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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [GF-Aktion] MMXMAS - Poetry Slam



Ave
02.12.2016, 22:39
http://share.cherrytree.at/showfile-26540/mmxmaspoetrylogo1.png


Wenn sich die Schneedecke über den QFRAT legt und die Moderatoren an die Tür der Lounge klopfen und "Stille Nacht, heilige Nacht" singen, dann wissen wir, dass Weihnachten vor der Tür steht. Die fleißigen Weihnachtselfen in Schwarz - genannt GFs - haben sich etwas ganz Tolles überlegt und brauchen dabei eure Hilfe!

Wir möchten den Weihnachtsgeist verbreiten und was bietet sich Besseres dafür an als eine Ansammlung der schönsten Geschichten, Gedichte und sonstigen Texte, die die Community zu bieten hat? Hier kommt ihr ins Spiel - verfasst bis zum 23.12.2016 einen Text. Es kann sich wie gesagt um eine Geschichte oder um Gedichte, Rezepte für Kekse (für Pluspunkte in Reimform!) oder Witze, etc. handeln. Wichtig ist nur, dass Weihnachten das zentrale Thema ist und uns allen wohlig warm ums Herz wird.

Die Regeln

Die Länge des Textes ist grundsätzlich egal, ihr müsst allerdings auch verstehen, dass wir alles genauestens lesen müssen und Überlänge zu organisatorischen Problemen führen kann. Nehmt euch soviel Platz wie ihr braucht, aber schickt uns bitte keinen Charles Dickens Roman. :p Weiters bleibt es euch überlassen, ob sich euer Text reimt, oder sonst irgendwelche besonderen Eigenschaften besitzt. Bilder sind erlaubt, aber sollten nicht Kern der Abgabe sein! Ihr könnt euren Text direkt als Privatnachricht an mich senden oder eine PDF (mit stimmungsvoller Formatierung!) bei einem Hoster (z.B. Cherryshare) hochladen und diese dann an mich schicken!

Die Juroren

Ave
BIT
Sabaku

Diese drei Weihnachtselfen müsst ihr mit einer weihnachtlichen Breitseite treffen um den ersten Preis abzustauben! Jede Abgabe wird mit einer Punktzahl von 1-5 bewertet und es wird jeweils kurz etwas zur Abgabe gesagt.

Der Preis

Der beste Text gewinnt einen 10€ Steamgutschein! (Mit freundlicher Spende von Sabaku!) Ihr spielt keine Spiele? Dann schenkt den Gutschein weiter und verbreitet so Freude an eine andere Person. :)

Eure Werke schickt ihr bitte an mich per PN. Wir werden intern darüber entscheiden welcher Text uns am meisten berührt hat - also strengt euch an!

Viel Spaß beim Schreiben,

Eure Community Guardian Force. :)

Einheit092
02.12.2016, 22:42
Count me in.

Ave
02.12.2016, 22:47
Wenn ihr Werbung für die Aktion machen wollt, dann nutzt diese tolle Signatur, die Sabaku angefertigt hat. :A

http://share.cherrytree.at/showfile-26543/mmxmaspoetrybannersmall.png

Einheit092
03.12.2016, 14:59
Mehr als ein Beitrag pro Teilnehmer geht vermutlich nicht. hab so viele Ideen.

Ave
03.12.2016, 18:34
Nur ein Beitrag pro Teilnehmer, ja. Weitere Ideen kannst du ja für zukünftige Aktionen aufbewahren. :D

Ave
06.12.2016, 08:30
*schicke Weihnachtsmütze aufsetz*

Na? Heute schon was geschrieben? :)

KingPaddy
13.12.2016, 21:31
Ich hoffe ich werde rechtzeitig fertig. Ich weis nicht, ob die Idee, die ich habe richtig zündet, im Moment gefällt mir das alles noch nicht so.

Ave
13.12.2016, 22:03
Ich will überhaupt mal irgendeine Einsendung bekommen. :(

Ave
14.12.2016, 17:40
Eine Einsendung kam rein! Ich hoffe auf viele weitere! :A :A :A

Ave
18.12.2016, 21:13
Nicht mehr viel Zeit und es kam bisher nur eine Einsendung an! Denkt dran, es muss nichts großes werden!

WeTa
19.12.2016, 07:03
Ich versuche noch was zu schreiben, wenn ich hier mit dem ganzen Projektstress durch bin :A

Ave
20.12.2016, 16:42
Zwei Einsendungen bislang! Kommt schon, Leute - ich glaube an euch!

Ave
21.12.2016, 20:44
Zwei Einsendungen bislang! Kommt schon, Leute - ich glaube an euch!


.

KingPaddy
22.12.2016, 11:06
Ich werde definitiv erst morgen fertig, wenn ich heute in die Nacht reinarbeite ;) Ich würde jetzt eigentlich weiter am Text sitzen, besuche aber erstmal Freunde :)

Ave
23.12.2016, 13:50
Deadline ist heute Abend 20:00 Uhr!

KingPaddy
23.12.2016, 16:31
Wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts mehr. Zur allgemeinen Erbauung stelle ich es dann hier öffentlch zur Verfügung sobald ich fertig bin. Dann viel Glück für beide Autoren beim Duell ;)

Auratus
23.12.2016, 17:09
Ich tippe ja eher auf Duett, wegen Fest der Liebe und Herz erwärmen. :bogart:

Einheit092
23.12.2016, 18:09
Wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts mehr. Zur allgemeinen Erbauung stelle ich es dann hier öffentlch zur Verfügung sobald ich fertig bin. Dann viel Glück für beide Autoren beim Duell ;)

Bei mir ähnlich. Vielleicht lese ichs am bmt vor.

KingPaddy
23.12.2016, 18:10
Bei mir ähnlich. Vielleicht lese ichs am bmt vor.

:A Der Wille zählt ;)

Ave
23.12.2016, 18:25
Bei mir ähnlich. Vielleicht lese ichs am bmt vor.

Kannst es ja dennoch hier posten. :p

Einheit092
23.12.2016, 18:29
Kein Netz über Weohnachten. Danach gern.

Ave
24.12.2016, 16:42
So! Hier nun die Abgaben und die Bewertungen!

Die verflixte Rennbahn

Wir haben eigentlich über 20 Tage Zeit, für die weihnachtlichen Feiertage alles zu besorgen und vorzubereiten...
Und trotzdem findet man sich jedes Jahr wieder im Getümmel in den Einkaufszentren wieder, links - rechts - links - rechts - Gleichschritt Marsch. Bloß in der eigenen Richtung auf der richtigen Seite bleiben, genau im Takt - bevor man wieder angerempelt wird oder gar selbst wen anrempelt.
Im Radio wurde gewarnt: "Parkhäuser und Tiefgaragen in der Innenstadt sind zu großen Teilen schon belegt - bitte nutzen Sie P+R Plätze oder öffentliche Verkehrsmittel."
Es ist der 16.12., fast genau eine Woche vor Heiligabend. Ich quetsche mich aus dem Spielzeugladen zurück in den Strom der Leute - hier ist die Rennbahn, die sich Mäxchen wünscht, auch schon ausverkauft. Schon wieder, das war der dritte Laden den ich heute schon aufgesucht habe.
Gegenüber aus der Parfümerie kommt gerade meine Frau, sie schien mehr Glück zu haben als ich. Ich tauche aus dem Strom auf und gehe in die Mitte - rette mich sozusagen auf eine Bank- und sie setzt sich wenig später neben mir.
"Das Parfüm für Oma Traude haben wir jetzt." schnauft sie und hält mir ihre Einkaufstasche hin.
"Gut. Die Rennbahn für Mäxchen habe ich leider nicht bekommen, die scheint überall schon ausverkauft zu sein."
Sie verzieht das Gesicht. "Wären wir lieber früher losgegangen!"
"Gibt ja noch genug Läden in der Umgebung, die die auch haben müssten."
"Dann brauchen wir jetzt noch...?"
Plötzlich rast ein Kind auf uns zu, greift nach der Handtasche meiner Frau. Sie packt es am Arm.
"Lass los, das ist meine Handtasche." Es schaut uns verängstigt an, sieht ein wenig ausländisch aus mit der dunkleren Haut. Es ruckt noch einmal an der Tasche, aber meine Frau hält weiterhin gut fest. Langsam lösen sich die Fingerchen, es müßte im Alter unseres Sohnes sein, nein, ein wenig älter. Es läßt die Handtasche los und erwartet nun wohl, gehen zu dürfen - aber meine Frau lässt nicht los.
"Wo sind deine Eltern?" fragt sie mit ruhiger, aber bestimmter Stimme. Das Kind versteht wohl nicht, es beginnt zu zittern und fängt an zu weinen.
Der Strom fließt uninteressiert weiter, eine dunkle Männerstimme räuspert sich hinter uns. Ich drehe mich um, noch jemand mit dunklerer Hautfarbe hat sich hinter der Bank aufgebaut.
"Ist das Ihr Kind?" frage ich.
Er nimmt das Kind an seinem anderen Arm, es weint noch mehr und versucht sich vor dem Mann weg zu ducken.
"Prima Liebling... du hast einen sehr jungen Taschendieb geschnappt und nun steht der Komplize auch hier..." flüstere ich meiner Frau zu.
Der Mann zieht stärker am Arm des Kindes, die ganze Sache zieht die Aufmerksamkeit eines alten Mannes auf sich.
"Haben Sie Kleines bei Diebstahl erwischt?" fragt er meine Frau, diese nickt.
"Rufen Sie Polizei und lassen auch den Mann nicht davon kommen!" raunzt er und mustert den Mann voller Abscheu, ehe er wieder im Strom verschwindet.
Alles klar, mir reichts. Die Security steht nur ein paar Meter entfernt an einem Christbaum, ich stehe auf und winke einem zu. Sofort kommen sie zu zweit, der Mann versucht noch zu fliehen, aber ich halte ihn an seiner Jacke fest.
"Was ist hier los?" fragen die Sicherheitsmänner.
"Das Kind wollte meine Frau beklauen, als wir es fest hielten, kam der Mann und wollte das Kind mit sich nehmen!"
Sie setzen einen kurzen Funkspruch ab. Der eine kümmert sich um das Kind, der andere nimmt mir den Mann ab. "Danke, wir kümmern uns." Sie gehen Richtung Centermanagement weg, das Kind hat aufgehört zu weinen.
"Du wolltest sagen, was wir noch brauchen."
"Ja, jetzt fehlt noch die CD für Opa Herbert und immernoch die Rennbahn für Mäxchen."
Ich atme tief ein. "Braucht er wirklich schon wieder eine? Er hat doch erst vor 2 Jahren eine Rennbahn aus Holz bekommen..."
"...Naja, sie stand halt ganz oben auf seinem Wunschzettel..." Sie blickt mich hilflos an, ich nehme sie in den Arm.
"Dann such du die CD, ich schaue weiter nach der Rennbahn... Dann treffen wir uns am Auto."
"Gut, so machen wir's."
Später treffe ich meine Frau am Auto - natürlich habe ich die Rennbahn immernoch nicht gekriegt.
Sie seufzt. "Hast du denn wenigstens den Rest von seinem Wunschzettel?"
"Ja, den Teddy, den Ball, und den neuen Schneeanzug."
"Dann lass uns heim fahren. Ich hab genug von den Menschenmassen..."
Die Tüten verschwinden im Kofferraum, wir müssen Mäxchen noch bei meiner Schwägerin abholen.
Freudestrahlend schwingt er sich in seinen Kindersitz und schnallt sich an. "Mama, Papa! Es war so toll bei Tante Margarete und mit Lieselotte! Wir haben den ganzen Tag nur gespielt!" "Uiii, das klingt toll. Was habt ihr denn so gespielt?" "Erst haben wir Mikado gespielt, aber Lieselotte hat alles wackeln lassen, deswegen haben wir dann Kniffel gespielt. Das war so toll! Jeder von uns hat sogar gleich oft gewonnen!"
Die ganze Autofahrt erzählt er, wie er die Würfel kräftig im Becher geschüttelt hat, nur um sie dann über den ganzen Tisch (und manchmal auch darüber hinaus) rollen zu lassen.
Wir essen zuhause noch zu abend, dann bringe ich ihn ins Bett, und wir brüten weiter, wo es die heiß ersehnte Rennbahn noch geben könnte.
"Hatten wir den Laden im Außenbezirk schon angerufen und gefragt?"
"Ich habe Zweifel, ob er die überhaupt braucht. Es gibt doch so viele andere Dinge die ihm auch Spaß machen. Alleine wie schön er vom Tag bei Margarete erzählt hat."
Meine Frau runzelt die Stirn. "Meinst du, ihm wird die fehlende Rennbahn nicht doch auffallen?"
"Wir scheinen sie nirgendwo zu bekommen... Das können wir ihm ja vom Weihnachtsmann ausrichten, dass so viele andere Kinder auch die gleiche Rennbahn wollten, da war leider keine mehr für ihn übrig."
"Mhm... Da hast du wohl recht. Ich hole noch die Tüten aus dem Auto."
Diesen Abend packen wir noch die Geschenke ein und verstecken sie bei mir im Kleiderschrank, dann gehen auch wir ins Bett.

Weihnachten ist vor allem eines: Immer so plötzlich! Bevor wir uns versehen ist Heilig Abend, wir treffen uns bei Oma und Opa zum großen Fest, mit voll geschmücktem (Zwergen)weihnachtsbaum und natürlich Omas göttlichem Gänsebraten. Alle sind gekommen, sofern es ihnen möglich war: Margarete samt Mann und Kind, meine Schwester Birgit mit ihren beiden Kindern und natürlich wir.
Ich übernehme die Aufgabe, die Kinder zu beschäftigen während die anderen die Geschenke unter den Baum drapieren. Die fällt dieses Jahr leicht aus: Es hat geschneit, jeder kriegt Handschuhe, Schal und Mütze an, ich hole Omas alten Schlitten aus dem Keller und raus geht es. Wir haben so viel Spaß, dass wir fast die Bescherung vergessen hätten. Aber als wir wieder im Haus ankommen, kommt meine Frau angeschlichen. "Gaaanz leise..." flüstert sie.
"Tante, was ist denn?" flüstert Lieselotte zurück.
"Hört ihr das?" Entfernt hört man Glöckchen leise läuten. "Der Weihnachtsmann reist gerade wieder ab."
"Er hat Geschenke gebracht?!" quietscht Mäxchen auf.
"Das müssen wir noch nachschauen, ob ihr auch artige Kinder wart."
Jetzt kann es gar nicht schnell genug gehen: Mützen, Schals, Handschuhe, Schuhe, Jacken - alles fliegt chaotisch und durcheinander Richtung Garderobe, die Kinder können es kaum erwarten und sind nicht mehr zu bremsen, geschweige denn zu Ordnung anzuhalten. Mäxchen stürmt als erster voran ins Wohnzimmer, ich kann nur einen kurzen Blick erhaschen, bevor ich Ordnung mache und die nassen Wintersachen der lieben Kleinen aufräume.
Andächtig stehen die vier da, wie die Orgelpfeifen, und staunen. "Sooo ein schöner Baum! So viele Lichter, das Lametta und die Kugeln!"
Ich setze mich mit den anderen Erwachsenen aufs Sofa, wir betrachten die Szenerie und denken uns wohl alle heimlich: "So stand ich als Kind wohl auch vor dem Christbaum, habe "aaahhh" und "oooohhh" gesagt und dabei beinahe vergessen, dass es auch noch Geschenke gab."
Meine Frau nimmt meine Hand, sie scheint ein wenig zittrig. Etwas besorgt schaut sie mich an. Ich drücke zuversichtlich ihre Hand, und dann dürfen die Kinder über ihre Geschenke her fallen.

Was soll ich sagen? Mäxchen war es egal, dass die Rennbahn nicht dabei war. Wir mussten ihn davon überzeugen, dass im dunkeln Schlitten fahren keine gute Idee sei. Aber direkt am nächsten Tag wurde der Schneeanzug ausprobiert - der Teddy wollte nicht nass und kalt werden, der blieb besser auf dem Sofa. Aber den Ball könnte er dann im Sommer draußen mit seinen Freunden benutzen.
Wir hatten uns grundlos Sorgen gemacht, das hatte unser Sohn bewiesen. Es war - ganz einfach - viel Stress um exakt nichts.
Eine Kurzgeschichte über die alljährliche Jagd nach den Geschenken im Vorweihnachtsstress ist eine schöne Idee, zumal dann, wenn sie einem eben auch aufzeigt, dass man nicht zwangsweise immer alle Geschenke braucht und auch die kleinen Dinge im Leben eine Bereicherung darstellen. Man kann den Stress der beiden Eltern auf der Jagd nach der "verflixten" Rennbahn durchaus nachvollziehen, richtig zünden will die Geschichte allerdings dennoch nicht. Dazu bedient sie leider viel zu viele Klischees, die man so oder so ähnlich schon ein halbes Dutzend mal in Literatur und Film brühwarm serviert bekommen hat. Leider geht das eigenständige dabei dann auch verloren, wobei die Geschichte gerade mit dem kleinen "Handtaschendieb" da durchaus Potenzial hatte, welches aber leider nicht zu einem konsequenten Ende geführt wurde und so doch arg konstruiert wirkkt.

Aus diesem Grund leider nur 2 von möglichen 5 Punkten von mir.


Grundsätzlich eine sehr nette Geschichte mit nachvollziehbarem Inhalt (dem Stress in der Vorweihnachtszeit, die verzweifelte Suche nach Geschenken) Allgemein liegt der Fokus aber mehr auf dem Stress, statt auf den Festivitäten. Da kommt nicht zwingend ein Weihnachtsfeeling auf. Aber das Ende rettet das ganze noch recht schön mit dem "viel Stress um exakt nichts." Allerdings verpufft die ganze Handlung irgendwie, da Dinge angeschnitten aber dann nicht mehr zu Ende geführt werden. Für die nachvollziehbare Geschichte gibt es von mir zwei von fünf Punkten.


Der Anfang ist ganz kuschlig, aber irgendwie hab ich nach dem Konflikt mit dem Diebstahl erwartet, dass die Geschichte in der Richtung weitergeht, und es dazu noch eine In-Depth Auflösung gibt. Stattdessen verschiebt sich der Fokus wieder auf den Eher nicht so spannenden (wenn auch weitaus Weihnachtlichen) Aspekt. Das ist Schade, weil da ein interessantes und reales Problem abgeschnitten wird, dass man genau so gut zu einem kitschig-herzigen Höhepunkt hätte bringen können. Ich wette man hätte beides noch ein wenig besser verbinden können. Der Stil per se ist solide, ein wenig mehr Tiefe geht mir aber dennoch ab.
2/5

Gesamt: 6/15

http://share.cherrytree.at/showfile-...poetryslam.pdf (http://share.cherrytree.at/showfile-26719/poetryslam.pdf)


Die Geschichte lockt einen definitiv mit all den Klischees, wie man sie aus "A Christmas Carol" kennt. Der kalte hartherzige Industrielle, der seinen Mitarbeitern nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln gönnt, ein konservativ-atheistischer Sohn, der sich in sein genaues Gegenteil verliebt und schlussendlich auch die berühmte Wortfloskel "Humbug", die einen förmlich aufschreien lässt, dass jetzt wieder eine Geistergeschichte folgen muss, an deren Ende ein geläuterter Mensch steht. All das erfüllt die Geschichte zum Glück nur in Teilen und insbesondere der Wendepunkt wird dem einen oder anderen Leser die Weihnachtsgans im Halse stecken bleiben. So richtig zünden mag die Geschichte allerdings für mich nicht. Zu unstringent wirkt der Aufbau der zur Katastrophe führt und insbesondere die Motivation Maries wird für das dramatische Ende nur unzureichend erklärt.

Für die nicht ganz alltägliche Idee gibt es von mir dennoch 3 von möglichen 5 Punkten.
Der gute Harry, der aus einer Grinch-Family zu stammen scheint und Marie Who, die... moment, falsche Geschichte. Allgemein finde ich die Umschreibungen wie z.B. den Schneesturm, etc. sehr schön. Die Geschichte selbst ist dann aber doch nicht sehr weihnachtlich sondern klingt mehr wie ein XMAS-Special einer X-Factor Episode. Ich habe es so interpretiert, dass der Baum irgendwie verflucht ist und Marie sein Opfer war? Grundsätzlich eine nette Idee, aber dieser Nightmare Before Christmas hat mich leider nicht überzeugt, daher nur zwei von fünf Punkten.
Now that escalated quickly.
Von der Einleitung der Geschichte hatte ich mit einem humoristischen Spießrutenlauf zwischen der Christmas-Crazy Ehefrau und dem Grumpy-Grinch-Ehemann gerechnet, wobei letzteres alles tut um coole Weihnachten zu machen, aber keine Ahnung hat wie man Weihnachten feiert, aber okay, die Geschichte wurde düster, und das ist ansich eine coole Idee. Ein wenig mehr Fokus auf den Build Up hätte sicher aber geholfen, dass diese düstere Weihnachtsgeschichte noch besser rüberkommt. So geht alles ein wenig schnell, obwohl der Schreibstil meinen Nerv trifft. Aber hey, das sind immerhin dann
3/5

Gesamt: 8/15

Weihnachten x Weihnachten

Das Tier scharrt mit den Hufen, während es das Moos nach seinen ungefrorenen Stellen absucht und kaut, was die kühle, grüne Wonne hergibt. Ich lege meine in weiße Handschuhe verpackte Hand auf das dichte Fell und streichle es. Mein warmer Atem schlägt in der eisigen Luft sichtbaren Qualm.

Kurz darauf spanne ich meinen Helfer an den Schlitten. Ich setze mich, im Rücken den prallen Druck eines beinahe überquellenden Sacks spürend, welcher Kind nach Kind glücklich machen soll. Ein Räuspern, bevor meine Stimme so jovial und mollig klingt wie man es mir nachsagt.

In mehr Metern Höhe als das Jahr Tage hatte schwebe ich eher durch die Lüfte als dass ich fliege. Mein Helfer bewegt seine sportlichen Beine, als gäbe es festen Boden unter seinen Hufen, der doch so fern ist. Hier oben scheint der Nachthimmel hell. Jede Wolke bauscht sich vor uns zu einer neuen Gestalt auf und wird beim Durchfliegen verdrängt, nur um sich sofort neu zu formen. Die Kufen des Schlittens sind in der weißen, weichen Masse wie ein gelenker Finger, der ein heiliges Muster malt. Als würden wir schon jetzt die Kunde von froher Weihnacht in die Luft schreiben, um die Frühaufsteher der Stadt am Morgen damit zu begrüßen.

Der Sturzflug in die Häuserschlucht bläst mir den Wind durch das Gesicht, wie es nur ein mal im Jahr passiert. Schnell und doch geräuschlos sausen wir durch freudig zerberstende Schneeflocken zu den Straßen. Jenseits des dichten, weißgrauen Vollbarts färben meine prallen Wangen sich im charakteristischen Rot, das zu Mütze und Anzug passt. Nur hinter den wenigsten Fenstern strahlt das laue Licht wacher Menschen, doch die Häuser selbst leuchten und blinken in bunten Farben, die mich willkommen heißen.

Mein Helfer steht in der Luft, hält den Schlitten nicht weit vom Grund entfernt, doch landet nicht. Kein Zeugnis unserer Anwesenheit bleibt hier draußen zurück als meine Stiefel sich auf die Stelle frei von Schnee setzen. Nach bestem Gewissen greife ich zum verpackten Präsent als wisse ich genau, wer was verdient. Um frei von Schmutz und Dreck zu sein, bringen meine Schritte mich, statt zur rußigen Rutsche, zur Tür, die mir den Weg nach Innen zeigt. Sachte, um den Schlaf nicht zu stören, trete ich ein. Die verhüllten Finger segnen den Baum mit Geschenken und führen die freundlichen Backgaben der guten Menschen zum Mund. Nicht ganz ohne Wehmut mache ich dann kehrt und überlasse dieses Volke dem kommenden Jahr.

Unzählige Male wiederhole ich dies, bringe Gabe und Spende von Bau zu Bau. Trotz Geduld und Ausdauer vergeht doch kaum Zeit und ich vollende mein Werk, noch bevor die Sonne des heiligen Tages ihre ersten Strahlen schickt, die Guten in ihren Heimen weckt. Dann tue ich's ihr gleich und lasse die Glocke erklingen.

Ding-Ding. Ding-Ding. Ding-Ding.

Ding-Ding. Ding-Ding. Ding-Ding.

...

Ding-Ding. Ding-Ding. Ding-Di-...

Ich beuge mich angestrengt über den Rand des Bettes und ertaste mit den Fingern den Wecker. Während die müden Augen sich noch an den Tag gewöhnen, wissen die Beine schon längst, dass sie arbeiten müssen. Sie geben mir keine Zeit. Die Routine ist die selbe wie an jedem anderen Morgen des Jahres. Weder ist die Zahnseide weicher, noch das Frühstück schmackhafter oder der Kaffee weniger bitter. Auch die Scheiben meines Wagens ersparen mir nicht, schon vor dem Weg hinein tätig zu werden. Der Motor lässt ohnehin darauf warten, die Kälte des Winters abschütteln zu können und jault erst nach Minuten des Versuchens gequält auf, als würde auch er nur zu gerne verharren und nichts tun.

Mit meinem Auto begebe ich mich gähnend zur Zentrale und hole ab, was verteilt gehört. Der Wagen ist nicht geschmückt, so wenig wie es meiner war. Das Radio forciert gute Laune und erreicht damit nicht selbiges. Statt Zimt rieche ich Asphalt und die eiskalte Morgenluft, die verzweifelten Versuche der Klimaanlage, diese frostige Temperatur zu bekämpfen.

Doch allein die Lichterketten in gelegentlichen Fenstern zaubern das Gefühl von Besinnlichkeit in den Vormittag. Einige haben sich mit Schneeschieber und Salz bewaffnet, um die Gehwege von der weißen Pracht zu befreien, die die Gegend in ein grelles, doch wunderschönes Licht taucht. Sie treffen sich vor ihren Häusern, wünschen sich ein frohes Fest. Die Jüngsten wurden schon in die Vorgärten geschickt, arbeiten dort an den Rundungen der kreativsten Schneefiguren, verzieren sie mit Karotte, Schal und Hut. Der rötliche Horizont sieht aus als würden dort zahlreiche Öfen die leckersten Köstlichkeiten aus Teig und Liebe bereiten und ihre farbige Hitze gebündelt in den Tag schicken. Auch das Radio spielt jetzt ein Weihnachtslied, das ich mag.

Und als ich das erste Paket an den Nachbarn und das zweite an die glücklichen Eltern gebe, sie mir mit Plätzchen und warmen Worten danken, so glücklich über mein Erscheinen wie an keinem anderen Tag im Jahr - ja, spätestens da fange ich an zu glauben, dass mein Traum vielleicht doch wahr ist.
Was als ein Traum vom glücklichen Weihnachtsmann beginnt, setzt sich in der Folge als der alltägliche Arbeitsalbtraum eines Paketzustellers in der Rolle des modernen Weihnachtsmanns fort. Eine sehr schöne Idee, deren Bindeglied der Glockenschläge/ des Weckers auch sehr gut gelungen ist. Die Geschichte erfindet das Rad der Weihnachtserzählungen zwar nicht neu und am Ende siegt natürlich im Vergleich zur Realität doch wieder der Traum von Weihnachten, allerdings kann und will man es ihr auch nicht krumm nehmen. Der kruze paraktaktische Stil sorgt zudem dafür, dass die Botschaft auch gut hängen bleibt.

Kurzum für eine handwerklich gute und inhaltlich solide Geschichte gibt es von mir drei von fünf Punkten.
Eine sehr schöne Gegenüberstellung des Weihnachtsmannes als Typus und des Paketzustellers, der ja eine ähnliche Funktion inne hat. Auch hier wieder in gewisser Weise das Thema des Stresses und die Ernüchterung in der Vorweihnachtszeit, welche sehr treffend mit dem Satz " ja, spätestens da fange ich an zu glauben, dass mein Traum vielleicht doch wahr ist." aufgelöst wird. Der Aufbau und die Form funktionieren für mich sehr gut, weswegen es hier vier von fünf Punkte von mir gibt.
Mein persönlicher Favorit! Netter Twist, die Beschreibung der zwei Seiten bringt einen guten Kontrast in die Erzählstruktur (*Literaturanalyse incoming*) und ansonsten..kann ich eigentlich gar nicht viel kritisieren. Well done, me like, do it again.
5/5

Gesamt: 12/15

Unser Wiedersehen

Wie schön du warst, als ich dich sah.
Wirst immer schöner, jedes Jahr.
Dein Kleid so weiß, gemustert sogar,
als wärst du der heutige Star.

Und wie es nun ist, kamen wir uns nah,
bauten 'nen Schneemann, so hoch wie noch Niemand war.
Und das funkeln der Augen, was ich dann sah,
wünschte ich mir jedes Jahr.

Drum sei so gütig, auch wenn du bald gehst,
dass du, lieber Schnee, auch nächstes Jahr wehst.


Die Verknüpfung von Weihnachten und Schnee scheint wirklich eines der Klischees zu sein, dass scheinbar überhaupt nicht tot zu kriegen ist und so wird auch in diesem Gedicht die Verbindung von Schnee mit weihnachtlicher Stimmung gleichgesetzt. Das ist aber auch mit das größte Problem des Gesichts. Eine wirkliche Verbindung zu Weihnachten findet sich nämlich nicht. Etwas mehr Mut, sich von dem Klischee zu lösen, wäre daher mehr als nur wünschenswert gewesen.

Da das Versmaß des Gedichtes zudem nicht hundertprozentig passt, gibt es von meiner Seite aus zwei von möglichen fünf Punkten.
Kurz, knackig und in Reinform. Grundsätzlich sehr niedlich, wenn auch etwas holprig in der Form. Für die Reimform und die "Niedlichkeit" gibt es von mir drei von fünf Punkten.
Ein Gedicht bei einem Poetry-Slam? CRAZY STUFF! Bonuspunkt für Kitsch - ich mag Kitsch - auf der anderen Seite ist irgendwei der Fluss des Gedichts noch nicht ganz ausgereift, und ich meine es hätte auch noch etwas länger sein können, vielleicht mit einer noch tieferen Botschaft. Aber als niedliches kleines Gedicht geht es auf jedenfall durch, und ist wahrscheinlich das einzige Verschneite, was wir diese Weihnachten sehen werden 8D
3/5Gesamt: 8/15

Rangliste:

MeTaLeVeL - 12/15
R.F. & chibi - 8/15
Auratus - 6/15

Damit herzlichen Glückwunsch an MeTaLeVeL! Sabaku wird dich wegen dem Preis kontaktieren. Auch an euch andere vielen lieben Dank für eure Abgaben - wir haben uns sehr gefreut!

Abschließend wünschen wir euch frohe Weihnachten und ein behutsames Fest!

Eure Community Guardian Force

Auratus
24.12.2016, 19:55
Bitte sehr, ich hab meine Platzierung auch so erwartet. ;) Schwierig was "herzliches" zu schreiben, wenn man keine Lust auf Weihnachten hat.

Und werte Jury: machts doch selbst besser, macht was richtig Tolles aus meinem Ansatz! Der Text ist nicht in Stein gemeißelt ;)

KingPaddy
24.12.2016, 22:49
Bitte sehr, ich hab meine Platzierung auch so erwartet. ;) Schwierig was "herzliches" zu schreiben, wenn man keine Lust auf Weihnachten hat.

Und werte Jury: machts doch selbst besser, macht was richtig Tolles aus meinem Ansatz! Der Text ist nicht in Stein gemeißelt ;)

Ne Jury soll kritisch sein und bei einem festlichen Anlass vllt. eine bestimmte Richtung erwarten. Das ist ihre Aufgabe. Alles kein Problem ^^ Das Schöne daran ist das schreiben, und die Freude, die man beim Tippen empfindet. Die Wertung unterliegt anderen Maßstäben, was auch gut ist. Die Freude des Erschaffers ist die öffentliche Lesung. Mir geht es zumindest so. Ich denke jeder der sich hier überhaupt beteiligt hat, hat schon Großes vollbracht ^^ :A

MeTa
25.12.2016, 12:12
Yay.

Vielen Dank für die netten Worte und generell die ganze Aktion. Ich hätte vorher auch nicht gedacht, dass ich wenigstens etwas weihnachtliche Besinnlichkeit aus mir heraus quetschen kann, deswegen ist der 'Slam' an sich schon ein voller Erfolg - einfach nur, weil er dazu anregt, sich damit auseinander zu setzen, wie man dieses Gefühl erzeugt.

R.F.
25.12.2016, 19:49
Joah, dafür dass ich vom Storytelling keinen blassen Schimmer habe, ists doch ganz gut gelaufen. Muss ganz ehrlich sagen, dass ich einfach nur mal ne kleine Horrorstory schreiben wollte, der Poetryslam war da eher nur eine Ausrede für mich, es mal zu probieren. :hehe:

Graz an Meta!