bisher einen guten Eindruck, aber Heroes geht echt nicht.
Sicher, ich wusste worauf ich mich bei Heroes einlasse, nur es war mir in der kurzen Zeit in jeglicher Hinsicht zu flach, als das ich es weiterspielen werde.
Es ist kein schlechtes Spiel und hat sicher seine Fans und ja, es kommt wirklich charmant daher, nur speziell für mich ist das echt kein Spiel, womit ich mehr Zeit verbringen möchte.

Ὀρφεύς
09.07.2017, 21:18
Zwischenfazit

Jetzt haben wir bereits Juli und bin nicht ansatzweise soweit gekommen wie erhofft.
Grandia 2 ist dank einer kaputten Playstation 2 aus der Liste geflogen und wird es irgendwann digital folgen, da sich eine neue Playstation 2 absolut nicht mehr für mich lohnt und Digimon World - Next Order wurde nach 2-3 Stunden Spielzeit aussortiert.
Ach ja, Final Fantasy XV ist zusätzlich noch rausgeflogen und wird wenn überhaupt nur noch als Game of the Year-Version folgen, da Square Enix ja munter fröhlich patcht und DLCs veröffentlicht was das Zeug hält.

Alles im allen ist meine JRPG-Challenge bis zum heutigen Tage eher enttäuschend - wenn auch zuvor befürchtet - da die Qualität für meine Verhältnisse nicht (mehr) ausreichend ist.
Dragon Quest Heroes ist in jeder erdenklichen Sicht ein absolut flaches Spiel und Digimon World - Next Order eine Katastrophe von einem JRPG mit dermaßen viel Kitsch, dass es eher ein sehr heißer Kandidat für Flop des Jahres und schlechtestes Kampfsystem ever werden könnte.
Und NieR: Automata sowie Nioh sind zwar tolle Spiele, aber das eine Spiel konzentriert sich eher auf Story und das andere auf Gameplay.
Eine passende Symbiose suchte ich vergebens und Persona 5 hält trotz guten bis sehr guten Punkten die Messlatte für die Enttäuschung des Jahres ziemlich weit hoch.
Somit bleibt Shin Megami Tensei IV: Apocalypse das bisher beste JRPG 2017 und bin gespannt wie die restlichen Monate verlaufen werden?

Kael
09.07.2017, 22:35
Dragon Quest Heroes ist in jeder erdenklichen Sicht ein absolut flaches Spiel und Digimon World - Next Order eine Katastrophe von einem JRPG mit dermaßen viel Kitsch, dass es eher ein sehr heißer Kandidat für Flop des Jahres und schlechtestes Kampfsystem ever werden könnte.
Mich würde ja mal interessieren, warum du das KS scheiße findest. An sich hab ich das Spiel nicht gespielt, das keine PS4 vorhanden, aber zumindest vom Aussehen her, sieht das gar nicht so schlecht aus. Erinnert mich ein wenig an das erste Digimon World-Game.

Ὀρφεύς
12.07.2017, 11:31
Als Zähmer steht man am Rand und ruft seinen Digimon's Befehle zu und all das in Echtzeit.
Hat fast schon was von Yo-Kai Watch, nur das man hier zum warten verdammt wird und man viel Zeit im Trainingsraum investieren muss, damit man überhaupt eine Chance hat.
Denn die Digimon's behält man nicht, sondern sterben irgendwann und entsteht dann wieder ein neues Ei und schon geht die ganze Trainingseinheit (natürlich mit einigen vererbten Attribute) wieder von vorne los.
Ein Konzept, welches ich unheimlich mühsam finde und nicht wirklich Zeit drin investieren möchte.
In Yo-Kai Watch wird das Kampfsystem wenigstens durch einige Minispiele aufgelockert aber gut, Digimon World - Next Order war ein absoluter Spontankauf.
Wüsste nicht im entferntesten was mich da erwartet und kenne kein anderes Digimon Spiel, aber das war echt nichts für mich, wobei der Soundtrack ganz solide klingt.

Kael
12.07.2017, 14:55
Als Zähmer steht man am Rand und ruft seinen Digimon's Befehle zu und all das in Echtzeit.
Hat fast schon was von Yo-Kai Watch, nur das man hier zum warten verdammt wird und man viel Zeit im Trainingsraum investieren muss, damit man überhaupt eine Chance hat.
Denn die Digimon's behält man nicht, sondern sterben irgendwann und entsteht dann wieder ein neues Ei und schon geht die ganze Trainingseinheit (natürlich mit einigen vererbten Attribute) wieder von vorne los.

Spontankäufe sind manchmal einfach nicht gut. Da hab ich auch ein, zwei, vielleicht auch drei Mal ins Klo gegriffen, weil ich mir dachte "Hey, ein Dungeon Crawler mit weiblichen Haupchaarkerten, klingt super!" Und was war's? Criminal Girls: Invite Only. Auf der Verpackung steht, dass man die Protagonistinnen motivieren kann. Ja, bestimmt! :A

Äh. Was ich eigentlich sagen wollte - so ähnlich hat's auch ausgesehen. Ich hab auf einer gekauften PS1 neben FF6 und FF9 noch das orginale Digimon World besessen - das war so ähnlich, soweit ich mich recht erinnere, konnte man da auch nur zugucken und Befehle geben (und die Digimon trainieren und füttern, bis sie halt irgendwann mal älter werden und draufgehen bzw. wieder zum Ei werden), von daher hätte mich das an der Stelle auch nicht gewundert. Es gibt noch paar andere Digimon-Spiele, die auch so ihre Tücken haben (Digimon World Dusk/Dawn/DS und Cyber Sleuth), aber gerade bei letzterem ist das Gesamtpaket ziemlich annehmbar - auch wenn jemand, der nicht viel von Überdramatisiertem hält, das vielleicht auch nicht so gut findet. :D

Ὀρφεύς
12.07.2017, 21:25
Cyber Sleuth werde ich aber eine Chance geben.
Dessen Kampfsystem habe ich wenigstens schon im Trailer begutachten dürfen und könnte ganz lustig werden.
Digimon World - Next Order schaffte es außerdem noch, dass die ersten zwei Stunden mir keinen einzigen Grund gegeben hat die Story zu mögen.
Aber egal, das Spiel war bei der 3 für 2 Aktion von Saturn dabei und habe es somit fast geschenkt bekommen.
Zum Trost gebe ich mir nach 17 Jahren einfach wieder die erste Staffel der Animeserie.:D

Ὀρφεύς
06.08.2017, 22:25
Spiel 5: Final Fantasy XII: The Zodiac Age (Playstation 4)
Gestartet: 21.07.2017
Beendet: 06.08.2017

Nach 9 Jahren hat FF12 eine zweite Chance erhalten und bin vorhin nach ca. 35 Stunden fertig geworden.
Gespielt wurde mit vierfacher Geschwindigkeit und habe relativ stumpf die Hauptstory verfolgt.
Einen kleinen Abstecher in die Zertenian-Grotten musste trotzdem sein und doch, vom Gameplay her macht das Spiel gerade im schnellen Modus viel Laune.
Das Kampfsystem hat mir (nachdem ich diese grässlichen Linien für die Gegnermarkierungen abgeschaltet habe) ziemlich gut gefallen, wofür das Gambit-System nicht ganz unschuldig war und verdammt was sind manche Dungeons lang ausgefallen.
Außerdem ist das Spiel sehr gut gealtert, hat ein schönes Design und der Soundtrack hat Ohrwurm-Charakter.

Und sonst?

Alles andere ist erschreckend schlecht was so gar nicht zum ansonsten runden Gameplay passt und verdammt hätte das Spiel gut werden könne, aber eins nach dem anderen.
Zwischen 1-10 bekommt die Story eine dicke 12 denn generischer kann die gar nicht mehr ausfallen.
Böses Imperium, großer Krieg, magische Steine und ein Protagonist der eigentlich keiner ist und dabei eine Menge Klischees erfüllt... l-a-n-g-w-e-i-l-i-g.
Der sonstige Trupp inklusive Antagonisten ist dabei erstaunlich normal geblieben, nur bleiben beide Parteien blass bis zum bitteren Ende.
Hätte das Kampfsystem nicht soviel rausgehauen, wäre FF12 gut 30 Stunden vorher aus meiner PS4 geflogen und somit bleibt leider nur ein weiteres solides JRPG in meiner JRPG-Challenge und kann es nur besser werden (hoffentlich).

Die nächsten beiden Spiele werden dann wohl Dragon Quest VII und Etrian Odyssey 2 Untold: The Fafnir Knight werden, die ich beide letztes Jahr einige Stunden angespielt habe und nicht sonderlich hervorgestochen sind.

Ὀρφεύς
03.09.2017, 14:27
https://img1.picload.org/preview/rwwradaa/ykw.jpg

Spiel 6: Yo-Kai Watch
Gestartet: 14.12.2016
Beendet: 01.09.2017

Warum gerade dieses Spiel?

Bestimmt nicht wegen Pokemon.^^
Habe letztes Jahr durch Zufall eine Folge gesehen und da die ganz lustig war, habe ich der Demo eine Chance gegeben.
War trotz deren Kürze sehr angetan und habe mir dann relativ zeitnah Yo-Kai Watch gekauft.

Worum gehts?

Es sind Sommerferien und als Nathan oder Katie findet man mitten im Wald, während einer Käfersuche, einen alten Automaten.
Neugierig wie man ist wirft man eine Münze rein und rauskommt ein Ball (der lustigerweise ausschaut wie ein Pokeball) in dem der Yo-Kai Whisper gefangen war.
Whisper gibt Nathan die Yo-Kai Watch mit deren Hilfe man Yo-Kai's sehen und beschwören kann.
Zusammen erlebt man viele kleine Abenteuer in der Stadt Lenzhausen und kommt Schritt für Schritt einem Mysterium immer näher.

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Gameplay

Man lebt bei seinen Eltern und erkundet in mehreren Kapiteln Lenzhausen, unternimmt was mit seinen Freunden Katie/Nathan, Freddy und Bär, geht Angeln, sammelt Käfer, geht einkaufen, hilft den Einwohnern und kämpft oder freundet sich mit Yo-Kais an.
Diese können aber gut versteckt sein und muss man ggf. seine Uhr aufrüsten, damit man stärkere Exemplare ausfindig machen kann.
Sowieso spielen Yo-Kais die erste Geige, denn später kann man einige von denen noch miteinander oder mit Items fusionieren oder helfen die einen mit ihren besonderen Fähigkeiten weiter und alle Kämpfe übernehmen die ebenfalls.
Nathan übernimmt dabei den Support.

Maximal sechs Yo-Kais werden hierbei mit in den Kampf genommen, wovon drei direkt kämpfen und fließend mit den Reserve-Yo-Kais ausgetauscht werden können.
Die Angriffe finden dabei von alleine statt und sobald sich die so genannte Seelenanzeige aufgefüllt hat, kann jeder Yo-Kai einen Spezialangriff ausführen oder muss nach einer Zustandsveränderung gereinigt werden, die man mit verschiedene Minigames aktiviert.
Dabei kommt der Touchscreen vom 3DS ins Spiel, denn manchmal müssen Blasen zerplatzt oder Symbole nachgezeichnet werden.
Ansonsten unterstützt Nathan mit Items das Kampfgeschehen und sind die regulären Fights dabei nie schwer und lediglich 2-3 Endgegner könnten gefährlich werden.
Man könnte jetzt Yo-Kai Watch ein anspruchsloses Kampfsystem vorwerfen, aber irgendwie hatte ich durch die Minispiele dank Touchscreen echt meine Freude damit und war es zur Abwechslung etwas neues mit Potenzial nach oben für die späteren Teile.

Erlebnisse beim Spielen

Was für eine Erleichterung.
Man spielt keinen jugendlichen Helden mit Stachelfrisur und 2 m Schwert, der die ganze Welt bereist und retten muss, sowie am Ende eine Gottheit erschlägt (ja, der Wortwitz ist mir in Anbetracht des Titels bekannt)^^.
Nathan und/oder Katie sind Kinder und die sind nicht sonderlich übertrieben in ihrem Verhalten und kämpfen können die schon gar nicht.
Es sind Kinder, die sich um die Sorgen und Nöte der Einwohner kümmern und gut ist.
Hierbei bleibt das Spiel erstaunlich angenehm auf'n Teppich und verpackt all das in witzige Dialoge, welches ein Punkt ist, den ich Yo-Kai Watch hoch anrechne.
Und man merkt, dass das Spiel von Level 5 stammt.
Der ganze Charme erinnert wie ich finde sehr an Dragon Quest VIII oder Ni No Kuni mit all den kleinen Geschichten die insgesamt ein großes Abenteuer ergeben.

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Wie durchgespielt?

Habe insgesamt 25 Stunden und 27 Minuten benötigt und endlich wieder ein JRPG welches man in gut 20 Stunden ohne Probleme durchspielen kann.
Hier wird nichts großartig in die Länge gezogen und ein Zeitfresser wird es nur, wenn man sich mit all den Nebenquests beschäftigt, wovon ich einige abgeschlossen habe.
Aber in 20 Stunden kann man Yo-Kai Watch locker beenden und weiß man immer und überall, wo man hin muss.

Fazit:

„Prädikat besonders wertvoll“
Dieser Gedanke kam mir während des gesamten Spiels immer wieder in den Sinn.
Level 5 hat hier eine frische neue Marke für jung und alt abgeliefert, ähnlich wie damals mit der Professor Layton Reihe.
Ja, es gibt noch Luft nach oben, wie z.B. ein facettenreicheres Kampfsystem, mehr vertonte Dialoge, abwechslungsreichere Nebenquests und einen besser gelösten Übergang zum Ende, den ich aus Spoiler Gründen nicht nennen möchte, aber all das täuscht nicht über ein ansonsten unheimlich charmantes JRPG hinweg.
Die detailverliebte Grafik ist einfach nur schön, die Dialoge voller Witz und ganz besonders der Soundtrack inklusive der guten deutschen Vertonung haben es mir angetan.
Das dabei das gesamte Spiel so normal bei der Story und den Charakteren sowie überschaubar bei der Anzahl der Orte bleibt, wertet meiner Meinung nach Yo-Kai Watch ziemlich positiv auf.
Zudem kommt keine schlampige Lokalisierung, nervige Bugs oder ewig lange Tutorials zum Einsatz und ist Yo-Kai Watch neben Shin Megami Tensei IV: Apocalypse somit das rundeste JRPG im diesen Jahr für mich und bin bereits auf Yo-Kai Watch 2 gespannt, dass hier schon ewig lange rumliegt.

Ὀρφεύς
16.09.2017, 23:00
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Spiel 7: Shin Megami Tensei: Devil Survivor - Overclocked
Gestartet: 23.06.2016
Beendet: 16.09.2017

Warum gerade dieses Spiel?

Letztes Jahr lag es bei Gamestop für 30 Euro rum und da Devil Survivor 2 mir gut gefallen hat, landete es direkt in den Einkaufswagen, dabei bin ich nicht so der SRPG Spieler.
Aber hey, das Spiel kostet anderweitig ein Vermögen, die Bugs wurden behoben und wir reden hier von Megami Tensei.

Erlebnisse beim Spielen

Mich verbindet eine Hassliebe mit Devil Survivor.
Die Kämpfe sind spannend, die Dämönen/Skills vielseitig und die Auktionen in Kombination mit das Fusionssystem können über Stunden fesseln und ist das alles gewohnt gute Atlus Qualität.
Nur leider konnte der gesamte Rest nicht wirklich überzeugen und entweder hat Atlus hier geschlampt oder es machen sich Abnutzungserscheinungen innerhalb der Reihe breit.
Punkte die mir nämlich so gar nicht passten:

https://img3.picload.org/preview/dgdarcdw/ds3.jpg

- Soundtrack

Noch nie einen so schlechten Soundtrack in einem Megami Tensei gehört.
Als ob man eine E-Gitarre über Stunden misshandelt hätte.
Nicht ein Stück ist hängen geblieben und ja, ich bin verwöhnt.

- Story & Charaktere

Der Anfang war okay und mit Tag 7 und 8 wurde es ein wenig unterhaltsam.
Alles dazwischen war bis auf einige Dialoge Grenzwertigkeit daneben.
Devil Survivor ist ein schönes Beispiel wie man ein Spiel nicht strecken sollte, denn den gesamten Plot hätte man in drei Tagen erzählen können.
Man läuft praktisch die restlichen Tage im Kreis, jammert über die Death Clock, die Quarantäne, die Dämonen... ja, eigentlich über alles.
Die wichtigen Charaktere laufen sich dabei ständig über den Weg und bekämpfen sich sogar und am nächsten Tag ist alles wieder gut oder vergessen.
Alle anderen Lebewesen innerhalb der Quarantäne sind dafür dumm wie Brot und dienen entweder als wütender Mob oder als Marionetten der Obrigkeit, die alle paar Stunden ihre Sicht ändern und hatte man wohl nur eine handvoll Masken übrig, denn die NPCs wiederholen sich oft.

Was bleibt? Das Team um einen herum.
Ein Nerd, das nette Mädel mit Herz am rechten Fleck und dann je nach Tag und/oder Entscheidung alles was die Klischeekiste ausgekotzt hat.
Mein absoluter Favorit für Alpträume aller Art = Midori.
Dachte Atlus hätte mit Haru aus Persona 5 den Vogel abgeschossen, doch nein, es geht noch viel schlimmer.
Sobald die los plapperte wurde der Lautstärkeregler von meinem 3DS weit nach unten korrigiert.

- Schwierigkeitsgrad

Zwei einfache Kämpfe, ein unfairer und danach fünf normale usw.
So fühlte ich mich das gesamte Spiel über.
Kam mir alles sehr unausgewogen vor und wäre der Schwierigkeitsgrad konstant gestiegen, wäre mir eine Menge Frust und auf der anderen Seite unheimlich anspruchslose Fights erspart geblieben.

- Träger Ablauf

Mir kam immer der Gedanke, warum man Szenen nicht überspringen und Kämpfe in 2-4x Geschwindigkeit bestreiten kann?
Es wirkte so gekünstelt träge, als würde Atlus den Spieler unbedingt ein 40 Stunden Spiel reindrücken wollen.
Und direkt nach Yo-Kai Watch - was sich sehr zügig spielen lässt - wirkte Devil Survivor eher wie eine Schlaftablette.

https://img3.picload.org/preview/dgdarcdi/ds2.jpg

Fazit

Während Persona 5 dieses Jahr mächtig enttäuscht hat, darf Devil Survivor den Titel für das meiner Meinung nach schlechteste Megami Tensei Spiel einheimsen.
Finde DS nicht völlig daneben, denn sonst hätte ich es nie durchgespielt und das Gameplay kann ziemlich begeistern, doch mehr nicht.
Ist schon schlimm genug wenn man voller Vorfreude ein Spiel beenden möchte, damit man endlich was besseres zocken kann und Devil Survivor gehört leider in diese Kategorie.

Tja, dass kommt wohl davon, wenn man erst Devil Survivor 2 spielt, welches einige der Macken zwar übernimmt, doch vieles in die richtigen Bahnen lenkt und einen echt abgefahrenen Plot erzählt.;)

Wie durchgespielt?

Gesamtspielzeit: 45 Stunden 25 Minuten und 55 Sekunden
Level: 76
Demonic Compendium: Irgendwas zwischen 60-70%
Ending: King of Demons (Ein Part, welcher nicht annähernd zum Cast passt)

Kael
17.09.2017, 00:16
Hab zwar auch nur dunkle Erinnerungen an das Spiel, als ich das mal vor Jahren auf dem 3DS gespielt hab, aber Pi x Daumen decken sich meine Erlebnisse beim Spielen mit deinen. Lediglich beim Schwierigkeitsgrad erinnere ich mich noch dunkel and diesen Wake-Up-Boss auf Level30, wenn ich mich richtig erinnere ("OoOoOOoooooOOOOOOOooOhhhhhhhhh..." Oder so ähnlich, wie der Boss heißt, weiß ich aber nicht mehr), welcher relativ hart war. Irgendwann später im 40er-Bereich konnten die Viecher dann Deathbound (was meine Charaktere und Monster geoneshottet hat, bis es eben nicht mehr aktuell war) und ab dem 50er-Bereich wurde es dann richtig unschön mit den 2 Lv59er-Bossen, die dann auf der Yuzu-Route ankamen, wo ich dann auch keine große Lust mehr aufs Spiel hatte - und ich bin auch eigentlich kein leidenschaftlicher SRPG-Spieler. Will damit sagen, ich empfand fand die Schwierigkeitskurve aber okay, und nicht so als Berg- und Tal-Fahrt.

Da ich aber Lucifer's Call nicht gespielt hab (oder nur kurz angefangen), muss ich sagen, damals fand ich auch etwas doof, dass ein Demon, der einem gefallen hat, nach spätestens 5 Leveln mehr oder weniger outdated war. Den konnte man dann nur noch zu einem neuen Demon fusionieren, der komplett anders aussah, was ich ein wenig schade fand.

Aber Glückwunsch zum Durchspielen, auch wenn's nicht so der Burner war. Irgendwann tu ich mir das auch mal an, weit genug bin ich ja eigentlich.

Ὀρφεύς
17.09.2017, 10:15
Aber Glückwunsch zum Durchspielen, auch wenn's nicht so der Burner war. Irgendwann tu ich mir das auch mal an, weit genug bin ich ja eigentlich.

Überlege es dir gut.:D
Hätte ich vorher gewusst wie es am Ende ausfallen wird, dann wäre Devil Survivor direkt bei ebay gelandet.
Denn eigentlich sind solche Spiele am schlimmsten.
Gut genug damit man es weiterspielt aber mit dermaßen viele Macken übersät, dass man ohne Ende genervt ist.
Es fehlt halt der Flow beim spielen und will man es nur "hinter sich bringen".

Und du meinst vermutlich Beldr.
Der heilt sich ständig und kann nur vom Protagonisten vermöbelt werden.

Ὀρφεύς
28.09.2017, 22:33
Bonusspiel

https://img2.picload.org/preview/dgoiocoi/logo.jpg

Spiel 8: Monster Hunter Stories
Gestartet: 07.09.2017
Beendet: 27.09.2017

Warum gerade dieses Spiel?

Bin kein großer Monster Hunter Fan und wurde weder mit Monster Hunter 3, geschweige denn mit Monster Hunter 4 glücklich.
Beide Spiele habe ich nach wenigen Stunden abgebrochen und Monster Hunter Stories sah im Trailer nett aus, doch die Demo war ausschlaggebend für die Anschaffung und somit ist dieses JRPG eher ein Bonusspiel in dieser Challenge, da gar nicht eingeplant.

Worum gehts?

Drei Freunde aus dem Rider (Monster-Zähmer)-Dorf Hakum finden eines Tages ein Monster-Ei und der daraus frisch geschlüpfte Rathian baut eine Bindung zum stummen Protagonisten Lute auf (dessen Aussehen man selber bearbeiten darf).
Zurück im Dorf passiert ein Unglück durch den so genannten Pesthauch – eine Substanz, die Monster in na ja, aggressivere und unkontrollierbare Monster verwandelt - und ein Jahr vergeht.
Lute steht mittlerweile kurz vor seiner Rider Prüfung und lernt dabei den nervigen Felyne Navirou kennen.
Gemeinsam bereist man die Welt und möchte den Pesthauch aufhalten.

Das wäre ein grober Umriss der Handlung und mehr darf man nicht erwarten.
Monster Hunter Stories verwurstet jedes denkbare Klischee und stellt Lute in den Hintergrund und das olle Katzenvieh Navirou in den Mittelpunkt.
Man hätte das Spiel auch „Navirou's Journey“ nennen können und konnte die Handlung im Endeffekt zu keiner Sekunde ernst nehmen.
Ironischerweise ist das fast schon ein Pluspunkt gewesen.
Denn Capcom hat viele witzige Szenen reingepackt und oft kam mir die Frage auf, ob das Spiel überhaupt ernst sein möchte?
Während andere JRPGs wie jüngst Devil Survivor eine ernste Geschichte erzählen will und über seine eigenen Klischees stolpert, die das Spiel unbeabsichtigt bescheuert wirken lässt, wirkt Monster Hunter Stories im diesen Punkt eher gewollt bescheuert.
Dementsprechend konnte ich über all die Dialoge hinweg schmunzeln und die stärken liegen eh im Gameplay, auch wenn mir eine spannendere Geschichte mit Wendungen lieber gewesen wäre.

https://img2.picload.org/preview/dgoiocow/mhs.jpg

Gameplay

Und hier hätten wir den größten Pluspunkt.
Es gibt so viel zu tun und habe mehr Zeit in Nebenquests gesteckt als geplant.
Egal wo man hinkommt, es warten zig Quests, Dungeons und Monster auf einen.
Die Welt ist dabei schön in optisch abwechslungsreiche Orte unterteilt worden und hat die perfekte Größe.
Mal besorgt man Gegenstände für die zahllosen Einwohner, kümmert sich um besonders aggressive Monster, nimmt Schmiede-Quests an für neue Ausrüstung und gibt es als Belohnung neben Geld und Items noch Erfahrungspunkte oben drauf, was für mich das gesamte Geschehen interessanter machte, da hier ein besserer Ausgleich zu den üblichen Fights geschaffen wird.

Und hat man genug von Quests und Kämpfe, dann sammelt man in zufallsgenerierte Dungeons Monster-Eier, brütet diese aus, fusioniert Fähigkeiten auf ein anderes Monster, schickt diese auf Erkundungstour, entdeckt mit den unterschiedlichen Fähigkeiten seiner Monster die Welt und, und, und.
Langeweile kam hier zu keiner Sekunde auf und für mich ein wichtiger Punkt, da manche Spiele gerne unnötig gestreckt werden.

Und zum Thema Kampfsystem:
Habe es im Monster Hunter Stories Thread bereits erwähnt und vervollständige es hier mal.

Dabei wirkt gerade jetzt das Kampfsystem gar nicht mehr so simpel und ziemlich abwechslungsreich.

Zum einen das Schere, Stein, Papier Prinzip mit der Möglichkeit verschiedene Körperteile anzugreifen.
Dann die separaten Fähigkeiten wofür man Bindungspunkte statt MP benötigt und sich die Anzeige nur durch Treffer füllt.
Dann noch die üblichen Objekte und das Auswechseln von Monstern bis hin zu einigen Clash-Sequenzen und sobald der Bindungsstein voll aufgeladen ist kann man auf seine Monster reiten und gemeinsam angreifen.

https://img2.picload.org/preview/dgoioclr/mhs2.jpg

Die Schwierigkeitsgrad hat sich später noch gut eingependelt.
Wer nur ein bisschen Zeit in seine Monster und Ausrüstung steckt, sollte keine Probleme bekommen (die dicken Brocken einmal ausgenommen) kann aber genauso schnell auf die Schnauze fallen, wenn man darauf keine Lust hat
War jedenfalls schön wieder ein RPG zu spielen, wo eine gute Ausrüstung einen höheren Stellenwert einnimmt und eben durch dieses Schere, Stein, Papier-Kampfsystem, welches man in 3-facher Geschwindigkeit bestreiten kann, wird dieses nicht so schnell eintönig.

Erlebnisse beim Spielen

Was für ein Kontrast.
Die Monsteraufzucht, der Soundtrack, die ganzen Quests, ja, sogar die gesamte Welt kann begeistern und auf der anderen Seite ist die Geschichte kompletter Nonsense, die zufallsgenerierten Dungeons eher lieblos und nutzen sich bereits nach kurzer Zeit ab und das sammeln von Objekten kann bestimmt nicht jeden fesseln.
Aber die gesamte Spielzeit über wurde ich bestens bei Laune gehalten und das ist besonders in dieser JRPG-Challenge noch kein Standard gewesen.

https://img2.picload.org/preview/dgoiocla/mhs3.jpg

Wie durchgespielt?

Gesamtspielzeit: 38 Stunden
Abgeschlossene Quests: 162

Fazit:

Monster Hunter Stories kam, sah und siegte.
Gar nicht auf'n Radar gehabt, es eben zwischengeschoben und wurde prächtig unterhalten.
Ein nettes Rollenspiel, stimmungsvoll verpackt und eine richtige Überraschung im diesen Jahr.

Ὀρφεύς
06.10.2017, 11:43
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Spiel 9: Yo-Kai Watch 2: Knochige Gespenster
Gestartet: 28.09.2017
Beendet: 06.10.2017

Warum gerade dieses Spiel?

Jibanyan: TATZEN DES ZORNS!!! ---> DAS ist Grund genug.

Worum gehts?

Es sind wieder Sommerferien und eines Abends während Nathan vor sich hin schlummert erscheinen zwei unbekannte Yo-Kai's, die seine Yo-Kai Watch und alle dazugehörigen Erinnerungen löscht.
So wacht man am nächsten Tag auf und lebt ein normales Leben weiter, doch die Yo-Kai Watch findet ihren Weg zum ursprünglichen Besitzer.
Nach und nach erlangt man seine Erinnerungen zurück und begibt sich auf eine Reise ins Lenzhausen vor 60 Jahren, um hinter das Geheimnis der unbekannten Yo-Kai's und der Yo-Kai Watch zu kommen.
Die Geschichte wird im zweiten Teil wesentlich intensiver erzählt und erkennt man den roten Faden deutlicher als im Vorgänger, welcher wiederum eher viele kleine Geschichten erzählte.
Das hat den Vorteil, dass man auf ein Ende richtig hinarbeitet und im ersten Teil haute man in den letzten 1-2 Kapiteln einen Obermotz raus, was recht abrupt wirkte.
Gleichzeitig dient die Amnesie zum einen als Vorwand alle Spielmechanismen erneut zu erklären, ohne das es für Kenner des Vorgängers gezwungen wirkt und gleichzeitig tasten sich Neueinsteiger langsam an das Spiel ran.
Persönlich empfand ich den Anfang ein wenig langatmig, da ich Teil 1 vor gerade mal einen Monat beendet habe, aber dafür ist die Geschichte - zwar nach wie vor kindgerecht und mit viel Witz ausgestattet - viel runder und hat gut unterhalten.

Ach ja, die ständig dümmlich dreinblickende Katze Jibanyan gehört jetzt fest zum Cast dazu.
In jeder Zwischensequenz ist die immer dabei und haut einen Klopper (meist zusammen mit Whisper) nach dem anderen raus, hach, was hatte ich meinen Spaß.:D

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Gameplay

Ich erspare mir an dieser Stelle die Wiederholungen, da sich Yo-Kai Watch und Yo-Kai Watch 2 fast 1:1 spielen und gehe nur auf die Neuerungen ein.
Wer es umfassender möchte kann sich gerne den Gameplay Abschnitt 5 Beiträge vorher durchlesen.

Das Kampfsystem ist (leider) ziemlich gleich geblieben.
Es ist immer noch recht anspruchslos und wurden einige wenige Minispiele neu hinzugefügt und kann man seine Yo-Kai Watch jetzt in ein anderes Menü umschalten, womit man seine Spezialangriffe verstärken kann und eine Funktion namens "Stupsen" gibt es nun auch.
Selbes Fazit wie zuvor: Die Minispiele lockern die Kämpfe auf, es ist leicht, man kann locker Gegner ausweichen und die Ladezeiten sind angenehm.
In Anbetracht der Spielzeit geht das in Ordnung und brauche nicht immer eine riesige Herausforderung mit gefühlten 20 Neustarts pro Endgegner, aber hoffentlich schafft Level 5 im dritten Ableger den ganz große Wurf, denn nochmals exakt das gleiche Kampfsystem würde deutlich negativer ausfallen.

Nächster Punkt: Umfang.
In den ersten Spielstunden öffnen sich bereits alle Stadtteile von Lenzhausen + den Excelsior-Turm und darf man zusätzlich die kleinen Dörfer Petzlingen und Stadenstett besuchen.
Die Ortschaften Lenzhausen und Petzlingen sind zudem noch in der Vergangenheit verfügbar.
Verglichen zum Vorgänger ist der Umfang deutlich vergrößert worden und haben mir die neuen Bereiche viel Freude bereitet, da besonders der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart zum erkunden einlädt.
Was mir zusammen mit den steigenden Umfang so gar nicht in den Kram passte waren die Zugfahrten.
Denn von Ort zu Ort gelangt man an viele Zwischenhaltestellen und jede einzelne wird angefahren und in Sequenzen gezeigt.
Das kann auf Dauer unheimlich nervig werden, außer man bekommt mit ein wenig Glück ein paar lustige Dialoge mit.
Dieser Umstand wird erst besser, wenn man die Fähigkeit von Portalex nutzen kann, aber selbst dann stellt sich das Spiel selber ein Bein, da beim Wechsel zwischen den (Uhr)Zeiten man sich dabei erwischt, wie man ständig von ein Portal zum anderen rennt.
Das hätte Level 5 benutzerfreundlicher gestalten können.

Ansonsten ist bis auf die mittlerweile drei verfügbaren Versionen - die man sich wie Pokemon Blau und Rot vorstellen kann und viel neuen Onlinekram der mich keine Sekunde lang interessiert hat - alles gleich geblieben.

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Erlebnisse beim Spielen

Man fühlt sich sofort wieder heimisch, die Story ist spannender, man hat genügend Abwechslung und wer möchte kann sehr viel Zeit in optionale Aufgaben stecken und selbst die Nebenquests sind eine Ecke besser erzählt als im Vorgänger, erreichen aber nicht die Klasse anderer Genrevertreter à la The Witcher oder Pillars of Eternity (ich weiß, ist ein gemeiner Vergleich).
Level 5 drückt spätestens mit der liebevollen Grafik und den durchaus hörbaren Soundtrack letztendlich seinen unverkennbaren Stempel auf Yo-Kai Watch 2 und wer deren Stil mag dürfte dieses Stück Software lieben.

Wie durchgespielt?

Gesamtspielzeit: 22 Stunden und 17 Minuten
Level: 41
Abgeschlossene Quests: 31

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Fazit:

Yo-Kai Watch war sehr gut und Yo-Kai Watch 2 ist ein kleines bisschen besser.
Hier und da kann es durchaus nerven und die Fortsetzung darf gerne anspruchsvoller werden, aber sei's drum, tolles JRPG, wofür man nicht gleich Wochen einplanen muss.

Ὀρφεύς
10.12.2017, 22:09
Spiel 10: Xenoblade Chronicles 2
Gestartet: 01.12.2017
Beendet: 10.12.2017

Wie schon mal erwähnt stellt die Xeno-Reihe zusammen mit den Megami Tensei-Spiele für mich die einzigen noch laufenden JRPG-Reihen dar, auf die ich große Stücke setzte und habe mich dementsprechend auf dieses Spiel - gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit - ziemlich darauf gefreut.
Heute durfte ich dann endlich den Abspann sehen und bin im Endeffekt froh darüber, dass es mich nicht mehr Zeit gekostet hat und der Dezember noch für sinnvollere Games genutzt werden kann.
Es ist nämlich in etwa das passiert, was ich nach einigen Trailers befürchtet habe und zwar hat sich Monolith Soft der Masse hingegeben und sein neustes Xeno-Spiel "angepasst".
Eine Anpassung, wie man sie bereits in zig Tales of Titel begutachten durfte mit all seinen Kitsch und Klischees.
Sicherlich passt gerade die neue Optik besser als diese Puppengesichter aus den Vorgängern, aber man geht hier gleich ein paar Schritte weiter.
Man lässt nicht ein einziges (wirklich kein einziges) Klischee aus.
Angefangen beim kindlichen, ehrlichen und tapferen Helden, bis hin zum vollbusigen Harem, der wie die Motten zum Licht, ach, ich meinte zum Helden fliegen und ihm ständig in allerlei ungünstigen Positionen unterstützen.
Die Truppe hat dann von der abgeklärten Soldatin bis hin zum Sidekick echt alles dabei was das JRPG-Herz wünscht, sofern man natürlich mit solch ein Zeugs was anfangen kann.
Dabei sah der Anfang vielversprechend aus.
Eine weibliche Begleitung, die nicht immer gerettet werden muss und eine interessante Welt, die es zu entdecken gilt und die Zwischensequenzen hauen gut rein.
Da mag diese Bonbon-Optik halb so wild sein? Von wegen!
Nach bester Power Ranger Manier plätschert daraufhin ein Kapitel nach dem anderen ab.
Immer wird jemand noch stärker und hat seine wahre Kraft entfaltet und ein Kapitel später kommt die wirklich wahre Macht und danach kommt ein Kapitel über die wirklich, wirklich wahre Macht der Bösen, weshalb die wirklich wahre Macht nicht mehr ausreicht und eigentlich zur "Wahren Macht³ Deluxe" mutieren muss, denn sonst wird das nämlich nichts.
Ausgangssituation ist dann immer gleich und zwar der Kampf gegen die Bösen, die so inkonsequent handeln, dass ich die ab Kapitel 3 nicht mehr für voll nehmen konnte.
So bereist man also einen Titan nach dem anderen (die teilweise nur aus einer Stadt bestehen), bis dann beim Finale man den Spieler so ziemlich die selbe Ursprungsgeschichte wie in Xenoblade Chronicles präsentiert und packt als Sahnehäubchen ein Ende oben drauf, was sehr offen wirkt.
Sicherlich kann man sich das jetzt zusammen stricken bis es passt, aber mir war das absolut zu blöde und da hat selbst Xenoblade Chronicles X einen besseren Plot erzählt bzw. war zumindest das Ende cooler.
Somit hat Monolith Soft - meiner Meinung nach einer der Entwickler für WTF-Stories wie z.B. Xenosaga oder Baten Kaitos Origins - sich selber unterboten.
Bleibt der Sound und das Gameplay.
Der Soundtrack ist kurz und knapp echt gut geworden, selbst wenn die Vorgänger aller Xeno-Spiele mir bisher besser gefallen haben und wie im entsprechenden Thema bereits vermerkt, konnte ich mit der japanischen Synchro nichts anfangen, war aber angetan von der englischen Synchro.
Tja, die ist ganz gut geblieben, aber weder Rex noch Nia konnte ich später noch am Kopf haben.
Und vom Gameplay her ist es echt spaßig, dazu wird aber bereits im Xenoblade Thema genug geschrieben.
Zwar wurde ich das Gefühl nicht los, dass das Spiel von Ortschaft zu Ortschaft hässlicher wurde, aber verdammt kann man viel entdecken.
Problem ist nur, das Kampfsystem kommt viel zu spät in die Puschen und nach all meiner Kritik muss ich im nachhinein dennoch gestehen, ja, es wird besser.
Zwar kein heiliger Gral, aber es macht Laune später eine Combo nach der anderen rauszuhauen.
Nur schade das man so viele Werkzeuge in die Hand gedrückt bekommt, um sich relativ leicht durchs Spiel zu prügeln.
Angefangen von Ausrüstung, die ein ziemlich weit am Anfang die Möglichkeit bietet 25% mehr Erfahrungspunkte pro Kampf zu ergattern, rüber zu solch mächtigen Klingen, dass man ganze Endgegner kurz vorm Ende des Spiel mit 1-2 Combos wegfegt oder man permanent geheilt wird.
Zwar gab es 2-3 Endgegner die jeweils einen mächtigen Angriff hatten, wo man sich vor hüten musste und wenn man beim erkunden in ein völlig überleveltes Monster reinläuft, hat man die Arschkarte gezogen, aber vom Hauptplot her ist es nicht sonderlich schwierig
Und das sagt jemand, der sich nur mit den wichtigsten Klingen auseinandergesetzt und wenige Nebenquests abgeschlossen hat, da vieles für mich einfach uninteressant war.
Dennoch bietet das Kampfsystem viele Möglichkeiten, selbst wenn es sich unheimlich viel Zeit lässt und gibt es an jeder Ecke etwas neues zu entdecken, selbst wenn mir nach all den Open World Games ein Xenoblade nicht mehr so groß erscheint wie noch vor wenigen Jahren.

Wie durchgespielt: Keine Ahnung.
Hatte die Switch mehrfach auf Standby und die Spielzeit lief munter weiter.
Unter 70 Stunden sollten es aber gewesen sein.

Fazit

Unterm Strich verhält es sich hier ähnlich wie mit Persona 5.
Ich will es nicht komplett verteufeln und hatte durchaus meinen Spaß damit, nur die Erwartungen waren bei weitem höher und die Story sowie die Charaktere konnte ich kein bisschen ernst nehmen.
Beim bekannten Schulnotensystem würden beide Titel von mir eine 3- bekommen und in Zukunft müssen sich Monolith Soft und Atlus erst wieder beweisen, denn das waren eher enttäuschende JRPGs.

Vielleicht in Zukunft besser die alte Schiene fahren und nicht Bandai Namco oder tri-Ace nacheifern, selbst wenn das nach all der Lobhudelei auf diverse Seiten nicht geschehen wird.

So, dass war vermutlich mein letztes JRPG im diesen Jahr und erkläre meine JRPG-Challenge 2017 hiermit für beendet.
Habe bei weitem nicht das geschafft was ich schaffen wollte und mein Fazit bleibt recht durchwachsen.
Dieses Jahr gab es dermaßen viel Schrott und nur wenige gute JRPGs.
Vielleicht bin ich zu pingelig geworden was diesen Kitsch & Klischee Faktor angeht, aber JRPG heißt bei mir auch gleichzeitig Shadow Hearts, Baten Kaitos oder Digital Devil Saga.
Das Genre kann beeindrucken wenn es will und die Entwickler es versuchen und davon hätte ich gerne wieder mehr in Zukunft.
Somit ist Shin Megami Tensei 4: Apocalypse für mich das mit Abstand stärkste JRPG im diesen Jahr gewesen und danach kommt lange Zeit nichts.
Yo-Kai Watch 1-2 sowie NieR: Automata (was über die Monate noch Federn lassen musste) folgen danach und alles danach war solide bis schlecht.

Aussicht auf 2018

Mich reizt eine neue Challenge sehr, nur kann ich mich nicht mit den Gedanken anfreunden ausschließlich JRPGs in die Liste zu packen.
Eine reine RPG Challenge wäre genau mein Ding, denn hier merke ich, dass es mir wesentlich mehr Freude bereiten würde und habe hier viele Titel liegen.
Das grandiose Divinity: Original Sin 2 habe ich noch lange nicht durch, Pillar of Eternity, The Witcher 1-2, Vampire: The Masquerade - Bloodlines und Baldur's Gate 2 warten ungeduldig auf mich und alleine in den nächsten zwei Monaten erscheinen bereits Pillar of Eternity 2 und Kingdom Come: Deliverance.

Daen vom Clan
11.12.2017, 08:36
So wie ich nach 36 Jahren erst zu den JRPGs gekommen bin, gibt es vielleicht noch Spieler hier, die noch nie so richtig WRPGs angezockt haben - eventuell könntest du diesbezüglich einen eigenen Thread als Challenge machen? :)

Kynero
16.12.2017, 20:17
Power Ranger sind doch super. :D Aber ja, du hast damit auf jeden Fall einen Punkt. Bin mal gespannt, wie ich das Spiel letztendlich bewerten werde, aber 3- ist schon hart. Naja ok, wenn deine Erwartungen so hoch an Persona und Xenoblade waren, kann man das noch nachvollziehen, gab in der Vergangenheit auch ein paar Spiele, auf die ich mich mega gefreut hatte, aber dann doch nicht meiner Erwartungshaltung gerecht werden konnten.
Was steht 2018 an neuen Spielen bei dir so an? Kommt ja ein bisschen was raus.

Ὀρφεύς
17.12.2017, 15:59
@Kynero & Daen vom Clan

Aber Rex ist nicht super.:D
XC2 hätte beinahe eine fette 4 bekommen, aber es beinhaltet auch viele positiven Seiten und die Switch hat hiermit schließlich - meiner Meinung nach - ein solides JRPG erhalten und dann noch exklusiv.

Und Thema für die RPG-Challenge 2018 steht.
Der westliche Anteil obsiegt im kommenden Jahr.;)

Daen vom Clan
20.12.2017, 08:28
Oh Gott, wenn westliche RPGs noch dazu kommen, dann komme ich ja gar nicht mehr vom Stepper runter. :D

Shieru
20.12.2017, 09:02
Oh Gott, wenn westliche RPGs noch dazu kommen, dann komme ich ja gar nicht mehr vom Stepper runter. :D

Ich wusste schon immer dass Videospiele gut für die körperliche Gesundheit sind:D