Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Computer] Life is Strange - Spoilers between past and future
KingPaddy
27.10.2015, 18:42
22863
Entwickler: Dontnod Entertainment (http://www.dont-nod.com/)
Publisher: Square Enix (http://eu.square-enix.com/de)
Seite: LifeIsStrange.com (http://lifeisstrange.com/index.php)
Life is Strange hat jetzt in Sachen Episodenspielen das letzte Jahr maßgeblich bestimmt. In diesem Frühjahr erschien die erste von fünf Episoden und erst in der letzten Woche fand das Spiel mit der Veröffentlichung von Episode 5 ihren Abschluss. Im Vornherein wurde viel über die typisch anmutende Teenager-Geschichte gelästert, die dort scheinbar erzählt werden sollte, tatsächlich entspinnt sich jedoch aus diesem Setting, das einen Rahmen absteckt für eine Mystery-Story der besonderen Art. Die Protagonistin Maxine "Max" Caulfield entdeckt an sich die Fähigkeit die Zeit zu manipulieren, zurückzuspulen, um Dinge in ihrem Sinne zu beeinflussen. Sie gerät dabei in ein Abenteuer, das vor der Präsenz ihres Lebens an der Highschool, von neuen und alten Freunden, Gegnern und dem entsprechenden Drama eines Teenagers spielt, aber eine reiche Mystery-Handlung ausfaltet: ein schwerreicher Unternehmer, der die halbe Stadt aufkauft; eine verschwundene Schülerin; seltsame Vorgänge auf elitären Schülerpartys und über allem der Schatten eines vernichtenden Sturms.
Auch wenn das Zeitreisethema nicht neu sind und auch die anderen Handlungselemente klassische Mystery- oder Thrillerkost sind, machen gerade die jugendlichen Hauptpersonen und ihre Umgebung das ganze zu etwas besonderem, in dem man sich gerade für die Charaktere (natürlich treffen wir auch auf die üblichen Stereotype) Zeit nimmt, sie entwickelt und ihren altersspezfischen Konflikten insbesondere dem Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und dem Ringen um Anerkennung und Selbstfindung zeigt. Dadurch entsteht ein glaubwürdiger Rahmen, in den die Geschichte als dräuendes Unheil eingebettet ist.
Der Soundtrack des Spiels wurde sehr gelobt und ist passend eingesetzt und auch die Grafik erscheint - wenn auch von anderer Seite kritisiert worden - als eigener, sehr sympathischer Stil.
Im Moment ist Life is Strange nur digital zu erwerben. Ich persönlich hoffe ja noch auf ein physisches Gesamtpaket des Spiels, denn das hat es meiner Meinung nach auch verdient und würde sicher sehr gut in meinem Regal aussehen ;) Auf der anderen Seite ist es bisher nur in englischer Sprache erschienen,also auch ohne deutsche Untertitel.
Dafür hat Squall_ jedoch mit Hilfe seiner Übersetzungs-Mod German Is Strange Abhilfe geschaffen. Mehr dazu erfahrt ihr im entsprechenden Thread (http://www.multimediaxis.de/threads/142532-German-Is-Strange-Deutsche-%C3%9Cbersetzung-von-Life-is-Strange).
Und für diejenigen unter uns, die schon jetzt einen gewissen Abschiedsschmerz verspüren, weil es schon vorbei ist, gibt es beruhigende Gerüchte zu vernehmen. Angeblich hätten die Entwickler bereits Ideen für eine zweite Staffel. Mit einer anderen Hauptfigur, vielleicht auch komplett anderen Charakteren, aber immer hin kann man gespannt sein, was sie sich für eine Season 2 ausdenken könnten.
Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=AURVxvIZrmU
Nützliche Links
- YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/user/lifeisstrange
- Life Is Strange auf Steam: http://store.steampowered.com/app/319630/
- German Is Strange Forenthread: http://www.multimediaxis.de/threads/142532-German-Is-Strange-Deutsche-%C3%9Cbersetzung-von-Life-is-Strange
- German Is Strange auf Steam: http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=437524912
In diesem Thread könnt ihr euch über das Spiel austauschen. Da jetzt alle Episoden raus sind, ist es vielleicht nicht mehr so weit her mit dem Vermutungs- und Miträtselssturm der vergangenen Monate, aber es erlaubt gewiss eine Diskussion bezogen auf das Ende, das Fazit oder andere Aspekte des Spiels, die man gerne besprechen möchte und nun in Kenntnis aller Puzzleteile auch kann. Für welches Ende habt ihr euch entschieden, wie denkt ihr über die letzten Spielinhalte? Wie standet ihr schlussendlich zu Warren? Das und weiteres könnt ihr hier besprechen. Es gibt hier und auch anderswo sicher noch etliche Leute, die das Spiel noch nicht selbst gespielt haben aber noch vorhaben, sich also über die Story womöglich noch nicht informiert haben. Deshalb würde ich darum bitten von Spoilern in diesem Thread eher mehr als zu wenig Gebrauch zu machen. Und jetzt Have Fun!
La Cipolla
02.11.2015, 22:10
Keine Diskussion hier? o.o
Also, meine Meinung in Kurzform: Total stilsicher, atmosphärisch perfekt und erfrischend abwechslungsreich, was die Emotionen angeht - mir fällt kaum ein Videospiel ein, das so erfolgreich mit positiven UND negativen Momenten arbeitet! (Das ist der Punkt, der mich wirklich, wirklich beeindruckt hat! *__*) Auch narrativ ist es absolut rund, und das ist schon mal mehr als die meisten Videospiele, die Inhalt über Gameplay stellen, von sich behaupten können. Nur im Ausgang hätte ich mir ein bisschen mehr Überraschung, ein bisschen mehr BANG gewünscht; zwar fand ich die beiden Endings ziemlich perfekt im Gesamtbild, auch weil sie sich gegenseitig super ergänzen, aber gerade das "kanonisch" wirkende Ending ist so verdammt naheliegend, dass ich es im Rumtheoretisieren nicht mal als tatsächliche Option wahrgenommen habe, sondern höchstens als Wegpunkt o.ä. ^^ Ärgerlich ist dabei allem voran, dass "ein bisschen mehr" ohne große Verrenkungen oder Mindfuck-Seltsamkeiten möglich gewesen wäre.
Bspw. (und das ist nur ein Beispiel)
Warum macht Max am Ende nicht OHNE ihre Fähigkeiten was gegen Nathan? Das kann so viele interessante Konsequenzen haben. Man hätte sich sogar darauf fokussieren können, dass sie ja ihre Kraft verliert, dass sie aber durch die ganze Geschichte dazugelernt hat, und dass sie sich der offenen, unbewussten Zukunft jetzt viel besser stellen kann. Es muss nicht mal ein fettes Happy Ending oder sowas sein. Von mir aus hätte jetzt auch Max im Rollstuhl landen können oder sowas. Dann hätte man mehr Fokus auf die Veränderungen legen können, die ihr wirklich was gebracht haben. So hat sie halt nur ihre Erinnerungen, und obwohl das Lächeln am Grab ein sehr süßer Moment ist, schmeckt er etwas schal.
Außerdem hat es so einen seltsamen Beigeschmack von "sich dem Schicksal ergeben", und das ist eigentlich total out 2015, gerade NACHDEM ihre Zeitreisekräfte wieder weg sind. Davor seh ich den Punkt, mit Zeitreisen, und gerade wenn man es etwas metaphysischer interpretieren will (Tod akzeptieren etc), aber danach ist es nur noch eine stinknormale Situation, und "everyday hero" Max darf bitte auch ihre Freundin retten, oder es zumindest versuchen und dabei spektakulär scheitern.
Falls das zu negativ klingt, das passt schon irgendwo alles so! Aber für ein Spiel, das über weite Strecken recht ungewöhnlich und zeitweise irgendwo auch irgendwo mutig ist, wäre ein bisschen mehr nicht schlecht gewesen - nicht zuletzt, weil besonders Episode 3 und 4 sehr extensiv mit Überraschungen und red herrings arbeiten. Episode 5 wirkt danach etwas zu selbstverständlich, auch wenn man das Gesamtbild erkennt, auf das sie es angelegt haben.
Was mich besonders freut, ist, dass ein paar typische Kritikpunkte an derartigen Spielen hier wegfallen: 1. Zu wenig Gameplay. Hab ich nix von gemerkt; tatsächlich war das Herumlaufen und in eigener Geschwindigkeit Dinge tun für mich der wichtigste Gameplayaspekt. Die "Rätsel" haben allem voran nicht gestört, und das reicht absolut aus. 2. Entscheidungen zählen kaum für das Ende. Who cares? Alles hat sich relevant angefühlt, außer vielleicht ein paar Sachen in der fünften Episode, und das zählt. 3. Das Episodenformat. Hat hier sogar geholfen! Ernsthaft, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so sehr über die nächste Folge gebrütet und die vergangenen Revue passieren lassen habe. :D
Kurzum: Wahnsinnig tolles Ding! Es hätte noch einen Tacken größer werden können, was aber kaum am Gesamteindruck kratzt. Gern mehr davon!
Keine Diskussion hier? o.o
Ich schätze ich bin nicht der Einzige der noch auf eine Disk-basierte Version des Spiels wartet. ;)
KingPaddy
03.11.2015, 02:37
Ich schätze ich bin nicht der Einzige der noch auf eine Disk-basierte Version des Spiels wartet. ;)
Darüber ließe sich ja auch reden ^^ Zu der Fraktion gehöre ich übrigens auch, obwohl ich mich in Gänze schon in einem Lets Play gespoilert habe, damals einfach mal angefangen zu schauen, um zu gucken wie es ist und konnte dann einfach nicht aufhören, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht, ich aber eben auch lieber auf ein Retail warten wollte, bevor ich es mir kaufe.
Glaubt ihr, dass noch eine rauskommt? In Anbetracht des doch überraschenden Erfolges wäre es ein logischer nächster Schritt, allerdings vielleicht machen sie sich auch Gedanken, dass die meisten potenziellen Kunden doch schon die digitale Version gekauft haben und nicht mehr genug Nachfrage für eine Disc-Version besteht.
Außerdem hat es so einen seltsamen Beigeschmack von "sich dem Schicksal ergeben", und das ist eigentlich total out 2015, gerade NACHDEM ihre Zeitreisekräfte wieder weg sind. Davor seh ich den Punkt, mit Zeitreisen, und gerade wenn man es etwas metaphysischer interpretieren will (Tod akzeptieren etc), aber danach ist es nur noch eine stinknormale Situation, und "everyday hero" Max darf bitte auch ihre Freundin retten, oder es zumindest versuchen und dabei spektakulär scheitern.
Ich fand auch, dass das Ende im Gegensatz zum restlichen Spiel relativ schnörkellos und ohne plötzlichen Twist auskommt, recht überraschend. Gut ist eher ein Standard-Ende für Zeitreisegeschichten und sorgte auch für entsprechende Gefühle im Hinblick auf beide Enden, aber das macht es ja nicht unbedingt schlecht. Im Vergleich zum Rest fällt es natürlich trotzdem etwas aus der Spur. Generell wirkte die Episode neben ein paar sehr guten IDeen und Szenen etwas irrlichternd in der Umsetzung. Wir bekommen auch keine abschließende Reflexion auf das Ausgangsgeschehen, obwohl es natürlich irgendwie Andeutungen gibt. So könnte Max bei unserem Spieleinstieg bereits versucht haben die Zukunft zu verändern und hätte da schon erkannt, dass das aber nicht sein soll, wäre zurückgereist und hätte dabei ihr Gedächtnis verloren und muss die Sache noch einmal erarbeiten. Wäre eine Möglichkeit.
Ich hatte mich auch gefragt, warum sie nicht grundlegend versuchen würde Nathan aufzuhalten und dabei ggf. ihr eigenes Leben statt dem von Chloe geben würde, aber nach einiger weiterer Überlegung glaube ich, dass Chloes Rolle im Schicksal eine wichtige ist und sie an der Stelle einfach sterben muss. Sie an der Stelle einfach noch mal anders zu retten versuchen, hätte wohl genau wieder den Sturm erzeugt wie zuvor. Max ging ja aus irgendeinem Grund, den ich persönlich gar nicht nachvollziehen kann, davon aus, dass der Sturm gestoppt würde, wenn sie Rachel finden. Sie sucht ja bei Chloe Hilfe wegen des Sturms aber plötzlich suchen sie eben nur noch nach Rachel.
Ich gehe inzwischen davon aus, dass der eigentlich eingeplante Tod von Chloe, wie wir dann ja auch sehen, zu Nathans Verhaftung führt, der wiederum dann Jefferson verpfeift und somit ohne Eingriff in die Zeitlinie eigentlich für Ordnung sorgt. Etwas das Max und Chloe in der ganzen Zeit selbst irgendwie erzwingen wollen und dabei hart Hand an die Realität legen. Man stelle sich allein die ganzen neuen Querverbindungen her, die allein Chloe erzeugt, nur in dem sie eben an der Stelle nicht stirbt. In der Betrachtungsweise liegt es natürlich nah, dass Ende in der Form zu gestalten: "Spiele nicht Gott" sowie "Akzeptiere Verluste" (das gleiche Thema haben wir ja bei William und der im Anschluss beschädigten Chloe; Max wird in beiden Fällen für den Abschied vorbereitet).
Kritisch sehe ich zwei Dinge. Erstens gibt es meiner Meinung nach Inkosistenzen in der Schlussszene auf dem Friedhof. Frank ist zum Beispiel da, obwohl er Chloe eigentlich nicht leiden kann, da die vorherigen Ereignisse ja nicht mehr Teil der jetzt wiederhergestellten Zeitlinie sind. Auch die Vertraulichkeit zwischen Warren und Max passt da nicht so recht ins Bild. Aber gut das sind Kleinigkeiten, die man ggf. wegdiskutieren kann.
An Endauswahl enttäuscht mich mehr oder weniger die Entscheidung zum Schluss. Ich finde sie ehrlich gesagt zu einfach. Ich kann mir nämlich ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass jemand die Möglichkeit die Stadt zum Teufel zu jagen, nur um Chloe zu retten, für eine ernsthafte Alternative hält. Da müsste Max, wie ihr alternierendes Ich im Diner sagt, wirklich schon unter Stockholm-Syndrom leiden. Ich fand Chloe zudem persönlich als Charakter gut getroffen aber unglaublich unsympathisch. Ich hätte wirklich bloß Skrupel damit gehabt das ganze Abenteuer als Scheitern abzustempeln (ich glaube das ist an der Stelle die eigentliche Zumutung vor allem wenn man dann auch als Spieler wieder angesprochen ist) aber Arcadia Bay mit den ganzen viel sympathischeren Figuren zur Hölle fahren zu lassen, um irgendeine wie auch immer schräg geartete Beziehung mit Chloe aufrecht erhalten zu können, wird doch wohl kaum eine erwähnenswerte Alternative sein.
Ich finde sie ehrlich gesagt zu einfach. Ich kann mir nämlich ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass jemand die Möglichkeit die Stadt zum Teufel zu jagen, nur um Chloe zu retten, für eine ernsthafte Alternative hält.
Das war für mich die einfachste Entscheidung des Spiels. Hat mich sehr verwundert, das fast die Hälfte aller Spieler sich dafür entschieden haben, Chloe am Ende zu retten. Chloe fand ich übrigens auch viel zu unsympathisch, als dass mich ihr Schicksal berührt. Die ganze Suche nach Rachel Amber erschien mir auch ein wenig albern, da Chloe und Max sich ein wenig zu sicher waren, dem ganzen auf der Spur zu sein und sie zu finden. Ist doch klar, dass die gute Dame nach nem halben Jahr entweder tot oder nicht mehr in Arcadia Bay ist. Dass Max den Wirbelsturm verursacht ist mir auch ne in den Sinn gekommen und ich konnte erst recht nicht nachvollziehen, warum sie sich dem am Ende so sicher war.
Die Geschichte erscheint mir insgesamt auch recht bedeutungslos, da sie damit endet, dass Chloe und Max erkennen, dass sie nicht einfach die Zeit zurückdrehen können um alles perfekt zu machen (You can't save her/ You can't save everybody), also gehen sie ein letztes Mal zurück und lassen alles so ausspielen, wie es hätte sein müssen und Max weiß nun, dass sie sich nicht gegen das Schicksal stellen kann, was ihr sowieso nicht in den Sinn gekommen wär, wenn sie diese Kraft niemals erlangt hätte?
@Squall_:
Nope, da kann ich nicht mitgehen. "Alles ist nur ein Traum" oder "Der Protagonist hat das alles auf LSD fantasiert" sind meiner Meinung die schlechtesten Tropes, die man sich einfallen lassen kann. Das Thema Bewältung würde hier echt gut reinpassen, aber Life is Strange erzählt eine viel größere Geschichte als das. Die Hälfte der Zeit kümmert man sich nämlich nicht um Chloe, sondern um andere Sachen.
Nach den vielen Andeutungen, die in den ersten 4 Episoden enthalten waren und dem Potenzial, das aufgebaut wurde, hab ich von Episode 5 auch etwas anderes erwartet.
Ohne zu urteilen, wie es nun letztlich gelungen ist, blieb der Eindruck, "da war mehr drin".
Aber für mich ist das umso mehr ein Grund, mich damit zu beschäftigen, denn LIS soll mir nicht als das Spiel im Gedächtnis bleiben, das in den letzten 5 Minuten alles kaputt gemacht hat.
Folgende Interpretation ist dabei rausgekommen. Sie beantwortet all meine Fragen, und ich kann dieses sehr intensive Erlebnis mit einem positiven Gefühl abschließen.
PDF (https://drive.google.com/file/d/0B46gGqCLjkNUVjBYS0Vma0NOV0k/view)
La Cipolla
03.11.2015, 17:45
He, die Majoras Mask Variante sozusagen? :D
1. Coole Idee. Ich hab deinen Text noch nicht gelesen, weil ich mir erstmal selbst drüber Gedanken machen will, aber es ist tatsächlich nicht völlig unpassend. Erklärt auch die ganze "ungenutzte" Symbolik wie den Vortex Club/Wirbelsturm, die Irrelevanz von Begründungen etc.
2. Als wenn das geplant war (was ich nicht glaube), haben sie es entweder ziemlich schlecht oder extrem mutig/leichtsinnig gestaltet, und selbst das entschuldigt das Ende nur bedingt. Gerade, weil die Geschichte sehr mundan bleibt, sehr zwischenmenschlich und bodenständig. Hm, oder?
Erstmal deine Ausführung lesen später und Gedanken drüber machen! ^^
sind meiner Meinung die schlechtesten Tropes, die man sich einfallen lassen kann
Kommt drauf an. In welchen Medien hat es denn deiner Meinung nach gut (!) geklappt? Ich kenne zwar einige, in denen es das Gesamtbild herunterzieht oder richtig kaputt macht, aber wenn es klappt, kann das richtig, richtig geil sein. Schlecht eingesetzte Tropen sind ja bekanntlich immer scheiße, an denen sollte man nichts festmachen.
Hero of Happiness
03.11.2015, 19:07
Ah, dann versuche ich auch mal meine Gedanken zu dem Spiel zusammenzutragen.
Vorweg: ich finde es alles in allem großartig. Ich kann jeden verstehen, der von den Enden enttäuscht ist, ich bin es persönlich aber nicht. Von der Art wie die Geschichte erzählt wird, wie die Charaktere gezeichnet sind und natürlich auch von der allgemeinen Atmosphäre her, trifft das spiel einfach einen Nerv bei mir. Es hat sicherlich seine Fehler und Macken, aber im Gesamtbild verblassen diese Dinge ein bisschen, wenn ein Spiel es schafft mich auf emotionaler Ebene so tief zu berühren.
So, ab jetzt:
Ich kann zwar irgendwo nachvollziehen, warum viele Menschen Chloe unsympathisch finden, ich hatte das Problem aber irgendwie nicht. Sicher verhält sie sich manchmal wie der letzte Arsch und auch wenn das keine Rechtfertigung fpr arschiges Verhalten ist wird im Kontext des Spiels imo gut genug gezeigt oder zumindest angedeutet warum die Chloe in dieser Timeline so ist, wie sie ist. Für mich hat sich auch nie die Frage gestellt, warum sich Max überhaupt mit Chloe abgibt. Es ist ja klar, dass Menschen sich in 5 Jahren Zeit verändern und wenn man sich dann wieder sieht ist nicht alles wie vorher, aber wenn man so lange Zeit vorher so gut mit jemandem befreundet ist, wie es bei Chloe und Max der Fall war, dann sieht man eben auch mal über diese Ticks und Macken hinweg und nimmt den Menschen eben so wie er ist, als Freund. In den meisten Fällen, wenn Chloe sich grob daneben benommen hat, hat sie ja später auch Reue gezeigt (bei Kate's Anruf, in Episode 5 wenn man zu Warrens Photo zurückkehrt und ganz am Ende sowieso). Sie ist nur eben als sehr impulsiver Mensch dargestellt, und in sofern finde ich auch in sich schlüssig und auf ihre Art sympathisch.
Dazu muss ich sagen, dass ich nicht finde, dass Life is Strange eine Geschichte ist, wo man sich gut in den Hauptcharakter hineinversetzen kann bzw. sollte. Max ist dazu viel zu stark vorgezeichnet, was Charaktereigenschaften und all das angeht, ich habe also in meinem privaten Playthrough versucht, meine entscheidungen mehr an den Charakter anzupassen, dem ich Max zuschreiben würde. Geht zwar nicht komplett, klar, als Spieler ist man ja immer irgendwo eingebunden und indentifiziert sich mit dem Charakter, den man spielt, vor allem in solchen spielen, aber ich finde dass am Schluss beide Endings eine Daseinsberechtigung haben, eben weil MAX sich für Chloe interessiert und weil sie ihr wichtig ist, da ist es völlig egal, wie wichtig das dem Spieler dann ist.
Ich habe mich beim ersten Durchspielen auch dafür entschieden, Arcadia Bay zu opfern, und obwohl, wie Cipo schon schreibt, das andere Ende deutlich besser ausgebaut und "kanonischer" wirkt, war ich mit dem Ending schon sehr zufrieden. Ich konnte mich dann da doch irgendwie gut reinfühlen: Was wäre, wenn ich die Wahl hätte einen der mir wichtigsten Menschen auf immer zu retten, was würde ich dafür in Kauf nehmen? Finde es dann auch nicht schlimm, dass das Ende so kurz und offen gehalten ist. Wenn man von den vorherigen Ereignissen ausgeht, ist ja zu erwarten, das Chloe im nächstbesten Moment wieder in Lebensgefahr gerät, aber das ist dann halt egal, es der Moment der dann zählt.
Das andere Ende habe ich mir dann später auch noch angesehen und ja, wirkt halt irgendwie "offizieller", und ist vor allem vom Visuellen und auch mit der Musik und allem wirklich wunderschön. Ich finde es persönlich weniger spannend, als das andere Ende, weil es wie schon angesprochen sehr vorhersehbar war, aber wie es dann gemacht und dargestellt war, war schon große klasse.
La Cipolla
05.11.2015, 00:14
Erstmal fettes Dito an HoH! Gut, dass ich beim Durchspielen am Montag nicht alleine war mit dem Eindruck, sonst hätte ich mich glaub ich dumm gefühlt. ;D
Jetzt zu Squalls Theorie.
Erstmal: Ich mag sie! Nicht als "richtige" Interpretation, und ganz bestimmt nicht als die missverstandene Intention der Entwickler, aber als ein Interpretation, also als ein mögliches Verständnis, für das man sich als Spieler entscheiden kann. Oder sogar als metaphysischer Hintergrund, der nicht zur tatsächlichen Handlung gehört, sondern rein auf der Metaebene für den Spieler stattfindet. Das schließt sich ja auch nicht aus oder so; nicht alles braucht die eine, klare Interpretation. Und in die Entwicklungsumstände des Spiels mit Budget etc würde ich da auch nicht so viel reininterpretieren, das riecht dann immer nach Cherry Picking.
In meiner spezifischen Vorstellung läuft das Ganze in eeetwa so ab: Max sieht, wie Chloe erschossen wird und hat massive Schuldgefühle, weil sie sich 5 Jahre lang hat nicht blicken lassen; will den Tod also nicht so wirklich akzeptieren, auch weil sie sich schlecht fühlt. Bei der Beerdigung sieht sie den Schmetterling, verbindet ihn mit Chloe und stellt sich vor (bzw. hat einen "inneren Kampf", oder was auch immer), wie es wäre, wenn sie den Tod verhindert hätte, wenn sie noch Zeit mit Chloe hätte erleben und ihre Freundschaft hätte neu aufbauen können. Dabei benutzt sie all die scheinbaren Symbole aus ihrem Alltag (Vortex Club -> Sturm; Rachel-Poster -> Mystery/Mordfall als Aufhänger; Rachel+Chloe -> Freundschaft/Liebe, die man nicht aufgeben will; Tobanga/Samuel -> Spirit Animals, Übernatürliches; Warren/Nerd-Posse -> Zeitreisen; etc etc etc), um sich eine kleine Fantasiewelt zusammenzubasteln. Am Ende entscheidet sie sich entweder für die Ausflucht, vielleicht für die Verdrängung, in welcher Form auch immer, oder für die Akzeptanz, und kann bei der Beerdigung lächeln und ist ein stärkerer Mensch geworden.
So weit, so gut, nette Vorstellung. Kann man so sehen, und gefällt mir auch, zumindest als ein Ding von vielen möglichen.
Was spricht dagegen? (Und damit meine ich nicht "ES IST FAAALSCH", sondern "Hm, aber irgendwie humpelt es/wäre besser gegangen, ne?")
Das ganze verdammte Spiel ist zu fucking REAL. Ich sehe noch, warum sich ein Teenie vorstellt, Kate zu retten und Jefferson verbal zur Mücke zu machen, aber der ganze Alltag ist so alltäglich, so realistisch, das wäre eine verdammte Simulationsleistung von Max, keine Fantasiewelt. Außerdem sieht man in der Beerdigung ja durchaus Konsequenzen (Kate und so), man kann seltsame, unwichtige Entscheidungen ohne großen Symbolgehalt treffen, die scheinbaren Übergänge sind sehr fließend etc.
Jetzt kööönnte man sagen, dass das Sinn macht, weil sich Max ja keine offensichtliche Fantasiewelt erschaffen würde ... und ja, das ist ein gutes Argument. Also vll. ist das Spiel wirklich so fucking konsequent in allem, was es tut, dass wir nur in den kleinsten Logiklöchern und Irrelevanzen sehen, dass die Fantasiewelt bröckelt. Allerdings ist das eine sehr bequeme Interpretation, irgendwo. Damit macht man es sich einfach, und dem Spieler viel zu schwer (siehe unten).
Interessant jedenfalls der Gedanke, so oder so! ^^
Sondern: Können wir dem Spiel einen Vorwurf machen, wenn wir’s falsch verstanden haben?
Na ABER! Und wie. ;D Wenn ein Medium eine "richtige", eine kanonische Interpretation hat, mit der die Macher etwas aussagen wollen, dann ist die wichtigste Aufgabe der Macher, diese Interpretation so zu präsentieren, dass sie auch ankommt. Alles andere ist schlechtes Design. Anders sieht es aus, wenn es nur eine mögliche Interpretation ist (und auch so gedacht war). Dann ist es okay, aber dann darf man trotz allem kritisieren, dass das, was stattdessen bei einem angekommen ist, nicht funktioniert hat.
Etwas extremer ausgedrückt sind wir in der Postmoderne, und was die Macher eigentlich wollten ist im Angesicht dessen, was die Spieler tatsächlich verstanden haben, vollkommen irrelevant. "Du hast XY nicht verstanden!" ist immer ein schrecklich leeres Argument, und wenn überhaupt, dann ist es eine Kritik an den Machern, nicht am Spieler. Wenn überhaupt.
Aber das nur am Rande. ^^
Also, als ein Beispiel: Ein einziger, eindeutiger und twistiger Hinweis am Ende, bzw in EINEM von beiden Enden, hätte vll gereicht, um sowas zu etablieren. Also, bspw., wenn dann rauskommt, dass Jefferson einfach gekündigt hat. Max steht dumm grinsend da, ist zufrieden mit allem, aber man realisiert, dass es keinen Serienmordfall gab. Sowas eben. Wäre sicher nicht die beste Variante, aber halt eine mögliche.
Aber ich mag viel lieber, dass das Spiel in der Hinsicht offen ist.
Wer unbedingt ne physische Fassung (http://eu.square-enix.com/en/blog/life-strange-limited-edition-announcement) braucht.
Narcissu
29.11.2015, 10:45
Life Is Strange Ep. 3 am Donnerstag und Ep: 4+5 am Freitag durchgespielt. Saß Freitag acht Stunden am Stück dran, bis 4 Uhr morgens (ohne einmal auf die Uhr geguckt zu haben). Als ich fertig war, dachte ich ernsthaft, es wäre erst 1 Uhr oder so. Das sagt, denke ich, aus, wie fesselnd ich es fand.
Insgesamt war's 'ne geile Achterbahnfahrt von Anfang bis Ende. Ep. 3 hatte bis auf das Whoa-Ende (das ja jede Episode hatte :D) im Vergleich zu den anderen nicht so viel zu bieten, aber 4 war wieder richtig gut. Die Horror-Elemente haben mir verdammt zugesagt, besonders die Erkundung der Scheune. Den Rest mal in Spoiler:
Der Twist, dass in Wirklichkeit der Lehrer hinter allem steckt, war schon ziemlich cool. Und die Szenen im Dark Room waren richtig intense, da hab ich richtig mitgefiebert. Von der Präsentation war alles top notch, gar keine Frage. Trotzdem habe ich nicht nur positive Gefühle gegenüber der letzten Episode, aus zwei Gründen:
1) Es war mir zu viel Zeitgespringe und irgendwie wurde es am Ende so konfus, dass ich als Spieler den Eindruck bekam, dass Max einfach alles ändern könnte, was die Situation etwas entschärft hat.
2) Die Butterfly-Effect-Erklärung empfand ich als äußerst lahme Erklärung für die Naturphänomene. Man kann das halt als extrem gemütliche Erklärung für ALLES nutzen, aber nachvollziehbarer wird es dadurch nicht.
Bin außerdem mit beiden Enden nicht ganz zufrieden gewesen, auch, weil sie eher kurz waren und nur gezeigt haben, was unmittelbar danach passiert ist. Hätte zumindest beim Ende, wo man sich entscheidet, Chloe zu opfern, noch ein bisschen mehr als die Beerdigung gesehen.
Auch finde ich es schade, dass viele Entscheidungen am Ende gar keine wirklich weitreichenden Konsequenzen hatten (oder ich es nicht gemerkt habe), beispielsweise wem man wann hilft. Zum Beispiel habe ich erwartet, dass noch irgendetwas Wichtiges passiert, wenn man die Vögel gerettet hat, aber da kam nichts mehr. Das gilt auch für viele andere Sachen.
Aber trotz der Kritikpunkte war es einfach awesome, habe schon eeeeewig Spiel mehr gespielt, das mich so heftig gefesselt hat. (Auch wenn die erste Hälfte einiger Episoden noch nicht so spannend war.)
Besonders erwähnenswert finde ich auch die unglaublich sympathischen Nebencharaktere. Warren fand ich sooo toll, aber Gestalten wie Daniel oder Samuel habe ich richtig ins Herz geschlossen.
Anyway, tolles Spiel. :herz: Sollte jeder spielen!
Eine zweite Season ist ja schon angekündigt (gleiches Thema, andere Story + Charaktere). :A (Wobei, wenn ich ehrlich bin, hätte ich lieber ein ganz neues storyorientiertes Episodenspiel von Dontnod in einem vergleichbaren Setting.)
La Cipolla
20.01.2016, 00:29
SPOILER
https://www.youtube.com/watch?v=wsDoEZLgHn4
Schon wahr. :D
Wonderwanda
20.01.2016, 02:08
Wenn wir schon bei Videos über das Spiel sind: Ich hab ständig 'nen Ohrwurm von diesem Lied, ey.
https://www.youtube.com/watch?v=oW25Po5nwQs
@Cipo: Best role call. :D.
Am Freitag auch endlich durchgespielt. Hab ja extra auf eine Disc-Version gewartet - und gebe die Limited Edition auch nimmer wieder her :D
Es fügt sich doch glatt hinter Bloodborne auf Platz 2 meiner 2015 TOP 5 ein. Mir hat auch der Schluss sehr gefallen, der ja doch von manchen recht kontrovers aufgenommen wurde.
Dass alle Entscheidungen, die man im Laufe des Spiels getroffen hat, null und nichtig werden, wenn man Chloe am Ende opfert, juckt mich dabei nicht im Geringsten.
Max hat schließlich auf jede erdenkliche Art und Weise versucht, Chloe und Arcadia Bay zu retten, aber wie man anhand der zahlreich erschaffenen Parallelwelten erkennen kann, war das eben nicht möglich. Entweder geht Chloe drauf oder der Ort... oder sogar Max selbst.
Von daher war der Schluss - sofern man Chloe opfert - eigentlich nur die logische Konsequenz. Das Leben eines Einzelnen gegenüber einer ganzen Ortschaft sollte eigentlich weniger wert sein. Moralisch gesehen, natürlich. Von daher war der Zeitsprung zum Anfang imho gut durchdacht. Gibt ja nun eh noch zahlreiche Parallelwelten ^^
Bevor ich mit Life is Strange anfing, war ich übrigens - ob des Teenieszenarios - noch etwas skeptisch, aber das legt sich zum Glück sehr schnell und wird weit tiefgreifender als gedacht.
Das Ganze erinnert mich atmosphärisch und von den verschiedenen Charakteren her zum einen wirklich etwas an "Twin Peaks", aber noch mehr musste ich ab Episode 4 an die grandiose Serie "The Killing" denken. Gerade wer Life is Strange wegen der sehr wendungsreichen und doch recht schweren Story mag (gerade auch was in Episode 4 aufgedeckt wird), sollte der Serie unbedingt eine Chance geben. Alle vier Staffeln sind bei Netflix abrufbar.
Ansonsten müssen was das mystische anbelangt natürlich auch Donnie Darko & Butterfly Effect als Referenz herhalten.
Wie auch immer, ich finde es sogar nun schade, dass Life is Strange und Max' Abenteuer vorbei ist. Sie und die anderen sind mir doch recht ans Herz gewachsen. Etwas was Videospiele sonst eher selten schaffen, gerade auch im Vergleich zur aktuell stattfindenden TV-Serien-Revolution.
Insbesondere die Entschleunigung empfand ich als sehr angenehm. Bin immer sehr gerne über den Campus oder im Wohnheim umhergeschlendert oder hab im Diner oder bei Chloe entspannt gechillt und hab auch immer alle möglichen Plakate, E-Mails, Flyer etc. studiert und mich mit jedem unterhalten. Hat mich z.T. an meine eigene Studienzeit erinnert ;)
Der Indie-Folk / -Pop Soundtrack hat natürlich auch wunderbar gepasst und die Atmosphäre empfand ich generell als richtig stimmig.
Super Spiel also, kann Staffel 2 kaum erwarten.
Werde dann aber auch hier wieder auf ein Gesamtpaket warten. Monatelange Pausen sind einfach so meh ^^
Whiz-zarD
01.02.2016, 11:02
Dass alle Entscheidungen, die man im Laufe des Spiels getroffen hat, null und nichtig werden, wenn man Chloe am Ende opfert, juckt mich dabei nicht im Geringsten.
Max hat schließlich auf jede erdenkliche Art und Weise versucht, Chloe und Arcadia Bay zu retten, aber wie man anhand der zahlreich erschaffenen Parallelwelten erkennen kann, war das eben nicht möglich. Entweder geht Chloe drauf oder der Ort... oder sogar Max selbst.
Von daher war der Schluss - sofern man Chloe opfert - eigentlich nur die logische Konsequenz. Das Leben eines Einzelnen gegenüber einer ganzen Ortschaft sollte eigentlich weniger wert sein. Moralisch gesehen, natürlich. Von daher war der Zeitsprung zum Anfang imho gut durchdacht. Gibt ja nun eh noch zahlreiche Parallelwelten ^^
Eigentlich wurde sogar nur sehr wenig versucht, um Arcadia Bay zu retten. Der Fokus lag vielmehr auf Chloe. Max hätte ja auch in die Öffentlichkeit gehen und die Menschen warnen können. Wenigstens die Familienmitglieder und die Freunde hätte man retten können, aber es wurde ja nicht einmal versucht, sie zu warnen.
Und genau das hat mich ein wenig - am ansonsten sehr gutem Spiel - gestört.
Eigentlich wurde sogar nur sehr wenig versucht, um Arcadia Bay zu retten. Der Fokus lag vielmehr auf Chloe. Max hätte ja auch in die Öffentlichkeit gehen und die Menschen warnen können. Wenigstens die Familienmitglieder und die Freunde hätte man retten können, aber es wurde ja nicht einmal versucht, sie zu warnen.
Und genau das hat mich ein wenig - am ansonsten sehr gutem Spiel - gestört.
Und wer glaubt einer 18-jährigen, dass sie Visionen von einem todbringenden Tornado hat? Die landet doch in der Klapsmühle, wenn sie anderen davon berichtet.
Eingesperrt und untersucht wird sie dann so oder so, auch wenn es sich als wahr herausgestellt hätte. Auch kein schönes Ende, finde ich...
Und von Jefferson und Nathan, hat sie der Polizei auch berichtet - der Untergang Arcadias wurde trotzdem besiegelt, wie man in der Szene in der Kunstausstellung in San Francisco erfährt.
So wie ich es halt verstanden habe, konnte nur der Tod von Chloe letztlich alles abwenden. Tragisch, aber gerade deswegen so interessant.
Solch polarisierenden Enden bleiben halt m.E. auch länger im Kopf als ein "Wir haben uns alle lieb und schaffen das gemeinsam"-Ende. Dafür gibt es schließlich schon die Tales of... Reihe ;)
Also ich mag den Schluss daher, so wie er ist, aber ich mochte ja auch das Ende von Lost :D
Letztlich liegt es wohl im Auge des Betrachters, ob man sich mit dem Schluss arrangiert oder eben nicht. Denke mal, es hält sich ungefähr die Waage. So wie ich es mitbekommen habe, denken eben auch viele so wie du.
KingPaddy
06.04.2016, 00:24
In der März 03/2016 Ausgabe der GameStar, die ich gerade erst ausgelesen habe, bevor ich mich der aktuellen widmen kann, gab es einen echt spannenden Hintergrundbericht zur Entwicklung von Life is Strange und den Intentionen der Entwickler bzw. deren Designentscheidungen uA auch ein Kommentar zu der vielfach kritisierten im Spiel vorkommenden Sprache. Ich fand den Artikel sehr gut. Gibt es auch auf GameStar.de allerdings nur für Plus-Kunden.
Interessant fand ich die Überlegungen die es dazu gab lizensierte Musik als Stilmittel im Spiel zu nutzen und die Zusammenarbeit mit Syd Matters an der Stelle, die ich jetzt nur durch das Spiel überhaupt kenne und die gutes Zeug gemacht haben :)
https://www.youtube.com/watch?v=NqWcpEZ3GY0
Whiz-zarD
06.04.2016, 07:00
Was war denn an der Sprache auszusetzen?
Ich fand sie doch recht gelungen. Auch der Fluss der Dialoge war doch sehr flüssig und nicht so abgehakt, wie in anderen Spielen, wo man denkt, dass der Sprecher jeden Satz einzeln vorgelesen hat, ohne den Kontext zu kennen.
KingPaddy
06.04.2016, 07:30
Ich weis ehrlich gesagt auch nicht. Ich hatte nur an verschiedenen Stellen auch von deutschen Fans bereits gelesen, dass sie die Sprache unnatürlich finden, weil Teenager so nie sprechen würden. Ich frage mich woher die Leute selbst wissen wie DER Teenager spricht, zweitens ob das an der Stelle SO schlimm ist und drittens das ich üblicherweise wieder nichts davon bemerkt habe, es mich also offenkundig nicht gestört hat, aber gut das kann auch daran liegen, dass ich englisch nur gut genug verstehe, um es zu verstehen und auch nicht unbedingt die Geduld für solche Finessen habe, wenn ich gleichzeitig auch noch einer Bildschirmhandlung folgen muss, die parallel stattfindet ^^ Sprich ich fand das kritteln da auch eher unverständlich.
Narcissu
06.04.2016, 11:30
Die Sprache war teilweise recht übertrieben mit Kraftausdrücken und ähnlichem zugepflastert. Ich fand auch, dass sich das nicht immer natürlich anhörte. Besonders, weil auch viel davon von Max selbst kam, zu der das imo weniger passt als zu Chloe. Es war jetzt nicht dramatisch, aber für mich schon auffällig. Das Spiel hat sich sprachlich aber auch oft sehr gelungen artikuliert, gerade was die Vermittlung des Zeitgeists und der Spielumgebung angeht, aber bisweilen sind sie, finde ich, übers Ziel hinausgeschossen.
La Cipolla
06.04.2016, 11:31
Genau, die Jugendsprache war das Problem, den Rest der Vertonung fand ich klasse. Und jap, wir haben streckenweise auch ziemlich gecringed, zu siebt vor dem Bildschirm ... xD'
Hat aber mehrere Hintergründe; einfach nur "Es ist falsche Jugendsprache!" dürfte da nicht weit genug führen.
1. Sachen wie "cray cray" und "Wowser" sind genau die Seltsamkeiten archetypischer Jugendsprache, die irgendwann im Duden erscheinen, weil alte Menschen zufällig darüber stolpern und entsprechende Erwartungen im Hinterkopf haben. WENN solche Redewendungen mal extensiv benutzt wurden, dürfte diese Zeit schon länger vorbei sein, und selbst dann dürften sie kaum in dem soziokulturellen Umfeld zu finden gewesen sein, in dem sich Life is Strange abspielt (private Boarding School!). Dazu kommt, dass die Teenager in LiS wohl überhaupt nicht nach Oregon klingen, einschließlich der Jugendsprache (hab ich gehört, kA von Oregon ^^). Die Honest Trailers haben das mal sehr schön zusammengefasst: "Get ready for the kind of authentic American teen dialogue that can only be written by French men." (https://www.youtube.com/watch?v=wsDoEZLgHn4) Das Problem ist auch kein neues, denn gerade in "didaktisch" angelegten Jugendfilmen und Lehrmedien hat man das sehr, sehr, sehr gern mal. In Videospielen fällt es nur deshalb so krass auf, weil die sich nicht allzu oft mit groß angelegten Dialogen von Jugendlichen abgeben. Und natürlich könnte es trotz alledem Jugendliche in Oregon geben, die genau so sprechen, aaaber ...
2. Suspension of Disbelief in Medien ist etwas komplett anderes als Realismus. Ernsthaft realistische Dialoge können sich sehr unglaubwürdig anfühlen, weil wir gewisse Erwartungen an Medien haben. Nur als Beispiel: Ich sage im Alltag sehr gern "nice" oder auch mal "woah" oder "holy fuck", aber wenn ich das in einer Geschichte schreibe, fühlt es sich oftmals (!) schrecklich gezwungen an, selbst wenn der entsprechende Charakter dazu passt und diese Sprache durchgängiger als ich benutzt. Das ist ein sehr, sehr komischer Effekt, und einer, der sich nur schwer abgrenzen und beschreiben lässt -- nicht zuletzt, weil sich unsere Erwartungen zusammen mit der Medienlandschaft ständig verändern --, aber er existiert definitiv. Heißt, selbst wenn die Jugendsprache authentisch wäre, heißt das noch lange nicht, dass sie die richtige Wahl für ein solches Spiel ist.
3. Jetzt wird es interessant: Natürlich sind Jugendliche aus Oregon nicht die Hauptzielgruppe des Spiels, und wenn man ein Spiel macht, das hauptsächlich für ältere Leute gedacht ist, kann das Punkt 1 entschärfen. Ältere Leute haben ja oftmals genau diese "Fremdel-Erwartung" an realistische Jugendsprache, die überhaupt erst dazu führt, dass seltsame Dinge wie "Wowser" als übliche Jugendsprache akzeptiert werden; wir "wissen" sozusagen, dass Jugendliche anders sprechen und wollen auch in entsprechenden Medien das Gefühl, gewisse Dinge nicht nachvollziehen zu können. Das geht am Ende auf "Die Jugend von heute ...!" zurück und ist ein weiteres Bedürfnis, das man als Schreiber erfüllen kann. Auch wenn ich mal behaupte, dass die Jugendsprache in LiS eher an Punkt 1 liegen dürfte, zumal LiS imho schon eine junge Hauptzielgruppe vor Augen hat.
Ich finde übrigens trotz allem nicht, dass Life is Strange in dieser Hinsicht ultimativ megaschlecht wäre! Meistens klappt es gut, und vor allem gibt es da auch schlimmere Beispiele. Es hat nur halt jede Episode so eine Hand voll an Stellen, wo wir beim Gucken geschlossen das Gesicht verzerrt haben, und zumindest den Reviews zufolge sind wir da nicht die einzigen. Wer ein sehr gelungenes Gegenbeispiel will, schaue sich übrigens mal das Writing von Persona 4 Golden an, das sich MEGA jugendlich anfühlt, obwohl es nur das "akzeptierte" Minimum an Jugendsprache benutzt, also eher die Richtung "cool", "stuff", "like", "awesome", "oh man!" etc. Ich habe auch noch nie irgendwo gehört, dass sich irgendjemand über die Sprache des Spiels beschwert hätte, trotz eines gemischten und teilweise sehr jungen Fandoms; höchstens über die Synchro (also lieber ein Video von Persona 4 Golden angucken).
Gewohnheit und Erwartungen machen da echt komische Sachen mit uns. ^^
Edit: Nur mal als Kontext, ich schüttle mir das jetzt nicht spontan aus dem Ärmel, ich fand einfach verdammt interessant, wie wir alle darauf reagiert haben und hab mich etwas damit beschäftigt. :p Ist halt ein echt interessantes Ding, imho, gerade für Autoren, und ich hab da beim Schreiben auch gern mal Probleme mit.
KingPaddy
06.04.2016, 12:56
Klingt logisch. Mit mir als ignorantem Nichtmuttersprachler hatten sie da vermutlich genau das richtige Publikum :D
Also die GameStar schreibt zum Thema Jugendsprech unter der Überschrift "Bist du Müsli?" in einem Kasten dazu:
"Warum reden die so komisch? Das war eine der häufigsten Reaktionen auf die erste Episode von Life is Strange. Die Helden sprechen ein Englisch, das eher untypisch scheint. Alles ist 'Hella cool' und Max macht Wortwitze, die von einem 40 jährigen Familienvater erwarten [fürs Protokoll ich mochte Doktor Hoo], nicht von einer 18-jährigen Schülerin: 'Are you cereal?', fragt Max statt 'Are you serious?'. Bist du Müsli? Nein, war die Kritik, so reden Teenager nihct. Michel Koch erwidert: 'Unser Autor Christian Devine, hat den gesamten Text im Spiel geschrieben. Er lebt zwischen Nord-Kalifornien und Oregon. Und da sagt man nun mal 'hella', aber eben nur da. Er hat auch mit Teenagern gesprochen, mit seinen Nichten, und er hat Leuten in Portland zugehört.' Heißt also: Ja, das klingt komisch, aber die Menschen in Oregon hören sich wirklich so seltsam an. Wir sind nicht komplett überzeugt. Aber die eigenartige Sprache hat noch einen Nebeneffekt: 'Am Anfang haben die Leute gesagt Chloe würde komisch klingen', sagt Koch. 'Aber in Episode drei, vier, fünf wartest du darauf, dass sie diese Ausdrücke benutzt. So schreibst du starke Charaktere, die dir im Gedächtnis bleiben.'"
Kommt also drauf an, ob man den Entwicklern folgen will und das letzte klingt so als hätten sie einen Kritikpunkt dann sozusagen zu einem Charakteristikum umgedreht.
Knuckles
06.04.2016, 16:32
Interessant fand ich die Überlegungen die es dazu gab lizensierte Musik als Stilmittel im Spiel zu nutzen und die Zusammenarbeit mit Syd Matters an der Stelle, die ich jetzt nur durch das Spiel überhaupt kenne und die gutes Zeug gemacht haben :)
"lizenzierte"... heißt ja auch nicht Lizens. ;)
KingPaddy
06.04.2016, 22:10
hups dazzz klang mir wohl zzzzu sehr nach Parsel :o
Narcissu
25.04.2016, 18:54
Dontnod has been unabashed in both its pride for Life is Strange and its interest in a sequel. In previous interviews with Polygon, members of the studio mused on what they would do with another season, such as starting over with a brand-new cast.
Although Dontnod has only one game it's speaking publicly about at the moment — Vampyr — each of the developers interviewed for this story did mention another unannounced project that's currently in progress. Asked directly about a Life is Strange sequel, Oskar Guilbert says the studio is "fully focused" on Vampyr, but that the core team from Life is Strange is "doing something I'm not allowed to talk about."
"In a few months, we will maybe reveal more or have a different conversation, but now my focus is Vampyr."
http://www.polygon.com/2016/4/25/11473076/vampyr-dontnod-life-is-strange
Scheint ja so auszusehen, als wären sie schon am werkeln. :)
Vampyr interessiert mich nach Life Is Strange natürlich ebenso.
Whiz-zarD
23.07.2016, 08:37
Für alle, die noch beim Kauf unentschlossen sind: Die erste Episode ist jetzt kostenlos (http://www.lifeisstrange.com/free/de).
Wie ich sehe, gibt es wohl nun auch inzwischen eine offizielle deutsche Übersetzung.
KingPaddy
08.02.2017, 19:25
Dontnod hält sich mit Details und Informationen bisher zurück. Aus diesem Grund vermuten die Kollegen von PC Games auch, dass das Studio bereits mit Hochdruck an dem Projekt arbeitet. Bei einem aktuellen Studiobesuch in Paris, bei der Journalisten durch die Büros geführt wurden, wurde der Zugang zum »Nordflügel« von Dontnod-Chef Oskar Guilbert nicht gewährt. Angeblich betraft dies rund die Hälfte der rund 120 Mitarbeiter im Dontnod-Gebäude. Natürlich kann es sich dabei auch um ein anderes, bisher nicht angekündigtes Projekt handeln, aber die Vermutung, dass dort an Life is Strange Season 2 gearbeitet wird, liegt selbstverständlich nah.
Außerdem
Nicht nur eine TV-Serie zum Episodenspiel Life is Strange wurde offiziell bestätigt
Quelle: http://www.gamestar.de/spiele/life-is-strange/news/life_is_strange_2,51512,3309388.html
Klingt gut. Wenn Vampyr tatsächlich Ende des Jahres releast wird, dann wäre das ja durchaus vorstellbar, dann brauchen sie ja schließlich schon ein weiteres Projekt in der Pipeline und mit der Idee eines zweiten Teils des Adventures haben sie ja zuvor schon gespielt.
Narcissu
08.02.2017, 20:09
An Vampyr habe sie ja auch schon während Life Is Strange gearbeitet, also ist es naheliegend, dass sie auch jetzt wieder (mindestens) zwei Teams haben. Bin auf jeden Fall gespannt drauf! Hätte es vermutlich noch mehr begrüßt, ein ganz neues Spiel nach dem gleichen Prinzip, aber ganz neuer Prämisse zu haben als Life Is Strange. Aber wenn es eine komplett neue Story und ein komplett neuer Cast ist und nur das Entscheidungs-/Zeitreiseding noch übrig bleibt, bin ich auch zufrieden.
Hoffe wieder auf ein modernes Setting und Charaktere in ähnlichem Alter.
KingPaddy
08.02.2017, 20:25
Wer weiß, ob sie das Zeitreiseding beibehalten und nicht vielleicht auch durch eine andere Fähigkeit ersetzen. Gedankenlesen vielleicht? Ich freue mich aber da auch auf jeden Fall drauf. und ja das Setting und ähnlicher Charakterrahmen hätte auch schon was. Muss aber nicht unbedingt, wenn sie noch ne andere coole Idee haben.
[...] Charaktere in ähnlichem Alter.
Ich hoffe stark sie setzen auf ältere Charaktere. Ich konnte mich mit den jungen Figuren, insbesondere mit der Protagonistin überhaupt nicht anfreunden bzw. identifizieren. Das ging bei mir sogar soweit, dass ich nach Ep.4 abgebrochen habe. Da war es sehr unerträglich geworden (gepaart mit anderen Faktoren). Persönlich würde ich mich auf ein komplett neues Spiel freuen, ein Action-Titel ala Remember Me z.B. War ja auch recht solide.
KingPaddy
08.02.2017, 20:56
Ich hoffe stark sie setzen auf ältere Charaktere. Ich konnte mich mit den jungen Figuren, insbesondere mit der Protagonistin überhaupt nicht anfreunden bzw. identifizieren.
Das war ja auch einer der großen Kritikpunkte in der Presse, auch die ganze Coming-of-Age-Story aber scheint für die Kunden schlussendlich nicht ausschlaggebend gewesen zu sein und hat womöglich auch genau diese Altersgruppe auch nochmal angesprochen. Wäre interessant, wenn man dazu zahlen gehabt hätte. Also ich hab da das Feedback einerseits von der Fachpresse andererseits von der Spielerschaft da doch durchaus sehr gemischt und geteilt in Erinnerung. Also ich glaube das würde schon nochmal wieder einen ähnlichen Ansatz bei den Charakteren rechtfertigen.
Apropos da fällt mir gerade noch etwas ein, dass ich hier mal zur Diskussion stellen wollte. In dem Podcast von Andre und Jochen Gebauer, den ich verfolge gab es in der Folge zu Life is Strange (oder in irgendeinem anderen Zusammenhang, in dem das angesprochen wurde) die Vermutung, dass das Spiel von den Entwicklern aus Gründen der Selbstzensur quasi nochmal umgeschrieben wurde.
Der Jefferson betäubt ja gerne Mädchen/ Frauen und genießt es sie so zu fotographieren wenn sie wehr- und willenlos und ihm ausgeliefert sind und er dann quasi mit ihnen anstellen kann, was er will. Nun passt, wie Andre das glaube ausführlich darstellt, dass eigentlich gar nicht so richtig zu dem, was erstens der Jefferson so an sich über seine Motivation sagt, noch wirkt es im Kontext auch unglaubwürdig, sodass die beiden vermutet haben, dass man ursprünglich Vergewaltigung als Thema einbauen wollte, aber sich dann später dafür entschieden hat darauf zu verzichten und das ganze irgendwie noch umzuschreiben, ohne gleich den ganzen Plot wegwerfen zu müssen. Habt ihr das auch so empfunden?
Narcissu
08.02.2017, 21:11
Das Coming-of-Age hat Life Is Strange doch mehr ausgemacht als alles andere. Die ganze Präsentation des Spiels mit dem Schulsetting, der nostalgischen Musik und so weiter war ja darauf ausgelegt. Gerade bei den Dutzenden coolen Hollywood-Helden mit ihren coolen Sprüchen und den Lara-Croft-Klonen im weiblichen Bereich fand ich es mal erfrischend, wirklich menschliche Figuren zu spielen. Habe auch von der Presse diesbezüglich mehr Lob als Kritik gehört, um ehrlich zu sein. Heißt natürlich nicht, dass man die Figuren auch mögen muss. Kann schon verstehen, wenn jemand Max oder insbesondere Chloe nicht immer leiden kann. Hin und wieder haben sie es mit der Flapsigkeit auch ein bisschen übertrieben, aber unterm Strich gibt es imo wenige Spiele, in denen die Figuren so lebensnah und authentisch herüberkommen wie in Life Is Strange (übrigens auch auf einige Nebenfiguren bezogen).
La Cipolla
09.02.2017, 10:21
Die angesprochene Kritik war auch keeeeinesfalls einhellig. LiS und seine Charaktere sind gerade ach bei vielen jüngeren Leuten extrem gut (und glaubwürdig) angekommen, und ich würde auch Narcissu recht geben, dass das Coming-of-Age-Genre absolut zentral für die Prämisse ist.
Insofern würde ich auch bei einem Nachfolger nicht im geringsten wundern, wenn es wieder sehr ähnlich wird, vom Feeling her. Die einzige andere naheliegende Möglichkeit wäre, das Franchise a la Harry Potter mitwachsen zu lassen, also das nächste für junge Erwachsene usw.
Paddies Theorie finde ich eher uninteressant. Ich denke, der Antagonist ist einfach ziemlich klischeehaft geschrieben, was die Motivation angeht.
KingPaddy
09.02.2017, 10:40
Paddies Theorie finde ich eher uninteressant. Ich denke, der Antagonist ist einfach ziemlich klischeehaft geschrieben, was die Motivation angeht.
Nicht meine Theorie, wie gesagt. Ich hab das beim Spielen auch nicht so empfunden, als wäre da nachträglich noch was umgeschrieben worden. Aber wenn ich mir die Theorie der beiden so durch den Kopf gehen lasse, wirk es schon irgendwie unglaubwürdig das die Mädels nur gedrugt werden aber nichts "Schlimmeres" mit ihnen gemacht wird.
Auf der anderen Seite: Ich glaube der Szene mit der Entlarvung des Antagonisten hat so ein bisschen geschadet, dass die Entwickler scheinbar unter Zeitdruck kamen und das ganze dann zu einem monolog zusammenstreichen mussten. Aber ich kenne viele, die von der Wendung doch sehr überrascht waren, während Peschke aber schon meinte, dass das doch total offensichtlich gewesen sei. *schulter zuck*
Hab das Spiel nun auch vor ein paar Tagen durchgezogen und gehe mit ein bisschen gemischten Gefühlen raus, aber das positive überwiegt deutlich, wenn auch das Meisterwerk verpasst wurde.
Ich fand das Writing durchweg sehr gut, sogar das Untersuchen von kleinen Gegenständen trägt mit meist nur 1-2 Sätzen in ca. 80% der Fälle zur Erklärung einer Szene oder Charakterisierung einer Figur bei. Dagegen fand ich ein bisschen schade, dass es alles ein bisschen zu überladen war an Dingen, die man analysieren konnte. In solchen Spielen werde ich nämlich ganz schnell dazu verleitet auch ja nichts zu vermissen, wodurch ich dann wirklich alles abgrase, aber dadurch die Handlung auch etwas aus dem Flow kommt. Hätte mir auch geholfen, wenn ich das Untersuchen kleiner Gegenstände oder Off-Kommentaren mit Leertaste hätte abkürzen können, wodurch ein wenig Zeit gewonnen wäre.
An dem hier kritisierten Fake-Slang hatte ich nix auszusetzen und ist mir nicht negativ aufgefallen. Die Entscheidungen waren immer sehr komplex und hatten so ihre Vor- und Nachteile, was dann auch ganz nett von Max im Anschluss kommentiert wurde. Allgemein gefällt es mir aber besser, wenn man seine Entscheidung nicht zurücknehmen kann, wie z.B. bei Heavy Rain und das Spiel einfach linear immer weiter nach vorne geht.
Max fand ich durch und durch sympathisch und auch einige der Nebenfiguren waren sehr schön ausgearbeitet, besonders David und Kate hab ich dann nach ner Zeit ins Herz geschlossen. es war auch Interessant einige der Nebenfiguren wie die Mädels aus dem Dorm über die paar Tage mitzuverfolgen. Interessant hervorzuheben ist dabei die Rolle von Warren, der hier im Genderbender je nach Entscheidungen einfach nur den klassischen Love Interest gibt und ziemlich eindimensional bleibt. Aber fand ich nicht weiter schlimm, ist nur so ein (vielleicht bewusst?) inversed kliché.
Persönliches Highlight waren für mich das Ende von Folge 2 und besonders Folge 3. Das ging mir dann schon sehr nah.
Mich hätte auch nicht gestört, wenn es bei dieser Geschichte geblieben wäre und der Rest davor dann plötzlich unbedeutend würde, weil am Ende alles andere, was so in Arcadia Bay abgeht dieser einen besonderen Freundschaft untergeordnet würde
allgemein haben mich auch die Schauplätze sehr angefixt. Man hat wirklich versucht, möglichst alles aus dem Themenbereich Küstennast an Oregons Küste herauszuholen und das merkt man. sehr malerisch war für mich der Spaziergang am Strand mit Chloe und Max.
ich fand den Showdown um den Fotografen eigentlich schon ganz gut gemacht, aber diese ganze surreale Sache war dann ein bisschen überladen. vor allem die Schleichpassagen haben nicht mehr zum Rest des Spiels gepasst. hätte einfach um die Hälfte abgekürzt werden sollen, dann wäre es okay gewesen.
ich muss auch sagen, dass mich eigentlich mehr Interessiert hätte, woher Max ihre Fähigkeiten bekommen hat, was es mit dem Schmetterling und dem Reh auf sich hat und mit den ganzen Naturereignissen die da so eintreten. dass ins Schicksal eingegriffen wird, reicht mir da nicht als Erklärung.
Kommen wir zu meinem Hauptkritikpunkt und der hat mir das Spiel im Nachhinein dann doch ein wenig verdorben:
Max/Chloe-Lesben-Fan Service.
Für alle, die es noch nicht wussten, es gibt ein mehr oder weniger geheimes Ende, bei dem Max und Chloe sich vor letzterer Opferung romantisch küssen, abhängig davon, welche Entscheidungen man vorher getroffen hat. Ich hab es irgendwie schon gewittert, denn bei der Rezeption, die ich so von Life is Strange im Vorfeld mitbekommen hatte, war es irgendwie so das Queere Game und ich hab mich doch ein wenig gewundert, dass da ja erst eine Romanze zwischen Warren und Chloe angedeutet wird. Nun ja, dann kamen im Spiel so einige Szenen in denen man sich für oder gegen Chloe entscheidet und am Ende entscheidet es tatsächlich, ob man mal einen Anruf von Kate ablehnt oder die Schuld des Joints auf sich zieht, ob Max sich in Chloe verliebt (bzw. umgekehrt). Ähem ja. Ich bin wirklich kein heteronormativer Gamekonsument, mich stört daran einfach nur, dass so etwas großes wie Liebe nicht von ein paar oberflächlichen Entscheidungen abhängt. Dadurch wirkt das Ganze rückwirkend in Teilen wie eine unausgegorene Dating Visual Novel bei der man sich zwischen zwei Partnern entscheiden kann. Ich mag die subtile Botschaft dahinter einfach nicht, dass so etwas wie tiefe Zuneigung von solchen Entscheidungen abhängt. Man hätte es auch so aufziehen können, dass Max und Chloe sich irgendwann ineinander verlieben aber sie sich das nur unter ganz besonderen Bedingungen auch eingestehen. Dann hätte man allerdings auch Max' Off-Kommentare dementsprechend anpassen sollen, dass sie sich über ihre Gefühle uneindeutig ist oder so. Das ganze hätte eher eine Coming Out als Coming of Age Geschichte werden sollen, aber so ist es einfach nur überladen.
Im Übrigen hab ich nix gegen Bi/Lesbische Beziehungen, aber ich fände, man hätte es dann von vornerein als eine solche aufziehen lassen sollen und es nicht ein paar flapsigen Entscheidungen des Spielers überlassen sollen. Hätte es toller gefunden, wenn sie einfach nur eine Geschichte über eine Freundschaft erzählt hätten statt dieses Fan-Service-Hintertürchen offen zu halten.
Mich hat das Ganze während des Spiels häufig auf eine Meta-Ebene herausgerissen, weil ich irgendwie im Urin hatte, dass einige solche Entscheidungen darauf hinauslaufen werden. Aus dem Grund habe ich die Entscheidungen immer "zu Gunsten" von Warren getroffen, bei dem ich eher da Gefühl hatte, dass Max in ihn verknallt ist, aber man einfach nur beeinflussen kann, ob sie sich so richtig auf eine mögliche Beziehung eingeht oder die kleine Liebelei zugunsten der wichtigeren Dinge wie Rachel, Kate, Wiedersehen mit Chloe nach 5 Jahren, etc. erst einmal hinten anstellt.
KingPaddy
31.01.2018, 15:51
Leute gute Nachrichten für mich, vielleicht auch für den ein oder anderen von euch: Eine Box-Version von Before The Storm ist für den 09.03.2018 angekündigt worden. Am 06.03. erscheint demnach noch die Bonus-Episode und 3 Tage später eine Box mit ähnlicher Bestückung wie schon bei Life Is Strange
Die Limited Edition von Life is Strange: Before the Storm enthält:
Die komplette Season (Episoden 1 bis 3)
Exklusives Artbook mit Kunst aus Life is Strange: Before the Storm
Original-Soundtrack auf CD
Die Bonus-Episode „Lebewohl“ - Spiele ein letztes Mal als junge Max Caulfield in einer besonderen Bonus-Episode*
Mixtape-Modus – Erstelle deine eigene Playlist aus dem lizenzierten Life is Strange-Soundtrack und höre sie dir in einer kinoreifen Szene im Spiel an*
Outfit-Pack - Verändere Chloes Stil mit drei ganz neuen Outfits, eingeschlossen Punk Doe-, Hawt Dawg- & Illuminati-Outfits*
Episode 1 der ersten Season von Life is Strange*
Vorbestellungen sind inzwischen möglich ;) 40 Euro sind noch relativ happig. Aber womöglich kann ich wieder im Laden einen günstigeren Grab machen ^^
Whiz-zarD
31.01.2018, 16:35
Im Grunde bietet die Limited Edition nichts neues, außer das Artbook und die CD. Den Rest gab's schon bei der Pre-Order-Edition und die erste Episode von Life is Strage ist sowieso kostenlos verfügbar. Das Outfit-Pack ist es im Grunde auch nicht wirklich wert und der Mixtape-Modus... naja, wer's braucht?...
KingPaddy
31.01.2018, 16:37
Im Grunde bietet die Limited Edition nichts neues, außer das Artbook und die CD. Den Rest gab's schon bei der Pre-Order-Edition und die erste Episode von Life is Strage ist sowieso kostenlos verfügbar. Das Outfit-Pack ist es im Grunde auch nicht wirklich wert und der Mixtape-Modus... naja, wer's braucht?...
Für mich gehts eher um die Sammlung :p ^^ Ich hatte schon befürchtet, dass gar keine box-Version mehr kommen würde :/
Pacebook
31.01.2018, 16:42
Da hat sich das warten gelohnt. werde ich mir gönnen.
KingPaddy
22.06.2018, 16:02
Release-Datum für die erste Episode von Life is Strange 2: 27.09.2018
Und ein kleines und kostenloses Life is Strange-Spinoff erscheint am 25. Juni 2018 unter dem Titel: The Awesome Adventures of Captain Spirit.
Die dort getroffenen Entscheidungen sollen wohl Auswirkungen auf Life is Strange 2 haben.
Bin gespannt und habe weder mit Life is Strange 2 noch mit einer Miniepisode gerechnet.
Auf der anderen Seite liegt die dritte Episode von Life Is Strange: Before the Storm immer noch ungespielt auf meinem PC rum, da die letzte Episode ein wenig enttäuschte.
Wobei dafür ja Deck Nine zuständig war.
Ich müsste Before the Storm auch mal spielen. Ist ja auch grade im Angebot für etwas mehr als 10 Eur. Da sollte ich vielleicht zuschlagen? Life is Strange hat mir jedenfalls recht gut gefallen ;)
Narcissu
28.06.2018, 22:30
Ich habe es vor Kurzem gespielt und empfand es als gelungenes Prequel. Gelungen vor allem in dem Sinne, dass es sich außerordentlich natürlich in die Geschichte einfügt und nicht nachträglich drangepappt wirkt, wie es bei vorher nicht eingeplanten Sequels/Prequels oft der Fall ist. Ganz so sehr abgeholt wie Life Is Strange hat es mich nicht – mag Max einfach lieber als Chloe und das nostalgische Flair of LiS lieber als die rebellische "Wir gegen den Rest der Welt"-Atmosphäre in BtS – und zwischenzeitlich gab es ein bisschen Leerlauf (mag diese Alibi-Gameplaypassagen nicht, in dem man Kram suchen muss), aber spielenswert ist es allemal.
Captain Spirit will ich mir die Tage auch mal anschauen.
Life Is Strange 2 steht ja auch schon im September an. Bin schon gespannt. :)
Gestern The Awesome Adventures of Captain Spirit gespielt und für gut befunden.
Ist zwar verdammt kurz, aber könnte mir Chris echt gut als Protagonisten von Life is Strange 2 vorstellen, was wohl leider nicht der Fall sein wird.
Denn ein Junge der Superkräfte entwickelt und nebenbei sich mit seinen alkoholkranken Vater auseinandersetzen und den Verlust seiner Mutter verkraften muss, wäre mir deutlich lieber als noch ein Teenie-Drama.
Habe nämlich die Befürchtung, dass sich die Formel ähnlich wie bei den Telltale-Games schnell abnutzt.
Narcissu
21.08.2018, 10:39
https://www.youtube.com/watch?v=hGAqIIwNkU4
Sieht ziemlich gut aus. Ich freu mich drauf. :)
Bin froh, dass sie quasi alles anders machen: Anderes Setting, andere Charaktere (auch in ihrer Konstellation zueinander), völlig andere Story, andere Kernmechaniken. So habe ich mir das gewünscht.
Instant Crush auf den großen Bruder, Instant-Hype für das Spiel! Ich freue mich sehr drauf – Life is Strange gehört, trotz seiner Schwächen, zu meinen Lieblingsspielen.
Ich hänge gerade in Before the Storm. Nach Episode 1 habe ich exakt 0,0 Drive, das Spiel fortzusetzen. Ich werde mich wahrscheinlich bald durchquälen, für die Achievements, aber wirklich Lust darauf habe ich nicht. Die Story macht leider null Sinn, selbst wenn man bedenkt, dass Teenager die Hauptrolle spielen. Unsicherheit hin und her, 90 Prozent der großen Probleme im Spiel ließen sich mit einem einfachen Gespräch aus der Welt schaffen, aber nein, wir sind ja Chloe fucking Price und da darf man nicht über seine Gefühle sprechen :rolleyes:
Endlich mal ein paar knackige Boi's mit denen man sich identifizieren kann. Life is Strange 1 war mir zu viel Weiber blabla.
Aber warum ist das als Mature gekennzeichnet, sonderlich viel Gewalt hätte ich mit diesen Spielen jetzt nicht in Verbindung gebracht. War das schon beim Erstling so?
Narcissu
22.08.2018, 16:02
Endlich mal ein paar knackige Boi's mit denen man sich identifizieren kann. Life is Strange 1 war mir zu viel Weiber blabla.
Aber warum ist das als Mature gekennzeichnet, sonderlich viel Gewalt hätte ich mit diesen Spielen jetzt nicht in Verbindung gebracht. War das schon beim Erstling so?
Da gab es ein paar heftige Szenen, ja.
Behaupte mal die neue Fähigkeit in Life is Strange 2 ist Telekinese.
Würde erklären warum Chris in The Awesome Adventures of Captain Spirit nicht auf die Fresse geknallt ist, während die Brüder sind in der Nähe befanden.
Life is Strange 2 sieht zudem 10x besser aus als erwartet.
Hauptaugenmerk auf die beiden Brüder sagt mir voll zu und Caro fasst Before the Storm ganz gut zusammen und ähnlich wie Klunky brauche ich keinen weiteren Weiber-Terror (erst recht nicht nach dem besagten Prequel).
Denn Episode 3 schlummert weiterhin auf Steam und habe keine Lust mehr auf Chloe.:\
In Life is Strange passte ihre kaputte Art gut rein und Max federte ordentlich ab, doch in Before the Storm hab ich ständig das Bedürfnis die solange zu schütteln, bis endlich ihr Ego-Zug vom Gleis kippt.
Ligiiihh
23.08.2018, 10:33
Achtung, leichte Life Is Strange 1-Spoiler.
Ich kann verstehen, dass man ein wenig gegen Chloe geht, weil sie durch ihr Bad Girl-Gehabe ja auch nun mal ein richtiger Plagegeist sein kann. Für mich hat das Spiel aber stets überzeugend dargestellt, warum sie angefangen hat, gegen alles und jeden zu rebellieren: Sie wurde ihrem Vater in einem sehr schwierigen Alter unvermittelt aus ihrem Leben entrissen, verlor den Kontakt zu ihrer besten Freundin, die ihr nie wirklich erklären konnte (und wird), warum es zwischen den beiden so im Sand verlief, und stieß auf wenig Verständnis für ihre Situaton seitens ihrer Mitmenschen, die ihre schwierige soziale Situation offenbar nie im Blick hatten.
Rachel war mir da auch extrem unsympathisch, weil sie über Chloes Vergangenheit Bescheid wusste und trotzdem voll das riesige Drama um ihre Situation machte (und deswegen eben mal 'nen gigantischen Waldbrand in Gang setzt) und im gleichen Zug völlig rücksichtlos mit Chloes zwanghaften Loyalität umher hantierte, die jede mögliche Anerkennung annahm, die ihr entgegengebracht wurde. Die Leidtragende der ganzen Geschichte war auf jeden Fall Chloe, vor allem angesichts der Tatsache, dass sich später herausstellt, dass Rachel ihre Mitmenschen schamlos manipuliert und angelogen hat, Stichwort Affäre mit dem Drogen-Typen, dessen Namen ich wieder vergessen habe. Diese Heuchlerei hat mir auf jeden Fall den Charakter verdorben (was auch in Ordnung ist).
Dass sie da nicht zwangsläufig das große, vernünftige Mädchen spielen kann, konnte ich voll verstehen. Es ist eben auch nicht immer leicht, den Weg zu einem versöhnlichen Gespräch zu finden, obwohl es nach außen hin als so offensichtlich gewinnbringend erscheint. Das ist etwas. was wohl jeder hier nachvollziehen kann, denke ich. Nach Max als ruhige, ulkige Protagonistin ist man vielleicht auch einfach ein bisschen von ihrer Gelassenheit verwöhnt, gerade, weil Chloe eben voll den krassen Kontrast zu ihr darstellt. Ich hatte zumindest genug Empathie entwickeln können, um ihr dauerndes Anti-Verhalten nachzuvollziehen. Und David verhält sich halt, trotz seiner aufrichtigen, edlen Absichten, wie ein riesiges Schwein, da würde selbst ich nicht den Geduldsengel gegenüber meiner Familie spielen können.
Kurz gesagt, ich mag Life Is Strange vor allem aufgrund der Menschlichkeit, die durch die handelnden Charaktere verdeutlicht wird, was sich eben nicht nur in Verständnis und Vernunft äußert, sondern auch Irrationalität, Scheinheiligkeit und Verrat.
La Cipolla
23.08.2018, 16:27
Kurz gesagt, ich mag Life Is Strange vor allem aufgrund der Menschlichkeit, die durch die handelnden Charaktere verdeutlicht wird, was sich eben nicht nur in Verständnis und Vernunft äußert, sondern auch Irrationalität, Scheinheiligkeit und Verrat.
Jap, Life is Strange ist im Kern pure Pubertät – wenn es also keinen "Weiberterror" mehr gibt, will ich nervtötende pubertierende Jungs. Sonst ist es für mich kein Life is Strange. Bin da aber guter Dinge. Die dürften schon ziemlich genau wissen, wo der Reiz ihres Franchises liegt.
Ich meine, das Spiel heißt "Life is Strange", viel pubertärer wird es nicht.
Passend zum baldigen Release:
https://www.youtube.com/watch?v=KYVQ9LiLDkc
Das schaut so gut aus.:A
La Cipolla
14.10.2018, 19:36
Ich hatte ja überlegt, Before the Storm zu überspringen, weil die Meinungen so gespalten waren ... und fuck, nach zwei Stunden bin ich wieder übelst tief drin. Ich weiß nicht, ob diese Spiele einen 30-jährigen Mann emotional so sehr abholen sollten. *__* (Tun sie aber, also fuck it!)
Teil 2 und Käptn Bla dann, wenn ersteres bezahlbar ist. ^^
poetBLUE
14.10.2018, 21:22
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war auch Anfangs sehr, sehr begeistert von Before the Storm vor allem weil mich so Vater-Tochter Geschichten immer super berühren, war am Ende aber echt enttäuscht. Das Ende war so antiklimaktisch und die gesamte letzte Episode hat sich vom Pacing sehr gerusht und insgesamt unnötig angefühlt. Ich fand es auch sehr schade, dass man gar nichts von Rachels Dynamik mit Mr. Jefferson mitbekommen hat. Das war ja so "Ja, plötzlich ist sie im Dark Room und wird vermisst. Ende." Die Geschichte um ihre Mutter wirkte auch sehr künstlich und konstruiert, halt einfach unnötig. Ihre übernatürlich angehauchten Ausbrüche fand ich wiederum sehr passend. Es ist halt Rachel fucking Amber, sie ist mega die Dramaqueen. Natürlich hat sie dann solche übertriebenen Ausbrüche, das gefällt mir.
Mir hat die letzte Episode jedenfalls das gesamte Spiel madig gemacht und irgendwie alle anderen Pluspunkte, die ich hatte (sogar den mega guten Soundtrack von Daughter ♥), revidiert. Mal schauen ob es dir und generell anderen hier besser gefallen hat, ich finde es leider deutlich schwächer als den ersten Teil. Ich hoffe Teil 2 und Captain Spirit sind da wieder eine positive Überraschung, werde da aber evtl. auch warten bis alle Episoden draußen sind und hoffen, dass ich mich vor Spoilern schützen kann.
Pacebook
15.10.2018, 09:38
Ich bin gerade mitten in episode 2 und kann mich la cipolla nur anschließen, bisher ziehe ich die gespaltene kritik nicht nach, das spiel ist toll und ich liebe chloe und rachel. Ich weiß nicht ob ich before the storm bisher besser finde als teil 1, aber mindestens auf dem selben level. Man merkt auch gar nicht, dass es ein anderes studio ist.
Aber chloe war auch mein lieblingscharakter in teil 1, haha. ich glaube, wenn man sie nicht mag, kann man auch weniger mit BtS anfangen.
Euch eine schöne woche
La Cipolla
15.10.2018, 18:28
Oh, ich kann die Kritik SEHR gut nachvollziehen! :D Wie bei dir geht sie nur völlig an mir vorbei, zumindest bisher, weil sie hauptsächlich Dinge betrifft, die ich entweder subjektiv als positiv wahrnehme oder vollkommen unwichtig finde. xD Ich glaube, LiS ist so eine Reihe, weil sie sehr persönliche Knöpfe betätigt (oder eben nicht), nicht nur emotional und inhaltlich, sondern auch von der Erzählweise und dem Gameplay her – und zwar auch zwischen den Teilen, denn BtS legt schon einen ganz anderen Fokus als Teil 1, aller Ähnlichkeiten zum Trotz.
Wegen dem Pacing bin ich aber gespannt! Das fällt mir tatsächlich auch schon in der ersten Episode auf (ich spiele offensichtlich eine Whirlwind Tour einer Beziehung), da geht es nur total im positiven "Umgebungsgeräusch" unter. Mal gucken!
poetBLUE
15.10.2018, 18:52
Wie gesagt, die ersten beiden Episoden finde ich auch super genial! Ich mag Amberprice, ich mag Chloe als Charakter auch sehr und finde ihre Vorgeschichte insgesamt sehr gut beleuchtet! Meine Kritik bezieht sich wirklich nur auf Episode 3 und Rachel Amber's Geschichte, die bei mir gegen Ende so einen faden Beigeschmack hinterlassen haben, dass ich das Spiel insgesamt einfach nicht als so gut erachte. Episode 1 & 2 sind für sich gesehen nicht schlecht, die gefallen mir, auch wenn das Storytelling andere Wege geht als der erste Teil.
Bin gespannt, was ihr hier dazu zu sagen habt, wenn ihr durch seid und meine Hauptkritikpunkte in den Spoilern lesen könnt. :D
Ansonsten freut es mich natürlich sehr, wenn euch das Spiel insgesamt mehr zusagt als mir. ^_^
Ich habe das erste Life ist Strange mal so um den Jahresanfang angespielt gespielt, um muss sagen, dass ich überhaupt nicht begeistert war. Da ist einerseits die Tatsache, dass es, trotz des hochgelobten Systems "Deine Entscheidungen beeinflussen die Story nachhaltig", immer noch viel zu viele Brüche im Ton gab, weil man eben nicht jede Einzelheit skripten konnte, und andererseits die so wertgeschätzte Chloe zumindest in den von mir bis dahin gespielten Kapiteln (1-3) einer der unsympatischsten Charaktere im ganzen Spiel darstellt, und Max gegenüber eine toxische Freundin nach dem Motto "All Take and no Give" ist. Zudem war das Gameplay teilweise im wahrsten Sinne des Wortes Müll - "finde 5 Flaschen auf dem Schrottplatz" war wohl der Zeitpunkt, an dem ich so von dem Spiel angewiedert war, dass ich trotz meines Willens, das Spiel durchzuspielen, um mit Laguna darüber reden zu können, es so weit auf die lange Bank geschoben habe, bis ich es irgendwann einfach vergas. :rolleyes:
Pacebook
21.10.2018, 17:59
Kürzlich habe ich episode 2 von before the storm durchgespielt.
Als ich mit chloe beim theaterstück die falsche zeile genommen habe die mit "Jetzt ists zeit zum sterben!" endete und der theaterlehrer meinte "If only / schön wärs" musste ich für einen nicht so kurzen moment nicht so leise lachen. :D
Das theaterstück war hinreißend und sehr besonders. Rachel und chloe kamen sehr gut zur blüte. Und die spätere kussszene zwischen beiden hat trotz der limitierten grafik für mich formvollendet funktioniert. Schön. Ich mochte EP2 noch mal ein großes stück mehr als EP1, und sicher mehr als den ersten teil. Jetzt wo man die beiden zusammen erlebt hat, wirkt max retrospektiv irgendwie... wie ein störfaktor. Oder weniger harmonisch mit chloe. Rachel und chloe sind eine bessere kombination als max und chloe, obwohl ich die beiden bis dato ganz toll zusammen fand. Aber max hat auch wirklich ganz großen mist gebauut. Ich finde wenn man das durch chloes perspektive in BtS erlebt hat man noch mehr verständnis für chloes verhalten in teil1. Der SMSchat zwischen ihr und max war brutal. Wer kennt es nicht, wenn man der overly-attached-one in der beziehung ist.
Ich möchte aber auch kritische gedanken äußern - Als rachel am ende von episode 1 das feuer gelegt hat und es aussah, als würde sie es übersinnlich weiter anfachen, habe ich seeehr weit meine augen verdreht und zum lieben videospielegott gebetet, dass ich mir das nur einbilde. Weil dann niemand weiter drauf eingegangen ist dachte ich mir, dass das nur stilmittel waren, aber jetzt kann man es wohl nicht mehr ignorieren. Rachel hat special powers. Das ist etwas, was ich persönlich gar nicht brauche und eher seltsam und störend finde. Bei dem kerzentisch war ich sicher, dass gleich ein flammenwerfer daraus wird, damit wurde auch gespielt glaube ich.
Da man schon erfahren hat, dass das feuer sich unnatürlich ausbreitet und nicht zu stoppen ist, habe ich folgende erwartung: Chloes und rachels flucht kommt nicht zu stande, weil rachel die einzige ist die das feuer aufhalten kann oder die sich opfern muss oder etwas in die richtung. Jedenfalls scheitert es am ende an dem feuer, da bin ich sicher. Ich weiß noch nicht wie das mit jefferson zusammenhängt, aber wenn es das ist, verstehe ich die enttäuschung ber episode 3... die ganze tolle stimmung und aufregung über die tolle beziehung der beiden und deren weggang wird auch etwas gedämpft dadurch, dass man schon weiß, dass nichts daraus wird. Das würde man auch sonst erwarten, aber so ist es noch bitterer. Ich hoffe auf ein alternatives ende.
Ich bin gespannt. euch eine schöne woche.
@PacebookAlso ich habe in den ersten beiden Episoden rein gar nichts übernatürliches festgestellt.
poetBLUE
21.10.2018, 19:52
Naja, man darf aber auch nicht vergessen, dass man im ersten Teil herausfindet, dass Rachel Chloe wohl mit mehreren betrogen hat. Zumindest mit Frank hatte sie ja was Festeres (man findet anzügliche Bilder bei Frank), sprich Rachel war auch nie die perfekte, tolle Freundin, für die sie sich ausgibt. Außerdem spielt sie das Problem mit ihrer Mutter so hoch, ist ja egal, dass Chloe gerade auch Probleme mit ihrem Stiefvater und ihrem kürzlich verstorbenen Vater hat. Nein, Rachel muss ja im Fokus stehen, Chloe muss sich ganz komplett auf ihre Probleme fokussieren. (Ich mag Amberprice trotzdem mehr! :P ) Sprich, ich finde das Rachel auch recht toxisch rüber kommt, so wie Chloe vielleicht im ersten toxisch wirkt.
Zu Ὀρφεύς's Spoiler:
Naja, man hat schon gesehen, dass Rachel's Wut quasi manifestiert wurde in den Aufwinden, welche das Feuer noch mehr anfachten. Ich glaube das ist frei zur Interpretation, ob da nun etwas Übernatürliches im Spiel ist, oder ob das die Wahrnehmung der Protagonisten ist, dass Rachel's Wut feste Substanz annimmt, in Form des Riesenfeuers, wenn es in echt doch nur eine umgekippte Tonne ist. Ich glaube Dontnod sehen das tatsächlich als übernatürlich an, da sie vor dem erscheinen von Before the Storm in einem Interview sagten "Es gibt wieder übernatürliche Elemente." und das ist das Einzige, was aus meiner Sicht eben dieses Übernatürliche sein könnte.
Sylverthas
24.10.2018, 18:06
Aber chloe war auch mein lieblingscharakter in teil 1, haha. ich glaube, wenn man sie nicht mag, kann man auch weniger mit BtS anfangen.
Habe, nach Episode 1 von BtS, sogar die genau andere Erfahrung gemacht. Fand in LiS Chloe eher lästig (Shieru beschreibt das schon ziemlich gut, was ich auch über sie dachte). Liegt aber an der Perspektive: man spielt ja Max, und die beiden haben sich ja durchaus entfremdet und Max ist einfach eine ganz andere Art von Person. Nun ist ja in BtS alles aus Chloes Perspektive, was viele ihrer Aktionen nachvollziehbarer macht. Nebenbei ists auch teilweise ganz spaßig, einfach mal die Sau rauszulassen und jeden anzupissen, der einem über den Weg läuft *g*
Das Spiel macht auch nen ganz guten Job noch mal aufzuzeigen, wie enttäuscht sie von Max war (und wie sehr sie immer noch an ihr hängt) - wenn man ihr Tagebuch liest (was sich seltsamerweise auch denn updated, wenn sie vermeintlich keine Gelegenheit hatte, reinzuschreiben - z.B. ists schwer vorstellbar, dass sie nach ihrem Freakout mit dem Baseballschläger und dem Abfackeln vom Wald noch mal die Muße hatte schnell nen Eintrag zu verfassen *g*)
Gut, das ist nichts, was einem LiS nicht auch klargemacht hatte, aber durch ihre Augen zu schauen ist doch irgendwie fundamental anders. Ansonsten bin ich mit Episode 1 und Anfang von 2 derzeit ganz zufrieden - Chloes Kommentare sind bissig und witzig, es macht echt Spaß alle Sachen mit ihr abzuklappern (z.B. die P&P Runde!). Die Epic Battles haben schon was, vor allem das mit Wells am Anfang von Episode 2 war gut. Leider ist ihnen wohl kein Element eingefallen, was die Zeitreise von Max ersetzt, womit BtS letztendlich weniger Gameplayoptionen bietet als der Hauptteil. Musik ist auch wie in LiS schon top und thematisch sehr passend (wer hört nicht gerne PissHead? :D)
Das Spiel drückt sehr stark darauf, dass Chloe und Rachel
eine Beziehung hatten. Einerseits die Tagebucheinträge, bei denen Chloe wie von ihrem Schwarm schreibt. Diese sind natürlich da, egal, was man wählt und machen den Eindruck bei mir auch am stärksten. Ansonsten natürlich noch recht viele Auswahlmöglichkeiten diesbezüglich. Auch die Szene im Zug war so geframed, dass sich Rachel und Chloe sehr intensiv anschauen (eigentlich schon creepy intensiv *g*). Vielleicht war ich da in LiS zu stumpf, aber ich hatte Rachel tatsächlich nur als eine sehr gute Freundin von Chloe interpretiert. Genau wie das bei Max auch der Fall war. Aber wenn ich mir anschaue, dass nur 28% der Leute gegen Ende von Episode 1 gewählt haben, dass Rachel eine Freundin sei... stehe ich da wohl in der absoluten Minderheit :D
Also, ich will mich hier jetzt nicht über die lesbische Option beschweren, das ist total cool - aber das Spiel forciert schon irgendwie diese Sichtweise. Gerade beim Urspiel kam mir das ein wenig reduktiv vor. Im Sinne "naja, da sind zwei Mädchen in der Hauptrolle... die sind doch bestimmt lesbisch" - und so fand ich die Kussszene in dem Game sehr befremdlich und hab die Option auch nicht gewählt (wieder in der Minderheit *g*). Ich finde die Geschichte irgendwie interessanter, wenn Chloe und Rachel nur zwei dicke Freundinnen sind, die sich füreinander aufopfern würden. Mir fällt da auch spontan keine Game Story ein, die sowas sonst macht - bei Männern gibts das ja gerade im Actionbereich zuhauf.
In dem Sinne finde ichs ein wenig seltsam, dass das Spiel einem zwar bisher die Option gibt, Chloe straight zu spielen, aber durchaus den Eindruck macht, dass das so nicht gewollt war. Wobei das Problem ja auch beim Urspiel schon in gewisser Weise war - das hat ja z.B. sehr klar gemacht, dass das fuck Arcadia Bay Ending nicht das Offizielle ist. Alleine schon, weils viel kürzer und billiger war *g*
Was ich mir von BtS erhofft habe, wurde bisher größtenteils erfüllt: es baut die Charaktere und Welt stärker aus, die in LiS etabiliert wurde. Gerade Frank kam in letzterem viel zu kurz, und mehr vom Stepfuhrer zu sehen ist auch nicht falsch. Nebenbei hat das Spiel auch einfach Spaß mit Chloe als Charakter.
La Cipolla
24.10.2018, 23:19
Es kommt ein Comic als Fortsetzung der ersten Staffel (https://www.polygon.com/comics/2018/10/23/18014836/life-is-strange-issue-one-cover-art-exclusive). *__* Sehr gute Idee! (Die mich, je nachdem wie sie den Fokus legen, abermals völlig zerstören wird.)
Eure Posts lese ich, wenn ich auch noch die Bonusepisode von Before the Storm gespielt habe. :D Dann auch mehr darüber, wie mich Before the Storm völlig zerstört hat. :|
Sylverthas
25.10.2018, 10:19
Es kommt ein Comic als Fortsetzung der ersten Staffel (https://www.polygon.com/comics/2018/10/23/18014836/life-is-strange-issue-one-cover-art-exclusive). *__* Sehr gute Idee! (Die mich, je nachdem wie sie den Fokus legen, abermals völlig zerstören wird.)
Haha, sehr witzig, nachdem, was ich gestern im Spoilerkasten zu LiS geschrieben habe *g*
Ist natürlich die einzige wirkliche Wahl des Endings, wenn man die Story fortsetzen will. Ich meine würde sich irgendwer für Max' Story ohne Chloe in Arcadia Bay interessieren?^^
Da es ein Comic ist bin ich durchaus gespannt darauf, ob es retrospektive noch mehr von meinen Eindrücken aus LiS abändert (da man ja gar keine Entscheidungsgewalt mehr hat). Finde die Idee in dem Sinne gar nicht mal so gut. Entweder sie müssen wirklich drumrumtanzen, was für Optionen man in LiS (und BtS) hatte, oder es gibt dann ne kanonische Geschichte. Beides ziemlich suboptimal.
La Cipolla
28.10.2018, 21:23
Puh. Gar nicht so einfach, hier mit meinen Impressionen der ersten Staffel (LiS + BtS) abzuschließen. Ich versuche mich mal daran, aber es könnte ziemlich persönlich werden. Also bitte kein "Review" mit objektiver Diskussionsgrundlage oder sowas erwarten. ^^''
Life is Strange hat mir von Anfang an richtig gut gefallen und mich auch ernsthaft mitgerissen. Tolles Ding. Ich muss aber sagen, dass sich dieser Eindruck mit der Zeit nur zum Besseren entwickelt hat. Das fing schon mit den verschiedenen Konzept- und Interpretationsebenen an, die ich mit etwas Abstand wirklich schätzen konnte (siehe auch Thread), aber vor allem damit, dass mir erst im Nachhinein mehr oder minder schleichend bewusst geworden ist, wie sehr mich diese Geschichte berührt hat. Inzwischen – und vor allem nach Before the Storm – kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass die erste Staffel in ihrer Gesamtheit eins meiner absoluten Lieblingsspiele ist, über alle Genres und Plattformen hinweg. Es gibt ein paar Spiele, die mich zum Nachdenken gebracht haben, aber zumindest auf Anhieb höchstens zwei oder drei, die mich dazu bewegt haben, Facetten meines Lebens zu überdenken oder zu ändern. Und ohne jetzt ins Detail zu gehen, gerade BtS hat mich hart mitgenommen, nicht zuletzt deshalb, weil seit LiS so viel Zeit vergangen ist, weil ich wieder so viel offener an die Dinge gehen kann, um die es da geht. Also ja, war gerade eine sehr emotionale Woche für mich. :|
Und das ist einfach was sehr Persönliches. Die thematische Mischung aus Lebensentwürfen, Wünschen, Träumen, Beziehungen aller Art, harter Realität, Entscheidungen und Konsequenzen, verpackt mit etwas übernatürlichem Klimbim und einem leicht idealisierten Americana-Hintergrund, mit allen Assoziationen und Konzepten, die wiederum damit einhergehen ... Holy fuck, was trifft diese Staffel einen Nerv bei mir! Es gibt sogar einzelne Motive und Szenen, bei denen ich ganz genau festmachen kann, dass wahrscheinlich ein Lead Writer (oder Director oder was auch immer) mit einer ähnlichen Gedankenwelt am Projekt saß. Und meine Fresse, weiß ich sowas zu schätzen.
Genau deshalb vermute ich übrigens auch, dass mich kein einziger Kritikpunkt an der Reihe wirklich gestört hat: Das, was mich persönlich mitreißt, funktioniert einwandfrei, und BtS ist in dieser Hinsicht sogar nochmal intensiver. Hätte das Prequel bspw. viel mit dem Murder Mystery aus LiS zu tun gehabt, hätte mich das nicht nur gewundert, sondern auch genervt, denn das war für mich nur ein Aufhänger am Rand des Hauptspiels, aber nichts, was es wirklich herausstechen lässt, sozusagen der unspektakulärste Part. Das neue Mystery dagegen mag zwar nicht allzu toll inszeniert sein (was zur Hölle war mit diesem ""Endkampf"" los? :p), aber es spielt halt voll in die Thematik, die für mich zählt, und klaut dadurch auch nicht zu viel Spotlight von den wirklich wichtigen Dingen. Dass ich die Entscheidung am Ende von BtS abermals, wie auch schon in LiS, a) ernsthaft schwierig und b) auf einer persönlichen Ebene trotz allem vollkommen alternativlos fand, und das OBWOHL absolut klar war, dass die Hoffnungen eines Prequels stets zum Scheitern verdammt sind, unterstreicht für mich sehr deutlich, wie gut die Macher von BtS das Hauptspiel verstanden haben. Ebenso wie auch der Fakt, dass ich eine Menge widersprüchlicher Gefühle für Rachel Amber habe, wie auch schon für Chloe vor ihr. Und, was mir lustigerweise erst in der Bonus-Episode klargeworden ist, für Max eigentlich auch. Ich würde letztendlich sagen, Rachel ist mein Lieblingscharakter, aber Max ist der interessanteste. Was ich bis zum Ende von LiS noch GANZ anders gesehen habe.
Überhaupt mag ich, wie "zyklisch" sich die ganze Staffel anfühlt, was abermals zum Thema (und der Zeitreisemetaphorik) passt. Nach der Bonus-Episode von BtS hatte ich sofort wieder massiv Bock auf LiS, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das Spiel in den nächsten Jahren nochmal spielen werde. Und dann habe ich wahrscheinlich wieder Bock auf BtS. Und so weiter. Die Staffel ergänzt sich einfach hervorragend selbst, und es bringt die Zusammenhänge, die Konsequenzen, das "What if ...?" über die vielseitigen Charaktere mit einer offenen, unironischen Emotionalität rüber, die in diesem Medium freundlich ausgedrückt selten ist. Wenn es einen abholt, fühlt man einfach, um was es geht, egal was das an Zauberstürmen und Mörderbunkern zusammenkommt. Könnte gut sein, dass die Spiele so richtige Dauerbrenner für mich werden, an denen ich mich auch emotional "messen" kann.
Deshalb bin ich auch nur noch vorsichtig gespannt auf die zweite Staffel, wenn die Episoden dann mal vollständig sind. Ich erwarte, dass sie gut wird, und dass sie mir eine Menge Spaß bereitet, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie denselben Nerv trifft. Das wäre wahrscheinlich auch enttäuschend, weil man sich praktisch wiederholen würde. Na ja, mal sehen. ^^
tl;dr Life is Strange und Before the Storm als Einheit sind eins meiner absoluten Lieblingsspiele, und ich werde es mit Zähnen und Klauen verteidigen. :-O
@Sylverthas: Ja, interessant wegen dem Comic. Ich muss aber inzwischen sagen, dass ich beide Endings sehr gut (und im Gesamtkonzept valide) finde, weshalb ich kein Problem damit habe, wenn sie sich auf eins fokussieren. Die Serie ist doch sowieso ein einziges "What if ...?", da passt sowas auch sehr gut rein. Meine einzige Befürchtung wäre, dass es die große Entscheidung "entwertet", aber ehrlich gesagt müssten sie sich schon anstrengen, um das hinzukriegen.
Aber auch lustig, dass du Chloes Gameplay in BtS ansprichst. Ich war ja erstmal etwas verunsichert von dem Fakt, dass praktisch 90% ihres Gameplays aus unangebrachtem Assi-Verhalten und Vandalismus besteht, aber eigentlich ... Ja, passt abermals sehr gut ins Konzept des Ganzen. :D
Sylverthas
28.10.2018, 22:20
Hätte das Prequel bspw. viel mit dem Murder Mystery aus LiS zu tun gehabt, hätte mich das nicht nur gewundert, sondern auch genervt, denn das war für mich nur ein Aufhänger am Rand des Hauptspiels, aber nichts, was es wirklich herausstechen lässt, sozusagen der unspektakulärste Part.
Manchmal braucht man wohl auch solche Beiträge, um Sachen ein wenig in Perspektive zu rücken. War vorhin daran, nen relativ technischen Rant zu schreiben, wieso sich BtS einerseits zu "bekannt" anfühlt, andererseits aber auch wieder zu wenig den Bogen zu LiS spannt... aber zum Glück hast Du davor noch gepostet^^
Und letzendlich... hast Du Recht. Eigentlich ist das Murder Mystery höchstens ein Katalysator, und nicht der Hauptpunkt von LiS. Und ehrlich gesagt fand ich das meiste, was direkt damit zu tun hatte, noch nicht mal besonders gut. In dem Sinne ist es vielleicht gar nicht so relevant, wie "technisch" gut der Übergang zwischen den beiden Spielen ist. Wobei das Ende von BtS dennoch nach Budget- oder Zeitmangel schreit *g*
@Sylverthas: Ja, interessant wegen dem Comic. Ich muss aber inzwischen sagen, dass ich beide Endings sehr gut (und im Gesamtkonzept valide) finde, weshalb ich kein Problem damit habe, wenn sie sich auf eins fokussieren. Die Serie ist doch sowieso ein einziges "What if ...?", da passt sowas auch sehr gut rein. Meine einzige Befürchtung wäre, dass es die große Entscheidung "entwertet", aber ehrlich gesagt müssten sie sich schon anstrengen, um das hinzukriegen.
Aber auch lustig, dass du Chloes Gameplay in BtS ansprichst. Ich war ja erstmal etwas verunsichert von dem Fakt, dass praktisch 90% ihres Gameplays aus unangebrachtem Assi-Verhalten und Vandalismus besteht, aber eigentlich ... Ja, passt abermals sehr gut ins Konzept des Ganzen. :D
Der Gedanke kam mir beim Schreiben auch. Gerade bei alternativen Zeitlinien kann man sich ja auch auf den Standpunkt stellen, dass einfach alle eingetreten sind und es so gesehen kein kanonisches gab. LiS hatte halt den Fehler gemacht, eines der Endings deutlich in den Fokus rücken zu lassen, so dass es "kanonisch" wirkt. Btw. zeigt sich diese "Parallelität" vielleicht auch schon dadurch, dass ich mir bei LiS tatsächlich beide Endings hintereinander angesehen habe, bei BtS (wo es ja storybedingt keine Zeitreisemöglichkeit gibt) bei meiner einen Entscheidung geblieben bin.
Dennoch, kann einfach nicht glauben, dass nur 28% der Spieler Rachel und Chloe nicht als Paar ansehen :p
Passt aber wohl generell zu meinen Minderheitenentscheidungen, gerade in Episode 2 bin ich so gegen den Strom geschwommen, das war nicht mehr feierlich ( natürlich verträgt man sich NICHT mit dem Stepfuhrer und wenn Damon kommt um seine Kohle zu kassieren, dann zeigt Chloe selbstverständlich Eier, rennt raus und konfrontiert ihn!)
La Cipolla
28.10.2018, 22:59
Nah ... Harold they're lesbians! Keine Frage. ;D
Das Spiel hatte aber auch so ein, zwei andere Entscheidungen, bei denen ich gar nicht auf die Mehrheit klargekommen bin. ^^
In dem Sinne ist es vielleicht gar nicht so relevant, wie "technisch" gut der Übergang zwischen den beiden Spielen ist. Wobei das Ende von BtS dennoch nach Budget- oder Zeitmangel schreit *g*
Tut es definitiv ... xD'
Ich finde aber gerade in diesem Sinne sehr beeindruckend, welche Entscheidungen sie getroffen haben, um den tatsächlichen Kern der Geschichte intaktzuhalten. Dass der funktioniert, ist nämlich ein kleines Wunder, und ich glaube, ich möchte die Gelegenheit gleich nochmal nutzen, um stumpf auszusprechen, worum es in meinen Augen in diesen Spielen geht.
LiS: Max und Chloe haben sich aus den Augen verloren. Beide bereuen es hart, und jetzt, wo Max zurückkommt, bekommen sie aller Vergangenheit zum Trotz eine zweite, fast schon traumhafte Chance. Dann stirbt Chloe urplötzlich, aber diesmal, mit den Erinnerungen der letzten Jahre im Genick (und magic powers, of course), lässt sie Max nicht mehr aus ihrem Leben gehen. Im Rest des Spiels geht es darum, diese Freundschaft/Liebe zu erkunden, um schließlich entscheiden zu können, ob sie es wert ist, praktisch alles andere dafür zu opfern – oder ob Max lernt, ihren Verlust endgültig zu akzeptieren und ihr eigenes Leben zu leben.
BtS: Chloe und Rachel verlieben sich (deal with it :p), und beide träumen von einer Flucht, in der nur die jeweils andere zählt. Allerdings wird schnell klar, dass der Traum auf einem sehr wackligen Fundament steht, weil Chloe stark traumatisiert und Rachel nicht nur eine äußerst eskapistische Persönlichkeit ist, sondern auch noch unter falschen Annahmen handelt. Einwurf: Die große Tragik auf der Metaebene ist natürlich, dass dem Spieler von Anfang an absolut klar ist, dass die Realität die beiden einholen wird. Im Gegensatz zu Max und Chloe werden sie weder flüchten noch ein Happy End bekommen. Im Spiel geht es darum, die Träume und die Realität zusammenzubringen, irgendwie, und das Beste aus der Zeit und der Situation zu machen, die man tatsächlich noch haben kann ... selbst wenn sie unabwendbar in Jeffersons Mörderbunker endet.
Bonus-Episode: Hier wird gezeigt, wo der grundlegende Konflikt, aber auch das große konzeptuelle Problem herkommt, nämlich das Zusammenprallen von kindlichem Traum und erwachsener Realität.
In einem gewissen Sinne geht es in BtS um Balance zwischen Wunsch und Realität, und vor allem um Akzeptanz (selbst für den fucking LiS-Fan, realisiere ich gerade xD), während LiS selbst infrage stellt, wann Balance und Akzeptanz angebracht sind – und wann man lieber auf alles scheißen und sich durchsetzen sollte. Also echt ein nettes Gesamtpaket fürs Erwachsenwerden.
Fuck, ich zittere schon wieder. T_T
Life is Strange 2: Episode 2 - Rules erscheint am 24.01.2019
https://www.youtube.com/watch?v=UMQ5-Wnnz7Q
Haben sich gut Zeit gelassen.
Nächsten Donnerstag ist es so weit.
Fuck, der Trailer sieht richtig stark aus.
https://www.youtube.com/watch?v=JFDOf_EqWmI
Meine Fresse. Nach Ende von Episode 3 war meine Vorfreude bereits heftig, doch jetzt?
https://www.youtube.com/watch?v=EoFJO2sC1a0
Werde anfangen die Stunden zu zählen.
La Cipolla
22.08.2019, 07:42
Sollten sie nicht langsam mal die Vorbestellungen für die Limited aufmachen? :p
Bin sehr gespannt, wie die Spieler das Ende diesmal wahrnehmen.
Pacebook
24.08.2019, 10:59
Mein Interesse an LiS2 ist zwar noch immer maximal gering, aber da sie die 'Limited' Edition wieder maximal günstig machen werden, steige ich dann auch ein... so langsam dürften sie damit an den Start gehen.
Gestern Abend war Episode 4: Faith fällig.
Wieder sehr gute Unterhaltung in gut 4 Stunden verpackt.
Einziger Unterschied, die Episode ist sehr auf Sean zugeschnitten, was natürlich Sinn ergibt.
Finde außerdem diesen krassen Wechsel zum Erstling immer wieder erfrischend.
Zwar merkt man an allen Ecken und Kanten, dass man hier ein Life is Strange spielt, nur neben der schon zuvor erwähnten Kompromisslosigkeit, die die Fähigkeit von Daniel mit sich bringt, hat jede Episode seinen eigenen Schauplatz und löst man sich sehr vom Teenie-Drama der Vorgänger, welches oft zwischen Selbstmord, Mobbing und der ersten Liebe jongliert.
Ein bisschen ist sicherlich vorhanden, da Sean eine Coming of-Age-Story durchlebt, doch werden viele andere (aktuelle) Probleme - insbesondere in Episode 4 - aufgegriffen.
Rassismus, Homosexualität und Konversionstherapien, Sekten, Normen innerhalb unserer Gesellschaft und der Wunsch nach etwas anderem und allen voran die Familie mit ihren Beziehungen untereinander.
Vermutlich hat Life is Strange den Vorteil im Finale einen größeren Knall entfalten zu können, da man Mark Jefferson auf die Schliche kommt und ein Feindbild vorgesetzt bekommt, woraufhin man über die Episoden hinarbeitet.
Doch mir gefällt dieser glaubwürdige Roadtrip einfach eine ganze Ecke besser.
Alleine die besagten Themen können manchmal bloß grob angerissen werden oder man entscheidet als Spieler selber wie weit man in gewisse Themen eintauchen möchte.
Für mich rein erzählerisch eine von wenigen äußerst gelungenen Ausnahmen im diesen Jahr und drückt man somit den Spieler nichts aufs Auge.
Hatte an einer Stelle sogar den Eindruck Dontnod würde Deck Nine Games Before the Storm zynisch einen Kinnhaken verpassen, als man Karen einführt.
Denn hier zeigt man in etwa das, was mir mit Sera fehlte.
Halt die Möglichkeit sich zu erklären, als wären die passenden Textzeilen dafür zu schwierig gewesen.
Dontnod wiederum gelingt das Bravorufs und bekommt man einen Einblick eines sehr vielschichtigen Charakters, den ich gut nachvollziehen kann.
Fazit: So erzählt man Geschichten, so müssen glaubhafte Charaktere sein und genau so muss ein Videospiel fesseln.
Da wirken erzählerisch locker 80% anderer Games wie ein ziemlich mieser Scherz.
Freue mich somit auf Episode 5 im Dezember die hoffentlich stark endet.
Das Episode 4 ohne brutalen Cliffhanger endet ist zudem gut für meine Nerven.;)
Knuckles
14.10.2019, 21:25
Die Retail zu Life is Strange 2 wurde für den 3. Dezember angekündigt. Die Collector's Edition gibt es dieses Mal nur exklusiv im Square Enix-Store. The Awesome Adventures of Captain Spirit ist ebenfalls enthalten.
Episode 5 wird nur als DLC enthalten sein.
La Cipolla
16.10.2019, 13:16
Episode 5 wird nur als DLC enthalten sein.
what the fuck
Eigentlich war die Limited ein sicherer Kauf für mich, aber für so megaoffensichtlichen Bullshit habe ich null Toleranz. Damit sind die Vorschusslorbeeren der Vorgänger durch und es wird doch erstmal digital gespielt.
Wo hast du die Info her? Ich wollte gerade nach dem Shitstorm googeln, habe aber gar nichts gefunden.
Dann wiederum, heeey, die Limited ist so richtig schön kacke für mich. Mit Vinyl kann ich nichts anfangen und die Figuren sind hässlich wie die Nacht. Es geht also zumindest an dieser Front nichts verloren.
https://i2.wp.com/www.thexboxhub.com/wp-content/uploads/2019/10/life-is-strange-2-boxed.jpg
Ligiiihh
16.10.2019, 13:27
Wo hast du die Info her? Ich wollte gerade nach dem Shitstorm googeln, habe aber gar nichts gefunden.https://lifeisstrange-blog.tumblr.com/post/188344781380/announcing-the-life-is-strange-2-boxed-edition
La Cipolla
16.10.2019, 13:38
Danke, hier ist es:
We wanted the physical edition to be available on the same date as the digital release of Episode 5 on December 3rd – so Episodes 1 to 4 are on the disc, and Episode 5 will be supplied as a download on all platforms. The complete game clocks in at around 65GB of content, and Xbox and PS4 discs top out at 50GB of capacity, which means that Episode 5 will always be a download in every territory, including the Americas.
Nee, sorry, das lass ich nicht zählen. Sollen sie sich was einfallen lassen; Zweite Disc? Vernünftiger komprimieren? kA, nicht mein Problem! Fucking ärgerlich. >__>
Edit: Oh, und ich HASSE, wie das nicht die Headline in sämtlichen Online-Magazinen ist. In einigen (Eurogamer bspw.) fehlt die Info sogar komplett. Dass die Boxen kommen, war ja klar, da sind höchstens die Daten und Details ansatzweise newsworthy, aber dass es so eine verkrüppelte Version wird, muss hier das eine entscheidende Tidbit sein, das wirklich jeder Interessierte mitkriegen sollte.
Und durch mit allen vier Endings.
Zwei davon erspielt, die anderen beiden auf Youtube nachgeholt.
Macht somit 2 mehr als in Life is Strange, wofür man ein wenig mehr machen muss, als bloß am Ende sich zwischen zwei Möglichkeiten zu entscheiden.
Für die einzelnen Endings muss ich zudem ein wenig ausholen:
1. Ende
Dieses Ende habe ich direkt erspielt und stellt gleichzeitig meinen Favoriten da.
Sean stellt sich, kommt ins Gefängnis und Daniel lebt bei seinen Großeltern.
Es erfolgt ein Zeitsprung von 15!!! Jahren, wo durch mehrere Fotos gezeigt wird, wie sich was entwickelt hat.
Daniel hat sich allen Anschein nach gemacht, Sean kommt frei und beide Unternehmen eine Wanderung am selben Ort, wo man in Episode 1 unterwegs ist.
Das Sean die Jahre im Knast nichts ganz so gut weggesteckt hat zeigt sich dann bei seinen kleinen Zusammenbruch am Lagerfeuer und beide Leben dann ihr Leben wohl weiter.
Also für mich ist dieses Ende ziemlich kompromisslos.
Sean opfert alles und geht für etwas ins Gefängnis, was er nicht getan hat (also bei meinen Entscheidungen zumindest, bzw. nur aus Notwehr getan hat) während Daniel den von seinem Bruder aufgezeigten Weg folgt.
Die Vorstellung dann 15 Jahre unschuldig sitzen zu müssen ist heavy, aber gleichzeitig ein Ende wo alles irgendwie bereinigt wird.
War in etwa so bitter süß wie die Entscheidung in LiS, als man Chloe sterben lässt.
Es ist auf seiner ganz eigenen Art für mich das perfekte Ende, ohne wirklich gut zu sein und ein kleines Stück weit etwas, was ich gerne öfters sehen möchte.
Denn hier wird wenigstens die Frage beantwortet, die ich mir in jeder Episode gestellt habe und zwar was wäre, wenn sich beide einfach stellen?
Fliegt die Fähigkeit von Daniel auf bzw. würde jemand zugeben wollen, von einem kleinen Kind in die Ecke befördert worden zu sein?
Oder schweigt man lieber, da man nichts davon beweisen kann und man im schlimmsten Fall als verrückt bezeichnet wird?
Doch wie würde dann die Strafe ausfallen bzw. wer kriegt die Strafe ab?
Da finde ich dieses Ende schon sehr gelungen, da die für mich interessantesten Fragen grob beantwortet wurden.
2. Ende
Daniel verhilft seinen Bruder zur Flucht, obwohl dieser sich stellen möchte.
Wieder vergehen einige Jahre, Daniel lebt bei seinen Großeltern und bekommt Post von Sean, der wohl ein schönes Leben in Puerto Lobos hat.
Was mich ein wenig stutzig zurücklässt ist die elektronische Fußfessel von Daniel.
Würde mich nicht wundern, wenn dieses Ende von vielen bevorzugt wird, aber die emotionale Wucht dahinter hat mich nicht so packen können.
Es wirkt ein wenig unbefriedigend, weil beide getrennt sind und Daniel sich von Sean getrennt hat.
3. Ende
Sean stirbt, Daniel flieht und lebt Puerto Lobos ein wohl eher kriminelles Leben.
Dabei hat er selbst Jahre später noch gut mit seinem Verlust zu kämpfen.
Joa, Ende Nummer 3 hat durchaus seine Daseinsberechtigung und dürfte man wohl als das Bad Ending überhaupt bezeichnen.
Alle haben verloren und Daniel wird in einigen Jahren als Superschurke Thanos & Joker überflügeln.;)
Aber es wird dem Spiel nicht gerecht, da es zu typisch ist.
Einer von beiden stirbt, ja, hat man bereits ab Minute 1 befürchtet/erwartet und spielt somit zu sehr mit den Erwartungen der Spieler.
4. Ende
Die Brüder kommen gemeinsam in Puerto Lobos an, es vergehen einige Jahre und sind beide recht kriminell geworden.
Hierfür muss man sicherlich mächtig viel Scheiße bauen bei all seinen Entscheidungen.
Hat aber diesen: "Wir gegen die Welt"-Eindruck hinterlassen, was gar nicht so abwegig ist.
Das nach jedem Zeitsprung nichts gesagt wird und halt alleine von seinen Bildern und Szenen lebt, ist ein cooles Stilmittel.
Zur Episode an sich, war nach gut 3,5 Stunden durch und fängt erstaunlich ruhig an.
Kein Vergleich zum ersten Teil, wo es drunter und drüber geht.
Somit habe ich für beide Teile exakt 20 Stunden für benötigt.
Spielerisch bleibt es leider immer noch sehr flach, aber von der Optik und den Entscheidungen her hat man dazu gelernt.
Wobei ein spielerisch solch ruhiges Spiel etwas entspannendes haben kann, also möchte ich mich nicht zu sehr darüber beschweren (Quantic Dream lässt grüßen).
Für LiS3 wünsche ich mir aber kein weiteres totes Elternteil.
Das hat man nämlich jetzt oft genug in der Reihe (sogar in der extra Episode mit Chris) gesehen und reicht für die nächsten 10 Jahre.
Vielleicht mal ein Elternteil spielen, welches ein Kind verloren hat? Würde ich mehr begrüßen.
Ansonsten hat Episode 5 coole Anspielungen und Szenen zu bieten.
So gibt es zwei Anspielungen auf diverse Superhelden.
Man nimmt einmal Bezug auf die Avengers und Daniel hat später, wenn sein T-Shirt zerrissen ist, ausgeschaut, als hätte er ein rotes Superman Cape an.:D
Und dann taucht sogar David auf, der sich mächtig gewandelt hat und wenn man sein Telefonat belauscht, erfährt man ein wenig was mit ihm und Joyce passiert ist.
Sind zwei nette Ideen und zum Schluss noch ein wenig Kritik.
Denn LiS2 schafft es ein sehr striktes Gut/Böse-Bild zu zeichnen.
Man weiß immer sofort wer wozu gehört und gerade die Rassisten sind extrem oberflächlich.
Ich möchte zwar nicht behaupten das in einem Land, wo man Trump zum Präsident wählt, nicht solch plumpe Deppen unterwegs sind, nur schießt man bei der Masse, womit Sean & Daniel sich mit auseinandersetzen müssen ein wenig übers Ziel hinaus.
Es erfüllt zwar seinen Zweck, da man ein Bild vermittelt bekommt, wie man sich als Migrant fühlt, nur wird ein das regelrecht eingeprügelt und dabei mit erhobenen Zeigefinger auf mehrere Karikaturen gezeigt.
Das geht zwar besser, doch auf der anderen Seite lebt das Spiel von der Beziehung der beiden Brüder und sofern man mit denen etwas anfangen kann, sollte man gut unterhalten werden.
Alleine wenn Daniel - ein zehn Jahre altes Kind - am Ende seinen Bruder fragt, warum es diese Mauer im Süden zu Mexiko gibt (hier rechnet man wohl gerne mit Trump ab) und im Norden nicht, spielt Dontnod seine erzählerischen und nachdenklichen Stärken aus.
Fazit: Nein, perfekt ist es nicht.
Hier und da hat Life is Strange 2 seine Ecken und Kanten, die man in Teil 3 oder in Tell Me Why hoffentlich behebt, doch wurde ich auf einen langen Roadtrip durch die USA mitgenommen, der mich 20 Stunden und über das gesamte Jahr hinweg mitgerissen hat.
Ziehe die Fortsetzung Life is Strange deutlich vor und hat Dontnod den Geist von Life is Strange gut eingefangen und dennoch etwas neuartiges erschaffen, statt zu kopieren.
Denn wenn es einzig und alleine um die Handlung, Protagonisten, Atmosphäre & Soundtrack geht, spielt LiS2 ganz oben mit und würde ich mit einer 4/5 bewerten.
Sylverthas
29.12.2019, 10:39
Dotnot hat sich mit LiS2 einiges vorgenommen: sie haben die (potentiellen!) Lesben aus Teil 1 durch Brüder ersetzt, von denen der jüngere öfter aufmüpfig ist, die Story zu einem Roadtrip gemacht, sie hochpolitisch aufgeladen, enorme Kritik an Stereotypen in den USA geübt und die Zeitreise durch eine ziemlich uninteraktive Telekinese ersetzt. Ich würde sagen, dass so gut wie jede Kritik, die ich zum Spiel gelesen habe, einen dieser Punkte angreift. Hat das Spiel den 5.6 User Score auf Metacritic verdient? Auf keinen Fall, da sind einfach mal wieder viele Trottel dabei. Ist es schlechter als der Erstling? Das hängt sehr von der eigenen Perspektive ab.
Zunächst mal zum Setting: ich glaube, bei LiS1 waren viele Leute überrascht, wie gut sie sich doch in ein Teenager-Mädel reindenken konnten. Schule ist halt auch ein recht universales Setting (die Japaner wissen es!), weil jeder dazu einen Bezug hat. Das Murder Mystery war aus meiner Sicht eher der Hook, aber nicht die Geschichte, die die Entwickler eigentlich erzählen wollten (siehe BtS) - aber hat für viele gereicht um dem Game ne Chance zu geben. Davon hat LiS2 praktisch nichts. Das Spiel startet in einer gewöhnlichen, sehr netten Familie, und es steht förmlich "Shit happens in T minus 5" auf dem Screen geschrieben. Das Spiel gibt recht schnell Gas und der Roadtrip beginnt.
Im Gegensatz zum ersten Teil hat man hier in jedem Kapitel eine ganz andere Umgebung. Dadurch opfert man die Bekanntheit, die der Spieler nach und nach mit der Schule von Max hat, kann die Charaktere abere in viele verschiedene Szenarien bringen. Häufig ist mindestens ein Nebencharakter die Brücke zwischen verschiedenen Kapiteln, aber die meisten wird man nie mehr wiedersehen. Was auch einer der Kritikpunkte von vielen Leuten ist. Man hat hier keinen Stepfuhrer (wobei... *g*), keine split personality Kate, usw. Es wird gesagt, die Charaktere in LiS2 seien viel oberflächlicher als die aus Teil 1. Zugegeben, gerade bei den Charakteren, die eher Karikaturen gleichkommen (also so gut wie jeder extrem rassistische US Amerikaner, dem man hier begegnet - man, die Entwickler wollten echt ne Message verkaufen :D), stimmt das. Da haben die Entwickler auch versucht, einem in wenigen Sekunden klarzumachen, dass man die Typen hassen soll.
Aber machen wir uns nichts vor: LiS1 hat sich außerhalb der zentralen Charaktere einem reichen Schatz an Klischees bedient, und die Charaktere auch nicht so massiv entwickelt. Ich glaube die Illusion entsteht eher dadurch, dass man den meisten von ihnen über alle Kapitel begegnet ist und man sie daher eher für Freunde hält als die flüchtigen Bekanntschaften in LiS2. Der zweite Teil hat auch keine Tearjerker Episode, welche nur darum konstruiert wurde die Spieler emotional fertigzumachen - was für viele den emotionalen Eindruck vom ersten Teil sicherlich erhöht hat. Teil 2 will ich trotzdem mal dafür loben, dass sie es trotz der (vermeintlich) kurzen Screentime geschafft haben, einem viele Charaktere näherzubringen. Ich glaube man wird hier glücklicher, wenn man es als eine Art Abenteuergeschichte ansieht bei der man eben immer neue Charaktere kennenlernt und alte nach und nach verblassen. Und irgendwie ist das ja auch das Herz von einem Roadtrip, oder?
Der Roadtrip hat auch den Vorteil, dass jedes Kapitel eine komplett andere Atmosphäre hat als die anderen, was das Spiel für mich erstaunlich erfrischend gemacht hat. Sie haben auch die Engine ordentlich aufgebohrt und die Umgebungen sehen teilweise beeindruckend aus. Das Gleiche kann ich nur bedingt von den Animationen der Charaktere sagen, denn diese sind teilweise steif und unnatürlich. Macht zwar die Szenen nicht kaputt, aber hilft auch nicht der Atmosphäre. Erinnere mich noch daran, dass ich das bei LiS1 auch schon kritisiert hatte. Der Soundtrack ist auch wieder großartig und fängt die Atmosphäre der jeweiligen Szenen gut ein. Sehr clever ist definitiv die Einbindung von Awesome Adventures of Captain Spirit. Um in Kapitel 2 den vollen Effekt des Szenarios zu bekommen sollte man das Game definitiv durchgespielt haben, und ich würde auch Kapitel 2 als das stärkste ansehen.
Aber gut, damit kommen wir zu der politischen Agenda. Denn die ist hier wirklich dick aufgetragen. Das Highschool Setting von Teil 1 war da recht unverfänglich - klar, man hatte Chloe als die Punkerin, die offensichtlich weit links ist. Aber gerade dadurch konnte man viele der Nachrichten halt noch gut als "Geschwätz eines Teenagers" ignorieren, wenn man ihre Gesinnung nicht teilt. Das ist in LiS2 nicht mehr möglich, denn die Entwickler halten hier mit vollem Rohr drauf. Jede Person, die rassistisch ist, ist *extrem* rassistisch und ein Monster und lässt das Sean und Daniel spüren. Schweden schwatzen am Lagerfeuer über den Umweltschutz, man versammelt sich in einem Hippie-Camp, Kirche ist eh korrupt, man lernt viele alternative Lebensweisen kennen, etc. Also die volle Palette an Sozialkritik, die gerade "trendy" ist. Das ist teilweise einfach zu viel und hat mich eher an Spiele wie A Normal Lost Phone erinnert, welche den Spielern eine Message reinhämmern wollen. Und ja, in Kapitel 5 habe ich dann mit den Augen gerollt, als man sich in diesem Trailerpark einfindet, bei dem Leute mit ihren alternativen Lebensweisen alle total glücklich sind - das schwule Paar und die verrückte Künstlerin dürfen natürlich nicht fehlen! Ehrlich gesagt empfand ich Kapitel 5 fast schon zur Hälfte als Filler, weil man weiß, dass es bald zu Ende geht und mich die neuen Charaktere nicht die Bohne interessiert haben. Vermutlich wollten die Entwickler mehr Screentime mit der Mutter rausholen (sehr cooler Charakter, btw.) und, so unnötig das auch war, noch mal den Stepfuhrer einbauen. An den der Preis des sinnlosesten Fanservice-Auftritts geht. Aber waren die "Grenzschützer" echt noch nötig? Glaube die "white trash Americans are racist"-Nachricht kam schon in Kapitel 1 und Kapitel 4 sehr gut rüber.
Das ist wieder ein Fall von "so überzeugt man Leute mit einer anderen Meinung nicht" Tatsächlich wirkt LiS2 eher wie ein Game, was Leute anspricht, die ohnehin politisch sehr links sind und das eher ein Spotlight darauf wirft, wie schlimm die Zustände in den USA sind - gerade wenn man kein WASP ist. Und ja, damit hat es das Spiel viel schwerer als Teil 1, denn Politik ist ein heikles Thema und es kackt sicher vielen Leuten in den Hof. Es ist schon sehr mutig gewesen von Dotnod, dass sie hier ihre Meinung so zentral ins Licht gerückt haben und das muss man einem Spiel mit einem nicht zu verachtendem Budget schon zugestehen. Es trauen sich nicht viele, potentiell so viele Spieler "zu vergraulen".
Zu den Brüdern. Finde die Beziehung der beiden wurde wirklich toll umgesetzt, mit allen Höhen und Tiefen. Gegen Ende hatte ich auch ein richtiges Band zu Daniel. Dass es Sean unglaublich schwer hat, selber mit den schweren Umständen zurecht zu kommen und gleichzeitig erwachsen genug zu sein, damit er für Daniel sorgen kann, wird wirklich greifbar gemacht. Es wird sicher viele Spieler aufregen, wie aufmüpfig der kleine ist, aber das halte ich eher für ein Problem der allgemeinen Spielerschaft. Denn der Junge macht definitiv nicht immer das, was man will, was für viele einfach ein No Go ist für Sidekick-Charaktere. Er bitched auch relativ viel rum, was ich angesichts seines Alters und der Position, in der sich die beiden befinden, aber vollkommen in Ordnung finde. Trifft er einige sehr dumme Entscheidungen? Natürlich, er ist ein verdammter Neunjähriger mit Superkräften der sich mit seinem Bruder auf der Flucht befindet! Sean selber würde ich stellenweise als ein wenig langweilig bezeichnen, aber da ist er auch nicht so unähnlich zu Max. Am Ende sollen sich die Spieler ja ein wenig auf den Charakter projezieren können und ihn durch Entscheidungen formen. Und an dieser Stelle muss ich die Enden loben, welche von Orpheus oben sehr gut beschrieben wurden. Ich habe auch das Gefängnis-Ende als erstes bekommen, und fand es unglaublich passend. Die Entscheidung, die Sean (bzw. ich) in diesem Moment im Auto getroffen hat, war einfach genau die richtige und ich ziehe meinen Hut davor, dass das Spiel es in diesem Abspann geschafft hat, dass mir die Tränen gekommen sind. Auch die anderen Enden sind alle gut strukturiert und passen. Womit das Spiel vier brauchbare Endings hat, was drei mehr sind als Teil 1.
Noch ein paar Stray Thougths: Das Gameplay ist eine massive Reduktion zu Teil 1. Durch die Zeitreise gab es einige kleinere Puzzles und nette Gameplay-Einlagen. Davon hat Teil 2 einfach gar nichts. Die Telekinese kann nur in sehr begrenzten Szenarien benutzt werden und ist insgesamt eher ein Plot Device. Ist den Entwicklern wirklich *nichts* eingefallen, womit man Telekinese-Puzzles hätte bauen können? Ich vermute, dass das eine Überreaktion ist weil LiS1 sicher einige Spieler angezogen hatte, die "nur die Story sehen wollen" und schon mit dem minimalen Gameplay des Spiels Probleme hatten. Also lieber gleich komplett streichen, ne? Finde trotz des Roadtrips, dass die Geschichte von Teil 2 viel homogener funktioniert als die von Teil 1. Das liegt daran, weil LiS versucht hat, das Murder Mystery mit dem Teenage Drama zu kombinieren, was für mich nur bedingt geklappt hat. Bei LiS2 ist die "Action" quasi direkt in der Story drin, was alles viel glatter wirken lässt. Ich hatte im Spielverlauf nicht das Gefühl, dass meine Entscheidungen große Auswirkungen haben. Liegt aber auch daran, weil man die vergangenen Gebiete nie mehr wiedersieht und einem höchstens ein Brief geschrieben wird, der einem die Nachwirkungen erklärt. Zentral für die Enden ist im Prinzip, wie man Daniel behandelt und ob man dann gegen Ende eine damit konsistente Entscheidung trifft oder nicht. Anscheinend kann man in Kapitel 3 auch ne Beziehung mit Finn eingehen, was mir eher wie plumper Fanservice von Dotnod rüberkommt als natürliche Charakterentwicklung. Vielleicht bin ich hier auch zu stumpf um zu erkennen, wieso Sean das tun sollte.
Fazit: Das Spiel ist gut. Ist es so gut wie Teil 1? Ich würde sie etwa auf eine Ebene stellen, sie versuchen halt sehr verschiedene Sachen und wenn man hier ein LiS1 erwartet hat, dann könnte man enttäuscht werden. Und man, bin ich froh, dass Dotnod sich hier was anderes getraut hat und es sogar so weit getrieben hat, dass man tatsächlich Spieler vergraulen kann damit. Viel zu viele Entwickler kneifen ihren Schwanz ein und liefern "gute, aber unglaublich sichere" Ware ab. Es wäre sicher einfach gewesen, ne andere Schule als Setting herzunehmen und im Prinzip das gleiche abzuziehen wie LiS1. Vermutlich hätte es sogar bessere Wertungen gebracht.
La Cipolla
04.01.2021, 09:42
Sehr cool, im Nachhinein noch mal eure (sehr unterschiedlichen) Meinungen zu LiS2 zu lesen! :D Ich habe mich hier schon ausgiebig über den zweiten Teil ausgelassen, wollte aber unbedingt auch noch mal auf Sachen eingehen.
Das ist wieder ein Fall von "so überzeugt man Leute mit einer anderen Meinung nicht" Tatsächlich wirkt LiS2 eher wie ein Game, was Leute anspricht, die ohnehin politisch sehr links sind und das eher ein Spotlight darauf wirft, wie schlimm die Zustände in den USA sind - gerade wenn man kein WASP ist. Und ja, damit hat es das Spiel viel schwerer als Teil 1, denn Politik ist ein heikles Thema und es kackt sicher vielen Leuten in den Hof. Es ist schon sehr mutig gewesen von Dotnod, dass sie hier ihre Meinung so zentral ins Licht gerückt haben und das muss man einem Spiel mit einem nicht zu verachtendem Budget schon zugestehen. Es trauen sich nicht viele, potentiell so viele Spieler "zu vergraulen".
Mein Problem ist hier eher: Ich finde das alles sehr oberflächlich und teilweise stümperhaft. Wie du auch sagst, die meisten Rassismus-Momente sind höööchstens für weiße Teenager interessant, die sich sowas gar nicht vorstellen können. (Wobei ich darin durchaus einen Wert sehe; wir kennen das halt als Erwachsene alles schon sehr ausgiebig durch andere Medien. ^^) "Unter der Haube" beschäftigt sich das Spiel nur sehr bedingt mit all diesen Themen, es benutzt sie praktisch mehr als Flavour oder Setting. Es analysiert nicht, warum die Leute rassistisch sind oder was man dagegen machen kann, bei sich selbst und bei anderen, es analysiert nicht mal – und das ist vielleicht das Hauptproblem! – wie genau man sich als PoC in dieser Gesellschaft verhalten sollte. Weil, ja klar, wenn ich mich widersetze, werde ich verprügelt, aber das ist halt offensichtlich. Und dabei hätte es SO viele Ansatzpunkte gegeben! Es gibt eine Stelle, in der David vorschlägt, sich doch der Polizei zu stellen. Warum wird hier nicht thematisiert, warum das für einen einäugigen Latino-Jugendlichen vielleicht schwieriger sein könnte als für einen weißen Kriegsveteranen? Warum ordnen sich fast alle Charaktere in "falsch" und "richtig" ein? Warum zeigt man nicht den strukturellen Rassismus, der sicher auch bei Leuten wie Agent Flores oder Campell durchkommt? Und vor allem: Warum thematisiert man nicht, wie WAHNSINNIG privilegiert und letztlich, äh, WEIß es von der Mutter ist, sich einfach abzusetzen, was dem Latino-Vater wahrscheinlich nie eingefallen wäre? Am besten fand ich da noch die Großeltern in ihrer "freundlichen konservativen Art", aber da muss man halt auch schon genau hingucken, weil praktisch alles wirklich Schwierige in Details und in der Vergangenheit verbuddelt ist. Es wird am Ende einfach alles auf persönliche Entscheidungen heruntergebrochen, auf gute und schlechte Menschen, und das ist echt nicht halb so links wie es erst aussieht. :| Aber vielleicht liegt das auch am Zeitpunkt der Veröffentlichung. Ich habe das Gefühl, das LiS2 ein paar Jahre später, mit Black Lives Matter & Co im Rücken, ein in den Details ganz anderes Spiel geworden wäre.
Ich nehme noch mal eine Stelle als Beispiel:
Alleine wenn Daniel - ein zehn Jahre altes Kind - am Ende seinen Bruder fragt, warum es diese Mauer im Süden zu Mexiko gibt (hier rechnet man wohl gerne mit Trump ab) und im Norden nicht, spielt Dontnod seine erzählerischen und nachdenklichen Stärken aus.
Ich meine, im Ernst: Wie geil ist denn bitte das ganze Setup am Ende? Du hast zwei US-amerikanische Latinos, die nach Mexiko wollen, während VIELE Mexikaner in die USA wollen! Und ein bisschen bringen sie das auch ein, wenn die beiden Flüchtenden es erst gar nicht glauben wollen, und wenn man als Sean antworten kann, dass es in den Staaten vielleicht gar nicht sooo geil ist. Aber DAS sind doch die Momente, in die man reindrücken muss! Wie weltfremd ist denn bitte Seans Vorstellung von Mexiko als Land der Freiheit? Warum lachen ihn die beiden Mexikaner nicht aus? (oder sind zumindest völlig verständnislos?) Warum wird nicht mehr mit dem Umstand gemacht, dass natürlich erstmal alle Weißen an der Grenze denken, dass die beiden in die USA wollen? Warum holt man aus diesem Moment, in dem Daniel nach der Mauer fragt, nicht noch mehr raus, nicht mindestens eine Unsicherheit oder eine Diskussion, oder eine Entscheidung, was man antworten kann? (Warum lässt man nicht den Spieler moralisch werden, anstelle der Autoren?) Und so weiter. An solchen Punkten, an denen die simple Weltsicht zusammenbricht, hätten die Autoren tiefer gehen müssen, und vor allem: Sie hätten diese Momente mit Entscheidungen verbinden müssen. Darum geht es in diesen Spielen doch eigentlich, weil man halt Teenager spielt, die lernen, sich in der Welt zurechtzufinden.
Die letzte Entscheidung im Spiel hat einen kleinen Ansatz davon: Gebe ich auf, gehe ich mit der Gesellschaft auf Nummer sicher oder riskiere ich alles, gegen die Gesellschaft? Aber die Konsequenzen sind halt sooo schwammig. Alleine die Vorstellung, dass zumindest Daniel (und wahrscheinlich auch Sean) irgendwie zwangsweise kriminell werden, wenn man am Ende durch die Mauer bricht, ist fast schon etwas ... rassistisch, gerade im Sinne von "colourblind"? Weil, ich meine, wie hoch ist bitte die realistische Chance, dass zumindest Sean direkt erschossen wird, sobald er aus dem Auto steigt? Dass ihn das Gefängnis ordentlich fickt, wird ja wenigstens gezeigt. In diesem Sinne ist die Flucht doch keine inhärent "böse" Entscheidung – sie ist aber kriminell, klar, und das Spiel verbindet "Kriminalität" in den Endings immer noch damit, dass man eine Bank ausraubt und sich mit anderen Bandenleuten prügelt ... puh. Da ist der Großteil des Spiels glücklicherweise differenzierter; wobei ich mich auch schon etwas aufgeregt habe, als das Klauen von Zelten aus der "rassistischen Tankstelle" (:p) zum Klauen von Brodys Figur geführt hat. (Das ist moralisch NICHT dasselbe!)
Ich finde aber interessant, dass ihr das Gameplay tendenziell schwächer oder zumindest "weniger" fandet. Das ist faktisch richtig, und ich glaube, daran merke ich nur noch mal, wie irrelevant jegliches Gameplay in dieser Reihe, zumindest über Erkundung und Entscheidungen hinausgehend, für mich ist. xD'
Echt schade, dass LiS2 am Ende des Tages offensichtlich nicht so erfolgreich war wie erhofft. Ich hatte auf Steam nicht mal jemanden, mit dem ich meine Entscheidungen vergleichen konnte. o.o Ich würde das aber auch nichts auf das Spiel selbst , sondern maximal auf die Entscheidung schieben, diesen "Anthologie-Weg" zu gehen; ein Spiel mit denselben Charakteren wäre definitiv erfolgreicher, aber auch deutlich unnötiger gewesen, und ich weiß den Mut zu schätzen. Wahrscheinlich hätten sie ein bisschen mehr Hirnschmalz in die Art und Weise, Publicity zu machen, stecken sollen.
Sylverthas
04.01.2021, 12:03
Mein Problem ist hier eher: Ich finde das alles sehr oberflächlich und teilweise stümperhaft. Wie du auch sagst, die meisten Rassismus-Momente sind höööchstens für weiße Teenager interessant, die sich sowas gar nicht vorstellen können. (Wobei ich darin durchaus einen Wert sehe; wir kennen das halt als Erwachsene alles schon sehr ausgiebig durch andere Medien. ^^)
Ja, das Spiel ist relativ stumpf mit seinen Themen, und das kann man eigentlich auch unter dem "Leute anspricht, die ohnehin politisch sehr links sind" zusammenfassen (auch wenn ich das zunächst so nicht gemeint habe). Es bringt wenig Argumente, weil die Entwickler wohl implizit ihre eigenen Meinungsvorstellungen eingebracht haben und es *klar* ist, wie man bestimmte Sachen zu einzuordnen hat. Polizei und Hillbillys sind rassistisch und Religion ist korrupt, etc. Es hat an Stellen schon den Eindruck einer Karikatur. Wie gesagt, so überzeugt man Leute anderer Meinung nicht.
Vermutlich war das Problem - im Vergleich zu LiS1 - aber auch, dass man zu viele Themen, Szenarien und Charaktere verwursten wollte. Da blieb wenig Zeit für eine Reflektion zu irgendwas und man musste, um Charaktere auch schnell zu verkaufen (viele sind ja höchstens für drei Stunden im Spiel), sie noch ein wenig mehr simplifizieren. Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass LiS1 es mit seinen Nebencharakteren nicht wesentlich besser gemacht hat, es hatte halt den Vorteil der Zeit. Aber das ist ein inherent anderer Ansatz, den die beiden Spiele verfolgen und man kann sich drüber streiten, ob es LiS2 nicht gut getan hat einen Roadtrip mit immer wechselnden NPCs zu machen. Die Idee war sicher, dass man so mehr Perspektiven zu dem Themen Rassismus und alternative Lebensweisen einbauen konnte, was einen eigenen Reiz hat. Es ist fast so, als würde man Spielern zeigen wollen, dass man auch abseits der Norm verschiedene Formen des Glücks finden kann - aber glauben die echt, dass ich mich für das Leben in der Pampa ohne meinen Rechner begeistern könnte? Ja, genau :p
Ich finde aber interessant, dass ihr das Gameplay tendenziell schwächer oder zumindest "weniger" fandet. Das ist faktisch richtig, und ich glaube, daran merke ich nur noch mal, wie irrelevant jegliches Gameplay in dieser Reihe, zumindest über Erkundung und Entscheidungen hinausgehend, für mich ist. xD'
Das fehlende Gameplay hat sicher auch ein wenig dazu beigetragen, dass mir die Fähigkeit von Daniel nicht so nahe gegangen ist wie die von Max. Obwohl das vielleicht eine der Intentionen war: dass der Spieler eben diesmal NICHT die Fähigkeit kontrollieren kann, was das Spiel ja auch (sehr regelmäßig, will ich mal anmerken *g*) zeigt. Aber das hat dem Spiel eine ganze Dimsension genommen, denn für LiS1 war es schon wichtig, dass man Max Fähigkeiten selber erlebt. Zusätzlich dazu, dass es einfach ein paar kleinere Gimmicks eröffnet hat, die Spaß gemacht haben. Hier aber noch mal ein Nod daran, dass man die Entscheidung des kleinen Bruders nur indirekt beeinflussen kann, was sich öfter im Spiel und auch in den Endszenarien äußert - da bekommt das passive "Gameplay" dann den Payoff.
Echt schade, dass LiS2 am Ende des Tages offensichtlich nicht so erfolgreich war wie erhofft. Ich hatte auf Steam nicht mal jemanden, mit dem ich meine Entscheidungen vergleichen konnte. o.o Ich würde das aber auch nichts auf das Spiel selbst , sondern maximal auf die Entscheidung schieben, diesen "Anthologie-Weg" zu gehen; ein Spiel mit denselben Charakteren wäre definitiv erfolgreicher, aber auch deutlich unnötiger gewesen, und ich weiß den Mut zu schätzen. Wahrscheinlich hätten sie ein bisschen mehr Hirnschmalz in die Art und Weise, Publicity zu machen, stecken sollen.
Nach Before the Storm würde ich ein weiteres LiS1 Spin-Off wenig gutheißen. Hast Du Dir eigentlich diese Comics gegeben, die die Handlung "fortsetzen" (für mich ja nicht, weil ich das andere Ende gewählt habe)? Aber wie vorher schon erwähnt, hätte es den Entwicklern den Job einfacher gemacht, wäre aber vom Nutzen her so wie die komplett sinnfreien Fortsetzungen von Disney Filmen gewesen. Hätte aber instant mehr Sales gebracht, denn viele Leute sind Gewohnheitstiere und freunden sich ungern mit neuen Umständen an ^_^
La Cipolla
04.01.2021, 14:27
Ich hab mal im anderen Thread auf beide inhaltliche Punkte geantwortet, sonst wird das zu konfus. Meine Schuld, sorry für's Aufteilen! ^_~
Ich brauche definitiv auch keine Fortsetzung mit Max, Chloe und Co ... @_q'' Das Ding ist halt echt gut abgeschlossen.
... ich habe aber tatsächlich die Sammelbox mit den ersten drei Comicbänden! xD' Liegt dran, dass ich den ersten überraschend nice fand, was die Grundidee angeht! Mehr dazu kann ich sagen, wenn ich den Rest gelesen habe, die hängen hier nämlich noch auf dem Schrank herum.
Hier aber noch mal ein Nod daran, dass man die Entscheidung des kleinen Bruders nur indirekt beeinflussen kann, was sich öfter im Spiel und auch in den Endszenarien äußert - da bekommt das passive "Gameplay" dann den Payoff.
Ich denke auch, dass diese Entscheidung klasse war. Man beeinflusst die Gesellschaft halt nicht nur direkt durch die eigenen Entscheidungen, man beeinflusst auch andere – und die oftmals sehr viel indirekter oder ungeplanter als man denkt. :A
Es ist fast so, als würde man Spielern zeigen wollen, dass man auch abseits der Norm verschiedene Formen des Glücks finden kann - aber glauben die echt, dass ich mich für das Leben in der Pampa ohne meinen Rechner begeistern könnte? Ja, genau
So wirkt es wirklich. Aber ganz ehrlich? Ist das nicht mega-seltsam? Alle Sachen abseits der Gesellschaft, die das Spiel vorstellt, sind wirklich BETONT "out there", und die als große Alternativen zu präsentieren, ist ... ja, seltsam halt. Life is STRANGE after all I guess HAHAha kill me Na ja, gehört eher zum Punkt im anderen Thread. Sich abzukapseln ist für mich nicht DIE Lösung für eine schlechte Gesellschaft. Und dabei bin ich schon weiß und habe Geld und könnte all das daher relativ leicht umsetzen ... :|
La Cipolla
30.01.2021, 13:40
So, ich habe jetzt die erste Comic-Box gelesen, das sind drei Arcs in Sammelbänden (Dust/Waves/Strings) mit jeweils 4 Ausgaben, also 12 Hefte insgesamt. Ich sage das so deutlich, weil die Veröffentlichung echt ein bisschen "hngh" ist. Ursprünglich sollte es wohl eine Mini-Serie mit 4 Heften werden. Das erste war dann aber so erfolgreich, dass sie es zu einer fortlaufenden Serie gemacht haben, und inzwischen sind neben diesen 12 Heften noch 4 weitere herausgekommen (Partners in Time, also ein vierter Arc). Ein fünfter Arc ist angekündigt.
https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/41Au24DJAWL._SX258_BO1,204,203,200_.jpg
Die Prämisse ist wirklich cool und passt imho hervorragend zum Spiel. Es folgen nun also ein paar sachte Spoiler für das erste Heft, und im geschwärzten Text danach weitere grundlegende Spoiler für die ersten vier Hefte, also den ersten Sammelband!
Max, inzwischen glücklich mit Chloe in Seattle das dicke Hipster-Leben lebend, zweifelt noch immer an ihrer Entscheidung, Arcadia Bay zu opfern, vor allem da sie zunehmend seltsame "Flickers" erlebt, die sich wie Momente aus anderen Zeitlinien in ihren Alltag schieben: Falsche Erinnerungen, eigentlich tote Personen, anders getroffene Entscheidungen.
Die beiden entscheiden sich, einen Road Trip in die zerstörte Heimat zu machen. Dort jedoch intensivieren sich Max' Visionen, und sie "springt", um der Situation endgültig Herr zu werden, in eine alternative Zeitlinie, die sie förmlich zu sich zieht. Dort stellt sie fest, dass all die Katastrophen des Spiels ausgeblieben sind, dass aber auch sie selbst nie zu Chloe zurückgekehrt ist. Diese hat sich inzwischen ein Leben mit Rachel aufgebaut.
Und sagen wir mal so: Die Reihe macht ein paar ganz coole Dinge mit dieser Prämisse, aber im Gesamtbild kann sie ihr Potenzial nicht so richtig ausschöpfen. Ich mag, dass abermals Lebenswege und Reue im Mittelpunkt stehen, aber oftmals blubbert die Handlung so ein bisschen vor sich hin. Ob einem das "Herumblubbern" gefällt, ist sicherlich auch Ansichtssache; ich hatte bspw. schon meine Freude daran, die bekannten Charaktere interagieren zu sehen, auch wenn sich viele Situationen ein wenig gezogen haben. Die neuen Charaktere fand ich eher uninteressant, oder treffender, sie waren einfach total uninteressant eingebunden. Selbst der eine WIRKLICH wichtige neue Charakter schien mir mehr wie ein Plot Device. Ein paar naheliegende Fragen – ich meine, Rachel ist wieder da, die drei leben jetzt zusammen ... wie fühlt sich Max damit? – werden eher übergangen, und generell bilde ich mir ein, ein bisschen Meta-Shit zu spüren: Einmal den Meta-Shit der Comic-Branche, in der man nicht einfach mal eine runde Handlung von Anfang bis Ende durchplanen kann, zum anderen aber auch den Meta-Shit des Fandoms, das natürlich sehr überzeugte Antworten auf alle Shipping-Fragen hat. Und letztendlich finde ich auch noch den Zeichenstil subjektiv lame. Vielleicht nicht unbedingt "schlecht" und definitiv nicht ganz unpassend, aber hübsch ist für mich was anderes. Das heißt aber nicht, dass ich keinen Spaß an den ersten drei Bänden hatte. Ein paar Dinge fühlen sich ernsthaft folgerichtig an, wie ein gute Fortsetzung eben, ein paar sind einfach interessant zu sehen. Rachel profitiert als Charakter WIEDER mal davon, dass sie ... eigentlich tot ist, wie auch schon in BtS. xD'' Und ich deeeenke, dass ich mir auch noch die nächsten Bände anschaue? Ein bisschen mehr Fokus wäre aber definitiv gut gewesen, halt wirklich eine Mini-Serie. So kann ich die Comic-Reihe wirklich nur denen empfehlen, die ernsthaft Bock auf mehr Chloe, Max und Rachel, auf mehr Life is Strange haben. Und hey, selbst dann könnte es noch schiefgehen, weil komplett unklar ist, wie lang das Ganze noch läuft und wie es endet. *schulterzuck*
Engage at your own peril.
La Cipolla
18.03.2021, 21:22
https://www.youtube.com/watch?v=b6CkzwVAr0M
Nicht episodisch, weshalb man hoffen darf, dass die Ultimate Edition diesmal auch wirklich vollständig ist ...? :p Auf jeden Fall enthält sie die Arcadia-Bay-Teile als Remasters.
Der Hauptcharakter ist das erste Mal in der Geschichte der Reihe nicht am ständigen Hauchen und ich bin jetzt schon voll dabei. <3
Sie rudern verständlicherweise ein biiisschen zurück, mit einem zweiten Mystery-Plot und der auffälligen Abstinenz einer "3" im Titel, aber imho nicht in einem Außmaß, in dem es irgendwie nach Fan Pandering riecht. Zumindest sehen wir im ersten Trailer keine alten Hauptcharaktere. ^_~
Narcissu
18.03.2021, 22:03
Ich bin eher neutral gestimmt. Für mich wirkt es irgendwie wie ein Mischmasch aus bisherigen Dontnod-Spielen, vor allem LiS1 und Twin Mirror. Irgendwie fehlt mir hier die frische Energie, die alle Dontnod-Spiele bisher hatten. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich generell so Murder-Mystery als Prämisse für narrative Spiele etwas ausgelutscht finde oder einfach zu sehr von Twin Mirror enttäuscht bin. ^^ Die Protagonistin wirkt aber sympathisch. Werde es sicher auch zum Release kaufen und spielen, Track Record von Dontnod verzeichnet für mich ja bisher auch nur eine Niete. :D
Das Spiel wird übrigens auch nicht von Dontnod entwickelt, sondern von Deck Nine (wie Before the Storm). Vielleicht haben sie es auch deshalb bewusst nicht Life Is Strange 3 genannt.
aber imho nicht in einem Außmaß, in dem es irgendwie nach Fan Pandering riecht. Zumindest sehen wir im ersten Trailer keine alten Hauptcharaktere. ^_~
>> Exclusive Life is Strange Hero Outfit Pack – Change up Alex’s look with four new outfits inspired by past protagonists. The pack includes clothing inspired by Chloe’s Misfit Skull, Sean’s Wolf Squad, Daniel’s Space Mission, and Max’s Jane Doe outfits, with one outfit available for Alex to wear in each chapter of the main game. (The Life is Strange Hero Outfit Pack will release alongside the base game.)
:D
Aber ja, ich weiß, was du meinst und würde da auch zustimmen. :D
Life is Strange schafft es immer wieder mich mit coolen Trailers zu kriegen.
Freu mich jetzt schon wahnsinnig drauf und muss gerade feststellen, die erste Episode von LiS2 ist bereits drei Jahre alt, wenn dieser Teil hier erscheint.
Wie schnell die Zeit vergeht...
Knuckles
18.03.2021, 22:32
Zumindest sehen wir im ersten Trailer keine alten Hauptcharaktere. ^_~
Sicher? Steph sieht mir stark nach DER Steph aus den Vorgängern aus (wobei sie ja bisher nur ein Nebencharakter war).
Ganz ohne die alten Charaktere kommt das Game wohl nicht aus.
poetBLUE
18.03.2021, 22:58
@Narcissu Dontnod hat sich tatsächlich von der Exklusivität von Square als Publisher entfernt, weshalb dieser Teil ausschließlich von Deck9 ist, die auch schon Before the Storm zum Großteil gemacht haben.
Finde es etwas schade, dass sie LiS jetzt halt ohne Dontnod ausschlachten, aber ist bei den Verkaufazahlen auch verständlich. Ich hoffe dennoch, dass es besser wird als BTS, da ich den Teil echt nicht mochte. Sieht aber vielversprechend aus, also bin ich gespannt.
La Cipolla
18.03.2021, 23:13
Ah, okay. Auf der Metaebene definitiv etwas hmmmm, aber da ich Before the Storm sehr cool fand, hoffe ich einfach mal, dass sie wieder was Passendes hinkriegen.
Sicher? Steph sieht mir stark nach DER Steph aus den Vorgängern aus (wobei sie ja bisher nur ein Nebencharakter war).
Ganz ohne die alten Charaktere kommt das Game wohl nicht aus.
Och, Nebencharaktere finde ich gar nicht wild, LiS2 hat das ganz hervorragend gemacht. Es wäre für mich was ganz anderes (Dooferes! ^^), wenn man jetzt wieder Chloe/Max/Rachel spielen würde oder die ganze Zeit neben sich herlaufen hätte.
Exclusive Life is Strange Hero Outfit Pack
Das wiederum ist ein Stück dummer Kapitalismus, den ich wohlwollend abwinken kann. :p
Ist es wahrscheinlich, dass eine LiS-Collection kommt?
Ich habe grundsätzlich schon Interesse an der Erzählung der Spiele, aber mich schrecken zwei Dinge ab:
Zum Einen möchte ich gerne mit Teil 1 anfangen, würde mich aber ärgern jetzt noch eine PS4 Version zu holen, wenn bald ein 5er Update kommt.
Zum Anderen: Wie viel Gameplay beinhaltet das Spiel? Ist es ein richtiges Adventure oder ist es eher wie die typischen Telltale Games? Letzteres würde ich nur mit einer Ausnahme nochmal in Kauf nehmen und das ist the Wolf among us Part 2. Ansonsten ist mir das inzwischen zu "seicht" für ein Videospiel.
Narcissu
19.03.2021, 09:57
Life Is Strange hat kein "Gameplay" im eigentlichen Sinne. Man läuft durch die Gegend, spricht mit Leuten, untersucht Gegenstände und hat in den Dialogen öfter mal Wahlmöglichkeiten. Hinzu kann man noch optional ein bisschen Zeugs finden (Foto- bzw- Bildmotive) und Teil 2 hat ein kleines Minispiel. Also ja, es ist ein reinrassiges Narrative Game ("Walking Simulator"), das auf Spielereien und Gimmicks verzichtet.
Life Is Strange hat kein "Gameplay" im eigentlichen Sinne. Man läuft durch die Gegend, spricht mit Leuten, untersucht Gegenstände und hat in den Dialogen öfter mal Wahlmöglichkeiten. Hinzu kann man noch optional ein bisschen Zeugs finden (Foto- bzw- Bildmotive) und Teil 2 hat ein kleines Minispiel. Also ja, es ist ein reinrassiges Narrative Game ("Walking Simulator"), das auf Spielereien und Gimmicks verzichtet.
Ok, vielen Dank für die Info. Dann bin ich guten Gewissens raus...
Ninja_Exit
19.03.2021, 10:57
Mensch, warum ist der Skill aus dem ersten Teil der interessanteste der Reihe mit dem größten Potenzial gewesen?
Das mit dem Spüren der Emotionen holt mich nicht so ab. Es ist als ob von Teil zu Teil das Übersinnliche immer mehr zur Seite geschoben wird und diese Fertigkeit zu nutzen um einen vermeintlichen Mord aufzuklären scheint mir eher deplatziert. Ein Mensch mit guter Beobachtungsgabe könnte das auch schaffen, dafür ist dieser Skill nicht von Nöten. Und ja mir ist klar dass diese Fertigkeit mehr Fluch als Segen sein soll und dieses Emotionen Spüren seinen psychischen Preis einfordert und dies ein zentraler Aspekt des Spiels sein wird.
Ich will Zeitreisen oder zumindest einen Antagonisten der auch ähnliche Fähigkeiten wie der Protagonist verfügt, damit ein Duel auf Augenhöhe entstehen kann. Klar da kann ich mir nicht sicher sein, dass nicht doch jemand sowas kann aber das ist in der Reihe noch nicht passiert. Es kann doch over the top und dennoch menschlich sein.
Narcissu
19.03.2021, 13:13
Ich will Zeitreisen oder zumindest einen Antagonisten der auch ähnliche Fähigkeiten wie der Protagonist verfügt, damit ein Duel auf Augenhöhe entstehen kann. Klar da kann ich mir nicht sicher sein, dass nicht doch jemand sowas kann aber das ist in der Reihe noch nicht passiert. Es kann doch over the top und dennoch menschlich sein.
Hmm also ich mochte die Ausrichtung von LiS2 deutlich lieber. Fänd es eher schade, wenn die Serie stärker in Richtung "Superhelden" gehen würde vom Ausmaß der Fähigkeiten. Fände es wenn dann interessanter, wenn die Spielfigur gar keinen direkten Einfluss auf die übernatürlichen Elemente hat. Ein "Duell" zwischen Protaginist und Antagonist fänd ich da eigentlich noch viel abschreckender, das wäre ja dieselbe Erzählstruktur wie ein jedem anderen Game/Action-Film/Anime. In dem Sinne fand ich die narrative Platzierung des Antagonisten in Teil 1 schon gelungen, aber Teil 2 ohne einen festen Gegenspieler war da noch viel besser.
Sehe das wie Narcissu.
Bloß keine Gegenspieler auf Augenhöhe mit ähnlichen Kräften.
Dann schaue ich mir lieber was von Marvel oder DC an, aber bestimmt nicht Life is Strange.
Finde dieses spüren von Emotionen in Farben und den dazu passenden Titel "True Colors" ziemlich gelungen und passt doch gut zur Reihe, oder?
Denn wer weiß warum jemand was fühlt? Könnte aus den unterschiedlichsten Gründen sein, was wieder genug Potenzial mit sich bringt Situationen eskalieren zu lassen.
Und wie ich sehe orientiert man sich von der Landschaft wieder sehr an Tell Me Why, großartig.:A
Hoffentlich verbockt Deck Nine Games das nicht (schon wieder).:p
La Cipolla
19.03.2021, 14:08
Ich find’s auch klasse so, zumal das Wahrnehmen von Auren ein dickes metaphorisches Potenzial und einen interessanten kulturellen Ballast über die New-Age-Szene mit sich bringt. Und so als Fremde in einer verschworenen Community? Passt schon zieeemlich gut. :D
Und ja, „True Colours“ als Titel sehe ich auch HERVORRAGEND in dem Ganzen, den das Durchschauen von Dingen ist schon sehr ... teenie-esque..
That being said, ich hätte auch nichts gegen ein „Duel“ im weiteren Sinne, aber dann muss es natürlich zu Life is Strange passen, also darüber ernsthaft irgendwas für Teenager Relevantes erkunden und nicht nur Superheldenshit sein. Am ehesten denke ich da gerade an Karate Kid. xD Oder wie cool wäre das mit Leuten, die sich verwandeln oder in einen anderen Körper schlüpfen können und dann um die Beliebtheit an der hiesigen Schule kämpfen? 8D
Apropos, is die neue Madame eigentlich noch ein Teenager? Wirkt alles fast etwas ... älter auf mich.
Ninja_Exit
19.03.2021, 14:18
In Teil 2 hat im Grunde die Hauptfigur ja keine direkte Kontrolle über die übersinnlichen Fähigkeiten, da der Bruder über diese verfügt hat und während des Roadtrips probiert hat, dass er seine Emotionen in Schach hält da er die Kräfte nicht kontrolieren kann und wenn ich den Trailer richtig interpretiere ist die Kontrolle der Fähigkeiten wieder nicht gegeben. Wenn sie die Wut anderer spürt wird sie z.B selber wütend. Ob das im Laufe des Spiels besser wird wissen wir ja nicht, aber der Prolog bis zum Tod des Bruders wird wohl darstellen dass sie mit dieser Fähigkeit noch nicht umgehen kann und wird später Untersuchungen anstellen ob der Unfall nicht doch ein Mord war. Diese Fähigkeit wird wohl der Auslöser sein, dass sie begründete Zweifel hegt, ob das ein Unfall war. Eine Person könnte z.B Trauer bekunden doch sie spürt Freude und Erleichterung und dann gehts los.
Ausserdem war Rewind aus Teil 1 auch noch eine interessante Mechanik, die sich vom Telltale Einheitsbrei abgehoben hat und Teil 2 meiner Meinung nach weniger Rund hat wirken lassen, da es weniger und nicht mehr wurde. Hätte man z.B eine Mechanik gehabt, dass man zwischen den Brüdern hin und herwechseln kann wäre das interessanter gewesen doch das spiel war noch linearer und weniger interaktiv als der Vorgänger. Auch das Korsett was die minimalen Konsequenzen zwischen den Parts betraf war enger geschürt als Teil 1. Ich will bei einem Nachfolger nicht unbedingt weniger sondern etwas, was darauf aufbauen kann
Und hier stellt sich schon die Frage, wie man die Emotionen ins Gameplay einbinden kann und da bin ich vorerst skeptisch bis neue Informationen kommen. Best Case Szenario wäre ja sowas wie das Gameplay von Athena Sykes aus Ace Attorney in die Dialoge einzubinden, da sie ja fast die gleichen Fähigkeiten besitzt.
Vorteil in diesem Spiel ist aber das alles Lokal stattfindet und man die Charaktere fokussierter ausschmücken kann. Das finde ich schonmal besser als Teil 2.
Ich bin da auch bei dir, La Cipolla. Die Frau wirkt als wäre sie Anfang 20 und Gabe wirkt mit seinem Holzfällerbart wie ein 26+Jähriger. Das ganze Szenario hat für mich jetzt auch nicht unbedingt die coming of age vibes, da dieses Szenario in einer Stadt ein neues Leben zu beginnen auch noch bei nicht-Teenagern durchaus relevant sein kann.
Und ein Duel auf Augenhöhe muss nicht unbedingt die gleiche Fähigkeit sein. Falls der Täter z.B bemerkt, dass er sich durch seine Emotionen verraten könnte und seine Gefühle steuert könnte er sie bewusst auf falsche Fährten locken. Bei Duel meinte ich auch keinen Animefight sondern eher etwas auf einer intelektuelleren Ebene wie das Outsmarten des Anderen.
und wenn ich den Trailer richtig interpretiere ist die Kontrolle der Fähigkeiten wieder nicht gegeben.
In der Beschreibung des Videos steht aber was davon dass Alex die Emotionen anderer Menschen manipulieren kann, was als passive Fähigkeit keinen wirklichen Sinn ergeben würde. Klingt zwar trotzdem nicht so interessant wie Zeitmanipulation, aber es wäre zumindest besser als nichts. Ob sie das tatsächlich auf interessante Art und Weise ins Gameplay integrieren bleibt abzuwarten.
Sylverthas
19.03.2021, 14:57
Ausserdem war Rewind aus Teil 1 auch noch eine interessante Mechanik, die sich vom Telltale Einheitsbrei abgehoben hat und Teil 2 meiner Meinung nach weniger Rund hat wirken lassen, da es weniger und nicht mehr wurde.
Dem stimme ich zu und war auch einer meiner großen Kritikpunkte an Teil 2. Sie haben das Gameplay weiter reduziert, was ich in einem interaktiven Medium immer für ziemlich fatal halte. Die Superkräfte von Daniel waren in dem Sinne eher ein Plotdevice als ein Gameplay Element, aber es wurde durch nichts anderes ausgeglichen.
Andererseits
Hätte man z.B eine Mechanik gehabt, dass man zwischen den Brüdern hin und herwechseln kann wäre das interessanter gewesen doch das spiel war noch linearer und weniger interaktiv als der Vorgänger.
wäre das hier auch nicht sinnvoll gewesen. Die Idee hinter LIS2 ist ja gerade, dass man keine direkte Kontrolle über den Bruder und seine Kräfte hat. Hier wäre es natürlich super interessant gewesen, hätte man kleine Puzzles mit indirekter Kontrolle eingebaut. Aber diese wären natürlich sehr frustrierend, wenn sie nicht gut gebaut sind - bzw. wären sie wohl sogar, wenn sie gut gebaut gewesen wären, für das Hauptklientel von LIS nicht der Bringer gewesen. Denn ich denke, die Reihe zieht primär Leute an, die eigentlich gar kein großartiges Gameplay haben wollen.
Bei dem neuen LIS Teil warte ich noch ein wenig, was daraus wird. BtS war in Ordnung, aber nicht viel mehr. Glaube das beste, was dabei rauskam, waren Cipos interessante Interpretationen.
La Cipolla
19.03.2021, 16:30
Ja, so ein BISSCHEN Gameplay möchte ich auch. Nicht mal als Herausforderung, aber als Unterstreichen der, hm, jugendlichen Agency? ^^ Teil 1 macht das imho konzeptuell ziemlich gut, wenn auch noch sehr krude.
Ich finde, in LiS2 hätte es gereicht, wenn man den Einsatz der Psy-Kräfte klarer von anderen Handlungen abgegrenzt hätte, bspw. ...
Option A: Sie erreichen immer das Ziel, verursachen aber immer irgendeine Form von "Colateral Damage".
Option B: Ihre Auswirkungen haben ein Zufallselement.
Option C: Sie sorgen dafür, dass sich der Junge in eine bestimmte Richtung entwickelt.
Letzteres haben sie glaub ich versucht, aber es war weder komplett konsistent noch irgendwie durchschaubar. Ich hatte selten so ein "Wenn/Dann"-Gefühle, sondern immer nur unklare Zweifel ohne wirklich eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Das Wahrnehmen von Auren kann ich mir sehr gut in einem Murder Mystery vorstellen, vor ALLEM wenn der Einsatz mit einem Emotionsausbruch der Protagonistin enden kann, wenn man nicht aufpasst. Da wäre einiges möglich, aber ja, wir müssen gucken, ob sie es hinkriegen.
BtS war in Ordnung, aber nicht viel mehr. Glaube das beste, was dabei rauskam, waren Cipos interessante Interpretationen.
xD Ich bin natürlich komplett anderer Meinung, fühle mich aber doch sehr geschmeichelt!
Habe gestern Life is Strange: True Colors angefangen und bin nach vier Stunden mitten in Episode 2.
Sehe ich das richtig fünf Episoden erwarten zu dürfen?
Dachte erst das wären nur 3 bis ich heute was anderes gelesen habe.
Falls es 5 werden, wie schafft man das Spiel dann in ca. 8 Std.?
Bin ja langsam, doch solch ein Run finde ich sehr ambitioniert.
Was ich eigentlich loswerden wollte, wie hart lächerlich ich die erste Episode finde.
Nicht falsch verstehen, ich mag die an sich schon.
Die Charaktere sind interessanter als die Teenie-Truppe aus Life is Strange.
Nur was man angeblich an nur einem Tag erlebt ist mir für ein Spiel, welches immer so sehr auf Realismus setzt wenn es ums zwischenmenschliche geht, ein Dorn im Auge.
Am ersten Tag kommt Alex also an, trifft ihren Bruder nach 8 Jahren wieder, lernt das halbe Dorf kennen, kriegt einen Streit mit Marc mit, geht auf diesen los, fängt als Kellnerin an, bekommt das Verschwinden von Ethan mit, findet seinen Aufenthalt durch ein Comic heraus, besiegt ihre Angst, rettet den Jungen UND verliert am selben Tag ihren Bruder?
Nach Gabes tot tröstet Alex dann einige Tage später diese Steph (die mir überhaupt nicht bekannt vorkommt) und beide spielen Tischkicker.
Dabei könnte man fast meinen Alex wäre der tot ihres Bruder egal und passt ihr Verhalten so gar nicht zu ihrer Gabe.
Vielmehr scheint man in diesem Moment die Sexualität von Alex abklären zu wollen, was ich für die Szene völlig unpassend finde.
Also die Frage: Ist das euer Ernst? Hat man es eilig oder scheitert Deck Nine Games voll an das schwere Erbe von Dontnod?
Bin gespannt was die nächsten Episoden bringen und hat man sich mit Colorado schon die perfekte Kulisse ausgesucht.
Nur man könnte ruhig das Tempo drosseln, denn würde man die erste Episode auf eine Woche verteilen, hätte das eine ganz andere Wirkung auf den Spieler.
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