PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winy spielt ... Zeug. Berichte, Gemecker, Eindrücke uvm.



Winyett Grayanus
05.10.2016, 11:42
Hi,
ich spiele in letzter Zeit mal wieder mehr und habe hier einen ordentlichen Stapel an Zeug liegen, mit dem ich mich noch beschäftigen will und da ich das Zuletzt-gespielt-Thema nicht zuspamen will und andere auch einen netten, eigenen Platz für sich haben, springe ich jetzt mal auf den Zug auf.

Ein paar allgemeine Sachen zu dem, was ihr hier finden werdet: Ich bin ein relativ schneller Spieler und halte die Angaben auf Hüllen usw. für nichts als erlogene Werbung.:-O Hmja, also es wird hier um schnelle Durchgänge gehen. Ich spiele in letzter Zeit außerdem vermehrt Importe und finde, dass Spiele früher tendenziell mehr Spaß gemacht haben, habe deshalb einen rie~sigen Stapel PS2-Spiele ebenfalls auf meiner Liste, spiele aber auch gern exotischere Sachen.

Ich stehe auch sehr auf gute Musik in Spielen und finde, dass eine mittelmäßige Spielerfahrung dadurch schon mal besser werden kann (auch wenn ein ätzendes Spiel durch gute Musik nicht erträglich wird) und verlinke da gerne mal was. Berichte halte ich eher so im kurzen, mittellangen Bereich und auf Spoiler wird bei neueren Spielen natürlich verzichtet.
Was ich total ätzend finde, ist, wenn Spielereihen so abgespeckt werden, dass alle guten Elemente fehlen und man das Spiel im Halbschlaf oder mit Nebenbeschäftigung spielen könnte (die Bücher, die ich während FFXIII gespielt habe, fand ich deutlich besser als das Spiel).

Ansonsten: Lasst gerne eure Kommentare hier, meckert mit über Spiele, die ihr nicht mochtet und ansonsten nehme ich auch gerne die ein oder andere Empfehlung an, was Zeug angeht, das sich noch zu spielen lohnt.:)

____________

Übersicht

Berichte

2016
Suikoden Tactics (PS2) - 25 Std. - 7/10
Persona 5 (PS4) - 61,5 Std. - 10/10
Yoru no nai kuni (PS3) - 12 Std. - 3,5/10
Atelier Sophie (PS4) - 16 Std. - 4/10
Tales of Berseria (PS4) - 21 Std. - 6/10
Final Fantasy XV (PS5) - 19 Std. - 5/10
Lost Dimension (Vita) - 10 Std. - 7/10
World of Final Fantasy (PS4) - 23 Std. - 5,5/10

2017
Skyborn (PC) - 4 Std. - 6,5/10
Radiant Historia (NDS) - 31 Std. - 9/10
Ephemeral Fantasia (PS2) - 35 Std. - 8/10
Valkyria: Azure Revolution (PS4) - 27 Std. - 6/10
Nier Automata (PS4) - 23 Std. - 6,5/10


spiele:

- Utawarerumono: Itsuwari no Kamen


Will ich demnächst spielen:

- Xenosaga (Teil 2 fand ich blöd, aber ich gebe dem ersten trotzdem mal eine Chance)
- Shadow Hearts (habe den Endgegner nie besiegt und will das mal tun, inkl. neuer Durchgang)
- Dragon Quest VIII (habe es irgendwann nicht mehr weitergespielt)
- Persona 3 FES (habe ca. 20 Std. gespielt)
- Legend of Dragoon
- Xenogears
- Ys: Lacrimosa of Dana
- Tokyo Mirage
- Utawarerumono: Futari no Hakuoro (wenn ich den ersten Teil durch habe)
- Zero no Kiseki

Narcissu
05.10.2016, 11:56
Juhu! \o/

Da stehen auch schöne Titel auf der Liste, von denen ich mir einige selbst noch ansehen will. Insbesondere Xenosaga steht schon eeeeewig auf meiner Liste (habe mir dafür vor ein paar Jahren sogar eine US-PS2 importiert), und Dragon Quest VIII ist vermutlich das Spiel, das ich am häufigsten (dreimal?) angefangen und nie beendet habe. :D Na ja, bald kommt ja die 3DS-Version ohne Zufallskämpfe.

Shadows Hearts und Persona 3 kann ich nur voll und ganz empfehlen, beides tolle Spiele. Xenogears ist auch toll, auch wenn es leider ein bisschen hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben ist, ziemlich langsam in Fahrt kommt und spielerisch nicht immer sooo motivierend ist. ^^ Und The Legend of Dragoon war Sonys Versuch, einen FF-Klon zu machen, und man merkt, dass sie von der Materie keine Ahnung hatten. :D Imo ziemlich überbewertet, denn selbst für seine Zeit war das Spiel abgesehen von der Optik eher mittelmäßig, und die Kampfmusik ist leider ziemlich grausig. Unterm Strich mochte ich es aber trotzdem, PS1-RPGs mit Renderhintergründen sind für mich so etwas wie der Höhepunkt von Nostalgie. ^^

Kynero
06.10.2016, 08:15
Wenn du Xenosaga 3 spielen willst, kann ich dir auf jeden Fall versichern, dass es aus spielerischer Hinsicht definitiv der beste Teil der Reihe ist. :D
Xenosaga 1 hat dafür aber die besten Zwischensequenzen der Reihe und vielleicht sogar die besten der gesamten PS2 Ära. Ob einem diese zusagen ist aber dann natürlich wieder Geschmackssache.

Legend of Dragoon ist zu Beginn noch recht klassisch, ab Ende CD 1 wird die Story dann aber auch richtig gut. :)

Auf jeden Fall super, dass du dir so viel vorgenommen hast! Ich will hier eine schnelle Winy sehen! :A

Laguna
08.10.2016, 07:48
Noch jemand der spielt und seine Impressionen mit uns teilt. Sehr schön, von solchen Eindrücken kann man nie genug haben.

Lange Zeit waren Narcissu und Enkidu ja die einzigen die über ihre Spielerfahrung berichteten haben.

Mit mir, Shieru und Winyett, sind wir jetzt schon zu 5 :A

Seldio habe ich jetzt mal aussen vor gelassen, der hat ja noch nichts von seiner eigentlichen Liste abarbeiten können (keine Zeit oder Lust?)

Kiru
08.10.2016, 17:08
Eigentlich war dazu auch der "allgemeine" thread für da. Wenn es auch unübersichtlich wird, wenn jemand wirklich mehrere Sachen relativ regelmäßig plant, und es sich nicht so sehr für ausführliche Eindrücke eignet. Jedenfalls sind dort auch hier und da solche Posts. Von mir und auch von ein paar anderen, soweit ich mich erinnere, nur eben weniger bebildert usw.

Klunky
08.10.2016, 20:51
Lange Zeit waren Narcissu und Enkidu ja die einzigen die über ihre Spielerfahrung berichteten haben.

Mit mir, Shieru und Winyett, sind wir jetzt schon zu 5 :A

Vergess nicht LittleChoco! :(

Laguna
09.10.2016, 07:16
Vergess nicht LittleChoco! :(

Ok, dann waren es wohl doch ein paar mehr, sowas geht ja leider schnell wieder unter -_-'

Aber ich freue mich jedenfalls das es mehr werden :)

Winyett Grayanus
22.10.2016, 07:18
Ich habe das hier ehrlich gesagt auch aufgemacht, da ich die verschiedenen Eindrucks-Threads von euch ganz gerne lese und übersichtlicher finde, als die Sammelthemen.

Zu Legend of Dragoon: Ich finde es interessant, wie dabei die Meinungen auseinandergehen. Früher wurde es ja immer als das RPG schlechthin verkauft, das man mal spielen müsste, was ich nie gemacht habe, da ich meine Version recht spät gekauft habe. Ich bin mal gespannt, ob das ohne den Nostalgiefaktor Spaß machen wird (habe es mittlerweile angespielt).:) Hmja, wahrscheinlich erstelle ich generell mal eine Liste, da ich noch gefühlt 1000 Spiele mal spielen will.
Renderhintergründe sind toll und bei den Spielzeiten gebe ich mir Mühe, aber ohne es absichtlich zu beschleunigen. Wobei ... neuere Spiele haben ja gerne schöne Möglichkeiten, Kampfanimationen o.ä, zu überspringen oder den ganzen Spielverlauf zu beschleunigen.8-)

Winyett Grayanus
22.10.2016, 07:23
Suikoden Tactics

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23715&stc=1

Suikoden IV und V habe ich ganz gernegespielt und da ich mich mal ein ein paar Taktik-RPGs herantrauen wollte, sah das hier ganz gut aus. Habe das Spiel beim ersten Mal allerdings nach gut 15 Std. nicht mehr weitergespielt, aber diesmal war ich nach ca. 25 Std. durch.


Handlung
Die Handlung des Spiels ist an sich nicht weiter erwähnenswert – eine Gruppe an verschiedenen Typen zieht durch die Welt aus Suikoden IV (die ich nicht wiedererkannt habe), um ein komisches Kanonending zu zerstören, das Menschen inMonster verwandeln kann. Hm, ja. Die Charaktere fand ich für solch ein Spiel aber völlig ok und man bekommt an manchen Stellen durchaus sowas wie Charakterisierung zu sehen; die Szenen zwischen den Kapiteln sind generell ausreichend lang, um interessant zu sein. Insgesamt war hier also alles im grünen Bereich.


Gameplay usw.
Die Kämpfe in Suikoden Tactics gefielen mir überwiegend gut – vor allem, dass man jeweils stärker oder schwächer wird, je nachdem auf was für einem Elementarfeld mansteht, fand ich gut umgesetzt und im Vergleich mit anderen T-RPGs irgendwie auch originell. Zu komplex ist das System jedoch auchnicht, was ich ebenfalls gut fand. Als großen Bonuspunkt empfand ichaber auch, dass man, verliert man einen Kampf, diesen mit der darin gewonnenen Erfahrung noch einmal starten kann (es geht allerdingsauch ohne). So war der verlorene Kampf nicht umsonst und man hat auchnoch etwas gelevelt, ohne gleich den Umweg über irgendwelche optionalen Kämpfe zu nehmen. Richtig gut gefiel mir daran, dass manvon Kampf zu Kampf merkte, wie man stärker wurde, aber auch besser,weil man wusste, wie der Kampf ablaufen würde (das ich einen Kampfverhauen habe, ist mir öfter mal passiert).
Nach einigen Stunden habe ich allerdings auch wieder gemerkt, wieso ich das Spiel schon einmal abgebrochen hatte: Einige Kämpfe sind echt lästig. Da gibt es dannGegner, die mal eben einen Großteil der Karte mit ihrem Element versauen oder auch Gegner, die ständig neue auf die Karte rufen, sodass man sich in einem Level dem Endgegner kaum nähern konnte,ohne schon wieder von allen Seiten einen drauf zu bekommen. Ich mag kompliziertere Kämpfe in T-RPGs, in denen es nichts bringt, einfachauf die Gegner loszumarschieren, aber das war hier echt Masse vor Klasse und war so ab Kapitel 18 (grob geraten) ein Syndrom, das man wirklich in jeder Schlacht beobachten konnte und meinen Spaß am Spiel stark gebremst hat.
Auch blöd fand ich optionale Charaktere, die unter bestimmten Umständen komplett sterben konnten, wenn sie besiegt wurden, während die Charaktere, die für die Handlung wichtig sind, es nicht können. Diese Unterscheidung fand ich sinnlos und vor allem verhinderte sie, dass man einen Kampf mit gewonnener Erfahrung noch einmal machen konnte, wollte man den Charakter denn behalten. Letztendlich habe ich nur handlungsrelevante Charaktere benutzt.


http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23714&stc=1
(Kämpfe... machen Spaß, sehen aber zum Abgewöhnen aus)


Musik und Graphik
Graphisch ist Suikoden Tactics echt häßlich und nicht einmal auf dem Stand des Haupttitels Sui IV (der auch nicht gerade gut aussah). Mehr gibt es dazu auch echt nicht zu sagen.
Die Musik empfandich als zweckmäßig und größtenteils ganz anhörbar, auch wenn mir nichts im Ohr hängengeblieben ist.


Fazit
Als Taktik-RPGfand ich Suikoden Tactics auf jeden Fall spielbar und hätte es ohne die Probleme in den späteren Kapiteln wahrscheinlich sehr gutgefunden, da einige Spielelemente ziemlich viel Sinn ergeben und Komfort bieten, ohne dass das Spiel dadurch langweilig oderanspruchslos wird. Vor dem Vergleich mit anderen T-RPGs muss sich Suikoden Tactics aber nicht verstecken und hat mir letztendlich für eine ganze Weile Spaß gemacht, vor allem wegen des brauchbaren Kampfsystems.


Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 25 Std.

Dnamei
24.10.2016, 17:01
Suikoden Tactis fand ich damals recht toll, ist aber auch schon wieder ziemlich lange her. Hat mich aber auch gestört, dass einige Charaktere permanent sterben können, vor allem weil ich ein paar davon doch ganz gern mochte. Hab am Schluss glaube ich nur noch 1 oder 2 optionale Charaktere dabei gehabt. Dazu kamen dann noch die Nebenmissionen, wo man einzelne Charaktere drauf ansetzen konnte. Das Problem war glaube ich nur, dass Charaktere dabei ebenfalls draufgehen konnten. Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Gab in dem Spiel ja auch nicht so viele Charaktere (auf jeden Fall weniger als 108), hab mir damals aber auch nicht die Mühe gemacht alle zu rekrutieren. Hat soweit ich weiß hier auch keine Auswirkung aufs Ende.

Winyett Grayanus
06.11.2016, 06:25
Das Problem war glaube ich nur, dass Charaktere dabei ebenfalls draufgehen konnten. Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass die Charaktere dabei nicht sterben konnten, zumindest habe ich so oft Nebenmissionen verhauen, dass es dann eigentlich mal hätte passieren müssen. So richtig gefallen haben mir diese Missionen aber auch leider nicht, da es mir bis zum Schluss eher nach Raten vorkam, was man da macht. Habe meistens einfach einen Charakter mit höherem Level geschickt, sofern die Missionsbeschreibung keine brauchbaren Hinweise hergab. Gut in Szene gesetzt waren sie ja wirklich nicht und lohnten sich nur wegen des Geldes.

Ja, stimmt, es sind einige Charaktere, aber auf keinen Fall 108. Vor allem bei den handlungsrelevanten Charakteren fragt man sich natürlich immer, wie die dann noch interessant gemacht werden sollen.

Winyett Grayanus
21.11.2016, 22:44
Persona 5


http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23798&d=1479763773




Zu allererst: Ich verzichte hier komplett auf Spoiler und wenn ich etwas aus dem Spiel beschreibe, dann entweder sehr allgemein oder nur Dinge, die sowieso von Anfang an bekannt sind.


Ich bin an sich kein Persona-Fan der ersten Stunde. Teil 3 habe ich irgendwann mal für 20 Std. gespielt und dann liegengelassen und Teil 4 auf der Vita habe ich durchgespielt, mochte es auch ganz gern. Ansonsten habe ich keinerlei Ahnung, wie sich der Rest aus dieser Reihe spielt, auch wenn ich mittlerweile Interesse daran habe, mal die alten Titel auszuprobieren. Wenn nur „Shin Megami Tensei“ draufsteht, aber mal lieber nicht – Digital Devil Saga (1) war echt ätzend. Personaist dagegen zum Glück sehr spielbar.

Wieso dann der Japan-Import? Weil ich,was rundenbasierte RPGs auf der PS4 angeht, ziemlich ausgehungert war… bis jetzt!


Handlung
Die Handlung ist ziemlich typischer Persona-Stoff. Man folgt wieder einer Gruppe Schüler über mehrere Monate eines Jahres – diesmal sind es welche, die sich mit ihren Persona in Dungeons namens „Palace“ (schöner Anglizismus) begeben, die so etwas wie eine innere Repräsentation der Herzen von Erwachsenen sind. Und da man im Laufe des Spiels einigen Erwachsenen mit Problemen wie Gier usw. begegnet, räumt man da dann mal auf. Es bleibt natürlich nicht geheim, dass so eine Gruppe, die sich „Phantomdiebe“ (Kaitoudan) nennt,unterwegs ist, und natürlich gibt es auch wieder Leute, die dem Protagonisten und Anhang auf den Fersen sind.
Insgesamt empfand ich die Handlung als ziemlich klassisches Material, wobei durch dieDarstellung in Verbindung mit Musik etc. doch ein gewisser „Coolness“-Faktor (ich nenne das jetzt mal so) hinzukommt. Insgesamt gesehen bot die Handlung zwar wenig neues und auch die Überraschungen halten sich in Grenzen (das schlechte Ende sollte man wirklich nur bekommen, wenn man es darauf anlegt), das Gesamtpaket macht aber Laune.

Auch die Charaktere haben mir durchweg gut gefallen und es gibt zum Glück keine Entgleisungen wie Chie (FLEIIISCCH!!!111einseinself) oder Naoto mitihren Pseudo-Geschlechtsproblemen (ich warte mittlerweile nicht mehr darauf, dass Themen wie Transsexualität mal von Japanern ordentlich ausgeführt werden oder man einfach nur Charaktere ohne Geschlechtsklischees bekommt). Dafür gab es leider auch keinen Kanji (mein Held aus P4), aber eine doch durchweg sympathische Truppe. Auch den Protagonisten mochte ich diesmal sehr gern, da er, obwohl er ein sog. „stummer“ Protagonist ist, irgendwie viel Persönlichkeit hat.

Gameplay
P5 zeigt megagut,dass rundenbasierte Kampfsysteme immer noch funktionieren und sich dabei auch modern und frisch anfühlen können. Hatte irgendein PS4-Spiel bisher ein gutes, rundenbasiertes System? Klar, es gab sieauch vor P5 (Omega Quintet, Atelier...), besonders toll war das aberalles nicht oder eben ein Action-Kampfsystem.Das Kampfsystemhier hat mich total überzeugt – es wurde nie langweilig, spieltsich zügig und vor allem Endgegnerkämpfe wurden i.d.R. auch noch total gut inszeniert (ich musste teilweise an Kämpfe aus Final Fantasy X denken, in denen man außer den normalen Kampfkommandos eben auch noch andere hatte). Der Levelaufstieg funktioniert zügig und motiviert. Es ähnelt ansonsten immer noch dem Kampfsystem aus P4, das ja auch schon spaßig war.

Eine richtige Neuerung sind dagegen die Dungeons: Sie werden nicht mehr zufällig generiert, wodurch sie direkt interessanter aussehen. Es gibt nichtnur Rätsel (die zugegebenermaßen nur kleinere Lichter herausfordern sollten), sondern auch ansprechende Umgebungen wie ein Casino oder ein Schloss. Dazu muss man an manchen Stellen schleichen bzw. sichvor Gegnern verstecken (und kann sie so aus dem Hintergrund angreifen), über Hindernisse springen usw. Ich empfand die Dungeons als sehr abwechslungsreich und lediglich zum Ende hin gab esAbschnitte, die etwas nervten, da sie se~hr lang waren.
Lediglich das optionale (?) Dungeon sieht so aus wie die in den alten Spielen.

Etwas schade fand ich, dass es zwischen den Dungeons immer noch viel Leerlauf gibt. Die Beziehungen, die man zu anderen Charakteren aufbauen kann, sind relativ gemischt-interessant – wenn man aber tagelang nur so etwas machen oder seine Charakterwerte steigern kann, wird es etwas öde.Das hat mich zu keiner Zeit total gestört, aber ich hätte mir vorstellen können, dass daran auch noch etwas hätte verbessert werden können, da alle anderen Verbesserungen wirklich total positiv sind und entsprechend auffallen.

Musik und Graphik
Ich hatte den Eindruck, dass es weniger gesungene Musikstücke gab als in P4 und die Musik generell nicht so abwechslungsreich war. Das, was man bekommt, ist aber trotzdem sehr hörbar – manche Stücke sind richtig toll und werden an den passenden Stellen eingesetzt (Life will change), andere sind einfach gute, atmosphärische Hintergrunduntermalung. Atlus lässt ja leider mal wieder alles mögliche bei Youtube löschen, da die Vögel anscheinend nicht helle genug sind, um zu verstehen, dass das Werbung fürs Spiel und somit gut für die ist … na ja, wer es dort sieht,sollte mal reinhören.
Die Graphik fand ich auch sehr ansehnlich, musste mich aber zuerst an diesen blau-grün-lila Schleier in den Dungeons gewöhnen. Überhaupt gibt es sehr viele bunte, manchmal schrille Graphikeffekte, die dem Spiel einen ganz originellen Stil verleihen.

Fazit
Ich müsste jetzt nachsehen, was ich in diesem Jahr schon gespielt habe, behaupte aber mal, dass P5 auf jeden Fall mein Ost-RPG des Jahres ist. Zumindest ist es mein rundenbasiertes Spiel des Jahres, denn hier wird richtig gut gezeigt,dass rundenbasierte Kampfsysteme definitiv nicht tot, altbacken oder langweilig sind, auch wenn andere Spiele es leider so erscheinen lassen. Zusammen mit einer Handlung, die gut präsentiert wird undzum stundenlangen weiterspielen motiviert und zig Verbesserungen zumVorgänger ist P5 ein Spiel, dass ich RPG-Spielern uneingeschränkt empfehlen kann. Die kleinen Kritikpunkte fallen da kaum ins Gewicht. Atlus soll mehr RPGs entwickeln, die so sind, denn andere Entwickler haben es echt nicht mehr drauf.:A



Insgesamt: 10/10
Spielzeit: 61,5 Std.

Enkidu
21.11.2016, 23:23
Danke für deine Eindrücke zu Suikoden Tactics :) Das hab ich demnächst auch noch vor mir. Steht schon seit Urzeiten im Regal rum, aber von den Eckpunkten mal abgesehen konnte ich mir nie so richtig was drunter vorstellen. Vermute aber auch, dass das inzwischen ein bisschen anders rüberkommt als zum Release.

Winyett Grayanus
29.11.2016, 00:19
Dann berichte doch mal, sobald du damit angefangen hast. Dafür, dass das Spiel mittlerweile etwas älter ist, spielt es sich auf jeden Fall noch gut.

Ich habe in letzter Zeit sehr viel Zeug ausprobiert, kurz angespielt, wieder weggelegt, will aber nun mal wirklich einen älteren Titel weiterspielen. Bei manchen Spielen bin ich mir aber noch nicht so sicher...

Secret of Mana ist irgendwie nicht wirklich gut gealtert; jedenfalls fühlt sich das Kampfsystem ziemlich hakelig an und Handlung gibt es leider kaum. Zuletzt war ich in Gaia's Navel angekommen, habe dort das Spiel gespeichert und danach beim Laden gemerkt, dass überhaupt nichts gespeichert wurde - war das damals ein bekanntes Problem? Das nervt mich auf jeden Fall total, zumal ich nicht weiß, ob ich den Weg zum Dungeon beim nächsten Versuch erneut umsonst zurücklegen werde. In Pandora funktionierte das Speichern noch. Hm ... vielleicht gucke ich mir doch erst noch Legend of Mana an.

Saga Frontier macht einen guten Eindruck. Das Kampfsystem ist jedenfalls total gut gealtert und spielt sich flott, nur die Handlung wird recht oberflächlich erzählt und im Moment weiß ich nicht so recht, wo ich hin soll. Werde es mir auf jeden Fall noch genauer ansehen.

Und dann noch Crimson Gem Saga für die PSP ... selten ein PSP-Spiel gesehen, dass einerseits so klassisch, andererseits so gut aussieht. Ich habe es nun ein wenig gespielt und finde es ganz unterhaltsam, da das Spiel viel richtig macht - es ist z.B. immer interessant, mit Leuten in den Städten zu reden, da die nicht nur so einen Einheitsbrei von sich geben. Das Kampfsystem macht Spaß, nur die Dungeons könnten etwas interessanter gestaltet sein.

Megadimension Neptunia fand ich zuerst viel zu leicht und habe mich dann über die lächerliche Schwierigkeitssteigerung geärgert. Ich find's ziemlich ätzend, wenn man total lange braucht, um gegen normale Gegner zu kämpfen, am besten noch mehrere stärkere Angriffe nutzen muss, um dann kaum EXP zu bekommen. Aufleveln in Dungeons? Fast unmöglich bzw. ewig dauernd und total öde. Als jemand, der Wachstum mit Motivation verbindet, erhoffe ich mir hier nicht mehr viel.

Ach, und Yoru no nai Kuni. Belanglose Handlung, orientierungsloses Herumgerenne ... geistige Verwahrlosung ... was weiß ich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es weiterspielen werde, denn es langweilt mich nach nur 5 Stunden bereits total.

Außerdem habe ich Tales of Berseria durchgespielt und für ganz ok befunden - im Vergleich zu Zestiria macht es jedenfalls einigermaßen Spaß, auch wenn es vieles genauso falsch macht wie Zestiria und die Xillias. Für ein paar Stunden hat es mich aber mehr oder weniger gut unterhalten und so etwas wie die Interaktion zwischen den Charakteren hat mir sogar gut gefallen. Außerdem überzeugt Sakuraba mal wieder mit toller Musik, die ins eine Ohr rein- und aus dem anderen wieder rausgeht.;)

Narcissu
29.11.2016, 00:31
Dann berichte doch mal, sobald du damit angefangen hast. Dafür, dass das Spiel mittlerweile etwas älter ist, spielt es sich auf jeden Fall noch gut.
Ich habe Suikoden Tactics vor etlichen Jahren auch mal gespielt und mochte es eigentlich ziemlich gern. Schwierigkeitsgrad fand ich angenehm herausfordernd, es gibt einen sprechenden Hauptcharakter und ein paar nette Momente in der Handlung, auch wenn einem nichts vom Hocker reist. Die Musik fand ich auch schwächer als in den meisten anderen Teilen (außer IV, das war imo auch nicht so toll), aber ein paar schöne Stücke gibt es dennoch, finde ich. Insbesondere alle, die das Hauptthema (?) verarbeiten. Das sind meine Favoriten:
Things Lost (https://www.youtube.com/watch?v=jwpCWdn1Vg0) (ich fand die Szene auch recht bewegend inszeniert, wo Kyril seinen Vater verliert)
Letter From a Young Lady (https://www.youtube.com/watch?v=9a_bqDx0GIg) (gleiches Thema)
Rune of Punishment ~Meeting the Cursed Rune~ (https://www.youtube.com/watch?v=hfVunDuvqb0) (echte Instrumente!)
Steadfast Determination (https://www.youtube.com/watch?v=DKFUqm63EXA) (bestes Kampfthema im Spiel, wenn auch nicht überragend. Motiv aus "Things Lost" wird übrigens auch kurz aufgegriffen)

Wollte irgendwann auch mal einen zweiten Durchgang mit komplettiertem S4-Spielstand haben, um Lazlo/Snow rekrutieren zu können, aber beim New Game+ wird man nicht nochmal gefragt, ob man einen Spielstand aus Suikoden IV laden will, wenn man beim ersten Durchgang abgelehnt hat. :<


Secret of Mana ist irgendwie nicht wirklich gut gealtert; jedenfalls fühlt sich das Kampfsystem ziemlich hakelig an und Handlung gibt es leider kaum. Zuletzt war ich in Gaia's Navel angekommen, habe dort das Spiel gespeichert und danach beim Laden gemerkt, dass überhaupt nichts gespeichert wurde - war das damals ein bekanntes Problem? Das nervt mich auf jeden Fall total, zumal ich nicht weiß, ob ich den Weg zum Dungeon beim nächsten Versuch erneut umsonst zurücklegen werde. In Pandora funktionierte das Speichern noch. Hm ... vielleicht gucke ich mir doch erst noch Legend of Mana an.
Deckt sich ein bisschen mit meinen Eindrücken. Über die Handlung will ich nach drei Stunden noch nicht urteilen (die Lore ist sicher toll), aber spielerisch ist es wirklich deutlich schlechter als die Quintet-Spiele gealtert. Einige Bosskämpfe scheinen auch vom Balancing darauf ausgelegt zu sein, dass man sie im Multiplayer-Modus bestreitet. Gibt einen recht umfangreichen Gameplay Improvement Hack, der z.B. das dumme Pathfinding der Mitstreiter behebt und das Charge-System der Waffen etwas verbessert, aber ausprobiert hab ich den noch nicht.


Außerdem überzeugt Sakuraba mal wieder mit toller Musik, die ins eine Ohr rein- und aus dem anderen wieder rausgeht.;)
:D


Insgesamt: 10/10
Spielzeit: 61,5 Std.
Hype intensifies. :D Und wow, du brauchst 61,5 Stunden für ein Spiel? ^^ Habe aber von mehreren Seiten gehört, dass das Spiel sehr lang ist.

Enkidu
29.11.2016, 00:52
Dann berichte doch mal, sobald du damit angefangen hast. Dafür, dass das Spiel mittlerweile etwas älter ist, spielt es sich auf jeden Fall noch gut.
Dafür müsste ich glaub ich erstmal Suikoden IV spielen. Doch bevor ich Suikoden IV spiele, wollte ich erstmal der Reihe nach Suikoden III spielen :confused: Beide habe ich damals nur kurz angezockt. Wenn es soweit ist, werde ich gerne berichten. Befürchte nur, dass das noch seeehr lange dauern könnte, zumal ich in letzter Zeit bloß zwei oder drei RPGs im Jahr fertig kriege. Denke als nächstes werd ich noch Tales of the Abyss angehn und mich dann erstmal anderen Reihen oder Generationen zuwenden ^^ Eine ganze Menge kaum bekannter japanischer Super Famicom RPGs mit Fanübersetzung warten zum Beispiel noch, und das ginge dann dank technischer Unterstützung vielleicht auch mal schneller.


Und dann noch Crimson Gem Saga für die PSP ... selten ein PSP-Spiel gesehen, dass einerseits so klassisch, andererseits so gut aussieht. Ich habe es nun ein wenig gespielt und finde es ganz unterhaltsam, da das Spiel viel richtig macht - es ist z.B. immer interessant, mit Leuten in den Städten zu reden, da die nicht nur so einen Einheitsbrei von sich geben. Das Kampfsystem macht Spaß, nur die Dungeons könnten etwas interessanter gestaltet sein.
Ist das nicht die (indirekte?) Fortsetzung zu Astonishia Story? Hatte früher mal mit dem Gedanken gespielt, mir das zu kaufen, aber meine mich zu erinnern, dass ich die Preise für das Spiel nicht geldbeutelfreundlich fand und mich die Videos nicht so ganz begeistert haben. Grafik sah wirklich nett aus, aber viele Orte ein bisschen leer.



Die Musik fand ich auch schwächer als in den meisten anderen Teilen (außer IV, das war imo auch nicht so toll), aber ein paar schöne Stücke gibt es dennoch, finde ich.
Ehrlich gesagt finde ich von der Hauptserie nur die Musik der ersten beiden Teile richtig super. Teil 3 bis 5 haben mich schwer enttäuscht, da fehlte eben eine Miki Higashino schmerzlichst. Würde nichtmal sagen, dass irgendetwas davon wirklich gut war, abgesehen von dem tollen Intro-Theme aus Suikoden III (so ein Blender). Was ich hingegen empfehlen kann: Die Soundtracks der Ableger, sowohl von Tierkreis für NDS, als auch (und vor allem) von Tsumugareshi Hyakunen no Toki für PSP, sind viel besser als man meinen möchte und haben einige launig-atmosphärische Stücke.


Deckt sich ein bisschen mit meinen Eindrücken. Über die Handlung will ich nach drei Stunden noch nicht urteilen (die Lore ist sicher toll), aber spielerisch ist es wirklich deutlich schlechter als die Quintet-Spiele gealtert. Einige Bosskämpfe scheinen auch vom Balancing darauf ausgelegt zu sein, dass man sie im Multiplayer-Modus bestreitet.
Du bist damit immer noch nicht durch ^^ ? Stimmt, das Spiel ist nicht optimal gealtert, besonders was das Gameplay angeht. Aber boah, wenn du damals in den 90ern dabei gewesen wärst *__* Die Spielwelt mit all den Kreaturen und Orten find ich aber immer noch zauberhaft wie eh und je. Das ist sowieso mit die größte Stärke der Reihe imho.

Narcissu
29.11.2016, 01:04
Ehrlich gesagt finde ich von der Hauptserie nur die Musik der ersten beiden Teile richtig super. Teil 3 bis 5 haben mich schwer enttäuscht, da fehlte eben eine Miki Higashino schmerzlichst. Würde nichtmal sagen, dass irgendetwas davon wirklich gut war, abgesehen von dem tollen Intro-Theme aus Suikoden III (so ein Blender). Was ich hingegen empfehlen kann: Die Soundtracks der Ableger, sowohl von Tierkreis für NDS, als auch (und vor allem) von Tsumugareshi Hyakunen no Toki für PSP, sind viel besser als man meinen möchte und haben einige launig-atmosphärische Stücke.
Ich finde den Soundtrack zu V ziemlich gut. Da hat Norikazu Miura nach Tactics einen gewaltigen (!) Qualitätssprung hingelegt. Die Musik mag zwar nicht die ethnischen Alleinstellungsmerkmale und die Finesse von Miki Higashinos Soundtrack haben, aber bietet imo doch reichlich Variation und eine Menge memorabler Melodien, insbesondere die tragischen, die Miuras Stärke zu sein scheinen (Beispiele: 1 (https://www.youtube.com/watch?v=Kq9d4NxZM3I), 2 (https://www.youtube.com/watch?v=SZNawo_WFRQ), 3 (https://www.youtube.com/watch?v=fISkshs3rWo)).



Du bist damit immer noch nicht durch ^^ ? Stimmt, das Spiel ist nicht optimal gealtert, besonders was das Gameplay angeht. Aber boah, wenn du damals in den 90ern dabei gewesen wärst *__* Die Spielwelt mit all den Kreaturen und Orten find ich aber immer noch zauberhaft wie eh und je. Das ist sowieso mit die größte Stärke der Reihe imho.
Ich hab noch nicht weitergespielt. :D Liegt daran, dass ich es lieber mit einem Freund zusammenspielen will, und dazu sind wir bisher noch nicht gekommen. Bin aber zuversichtlich, dass ich das Spiel trotz der spielerischen Schwächen mögen werde (allein Artstyle und das Mana-Gefühl machen da schon einiges aus), auch wenn es sicherlich nicht mein liebster Mana-Teil werden wird. Bin aber auch nach wie vor ein deutlich größerer Fan von Itou und Shimomura als von Kikuta, das macht auch ein bisschen was aus.

Kynero
29.11.2016, 22:19
Saga Frontier macht einen guten Eindruck. Das Kampfsystem ist jedenfalls total gut gealtert und spielt sich flott, nur die Handlung wird recht oberflächlich erzählt und im Moment weiß ich nicht so recht, wo ich hin soll. Werde es mir auf jeden Fall noch genauer ansehen.

Meinst du dem ersten Teil? Das fand ich zu Beginn auch noch, aber je länger es dauert, desto öder wird es. Im Grunde genommen lohnt sich auch nur ein Durchgang, auch wenn das Spiel so tut, als wären mindestens 2 Durchgänge Pflicht. Die einzelnen Charakter Szenarien wurden sogar bei dem verhassten Unlimited Saga weitaus besser gelöst imo. Wen hast du denn genommen?

Du solltest dich aber nicht vom ersten Teil abschrecken lassen. Solange du den zweiten Teil noch nicht gespielt hast. ^^ Saga Frontier 2 ist nämlich soooooooooooooooooooooo unendlich viel besser! (Ist sogar eines meiner Lieblingsspiele überhaupt!)
Grandiose Optik, toller, abwechslungsreicher OST, eine spannende Geschichte und viele epische Momente, die einem noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Vor allem das Ende! Ich hab's erst letztens noch einmal mit meiner Freundin durchgespielt und selbst sie, Casual Player, zählt das Spiel mittlerweile zu ihren Favoriten. Das Spiel ist erfrischend anders und traut sich auch sehr viel. Eine sehr intensive Erfahrung, wenn man sich darauf einlässt. ^^

Winyett Grayanus
30.11.2016, 15:28
Deckt sich ein bisschen mit meinen Eindrücken. Über die Handlung will ich nach drei Stunden noch nicht urteilen (die Lore ist sicher toll), aber spielerisch ist es wirklich deutlich schlechter als die Quintet-Spiele gealtert. Einige Bosskämpfe scheinen auch vom Balancing darauf ausgelegt zu sein, dass man sie im Multiplayer-Modus bestreitet. Gibt einen recht umfangreichen Gameplay Improvement Hack, der z.B. das dumme Pathfinding der Mitstreiter behebt und das Charge-System der Waffen etwas verbessert, aber ausprobiert hab ich den noch nicht.
Vielleicht gucke ich mir das mal an, nur hoffentlich funktioniert das Ding bei mir auch. "Mitstreiter" klingt aber ganz gut, ich hatte befürchtet, man würde das ganze Spiel allein bestreiten.


Hype intensifies. :D Und wow, du brauchst 61,5 Stunden für ein Spiel? ^^ Habe aber von mehreren Seiten gehört, dass das Spiel sehr lang ist.
Ach, als ich noch jung war, habe ich auch an die 100 Stunden in ein FFIX gesteckt. Das waren noch Zeiten.

:D

Aber mal im Ernst: Man merkt die Zeit nicht, denn gezogen hat sich da nichts und es waren wirklich 61,5 Stunden Handlung. Das bekommt man mittlerweile ja leider nicht mehr so oft.



Ist das nicht die (indirekte?) Fortsetzung zu Astonishia Story? Hatte früher mal mit dem Gedanken gespielt, mir das zu kaufen, aber meine mich zu erinnern, dass ich die Preise für das Spiel nicht geldbeutelfreundlich fand und mich die Videos nicht so ganz begeistert haben. Grafik sah wirklich nett aus, aber viele Orte ein bisschen leer.
Du hast recht, da wäre ich aber nicht drauf gekommen, denn es spielt sich ganz anders. Astonishia habe ich vor zig Jahren mal angespielt und fand das alles etwas hakelig.


Meinst du dem ersten Teil? Das fand ich zu Beginn auch noch, aber je länger es dauert, desto öder wird es. Im Grunde genommen lohnt sich auch nur ein Durchgang, auch wenn das Spiel so tut, als wären mindestens 2 Durchgänge Pflicht. Die einzelnen Charakter Szenarien wurden sogar bei dem verhassten Unlimited Saga weitaus besser gelöst imo. Wen hast du denn genommen?

Du solltest dich aber nicht vom ersten Teil abschrecken lassen. Solange du den zweiten Teil noch nicht gespielt hast. ^^ Saga Frontier 2 ist nämlich soooooooooooooooooooooo unendlich viel besser! (Ist sogar eines meiner Lieblingsspiele überhaupt!)
Grandiose Optik, toller, abwechslungsreicher OST, eine spannende Geschichte und viele epische Momente, die einem noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Vor allem das Ende! Ich hab's erst letztens noch einmal mit meiner Freundin durchgespielt und selbst sie, Casual Player, zählt das Spiel mittlerweile zu ihren Favoriten. Das Spiel ist erfrischend anders und traut sich auch sehr viel. Eine sehr intensive Erfahrung, wenn man sich darauf einlässt. ^^
Ja, ich spiele Teil 1. Genommen habe ich so eine blonde Frau, mit der man anfangs aus einem Gefängnis ausbrechen muss, habe aber vergessen, wie sie heißt. Quasi der erste Charakter, auf dem der Cursor steht, wenn man das Spiel startet - denn genau das war mein Auswahlkriterium.:D
Dass man verschiedene Charaktere in einzelnen Szenarien spielen muss, spricht mich eigentlich nicht so an - werden die denn später noch miteinander verbunden?

Saga Frontier 2 habe ich auch noch hier liegen und habe es vor Ewigkeiten mal für ein paar Stunden gespielt. Das kommt auf jeden Fall auch noch auf die Liste, weil mich die Geschichte ziemlich anspricht.

Winyett Grayanus
30.11.2016, 16:45
Yoru no nai kuni (Nights of Azure*)

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23804&d=1480520550


* übersetzer Titel vom Typ „sehr originell und ausgefallen“ - Microsoft freut sich aber wahrscheinlich, weil die ersten Suchergebnisse zum Spiel gerne was von denen ausspucken. Hm, ja. Der Originaltitel ergibt aber vor dem Hintergrund der Handlung auch nur so halb viel Sinn.

Die Leute von Gust zeigen hier mal wieder, dass sie nicht so wirklich gute RPGs entwickeln.

Handlung
Die Handlung des Spiels ist se~hr simpel: Zwei Protagonistinnen begeben sich auf eine Insel, auf der ewige Nacht herrscht, um eben diese zu beenden. Arnice ist Agent einer Organisation namens „Kurie“ (Sektierer und so), Lilysse (in Japlisch wusste ich so gar nicht, was das für ein Name sein soll) eine Art Heilige, die die Nacht versiegeln und dafür ihr Leben opfern will. Beide Protagonisten sind ziemlich ineinander verknallt.
Das war es eigentlich schon und mehr kommt im Laufe des Spiels auch nicht. Das Grundkonzept klang für mich noch ganz interessant, wird aber bis zum Ende des Spiels nicht weiter ausgebaut, ebenso wenig, wie die Welt des Spiels großartig beleuchtet wird. Meistens herrscht dafür eher gähnende Langeweile.

Davon ab gibt es nur 5 Charaktere, die man häufig sieht – einmal die beiden, die ich oben schon beschrieben habe, dann noch Simon, der das Hotel, das man als Basis hat, führt und noch zwei andere, deren Sinn es ist, den Spieler mit sinnlosen Dialogen zu nerven und die irgendwann mal eine Nebenmission („Bringe mir xy!“) abwerfen.

Die Idee, dass mal eine Romanze zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern gezeigt wird, klang für mich erst einmal gut, nur wird sie absolut uninteressant umgesetzt. Das ist allerdings auch kein Wunder, da beide Charaktere keinerlei Tiefe haben und Lilysse zudem zig Klischees in sich vereint, was sie noch uninteressanter macht (sie fällt z.B. andauernd hin und kocht gerne ungenießbares Zeug). Hier hätte ich mir viel mehr versprochen, denn so dient die ganze Geschichte nur als Alibi, um Monster zu schnetzeln.

Sehr negativ aufgefallen sind mir übrigens die Charaktermodelle der Protagonisten: Beide zeigen i.d.R. viel Haut, haben riesige Brüste, die oben und an den Seiten gerne mal rausgucken und Arnice bekommt zudem auch noch ein Halb-nackt-Gewand, das sie anzieht, wenn man Blut gegen einen Levelaufstieg eintauschen will.
Aber was wundere ich mich eigentlich, dass sich bei weiblichen Protagonisten direkt der übliche Japan-Sexismus meldet und man nichts als Übersexualisierung und dumme Dialoge bekommt...


23803
:rolleyes:

Dass das Spiel anscheinend „düsterer“ sein will, passt überhaupt nicht mit dieser Sexualisierung, den Klischees und dem misslungenen Humor zusammen und misslingt total.

Gameplay
Man bekommt hier ein sehr simples Action-Kampfsystem, bei dem man mit vier unterschiedlichen Waffen auf Gegner einhaut. Außerdem kann (sollte) man auch noch vier Monster als Begleiter mitnehmen, die unterschiedliche Fähigkeiten haben und von denen man im Laufe des Spiels weitere bekommt oder kaufen kann. Wirklich lohnt es sich aber nicht, die Begleiter auszutauschen, da alle neuen Monster auf Lvl. 1 starten und erstmal nutzlos sind. Das Aufleveln dauert jedoch einigermaßen lange, wenn man einmal vom letzten Dungeon absieht, in dem es ganz gut klappt. Ein Wechsel ist aber auch nicht nötig, da man das Spiel auch so ohne Probleme durchspielen kann und die Fähigkeiten der ersten Begleiter schon ganz nützlich sind.
Aufgelevelt wird mit Blut, das man in Kämpfen sammelt, das aber auch nur bis Level 10 (Begleiter können Bonuslevel bekommen) – Freunde des doch sehr motivierenden Faktors „Wachstum“ gucken da leider in die Röhre. Ich fand außerdem, dass der Level nie wirklich groß ins Gewicht viel und dass es egal war, ob man den Endgegner nun mit Level 7 oder 9 bekämpft.
Insgesamt fand ich das Kampfsystem ok, aber nicht mehr, denn man bekommt hier nichts neues geboten und es gibt zig Spiele, die solch ein System schon besser umgesetzt haben.

Was mich immer wieder störte, war, dass man bereits besuchte Gebiete ständig noch einmal aufsuchen muss. Teilweise musste man dort auch noch etwas suchen, aber selbst, wenn man genau wusste, in welchem Gebiet man suchen muss, kann das ewig dauern. Ich bin jedenfalls einige Male orientierungslos durch ein Dungeon gelaufen, um dann genervt abzubrechen. So etwas wie eine Karte gibt es leider auch nicht.

Für Nebenmissionen (mit denen ich mich nicht abgegeben habe) muss man das gleiche dann noch ein paarmal öfter machen.
Ohne diese Missionen ist das Spiel sehr kurz, da die Handlung einem kaum etwas bietet. Ich war sogar nach knapp 9 Stunden durch, habe dann nur ein paar Anläufe für den letzten Gegner gebraucht.


23802

Musik und Graphik
Die Musik ist recht solide und bietet einige, schöne Stücke, die sich mit der Zeit jedoch wiederholen. Andere Stücke klingen sehr nach Atelier und dudeln fröhlich vor sich hin (das waren die, die mir weniger gefallen haben).

Hier mal ein paar bessere Beispiele:
Erkundung (https://www.youtube.com/watch?v=tyGQoYugWyg)
Endgegner (https://www.youtube.com/watch?v=F-ytad5zhOU)
Traumwelt? (https://www.youtube.com/watch?v=gi69yvlEhgk)

Graphisch hat das Spiel einen ganz interessanten Stil, allerdings sehen weder die Charaktermodelle (zu denen ich oben schon etwas geschrieben habe), noch die schlauchigen Umgebungen wirklich überzeugend aus. Aus diesem Stil mit sehr vielen dunklen Farben, blau, lila usw. könnte man wahrscheinlich noch etwas machen, nur hier sieht es einfach nicht gut aus, wozu noch hakelige Animationen kommen. Sämtliche Artworks sehen dafür aber ziemlich gut aus.

Fazit
Kann man sich sparen.

Insgesamt: 3,5/10
Spielzeit: 12 Std.

Narcissu
30.11.2016, 17:00
Hach ja, Gust. Wär mir echt lieb, wenn sie ihren Fanservice mal zurückfahren würde, Nights of Azure und Charaktere wie Plachta sind da echt zu viel des Guten. Ein Spiel wie Nights of Azure würde ich allein aus diesem Grund schon nicht spielen, selbst wenn der Rest in Ordnung wäre. Da das aber nicht der Fall zu sein scheint, verpasse ich zum Glück nichts. Habe aber leider nicht die Hoffnung, dass das in nächster Zeit besser wird, wenn Gust seine drei neusten Spiele unter dem Namen ガスト美少女祭り zusammenfasst. Dabei ist das echt schade, da ich den Stil der Charakterdesigns eigentlich ziemlich gern mag. Blue Reflection wird aber sicher auch genug Fanservice haben.

Na ja, man kann nicht alles haben~

Kiru
01.12.2016, 16:36
Gust!=Gust. Will ich hier nur mal wieder anmerken. Atelier, Nights of whatever und exa_pico sind alles andere Teams. Okay, ich weiß jetzt nicht ob sich da ein wenig was überschneidet, aber das wichtigste ist unterschiedlich. Nights of Azure ist vom Kerl, der vorher an den Deception und Fatal Frame Serien gearbeitet hat. Da macht dann auch der "Fanservice" auf einmal mehr Sinn, eh? Man braucht nicht lange schauen, um da Parallelen zu erkennen.

Im übrigen sind die "Reihen" deshalb auch alle so verschieden. Zwar gibts in den exa_pico Rpgs auch item-creation, so ist aber der ganze Stil der Spiele komplett anders als bei Atelier. So richtig komplett. Und Nights of Azure ist halt wieder komplett anders. Die Fortsetzung hat nun nen Dynasty Typen dabei (afaik), was dem Gameplay wohl ganz gut tun wird.

Winyett Grayanus
05.12.2016, 18:41
Atelier Sophie

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23808&d=1480959091

Ich verfolge die Reihe nun schon seit einer Weile und habe seit Rorona alle Ableger gespielt; vor allem Ayesha und Shallie fand ich ganz gut, während ich alle anderen Teile eher nur 'ok' fand. Spielprinzip und Handlung sind ja doch sehr seicht...

Inhalt
Sophie ist ein mehr oder weniger erfolgreicher Alchemist und führt den üblichen Alchemie-Laden – quasi so, wie in jedem Spiel der Reihe. Zufällig findet sie ein sprechendes Buch, das anscheinend seine Erinnerungen verloren hat und Sophie will der Sache nun natürlich auf den Grund gehen...

Die Geschichten, die in diesen Spielen erzählt werden, haben mich noch nie wirklich überzeugt, da sie i.d.R. Total banal sind oder oberflächlich erzählt werden, sie waren aber immer irgendwie ok. Die Handlung dieses Spiels hat mich dagegen richtig gelangweilt, denn es passiert einfach nichts und man ist lediglich damit beschäftigt, ein Gebiet nach dem anderen zu durchlaufen, um zwischendurch mal ein Gespräch zu sehen zu bekommen. Während in anderen Ablegern der Reihe wenigstens noch etwas passierte, gibt es hier wirklich nichts, was irgendwie zum Weiterspielen motivieren würde. Das gleiche gilt für die Charaktere: Sie sind wie immer klischeehaft, werden darüber hinaus aber nicht weiter charakterisiert und sind dadurch ziemlich uninteressant. Da hilft leider eine kleine Wendung am Ende auch nicht weiter, um den Spieler wirklich zu packen.

Gameplay
Das Alchemie-System wurde mal wieder etwas umgekrempelt: Rezepte bekommt man entweder durch handlungsgebundene Ereignisse oder durch das Untersuchen der Umgebung und letzteres ist ziemlich lästig. Nun ist man nämlich dazu gezwungen, sich irgendwelche Dinge in der Umgebung anzusehen, auf die man nicht zwingend automatisch kommt, zumal man nicht großartig mit der Umwelt interagieren kann. Die Frage ist dann nur: Wie soll man darauf kommen, dass man in einem Dungeon einen Baumstamm untersuchen muss, um das Rezept für, sagen wir mal, Joghurt zu bekommen? Bei mir lief es darauf hinaus, dass ich viele Rezepte gar nicht erst hatte – hier wird man eine Lösung ganz gut gebrauchen können.
Die Alchemie an sich fand ich aber auch nicht besonders gelungen: Der Sinn dieser Elementverstärkung war mir am Schluss immer noch nicht ganz klar und besonders störte es mich, dann man immer nur einen Gegenstand auf einmal herstellen kann (früher waren mehrere möglich). Zugegeben: Ich habe mich noch nicht so richtig eingehend mit der Alchemie in den Atelier-Spielen beschäftigt, es wird also vielleicht Leute geben, die etwas mit dem System anfangen können – es hat mir nur schlichtweg wenig Spaß gemacht.

Kämpfe sind auch so ein Ding … sie sind sehr simpel, laufen langsam ab und es kommt letztendlich darauf an, wie schnell man einen (stärkeren) Gegner mittels Spezialangriff besiegen kann. Vor allem bei Endgegnern fand ich das blöd – während man bei Atelier Shallie noch diese sinnvollen und häufig nutzbaren Folgeangriffe hatten, bei denen man immer wusste, wann man was machen konnte, wirkt das System in Sophie irgendwie intransparent und nutzlos. Normale Angriffe kann man sowieso vergessen, während ein Kombi-Spezialangriff extrem stark ist. Für den letzten Endgegner fühlte ich mich eigentlich zu schwach, habe ihn aber innerhalb von zwei Zügen besiegen können, da ich es schaffte, diesen Angriff aufzuladen. Ohne den Angriff oder wenn ich länger gebraucht hätte, hätte ich den Kampf verloren – und dieses Prinzip zog sich leider durchs ganze Spiel. In den Vorgängerspielen

Überhaupt kann man offiziell nur Level 20 erreichen, steigt danach aber weitere Level auf, die nur nicht so genannt werden. Der Sinn davon? Keine Ahnung, aber irgendwie ist es auch nicht nötig, wahnsinnig aufzuleveln, sondern es gehört auch viel Glück dazu.
Und dann noch die Erkundung der Welt: Hier sieht alles relativ gleich aus und Gegner und Materialien sind auch immer dieselben. Anders als angepriesen lohnt es sich darüber hinaus überhaupt nicht, sich länger in einem Gebiet aufzuhalten, um vermeintlich bessere Materialien zu erhalten – das ist nicht der Fall.

Immerhin gibt es aber auch hier keine Zeitbegrenzung mehr, auch wenn am Anfang der Eindruck erweckt wird – das war für mich eine der großen, positiven Neuerungen in Shallie.


23810

Graphik & Musik
Den graphischen Stil des Spiels fand ich ok, auch wenn ich den Stil er Arland-Spiele lieber mochte. Es gibt aber eine Vielzahl an Charaktermodellen, die auch relativ gelungen sind, wenn man von gelegentlicher Nacktheit weiblicher Charaktere absieht. Hier haben die Entwickler anscheinend mal wieder pubiertiert. Die Umgebungen sehen dagegen ziemlich gleich aus und hinterlassen auch graphisch keinen großen Eindruck. Negativ fallen auch mal wieder die Animationen auf, die anscheinend einfach nicht besser werden sollen: Auf dem Feld wirken sie unnatürlich, in Gesprächen stehen Charaktere einfach nur bewegungslos herum.


23811

Musikalisch ist das Spiel ganz ok, allerdings konnte ich hier, im Gegensatz zu den anderen Teilen, wenige Höhepunkte ausmachen und dafür eine größere Anzahl vor sich hindudelnder Stücke.

Fazit
Nach Ayesha und später nach Shallie war ich davon ausgegangen, dass sich diese Spiele nun immer wieder ein wenig weiterentwickeln und irgendwann richtig gut werden. Atelier Sophie ist jedoch ein großer Rückschritt, macht einiges falsch, was die Vorgänger besser machten (z.B. Kämpfe) und verbessert dagegen nichts. Man konnte das Spiel schon irgendwie spielen, aber insgesamt gibt es hieran nichts, was irgendwie richtig überzeugt und da Atelier Phyllis im Moment auch nicht gerade gute Kritiken einfährt, werde ich mir mit dem Nachfolger erstmal Zeit lassen.


16 Std.
4/10

Dnamei
06.12.2016, 21:54
Konnte das Spiel selbst noch nicht spielen (da ich noch keine PS4 habe) aber das sie mit dem Titel mehr abbauen als zulegen ist schon etwas schade. Allerdings rechne ich bei der Serie auch nicht mit großen Entwicklungssprüngen, wenn es um Dinge abseits der Gameplay-Systeme geht. Gut, ich lese jetzt meist auch nicht soviel über die Spiele, da ich relativ unvorbereitet daran gehen möchte. Von daher kann ich auch nichts weiter zur Alchemie sagen, aber in den vorherigen Teilen waren die Elemente ja hauptsächlich dafür da, bestimmte Eigenschaften der Items freizuschalten. Ich würde mal annehmen, dass sie das vom Sinn her vermutlich beibehalten haben.
Mal schauen wann ich dazu komme, vielleicht ja noch bevor der Nachfolger bei uns erscheint^^

Winyett Grayanus
07.12.2016, 20:42
Ich will gar nicht unbedingt ausschließen, dass man an der Alchemie Spaß haben könnte, wenn man mehr im System drin ist bzw. genug Muße aufbringt, um sich damit zu beschäftigen. Wie gesagt, Alchemie war in den Spielen nie komplett mein Ding, von daher gefiel es mir sehr, als das sonstige Gameplay langsam verbessert wurde. Lass doch einfach mal hören, was du so denkst, wenn du es irgendwann mal spielst.:)

Kiru
08.12.2016, 11:02
Ich mein, eine Reihe, wo Alchemie quasi DAS Ding ist und DIE Hauptkomponente darstellt.. sollte man vermutlich nicht spielen, wenn einen das nicht interessiert. Das Gebastel ist der Hauptgrund warum das ganze funktioniert. (Und in der Arland Trilogie noch das Planen und Wirtschaften) Ist halt kein Standard-Rpg. Gilt jetzt nicht unbedingt für Sophie, ich habe das Spiel nicht gespielt und kann daher nicht sagen wie das Spiel funktioniert, aber für den ganzen Rest der Ps3 Reihe schon. (Project a11-a16)

Winyett Grayanus
16.12.2016, 23:36
Dass mich die Alchemie nicht interessiert, würde ich wirklich nicht sagen - sich damit das Zeug herstellen zu können, dass man braucht, ist schon etwas besonderes an der Reihe. Was ich aber nicht mag, ist, erst 5 Gegenstände miteinander kreuzen zu müssen, die ich umständlich suchen musste (es dürfen ja nicht irgendwelche sein) um letztendlich einen bestimmten Effekt zu bekommen. Ich weiß, dass es hier Leute gibt, die das spaßig finden, aber ich nutze Alchemie lieber etwas oberflächlicher, denn Itemsuchen ist nicht mein Ding.

The Last Guardian ist richtig toll und interessanterweise genau so, wie ich es mir vor zig Jahren vorgestellt habe. Von der Aufmachung her erinnert es einigermaßen an ICO, was ich allerdings nie ausgiebig gespielt habe. Trico ist so richtig süß und ich habe bisher in keinem Spiel ein Wesen gesehen, dass sich so natürlich verhalten hat. Irgendwie fürchte ich nur, dass das Spiel bei den heutigen Shooter-Teenies nicht ankommen wird - es gibt eben nicht so viel Action und Kawumm, dafür aber eine schöne Welt und eine ordentliche Portion Gefühl. Gut, nichts gegen Shooter, ich spiele zwischendurch selbst gern welche, aber das hier ist eine willkommene und überraschende Abwechslung.

Ansonsten unterhält mich Radiant Historia im Moment auch gut - ich bin seit 3 Stunden drin, finde dieses Zeitreise-Konzept gut umgesetzt und bin gespannt, was die Handlung so bringt. Das Kampfsystem hat mich bisher allerdings nur in Endgegnerkämpfen wirklich überzeugt.

Winyett Grayanus
22.12.2016, 17:01
Tales of Berseria

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23850&d=1482422021

Vor einem Jahr habe ich noch geschworen, dass ich mir das nächste Tales of nicht importieren würde, denn Tales of Zestiria war für mich der Tiefpunkt der Reihe schlechthin, also wirklich, wirklich schlecht. Das Material zu Berseria hat mich auch nicht wirklich angesprochen, keine Ahnung, wieso ich es dann doch gekauft habe … aber es war ok und lässt hoffen, dass die Reihe immerhin spielbar bleibt.

Handlung
Wir befinden uns in der Zeit vor Zestiria in einer Welt, die aufgrund von Wesen namens „Goma“ zugegebenermaßen nicht ganz sicher ist. Velvet + kleiner Bruder leben aber ganz beschaulich zusammen, bis der Bruder jedoch für ein Ritual umgebracht wird – und das von jemandem, der Velvet nahestand. Velvet überlebt knapp, verfügt ab sofort über einen Goma-Arm und sinnt auf Rache. Na, dann...

Die Handlung des Spiels ist an sich recht dünn, kommt langsam in Fahrt und gerade in den ersten 3 Stunden fand ich das Spiel mehr oder weniger langweilig, war dann nach 21 Stunden auch schon durch. Wenn man das mit der Handlung der älteren Spiele vergleicht, wird relativ offensichtlich, was hier läuft: Die Geschichte wird absolut vereinfacht und ist schnell erzählt, gestreckt wird mittels Nebenaufgaben nach dem Prinzip „Bring mir 3 Bündel Kräuter!“
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass nur noch wenige Leute in der Videospielbranche richtig gute Geschichten erzählen können...

Was mir allerdings gut gefiel, war die Interaktion zwischen den Charakteren: Man hat hier erstmal eine recht sympathische Truppe mit Charakteren, die alle mehr oder weniger interessant sind. Velvet ist ein brauchbarer Protagonist, wenn man von der japantypischen, dämlichen Darstellung absieht (es gibt zum Glück alternative Kleidung), aber auch Laphicet als brauchbarer Kindercharakter oder Eisen, der eher pragmatische, große Bruder der Gruppe sind Charaktere, deren Reise ich ganz gern verfolgt habe. Die Dynamik in dieser bunten Gruppe funktioniert und es gibt glücklicherweise viele, optionale Gespräche, die die Charaktere weiter beleuchten oder einfach nur dazu dienen, zu unterhalten. Hier sehe ich eine Verbesserung zu Zestiria, in dem die Dinger seltener (kam mir jedenfalls so vor) und nur an Speicherpunkten auftraten.


23851

An sich versucht das Spiel auch, düsterer zu sein, was am Anfang wirklich so wirkt, aber durch die eher lockeren Gespräche nicht ganz funktioniert. Es gibt aber ein paar nette Ansätze wie z.B. Charaktere, die jeweils ihre Probleme im Gepäck haben und ein paar philosophische Fragen (Wer sind wir? Was macht einen zu einer Person? Usw).

Insgesamt erzählt das Spiel eine Geschichte mit Potential und hat ein paar nette Charaktere zu bieten, durch die kurze Dauer bleibt vieles aber oberflächlich und ist nicht mit den tollen Geschichten vergleichbar, die ältere Spiele teilweise erzählen.

Gameplay usw.
Das Kampfsystem wurde – im Vergleich zu dem in Zestiria – verbessert und spielt sich sehr solide. Man ist wieder mit vier Charakteren im Kampf unterwegs, wobei Velvet auch noch eine Art Spezialangriff zur Verfügung hat, den man aber öfter nutzen kann. Kamuis oder so etwas gibt es glücklicherweise nicht (die haben mir Kämpfe in Zestiria völlig vermiest) und alles spielt sich wieder flüssiger, ohne, dass die Gegner zu oft abblocken oder man nur wenig Schaden austeilen kann.


23852

Außerhalb der Kämpfe gibt es einige Oberwelten, Städte und Dungeons zu entdecken, die jedoch überwiegend lieblos und langweilig gestaltet wurden. Der Trend geht wieder zu den Schläuchen aus Xillia, ansonsten ist alles so leer, wie aus den Spielen ab Xillia gewohnt, wer die Vorgänger kennt, wird wissen, was ihn da erwartet. Ärgerlich fand ich es, dass es keine ordentliche Schnellreisefunktion gibt (man kann sich mit seinem Schiff zwischen den Inseln hin- und herbewegen) und man die relativ großen Gebiete teils mehrmals durchlaufen muss. Später bekommt man eine Art fliegenden Teppich, der aber eher ein Brett ist (ok, nennen wir es mal ein „Hoverboard“) und mit dem man sich etwas schneller fortbewegen kann, sobald man es im jeweiligen Gebiet freigeschaltet hat. Richtig viel bringt das aber nicht und die Fortbewegung ist immer noch sehr langsam. Dungeons bieten auch keine Rätsel oder so etwas (höchstens rudimentäres Schalterumlegen), sondern nur dieselben Felswände und Gegner.

… und dann gibt es noch Nebenmissionen und Charaktermissionen, die aber nicht der Rede wert sind. Für erstere muss man Items finden oder Monster besiegen, für letztere bereits besuchte Orte noch einmal aufsuchen (im Tausch gegen kurze „Chats“).

Wirklich nicht gefallen hat mir, dass Teile der Handlung, die normalerweise in einem normalen Gespräch oder einer Sequenz gezeigt worden wären, in Skits verlagert wurden – das wirkt einfach nur faul und so, als hätte das Geld gespart werden sollen, was sicher der Fall ist. Der Präsentation des Spiels tut es auf jeden Fall nicht gut, denn es wirkt ziemlich billig (und ich meine jetzt nicht im Sinne des Preises...).

Graphik & Musik
Wie schon die Vorgänger sieht Tales of Berseria nicht richtig klasse aus. Umgebungen sind kahl und Charaktermodelle sehen nicht immer gut aus (Velvets Haare sind für mich z.B. das Negativbeispiel schlechthin). Es gibt aber auch positive Beispiele, an denen man sieht, dass eine gute Charaktergestaltung an sich möglich wäre (Teresa).
Musikalisch bekommt man die typischen Sakuraba-Kompositionen geboten, die zum einen Ohr reingehen und zum anderen direkt wieder raus. Mir ist jedenfalls kein einziges Stück in Erinnerung geblieben.


23853

Fazit
Tales of Berseria macht einige Dinge wieder richtig, die Zestiria völlig falsch gemacht hat, was für das nächste Spiel immerhin hoffen lässt, dass die Reihe ok bleibt, wenn man nicht zuviel Wert auf gute Geschichten und spannende Dungeons legt. Leider setzt das Spiel aber auch den Trend der Vorgänger fort – und da geht es hin zu Vereinfachungen, langweiligen Umgebungen und einer kurzen Spieldauer. In Vesperia wurde es ja noch richtig gemacht, aber mittlerweile müsste man wohl den ganzen Xillia/Zestiria-Ballast entsorgen und ganz von vorne anfangen. Dafür wird es langsam auch Zeit, denn Berseria ist als Spiel irgendwie okay, aber auch nicht mehr und kann im Vergleich zu Spielen wie Tales of the Abyss gar nichts reißen. Ich mag diesen Trend nicht.

Insgesamt: 6/10 Punkte
Spielzeit: 21 Std.

Winyett Grayanus
01.01.2017, 21:21
12 RPGs in 12 Monaten ... ob das was wird?

Hier die Spiele, die ich mir vorgenommen habe:

Fett bedeutet: Dass muss in diesem Jahr auf jeden Fall mit.;)


Ephemeral Fantasia
JETZT! ERST! RECHT!:-O
Hmja, mein allererstes PS2-RPG, das ich gerne gespielt habe, das mich aber irgendwie bisher in jedem Durchgang besiegt hat. Ich finde das Konzept sehr spannend, aber da ich weiß, dass ich wieder abkacken werde, spiele ich das Ding mit Lösung. Dann wollen wir doch mal sehen...
Persona 3 FES (PS2)
Angefangen, für gut befunden, dann nicht weitergespielt. Fange aber noch einmal von vorne an.
Legend of Dragoon
Xenogears
Suikoden II
Saga Frontier 2
Crimson Gem Saga
Nier Automata
Arc: Twilight of the Spirits
Radiant Historia
Magnacarta
Skyborn


Ansonsten habe ich 2016 ein paar Ost-RPGs durchgespielt, wenn auch weniger, als in manch anderen Jahren zuvor. Meine Rangliste (von "fand ich ganz toll" bis "bleib mir weg damit"):



Persona 5 (PS4)
Trails in the Sky SC (PS3)
Suikoden Tactics (PS2)
Lost Dimension (Vita)

Fire Emblem Fates (Birthright) (3DS)
Tales of Berseria (PS4)
World of Final Fantasy (PS4)
Final Fantasy XV (PS4)
Atelier Sophie (PS4)

Yoru no nai kuni (PS3)
Star Ocean 5 (PS4)


Radiant Historia habe ich auch noch für einige Stunden gespielt, lasse es aber aus der Liste, weil ich damit noch nicht durch bin. 2016 waren leider einige Spiele dabei, die ich eher mittelmäßig bzw. nicht gerade toll fand, weshalb ich 2017 wieder mehr ältere Spiele spielen möchte - vor allem auf der PS2 gibt es einiges, was ich noch ungespielt hier liegen habe. Persona 5 war mein absoluter Favorit in diesem Jahr und Trails in the Sky SC fand ich auch noch sehr nett, wenn auch nicht annäherungsweise so gut ... dann folgt erstmal nichts. Insgesamt ein Jahr mit sehr viel mittelmäßigem Zeug, aber auch sehr starkem und einigen Enttäuschungen (z.B. FFXV).

Es folgen noch Kritiken zu FFXV, World of FF und Lost Dimension und dann lege ich richtig mit dem Zeug, das ich mir vorgenommen habe, los.

Winyett Grayanus
01.01.2017, 21:54
Final Fantasy XV

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23877&d=1483303790

Handlung
Eine Geschichte über einen Typen (Noctis), der zusammen mit dem Rest seiner Boyband loszieht, um seine Hochzeit zu bestreiten. Während er weg ist, wird sein Königreich zufällig vom Feind eingenommen, der Vater getötet … aber letztendlich – wen juckt das? Na gut, immerhin ist man danach damit beschäftigt, zu verfolgen,wie Noctis sein Königreich wiederbekommen will.

Die Geschichte an sich bietet nichts neues, aber dennoch hätte man etwas daraus machen können – ich war zumindest interessiert, als ich gehört habe, wovon FFXV handeln wird.
Bekommen habe ich allerdings eine Geschichte, die wohl zu den am schlechtesten erzählten Geschichten in RPGs überhaupt gehört. Die Handlung wird total oberflächlich erzählt, strotzt vor Logiklöchern und letztendlich ist man mehr damit beschäftigt, durch eine mehr oder weniger leere Welt zu laufen, als irgendetwas handlungsbezogenes zu erfahren. Die Hauptcharaktere haben wenig Persönlichkeit bzw. werden so gut wie nicht charakterisiert (an sich fand ich sie ganz sympathisch, aber man weiß eben nicht, wer die überhaupt sind und was sie antreibt), Szenen, in denen irgendetwas wichtiges passiert (z.B. Tod des Königs) werden so abgehandelt, dass man sich am Ende denkt: Na, und?
Das Konzept des Königs als essentiell für das Weiterbestehen eines Reiches fand ich sowieso irgendwie schlecht: Man hat also keinerlei Untertanen mehr, aber Noctis muss trotzdem sein Reich zurückerobern und dann ist alles gut. Ach, so! ...Sinn?

Nebenbei bemerkt ist Noctis ein Vollidiot und die Sprüche, die er zwischendurch raushaut, sind so pseudocool, dass man wegrennen könnte. In einer Szene ging es darum, dass man möglichst „königliche“ Dialogoptionen auswählt, nur letztendlich war alles, was Noctis sagte, irgendein Schwachsinn und das zieht sich mit dem leider durchs ganze Spiel. Leider ist er nicht der einzige Charaktere, der echt schlechten Dialog produziert.

Und ein weiteres Ärgernis: Es passieren Dinge, die hinterher total irrelevant für die Handlung sind bzw. kaum thematisiert werden. Vor allem, wenn etwas passiert, was einen Charakter ziemlich stark betrifft, sollt das näher beleuchtet werden und auch Konsequenzen haben, meinetwegen für ein bisschen Drama sorgen. Aber so etwas wurde ja anscheinend in Extrainhalte ausgelagert, um die Kuh zu melken. Nebencharaktere kann man komplett vergessen.

Im Ernst: Auf der Handlungsfront macht SE so gut wie alles falsch, was man falschmachen kann. Habe selten eine so vermurkste Geschichte gesehen.

Gameplay usw.
Hier war ich etwas zwiegespalten und schwankte oft zwischen „Ich will das jetzt spielen“ und „Ist mir langweilig“. An sich hat FFXV zwischendurch seine Momente, z.B. dann, wenn man per Chocobo unterwegs ist – die musikalische Untermalung ist toll und Chocoboreiten macht soviel mehr Spaß als die langweilige, mehr oder weniger automatische, Fortbewegung per Auto. Dungeons fand ich von der Gestaltung her langweilig, ging aber trotzdem ganz gerne hinein, da man hier endlich mal einen begrenzten Raum hatte, in dem man sich bewegen musste und auch die Laufwege angemessen waren. Laufwege sind nämlich generell zu lang, denn die Welt ist zu groß, um sich zu Fuß fortzubewegen, so dass schon geringe Entfernungen wirklich langweilen können, denn es passiert ja nichts in dieser Welt. Dito für Städte – nichts los, nichts zu tun, viel zu latschen.


23878 23880

Die Kämpfe waren mir i.d.R. Zu unübersichtlich, was sich vor allem in Endgegnerkämpfen zeigte – da war es dann ein blindes Draufgedresche ohne viel Substanz. So generell ist das Kampfsystem nichts besonderes, erfüllt aber seinen Zweck als nicht sehr vielseitiges, etwas primitives Action-KS. Die Art, wie man auflevelt, bietet keine wirklichen Vorteile, ist aber total in Ordnung. Ganz gut fand ich die Idee, dass man selbst entscheiden kann, ob man noch einen Bonus auf seine Erfahrungspunkte haben möchte.


23879

Die Nebenmissionen habe ich überwiegend nicht erledigt, weil sie von der Stange und schlecht gemacht sind. Letztendlich laufen sie nach dem Schema „Gehe dorthin, hole mit x!“ ab, was ich in Spielen echt nicht brauche, weil das eine billige Art ist, um die Spielzeit zu strecken. Da lieber weniger mit mehr Substanz. ...was bei mir dann wiederum zu akutem Geldmangel führte, da Kämpfe an sich kein Geld abwerfen. Glücklicherweise kommt man aber auch so zurecht.

Wirklich gut gefiel mit die Idee, dass Prompto während des Spielens Photos schießt, die man sich hinterher ansehen oder auch abspeichern kann. Das läuft zwar alles zufällig ab und mann kann nichts beeinfluss, ich habe mir die Bilder aber trotzdem gerne angesehen (manchmal gab es ein paar richtig gute, dann wiederum ziemlich kuriose Bilder). An solchen Ideen sah man wiederum, was aus FFXV hätte werden können, wenn einfach mehr Liebe fürs Detail ins Spiel gesteckt worden wäre.

Graphik & Musik
Graphisch fand ich das Spiel völlig in Ordnung. Es gibt ein paar wirklich nette Lichteffekte, die ziemlich viel hermachen – Zauber, Beschwörungen usw. habe ich mir gerne angesehen, aber auch ansonsten gibt es ein paar gelungene Dinge zu sehen. Leider gibt es auch Negativbeispiele, wie matschig aussehende NPCs und den gelegentlichen Pixelbusch, woran man dann wieder sieht, dass das Spiel mehr Entwicklungszeit/Mühe usw. bedarf. So vom bloßen Aussehen her fand ich die Gegenden, die man besucht sowie die Charaktere auch nicht besonders interessant anzusehen.


23881

Musikalisch bekommt man ein paar schöne Stücke geboten. Ich bin zwar nicht der Shimomura-Fan schlechthin (das mag daran liegen, dass ich nicht so viele Spiele gespielt habe, für die sie komponiert hat), kann aber nachvollziehen, was einigen Leuten an ihrer Musik gefällt – die Frau kann was. Blöderweise wird ihre Musik viel zu selten eingesetzt und man hört meistens entweder nichts oder nur irgendein Gedudel, das wohl atmosphärisch sein soll. Und im letzten „Dungeon“, in dem die gesungene Version von „Somnus“ läuft, wird das Stück auch noch jedes Mal abgewürgt, wenn man einen Kampf beginnt. Echt klasse.

Wahrscheinlich hätte man besser auf die alte FF-Musik im Auto verzichtet und der neuen Musik mehr Raum bieten sollen.

Fazit
Nach all den Jahren Warterei ist SE ein Spiel gelungen, das oberflächlich und unfertig wirkt und zudem noch riesige Logiklöcher in der Handlung hat, was für mich nach FFXIII, das ich richtig schlecht fand, so etwas wie der Super-GAU für die Reihe ist. Gut, spielen konnte man FFXV und manchmal hatte es seine Momente, aber das wird von all dem überschattet, was das Spiel eben nicht gut macht – und das ist verdammt viel.
Bitte alle, die in den letzten Jahren an FF gearbeitet haben, rausschmeißen und neue einstellen, danke!


Insgesamt 5/10 Punkte
Spielzeit: 19 Std.

Winyett Grayanus
02.01.2017, 22:21
Lost Dimension (Vita)

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23883&d=1483391924

Handlung
Steht der Weltuntergang bevor? Jedenfalls ist das so, wenn es nach einem Typen, der sich „The End“ nennt, geht und sich an der Spitze eines Turms verschanzt hat, um von dort aus sein düsteres Spiel zu spielen. Kurzerhand werden einige Leute mit besonderen Fähigkeiten losgeschickt, um The End aufzuhalten – es gibt nur noch ein weiteres Problem: Verräter sollen sich in der neu gebildeten Gruppe aufhalten.

Lost Dimension hat eine relativ simple Handlung, von der man nicht zuviel erwarten darf. Man ist relativ häufig damit beschäftigt, sich mit den anderen Charakteren zu unterhalten, um die Beziehung zu ihnen zu verbessern, was für ein bisschen Charakterisierung sorgt und ganz gut gelöst wurde, wenn man bedenkt, dass die Verräter in jedem Spieldurchgang zufällig bestimmt werden (laut Text auf der Hülle). Manche Charaktere mochte ich zum Schluss hin ganz gern, nur ist Lost Dimension trotzdem kein Spiel, dass den Spieler mit seiner Handlung umhaut. Ich empfand sie eher als Mittel zum Zweck, um gute Taktikkämpfe zu liefern – und als das funktioniert sie.


23884

Gameplay
Die Grundprämisse des Spiels fand ich ganz interessant und sie erinnerte mich ein wenig an Danganronpa (Teil 1+2 sind tolle Spiele). In Lost Dimension funktioniert das Enttarnen der Verräter jedoch über ein einfaches Logikrätsel und ist weder so spannend, noch so komplex wie in Danganronpa. Als Extra zum Rest des Spieles fand ich die Idee dennoch ganz brauchbar, auch wenn es mit den Hinweisen, die man sich nach Kämpfen zusammenreimt, nicht immer zu 100% möglich ist, den Verräter zu bestimmen (ob da die Anzeige nicht stimmt?). Verräter werden, sobald man eine Etage des Turms bewältigt hat, per Wahl bestimmt und dürfen daraufhin ihr Leben aushauchen.


2388523886

Einen Großteil des Spiels verbringt man jedoch in Kämpfen und die haben mir richtig gut gefallen. Kämpfe sind rundenbasiert und erinnern ein wenig an Valkyria Chronicles, wenn man die Übersichtskarte abzieht. Außerdem ist es sehr wichtig, dass man eine Beziehung zu den anderen Charakteren aufbaut und diese dann während seines Angriffs in der Nähe stehen hat – Ergebnis: Richtig schöne Komboangriffe, mit denen man Gegnern ziemlich viel abziehen kann. Wenn man die Charaktere richtig platziert, dann können sogar alle an einem Angriff mitwirken.
Die Kämpfe haben mich auf diese Weise sehr motiviert und trotz der relativ eintönigen Umgebungen nie gelangweilt. Leider laufen die Kämpfe jedoch nicht immer flüssig oder zumindest nicht auf der Vita (keine Ahnung, wie es auf der PS3 aussieht). Zwischendurch gibt es mitten im Kampf Ladezeiten, was den Spielfluss etwas stört und Kämpfe relativ behäbig ablaufen lässt, was ich schade finde, denn ansonsten wird hier viel richtig gemacht und spielt sich sehr gut.

Darüber hinaus haben alle Charaktere eine umfassende Auswahl an Fähigkeiten, die man erlernen kann und von denen manche sehr brauchbar sind, manche jedoch weniger. Einige Fähigkeiten sind so nützlich, dass Kämpfe ganz anders ablaufen können, wenn man sie erstmal erlernt hat. Gut gelöst fand ich es, dass gestorbene Charaktere ihre Fähigkeiten in Form eines Materiawürfels hinterlassen, mit dem man einfach einen anderen Charakter ausrüsten kann. So kann man z.B. immer noch Heilzauber verwenden, wenn vorher der Heiler hoppsgegangen ist.

Etwas nervig fand ich es anfangs, immer wieder mit allen Charakteren reden zu müssen – bei 10 Stück (plus Protagonist) konnte das schonmal eine Weile dauern.

Graphik & Musik
Was die Graphik angeht, merkt man, dass hier offensichtlich nicht viel Geld zur Verfügung stand, denn sowohl die Charaktermodelle, als auch die Umgebungen sehen relativ unschön aus. Gut gefallen haben mir die Charakterportraits, sie sich sogar bewegen und jedem Charakter mehr oder weniger seinen eigenen Stil verleihen.
Musikalisch ist Lost Dimension auch eher 'ok', als wirklich gut – es gibt sowieso nicht viel unterschiedlich klingende Musikstücke und die wiederum sind auch nicht so, dass man sich später noch an sie erinnern wird.


23887

Fazit
Ich habe lange die Finger von Lost Dimension gelassen, weil mir das Spiel nicht sehr viel gesagt hat und man auch wenig darüber hörte, von daher bin ich froh, dass ich dem Titel eine Chance gegeben habe. Das Spiel ist auf keinen Fall perfekt, bietet aber eine solide Unterhaltung mit origineller Idee und ein spaßiges Kampfsystem, das mich für einige Stunden gut unterhalten hat.

Insgesamt: 7/10 Punkte
Spielzeit: 10 Std.? (keine Zeitanzeige)

Dnamei
03.01.2017, 18:25
Ich finde so ein Verräter-Konzept ja immer recht interessant, aber bezweifle auch immer, dass das gut umgesetzt wird^^ Du schreibst ja schon, dass die Handlung eher Mittel zum Zweck ist, aber fandest du die Verräter den gut eingebunden? Oder merkt man dem Spiel an, das da einfach jemand zufällig ausgewählt wird und es daher keinen großen Einfluss auf die Handlung nimmt bzw. keine Anpassungen erfolgen? Soweit man das nach einem Durchgang beurteilen kann.

Winyett Grayanus
04.01.2017, 21:21
Eher letzteres, also: Die Gespräche werden schon ordentlich angepasst, also so, dass alle Charaktere ihre paar Sätze sagen können. Wer die Verräter sind, ist aber letztendlich egal - das wird bei der Enttarnung kurz kommentiert und hinterher wird der jeweilige Charakter nicht weiter erwähnt. Die Handlung wird jedenfalls nichts beeinflusst, lediglich an einer Stelle kann es etwas schwerer werden, wenn man statt der Verräter jemand anderen aus der Gruppe "entsorgt" hat (allerdings sind wir da schon nicht mehr bei der Handlung).;)

Hast du Danganronpa gespielt? Da wurde das ja so richtig gut gemacht (wenn auch ohne das Zufallsprinzip) - hier ist es dagegen eher ein nettes Extra.

Winyett Grayanus
04.01.2017, 21:31
World of Final Fantasy (PS4)

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23890&d=1483561760


Ich war ganz interessiert, als dieses Spiel angekündigt wurde. Ein Spiel für Nostalgiker und mit rundenbasiertem Kampfsystem? Kann doch nur gut werden?

Handlung
Irgendwie fällt es mir nicht leicht, zusammenzufassen, worum es hier geht, was wohl schon Rückschlüsse auf die Handlung selbst zulässt. Reynn und Lann, zwei Geschwister, entdecken, dass sie in einer Welt leben, in der sie die einzigen sind und ziehen los, um Monster aus dem FF-Universum zu „fangen“ und dabei auch einige Charaktere daraus zu treffen. Und … das war es irgendwie auch schon.
Ich empfand die Handlung als irgendwie beliebig, gehetzt und wenig spannend und alles wirkte so, als wäre das einzige Ziel der Handlung, möglichst viele FF-Charaktere in einen Topf zu werfen und dort irgendetwas machen zu lassen. Abgesehen davon dreht sich die Handlung aber auch sehr um die beiden Protagonisten, was ihr auch nicht guttut: Beide sind relativ flache Charaktere mit klar definierten Eigenschaften und haben eine Lieblingsbeschäftigung: Sich zu triezen. Oder eher: Reynn zieht Lann regelmäßig damit auf, wie dumm er doch wäre und das zieht sich durchs ganze Spiel und wird irgendwie nicht lustiger, je öfter die Masche mal wieder durchgezogen wird. Im RL würde man das wohl als Mobbing bezeichnen...
Der Rest der Handlung besteht aus flachen Witzen und lockeren Gesprächen, wobei gegen Ende des Spiels ein kleiner Stimmungswechsel vollzogen und das Spiel minimal ernster wird.
Umgehauen hat mich die Handlung jedenfalls nicht – ich empfand sie als sehr seicht, banal und langweilig.

Gameplay
Wie ich ja oben schon geschrieben hatte, war ich besonders auf das rundenbasierte Kampfsystem gespannt, denn ich finde, dass man davon heutzutage viel zu wenig bekommt und wenn, dann welche, die nicht richtig funktionieren, d.h. langweilig sind.
Das Kampfsystem hat mich aber leider eher enttäuscht – ich empfand es als sehr eintönig, mit wenigen, taktischen Möglichkeiten und zudem laufen Kämpfe extrem langsam ab. Da nützt es auch nichts, dass es eine Beschleunigungsfunktion gibt, denn selbst mit der sind die Kämpfe immer noch alles andere als schnell. Das Stapelsystem führt außerdem dazu, dass man effektiv nur mit zwei Charakteren kämpft, da es nichts bringt, die Gruppenmitglieder ungestapelt kämpfen zu lassen (dann reichen schon 1,2 Angriffe aus und sie sind hinüber). „Gute“ Methode: Autokampf an, Beschleunigung gedrückthalten, was anderes machen – ja, so fordernd und spannend sind die Kämpfe.
Das klassische KS fand ich besser als das, was standardmäßig eingestellt ist.


23891

Dazu kommen noch Dungeons, die sehr langweilig gestaltet wurden und nur aus gleichaussehenden Gängen bestehen; lediglich das „Thema“ (Feuer, Eis etc.) ändert ist. Und dann wäre da noch die Abwechslung im Spielgeschehen: Man läuft durch ein Dungeon, plättet den Endgegner, guckt für 2 Minuten in eine Stadt (in der es nichts zu tun gibt), geht ins nächste Dungeon … usw. Vor allen aus den Städten hätte man viel mehr machen können, was hier aber nicht passiert.
Besser fand ich da noch diese Art ATEs, in deren Rahmen man für andere Charaktere Kämpfe erledigen konnte. FFIX hat das zwar tausendmal besser gemacht, aber dadurch sah man auch mal etwas anderes, als nur das, was die Protagonisten erleben.

Insgesamt konnte man das alles zwar spielen, aber ich empfand den Spielverlauf irgendwie als … nennen wir es mal „schal“ und habe die meiste Zeit darauf gewartet, dass mich das Spiel irgendwie packt. Irgendwie wurde ich auch zum Weiterspielen animiert und hatte das Spiel schnell durch, nur dachte ich mir dann am Ende: „Hmja … und das war jetzt alles?“

Wenn die Handlung brauchbarer, das Kampfsystem dynamischer und der Spielverlauf abwechslungsreicher gewesen wäre, hätte das alles hier recht gut sein können. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, dass das alles hier ganz solide war, aber irgendwie noch etwas fehlte, um richtig zu überzeugen. Ach ja, und gehetzt wirkte das Spiel auch.

Graphik & Musik
Zuallererst: Die Chibi-Charaktere sind extrem häßlich, aber mal so richtig. Monster gehen teilweise noch (das Mini-Behemoth sieht z.B. so knuddelig-doof aus). Ansonsten sieht World of Final Fantasy aber ganz ansprechend aus – sehr bunt, aber irgendwie passt das alles ganz gut und ich habe mir z.B. Städte gerne angesehen. Lediglich abwechslungsreicher hätten die Dungeons aussehen können.
Ich finde, hier ist der Vergleich mit Kingdom Hearts angebracht, das ja auch eine sehr bunte, gelungene Graphik hat.


23892 23893

Die Musik ist dagegen so ein Fall von „Stöpsel ins Ohr und was anderes rein“. Die normale Kampfmelodie ist ein Totalausfall, aber auch alles andere klimpert eher nervig vor sich hin. Ganz in Ordnung sind noch die Kampfmelodien aus alten FFs (ich mochte z.B. „Warrior of Light“ und FFVII), von denen manche aber sehr merkwürdig abgemischt wurden (FFVIII).

Fazit
World of Final Fantasy hat mich für eine Weile ganz gut unterhalten, ohne mich jedoch jemals richtig umzuhauen, da dazu einerseits die Handlung zu flach ist, aber auch vieles andere mich nicht richtig gepackt hat. Das Gesamtpaket fand ich dennoch eine Ecke besser als FFXV, das ja so groß angepriesen wurde. World of FF kam da eher ohne großes Spektakel, spielte sich auch so, enttäuschte dadurch aber auch weniger, selbst wenn es nur ein durchschnittliches Spiel ist.

Insgesamt: 5,5/10 Punkte
Spielzeit: 23 Std.

Winyett Grayanus
04.01.2017, 22:37
Skyborn (PC)

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23894&d=1483565570



Einige Premieren für mich: Mein erstes Computerspiel nach zig Jahren, das erste RPG-Maker-Spiel, für das ich Geld bezahlt und das kürzeste RPG, das ich jemals gespielt habe.

Handlung
Man folgt den Erlebnissen von Claret, einer Mechanikerin, die in einer Art Steampunk-Welt lebt. Diese wurde irgendwann mal von Wesen namens „Skyborn“ erobert, die nun nicht ganz sanft über die restliche Bevölkerung herrschen.

Die Eingangssequenz des Spiels hat mir total gut gefallen und meine anfängliche Skepsis durch recht hohe Erwartungen ersetzt – einerseits wurden die Charaktere sehr schön eingeführt, es gab eine Menge Witz, aber man bekam auch schon einen guten Eindruck davon, was einen im Rest des Spiels erwarten würde. Ich empfand die Handlung letztendlich auch als ganz rund, nur konnte sie meine Erwartungen nicht ganz erfüllen, da sie im weiteren Verlauf des Spiels gehetzt wirkt, Gespräche mal eben schnell abgehandelt werden und die Charaktere kaum weiter charakterisiert werden. Gerade letzteres fand ich total schade, da der Anfang alles in der Hinsicht richtig machte – danach wurde die Geschichte jedoch relativ oberflächlich erzählt.
Dennoch hat mich diese Geschichte in der kurzen Zeit gut unterhalten und wurde zufriedenstellend abgeschlossen. Wenn man hier noch etwas mehr Arbeit investiert hätte, hätte das richtig gut werden können. Vor allem die Charaktere sind von der Grundanlage her sympathisch und nicht zu stark klischeebelastet.

Leider war ich nach 4 Stunden auch schon mit dem Spiel durch, was nun keine Spieldauer für ein RPG ist. Für diese kurze Zeit wurde ich jedoch gut unterhalten.


23895 23896

Gameplay
Ich habe kurz überlegt, mit welchem RPG-Maker das hier wohl gemacht wurde, bin aber zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen. Man merkt aber, dass der RPG-Maker das Grundgerüst ist, wobei ich doch finde, dass relativ viel daraus gemacht wurde. Das Kampfsystem fand ich zuerst nicht wahnsinnig toll (man sieht unten z.B. nur ein Bild der Charaktere und recht spärliche Animationen), merkte dann aber doch, dass das Standard-Kampfsystem des Makers recht sinnvoll verändert wurde. So gibt es z.B. eine Anzeige, die einem sagt, wer als nächster angreifen kann und auch Balken für gesammelte Erfahrung. Als nette Erweiterung empfand ich es außerdem, dass die Charaktere, die am meisten Schaden austeilen, von den Gegnern als größere Bedrohung wahrgenommen und deswegen verstärkt angegriffen werden. Klar, von der Präsentation her ist hier viel verbesserungswürdig, aber insgesamt empfand ich die Kämpfe doch als ganz angenehm, zumal man die Gegner auf der Karte sieht und von diesen nicht quer durchs ganze Dungeon gejagt wird, wenn man mal nicht kämpfen möchte.


23897

Gut fand ich auch das alternative Menü am unteren Bildschirmrand und die Möglichkeit, die Ausrüstung der Charaktere durch Metalle, Edelsteine usw. verbessern zu können. Nicht gelungen ist allerdings das Schmiede-System, das ich entsprechend nicht genutzt habe, da man sich einerseits durch zug Untermenüs klicken muss, andererseits nicht sieht, ob das, was man gerade herstellt, überhaupt besser ist als die bisherige Ausrüstung.
Die Dungeons fand ich aber wiederum solide – sie sehen zwar kantig aus, sind aber so vielfältig, dass man sich gut zurechtfindet, ein paar leichte Schalterrätsel gibt es dazu.
Was ich noch ganz nett fand: Alternativ kann man das Spiel nur per Maus spielen.

An Kleinigkeiten macht Skyborn einiges richtig, was mir in Ost-RPGs wichtig ist, da wären:
schneller Levelaufstieg
schnelles Spieltempo in Kämpfen, beim Laufen usw.
auch die Charaktere, die nicht mitkämpfen, erhalten Erfahrung
wenige Nebenmissionen, die, wenn es sie gibt, ok sind (aber nicht weltbewegend)
Dungeons, die nicht nur Schläuche sind

Graphik & Musik
Die Umgebungen in Skyborn sehen ziemlich nach RPG-Maker aus und bräuchten mehr Feinschliff: Alles sieht hier irgendwie eckig aus, was in anderen RPG-Maker-Spielen schon besser gemacht wurde. Anscheinend wurde aber auch mit Standard-Sets gearbeiten, was nicht per se schlecht sein muss. Abgesehen von der Kantigkeit wurden die Umgebungen aber eigentlich ganz ordentlich gestaltet. Positiv stechen aber die Portraits der (wichtigen) Charaktere hervor, die richtig gut aussehen und verschiedene Gesichtsausdrücke haben.


23898

Musikalisch hat mich das Spiel positiv überrascht. Die Musik ist zwar nicht sehr vielfältig, aber gefallen haben mir alle Stücke und ich meine, da einige Einflüsse aus Final Fantasy, Trails usw. herauszuhören.
Hier mal eine Kostprobe: Skyborn-Theme (https://www.youtube.com/watch?v=KuoezJ6y4cQ)
So etwas hätte ich in einem RPG-Maker-Spiel überhaupt nicht erwartet.

Fazit
Kann man ein RPG in 4 Stunden durchspielen? Ja, wenn es Skyborn ist, geht das auf jeden Fall. Ich war schon etwas platt, als die Charaktere auf einmal anfingen, von ihrer letzten Mission zu reden, nachdem kaum Zeit vergangen war. Dadurch ist die Geschichte relativ oberflächlich, andererseits jedoch auch so abgeschlossen, dass es in Ordnung ist. Man merkt auf jeden Fall, dass die Entwickler ein paar RPGs gespielt haben und eine Vorstellung davon haben, was in ein gutes Ost-RPG muss. Und letztendlich: Das Spiel hat mich in der Box mit zwei anderen Spielen derselben Leute einen Fünfer gekostet. Klar, die Frage, ob RPG-Maker-Spiele Geld kosten sollten, kann man sich stellen, dennoch ist das kein Preis, über den man reden muss und es gibt auch keine Kopierschutz-Gängelei oder so etwas. So ist die Spieldauer total ok; für einen höheren Preis würde ich aber zu anderen Spielen greifen.

Insgesamt: 6,5/10
Spielzeit: 4 Std.

---------

Damit habe ich mein erstes RPG in diesem Jahr beendet (und Radiant Historia wartet auch noch).:)

Kynero
09.01.2017, 01:23
Deine Meinung zu Skyborn klingt auf jeden Fall nicht schlecht, auch wenn ich bei RPG Maker Games auf Steam mittlerweile ein wenig vorsichtig geworden bin.
Hast du denn schon die anderen beiden Spiele ausprobiert?

Zu World of Final Fantasy kann ich bisher noch nicht viel zu sagen, außer, dass ich es ganz charmant finde, als erste Stadt Cornelia vorgesetzt zu bekommen. Also sogar der FFI Fanservice ist mit drin. Sogar mit Remastered Theme. :D

Sölf
09.01.2017, 02:01
Ich rate mal und behaupte, die beiden anderen Spiele sind Deadly Sins 1 und 2, eh? xD

Wenn Skyborn echt so kurz ist werde ich das die Tage auch mal durchspielen, weil ich das Ding eh habe. Schade, dass der Entwickler nichts großes wie Dondoran mehr macht. D:

~Jack~
09.01.2017, 02:54
Wenn Skyborn echt so kurz ist werde ich das die Tage auch mal durchspielen, weil ich das Ding eh habe. Schade, dass der Entwickler nichts großes wie Dondoran mehr macht. D:
Echoes of Aetheria (was ebenfalls vom selben Entwickler stammt) ist mit 13-14 Stunden ein bisschen umfangreicher. Ist zwar kein Spiel das man unbedingt gespielt haben muss, aber für ein kommerzielles RPG-Maker Projekt durchaus ganz nett. Auf Normal ist es allerdings viel zu einfach, von daher kann man das Spiel auf höheren Schwierigkeitsgraden sicher etwas strecken.

Winyett Grayanus
10.01.2017, 01:24
Ja, die anderen beiden Spiele sind Deadly Sin und Deadly Sin II; habe aber die Box bei Amazon gekauft, da ich nichts von dieser digitalen Distribution halte (und von Accountbindung schon gar nicht) ... wahrscheinlich wäre ich sonst gar nicht darauf aufmerksam geworden.

Das erste Deadly Sin habe ich auch mal angespielt (ca. 1 Std.) und man merkt, dass es vom selben Entwickler stammt. Allerdings ist das Spieltempo deutlich langsamer (schon alleine die Fortbewegung), weshalb man dafür vielleicht länger brauchen wird. Es gibt auch darin ein paar gute Ideen, man merkt aber irgendwie, dass Skyborn ein späterer Titel des Entwicklers ist, weil manches darin besser gemacht wird.

Ich bin skeptisch, ob es das Spielerlebnis so aufwertet, wenn man Skyborn auf "schwer" spielt, denn von der Handlung her tut sich dann trotzdem nicht mehr.



Zu World of Final Fantasy kann ich bisher noch nicht viel zu sagen, außer, dass ich es ganz charmant finde, als erste Stadt Cornelia vorgesetzt zu bekommen. Also sogar der FFI Fanservice ist mit drin. Sogar mit Remastered Theme. :D
Ach, stimmt ja. Daran, dass es Cornelia auch in FFI gab, habe ich beim Spielen gar nicht gedacht ... allerdings habe ich FFI auch nie besonders lange gespielt, weil es nicht gut gealtert ist. Die FFI-Stücke in World of FF sind aber wirklich gut.

Im Moment spiele ich zweierlei Zeug:

Einerseits Ephemeral Fantasia auf der PS2, was für mich das nostalgische Erlebnis schlechthin ist. Bisher läuft es auch ganz gut: Habe nun in der ersten Zeitschleife die ersten drei Charaktere rekrutiert und vorher etwas gelevelt, wodurch die Kämpfe auch recht leicht waren. Da das ganz in Ordnung funktioniert, werde ich mal schauen, ob ich diese hammerschweren Dungeons, die ich früher nie beendet habe, jetzt mal hinbekomme. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich früher gerne mal so ein Teil eingeworfen habe, das Zufallskämpfe ausschaltet.

Ich meinte mich ja daran zu erinnern, dass die Lokalisierung schlimm ist, aber sie ist sogar noch schlimmer als in meiner Erinnerung. Echt heftig.:D

Außerdem habe ich mich jetzt dafür entschieden, Xenogears weiterzuspielen, bei dem ich nun knapp 2 Stunden auf dem Zeiger habe. Das ist zwar noch nicht viel, aber Handlung und Charaktere scheinen schon mal ganz ok zu sein und auch die Kämpfe kann man durchaus ohne Nostalgie-Bonus ertragen. Nach der Aktion mit Elly frage ich mich nur, wieviele bedrohte Jungfrauen ich noch werde retten müssen. Zumal Elly ja Mitglied irgendeines Militärs ist, also Kampferfahrung haben sollte und Fei anscheinend (gut, hinterher wird sich was anderes herausstellen) nur irgendein Bauernlümmel. Aber Logik scheint Spieleentwicklern im Zusammenspiel von Männlein und Weiblein ja generell abzugehen.:rolleyes:

Xenogears soll ja sehr lang sein, weshalb ich gespannt bin, ob das wirklich so ist und ob die Handlung das rechtfertigt (wenn man aufs Erscheinungsdatum guckt, könnte das glatt der Fall sein).

Und SaGa: Scarlet Grace habe ich kurz angespielt. Meine ersten Eindrücke:
- die Musik ist echt gut
- Präsentation und Handlung lassen anscheinend eher zu wünschen übrig
- die Graphik sieht ganz nett aus
- das Kampfsystem ist bisher ganz solide
- wie man schon im Trailer gesehen hat, bewegt man sich ausschließlich über die Weltkarte und löst dort Ereignisse, wie Gespräche oder Kämpfe aus, Dungeons oder Städte gibt es in dem Sinne nicht -> meine erste Designentscheidung wäre das nun nicht gewesen

Na ja, mal sehen, was das wird ... wahrscheinlich aber keins meiner Lieblingsspiele.

Sölf
10.01.2017, 02:23
Das erste Deadly Sin habe ich auch mal angespielt (ca. 1 Std.) und man merkt, dass es vom selben Entwickler stammt. Allerdings ist das Spieltempo deutlich langsamer (schon alleine die Fortbewegung), weshalb man dafür vielleicht länger brauchen wird. Es gibt auch darin ein paar gute Ideen, man merkt aber irgendwie, dass Skyborn ein späterer Titel des Entwicklers ist, weil manches darin besser gemacht wird.

Ich bin skeptisch, ob es das Spielerlebnis so aufwertet, wenn man Skyborn auf "schwer" spielt, denn von der Handlung her tut sich dann trotzdem nicht mehr.
Der zweite Teil von Deadly Sins ist laut Entwickler sein gecanceltes Legacies of Dondoran 2 (man kann noch ne unfertige Demo davon laden und... ja, der Anfang ist quasi identisch xD). Den ersten Teil hab ich nur mal gaaaanz kurz in der 1 stündigen Demo angespielt, der hatte mir damals nicht so gefallen. Also Deadly Sins. Ich liebe Dondoran. xD
An Skyborn sitz ich gerade, auf Schwer, nach der Coal Mine (wie zum Geier soll man zu den zwei Truhen oberhalb der unerreichbaren Leiter kommen!?). Bisher ist das Spiel in der Tat nur so lala, wobei mich die Story nichtmal so stört sondern eher das Gameplay, was ich schlichtweg als nicht sonderlich gut empfinde. Es ist nicht schlecht, aber wie das Spiel auch nicht mehr als Durchschnitt. Naja, mal gucken, müsste ja schon knapp zur Hälfte durch sein, wenn die Zeit da stimmt. xD

Winyett Grayanus
12.01.2017, 19:03
Also, versprechen kann ich dir nicht, dass du meine Spielzeit mal eben so auf dich übertragen kannst.:p Ich habe aber auch nicht den schweren Schwierigkeitsgrad genommen, da ich darin keinen Mehrwert sehe. Wenn du dabei bleibst, dann berichte doch mal, wie du mit dem Endgegner klargekommen bist - den fand ich im Vergleich zu allen anderen Gegnern etwas übertrieben.

Deadly Sin wird auf jeden Fall länger dauern als Skyborn, aber irgendwie lahmt das Spiel auch ziemlich, also von der Spielgeschwindigkeit her. Außerdem gibt es ziemlich viele Zufalls kämpfe, die in Hinblick auf einen Levelaufstieg nicht viel bringen und die Charaktere auch kaum stärker machen. Im Moment finde ich es okay, aber nicht unbedingt packend. Das Königreich im Spiel heißt anscheinend auch Dondoran.

Sölf
12.01.2017, 23:00
Also, versprechen kann ich dir nicht, dass du meine Spielzeit mal eben so auf dich übertragen kannst.:p Ich habe aber auch nicht den schweren Schwierigkeitsgrad genommen, da ich darin keinen Mehrwert sehe. Wenn du dabei bleibst, dann berichte doch mal, wie du mit dem Endgegner klargekommen bist - den fand ich im Vergleich zu allen anderen Gegnern etwas übertrieben.

Deadly Sin wird auf jeden Fall länger dauern als Skyborn, aber irgendwie lahmt das Spiel auch ziemlich, also von der Spielgeschwindigkeit her. Außerdem gibt es ziemlich viele Zufalls kämpfe, die in Hinblick auf einen Levelaufstieg nicht viel bringen und die Charaktere auch kaum stärker machen. Im Moment finde ich es okay, aber nicht unbedingt packend. Das Königreich im Spiel heißt anscheinend auch Dondoran.

Wie zum Fiek hast du das Spiel in 4 Stunden durchbekommen? Ich spiel auf, Schwer, okay, aber ich hab schon 5 1/2 Stunden und hab gerade erst Fafnir besiegt. xD

Muss aber sagen, dass dieses Spiel genau der Grund ist, wieso ich keine Steam Makerspiele mag: Es bietet genau gar nichts, was ich nicht auf gratis bekomme. Das Spiel ist absoluter Durchschnitt bisher.

Winyett Grayanus
22.01.2017, 19:19
Radiant Historia (NDS)

http://www.multimediaxis.de/attachment.php?attachmentid=23938&d=1485108788

Es gibt ja nicht wahnsinnig viele Rollenspiele, die Zeitreisen zum Thema haben, wenn man vom schon relativ alten Ephemeral Fantasia absieht, dass etwas anders mit der Thematik umgeht. Radiant Historia sah für mich wirklich solide aus und da es auch noch hieß, das Spiel hätte eine dichte Handlung und würde die Charaktere manchmal etwas viel labern lassen (was für ein Kritikpunkt), war für mich klar, dass ich mir das Spiel mal ansehen musste.

Handlung
Es herrscht Krieg zwischen den Reichen Alistel und Granorg und als wenn das nicht genug wäre, versandet der Kontinent immer mehr. Stocke, eine Art Geheimdienstler aus Alistel, wird auf eine augenscheinliche Selbstmordmission gegen Granorg geschickt und als alles verloren scheint, fällt ihm ein Buch namens „White Chronicle“ in die Hände. Diese Chronik ermöglicht es ihm, die Geschichte zu verändern, indem er in der Zeit vor- und zurückreisen kann. Na, dann...

Mir gefiel die Art, wie das Spiel mit Zeitreisen umging, ziemlich gut. Es gibt ja quasi zwei große, wichtige Zeitstränge und wie diese miteiander verwoben wurden (manchmal kommt man in einem Zeitstrang nicht weiter und muss dann erst etwas im anderen erledigen), wurde ziemlich gut durchdacht und funktioniert ohne größere Logiklöcher. Außerdem ist die Geschichte beider Zeitstränge spannend und wird mehr oder weniger gut erzählt – vor allem zum Ende hin hatte mich die Handlung dann komplett gepackt.
Glücklicherweise werden auch Nebenmissionen gut in die Handlung eingebettet und können diese sogar beeinflussen – wie oft sieht man so etwas heutzutage schon noch in Spielen? Das war für mich jedenfalls der Anreiz schlechthin, um auch alle Nebenmissionen zu erfüllen.

Mit den Charakteren wird man im Laufe des Spiels ganz gut warm und manche werden auch gut charakterisiert. Andere Charaktere, wie z.B. Marco, bleiben jedoch leider bis zum Ende relativ blass und man erfährt kaum etwas über sie. Hier wäre echt noch Raum für Verbesserungen gewesen, aber insgesamt ist mir ein Großteil der Charaktere schon irgendwie ans Herz gewachsen.

Insgesamt bekommt man hier jedenfalls eine gut erzählte, komplexe Geschichte.

Gameplay
Hier gibt es zweierlei wichtige Punkte: Einerseits die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ereignissen in der Zeit herumzureisen, was über eine recht zweckmäßige Karte funktioniert. Sehr gut fand ich es, dass man, manchmal nur durch kleine Dinge, spätere Ereignisse beeinflussen konnte, wodurch sich die entsprechende Szene noch einmal änderte. Die Nebenmissionen sind sowieso gut gelungen, wie ich ja oben schon geschrieben habe, gut in die Handlung integriert und motivierend. Hier gibt es keine Missionen vom Typ „Hol mir mal drei Bündel Gras“.


2394323944

Beim Kampfsystem war ich etwas zwiegespalten. Es bietet einem die Möglichkeit, Gegner auf dem Feld herumzuschieben und so z.B. mehreren Gegnern gleichzeitig Schaden zuzufügen, was in Endgegnerkämpfen gut funktioniert und richtig nützlich ist. So kann ein Kampf ohne richtiges, taktisches Vorgehen ziemlich schwer sein, allerdings auch sehr leicht, wenn man o.g. Möglichkeiten richtig nutzt. Endgegnerkämpfe haben mir, was das angeht, Spaß gemacht.
In normalen Kämpfen zog dieses System die Kämpfe jedoch vor allem in die Länge, was umso ärgerlicher ist, wenn die Gegner nicht einmal genug EXP abdrücken. Das war leider bis zum Ende ein Problem: Es lohnte sich für mich schlichtweg nicht, gegen schwerere Gegner zu kämpfen, da man für leichtere Gegner kaum weniger EXP bekommt.


23945

Apropos Kämpfe: Es gibt nur wenige, wirkliche Dungeons (vor allem gegen Ende), sondern so etwas wie Grasebenen und Höhlen. Das fand ich an sich nicht schlimm, was mich aber genervt hat, war, dass man diese Ebenen im Laufe des Spiels immer wieder durchqueren muss und das ohne die Möglichkeit, über die Weltkarte abzukürzen. „Gran Plain“ war so etwas, was ich irgendwann echt nicht mehr sehen konnte … glücklicherweise lernt man schnell, wie man sich unsichtbar macht.


23946

Graphik & Musik
Graphisch ist Radiant Historia einerseits irgendwie pixelig, andererseits mochte ich die Graphik aber, da hier mal nicht diese typischen NDS-Charaktermodelle verwendet werden, wie z.B. in den FF-Ablegern für den NDS. Texturen sind stellenweise etwas matschig, allerdings auch detailliert und man merkt, dass die Entwickler sich Mühe gegeben haben, graphisch etwas anderes zu machen und wahrscheinlich soviel, wie man auf dem NDS überhaupt umsetzen kann. Die Städte sind auch von der Aufmachung her ziemlich unterschiedlich und es lohnt sich, sich da mal etwas mehr umzusehen. Lediglich die Dungeons sehen ein bisschen langweilig aus.

Musikalisch ist Radiant Historia nicht so~ vielfältig, aber was man an Musik bekommt, ist stimmig und es stört auch nicht, wenn man ein Stück mal wieder hören muss. Viele Stücke sind mir positiv in Erinnerung geblieben und es gab eigentlich kein Stück, das mir nicht gefallen hat. Es gab eher solche, bei denen ich mir gedacht habe: „Oh ja, das mal wieder“.
Hier mal ein paar Beispiele:

Where the Wind and Feathers Return (https://www.youtube.com/watch?v=Lw3e-TGMqY0)
The Edge of Green (https://www.youtube.com/watch?v=ICvr93Bz1S4)

Fazit
Radiant Historia scheint ja ein eher unbekanntes Spiel zu sein und ich war entsprechend froh, dass ich darauf gestoßen bin und es gespielt habe, denn es lohnt sich, vor allem deshalb, weil RD einiges von dem richtig macht, was man in neuerem Spielen manchmal vermisst, dabei aber irgendwie originell und frisch wirkt. Vor allem den Umgang mit Nebenmissionen muss ich hier noch einmal hervorheben, weil ich den als total vorbildlich empfand

Entsprechend habe ich auch 234 von 236 „Nodes“ erledigt, wobei einer davon ein Endgegnerkampf war, auf den ich keine Lust mehr hatte, nachdem ich ihn ein paarmal versucht hatte. Beim letzten Ereignis bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, was fehlt.
Gesehen habe ich dennoch alle zusätzlichen Enden, weshalb ich das Spiel nun unter „alles herausgeholt, was ging“ abgeschlossen habe.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 31 Std.

Winyett Grayanus
30.01.2017, 22:54
Ephemeral Fantasia (PS2)


http://i.imgur.com/8yVFo1F.jpg

Ephemeral Fantasia (ich kürze das jetzt als EF ab) war mein erstes PS2-Spiel, das ich auch ausgiebig gespielt habe, vor allem zu der Zeit (ein paar Tage), als ich noch keine Memory Card hatte und immer wieder von vorne anfangen musste. Danach habe ich auch noch einige Stunden damit verbracht, bin aber irgendwann an drei Dungeons hängengeblieben, die ich einfach nicht gepackt habe und habe davor alles ohne Lösung herausgefunden, was viel Zeit in Ansoruch genommen hat. Diesmal ging es mit neuer Motivation und Komplettlösung noch einmal ans Spiel.
… und siehe da: Ich fand die Dungeons leicht und alles generell sehr schaffbar.

Handlung, Welt und Präsentation
Mouse, Musikant, der seinen Beruf jedoch auch dazu nutzt, um seine Arbeitgeber hin. Und wieder mal zu beklauen, wird auf die Insel Pandule eingeladen, um dort zur Hochzeit der beiden Herrscher der Insel ein Lied zu komponieren. Was jedoch nach einem normalen Auftrag aussieht, stellt sich als etwas heraus, das etwas zu groß für Mouse ist: Pandule befindet sich in einer Zeitschleife, die unmittelbar nach der Hochzeit erneut beginnt und alle Einwohner der Insel ihre Erinnerungen verlieren lässt, Mouse ist davon jedoch nicht betroffen und macht sich nun daran, Verbündete zu finden und die Zeitschleife zu durchbrechen.


http://i.imgur.com/IXsISFN.jpghttp://i.imgur.com/6aW19FP.jpg
(Lute Hero)


Was ich an EF interessant finde, ist, dass die Geschichte relativ minimalistisch, d.h. nur anhand von ein paar Sequenzen erzählt wird, es dabei aber trotzdem schafft, interessant zu sein. Verbunden mit der Erkundung der Insel und der Tagesabläufe der Charaktere hat es die Geschichte um die Insel Pandule geschafft, mich für viele Stunden zu beschäftigen und mein Interesse daran aufrechtzuerhalten. Pandule ist erst einmal nur eine Insel, dafür jedoch sehr groß und jeder Bewohner hat einen festen Tagesablauf und kann zu jeder Tageszeit irgendwo gefunden werden. Dadurch wirkt die komplette Welt total lebendig und es macht Spaß, sie zu erkunden oder einfach mal irgendwo herumzulaufen. Dies ist wohl das erste Spiel, das mich dazu gebracht hat, irgendwo in der Wildnis stehenzubleiben und ein Lied auf meiner Laute zu klimpern, einfach, weil ich Lust darauf hatte.

Manches wurde allerdings so … na ja umgesetzt, nehmen wir mal die Zusammensetzung von Familien als Beispiel. Eine Familie in EF sieht folgendermaßen aus:

Kevin, Ladenbesitzer (und großer Patriarch der Familie)
Kevins Frau (namenlos)
Kevins Tochter/Sohn
manchmal noch Kevins Mutter o.ä.

Man merkt vielleicht, wie EF, was den geistigen Horizont der Entwickler angeht, zuzuordnen ist. Leider ist das, was ich oben beschrieben habe, nämlich keine Ausnahme, sondern die Regel: Einige Männer mit Namen, Frauen, sofern sie keine spielbaren oder wichtigen Charaktere sind, namenlos. Dazu kommt dann noch die Zusammensetzung der eigenen Gruppe (3 Frauen, 9 Männer) und die echt unangemessene Darstellung von 4/5 wichtigen Frauen im Spiel. Das hinterlässt schon irgendwie einen schlechten Beigeschmack.

Ach, und die Übersetzung (aus Nostalgiegründen musste es natürlich die Deutsche sein) ist eine Frechheit und so ziemlich die schlechteste, die mir in einem Spiel je untergekommen ist. Man könnte fast glauben, dass es sich hier um eine automatische Übersetzung handelt, nur würde das nicht mit den zahlreichen Rechtschreibfehlern zusammenpassen. Bei dem schlechten Deutsch, das hier produziert wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass die Übersetzer selbst kein Deutsch konnten, ganz abgesehen davon, dass hier eine absolut schlampige Arbeit abgeliefert wurde.

Wichtig für die Handlung sind jedoch vor allem die rekrutierbaren Charaktere, deren Tagesablauf man in der ersten Woche einmal verfolgen muss, um danach die Möglichkeit zu bekommen, ihn so zu beeinflussen, dass sich für die Charaktere wichtige Ereignisse ändern und diese sich Mouse anschließen. Damit das gelingt, muss man erst einiges an Hirn und Geduld ins Spiel stecken, denn die Zeit läuft immer mit und man muss genau wissen, wann welcher Charakter wo ist.
Interessanterweise werden die Charaktere im späteren Verlauf gar nicht weiter charakterisiert, ich hatte aber dennoch den Eindruck, dass die irgendwie Persönlichkeit hatten.


http://i.imgur.com/DjzfXCq.jpghttp://i.imgur.com/IiBnfhX.jpg
(Der Witz hat so~ einen Bart.)

Gameplay usw.
Neben der Erkundung der Insel nimmt das Kampfsystem eine wichtige Rolle ein, denn es gibt Zufallskämpfe … und davon nicht zu wenig. Interessant am KS ist, dass immer eine Gruppe einen Kampfvorteil hat, man kann also entweder von den Gegnern umzingelt werden, oder den Gegner selbst umzingelt haben. Der Rest läuft ganz klassisch, wie man es aus rundenbasierten Kampfsystemen kennt und ich habe an hier an sich nichts zu meckern – alles spielt sich sehr solide und ohne wirkliche Störfaktoren. Gut hat mir auch gefallen, dass man Fähigkeiten lernt, wenn man andere Fähigkeiten öfter einsetzt. Außerdem ist neben dem normalen Level eines Charakters der Gruppen-Level interessant, durch den alle Charaktere mehr HP und MP bekommen. So kann man auch einen Charakter mit Lvl. 1 mitnehmen, der zwar weiterhin schwach ist, durch die erhöhten HP aber durchaus in der Gruppe bestehen kann.
Gestört hat mich, dass man hinterher nur noch langsam levelt, was es sehr schwer macht, einen brauchbaren Level für die spätere Endgegnermasse zu bekommen. Außerdem sind Dungeons in diesem Spiel nicht nur uninteressant, sondern auch frustrierend, da alles gleich aussieht und man sich schnell verlaufen kann. Zusammen mit wirklich sehr vielen Zufallskämpfen kann das echt nerven (ich habe eine Lösung benutzt, um das Grauen einigermaßen zu verkürzen).


http://i.imgur.com/Km1zju7.jpghttp://i.imgur.com/JFM9cmL.jpg
(Prost!)

Spaß macht dagegen das Rekrutieren der Charaktere, wofür man wirklich nachdenken und sich mit dem Spiel beschäftigen muss, denn EF ist kein Spiel, das den Spieler an die Hand nimmt, sondern ein Hohes Maß an Eigenständigkeit erfordert. Glücklicherweise kann man, sobald man die jeweiligen Abschnitte der Karte gefunden und die Fähigkeit erlernt hat, schnell von einem Ort zum anderen springen („Kraftsprung“ ist sowohl ein Angriff, als auch eine Fähigkeit zur Fortbewegung), was den Spielablauf sehr erleichtert, wenn die Uhr mitläuft.

Außerdem gibt es Minispiele, die viel Spaß machen: Einerseits kann man Lieder, die man im Laufe des Spiels erhält, mit seiner Laute spielen … und dann gibt es noch das Saufspiel. Alleine schon die Gesichter dabei sind gut.

Graphik & Musik
Die Musik ist durchweg solide und bietet einige, mehr oder weniger schöne Stücke, die man sich gut anhören kann, ob es nun Kampfmusik ist oder Musik, die man hört, während man sich durch die Welt bewegt. Ganz schön fand ich vor allem die Lieder, die man mit seiner Laute spielen kann. Also generell nichts, wobei man sich die Ohren zuhören muss; abseits des Spiels würde ich mir die Musik allerdings eher weniger anhören wollen (dafür ist sie wiederum nicht aufregend genug).
Bei der Graphik merkt man, dass das Spiel in die Jahre gekommen ist, aber irgendwie erfüllt sie ihren Zweck. Vor allem die Stadt ist farbenfroh und bietet einiges an Vielfalt, nur Dungeons sind von der Präsentation her durchweg langweilig und sehen an jeder Stelle gleich aus.


http://i.imgur.com/KdzisM6.jpg

Fazit
EF ist ein Spiel, das zu unrecht schlechte Kritiken kassiert hat, denn wenn man sich richtig damit beschäftigt, überzeugt es mit einer toll gestalteten Welt, einem hohen Grad an Immersion und viel Originalität. Der Rest, wie das Kampfsystem, ist durchweg solide und das Rekrutieren der Charaktere ist knifflig und macht Spaß. Lediglich an den Dungeons und an den Schwankungen des Schwierigkeitsgrads müsste mal gearbeitet werden. EF ist sicher kein Spiel für ungeduldige Leute oder solche, die von einem Spiel an die Hand genommen werden wollen – wer das mitbringt und sich etwas länger mit EF beschäftigt, bekommt ein Spiel mit toller Welt, Anspruch und einen originellen Spielablauf. Wenn man sich eine Lösung dazulegt, kann man sich das alles etwas erleichtern – was in diesem Fall durchaus legitim ist.

Spaßfaktor: hoch
Frustfaktor: mittel (mit Lösung) bis hoch
Sexismusfaktor: hoch

Insgesamt: 8/10
Spielzeit (geschätzt): 35 Std.

Winyett Grayanus
13.02.2017, 14:54
Valkyria: Azure Revolution (PS4)


http://i.imgur.com/p2m7KBv.png

Oder: „Spiele ich doch lieber Hitman … oder Goat Simulator?“

Handlung/Präsentation:
Wir befinden uns im Königreich Jutland, einem kleinen Nest ohne wirkliche Bedeutung in einem fiktiven Europa. Zwischen Jutland und dem politisch, als auch wirtschaftlich dominanten Kaiserreich Ruzh bestehen Spannungen, die letztendlich in einem durch Jutland initiierten Krieg enden. Der Witz an der Sache: Die Drahtzieher hinter dem Krieg sind fünf Leute aus Jutland, die ihre ganz eigene Vendetta verfolgen. Einer davon ist Amleth, der den Anti-Walkären-Trupp „Vanargand“ anführt und mit dem und seinen Leuten man nun gegen Ruzh ziehen darf.


http://i.imgur.com/O2TdpBS.jpghttp://i.imgur.com/cKbpn2z.jpg

Die Handlung wird anhand von einigen, relativ ausschweifenden Sequenzen präsentiert, über einen Mangel an Geschichte kann man sich also – im Gegensatz zu FFXV – nicht beschweren. Leider wird das alles eher schlecht und oft uninteressant präsentiert: Charaktere stehen überwiegend bewegungslos herum bzw. haben nur sehr eingeschränkte, sich wiederholende Bewegungen. Man sieht es sehr schön in einer Szene, in der ein Charakter eine Rede hält, dass den einzelnen Modellen anscheinend vereinzelte Bewegungen zugeordnet wurden. In der Nahaufnahme zuckt er nur unnatürlich mit dem Kopf, während er, sobald man ihn von weiter weg sieht, wie wild herumgestikuliert, was in der Nahaufnahme sofort wieder aufhört. Das wirkt alles sehr billig und statisch und wenn man mehr als 30 Minuten diesen Sequenzen folgen muss, kann das echt zäh sein.

Eigentlich mag ich ausführlich und durch ausschweifende Gespräche erzählte Geschichten, aber das hier zieht sich vor allem am Anfang und gegen Ende in die Länge. Erstens wegen der Präsentation an sich, zweitens, weil man nichts, aber auch wirklich nichts beschleunigen, wegdrücken kann und drittens, weil nun wirklich nicht alles, was man zu sehen bekommt, für die Handlung relevant oder interessant ist. Es gibt auch schlecht geschriebene und sinnlose Dialoge. Und es wird auch mal lange gelabert, wenn es unpassend ist, z.B., wenn man direkt vorm Missionsendgegner steht und der einem zusieht. Im Mittelteil des Spiels gibt sich das zum Glück einigermaßen, nur um am Ende wieder echt zäh zu werden.
Was mir dann wieder recht gut gefallen hat, war das Ende: Das Spiel gibt sich leider keine Mühe, da irgendwie zu überraschen, was auch auf eine Enthüllung etwa im Mittelteil zutrifft. Dennoch war das ein Teil der Geschichte, den ich als recht interessant und von der Idee her auch als nett gemacht empfand, was mich einigermaßen mit der Handlung des Spiels versöhnt hat.


http://i.imgur.com/rCUx5n9.jpghttp://i.imgur.com/PV4HKU2.jpg

Was die Charaktere angeht, so merkt man schnell, wer eigentlich die Hauptcharaktere sind, die relativ brauchbar charakterisiert werden. Andere Charaktere verkörpern dagegen nichts, als ein bestimmtes Klischee: Vor allem diese Kleine-Mädchen-Charaktere und ihr Gequietsche sind zum Wegrennen. Außerdem gibt es heftigsten Sexismus, von dem ich kotzen könnte. Ja, dazu gehören quietschige, weibliche Charaktere, die nichts intelligentes zu Gesprächen beizusteuern haben, aber auch solche, die aussehen, als hätten sie unter ihrem kurzen Mantel nichts an, weil oben die Riesenbrüste schwabbeln (die werden wirklich so animiert, anstatt mal dem Gesicht des Charakters eine richtige Animation zu verpassen). Die Walküre Brunhilde dürfte außerdem wegen ihrer Brüste kaum stehen können. Selvarias Riesenbrüste waren schon heftig und lächerlich, aber hier wird es echt noch besser...
Man merkt es auch gut an den Gesprächsanteilen, wenn alle Männer mal wieder ihren (eher sinnvollen) Senf zum Gespräch dazugeben und evtl. Frauen (außer Ophelia, aber die ist auch ein Hauptcharakter) nur dabeisitzen.

Gameplay:
Action-KS mit rundenbasierten Anteilen, die nicht reinpassen, wie z.B. die Notwendigkeit, nach einem Angriff zu warten, bis man wieder angreifen kann. Man kann auch noch ein Gewehr benutzen, nur ist das jetzt völlig nutzlos und man muss es umständlich aus dem Menü auswählen. Die Missionen sind vor allem am Anfang sehr kurz und werden erst gegen Ende länger, wo sie mir auch besser gefallen haben. An sich empfand ich das Kampfsystem aber als relativ stumpf und unoriginell und frage mich sowieso, wieso man den Teil aus Valkyria Chronicles genommen hat, der wirklich einzigartig war und das Spiel von anderen abgehoben hat und ihn durch ein KS ersetzt hat, das man so schon zigmal gesehen hat.
Vergleicht man das hier mal mit FFXV, fallen einige Parallelen auf: Erstmal, dass man nach dem Prinzip „Auf sie mit Gebrüll!“ vorgeht, dann die Möglichkeit, gefallene Charaktere wiederzubeleben, indem man hingeht und eine Taste drückt und dann wiederum die Möglichkeit das Spielgeschehen zu pausieren und in der Zeit im Menü herumzukramen (ok, das war in FFXV optional). Sich wild herumteleportieren kann man hier nicht, aber es fühlte sich sehr ähnlich an, auch wenn Kämpfe in Valkyria nicht so chaotisch und unübersichtlich sind.


http://i.imgur.com/RPc5Gck.jpghttp://i.imgur.com/tCGqsjS.jpg

Es gibt hier allerdings ein paar Elemente, die später wichtiger werden, wie z.B. der Aspekt der Moral: Ist sie für die eigene Gruppe niedrig, dann lädt die Leiste, die einen neuerlichen Angriff erlaubt, viel langsamer und es kann sogar passieren, dass der Charakter selbst sich langsam bewegt (was ich sehr nervig fand und erst als Ladeprobleme der PS4 bezog). Bei voller Leiste muss man gar nicht mehr warten, bis man wieder angreifen kann, was sich letztendlich am besten gespielt hat, da, wie ich oben ja schon schrieb, dieser Alibi-Rundenaspekt den Spielfluss eher unterbricht, als ihn zu bereichern.

Überbleibsel aus den Vorgängern gibt es; Gegenden erinnern teils daran, es gibt so ziemlich alles, was man an Gegenständen im Kampf einsetzen konnte, kann hinter Sandsäcken in Deckung gehen und gegnerische Stützpunkte einnehmen. Leider wurden diese Elemente alle irgendwie pervertiert. Gegenstände kann man sich auch sparen (vor allem Endgegner wehren alles ab, was man auf sie abschießt) und Stützpunke muss man nicht benutzen; Deckung erst recht nicht, weil das Spiel überwiegend so leicht ist, dass Deckung nutzlos ist und weil man sich nun auch einen Heiler (in Endgegnerkämpfen sogar sehr nützlich) mitnehmen kann. Ich fand lediglich die letzten Missionen insofern anspruchsvoller, als dass ich auch mal ausgewichen bin, Deckung habe ich trotzdem nicht benutzt.
Überhaupt: Für die letzte Mission wurde Lvl. 60 empfohlen; ich hatte mit Lvl. 42 keinerlei Probleme. Nur einen Endgegner habe ich zweimal verkackt, weil der einen Angriff hatte, von dem alle, die davon getroffen wurden, direkt hinüber waren. Daraufhin durfte ich eine 50-60-Min.-Mission direkt nochmal von vorne anfangen.
Dass ich Kämpfe als so leicht empfand, mag aber auch daran gelegen haben, dass die Fähigkeiten, die man später erhält, sehr nützlich und im Falle einer Fähigkeit, die den eigenen Angriff verstärkt, fast schon zu gut sind. Nachdem ich die entdeckt hatte, fand ich auch nicht mehr, dass Endgegner zuviele HP hätten (das fiel mir vorher negativ auf).

Außerdem waren sämtliche Geschäfte und Ausrüstungsverstärkungen (mit Ausnahme der Waffenverbesserungen) nutzlos und umständlich.

Was mir noch gut gefiel ist, dass die ganze Geschichte wieder anhand eines Buches präsentiert wird, in dem man alle Szenen noch einmal anwählen kann. Auch wenn diese übergreifende Menü-Situation ein Spoiler ist, war sie irgendwie ganz nett.


http://i.imgur.com/1tmgyZX.jpghttp://i.imgur.com/i9s9SGH.jpg

Graphik & Musik:
Die Musik ist gelungen; verwendet manches aus dem ersten Valkyria und möglicherweise auch aus den anderen Teilen, was ich nicht per se schlimm finde. Ich finde, die Stimmung der Vorgänger wurde hier gut eingefangen und mochte die Musik durchweg gern. Sehr vielfältig war die Auswahl an Stücken zwar nicht, aber das hat nicht gestört und das, was man immer wieder zu hören bekam, war auch hörenswert. Hier mal ein paar Beispiele:

Pledged Revenge (https://www.youtube.com/watch?v=kgsNER6jsDE)
Azure Revolution (https://www.youtube.com/watch?v=HI6xz5ZZMPM)
Marching (https://www.youtube.com/watch?v=UEIcW8LFARg)

Graphisch fand ich Azure Revolution weniger gut gemacht als Valkyria Chronicles (den ersten Teil), da der Stil dieses Teils einfach einmalig war. An sich sieht das Spiel trotzdem ganz gut aus, aber zusammen mit den Präsentationsproblemen, die ich oben beschrieben habe, funktioniert das hier nicht so gut. Ein paar Hintergründe und Charaktermodelle sind ganz gelungen, allerdings gibt es wiederum auch Gegenden, die sich sehr ähneln und Charaktermodelle, die ein Totalausfall sind.

Fazit:
Valkyria: Azure Revolution war nun doch nicht so schlecht, wie ich anfangs befürchtet hatte, sondern immerhin spielbar, was noch lange nicht heißt, dass das Spiel gut ist. Was mich in der zweiten Hälfte etwas friedlich gestimmt hat, waren die längeren Missionen, in denen manche Elemente wichtiger werden und die generelle Entwicklung der Handlung, die doch dafür gesorgt hat, dass das ganze Ding nicht auseinanderfällt.
Als Nachfolger der drei Spiele davor (und das, obwohl VC2+3 schon mit PSP-spezifischen Problemen zu kämpfen hatten) taugt Azure Revolution dagegen nicht: Es gelingt zwar letztendlich, eine Handlung mit viel Krieg und Drama zu erzählen, auch wenn sie anders ausgezogen wurde, allerdings wurde dem Spiel genau das Element genommen, dass es positiv von anderen Spielen abgehoben hätte und das in VC ja so gut war: Das Kampfsystem. Auf so ein stumpfes Kampfsystem wie hier, das man schon zigmal gesehen hat, haben die Spieler der Reihe jedenfalls nicht gewartet.
Um nochmal einen kurzen FFXV-Vergleich zu ziehen: Ja, in FFXV wurde auch zugunsten eines 08/15-Action-KS auf Zeug verzichtet, das immer gut war. Azure Revolution hat dagegen immerhin noch eine Handlung, die einigermaßen Sinn ergibt … na, immerhin.

Insgesamt: 6/10
Spielzeit 27 Std.

PS: Habe erst danach mit Hitman angefangen.

Winyett Grayanus
05.04.2017, 15:36
Nier Automata (PS4)

http://i.imgur.com/DUyj70N.png

Als das Spiel angekündigt wurde, hatte ich ziemlich hohe Erwartungen, denn Nier habe ich – nach etwas längerer Eingewöhnungszeit – gerne gespielt und außerdem war die Musik im Spiel echt der Hammer. Ich fand Nier Automata auch irgendwie nicht schlecht, aber jeder weiß wohl, wie das mit hohen Erwartungen oft so ist...
Kann Spuren von Horizon: Zero Dawn enthalten.

Handlung
Die Erde wurde von Aliens angegriffen, die Menschen auf den Mond verbannt. Nun wird die Erde von Maschinen bevölkert, zu deren Bekämpfung Androiden auf die Erde geschickt werden, damit die Menschen vielleicht irgendwann mal zurückkehren können. Man steuert nun zwei davon, die sehr … kreative Namen haben: 2B und 9S.


http://i.imgur.com/qHqqYEI.pnghttp://i.imgur.com/Ad5Z7S8.png

Nier Automata anzufangen war für mich ganz witzig, weil ich kurz zuvor Horizon: Zero Dawn beendet hatte, das ja eine relativ ähnliche Prämisse hat, aber doch ein ganz anderes Spiel ist. In Horizon störte es mich, dass die Nebenmissionen, die man erledigen konnte, überhaupt nichts taugten und dass es ewig dauerte, durch eine relativ leere Welt zu marschieren, Die Plage namens „Open World“ mal wieder mit den üblichen Problemen zum Abgewöhnen. Die Handlung des Spiels hat mir dagegen überraschenderweise gefallen, weil sie irgendwie nett inszeniert wurde und auch ein paar interessante Enthüllungen zu bieten hatte. Gesamteindruck: Kann man mal spielen, da ganz nett.

Nier Automata hat dagegen mit „Open World“ glücklicherweise nichts am Hut, auch wenn das im Internet so propagiert wurde (Grüße an Trump und die „Fake News“), denn das, was man an Gebieten zu sehen bekommt, ist doch ziemlich stark mit der Handlung verknüpft und generell funktioniert das Spiel erst dadurch, dass da eine Handlung im Hintergrund ist, der man folgen will.
Die Handlung klang auch erstmal ganz in Ordnung, vor allem nach dem, was ich darüber gelesen hatte: Unvorhersehbare Wendungen? Drama? Her damit.
Leider hat mich die Geschichte überhaupt nicht umgehauen: Sie ist seicht, wird schlecht erzählt, weiß zu keiner Zeit zu überraschen und hat generell nichts zu bieten, was einen Liebhaber guter Geschichten aus den Latschen hauen könnte. Dito für die Charaktere: Sie werden nur ansatzweise charakterisiert und bleiben blass, vielleicht noch mit Ausnahme von Pascal (den mochte ich gern).
Dazu kommt noch, dass es nicht ausreicht, nur Route A durchzuspielen, sondern dass das Spiel darauf ausgelegt ist, dass man alle Routen erledigt. Das mag ja an sich okay sein, nur hatte Nier dieselbe Prämisse, mit einer A-Route, die auch für sich alleine ein gutes, abgeschlossenes Spielerlebnis bot (habe die anderen Routen auch erspielt, was aber in dem Fall egal ist). Nach dem A-Ende von Automata dachte ich mir nur: „Und das war alles?“ Das fand ich schon sehr schwach.


http://i.imgur.com/cJIsavs.pnghttp://i.imgur.com/AXh9RpI.png

Gameplay usw.
Wie erwähnt hat Nier Automata mit „Open World“ glücklicherweise nichts am Hut. Man bekommt einige, unterschiedliche Gebiete geboten, die man im Laufe der Handlung besucht, von denen ich z.B. den Vergnügungspark ziemlich gelungen fand. Leider sind die Gebiete nur sehr klein und darauf ausgelegt, dass man sie mehrmals besucht, was schon im Vorgänger nicht wirklich gelungen war: Man läuft sehr häufig dieselben Wege hin- und zurück und sieht dabei nichts neues. Nur während der A-Route funktionierte das hier sehr gut, weil man ständig Neues zu sehen bekam, hinterher war es eher nervig. Glücklicherweise entschärft die hohe Laufgeschwindigkeit der Charaktere das immerhin ein wenig.

Ansonsten hat mir in Nier einiges besser gefallen: Die Kämpfe in Automata wirken irgendwie einseitig und stumpf, weil man kaum Möglichkeiten hat, irgendetwas anders zu machen. Klar, das Kampfsystem ist irgendwie solide, nur reicht „solide“ nicht zwingend aus, um wirklich zu überzeugen. Darüber hinaus sind die Nebenmissionen immer noch derselbe Schrott wie in Nier: „Bringe mit 10 xy“, „Sammle 3 xy“ usw. - sehr, sehr spannend.
Auch die Perspektiv- und teilweisen Genrewechsel (2D, Text usw.), die ich in Nier als originell empfand, wirken hier irgendwie überreizt.
Dafür haben mir die Endgegnerkämpfe mal wieder ganz gut gefallen, denn manche davon verlangen mehr als bloßes Draufhauen.

Frustmomente gab es dann auch noch: Wer es gespielt hat, wird wahrscheinlich die Szene mit 2B während Route B – auf Gut-Deutsch – scheiße gefunden haben. Und dann noch das E-Ende mit Interneteinbindung … ne, danke.


http://i.imgur.com/tv7RXWW.pnghttp://i.imgur.com/5I2vXdQ.png

Graphik & Musik
Mir hat die Graphik ganz gut gefallen – diese gedeckten, gräulich-blassen Farben passen gut zum Szenario des Spiels, allerdings bekommt man dann auch wieder so etwas wie den Vergnügungspark, der absolut draus hervorsticht (positiv). Vom Stil her erinnert hier viel an den Vorgänger und insgesamt sieht das Spiel hübsch aus, man sieht in jedem Gebiet irgendetwas interessantes.
Man kann allerdings skeptisch ob des Niveaus mancher Spielelemente sein: Wieso ist es z.B. nötig, dass man sich 2Bs Unterhose angucken kann oder dass A2 in so einer Art Straps-Anzug herumläuft? Wenn ich dann im Internet sehe, wie gruselige Kellerkinder auf dem ersten Punkt herumreiten, kann man zudem noch philosophische Fragen zum Stand der Menschheit an sich stellen … aber das ist dann wieder ein anderes Thema.

Die Musik hat mir auch gut gefallen, auch wenn ich hier ebenfalls der Meinung bin, dass Nier hier mehr zu bieten hatte. Es liegt aber nicht daran, dass man weniger von Emi Evans hört – die neue Sängerin mit schrägem Namen macht einen ziemlich guten Job. Ich hatte aber irgendwie den Eindruck, dass die Musik in Nier vielfältiger war: Da gab es fröhlichere Nummern wie „Hills of Radiant Wind“, ziemlich epische („The Dark Colossus...“), und dann wiederum welche, die etwas aus die Tränendrüse drücken sollten („Grandma“, „Kaine“ usw.), dazu zig Variantionen des Devola/Popla-Stückes (ganz toll). Automata schlägt dagegen deutlich betrübte Töne an und variiert da selten. Hörbar sind die Stücke definitiv (vielleicht abgesehen vom Knatschgesang im Wald), aber so etwas wie „Hills of Radiant Wind“ habe ich doch vermisst. Trotzdem denke ich eigentlich nicht, dass man in diesem Jahr viel bekommen wird, was hiermit in Konkurrenz treten kann, was immerhin für die dennoch hohe Qualität der Musik spricht.


http://i.imgur.com/NyLzUXA.png

Fazit:
Nier war kein Meisterwerk, aber ein ziemlich rundes Gesamtpaket, das durch seine großartige Musik abgerundet wurde. Automata fühlt sich teilweise so ähnlich an, will auch vieles ähnlich machen, kann sich aber nicht mit seinem Vorgänger messen. Verbesserungspotential gäbe es bei den Nebenmissionen und verschlechtert wurde hier definitiv das Kampfsystem, das nun viel zu simpel ist. Dennoch: Abgesehen von ein paar Stellen, die ich ziemlich dumm fand, wurde ich für diese 23 Stunden ganz gut unterhalten, auch wenn Automata ein Spiel sein wird, dass ich schnell wieder vergesse.

Insgesamt: 6,5/10
Spielzeit: 23 Stunden

Winyett Grayanus
15.04.2017, 16:49
Yakuza 0 (PS4)

http://i.imgur.com/msXA51V.png

Diese Reihe sagte bis vor kurzem gar nichts und ich stellte mir eher so etwas wie ein japanisches GTA darunter vor. Vor allem GTA Vice City mochte ich ganz gern, auch wenn ich eher außerhalb der Handlung Zeit mit dummem Zeug zugebracht habe. Mein Interesse an der Reihe weckte das alles jedoch überhaupt nicht – kaum zu glauben, was ich dadurch bisher verpasst hatte (zumal Yakuza so gar nichts mit GTA ab Hut hat). Achtung: Kann Spuren von Lobeshymnen, vielen Adjektiven und so ein Zeug enthalten.

Handlung
Die Geschichte ist zweigeteilt und nach je zwei Episoden spielt man mit dem jeweils anderen Charakter weiter: Einerseits folgt man Kazuma Kiryu, der, nachdem er eines Mordes beschuldigt wurde, seine Yakuza-Familie verlassen will, um seinem Boss nicht damit zu schaden. Goro Majima dagegen, der aufgrund einer Befehlsverweigerung nach Osaka verbannt wurde, will wieder rein. Mehr möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht mehr verraten, außer, dass die Geschichte extrem spannend ist und mit diversen Wendungen überrascht. Die Handlung von Yakuza 0 war für mich die perfekte Mischung aus Spannung, Action, Drama, Gewalt, tollen Charakteren und noch einigem mehr – Erwachsene bekommen hier einige Stunden ziemlich guter Unterhaltung geboten. Majimas Handlung fand ich dabei noch eine ganze Ecke spannender, was aber nicht heißt, dass die Kiryu-Kapitel nicht immer noch super wären.


http://i.imgur.com/7PvmyQm.pnghttp://i.imgur.com/EHqg5sz.png

Abseits von der Spannung empfand ich die Handlung zu jeder Zeit als glaubwürdig, denn sie hebt sich positiv von seichteren Handlungen ab, die manche Ost-RPGs mitbringen. Außerdem bekommt man hier die glaubwürdigsten Charaktere mit der besten Charakterisierung vorgesetzt, die es in Ost-RPGs seit langer Zeit gab. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt schon einmal Charaktere, die so glaubwürdig und interessant waren, in einem Spiel gesehen habe. Und das trifft nicht nur auf die Hauptcharaktere zu: Auch diverse NPCs und unwichtigere Charaktere sind sehr gelungen und haben mich ebenso überzeugt. Meine Favoriten sind hier ganz klar: Majima, Makoto, Sagawa – was nicht heißt, dass alle anderen nicht auch total gut wären.
Zusammen mit einer wirklich kinoreifen Präsentation ergibt das hier ein Gemisch, vor dem sich anderen Spiele echt verstecken müssen. Vor allem die aufwändigeren Sequenzen: Wow, selten so etwas gutes gesehen (v.a. Mimik, Gestik usw).


http://i.imgur.com/KVYBhsY.pnghttp://i.imgur.com/DHWu0kV.png

Gameplay usw.
Was mich zusätzlich noch abgeschreckt hatte: Die Behauptung, Yakuza 0 wäre ein Open-World-Spiel. Nö, ist es nicht, und das ist gut so. Es gibt zwei ausreichend große, aber nicht zu große Stadtgebiete, in denen die Handlung abläuft und die gut mit ihr verknüpft werden. Dazu gibt es noch einige Nebenmissionen, die ebenfalls gut inszeniert wurden und Spaß machen. Interessant fand ich, dass die Nebenmissionen eine Art Gegenpol zur ernsten Handlung darstellen: Einige von ihnen sind einigermaßen absurd, teilweise witzig, aber dabei nie albern oder übertrieben. Außerdem ist das, was man für die Missionen machen muss, vielfältig und generell ein gutes Beispiel dafür, wie Nebenmissionen in einem Spiel aussehen sollten. Außerdem gibt es zwei große Nebenmissionen: Einerseits das Führen eines Cabarets (total motivierend) und einmal darf man Immobilien aufkaufen (das hätte man interaktiver gestalten können).

Eine wichtige Stellung nimmt natürlich auch das Kampfsystem ein: Man wählt hier zwischen vier Kampfstilen, um diverse Delinquenten, die einem nachstellen, zu verhauen, aufgelevelt wird mittels des Geldes, das man verdient hat. Das Kampfsystem spielt sich flüssig und macht Spaß, bietet nach einigen Stunden aber nicht mehr sehr viel Abwechslung, vor allem, wenn man schon relativ stark ist. Dennoch: Ich bin kein Fan von Prüglern und habe hier gerne gekämpft. Verbesserungswürdig fand ich aber, dass man sich Kämpfe hinterher eigentlich sparen könnte, da das Geld, das man dafür bekommt, im Vergleich zu dem, was man z.B. im Cabaret verdient, nichts mehr zur Verbesserung der Charakterfähigkeiten beitragen kann.

Es gibt außerdem einige Minispiele, mit denen man sich beschäftigen kann: Karaoke, Dart, die Disco und die Spielhalle haben mir gut gefallen, andere (Angeln, Billard und noch weitere) könnten noch verbessert werden und zünden nicht auf Anhieb.

Ich selbst habe mich jetzt vor allem auf die Handlung beschränkt und nur ca. die Hälfte der Nebenmissionen und das komplette Cabaret erledigt, zwischendurch ein paar Minispiele gespielt. Man kann aber auf jeden Fall noch mehr Zeit ins Spiel stecken, denn geboten wird einem hier einiges.


http://i.imgur.com/Z5lpW3m.pnghttp://i.imgur.com/HYS4iYV.png

Graphik und Musik
Auch hier hinterlässt Yakuza 0 einen sehr guten Eindruck. Die Präsentation der Sequenzen ist große Klasse, sowohl, was Graphik, als auch Synchronisation oder Animation angeht. Man bemerkt hier einen graphischen Unterschied zwischen den Sequenzen und dem sonstigen Spiel, das aber immer noch sehr gut aussieht. Positiv hervorheben möchte ich hier noch einmal die Animation der Gesichter der Charaktere, die dazu beitragen, dass diese ziemlich überzeugen. Das bemerkt man vor allem, wenn etwas nicht mit Worten, sondern nur mit Mimik ausgedrückt wird.
Auch, was die Musik und Synchronisation angeht, wird alles richtig gemacht. Zugegeben: Die Musik würde ich mir außerhalb des Spiels nicht unbedingt anhören, weil sie dafür nicht eingängig genug war, aber im Spiel trägt sie mit zur Atmosphäre bei und ist gelungen. Vor allem die Kampfmusik muss man hier hervorheben. Und die Synchronisation ist echt der Hammer – hier passt wirklich alles. Wobei man hier Majimas Synchronsprecher, Hidenari Ugaki, hervorheben muss, der wohl der genialste Synchronsprecher ist, der im Moment durch die Gegend läuft. Was der mit verschiedenen Sprecharten, Sprechpausen und generell hinkriegt, hat mich echt umgehauen und trägt für mich viel zu einem Charakter bei, den ich sowieso schon klasse finde. Mensch, gebt dem Mann mehr Sprechrollen, der hat es drauf.


http://i.imgur.com/eDpAkKT.pnghttp://i.imgur.com/kEe4lex.png

Fazit
Yakuza 0 war mein Überraschungshit 2017 und hat dafür gesorgt, dass ich auf jeden Fall auch die restlichen Ableger der Reihe spielen will. Ich möchte dieses Jahr mal eine Aufstellung meines Zeugs des Jahres machen und habe mit Yakuza 0 auf jeden Fall schon einen sicheren Kandidaten für die beste Präsentation, Handlung und den besten männlichen (Majima) und weiblichen (Makoto) Hauptcharakter gefunden. Nun bin ich gespannt, ob mich die anderen Spiele genauso überzeugen … Majima scheint ja schräg zu werden und das erste Yakuza spielt sich eine ganze Ecke hakeliger. Dennoch: Tolles Spiel, tolle Reihe – mehr davon.
Wegen des Kampfsystems, das noch etwas mehr Pfiff gebrauchen könnte, gibt es jetzt nicht die volle Punktzahl, die ich im letzten Jahr Persona 5 gegeben habe, allerdings bekam P5 die auch vor allem als Bonus, weil ich auf gut gemachte, rundenbasierte Kämpfe stehe. Ich denke mal nicht, dass ich in diesem Jahr noch etwas besseres spielen werde als Yakuza 0.

Insgesamt: 9,5/10
Spielzeit: 35 Stunden

Winyett Grayanus
20.04.2017, 00:08
Saturday Morning RPG (Vita)

http://i.imgur.com/yrQbY0L.png

Ein kleines Spiel, von dem ich irgendwann mal gehört hatte und das ganz interessant klang, auch wenn die Handlung nicht in mein übliches Beuteschema passte.

Handlung
Held des Spiels ist Marty, ein ziemlich normaler Typ, jedenfalls so lange, bis seine Freundin vom bösen Commander Hood entführt wird und Marty ein Notizbuch mit Superkräften in die Hand gedrückt wird. In fünf Episoden ist man nun damit beschäftigt, Hood und seine Handlanger zu verhauen und diverses Zeug zu retten – ob es nun eine Freundin ist, Martys Heimatstadt oder Weihnachten.


http://i.imgur.com/tTW9QjW.pnghttp://i.imgur.com/6wOnFob.png

Mir haben die unterschiedlichen Episoden eigentlich ganz gut gefallen – die Geschichte ist zwar jeweils seicht und albern, aber die Verweise auf diverse Superhelden-Comics und sonstiges aus der Popkultur funktionierten ganz gut und auch der Humor funktionierte zwischendurch ganz gut (bei anderen Szenen fragt man sich jedoch, ob man lieber lachen oder weinen soll). Charakterisierung gibt es kaum, es wird viel Quatsch erzählt und vom Anspruch her erinnern die Episoden wirklich sehr an eine 20-minütige Folge x-beliebiger amerikanischer Zeichentrickserien.
Eine epische Handlung muss man hier nicht suchen und ich bin mir sicher, dass ich die Geschichte über kurz oder lang wieder vergessen haben werde, aber sie erfüllte doch ihren Zweck und hat mich recht gut unterhalten. Mein Favorit: In der Weihnachtsepisode darf man am Ende sogar Commander Hood ein Weihnachtsgeschenk bringen, der daraufhin lamentiert, Marty habe ihn jetzt sogar emotional besiegt. Das Spiel nimmt sich so was von nicht ernst, aber gerade diese Stellen mochte ich echt. Dito für die Gestaltung der Welt, bei der die Entwickler viel Wert auf kleine Details gelegt haben.


http://i.imgur.com/zMkvsyZ.pnghttp://i.imgur.com/AHj89jQ.png

Gameplay usw.
Eine Besonderheit des Spiels ist es, dass man in rundenbasierten Kämpfen nur Marty steuert. Man kann zwischen verschiedenen Angriffen und der Verstärkung seines Angriffs (sehr nützlich) wählen und während der Gegnerphase ist man damit beschäftigt, im richtigen Moment zu verteidigen, was eine große Auswirkung auf den erlittenen Schaden hat. Dadurch ist man in Kämpfen einerseits immer beschäftigt, was mir gut gefallen hat, andererseits sind sie auch relativ fordernd, wenn man gegen mehrere Gegner kämpft. Da man nur einen Charakter hat, hatte ich allerdings auch den Eindruck, dass Kämpfe immer sehr ähnlich ablaufen. Die Anzahl der Kämpfe pro Episode ist jedoch angemessen, so dass sie mich immerhin nicht langweilten – bei längerer Spieldauer würde ich da schon das Problem sehen, dass man irgendwann einfach übersättigt wäre von diesen Kämpfen.


http://i.imgur.com/pnmXkFB.pnghttp://i.imgur.com/Q0b6E01.png

Gut gefielen mir die zügige Fortbewegung in einem doch relativ überschaubaren Stadtgebiet und die Art, wie Nebenmissionen eingebaut wurden. Diese werden immer von kurzen Dialogen begleitet und lassen sich wirklich prima nebenbei erledigen, als Belohnung gibt es einen ordentlichen Schub EXP (in der Weihnachtsepisode komischerweise nicht). Da es nur eine Handvoll dieser Aufgaben gibt, hatte ich nie das Gefühl, dass hier Nebenmissionen um der Nebenmissionen eingebaut wurden.

Ansonsten ist der Spielverlauf aber in jeder Episode gleich: Hood macht irgendetwas, Marty latscht los, macht ein paar Missionen, kämpft sich zu Hood durch, haut ihm aufs Maul und die Welt ist gerettet. Hier hätte das Spiel wirklich mehr Abwechslung vertragen können.
Außerdem sind hier die relativ langen Ladezeiten noch erwähnenswert, die v.a. am Anfang eines Kampfes auffallen (das Spiel speichert dann kurz).


http://i.imgur.com/WjkcSGB.pnghttp://i.imgur.com/CgcGDRD.png

Graphik & Musik
Graphisch erinnert das Spiel an alte Pixelspiele von ga~nz früher, was ganz gut funktioniert. Ansonsten wurde viel Wert auf kleine Details gelegt, was der Atmosphäre des Spiels echt zuträglich ist und auch zu dieser Superhelden-Thematik passt. Die Musik gliedert sich da ein: Ein gibt zwar eine eine Handvoll Stücke, die aber immer passend eingebaut wurden.

Fazit
Saturday Morning RPG kann man sich mal antun. Die einzelnen Episoden sind relativ kurz, seicht, unterhalten dabei aber trotzdem ganz gut. Wirkliche Tiefe oder eine epische Handlung darf man aber nicht erwarten und ein bisschen mehr Abwechslung wäre gut gewesen. Dennoch ein nettes Spiel für zwischendurch.

Insgesamt: 6,5/10
Spielzeit: ca. 7 Std.

Winyett Grayanus
02.06.2017, 02:25
Yakuza Ishin! (PS4)

http://i.imgur.com/GtcGwze.png

Yakuza 0 war toll … und jetzt nochmal dasselbe mit Samurai? Klar, her damit.

Handlung
Die Handlung dreht sich um Sakamoto Ryouma, einen Samurai aus Tosa von niedrigem Stand. Zusammen mit seinem Mentor Yoshida Touyou ist es Ryoumas Anliegen, diverse Reformen in Tosa anzustoßen, u.a., um die die Leute stark beeinträchtigende soziale Hierarchie loszuwerden. Entwicklungen im Laufe des Spiels führen jedoch dazu, dass Ryouma noch Kyoto fliehen muss uns sich, um einen Killer zu finden, den Shinsengumi anschließt.


http://i.imgur.com/BUqanrX.pnghttp://i.imgur.com/pyAslpN.png

Was die Handlung angeht, mach Ishin eigentlich alles richtig – die Geschichte ist spannend, hat ein paar Wendungen zu bieten und auch die Charaktere werden gut charakterisiert. Interessant fand ich hierbei, dass sehr viele Charaktere die Charaktere aus den 'normalen' Yakuza-Spielen sind und auch deren Charakter haben (Ryouma ist z.B. ganz klar Kiryu und hat auch dieselbe … öhm, interessante Stirnmimik). Da ich bisher nur 0 durchgespielt habe, kamen mir zwar noch nicht sehr viele Charaktere bekannt vor, allerdings erkennt man sie schon, wenn man nur mal ein Bild von ihnen gesehen hat. Als Idee fand ich das ganz interessant, fragte mich allerdings auch, ob das nicht auch mit eigenständigen Charakteren funktioniert hätte.
Schön fand ich die relativ freie Interpretation der Bakumatsu-Zeit und der Shinsengumi, bei der teilweie kreativ vorgegangen wurde, wobei man aber auch immer wieder merkt, dass da eine historische Vorlage im Hintergrund war. Die Shinsengumi werden ja sowieso ständig in den Medien verwurstet, waren hier aber definitiv nicht langweilig oder so, dass man meinen könnte, man hätte das eh alles schon gesehen.
Richtig gut gefallen hat mir die Darstellung des historischen Kyoto, die ich richtig atmosphärisch und auch lebendig fand. Die Handlung des Spiels ist aber, im Vergleich zu Yakuza 0, eine ganze Ecke weniger episch und dramatisch, was nicht heißt, dass sie nicht immer noch sehr gut und unterhaltsam wäre.

Gameplay usw.
Da ich Ishin kurz nach Yakuza 0 gespielt habe, komme ich natürlich nicht umhin, hier einiges zu vergleichen. Eine Sache, die mir an Ishin besser gefiel als an 0: Man kann nicht nur seine Fäuste oder Baseballschläger im Kampf benutzen, sondern es gibt Schwerter, sogar zwei extra Kampfstile, die sich darauf stützen (beidhändig geführtes Schwert und Schwert+Pistole). So etwas habe ich in 0 etwas vermisst und habe es hier sehr gerne benutzt – da kann man auch darüber hinwegsehen, dass alle Gegner am Ende eines (blutigen) Kampfes wieder aufstehen und nett darum bitten, dass man sie nicht mehr verhauen solle (Witzig: Am Anfang des Spiels sollte man in einem Kampf seine Fäuste benutzen, da man die Gegner auf keinen Fall umbringen wollte).
Außerdem gibt es statt Geld richtige Level, für die man jeweils einen Fähigkeitspunkt erhält (weitere gibt es für das häufige Benutzen eines Kampfstils), was ich als motivierender empfand (ich levele ja sowieso gerne).


http://i.imgur.com/oYdRnQ0.pnghttp://i.imgur.com/eIYzhTs.png

Ansonsten gibt es auch hier eine gute Mischung aus ernster Handlung, weniger ernster Nebenmissionen (einer meiner Favoriten: Du gehst ins Onsen und dir wird deine Kleidung geklaut – fange den Dieb!:p) und Minispielen, von denen manche sehr viel Spaß machen (Karaoke – interessanterweise ist es total schwer, wenn man die leichte Schwierigkeit wählt und leicht, wenn nicht; Angeln funktioniert hier besser), andere weniger. Außerdem kann man für ein verschuldetes Mädel ein Haus führen und u.a. Felder bestellen und kochen, was ich als Idee sehr spannend fand, auch wenn man da leider merkt, dass es ewig dauert, damit Geld zu verdienen und auch nicht sehr viele Möglichkeiten hat, etwas zu machen.

Insgesamt habe ich hier etwas mehr Zeit mit Minispielen verbracht, in 0 mehr mit Nebenmissionen und sonstigem Zeug. Und die Kämpfe und der damit verbundene Wachstumsfaktor gefielen mir hier besser.


http://i.imgur.com/sb0cgw5.pnghttp://i.imgur.com/CWF5jdF.png

Graphik & Musik
Auch Ishin sieht graphisch wirklich gut aus, auch wenn die graphische Qualität abseits der Sequenzen etwas heruntergeschraubt wird (und dann immer noch gut aussieht). Musik und Synchronisation sind ebenfalls sehr stimmig und an jeder Stelle passend. Die Sprecher sind dieselben wie in den anderen Yakuza-Spielen, was also von der Qualität her nicht überrascht.


http://i.imgur.com/qD1MKwq.pnghttp://i.imgur.com/d8hPFQh.png

Fazit
Ishin war mein zweites Spiel aus der Yakuza-Reihe, das mich aufgrund des historischen Szenarios ziemlich angesprochen hat. Und in der Tat hatte ich viel Spaß daran, das historische Kyoto zu erkunden, das total atmosphärisch ist, aber auch die Handlung hat mich gut unterhalten und macht alles richtig. Yakuza 0 ist noch eine ganze Ecke spannender und packender, aber die Latte liegt da auch sehr hoch. Ich bin auf jeden Fall zuversichtlich, dass die Qualität der anderen Spiele der Reihe auch gut sein wird. Habe mir aber vorgenommen, mich eher auf die Handlungsmissionen mit ein paar Extras zu beschränken, um nicht irgendwann die Lust an der Reihe zu verlieren. Bisher funktioniert das ganz gut.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 21,5 Stunden

Winyett Grayanus
02.06.2017, 02:26
Atelier Firis (PS4)

http://i.imgur.com/iBVMnrr.png

Handlung &Präsentation
Firis lebt in Ertona, einem Dorf in einem Berg, das von der Außenwelt abgeschottet ist und möchte die Welt kennenlernen. Sie schließt deshalb einen Deal mit ihren Eltern und dem Dorfchef: Sollte es Firis schaffen, innerhalb eines Jahres eine offizielle Alchemistenlizenz zu erhalten, darf sie machen, was sie will. Anderenfalls wird Firis ihr Dorf nie mehr verlassen dürfen.

Erster Eindruck: Zur Hölle? Lebt Firis in Saudi-Arabien, oder was? Mit so einer Grundprämisse geht es schon gut los und wieso alle diese merkwürdige Regelung ohne sie zu hinterfragen, hinnehmen, wird auch nicht klar. Es mag sein, dass ich da etwas sensibel bin, aber irgendwie hat das einen ziemlichen Beigeschmack bei mir hinterlassen. Wenn es sich wenigstens um irgendein x-beliebiges Terrorregime handeln würde, mit dem man einen Deal aushandelt, aber hey...

Und da ich gerade dabei bin, schon die ersten Minuten der Handlung niederzumachen: Auch der Rest taugt nichts – es gibt erstmal kaum Handlung (oben steht schon alles), es gibt keine Spannung, keine Überraschungen und keine Charakterentwicklung. Charaktere, die man in seine Gruppe aufnehmen kann, werden kurz eingeführt, ohne dass man hinterher noch großartig mit ihnen redet. Die Handlung hat auch keine Höhepunkte und es passiert immer genau das, was man erwartet. Gespräche zwischen den wichtigeren Charakteren sind zudem uninteressant, wirken naiv und nervig.
Auch die Präsentation der restlichen Welt geht ziemlich daneben, hier man am Beispiel der NPCs in Ertona (erste Stadt): Firis' Vater ist ein Typ, der sich mit ihr über alles mögliche unterhält, Gesprächsthemen ihrer Mutter sind dagegen Kochen, Frühstück/Mittagessen/Abendessen, Wäsche. Ach, und ne Heirat darf hinterher auch noch von beiden ins Spiel gebracht werden, da Firis ja versorgt werden muss. Das zieht sich übrigens da so durch – die meisten weiblichen NPCs haben so richtig klischeehafte Themen, die sie ansprechen: Wäsche, Kochen, Mann, Schminke, Kleidung usw. usf (man kann sich denken, was hier noch kommen könnte). Aussehen der NPCs: Männer sehen aus wie irgendwelche Jägertypen, Frauen haben Kleid + Schürze an. Im Ernst: Geht das noch sexistischer? Dann Firis' Kleidung: Sie trägt ausschließlich so etwas wie ein kurzes Kleid mit Hotpants darunter, was für Atelier an sich nichts neues ist. Dann kann man Winterkleidung bekommen, die einem mit dem Spruch „damit du nicht frierst“ geschenkt wird – soweit ok. Ergebnis: Obenrum ist alles dicht, untenrum gibt es die übliche Kombination aus Kleid, Minihose und freien Oberschenkeln. Ich bin aus Japan ja einiges gewohnt, aber das geht echt gar nicht.


http://i.imgur.com/yIA5775.pnghttp://i.imgur.com/j4M8YYy.png

Gameplay usw.
In Atelier Firis gibt es zum ersten mal so etwas wie eine offene Welt, in der man sich frei bewegen kann (unter Beachtung des Zeitlimits, das aber sehr großzügig ausfällt). Leider zeigt sich hier das übliche Problem: Die Welt ist zu groß, zu leer und zu uninteressant und die an sich schon schwache Handlung wird dadurch völlig verwässert. Ich finde gar nicht mal, dass die unterschiedlichen Umgebungen so blöd aussehen, nur leider gibt es da nichts zu tun, außer uninteressante Nebenmissionen von der Stange zu erledigen. Materialien, die man finden kann, sind auch überwiegend in jedem Gebiet dieselben und das Kampfsystem ist langsam, undynamisch und generell irgendwie langweilig. Ich hatte jedenfalls zu keiner Zeit genug Motivation zum Kämpfen, zumal einem sowieso vermittelt wird, dass man eigentlich auch darauf verzichten kann. Es gibt ja im Rahmen der Haupthandlung nicht einmal einen Endgegner, für den man einen höheren Level bräuchte. Da man sowieso langsam levelt, kann man sich das also auch direkt sparen, zumal mir bei der Gegnerdichte auf der Karte mit unterschiedlichen Leveln, sowieso nie klar war, ob ich die nun überhaupt bekämpfen muss oder ob mein Level gerade total ausreicht. Ich bin auf jeden Fall total enttäuscht, dass das Kampfsystem, das in Atelier Ayesha und vor allem in Shallie so einen Spaß gemacht hat, wieder solche Rückschritte gemacht hat. Dieses Kampfsystem ist gerade mal auf dem Niveau des ersten Atelier Rorona (und das war alles andere als gut).
Alchemie ist etwas besser als in Sophie und es ist nicht so ätzend, Rezepte zu bekommen (nun funktioniert es durch das bloße Sammeln und Zeug und ist auch wieder per Kauf möglich). Auch hier bekommt man jedoch den Eindruck vermittelt, dass Alchemie gar nicht so wichtig ist und man kommt auch mit weniger durch. Außerdem wird es hinterher ziemlich schwer, den Alchemielevel überhaupt zu erhöhen, weil selbst höhere Rezepte nur 1-2 EXP abdrücken, was es wiederum schwer macht, bessere Rezepte überhaupt auszuprobieren. Massensynthese ist ja sowieso schon länger nicht mehr möglich....

Auch nervig: Die fehlende Schnellreisefunktion zwischen verschiedenen Landstrichen.


http://i.imgur.com/1sh50Ki.pnghttp://i.imgur.com/zvcOKEC.png

Graphik & Musik
Die Gestaltung der Umwelt fand ich eigentlich ganz ok, auch wenn man dem Spiel an allen Stellen ansieht, dass hier es hier offensichtlich nicht das Ziel war, eine richtig gute Graphik zu haben. Ebenen sind entsprechend öfter auch kantig oder sehen matschig aus. Blöd fand ich aber vor allem die regungslosen Gesichter der Charaktere – vor allem Firis mit ihren hellgrünen Augen sieht schon beinahe tot aus. Die Animationen sind – wie üblich – hölzern und nicht auf dem Stand der Zeit.
Musikalisch hat mich Atelier Firis auch nicht vom Hocker gehauen. Der Stil bleibt zwar irgendwie gleich, aber hier dudelte mir zuviel einfach nur herum, ohne Höhepunkte. Okay, es gibt vielfältigen Flöteneinsatz: Fröhliche Flöten, bedrückte Flöten, leidende (!) Flöten (dieses Stück wirkte einfach nur merkwürdig). Mir ist auf jeden Fall überhaupt nichts von der Musik im Kopf geblieben.


http://i.imgur.com/OyOhGjS.pnghttp://i.imgur.com/UWgZg2R.png

Fazit
Atelier Ayesha und Shallie ließen mich hoffen, dass sich diese Reihe langsam in eine richtig brauchbare Richtung entwickeln würde. Sophie hat man danach schon überhaupt nicht umgehauen und Firis setzt den Abwärtstrend nun fort. Es ist kurz, es macht vieles, was die Vorgänger gut gemacht haben, schlechter, es ist langweilig, leer, zu kurz und hat eine schlechte Präsentation. Und es hat Saudi-Arabien. Den nächsten Ableger der Reihe werde ich entweder überspringen oder erst dann kaufen, wenn man ihn für einen Zehner bekommt.

Insgesamt: 4/10
Spielzeit: 11 Std., 20 Min.

Kiru
02.06.2017, 12:21
Ich bin mir nicht sicher, ob man nach 11 Stunden wirklich was am Spiel finden kann. Die Reihe funktioniert imo anders. Auf Gamefaqs hat das Spiel eine durchschnittliche Spielzeit von 73 Stunden, auf hltb ist der Schnitt von allen Spielweisen 54h (aber weitaus weniger Daten). Mir ist klar, dass du schnell bist, aber in diesem Fall kommt da auch noch einiges anderes dazu. Die Spiele sind größtenteils nicht dafür gemacht, einfach nur die Haupthandlung abzugrasen. Ja, in gewissen Zügen kann man das in der Dusk Reihe machen, aber Arland (und nun auch die neue Reihe) sind da sehr anders.
Das Thema des Spiels ist "Erkundung", wer das nicht macht.. der spielt das Spiel quasi so, wie es nie gespielt werden wollte.

Ich will jetzt nicht sagen, dass Firis ein perfektes Spiel ist. Es hat seine Schwächen (vor allem die Performance). Aber das sieht mir hier schon nach "dran vorbei gespielt" aus. Bei einigen Kritikpunkten bin ich mir auch nicht so sicher. Beispielsweise Schnellreise funktioniert schon zwischen verschiedenen Gebieten, aber dafür muss man (Serien-typisch) eben erst mal etwas basteln. Das geht im ersten Teil des Spiels nicht, da hier so etwas gar nicht erwünscht war. Das Thema war hier halt eine "Reise". Aber sobald das Zeitlimit weg ist, gibts gewisse Events und man kann sich ein Schiffchen bauen.


Wenn du noch einmal einen Atelier Teil spielst, empfehle ich einfach mal folgendes:
-Ignoriere die Geschichte
-Spiele auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad der nicht DLC ist und verfügbar ist. (In Shallie's Fall also nicht auf "no hope", was aber eh sehr schnell erkenntlich wird)
-Schau dich um. Das Spiel ist nicht durch, wenn du die Credits siehts, das Spiel ist durch, wenn der stärkste Gegner gefallen ist.

Das kann man in gewissen Zügen anpassen, was auf den eigenen Geschmack ankommt. Möchte man sich nicht so gaaanz viel mit Synthesis beschäftigen, kann man den Schwierigkeitsgrad auch herunter stellen. Die stärkeren Gegner im Spiel werden allerdings in der Regel trotzdem noch einiges verlangen, selbst auf "normal". Darum sind sie in der Theorie auch optional, aber so ist halt 80% der Spiele quasi optional. Wer auf "normal" spielt, sollte sich allerdings nicht beschweren, dass das Synthesis System nicht komplett ausgereizt werden muss. Das ist die Idee hinter dem Schwierigkeitsgrad. Imo ist die Reihe zwar optimal, wenn man das muss, aber da denkt halt jeder anders. In der Regel kann man auch jeder Zeit anpassen. Sprich sollte es irgendwann zu happig werden, kann man auch dann noch runter stellen.
Falls es noch nicht deutlich wurde: Schwierigkeit in Atelier heißt im Prinzip "wie viel willst du dich mit Alchemie beschäftigen". Es hat fast nichts mit level-ups oder Grind zu tun, das sind Dinge, die in Atelier nie im Vordergrund stehen. Es ist die Alchemie. Kämpfe sind die Prüfungen, wie gut deine Alchemie war.

Winyett Grayanus
26.09.2017, 12:05
Blue Reflection (PS4)

http://i.imgur.com/rxECuAX.png

Handlung
Kennt ihr noch Sailor Moon? Blue Reflection erinnert von der Grundprämisse her sehr daran: Man steuert eine Schülerin namens Hinako, die durch einen Zufall die Fähigkeit erhält, sich in einen „Reflector“ zu verwandeln und in einer Parallelwelt Monster zu bekämpfen.


http://i.imgur.com/3IyvMlq.pnghttp://i.imgur.com/uiruCh8.png

Ich fand die Handlung eigentlich ganz okay, allerdings ist sie zu keiner Zeit wirklich überraschend oder spannend. Es wirkt eher so, als wollten die Entwickler eigentlich eine Geschichte über Freundschaft erzählen und hätten nach einer Möglichkeit gesucht, das mit einem etwas interessanteren Spielprinzip zu verbinden. Man lernt auch allerhand Charaktere kennen, deren Charakterisierung allerdings von unterschiedlicher Qualität ist: Hinako ist als Protagonist völlig in Ordnung, ein paar NPC kann man auch durchaus gebrauchen, viele andere wirken jedoch eher blass oder total schablonenartig (z.B. scheint sich die Existenz eines Charakters darauf zu beschränken, Basketball zu mögen). Außerdem wird an manchen Stellen mit üblen Rollenklischees gearbeitet, denn Mädchen interessieren sich natürlich vor allem (!) fürs Schminken, Männer oder sonstiges Zeug. Ach, und sie sind niedlich, naiv und sprechen mit quietschigen Stimmen.


http://i.imgur.com/6bexQm5.pnghttp://i.imgur.com/zhVz8Rq.png

Die Handlung hatte zum Ende hin glücklicherweise noch eine Überraschung zu bieten, aber ansonsten handelt dieses Spiel eher von den Beziehungen der Charaktere zueinander, was Sailor Moon mit dem „Gegner der Woche“ viel besser gemacht hat, was Spannungsaufbau angeht. Spannung kommt hier hingegen nur an wenigen Stellen auf.

Gameplay
Man bewegt sich das ganze Spiel über durch Hinakos Schule, in der man Missionen erfüllt, die dann wiederum dazu beitragen, dass sich die Handlung weiterentwickelt. Wichtig sind hierbei die Dungeons, die man öfter besuchen muss: Es gibt ein paar Welten, die ganz nett gestaltet wurden und sich voneinander unterscheiden, die jedoch weder einen Anfang, noch ein Ende haben – eher sind es Ebenen, in denen man sich frei bewegen kann. Interessant fand ich, dass man sich teilweise nur ganz kurz in den Dungeons aufhält, dafür aber öfter mal hineinmuss. So hat man ein Dungeon teilweise total oft gesehen, aber durch die kurze Aufenthaltsdauer kann man das immerhin ganz gut ertragen. Gut hat mir das Kampfsystem gefallen: Es ist rundenbasiert, relativ flott und bietet ein paar taktische, aber auch interaktive Möglichkeiten, die Laune machen. Da man durch das Erhalten sog. Fragmente levelt und nicht durch Kämpfe, ist man jedoch sehr schnell überlevelt, was Kämpfe sehr einfach machen kann (bei mir passierte das nach nur wenigen Stunden). Für ein Gust-Kampfsystem wurde hier aber viel richtig gemacht und es wirkt nicht so ungelenk wie z.B. im neuen Atelier Firis.
Was mir richtig gut gefiel: Die toll-inszenierten Endgegnerkämpfe.


http://i.imgur.com/j2vLALu.pnghttp://i.imgur.com/YgZ62rO.png

Die Nebenmissionen sind leider total eintönig und repetitiv. Man kann sie zwar sehr schnell erledigen, allerdings gibt es so viele, die sich so wenig unterscheiden, dass das schnell langweilig wird. Außerdem muss man Punkte sammeln, damit die Handlung weitergeht, wodurch man sowieso erst mal dazu gezwungen ist, Nebenmissionen zu erledigen.

Sehr merkwürdig: Am Ende eines Tages kann man sich in Hinakos Zimmer für verschiedene Aktionen entscheiden, von denen die meisten überhaupt keine Funktion haben. Allerdings löst man z.B. durch Dehnübungen am nächsten Tag in der Schule eine Szene im Duschraum aus, bei der man zwar nichts sieht, es aber doch klar ist, wozu diese Szene gut ist. Ja, sinnlosen Fanservice muss man nicht suchen, aber zum Glück kann man ihn hier überspringen, indem man sich am Ende das Tages dafür entscheidet, einfach nichts zu tun. Es gibt auch noch Unterwäscheszenen in einem Umkleideraum und bei Regen scheint der BH der Charaktere durch. Richtig gruselig wird es, wenn man auch noch im Netz liest, wie sich Kellerkinder dazu beraten, wie man Hinako positionieren muss, damit man ihre Unterhose sieht. *brr*
Dennoch: Diese Sachen fielen mir negativ auf, wirken aber nicht so offensiv wie z.B. in Yoru no nai kuni. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Vögel von Gust, was Fanservice angeht, nun nicht völlig außer Kontrolle geraten.


http://i.imgur.com/TBUqKZz.pnghttp://i.imgur.com/zb00Hu2.png

Graphik & Musik
Für ein Gust-Spiel hat mir der Stil dieses Spiels richtig gut gefallen: Es gibt sehr viele helle Pastelltöne, die dem Spiel ein interessantes Aussehen verleihen und die Graphik sieht generell sehr ansehnlich aus. Lediglich die Animationen sind so hölzern wie gewohnt. Die Dungeons sind farbenfroh, könnten aber noch interessanter gestaltet werden.
Auch musikalisch ist Blue Reflection sehr solide und bietet einem einige, sehr hörbare Melodien. Das, was man hier bekommt, gehört auf jeden Fall zu den besseren Gust-Werken.

Fazit
Blue Reflection ist eigentlich so ein Mittelding: Auf der einen Seite hat man Eintönigkeit, schlecht gestaltete Missionen und Fanservice, auf der anderen ein gutes Kampfsystem und einen originellen Stil. Wer sich vom Stil angesprochen fühlt, kann eigentlich zugreifen, denn davon bekommt man relativ viel. Mir hat das Spiel Spaß gemacht, allerdings finde ich, dass es hier trotzdem noch viel Raum für Verbesserungen gibt.

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 15 Std., 40 Min.

Winyett Grayanus
26.09.2017, 12:05
Yakuza (PS2)

http://i.imgur.com/wTWC8Hi.png

Nachdem mir 0 und Ishin so gut gefallen haben, habe ich mir selbst die Herausforderung gestellt, die Reihe komplett durchzuspielen. Los geht’s mit dem allerersten Teil, original auf der PS2.

Handlung
Nach einem Zwischenfall mit dem Dojima-Boss landet dieser auf dem Friedhof, Kiryus Schwester im Krankenhaus und Kiryu selbst nimmt die Schuld für Dojimas Tod auf sich und erhält eine längere Gefängnisstrafe. Wieder draußen hat er nicht nur einige Dojima-Leute nun gegen sich, sondern stellt fest, dass sich sonst auch einiges verändert hat. Außerdem ist Yumi verschwunden und ein Kind, das seine Mutter sucht, hängt Kiryu plötzlich am Rockzipfel. Nur dumm, dass auch einige Yakuza hinter dem Kind her sind.

Sequenzen sind hier nicht so lang und werden nicht so überzeugend präsentiert, wie in den späteren Teilen der Reihe. Oft gibt es sogar nur kurze Handlungsschnipsel, bis man wieder eine längere Kampfsequenz erledigen muss. Die Handlung des Spiels fängt außerdem erst relativ langsam an, um gegen Ende sehr spannend zu werden und die Charaktere fand ich durchweg ok. Man merkt nur eben, dass sich nach diesem Teil und bis Yakuza 0 in puncto Präsentation sehr viel getan hat. Spannend fand ich es trotzdem, zu sehen, wie sich die Reihe entwickelt hat und was nach Yakuza 0 aus den Charakteren geworden ist. Sehr spannend: Die Entwickler gehen nicht gerade zimperlich mit einigen von ihnen um.


http://i.imgur.com/fKIQqL3.jpghttp://i.imgur.com/OVeIpM2.jpg

Gameplay usw.
Man merkt ziemlich, dass Yakuza 0 der Nachfolger dieses Spiels hier ist, aber auch, wie viel die Entwickler über die Jahre dazugelernt haben. Auch hier in man mal wieder in den Straßen von Kamurochou unterwegs, haut einigen Leuten aufs Maul und bekommt nebenbei eine recht interessante Handlung präsentiert. Man merkt jedoch, dass das Kampfsystem noch nicht zu 100% ausgereift ist: Die Kämpfe sind zwar an sich nicht schwer, man wird jedoch immer wieder von den Gegnern getroffen, weil der eigene Charakter nach Beginn einer Aktion diese erst zuende ausführen muss und so öfter in Richtungen schlägt, wo sich schon länger keine Gegner mehr aufhalten. Das, zusammen mit einer ziemlich hohen Kampfdichte (man kann Kämpfen oft nicht ausweichen), führte dazu, dass ich keinen besonderen Spaß an den Kämpfen hatte. Hier fühlte sich alles relativ steif und ungelenk an. Allerdings merkt man, dass dies das Grundgerüst der anderen Spiele ist und ich fand es durchaus interessant zu sehen, wie die Reihe angefangen hat.

Nebenmissionen habe ich mir überwiegend gespart, weil die Missionsbeschreibungen nicht gerade hilfreich sind und ich keine Lust hatte, mich jedes Mal quer über die ganze Karte zu kämpfen, um etwas zu suchen. Das Problem, dass man nicht immer weiß, wohin man muss, hat man leider auch im Laufe der Handlung mal.

Auch die Präsentation ist nicht komplett mit der der späteren Spiele zu vergleichen. Man hat hier eine feste Kamera, was ich normalerweise in Spielen ziemlich mag, allerdings merkt man beim Spielen, dass die bewegliche Kamera der Reihe ziemlich gut getan hat. Was mir außerdem noch aufgefallen ist: Es gibt an manchen Stellen ziemlich hollywoodmäßige Action, was die Reihe wirklich nicht braucht (genug Machos und Testosteron gibt es sowieso schon).


http://i.imgur.com/cKD80EL.jpghttp://i.imgur.com/y8YT1Kj.jpg

Graphik und Musik
Yakuza war auch damals sicher nicht auf dem Stand der Zeit, wenn man auf die Graphik guckt – vor allem Gesichter wirken relativ ausdruckslos und manchmal merkwürdig (Haruka). Ansonsten wirkt Kamurochou aber lebendig.
Die musikalische Untermalung gefiel mir gut – vor allem in den Kämpfen bekommt man stimmige Musik zu hören, die das Kampfgeschehen gut untermalt. Nicht so richtig gefallen hat mir die englische Synchronisation, zu der man keine Alternative hat. Gut, einerseits hatte ich das Gefühl, dass sich manche Sprecher immerhin Mühe gegeben haben, die japanischen Namen richtig auszusprechen (nicht immer mit Erfolg, aber die Bemühung muss ich hier mal loben). Andererseits klingt die Sprache einiger Charaktere nicht natürlich und die Synchronisation damit nicht hochwertig.


http://i.imgur.com/mDUjm4t.jpg

Fazit
Im Laufe des Jahre kommt ja Yakuza Kiwami, die überarbeitete und modernisierte Fassung dieses Titels, heraus und die meisten Spieler, die das Spiel noch nicht kennen, werden wohl dazu greifen. Ich werde es auch spielen und bin gespannt, was man hieraus gemacht hat, andererseits war es mir wichtig, den Titel zuerst in seiner Originalfassung zu spielen.
Hat es mir Spaß gemacht? Ja, auf jeden Fall. Das Spiel ist zwar manchmal frustig, weil die Technik nicht zu 100% funktioniert und ich könnte es verstehen, wenn jemand das Spiel nicht mag. Andererseits sind hier viele gute Ansätze vorhanden, aus denen später richtig viel gemacht wurde und man bekommt auch jetzt schon eine spannende Handlung und relativ überzeugende Welt (manchmal aber noch etwas viel Hollywood).

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: ca. 13 Std. (10,5 + Sequenzen)

Winyett Grayanus
26.09.2017, 12:06
Ich bin mir nicht sicher, ob man nach 11 Stunden wirklich was am Spiel finden kann. Die Reihe funktioniert imo anders. Auf Gamefaqs hat das Spiel eine durchschnittliche Spielzeit von 73 Stunden, auf hltb ist der Schnitt von allen Spielweisen 54h (aber weitaus weniger Daten). Mir ist klar, dass du schnell bist, aber in diesem Fall kommt da auch noch einiges anderes dazu. Die Spiele sind größtenteils nicht dafür gemacht, einfach nur die Haupthandlung abzugrasen. Ja, in gewissen Zügen kann man das in der Dusk Reihe machen, aber Arland (und nun auch die neue Reihe) sind da sehr anders.
Das Thema des Spiels ist "Erkundung", wer das nicht macht.. der spielt das Spiel quasi so, wie es nie gespielt werden wollte.

Ich will jetzt nicht sagen, dass Firis ein perfektes Spiel ist. Es hat seine Schwächen (vor allem die Performance). Aber das sieht mir hier schon nach "dran vorbei gespielt" aus. Bei einigen Kritikpunkten bin ich mir auch nicht so sicher. Beispielsweise Schnellreise funktioniert schon zwischen verschiedenen Gebieten, aber dafür muss man (Serien-typisch) eben erst mal etwas basteln. Das geht im ersten Teil des Spiels nicht, da hier so etwas gar nicht erwünscht war. Das Thema war hier halt eine "Reise". Aber sobald das Zeitlimit weg ist, gibts gewisse Events und man kann sich ein Schiffchen bauen.


Wenn du noch einmal einen Atelier Teil spielst, empfehle ich einfach mal folgendes:
-Ignoriere die Geschichte
-Spiele auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad der nicht DLC ist und verfügbar ist. (In Shallie's Fall also nicht auf "no hope", was aber eh sehr schnell erkenntlich wird)
-Schau dich um. Das Spiel ist nicht durch, wenn du die Credits siehts, das Spiel ist durch, wenn der stärkste Gegner gefallen ist.

Das kann man in gewissen Zügen anpassen, was auf den eigenen Geschmack ankommt. Möchte man sich nicht so gaaanz viel mit Synthesis beschäftigen, kann man den Schwierigkeitsgrad auch herunter stellen. Die stärkeren Gegner im Spiel werden allerdings in der Regel trotzdem noch einiges verlangen, selbst auf "normal". Darum sind sie in der Theorie auch optional, aber so ist halt 80% der Spiele quasi optional. Wer auf "normal" spielt, sollte sich allerdings nicht beschweren, dass das Synthesis System nicht komplett ausgereizt werden muss. Das ist die Idee hinter dem Schwierigkeitsgrad. Imo ist die Reihe zwar optimal, wenn man das muss, aber da denkt halt jeder anders. In der Regel kann man auch jeder Zeit anpassen. Sprich sollte es irgendwann zu happig werden, kann man auch dann noch runter stellen.
Falls es noch nicht deutlich wurde: Schwierigkeit in Atelier heißt im Prinzip "wie viel willst du dich mit Alchemie beschäftigen". Es hat fast nichts mit level-ups oder Grind zu tun, das sind Dinge, die in Atelier nie im Vordergrund stehen. Es ist die Alchemie. Kämpfe sind die Prüfungen, wie gut deine Alchemie war.
Hoppla, ganz übersehen...
Ich finde nicht, dass ich das Spiel falsch gespielt habe, spiele nun einmal stark auf Handlung und kann normalerweise mit irgendwelchen unzusammenhängenden Aufgaben wenig anfangen und halte Aufleveln ab einem bestimmten Punkt für Zeitverschwendung, weshalb ich fürchte, dass deine Empfehlungen nichts für mich wären.;) Klar, es gibt sicher Leute, die damit Spaß haben können.

Wenn mir ein Spiel mit einer Handlung kommt (was mir in einem RPG immer noch am wichtigsten ist) erwarte ich auch, dass sie mich unterhält und das war hier nicht der Fall. Man hätte ja auch die Erkundung damit verbinden und nicht optional machen können. Dazu kamen noch die ätzenden Kämpfe, die kaum EXP abwerfen. Dito für Alchemie.

Kann man sich denn noch ein weiteres Schiff im Postgame bauen?

Ich würde das hier jetzt einfach mal mit Atelier Shallie vergleichen: Für Shallie braucht ich viel länger, spiele mittlerweile meinen dritten Durchgang und hatte ordentlich Spaß damit, habe, soweit ich weiß, alle wichtigeren Gegner schlicht plattgemacht, weil ich Lust darauf hatte und das Spielprinzip gut fand. Firis funktionierte in der Hinsicht leider nicht, zumindest nicht für mich.