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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Star Wars: The Last Jedi – Totalitäre Spoilerdiktatur!



Enkidu
20.02.2016, 08:03
Hui. Bin mit jeder Meldung wieder versucht, einen eigenen Thread zu erstellen. Jetzt mach ich das mal, denn es gab schon diverse Einzelthemen zur Franchise hier im Forum. Etwas seltsam, alle Neuigkeiten hierzu ständig in den Episode VII Thread zu posten. Beizeiten sollte dann vielleicht auch mal einer für Rogue One folgen. Es sei denn, ihr bevorzugt einen für alles, aber dann würde ich dafür plädieren, einige frühere Star Wars Themen zusammenzuführen.
Zu früh? Naja. Es sind voraussichtlich noch 663 Tage bis zur Premiere von Episode VIII. Der Episode VII Thread wurde damals sogar noch fast drei Jahre vor der Kinoveröffentlichung eingeweiht, denn es gab Gesprächsstoff. Und an dem wird es auch diesem Film nicht mangeln, denke ich. In den kommenden zwei Jahren werden wir ständig neue Infos bekommen, so wie die folgenden:




https://www.youtube.com/watch?v=GQQMLE4FuIQ



Yay! Regie führt diesmal Rian Johnson. Zu dem bekannten zurückkehrenden Cast bestehend aus Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong'o, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels, Gwendoline Christie und Andy Serkis gesellen sich nun auch Benicio Del Toro, Laura Dern sowie Newcomerin Kelly Marie Tran.

Dass Laura Dern dabei ist find ich schön. Hab bei der immer wohlige Blockbuster Erinnerungen an Jurassic Park ^^ Frage mich allerdings, welche Funktion sie in der Geschichte hat. Vielleicht eine Liebschaft für Luke? Eine Persönlichkeit der Resistance oder der Republik? Benicio Del Toro war ja schon länger bekannt und geht sowieso klar, erst recht als Gegenspieler. Darauf freue ich mich besonders, denn Kylo Ren als ernstzunehmender Bösewicht hat mich noch nicht vollends überzeugt. Etwas enttäuscht bin ich ehrlich gesagt von dieser Marie Tran - soo viele interessante und hochtalentierte Namen geisterten die vergangenen Monate bezüglich Casting durchs Netz, und das nicht bloß gerüchteweise, denn da haben tatsächlich diverse Leute vorgesprochen. Olivia Cooke, Gugu Mbatha-Raw und Bel Powley hätte ich alle wahnsinnig gerne in Episode VIII gesehen. Stattdessen entschieden sich die Macher nun für ein weitgehend unbekanntes Mädel asiatischer Abstammung ohne ernstzunehmende Erfahrung*. Scheint bislang auch eher aus einer komödiantischen Amateur-Indie-Ecke zu kommen (College Humor und andere Videos auf YouTube, WTF?!), weshalb die Leute schon spekuliert haben, dass sie für Comic Relief sorgen soll. Aber wer weiß, was für eine Rolle das jetzt noch spielt, wo immerhin bereits berichtet worden ist, dass die Bedeutung der neuen Charaktere in der finalen Drehbuchversion zugunsten des wiederkehrenden Helden-Trios verkleinert worden sein soll :-/ Hmm. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass noch weitere bedeutsame Darsteller (und damit ebenso die von ihnen verkörperten Figuren) dabei sind, von denen wir lediglich noch nichts wissen und die absichtlich noch nicht mit der aktuellen Ankündigung enthüllt wurden.

Was erhofft ihr euch von diesem Film? Meine Wunschliste würde im Detail recht lang ausfallen, aber im Grunde kann man vieles davon auf meine Kernkritik an VII herunterbrechen: Bitte viel NEUES. Neue, exotische, fantastische Welten mit abgefahrenen, fremdartigen Landschaften. Neue, unvorhersehbare Handlungselemente und Wendungen. Neue Raumschiffe, neue Charaktere, mehr Originalität und Kreativität. Mehr Zurückhaltung in Sachen Fanservice und Anspielungen auf frühere Filme (vor allem soll es nicht Luke Skywalker: The Movie werden). Gebt den Figuren, die letztes Mal zu kurz gekommen sind, mehr Raum und Screentime, allen voran Captain Phasma und General Hux! Mehr Exposition zu den Planeten, den Umständen, den politischen Verhältnissen in der Galaxis und der First Order. Lasst die Republik ein wesentlicher Faktor in der Story sein. Darüber hinaus würde ich mich freuen, wenn dem genialen Hirn von John Williams ein paar gänzlich neue, unvergessliche musikalische Themen einfallen - die Ausbeute beim letzten Mal war eher etwas mager. Einen riesigen Bonus-Jedi-Gummipunkt gäbe es von meiner Seite für ein gelbes Lichtschwert *_*

Etwas Angst habe ich davor, dass sie John Williams ersetzen oder nicht mehr für die kommenden Filme kriegen. Hoffe wirklich, dass er diese Trilogie zu Ende bringen kann. Nicht falsch verstehen, es wäre eine vernünftige Idee, sich rechtzeitig nach anderen umzusehen, nur für den Fall (weit jenseits der 80 weiß man nie, was eventuell passiert - jünger wird er bestimmt nicht). Und es gäbe viele wunderbare Künstler, die einspringen könnten und nah genug an Williams Stil sind, damit es nicht wie ein völliger Bruch wirkt. Allen voran imho Alexandre Desplat, der mir am kompatibelsten scheint, durch Rogue One bereits massig Erfahrung in dieser Franchise gesammelt haben wird und bei Harry Potter (ganz im Gegensatz zu Patrick Doyle und Nicholas Hooper übrigens) auch schon bewies, wie gut und spielerisch er mit Williams eigenen Themen umgehen kann, was bei weiteren Star Wars Filmen gewiss unvermeidlich wäre. Bringt außerdem die nötige stilistische "Erhabenheit" mit. Gut reinpassen würde ferner James Newton Howard, und was Leitmotive und Bombast angeht wäre auch John Powell überaus interessant. Mit Abrams als Produzent jedoch habe ich die schlimme Befürchtung, dass es früher oder später auf seinen vollkommen minderbegabten, drittklassigen und einfallslosen Amateur Michael Giacchino hinauslaufen würde, von dem ich noch nicht einen einzigen vernünftigen Soundtrack gehört habe. Und in den Diskussionen der Fans wird ausgerechnet dieser Kunstpfuscher zu meinem Entsetzen immer wieder im positiven Sinne als Möglichkeit erwähnt >_< Weiter von der Klasse eines Williams entfernt könnte der kaum sein. Wenn das einträte, wäre das ein Schlag für die Franchise, von dem sie sich in meinen Augen nicht wieder erholen würde.

Rein theoretisch ist meiner Ansicht nach das Potential zu einem der besten Star Wars Filme vorhanden, wenn nicht gar dem besten schlechthin. Dazu hat The Force Awakens trotz aller Schwächen durchaus einige beachtenswerte Grundlagen geschaffen. Insbesondere die Hauptcharaktere Rey, Finn und Poe mochte ich sehr und bin gespannt darauf, mehr Abenteuer mit ihnen zu erleben. Auch der technisch-gestalterische Ansatz von real gebauten Sets bzw. Dreharbeiten on location und mit den ganzen Puppen und Animatronik anstelle von CGI-Overkill ist ein gewaltiges Plus. Doch die Verantwortlichen haben auch eine Menge zu liefern. Ausgeruht werden auf alten Konzepten darf sich nun nicht mehr, und die klaffenden Lücken und Fragezeichen, die Episode VII in der Timeline hinterlassen hat, wollen gefüllt werden.

* ...die ich persönlich nichtmal besonders hübsch finde. Ja, nennt mich oberflächlich, aber in einem 200-Millionen-Unterhaltungsfilm aus einer Reihe, die seit jeher etwas Style over Substance ist, seh ich als ohnehin tendenziell visuell denkende Person nunmal gerne Menschen, die mich auch ästhetisch ansprechen. Und wenn dann im Vorfeld noch solche imho traumhaften Alternativen im Raum standen, erscheint mir die Wahl halt erstmal unglücklich, ganz egal was sie mit ihr vorhaben :O Sue me.

Itaju
20.02.2016, 08:55
ernstzunehmende Erfahrung

immer noch 10 mal mehr Erfahrung als Daisy Ridley, falls du dieser Argumentation folgen möchtest. :P

ein Schalk, wer vermutet, dass Disney mit Kelly wieder auf den asiatischen Markt schielt, aber dann hätten sie schon den ganzen Weg gehen müssen um nicht nur eine Bio-Asiatin sondern gleich jemanden aus China hätten verpflichten müssen.




Was erhofft ihr euch von diesem Film? Meine Wunschliste würde im Detail recht lang ausfallen, aber im Grunde kann man vieles davon auf meine Kernkritik an VII herunterbrechen: Bitte viel NEUES. Neue, exotische, fantastische Welten mit abgefahrenen, fremdartigen Landschaften. Neue, unvorhersehbare Handlungselemente und Wendungen. Neue Raumschiffe, neue Charaktere, mehr Originalität und Kreativität. Mehr Zurückhaltung in Sachen Fanservice und Anspielungen auf frühere Filme (vor allem soll es nicht Luke Skywalker: The Movie werden). Gebt den Figuren, die letztes Mal zu kurz gekommen sind, mehr Raum und Screentime, allen voran Captain Phasma und General Hux! Mehr Exposition zu den Planeten, den Umständen, den politischen Verhältnissen in der Galaxis und der First Order. Lasst die Republik ein wesentlicher Faktor in der Story sein. Darüber hinaus würde ich mich freuen, wenn dem genialen Hirn von John Williams ein paar gänzlich neue, unvergessliche musikalische Themen einfallen - die Ausbeute beim letzten Mal war eher etwas mager. Einen riesigen Bonus-Jedi-Gummipunkt gäbe es von meiner Seite für ein gelbes Lichtschwert *_*


Gehe da mit Dir 100% d'accord. Na ja, gelbes Pipi-Lichtschwert ist nicht so meins.

Enkidu
20.02.2016, 09:42
immer noch 10 mal mehr Erfahrung als Daisy Ridley, falls du dieser Argumentation folgen möchtest. :P
Würd ich so nicht sagen. Kommt auch auf die Art der Erfahrung an, und da ist es nicht automatisch zehn mal mehr wert, weitere Titel in der Liste stehen zu haben, wenn das Meiste davon lediglich ein paar Sekunden Screentime in billigen kleinen Webshows zum Spaß waren. Kenne nicht die Biographie von Kelly Marie Tran und lasse mich beim Folgenden gerne eines Besseren belehren, sobald mehr bekannt ist, aber ich bezweifel, dass sie ähnlich wie Daisy Ridley vor Star Wars satte neun Jahre Schule für darstellende Kunst vorweisen kann ^^

Finde es ja ebenfalls positiv, dass sie in Star Wars solchen unbeschriebenen Blättern eine Chance geben. Doch den Anspruch hatte Disney im Grunde bereits mit Ridley erfüllt. Die meisten der anderen erwähnten Namen sind trotz einiger bemerkenswerter Auftritte auch noch nicht groß rausgekommen. Für mich fühlt es sich allerdings sicherer an, wenn es Leute sind, die vor solchen Monster-Produktionen zumindest schonmal irgendwo gezeigt haben, was sie können (vgl. zum Beispiel John Boyega) :-)

ein Schalk, wer vermutet, dass Disney mit Kelly wieder auf den asiatischen Markt schielt, aber dann hätten sie schon den ganzen Weg gehen müssen um nicht nur eine Bio-Asiatin sondern gleich jemanden aus China hätten verpflichten müssen.
Mein erster und zynischer Gedanke war ehrlich gesagt, dass Disney unbedingt alle möglichen Ethnien (genauer gesagt: Minderheiten in den USA) in der Franchise vertreten sehen möchte :D Auch, um den üblichen Vorwürfen präventiv entgegenzuwirken. "Asiaten" haben ihnen irgendwie noch gefehlt. In Episode IX kommt dann noch ein Latino dazu -_^

Mivey
24.02.2016, 23:07
Bin ja selber mehr auf Rogue One gespannt, vorallem weil es ja ein Litmus-Test wird was man qualitativ an den Star Wars Spin Offs erwarten wird. Dennoch irgendwie komisch jedes Jahr, von jetzt an, einen Star Wars Film zu haben. Ich denke daran könnte sich Disney recht schnell die Finger verbrennen. Sieht man ja an Ubisoft's Assassin's Creed wie dann ein schlechtes Spiel den Leuten so in Erinnerung bleibt, dass sie fast gezwungen sind, etwas mehr Zeit zwischen den Teilen lassen muss. Vielleicht drückts Disney auch nur deshalb der Schuh weil sie die 4 Milliarden schnell erspielen wollen.

Itaju
24.02.2016, 23:38
Ich glaube die 4 Milliarden haben sie noch vor Episode VIII. 2 Millarden der erste Film und unmengen die auf Lizensen und Merchandising draufgehen.

Itaju
26.02.2016, 20:50
http://nerdist.com/star-wars-imperial-march-is-a-lot-less-evil-when-played-in-a-major-key/

KAWAII!

noRkia
27.02.2016, 23:52
Hahah das klingt wie ne Karnelvalshymme

Cutter Slade
15.03.2016, 11:05
Wäre ein "Rogue One-"Thread nicht sogar das voerst naheliegenste? Ich mein, alleine das Darth Vader-Gerücht hat den Film direkt mal auf den vordersten Platz meiner Top Liste für dieses Jahr befördert – Civil War und Co. hin oder her. :D

Was den Wunsch na exotischen Landschaften angeht: Ehrlich? Ne! Mir sind "bodenständige" Gebiete mit leichtem Aliencharme (leicht utopische Felsformationen, Skelette von nicht-irdischen Viehzeugs) weitaus lieber, als kurios präsentierte Wunderwelten. So Blumen/Pilz-Planeten oder sonstige Greenscreen-Verbrechen sind noch so meins. Also eben alles, was zu fantastisch ist. Irgendwie empfinde ich es trotz SciFi-Einschlag authentischer, wenn man die Nässe vom Schnee oder den Sand aus der Wüste wirklich spürt, statt sich comicartige Szenarien auszudenken, die irgendwie deplatziert wirken. Ich denke mit Grausen an den Order66 Rundumschlag und diesen bunten Vorgarten. Abgefahrene Cantina-Aliens plus „möglichst abgefahrener“ Kulissen Rundumschlag beißen sich dann doch etwas zu sehr. Dann doch lieber spröde Umgebungen wie aus Interstellar (die wunderschön aussehen, alleine diese gefrorenen Wolken, oder die zerklüfteten Hügellandschaften) und dazu eben blaue Elefanten oder Jawas.

Bei der Handlungs-Originalität bin ich aber ganz dabei. Gerade nach Episode 7, die wunderbar als Pitch für die kommenden (hoffentlich) neuen Dinge funktionieren dürfte, gehe ich eigentlich davon aus, dass man im Hinblick auf den von einigen bemängelten Recycle-Einschlag ordentlich nachlegt. Erst wurden alle abgeholt, jetzt kann es richtig losgehen. :A Aber da ich schon während „Das Erwachen der Macht“ wie ein kleines Kind im Kinosessel gestrahlt habe, wäre ich auch um die eine oder andere Hommage nicht Böse. Es fehlt noch der obligatorische Mentor-schlägt-Arm-ab-weil-Padawan-sich-mal-wieder-mit-Gekrösel-anlegt Moment. Beim„Wer ist Rey/Snoke“-Reveal wird man sich sicherlich auch an vergangene Teile erinnert fühlen. Eine gute Mischung aus Bewährtem und Neuen wäre wünschenswert. Auch die "hohe" Gag-Dichte - gerade mit Blick auf Boyega - sollte unbedingt beibehalten werden. Macht für mich in der Regel auch einen guten Blockbuster aus.

Bevor ich mich aber richtig in die Thematik "Episode VIII" reinfuchsen kann und will, warte erst einmal die Homeauswertung von Episode VII, der angepeilte Trailer Wahnsinn zu Rogue One und Rogue One selbst auf das Kind in mir. Besetzungscouch-Karussel und sonstige "Schönes Wetter beim drehen" Set-Videos bis dahin sind auch erst mal unter der Kategorie "mmmh" zu verbuchen - wobei ich nicht versprechen kann, dass das bei der nächsten kleinen News auch wirklich so ist. Die Coolness verliert man wohl gerade als Hobby-Nerd recht schnell! :hehe:

Enkidu
15.03.2016, 15:51
Wäre ein "Rogue One-"Thread nicht sogar das voerst naheliegenste?
Eigentlich schon ^^ Der erste Teaser-Trailer dürfte ja nicht mehr allzu weit entfernt sein. Dann mach mal auf. Ich kann mich hier ja nicht um alles kümmern :P

Was den Wunsch na exotischen Landschaften angeht: Ehrlich? Ne! Mir sind "bodenständige" Gebiete mit leichtem Aliencharme (leicht utopische Felsformationen, Skelette von nicht-irdischen Viehzeugs) weitaus lieber, als kurios präsentierte Wunderwelten. So Blumen/Pilz-Planeten oder sonstige Greenscreen-Verbrechen sind noch so meins. Also eben alles, was zu fantastisch ist. Irgendwie empfinde ich es trotz SciFi-Einschlag authentischer, wenn man die Nässe vom Schnee oder den Sand aus der Wüste wirklich spürt, statt sich comicartige Szenarien auszudenken, die irgendwie deplatziert wirken. Ich denke mit Grausen an den Order66 Rundumschlag und diesen bunten Vorgarten. Abgefahrene Cantina-Aliens plus „möglichst abgefahrener“ Kulissen Rundumschlag beißen sich dann doch etwas zu sehr. Dann doch lieber spröde Umgebungen wie aus Interstellar (die wunderschön aussehen, alleine diese gefrorenen Wolken, oder die zerklüfteten Hügellandschaften) und dazu eben blaue Elefanten oder Jawas.
Unterschiedliche Vorlieben und so ^w^ Denke aber, ich stell mir unter den exotischeren Umgebungen teilweise was anderes vor als du. Wenn es gut gemacht ist, dann können auch solche Orte (selbst mit Blumen oder Pilzen ^^) schroff und authentisch sein, sodass man die Elemente spürt, und weitgehend ohne CGI-Greenscreen-Gedöns auskommen. Das ginge nicht automatisch mit einem "comichaften" Look einher. Gebe zu, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, aber wenn es eine Produktion vom künstlerischen und finanziellen Aufwand hinkriegen kann, dann Star Wars mit Backup der riesigen Disney-Maschinerie.

Möchte im Kino halt stets verzaubert und in andere Welten entführt werden, die wirklich anders sind als das, was wir hier haben. Zumal Star Wars ja keine reine hard Sci-Fi ist, sondern in Wechselwirkung mit den futuristischen Aspekten einen märchenhafteren Fantasy-Ansatz pflegt. Ich mochte in dem Zusammenhang auch die Order 66 Szene, aber denke, das könnte auf ein paar Leute gewöhnungsbedürftig gewirkt haben, weil es nunmal eine schnelle Montage war, in der man Momentaufnahmen von diversen Planeten zeitlich extrem konzentriert bekommt. Wenn eine Welt wie die mit den bunten Pflanzen aber einen größeren Bereich im Film einnehmen würde, man mehr über sie erfährt, und die Macher auf offensichtliche Computeranimation für die Schaffung dieser Orte verzichten, dann kämen die allgemein bestimmt nicht übel an.

Das soll gar nicht heißen, dass ich grundsätzlich was gegen die "Klassiker" hätte. Aber wenn es immer und immer und immer und IMMER wieder nur irgendwelche Wüsten-, Eis- und Waldplaneten sind, dann wird das imho langweilig. Schon in Episode VII ähnelte mir Jakku viel zu sehr Tatooine (und Takodana zu sehr Yavin IV). Das Universum ist so voller Wunder, warum die Homogenität? Wenn ich doch selbst in Wissenschafts-Dokus von exotischeren realen Planeten erfahre (wo es zum Beispiel seitlich Glas regnet) als das, was wir in Star Wars gezeigt bekommen *g*

Sie müssen es ja nicht gleich übertreiben. Da gibts viel Kompromiss-Spielraum. Aber ich möchte deutlichere Alleinstellungs-Merkmale, die eine Welt als einzigartig in diesem Film-Kosmos charakterisieren. Da reicht mir nicht "Tatooine, auf dem etwas mehr Schrott rumliegt", dann können sie auch gleich das Original nehmen. Das bezieht sich nichtmal ausschließlich auf die Umgebungen selbst, denn so einen Planeten kann noch viel mehr ausmachen. Warum nicht herumspielen mit den Wetterbedingungen oder der Schwerkraft, Magnetismus, Anzahl und Beschaffenheit von Monden und Sonnen? Die gefrorenen Wolken aus Interstellar wären zumindest ein Anfang -_^ Und die Saga hat bereits einige interessante Welten gezeigt. Ich fänds faszinierend, mehr von den Stränden und Mammutbäumen Kashyyyks zu sehen, Chewies Heimatplanet. Das wäre auch nicht zu abgefahren. Ganz allgemein ist Abwechslung für mich Trumpf.

Eine Rolle werden bei der Originaltrilogie auch die technischen Einschränkungen und das Budget gespielt haben. Sicher kommt das schon alles so hin, und beim ersten Schauen ist auch so eine Wüste wunderbar. Denke nur, dass sie (bzw. Lucas) sich ohne jegliche Einschränkungen vielleicht noch ganz andere Settings überlegt hätten. Das zeigen ja auch irgendwie die Prequels. Will nicht sagen, dass das dort nicht diverse eigene Probleme mit sich gebracht hätte durch die Art der Umsetzung (obwohl ich viele Umgebungen sehr mochte, wie zum Beispiel Naboo). Allerdings hätte ich es lieber, wenn sie heute versuchen würden, es besser zu machen, anstatt sich gar nicht erst an diese Konzepte heranzuwagen und stattdessen die alten Originalfilme als Template nehmen, obgleich deren Beschaffenheit zumindest zum Teil eher den Gegebenheiten der damaligen Zeit geschuldet waren.

Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass die alten Filme im Grunde alle höchst abwechslungsreich mit ihren Welten waren. Genau genommen sogar alle sechs bisherigen Filme, einschließlich der Prequels. Episode V recycelt keine Orte des Vorgängers, verkehrt die Umwelt sogar ins krasse Gegenteil (Tatooine vs. Hoth). Bespin, Dagobah, Endor... und später dann Naboo, Coruscant, Kamino usw. Gut, die Wüste von Tatooine taucht als eine Art Ankerpunkt immer wieder auf. Aber jeder Film bot mindestens ein zentrales Setting, das man in der Form in früheren Filmen noch gar nicht gesehen hat. The Force Awakens ist im Prinzip der erste, der mit dieser Herangehensweise bricht, was ich schon ein wenig schade fand. Denn wie gesagt, mit etwas Kreativität gäbe es noch mehr als genug andersartige Orte in a galaxy far, far away zu erforschen.

Es fehlt noch der obligatorische Mentor-schlägt-Arm-ab-weil-Padawan-sich-mal-wieder-mit-Gekrösel-anlegt Moment.
Uh, nee. Wäre zwar jetzt keine Katastrophe, aber nachdem in der Reihe schon dermaßen viele Gliedmaßen abgeschlagen wurden, käme das für mich sehr gewollt, erzwungen und ausgelutscht rüber. Falls etwas in der Richtung passiert, tippe ich übrigens am ehesten auf Kylo als Kandidaten :D Dürfte ihn ja freuen, seinem Vorbild dadurch wenigstens äußerlich ähnlicher zu werden.

Enkidu
15.03.2016, 20:50
Wo wir grade die Spin-Offs erwähnten... Miles Teller scheint für die Rolle des jungen Han Solo jetzt raus zu sein *aufatmet* Die anderen, die auf der aktuellen Shortlist verblieben sind (Taron Egerton, Alden Ehrenreich, Jack O'Connell, Blake Jenner und Jack Reynor, wobei noch weitere im Rennen sein könnten) finde ich alle mehr oder weniger knorke korrekt und will mich auf keinen eindeutigen Favoriten festlegen :A

Enkidu
22.04.2016, 23:48
Wisst ihr noch, als ich die Fahnen mit der Aufschrift "Neue Raumschiffe braucht die Galaxie!" schwenkte? Das hier (http://www.darkhorizons.com/news/42525/a-wings-return-isaac-teases-star-wars-ep-8) halte ich für ein ganz schlechtes, Besorgnis erregendes Zeichen in dieser Hinsicht. Vielleicht sollte ich froh sein, dass das erste, wovon wir einen Blick erhaschen, ein A-Wing und kein X-Wing ist. Aber ich fordere schon irgendein designtechnisch wirklich neues Vehikel für den Film. Immer nur den alten Kram zu benutzen wird langsam echt ermüdend und langweilig. Ich dachte, das mit dem Retro-Trip hätten wir mit The Force Awakens hinter uns gehabt.

Mivey
23.04.2016, 00:06
Aus dem Extended Universe können sie meiner Meinung nach so viele alten Modelle übernehmen wie sie wollen. Was ausgefallenes wie B Wings etwa. Ich glaub, aber dass die sich mit großer Vielfalt eher zurückhalten wollen. Die Guten hatten diesmal ja eher wenig Möglichkeiten technologisch aufzurüsten. Dafür könnte der First Order hier einiges zeigen. Wenn die mal so ohne weiteres einen Planeten zu ner Waffe umbauen, sollte die auch noch die ein oder andere Neuerung in petto haben.

Enkidu
23.04.2016, 02:22
A- und B-Wings kamen nicht nur im Expanded Universe vor.


Ich glaub, aber dass die sich mit großer Vielfalt eher zurückhalten wollen.
Ich brauch ja gar keine "große Vielfalt". Nur etwas, das sich genuin den Sequels zuordnen lässt und das nicht auf den ersten Blick auf schon Vorhandenem basiert, das lazy minimal verändert wurde. Bei den Prequels hätte auch weniger gereicht, da gabs mit jedem Film zig neue Sachen, vermutlich unter anderem um möglichst viel Stoff für Merchandise-Spielzeug zu haben. Aber so eine zentrale neue Klasse von Schiffen, die prominent vertreten wäre, das fänd ich fein (vgl. Naboo Starfighter in Episode I, das war wirklich mal ein stylisher Kontrast zum davor Gewohnten).

Die Guten hatten diesmal ja eher wenig Möglichkeiten technologisch aufzurüsten.
Naja. Die Galaxie ist groß und in 30 Jahren kann viel passieren. So viele Kulturen, die vielleicht eigene Werften haben... Da erscheinen mir die Macher derzeit sehr phantasielos. Dein Einwand wäre total berechtigt, wenn die Rebellen Resistance so rückständig wäre, dass sie noch immer die inzwischen schrottigen Original X-Wings usw. benutzen. Gut fänd ich das natürlich trotzdem nicht, aber wäre dann wenigstens storymäßig runder. Stattdessen kommen jedoch leicht überarbeitete Modelle der bekannten Schiffe zum Einsatz, die in-universe ziemlich gut in Schuss zu sein scheinen. Das ist imho irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes :-/

Dafür könnte der First Order hier einiges zeigen. Wenn die mal so ohne weiteres einen Planeten zu ner Waffe umbauen, sollte die auch noch die ein oder andere Neuerung in petto haben.
Jau. Ich spekulier ein wenig darauf, dass sie parallel zu Empire Strikes Back irgendwelche schicken neuen Land-Invasionsmaschinen bzw. Läufer haben. Das wär cool. Aber bei dem aktuell scheinbar verfolgten half-assed Ansatz geht damit gleich wieder die Befürchtung einher, dass sie einfach ein paar AT-ATs aus der Mottenkiste kramen, drei Details an der Außenhülle und die Farbe ändern >_>

Liferipper
23.04.2016, 10:04
Die Mechaniker im Star Wars Universum machen eben, was du dir von Sqex wünschst: Verbessern statt Verwerfen ;D.

Mivey
25.04.2016, 10:13
Naja. Die Galaxie ist groß und in 30 Jahren kann viel passieren. So viele Kulturen, die vielleicht eigene Werften haben... Da erscheinen mir die Macher derzeit sehr phantasielos. Dein Einwand wäre total berechtigt, wenn die Rebellen Resistance so rückständig wäre, dass sie noch immer die inzwischen schrottigen Original X-Wings usw. benutzen. Gut fänd ich das natürlich trotzdem nicht, aber wäre dann wenigstens storymäßig runder. Stattdessen kommen jedoch leicht überarbeitete Modelle der bekannten Schiffe zum Einsatz, die in-universe ziemlich gut in Schuss zu sein scheinen. Das ist imho irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes :-/

Ich bin mir recht sicher, dass das genau so dargestellt werden sollte, also die Resistence einfach keine Ressourcen hat. Ich denke Story-technisch könnte man das so begründen, dass Leia überhaupt nicht geplannt hatte auf die Strukturen der Rebellen zu bauen, sondern plante wieder eine legitime demokratische Republic und, darauf aufbauend, eine richtige Armee zu errichten, die die Reste der imperialen Truppen "säubert". Stattdessen kam es wohl ganz anders, und die momentane Republic setzt wohl bloß auf Empeacement und will den Krieg einfach für beendet erklären. Nachdem Leia das klar wird, gründet sie halt aus den wohl inzwischen Jahrzehnte alten Resten der Rebellion die Resistence. (Der Namenwechsel ist dann etwas komisch, wenn "Rebellion" ja allein aus Propaganda gründen besser klingt)

Das Problem von TFA ist eben, dass der Film so fokussiert ist ein blasses Remake zu sein, sodass für Exposition keine Zeit bleibt. Vielleicht meinten die Drehbuchautoren auch, dass ein modernes Publikum sowas gar nicht wissen möchte. Auf jeden Fall schwach.

Itaju
11.06.2016, 14:04
Semi-OT, aber ich lieb die Frau einfach so sehr: https://www.theguardian.com/culture/2016/jun/10/carrie-fisher-advice-from-the-dark-side-column


On Topic: John Williams confirmed.

Enkidu
11.06.2016, 19:00
On Topic: John Williams confirmed.
Hallelujah :A

Mivey
13.06.2016, 11:23
Hallelujah :A
Vielleicht schreibt er diesmal sogar was interessantes und wärmt nicht nur alte Themen auf.

Enkidu
13.06.2016, 12:31
Vielleicht schreibt er diesmal sogar was interessantes und wärmt nicht nur alte Themen auf.
Reys Thema fand ich sehr gut! Vielleicht ein bisschen wenig, denn die anderen neuen Motive taugten nicht so viel (The Resistance und das zu Kylo Ren), aber in Kombination mit den Klassikern ist das immer noch tausendmal besser als alles, was irgendein dahergelaufener Amateur (*hust* Giacchino *hust*) uns gegeben hätte. Zu mehr Soundtrack-Awesomeness mit weiteren unvergesslichen Melodien sag ich nicht nein, und ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich hätte mir von der Musik in The Force Awakens nicht noch ein wenig mehr erhofft, aber notfalls ist selbst ein durchschnittlicher Williams immer noch mehr wert als die meisten anderen, die für den Job theoretisch infrage kämen.

Cutter Slade
14.04.2017, 18:52
https://www.youtube.com/watch?v=zB4I68XVPzQ

:A:A:A:A:A

Klunky
14.04.2017, 22:39
Bin verwirrt. Ist das jetzt ein Nachfolger oder ein weiteres Spin-off, steht ja kein Episode VIII dahinter, gleichzeitig kommen aber die Charaktere daraus vor.

Enkidu
14.04.2017, 23:33
Joah, Teaser sieht nicht übel aus. Fand es ein bisschen schade, dass es wirklich nur ein Teaser ist, nicht mehr und nicht weniger. Hatte irgendwo gelesen, dass das erste Material ein voller Trailer werden würde, aber so vielsagend ist das jetzt irgendwie nicht ausgefallen. Trotzdem einige sehr schicke Bilder und vor allem ordentlich Stoff zum Diskutieren der Story-Richtung. Jetzt reden schon alle fleißig über einen möglichen "Mittelweg" der Macht, der sich nicht so dogmatisch auf die helle oder dunkle Seite beschränkt und vor allem diese nicht wie früher der Orden oder die Sith institutionalisiert. Gerade jener starre Umgang hat die großen Probleme genau genommen ja überhaupt erst verursacht. Ich hoffe nur, dass sie damit verdammt vorsichtig sind und dass Johnson und Trevorrow zeigen, was sie als Drehbuchautoren können!

Star Wars war immer sehr simples Gut gegen Böse, und ich mochte es dafür. Aber ich hätte auch absolut nichts dagegen, es in Zukunft komplexer und ambivalenter zu machen, würde das sogar begrüßen. Nur dann bitte ohne es möglichst cool wirken zu lassen oder gar von "grauen Jedi" zu sprechen >_>' Das sollte nicht zu oberflächlich und banal werden. Aber wenn sie clever sind und nur ein kleines bisschen subtil damit umgehen, können sie die ganze Franchise auf diese Weise in Richtungen lenken, die ich bis jetzt bei Star Wars kaum für möglich gehalten habe. Gerne mit ein oder zwei kurzen und klaren Expositions-Szenen, aber ansonsten lieber das Verhalten der Charaktere für sich sprechen lassen.

Glaube irgendjemand hatte das bei unseren damaligen Diskussionen hier schon so in etwa vorhergesehen, aber weiß nicht mehr, wer das war.

Ansonsten beschweren sich einige über gewisse Ähnlichkeiten zu Empire Strikes Back. Was das angeht, war der Teaser wesentlich besser als ich befürchtet hatte. Nun gut, wir haben einen Jedi-Schüler, der von einem Eremiten trainiert wird, es gibt wieder mechanische Läufer, und wer weiß wie sehr der Casino-Planet, über den berichtet worden ist, vom Gefühl her Bespin ähneln wird. Aber sowohl tonal als auch visuell habe ich einige sehr frisch wirkende Eindrücke von dieser Vorschau bekommen, und genau das habe ich mir nach The Force Remakens von Episode VIII gewünscht! Ist noch zu früh um das wirklich zu beurteilen, aber ich bin im Moment tendenziell eher optimistisch, dass sie sich nicht weiter allzu klammernd am Verlauf der Originaltrilogie entlanghangeln.

Wow, ein neuer Star Wars Trailer und nach einem halben Tag erst zwei knappe Reaktionen. Ich weiß, heute ist Feiertag, aber irgendwie finde ich es erschreckend, wie ausgestorben dieses Forum in den letzten Wochen und Monaten generell geworden ist :-/ Erinnere mich da noch an ganz andere Zeiten.


Bin verwirrt. Ist das jetzt ein Nachfolger oder ein weiteres Spin-off, steht ja kein Episode VIII dahinter, gleichzeitig kommen aber die Charaktere daraus vor.
Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber bei The Force Awakens stand auch kein "Episode VII" dahinter (wobei es sein kann, dass sie die Ziffer irgendwo in den Trailern auftauchen ließen), und der Film hieß offiziell auch nur Star Wars: The Force Awakens, so wie die Fortsetzung jetzt Star Wars: The Last Jedi heißen wird. Die Episoden-Zuschreibung kommt dann wie immer in dem gelben Lauftext am Anfang vor. Finde es auch irgendwie blöd und schade, dass sie den Aufbau der Titel für die Sequels schon wieder umgestellt haben, nachdem das durch die Änderung der Prequels endlich gegessen schien, aber naja, wenigstens sind sie Trilogie-intern jeweils einheitlich. The Last Jedi ist jedenfalls Episode VIII, auch wenn das nicht im Namen enthalten ist.

Cutter Slade
15.04.2017, 14:37
Star Wars war immer sehr simples Gut gegen Böse, und ich mochte es dafür. Aber ich hätte auch absolut nichts dagegen, es in Zukunft komplexer und ambivalenter zu machen, würde das sogar begrüßen. Nur dann bitte ohne es möglichst cool wirken zu lassen oder gar von "grauen Jedi" zu sprechen >_>' Das sollte nicht zu oberflächlich und banal werden. Aber wenn sie clever sind und nur ein kleines bisschen subtil damit umgehen, können sie die ganze Franchise auf diese Weise in Richtungen lenken, die ich bis jetzt bei Star Wars kaum für möglich gehalten habe. Gerne mit ein oder zwei kurzen und klaren Expositions-Szenen, aber ansonsten lieber das Verhalten der Charaktere für sich sprechen lassen.

Ging aber auch immer wieder um Jemanden, welcher der Macht das Gleichgewicht bringen soll. Anakin war ja ursprünglich der vermeintlich Prophezeite, der für die Balance zwischen der Hellen und der Dunklen Seite der Macht sorgen sollte, es dann aber offensichtlich nicht geschafft hat. Was den Schluss zulässt, das er es eben nicht war. Und darum hoffe ich jetzt wirklich, dass die Macher mit Rey und den ganzen mehr oder weniger subtilen Hinweisen dafür Sorge tragen, dass Sie es unter Umständen sein wird und quasi dein Grau zwischen Weiß und Schwarz sein wird und endlich den goldenen Mittelweg zwischen den Extremen des Ordens und der Bruderschaft sorgen wird und für ein bisschen mehr Tiefe sorgt.

Genug Potential ist ja vorhanden. Sie kann alles unglaublich schnell umsetzen und anwenden. Sei es die Macht oder sonstige technischen Fähigkeiten. Ihren aufgeweckten Umgang beim Erstkontakt mit dem Falken auf Augenhöhe mit der eigentlichen Koryphäe auf diesem Gebiet, Han, war hoffentlich nicht dem schnellen Fortlauf der Handlung geschuldet. Oder ihr Umgang mit den gängigen Tricks der Jedi ohne richtiges anlernen der Fähigkeiten (alleine die Mindcontrol von Daniel Craig (!)). Luke hatte dafür Jahre gebraucht bzw. mehrere Filme um auf ein annehmbares Niveau zu kommen, um es mit einem alternden Sithlord aufnehmen zu können. Rey schaffte es aus dem Stand, mit Kylo Ren (auch wenn kein richtiger Sith) mitzuhalten. Auch ihre dünkelhafte Vergangenheit in Bezug auf ihre Familie lässt ja auch einige interessierende Fragen auf, die hoffentlich weitreichender beantwortet werden als nur mit einem banalen, verwandtschaftlichen Verhältnis zwischen X und Y. Scheint ja alles insgesamt mehr auf das Thema Jedi, Jediorden usw. aufzubauen, was ja Buch, Tempel, Rückblenden aus dem Teaser andeuten.

Ist natürlich alles Spekulation, aber ich hoffe insgeheim, dass wirklich Rey der Charakter sein wird, der sowohl den Gepflogenheit des (sterbenden) Jediordens folgen kann, als auch mit dem Hass umzugehen vermag, der in der Regel unausweichlich auf die dunkle Seite führt. Quasi der Mittelweg, der eben für das Gleichgewicht sorgt, zumal eben weder Anakin (als bester Kandidat) noch Luke als Nachfahre Anakins rückwirkend der/die Außerwählte(n) waren.
Würde es insgesamt recht spannend finden, wenn man gerade den Film (mit Blick auf den düsteren Ton) wirklich dafür nutzt, Jedi und Sith weiterzuentwickeln und ne neue Ebene, in welcher Form auch immer, hinzufügt. Eben das Element, das u.a. dafür sorgt, dass "Die Letzten Jedi" nicht zum "Das Imperium schlägt wieder zurück" wird.

---

Was die Ähnlichkeiten zu Das Imperium schlägt zurück angeht: ganz ehrlich, Episode 5 ist nicht gerade der schlechteste Teil um sich an Bildsprache und Co. zu bedienen. Ich mochte auch schon das Nostalgiefeeling aus Episode 7 und hatte daran nichts auszusetzen. Die ein oder andere Hommage ist sicherlich nicht verkehrt um das Star Wars Gefühl zu festigen, gerade wenn es so Klasse aussieht, wie der Anflug auf die ATATs in der staubtrockenen Wüste oder die kleinen Trainings-Einblicke mit Luke und Rey bei diesen knackscharfen Bildern und dem bedeutungsschwangeren Texten. Fühl mich da schon ziemlich abgeholt. Und so schlimm finde ich es jetzt auch nicht, Elemente aus einem 37 Jahre alten Film zu übernehmen und an die heutigen Sehgewohnheiten anzupassen. ^^


Wow, ein neuer Star Wars Trailer und nach einem halben Tag erst zwei knappe Reaktionen. Ich weiß, heute ist Feiertag, aber irgendwie finde ich es erschreckend, wie ausgestorben dieses Forum in den letzten Wochen und Monaten generell geworden ist :-/ Erinnere mich da noch an ganz andere Zeiten.

Ist denke ich auch etwas der Entwicklung geschuldet. Alteingesessene Mitglieder verlieren das Interesse, haben weniger Zeit zum schreiben oder verlagern ihre Prioritäten, während Neumitglieder auch aufgrund der lange fehlenden Internetpräzenz bei parallel wachsendem Socialmedia-Boom größtenteils ausbleiben. Das es immer noch welche gibt, die sich am entschleunigten, schriftlichen Meinungsaustausch beteiligen ist sicherlich auf Dauer immer mehr die Ausnahme. Zumal: Wer liest sich überhaupt noch solche langen Texte in einem Forum durch? Es fehlt ja schon der Wille auch bei kurzen Beiträgen mal eben kurz eine Handvoll Beiträge nach oben zu scrollen um seine Frage aus dem Stand beantwortet zu bekommen. Man stellt sie dann lieber noch einmal und ignoriert gekonnt das schon Verewigte. Aber gut, dass führt immerhin zu weiteren Beiträgen.

Hinzu kommen sicherlich auch noch einige "in Stein gemeißelten" Extremmeinungen / Verhaltensweisen von Usern die Beteiligung von Angemeldeten oder potentiell Foreninteressierten eher abschrecken, an einer Diskussion teilzunehmen – auch um sich etwaige Nervdiskussionen zu ersparen – als wirklich daran teilzunehmen. Gibt ja auch hier im Forum genug Beispiele, wo man sich eher komplett zurückzieht, als weiter aktiv zu schreiben. Das und viele andere Gründen sorgen sicherlich fürs stete aussterben der Forenkultur. Aber da ich hier eigentlich immer noch täglich mitlese (Zeit ist bei mir der Faktor, warum ich nicht großartig mitschreibe), ich bei der geballten Youtube-Kommentarkultur eine Brechreiz kriege und ich SocialMedia-Kanäle nicht nutze dürfte meine aktive Beteiligung am Internet auch mit schließenden Foren zuende gehen. :\

Liferipper
15.04.2017, 17:22
Anakin war ja ursprünglich der vermeintlich Prophezeite, der für die Balance zwischen der Hellen und der Dunklen Seite der Macht sorgen sollte, es dann aber offensichtlich nicht geschafft hat.

Heißt "Gleichgewicht der Macht" nicht für die Jedi, einfach alle Siths plattzumachen? Was Anakind tatsächlich geschafft hat, als er dem Imperator in den Müllschlucker geworfen und somit die Prophezeiung erfüllt hat.

Cutter Slade
15.04.2017, 18:47
Heißt "Gleichgewicht der Macht" nicht für die Jedi, einfach alle Siths plattzumachen? Was Anakind tatsächlich geschafft hat, als er dem Imperator in den Müllschlucker geworfen und somit die Prophezeiung erfüllt hat.

Neeee! ^^

Unter Gleichgewicht versteh ich mehr, das weder die eine, noch die andere Seite die jeweils andere dominiert, sprich beide im Umkehrschluss im Gleichgewicht sind. Das dürfte entweder der Fall sein, wenn sich beide Seiten einig sind oder beide Seiten einfach nicht mehr existieren. Und dazu bedarf es meiner Einschätzung einer Größe, die beide Gegensätze entweder befriedet, gleichzeitig auslöscht oder zumindest für den Niedergang beider Seite irgendwie verantwortlich ist: Den oder Die Außererwählte(n). Dann müsste der Außererwählte sicherlich auch „verschwinden“. Und das wäre ja dann quasi der Gang jedes „Einen“ oder „Einer“. Die Macht ist dann quasi „nur“ noch in allem, umgibt jeden, aber keiner wird davon mehr mit Kräften begünstigt und wäre in der Lage das Schicksal vieler zu bestimmen. Das Jedi die Sith vernichten (wie in deiner Anmerkung zu Episode 6, die Sith waren zwar vernichtet, aber die Jedi sind ja zurückgekehrt ;)), oder die Sith die Jedi (Die Sith haben sich an den Jedi gerächt) ist ja im Grunde das genau Gegenteil vom Gleichgewicht, nämlich der volle Ausschlag zu einer Seite. Daher spekulier ich einfach mal ganz wild und hoffe auf irgendwas mit Balance/Gleichgewicht im Titel zur neunten Episode. Trilogie 1(Original) schlug zugunsten der Jedi aus, Trilogie 2 (Prequels) zugunsten der Sith, Trilogie 3 jetzt zugunsten vom Gleichgewicht.

Ist zu mindest meine Vorstellung, was mit dem Gleichgewicht gemeint sein könnte.

Luke deutet ja schon den Niedergang der Jedi an, und von „richtigen“ Sith fehlt aktuell ja auch noch jede Spur… Auch wenn das aktuelle Poster extremes Kopfkino auslösen dürfte. (http://www.imdb.com/title/tt2527336/mediaviewer/rm3088594432) Mit dem Reys blauen Lichtschwert, das auf Augenhöhe Kylo Rens ins Rote weiter zu Luke übergeht. Find ich sehr cool. Das zu Episode 7 hat ja quasi auch schon Reys Werdegang angedeutet.

Liferipper
15.04.2017, 19:16
Wenn das der Fall wäre, dann hätte Luke sich nach dem Ende von Episode 6 ja einfach nur die Kelhle durchschneiden müssen (oder zumindest keine neuen Jedi ausbilden, bis er an Altersschwäche stirbt). Dass er das nicht getan hat, sondern im Gegenteil versucht hat, die jedi wieder aufzubauen, deutet darauf hin, dass zumindest er nach einer anderen Form von "Gleichgewicht" sucht.

Außerdem fällt es mir schwer, anzunehmen, dass die Philosophie der Jedi besagt: "Mach die Sith platt und danach begeht der gesamte Orden Selbstmord." ;)

Cutter Slade
15.04.2017, 19:35
Wenn das der Fall wäre, dann hätte Luke sich nach dem Ende von Episode 6 ja einfach nur die Kelhle durchschneiden müssen (oder zumindest keine neuen Jedi ausbilden, bis er an Altersschwäche stirbt). Dass er das nicht getan hat, sondern im Gegenteil versucht hat, die jedi wieder aufzubauen, deutet darauf hin, dass zumindest er nach einer anderen Form von "Gleichgewicht" sucht.

Außerdem fällt es mir schwer, anzunehmen, dass die Philosophie der Jedi besagt: "Mach die Sith platt und danach begeht der gesamte Orden Selbstmord." ;)

Bring in meinen Augen aber auch nichts, weil die Philosophie hinter den Jedi und Sith ja immer noch existiert. Hat sich auch – trotz Vernichtung von Palpatine und Vaders Einsicht – wieder eine Art Kult um die Sith entwickelt, der dazu geführt hat, dass die dunkle Seite der Macht immer noch da ist. Die Macht ist in allem. Soll sich jedes Wesen, jede Sache auslöschen, auf Verdacht hin, dass vielleicht aus ihm oder ihr ein dunkler Lord oder ein strahlender Jedi werden könnte und nur so das Gleichgewicht bewahrt werden kann? Ist eventuell was Grundlegendes, das eben nur durch den Außerwählten bzw. die Außerwählte unterbunden und damit ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Ein „Zack tot, alles gut“ bringt ja dann scheinbar auch nichts. Sith haben die Jedi ausgelöscht, Jedi waren dennoch da. Jedi haben das Imperium vernichtet, die Sith waren dennoch da.

Hätte Luke sich „die Kehle durchgeschnitten“ wären die Sith ja dennoch wieder aufgetaucht. Er war/ist ja im Exil und hat die Jedi entsprechend komplett aus der Gleichung genommen, als die Sith vernichtet wurden. Gebracht hat es dennoch nichts.

Mivey
17.04.2017, 13:42
Außerdem fällt es mir schwer, anzunehmen, dass die Philosophie der Jedi besagt: "Mach die Sith platt und danach begeht der gesamte Orden Selbstmord." ;)
Sind eben proaktive Buddhisten. Die warten nicht bis das Nirvana zu ihnen kommt, sondern sorgen dafür, dass einfach alle Macht-sensiblen dorthin gebracht werden. Eigentlich müssten sie dann noch "Reaper" ala Mass Effect bauen, die alle paar Tausend Jahre alle Macht-Aktiven umbringen um das Gleichgewicht weiter zu erhalten.

Knuckles
17.04.2017, 13:45
https://www.youtube.com/watch?v=zB4I68XVPzQ

Da ich von The Force Awakens recht begeistert war, kann ich The Last Jedi kaum erwarten.
Der Trailer sagt mal wieder nichts (war ja bei TFA auch so), macht aber Lust auf mehr. Wahrscheinlich werde ich wieder 2-3x ins Kino gehen. :D
Bin gespannt, ob man in dem Teil nun erfährt, wer Rey und Finn wirklich sind. Im Stream vor ein paar Tagen wurden angeblich die kompletten Namen eingeblendet, aber ob das stimmt?

KingPaddy
19.04.2017, 00:21
Außerdem fällt es mir schwer, anzunehmen, dass die Philosophie der Jedi besagt: "Mach die Sith platt und danach begeht der gesamte Orden Selbstmord."
Das ist genau der Punkt um den die zweite Trilogie treibt. Der Jedi-Rat redet zwar vom Gleichgewicht bzw. Ungleichgewicht meint mit dem Ungleichgewicht eigentlich nur das Anwachsen der Dunklen Seite der Macht in Form Kanzler Palpatines und des Chaos und seiner Intrigen, die er über die Republik legt. Die Vorherrschaft ihres Ordens und der damit assoziierten galaktischen Republik begreifen sie als Gleichgewicht, obwohl es ganz offenkundig das völlige Gegenteil ist. Die Jedi nämlich, das wird sogar deutlich so gesagt, sehen die Aufgabe des Auserwählten darin die Sith zu vernichten und damit die Macht ins Gleichgewicht zu bringen, in völliger Verkennung der Tatsache dass sie dominieren. Aber auf der Seite moralischer Verblendung sieht man das eben nicht. Das kommt gut in der Szene zum Ausdruck wo Windu und Anakin Palpatine in seinen Gemächern stellen. Und Windu ihn eben der Notwendigkeit halber erschlagen will. Tatsächlich trägt Anakins Fall auf die Dunkle Seite mehr zum Gleichgewicht bei, als dem Jedi-Orden zum erneuten Sieg über die Sith zu verhelfen und damit die Dominanz der Hellen Seite noch zu vergrößern. Nur fährt der Imperator dann das komplette Gegenprogramm, weshalb das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlägt.

Der Punkt jedoch ist, dass vielen einfach eben nicht bewusst wird, dass die Jedi nicht das Gleichgewicht sind, insbesondere nicht nach der ersten trilogie, sondern das je nach Status der Macht bzw. des einflusses sowohl die Verhältnisse von Gut und Böse als auch der Extreme gänzlich andere sind, die Frage danach welche Seite im Moment die unterdrückte ist und welche nicht. Die zweite Trilogie kratzt nämlich erheblich an dem undifferenziert guten Bild der Jedi, wie es im direkten Bezug gegen das Übermächtige, massenmörderische, böse Imperium zunächst konstruiert wird, in dem die Jedis eben als Sekte eingeführt werden, mit strikten philosophischen Normen, der Abkehr von der Welt, von Gefühlen und Beziehunegn, die Querdenker wie Qui-Gon als unzuverlässige Aussätzige behandelt.

Die Frage die Palpatine ja mit der Geschichte von Darth Plagueis aufwirft ist ja auch die nach den Möglichkeiten der Nutzung der Macht und ob es nicht auch gute Verwendung dazu geben würde sie aus Sicht der Jedi eigennützig oder gegen die Natur zu gebrauchen, wenn damit Leid verringert werden könnte. Grundsätzlich das, was Anakin zuerst zum Zweifeln und damit eigentlich eher zu einem grauen Jedi werden lässt, bevor er dann endgültig kippt. Es wird ja klar, dass er zuvor auch schon an strikten Normen des Ordens zweifelt und der orden ihn damit sogar gezielt von sich wegstößt und dmait direkt in die arme der dunklen Seite treibt. Das Alter war ja auch ein Thema bei der Frage, ob Anakin aufgenommen werden soll. Vermutlich eben weil die Indoktrination von Kindern früh beginnen müsste, damit sie Ordenslehren eben unkritisch verinnerlichen.

Der graue Jedi würde sich eher dadurch auszeichnen, dass er beide Seiten der Macht studiert, ohne entweder der furcht vor der Macht selbst zu erliegen und sich strenger Selbstbeschränkung zu unterwerfen aber zugleich nicht dem Rausch der Macht erliegt und damit nach und nach auf die dunkle Seite fällt. Dafür würde es reichen, wenn die Grauen Jedi die Mehrheit stellen würden, sie würden dann quasi die Waagschalen von dunkel und Hell halten.

Mivey
19.04.2017, 11:22
So philosophisch gründlich also systematisch wurde das doch weder von der alten noch der prequel Trilogie behandelt. Das war wenig mehr als "Böse Sith plattmachen = Gleichgewicht und Friede, Freude Eierkuchen". Nur will eben Anakin eben nicht keusch leben und bezahlt für seine Sünde, was dann sein Sohn wieder gutmacht (grade wenn sich heraustellen sollte, dass Rey nicht seine Tochter ist). Gut, Luke hatte auch den Vorteil, dass sein einzig potentieller Love-Interest, wie er erfuhr, seine Schwester ist, das dämpft schon etwas.

KingPaddy
20.04.2017, 01:20
Wobei sie sich eben an der Stelle selbst entlarven. Wir bekommen ja die Sicht der jedi präsentiert und die ist eben das komplette Gegenteil von dem, was der Begriff Gleichgewicht eigentlich meint und kriegen in den Prequels massig Situationen besonders im bezug auf den rat der Jedi serviert, die einen ja auch daran zweifeln lassen sollen, dass die Jedi-Philosophie per se so gut ist. Natürlich kommen die Jedi, so scharf würde das niemand dekonstruieren wollen, immer noch sehr gut weg. Aber man sieht dass das Gleichgewicht sicher nicht dadurch hergestellt wird, in dem die Jedi wieder gewinnen und ihre absolute Ordnung durchpressen können. Und genauso rigoros geht man eben auch mit anakin um. Der endgültige Fall auf die dunkle Seite abgesehen von seiner Hochmütigkeit markiert ja die Angst um Padme. Doch da Beziehung nach den Statuten der Jedi unerwünscht ist, muss er sich mit seinen Sorgen an Kanzler Palpatine wenden, der ihn entsprechend manipulieren kann.

Wenn man den Blickwinkel auch auf das geschehen des ganzen Bürgerkriegs ändert, hat man im Endeffekt immer noch eine völlig kaputte und korrupte Republik, die dann schlussendlich nur noch mit Gewalt zusammen gehalten werden kann. Auch wenn da gezielt manipuliert wurde, ändert das ja nichts an der Tatsache, dass die Separatisten entsprechend auch so zulauf erhielten.

Es ging eher darum zu zeigen, dass die Jedi Philosophie im Grunde selbst eben schon das Gleichgewicht nicht beinhalten kann, weshalb es auch nichts bringt, wenn sie sich die Kehlen durchschneiden, weil Jedi und insofern auch die Zuschauer einem fundamentalen Irrtum darüber aufsitzen, was die eigentliche Störung des Gleichgewichts darstellt und beide Seiten, die Jedi eingeschlossen keinen umfassenden Blick auf die Macht haben.

Enkidu
16.07.2017, 00:32
https://www.youtube.com/watch?v=ye6GCY_vqYk


:A


Macht wieder Bock. Sieht aus, als würden sie sich endlich ein bisschen was Neues überlegen.

La Cipolla
16.07.2017, 11:33
Damn, da haben die Trailer-Leute wieder ganze Arbeit geleistet.

Ich hoffe so sehr, dass die Sachen, die gesagt werden, am Ende auch bei mir so rüberkommen. :D Sie arbeiten ja schon so die "Most Wanted"-Liste für diesen Film ab.

Enkidu
06.09.2017, 05:34
Colin Trevorrow ist als Regisseur für Episode IX raus. Kreative Differenzen, angeblich im Zusammenhang mit dem Drehbuch. Interessant, hab ich trotz des Online-Rumgemosers der letzten Monate nicht mit gerechnet. Muss sagen, dass ich Trevorrow nicht hinterherweine. Hatte jetzt nicht solche immensen Probleme mit seiner Wahl wie anscheinend manch anderer, obwohl ich auch nicht gerade begeistert von Jurassic World war. Stand ihm in der Funktion eher gleichgültig gegenüber, aber fand seit der Ankündigung immer, dass da weitaus vielversprechendere Kandidaten verfügbar gewesen wären. Trevorrow wurde ursprünglich offensichtlich deshalb engagiert, weil Jurassic World so viel Geld eingespielt hat, aber ich glaube, dass das in dem Ausmaß nicht hauptsächlich sein Verdienst war.

Jetzt ist die Rede davon, dass Rian Johnson übernimmt. Erscheint mir logisch und passend, schließlich steckt er bereits voll in der Materie und könnte sozusagen seinen Teil der Geschichte gleich im Anschluss einfach zu Ende erzählen. Aber habe gelesen, mit JJ Abrams reden die Leute von Disney /Lucasfilm ebenfalls. Würde es persönlich hassen, wenn letzterer das nochmal macht. Ansonsten fänd ich ja Matthew Vaughn oder Brad Bird klasse, aber eher unrealistisch weit hergeholt, dass das passiert.

Davon mal ganz abgesehen... der Laden hat aber schon einen ziemlichen Verschleiß an Regisseuren bzw. Crew generell, oder? Erst die Sache mit Rogue One, dann das Regie-Duo von Han Solo, jetzt Episode IX, und schon am Anfang mit The Force Awakens lief nicht alles glatt. Ich wage zu behaupten, wenn die Arbeit von so vielen Filmschaffenden, die das Studio an Bord holt, nicht ihren Vorstellungen entspricht, dann liegt das Problem vielleicht nicht so sehr bei besagtem Personal, sondern möglicherweise hat Lucasfilm Schwierigkeiten dabei, ihre Vision von Anfang an klar zu kommunizieren. Was all diese Dinge angeht scheint Frau Kennedy bisher jedenfalls nicht immer das beste Händchen gehabt zu haben.

Enkidu
06.09.2017, 15:04
Johnson nun als Spitzenkandidat für die Regie von Episode IX bestätigt? Behauptet zumindest deadline (http://deadline.com/2017/09/rian-johnson-frontrunner-star-wars-episode-ix-colin-trevorrow-1202162109/). Das ging ja verdammt schnell :D Beruhigende Nachricht jedenfalls, imho.

Corti
06.09.2017, 16:04
Ich bin nicht traurig. Jurassic World war nix.

Gorewolf
09.09.2017, 19:41
https://www.youtube.com/watch?v=5XoX08oh8qU&feature=youtu.be

Knuckles
12.09.2017, 22:13
Wo bleibt Enkidu, der über J.J. als Regisseur für Episode 9 meckert?

Enkidu
12.09.2017, 22:24
Da bin ich. Abrams als Regisseur für Episode IX bestätigt >_< :B

Hab es ja befürchtet. Schon seit er durchblicken ließ, dass er neidisch auf das sei, was Johnson mit The Last Jedi macht, und nach eigener Aussage am liebsten selbst Regie geführt hätte. Fühlt sich jetzt irgendwie ein bisschen so an, als würde er die Sequel-Trilogie an sich reißen. Dass ich ihn nicht für einen sonderlich guten Filmemacher halte und noch nicht einen einzigen überzeugenden Film von ihm gesehen habe ist eine Sache... Was ich an dieser Geschichte im Grunde aber so enttäuschend finde ist, dass Disney/Lucasfilm kaum eine feigere playing-it-safe-yet-again Wahl hätte treffen können. Es mag schlimmer gehen als JJ, aber er steht für das Verwursten und Wiederkäuen alter Konzepte wie niemand sonst, er steht imho für halbwegs annehmbaren aber ambitionslosen, vollkommen unkreativen Durchschnitt. Wenn es eines gibt, was ich dieser Franchise wünschen würde, dann ist das Kreativität. Auch war Abrams schon immer passabler darin, ein Setup für Filme zu entwickeln, aber hat stets darin versagt, sie zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen und dabei Antworten auf die meisten drängenden Fragen zu geben - Dinge, die ich für eine gelungene Episode IX für essentiell nötig erachte.

Was vielleicht noch schlimmer ist: Diesmal schreibt er wieder selbst am Drehbuch mit, aber ohne Kasdan, sondern zusammen mit Chris Terrio, dem Typen, dem wir im Wesentlichen Batman v Superman zu verdanken haben.

Für mich soweit die schlechteste Filmnachricht des Jahres. Selbst Trevorrow hätte ich ohne Zögern bevorzugt.

Knuckles
12.09.2017, 22:25
Da isser ja. :D

Enkidu
12.09.2017, 22:55
Vielleicht kann Kennedy, inzwischen graue Eminenz hinter der ganzen Saga, ja auch einfach mit niemandem sonst? Kein Wunder, wenn sie so viele Filmschaffende vergrault und ihnen wenig Raum für eigene Ideen lässt oder sich nicht vernünftig mit denen abspricht, um die Visionen aufeinander abzustimmen. Das schreckt neue und bisher unbeteiligte Talente ab. Also kommt man auf den Typen zurück, zu dem sie schon zu Anfang einen Draht hatte und der bereits nach dem Job seines Vorgängers gierte. Bloß kein Risiko eingehen, sonst könnte dem Publikum schließlich was Überraschendes geboten werden >_>'

Wenn wir hier zum vierten Mal (!) irgendeine riesige Todesstation-Massenvernichtungs-Superwaffe als zentrale Bedrohung bekommen sollten, in welcher Form auch immer, ist Star Wars für mich jedenfalls gestorben. Ich erwähn das nur schonmal vorsichtshalber. Würde ja sagen, dass selbst den Verantwortlichen inzwischen bewusst sein müsste, dass wir was Neues brauchen, das nichtmal entfernt an ein Remake von Return of the Jedi erinnert, aber wenn ich mir nochmal angucke, was Abrams bisher so gemacht hat, bin ich mir da wirklich nicht mehr sicher.

Sehr schade. Ich begann gerade erst wieder, eine gewisse Vorfreude und Begeisterung für Star Wars zu entwickeln. The Force Awakens blieb zwar in mancher Hinsicht weit hinter den Erwartungen zurück, aber bot zumindest einige solide Grundlagen, auf die man aufbauen konnte. Ich war neugierig, was andere Regisseure damit anstellen würden. Jetzt stellt sich raus, dass Johnson nur das Intermezzo in einem Abrams-Sandwitch sein wird, und es Abrams ist, der der ganzen Trilogie seinen Stempel aufdrücken darf. Verpasst zumindest meinem persönlichen Hype einen gehörigen Dämpfer.

KingPaddy
13.09.2017, 02:45
Ich kann mir vorstellen, dass der Druck bei so einer geldfetten Franchise derart groß ist, dass man sich deshalb für Abrams als sichere Bank entscheidet. Im Endeffekt ist das letzte, was sie wollen, das die Filme zu experimentell oder irgendwie anstößig werden. Wird für die Marke sicherlich mit der Zeit dann schwieriger allerdings kann die allein von sich aus Massen an Leuten bewegen und vielen, die nicht gerade Hardcore-Fans sind, hat Force Awakens ja auch gut genug gefallen, um die Kinosäle zu füllen. Unter den Umständen rechne ich auch eher mit weiterem Stillstand.

Itaju
13.09.2017, 16:45
Mein Beileid, Enkidu, das muss jetzt sehr hart für dich sein. :(


(ich find's auch zum Kotzen)

KingPaddy
14.09.2017, 13:32
Mein Beileid, Enkidu, das muss jetzt sehr hart für dich sein. :(


(ich find's auch zum Kotzen)

This mir wäre auch lieber sie stellten nochmal sowas wie die Prequel-Trilogie auf die Beine, die mehr in die Breite und die Tiefe gegangen sind bei ganz vielen Sachen. Der Kampf gegen das Böse ist zwar ne sichere, fokussierte Angelegenheit, aber es ist halt auch jenseits der oppulenten Inzsenierungen und Standard-Plots gewissermaßen auch ein wenig langweilig. Aber gut wir hatten das Thema ja schon, dass ich die Prequels plotmäßig interessanter fand ;)

Vielleicht überrascht uns Abrams ja auch. Im Endeffekt mit Last Jedi muss er schließlich arbeiten, ob er will oder nicht. Allein das dürfte ihn zu Kompromissen zwingen, denke ich mir.

Gogeta-X
10.10.2017, 10:25
Neuer Trailer!


https://www.youtube.com/watch?v=Q0CbN8sfihY

Und für die Deutschen!

https://www.youtube.com/watch?v=cKjfEGvZrBQ

Gefällt mir auf jeden Fall und diesmal scheint die Macht auch stärker in den Fokus zu rücken, was mich generell sehr interessiert. :)
Ansonsten ist der deutsche Untertitel falsch übersetzt oder ist die Mehrzahl von Jedi wirklich nur Jedi im Englischen?

The Fool
10.10.2017, 10:30
Jedi ist tatsächlich Einzahl und Mehrzahl, weswegen die englisch sprachigen Fans auch die Übersetzungen heranziehen mussten, um zu erfahren, was denn nun genau gemeint sei ^^ Ist aber tatsächlich einheitlich in allen anderen Ländern (soweit möglich) in die Mehrzahl übersetzt.
Ansonsten hat ja Rian Johnson vor einem Spoiler in dem Trailer gewarnt, weswegen man sich ihn nicht anschauen sollte, falls man im Film noch überrascht werden will. Ich hab ihn jetzt noch nicht angeschaut, ist das denn tatsächlich der Fall oder habt ihr keine Ahnung von was er spricht? ;)

Gogeta-X
10.10.2017, 10:43
Danke dafür!
Ich habe jetzt nichts gesehen, weiß aber auch nicht worauf ich achten soll bei solchen Trailern (außer wenn jemand offensichtlich stirbt).

Corti
10.10.2017, 15:46
Ich freu mich ein bischen mehr und jetzt verdränge ich was ich gesehen habe damit ich im Film wieder überrascht bin. Hoffe das klappt.

Keaton
10.10.2017, 19:51
Ansonsten hat ja Rian Johnson vor einem Spoiler in dem Trailer gewarnt, weswegen man sich ihn nicht anschauen sollte, falls man im Film noch überrascht werden will. Ich hab ihn jetzt noch nicht angeschaut, ist das denn tatsächlich der Fall oder habt ihr keine Ahnung von was er spricht? ;)

wirkliche Spoiler jetzt meiner Ansicht nicht... maximal Andeutungen, in welche Richtung es gehen KÖNNTE

Enkidu
11.10.2017, 01:03
Jedi ist tatsächlich Einzahl und Mehrzahl, weswegen die englisch sprachigen Fans auch die Übersetzungen heranziehen mussten, um zu erfahren, was denn nun genau gemeint sei ^^ Ist aber tatsächlich einheitlich in allen anderen Ländern (soweit möglich) in die Mehrzahl übersetzt.
Das Verrückte ist ja, dass das zwar hochoffiziell so übersetzt wurde, also als Mehrzahl, aber Rian Johnson dann irgendwo im Interview sagte, dass sich der Titel auf Luke beziehe ^^ Etwas widersprüchlich das alles.


Ansonsten hat ja Rian Johnson vor einem Spoiler in dem Trailer gewarnt, weswegen man sich ihn nicht anschauen sollte, falls man im Film noch überrascht werden will. Ich hab ihn jetzt noch nicht angeschaut, ist das denn tatsächlich der Fall oder habt ihr keine Ahnung von was er spricht?
Der ist inzwischen etwas zurückgerudert und meinte, dass seine Aussage zu wörtlich genommen wurde. Er findet's nur cool, dass es Leute gibt, die vorher nichts über den Film wissen wollen, und wer wirklich frisch reingehen will, der solle sich den Trailer nicht anschauen. Von irgendeinem wirklich bedeutenden Spoiler war aber nie die Rede.


Der Trailer ist saustark, mich beeindruckt vor allem das visuelle Ausmaß, das sie offenbar in den Film reinbringen konnten :A So viele neue Eindrücke.

Aber die Vorschau ist trotzdem typisch. Finde nicht, dass übermäßig viel verraten wird (erst recht kein so himmelschreiend böser Spoiler wie damals bei Terminator Genisys). Nicht mehr als in den meisten anderen Trailern auch. Andererseits kann ich schon verstehen, warum Johnson die Warnung ausgesprochen hat. Es wird zwar nur angedeutet, aber wer da wie und warum auf wen trifft, gibt einem zumindest eine Ahnung, in welche Richtung es vielleicht gehen könnte... und man kennt dann natürlich schonmal die Ausgangssituation von zwei oder drei tollen, dramatischen Szenen. Wie auch immer, ich würd mir den Trailer angucken.

Enkidu
11.10.2017, 01:57
Wie ich gerade so drüber nachdenke: Bemerkenswert ist auch, was die Vorschau alles nicht zeigt! Wir haben offiziell noch kein bewegtes Material von Admirälin Holdo (Laura Dern), von Rose Tico (Kelly Marie Tran) oder von Benicio del Toros Charakter gesehen, geschweigedenn was von diesem Casino-Planeten (zumindest nicht bewusst, vielleicht war da irgendwo ein Schnipsel dazwischen). Ich find das sehr tofte :) Offenbar gibt es wesentliche Elemente des Films, die durch die beiden bisherigen Trailer in keiner Weise vorweg genommen werden, sodass noch genug Raum für Überraschungen bleibt.

Gogeta-X
11.10.2017, 17:55
Irgendwie lustig, dass Hamill im englischen in der Szene "This is not going to go... the way you think" beim think genau so wie seine Jokerstimme klingt.
Die wird er wohl so schnell auch nicht los *lol*

Aber cool, dass er im deutschen wieder die Stimme von Hans-Georg Panczak erhalten hat. Mich stört immer noch, dass bei dene Simpsons er NICHT Luke Skywalker gesprochen hat, obwohl die Stimme als Mr. Smither ja dabei ist... naja what ever. ^^

The Fool
18.10.2017, 16:49
Der Titel für den Han Solo Film ist bekannt und er heißt:

24328

Okay, nicht lustig. Er heißt:

24329

Nope, der Titel ist:

24330
Also dieses mal tatsächlich.
Die ersten beiden wären besser gewesen oder?

Grashalm
06.11.2017, 04:43
Offengestanden...ich war nach den letzten beiden Star-Wars-Filmen so enttäuscht, dass ich mir fest vorgenommen habe "The Last Jedi" als letzte Chance zu betrachten. Vorallem Rogue One war in meinen Augen so unnötig und so schlecht, dass ich das erste Mal in meinem Leben mitten in der Vorstellung aus dem Kino raus wollte. Ich werde mir jetzt im Dezember "The Last Jedi" anschauen. Sollte er mich aber wieder nur enttäuschen, ist Star Wars für mich begraben und bleibt für mich der 6-Teiler, den George Lukas entworfen hat. Dann werde ich alle weiteren Star-Wars-Filme nicht anschauen.

The Fool
10.11.2017, 03:03
Rian Johnson to create all-new Star Wars Trilogy. (http://www.starwars.com/news/rian-johnson-writer-director-of-star-wars-the-last-jedi-to-create-all-new-star-wars-trilogy?cmp=smc%7C1147744441) Er wird dann wohl maßgeblich an der folgenden Trilogie beteiligt sein, welche unabhängig von der Skywalker Geschichte spielen soll, in einem neuen Teil der Galaxie. Klingt prinzipiell prima, mal schauen, ob das letzten Endes auch wirklich so passiert.

Gala
14.12.2017, 12:47
Ich war heute in der Mitternachtsvorstellung und der Film hat einige größere Probleme, über die ich nicht hinwegsehen konnte. Für mich war es definitiv der schlechteste der drei neue Star Wars Filme.

La Cipolla
14.12.2017, 13:00
Ich sag es mal direkt (nicht bezogen auf Gala) – Dicke Spoilerdiktatur! Bitte zweimal checken, ob ihr alles richtig markiert habt, im Zweifelsfall lieber etwas mehr.

Itaju
14.12.2017, 13:19
Ich fand ihn fantastisch!

Aber nur 9/10, mehr davon in den Spoiler Tags:

Ich mach et kurz, später mehr, wenn ich meine Gedanken sortiert hab.


+ allein für den Kamikazeangriff und die Thronsaalszene (Rey und Kylo Rücken an Rücken???? hätte es 10/10 gegeben
+ Luke Skywalker die Rampensau
+ Luke Skywalker Storyarc wurde nicht in 10 Minuten abgehandelt, Luke ist halt keine Bitch, die sich mal eben so durch 1-2 Dinge überzeugen lässt, er hat sich RICHTIG lange hingehalten, bis er sich eingemischt hat und wieder aktiv geworden ist. Klasse!
+ tolle Schauplätze
+ größtenteils unverbrauchter Aufbau
+ Snoke

- das allerschlimmste war Brendan Gleeson und seine Rolle als Cux oder wie auch immer der heißt. das war SOOOOOO schlecht geschrieben und gespielt, dabei ist das ja eigentlich ein knorke schauspieler. weiß nicht, wer das verpfuscht hat. aber selbst ne Karikatur wäre besser gewesen, das war einfach nur crap.
- war irgendwie zu viel. für mich war der Höhepunkt die Sache im Thronsaal und danach kamen ja noch gut 30-40 Minuten (gefühlt) mit nem weiteren Showdown hinten drein. ich bin zwar richtig tief in den Film versunken, aber irgendwas in mir sagt, dass es dann doch zu viel des guten war.
- Snoke fällt als Bösewicht weg und ich will Kylo Ren nicht als großen Baddy akzeptieren für den letzten Teil, aber ne andere Alternative haben wir nicht :(



Ich befürchte, dass Enkidu auch nicht so ganz zufrieden sein wird... bin wie immer auf Enkidus Urteil gespannt.

Keaton
14.12.2017, 13:30
ich war auch nicht wirklich begeistert... nach Episode V sicherlich der am wenigsten unterhaltsame Star-Wars-Film...
was mir anfangs unangenehm aufgefallen ist, ist der Humor... kein charmant-ironischer sondern eher ein gewollt-zynischer (zu beobachten z.B. auch in Marvel-Filmen wir Thor Ragnarok und Guardians of the Galaxy - aber da ist es passender)... vielleicht war es nur am Anfang, um die Stimmung etwas aufzulockern, aber es passt einfach nicht zum Setting...
es gibt einige Längen, die einfach nur nerven und langweilig sind (vergleichbar mit Luke's Training auf Dagobah in Episode V), außerdem istder Handlungsstrang mit Finn und Rosekomplett unnötig für die Story... wenn sie es gelassen hätten wäre es exakt genauso ausgegangen...

alles weitere pack ich mal in einen Spoiler-Tag...


erstmal die guten Seiten:
pro:
- Benicio del Toro
- der Tod von Snoke - kam unerwartet, weil er der Oberboss war und ich ihn schon in einem Endkampf gesehen hab... dass er sein Tod nicht hat kommen sehen, zeigt, dass Kylo Ren eine starke Gabe besitzt... Snoke spürte, dass Kylo denjenigen aus dem Weg räumt, der ihm im Weg steht... da Kylo aber psychisch so labil und unentschlossen war, konnte Snoke es nicht voraussehen... Kylos Unberechenbarkeit und Unbeherrschtheit als seine Stärke herauszustellen, ist vlt der beste Ansatz, den diese Figur hat und macht sie über beide Filme interessant
- der darauffolgende Kampf von Rey & Kylo vs Snokes Leibgarde... hat kurz ein Gefühl von Zusammengehörigkeit verströmt... ich mochte es, dass im Film immer wieder gezeigt wurde, dass Rey und Kylo sich durch die Macht verbunden und vlt sogar zueinander hingezogen fühlen (nicht im romantischen Sinne), gleichzeitig aber keiner 100%ig zu wissen scheint, auf der richtigen Seite zu stehen... dieser Kampf ist der Höhepunkt dieser Verbindung...
- der Hyperraumsprung von Admiral Holdo durch Snokes Schiff hindurch... die Stille danach war greifbar
- Porgs... viele finden sie albern, ich mochte sie
- die beiden neuen Planeten gefallen mir: von Kantobyte hätte ich gern mehr gesehen... ich mag diese Ansammlungen von Aliens (Cantina, Coruscant, Jabba's Palast, Maz' Festung)... auch der Planet Crait war vom Design her sehr chic und mal was neues... ich dachte zunächst, es wäre ein Eisplanet und die Speeder würden - aus welchem Grund auch immer - mit roter Farbe sprühen... so jedoch hat es sehr viel mehr Sinn gemacht (Eisplanet wär auch viel zu hothesk gewesen)
- Yodas Auftritt war cool, aber unnötig... ich mochte es aber, dass es der leicht tüddelige und alberne, aber in der Macht unglaublich erfahrene und fähige Yoda aus der Original-Trilogie war (ich glaube, er wurde auch wieder mit eine Puppe dargestellt)

contra:
- Leias Flug durchs All... wirkte einfach so Deus ex machina mäßig, dass es schon fast peinlich war... als wolle der Regisseur sagen: hey, vergesst nicht, dass in ihr auch die Macht lebt... ich hoffe, dass sie sie dennoch nicht in Episode IX per CGI auferstehen sondern in Frieden ruhen lassen... vlt hätte man sie sogar - erst recht nach dem Tod von Carrie Fisher - in The Last Jedi sterben lassen können, denn ihr absoluter Wert war in dem Film sehr gering
- der Kampf zwischen Finn und Phasma hätte durchaus etwas länger ausfallen können... BB-8s Eingreifen in der Szene ist einfach nur over the top
- wtf Poe Dameron? in der Anfangsszene opfert er die komplette Bomberstaffel für die Zerstörung EINES Kreuzers, aber in der Endschlacht kann er nicht einen Jäger für die Zerstörung der einzigen absoluten Gefahr für die Rebellenbasis opfern?
- die Kontaktaufnahme mit Maz Kanata kam auch so aus dem Nichts und wirkte irgendwie verwirrend...
- zu wenig Kampfhandlungen mit AT-ATs, zu wenig Chewbacca, zu wenig von Snokes Macht
- erwähnte humorvolle Einlagen: wie Luke am Anfang das Lichtschwert einfach wegwirft - das macht die komplette epische Schlussszene auf Episode VII kaputt... was sind das für seltsame Weser mit Mutter-Theresa-Gewand auf Luke's Insel?... Hux ist manchmal so unfreiwillig komisch, dass es gar nicht mehr unfreiwillig wirkt...
- der Showdown war einfach nur lame: ich hatte wenigstens auf ein bisschen Action von Luke gehofft... die Botschaft ist richtig: Luke führt mit seinen Jedi Mind Tricks Kylo Ren einfach nur in Versuchung und in die Enge
- Admiral Ackbar tot, are you fckng kidding me??
- die Schlussszene... ok vlt hab ich die nicht verstanden... der Widerstand lebt, schön und gut, aber ja wohl nicht in Gestalt von drei Sklavenkindern in Kantobyte

unterm Strich ein typischer 2. Teil einer Trilogie: lässt einen mit offenen Fragen zurück, die man sich schon vorher gestellt hat und macht Hoffnung auf das große Finale... ich würde mir aber wünschen, dass Disney davon ablässt, neue Trilogien aufzubauen... eine Episode X bis XII braucht niemand... wenn man schon Star Wars Filme machen muss, dann kann man sich gerne des vorhandenen Material bedienen: das hat bei Rogue One sehr gut geklappt und wird bei SOLO sicher auch nicht schlecht aussehen... ich hätte nichts gegen ein "Sidious Origins", ein Boba-Fett-Standalone oder sogar einen Film in der Alten Republik... vielleicht auch irgendwas, das zeitlich kurz vor Episode 1 spielt und bekannte Jedis beleuchtet, z.B. die jungen Qui-Gon Jinn, Mace Windu, Ki-Adi Mundi, Kit Fisto oder Plo Koon

Wohan
14.12.2017, 23:54
Ich kann Keaton in allen Dingen nur recht geben. Ich kam mit sehr gemischten Gefühlen aus dem Kino und konnte mich so garnicht orientieren warum dieser anfängliche Hype in mir so ...wirklungslos verpuffte. Nach dem Kinobesuch, sollte eigentlich mehr in einem zurückbleiben als eine verwirrte Leere und ich hab so das Gefühl, das für Episode 9 so garncihts mehr übrig bleibt außer ....

...statt ein Pinky und ein Brain ....eher zwei unterschiedliche Pinkys, die sich gegenseitig auf die Füße treten wie Dick und Doof und die gesamte Firt Order, egal was für bedrohliche Waffen, Maschinen und Schiffe man sie präsentieren läßt, zu einem schelchten Witz macht. Snoke war bedrohlich und vorallem mächtig und auch wenn die Aktion von Kylo Ren schon ein genialer Schachzug und Effekt war .....so bleibt nach ihm nichts mehr außer lauwarme Luft.

Ninja_Exit
15.12.2017, 00:38
War auch drinnen. Ich fand den Film nicht schlecht, aber Episode 9 ... wird eine Wundertüte? XD

Ich bin ein wenig verwirrt.

Itaju
17.12.2017, 12:28
Meine Erwartungen/Wünsche an Episode 9:

Zwei der wenigen inhaltlich interessanten Dinge waren die Rebellion (Meuterei) innerhalb der Rebellion (Widerstand), was dem ganzen noch eine Dynamik gegeben hat und die Tatsache, dass es wohl Waffenliferanten gibt, die sowohl Widerstand als auch Imperium beliefern. Ich glaub zwar nicht dran, aber es wäre cool, wenn man mit solchen Dingen das Schwarz-Weiß-Schema auflockert.

Kylo Ren kann ich einfach nicht als Big Bad akzeptieren. Abgesehen von seinem Wutangriff gegenüber Luke am Ende fand ich seine Rolle am besten im gesamten Film, da sie tatsächlich ambivalent war.

Trotz allem glaube ich immer noch nicht, dass Kylo Ren bis zu seinem Ende ein Böser bleiben wird, denn das ist selbst Anakin, der noch viel schlimmere Dinge getan hat und viel länger böse war, nicht geblieben und auf einer Stufe mit dem Imperator seh ich ihn auch nicht.

Ich würde trotzdem gern noch etwas mehr über Snoke erfahren, um ihn irgendwie besser einordnen zu können, wenn er so ohne Hintergrund bleibt, ist das schon eine Frechheit, aber streng genommen wurden ja über Imperator, Darth Vader und co auch nicht viel in der Originaltriologie wietergegeben. Wenn es noch irgendeinen genialen Weg gibt, Snoke wieder in die Handlung zurückzubringen (Wiederbelebungen passen nicht, Klone und Hologramme a la Luke sind dramaturgisch fragwürdig) wäre ich voll dabei, denn trotz aller Inhaltsleere war der Auftritt von Snoke in Bezug auf Sprache und Aussehen ziemlich cool.

Auf die schnelle einen weiteren, bisher unbekannten Bösewicht zu etablieren würde einer Filmtrilogie allerdings gewaltig Unrecht tun. Wir müssen wohl damit leben, dass Kylo Ren verheizt wird. :(

Wohan
17.12.2017, 16:50
Meine Erwartungen/Wünsche an Episode 9:

Zwei der wenigen inhaltlich interessanten Dinge waren die Rebellion (Meuterei) innerhalb der Rebellion (Widerstand), was dem ganzen noch eine Dynamik gegeben hat und die Tatsache, dass es wohl Waffenliferanten gibt, die sowohl Widerstand als auch Imperium beliefern. Ich glaub zwar nicht dran, aber es wäre cool, wenn man mit solchen Dingen das Schwarz-Weiß-Schema auflockert.

Kylo Ren kann ich einfach nicht als Big Bad akzeptieren. Abgesehen von seinem Wutangriff gegenüber Luke am Ende fand ich seine Rolle am besten im gesamten Film, da sie tatsächlich ambivalent war.

Trotz allem glaube ich immer noch nicht, dass Kylo Ren bis zu seinem Ende ein Böser bleiben wird, denn das ist selbst Anakin, der noch viel schlimmere Dinge getan hat und viel länger böse war, nicht geblieben und auf einer Stufe mit dem Imperator seh ich ihn auch nicht.

Ich würde trotzdem gern noch etwas mehr über Snoke erfahren, um ihn irgendwie besser einordnen zu können, wenn er so ohne Hintergrund bleibt, ist das schon eine Frechheit, aber streng genommen wurden ja über Imperator, Darth Vader und co auch nicht viel in der Originaltriologie wietergegeben. Wenn es noch irgendeinen genialen Weg gibt, Snoke wieder in die Handlung zurückzubringen (Wiederbelebungen passen nicht, Klone und Hologramme a la Luke sind dramaturgisch fragwürdig) wäre ich voll dabei, denn trotz aller Inhaltsleere war der Auftritt von Snoke in Bezug auf Sprache und Aussehen ziemlich cool.

Auf die schnelle einen weiteren, bisher unbekannten Bösewicht zu etablieren würde einer Filmtrilogie allerdings gewaltig Unrecht tun. Wir müssen wohl damit leben, dass Kylo Ren verheizt wird. :(


Pass auf, am Ende packt sich Hux den Kadaver von Snoke ud schraubt ihn wie in der Clone Wars Variante von Darth Maul mit Roboterunterkörper wieder zusammen und belebt ihn, weil er ein besseres Herrchen war und besser mit ihm umging als bösen Lakai als es Kylo Ren mit Hux tut - zumindest könnte ich mir da vorstellen das Hux Kylo irgendwann verrät, da er zwar heiden Respekt vor dessen Macht hat aber auch sieht wie inkompetent Kylo ist ( bestes Beispiel Angriff auf Luke , als Kylro befielt mit allem mögliche auf Luke zu ballern und Hux meinte, ob es nicht genügt - eine interessante Stelle, da wir ja Hux zuvor eher als so fatalistisch und radikal erlebten)

Wo wir schon beim Angriff auf das Bunkertor sind stößt mir im nachhinein auf, das die First Order sofort mit der "Ramme" kommen, obwohl sie garnicht wissen können das sie es mit einem masiven Bunkertor zu tun bekommen werde und die M6 Läufer mit ihren Huckepackgeschützen benutzten diese kein einziges mal oO - besser wäre gewessen, aber vielleicht ist es auch eine Szene die sie rausgeschnitten haben, wenn erst die M6 mit ihren Huckepackgeschützen feuerten , merkten das sie nicht durchkomen und DANN die "Ramme" nachordern.

Eine weitere Absonderlichkeit war, das Finn immer über alles, was die First Order angeht bescheid wusste, er wusste wo auf Snokes Schiff der Empfänger zu finden war, er wusste das die Ramme auf Todessterntechnologie basiert ...etc. - dafür das er zu Episode 7 noch meinte das er Putze auf der Starkillerbasis war und nun war er plötzlich Putze auf Snokes Schiff und zufällig auf dem Kilometergroßen Giganten genau DORT wo der Sender ist *husthust* und als Putze weiß man natürlich auch allermöglichen technischen Sachen .....sichi :rolleyes: aber da Finn ja sonst kaum Profil hatte, außer "Wo sind die Fluchtkapseln" , musste man ihm wenigstens die First Order - Wikipedia Expertise anheften.

Was mir auch fehlte waren richtige Weltraumschlachten oder Kämpfe zwischen First Order Truppen und Wiederstandskämpfer - zwar haben wir am Anfang den Bomberanflug, aber trot das diese riesigen schweren und vorallen viel zu langsamen Bomber ordentliche Abwehrbewaffnung hatten schossen die kaum Ties ab und platzten viel zu schnell alle weg, da hätte ich mir mehr Dogfights gewünscht , ebenso das auf dem Salzplanet die Wiederstandskämpfer zwar in den Gräben in Stellung gingen aber wirklich eine nennenswerte Auseinandersetzung mit First Ordertruppen hatten sie auch nicht - schade.

Was die Waffenlieferanten angeht - so hab ich oft gehört das dieser Ausflug auf den Casinoplanet total überflüssig und unnötig war, aber gerade wegen den Waffenlieferanten finde ich, das es eine Schlüsselszene sein könnte, da sie zeigt, das es im Grunde kein Konflikt zwischen First Order und Wiederstand ist, kein klassisches Gut gegen Böse - sondern ein Krieg des Geldes ist, das womöglich diese ganze intergalaktische Millionärsliga die Strippen ziehen oder einst zogen, in dem sie ihre Waffen an die First Order verkauften, diesen Konflikt erst generierten um sich am Krieg eine goldene Nase zu verdienen und das es am Ende garnicht geht Kylo Ren und Hux zu besiegen und es nun wo die Republik weg ist, es die Galaxie scheissegal ist wer herrscht, solang es der ist der der Waffenlobby das meißte Geld in den Rachen wirft und an der Republik konnnte die Waffenlobby ja nichts verdienen, da diese sich komplett demilitarisierte . Das es ein Konflikt zwischen Oberschicht und Unterschicht werden könnte, die die Geld haben und die die unterdrückt werden sah man ja zuletzt auch am Ende mit den Sklavenjungen - ich fände den Dreh gut und erfrischend für Star Wars.

Dennis
18.12.2017, 16:27
Ich habe den Film gestern verlassen und habe aktuell ein ähnliches Gefühl wie damals nach Indiana Jones 4. Man will sich irgendwie einreden, dass der Film doch eigentlich mindestens ganz nett war, ist aber eigentlich innerlich schon komplett zerrissen, da man weiß, dass man gerade absoluten Käse bezeugt hat.
Ich bin mega enttäuscht. Mit diesem Film ist die Fanbefürchtung dann doch noch wahr geworden, dass Disney aus Star Wars familienfreundliche leichte Kost macht. Es hat an allem gefehlt, was die alte Trilogie, zu guten Teilen auch die Prequels hatten, was auch J.J. Abrams hinbekommen hat: Den Charme, den Beitrag zum Kanon, die Weltraumschlachten, das stilvolle Säbelrasseln zwischen Martial Arts und ritterlichem Schwertkampf, die Fortsetzung der Fucking Saga - nichts. Lieber etwas Jungendabenteuer mit hinreichend Deus Ex Machina.

Aber mal im Detail alle Punkte, die mich gestört haben.

- Der absolute No-Brainer: Leia ist MARY FUCKING POPPINS, y'all! Was sollte diese riegelblöde Szene. Vom Realismus mal abgesehen: Der Weltraum ist so kalt, dass sie hätte sterben müssen, allein von der Explosion hätte sie schon erdrückt werden müssen: Leia ist schlichtweg in dem Moment gestorben. Wieso musste man sie per derartigem Deus Ex Machina retten, nur damit sie keine weitere Plotrelevanz mehr hat? Ja, wir wissen, dass die Macht in ihr steckt. Aber das auf so eine dumme Art und Weise reinbringen? Musste das echt sein? Es war für mich der Moment, ab dem der Film rapide abwärts ging und den ich einfach nicht mehr wegdenken konnte.
- "Der Plan": Dieses Side-Projekt von Finn, Poe und... diesem vernachlässigbaren Standard-Nebencharakter... war eigentlich cool. Es hatte ein Bisschen was von Return of the Jedi: Es gibt einen großen Plan, der Fokus des Films liegt aber auf der kleinen verdeckten Operation, die erst ausgeführt werden muss. Dann war die Operation aber sehr langweilig und belanglos. Erledigte sich fast von selbst und per Zufall. Das Ende vom Lied: Eine Meuterei und diese geheime Operation ist schuld dran, dass die meisten Transporter abgeschossen werden. Die Konsequenzen für Poe? "Och, ich mag den kleinen! Hahahaha, er hat die halbe Rebellion auf dem gewissen, weil er so ein arrogantes Arschloch ist, aber macht ihn das nicht sympathisch, den kleinen Racker... hahahaha! Lasst ihn bitte die Rebellion kommandieren!" Oh Please.
- Die Bösewichte: Snoke war interessant! Wer ist er, wo kam er her, wie kam er dahin, wo er jetzt ist? Die Sith waren tot, oder nicht? Ich will wissen wer ihn wann ausgebildet hat, wer da im Hintergrund gew... oh, er wurde von Babyface-Möchtegern-Vader erledigt, der sich mit seinen zwei Gesichtsausdrücken durch den Film durchstoikert! Sehr gut. Hier ist so viel Potential flöten gegangen. Die zwei Schurken die uns bleiben sind nun ein sehr aufgesetzter Hux (bei dem ich mich frage, wie er in die Position gekommen ist, in der er sich befindet) und Kylo Ren, der nicht einschüchternd ist, sondern nur verbittert, aggressiv und unkonzentriert. Ein wirklicher Schurke fehlt nun.
- CGI everywhere. Sie haben es einfach übertrieben. Star Wars war schon immer ein tricktechnisches Wunder, doch dieses Mal war es nicht mehr als ein einziges durcheinander aus CGI-Effekten, die so überhaupt nicht in die Umgebung gepasst haben und total ins Auge gesprungen sind. Diese komischen Eulenpinguine haben z.B. nur genervt. Und wieso musste man die Alien-Mutter-Theresas auch animieren, was spricht da gegen gut gemachte Kostüme, die durch CGI nur erweitert werden? Und wieso musste man diese Funkelfüchse noch so derart aufgesetzt reinanimieren, wenn man auch Hunde hätte benutzen können? Ich bin einfach immernoch ein großer Freund von praktischen Effekten. Yoda war wieder eine Puppe. Vermutlich als Reaktion darauf, dass der Computeranimierte Yoda immer kritisiert wurde. Nette Idee, das Problem am animierten Yoda war aber nicht der animierte Yoda, sondern die CGI-Qualität. Dass die Leute sich über Yoda aufgeregt haben lag an den Effekten im allgemeinen. Dass ausgerechnet Yoda dann doch wieder eine Puppe ist, macht es nicht wirklich signifikant besser. Duh!
- Zu viele Charaktere... wer war nochmal President Kennedy? Wer ist diese Vize-Admiralette? Ein Meister-Codeknacker, der von Benicio del Torro gespielt wird? Wer war denn der richtige Codeknacker, den sie im Casino vergessen haben? Ah, Captain Phasma ist doch nicht tot... okay, jetzt wahrscheinlich schon. Yay, Luke, Leia... Yoda ist wieder da? Okay, jetzt hab ich den Überblick verloren. Zumal alle mega entbehrlich und so unbeeindruckend sind, dass man ihnen nichts abgewinnen kann.
- Die Ausbildung von Rey war verwirrend. Und es gab in meinen Augen zu viel Voodoo-Firlefanz. Was sollte die Spiegelszenen? Ah, sie wollten einen 3D-Effekt einbauen, is klar. Was für eine komische Macht hat denn Luke am Ende benutzt?
- Friendship is Magic. In Star Wars sehen wir die erste Rebellion, die ihre Stärke auf Freundschaft, Vertrauen und Hoffnung aufbaut. Vielleicht lief es für die Rebellen gerade deswegen so schlecht in diesem Film. Als Nebencharakter X am Ende noch sagt "Zerstöre nicht was du hasst, sondern beschütze was du liebst..." Oh Gott, ich hatte sofort Karies.
- Zu viele verpasste Chancen auf Story Twists: Beispiel: Finn wollte sich opfern. Und das wäre okay gewesen. Er ist ein tragischer Charakter. Ex-Stormtrooper, hat Leute getötet, ringt mit sich selbst, kann seine eigenen Taten nicht fassen. Konfrontiert damit, dass durch seine vermasselte Operation auch noch haufenweise Transporter zerstört wurden sind seine Schuldgefühle so groß, dass er sich bereitwillig opfert um das Rammgeschütz zu zerstören und damit genügend Zeit für die Flucht der anderen zu verschaffen. Ende. Character Arc abgeschlossen. Auch die Verbindung zwischen Rey und Kylo war vielversprechend. Am Ende ist er dann aber doch böse und sie ist gut. Toll. So viele Möglichkeiten: Kylo instrumentiert Rey und bringt sie dazu, Snoke zu töten, um dessen Platz einzunehmen. Oder Snoke benutzt die Verbindung, um Rey auf seine Seite zu ziehen, während Kylo - geplagt von Schuldgefühlen über Reys Verfall und den Tod Leias (Die übrigens im Weltraum gestorben ist, weil sie NICHT Superman ist!) - sich mit Luke verbündet, um Snoke zu vernichten... Why. Just - Why. Es hat mich ein wenig an Game of Thrones erinnert: Niemand, der auch nur ein kleines Bisschen Bedeutung für die Fans hat darf sterben! Nicht dass sich noch jemand aufregt.
- Es trägt halt mal einfach NICHTS zur Saga bei. In Episode 7 hat mich Han Solos Tod ziemlich fertig gemacht, ist aber akzeptabel. Ich habe gesehen wie die Geschichte weitergeht. Wenn ich die Original Trilogy anschaue, dann ist Han Solo ab jetzt der Mann, dessen Sohn tragischerweise der dunklen Seite anheim fällt und der von diesem Sohn umgebracht wird. Aber es ist okay: Es ist, wie die Geschichte eben weitergeht. Leia wird für mich aber beispielsweise nicht diejenige sein, die durch das Weltall gleitet, Luke nicht derjenige, der am Ende total vedutzt über Yodas auftritt ist und der komische Kuhmonster auf einer einsamen Insel melkt während er eher wie ein zynsicher Mark Hamill und weniger wie ein gealterter Luke wirkt. Ansonsten haben wir auch nur eine Verfolgungsjagd durch das All gesehen, es ist nicht mehr als Setup für Teil 9, ich frage mich aber, wie sie es da wieder "Retten" wollen.


eine Sache, die mir speziell sehr gefallen hat:
- Die Auflösung zu Reys Eltern. Jeder hat sich gefragt was los ist. Die Auflösung war dann fast schon überraschend trivial. Dass man nichts draus gemacht hat zu schade.

So viel dazu. Das lustige, ulkige Weltraumabenteuer, das niemandem weh tut. Kauft bitte übrigens diese Pinguinkuckuck-Plüschtiere, die für so viel lustigen Slapstick gesorgt haben. Hatten wir nicht alle eine soooo schöne Zeit mit dem Film?

Nope!

Daen vom Clan
18.12.2017, 17:17
Wir waren gestern drin und ich muss sagen: Okayiges Popcorn-Kino. :)

Was mir gefällt und wohl auch immer zusagen wird, ist die Tatsache, dass ich es toll finde, Teil einer Legende zu sein, der ich seit den Kindheitstagen aktiv folge.
Gradfe jetzt, wo die alte Garde langsam abtritt, ein sehr cooles Gefühl.

Vieles von dem was Dennis sagt, kann ich durchaus unterstreichen, mir war der Humorfaktor auch eine kleine Spur zu hoch, vor allem weil sie Ren UND Hux oftmals ins Lächerliche zieht. Diesen "Telefonprank" von Poe hätte sich bei , Maul, Palpatine, Grievous oder Darth Vader niemals Jemand getraut. Und hier sehe ich echt die Gefahr: Mit der Entsorgung von Snooke, den ich Bill-Nighy-artig gruselig fand, hatte man unglaublich viel Potenzial. Nun hat man aber - jetzt kommt's - Scar getötet und übrig bleiben zwei Hyänen aus seinem Hofstaat, die nun die Bösewichter geben sollen - nicht so gelungen.

Beim "Tod" von Leia fand ich auch noch, dass es der perfekte Moment gewesen wäre, abzutreten und mit der Rolle Schluss zu machen.
Geradezu perfekt inszeniert, da Ren NICHT feuert, seine Wingman aber schon. Wäre sie dadurch zu Tode gekommen und Ren dadurch zur hellen Seite gekommen, dann wäre das ein Mega-BÄM gewesen, grade nach den tollen Kampfszenen zusammen mit Rey.
So aber hat man sich für die sicherste aller Methoden entschieden und ist damit Meilen hinter den Möglichkeiten zurück geblieben.

Ebenso die Weltraumschlachten - ich mag diesen stark mechanisierten WW2-Charme von Bombenschächten und dem Schlachtschiff-Beigeschmack. Vor allem, wenn die Kämpfe auf vielen Ebenen stattfinden und das wäre mit Finns Plan perfekt gegeben gewesen - WENN es sich nicht als nicht nur komplett sinnlos, sondern auch noch als fatal rausgestellt hat. Denn NUR durch Finn ist die Order ja erst auf die Flüchtenden aufmerksam geworden.

Die Art wie Poe gefeiert wird, stört mich auch.
Ja, er ist ein Fliegerass. ABER er hat eine komplette Flotte an Bombern wegen eines Abschusses geopfert und DANN einen rostigen Speeder NICHT geopfert, um Tausende zu retten.
Das Problem damit ist, dass die Rebellion an Zahlen und Material hoffnungslos unterlegen ist. So sind sie zu riskanten Heldenmanövern gezwungen, ebenso wie zu ressourcenschonendem Taktieren - so würde sich der Kampf gegen das übermächtige "Imperium" sehr viel realer und besser anfühlen-
Poe hat sich zweimal so derbe falsch entschieden, das tut einfach "weh".

Auch der "Sieg" der Order gegen das Kommandoschiff fühlt sich falsch an.
Es ist friggin' StarWars, da will ich Kämpfe sehen und heldenhafte Schlachten. Aber die Art, wie sie das Kommandoschiff "reverse kiten", das ist an Langeweile kaum zu überbieten, weil nicht mal spannend inszeniert...
Dafür kommen dann aber so unglaubwürdige Sachen wie das man uns weißmachen will, dass es angeblich eine einzige, hochdekorierte Person braucht, um ein leeres Schiff weiterhin leer treiben zu lassen. Klar, storytechnisch war es gut, dass Holdo an Bord war, aber DAS wussten sie vorher nicht. Die Entscheidung, einen Kriegshelden zu opfern, wo es entweder keine Person oder sogar nur einen Droiden gebraucht hätte, das lässt eben wieder am Ressourcen-Management der Rebellion zweifeln.
Auch hier: BESSER wäre es gewesen, wenn Holdo sich Poe-Style eine Kapsel geschnappt und zurückgeflogen wäre, um das Schiff dann in die Flotte zu lenken.

Und so geht es gefühlt in einem fort.
Man hat bei der Geschichte so viel Potenzial verschwendet, so viel zu früh verbraten und gefühlt immer die falsche Abzweigung genommen.
Eine tote Leia, ein noch lebender Luke und ein sich opfernder Finn samt Holdo, DAS wäre ein Film geworden. Vor allem, wenn der Kampf der Pötte wirklich mit Rose und dem Knacker und BB-8 gewonnen worden wäre.

So werden uns mit Finn und Poe aber vor allem "Helden" präsentiert, die alles nur noch schlimmer machten...
Und das ist schade - für ein Franchise wie StarWars, das seine schwarz/weiß-Töne bisher immer genialst verpacken konnte.

Dennis
18.12.2017, 19:27
Poe Dameron ist einfach der Jon Snow von Star wars: baut ständig Scheisse, aber trotzdem lieben ihn alle...

Tja Daen, ich sehe schon: wir hätten ein besseres Skript geschafft.
Ich hatte übrigens noch vergessen, mich über die Porgs zu beschweren: die waren doch wohl nur im Film drin, damit Disney ein gutes Merch für Weihnachten hat.

Wohan
18.12.2017, 20:56
Ich habe mir gestern den Film nochmal angeschaut, nachdem ich ihn über Tage reifen lies, hier und dort und überall mich mit den Pros und Contra beschäftigt und verarbeitet und ich muss sagen, das nach der Verarbeitung all dieser genannten Dinge, die man schlecht und gut halten kann wie man mag, er mir gestern plötzlich richtig gut gefallen hat. Ich konnte mit den Mängeln abschließen und mich am schönen ergötzen und fand ganz neue Perspektiven und Potentialle für den neunten Teil und muss bei vielem sagen, das all diese Kritik nur auf zu hohe Erwartungen bauen - oh es ist Star Wars es MUSS so und so und so sein - "Lasst die Vergangenheit sterben" - what he said !

Wo ich nach dem ersten Ansehen zu tiefst gespalten war, bin ich nun gänzlich befriedet *miemt den Yogi und hockt sich in den Schneidersitz*

" Ihr müsst frei machen euren Kopf von dunklen Gedanken und nicht erfüllte Erwartungen. Zorn macht euch blind für die Schönheit die euch gegeben wurde, das Schöne ihr müsst suchen. Es gibt mehr als ein Herz das sich verweigert zu sehen vermag - frei machen ihr müsst euer Herz - die Macht nicht allein die EURIGE , sie allen gehört - Überheblichkeit führt zur dunklen Seite der Macht und läßt euch erblinden für Liebe und Frieden, ...ja ...ja ....so die Dinge sind, so ihr müsst es lernen, ja ....nur dann ihr findet Frieden, ...ja - ich nun gehen und ihr geht lernen, ja ...." *mit der Yoda Handpuppe herumwedel*

Knuckles
18.12.2017, 21:21
Ich war nun gestern auch drin und habe weder eine positive noch eine negative Meinung. Der Film hat mich gut unterhalten, auch wenn ich The Force Awakens um Welten besser fand. Es ist ein guter Zwischenteil, mehr aber auch nicht. Bin auch gerade zu faul etwas mehr darüber zu schreiben. :D

Jerome Denis Andre
19.12.2017, 06:12
Gedanken zu The Last Jedi, nachdem ich es am Sonntag Morgen sah:

Ich war positiv überrascht. Während des Ansehens des Filmes war ich überwiegend zufrieden. Es gab ein paar richtig doofe Stellen, aber insgesamt hatte ich in dem Film richtig Spaß.

Als ich danach drüber nachdachte, fielen mir aber grobe Probleme mit dem Film auf. Ich bin seit dem zwiegespalten: In vielerlei Hinsicht ist der Film der beste Star Wars (Kino) Film to date, in meiner Meinung, in vielerlei Hinsicht aber auch der schlechteste. Weil er große Plotlöcher hat. Weil er keine Antworten gibt wo wir sie erwarteten. Weil er established lore bricht.

Was mir im Nachhinein nicht gefiel:

- Die Bomber (Man kann im All kaum Bomben wo raus "fallen" lassen. Außerdem: Wie Atmet die Pilotin bitte, nachdem die Klappen geöffnet worden waren.)
- Die Schilde. Funktionieren anders als bislang im Kanon, und waren mir zu Startrek like/ zu fortgeschritten.
- Ein (!) X Wing kann alle Geschütze eines Sternenzerstörers ausschalten? Wie bitte? - Wozu braucht man da überhaupt noch große Schiffe?
- Leias beinahe Tod, und der Flug durchs All: Ich habe kein Problem damit, dass auch Leia ein wenig Zugang zur Macht hat. Aber sowas? Das ist zu mächtig. Eine nette Alternative wäre gewesen, Kylo sie zurück ins Schiff setzen zu lassen. Grade wo er nicht geschossen hat, wäre das ein guter Weg gewesen seinen Konflikt zu zeigen. Aber warum haben sie sie überhaupt überleben lassen? Carrie Fisher ist tot. Wie wollen sie Leia nun im nächsten Film in Würde "los" werden? Eine verpasste Gelegenheit. Eine nette Alternative wäre es gewesen ihr statt Admiral Honda-Pinkhaar (oder wie sie heißt) den Hyperraum Heldentod zu geben.
- Statt Rey's Mary Sue tum aufzulösen (also zu beantworten wer sie uu. trainiert hat, wer ihre Eltern sind, etc.), wurde sie nur noch übermächtiger (hat Luke besiegt - das hätte nicht passieren dürfen). Und zum "Niemand" mit unwichtigen Eltern. WTF.
- Der ganze Sideplot auf dem Casinoplaneten war völlig unnötig. Hätte Admiral Pinkhaar Poe und den anderen ihren Plan gesagt, wäre das alles nicht passiert. Ärgerlich.
- Wie kam Rey bitte von Snokes Schiff auf den rasenden Falken?
- Dass Kylo sich, nachdem er Rey gerettet hatte, doch für die dunkle Seite entschied. Dramaturgisch ok, ja. Aber: Warum bitte?
- Dass Rey wohl am Ende die Jedibücher auf dem Falken hatte. Schade. Das verwandelte Yodas Aussage vor dem Baum von einer weisen in eine zynische Verarsche Lukes.
- Der Tod Snokes, ohne Antworten. Wer war er? Wie konnte er so mächtig sein? Wie hat er es geschafft die Reste des Imperiums zu übernehmen? Warum war der First Order in einer von der Neuen Republik dominierten Galaxis so groß und mächtig, und wo war bitte die Armee der Repubik, die die Zerstörung ihrer Hauptwelten eigentlich kaum so mal eben ignorieren dürfte?


Was mir gefiel:

- Der Tod Snokes. 😀 - Dass der vermeintliche größte Bösewicht durch so einen dummen Fehler jetzt schon starb war einfach nur genial.
- Wie witzig der Film war.
- Dass offenbar Wiederstand und First Order von den selben Leuten ihre Waffen beziehen, und der einzige Ort im Universum der noch so shiny wie die Welten der Prequels ist, der Planet ist, auf dem Waffendealer leben, das gefiel mir als Konzept außerordentlich gut.
- Das beinahe Fallen Lukes. - Sehr kontrovers, ich weiß. Weil Legends Luke nach seinem Flirt mit der dunklen Seite in 5&6 gefestigt im Licht war (wenn auch mit phasenweiser Unterbrechung). ABER: Sünde funktioniert so nicht. Man muss sich ständig neu gegen sie entscheiden. Sie ist nicht mit einer einzigen Lebensübergabe im Sinne eines "once saved always saved" entschieden. Dass Kylo im Grunde wegen einem kurzen Moment der Versuchung Lukes und einem Missverständnis (!) fiel ... GROßARTIG!
- Die Macht ist endlich wieder Religion. Endlich. Und sogar eine tiefere als bisher, da endlich nicht mehr so einseitig.
- Die Offenbarung, dass Luke nur per Macht-Projektion da war, statt sich auf einen Kampf einzulassen. Mensch, ich mag verrückten Dao Meister Luke.
- Sowohl Kylo als auch Luke haben in meinen Augen recht. Die Macht verehren ist gut und richtig. Die Jedis waren es nicht. Das beweist ein Blick in die Prequels. Gefühle verbieten. Sich nicht daran stören, dass sie selbst in einem Krieg menschliche Sklaven (nichts anderes sind die Klone) als Kanonenfutter missbrauchen. Etc. Ja, die Jedi hätten enden sollen, und die Sith auch. Und durch eine bessere Religion ersetzt werden.
- Dass alle Pläne im Grunde gescheitert sind, gefiel mir auch. Scheitern war ein großes, und mutiges Thema. Unsere Fehler sind unsere besten Lehrer.



Weitere Gedanken:
Ist Snoke wirklich weg? Da er die Verbindung zwischen Rey und Kylo hergestellt hat, wäre es gut möglich, dass sein Körper auch nur eine Projektion war. Dramaturgisch wäre es allerdings nicht so dope.

Wohan
19.12.2017, 15:57
@Jerome

Zu deinen Problem die dir nicht gefallen haben ....

- Punkte 1 - Star Wars ist Since FANTASY , nicht Since Fiction - wie konnte in Episode 5 ein riesiges Monster in einem Asteroiden leben in desen Schlund der Millenium Falken landete, nur mal so am Rande ;)
- Punkt 2 - Der Effekt war dennoch schön anzusehen, das erstemal das man Schilde so gut dargestellt bekam und dramatogisch natürlich nicht all zu dumm
- Punkt 3 - Poes X Wing hatte einen zusätzlichen Turboboost-Antrieb und war schneller als normal und der Kommandant des Schlachtschiffes sagte selbst, das er zu schnell und zu klein sei für die Turbolaser und das man die Abfangjäger schon "vor 5minuten" hätte aussenden sollen/müssen - sie wurden einfach übelst überrumpelt weil sie nichtr damit rechneten das EIN Jäger angreift mit einer zusätzlichen Rakete im Hintern - es war ein Überraschungsmanöver.
- Punkt 4 - joa ....fand ich auch erst blöd, aber ich denke man hatte mit Leia noch Macht-pläne für den 9ten Teil und nach ihrem Tot wäre ein so radikales zerschnippeln ihrer Rolle und Ende in dieser Szene für Carrie Fisher doch etwas ....würdelos, somit hat man ihr diese Rolle so weiter zugestanden um Carrie Fisher sicher noch mal etwas zu ehren, statt einfach aus dem Script zu schneiden.
- Punkt 5 - Sie konnte Luke besiegen, weil er sich von der Macht abgewandt hatte und Rey fürchtete, weil sie ihn zu sehe an Ben Solo erinnerte. Außerdem Rey als unbedeutende Person mit unbedeutenden Eltern zur Heldin zu machen ist erfrischend, weg von all dem Mist das jeder mit jedem wichtigen Chars verwandt sein muss - außerdem, war Anakin zu Beginn auch ein NO-NAME.
- Punkt 6 - Der Casinoplot ist aber sowas von wichtig, weil er zeigt wo die wahre Macht der First Order herkommt, nämlich durch eine Lobby die sich am Krieg bereichert und das es im Grund kein Kampf gut gegen böse, hell gegen dunkel ....sondern das es ein Kampf reich gegen arm ist und das sich die Galaxie ein scheiss um diesen Konflikt scherrt oder was die First Order treibt, solang der Rubel rollt.
- Punkt 7 - Rey sagte Chewie bevor sie in der Kapsel stieg, das sie ihm ein Signal gibt wann er sie wo abholen kann und Kylo sagt später zu Hux, das Rey Snokes Privatschiff genommen habe um abzuhauen.
- Punkt 8 - Kylo liebt Rey , Rey folgt ihm ihm jedoch nicht und wendet sich von ihm ab - braucht man ein größeren Grund um zur dunklen Seite zu gehen, als ein gebrochenes Herz ?
- Punkt 9 - Nein ....verfolgte den Dialog zwischen Yoda und Luke richtig, es ist eine soooo liebevolle Anlehung an Episode 5 und Dagoba , der alte Meister und er alte Schüler der noch immer etwas blind ist ....klar, denn erst gegen Ende ist Luke wieder eins mit der Macht.
- Punkt 10 - Die Republik demilitarisierte sich komplett, nur der Wiederstand hat(te) Kampfverbände und ehe die Republik die Möglichkeit bekam eine neue Order herauszugeben die eine Wiederbewaffnung zuließ wurde ihr das Genick gebrochen (sicher nicht im Sinne der Waffenlobby ^^), die First Order bildete sich aus Warlords der zersprengten Überreste des Imperiums, die sich in den Randgebieten der Galaxie zurückzogen und wie oben erwähnt durch die Waffenlobby (Casinoplot) unterstützt und aufgerüstet wurde - es ist eher die Frage wo diese Imperiumsreste die dicke Kohle verborgen hielt um ihr Neubeginn zu finanzieren und ob Snoke oder seine Herkunft für Teil 9 nicht doch noch eine Bedeutung hat werden wir in 2 Jahren sehen ;)

MeTa
19.12.2017, 18:20
Ich bin auch unglaublich enttäuscht von Episode VIII, weil ich nach Episode VII, die mir sehr zugesagt hat, einfach große Erwartungen an viele Dinge hatte. Insbesondere an die Charaktere bzw. den tollen Cast, der das letzte Abenteuer so groß gemacht hat und von dem ich mir einfach viel versprach.

Episode VII war für mich ein absolut grandioses Kino-Erlebnis. Ich war nicht so fasziniert wie zuletzt von Blade Runner 2049, hatte aber unendlich viel Spaß, habe geweint, saß angespannt da und konnte in den richtigen Momenten lachen. Ich sehe ein, dass man The Force Awakens mangelnde Kreativität vorgeworfen hat, was mich aber nie störte, da ich selbst kein allzu großer Star Wars-Fan bin, neben Episode V zuvor nur mäßig Gefallen an der Serie gefunden hatte und die vermeintliche zu starke Nähe zur Originaltrilogie mir entsprechend nicht mal aufgefallen war.

Selbst wenn man das Episode VII also ankreidet, kann man am Ende jedoch nicht behaupten, dass man Star Wars hier nicht treu gewesen wäre. JJ Abrams hat verstanden, was Star Wars ist und ein möglicherweise etwas uninspiriertes aber pompöses, teilweise pathetisches (denn auch das gehört zu der Reihe) Verbindungsstück zwischen alter Trilogie und dem, was noch kommen kann, geliefert. Die Rolle des ersten Teils in einer neuen Trilogie wurde gefunden, Gegebenheiten etabliert, alte Elemente angemessen eingebracht sowie umgesetzt und hier und da sogar der Mut bewiesen, geliebte Charaktere von damals umzubringen. Es wurden auch Fragen aufgeworfen, die natürlich nicht noch im selben Film beantwortet werden können - dafür sollten ja die Sequels sorgen. Fragen wie:

- Wer ist Snoke?
- Verkraftet die First Order, dass die Starkiller Base kaputt ist?
- Woher stammt Rey?
- Ist Kylo jetzt eher gut oder böse?
- Warum ist Luke weg?
- Was macht Chewy ohne Han?
- Was wird aus Nazi-First Order-General Hux?
- Wie geht das Knistern zwischen Finn und Rey weiter?

und viele mehr.

All diese Fragen waren Johnson dann einfach egal. Denn er hat im Wesentlichen nicht verstanden, dass er eine Fortsetzung zu The Force Awakens liefern soll, zwar dankbar die Charaktere übernommen, die von Abrams etabliert wurden, ihnen aber unrecht getan und auch geschichtlich so getan, als würde er den ersten Film einer Trilogie drehen (nur ohne das Erdenken und Etablieren der eigentlichen Charaktere).

Snoke ist egal, denn er existiert ohnehin nur, damit Kylo Ren ihn töten kann. Vorher erfahren wir deswegen auch nichts über ihn, seinen Hintergrund oder sonstwas.

Die First Order ist offenbar so stark wie eh und je, sie haben mächtige Dreadnoughts und die Zeit, ihre obersten Generäle einem kleinen Haufen an Rebellen entgegenzuwerfen.

Reys Eltern sind Niemande. Hätte vielleicht im Star Wars-Universum ein cooler Kniff sein können, um das I Am Your Father-Trope geschickt zu unterwandern, ist in Zusammenhang mit all den anderen vernachlässigten Anfängen aus Ep. 7 aber ebenso enttäuschend wie der Rest.

Kylo ist... ach, wir können uns da noch nicht so richtig entscheiden. Am Ende des Films stellen wir die Anfangssituation wieder her und haben quasi nichts geleistet.

Warum Luke weg ist? Das erklären wir zwar durchaus nachvollziehbar, machen den eigentlich depressiven, von gewissen Schuldgefühlen geplagten Kerl, der sich der Macht vorübergehend entledigt hat, aber mehr oder weniger zu einem albernen Vollidioten, der nicht erkennt, dass Rey Schlüsselspielerin in einem Krieg ist, sondern stattdessen seine Slapstick-Späße und lustigen One-Liner hat, die nicht im geringsten zu ihm oder dem Universum passen.

Chewy ist eigentlich nur im Film, weil es eben ein Star Wars-Film ist und Leute ihn vermissen würden, wenn er nicht da wäre. Aber hey: Es gibt alberne kleine Fellknäuel, mit denen er sich an Bord des Falcon rumärgern muss. Cool, oder?

Hux? Der hitlerähnliche General der First Order, der das Potential hatte, ein Schlüsselspieler im Machtkampf gegen Kylo zu werden, weil er zwar nicht so mächtig, aber in einer Hierarchie ohne Snoke dennoch befehlshabend ist? Hmm... wir könnten einem tollen Schauspieler die Anweisung geben, fürchterlich zu overacten und ihn zum Comic Relief machen!

Finn und Rey? Achso... eigentlich... wir haben hier diesen neuen asiatischen Charakter, der total süß und knuffig ist und vielleicht... ja, vielleicht wird das Finns neues Love Interest und wir schicken die beiden auf eine vorne und hinten komplett sinnlose Quest in eine Stadt mit bösen reichen Menschen. Und die Quest endet lediglich darin, dass Benicio del Toro ein bisschen acten darf und Captain Phasma am Ende lächerlich verbraten wird. Naja, und dann kann der Charakter noch eingesetzt werden, um als Ex Machina zu fungieren, damit Finn nicht stirbt. Aber ein wirkliches Opfer ist es auch nicht, denn wir zeigen noch, wie sie ins Krankenbett gelegt wird und suggerieren, dass sie bald wieder aufwacht.

Neben diesen Punkten gibt es noch so viel, was mich stört, und ich könnte vermutlich lange damit weiter machen. Aber die Respektlosigkeit, mit der Johnsons Schmuddelfinger ein Universum anfassen, steht zu jeder Zeit im Kern fast aller Kritikpunkte, die ich anzubringen habe, womit ich mich also nur wiederholen würde. So viele unangebrachte, nicht in dieses Universum passende Sprüche, Witze und Spielereien zeigen mir, dass weder der Regisseur, noch die Charaktere selbst die Geschichte und ihre Situation ernst nehmen. Und das hat mir die Möglichkeit genommen, das zu tun. Ich konnte dann zwar noch beeindruckt von den paar Sekunden Stille sein, die mir beim Zerstören von Snokes Schiff durch Vice Admiral Holdo entgegen gehauen wurde und die wirklich toll inszeniert war, habe zu den einstmals tollen Charakteren, die auch dank gutem Acting und stellenweise nettem Writing immer noch ihre Momente hatten, aber keinen Bezug mehr herstellen können, wenn jeder - unabhängig von Persönlichkeit, Lebensumständen und sonstigem Kontext - die selben lustigen Sprüche bringt.

Itaju
19.12.2017, 22:54
Ich behaupte, dass sich alle Leute bei Episode V (dem 11/10, dem Paten der Filme, dem Meisterwerk) über den Weltraumasteroidenwal aufregen würden, wenn der Film heute in die Kinos käme. Bringt die Handlung null weiter und ist darüber hinaus unlogisch. Aber Nostalgie wird eben von nichts geschlagen. Über Palpatine wurde auch in der Originalentrilogie nix wichtiges bekannt, aber wenn man über Snoke nichts erfährt rufen alle Star Wars Fans plötzlich die Gotteslästerung am Originalstoff aus. Dass Captain Phasma kaum zu sehen ist, wird kritisiert, aber Boba Fett ist der geilste Hund, den es je gesehen hat. Es wird echt mit zwei Maß gemessen.

@Jerome und Wohan: http://www.filmstarts.de/nachrichten/18516196.html (Spoiler für alle, die den Film noch nicht gesehen haben)

Wohan
19.12.2017, 23:52
Das passt ja ungefäht zu dem was ich meinte, warum nichts geändert wurde - es sollte sie ehren :)

Liferipper
24.12.2017, 00:17
War jetzt auch drin. Fand den Film nicht überragend, aber gut.

Gefallen hat mir besonders, dass Finn und Anhängsel von ihrem Hackerspezialisten verrraten wurden (wir haben schon einen Han Solo, der ist im vorigen Film gestorben), dass Kylo zwar seinen Chef tötet, aber dadurch nicht automatisch zu den "Guten" wechselt (wir haben schon einen Darth Vader, der ist in Episode VI gestorben), die Enthüllung der Identität von Reys Eltern (wir haben schon einen Luke Skywalker, der ist in diesem Film gestorben), und generell, dass nicht alles, was die Guten tun, automatisch zu 100% funktioniert und sämtliche Probleme löst (dafür haben wir ja noch den nächsten Film).

Was mir weniger gut gefallen hat, war das Autauchen von Yoda. Zu Ben (äh, besser, Obi-Wan, um Verwechslungen zu vermeiden ;)) hatte Luke immer eine engere Beziehung. Natürlich war es einfacher, mit Yoda Kasperletheater zu spielen, statt Alec Guiness von den Toten zu erwecken, aber meiner Meinung nach hätte er einfach in die Rolle des Machtgeists gehört. Außerdem Leias Weltraumspaziergang.

Fragen, die ich nach dem Film noch im Kopf habe:
Was ist eigentlich Kylos Ziel, nachdem er seinen Chef und Mentor umgebracht hat? Den Eindruck, dass es ihm darum geht, die erste Ordnung anzuführen, hat er eigentlich nicht gemacht (und dass er die Kompetenz dazu hat, auch nicht). Eigentlich scheint er nur alle umbringen zu wollen, die er kennt...
Wie konnte Hackerspezialist den geheimen Plan der Rebellen verraten, nachdem er ihn gar nicht kannte?

Wohan
24.12.2017, 01:05
@ Liferipper


Eigentlich war ja Yoda sein echter Lehrer und mit ihm hatte er auch den meißten Kontakt und Lehrstunden und dieses auftauchen sollte noch einmal auf seine Lehrzeit auf Dagoba anspielen und das Luke noch immer nicht alles von Yoda gelernt hat und eigentlich trotz Meistertitel noch immer der alte Luke von damals ist.

Was Leia anging war es etwas over the top, aber wenn man den Link von weiter oben betrachtet sollte Episode 9 Leias großer Part werden und warhscheinlich sollte da ihre Bindung zur Macht nochmal stärker thematisiert werden - leider wird daraus ja nun nichts mehr.

Kylo Ziel - hat er mehrfach im Film erläutert -> Lass die Vergangenheit sterben , er will die Jedis auslöschen, die Sith, die Republik aber auch die erste Ordnung schlussendlich und im bestenfall mit Rey ( er bot es ihr an) eine komplette neue Ordnung in der Galaxie schaffen, mit ihr an seiner Seite .....leider nimmt sie sein Angebot nicht an, bricht somit sein Herz und entfacht erstrecht sein Antrieb alles auszulöschen - der Typ hat nachdem Rey ihm am Ende die Luke vom Falken vor der Nase zu schlug sicher nur noch Rache im Kopf um will die die ER liebt, aber sie ihn nicht ein Ende bereiten - ein recht simpler und schnöder Grund für Krieg, aber wäre ja nicht das erste mal das auf Grund von gebrochenen Herzen ganze Imperien in Flammen aufgingen.

Der Hacker - Nun DJ war ja mit auf dem Schiff als Rose und Finn mit Poe funkte, als dieser gerade die Meuterei anzettelte um Zeit zu schinden und so erfuhr er das der Wiederstand das Großkampfschiff mit den Fähren verlassen wollte. Als sie erwischt wurden, was NICHT die Absicht von DJ war zog er seinen Hals aus der Schlinge, rettete sich vor der Hinrichtung, indem er der ersten Ordnung die Informationen weitergab die er über den Wiederstand wusste bzw. paar Minuten vorher noch mitanhöre.

Liferipper
24.12.2017, 11:29
Ach ja, noch eine Frage, die mir eingefallen ist: Was ist das für eine seltsame Rechtsordnung, in der man zwar einerseits für's Falschparken ins Gefängnis geworfen, aber anderersits das falschgeparkte Fortbewegungsmittel nichtmal abgeschleppt wird? :D

Wohan
24.12.2017, 23:46
Ach ja, noch eine Frage, die mir eingefallen ist: Was ist das für eine seltsame Rechtsordnung, in der man zwar einerseits für's Falschparken ins Gefängnis geworfen, aber anderersits das falschgeparkte Fortbewegungsmittel nichtmal abgeschleppt wird? :D

Man muss nichts abschleppen, was man auch sprengen kann - und das wurde ja höchsteffektiv durchgeführt ! Würde man solch Diziplinarmaßnahmen auch RL durchführen, wäre das sicher im Sinne der Automobilindustrie ^^

DrunkIceBear
26.12.2017, 17:35
Ich war nicht wirklich enttäuscht, da ich keine bestimmten Erwartungen hatte und mich mehr oder weniger damit abgefunden habe, dass Star Wars nichts mehr für mich ist. Am Ende ging ich trotzdem überrascht aus dem Kino. Überrascht insofern, dass ich nicht damit gerechnet habe diesen Film so schlecht zu finden.

Dabei sind es nicht unbedingt Dinge über die sich die Mehrheit ereifert, die den Film nicht gut fanden. Die Story um Luke zum Beispiel empfand ich als durchaus verständlich/natürlich.
Einzig und allein die Klarstellung am Ende, dass ihm der Gedanke Ben zu töten nur kurz durch den Kopf ging, fühlte sich für mich zu doll nach einem typischen "Missverständnis" an, welches durch Worte eigentlich wieder hätte geregelt werden können. Aber ansonsten tat es dem Charakter imo kein Unrecht. Luke musste sich vorher noch nie als Lehrer versuchen
und war in den ursprünglichen drei Filme ja auch nicht wirklich ein mächtiger Jedi.
Mich störten eher viele "kleinere" Dinge. Ich mochte General Hux im vorherigen Film. Und eigentlich auch noch in diesem Film. Hier wurde er nur zur Lachnummer und Comedy relief gemacht, obwohl er das ursprünglich gar nicht war.
Der "Humor" war ein anderer Punkt, welcher mich während des Films wortwörtlich die Hände vor das Gesicht halten ließe. Die Porgs waren schrecklich und obwohl sonst eher Finn die blöden Sprüche und unpassenden "Woohoo"-Momente hat, war der schlimmste dieser Ausbrüche Reys "das gefällt mir" nachdem sie einen Tie-Fighter abgeschossen hat und das im finalen Kampf.
Das Rey ein Macht sensitiver "Niemand" ist, ist für mich auch vollkommen okay und die Vorwürfe von Fans auch in Bezug auf die letzte Szene im Film, kann ich nicht teilen. Glauben die im Jedirat sitzt nur eine Familie? Ich finde nur schade, dass Reys Konflikt mit ihrer "Stellung" klar zu kommen auf einmal zum Thema gemacht wird, obwohl das vorher für sie und besonders dem Zuschauer überhaupt nicht wichtig erscheint. In meinen Augen ist das wieder verschenktes Potenzial.
Bei Snokes "fehlender" Vorgeschichte gehe ich allerdings mit der Kritik von vielen überein. Für mich ist der Tod von ihm einfach nicht der wichtige Moment, der er sein soll. Ich weiß einfach nichts über diesen Typen. Die Vergleiche zu Sidious finde ich auch insofern nicht passend, da wir nicht wissen müssen wie er an die Macht gekommen ist, dies wird einfach als Status quo in den ursprünglichen Filmen etabliert. Außerdem wird in den Prequels vieles zu seiner Person erklärt.
Ich würde eigentlich immer lieber über solche Sachen reden als schreiben, da es mir immer schwer fällt meine Gedanken in Schriftform zu bringen. Allgemein finde ich auch, dass gerade bei den Star Wars Filmen das Fandom nicht so vehement darauf bestehen soll das bestimmte Filme nun schrecklich sind und andere perfekt. Wenn man sich mal wirklich tief mit den Filmen beschäftigen würde, würde man wahrscheinlich feststellen, dass alle irgendwie oftmals gleich "bescheuert" sind.

Am Ende möchte ich noch sagen: "Salz".

Wohan
26.12.2017, 19:11
Bei dem "Salz" musste ich beim ersten mal schauen auch schmunzeln und schlug innerlich die Hand vor die Stirn, als würde er es nur sagen, damit die Leute es nicht mit Schnee verwechseln und schreien "Guck mal, HOTH !" XD

Aber nochmal an alle Kritiker - schaut euch doch mal die heiß geliebten alten Teile mit den Ansprüchen an, die man nun an Episode 8 hat - da passieren auch soooviele Dinge, die bei einer genaueren Beleuchtung genauso albern sind, die man einfach nur hinnimmt weil es einfach so ist wie es ist.

z.B.

- Luke, der in Episode 6 vor Jabba steht als düsterer und mächtiger Jedi Meister .....fällt in die Rancorgrube und fuchtelt dort mit Knochen herum, obwohl R2 bereits das Lichtschwert bei sich hat und schlägt und wirft mit Steinen umsich, obwohl er eins mit der Macht ist und weiß der Geier hätte machen können.
- Statt nach der Aktion, das der Rancor gestorben ist daraus z u lernen und Luke einfach schnell hinrichten zu lassen, nein nochmal so ein Schauakt XD
- Luke ist in Episode 4 recht emotionslos als das Imperium sein Onkel und Tante abfackelt , keine Trauer ...nichts ...ach - lass uns einfach abreisen - Tschüss !
- Der eine Todesstern hat versagt - ach bauen wir noch einen ...
- Das Imperium läßt sich von Ewoks überrumpeln
- Ben Kenobi läßt Luke selbst nach seinem Tode noch im Umklaren um seine Familie - klar, war damals egal - Lucas dachte eh das Episode 4 floppt, also brauchte es keine Antworten, juckte aber damals niemanden.

....sicher findet man noch mehr.

Eisbaer
27.12.2017, 08:55
Ich kann alle Kritikpunkte sehr gut verstehen und dennoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten und immer noch in Star Wars.

Enkidu
29.12.2017, 06:06
Anderen Kram les ich mir später durch, jetzt erstmal rohe Eindrücke. Hab The Last Jedi vorhin auch endlich angeschaut. Bin zwiegespalten, aber tendenziell leicht positiv gestimmt. Glaub ich fand ihn besser als The Force Awakens, wenn auch nicht bedeutend viel. Guter aber nicht überragender Film. Stellenweise etwas durchwachsen. Hatte nach dem ganzen Fan-Aufschrei im Internet echt Schlimmeres befürchtet. Ich hab Erfahrung mit schmerzlichen Franchise-Kanon-Sprengungen und -Verstümmelungen (*hust* Star Trek *hust*) und das hier gehörte für mich schonmal nicht dazu, wofür ich sehr dankbar bin. Außerdem bietet The Last Jedi ein paar gelungene Überraschungen und ist kein Remake eines existierenden Filmes, schon gar nicht von einem in der selben Reihe ;) Aber es gab auch zahlreiche Momente und Aspekte, die mir missfallen haben und die recht störend herüber kamen. Meistens nur Kleinigkeiten, die zusammen unterm Strich aber doch massiv den Gesamteindruck runter drücken und einen unangenehmen Nachgeschmack hinterlassen.

Hier die ausführliche Variante...


Was mir gefallen hat:
Endlich trauen sie sich mal wieder was! Es geht doch! Da schreib ich Rian Johnson eine Menge Talent und Fingerspitzengefühl als Geschichtenerzähler zu. Es gab mehrere Stellen, die mich echt überrascht haben bzw. an denen ich überhaupt keinen Plan hatte, wie und in welche Richtung sich das als nächstes entwickeln würde. So vom grundsätzlichen Handlungsverlauf her hat mich der Film überzeugt. Highlight waren für mich die Szenen im "Thronsaal" von Snoke mit Kylo Ren und Rey. Wer geht auf wen los? Kann Kylo doch bekehrt werden? Schließt sich Rey ihm an? Bäm! Snoke platt. Wer hat damit gerechnet? Wahrhaftiger WTF-Moment. Diese ganze Dynamik, dass da gerade nur anhand von drei Personen das Schicksal der Galaxis in der Schwebe hängt und alles von ihren nächsten Entscheidungen abhängt. So ein Gefühl hatte ich nur in einigen der besten Star Wars Augenblicke und hier war dieser Funke wieder da. Wovon in The Force Awakens noch gar nichts zu spüren war.

Und dann wird das Ganze noch mit einem saucoolen Duo-Kampf gegen die Leibgarden getoppt. Kylo hatte eigentlich einen Punkt und nicht ganz Unrecht. Alles Alte hinter sich lassen: Jedi, Sith, Bullshit! Neu aufbauen. Kann mir vorstellen, dass das verlockend für Rey war und dass das auch manchem Zuschauer nicht unlogisch erschien. Auch wenns nicht optimal wäre, denke ich nicht, dass Kylo gleich ein neues Imperium geschaffen hätte. Man macht da echt ein paar schnelle Gedankenspiele durch.

Ebenfalls mutig, dass sie das, was schon in Episode VII-Tagen in Interviews bezüglich Reys Herkunft rein hypothetisch erwähnt worden ist, hier festgeschrieben haben. Auch nicht schlecht und ich schätze, die beste Lösung für die Frage nach ihren Eltern. Eröffnet einfach eine ganz andere Perspektive, wenn man so draufschaut. Es muss nicht immer jeder mit jedem verwandt und mit erhabener Ahnenreihe ausgestattet sein. Die Wendung besteht darin, dass es keine große Enthüllung gibt. Warum auch? Ein zweites Ich-bin-dein-Vater können sie nicht bringen, das hätte jeder erwartet. Gerade mit Reys bescheidenem persönlichem Hintergrund auf Jakku ist die Wirkung viel mächtiger und die Botschaft sowohl bitterer für sie als auch erhebender für uns alle. Egal wie tief man gestartet ist, man kann es immer noch weit bringen. Ich vermute, darauf wird in Episode IX nochmal eingegangen werden, speziell wenn man die letzte Szene mit dem Besenjungen bedenkt. Die Macht ist stark in vielen Leuten in der ganzen Galaxis und wird wahrscheinlich immer wieder neue Lukes und Reys und Anakins hervorbringen. Die Frage ist eher, wie geht die Welt mit ihnen um und wie nutzen sie selbst ihre Fähigkeiten?

Das mit der Ausgangslage vom Führungsschiff des Widerstandes, dem langsam der Treibstoff ausgeht und das von einem Riesenschiff der Ersten Ordnung verfolgt wird, war im Prinzip auch eine clevere Idee, wenn auch nicht optimal umgesetzt. Dazu aber weiter unten mehr. Dass die ganze Aktion von Finn und Rose letztlich nicht geklappt hat, ja sogar umsonst gewesen ist und in einer Sackgasse endete, oder dass der Gauner DJ sie dermaßen verrät, fand ich ebenfalls erstaunlich und in der Form kaum vorhersehbar.

Es gab ein paar neue Charaktere, die meisten davon mit richtigen eigenen Arcs bzw. Mini-Geschichten, die ineinander griffen. Vize-Admirälin Holdo war nicht planlos, sondern mutig und bescheiden. Rose mit dem Verlust ihrer Schwester und ihre Beziehung zu Finn (auch wenn ich die Szene mit dem Kuss nach so kurzer Zeit seltsam verfrüht und leicht kitschig fand, war das eine sehr schöne Zeile von ihr: Nicht drauf konzentrieren, zu vernichten was wir hassen, sondern darauf, zu schützen was wir lieben). Auch bei den Rückkehrern gab es den einen oder anderen Fortschritt zu verzeichnen. Poe hat eine passende Lektion bezüglich seiner Hitzköpfigkeit bekommen, Finn nach erneuten Fluchtgedanken abermals großen Mut und Opferbereitschaft gezeigt. Rey und Poe waren mir nach wie vor ziemlich sympathisch, Finn hingegen ist in meiner Gunst ein Stück weit abgesunken aber immer noch in Ordnung.

Der Punkt, an dem sich scheinbar viele stören, hat mich nicht aufgeregt, sondern umso mehr interessiert: Die Darstellung von Luke. Es gehörten schon Eier dazu, ihn nicht in einem perfekt positiven Licht zu zeichnen, ihn nicht zur flachen und leeren oder überpowerten Ikone zu machen. Mir erschien es sehr menschlich, dass er Zweifel und Angst hatte, bzw. dass dieses folgenschwere Missverständnis bei der Ausbildung von Kylo Ren passierte. Wenn man bedenkt, wie Lukes Leben bis dahin gelaufen ist, sollte das eigentlich nachvollziehbar sein. Super war, wie ambivalent und mit äußerer Sicht die Jedi thematisiert und ein Stück weit entzaubert wurden. Es stimmt, es war eine Sekte mit teilweise bescheuerten Regeln, die viele dumme Entscheidungen getroffen hat. Was auch immer mit machtsensitiven Menschen in Zukunft passieren wird, den Jedi-Rittern und ihrem Kult an sich braucht man keine Träne hinterher weinen. Wenn etwas in der Art nochmal auftaucht, dann bitte in einer gänzlich neuen Form.

In dem Zusammenhang kam ich übrigens auch damit klar, dass im Film ein paar neue (?) Jedi-Kräfte eingeführt wurden. Das mit der "Machtprojektion" war ein netter Trick. Die Verbindung zwischen Kylo und Rey am Anfang noch etwas sehr cheesy, aber als Plot-Device und als Plan von Snoke letztlich effektiv. Außerdem konnte Luke damit später noch ein letztes Mal richtig dick auftragen und angeben :D Der Kenobi-Style Abgang hatte was. Passendes Ende für ihn. Frage mich nur, wie das nun weitergehen wird. Von der alten Garde ist jetzt ja nur noch Leia übrig, und die wird in Episode IX laut Berichten nicht mehr vorkommen, weil Carrie Fisher bekanntlich verstorben ist, hmm.

Ähnlich wie mit den Jedi und der Macht wurde auch mit Ideen und Kommentaren zur Galaxis an sich verfahren. Geld regiert die Welt. Die Reichen und Mächtigen verkaufen nicht nur Waffen an die Erste Ordnung, sondern an beide Seiten. Genau diese Ambivalenz fand ich toll. Das ist im Grunde ein tiefgreifender Paradigmenwechsel für Star Wars, von daher kann ichs verstehen, dass es manchen Leuten schwer fällt, das zu akzeptieren. Früher war immer alles schwarz und weiß. Es gab nur Gut und Böse und ab und zu noch ein kleines bisschen gut im Bösen oder andersherum. Aber die Grenzen waren abgesteckt und die Rollen klar verteilt. In The Last Jedi wird klar, dass die Welt nicht so simpel ist, nicht nur schwarz und weiß, sondern grau. Ein oft hässliches Grau, wohlgemerkt. Die alten Grenzen brechen auf.

Thematisch beschäftigt sich der Film tatsächlich eingehend mit Fragen um Erbe, Nachfolge, Heldenverehrung, Legitimität und den Umgang mit Symbolen der Vergangenheit. Und das nicht nur in Bezug auf Luke, das taucht echt überall wieder auf. Kann man auf der Meta-Ebene auch auf die Star Wars Saga als Ganzes beziehen. Cool, dass sie Lukes altes Lichtschwert gespalten und zerstört haben. Vielleicht geht in Episode IX ja doch noch mein Wunsch in Erfüllung und sie geben Rey ein gelbes oder wenigstens irgendwie andersfarbiges, eigenes Lichtschwert, um sich von den Vorgängern abzuheben ^^ Erschiene mir sehr adäquat, ähnlich wie Luke damals in Rückkehr der Jedi-Ritter mit seinem selbstgebauten in Grün ankam.

Ansonsten vor allem ein fettes Plus von mir für die visuelle Ästhetik. Ich habe es gehasst, wie sehr The Force Awakens die alte Trilogie selbst in dieser Hinsicht unkreativ und langweilig kopiert hat. Episode VIII hingegen fühlte sich frischer und aufregender an. Die rote und silberne Farbe zieht sich als Motiv durch den gesamten Film. Wir bekommen neue Schiffe und Fahrzeuge und neue Alien-Tiere zu Gesicht. Der Planet mit dem Salz auf rotem Grund (oder andersherum?) und mit Minen und Kristallfüchsen und mit alten Speedern, die die staubige Schicht aufwirbeln und im Kampf wie durch Pinselstriche das Schlachtfeld "bemalen"... Yay! Ganz genau so etwas habe ich mir gewünscht. Demnächst bitte mehr von solchem Einfallsreichtum. Endlich wird mal wieder was abseits von X-Wings und TIE-Fightern und Sternenzerstörern geboten. Sogar die Bomber am Anfang hatten eine ganz andere Form als gewohnt :A Für mich ist das alles andere als eine Nebensache. Hat wirklich eine Menge ausgemacht.


Was mir nicht so gut oder überhaupt nicht gefallen hat (Nörgel-induzierter Textvolumen-Overkill incoming!):
Wo fange ich an? Nachdem ich eben vom Mineralplanet Crait mit seiner alten Rebellenbasis geschwärmt habe, muss ich sagen, dass mich im krassen Gegensatz dazu der Casinoplanet Canto Bight übel enttäuscht hat. Finn und Rose verbringen dort nur ein paar Minuten Screentime, und von der Umgebung bekommen wir kaum etwas zu sehen. Es bleibt nicht genug Zeit, sich daran zu gewöhnen. Dabei haben die Filmemacher Teile davon in Dubrovnik gedreht! Wenn sie schonmal dort sind, hätten sie das richtig nutzen sollen. Mir ist schon klar, dass die Charaktere sich dort nicht ewig aufhalten können, aber es hätte nichts dagegen gesprochen, die verbleibenden Stunden etwas zu erhöhen und uns dafür mehr von dem Ort zu zeigen, oder überhaupt diese Location mit mehr und besserem Handlungsinhalt zu füllen. Im Wesentlichen war das doch nur: Sie kommen an, werden sofort festgenommen und können mit einem vermeintlichen Code-Knacker fliehen. Verfolgungsjagd und Abgang. Hui. Ein Casino, verdammt! Egal wie verrucht und verdorben die ganze Maschinerie und die Leute dort auch sein mögen, das wäre die perfekte Gelegenheit für ein bisschen mehr Exposition und Erkundung gewesen. Ich wollte, dass daraus eine Art Äquivalent zu Bespin und der Wolkenstadt wird. Nicht ganz so umfangreich natürlich, aber nunmal eine völlig neue Art von Ort, die wir bisher in der Franchise noch nicht gesehen haben. Wenigstens ein bisschen einleben und sich vertraut machen. Aber das ging alles viel zu schnell und wirkte dadurch halbherzig. Verschlimmert durch eher weniger überzeugende CGI-Kreationen. Schade. Guter Grundgedanke, verschwendetes Potential.

Dies hing ebenso mit der Mission zusammen. Vielleicht wollten sie nicht zu viel Zeit drauf verwenden, weil es den Helden später misslingen würde. Aber die ganze Aktion war komisch und ein wenig erzwungen. Hier war übrigens ausnahmsweise mal eine Stelle, wo ich verstärkten Einsatz von JJ Abrams Countdown-Timer-Fetisch befürwortet hätte. Die Szenen im Casino und mit DJ sind holterdipolter gefilmt, aber ich bekam kein richtiges Gefühl für die Dringlichkeit und Verzweiflung der Lage und schon gar nicht für die Umgebung dort. Hier hätte man uns mehr an das Schiff erinnern können, daran, wie der Treibstoff zur Neige geht.

Ahch-To war ein wenig besser, aber blieb auch hinter den Erwartungen zurück. Dachte, wir bekommen irgendwelche Jedi-Geheimnisse in beeindruckender Kulisse anvertraut, schließlich steht dort der erste Tempel. Aber viel war dort nicht los. Eigentlich nur ein Baum mit einem einzigen Regal anstelle von etwas, das man hätte Bibliothek nennen können. Die Bücher wurden ja scheinbar doch noch von Rey gerettet und werden in Episode IX vermutlich nochmal auftauchen, aber bei der Aversion, die die Macher gegen Exposition und World Building haben, wird der Inhalt wahrscheinlich nicht angesprochen. Will ja keine erneute Entmythisierung, und gewiss auch keine Midichlorianer, aber ein paar neue Techniken und Weisheiten über die Natur der Macht oder so wären doch cool.

Was mich wohl am meisten gestört hat an dem ganzen Film: Wie befürchtet spielte die Republik keine Rolle mehr :B Die Starkiller Base hat in Episode VII doch nur das Hauptsystem der neuen Republik sowie deren dämlichst und unglaubwürdig an einem einzigen Ort geparkte Flotte gegrillt. Das muss aber eine winzige Republik gewesen sein, wenn da nicht noch massig andere Welten dabei waren. Wie ich hier bestimmt irgendwo schonmal geschrieben hatte, hätte ich mir für die neue Sequel-Trilogie mal einen Konflikt auf Augenhöhe gewünscht. Das wäre etwas Neues gewesen. Zwei Supermächte, die aufeinander losgehen (und die nicht insgeheim durch die selbe Hand gelenkt werden). Die neue Republik hätte ja gerne etwas unterlegen sein können, aber immer noch bedeutend. Und wir hätten etwas davon sehen und hören sollen. Hey, es geht schließlich um das Erbe der Taten der Hauptfiguren aus der Originaltrilogie! Make us care. Wenn es um den Erhalt dieser Vernunft gegenüber der Ersten Ordnung gegangen wäre, wenn da die erhaltenswerten Errungenschaften aus Episode IV bis VI auf dem Spiel, auf Messers Schneide stehen, DAS hätte mich so richtig gekümmert.

Stattdessen fühlte es sich schon in Episode VII und jetzt in VIII leider noch mehr so an, als sei das Erbe der früheren Filme mit Füßen getreten worden. Und das mein ich überhaupt nicht im mythologischen Sinne bezüglich Jedi-Gedöns, sondern im realpolitischen! Der Sieg in Return of the Jedi war verfrüht und offenbar vollkommen unwirksam, hat der Galaxis gerade einmal ein paar kurze Jahre wackeligen Frieden erkauft. Die Erste Ordnung aus den Trümmern des Imperiums hat scheinbar trotzdem praktisch unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung. Und da wären wir wieder, das brutalst abgekaute Klischeekonzept mit den hoffnungslos zahlenmäßig und waffentechnisch unterlegenen Rebellen gegen das übermächtige monströse Imperium. The Last Jedi treibt dies noch auf die Spitze. Ich hielt ja im Prinzip schon nicht viel vom sogenannten Widerstand, aber plötzlich ist davon ohnehin kaum noch etwas übrig. So krass, dass die Überlebenden am Ende alle in den Falken passen :eek:

Hat mir nicht gefallen. Wenn diverse Welten auf das Notsignal gegen Ende geantwortet und Schiffe geschickt hätten, damit hätten sie es rausreißen und mich zufrieden stimmen können. Wäre vorhersehbar gewesen, schon, aber dann hätte sich zumindest eine Menge aus den früheren Geschichten nicht so verdammt sinnlos angefühlt. Stattdessen: Nichts. Was für Mitläufer-Luschen leben denn überhaupt in dieser Galaxie? Nachdem sie einmal die Erfahrung mit dem Imperium gemacht haben, wurden in 30 Jahren keine Vorkehrungen getroffen, um etwas Vergleichbares für die Zukunft zu verhindern? Lahm. Und gemessen an der Realität auch irgendwie unglaubwürdig. Als wenn zuerst Abrams und jetzt Johnson unter allen Umständen die Machtverhältnisse abermals ins Extreme Ungleichgewicht verschieben wollten. Aber das hatten wir schon alles. Ein uralter Hut, der nicht dadurch besser wird, dass es jetzt sogar nur noch ein paar Dutzend gegen eine gigantische Übermacht sind. Dieses "Am seidenen Faden der Hoffnung hängen" ist eine sehr altmodische Weise, um Dramatik zu erzeugen. Gute Autoren sollten das besser können. Über die neue Republik erfahren wir gar nichts. Wenn sie wieder auferstehen soll, jetzt schon zum zweiten Mal, wäre es vielleicht nicht verkehrt, mir als Zuschauer zu zeigen, warum dieses Modell es wert ist, dafür zu kämpfen. Es wird zu wenig vom großen Ganzen beleuchtet, ich soll stattdessen alles glauben, bloß weil es mal in einem Nebensatz erwähnt wird. Das schmeckt mir nicht. Erneut, das ist eines der Dinge, in denen Lucas' sonst problematische Prequels haushoch überlegen waren.

Durch diesen Ansatz hat sich der Film leider auch überraschend klein angefühlt. Hier treffen keine großen Armeen oder Flotten mehr aufeinander (man vergleiche nur mal die Raumschlacht aus Rogue One damit!) und es werden auch nicht diverse unterschiedliche Planeten besucht und erkundet. Die Geschichte konzentrierte sich ganz auf das Hier und Jetzt und den sehr kleinen Kreis von Hauptfiguren. Sie findet auf begrenztem Raum statt und beschreibt hauptsächlich die Flucht eines Raumschiffes. Es fehlt mir sozusagen nach wie vor in den Sequels das Gefühl für den Umfang der Galaxie und die großen Entwicklungen. Auch in einem "Imperium schlägt zurück" war die kleine Heldentruppe im Fokus, aber es gab viel mehr ruhige Gespräche, viel mehr Touren durch Hoth und Dagobah und Bespin, die dem ganzen Verlauf der Geschichte ihr Gewicht gegeben haben. Mehr Verschnaufpausen zwischendurch, ein konstantes Auf und Ab. Bei dem gehetzten Ansatz aus Episode VIII und teils auch schon VII (dort vor allem in der zweiten Hälfte) geht mir zu sehr das Abenteuerfeeling flöten. Ich weiß, es sind Star Wars Filme, deshalb klingt das Folgende für einige eventuell lächerlich, ist mir aber gleich: Imho gab es in The Last Jedi zu viel Geballer. Ja, richtig gelesen. Geballer. Andauernd wird geschossen, insbesondere von Raumschiffen oder sonstigen Waffensystemen. Ich behaupte, mehr als in jedem anderen Teil der Reihe, zumindest gemessen an der Screentime. Vielleicht hat mir der Schwertkampf gegen die roten Leibgarden auch deshalb so gut gefallen, weil er ein bisschen dringendst benötigte Abwechslung reinbrachte, die aber leider nicht lange anhielt.

Klein auch deshalb, weil der Personenkreis mindestens genauso sehr schrumpfte, wie er wuchs. Hatte gehofft, dass die neuen Charaktere stärker beleuchtet und die neuen alten, also mit Episode VII eingeführten, weiter ausgebaut werden. Gerade auch die Nebenrollen. Holdo war so vielversprechend aber geht schon im selben Film wieder drauf. Die Screentime des von Benicio del Toro gespielten DJ hielt sich stark in Grenzen und ob wir ihn nochmal wiedersehen, steht in den Sternen. Luke ist nun weg, kehrt höchstens als Machtgeist zurück. Sogar Ackbar haben sie gekillt. Den eigentlich wichtigsten Neuzugang, Rose Tico, mochte ich eindeutig am wenigsten (und habe das ungute Gefühl, dass sie mir erheblich mehr zugesagt hätte, wenn sie von jemand anderem als Kelly Marie Tran gespielt worden wäre... wie etwa Olivia Cooke, die für die Rolle ursprünglich mal angedacht war). C3PO und R2, einst richtig bedeutende und aktive Figuren, sind inzwischen kaum noch der Rede wert und bloßes Beiwerk am Rande mit flüchtigem Gaststatus. Dabei sind sie für mich immer noch schöner und natürlich berechtigt nostalgischer als es BB-8 je sein könnte. So viel Aufmerksamkeit für Han, Leia und Luke, da war ich von Anfang an skeptisch, aber hätte auf der anderen Seite nichts dagegen gehabt, wenn uns 3PO und R2 erneut durch die Filme geführt hätten. Wirken nun wie vernachlässigte Relikte aus einer anderen Ära.

Der böse Obermotz Snoke ist kaputt, daher die Seite der Widersacher mit Namen nun deutlich in der Unterzahl. Ich wollte Captain Phasma sehen, auch mal ganz ohne Helm, und mit mehr Dialog und Action und Bedeutung für die Story. In The Last Jedi hat sie kaum mehr als einen Cameo-Auftritt :-/ Frage mich, ob sie auch diesmal überlebt hat (noch unwahrscheinlicher als im Müll-Kompressor beim letzten Mal, aber wer weiß). Besteht die Erste Ordnung jetzt nur noch aus Kylo, Hux und einer Gazillion von gesichtslosen Sturmtrupplern? Hoffe in Episode IX werden endlich mal die Handvoll Jedi-Schüler sinnvoll eingebaut, die Kylo einst auf seine Seite zog und mitnahm. Knights of Ren oder so? Ging davon aus, dass die hier schon vorkommen würden. Eignen sich perfekt als neue Schurken. Wenn Kylo sie alle umgebracht haben sollte, war das eine fürchterlich vertane Chance.

Dafür, dass so viele Figuren so wenig Beachtung in der Geschichte bekommen haben und schnell wieder abgefrühstückt wurden, erstaunt es mich, dass The Last Jedi so lang ging und sich blöderweise manchmal auch so lang anfühlte. Zweieinhalb anstelle der üblichen etwas über zwei Stunden. Ich mag zwar grundsätzlich die Erzählstruktur, aber im Detail wurden da manchmal meiner Meinung nach die falschen Prioritäten gesetzt. Als der eigentlich beste Part auf Crait kam, ging mir ehrlich gesagt langsam schon die Puste aus. Denke, unter anderem den Anfang mit Poe und den Bombern hätten sie stark kürzen können und sollen.

Der Soundtrack hat mich enttäuscht, trotz Williams. Die Musik wiederholt die Klassiker und die Sachen aus Force Awakens (Reys Thema in Dauerschleife), schön und gut, aber ich konnte nicht ein einziges eingängiges neues Motiv heraushören :( Warum nicht was für Rose oder für einen der neuen Schauplätze? Falls es so etwas gegeben hat, war es mir auf jeden Fall zu unscheinbar. Muss die Musik aber auch nochmal in Ruhe ohne Film durchhören. Was das angeht, hatte The Force Awakens jedenfalls klar die Nase vorn.

Was war sonst noch? Ah ja. Da waren diese Abschnitte, in denen man meinte, den Disney-Einfluss zu spüren. Ich fand die Porgs zwar nicht furchtbar, aber doch reichlich redundant. Der Auftritt von Yoda wirkte deplatziert bzw. für einen Machtgeist nicht durchsichtig und vage genug ^^ Schien mir überhaupt ein bisschen zu dick aufgetragen und nachbearbeitet, obwohl sie dafür angeblich wieder eine Puppe benutzt haben. Hab nicht grundsätzlich was gegen Yoda an der Stelle, das war sogar irgendwie rührend mit seinem Kommentar zu Luke, aber dann doch bitte mit der angemessenen Zurückhaltung. So wie es war, wirkte es, als hätte sich ein Cartoon-Charakter plötzlich in einen Realfilm verirrt. Darüber hinaus war der Humor nicht mehr ganz so ausgewogen und zündend wie in The Force Awakens. Vieles, was als Scherz gedacht war, erntete bei mir höchstens noch ein müdes Lächeln.


Ich habe den Eindruck, dass diesmal letztenendes eigentlich mehr Storyfragen aufgeworfen als beantwortet wurden. Normalerweise würde mich dieser Umstand faszinieren und Vorfreude auf den nächsten Teil schüren. Die Tatsache, dass sie die Trilogie nicht halbwegs vorausgeplant haben, dass Abrams, der berüchtigt schlecht darin ist, Geschichten zu Ende zu erzählen, die Regie von Episode IX übernehmen wird, er das Drehbuch (nach mehreren inzwischen offenbar verworfenen Entwürfen von anderen Autoren wie Jack Thorne oder Derek Connolly) neu zusammen mit Batman v Superman Pappnase Chris Terrio schreibt, und dass die Sequels allem Anschein nach generell wenig (für meinen Geschmack definitiv zu wenig) Wert auf Erklärung der Hintergründe legen, führt bei mir aber eher zu Besorgnis. Die neuen Filme gehen dermaßen schlampig-vernachlässigend mit einer Reihe offensichtlichster Fragen um, dass ich nicht mehr davon ausgehe, zum Beispiel jemals in einem der Hauptwerke zu erfahren, wer Snoke jetzt eigentlich war. Wenn überhaupt. Erwarte ja keinen Exposition-Overdrive, aber bei so einer wichtigen Figur mal irgendwo einen entsprechenden halben Satz fallen zu lassen wäre schon angebracht. Jetzt ist es wohl schon zu spät. Hmmm. Hab nichts dagegen wenn in einer Filmreihe ein paar Mysterien bestehen bleiben und nicht weiter verfolgt werden, doch wenn sich das so häuft wie hier empfinde ich Star Wars als narrativ löchrig.

Schattenläufer
31.12.2017, 15:36
Ich bin enttäuscht von dem Film - aber aus anderen Gründen als denen, die ich im Internet gelesen habe.

Ich finde es immer schwierig, zu argumentieren, dass der Film hier oder da keinen Sinn gemacht hat oder so etwas - wenn man sich die alten Filme ansieht, findet man immer genug Szenen, in denen man ähnliche Kritik anbringen könnte.
Was entscheidend ist, ist folgende Frage: Habe ich diese Fragen und diese Kritik bereits während ich den Film ansehe, oder erst danach?

The Last Jedi ist für mich ein Film, bei dem ich ständig Fragen hatte. Das muss nichts damit zu tun haben, ob es theoretisch irgendwo eine Antwort im Film gab oder nicht - in dem fraglichen Moment war die Erklärung nicht ausreichend oder nicht befriedigend, und dann funktioniert die Szene nicht.
Das heißt, mir geht es nicht darum zu kritisieren "Luke hätte doch das und das tun sollen", sondern mir geht es darum, dass ich während einer Szene einfach nicht genug mitgefiebert habe und nicht genug mitgezogen wurde.

Eine andere, allgemeinere Kritik ist die, dass mir ein Thema fehlte. Das Star Wars Feeling ist für mich auch immer, dass viel philosophiert wird darüber, was es heißt, ein Held zu sein und das richtige zu tun. Die Szenen eines Films müssen verschiedene Aspekte einer oder mehrerer zentraler Fragestellungen beleuchten und dadurch irgendwie grob zusammenhängen. Dieser Film hat nichts davon - er hat die entsprechenden heroischen Handlungen, aber nicht den philosophischen Kontext, es fehlt der weise Charakter, der das alles irgendwo verortet. Von den Szenen auf der Insel her hätte es sich zum Beispiel angeboten, die Frage nach dem Nutzen der Jedi in dieser Welt noch viel stärker zu betonen. Warum brauchen wir Luke überhaupt, das hätte irgendjemand fragen können, um dann von Leia eine pathetische Antwort zu bekommen. Selbst den fehlenden Hintergrund von Snokes hätte man da gewinnbringend einsetzen können, indem man die Frage stellt, warum nach jedem Sieg der Guten bereits ein Böser wartet, um das Vakuum zu füllen. Dann ist es egal, wer er ist - wichtig wäre dann, dass es immer jemanden wie ihn geben wird, und die Helden müssten sich fragen, wie sie damit leben können.
Das war alles in Ansätzen da, aber nicht im Vordergrund, und dadurch fühlte sich der Film viel weniger "episch" an. Selbst Rogue One hatte mehr Star Wars Feeling, weil er ein ganz starkes Thema von Selbstaufopferung hatte.

The Force Awakens gefiel mir gerade deswegen besser. Er hat auch viele Fragen aufgeworfen, aber keine Szene ist an fehlenden Erklärungen zusammengebrochen. Ich hab ihn mir noch einmal vorher angesehen und denke, dass er den Test der Zeit besser bestehen wird als der neue Film.

Trotzdem waren im neuen Film viele tolle Szenen. Der Kampf in dem roten Zimmer - WOW. Und alles mit Luke. Mark Hamill war großartig.

Enkidu
02.01.2018, 01:07
Hattet ihr eigentlich auch das Gefühl, dass sich der Film stellenweise eher wie der dritte Teil einer Trilogie anfühlte? Besonders in der zweiten Hälfte. Ich schätze, während Episode IV und I eher für sich alleine standen und weitgehend in sich abgeschlossen waren, aber dafür V und VI sowie II und III enger zusammenhingen und auch zeitlich innerhalb der Handlung eher aufeinander folgten, schätze ich, dass es bei den Sequels diesmal genau andersherum sein wird: VII und VIII folgen praktisch unmittelbar aufeinander und enden mit einer ziemlichen Zäsur. Würde mich kaum wundern, wenn Episode IX ein paar Jährchen später spielt und auch ein wenig eigenständiger funktioniert, während sie sich um die verbliebenen offenen Fäden aus The Last Jedi kümmert.



Eine andere, allgemeinere Kritik ist die, dass mir ein Thema fehlte. Das Star Wars Feeling ist für mich auch immer, dass viel philosophiert wird darüber, was es heißt, ein Held zu sein und das richtige zu tun. Die Szenen eines Films müssen verschiedene Aspekte einer oder mehrerer zentraler Fragestellungen beleuchten und dadurch irgendwie grob zusammenhängen. Dieser Film hat nichts davon - er hat die entsprechenden heroischen Handlungen, aber nicht den philosophischen Kontext, es fehlt der weise Charakter, der das alles irgendwo verortet.
WTF ^^ ? Ich fand ganz ehrlich, dass das einer der thematisch stärksten bisherigen Star Wars Filme überhaupt war. Wie ich oben bereits schrieb, beschäftigt sich die Geschichte wirklich intensiv mit Fragen um Heldenverehrung, Nachfolge, Erbe und vor allem mit dem Umgang von Symbolen der Vergangenheit. Das zieht sich wie ein roter Faden bis zum Ende durch. Dabei wird viel hinterfragt und auch ein Stück weit (imho angenehm, weil nicht zu übertrieben) dekonstruiert, wo andere Teile der Saga nur oberflächlich mit Klischees gespielt haben.

Wie viel von dieser Verehrung ist gerechtfertigt, wie viel von dem Bild, das wir von bestimmten Personen haben, findet nur in unserer Einbildung und unserem Wunschdenken statt? Sind diese Symbole, das Festhalten an der Vergangenheit, nicht vielleicht trotzdem sinnvoll, wenn es den Leuten Kraft geben und/oder sie inspirieren, ja ihnen sogar Perspektive und Ziel geben kann? Was bedeutet es, wenn man sich davon befreit? Wenn man in die Fußstapfen von einem Idol tritt, sollte man dann versuchen alles ganz genauso zu machen? Von vorne bis hinten drehen sich die Geschichten und Entscheidungen von Rey, Luke, Kylo Ren, Holdo und am Anfang sogar auch von Rose und Finn in der einen oder anderen Weise um diese Dinge. Findet sich ebenso in bestimmten Gegenständen (das legendäre Lichtschwert weggeworfen, später sogar entzweit; oder auch dieses Würfel-Memento von Han) oder offensichtlichen Handlungspunkten (Rey in der Höhle unter der Insel, vor der Luke Angst hat und die letztenendes nur einen Spiegel (!) enthält; oder auch die frühere Funktion der Basis auf Crait usw. usf.). Kann man darüber hinaus auf der Meta-Ebene auch auf die Star Wars Saga als Ganzes bzw. auf einige der Hardcore-Fans beziehen und zu sehr interessanten Schlussfolgerungen gelangen xD


Von den Szenen auf der Insel her hätte es sich zum Beispiel angeboten, die Frage nach dem Nutzen der Jedi in dieser Welt noch viel stärker zu betonen. Warum brauchen wir Luke überhaupt, das hätte irgendjemand fragen können, um dann von Leia eine pathetische Antwort zu bekommen.
Fand es mutig, wie die Jedi endlich auch mal kritisiert wurden - zu recht. Wäre das nur von irgendwem gekommen, der nicht so viel mit der Macht zu tun hatte, hätte es völlig die Wirkung verfehlt. Es musste Luke sein, und es musste Rey sein, die diese Fragen auf der Suche nach Hilfe stellt. Mal ganz abgesehen davon, dass in der Handlung sonst auch niemand für sowas infrage gekommen wäre :D

Byder
02.01.2018, 19:32
Ich als Nicht-Fan der Star Wars Filme fand den Film deutlich besser, als ich dachte und für mich ist das der beste Star Wars Film. Kylo Ren ist aus meiner Sicht die interessanteste Figur der Filmreihe und seine Darstellung hat mir hier wirklich gut gefallen. Für mich ist The Last Jedi auch der Film, der am besten mit den Jedis, der Macht und dem Gut-Böse-Konflikt umgegangen ist, weswegen ich es im Nachhinein sehr schade finde, dass so viel Zeit in langweiligen Weltraummumpitz gesteckt wurde. Fynn war langweilig und sein Abenteuer für mich nichts anderes als ein viel zu weit gestreckter Sideplot, sein Love-Interest war gänzlich unnötig und viel zu schlecht verpackt. Der Großteil von dem, was sich auf dem Schiff der Rebellen abgespielt hat, hat mich ebenfalls gelangweilt (bis auf diesen einen "OH SHIT!"-Moment, bei dem ich dann doch wieder mitgefiebert hab) und ich wünschte mir, man würde mehr von Luke und Kylo Ren zeigen.

Schattenläufer
02.01.2018, 21:29
WTF ^^ ? Ich fand ganz ehrlich, dass das einer der thematisch stärksten bisherigen Star Wars Filme überhaupt war. Wie ich oben bereits schrieb, beschäftigt sich die Geschichte wirklich intensiv mit Fragen um Heldenverehrung, Nachfolge, Erbe und vor allem mit dem Umgang von Symbolen der Vergangenheit. Das zieht sich wie ein roter Faden bis zum Ende durch.
Letzterem kann ich nicht zustimmen. Einige ganz bestimmte Szenen beschäftigen sich mit dem, was du ansprichst, aber es ist eben gerade kein roter Faden. Die Szenen von Finn, Poe und dem Rest der Resistance beschäftigen sich nie damit. Tatsächlich wird in diesen Szenen nichts wirklich thematisiert.
Mit "thematisiert" meine ich übrigens nicht, dass etwas einmal kurz angesprochen wird oder dass es irgendwie eines von vielen Leitmotiven ist, ich meine schon, dass Charaktere sich konkret über das Thema austauschen. Die Szenen mit Rey hatten durchaus ein klares, wichtiges Thema, dieser Teil des Films gefiel mir auch gut.
Im anderen Teil waren genug Ansätze und Leitmotive da, aber es wurde nichts davon auf einer philosophischen Ebene oder als direkter Konflikt ausgetragen, bzw. nicht zum Abschluss gebracht. Ich sehe, dass Gehorsam/Eigensinn ein Leitmotiv war, aber wohin führte es nun? Es hat lediglich für ein bisschen Spannung und Konflikt gesorgt, es hat aber keinen Erkenntnisgewinn gebracht, keiner der Charaktere hat sich sichtbar weiterentwickelt.
Beispiel Poe Cameron: Man kann nicht einfach nur einen ungehorsamen Charakter zeigen und dann behaupten, man würde die Problematik von stark hierarchischen Strukturen in einer Freiheitskämpfertruppe thematisieren. Und man kann diesen Charakter nicht einfach all seine Freunde in den Tod schicken lassen und ihn keine Entwicklung durchmachen lassen. Poe sollte entweder am Ende am Boden zerstört sein, oder sein Fehlen von Schuldgefühlen hätte angesprochen werden können. Aber irgendwas hätte passieren müssen, idealerweise eben verwoben mit einem Thema wie Demut, Vergebung,
Wiedergutmachung. Stattdessen ist dieser ganze Handlungsfaden einfach ohne Aufarbeitung zu Ende gegangen, dem Charakter wurde sogar schon vergeben,
bevor das ganze Ausmaß seines Versagens klar wurde.


Fand es mutig, wie die Jedi endlich auch mal kritisiert wurden - zu recht. Wäre das nur von irgendwem gekommen, der nicht so viel mit der Macht zu tun hatte, hätte es völlig die Wirkung verfehlt. Es musste Luke sein, und es musste Rey sein, die diese Fragen auf der Suche nach Hilfe stellt. Mal ganz abgesehen davon, dass in der Handlung sonst auch niemand für sowas infrage gekommen wäre :D
Auch hier verstehst du nicht, was ich meine (sofern das noch Bezug zu meiner Aussage hatte). Ich will nicht, dass ein anderer Charakter die Jedi infrage stellt, ich will, dass ein willkürlicher Soldat (Mr. "Salz!" zum Beispiel) die Frage aufwirft, wir ein einzelner Jedimeister ihnen helfen soll und wieso sie auf der Suche nach ihm sind - einfach als (in der Sache ja durchaus berechtigte) Frage, um Leia die Chance zu geben, etwas Interessantes und thematisch Relevantes zu sagen.
Das hätte man so nicht machen müssen, es war ein Beispiel von der Art von Dialog, die ich in einer epischen Geschichte wie Star Wars erwarte - ein Blick auf das große, epische Ganze eben. Ich will nicht, dass sich ein Star Wars Film klein anfühlt, und das tat dieser meiner Meinung nach - bis zum Ende hin, wo dank Lukes "Every word you just said was wrong" Epicness endlich ein Gefühl von Bedeutung und Gravitas aufkommt.

Enkidu
03.01.2018, 18:21
Kylo Ren ist aus meiner Sicht die interessanteste Figur der Filmreihe und seine Darstellung hat mir hier wirklich gut gefallen.
Ich war wirklich überrascht, wie sehr sie durch die vermutlich größte Wendung des Films so sehr das Ruder mit ihm rumreißen konnten, obgleich es noch immer viele Stimmen gibt, die ihn als Big Bad für zu schwach halten. In The Force Awakens war ich auch der Meinung, dass er zu Milchbubi-Emoteen-mäßig rüberkam, um als der große Schurke der Trilogie ernst genommen zu werden, erkannte aber doch einiges an erzählerischem Potential. Wo The Last Jedi nun völlig unerwartet hingesteuert ist, macht ihn als Charakter imho jedenfalls wesentlich interessanter als zuvor!



Die Szenen von Finn, Poe und dem Rest der Resistance beschäftigen sich nie damit.
Das spielt auch darin stets eine Rolle, wenn auch nicht so sehr wie bei Luke, Rey und Kylo:
Poe vertraute Leia, einer für den Widerstand zutiefst gewichtigen Symbolfigur, trotz jüngst schwierigem Verhältnis und Zurechtweisung. Als Holdo in ihre Fußstapfen tritt und nicht klar ist, ob Leia jemals zurück kommt, geht Poe automatisch davon aus, dass sie einen feigen Plan verfolgt bzw. überhaupt keinen Plan hat, der akuten Gefahr zu begegnen, was ihn dazu bringt, eine eigene Aktion zu starten und später sogar eine Meuterei anzuzetteln. Er sagte schon auf den ersten Blick, dass Holdo ganz anders sei, als er sie sich vorgestellt hatte. Meiner Ansicht nach war das ein schöner Kontrast zu der Handlung mit Luke und Rey. In dem einen Teil geht es um den alten Jedi-Meister und wie sehr Reys Vorstellung oder Hoffnung auf Hilfe von dem abweicht, was aus Luke geworden ist bzw. was für Überzeugungen er selbst gewonnen hat; in dem anderen Teil wird das "Erbe" vorübergehend durch jemanden neues ersetzt, womit Poe nicht richtig umgehen kann und fatal die falschen Schlüsse zieht.

Auch als sich Finn und Rose das erste Mal begegnen, wird dieses Thema angesprochen. Sie idolisiert ihn basierend auf der bloßen Kenntnis, dass er an der Zerstörung der Starkiller Basis beteiligt war, nennt ihn "Held des Widerstands". Sie passte die ganze Zeit drauf auf, dass keiner an Bord desertiert. Als Finn offensichtlich das selbe vorhat, wird ihr schnell klar, dass ihre Fangirl-Vorstellung, die ihr durchaus Hoffnung und im Zusammenhang mit dem Tod ihrer Schwester bestimmt auch Trost gab, nichts mit der Realität zu tun hatte. Erst als sie den Menschen hinter dem Ruf besser kennenlernt, sieht sie Finn wie er wirklich ist.

In der Redroom-Sequenz stellt sich die Frage nach der Nachfolge von Snoke, und zwar mehrfach. Kylo versucht Rey mit der oldschool gemeinsam-über-die-Galaxis-herrschen-Ansprache. Jetzt wo der böse Obermotz aus dem Weg ist, ist für ein paar Momente und im Prinzip auch nach dem Ende des Films völlig offen, wie dieses Vakuum ausgefüllt wird, bzw. was der unberechenbare Kylo mit der neu gewonnenen Machtfülle anfängt. Selbst Hux war kurz davor, den bewusstlosen Kylo am Boden zu erledigen und selbst die Zügel in die Hand zu nehmen.


Tatsächlich wird in diesen Szenen nichts wirklich thematisiert.
Na komm, das ist in jedem Fall zu pauschal übertrieben, denke ich.
Alleine schon, wie DJ auf die Ambivalenz der Waffenhändler hinweist, macht ein riesiges neues Fass auf und gibt dem Star Wars Universum mehr Tiefe, die dahingehend bisher kaum vorhanden war. Geld regiert anscheinend auch die Star Wars Welt. Und dort haben sich die Charaktere durchaus konkret über das Thema ausgetauscht. DJ hat ihnen einen flüchtigen Blick hinter die Kulissen gegeben, der die bisherigen Vorstellungen von Finn und besonders Rose relativierte. Genau diese Relativierung von "Gut" und "Böse" hat mir gefallen und findet sich auch bei Luke und seinen Ausführungen zum Jedi-Kult wieder. Die früheren Filme sahen fast alles in schwarz und weiß, mit klar verteilten Rollen und Intentionen. Episode VIII geht darüber hinaus, taucht teilweise in eine Grauzone ein, und macht die Dinge dadurch imho aufregender weil weniger berechenbar.

In dem Zusammenhang frage ich mich, wo du die durchgängigen und intensiv philosophisch beleuchteten Themen in der bisherigen Saga gesehen hast. "Heldentum" an sich ist als Dreh- und Angelpunkt von Geschichten meistens furchtbar langweilig, wenn es nicht kritisch hinterfragt wird. Fand auch nicht, dass es die Filme automatisch epischer gemacht hätte als den aktuellen Teil :-/


keiner der Charaktere hat sich sichtbar weiterentwickelt.
Rey hat gesehen, dass sie ihren eigenen Weg finden und gehen muss. Sie wurde (egal ob wahr oder nicht) mit ihrer eigenen Erblinie und Vergangenheit konfrontiert. Sie hoffte, ihre Kräfte wären ein Zeichen dafür, dass da draußen mehr ist, dass sie ein wichtiges Puzzlestück mit bedeutender Herkunft ist. Ereignisse ihrer wahrscheinlich traumatischen Kindheit hat sie verdrängt. Nun wird ihr klar und deutlich in einem dramatischen Moment gesagt, dass sie ein Niemand ist und das im tiefsten Herzen auch wusste, dass ihre Eltern sie wahrscheinlich an Sklavenhändler verkauften und die Leichen ihrer Familie im Wüstensand verscharrt wurden. Das hat sie sichtlich mitgenommen. Rey sagte ohne besondere Kenntnisse um die Macht selbst, dass sie wissen wollte, was ihr Platz in "all dem" ist. Sie wollte Kylo und Snoke treffen, um das zu erfahren, was Luke ihr nicht bieten konnte. In gewisser Hinsicht hat sie das tatsächlich. Die Antwort ist, dass es kein großes, vorherbestimmtes Schicksal gab. Sie ist die Wildcard in dem Konfliktgefüge. Ihr wird klar, dass es allein von ihr abhängt, welchen Einfluss sie auf das Geschehen hat. Im Finale des Films auf Crait wirkt sie entsprechend bereits deutlich sicherer - sie ist nicht mehr diejenige, die Hilfe von anderen fordert oder Antworten von anderen erbittet, sondern jene, die anderen Hilfe und Rettung bringt.

Über Luke könnte man bezüglich Charakterentwicklung massig schreiben. Ich denke die Yoda-Szene war da schon deutlich genug. Letztlich überwindet er seine Ängste (ich erinnere noch einmal an den Spiegel unter der Insel) und Unsicherheiten und opfert sogar sein Leben, um mit seiner Konfrontation gegen Kylo dem Widerstand genügend Zeit zu verschaffen. Versagen kann in der Tat ein mächtiger Lehrmeister sein. Am Anfang der Geschichte ist Luke verbittert und lebt zurückgezogen, möchte dass die Jedi für immer verschwinden. Am Ende sagt er, dass er nicht der letzte Jedi sein wird. Ziemlich dicke Kehrtwende für ihn, hat mich überzeugt.

Kylo Ren wollte in Episode VII noch um jeden Preis seinem Großvater hinterher eifern und Karriere auf der dunklen Seite der Macht machen, ermordete dafür sogar seinen Vater. In The Last Jedi nun zieht er einen klaren Schlussstrich darunter. Schon früh zerstört er seinen lächerlichen Pseudo-Vader-Helm, ebenfalls ein Symbol von Erbe und Vergangenheit (hier auch schöne Parallele dazu, wie Luke das Lichtschwert am Anfang einfach wegwirft). Das tat er zum Teil aber auch, weil er dafür von Snoke verunglimpft wurde, daher ist er am Anfang des Films noch nicht zu den Überzeugungen gelangt, die ihn später dazu bringen, seine Loyalitäten in den Wind zu schießen und Snoke zu zersäbeln. Das geschah erst nach den Gesprächen mit Rey. Kylo ist eben ein unberechenbarer und impulsiver Charakter. Er sagt sogar wortwörtlich zu Rey, dass sie alle die Vergangenheit sterben lassen und sowohl Jedi als auch Sith vergessen sollten! Wenn das keine massive Charakterentwicklung ist, dann weiß ichs auch nicht. Zumal er am Ende die Erste Ordnung plötzlich anführt.
Übrigens ebenfalls eine sehr clevere Invertierung zu Lukes Geschichte in The Last Jedi. Luke möchte am Anfang desillusioniert, dass die Vergangenheit stirbt, aber kehrt am Ende trotzdem zurück, gewinnt neues Vertrauen oder neue Hoffnung in die Wege der Macht. Kylo, auf der anderen Seite, ist hinsichtlich dieser Überzeugungen am Ende mehr oder weniger dort, wo Luke am Anfang des Filmes steht. Er möchte am Ende genau das Gleiche wie sein Onkel am Anfang.

Finn versucht am Anfang zu fliehen, fällt in seine alten Verhaltensmuster aus The Force Awakens zurück. Am Ende dagegen versucht er sich auf Crait heroisch zu opfern und sein eigenes Leben zu geben, um seine Freunde zu retten.

Poe ist ein Hitzkopf und hat offensichtlich Probleme mit Autorität. Ihm geht es in der Anfangssequenz um Ruhm und große Taten, sogar auf Kosten der Leben seiner Mitstreiter. Am Ende erkennt er, dass Holdo nicht feige war oder die Gruppe in den Untergang führte, sondern dass wahrer Heldenmut auch ohne Ehrenabzeichen und explodierende Superschlachtschiffe auszukommen hat. Poe setzte zu leichtfertig andere Leben aufs Spiel, Holdo opfert ganz alleine ihr eigenes. Mag sein, dass eine Szene der Reue und Demut bei ihm nicht geschadet hätte, aber denke gemessen an seinen Reaktionen doch, dass ihn das beeindruckt und weitergebracht hat. Es geht darum zu erkennen, was es heißt, ein Anführer zu sein. Sie müssen das nicht alles lang und breit über Dialoge erklären und dem Zuschauer einhämmern, das kann auch subtiler funktionieren. Dass sich seine Einstellung geändert hat, wird bereits dadurch deutlich, dass er bei der Verteidigung der Basis auf Crait nicht mehr länger bereit ist, um jeden Preis das Ziel zu erreichen. Die Chance auf Erfolg ist zu gering, das Leben der verbliebenen Widerstandskämpfer zu kostbar, um auf diese Weise fortzufahren. Denke der Poe vom Anfang der Geschichte hätte noch anders gehandelt.

Ich behaupte, dass alle zentralen Figuren im Film eine sichtbare Weiterentwicklung erfahren haben.


Ich will nicht, dass ein anderer Charakter die Jedi infrage stellt, ich will, dass ein willkürlicher Soldat (Mr. "Salz!" zum Beispiel) die Frage aufwirft, wir ein einzelner Jedimeister ihnen helfen soll und wieso sie auf der Suche nach ihm sind - einfach als (in der Sache ja durchaus berechtigte) Frage, um Leia die Chance zu geben, etwas Interessantes und thematisch Relevantes zu sagen.
Das hätte man so nicht machen müssen, es war ein Beispiel von der Art von Dialog, die ich in einer epischen Geschichte wie Star Wars erwarte - ein Blick auf das große, epische Ganze eben. Ich will nicht, dass sich ein Star Wars Film klein anfühlt, und das tat dieser meiner Meinung nach - bis zum Ende hin, wo dank Lukes "Every word you just said was wrong" Epicness endlich ein Gefühl von Bedeutung und Gravitas aufkommt.
Naja. Ich versteh das wirklich nicht so ganz, denn epische Szenen gab es imho so einige darin, sie waren nur eben nicht immer einseitig heroisch. Die ganze Auseinandersetzung in Snokes Thronsaal zum Beispiel wurde für mich begleitet von einem Gefühl von Gravitas und Bedeutung, wie ich es in der Franchise schon lange nicht mehr erlebt habe. In den früheren Teilen waren es auch nicht irgendwelche willkürlichen Statisten, die tief philosophische Gespräche oder große Offenbarungen hervorriefen. Ich stimme zu, dass sich der Film in gewisser Weise kleiner anfühlte als die meisten Vorgänger, aber das hat für mich weitaus direktere /simplere und erzähltechnisch pragmatischere Gründe. Der Personenkreis, um den sich die Geschichte hauptsächlich dreht, ist klein, und scheint sogar noch weiter zu schrumpfen. Die meisten neuen Figuren und ein paar von denen aus dem Vorgänger haben kaum mehr als erweiterte Gastauftritte, wo sie mit ein paar prägnanten Szenen mehr ebensogut neue Protagonisten oder Antagonisten hätten werden können. Man hat auch keinen guten Einblick in die Galaxis von Star Wars mehr bekommen, da ein Großteil des Films auf zwei Raumschiffen und auf einer einsamen Insel spielt, weshalb weniger exotische Orte und weniger "Leute" zu sehen sind.

Und was ist dagegen einzuwenden, wenn endlich mal jemand die Jedi profund und mit guten Gründen infrage stellt? War imho längst überfällig.



das allerschlimmste war Brendan Gleeson und seine Rolle als Cux oder wie auch immer der heißt. das war SOOOOOO schlecht geschrieben und gespielt, dabei ist das ja eigentlich ein knorke schauspieler. weiß nicht, wer das verpfuscht hat. aber selbst ne Karikatur wäre besser gewesen, das war einfach nur crap.
Ist Hux hier nicht tatsächlich schon zu einer Art Karikatur verkommen? Ich fand es sehr schade, wie sehr sich seine Szenen nach Comic-Relief angefühlt haben. Klar, im Vorgängerfilm war er auch nicht gerade kompetent, aber als kleiner, schmieriger und vor allem fanatischer Space Nazi immer noch gefährlich. Hier sehen wir gleich die erste Szene und er wird das Opfer eines Witzes von Poe, der viel zu lange geht. Anschließend wird er von Snoke zurechtgewiesen. Im letzten Drittel dann auch noch zwei mal hintereinander (im roten Thronsaal und im Walker auf Crait) von Kylo in die Mangel genommen. Autsch.

Mir ging es gar nicht so sehr darum, wie er das spielte, ich schätze Domhnall Gleeson hat das beste draus gemacht und konnte nur mit dem arbeiten, was ihm durch das Drehbuch gegeben wurde. Aber in welche Richtung Johnson seinen Charakter entwickelt hat, fand ich schade, weil totale Verschwendung von Potential. In The Force Awakens hat man noch so eine Rivalität zwischen ihm und Kylo Ren gespürt, fast wie zwei Brüder, die bitter gegenseitig um die Gunst ihres Vaters kämpfen. Erinnerte entfernt an Vader und Tarkin in A New Hope: Beide in hohen Positionen, aber der eine mehr militaristisch, der andere mehr Macht-Benutzer. Jetzt befürchte ich, dass ihnen langsam die ernstzunehmenden Bösewichte für den nächsten Teil ausgehen. Falls sie zusätzliche neue einführen (ich hoffe auf die Knights of Ren, die bis jetzt irgendwie gar keine Rolle mehr spielten), müssen die nämlich auch erstmal überzeugen und haben nicht viel Zeit, um etabliert zu werden.


war irgendwie zu viel. für mich war der Höhepunkt die Sache im Thronsaal und danach kamen ja noch gut 30-40 Minuten (gefühlt) mit nem weiteren Showdown hinten drein.
Ja, der Aufbau war sehr ungewohnt. Das hat mir zum Teil eigentlich gefallen, aber gegen Ende hat es sich dann doch ein kleines bisschen zu lang angefühlt.


Meine Erwartungen/Wünsche an Episode 9:

(...) Ich glaub zwar nicht dran, aber es wäre cool, wenn man mit solchen Dingen das Schwarz-Weiß-Schema auflockert.

Kylo Ren kann ich einfach nicht als Big Bad akzeptieren. Abgesehen von seinem Wutangriff gegenüber Luke am Ende fand ich seine Rolle am besten im gesamten Film, da sie tatsächlich ambivalent war.

Trotz allem glaube ich immer noch nicht, dass Kylo Ren bis zu seinem Ende ein Böser bleiben wird, denn das ist selbst Anakin, der noch viel schlimmere Dinge getan hat und viel länger böse war, nicht geblieben und auf einer Stufe mit dem Imperator seh ich ihn auch nicht.
Hab neulich in den Kommentarspalten eine Idee gelesen, die ich in dem Zusammenhang echt spannend fände: Rey schafft es am Ende doch noch, Kylo so halb zur Vernunft zu bringen, wenn auch nicht voll zu bekehren, aber stirbt dabei. In dem Fall würde es dann doch dramatischer sein, wenn sich noch herausstellen würde, dass sie entweder seine Schwester, oder aber sonst irgendwie ein Skywalker-Nachkomme war. Wie dem auch sei, würde Kylo dann am Ende als geläuterter "grauer" Jedi den Orden wieder aufbauen und durch seine Erfahrungen zu beiden Seiten und mit Hilfe der von Rey geretteten Jedi-Schriften besser die Balance halten können, ohne sich dabei von der Angst vor der Dunkelheit übermannen zu lassen ^^ Das ist auch die einzige Option, die ich gelesen habe, welche nicht am Ende wie ein warmer Aufguss von etwas schon in den Vorgängern Gesehenem herüberkommen würde.

Als purer böser Obermotz funktioniert Kylo für mich auch nicht, aber das heißt ja nicht, dass sie nicht noch faszinierende Sachen mit ihm anstellen können. Habe aber starke Zweifel, dass Abrams und Terrio so ein Fingerspitzengefühl beweisen. Die fallen doch wahrscheinlich lieber auf die üblichen Klischees zurück.


Auf die schnelle einen weiteren, bisher unbekannten Bösewicht zu etablieren würde einer Filmtrilogie allerdings gewaltig Unrecht tun.
Ich frage mich ja immer noch, was aus den Knights of Ren geworden ist. Sie wurden sowohl in Episode VII als auch VIII erwähnt, in VII soweit ich mich erinnere sogar mal kurz nebulös gezeigt.

So wie die Situation am Ende von VIII aussieht, wäre ich enttäuscht, wenn die Autoren daraus nichts machen würden. Wäre auch seltsam, wenn die zwischenzeitlich abseits der Kamera einfach alle gestorben bzw. von Kylo umgebracht worden wären. Imho gewiss die naheliegendste Möglichkeit, um bei den Gegenspielern ein bisschen Nachschub zu liefern. Es wären keine Bösewichter aus dem Nichts, so wie in Episode II und III völlig neue Fieslinge eingeführt wurden, von denen wir noch nie etwas gehört haben. Die Gruppe der von Luke ausgebildeten Schüler, die Kylo folgten, sind schließlich für die Hintergrundgeschichte relevant. Würd ja schon reichen, wenn ein oder zwei davon überlebt haben und sich jetzt, da Snoke weg ist, an Kylo rächen und selbst die Macht übernehmen wollen oder etwas in der Art.


Aber Nostalgie wird eben von nichts geschlagen. Über Palpatine wurde auch in der Originalentrilogie nix wichtiges bekannt, aber wenn man über Snoke nichts erfährt rufen alle Star Wars Fans plötzlich die Gotteslästerung am Originalstoff aus. Dass Captain Phasma kaum zu sehen ist, wird kritisiert, aber Boba Fett ist der geilste Hund, den es je gesehen hat. Es wird echt mit zwei Maß gemessen.
Sehe das eher ambivalent. Die Sache ist die, damals waren das die ersten Teile einer werdenden Franchise. Kein Vorwissen nötig, kein Vorwissen gegeben. Nach Jahrzehnten von Ausbau, Erklärungen zu den Hintergründen usw. ist das aber was anderes. Speziell nach den Prequels, die mit der Exposition oft übertrieben haben, erscheint es vielen jetzt als seltsame Änderung der Prioritäten, auf einige sonst wichtige Elemente so gut wie gar nicht mehr einzugehen. Zumal manche Figuren aus der Originaltrilogie mit den Prequels ihre umfassende Vorgeschichte bekommen haben, aber nicht davon auszugehen ist, dass etwas vergleichbares mit Figuren aus den Sequels geschehen wird, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Vor allem nicht, wenn sie endgültig tot sind. Glaube nicht, dass Episode IX nochmal so richtig darauf eingehen wird, wer Snoke war. Ich erwarte da ja nicht viel, aber irgendwo an passender Stelle ein paar Sekunden /Dialogzeilen unterzubringen, damit man sich einen Reim drauf machen kann, wäre schon hilfreich und nicht zu viel verlangt.

Ich denke auch, dass zum Teil aus nostalgischen Gründen mit zweierlei Maß gemessen wird - gerade von manchen Hardcore-Fans. Aber man muss differenzieren. Ich fand zum Beispiel immer schon, dass der Hype um Boba Fett völlig überzogen war und bloß auf ein stylishes Design (ursprünglich noch dazu aus dem allseits verhassten, peinlichen Weihnachts-Special xD) zurückgeht. Seine Screentime ist minimal, sein Ableben in Return of the Jedi geradezu peinlich und nebensächlich. Das heißt aber nicht, dass ich mir nicht damals schon mehr Boba Fett bzw. einen angemessenen Ausbau dieser kleinen Nebenfigur gewünscht hätte. Entsprechend sehe ich auch Captain Phasma, die schließlich eine ähnliche Funktion in der Geschichte erfüllt. Von Anfang an so viel Potential da, aber (bis jetzt?) so gut wie nichts davon genutzt.



- der Tod von Snoke - kam unerwartet, weil er der Oberboss war und ich ihn schon in einem Endkampf gesehen hab... dass er sein Tod nicht hat kommen sehen, zeigt, dass Kylo Ren eine starke Gabe besitzt... Snoke spürte, dass Kylo denjenigen aus dem Weg räumt, der ihm im Weg steht... da Kylo aber psychisch so labil und unentschlossen war, konnte Snoke es nicht voraussehen... Kylos Unberechenbarkeit und Unbeherrschtheit als seine Stärke herauszustellen, ist vlt der beste Ansatz, den diese Figur hat und macht sie über beide Filme interessant
- der darauffolgende Kampf von Rey & Kylo vs Snokes Leibgarde... hat kurz ein Gefühl von Zusammengehörigkeit verströmt... ich mochte es, dass im Film immer wieder gezeigt wurde, dass Rey und Kylo sich durch die Macht verbunden und vlt sogar zueinander hingezogen fühlen (nicht im romantischen Sinne), gleichzeitig aber keiner 100%ig zu wissen scheint, auf der richtigen Seite zu stehen... dieser Kampf ist der Höhepunkt dieser Verbindung...
- der Hyperraumsprung von Admiral Holdo durch Snokes Schiff hindurch... die Stille danach war greifbar
Jo :A


- Leias Flug durchs All... wirkte einfach so Deus ex machina mäßig, dass es schon fast peinlich war... als wolle der Regisseur sagen: hey, vergesst nicht, dass in ihr auch die Macht lebt...
Fand ich auch eher blöd, aber ging für mich eigentlich noch in Ordnung. Bevor ich den Film gesehen hatte, warnte mich jemand vor, dass es eine Szene gibt, in der jemand im All ohne Schutz überlebt. Da dachte ich schon WTF? Aber im Film ergab das durchaus Sinn. Wenn Jedi durch bloße Konzentration nach dem Tod als Geister zurückkehren oder ihr Abbild ans andere Ende der Galaxis projizieren können, dann können sie vermutlich auch ein paar Sekunden im Vakuum schwer mitgenommen überleben. Und wenn sie große Gegenstände mit purer Willenskraft bewegen können, dann können sie sich wahrscheinlich auch zu anderen Objekten hinbewegen ;) Das Problem an der Szene bestand für mich eher in der Art der Darstellung. Sie hätte wirklich nicht wie Space Mary Poppins durch die Gegend fliegen sollen.

Kann Johnsons Begründung, sie drin zu lassen, aber absolut nachvollziehen. Es ist Fishers letzte Filmrolle vor ihrem Tod. Die wollte man einigermaßen so erhalten, wie sie gedacht war. Johnson dachte laut Interview nach ihrem Tod über Änderungen nach, aber konnte es logischerweise erzählerisch nicht zum Funktionieren bringen, ohne dabei ihre Szenen mit Dern/Holdo oder später auf Crait mit Hamill/Luke komplett aufgeben zu müssen. So wenig direkten Einfluss Leia auch auf die Geschehnisse gehabt haben mag, das hätte dann doch ein klaffendes Loch in die Geschichte gerissen... und hätte seltsam makaber gewirkt, auch ihren Filmcharakter so kurz nach ihrem Tod vorzeitig draufgehen zu lassen.

Es wurde offiziell schon verlautbart, dass sie sie für Episode IX nicht per CGI zurückbringen werden, wahrscheinlich sogar gar nicht. Ob sich die Macher daran halten werden, steht noch aus, aber ich würde das begrüßen. Von dem Plan, jeden Teil der Sequels einem anderen "Legacy-Charakter" der Originaltrilogie zu widmen, halte ich nämlich gar nichts. Weniger bzw. gar keine Leia in Episode IX heißt potentiell mehr Zeit und Platz für Rey, Finn, Poe, Rose, Kylo & Co - die haben es nötiger.


der Showdown war einfach nur lame: ich hatte wenigstens auf ein bisschen Action von Luke gehofft... die Botschaft ist richtig: Luke führt mit seinen Jedi Mind Tricks Kylo Ren einfach nur in Versuchung und in die Enge
Ich mochte das Finale und den Abgang wirklich gerne. Dass Luke dabei komplett gewaltlos bleibt, ist nach seiner ganzen Vorgeschichte und den vergangenen Ereignissen aus der Originaltrilogie verständlich. Man erinnere sich daran, wie er einst vor dem Imperator sein Schwert wegwarf! Und trotzdem hat ihm Johnson diesen großen Auftritt spendiert, in dem er zeigt, was für gewaltige Fähigkeiten er haben kann, wenn er sich der Macht nicht länger verschließt - aber anders, als es alle erwartet haben. Das war richtig bad-ass. Der "Kampf" mit dem Schwert ging nur ganz kurz, aber war trotzdem da. Vor allem hat Luke seinen Neffen getrollt und vorgeführt. Kylos Hass-Reaktion brachte ihn nicht weiter, im Gegenteil.

Luke opfert sich bewusst. Das ist es, wie er sich entscheidet, aus der Welt zu scheiden. Indem er dem Widerstand hilft, aber gleichzeitig in Frieden in der Macht aufgehen kann. Weil er wusste, dass die Aktion wahrscheinlich zu viel für ihn sein würde, verabschiedete er sich vorher noch bei Leia. Wäre er im realen, körperlichen Kampf gestorben, wäre das echt lahm und daneben gewesen. Kylo sollte nicht Han UND Luke umgebracht haben. Wenn Snoke das geschafft hätte, wäre es ebenfalls schwach rübergekommen. Luke hat das komplett selbstbestimmt gemacht, aus einer Position der Überlegenheit heraus.

Die Umsetzung war vielleicht nicht perfekt, aber Johnson musste sich fragen, wie sie Luke in die Geschichte einbauen würden, ohne dass er bei Weitem der stärkste Typ auf der Seite der Helden wäre. Wie stellt man da eine Balance zu den neuen Charakteren her? Und wie sollten sie Luke sonst zur Macht übergehen lassen, ohne dabei wie eine Kopie von Obi-Wans oder Yodas Ende zu wirken? Ich denke, diese Probleme haben sie ganz gut gelöst.



Was mir auch fehlte waren richtige Weltraumschlachten

Es hat an allem gefehlt, was die alte Trilogie, zu guten Teilen auch die Prequels hatten (...): Den Charme, den Beitrag zum Kanon, die Weltraumschlachten, das stilvolle Säbelrasseln zwischen Martial Arts und ritterlichem Schwertkampf, die Fortsetzung der Fucking Saga - nichts.
Die großen Weltraumschlachten gab es bis jetzt immer im ersten und letzten Teil der Trilogie, nicht in der Mitte. In Episode II und V hat das ebenso gefehlt, störte mich von daher hier überhaupt nicht. Man kann sich sicher sein, dass Episode IX was das angeht wieder dick auftragen wird. Hoffe aber, dass das dann auch mit emotionalem Gewicht versehen ist und nicht so wie in The Force Awakens, wo ich wirklich gar nichts beim Kampf um die Starkiller Basis gespürt habe.

Und was "Säbelrasseln zwischen Martial Arts und ritterlichem Schwertkampf" angeht - die Konfrontation zwischen Luke und Kylo zum Finale war ja mal sowas von genrebeeinflusst und stilsicher inszeniert, das war praktisch eine direkte Übertragung aus klassischen Samurai-Streifen.


zu viel Voodoo-Firlefanz. Was sollte die Spiegelszenen? Ah, sie wollten einen 3D-Effekt einbauen, is klar.
Nicht mehr Firlefanz als in Empire Strikes Back mit der Höhle im Sumpf. Und die Bedeutung des Spiegels für Luke bzw. Rey ist nun wirklich nicht schwer zu kapieren.



Was mir im Nachhinein nicht gefiel:

- Die Bomber (Man kann im All kaum Bomben wo raus "fallen" lassen. Außerdem: Wie Atmet die Pilotin bitte, nachdem die Klappen geöffnet worden waren.
Ähm, dir ist aber schon klar, dass die TIE-Bomber in Episode V auch Bomben im Weltall (!) haben fallen lassen, oder dass es plötzlich Atmosphäre in einem Asteroiden inklusive Lebewesen gab? Mit der Physik hat es die Saga sowieso noch nie so genau genommen. Siehe Lichtschwerter: Technologisch völlig unrealistisch, aber stört uns nicht, weil es so sehr in die Popkultur übergegangen ist. Was diese Dinge angeht ist Star Wars mehr Mythos und Fantasy-Märchen als harte Science Fiction. Wegen der Bomber-Pilotin: Da könnte ganz einfach ein unsichtbares Kraftfeld gewesen sein. So etwas wurde nicht nur in Star Trek, sondern auch schon in früheren Star Wars Filmen gezeigt. Zum Beispiel der Falke am Hangar des Todessterns. Die Prequels und Rogue One waren ebenfalls voll davon.


Die Schilde. Funktionieren anders als bislang im Kanon, und waren mir zu Startrek like/ zu fortgeschritten.
Mag minimal anders als bisher sein, aber dass eine solche Technologie prinzipiell im Star Wars Universum existiert, ist schon vor zig Jahren offiziell etabliert worden. Wenn es Kraftfelder gibt, dann ist es nicht weit hergeholt, dass die Leute damit auch ein Raumschiff umhüllen können. Stimmt zwar, dass das ein wenig an Star Trek nach TOS erinnerte, aber habe ich kein Problem mit. Hey, es sind ca. 30 Jahre seit der Star Wars Originaltrilogie innerhalb der Geschichte vergangen. Irgendwelche technologischen Fortschritte sollten da schon gemacht worden sein.


Das sind alles so Details, bei denen ich nie verstehe, warum sich manche Leute drüber aufregen. So lange es in jenem Universum und für die Geschichte Sinn macht, warum nicht? Zu keiner Zeit hat der Film in meinen Augen bestehenden Kanon und Lore gebrochen. Hier und da allenfalls leicht gedehnt oder erweitert, aber es wäre traurig, wenn das nicht so wäre. Fand es zum Beispiel gelungen, dass auch ein paar neue Jedi-Fähigkeiten hinzuerfunden wurden, genau wie das damals mit Episode V und VI und später den Prequels getan wurde. Wäre doch langweilig, wenn alles genau auf dem Stand der früheren Filme bleiben müsste.


Aber warum haben sie sie überhaupt überleben lassen? Carrie Fisher ist tot. Wie wollen sie Leia nun im nächsten Film in Würde "los" werden? Eine verpasste Gelegenheit. Eine nette Alternative wäre es gewesen ihr statt Admiral Honda-Pinkhaar (oder wie sie heißt) den Hyperraum Heldentod zu geben.
Ich glaube manchen ist nicht ganz klar, dass der Film schon fertig gedreht war, als Fisher starb. Sie hätten das nicht ohne massive Änderungen an der kompletten Geschichte, ohne diverse Schnitte, umfangreiche, kostspielige, späte Nachdrehs und in Konsequenz auch nicht ohne eine Verschiebung von mehreren Monaten machen können. Außerdem wäre es irgendwie respektlos und morbide gewesen, nach dem Tod von Fisher direkt auch ihren legendären Star Wars Charakter sterben zu lassen UND das mit ihr gedrehte Material nicht in den Film einzubauen. Sie hat da schließlich sehr direkt dran mitgewirkt, auch ihre Dialoge mit Johnson geschrieben usw.. Wenn so eine Schauspielerin stirbt, dann ist es nur richtig, ihr mit dem letzten Film ein Denkmal zu setzen und sie nicht verfrüht im ersten Drittel ableben zu lassen. Sie mag nicht der Dreh- und Angelpunkt von The Last Jedi gewesen sein, aber es gab später noch mehrere klasse Momente mit ihr - wäre eine Schande gewesen, die zu verlieren. Zum Beispiel als sie endlich Luke wiedersieht: "Ich weiß, was du sagen möchtest. Ich habe meine Frisur geändert." :D Das stammt übrigens unmittelbar von Carrie Fisher.

Obendrein hätte es sich komisch angefühlt, in einem einzigen Film Luke, Leia, Snoke, Holdo und Ackbar zu verlieren.


Hätte Admiral Pinkhaar Poe und den anderen ihren Plan gesagt, wäre das alles nicht passiert. Ärgerlich.
Das mag sein, aber realistisch betrachtet, wie glaubwürdig wäre es gewesen, dass ein General einem kleinen Untergebenen und Wichtigtuer ihre Pläne verrät? Noch dazu, wer weiß was für Überwachungsmöglichkeiten die Erste Ordnung hat? Über Umwege hätte die Info locker ans Verfolgerschiff gelangen können, wenn jeder auf dem Kreuzer des Widerstands bescheid gewusst hätte.


Dass Kylo sich, nachdem er Rey gerettet hatte, doch für die dunkle Seite entschied. Dramaturgisch ok, ja. Aber: Warum bitte?
Najo, ich weiß nicht ob ich nein sagen würde, wenn ich plötzlich an der Spitze eines Imperiums stehen könnte :bogart: Und ich bin mir nichtmal sicher, dass er sich wirklich für die Dunkle Seite entschieden hat. Zumindest nicht bewusst. Er sagte ja, dass er keinen Bock mehr auf den ganzen Mist vonwegen Jedi und Sith hat. Vergangenheit sterben lassen, etwas neues bauen. Kann sein, dass sein Weg letztlich wieder zur dunklen Seite zurückführen wird, aber glaube nicht, dass ihm das in dem Moment klar war.



Die Republik demilitarisierte sich komplett, nur der Wiederstand hat(te) Kampfverbände und ehe die Republik die Möglichkeit bekam eine neue Order herauszugeben die eine Wiederbewaffnung zuließ wurde ihr das Genick gebrochen (sicher nicht im Sinne der Waffenlobby ^^)
Soweit ich mich erinnere, wird in Episode VII klar gesagt, dass die Starkiller Basis neben dem Senat auch "die Flotte der Republik" zerstört hat. Das hat mir damals an The Force Awakens wirklich nicht gefallen. Es hätte um die Neue Republik gehen müssen, nicht um den Widerstand, der nur eine billige Kopie der Rebellenallianz aus der Originaltrilogie ist. Wie dem auch sei, die Neue Republik mag tatsächlich nicht großartig bewaffnet gewesen sein, vielleicht auch um Vertrauen zurückzugewinnen, aber denke nicht, dass es sich da um blinde Pazifisten handelte. Sie wollten nur nicht direkt einen offenen Konflikt mit der Ersten Ordnung riskieren. Andererseits war es seltendämlich, nicht für besseres Verteidigungspotential zu sorgen und dann auch noch ihre gesamte Flotte (?) im Hosnian-System zu stationieren. WTF? Das wurde viel zu bequem geschrieben und krankte wahrlich an einem Mangel an Exposition. JJ Abrams eben.



All diese Fragen waren Johnson dann einfach egal.
Wohl kaum, wenn er das meiste davon mit Bedacht beantwortet hat. Nur weil er manche Handlungsfäden in eine Richtung entwickelte, die nicht der Erwartung mancher Fans nach Episode VII entsprach, heißt das noch lange nicht, er hätte keine Fortsetzung gemacht. Abrams und Kasdan haben, wenn man sich Episode VII mal anschaut, eigentlich erstaunlich wenig etabliert, sondern nur Vorlagen und Schablonen geliefert, auf die die Nachfolger aufbauen würden. Ein Großteil von Episode VII war schlicht Setup. Teils verständlich, als erster Film in einer Trilogie, aber auch schade, dass so wenig darüber hinausgegangen und etwas zu den Hintergründen beleuchtet wurde. Ich bin Johnson dankbar dafür, dass er Star Wars als Saga begreift, und nicht als ein Konstrukt von Abrams, an das er sich sklavisch halten muss. Vieles an Episode VII wurde bewusst offen gelassen - und damit meine ich wirklich offen: Es wurde offiziell immer wieder betont, dass es keinen großen Plan gibt, dem die Sequels zu folgen hätten. Auch Abrams hatte diesen nicht! Zuschauer haben unter anderem aufgrund der Erfahrungen in früheren Filmen der Reihe in diverse Szenen von VII etwas hineininterpretiert, das gar nicht angedeutet wurde.

Entsprechend finde ich es seltsam, dass manche den neuen Film kritisieren, weil er zu sehr von ihrem "Headcanon" abweicht. Ein paar deiner Fragen haben sich mir nach Episode VII zum Beispiel nie gestellt. Ich persönlich fand es hervorragend, dass dank Johnson endlich mal wieder mit ein paar überraschenden Wendungen und Enthüllungen aufgewartet wurde. In den Prequels wussten wir alle schon von vornherein, wohin das führen würde, aber die Sequels hätten für meinen Geschmack von Anfang an mit Überraschungen und Neuerungen aufwarten müssen. Stattdessen wurde eine schwächere New Hope Kopie mit viel Fanservice geliefert, die von Anfang bis Ende vorhersehbar war. Ein gut gemachter Film mit einigen schönen Sequenzen und teils gelungenen neuen Charakteren, aber für mich relativ oberflächlich und weitgehend ohne den Zauber, den Star Wars in der Originaltrilogie noch hatte, als die ganze Galaxis voller Möglichkeiten offen schien. The Last Jedi brachte nach über 30 Jahren etwas davon zurück und geht mehr in die Tiefe. Trotz einiger inhaltlicher Probleme (Pacing und World Building vor allem) konnte ich diesmal über die meiste Zeit mitfiebern, wo mich selbst das größte Spektakel von The Force Awakens tendenziell eher kalt gelassen hat.

Johnson traut Star Wars etwas zu, macht daraus mehr als das Abspulen alter Muster und Klischees, aber verliert dabei die Tradition und das Erbe trotzdem nicht aus den Augen, sondern behandelt es mit respektvoller Härte, hinterfragt, dekonstruiert und setzt wieder zusammen. Imho ein schwieriger Balance-Akt, der in Episode VIII nicht hundertprozentig, aber doch größtenteils gelungen ist, und den Abrams mit seiner billigen Mysterybox-Masche so wahrscheinlich niemals hinbekommen hätte. Ist vielleicht wirklich eine bloße Geschmacksfrage, aber ich möchte kein ständiges more-of-the-same, sondern eine Star Wars Franchise, die mutig neue Kapitel aufschlägt und frisch wirkt, sich weiterentwickelt und nicht permanent in der Vergangenheit haften bleibt. Genau darum ging es ja auch inhaltlich in The Last Jedi.

Etwas schmunzeln musste ich schon, dass du schreibst, wie respektlos Johnson mit Abrams Vorlage aus Episode VII umgegangen sei, obwohl Abrams sich begeistert von Johnsons Drehbuch gezeigt und sogar gesagt hat, er wünschte, er wäre auf diese Ideen gekommen und könnte damit bei VIII selbst Regie führen.


geschichtlich so getan, als würde er den ersten Film einer Trilogie drehen (nur ohne das Erdenken und Etablieren der eigentlichen Charaktere).
Hatte eher das Gefühl, dass es sich um den letzten Teil einer Trilogie handelt, der sozusagen die Mitte übersprungen hat. In jedem Fall nicht ein Film, der die Geschichte von Neuem beginnt. Wenn es so wäre, wie du schreibst, würde nicht so intensiv Bezug auf The Force Awakens genommen werden. Die Handlung schließt unmittelbar daran an, erwähnt immer wieder Ereignisse daraus, und führt alle wesentlichen Stränge weiter.


Kylo ist... ach, wir können uns da noch nicht so richtig entscheiden. Am Ende des Films stellen wir die Anfangssituation wieder her und haben quasi nichts geleistet.
Hä o_O ? Am Ende des Films hat sich die Situation sowohl in Bezug auf die meisten Hauptfiguren, als auch in Bezug auf das Machtgefüge in der Galaxis grundlegend geändert. Jetzt mal ganz unabhängig davon, ob man die Entwicklungen mag oder nicht, keine Ahnung wo du da eine Rückkehr zur Ausgangslage siehst.

MeTa
03.01.2018, 19:14
Etwas schmunzeln musste ich schon, dass du schreibst, wie respektlos Johnson mit Abrams Vorlage aus Episode VII umgegangen sei, obwohl Abrams sich begeistert von Johnsons Drehbuch gezeigt und sogar gesagt hat, er wünschte, er wäre auf diese Ideen gekommen und könnte damit bei VIII selbst Regie führen.

Ich glaube, ich muss mich in meiner Ansicht jetzt nicht für das diplomatische Geseier eines Mannes interessieren und rechtfertigen, der immer noch einen Teil der Trilogie zu drehen hat. Nicht jeder an derartigen Filmen Beteiligter ist ein Mark Hamill und gibt sich ständig verletzt, weil ihm irgendetwas persönlich gegen den Strich geht oder weil er selbst nicht die Rolle gespielt hat, die ihm zusagt.

Ich habe mich vielleicht etwas zu sehr an der Personalie Johnson aufgehangen. Ich habe ja keine Einblick in die Produktionsprozesse und kann entsprechend nicht sagen, wer die vermeintlichen Fehler gemacht hat, die The Last Jedi für mich so enorm ernüchternd gemacht haben. Zu behaupten, es wäre Disneys Schuld greift für mich etwas zu kurz, weil ich die selben Probleme ja nicht mit The Force Awakens hatte. Aber möglicherweise mag es auch nicht richtig sein, dass an Johnson fest zu machen. Er ist nur der offensichtliche Änderungsfaktor für einen Außenstehenden Rezeptionisten. Ich bin aber sicherlich kein riesengroßer JJ. Abrams-Fan, hatte nur aus bereits geschilderten Gründen wesentlich mehr Spaß an dem, was er fabrizierte.

Darüber hinaus hast du aber lediglich von meinen Punkten weg argumentiert. Es geht mir um keinen Headcanon. Ich hätte kein Problem damit, wenn fast alle bis alle Entscheidungen so getroffen worden wären, dass ich sie mir anders erdacht hätte. Im Gegenteil: Ich will ja auch nicht vorhersehen können, was genau passiert und werde sicherlich gerne überrascht. Die aufgeführten Punkte meinerseits sind im Kontext dessen, was der Film mir gezeigt hat - und so habe ich es ja auch gefasst - aber ein Symptom dafür, dass der Film das Universum und auch sich selbst nicht ernst genug nimmt, wenn es nach mir geht. Das war und ist mein Hauptkritikpunkt, der im Wesentlichen mit allem anderen zusammen hängt und diese anderen Aspekte beeinflusst.


Hatte eher das Gefühl, dass es sich um den letzten Teil einer Trilogie handelt, der sozusagen die Mitte übersprungen hat. In jedem Fall nicht ein Film, der die Geschichte von Neuem beginnt. Wenn es so wäre, wie du schreibst, würde nicht so intensiv Bezug auf The Force Awakens genommen werden. Die Handlung schließt unmittelbar daran an, erwähnt immer wieder Ereignisse daraus, und führt alle wesentlichen Stränge weiter.


Hä o_O ? Am Ende des Films hat sich die Situation sowohl in Bezug auf die meisten Hauptfiguren, als auch in Bezug auf das Machtgefüge in der Galaxis grundlegend geändert. Jetzt mal ganz unabhängig davon, ob man die Entwicklungen mag oder nicht, keine Ahnung wo du da eine Rückkehr zur Ausgangslage siehst.

Mein Zitat begann mit Kylo und bezog sich entsprechend auch darauf. Im Kylo-Rey-Erzählstrang von The Last Jedi stellt sich die Ausgangssituation vom Beginn des Films wieder her. Sie haben sich nach zwischenzeitlicher Annäherung wieder weit voneinander entfernt. Er ist noch immer ein impulsiver Teenager, der sich aus spontanen Launen heraus gegen die Personen stellt, die ihn in irgendeiner Art und Weise verletzen (wogegen ich per se nichts habe - ich halte ihn für einen äußerst gelungenen Charakter / Antagonisten, aber dafür hat The Last Jedi nichts getan... und es ist eben auch keine Veränderung). Rey ist noch immer rechtschaffen gut. Sie hat sich zwar für den Aspekt an der dunklen Seite interessiert, der ihr suggeriert, sie könnte Antworten auf Fragen finden, war aber zu keinem Zeitpunkt nah dran, zu 'turnen' oder sich den Sith hin zu geben, wenngleich der Zuschauer das glauben sollte.

Mich würde wirklich interessieren, an welcher Stelle sich aus deiner Sicht das Machtgefüge verändert haben soll. Also mal so ohne Erwähnung eines Schmunzelns, überraschte Smileys und andere Herabwürdigungen meiner dargelegten Rezeptionserfahrungen. Für meine Begriffe hat sich da eben auch nahezu nichts geändert. Der Film setzt damit ein, wie eine winzig kleine Anzahl an Rebellen vor einer Übermacht an First Order-Schiffen flieht und endet genau damit. Nur ist die Anzahl an Rebellen NOCH kleiner, was aber effektiv kaum einen Unterschied darstellt. Selbst wenn Poe zu Beginn einen Dreadnought zerstört hätte, ohne damit Manpower aus den eigenen Reihen zu opfern, wäre das kaum ein Schritt in Richtung Befreiung oder Zerschlagung der First Order gewesen. Die war und ist absolut übermächtig. Und dass der Funke der Rebellehoffnung bei irgendwelchen Sklavenkindern übergesprungen ist, stellt für mich jetzt auch keine ehrliche Änderung der Grundvoraussetzung dar und erklärt nicht, wofür es die Entwicklungen in TLJ gebraucht hätte. Diese Hoffnung hätten sogar größere Teile der Galaxie auch nach der Zerstörung der Starkiller Base haben können.

Auch wenn ich darüber nicht so explizit habe sprechen wollen, sehe ich auch sonst nur in wenigen Fällen Veränderungen. Bei Poe sicherlich, auch wenn diese teilweise nicht wirklich gut auserzählt waren und bei genauerer Betrachtung an der ein oder anderen Stelle keinen wirklichen Sinn machen - aber das ist und war immer Star Wars und muss für mich gar nicht so kleinteilig untersucht werden. Finns Storyline hingegen fand ich jedoch nicht nur unnötig im Dienste der Geschichte, sondern auch nicht so wirklich nachvollziehbar und an die Entwicklungen aus The Force Awakens anschließend. Bei ihm soll in TLJ ja erzählt werden, dass er seinen Weg zum aufopferungsvollen Rebellen geht und endlich mit einer bestehenden Verbindungen zu den Stormtroopers abschließt. Beides war für mich aber nicht mal anzuzweifeln - eben weder durch die Art und Weise, wie er in TFA etabliert wurde, noch durch irgendwas, was TLJ erzählt. Er will ja am Anfang - anders als Rose es sieht - nicht aus Feigheit und Untreue zu den Rebellen fliehen, sondern weil er sich wirklich Sorgen um eine der größten Hoffnungen der Rebellen und eine gute Freundin seinerseits macht. Und dass er auf Canto Bight nicht sofort durch den Schein durchsteigt und erst von Rose auf diverse Zusammenhänge aufmerksam gemacht werden muss, ändert ja nichts daran, dass er prinzipiell schon einen moralischen Kompass in sich trägt, der auf Nächstenliebe und andere rebellische Tugenden geeicht ist.

Sölf
03.01.2018, 22:15
Hab den Film dann gestern auch endlich mal gesehen. Hat mir sehr gut gefallen, sehr viel besser als der eher mittelmäßige EP7, aber nicht so gut wie EP 3 oder EP 6. Wobei man dazu sagen muss, irgendwie gehts mir bei Star Wars in erster Linie um coole Kämpfe, ob nun Rumschlachten, Bodenkämpfe oder coole Lichtschwertduelle. Fragt mich nicht wieso, das ist bei quasi keiner anderen Filmserie so, aber die Story in Star Wars ist mir größtenteils ziemlich egal. Hauptsache die Action ist gut. xD

Enkidu
03.01.2018, 23:29
Ich habe mich vielleicht etwas zu sehr an der Personalie Johnson aufgehangen. Ich habe ja keine Einblick in die Produktionsprozesse und kann entsprechend nicht sagen, wer die vermeintlichen Fehler gemacht hat, die The Last Jedi für mich so enorm ernüchternd gemacht haben. Zu behaupten, es wäre Disneys Schuld greift für mich etwas zu kurz, weil ich die selben Probleme ja nicht mit The Force Awakens hatte. Aber möglicherweise mag es auch nicht richtig sein, dass an Johnson fest zu machen. Er ist nur der offensichtliche Änderungsfaktor für einen Außenstehenden Rezeptionisten. Ich bin aber sicherlich kein riesengroßer JJ. Abrams-Fan, hatte nur aus bereits geschilderten Gründen wesentlich mehr Spaß an dem, was er fabrizierte.
Ich gehe schon davon aus, dass deine Eindrücke zu großen Teilen auf Johnsons Entscheidungen zurückgehen. Mir fällt es nur schwer, das nachzuvollziehen, aber Geschmäcker sind halt verschieden. Es ging in deinem Beitrag ja nicht bloß um die Personalie und die kreativen Eigenheiten, sondern um diese Dinge im Verhältnis zum von dir sehr gemochten The Force Awakens, die dich durch ihre Abweichungen gestört haben. Daher schlussfolgerte ich, auch anhand deiner Kritikpunkte, dass dir die drastischeren Wendungen nicht zugesagt haben, eben weil sie manchmal drastisch waren. Du sprachest davon, dass dem Regisseur die erwähnten Fragen "egal" gewesen seien. Glaubst du das wirklich? Ich denke, der hat da ziemlich intensiv drüber nachgedacht, wie es normal bei der Entwicklung eines Drehbuchs ist.

Persönlich halte ich die Erwartung für überzogen, dass ein Film eines anderen Filmemachers (Regie und Drehbuch) sich mehr oder weniger genauso anzufühlen hat wie der seines Vorgängers, auch innerhalb einer laufenden Reihe - zumindest so lange die Kontinuität und der Stil grob gewahrt bleibt, und das war hier der Fall (Episode VIII hat VII in keinem Punkt widersprochen). Zu bedenken ist dabei auch, dass ursprünglich nicht Abrams den neunten Teil schreiben und Regie führen sollte. Wir werden jetzt nie erfahren, was Colin Trevorrow damit angestellt hätte, aber ich bezweifel, dass er sich Abrams wieder angenähert hätte. Es ist nichtmal auszuschließen, dass Abrams mit Episode IX selbst neue Wege geht, aber für die Kritiker lässt sich das nun alles schön auf Johnsons Mittelteil schieben.


Die aufgeführten Punkte meinerseits sind im Kontext dessen, was der Film mir gezeigt hat - und so habe ich es ja auch gefasst - aber ein Symptom dafür, dass der Film das Universum und auch sich selbst nicht ernst genug nimmt, wenn es nach mir geht. Das war und ist mein Hauptkritikpunkt, der im Wesentlichen mit allem anderen zusammen hängt und diese anderen Aspekte beeinflusst.
Okay, du erwähntest mehrfach den Humor, stimmt. Der hat mir oft auch nicht so zugesagt und war in The Force Awakens imho besser und dezenter platziert. Johnson begründete das damit, dass er nicht der Erwartungshaltung eines zwangsläufig düstereren zweiten Teils einer Trilogie entsprechen, sondern stattdessen von Beginn an (siehe schlechter Telefonstreich - obwohl auch das gänzlich Poes Attitüde und zynischen Bemerkungen aus dem Vorgänger entsprach) und durchgehend klarmachen wollte, dass der Film auch einfach Spaß machen soll. Den Eindruck, dass sich die Geschichte und Welt deshalb irgendwie selbst nicht mehr ernst nimmt, habe ich aber überhaupt nicht gewonnen und so war das offensichtlich auch nicht gemeint. Es gab massig dramatische und emotionale Szenen, die nicht sofort mit einem unpassenden Witz "aufgelockert" wurden. Das Publikum, mit dem ich den Film schaute, schien die meisten Scherze und Sprüche zu mögen.

Ich vermute aber auch, dass dir manche Momente sauer aufgestoßen sind, die man als "Respektlosigkeit" gegenüber dem/den Vorgänger/n verstehen kann, aber bei genauerem Hinsehen narrativ eben Hand und Fuß hatten. Viele Fans beschwerten sich zum Beispiel darüber, dass Luke das Lichtschwert sofort einfach wegwirft. Wie logisch und sinnvoll das im Hinblick auf seine derzeitigen Überzeugungen und die Hintergrundgeschichte seinem Charakter entspricht, wird dabei gerne mal übersehen. Ebenso, dass ein Mensch sich in dreißig Jahren verändern kann.


Im Kylo-Rey-Erzählstrang von The Last Jedi stellt sich die Ausgangssituation vom Beginn des Films wieder her. Sie haben sich nach zwischenzeitlicher Annäherung wieder weit voneinander entfernt. Er ist noch immer ein impulsiver Teenager, der sich aus spontanen Launen heraus gegen die Personen stellt, die ihn in irgendeiner Art und Weise verletzen (wogegen ich per se nichts habe - ich halte ihn für einen äußerst gelungenen Charakter / Antagonisten, aber dafür hat The Last Jedi nichts getan... und es ist eben auch keine Veränderung). Rey ist noch immer rechtschaffen gut. Sie hat sich zwar für den Aspekt an der dunklen Seite interessiert, der ihr suggeriert, sie könnte Antworten auf Fragen finden, war aber zu keinem Zeitpunkt nah dran, zu 'turnen' oder sich den Sith hin zu geben, wenngleich der Zuschauer das glauben sollte.

Mich würde wirklich interessieren, an welcher Stelle sich aus deiner Sicht das Machtgefüge verändert haben soll.
Bei deiner Behauptung einer wiederhergestellten Ausgangssituation ging es aber nicht explizit um das Verhältnis zwischen Kylo und Rey. Hättest du das erwähnt, hätte ich eher verstanden, was du meinst. Oberflächlich stimmt das auf jeden Fall, sie nähern sich an und entfernen sich dann wieder voneinander (was ich an sich nicht schlecht finde - viel Entwicklung für einen einzigen Film). Aber wie hoch sind deine Ansprüche für eine "richtige" Veränderung der Ausgangslage? Dazu sind keine so krassen Umbrüche oder Gesinnungsverlagerungen wie der Wechsel von der dunklen zur hellen Seite oder andersherum für eine oder beide Figuren zwingend nötig. Unter anderem geht es um Kenntnisse. Nach dem Film kennen sich die beiden in jedem Fall besser als vorher. Kylo hat anstelle von Hass Interesse an Rey gezeigt, das so weit ging, dass er sie einlud, mit ihr die Galaxis zu beherrschen. Würde mich sehr wundern, wenn besagtes Interesse, die gegenseitige Anziehungskraft, hiernach einfach wirkungslos verpufft. Auch sah man, wie sehr es sie schmerzte, dass er weiter diesen Weg gehen will, anstatt es zu beenden. Wahrscheinlich glaubt Rey nun, da sie von der Hintergrundgeschichte mit Lukes tragischem Aussetzer weiß, mehr denn je, dass sie Kylo noch retten kann.

Vergleiche das mit Episode V. Da sieht es was das große Gesamtbild am Anfang und Ende angeht auch nicht viel anders aus als hier. Luke wurde in Versuchung geführt aber widersteht. Freunde wurden in Gefahr gebracht aber überleben. Das Imperium ist immer noch mächtig, die Rebellen immer noch unterlegen. Die Einsätze und Gefahren betrafen stärker persönliche Entwicklungen. Wir wissen mehr über die Welt, es gibt ein paar neue Verbündete und Feinde. Typischer zweiter Teil einer Trilogie.

Wie sich Rey und Kylo individuell weiterentwickelt haben, darüber schrieb ich weiter oben schon im letzten Post. Die treten jeder für sich gewiss nicht auf der Stelle. Beide lernen dazu und werden charakterlich mit wechselnden Loyalitäten durchgeschüttelt, müssen sich neu ausrichten nachdem Hoffnungen enttäuscht wurden. Was ich mit dem Machtgefüge meinte, war, dass der Widerstand am Ende bis auf eine Handvoll mittelloser Flüchtlinge vernichtet ist (nur der "Funke der Hoffnung" wird weitergegeben) und Kylo Ren auf einmal die Erste Ordnung anführt. Eine riesige Verschiebung. Mit deiner Aussage ließest du es so wirken, als hätte sich in Bezug auf Kylo nichts geändert, und als hätten sich die Verantwortlichen nicht entscheiden können, in welche Richtung es gehen soll. Ersteres ist nunmal faktisch falsch. Seine Persönlichkeit mag nicht allzu weit von der früheren entfernt sein, aber seine Position und Machtfülle wie auch seine Zielsetzung sind komplett andere als vorher! Er möchte nicht mehr in Vaders Fußstapfen treten und der dunklen Seite dienen, zerstört sogar seine Maske und tötet Snoke. Er möchte einen Schlussstrich unter die Jedi und Sith setzen und die Galaxis nach seinen eigenen Vorstellungen formen. Ebenso glaube ich kaum, dass Kylos Weg in The Last Jedi eine Verlegenheitslösung des Autors gewesen ist.


Also mal so ohne Erwähnung eines Schmunzelns, überraschte Smileys und andere Herabwürdigungen meiner dargelegten Rezeptionserfahrungen.
Nicht gleich persönlich nehmen. Muss aber schon sagen, dass mir so absolute Darstellungen, die fast alles in einem negativen (oder positiven) Licht sehen und zu diversen Hyperbeln neigen, meist suspekt sind. Besonders, wenn du das dann auch noch lapidar ironisch aus der Perspektive der Filmemacher formulierst ("wir"), als würdest du ihre Gedanken festhalten, und es damit ins Lächerliche ziehst. Dabei gibt es für viele dieser Aspekte aus erzählerischer Perspektive gute Gründe, auch wenn sie nicht deinen persönlichen Präferenzen entsprochen haben mögen. Bei einigen Punkten wie etwa General Hux als Witzfigur, oder auch, dass klassische Charaktere wie Chewie zu kurz kommen, stimme ich dir total zu.

Du sprachest von einem Knistern zwischen Finn und Rey und der Frage, wie es damit weitergehe. Davon habe ich in Episode VII nicht viel vernommen (vor allem nicht in romantischer Weise), alles rein freundschaftlich und zweckmäßig. So oder so war davon auszugehen, dass die Charaktere mit dem Schluss von The Force Awakens für den nächsten Teil erstmal getrennt werden würden. Sprach soweit ich das sehe nichts dagegen, einen neuen weiblichen Charakter als möglichen Love Interest für Finn einzuführen, zumal das im Laufe der Handlung sehr einseitig bleibt und nur von ihr ausgeht, nicht von ihm. Es bringt eine neue Dynamik rein, ohne die alte aufzugeben. Um darauf wieder einzugehen, dafür ist in Episode IX immer noch genug Platz. Mochte Rose auch nicht so sehr, aber prinzipiell sehe ich da kein Problem.

Oder "Verkraftet die First Order, dass die Starkiller Base kaputt ist?": Ist das nicht völlig zweitrangig? Ging es in Episode V um den Verlust des ersten Todessterns? Dir schien es zu missfallen, dass die First Order nach diesem heftigen Schlag riesige Schlachtschiffe hat. Ich gebe zu bedenken, dass die Handlung von VIII unmittelbar auf die von VII folgt, soll heißen, es ist so dargestellt, dass all das auch schon zur Zeit des vorherigen Films bereits vorhanden war. Warum sollten ihnen solche Technologien nicht zur Verfügung stehen, wenn sie davor schon die Ressourcen hatten, um einen ganzen Planeten (!) in eine Kampfstation umzubauen? Versteh mich nicht falsch, ich hätte mir auch mehr Exposition gewünscht, aber es war Abrams Film, der damit angefangen hat, die politischen Dimensionen und ökonomischen Verhältnisse, ja den Status der Galaxie völlig im Dunkeln zu lassen. Wir erfahren kaum etwas über die Erste Ordnung, die Republik oder den Widerstand in Episode VII, dem Film, der eigentlich dazu da war, sie zu etablieren. Daher erscheint es mir nicht ganz fair, letzteren zu loben, aber die Fortsetzung dafür zu kritisieren, dass sie es The Force Awakens gleichtut und sich auf die vordergründige Handlung und die Hauptfiguren konzentriert.

Auch über die "Sidequest" kann man sich streiten:
Ich fand es erfrischend, dass mal nicht alles Hollywood-mäßig nach Plan verläuft und sich am Ende in Wohlgefallen auflöst. Wie Yoda im selben Film an anderer Stelle sagte: Scheitern ist ein guter Lehrmeister. Habe es selten in Blockbustern wie diesen erlebt, dass Handlungsstränge in so eine Sackgasse führen. Ungewohnt, aber imho gut weil bedeutend realistischer und glaubwürdiger. So läuft nunmal das Leben. Auch wenn wir ihnen einen Sieg gegönnt hätten - ich denke nicht, dass das genauso interessant geworden wäre wie der tatsächliche Handlungsverlauf. Zumal nur wegen dem Scheitern der Mission nicht dieser ganze Teil der Geschichte sinnlos war. Poe konnte seine Lektion lernen, es hat andere Steine angestoßen, und vor allem neue Kenntnisse zur Welt von Star Wars gebracht. War einfach mal was anderes als der übliche Einheitsbrei, mit dem jeder gerechnet hätte. Möchte das in Zukunft auch nicht andauernd so haben, aber in diesem Zusammenhang hat es für mich gepasst.


Auch wenn ich darüber nicht so explizit habe sprechen wollen, sehe ich auch sonst nur in wenigen Fällen Veränderungen. Bei Poe sicherlich, auch wenn diese teilweise nicht wirklich gut auserzählt waren und bei genauerer Betrachtung an der ein oder anderen Stelle keinen wirklichen Sinn machen - aber das ist und war immer Star Wars und muss für mich gar nicht so kleinteilig untersucht werden. Finns Storyline hingegen fand ich jedoch nicht nur unnötig im Dienste der Geschichte, sondern auch nicht so wirklich nachvollziehbar und an die Entwicklungen aus The Force Awakens anschließend. Bei ihm soll in TLJ ja erzählt werden, dass er seinen Weg zum aufopferungsvollen Rebellen geht und endlich mit einer bestehenden Verbindungen zu den Stormtroopers abschließt. Beides war für mich aber nicht mal anzuzweifeln - eben weder durch die Art und Weise, wie er in TFA etabliert wurde, noch durch irgendwas, was TLJ erzählt. Er will ja am Anfang - anders als Rose es sieht - nicht aus Feigheit und Untreue zu den Rebellen fliehen, sondern weil er sich wirklich Sorgen um eine der größten Hoffnungen der Rebellen und eine gute Freundin seinerseits macht. Und dass er auf Canto Bight nicht sofort durch den Schein durchsteigt und erst von Rose auf diverse Zusammenhänge aufmerksam gemacht werden muss, ändert ja nichts daran, dass er prinzipiell schon einen moralischen Kompass in sich trägt, der auf Nächstenliebe und andere rebellische Tugenden geeicht ist.
Kann sein, dass einige dieser Aspekte redundant waren - vor allem bezüglich Finn hätten Johnson & Co sich was besseres einfallen lassen können. Ging für mich aber nie so weit, dass es den Film als Ganzes beeinträchtigt hätte.

MeTa
04.01.2018, 00:33
Ging für mich aber nie so weit, dass es den Film als Ganzes beeinträchtigt hätte.

Alleine war es das auch nicht. Die Beeinträchtigung kam für mich über die Fülle an Dingen. Ich kann ansonsten durchaus über Punkte hinweg sehen. Mich stören an The Last Jedi auch längst nicht alle Sachen, die nicht ordentlich sind oder ich nicht als ordentlich empfunden habe. Und wie gesagt - letztendlich lässt es sich alles auf den einen Punkt zurückführen: Der Humor und wie er eingesetzt wurde.

Für mich haben die Charaktere ihre Situation zu oft nicht ernst genommen. Da kann man jetzt sagen, dass sie das zum Teil in TFA auch nicht haben, was ich aber als total anders empfunden habe. Natürlich hat Poe dort auch vor Kylo gekniet und sehr schnippisch mit ihm geredet. Allerdings ist das erstens eine Charakteristik von Poe (den Telefonstreich fand ich auch einigermaßen okay, wenn auch etwas ungewitzt... die Szene hat aus meiner Sicht vor allem wegen Hux irritert) und zweitens hat dabei auch die Inszenierung eine erhebliche Rolle gespielt. Natürlich macht es Sinn, dass Luke das Schwert weg wirft oder es zumindest nicht haben will. Die Idee, damit Lukes Verdrossenheit darzustellen, die später damit erklärt wird, dass er - wie viele Jedi vor ihm zuvor - als Lehrmeister gescheitert ist und er Kylo damit in die Hände von Snoke getrieben hat, ist toll und würde mir sehr gut gefallen. Aber wie die Szene aufgebaut ist, der Schnitt und - allem voran - der Einsatz von Musik macht diese Einstellung in meiner Betrachtung zu purem Slapstick. Und davon gibt es viele andere Szenen, gerade bei und mit Luke. Auch ein Grund dafür, dass ich die Schuld eher beim Regisseur suche als z.B. bei den Writern. Es gab durchaus vielversprechende, clevere Ideen und am Produktionsprozess beteiligte Personen, denen offenbar wichtig war, was da passiert. Inszenatorisch hat man dann aber für meinen Geschmack zu oft die emotionale Gebundenheit des Zuschauers an die Charaktere für die simple Unterhaltung durch einen einfachen Lacher geopfert. Das Comedy-Timing war ja auch hervorragend, es hat eigentlich jeder Gag gezündet und natürlich haben beide Male, die ich im Kino war, an vielen Stellen Leute gelacht. Es wurde dann aber auch nach dem Film großteilig gesagt, dass sie es zwar "ganz unterhaltsam" fanden, im Ganzen aber etwas verloren ging.

Bei mir ging sicherlich überdurchschnittlich viel verloren, was wohl auch an meiner Rezeption liegen muss. Ich weiche Marvel-Filmen nicht umsonst aus, die mit ihren Meta-Kommentaren und dem selbstreferentiellen Humor in für mich unpassenden Momenten ständig dafür sorgen, dass ich nie das Gefühl habe, an einer epischen Geschichte teil zu nehmen, sondern eben auf eine Leinwand zu blicken, auf der sich Bilder bewegen. Und ja, es gab einige emotionale und dramatische Szenen, die frei von derartigen Momenten waren. Allerdings vorwiegend in der zweiten Hälfte des Films. Bis dahin gab es sie schon fast in einem ausrechenbaren Takt. Und als der Film sich dann entschloss, ernster zu werden und mehr und mehr auf Comic Relief zu verzichten, hatte er mich als involvierten Zuschauer schon verloren. Ich habe mich schon noch über einen schönen Kampf gegen die rote Garde gefreut (wenngleich es da beim zweiten Anschauen auch ein paar seltsame Einstellungen gab) und war genau so atemlos wie alle anderen als Holdo in den Dreadnought fliegt und man mit Stille bombardiert wird, aber ich war vor allem sehr weit weg von den tollen Charakteren, die mein großes Highlight in und an Ep. 7 waren.

Ich habe es im Übrigen als eine ziemlich abgeschlossene Sache empfunden, die Johnson am Ende von TLJ zwischen Kylo und Rey etablieren wollte. Die zwischenzeitlichen Bande wurden in dem Moment gekappt, in dem sie beim letzten Blick faktisch und symbolisch die Tür zwischen den beiden schloss und damit besiegelte, dass die Wechselwirkung der beiden verpufft. Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass das noch mal aufgegriffen wird, sondern in irgendeiner Form weiter geht, aber darüber kann man ja ohnehin nicht spekulieren, wenn andauernd der Regisseur wechselt.

Ich weiß nicht, ob einem Johnson die Fragen wirklich egal waren. Ich habe meine Gefühle einfach relativ kurz nach dem ersten Anschauen des Films in Worte fassen wollen, dabei sicherlich und zum Teil ja auch absichtlich übertrieben (siehe "Schmuddelfinger" ^^). Aber ich bleibe von meiner Warte aus schon dabei, dass ich es in Teilen respektlos finde, wie das Erbe von TFA angetreten wird. Es kann sehr gut sein, dass meine Erwartungen da einfach falsch waren, aber das ändert letztlich auch nichts daran, dass ich mit Dingen, die ich benennen kann, unzufrieden bin. Dass ich es für bescheuert halte, innerhalb einer zusammenhängenden Trilogie einen wichtigen Posten wie den des Regisseurs neu zu besetzen, ist eh klar. Dass der Stil grob gewahrt wurde, würde ich in Hinblick auf den ausgiebigen und in dieser Form eingesetzten Humor aber eben nicht unterschreiben. Klar gab es die in The Force Awakens auch (siehe zB. der dumme Kommentar, Phasma in den Trash Compactor zu werfen oder die ganze Monster-Schmuggel-Sache bezüglich Han Solo), aber sie waren eben weitaus breiter über den Film verteilt und konditionierten entsprechend nicht über Regelmäßigkeit in diesem Humor. Das kann man TLJ natürlich auch positiv auslegen: Er war konsequenter, hatte diese Momente eben fest in sein Portfolio aufgenommen und nicht nur selten eingestreut. Aber mich störte es so weniger, weil das dann einfach zwischenzeitliche Quirks waren, über die ich hinwegsehen konnte.

Finns Sidequest hat schon SEHR viel Zeit eingenommen, um dann doch ins Leere zu laufen. Kann man mögen, ist sicher auch realistisch, dass nicht immer alles klappt. Aber da muss ich einfach sagen, dass ich TLJ nicht gucke, um realistische Outcomes erzählt zu bekommen. Alles was mir erzählt wird, soll für mich irgendwie einen Character Arc weiter treiben oder den Plot unterstützen. Beides ist hier für mich eben nicht passiert, auch wenn ich mir sicher bin, dass man Finn durch die ganze Sache etwas beibringen wollte.

Schattenläufer
04.01.2018, 02:14
Das spielt auch darin stets eine Rolle, wenn auch nicht so sehr wie bei Luke, Rey und Kylo:
Poe vertraute Leia, einer für den Widerstand zutiefst gewichtigen Symbolfigur, trotz jüngst schwierigem Verhältnis und Zurechtweisung. Als Holdo in ihre Fußstapfen tritt und nicht klar ist, ob Leia jemals zurück kommt, geht Poe automatisch davon aus, dass sie einen feigen Plan verfolgt bzw. überhaupt keinen Plan hat, der akuten Gefahr zu begegnen, was ihn dazu bringt, eine eigene Aktion zu starten und später sogar eine Meuterei anzuzetteln. Er sagte schon auf den ersten Blick, dass Holdo ganz anders sei, als er sie sich vorgestellt hatte. Meiner Ansicht nach war das ein schöner Kontrast zu der Handlung mit Luke und Rey. In dem einen Teil geht es um den alten Jedi-Meister und wie sehr Reys Vorstellung oder Hoffnung auf Hilfe von dem abweicht, was aus Luke geworden ist bzw. was für Überzeugungen er selbst gewonnen hat; in dem anderen Teil wird das "Erbe" vorübergehend durch jemanden neues ersetzt, womit Poe nicht richtig umgehen kann und fatal die falschen Schlüsse zieht.
Daran erkenne ich keinen schönen Kontrast. Für einen schönen Kontrast hätte man die Parallelen, die du da siehst, viel stärker hervorheben müssen. Ich sehe diese Parallelen nicht, für mich sind es zwei ganz unterschiedliche Situationen. (Und komm mir bitte nicht mit "man muss dem Zuschauer ja nicht alles mit dem Holzhammer erklären", so wie du es weiter unten tust, nur weil ich deine Ansicht nicht teile.) In diesem Fall sehe ich Leia einfach als die Generälin, der er vertraut, und Holdo macht wirklich fragwürdige Entscheidungen. Aber das heißt wie gesagt noch nicht, dass "Vertrauen in eine alte Autoritätsperson" plötzlich ein Thema ist, welches irgendwie elegant mit Reys Story kontrastiert wurde. Sehe ich einfach nicht.


Auch als sich Finn und Rose das erste Mal begegnen, wird dieses Thema angesprochen. Sie idolisiert ihn basierend auf der bloßen Kenntnis, dass er an der Zerstörung der Starkiller Basis beteiligt war, nennt ihn "Held des Widerstands". Sie passte die ganze Zeit drauf auf, dass keiner an Bord desertiert. Als Finn offensichtlich das selbe vorhat, wird ihr schnell klar, dass ihre Fangirl-Vorstellung, die ihr durchaus Hoffnung und im Zusammenhang mit dem Tod ihrer Schwester bestimmt auch Trost gab, nichts mit der Realität zu tun hatte. Erst als sie den Menschen hinter dem Ruf besser kennenlernt, sieht sie Finn wie er wirklich ist.
Und das war durchaus einer dieser Ansätze, von denen ich sprach. Man hätte das doch viel stärker ausarbeiten können. Zum Beispiel könnte sie auf dem Casinoplaneten noch misstrauisch sein, ob er vielleicht die Mission nutzen will, um abzuhauen in diese luxuriöse, sorgenfreie Welt, die er da vor sich hat. Und er könnte ihr erklären, dass er im Grunde seines Herzens nicht der Mensch ist, für den sie ihn jetzt hält. Und dann könnten alle weiteren Szenen der gemeinsamen Mission eben diese Aussage untermauern, denn er steht ja wirklich zu ihr. Das würde mir schon reichen, um zu sagen: Das ist etwas, das für diesen Charakter thematisiert und schön aufgegriffen wurde. Da hätte ich gesagt, dass sowohl Rose als auch Finn in diesem Moment einen Charakterentwicklungsmoment gehabt hätten, speziell wenn Rose vielleicht noch eine Line droppt zum Thema, dass für sie das "Böse" schon in den kleinen Dingen anfängt - und der Widerstand dagegen eben auch. Das würde ihren Drang, die Tiere zu befreien, noch klarer in ihrem Charakter verorten (ohne dass man eine Hintergrundgeschichte aus ihrer Kindheit braucht) und würde ihre Aussage "JETZT hat es sich gelohnt", als die Tiere dann befreit sind, auch besser erklären.
Da musst du mir nicht zustimmen, aber meiner Meinung nach ist das dann nicht mit dem Holzhammer, sondern einfach und elegant und wird den Charakteren gerecht. Und wenn ich lese, dass Rose von vielen Leuten als nicht funktionierender Charakter bejammert wird, dann denke ich, dass so etwas diesen Leuten vielleicht geholfen hätte, ihren Standpunkt zu sehen und zu verstehen.


In der Redroom-Sequenz stellt sich die Frage nach der Nachfolge von Snoke, und zwar mehrfach. Kylo versucht Rey mit der oldschool gemeinsam-über-die-Galaxis-herrschen-Ansprache. Jetzt wo der böse Obermotz aus dem Weg ist, ist für ein paar Momente und im Prinzip auch nach dem Ende des Films völlig offen, wie dieses Vakuum ausgefüllt wird, bzw. was der unberechenbare Kylo mit der neu gewonnenen Machtfülle anfängt. Selbst Hux war kurz davor, den bewusstlosen Kylo am Boden zu erledigen und selbst die Zügel in die Hand zu nehmen.
Also das jetzt in ein Thema von "Erbe und Nachfolge" zwängen zu wollen, finde ich ziemlich konstruiert. Ja, die Szene ist spannend, weil da plötzlich ein Machtvakuum ist, aber come on. Das klingt für mich eindeutig nach einem Gedanken, den man nach dem Kinobesuch hat, wenn man den Film zuhause analysiert und sich eine eigene Theorie zusammenschustert. Es ist mit Sicherheit eine interessante Interpretation und kann ein netter Aufhänger für eine Analyse dieser Szene sein, aber im Kinoerlebnis selbst ist dieser Zusammenhang nicht als klares Thema der Szene zu sehen. Aber das ist eigentlich völlig nebensächlich, da wir uns einig sind, dass diese Szenen spannend und thematisch interessant waren. (Auch wenn ich da trotzdem andere Probleme habe, z.B. mit Snokes plötzlichen Abgang - cool und unerwartet, ja,aber problematisch, weil es einen Deal bricht, den ich in Episode 7 eingegangen bin, nämlich dass ich in Episode 7 mit dem Fehlen einer tieferen Erklärung der First Order leben kann in Erwartung einer etwas tiefergehenden Analyse im nächsten Teil.)


Na komm, das ist in jedem Fall zu pauschal übertrieben, denke ich.
Alleine schon, wie DJ auf die Ambivalenz der Waffenhändler hinweist, macht ein riesiges neues Fass auf und gibt dem Star Wars Universum mehr Tiefe, die dahingehend bisher kaum vorhanden war. Geld regiert anscheinend auch die Star Wars Welt. Und dort haben sich die Charaktere durchaus konkret über das Thema ausgetauscht. DJ hat ihnen einen flüchtigen Blick hinter die Kulissen gegeben, der die bisherigen Vorstellungen von Finn und besonders Rose relativierte.
Das war genau das, woran ich dachte, als ich schrieb "damit es ein Thema ist, darf es nicht bloß mal kurz erwähnt werden". Okay, ein Waffenhändler hat an den Widerstand und an die First Order Waffen und Schiffe verkauft. Das macht "Gut" und "Böse" aber nicht plötzlich zu schwierigen Kategorien, speziell wenn im Rest des Films der Widerstand trotzdem ganz eindeutig als "gut" dargestellt wird. Es macht diesen einen Waffenhändler zu einem Opportunisten, was mich nicht überrascht und was auch Rose und Finn nicht überraschen sollte. (Tatsächlich war das auch eine der "man stellt sich ständig Fragen"-Fragen von mir - Rose ist eine Mechanikerin oder so etwas, sie sollte sich ein bisschen mit den Schiffsmodellen auskennen, die sie da haben, und eventuell den Hersteller kennen? Und eigentlich auch wissen, dass Waffenhandel immer irgendwo opportunistisch ist? Keine Ahnung, dieses "wer hier lebt und reich ist, der verkauft Waffen an die First Order" war mir nicht klar genug motiviert und hat mich stutzen lassen.)
Der Punkt ist, ein opportunistischer Waffenhändler macht noch kein elegantes "Gut und Böse sind relativ"-Thema. Dafür hätten Widerstand und First Order selbst in Frage gestellt werden müssen zusammen mit den Jedi. Dann würde ich dir voll und ganz zustimmen und das hätte ich auch spannend gefunden, zumindest wenn es über ein "from my point of view, the RESISTANCE are evil" hinausgegangen wäre.


In dem Zusammenhang frage ich mich, wo du die durchgängigen und intensiv philosophisch beleuchteten Themen in der bisherigen Saga gesehen hast. "Heldentum" an sich ist als Dreh- und Angelpunkt von Geschichten meistens furchtbar langweilig, wenn es nicht kritisch hinterfragt wird. Fand auch nicht, dass es die Filme automatisch epischer gemacht hätte als den aktuellen Teil :-/
Dränge mich bitte nicht in eine Ecke, die am anderen Ende des Raums ist. Wenn ich "episch" sage, meine ich nicht, dass ich schwarz-weißes einseitiges Heldentum will. Und ich will keinen intensiven philosophischen Diskurs, das habe ich so auch nicht gesagt. Ich verlange von einem "Thema", dass es adäquat problematisiert wird - nicht, dass es einmal am Rande erwähnt wird ("guck mal, der verkauft an beide Seiten").
Wo sehe ich die durchgängigen Themen in den alten Episoden? In Episode 4 ist da zum Beispiel das ständige Entdecken einer neuen, interessanten und gefährlichen Welt. Jede nächste Szene zeigt etwas Neues und Abenteuerliches, und die Macht und die Dialoge über sie verkörpern das ganz besonders. Luke fängt als Bauernjunge an, der sich nach Abenteuer sehnt, und findet am Ende einen Platz im Kampf gegen das Böse. Der Film ist durch und durch seine Coming-of-Age-Geschichte. In Episode 5 war dann eher die Frage im Vordergrund, was es heißt, ein Held zu sein und wie schwierig es sein kann, das Richtige zu tun. Das war durchaus interessanter als einfach nur "sei ein strahlender Held, Luke!". Der Film hat auf Hoth klar gemacht, dass Luke eine für die Rebellen sehr wichtige Gabe hat. Aber Yoda erklärt ihm, dass diese Gabe gefährlich sein kann, selbst wenn er sie für etwas "Gutes" nutzen möchte, nämlich die Rettung seiner Freunde und den Sieg über Darth Vader. Yoda stellt hier klar, dass ein "Held", der die falsche Motivation hat und nicht mit sich selbst im Reinen ist, durchaus ein Bösewicht werden kann. Ja, Gut und Böse sind klar festgelegt - aber dieses Verführerische, auch für den Helden, war etwas, das diese Schwarz-Weiß-Malerei interessant gemacht hat. Und meiner Meinung nach war die Verführung und die Macht der dunklen Seite ein klares Thema, das eben auch durch den Verrat durch Lando Calrissian aufgegriffen wurde und erst recht durch den absoluten Twist des Films, nämlich Darth Vaders Offenbarung, dass er Lukes Vater ist, und sein Angebot, mit ihm gemeinsam zu herrschen. Und diese Szenen waren allein durch Schauplätze und Charaktere direkt verwoben mit den Abenteuern von Lukes Freunden. Es ist alles derselbe Handlungsstrang.
Reys Erkenntnisse zu der Macht und ihre Kämpfe gegen Kylo Ren und Snokes hingegen sind komplett losgelöst von allem, was sich beim Widerstand ereignet. Vielleicht ist das der Kern des Problems - Rey ist von Anfang an woanders. Ihre Handlung ist losgelöst, und hat nur peripheren Einfluss auf die anderen Entwicklungen. Niemand weiß, dass sie gerade wichtige Entscheidungen trifft. Und auch Finns Abenteuer geschieht ohne Kenntnisse von vielen anderen Figuren. Dadurch fiebern die Figuren nicht gegenseitig mit, der Film wirkt zerstückelt und die Themen, die in Reys Szenen behandelt werden, sind zu losgelöst von den restlichen Szenen.



Finn versucht am Anfang zu fliehen, fällt in seine alten Verhaltensmuster aus The Force Awakens zurück. Am Ende dagegen versucht er sich auf Crait heroisch zu opfern und sein eigenes Leben zu geben, um seine Freunde zu retten.
[...]
Ich behaupte, dass alle zentralen Figuren im Film eine sichtbare Weiterentwicklung erfahren haben.
Also erst einmal habe ich oben nur von den Charakteren außerhalb von Reys Handlungsstrang geredet. Dass die anderen eine Entwicklung durchmachen, bestreite ich nicht. Mein Punkt war, dass es in Finns Abenteuer/Poes Meuterei kein Thema gab, unter dessen Führung eine Charakterentwicklung stattfinden konnte. Und dabei bleibe ich auch - was du oben schreibst, ist lediglich "er ist am Anfang anders als am Ende", aber Charakterentwicklung zeigt uns, welche Ereignisse aus welchem Grund dazu geführt haben, dass er seine Meinung überdenkt. Das Thema für Finn hätte hier sein müssen, dass er über seine Wurzeln als Feigling hinauswächst, oder feststellt, dass er eigentlich nie Feigling war, sondern nur nie einen Grund hatte, für etwas zu kämpfen. Irgendwie sowas. Eine Erkenntnis. Ich sehe nicht, wo das stattgefunden hat. Was übrigens auch ein Grund war, warum ich seinen Kampf gegen Chrome Lady völlig langweilig fand, denn der Film hat es vermasselt, uns den Konflikt zwischen diesen beiden irgendwie nahe zu bringen. Aber da stimmst du ja glaube ich zu. Ich war übrigens auch nie ein Fan von Bobba Fett. (Sein Papa hingegen... interessanter Kerl!)
Bei Poe kann man vielleicht eine Entwicklung erkennen, aber sie ist nicht proportional zu dem Desaster, das er angerichtet hat. Da muss viel mehr passieren. Es fehlen die echten Konsequenzen. (Ich persönlich hätte mir natürlich eher gewünscht, dass er gar nicht erst so einen Bockmist verzapft oder dass es besser motiviert wäre, aber WENN man mit diesem Handlungsstrang mitgeht, dann muss man ihn auch zu Ende gehen. Wenn er sich am Ende z.B. statt Finn aufgeopfert hätte, ganz ohne coole Sprüche, dann wäre das verständlich und auch ein klares Thema für den gesamten Handlungsstrang - "der Widerstand kann keine Einzelgänger gebrauchen". Wäre wie gesagt überhaupt nicht das, was ich präferiere, aber die aktuelle Situation fühlt sich unbefriedigend und verwässert an.)


Naja. Ich versteh das wirklich nicht so ganz, denn epische Szenen gab es imho so einige darin, sie waren nur eben nicht immer einseitig heroisch. [...] In den früheren Teilen waren es auch nicht irgendwelche willkürlichen Statisten, die tief philosophische Gespräche oder große Offenbarungen hervorriefen. [...] Und was ist dagegen einzuwenden, wenn endlich mal jemand die Jedi profund und mit guten Gründen infrage stellt? War imho längst überfällig.
Okay, können wir diese Versuche, den Gesprächspartner lächerlich zu machen, bitte sein lassen? Denn das wirkt hier wirklich auf mich, als wolltest du mir Sachen in den Mund legen, die mich wie einen beleidigten Fanboy klingen lassen, der nicht weiß, was er will oder nur altbackene Konzepte wiedergekäut bekommen möchte.
Wie gesagt, die besagten Szenen fand ich episch und cool, dennoch war ich enttäuscht von dem Film und versuche hier einfach nur zu erklären, wieso das so ist. Ich denke, wenn die Szenen, die Themen haben, besser mit den Szenen verwoben gewesen wären, in denen einfach nur spannende/dramatische Entwicklungen passieren, hätte der Film besser funktioniert. Das hätte durch thematische Parallelen passieren können, aber eben auch über Charaktere, die irgendwann Fragen zu den anderen Handlungsbögen stellen und dadurch einen Dialog eröffnen, der als verbindendes Element fungiert. Ich weiß nicht, was das soll, jetzt zu sagen "sowas gab's aber in den alten Episoden nicht", so als müsste jedes einzelne Element des neuen Films ein Äquivalent in einem alten Film haben. Nebenbei bemerkt ist das natürlich Quatsch, es gab zum Beispiel den Statisten in Episode 4, der über die Macht lästert, nur damit uns Darth Vader die Macht auf eindrucksvolle Weise demonstrieren kann.
Und nein, es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Leute, speziell Luke, die Jedi kritisieren. Weiß nicht, wie du drauf kommst, dass ich was dagegen haben könnte. Die Szenen fand ich mit am stärksten und ich fand schade, dass sie nicht noch mehr ins Detail gegangen sind.

Wohan
04.01.2018, 11:27
Wie Mark Hamel einmal sagte und die Empörung einer gesamten Fangemeinde auf sich zog .....

"Es ist nur ein FILM !"

Enkidu
04.01.2018, 15:12
@MeTa: Ja, ich habe es zwar nicht so empfunden, aber kann verstehen, dass die Sache mit dem Humor etwas ist, was einem den Film versauen kann, wenn man sich dran stört. Besonders da das in der ersten Hälfte immer wieder passiert. Habe zum Beispiel selbst einen ziemlichen Hass auf Slapstick-Elemente in ansonsten ernst gemeinten Drama-Filmen eines jeden Genres. Würde mir Star Wars ungenießbar machen, wenn es darin zu viel davon gäbe. Wenn man sehr enttäuscht oder gar wütend ist, macht man sich keine Gedanken um die Wirkung der Worte - kenne ich. Und die Nebenhandlung mit Finn und Rose, von der ich eigentlich sogar noch mehr hätte sehen wollen damit es schlüssiger und sinniger ausgearbeitet wirkt, hat dafür, dass sie später ins Leere läuft, wirklich zu viel Zeit eingenommen.



(Und komm mir bitte nicht mit "man muss dem Zuschauer ja nicht alles mit dem Holzhammer erklären", so wie du es weiter unten tust, nur weil ich deine Ansicht nicht teile.)
Das war eine generelle Aussage, die ich ernst meine und die ich nicht "nur" auspacke, weil du meine Ansicht nicht teilst. Ja, The Last Jedi hat wenig über Gespräche verdeutlicht, vielleicht zu wenig - hat sich Johnson wohl bei Abrams abgeschaut. Aber es ist andersherum auch nicht unbedingt die beste Idee, thematisch alles möglichst klar in den Dialogen unterzubringen, wie es in deinen Beispielen mehrfach auftaucht, weil sich das nunmal unheimlich schnell wie ein Holzhammer anfühlen kann. Mir sind subtilere Andeutungen und visuelles Storytelling nicht immer aber häufig lieber, auch auf die Gefahr hin, dass manche Elemente für die Zuschauer untergehen. Raum für Interpretationen kann auch was Feines sein. Ich glaube, ich habe während der Vorstellung noch nie so viel über einen Film dieser Franchise nachgedacht. Das alleine macht Episode VIII für mich bereits thematisch relevanter und interessanter als die meisten seiner Vorgänger. Wir brauchen nicht für jede Frage eine ausgearbeitete Diskussion der Charaktere auf der Leinwand, wie teilweise in den Prequels. Wenn die richtigen Fragen an der richtigen Stelle gestellt werden, und sei es nur indirekt, dann erzielt das oft ganz alleine schon den nötigen Effekt.

Das war für mich hier der Fall. Bestimmte Themen tauchen immer wieder auf und werden aus unterschiedlicher Perspektive von verschiedenen Charakteren beleuchtet, zumindest meiner Meinung nach. Selbst wenn du den Part mit Finn, Rose und Poe komplett rausrechnest, ziehen sich die erwähnten Motive immer noch durch den Film bis hin zum Finale (Luke: "...und ich werde nicht der letzte Jedi sein."). Unter anderem ein paar professionelle Kritiker (glaube darunter war auch die New York Times, weiß ich aber nicht mehr genau) sind zu dem selben Schluss gekommen wie ich unabhängig davon im Kino, auch wenn die damit nicht so ins Detail gingen, und in den Online-Diskussionen kam die Sache mit Erbe, Nachfolge, Umgang mit der Vergangenheit ebenfalls immer wieder zur Sprache. Das mag nur eine mögliche Sichtweise sein, aber zeigt mir persönlich, dass diese Gedanken nicht an den Haaren herbeigezogen oder konstruiert, sondern im Film selbst verankert sind.


Und das war durchaus einer dieser Ansätze, von denen ich sprach. Man hätte das doch viel stärker ausarbeiten können. Zum Beispiel könnte sie auf dem Casinoplaneten noch misstrauisch sein, ob er vielleicht die Mission nutzen will, um abzuhauen in diese luxuriöse, sorgenfreie Welt, die er da vor sich hat. Und er könnte ihr erklären, dass er im Grunde seines Herzens nicht der Mensch ist, für den sie ihn jetzt hält. (...) Da hätte ich gesagt, dass sowohl Rose als auch Finn in diesem Moment einen Charakterentwicklungsmoment gehabt hätten, speziell wenn Rose vielleicht noch eine Line droppt zum Thema, dass für sie das "Böse" schon in den kleinen Dingen anfängt - und der Widerstand dagegen eben auch. Das würde ihren Drang, die Tiere zu befreien, noch klarer in ihrem Charakter verorten (...) und würde ihre Aussage "JETZT hat es sich gelohnt", als die Tiere dann befreit sind, auch besser erklären.
Die Idee, dass Finn so drauf sein könnte, kam mir tatsächlich, wird so auch angedeutet, und das fast ohne Worte. Aber sie sind unter Zeitdruck und lassen letztenendes Taten sprechen. Hätte es ja auch nicht schlecht gefunden, wenn Johnson da noch mit nem halben Satz mehr drauf eingegangen wäre, aber so wie du es beschreibst klingt das für mich sofort schon zu dick aufgetragen :-/ Glaube nicht, dass in der Situation Platz für ein solches Gespräch gewesen wäre, ohne dabei schmalzig oder gar George-Lucas-Level unglaubwürdig rüberzukommen. Viele haben sich so wie es ist bereits darüber beschwert, dass diese Nebenhandlung zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Jeder einzelne Satz mehr hätte das nur fühlbar in die Länge gezogen. Und ich hätte im Austausch dafür ungern auf Roses knappe Erzählung aus ihrer Vergangenheit verzichtet. Sie blieb so schon blass genug, das hätte es imho nur noch schlimmer gemacht.


cool und unerwartet, ja,aber problematisch, weil es einen Deal bricht, den ich in Episode 7 eingegangen bin, nämlich dass ich in Episode 7 mit dem Fehlen einer tieferen Erklärung der First Order leben kann in Erwartung einer etwas tiefergehenden Analyse im nächsten Teil.)
So einen Deal bin ich übrigens nie eingegangen. Ich sehe das vorrangig als Versäumnis von Abrams und Kasdan in The Force Awakens. Damals schon. Dort hätte man unter Berücksichtigung dieser fehlenden 30 Jahre zwischen den Trilogien meiner Ansicht nach bereits viel stärker auf die Erste Ordnung (und den Widerstand und die Republik usw.) eingehen müssen. Stattdessen haben sie den Film so behandelt, als wäre er der erste einer Franchise, nicht der siebte. Weil Hintergrundinformationen um dieses zeitlich neue Setting zu füllen kann man ja immer noch in Merchandise, Comics und Videospielen unterbringen >_> Der erste Teil einer Trilogie sollte dazu da sein, die Basis zu schaffen, was den zweiten Teil von der Notwendigkeit befreit, diese Grundlagen nochmal durchzukauen, um sich ganz auf die Handlung konzentrieren zu können. Ich nehme es Johnson nicht übel, dass er eine in vielerlei Hinsicht typische Fortsetzung geschrieben hat, die sich darum nicht schert, sondern (manchmal kompromisslos) die Geschichte weiterspinnt. Aber das nur am Rande.


Wo sehe ich die durchgängigen Themen in den alten Episoden? In Episode 4 ist da zum Beispiel das ständige Entdecken einer neuen, interessanten und gefährlichen Welt. Jede nächste Szene zeigt etwas Neues und Abenteuerliches, und die Macht und die Dialoge über sie verkörpern das ganz besonders. Luke fängt als Bauernjunge an, der sich nach Abenteuer sehnt, und findet am Ende einen Platz im Kampf gegen das Böse. Der Film ist durch und durch seine Coming-of-Age-Geschichte.
Halte ich ehrlich gesagt für kein explizites Thema. Der Film ist eine Space Opera mit massiven Pulp-Einflüssen und streng nach dem klassischen Monomyth- /Hero's Journey-Modell aufgebaut. Alles was du sagst ist natürlich wahr, aber das ist ungefähr so, als würde man das Thema eines Abenteuerfilms mit "Abenteuer" beschreiben. Zumal sich das alles so oder ähnlich auch in so ziemlich jedem Film des selben Genres wiederfindet. Wenn man das heranzieht, unterstreicht es imho bloß die Eindimensionalität einiger der früheren Episoden. Soll nicht heißen, dass das Modell was Schlechtes ist, im Gegenteil, ich liebe es. Aber besser wirds, wenn in diesem äußerst groben Rahmen auch noch näher auf bestimmte Dinge eingegangen wird und ich etwas zum Grübeln bekomme.


Und meiner Meinung nach war die Verführung und die Macht der dunklen Seite ein klares Thema, das eben auch durch den Verrat durch Lando Calrissian aufgegriffen wurde (...)
Letzteres ist auch nicht weniger konstruiert. Lando hatte mit dem Imperium zu tun, nicht direkt mit der dunklen Seite als Versuchung. Er hat die Gruppe auch nicht verraten, sondern wurde genötigt und hatte keine Wahl. Die Zukunft der ganzen Wolkenstadt stand auf dem Spiel.


Reys Erkenntnisse zu der Macht und ihre Kämpfe gegen Kylo Ren und Snokes hingegen sind komplett losgelöst von allem, was sich beim Widerstand ereignet. Vielleicht ist das der Kern des Problems - Rey ist von Anfang an woanders. Ihre Handlung ist losgelöst, und hat nur peripheren Einfluss auf die anderen Entwicklungen. Niemand weiß, dass sie gerade wichtige Entscheidungen trifft. Und auch Finns Abenteuer geschieht ohne Kenntnisse von vielen anderen Figuren. Dadurch fiebern die Figuren nicht gegenseitig mit, der Film wirkt zerstückelt und die Themen, die in Reys Szenen behandelt werden, sind zu losgelöst von den restlichen Szenen.
Möglich, dass ein engerer Zusammenhang bzw. ein gemeinsamer Start der Gruppe die Geschichte besser gemacht hätte, aber für mich war das kein nennenswertes Problem. Viele große Geschichten arbeiten mit Parallelhandlungen, die keinen oder nur wenig Einfluss aufeinander haben, und erst am Ende zusammenlaufen und sich gegenseitig beeinflussen. Siehe Herr der Ringe. Zwei Bücher/Filme lang sind Frodo, Sam und Gollum unterwegs nach/in Mordor. Hat trotzdem wunderbar funktioniert. Aber selbst wenn man diesen Faktor in The Last Jedi bemängelt, geht das in erster Linie auf die unvorteilhafte Ausgangslage zurück, mit der Abrams seinen Film beendet hat. Jeder ging davon aus, dass die Figuren mindestens für eine Weile getrennt bleiben würden. Hätte auf mich seltsam gewirkt und die Wirkung massiv geschmälert (vielleicht sogar den ganzen Film zerstört), wenn Johnson Reys Handlungsstrang mit Luke auf Ahch-To möglichst schnell abgefrühstückt hätte, um die Leute wieder zu vereinen. Gerade dass Luke so lange zögert und es erst eine "Intervention der Macht" durch seinen alten Lehrmeister braucht, um ihn zum Eingreifen zu bewegen, hat mir gefallen. Luke war schon in der Originaltrilogie ein Dickkopf, schien mir logisch, dass das im Alter nur noch intensiver wird -_^ Auch ist es durchaus so, dass die anderen durch das Ende von Episode VII wissen, wohin und mit welchem Ziel Rey unterwegs ist, und erwähnen sie mehrfach. Der Einfluss war gering, aber völlig losgelöst voneinander oder total anders als im allseits geliebten Empire Strikes Back war das auch nicht.


Okay, können wir diese Versuche, den Gesprächspartner lächerlich zu machen, bitte sein lassen? Denn das wirkt hier wirklich auf mich, als wolltest du mir Sachen in den Mund legen, die mich wie einen beleidigten Fanboy klingen lassen, der nicht weiß, was er will oder nur altbackene Konzepte wiedergekäut bekommen möchte.
Wie gesagt, die besagten Szenen fand ich episch und cool, dennoch war ich enttäuscht von dem Film und versuche hier einfach nur zu erklären, wieso das so ist.
Ich mache überhaupt nichts lächerlich. Ich sehe die meisten dieser Dinge offensichtlich anders. Wo dir etwas fehlt, wurde ich thematisch bestens versorgt. Vielleicht verstehe ich einige deiner Ausführungen falsch, vielleicht haben wir auch schlicht unterschiedliche Definitionen, aber ich gehe nur auf das ein, was du schreibst. Du hast von dem "Blick auf das große, epische Ganze" gesprochen - den habe ich trotz diverser Mängel mit diesem Film bekommen. Schade, dass du daran nicht auch so viel Freude hattest. Das mit dem beleidigten Fanboy ist alleine dein Eindruck, nicht meine Intention, jedoch ist es eine ziemliche Unterstellung, ich würde hier versuchen, dich lächerlich zu machen.


Und nein, es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Leute, speziell Luke, die Jedi kritisieren. Weiß nicht, wie du drauf kommst, dass ich was dagegen haben könnte.
Zitat: "Ich will nicht, dass ein anderer Charakter die Jedi infrage stellt" (Hatte ich auch weiter oben schon eingefügt).

Wahrscheinlich ein Missverständnis, aber sag mir nicht, ich hätte das aus dem Zusammenhang gerissen. Danach gehst du nämlich darauf ein, was du stattdessen gerne gesehen hättest. Falls du mit "anderer Charakter" eine der Hauptfiguren meintest und das dem unbedeutenden Soldaten gegenüberstellen wolltest, war das missverständlich formuliert, denn der unbedeutende Soldat (der nicht auf Ahch-To sein kann) macht in deinem Vorschlag etwas anderes, als die Jedi (inhaltlich, wie im Film durch Luke geschehen) grundsätzlich infrage zu stellen, und bei Leias hypothetischer Reaktion sprichst du auch nur unspezifisch von etwas thematisch Relevantem. Klang für mich halt so, als wärest du mit den entsprechenden Szenen im Film nicht einverstanden gewesen.

Davon abgesehen begreife ich tatsächlich nicht, wieso es eine Geschichte für dich größer und epischer macht, wenn willkürliche Randfiguren die "Stichwortgeber" für wichtige Dialogzeilen sind (oder war auch das anders gemeint?!). Mehr Statisten hätte ich auch gerne, auch mit dem einen oder anderen Satz, um die Welt auf der Leinwand besser auszufüllen und größer und lebendiger wirken zu lassen. Aber so zentrale Dinge wie Lukes Überzeugungen sollten meiner Ansicht nach lieber auf die Figuren beschränkt bleiben, die es direkt was angeht.

Schattenläufer
04.01.2018, 19:19
Ich gehe jetzt nicht auf alles ein, ich denke nicht, dass es zu irgendetwas führt. Ganz ehrlich, mich ärgert diese Art der Diskussion, wo jedes Wort angezweifelt wird und nicht versucht wird, einfach mal dem anderen seine Meinung zu glauben.

Nein, ich hätte nicht gewollt, dass Rey sofort wieder zurückkommt. Ich habe andere Ideen vorgestellt, mit denen ich eine thematische Verbindung zwischen den Handlungssträngen herstellen würde, ohne dass Rey physisch anwesend sein muss. Es reicht, wenn über sie und die Relevanz ihrer Abenteuer geredet wird. Das machen Aragorn, Pippin etc. übrigens ständig, Frodo ist zwar lange Zeit weg, aber nie aus ihren Gedanken, sie wissen was seine Aufgabe ist und mindestens einen Kampf kämpfen sie ausschließlich, um es Frodo einfacher zu machen, indem sie Sauron ablenken. Das ist GENAU die Art von Verbindung zwischen Handlungssträngen, die sie da extrem gut gemacht haben, und die ich mir hier gewünscht hätte.

Was Episode 4 und 5 angeht, so sind das meiner Meinung nach einfach die großen Themen der Filme. Das sind die Themen, die die längsten Dialogszenen bekommen und die den Filmen wichtig sind. Ich habe nie gesagt, dass das Thema etwas Anspruchsvolles sein muss. Für mich muss es nur einen roten Faden darstellen. Und in Episode 5 war die Übermacht und Bedrohung durch die dunkle Seite bzw. das Imperium allgegenwärtig, das sehe ich nicht als konstruiert, denn es steht bereits im Titel.

Und meine Idee für Finn und Rose ist großartig und überhaupt nicht zu dick aufgetragen! ;(
Und mir hat Roses Backstory nichts gegeben, mir wäre ein Dialog, der sie mir JETZT sympathisch und interessant macht, lieber gewesen.


Ich mache überhaupt nichts lächerlich. Ich sehe die meisten dieser Dinge offensichtlich anders. Wo dir etwas fehlt, wurde ich thematisch bestens versorgt. Vielleicht verstehe ich einige deiner Ausführungen falsch, vielleicht haben wir auch schlicht unterschiedliche Definitionen, aber ich gehe nur auf das ein, was du schreibst. Du hast von dem "Blick auf das große, epische Ganze" gesprochen - den habe ich trotz diverser Mängel mit diesem Film bekommen. Schade, dass du daran nicht auch so viel Freude hattest. Das mit dem beleidigten Fanboy ist alleine dein Eindruck, nicht meine Intention, jedoch ist es eine ziemliche Unterstellung, ich würde hier versuchen, dich lächerlich zu machen.
Ich habe dich darauf hingewiesen, dass du einige meiner Aussagen falsch verstehst, und deine Reaktion darauf war, sie auch nach der Richtigstellung falsch zu verstehen und zumindest scheinbar ins Lächerliche zu ziehen. Das kam mir unverschämt vor. Wenn es nicht so gemeint war, alles gut.


Zitat: "Ich will nicht, dass ein anderer Charakter die Jedi infrage stellt" (Hatte ich auch weiter oben schon eingefügt).

Wahrscheinlich ein Missverständnis, aber sag mir nicht, ich hätte das aus dem Zusammenhang gerissen. Danach gehst du nämlich darauf ein, was du stattdessen gerne gesehen hättest. Falls du mit "anderer Charakter" eine der Hauptfiguren meintest und das dem unbedeutenden Soldaten gegenüberstellen wolltest, war das missverständlich formuliert, denn der unbedeutende Soldat (der nicht auf Ahch-To sein kann) macht in deinem Vorschlag etwas anderes, als die Jedi (inhaltlich, wie im Film durch Luke geschehen) grundsätzlich infrage zu stellen, und bei Leias hypothetischer Reaktion sprichst du auch nur unspezifisch von etwas thematisch Relevantem. Klang für mich halt so, als wärest du mit den entsprechenden Szenen im Film nicht einverstanden gewesen.

Davon abgesehen begreife ich tatsächlich nicht, wieso es eine Geschichte für dich größer und epischer macht, wenn willkürliche Randfiguren die "Stichwortgeber" für wichtige Dialogzeilen sind (oder war auch das anders gemeint?!). Mehr Statisten hätte ich auch gerne, auch mit dem einen oder anderen Satz, um die Welt auf der Leinwand besser auszufüllen und größer und lebendiger wirken zu lassen. Aber so zentrale Dinge wie Lukes Überzeugungen sollten meiner Ansicht nach lieber auf die Figuren beschränkt bleiben, die es direkt was angeht.
Also erst einmal hast du das natürlich komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Ich weiß nicht, wie ich es noch verständlicher machen kann.
Schattenläufer: "Die Frage, warum Luke bzw. die Jedi für den Widerstand so wichtig sind, dass großer Aufwand betrieben wird ihn zu finden, hätte gestellt werden können. Damit Leia dann darüber redet. Die Frage kann ja einfach von irgendeinem Soldaten kommen."
Enkidu: "Nur Luke sollte die Jedi kritisieren."
Schattenläufer: "Ich will doch gar nicht, dass jemand die Jedi kritisiert. Es soll z.B. ein Soldat eine Frage in den Raum werfen, damit Leia eine coole Antwort darauf geben kann und der Teil mit dem Widerstand etwas von der Epik des anderen Teils abkriegt und der rote Faden klarer wird."
Enkidu: "Wieso willst du nicht, dass die Jedi kritisiert werden? Und warum ist es episch, wenn Statisten Fragen stellen?"

Es ging nie darum, ob Jedi kritisiert werden sollten oder nicht. Das hast du nur da reingelesen und ich versuche dir zu sagen, dass ich von etwas ganz anderem rede.
Übrigens, der "Statist" (deine Wortwahl) hätte ruhig auch Holdo, Akbar oder sonst jemand sein können, der in der Resistance Bedeutung hat. Es war mir schlichtweg egal, wer das Thema anspricht.

Enkidu
05.01.2018, 04:53
Ganz ehrlich, mich ärgert diese Art der Diskussion, wo jedes Wort angezweifelt wird und nicht versucht wird, einfach mal dem anderen seine Meinung zu glauben.
Was mich ursprünglich so aufgestachelt hat war die Aussage, dass das, was ich an dem Film mit am meisten zu schätzen wusste und was ihn für mich von seinen Vorgängern positiv abhebt, angeblich gar nicht existiere. Daraufhin habe ich versucht, meine Sichtweise zu erläutern, um das begreiflich zu machen. Mir geht es nicht darum, irgendeine Meinung zu ändern, aber es ist auch nicht gerade erbaulich, wenn die meiste Zeit so abgeblockt wird, als wären diese Dinge weit hergeholt und abwegig, ohne wenigstens die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass man das so sehen kann, oder einzuräumen, dass es dafür diverse Anhaltspunkte gibt. Auch wenn diese Auffassung insgesamt letztenendes nicht geteilt wird.

Ein kurzer Dialog kann etwas thematisieren. Wenn es nur ein oder zwei Szenen betrifft, dann handelt es sich wahrscheinlich nicht um das Thema des ganzen Filmes, kann diesen aber trotzdem bereichern (wie etwa die Sache mit den Waffenhändlern oder Arm und Reich in Canto Bight). Verstehe, dass dir das nicht weit genug ging, aber ich fand es toll, dass sie so etwas überhaupt mal eingebaut haben. Das Thema, das ich jedoch dem Film als Ganzes zuschreibe und nun schon mehrfach erwähnt habe, zieht sich aber abschnittweise durch die komplette Laufzeit, selbst wenn du die deiner Meinung nach abwegigeren Verbindungen rausrechnest und es ausschließlich auf Luke und Rey und Kylo beziehst. Dass sich der Film mindestens in diesen Szenen intensiv damit beschäftigt, steht für mich und manch anderen völlig außer Frage. Wenn für dich eine Star Wars Episode oder generell ein Film nur dann einen roten Faden bzw. ein Thema hat, wenn sich dieses in ausnahmslos allen Handlungssträngen eindeutig wiederfindet, dann akzeptiere ich das, obgleich mir dieser Anspruch etwas zu hoch gegriffen scheint.

Und nur fürs Protokoll: Ich habe bereits im Kinosessel über diese Verbindungen auch und gerade in Bezug auf Kylo Rens Werdegang nachgedacht und denke nicht, dass ich da der einzige war. Das war mehr als nur ein Machtvakuum nach dem Kampf im Thronsaal, schließlich war Snoke sein Meister und Kylo spricht nicht umsonst darüber, Jedi und Sith hinter sich und die Vergangenheit sterben zu lassen. Das war nichts, was man sich erst später zu Hause zusammenreimen muss. Wenn ich meine, dass der Umgang mit der Vergangenheit ein zentraler thematischer Aspekt ist, und dieser Aspekt wie hier an einigen der dramatischsten Stellen wortwörtlich genannt wird, dann geht das eigentlich kaum offensichtlicher. Über Poe und Finn und Rose kann man sich streiten, aber Kylo steckt da so tief drin wie es nur geht, schon alleine durch seine Hintergrundgeschichte mit Luke.


Ich habe nie gesagt, dass das Thema etwas Anspruchsvolles sein muss.
Ich hab lieber was halbwegs Anspruchsvolles, auch wenn es dafür nicht so durchgängig behandelt oder in den Vordergrund gerückt wird :bogart: Habe übrigens nie bezweifelt, dass die Gefahr und Versuchung durch die dunkle Seite in Empire Strikes Back wesentlich ist. Ich finde nur nicht, dass ausgerechnet Lando da ein passendes Beispiel ist.


Also erst einmal hast du das natürlich komplett aus dem Zusammenhang gerissen.
So wie du die Konversation darstellst, ist das nicht wirklich gelaufen. Wir haben aber gewiss heftig aneinander vorbei geredet. Aus deinem ursprünglichen Beitrag ging nicht eindeutig hervor, dass du bloß zusätzliche Szenen meintest, die sich neben Luke mit den Jedi beschäftigen, wegen dem extrem irreführenden Satz "Warum brauchen wir Luke überhaupt, das hätte irgendjemand fragen können, um dann von Leia eine pathetische Antwort zu bekommen." Hättest du die ersten fünf Worte in Anführungszeichen gesetzt und nicht nur mit Kommata getrennt, sähe das schon anders aus und es wäre wahrscheinlich nie zu diesem Durcheinander gekommen :D

Ich erkenne jetzt, dass du versucht hast, es danach nochmal zu erklären, aber das hat die Verwirrung mit deinen weiteren Ausführungen (u. a. Verquickung von Dialogbeispiel und "Blick auf das große, epische Ganze") für mich irgendwie nur noch schlimmer gemacht. Vielleicht hätte ich mir den Kram aus dem vorletzten Beitrag aber auch einfach noch fünfmal genauer durchlesen müssen, bis es endlich Sinn ergibt. War an dem Abend wohl zu viel Material. Als ich daraufhin offen zugab, dass ich immer noch nicht kapiert hätte, was du meintest, kamst du allerdings sofort mit der Anschuldigung vonwegen Lächerlichmachen.

Mit solchen Szenen wie du sie vorschlägst hätte ich durchaus kein Problem gehabt. Etwas über Sinn und Unsinn von Reys Mission nach dem Ende von Episode VII oder andere allgemeine Aussagen, die für eine stärkere Verbindung der Handlungsstränge hätten sorgen können, indem sie die Jedi tangieren... ja, das wäre mit fast jeder Figur möglich gewesen. Allerdings ist es tricky, die Macht effektiv zu thematisieren, wenn es nur so wenige Charaktere auf Seiten der Helden in der Geschichte gibt, die direkt mit ihr zu tun haben. Außerhalb von Rey und Luke auf Ahch-To kam dafür wirklich nur noch Leia infrage, aber die war ja leider über einen großen Teil des Films verhindert.

Schattenläufer
05.01.2018, 11:15
Was mich ursprünglich so aufgestachelt hat war die Aussage, dass das, was ich an dem Film mit am meisten zu schätzen wusste und was ihn für mich von seinen Vorgängern positiv abhebt, angeblich gar nicht existiere. Daraufhin habe ich versucht, meine Sichtweise zu erläutern, um das begreiflich zu machen. Mir geht es nicht darum, irgendeine Meinung zu ändern, aber es ist auch nicht gerade erbaulich, wenn die meiste Zeit so abgeblockt wird, als wären diese Dinge weit hergeholt und abwegig, ohne wenigstens die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass man das so sehen kann, oder einzuräumen, dass es dafür diverse Anhaltspunkte gibt. Auch wenn diese Auffassung insgesamt letztenendes nicht geteilt wird.
Okay, fair enough. Ich habe ziemlich viele deiner Aussagen abgeblockt, tut mir leid dass es wie ein Nichtzulassen deiner Meinung rüberkam.
Ich hab mich eher in einer Verteidigungshaltung gesehen, d.h. dass meine Sichtweise kritisiert wurde, und daher habe ich eben deine Argumente zurückgewiesen, weil ich sie nicht teile. Ich wollte aber nie ihre Legitimität als persönliche Meinung in Frage stellen.


Ein kurzer Dialog kann etwas thematisieren. Wenn es nur ein oder zwei Szenen betrifft, dann handelt es sich wahrscheinlich nicht um das Thema des ganzen Filmes, kann diesen aber trotzdem bereichern (wie etwa die Sache mit den Waffenhändlern oder Arm und Reich in Canto Bight). Verstehe, dass dir das nicht weit genug ging, aber ich fand es toll, dass sie so etwas überhaupt mal eingebaut haben.
Ich auch! Ich fand das auch spannend und hab mich gefreut, dass sie mal etwas interessantere Fragen stellen (das fing auch schon in Episode 7 an und mochte ich dort auch). Wir reden hier ja nur im Kontext "war das etwas, das ich unter einem Thema des Films verstehe", und da ist es für mich ein klares Nein. Um ein Thema des Films zu sein, hätte es relevanter für die Story sein müssen.


Das Thema, das ich jedoch dem Film als Ganzes zuschreibe und nun schon mehrfach erwähnt habe, zieht sich aber abschnittweise durch die komplette Laufzeit, selbst wenn du die deiner Meinung nach abwegigeren Verbindungen rausrechnest und es ausschließlich auf Luke und Rey und Kylo beziehst. Dass sich der Film mindestens in diesen Szenen intensiv damit beschäftigt, steht für mich und manch anderen völlig außer Frage. Wenn für dich eine Star Wars Episode oder generell ein Film nur dann einen roten Faden bzw. ein Thema hat, wenn sich dieses in ausnahmslos allen Handlungssträngen eindeutig wiederfindet, dann akzeptiere ich das, obgleich mir dieser Anspruch etwas zu hoch gegriffen scheint.
Wir sind uns einig, dass die Szenen von Rey thematisch stark waren und generell "gut". Aber meine Meinung ist, dass sie zu losgelöst vom Rest des Films sind. Vielleicht habe ich nicht klar genug gemacht, dass "thematische Verbindung" für mich einfach ein Mittel zum Zweck wäre, um einen Bezug herzustellen - aber halt ein sehr elegantes. Ein anderes wären die erwähnten Dialoge/Szenen, die die Verbindung der Handlungsstränge verstärken, auch wenn sich diese nicht kreuzen. Wie gesagt, Herr der Ringe hat das ganz gut hinbekommen.
Aber ich muss wirklich betonen, dass das entscheidend ist für mich - ganz überspitzt gesagt, wenn ich Szenen aus Citizen Kane in einen Transformers-Film schneide, dann haben diese Szenen natürlich trotzdem ihre alten Stärken, aber ich muss dafür sorgen, dass sie im Kontext Sinn ergeben und den Film als Ganzes aufwerten.
So schlimm ist es natürlich nicht, aber es ist schon der Punkt, wo der Film für mich nicht zusammenkommt und dann diesen faden Beigeschmack hinterlässt, obwohl einzelne Szenen hervorragend sind.


Und nur fürs Protokoll: Ich habe bereits im Kinosessel über diese Verbindungen auch und gerade in Bezug auf Kylo Rens Werdegang nachgedacht und denke nicht, dass ich da der einzige war. Das war mehr als nur ein Machtvakuum nach dem Kampf im Thronsaal, schließlich war Snoke sein Meister und Kylo spricht nicht umsonst darüber, Jedi und Sith hinter sich und die Vergangenheit sterben zu lassen.
Was ich als "nach dem Kino"-Analyse sehe, ist die Einordnung in ein "Erbe und Nachfolge"-Thema, welches du auch in den Szenen mit Leia, Holdo und Poe gesehen hast, ich aber im Rest des Films überhaupt nicht sehe und in dieser Szene mit Kylo und Rey zumindest nicht "spüre". Befreiung von alten Lehren und Fesseln, ja! Hinterfragung des Festhaltens an der Vergangenheit steckt auch bei beiden Charakteren mit drin. "Erbe und Nachfolge" impliziert für mich aber einen viel stärkeren Einfluss der älteren Generationen, als ich ihn hier sehe/als er hier angesprochen wurde (weder Snoke noch Kylo erwähnt ihre Beziehung als Lehrer und Schüler in irgendeiner Weise, wenn ich mich recht erinnere). Gerade auch weil wir über Snoke und Reys Eltern nichts weiter erfahren und Rey ja sogar geradezu "vergangenheitslos" ist , spüre ich hier nicht die große Relevanz von Erbe und Nachfolge. Aber wie ich schon meinte, das kann trotzdem ein guter Aufhänger für eine Interpretation sein, den ich nicht schlechtreden will. Und wenn du im Kino direkt an Erbe und Nachfolge gedacht hast, dann glaube ich dir das - dann haben wir wohl einfach wirklich andere Gedankengänge.


wegen dem extrem irreführenden Satz "Warum brauchen wir Luke überhaupt, das hätte irgendjemand fragen können, um dann von Leia eine pathetische Antwort zu bekommen." Hättest du die ersten fünf Worte in Anführungszeichen gesetzt und nicht nur mit Kommata getrennt, sähe das schon anders aus und es wäre wahrscheinlich nie zu diesem Durcheinander gekommen :D
Okay, jetzt sehe ich, wo das Missverständnis herkommt. Der Satz ist missverständlich und grammatikalisch mies, zugegeben! Wobei es meiner Meinung nach im Kontext keinen Sinn macht, ihn anders zu verstehen, weil dann die Aussage des Absatzes ja wäre "von den Szenen mit Luke her hätte es sich angeboten, noch viel mehr auf die Frage nach dem Sinn der Jedi zu fragen - und man hätte Luke aus dem Film streichen sollen". What? ;)
Aber du hast Recht, nächstes Mal formuliere ich das klarer.


Mit solchen Szenen wie du sie vorschlägst hätte ich durchaus kein Problem gehabt. Etwas über Sinn und Unsinn von Reys Mission nach dem Ende von Episode VII oder andere allgemeine Aussagen, die für eine stärkere Verbindung der Handlungsstränge hätten sorgen können, indem sie die Jedi tangieren... ja, das wäre mit fast jeder Figur möglich gewesen. Allerdings ist es tricky, die Macht effektiv zu thematisieren, wenn es nur so wenige Charaktere auf Seiten der Helden in der Geschichte gibt, die direkt mit ihr zu tun haben. Außerhalb von Rey und Luke auf Ahch-To kam dafür wirklich nur noch Leia infrage, aber die war ja leider über einen großen Teil des Films verhindert.
Für mich wäre es tatsächlich auch interessant gewesen zu hören, was sich Leute in der Resistance, die keinen Bezug zur Macht haben, von der Luke-Suche erhofften. Für sie ist er eine Legende, für Leia ist er "nur" ihr Bruder. Und die Legendenbildung wird ja auch als Thema aufgegriffen - zunächst sieht Luke diesen Aspekt sehr kritisch und ist verbittert darüber, später macht dann eine weitere Legende um ihn die Runde und schafft es bis zu diesen Kindern am Ende. Und die Helden der Resistance werden natürlich am Anfang von Rose wie Stars behandelt, was auch in dieses Bild passt. Von daher hätte es gut in den Film gepasst und hätte meiner Meinung nach mit nur einer Dialogszene diese verschiedenen Ansätze und Szenen verbinden können, um daraus auch ein großes Thema der Story der Resistance zu machen.

Schattenläufer
05.01.2018, 19:49
Sorry für den Doppelpost, aber diese beiden Kritiken habe ich gerade gefunden, fand ich sehr fair und ich stimme ziemlich zu 100% mit den Punkten überein.

https://www.the-fanboy-perspective.com/the-many-issues-with-star-wars-the-last-jedi.html
(In diesem Fall passt auch der Hintergrund des Autors perfekt zu mir - ich bin kein Riesenfan und kenne mich nicht perfekt im SW-Universum aus, aber mag die Filme, und ich mochte The Force Awakens sehr gerne wegen genau den Dingen die er positiv erwähnt.)

https://www.facebook.com/ericdwebb/posts/10106029779136167
(Sehr ähnliche Punkte, aber trotzdem interessant und ich mag die Erkenntnis, dass Kylo Ren in beiden Filmen jeweils den Film selbst perfekt verkörpert - in Ep. 7 sehr auf die Vergangenheit fokussiert, in Ep. 8 dagegen sämtliche Brücken zur Vergangenheit einreißend.)

Aber ja, die Punkte hier sind sehr gut und greifen Vieles auf, das ich mich während des Films gefragt hatte oder treffen den Kern dessen, was ich oben mit fehlenden thematischen Verbindungen etc. zu erklären versuchte.

PeteS
06.01.2018, 18:58
Hab jetzt auch die Episode VIII gesehn. Solider Film. Ich fand ja die älteste Trilogie am besten. Bei den dann folgen den I bis III auch nich schlecht diese, mit Ausnahme von III. Den fand ich extrem schlecht. War mir bissl zu langweilig - ich guck halt auch immer auf Handlung, Charaktere. Aber ist halt bei Filmen die hauptsächlich drauf ausgelegt sind lockere Kost für die Familie - und viel Special Effekts und Kämpfe gut vs. böse zu bieten - eher weniger.

VII war eher langweiliger. VIII besser wie VIII. Aber reicht bisher noch nich an die vorigen Filme ran. Mich stört bei sowas immer dass man halt weniger mit den Charakteren mitfühlt bzw. die einem eher egal sind, da die Filme actionlastig sind. (Über Plot und Backgrounds mach ich mir deshalb keine Gedanken groß wie manche eingefleischte SW-Fetischisten es tun.) Die ganzen "Seiten"-Geschichten lenken auch nur ab - wenn ein paar Leute vom Kriegsschauplatz weg sind was anderes machen und am Ende erst alle zusammengeführt werden. Da wo die Action ist, da liegt auch die Spannung. Taktieren, angreifen, etc.

Da hatte VIII schon ein paar gute Szenen und Charaktere die mir auch kurz gefielen:
Den Pilot der sich Leia widersetzte find ich den besten männlichen Charakter. Sympathisch. Die Vize-Admiralin die kurzfristig übernahm - die mit den gefärbten Haaren - war auch recht sympathisch. Ansonsten wirkte die Crew da ein bissl zu zwanghaft auf weiblich getrimmt um den Film politisch korrekt zu machen. Gegen Rei als guten Jedi und die Admiralin hab ich ja aber.

Rei und Kylo sind halt eher uninteressant. Halt die Charaktere die da sind um voranzutreiben die Handlund biss. und das passte so gut wie Kylo den alten Kerl tötete und selber übernahm. Mal was anderes als die Standard-Variante bei der beide sich verbünden und ihn getötet hätten und dan Frieden. Wo hätte man dann den Endgegner für die letzte Epi hergenommen? Okay man hätte auch Rei noch zwischen den Episoden böse werden lassen. Wär auch lustig gewesen. Dass er einfach dem Meister weiter dient hätte nich gepasst. Wär schwer gewesen da Rei halbwgs glaubwürdig dann wieder wegzukriegen.

Der Infiltrationsplot mit den andern die dieses Ortungsgerät zerstörn wollten war spannend. Aber ich mag lieber wenn mehr von sowas ist und weniger gestreckt. Also statt den Abstecher ins Casino um den Hacker zu holen lieber allein irgendwie probiern und dann wens failt den nächsten Plan usw. Aber so ist halt Star Wars aufgebaut, man hat das glaub immer mit den vielen Schauplätzen und dass die Charaktere zusammengeführt werden am Ende.Ich sach mal 6-7/10 Punkten. Nich schlecht, aber auch kein must-see. Für die eingefleischten Fans natürlich schon.

La Cipolla
13.01.2018, 14:30
So, auch endlich geschafft! ^^

Kontext: Ich bin immer noch nicht der größte Fan der Star-Wars-Filme.
Für mich ist The Last Jedi der bisher beste Star-Wars-Film, was ganz eindeutig daran liegt, dass die Sachen, die mich an Star Wars faszinieren, hier am besten funktioniert haben. Es gibt zwar vieles, was ich doof oder überflüssig fand, aber im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen Filmen der Reihe konnte dieser hier punkten, wo es für mich persönlich ernsthaft zählt, nämlich in seiner Epik, in seinen Interaktionen, in seinem philosophischen Bullshit-Unterbau, in seinen Eindrücken und vor allem seinen krassen Momenten. Gawd, waren das viele. wirklich. krasse. Momente. *__*
Vom Pacing her hat es sicher auch geholfen, dass die meisten Sachen, die ich als merklich störend empfand, im zweiten Drittel passiert sind, während das dritte Drittel ziemlich perfekt war. ^^'' Hätten sie das irgendwie umgedreht, hätte da ein ganz anderer Eindruck herauskommen können. Letztlich hat es der Regisseur aber geschafft, meine Skepsis und Genervtheit problemlos wegzufegen, und das ist genau das, was ich von so einem Film will. Also ja, gebt ihm BITTE die nächste Trilogie, damit er von Null anfangen kann. Die meisten Sachen, die hier doof waren, haben so ein bisschen nach Altlasten und äußerem Einfluss gerochen.

Bin aber auch sehr gespannt, was aus dem nächsten wird, gerade mit JJ im Stuhl. Kylo Ren ist ja schon seit Episode VII ein toller Charakter, aber dadurch fehlt Star Wars jetzt halt das erste Mal ein klassischer Schurke. Eigentlich haben sie nur wenige Möglichkeiten: Sie bringen Snoke zurück (no), führen einen neuen Schurken ein oder versuchen, den großartigen Hux zu einer ernsthaften Bedrohung zu machen (pls don't, JJ), oder sie gehen die Handlung von einer Richtung an, die eben nicht mehr auf Klassisch Gut gegen Klassisch Böse hinausläuft. Was ich ja ernsthaft großartig fände.

Die letzte Seite Zitatschlacht war mir übrigens zuviel, die hab ich nur noch überflogen.

Itaju
07.02.2018, 10:28
Nen eigenen Thread ist mir die Meldung eigentlich nicht wert:

http://www.filmstarts.de/nachrichten/18517056.html


Wie Lucasfilm bekanntgab, ist die nächste Reihe von „Star Wars“-Filmen in Arbeit. Viel dazu ist noch nicht bekannt. Das Studio gab nur bekannt, dass die „Game Of Thrones“-Macher David Benioff und D.B. Weiss eine Reihe von Filmen entwickeln, die sowohl unabhängig von der Skywalker-Geschichte der Episoden I bis IX ist, als auch unabhängig von der Trilogie, die Rian Johnson entwickelt. Die Autoren zeigten sich in einer Stellungnahme begeistert von der Aufgabe und erklärten, sich sofort an die Arbeit zu machen, sobald die finale Staffel von „Game Of Thrones“ abgeschlossen.

Disney-Boss Bob Iger verriet zudem laut dem Hollywood Reporter in einem Investoren-Call noch, dass die beiden Autoren von sich aus an das Studio mit einer Idee für „Star Wars“-Filme herangetreten sind. Sie konzentrieren sich dabei auf einen bestimmten Zeitpunkt in der Mythologie der „Star Wars“-Reihe. Obwohl sie durch die TV-Serie „Game Of Thrones“ bekannt wurden, ging es dabei direkt um Kinofilme, es gab wohl keine Überlegungen, dass Benioff und Weise eine „Star Wars“-Serie machen könnten. Nicht bekannt ist, wie viele Filme diese neue Reihe umfassen wird.

Schlechte Nachrichten... alles was gut an GoT war, war von GRRM (der sicherlich eine großartige, verschachtelte Star Wars Geschichte entwickeln würde), das schlechte geht auf diese beiden Herren...

Rush
07.02.2018, 11:31
Naaajaaa....sehr pauschal ausgedrückt. Einige ihrer Änderungen waren sehr gut, Arya+Tywin in Season 2, Tyrions Reise zu Dany stark gestrafft, Hardhome...
Aber mal schauen, langsam wirds echt unübersichtlich, was die ganzen Star Wars Projekte angeht, ich hoffe da geht nicht Quantität vor Qualität :|

Itaju
07.02.2018, 11:42
Arya+Tywin in Season 2 -> ein paar Details und gute Dialoge, hat überhaupt keine Auswirkungen auf das große ganze

Tyrions Reise zu Dany stark gestrafft -> eine absolut gerechtfertigte Kürzung von Buch zu Bildschirm ist nun wirklich kein Kunststück

Hardhome -> toll inszeniert, das hat aber kaum was mit Writing zu tun, sondern geht aufs Konto von Regie und Produktion Value


Ich könnte jetzt das ganz große Fass aufmachen, wie viele WIRKLICH grottenschlechte Entscheidungen auf das Konto der beiden gehen, aber dazu hab ich grad keine Lust. GoT ist bekannt geworden durch GRRM geniale vorlage. Wenn D&D von Anfang an ihren Crap veranstaltet hätten, wäre nach einer Staffel Schluss gewesen.

Enkidu
07.02.2018, 13:41
Halte ich für tendenziell positiv, aber bleibt abzuwarten was dabei herauskommt.

Bevor es hier untergeht, Disney-Boss Bob Iger hat übrigens auch bestätigt, dass mehrere neue Star Wars-TV-Serien in Arbeit sind, die demnächst auf dem Disney-eigenen Streaming-Dienst laufen sollen.


GoT ist bekannt geworden durch GRRM geniale vorlage. Wenn D&D von Anfang an ihren Crap veranstaltet hätten, wäre nach einer Staffel Schluss gewesen.
Das Lied von Eis und Feuer war und ist eine anerkannte Fantasy-Buchreihe, aber wirklich populär und bekannt sind die Geschichten erst durch die TV-Serie geworden. Heute hat fast jeder mindestens davon gehört, es ist ein Popkultur-Gigant. Auch wenn es mit mehr GRRM als Meister-Erzähler höchstwahrscheinlich besser wäre und Benioff und Weiss ohne seine Geschichten als Vorlage und/oder Grundgerüst nicht so gut dastehen würden, haben sie immer noch einen Großteil der Serie selbst souverän adaptiert, geschrieben und organisiert und somit zu dem riesigen Erfolg gemacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Game of Thrones in den Händen von den meisten anderen Produzenten daneben gegangen oder zumindest niemals so groß und gut geworden wäre. Das ist kein kleiner Verdienst und alles andere als ein leichter Job. Sie mögen kein GRRM sein, aber ihnen da jede Kompetenz absprechen zu wollen halte ich persönlich für überzogen.

Allerdings mag ich die Serie trotz nachlassender erzählerischer Kohärenz sowieso immer noch sehr gern und nörgel nicht so viel darüber wie manche Hardcore-Fans ^^ Wenn Benioff und Weiss mit einer eigenen Idee für neue Star Wars Filme an Lucasfilm herangetreten sind, dann scheinen sie eine Vision zu haben, von der sie überzeugt sind. Das ist schonmal ein guter Anfang. In jedem Fall bin ich offen dafür.

Eisbaer
07.02.2018, 13:47
Ich beschwere mich grundsätzlich nicht vorher und Disney ist jetzt nicht unbedingt für Rotz bekannt.
Auch Episode 8 kann ich nicht verstehen, wieso der Unmut da so enorm ist.
Was die Idee inhaltlich angeht, so bin ich aber skeptisch. Dass man weg von der Skywalker-Saga geht, ist erst einmal nicht verkehrt, aber auch nur dann, wenn man es nicht Episode 10-12 nennt.
Es muss dann ja thematisch zumindest irgendwo mit den Episoden 1-9 zusammenhängen.

La Cipolla
07.02.2018, 13:58
Was man auch im Kopf behalten sollte: Bei Disney neigt man nicht unbedingt so sehr wie in einigen anderen Studios dazu, Leute ausschließlich für ihren Namen anzuwerben, zumindest nicht für die wirklich wichtigen Position (und wenn man nicht gerade Johnny Depp ist). Ich bin da also bei Enkidu, die werden schon gute Gedanken mitgebracht haben. Und wenn sie plötzlich nicht mehr den Grad an Sex und Gewalt benutzen können, der GoT so sehr charakterisiert, muss man da eh einen neuen Geschmack finden.
Und wohlgemerkt: Die mache eine Serie an Filmen. Das ist sowieso was ganz anderes als eine Serie mit X Staffeln.

Ich warte einfach mal ab. Schön auf jeden Fall, dass sie Star Wars als Franchise um jeden Tropfen Potenzial auspressen werden. Insgesamt wird zwar ein bisschen Faszination verloren gehen, aber ich denke, der Vogel ist sowieso wahlweise spätestens seit den ersten dummen Extended-Sachen, den Prequels oder der neue Trilogie endgültig abgeschossen. Dann kann man also auch richtig reinschmatzen.

Surface Dweller
22.01.2019, 02:01
Ich bin sehr spät dran und habe mir jetzt The Last Jedi angesehen (woran man auch merkt, dass mir diese Serie immer weniger wichtig wird). Von den vorangegangenen und zeitlich etwas angestaubten Kommentaren trifft Enkidu meinen Eindruck am besten aber es gibt in dem Film einige extreme (weitere) Mängel, wo es mich wundert, dass die niemand erwähnt hat:

Punkt 1: Was bitte ist mit der ganzen Legende des "Auserwählten, der die Macht in Balance bringt" passiert?
Anakin Skywalker sollte eigentlich nicht zum Jedi ausgebildet werden, wurde es aber doch, weil man in ihm den prophezeiten, Auserwählten vermutet hat. Da dieser alles schlimmer gemacht hat, war für mich eigentlich klar, dass Anakin der Steigbügel für Luke ist, der durch die Bekehrung Anakins die Macht wieder in's Gleichgewicht bringt (erst +, dann - und nun Equilibrium => check). So gesehen, hat Anakin am Ende die Prophezeihung erfüllt und die Geschichte ist in seiner Gänze gut. Und noch in einer Generation passiert wieder genau dieses Ungleichgewicht, unter dem alle gelitten haben? Der Spannungsbogen Rund um die Macht, die Prophezeihung und die Geschehnisse in IV-VI sind damit einfach mal so über Bord gekippt und keinen scheint das zu jucken. Wenn man diesen Film so akzeptiert, heißt das, es wäre das beste gewesen, Qui-Gonn hätte diesen Jungen, in dem die Macht stärker war als in jedem zuvor, einfach sein Sklavendasein fristen lassen und die Republik wäre womöglich nie gefallen.

Punkt 2: Die Sith gelten als ausgerottet, sind aber einfach so wieder da?
In den Prequels wurde gesagt, dass seit 1000 Generationen keine Sith mehr gesichtet wurden. Palpatine (und evtl. Plagueis) ist damit etwas sehr besonderes bzw. seltenes. Die "neue Sith-Tradition" wurde mit dem Tod von Anakin und Palpatine effektiv im Keim erstickt. Wo soll der Mentor sein? Yoda hat selbst gesagt, dass es nie mehr und nie weniger als 2 Sith geben kann. Jetzt setzt man aber einfach so Snoke hin, der extrem mächtig erscheint und wirft alles etablierte zu dem Thema über Bord! Dass man einerseits der "Wiederkehr" der Sith 3 ganze Filme widmet und den Aufstieg detailliert ausarbeitet und inszeniert, dann aber einfach Snoke hinsetzt, der nur eine Generation und keinen Mentor dafür gebraucht hat, und ihn dann einfach umbringt (wofür? Sith-Schüler tötet Sith-Meister ist schon extrem abgelutscht und vorhersehbar, man hat höchstens nicht damit gerechnet, dass der Regisseur das Universum zum Teufel schickt) ist diesen gewaltigen Plot-Krater einfach offen lässt ist eine Beleidigung für den Zuseher. Dem Zuschauer wird einfach so mitgeteilt, dass es sich mit den Sith doch anders verhält als in den 6 Filmen davor, allerdings ist keine Aussicht auf Erklärung geboten. Sicher wäre es auch interessant zu wissen, wie Palpatine an sein Wissen gekommen ist aber der Unterschied ist: der Kanon und die zeitliche Einordnung lassen es zu, diese Geschichte zu erzählen (sie wurde ja auch schon angerissen); bei Snoke hingegen muss die paar Jahre nach dem Fall des Imperiums ein Wunder passiert sein, welches wahrscheinlich nie erläutert wird.

Punkt 3: Luke darf nicht sterben

Luke Skywalker ist der Protagonist eines Heldenepos im klassischen Stil, noch dazu eines das jedem Kind quasi in die Wiege gelegt wird. Diesen darf man nicht einfach so töten, bloß weil man die Trilogie mit anderen Charakteren rebooten will. Auch nicht um irgendwie an traurige Emotionen zu appellieren. Man hat sich zwar alle erdenkliche Mühe gegeben, Luke ein "würdevolles" Ableben zu geben aber das war IMHO ein totaler Fehlgriff. Mit Lukes billigem Tod stirbt auch jeder Fan ein bisschen mit und das hätte nicht sein dürfen. Es hätte ausgereicht, Luke wie Yoda in's Exil zu schicken. Der Tod von Han Solo im Vorgänger war auch extrem Grenzwertig. Es ist grotesk und grausam, die Charaktere, die "Film" für eine ganze Generation definiert haben, nach all den Jahren wieder in's Kino zu bringen, nur im diese einzeln abzumurksen. Bei Han Solo habe ich das noch irgendwie durchgehen lassen, weil er nur die zweite Geige war, Luke und Leia noch am Leben waren und die emotionale Resonanz durch den Sith-Sohn in dieser Form einzigartig und neu ist. Bei mir hat dieses jämmerliche, untypische Leben Lukes in Last Jedi und dessen Tod jedenfalls dazu geführt, dass ich diese neue Trilogie nicht akzeptieren kann. Für mich endet Star Wars auf Endor, mit dem Tod von Darth Vader.


Punkt 4: die neue Trilogie (?) kannibalisiert sich schon nach dem 1. Teil selbst
Finn war finde ich, einer der stärksten Elemente aus The Force Awakens. Dieses Bild von dem Stormtrooper mit einem blutigen Handabdruck am Helm verleiht dem ganzen Universum eine neue Dimension und dieser Film hat diese auch sehr gut umgesetzt. Der überlaufende Stormtrooper, der auf die neue Heldin trifft, die Luke sucht und die Galaxie zu retten sucht, diese herrlich frische Komponente, steht in Last Jedi offenbar nur im Weg. Die Beziehung zwischen Finn und Rey ist offenbar gänzlich unerwünscht. Anstatt diesen Faden weiterzuverfolgen, gibt man Finn schnell eine andere Flamme, einen eigenen Subplot der für das voranbringen der Geschichte völlig irrelevant ist (dabei hat's die Geschichte aber verdammt nötig, etwas Tiefe zu gewinnen und Finn ist der perfekte Charakter um Hintergrund zu geben, was mit der First Order in der Zwischenzeit passiert ist) und lässt ihn schnell seine alte Sklaventreiberin zu Stormtrooper-Zeiten besiegen, damit dieser unnatürlich verkrümmte Charakterentwicklungsbogen durch ist und man ihn abspeisen kann. Mich interessiert mittlerweile nicht mehr ob Phasma wirklich tot ist, ob sie wiederkommt oder ob dieser ganze Strang weiterläuft. Der Zug ist für mich abgefahren.

Diese Liste könnte ich lange weiterführen - aber selbst dann hätte ich schon beide Augen zugedrückt und über alles mögliche hinweggesehen. Ich habe mir den Film auch ein zweites mal angesehen, weil ich ihn unbedingt mögen wollte. Aber es hat sich leider nicht viel geändert. Ich hoffe insgeheim auf eine alternative, semi-offizielle Fortsetzung von Return of the Jedi.

In der Diskussion vor einem Jahr zwischen Enkidu und Schattenläufer über diese Themen:

Ich fand ganz ehrlich, dass das einer der thematisch stärksten bisherigen Star Wars Filme überhaupt war. Wie ich oben bereits schrieb, beschäftigt sich die Geschichte wirklich intensiv mit Fragen um Heldenverehrung, Nachfolge, Erbe und vor allem mit dem Umgang von Symbolen der Vergangenheit.
muss ich Schattenläufer recht geben. Das Problem ist nämlich nicht, dass dieser Film diese Themen als substanziellen Inhalt behandelt, sondern dass die Frage nach Nachfolge, der alten Helden etc. nach ganzen zwei Filmen nach der Haupt-Trilogie verflucht nochmal noch immer völlig lose im Raum herumbaumelt. The Force Awakens fand ich als Staging-Episode ganz gut (und habe dem Film auch aufgrund dieses Empfindens viel verziehen) und habe erwartet, dass in diesem Film endlich Substanz für das nächste Heldenepos aufkommt, doch stattdessen hatte ich das Gefühl, dass ich ständig getrollt werde und das man nur nach guten Ausreden sucht, bekannte Gesichter möglichst ohne Backlash absumurksen, weil die irgendwie nur im Wege stehen. Ich sage mal voraus, dass Episode IX sich auch die Frage nach Heldenverehrung, Nachfolge und Erbe stellt, allerdings genau so unfreiwillig.