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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BLADE RUNNER 2049



Mio-Raem
20.12.2016, 00:53
Englischer Trailer:


https://www.youtube.com/watch?v=haXvp8M9Cog

Deutscher Trailer:


https://www.youtube.com/watch?v=og0g4HUezII

Mir gefällt es. Sehr.

Wem noch?

Olman
20.12.2016, 14:44
Joa, die Ästhetik ist halt unverändert cool. Denis Villeneuve hat bei mir nen riseigen Vertrauensvorschuss (und das obwohl ich Arrival noch gar nicht gesehen hab, der mir sicherlich gefallen wird). Den Teaser fand ich trotzdem jetzt nicht so toll. Der Auftritt von Gosling und Ford zusammen hat mir da irgendwie nicht zusagt. Kommt bestimmt daher, dass sie im Teaser irgendwie einfach deplatziert wirken. So wie Ford da im T-Shirt rumsteht... Zudem hat Gosling für mich jetzt endgültig den Punkt seiner Karriere erreicht, wo ich auf der Leinwand nicht mehr seinen jeweiligen Charakter sehe sondern halt denke, "Ah, Ryan Gosling".

Enkidu
27.12.2016, 23:34
Hmjoah, soweit ganz nett. Der Teaser sagt mir nicht viel, außer dass sie offenbar die Ästhetik und Atmosphäre ganz gut nachbilden konnten. Habe zwar Vertrauen zu Denis Villeneuve als fähiger Regisseur, andererseits bleibts dabei, dass Blade Runner wirklich kein Film ist, der eine Fortsetzung gebraucht hätte. Von Ryan Gosling in der Hauptrolle bin ich auch noch nicht so ganz überzeugt. Könnte von daher in beide Richtungen gehen.

Itaju
28.12.2016, 10:57
Ich hab mir auch schon gedacht: ich brauch keine Fortsetzung, aber ich hab nix gegen einen neuen Film im selben Universum (was ein Unterschied ist).

Enkidu
08.05.2017, 21:40
https://www.youtube.com/watch?v=gCcx85zbxz4
Wir hatten dafür schon nen eigenen Thread, ich antworte daher lieber hier ^^


Trailer gefällt mir gut. Wie gesagt, mit Villeneuve im Regiestuhl und Roger Deakins hinter der Kamera hab ich da schonmal ne solide Vertrauensbasis, dass die das Sequel nicht vergeigen, ob es jetzt nötig war oder nicht. Freu mich drauf. Am meisten überzeugt mich die Atmosphäre des Trailers, die sich ganz gut ans Original anlehnt. Keine sinnlose Krachbumm-Action, sondern mehr Nachdenklichkeit und Film-Noir-Style. Ich mein, verbittert-entfremdete Protagonisten, kontrastreiche Bildgestaltung, pessimistische Weltsicht, alles da.

Die Vorschau ist besser als der erste Teaser, der war etwas nichtssagend. Trotzdem wird hier noch nicht allzu viel verraten. Haha, ne Freundin von mir ist Fan sowohl von Gosling als auch von Leto. Die wird den Film bestimmt abfeiern :D

Hmm. Die Beschaffenheit der Stadt dürfte sich ruhig etwas weniger steril und minimalistisch anfühlen, da ist der Vorgänger so weit eindeutig überlegen. Aber vielleicht haben sie auch einfach nicht die dafür passenden Szenen in den Trailer gepackt. Ich warte was das angeht mal ab.

The Fool
10.05.2017, 10:24
https://www.youtube.com/watch?v=QZOLKwSsFik

Ich freu mich drauf und sei es eigentlich nur wegen Dennis Villeneuve, der inzwischen doch zu einer meiner liebsten Hollywood Regisseure geworden ist. Tatsächlich hatte der Trailer mir aber im Gegensatz zu Enkidu in der zweiten Hälfte viel zu viel sinnlose Krachbumm-Action ^^

Enkidu
03.11.2017, 03:01
Also ich musste den Film erstmal ein bisschen sacken lassen, aber letzten Endes war ich nicht nur zufrieden, sondern auch überzeugt von Blade Runner 2049. Der Kritiker-Hype ist wirklich ein wenig extrem, ich halte den Film nicht für das Meisterwerk des Jahrhunderts, aber für einen sehr guten und bisweilen genialen Film wie auch für eine absolut würdige Fortsetzung.

Es war eine faszinierende und stylishe, immersive Erfahrung, die man als Genre-Fan unbedingt auf der großen Leinwand miterlebt haben sollte. Okay, je nach Sichtweise war der Film anspruchsvoll und/oder langatmig. Ich kann die Leute ja ein wenig verstehen, denen das nicht schnell genug ging, aber mit nem anderen Tempo wäre das nie so rübergekommen wie es sollte. Glaube da hatten die paar Nörgler da draußen einfach falsche Erwartungen (woran einige Trailer vermutlich nicht ganz unschuldig sind). Leute mit ADHS werden Blade Runner 2049 garantiert hassen.

Action und Spektakel sollte man darin nicht suchen, viel mehr ist es etwas, das man auf sich wirken lassen sollte. Immer noch Film Noir. Die beinahe traumartige Atmosphäre und die ganzen Themen und Ideen und die Geschichte hatten was. Sicher kein Film, den man sich in Zukunft ständig zum Spaß anschauen wird, aber ich weiß es zu schätzen, mal wieder hochklassige Sci-Fi im Kino bekommen zu haben, die zum Nachdenken anregt. Das letzte Mal war ziemlich lange her.

Visuell ist der Streifen eine Wucht. Das Setdesign, die Farben, die Architektur, die ganzen Details, die Bildgestaltung... alleine das rechtfertigt meiner Meinung nach bereits den Eintrittspreis für die Kinokarte. Roger Deakins ist ein Meister seines Fachs, vielleicht der beste lebende Kameramann derzeit. Nach dreizehn Nominierungen ohne Auszeichnung wärs auch endlich mal Zeit für einen Oscar. Der Soundtrack war auch sehr gelungen und passend, hat mich andererseits aber nicht so ganz vom Hocker gehauen.

Die Handlung ist gemächlich und lässt sich Zeit, aber wie schon erwähnt ist das auch wichtig, um so einen tiefen Einblick in die Hauptfigur (und zum Teil andere Charaktere) zu bekommen und gedanklich in diese Zukunftsvision eintauchen zu können. Fand den Film zwar ebenfalls lang, aber wüsste andererseits auch nicht, wo oder was man hätte kürzen können. Jede Szene war von Bedeutung. Das zentrale Mysterium ist gelungen und bietet auch ein oder zwei mittelgroße Überraschungen, vor denen der Zuschauer eine Weile miträtseln darf. Darüber hinaus war der Umgang mit dem "Erbe" aus dem ersten Film bzw. die Verbindungen dazu respektvoll und clever. Und das Ende fand ich super klasse. Einziger Nitpicking-Punkt ist für mich, dass die letzte physische Auseinandersetzung zum Finale nicht annähernd so aufregend und toll war wie im Vorgänger. Hätte mir für die Stelle dann doch irgendetwas mit mehr Pepp gewünscht.

Hier noch ein paar Gedanken, die ich besser in einen Spoilerkasten packe:

Wie oben angedeutet finde ich es stark, dass Fancher und Villeneuve die Ambiguität erhalten haben, sowohl was die großen philosphischen Konzepte, vor allem aber was Deckards wahre Natur angeht. Letztere alte Frage klar zu beantworten hätte vieles nur kaputt und oberflächlich gemacht. Ich war immer der Ansicht, dass es gute Argumente für beide Seiten gibt, und dieser Umstand trug immerhin auch dazu bei, dass der erste Teil so lange im Gespräch geblieben ist. Es gehört schon eine Menge narratives Können dazu, so eine scheinbar wesentliche Frage unbeantwortet zu lassen und das Ganze dabei trotzdem so zufriedenstellend zu machen.

Dann der Punkt, wie sehr die Perspektive sich diesmal geändert hat. Der Protagonist ist ein Replikant, und das ist von Anfang an klar. Wieder geht es darum, was uns eigentlich zum Menschen macht, aber BR2049 geht das Thema an, indem es die Maschine /künstliche Schöpfung und ihre Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Das bezieht sich nicht nur auf die Hauptfigur, sondern wurde neben Antagonistin Luv ebenfalls brilliant illustriert durch Joi. Ihr Charaktertod, wenn auch vorhersehbar, ist mir überraschend nahe gegangen. Aber war es nur ein holographisch visualisiertes Computerprogramm oder ging es nicht durch die persönlich-einzigartige Beziehung zwischen K und ihr unendlich weit darüber hinaus? Ich schätze, die Gedanken und Fragen, die K durch den Kopf gingen, als er später nach ihrer Zerstörung die gigantische interaktive Joi-Werbung sieht, waren nicht allzu verschieden von denen, die ich mir als Teil des Publikums selbst gestellt habe. Itaju schrieb, dass in der Hinsicht kaum etwas drin gewesen wäre, was der Film "Her" nicht schon besser gemacht hätte. Dem möchte ich widersprechen. Bereits die Tatsache, dass K ein Replikant ist, fügt der Beziehung eine völlig neue Bedeutungsebene hinzu, die es wert ist, untersucht und interpretiert zu werden. Haha, oder auch was die Namensgebung angeht (die Liebe ist obsessiv und hat die Freude getötet). Insgesamt denke ich, dass BR2049 die philosophischen Aspekte des Vorgängers genommen und diese gekonnt und logisch weitergeführt bzw. die Grenzen zwischen real und fake noch weiter verwischt hat. PKD hätte das ganz bestimmt gefallen.

Das Ende fand ich so ergreifend, weil es wieder einen dieser zutiefst menschlichen, hoffnungsvollen Momente in einer ansonsten überaus tristen und düsteren Welt darstellte. Genau das macht beide Blade Runner Filme für mich aus. Fühlte sich an, als breche ein Sonnenstrahl durch die dunkle Regenwolkendecke. Und diesen Moment zwischen Deckard und seiner Tochter zu ermöglichen, dabei sogar draufzugehen, damit hat K quasi seine eigene Menschlichkeit (oder "Seele") unzweifelhaft bewiesen.

Unter'm Strich super Film. Ab und an ein kleinwenig anstrengend, aber auch vereinnahmend und wie in Trance mitreißend, wenn man sich drauf einlassen kann. Definitiv eines der Jahreshighlights für mich. Dennoch muss ich sagen, dass mir der Vorgänger eine kleine Ecke besser gefallen hat, vielleicht auch bloß, weil er runder rüberkam und mit einer Dreiviertelstunde weniger Laufzeit zugänglicher war. Aber mit dem Original weitgehend gleichzuziehen und es in ein paar Teilbereichen sogar zu übertreffen, ist in diesem Fall soweit es mich angeht bereits eine überragende Leistung. Erst recht wenn man bedenkt, wie viele miese oder durchschnittliche Fortsetzungen zu Klassikern heutzutage erscheinen, bei denen die Verantwortlichen den Reiz der älteren Filme überhaupt nicht verstanden haben.




Unterm Strich ist die Handlung nur leicht überdurchschnittliche Mainstreamkost.
Fand ich jetzt ehrlich gesagt nicht. Gewiss gibt es Filme, die weiter gehen. Und wenn man die ganze Grüblerei zwischen den Zeilen herausrechnet, also wir uns nur auf den vordergründigen Plot beschränken, dann mag es zwar sein, dass BR2049 nun nicht unbedingt überwältigend bewusstseinserweiternd ist - aber ich wäre im Himmel, wenn das, was uns da serviert wurde, dem aktuellen Durchschnitt entspräche. Vor allem bezogen auf Science Fiction im Kino. Im vorliegenden Streifen konnte ich selten eine Entwicklung klar vorhersehen, mehrfach änderte die Handlung während und nach Ks Nachforschungen die Richtung. Und man wird als Zuschauer eine Weile auf die falsche Fährte geführt. Man vergleiche das mit all den hirnlosen Blockbustern wie etwa Transformers. Davon abgesehen kann selbst ein relativ einfacher Handlungsverlauf unglaublich gut sein, wenn man Gründe hat, mit den Figuren mitzufiebern. Das war für mich hier gegeben. Ich mein, der erste Blade Runner Teil war von der reinen Handlung her nun auch keine filmhistorische Offenbarung, insofern habe ich beim Sequel keine Wunder erwartet. Was in der Welt von Blade Runner 2049 passiert, ist nicht so bedeutend wie das, was sich in und zwischen den Charakteren abspielt.


Wir bekommen hier eine Welt vorgesetzt, in der künstliches Leben erschaffen werden kann, in der Hologramme frei herumlaufen können, (...) aber trotzdem kann eine schicke Dame unbemerkt wichtige Materialien aus einer Polizeistation stehlen und dann noch einmal (!) bis in die Chefetage vordringen und die Polizeichefin töten??? Überwachungskameras oder so sollte es da schon geben, oder?
Imho kein Logikloch, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass das etwas besser verdeutlicht worden wäre. Die Welt von Blade Runner wird von Konzernen beherrscht, eine klassische Maxime auch vertreten in gefühlt 90% von PKDs oft paranoidem Lebenswerk:

Speziell wenn man bedenkt, dass Wallace nach dem Blackout höchstwahrscheinlich einen globalen Kollaps verhindert hat, und nicht nur einen Messiaskomplex hat, sondern gewissermaßen tatsächlich über Kompetenzen verfügt, die traditionell Gottheiten zugesprochen werden, ist es nicht weit hergeholt, dass er der mächtigste Mann auf dem Planeten ist. Oder mindestens einer von nur sehr, sehr wenigen. Weißt du noch, wie verdeutlicht wurde, wie wertvoll das Spielzeugpferd von K ist? Dass er dafür ein echtes Pferd kaufen könnte (und echte Tiere sind in Blade Runner ein kleines Vermögen wert)? Mir ist erst im Nachhinein aufgefallen, dass der ganze Innenraum von Wallaces HQ mit Holz ausgekleidet ist.

Er ist aber nicht bloß unvorstellbar reich. Wir erfahren auch, dass die Wallace Corporation versucht, andere Firmen aufzukaufen. Oder dass der Konzern auf Wunsch durch eine bloße Äußerung in ein Headset Dutzende Menschen problemlos via Beschuss aus Drohnen /orbitalem Satellit /whatever töten kann. Mit all den Informationen erscheint es mir alles andere als unglaubwürdig, dass Wallace oder eben seine Nummer 1 Replikantin und rechte Hand mit einer eben solchen simplen Äußerung die gesamte Kameraüberwachung im Polizeihauptquartier lahmlegen und vorübergehend abschalten, bzw. Türen nach Belieben öffnen und abschließen kann, wenn sie es für notwendig halten. Vermutlich hat die Wallace Corporation oder einer ihrer Lizenznehmer die Überwachungskameras selbst hergestellt xD

Anders ausgedrückt - die stehen in ihrem Selbstverständnis weit über dem Gesetz und haben bestimmt massig Mittel und Wege, ihren Willen zu bekommen. Oder auch nachträglich eventuelle Zeugen zum Schweigen zu bringen und Beweise verschwinden zu lassen.

Mir schwant, dass jetzt bald ein viel schlechterer inhaltsleerer dritter Teil kommt, bei dem dann die fehlende Action nachgeliefert wird. Ich hätte dann lieber gerne ein paar novellenartige Geschichten, die nicht das ganz große Fass aufmachen, aber einfach MEHR von Filmwelt, Sound und Optik bieten.
Zu dem ersten Satz: Jetzt vermutlich nicht mehr, der Film ist an den Kinokassen ja leider ziemlich abgestürzt und wird wohl als (wenn auch nicht einschneidendes) Verlustgeschäft für das Studio enden :-/ Aber hey, der erste Teil war ursprünglich auch kein Erfolg und wurde dann zum Kult. Vielleicht müssen wir nur nochmal 35 Jahre warten :P Zum zweiten Satz stimme ich weitgehend zu ^^ Generell würde ich gerne mehr von dieser Welt sehen. Gibt ja auch noch die Kolonien, von denen wir bis jetzt nur aus zweiter Hand gehört haben. Thematisch mag ich schon das Aufmachen ganz großer Fässer, aber von mir aus müsste ein rein hypothetischer dritter Teil überhaupt nichts mehr mit den bisherigen Hauptcharakteren zu tun haben. Wo du hier novellenartige Geschichten erwähnst... ich fände eine Handlung interessant, die abwechselnd den Leben verschiedener Charaktere (sagen wir mal drei) aus deren Perspektive folgt, die sich anfangs gar nicht, aber dann zunehmend immer stärker überschneiden und gegenseitig beeinflussen, bis zu einer dramatischen Kulmination. In so etwas könnte man immer noch viel Noir Detektiv Zeugs unterbringen, aber würde es nicht so krass auf eine einzige Hauptfigur beschränken wie bisher, was vielleicht für mehr Abwechslung und Tempo sorgen würde - auch ohne allzu aufdringliche Actionszenen alle zwei Minuten -_^


Plothole aus dem ersten Film: warum sollte Deckard ein Replikant sein, der andere Replikanten jagt, wenn er ihnen selbst körperlich so heftig unterlegen ist?
Aber ist er das? Du darfst nicht vergessen, dass Roy Batty ein Modell war, das eigens für Kampfeinsätze entworfen wurde. Kein Wunder, dass Deckard damit Schwierigkeiten hatte, ganz unabhängig davon, ob er ein (anderer) Replikant oder ein Mensch ist. Die übrigen Replikanten, die er erwischt hat, konnte er doch mehr oder weniger locker flockig über den Haufen ballern.


Und für einen Film ab 12 war er dann doch recht hart. Mein Vater musste immer wieder anmerken, dass so etwas vor 20 Jahren nie durchgegangen wäre. Herausgeschnittene Augen, Verrenkte Kiefer, Blut, Blut Blut. Also mit welchen Verrenkungen die FSK das hingebogen hat, ist mir ein Rätsel.
Joah. Ging so. Für FSK 12 war das schon nicht ohne. In den USA gabs ein R-Rating für "violence, some sexuality, nudity and language", das fand ich dann im anderen Extrem wieder zu übertrieben. Aber man kennt das ja, sobald ein bisschen Nacktheit zu sehen ist, drehen anderswo Leute am Rad. In manchen Ländern (unter anderem Indien) wurden einige dieser Szenen sogar zensiert.


Mit nochmal zu Enkidus Kommentar zu CGI-Rachael gespannt. Diesmal war es so unglaublich gut umgesetzt, dass ich erst googlen musste, ob das nun ein Bodydouble war, oder wie sie das hinbekommen haben.
Fand ich auch klasse umgesetzt, hat mich überhaupt nicht gestört. Profitiert aber auch einfach davon, dass es nur eine einzige kurze Szene ist, die in einem relativ dunklen Raum stattfindet, und besagter Charakter nicht viel zu tun oder in Nahaufnahme zu reden hat.

Itaju
03.11.2017, 11:08
Aber ist er das? Du darfst nicht vergessen, dass Roy Batty ein Modell war, das eigens für Kampfeinsätze entworfen wurde. Kein Wunder, dass Deckard damit Schwierigkeiten hatte, ganz unabhängig davon, ob er ein (anderer) Replikant oder ein Mensch ist. Die übrigen Replikanten, die er erwischt hat, konnte er doch mehr oder weniger locker flockig über den Haufen ballern.

Ach komm, unter dem Gesichtspunkt ist die Tatsache, dass man es so schwer macht, Replikanten einfach zu identifizieren, wenn sie so gefährlich werden können, und die Tatsache, dass man einem Replikanten, der Replikanten jagt, die unter anderem für Kampfeinsätze entworfen wurden, nicht ebenso große Kräfte zugesteht, nicht wenig bekloppter :D ... (nur mit einigen Verrenkungen, dass ja Deckart dann ein älteres Modell sein könnte und die kräftigeren erst danach kamen, etc, etc. aber man muss sich das um so viele Ecken zurecht biegen als einfach eine schlüssige Welt vorgesetzt zu bekommen).

Wegen der Sneaky-Luv-Action: Deine Erklärung ist plausibel, aber es hätte dem Film nicht mehr als 30 Sekunden Screen Time gekostet das noch schnell einzubauen, damit ich nicht zweimal aus meiner Inversion gerissen werden muss.

PeteS
04.11.2017, 09:59
Ist er besser als der erste Film?
Hatte neulich zum ersten Mal den ersten Film geguckt - obwohl der schon uralt ist und ich durchaus einige uralte Filme irgendwann schon mal nachholte. Blade Runner aber nich. Klang von der Beschreibung her nich so als würde er mir gefallen.

War halt vom Sound und der Optik - gerade für damalige Verhältnisse - umwerfend. Aber ansonsten eher langweilig bezüglich der Handlung/Pacing. Zum neuen Film hab ich ja diese drei Kurzfilme gesehen - die machten mir zumindest einen etwas anderen Eindruck. (Wirkten schonm mal spannend nur für sich allein stehend sogar schon.)

Enkidus Post nach (wenig Action, eher gemächlich) vermute ich wohl, dass er mir ebenso wenig zusagen wird. (Und die meiste Action vielleicht noch in den vorigen Kurzfilmen die als Werbung gemacht wurden) drin war.


Ich habe eigentlich generell nix gegen ruhigere Sachen und auch mal philosophisch. Gattaca zum Beispiel fand ich großartig. Aber beim Blade Runner dem alten Film "packte" mich der Aufbau und die Charaktere irgendwie nich so. Es kam weniger spannend rüber.

La Cipolla
10.11.2017, 07:07
Ich fand den neuen Film auch sehr gut. Ich bin nicht der größte Fan des ersten Teils, nicht zuletzt weil er für meine Wahrnehmung an einigen Stellen sehr schlecht gealtert ist und die langsamen Filme von "damals" (Gott sei Dank) anders funktionieren als die langsamen Filme von heute, aber dieser hier hat das Franchise sehr sinnvoll modernisiert, ohne irgendetwas Grundlegendes zu verändern. Da gehört schon ordentlich was dazu, auch wenn sich in der Bild- und Tongestaltung eine Menge Arrival aufgedrängt hat. ^^ Selbst die Cyberpunk-Ebene hat man behutsam hochgedreht, was ja immer eine Herausforderung ist. Ein angenehmer oder unterhaltsamer Film war es dadurch natürlich wieder nicht, besonders in diesem abermals sehr dreckigen, greifbaren Endkampf (allen Respekt der Welt) und den ekligeren Stellen, aber das gehört wohl dazu, wenn man das Genre ernst nimmt. Dass die Hoffnung am Ende so klar zu spüren war, fand ich wie Enkidu wieder sehr ansprechend, zumal diese Welt trotz ihrer Errungenschaften so, sooo aggressiv und eindeutig nicht erstrebenswert ist.

Der größte Pluspunkt waren für mich aber die Charaktere. Der erste hat das schon angedeutet (gerade in den vier Replikanten), aber weniger gut hingekriegt, in diesem finde ich wirklich ausnahmslos jeden Nebencharakter irgendwie interessant oder cool, und alle davon sehr farbenfroh, menschlich und hin und wieder angemessen quirky, mit tollen Schauspielern. Und das ist für mich, wahrscheinlich nicht zuletzt durch meine Assoziationen aus dem Pen-and-Paper-Bereich, ein wichtiges Merkmal dieses Genres. Und Joi war wirklich purer Zucker, ohne aber das creepige, das in dem Konzept verborgen liegt, gänzlich zu überspielen.

Mein größter Kritikpunkt wäre die Mischung aus Sequel-Bait und dem Umstand, dass die Auflösung dadurch einen winzigen Tacken zu beliebig rüberkam. Meine Reaktion war leider nicht "Ah, jetzt macht plötzlich alles Sinn!", sondern eher "Ah, es macht Sinn, aber an sie hätte ich jetzt überhaupt nicht mehr gedacht." – und die erste Reaktion wäre natürlich cooler gewesen.

Die Kurzfilme davor sind übrigens allesamt so joah. Kann man machen, das Watanabe-Ding ist visuell eindrucksvoll, muss man aber auch nicht. Für mich hätten sie ruhig noch 10 Minuten mehr Batista reinbringen können, von ihm hätte ich gern mehr gesehen, ebenso wie vom Schurken, der sicherlich am meisten unter dem Wegfallen eines Sequels leiden wird. ^_~ Dann wiederum gilt das eigentlich für alle Nebencharaktere. xD

PeteS
25.01.2018, 15:51
Hab den Film jetzt auch mal gesehn. Fand ihn eher langweilig - so wie schon den ersten Teil.
Aber bisschen besser schon.
Optisch/musikalisch natürlich schon gut.

Aber mir ist einfach zu wenig passiert - für die doch recht lange Dauer. Eventuell muss man aber speziell diese Art Film mögen.
Es gab hier ja sogar recht oft Szenen in denen sogar ganz lange ohne Dialog es war. Also nicht nur Abwesenheit von Action (was eigentlich nicht stört, sofern trotzdem interessant) - aber wenig Dialoge teils machten es auch ermüdend.

Ansonsten fand ich die Charaktere auch nicht so interessant.
Vor allem der "Bösewicht" - also dieser Firmenboss. Ja gut er war halt da. Die Sache den andern menschlich wirken zu lassen und ihm diese KI als "Frau" zu geben die ja als KI noch weniger ist als er - hat keinen Körper - fand ich jetzt auch plotmässig nicht wirklich notwendig. Am spannendsten war der Film noch anfangs und als die weibliche Vorgesetzte noch lebte und er da Nachforschungen anstellte. Normaler Action/Thriller mit bissl Drama in dem es darum ginge die Firma zu stürzen ... sowas hätte mir besser gefallen.Daher fand ich auch die Kurzfilme die als Marketing hierfür gemacht wurden recht gut - zumindest besser als den Hauptfilm. Die zeigten alle recht interessante Auszüge.

6/10 würd ich hier mal sagen.