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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 5 – Crossroads - "Zwischenspiel"



Daen vom Clan
17.10.2015, 12:32
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen
Grafiken: Shinshrii


Station 5 – Crossroads (Somerset, 10 Meilen südwestlich San Antonio)
Startzeit der Station im Spiel: 04. Oktober 2033, nachmittags
Dauer des Tages in realer Zeit: Mittwoch Abend, 21.10.

http://i.imgur.com/qPGmf.png




UserCharakterAlterBeruf

Gendrek – Lancaster – 65 – Plünderer –

Metalevel - Eryn - 25 - Bardame -

Lynx – Evangelina – 24– Taucherin–

wusch – Frank – 45– Wache–

Mivey – Howard – 54– “Arzt“ –

Caro – Haile – 16– ehemalige Sklavin d. Kultisten–

truecarver – Jegor – 34– Scavenger–
]tr]
Scavenger – Jack – 40– Kundschafter–
[/tr]
Ligiihh – Niki – 36– ?–

Zitroneneis – Andrea Scheffner – 60– ?–]

Layana – Lisa-Marie – 19– ?–]

Maister-Räbbit – Doc Strider – 48– Bastler–]

Sir Barret – "Ranger" – 43– Ranger–]

Mephista – Leo – 28– Tochter der Rache–]

Viviane – Jackal – 48– Karawanenwache–]

Scav – Jack – 40– Söldner–]

Soladra – Mary – 17– Druidin–]




Einleitung:


https://www.youtube.com/watch?v=FBC2s12u_cg&index=3&list=PLQnxnO1zlALnXC_8wI6_Na3Z7E5j4M3f6

Direkt vor ihnen erstreckte sich San Antonio, die Stadt, die Rettung versprach. Die Stadt, in der die Menschheit die größte Katastrophe ihrer Existenz abwenden können würde.

Und es war der Ort, an dem nicht nur Adam seine finale Bestimmung würde finden können, Nein, es war auch der Ort, an den man ihre Familien und Freunde und jede Seele aus Shengs Hope verschleppt hatte.

Sie konnten sie sehen, beide Orte…

Im Nordwesten der Stadt, auf einem kleinen Hügel gelegen, lag das Forschungszentrum. Die älteren Reisenden unter ihnen erinnerten sich noch daran, wie in den Nachrichten berichtet wurde, dass schweres Militärgerät und Forscher hierher gebracht wurden, um eine Safezone zu errichten, in der Hoffnung, Mexiko würde die Flüchtlinge aus den USA aufnehmen, so sie denn in geordneten Strömen kämen. Auf dem Hügel gelegen, vielleicht nur fünf Meilen entfernt, lag es nun: Das Forschungszentrum San Antiono, umgeben von einer stabilen Mauer aus Militärbestand und trotzdem war das Gebäude, das einstmals in weiß und Glas erstrahlte, schmutzig und grau – als hätten dort ebenfalls Kämpfe stattgefunden. Trotzdem war es ein silberner Lichtstreif der Hoffnung, gemessen an dem Gebäude, welches sich im Osten von ihnen befand!

Der Alamodome, einst ein Tempel des Sports, war es nun die Kultstätte der Kultisten. Das riesige Gebäude war heruntergekommen und in wahnsinniger Kleinarbeit hatten der verrückte Kult begonnen, sämtliche Wände und Öffnungen mit schwarzem Tuch zu verhängen. Meterhoch ragten der Stoff nun von den Balken und gab dem gesamten Bauwerk den Anstrich einer schwarzen, schwärenden Wunde. Einstmals war das Stadion von vier großen Balken an jeder Seite gestützt worden, Diese waren nun ebenfalls geschwärzt und zwischen den Balken waren Seile gespannt worden, wahrscheinlich riesige, feste Stahlseile, an denen nun Leiber baumelten. Verrottet und verwest, also schon seit Monaten, wenn nicht gar Jahren, dem Untode anheim gefallen und hier hängend wie ein Mahnmal. Wie perverser Christbaumschmuck, eine Zierart, die den wahnsinnigen Charakter der Kultisten und ihre Liebe zum Tod unterstrich – denn ab und an bewegten sich die Hängenden müde oder stöhnten leise in den Wind hinein, ein hundertfach gebrochener Laut aus staubigen Kehlen, der bis zu ihnen drang und in der Nähe des Stadions permanent zu hören sein musste. Und wahrscheinlich jeden langsam wahnsinnig machte…
Kultsymbole und Familienzeichen waren auf die verschiedenen Stoffbahnen gepinselt worden, man konnte sie von hier aus erkennen und wieder war es an Haile und Jackal zu wissen, dass dies ein Tribut und Zeichen an alle Kultisten war, sich hier zu versammeln. Zu nichts Anderem denn einer letzten, finalen Schlacht.

Und sie waren gekommen! Mit Feldstechern und Ferngläsern aus ihrer Ausrüstung konnten sie erkennen, dass sich aus dem Norden und dem Osten jeweils zwei große Armeen näherten. Die Staubwolken, aufgewirbelt durch marschierende Feinde, kündeten vom Kommen! Beide Armeen zusammen mussten tausend Gegner zählen. Natürlich war der Löwenanteil dieser todbringenden Horde das einfache Fußvolk an Zombies, die noch immer seltsam kontrolliert als wimmelnder Heerwurm in ihre Richtung marschierten. Dazwischen waren jedoch auch immer wieder wahre Kultisten zu erkennen, groß und breitschultrig, gesegnet von einer Mutation des Zombievirus‘ und geschultert hatten sie ihre schweren Stahlwaffen. Und dann, auf Pferden reitend, die Anführer, die einzelnen Kultistenfamilien, die in Adam ihren religiösen Messias sahen und ihn um jeden Preis befreien wollten. Beide Armeen waren noch weit weg. Es war noch Zeit, genug Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.
Würden sie zuerst den Dome angreifen und ihre Freunde befreien, dann wären die Armeen heran und würden kurz nach ihnen auf dem Forschungsgelände auftreffen. Natürlich würde selbst dann genug Zeit bleiben, um Abwehrmaßnahmen zu ergreifen, aber mit dieser Armee im Rücken würde es deutlich schwerer werden, Adam seinem Schicksal und seiner Bestimmung zuzuführen.

Sollten sie jedoch die Gunst der Stunde nutzen und zum Forschungszentrum durchstoßen, während die Kultisten vor Ort noch die Opferung ihrer Familien vorbereiten würde, könnte nur ein Bruchteil der feindlichen Armee rechtzeitig vor Ort sein, um zu versuchen, ihnen Adam zu entreißen.
Nun mussten sie sich entscheiden…
Doch was immer sie auch tun würden - nun galt es, Atem zu schöpfen und sich nach dem Gewaltmarsch zu erholen.
Eine willkommene Gelegenheit, so oder so.


http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://juliameister.net/daen/station-05a.jpg

http://i.imgur.com/ZG9Uf.png



Lagebericht:
Leben und Verderben lagen nun in ihren Händen und Beides harrte ihrer Entscheidung. Sie würden Leben retten, wenn sie auf den Forschungskomplex mit aller Eile vordringen würden, doch war es auch an ihnen, das Leben geliebter Menschen zu retten, sollten sie zuerst den Alamo-Dome angreifen und so ihre Familien und Freunde befreien.




Crossrads
Anzahl: Alle
Hintergrund: Trefft die schwerste Entscheidung, die Menschen jemals zu treffen, gezwungen waren!

Mivey
17.10.2015, 13:01
Der Tod von Will hatte Howard schwer getroffen. Er war noch so verdammt jung gewesen. Falls sie wirklich schaffen sollten, eine Impfung zu finden wäre er sicher unter denjenigen, die die Früchte ihrer Arbeit sehen und selbst an dieser neuen Zukunft arbeiten konnte. Gerade als Mediziner würde ihm hier eine Schlüsselrolle zukommen. Stattdessen war er bereits der zweite in ihrer Gruppe, der sein Leben im Kampf gab. Howard fühlte sich schuldig, auch wenn er rational verstand, dass er getan hatte, was er konnte.
Was ihn auch schlaflose Nächte bereitete auf ihrem Weg nach San Antonio, waren die Bilder, die er während des Kampfes gesehen hatte. Die Kultisten hatten es geschafft auf irgendeine latente Fähigkeit der Infizierten zuzugreifen. Er hatte schon länger spekuliert, dass dieser Virus militärischen Ursprung gehabt haben muss. Das war nun der Beweis. Auch, wenn ihr Experiment fehlgeschlagen hatte, teile davon schienen zu funktionieren. Und dieser Gedanke machte Howard Angst. Selbst wenn sie eine Impfung hätten, es musste noch Milliarden an Infizierten geben. Jemand der all diese Massen kontrollieren kann, war immer noch eine enorme Gefahr für den Rest der Menschheit. Er hoffte, dass sich diese Fähigkeit nur auf eine seltene Mutation des Virus' beschränkte. Aber war es genug zu hoffen, war es nicht ihre Pflicht, etwas zu tun?

In den Tagen während ihrer Reise wandte er sich an ihren Anführer, Jackman. Er hatte Glück, dass er gerade alleine war, nicht von seinem neuen Fangirl begleitet.

"Falls wir das alles hier schaffen, eine Impfung finden. Es könnte sein, dass es nicht ausreicht. Falls diese Kultisten es schaffen, eine immer größere Menge an Infizierten .. an Zombies, wenn du willst, .. unter ihre Kontrolle zu gewinnen, ist es egal ob wir uns selbst vor der Krankheit schützen können, eine Armee von Millionen kann niemand abwehren, weder vor 20 Jahren, noch heute. Wir müssen dafür sorgen, dass das nicht passieren kann, sonst ist alles umsonst."

Er sprach nicht aus, was er genau meinte. Aber er sah in Jackmans Augen, dass er verstand. Eine solche Aufgabe könnte Jahre dauern, die Kultisten waren fast überall, aber ignorieren konnten sie nicht.

Den Rest der Reise versuchte Howard einfach forwärts zu denken, nicht zurückblicken. Es gelang ihm auch eingermaßen. Sie kamen einigermaßen gut voran, so gut wie es die Ruinen der verfallenen Großstadt eben zuließen.

Bis die dann, an einer Erhöhung, ankamen und es vor sich sahen.

San Antonio.


Und das Zentrum allen ihres Übels, ihr "Hauptquartier". Es mussten hunderte Kultisten sein. Tausende vielleicht. Und ihnen gefolgt war auch ihre treue Armee an Untoten.

Howard blickte zu Jackman, der seinen Blick erwiederte. Ob jetzt, oder später, sie konnten sie nicht lebend von ihr gehen lassen, nicht wenn sie zukünftige Generationen verdammen wollten.

MeTa
17.10.2015, 13:06
https://www.youtube.com/watch?v=PbXEGN6h1R8

In ihren Gedanken sah sie ihn noch immer fallen. Sie sah unzählige Male die Hand vor sich, die an Wills Knöcheln riss und ihn in sein Verderben stürzte, blickte auf seinen Körper, in den sich unzählige, verfaulte Zähne gruben, immer und immer wieder. Bis er nicht mehr schreien konnte. Erst dann hielt sie den Flammenwerfer wieder in die Menge, verbrannte nicht nur seine Mörder, sondern auch ihn, um ihnen nicht die Chance zu geben, seinen Leib weiter zu schänden.

An Schlaf war nicht zu denken. In ihr regierten Trauer, Wut und Gleichgültigkeit allem Weiteren gegenüber. Immer wieder holten körperliche Reaktionen sie ein; Übelkeit, Schweißausbrüche. Sie wusste nicht, ob es lediglich Wills grausamem Tod geschuldet war oder sich die Infektion den Weg durch ihren Körper bahnte. Viel mehr als eine wütende Hülle war sie nicht. Ungefähr so müssten sich die Zombies fühlen.

Der Arzt selbst war es, mit dem sie darüber gesprochen hatte.

"Und eigentlich bin ich ganz froh darüber, dass das alles so ist wie es ist. Ich musste nie mit ansehen wie mein Vater starb. Oder meine Mutter. Mein Bruder. Ich habe sie einfach... irgendwann nicht mehr gesehen. Das habe ich vielen voraus. Das hört sich kalt an, aber... allein zu sein - also: Ohne Leute zu leben, die wirklich auf Augenhöhe mit mir sind -... das hat für mich immer gut funktioniert."

Sie hatte an ihre Worte geglaubt. Doch jetzt hatte sie nur noch ein verbittertes Lächeln für die Erinnerungen an das Gespräch mit Will übrig. Jetzt wünschte sie sich, dass der Mediziner nicht der erste, große Verlust in ihrem Leben gewesen wäre, dass irgendetwas zuvor sie hätte abhärten können. Denn es traf sie so schwer, wie sie es nie für möglich gehalten hätte.

Snowball versuchte immer seltener, sie aufzuheitern. Die Katze schien mehr und mehr verstanden zu haben, das ein süßer Fellknäuel nicht genug war, um den Verlust eines guten Freundes wett zu machen. Die Menschen sagten oft, dass alle irgendwann sterben. Dass es im Vergleich zu früher normal sei, wenn das passierte. Bullshit. Sie kannte früher nicht. Und es war nicht normal. Die Gefahr war größer, was die Menschen mehr kämpfen ließ. Und je mehr man kämpft, umso größer war der Fall.

Als sie vor der Entscheidung standen, war diese erstaunlich leicht. Sie überlegte nicht eine Sekunde. Will selbst hätte nicht einen Moment gezögert, nicht nur wegen seinem Vater. Will tat immer, was anderen half. Und sie würde jetzt seinen Part einnehmen. Wenn nicht für sich oder für Torres oder für irgendjemanden auf der Welt, dann für ihn. Freunde müssten gerettet werden, bevor es zu spät war. Und erst dann würde man sich der Mission widmen. Sie würde ihre Trauer bei Seite schieben, zumindest so lange alles getan war, was getan werden musste. Es war keine Zeit für Trauer. Es war Zeit für Taten. Eryn erhob die Stimme vor all ihren Begleitern:

"Wenn auch nur irgendwer daran denkt, nicht erst unsere Freunde zu retten...!"

truecarver
17.10.2015, 13:28
Das ist es also. San Antonio. Dieser Name wird nach den Ereignissen der nächsten Tage entweder als der Beginn einer neuen, freien Welt in die Geschichte eingehen, oder zum bitteren Ende einer letzten Hoffnung der Menschheit werden. Trostlos erstreckten sich die verlassenen Gebäude vor ihnen, dreckige Fenster klafften wie tausend Augenhöhlen aus den farblosen Betonkörpern. Die Stadt selbst ein toter Koloss, dessen Adern seit Langem aufgehört haben mit Leben zu pulsieren. Nur der Alamodome im Osten der Stadt durchbrach die Tristesse, erhob sich in der Ferne wie ein schwarzer Tumor. Der Himmel wirkte blass, bedrückende Stille legte sich über die Wanderer, umhüllte sie, zerrte an ihren aufgerütteten Nerven.

Nachdem das modifizierte Gefährt durch den waghalsigen Einsatz von Eryn, Léo, Evi und Will eine Schneise der Verwüstung in die Zombiehorde geschnitten hatte, wurde es für die Nachzügler ein leichtes Spiel die Barrikade zu passieren und sich den Anderen wieder anzuschließen. Der gesamte Highway war meilenweit überwuchert mit verwesten Körpern. Manche brannten immer noch, das Feuer wanderte mit dem Wind von einer Leiche zur nächsten und hinterließ nur verkohlte, harmlose Überreste. Bisweilen griffen dürre Hände nach ihren Stiefeln, einige konnten sogar immer noch stehen und ihnen entgegen torkeln. Sie fielen ohne die geringste Chance auf Gegenwehr. Pflichtbewusst hielt JägerAusschau nach den lebenden Toten, solche die von dem Wagen nicht erwischt oder nur geringfügig verletzt wurden und weiter in ihrer ewigen, ziellosen Trance durch die Leichenberge wanderten. Es wird Andere geben, die ebenfalls diesen Weg aus welchen Gründen auch immer einschlagen werden. Und es lag an jedem Einzelnen diese Arbeit fortzuführen, bis kein Untoter mehr übrig ist. Wer weiß, es könnte zu einer Art Pilgerfahrt werden. Find a Zombie, kill a Zombie. Menschen würden sich zusammentun und ihren Anspruch auf ein freies, geordnetes Leben einfordern. Sie würden alles tun, was notwendig sein wird um ihren Kindern eine andere, eine bessere Welt zu zeigen, eine, die nicht übersät ist mit Tod und Verwesung. Genug des ständigen Überlebenskampfes, genug von diesem Kultisten-Bullshit, von diesem Geschwür, das die Welt als ihre Geisel hält.

"Wenn auch nur irgendwer daran denkt, nicht erst unsere Freunde zu retten...!"

Eryns leidenschaftliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er war dankbar dafür. Noch ein Stück weiter und er hätte an Will gedacht, der nicht mehr in der Gruppe gewesen ist, als Jäger und der Rest zu den Kämpfern hinzu gestoßen waren. Er hatte nicht nach ihm gefragt. Hat nur stillschweigend seine Abwesenheit wahrgenommen und als schließlich der Marschbefehl kam, warf er sich den schweren Rucksack über die Schulter und setzte den Weg fort. Später, wenn das Alles vorbei ist, wird Zeit zum Trauern bleiben. Immerhin ereilte den Arzt ein wahrer Heldentod, mehr konnte man nicht verlangen. Jäger war müde, er sehnte sich bereits danach.

"Ich.", sagte er leise zu niemand Bestimmtem. Dann etwas lauter: "Ich. Ich bin dagegen." Er spürte die Blicke der Anderen auf ihm ruhen und senkte seinen Eigenen. In seinem Körper machte sich eine Leere breit, die er nicht mehr aufhalten konnte und wollte, und so ließ er es gewähren. Zersetze meine Eingeweide, nimm mir mein Gehirn und mein Herz. Eine leere Hülle soll sich dieser Übermacht am Horizont entgegen werfen, ohne Emotionen, ohne Angst. Etwas Anderes würde die Mission zum Scheitern verurteilen, und für ihn gab es nur diese eine Mission. Eine Einzige, seit Sheng ihm die Hand auf die Schulter gelegt und ihm tief in die Augen geschaut hatte. Wie gerne er sie alle wiedersehen würde. Stark schlug die Lust nach Rache in seiner Brust und er betete zu allen Göttern die es gab, dass das Pochen aufhören und von der Leere rasch verschluckt werden würde. Keine Ablenkung, kein unnützes Gefühl durfte seine Hand führen, seinen Blick von dem wahren Ziel wegführen. Nur die Strategie und der Kampf müssen übrig bleiben.

Er sagte es noch einmal:

"Ich bin dagegen. Es ist zu gefährlich für unsere Mission, zu knapp bis die Horde uns Weg abschneidet. Die Menschen, die wir lieben werden sterben, damit so viele andere Menschen überleben können. Wirmüssen erfolgreich sein, und wenn es unser letzte Atemzug und den unsere Freunde bedeutet. Es gibt keine andere Weg. Rettung der Welt ...", er machte eine Pause und seine Augen blieben an der schwarzen Festung hängen und dem blanken Wahnsinn, den sie beherbergte. "Rettung der Welt hat oberste Prioriät, versteht doch. Ich bitte euch, wie eurer Kamerad, der mit euch allen durch Feuer ging, seid vernünftig. Wenn wir sie nicht retten, dann wir sie immer noch rächen. Aber Adam. Danach wird es keine zweite Chance mehr geben. Keine mildernden Umstände." Er empfand einen Funken Stolz er als den letzten Satz hervorbrachte ohne über die komplizierten Worte zu stolpern. Gleichzeitig hoffte er, dass auch dieses Gefühl bald im Nichts verschwindet. Für Stolz gab es keinen Platz mehr.

Caro
17.10.2015, 13:30
Die Reise war still. Vorher, selbst nach Vincents Tod, gab es einige Gespräche, ein Lachen, mehr als unruhige Konzentration und ein stumpfer Wille zum vorwärts kommen. Haile saß auf Jacks Pferd, dass unter ihrer Führung langsam, sehr langsam seine blutunterlaufenen Augen verlor und nicht mehr so aggressiv auf alle anderen Wesen reagierte. Sie ritt immer etwas vor dem Rest der Reisegruppe, als Späherin, und weil sie versagt hatte. Es war genau so gekommen, wie es vorausgesagt wurde. Sie hatte ihren Vater getötet. Sie wird alle ins Verderben stürzen.

"..."

Als sich San Antonio im Licht der aufgehenden vor ihnen erhob, konnte Haile sofort sehen, was sie erwarten würde. Und was ihre Entscheidung sein würde. Die Minuten vergangen, bis alle anderen langsam aufholten und schließlich auf der Anhöhe, wie an einer Perlschnur aufgereiht, zum Stehen kamen.

Wenn sie beobachtet werden würden, würden die Kultisten keine zerstörten, gebrochenen Siedler sehen. sondern entschlossene Menschen, die im Sonnenaufgang standen und alles tun würden, um ihre Familie zu schützen. In welcher Form auch immer.

"Wenn auch nur irgendwer daran denkt, nicht erst unsere Freunde zu retten...!"
"...!"

Haile blickte zu Eryn, deren Dunkelheit im Herzen immer stärker wurde. Aber gerade nicht. Gerade war dort nur Licht. Die Schönheit blickte nach oben, direkt in Hailes Augen. Das Mädchen und die Frau, unterschiedlicher hätten sie nicht sein können. Aber hier waren sie sich einig:

Wir retten unsere Familie.

Gendrek
17.10.2015, 14:03
Jackman spürte keine Freude über irgendeinen Erfolg. Ihm war es recht egal wie weit Sie gekommen waren.
Am Anfang der Reise hätte es ihn wenig interessiert wer wo und wie stirbt. Er hatte mit der Welt und seinen Bewohnern abgeschlossen.
Aber als Sheng ihnen diese Chance gab. Den einen Lichtblick seit 20 Jahren... etwas erwachte dort in ihm. Ein Feuer welches er seit so langer Zeit nicht mehr gespürt hatte.

Doch die Ernüchterung und die Tragik die sich im Dschungel abspielte.
Die Flammen am Horizont.
Der Verlust von Will an der Barrikade.

Jackman spürte wie sein anfänglicher Enthusiamus vom Würgegriff der Zombies und Kultisten langsam erdrosselt wurde.

Aber als sie in San Antonio ankamen und sahen was dort vor ihnen lag. Das Forschungszentrum auf der einen, der Dome auf der anderen Seite.
Die zahlreichen Untoten die sich durch die Straße schoben, ihren neuen Herren treu ergeben...

"Falls wir das alles hier schaffen, eine Impfung finden. Es könnte sein, dass es nicht ausreicht. Falls diese Kultisten es schaffen, eine immer größere Menge an Infizierten .. an Zombies, wenn du willst, .. unter ihre Kontrolle zu gewinnen, ist es egal ob wir uns selbst vor der Krankheit schützen können, eine Armee von Millionen kann niemand abwehren, weder vor 20 Jahren, noch heute. Wir müssen dafür sorgen, dass das nicht passieren kann, sonst ist alles umsonst."

Howard hatte Recht. Jackman nickte einfach nur ab. Was sollte er groß hinzufügen? Die Situation war einfach beschissen und nahezu auswegslos.
Die beiden sahen sich wissend an als sie erneut über die schlurfenden Massen blickten.
Es gab nur eine Option die sie ergreifen konnten, da war sich Jackman sicher und Eryn war die Erste die sie aussprach.

"Wenn auch nur irgendwer daran denkt, nicht erst unsere Freunde zu retten...!"

Jackman wollte lächelnd auf sie zugehen und ihr einfach nur beiseite stehen, als er jedoch eine leise Stimme vernahm.

"Ich."

Dann erneut, etwas lauter:

"Ich. Ich bin dagegen."

Jäger blickte starr auf die schwarze Festung, den Dome.

"Ich bin dagegen. Es ist zu gefährlich für unsere Mission, zu knapp bis die Horde uns Weg abschneidet. Die Menschen, die wir lieben werden sterben, damit so viele andere Menschen überleben können. Wir müssen erfolgreich sein, und wenn es unser letzte Atemzug und den unsere Freunde bedeutet. Es gibt keine andere Weg. Rettung der Welt... Rettung der Welt hat oberste Prioriät, versteht doch. Ich bitte euch, wie eurer Kamerad, der mit euch allen durch Feuer ging, seid vernünftig. Wenn wir sie nicht retten, dann wir sie immer noch rächen. Aber Adam. Danach wird es keine zweite Chance mehr geben. Keine mildernden Umstände."

Jackman dachte daran wie er noch in Shengs Hope lebte, unter all den Leuten. Niemand von ihnen lag ihm damals am Herzen und auch heute... die meisten waren für ihn Gesichtlose Menschen, ohne Eigenschaften, ohne Verbindung zu ihm. Denn so wollte Jackman er damals. Er wollte keine Nähe mehr zulassen.

Doch als er in die Gesichter seiner Gruppe blickte erkannte er, dass er diesen Grundsatz schon lange gebrochen hatte.
Sie waren seine Freunde. Sie waren seine Familie und wenn er selbst niemanden hatte den er wirklich retten wollte... dann half er dabei seinen Freunden die zu retten, die ihnen am Herzen lagen.

"Jäger... ich hab die Mission anfangs auch vor alles gestellt. Ich wollte sie bewältigen, wollte unser Ziel erreichen, der Menschheit eine strahlende Zukunft bereiten. Aber weisst du was? Ich sehe in die Augen der Leute um mich herum und weiss... wie sollen sie in eine strahlende Zukunft blicken, wenn alles was sie haben im Dome festgehalten wird, vielleicht auch gefoltert wird oder noch schlimmeres."

Jackman schluckte und blickte nervös in die Gesichter seiner Freunde.

"Ich kann das nicht zulassen. Ich bin in die Jahre gekommen, ich habe nicht mehr viel zu verlieren. Du sagst, wir würden viel mehr verlieren wenn wir nicht sofort zum Forschungzentrum gehen... vielleicht. Vielleicht hast du Recht. Aber ich will die Chance nicht einfach wegschmeißen auch den anderen Menschen von Shengs Hope eine Zukunft zu geben. Mir ist es egal durch wie viele Zombies, Kultisten und andere wahnsinnige Fanatiker ich mich schießen und prügeln muss und wenn ich am Ende halb tot bin, infiziert wurde und selber kaum noch laufen kann... mich wird nichts mehr aufhalten. Selbst wenn ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen muss, ich lasse diese Menschen nicht im Stich. Ich lasse euch nicht im Stich. Ich... ich lasse meine Familie nicht im Stich."

Jackman griff an den Lauf seines Gewehres und hob es in die Luft. Wie ein Freiheitskrieger stand er nun dort, sein Gesicht gezeichnet vom stählernen Willen die Menschen von Shengs Hope zu retten.

"Für Hope!"

Lynx
17.10.2015, 14:09
Es war eine deprimierende Weiterreise gewesen. Alleine Wills Tod wog schwer - jemanden aus der Gruppe zu verlieren war schrecklich, aber direkt dabei zu sein und hilflos zuzusehen war noch einmal ein ganzes Stück härter. Und auch wenn er selbst keine Sorgen mehr hatte, was Evi sich bei der Erinnerung an sein schauriges Ableben immer einredete, blieb sein Geist wie eine schwarze Wolke über den Hinterbliebenen. Vor allem Eryn. Die Taucherin hatte nicht den Mut gefunden, sie anzusprechen. Sie wirkte als hätte sie eine dicke Mauer aus stummer Trauer und Wut aufgebaut, und das war nur, was man nach außen hin erkennen konnte. Innen drinnen war es bestimmt noch härter für sie.
Auch Haile war irgendwie seltsam. Noch mehr als sonst. Evi war erleichtert gewesen, als sie auf ihrem neuen, schwarzen Pferd, das auch ein bisschen gruselig aussah, zu ihnen gekommen war. Aber wirklich reden konnte sie mit ihr auch nicht, weil sie für die Gruppe spähte und meist etwas weiter vor ihnen ritt.
Irgendwie wollte niemand so richtig eine Unterhaltung, als hätten sie alle tief drinnen gewusst, was sie als nächstes erwarten würde. Trotzdem war es irgendwie ein Schock.

"Wenn auch nur irgendwer daran denkt, nicht erst unsere Freunde zu retten...!", hörte man Eryns Stimme, die schneidend klang, weil man sie einfach so lange nicht richtig gehört hatte. Creep war offenbar derselben Meinung, und Howard hatte Lancaster etwas zugemurmelt.
Aber dann kam Jäger.

"Rettung der Welt hat oberste Prioriät, versteht doch. Ich bitte euch, wie eurer Kamerad, der mit euch allen durch Feuer ging, seid vernünftig. Wenn wir sie nicht retten, dann wir sie immer noch rächen. Aber Adam. Danach wird es keine zweite Chance mehr geben. Keine mildernden Umstände."

Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Ungläubig schüttelte sie den Kopf - verstand er denn nicht, dass es hier kein "Entweder Oder" gab, sondern beides klappen würde?
Lancaster war der erste, der Worte fand, um zu antworten. Und sie waren gut. Richtig rührend, und weil sie so aufgewühlt war, kamen ihr fast die Tränen.
Aber der Kloß in ihrem Magen, der sich bei Jägers Worten augenblicklich gebildet hatte, lockerte sich etwas. Sie wollte es nicht zugeben, aber ihr ganzes Herz schrie danach, einfach zu den Kultisten zu spazieren und alle herauszuholen. Sheng herauszuholen. Ihn an der Hand zu nehmen und zu sagen "Du hast mir gefehlt." Und dann würde er nach Adam fragen, und sie würde stottern und antworten, dass sie noch dabei waren.... Ach ja. Sheng würde niemals wollen, dass sie die Mission wegen ihm gefährdeten.
Aber Sheng wurde nicht gefragt.

Evi wandte sich eher an Jäger, aber alle konnten sie hören.
"Wir brauchen keine zweite Chance für Adam. Wir schaffen beides. Wir befreien unsere Leute und dann erfüllen wir unsere Mission, so einfach ist das. Jäger, glaubst du wirklich so wenig an uns? Ich habe vertrauen in die Leute dieser Gruppe und deshalb weiß ich, dass wir das hinkriegen. Wir haben so viel bisher geschafft, warum sollten wir jetzt plötzlich denken, dass wir dazu nicht mehr fähig sind?"

Sie wandte Jäger nun den Rücken zu und sprach zu allen.

"Rache bringt denen, die ihre Liebsten in den Händen der Kultisten wissen, nichts. Das motiviert uns nicht. Sie zu retten, das motiviert uns. Ich sage euch nur eines: Wenn wir ihnen nicht helfen, ist die Chance, Adam sicher an sein Ziel zu bringen, viel unwahrscheinlicher, weil die Hälfte unserer Leute nicht mit dem Herzen dabei ist. Klar ist es das "größere Wohl", einfach unsere Mission zu erfüllen, aber Menschen funktionieren nicht so. Persönliche Gründe sind immer eine größere Motivation, sie geben uns Antrieb, legen ungeahnte Kräfte frei, lassen uns Stärke finden, wo wir keine vermuteten.
Eine Gruppe, bei der die Hälfte der Leute trauert, weil wir die Chance hatten, unsere Freunde zu befreien und es aber nicht gemacht haben, ist schwach. Eine Gruppe, die es gerade geschafft hat, ihre Liebsten zu retten, hat ungeahnte Kraft und wird sich auch schwierigen Herausforderungen mit einem Lächeln entgegenstellen."

Sie sprach allgemein und war der Überzeugung richtig zu liegen, aber eigentlich sprach sie am allermeisten für sich. Sie wusste nicht, woher sie noch die Motivation holen sollte, den Sarg an irgendeinen Ort zu bringen, wenn nicht nur Shengs Hope, sondern auch seine Leute verloren waren. Und zwar, weil sie nicht einmal versucht hatten, sie zu retten. Das war unverzeihlich. So wollte sie nicht weiterkämpfen, so konnte sie es nicht.
Schließlich stellte sie sich zu Lancaster, nickte ihm ernst zu und wiederholte seine Worte. "Für Hope!"

Mephista
17.10.2015, 14:29
Starr blickte sie zur Stadt, die Gruppe im Rücken, Mula grasend neben sich.
Seit der Barrikade und des Todes des jungen Arztes Will lag eine bleierne Schwere über ihnen allen. Natürlich hat es wieder Jemanden getroffen, der wichtig gewesen war, der einen Beitrag geleistet hat. Wenn die faulen Säcke wegsterben würden, wäre das ja alles kein Problem, aber so...
Es hätte diese heuchlerische, nervende Kerosin sein sollen, die ihre Hilfe angeboten hatte und dann nichts, rein nichts getan hat, außer sich an Hju ranzuschmeißen. Aber würde sie das ansprechen, würde sie garantiert wieder Gegenwind kassieren. Der Anführer schien zwar nicht begeistert von ihr, aber das musste noch lange nichts heißen. Wenn das noch lange so weiterging, würde sie Amok laufen und ihr war noch nicht klar, wer von beiden zuerst dran glauben würde.
Viel schlimmer wog für sie, Haile die Tage immer an der Vorhut auf ihrem neuen Rappen reiten zu sehen. Mit Blut erkauft, dem Blut des Mannes, den sie dafür getötet hatte. An sich vernünftig, der Typ war offensichtlich eine Gefahr gewesen und einen reitbaren Untersatz zu haben, konnte nie schaden. Aber etwas stieß ihr mehr als sauer auf. Die Schnipselbotschaften waren für sie absolut idiotisch gewesen, doch für die Teenagerin hatten sie irgendeine tiefere Bedeutung gehabt. Und der Typ hatte diese blonden Haare gehabt... da war etwas zwischen den beiden gewesen, was sich die Latina vielleicht garnicht ausmalen sollte.
Denn sie musste sich etwas eingestehen.
Sie hatte den einen, entscheidenden Fehler gemacht.
Haile war Léo wichtig geworden. Ihr war nicht egal, was das Mädchen tat oder dachte.
Genau wie bei Evi. Und Hju, trotz oder gerade wegen Kerosin.
Selbst Jegor, Jack und Mary waren ihr zumindest nicht vollkommen egal.
Das waren viel zu viele Menschen.
"Wenn auch nur irgendwer daran denkt, nicht erst unsere Freunde zu retten...!", hörte sie Eryn hinter sich sagen.
Eure Freunde. Nicht meine. Eure Familien, nicht meine.
"...!"
Meine...“Freunde“, meine „Familie“ waren wenn dann in dieser Gruppe hier. Und verdammt, sie würde sie „retten“, indem sie ihnen nicht einem unnötigen Risiko aussetzte, wahrscheinlich sowieso schon tote Leute zur Hilfe zu eilen.
Léo umfasste den Zahn des Zombrillas, den sie sich nun mit einem kleinen Loch an ihrer Kette eingefädelt hatte.
Ausgerechnet die Stimme des Russen erhob sich nun: "Ich. Ich bin dagegen.
"Ich bin dagegen. Es ist zu gefährlich für unsere Mission, zu knapp bis die Horde uns Weg abschneidet. Die Menschen, die wir lieben werden sterben, damit so viele andere Menschen überleben können. Wir müssen erfolgreich sein, und wenn es unser letzte Atemzug und den unsere Freunde bedeutet. Es gibt keine andere Weg. Rettung der Welt... Rettung der Welt hat oberste Prioriät, versteht doch. Ich bitte euch, wie eurer Kamerad, der mit euch allen durch Feuer ging, seid vernünftig. Wenn wir sie nicht retten, dann wir sie immer noch rächen. Aber Adam. Danach wird es keine zweite Chance mehr geben. Keine mildernden Umstände."
Danke, eine Stimme der Vernunft. Es war hart, aber wahr.
"Jegor hat Recht.", meinte sie halblaut, ohne zu wissen, ob es Jemand hörte.
Dann brandeten ausgerechnet Guapo und Evi mit Reden dagegen auf und schloßen mit einem:
"Für Hope!"
Diese Ironie.
"Für die Hoffnung?", hob Léo nun deutlicher zu vernehmen an und drehte sich um.
"Adam ist unsere Hoffnung, die Hoffnung aller. Wir sind die Hoffnung, denn wir bringen Adam dahin, wo er hin soll. Und die meisten von euch halten nicht viel von mir, aber Eryn hat Recht: Ich lasse nicht zu, dass die Leute, die mir wichtig sind, verdammt werden. Und das werden sie, wenn sie zu den wahrscheinlich eh schon toten Überresten Shengs Hopes gehen. Ihr denkt vielleicht, dass ich mich „nicht integriere und helfe“, aber im Gegensatz zu so manch anderem hier habe ich jedes Mal meinen Arsch riskiert, um euch zu retten und zu helfen, und das nicht mehr nur für die Mission, sondern wegen den paar unter euch, die mir was bedeuten.“
Ihre Augen flackerten.
"Also nein, ihr seid meine Hoffnung, verdammter Scheiß. Und diese Hoffnung wird sich nicht einfach das Klo runter spülen, indem sie sich an eine falsche Hoffnung hängt...“

truecarver
17.10.2015, 15:17
Damit hatte er gerechnet. Jäger ging immer davon aus, dass es in dieser Welt keine Zivilisten mehr gab. Jeder ist ein Soldat, ob er es will oder nicht. Ob er Angst vor dem Tod hat oder nicht, ob er den Willen hat, das Unmögliche zu vollbringen oder nicht. Wir alle sind Armeen, deren Reihen sich während des nie enden wollenden Ausnahmezustandes lichten. Nach und nach fressen uns die Menschen, die wir einst liebten. Und diese Leute hier ... ja, sie waren Soldaten. Bis zu Letzt folgten sie den militärischen Tugenden. Taktisches Planen, Schwächen des Feindes ausnutzen, situationsgemäß überlebenswichtige Entscheidungen treffen im Angesicht einer Übermacht. Der Hunger, die Kälte, der Schmerz. Diese Reise hatte aus einer handvoll Siedlern Krieger gemacht. Sie haben ihre Talente erweitert und die eigenen Bedürfnisse an letzte Stelle gestellt. Wenn jemand diese Reise zu Ende bringen konnte, dann dieser ungleiche Haufen gleichgesinnter Individuen.

So dachte er bis zu diesem Augenblick. Jägers Schultern sanken nach unten, je mehr er den Worten von Lancaster und Evi lauschte. Je mehr sie von Hoffnung redeten, umso mehr schwand die Seinige. Als sie fertig waren, trat Stille ein. In seinem Kopf hatten sich bereits Worte gebildet, die er ihnen entgegen schleudern wollte. Mit denen er sie wachrütteln wollte. Aber sie kamen nicht über seine Lippen. Er fühlte nicht die Kraft, das zu sagen was gesagt werden musste. In den Augen seiner Mitstreiter loderte es leidenschaftlich, sie gingen völlig in ihren Gefühlen auf. In ihrer Nächstenliebe, ihrer Sentimentalität, der kindlichen Hoffnung, dass man doch alles erreichen konnte, wenn man nur fest genug daran glaubt. Wenn ihr eine Sternschnuppe seht, dann Macht eure Äuglein ganz fest zu und wünscht euch etwas und seht wie der Wunsch in Erfüllung geht. Nein. Diese Welt bestand nicht aus Regenbögen und Einhörnern. Sie bestand aus nacktem Beton und dem Gestank verfaulter Leichen. Sie bestand aus der harten Entscheidung das Leben der Wenigen für das Überleben aller zu opfern.

Dann hörte er Léos Stimme und nahm ihre Nähe neben sich wahr, als sie sich sich neben ihn stellte. Sie hatte also auch eine Entscheidung getroffen und sie ist ihr bis zu Letzt treu geblieben. Er nickte, mehr zu sich selbst als zu jemand anderem.

"Man braucht ... chahones, ja? ... um nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das Leben Anderer für Mission zu opfern.", sage er langsam, jedes Wort musste einzeln aus dem Mund gedrängt werden, sonst weigerten sie sich von alleine herauszukommen.

"Ihr macht große Fehler, wenn ihr eure Emotionen euer Handeln beeinflussen lasst." Er wandte sich zu Evi. "Ich sage: wenn jemand wertet seine eigene Bedürfnis, seine Liebste wieder zu sehen, höher als seine Pflicht zu tun, so kurz vor Ziel, dann das ist kein Mut. Das ist kein Held. Das ist Wahnsinn. Es widerspricht jeder taktischen Überlegung."

Ihm war nicht aufgefallen, wie sich seine Nägel in die Handflächen bohrten. Kleine weiße Halbmonde blieben zurück, als er seine Hände wieder entspannte.

"Meine eigene Familie ist tot. Sie tot und nichts sie wird zurückbringen. Und trotzdem stehe ich hier. Trotzdem werfe ich mich auf scharfe Klinge wenn das uns dem Ziel näher bringt. Denn ihr Tod macht mich nicht schwächer, er macht mich stärker. Ich will das allen anderen ersparen, versteht doch! Kein Kind mehr soll mit eigene Augen ansehen, wie seine Familie vergewaltigt oder zerfleischt oder in Zombie verwandelt wird. Wir haben eine Verantwortung, blyat, weil wir Einzige sind, die dem können ein Ende machen! Wir uns nicht leisten können, Chancen in Wind zu schießen, denn der Feind wird es nicht auch tun. Er wird alles war er hat nutzen um uns aufzuhalten, alles! Denkt an Shengs Hope. Er machte weder vor Frauen noch Kinder halt um uns zu stoppen! Und nun hat er endlich das, was er damit erreichen wollte. Mit Zerstörung unserer Siedlung und der Entführung machte er uns unkonzentriert, drängte uns von unserem Weg ab. Auch mich! Doch ich tanze nicht mehr nach seine Pfeife. Befreit euch von Emotion, das euch zurückhält das Richtige zu tun. Hört auf Verstand, nicht auf Herz. Das nicht Grimms Märchen! Wenn Horde sich zwischen uns und Adam stellt, wenn ihre Basis zu hohe Verluste für uns bringt, dann wird der Weg nicht der Selbe sein. Die Chance das Richtige zu tun sind geringer, der Letzte von uns wird fallen ehe Adam seine Aufgabe erfüllen kann. Wir das nicht zulassen können! Wir das doch nicht verantworten können!"

Seine Brust hob und senkte sich, die Luft strömte wild durch seine Nasenlöcher. Gab es denn sonst niemanden, der die schwere Entscheidung tragen wollte, weil man solch große Angst vor dem eigenen schlechten Gewissen hatte? Weil man vergaß, dass nicht immer alle gerettet werden konnten, selbst wenn das Herz vor Eifer aus der Brust sprang? Er kannte bereits die Antwort. Es war aussichtslos.

Mivey
17.10.2015, 15:21
Howard konnte die Überlegungen von Jäger gut verstehen. Bisher hatten sie alles ihrem einen Ziel hintangestellt. Die oberste Priorität war klar gewesen, hierher zu kommen zählte alles. War das wichtigste überhaupt. Aber man durfte nicht vergessen, dass alles was sie taten für die Zukunft galt. Eine Zukunft mit den Kultisten war für ihn ununterscheidbar von einer Niederlage. Bis die Inifzierten vollkommen verschwanden würden Jahrzehnte vergehen. Genug Zeit für diese verrückten einen letzten Großen Schlag gegen alle Zivilisation zu landen. Die Gefahr hier war für ihn viel imanenter, als der Virus selbst, die Gefahr die vom Missbrauch des Virus ausging.

"Ich habe das, falls mein Gedächtnis micht nicht im Stich lässt, noch nie jemanden anvertraut, doch jetzt haben Geheimnisse auch keinen Sinn mehr. In meinen letzten Tagen in der alten Welt, arbeitete ich in Australien in einem kleinen Team an einem Heilmittel für das Virus. Wir wussten nichts, man hatte uns kaum etwas genaues mitgeteilt, wollte lediglich Resultate sehen. Hätten wir es geschafft, wären wir heute nicht hier, ich muss euch also nichts über unseren Erfolg sagen. Wir wurden überrannt bevor wir ernste Fortschritte machen konnten. Und wir hatten nicht so viel Glück wie die sagenhaften Überlebenden von Sydneys Flughalle. Nein, ich bin wohl der einzige, der es geschafft hat. Und der Preis war, .. zu hoch."
Er hielt seine Hand an die Stelle, wo das Medaillon über seinem Herzen lag.
"Und doch war unsere Arbeit nicht vollends sinnlos. Eines wurde uns klar, auch wenn ich es damals noch nicht glauben wollte, so offensichtlicher ist es mir heute. Dieser Virus war kein Unfall. Keine Strafe der Götter. Es war eine Waffe. Jemand wollte unbesiegbare, unsterbliche Soldaten. Und es kostete unserer Spezies fast alles. "
Er hielt inne. Die Ruinen um sie herum unterstrichen seine Worte besser, als die beste Rethorik je könnte.

"Doch scheinbar haben es diese Wilden geschafft, einen Strang des Virus zu finden, der tatsächlich Kontrolle gewährt. Es mag viellleicht nicht die Vision des Millitärs sein, aber die Gefahr ist genauso real. Eine Armee dieser Untoten, die Befehle folgen kann, ist eine größere Gefahr, als der Virus selbst. Selbst wenn wir heute eine Impfung finden, und es schaffen Heil davon zu kommen, wer sagt, dass sich nicht andere verrückte wie dieser Blondschopf finden, und eine noch größere Armee bilden, während wir nicht mehr an sie denken? Wir müssen dem ein Ende setzen. Sonst haben wir keine Hoffnung. Ich bin für den Angriff.", sprach er schließlich die Worte, die in keinster Weise zu seiner sonst ruhigen Manier passten, und doch in jenem Augenblick ihm aus dem Herzen sprachen.

Lynx
17.10.2015, 16:15
Evi schüttelte leicht den Kopf, nachdem Léo und Jäger gesprochen hatten. Sie lächelte, aber ihr Herz hämmerte so stark gegen ihre Brust, dass ihr beinahe schlecht wurde.
Was war das hier für ein Blödsinn? Das Letzte was sie wollte, war mit Leuten, die sie liebgewonnen hatte, über so eine Sache zu streiten. Weil es tief ging und nicht mit einem "Verzeihung" abgetan sein würde.
Nachdem ihr Vater und seine Crew gestorben waren, sie dann Jahre später ihre neue Heimat Shengs Hope verlassen und die Menschen dort schließlich auch verloren hatte, wollte sie nichts lieber, als sich in den Schoß dieser Gruppe zu legen und sie als Familie zu bezeichnen. Das durfte nicht enden. Sie wollte nicht streiten.

"Ihr macht große Fehler, wenn ihr eure Emotionen euer Handeln beeinflussen lasst." Er wandte sich zu Evi. "Ich sage: wenn jemand wertet seine eigene Bedürfnis, seine Liebste wieder zu sehen, höher als seine Pflicht zu tun, so kurz vor Ziel, dann das ist kein Mut. Das ist kein Held. Das ist Wahnsinn. Es widerspricht jeder taktischen Überlegung."
Er redete wirklich leidenschaftlich, und wirkte wie eine andere Person.
"Hört auf Verstand, nicht auf Herz. Das nicht Grimms Märchen! Wenn Horde sich zwischen uns und Adam stellt, wenn ihre Basis zu hohe Verluste für uns bringt, dann wird der Weg nicht der Selbe sein. Die Chance das Richtige zu tun sind geringer, der Letzte von uns wird fallen ehe Adam seine Aufgabe erfüllen kann. Wir das nicht zulassen können! Wir das doch nicht verantworten können!"

Immer noch lächelte Evi, auch wenn es ihr wie eine traurige, schlechte Grimasse vorkam.
"Mein Verstand sagt dasselbe wie mein Herz.", sagte sie leise zu Jäger. "Und ich bin nach wie vor überzeugt: Wir brauchen Emotionen. Sie sind das, was uns antreibt. Soldaten werden darauf trainiert, Befehle zu befolgen und ihre Pflicht zu erfüllen, aber selbst sie funktionieren besser, wenn ihre Moral hoch ist. Und wir sind alles Menschen, die irgendetwas brauchen, wofür sie kämpfen." Sie legte die Hand auf ihr Herz und sah ihn entschuldigend an. "Ich kenne die alte Welt nicht, sie ist für mich nicht greifbar und nicht fühlbar. Also woher soll ich meine Motivation ziehen, wenn nicht aus meinen Emotionen für andere? Verstehst du denn nicht, dass jeder hier irgendeinen Grund braucht, um dies hier zu Ende zu bringen und stark sein zu können?"

Sie sah nun kurz zu Boden, aber da war noch mehr, das sie loswerden wollte.
"Du weißt, ich mag dich, Jäger." Dann sah sie Léo an, die selbst voller Emotionen gesprochen hatte. Damit war es vielleicht noch schlimmer, weil dieselbe Art von Zuneigung zu völlig unterschiedlichen Meinungen führte. Es wäre faszinierend gewesen, wenn es nicht so ernst gewesen wäre.
"Und Léo mag ich auch. Ich mag euch sogar sehr. Wir alle haben andere Erfahrungen gemacht, wir haben eigene Gedanken und Ansichten. Da können wir nicht aus unserer Haut, nicht wahr? Deshalb verstehe und respektiere ich eure Meinungen. Ich werde euch sicher nicht anfallen, nur weil wir unterschiedlicher Ansicht sind.."
Sie schluckte kurz und sah Jäger dann nicht direkt in die Augen, als sie leise hinzufügte: "Aber ändern wird man meine Ansicht sicher nicht damit, wenn man mich als Wahnsinnige bezeichnet. Das... das hat weh getan."

Und damit zog sie sich zurück. Howard trat nun vor, um etwas zu sagen, aber sie hörte gar nicht richtig zu. Sie wollte das jetzt nicht machen, sie schaffte das einfach nicht. Sie musste alleine sein, aber hier gab es ja praktisch nirgends einen Platz, an den man sich zurückziehen konnte. Also ging sie einfach an den Wagen, wo Adam in seinem Sarg sorglos schlummerte, setzte sich an die Seite, die sie am ehesten von der Gruppe abschottete und schloss die Augen.
Es durfte nicht enden.

truecarver
17.10.2015, 17:49
Jetzt warte doch, wollte Jäger ihr hinterherrufen, dann setzte aber Howard zum Sprechen an, der Älteste in der Gruppe und wenn ein Älterer das Wort ergreift, dann hat man zuzuhören. Dieser Respekt wurde ihm als Grünschnabel eingebläut und gilt nach wie vor. Jäger folgte Evi mit den Augen, als sie langsam hinter dem Wagen verschwand, mit dem sie die Barrikade durchbrochen haben. Aber welchen Unterschied würde es überhaupt machen, wenn er ihr nachläuft und mit seinem dicken Akzent den Mund erneut aufmacht. Er besann sich wieder auf die alles verschlingende Leere, die ihn nach und nach aus dem Hier und Jetzt entfernen und durch die letzte Hürde tragen wird. Schmerz und Wut werden zu bloßen Vokabeln, diese Gesichter, an die er sich so sehr gewöhnt hatte, wie an die Gesichter seiner Basa-Leute von damals, waren dabei zu ausdruckslosen, nicht unterscheidbaren Figuren zusammenzuschrumpfen, die sich taktisch auf einem Spielfeld positionieren werden. Und Jäger wird genauso einer von ihnen sein. Ein Bauer auf dem riesengroßen, tödlichen Schachbrett.

Die Wahrheit lag nicht in Worten, sondern in Taten. Unabhängig davon, wohin sie nun aufbrechen, was zählt ist ein kühler Kopf und die Bereitschaft alles zu geben. Die Gruppe hatte sich offenbar entschieden, auch wenn so mancher noch schwieg. Frank blickte aufmerksam in die Runde, beobachtete die Leute, hörte zu. Es war nicht schwer einzuschätzen, welchen Weg er einschlagen wird. Auch Jackal hatte sich mit verschränkten Armen zu ihnen gestellt, hörte zu, wägte ab. Für ihn, der selbst in Gefangenschaft gesessen hatte, durfte es ebenso nur eine Option geben. Und der Chef. Tja, seine Einstellung hat er bereits geäußert. Genau genommen betrieb Jäger gepflegte Insubordination, indem er den Worten des Skippers widersprach. Es hieß wir gehen gen Osten, also gab es keine Diskussion. Der alte Bog hätte Jäger dafür schon längst bis zum Hals in der Erde vergraben lassen und seinen Kopf mit eiskaltem Wasser besprüht. Aber er musste es einfach versuchen. Er musste zur Vernunft aufrufen, die Situation erforderte dieses Mal keine Maschine, die Befehle ausführt, sondern jemanden, der widerspenstig hinterfragt. Selbst wenn er damit gegen den wichtigsten Codex seines Lebens verstieß.

Nachdem Howard geendet hatte, verharrte Jäger nachdenklich auf seinem Platz. Ja, eine kontrollierbare Armee der Untoten stellte eine ganz eigene Gefahr dar. Aber es gab genug Überlebende, um sich gegen sie zu stellen. Kampferprobte Veteranen, die noch ziellos durch die Gegend streifen und einfach nur überlebten, oder gar Gruppen wie diese eine war. Sie würden sich zusammentun um den Rest zu beseitigen nachdem Adam sein Ding vollführt hatte. Sie würden sich ihnen entgegenstellen und keine eigenen Opfer scheuen, die Welt ein für alle Mal von der Plage zu befreien. Doch damit sie eine Chance hätten, lag es an ihnen, den Freiwilligen aus Shengs Hope, den ersten Schritt zu tun, dafür zu sorgen, dass mit jedem gefällten Untoten keine zehn Neue auf die Beine kommen. Ist der Virus ausgelöscht, wird es eine Frage der Zeit sein bis die Armee der Untoten durch den Kampfeswillen der Lebenden zusammenschrumpft und schließlich wie eine welke Blume verkümmert. Das alles und noch mehr hätte Jäger gerne gesagt, aber mit seinen Worten hätte er noch mehr Leute verletzt. So kurz vor der finalen Schlacht ein unverantwortliches und furchtbares Ding. Wenn schon Worte, dann sollten sie inspirieren, nicht entmutigen. Damit hielt er seinen Mund. Die Entscheidung stand längst fest, und er tat gut darin, sich mit ihr anzufreunden. Wenn die totale Apokalypse hereinbrechen sollte, werden wir alle wenigstens vereint sein und sich dem nahenden Ende gemeinsam entgegen stellen. Unter anderen Umständen wäre es ein schöner Gedanke gewesen, aber sein Herz war längst nicht mehr dafür empfänglich.

Dennoch hoffte er auf eine Gelegenheit, mit Evi allein zu sein. Hatte er ihr nicht einst das Leben gerettet? Waren sie nicht dabei in die Höhle des Löwen hinabzusteigen? Wenn es einen von ihnen erwischen sollte, werden dies die letzten Worte sein, die sie miteinander gewechselt hatten? Er rieb sich müde die Augen. Jeder schien nun seinen eigenen Gedanken nachzuhängen, kein Wort wurde gesprochen, man hörte nur den Wind, der durch die leerstehenden Häuser pfiff, und irgendwo in der Ferne stöhnte leise der Tod, lockte sie in sein Reich, wo er alle Karten in der Hand hielt. Jäger griff in das Innenfutter seines Pullovers und zog Evis Flachmann hervor. Das Fläschchen lag leicht in seiner Hand, die schwungvollen Verzierungen waren etwas verblasst, aber die sorgfältige Hand, die sie vor langer Zeit eingeprägt hatte, war immer noch in ihnen zu erkennen. Trotz der schwachen Sonnenstrahlen, glänzte es wie ein zwinkerndes Auge.

Viviane
17.10.2015, 19:35
Hinter dem Sarg-Gespann, an dem Evi lehnte, ratschte es in unregelmäßigen Abständen. Ein Messer glitt wieder und wieder durch Fett und Sehen hindurch, schabte an Knochen entlang. Jemand hockte dort, ein Teil der Gruppe und doch vollkommen aussen vor. Der Sklave. Das Geschenk der Vulture. Einer von Perlmutters Jungs. Der Schakal. The Jackal. J. Er, der wie ein Schatten ihrer Gruppe um Adam gefolgt war, bis hierher, bis seine Schuhsohlen Pergament geworden waren. Nur ganz kurz war er bei ihnen gestanden. Mit verschränkten Armen. Solange bis der Schlaf seine Lider mit sanften, unnachgiebigen Fingern herabzwang und er beinah auf Jegor drauf gekippt wäre. Dann zog er sich zurück um Kraft zu sammeln, auf Ödländerart. Erst meditierte er. Halb im Schlaf, halb im Wachen. Die halb geschlossenen Lider über der Asche seiner Toten auf der Haut gesenkt, deren Muster er auswendig kannte und nun wieder und wieder mit den blutigen Fingern nachfuhr. Nur ab und an schreckte ihn ein vom Wind herangetragenes Stöhnen auf. Dann folgte ein weiteres ratsch, ein weiterer Schnitt, mehr Blut. Diesesmal stopfte er sich frische Kaninchenleber in den Mund. Wippte wieder zurück vom Ballen auf den Spann und die Ferse. Langsamer wieder. Die Augen geschlossen.

Sorgsam las er mit blutigen Händen in den Eingeweiden des frisch geschlachteten Kaninchens vor ihm. Musste kein zweites Mal an den Horizont blicken, wusste was dort lag. Als Jegor sagte, was wahr war. Und die Latina sagte, was wichtig war, wusste er, das er in der Debatte nicht gebraucht wurde. Allein noch wer auf seinem Pfad mitkommen würde, war interessant für ihn. Also wartete er. Er wusste ohne hinzusehen, die beiden Wanderer würden ebenso wachen wie er. Wusste das Novs Ohren gespitzt waren, auch wenn der begeistert die zugeworfenen Kaninchenohren zerkaute. Seine Gedanken murmelte er vor sich hin, so als müsse er sie mit dem Fleisch zusammen durchkauen, oder sie mit dem großen ums Lager streifenden Hund teilen, um sie gänzlich zu begreifen. Die Worte waren so leise, dass die einzige zu erwartende Antwort das beständige Heulen und Kreischen und Schreien im Wind war. Und das Klirren der tausend mal tausend Dolche aller Stämme der Kultisten.

"Der Kampf unausweichlich. Aber wo und wie und mit welchen Waffen. Ob sie in die Falle tapsen. Oder nicht. Ob sie sich ein blutiges Rückszugsgefecht mit ihrer 'Familie' an der Seite liefern wollen, nach dem Befreiungskampf, eingekreist von der Armee. Oder nicht. Ob wir Es haben, wenn es dazu kommt. Und Adam, natürlich. Der sie vielleicht aufhält... oder nicht. Im Labor dann wieder Rückzug, wieder in der Falle, jeden Millimeter und jede Sekunde mit Leben bezahlen müssen. Unnötige Kämpfe. Jemand sollte sie davor beschützen. All diese hübschen kleinen, ganz besonderen Schneeflocken. Es wird sie zerstören, was sie dort sehen." Und ihn, wenn er mit ihnen kam. "Letztlich ist es egal. Wir teilen uns auf. So oder so. Jeder tut was er tun muss." Offensichtlich hatte er nicht mehr vor irgendwem zu folgen, sondern kannte seinen eigenen Weg bereits.

Er leckte sich nach der blutigen Mediation das Rot aus den Mundwinkeln. Wieder murmelte er etwas, ganz leise, hinab zu seinen Füßen: "Alles was bleibt ist das alte Versprechen. Das, was ich ihm gegeben hab." Er fischte nach der grob geschnitzten hölzernen Tigerfigur, mit den blauen Tigerpflastern darauf. Verfiel mehr und mehr in den Dialekt der Ödländer. Und lächelte. "Ihm und allen, denen er's versprochen hat, das Mittel zu finden. Er und sie und all die zahllosen, vergessenen Helden, die drüben an der Bar warten. Und auch Sheng und sein Lebenswerk." Seine Stimme war bitter, wie Kaffeebohnen.

"Shengs Joke, in der Tat", wisperte er sanft. Er lachte leise über diese Ironie des Schicksals.


Dann ging er auf die junge Frau mit dem rabenschwarzen Haar zu, die verloren wirkte in all dem Chaos um sie her. "Mary? Meinst du es wäre möglich..." Unterbrach sich. Legte den Kopf schief, als nehme er Witterung auf. Sorge umwölkte sie. Und der Hauch von etwas endgültigem. Er legte vorsichtig eine Hand an ihre Stirn, als ob er Fieber messen wollte. Bemerkte selbst nicht einmal, das er ihr Kaninchenblut an die Stirn schmierte dabei, bis Nov zu ihr hochlinste und es abschlecken wollte. Er hielt erschrocken inne und fasste erst wieder einen Gedanken, als der Hund seine Finger abzulecken begann. Beinahe zärtlich, als ginge es ihm nicht um das Salz und das Blut und den Fleischgeschmack, sondern um etwas ganz anderes.
Ihre Augen. Da war etwas in ihren Augen, das auch in Lauras gestanden hatte.
"Hey... du willst doch jetzt nicht das Lager abbrechen und dich davon machen? Wobei..." Er betrachtete nachdenklich die blutigen Linien auf seinen Armen, alles was vom gefressenen Kaninchen übrig geblieben war. "...es gibt durchaus schlechtere Pläne.."

Soladra
17.10.2015, 20:11
Wie ein lautloser Schatten war Mary auf der Reise an Jackals Seite geblieben, wieder rum gefolgt von ihrem eigenen, wuscheligen Schatten. So war sie auch nicht weit, als Jackal auf sie zukam. Ihr Gesicht hatte sie mit einer seltsamen grauen Maske aus Asche bemalt, die entfernt an eine Kriegsbemalung erinnerte, ihr schmales Gesicht jedoch noch schmaler erschienen lies. Als Jackal irgendetwas vor isch hin murmelnd auf sie zukam, stand sie auf und begrüßte ihn mit ihrem üblichen, sanften Lächeln.
"Jackal. Was..." Verdutzt blieb ihr das Wort im Hals stecken, als Ihr der Mann gegenüber mit der blutigen Hand über die Stirn fuhr und eine großzügige rote Spur auf ihrem Gesicht hinterließ. Und trotz des absolut unpassenden Moments... musste sie leise lachen. "Jackal, ist alles in Ordnung bei dir?Ich hab kein Fieber, vielen Dank!" Sanft legte sie einen Arm um seine Schulter und zog ihn in eine halbe Umarmung. "Mach dir keine Sorgen. So leicht wird man mich nicht los." Sagte sie , laut genug für alle, halb in sein Ohr un verwuschelte seine Haare. Wärme lag in ihrem Blick, als sie sich von ihm löste und einen Blick in die Runde warf. "Das gilt für euch alle. ich stehe euch zur Seite." Demonstrativ ließ sie sich auf den Boden nieder, und musterte die Truppe im Schneidersitz. "Auch wenn seltsam ist, dass ihr losgegangen seid, ohne zu wissen, wohin und warum. War euch das in Shengs Hope nicht klar? " Ihr großer, flauschiger Hund ließ sich neben ihr nieder , hechelte und warf Jackal und Leo einen treudoofen Blick zu.

Viviane
17.10.2015, 22:10
Ein breiter Strich auf der Stirn, der Horizont auf den alles gerichtet war. Drei Punkte darüber, die Gefahr sehen sollten. Eine Linie, zum Kinn hin, das Zeichen der Heilung. Verwischt, vom Lachen. Zittriges Rot brach sich durch das fahle Grau, Leben schwemmte in die Düsternis die über allem lag. Und dazwischen das Grün der Hoffnung, wie zwei spiegelblanke Seen in denen das Morgenlicht auf ewig gebunden war. Wie von selbst war das Schutzzeichen entstanden. Und so sollte es sein. Sie sollten die Jüngeren beschützen, nicht anders herum. Jemand anders als der junge Arzt hätte... zu spät. Viel zu spät dafür.

"Jackal. Was... Jackal, ist alles in Ordnung bei dir? Ich hab kein Fieber, vielen Dank!"
"Nein, nichts ist in Ordnung." Seine Stimme kaum mehr als ein müder Hauch. Er lehnte sich voll in ihre angebotene Umarmung und wieder schwankte er. Vor Müdigkeit. Vor Anspannung.
"Mach dir keine Sorgen. So leicht wird man mich nicht los." Seine Haare kitzelten am Ohr. Oder waren das ihre?
"Hätte schwören können, das ich die ganze Zeit hinter dir war auf dem Weg. Aber ich bin froh... mich wirst du auch nicht so schnell los. Aber da ist was, dass ich dir..."
Es war seltsam, als Marys Blick seinen kreuzte, musste er zurück lächeln. Sein Gesicht wirkte komisch, weil er die Nase kraus zog, aber in seinem Kopf war ein Gefühl, als würden sich Spinnweben auflösen. Verlegen senkte das Kinn auf die Brust und wandte den Kopf ab, grade genug, das ihre Hand, leicht wie eine Feder noch auf seinem wirren Haar lag.

Ich will nicht das du mit ihnen gehst, Mary.
Aber da war sie auch schon fort, so wie Kinder eben sind. Offenes Herz, voller Hoffnung. Wie ein Vogel, der zart auf dem Finger landet und wieder fort ist ehe man seine Stimme in sein Herz gelassen hat. Zu spät. Ungesproch'ne Worte.

"Das gilt für euch alle. ich stehe euch zur Seite."
Er drehte sich nach ihr um und wankte wieder, diesesmal gab sein Bein nach und er kniete sich ächzend in den Staub. Es half sehr, das Mary sich direkt an seinen Rücken setzte. Als fiele eine große Last von ihm ab, ließ er die Schultern sacken und plumste direkt hinter Mary zu Boden, rutschte heran & während sie die Runde musterte, blickte er nur zu Nov hinab, der einen Moment später warm und japsend auf seinem Oberschenkel lag und sich mit vollem Gewicht auf ihn und Mary schmiss. Urvertrauen, sowas vielleicht. Als wusste er, das er hier in Sicherheit war, schloss er mit einem stummen Gähnen die Augen und nur die Nase zuckte ab und zu, wenn Mary ihre Worte mit Gesten untermalte. J.s Kopf ruckte erneut herab, auf die Brust. Auch er gähnte und streckte sich, bis er Marys Rücken fest hinter seinem spürte. Und abgewandt von neugierigen Blicken wie er war, erlaubte er es sich einen Moment lang zu trauern. Weil er musste.

Soladra
17.10.2015, 22:20
https://www.youtube.com/watch?v=MOgI9gO_Yvw

Als Jackal sich so gegen sie lehnte schlich sich für einen Augenblick eine Spur von Kummer in ihren Blick, den sie über die Schulter auf den so viel älteren Mann warf. nach einem Moment stand sie wieder auf. auch November rappelte sich wieder von Jackals Schoß und schleckte ihm einmal über die Wange, während Mary ihm eine Hand hinhielt. "Komm, Jackal. Wir zwei hübschen gehen mal 'ne Runde Spazieren." Mit einem Ruck zog sie ihn Hoch, schlang salopp einen Arm um seine Schulter, als wäre sie Betrunken, und wanderte mit ihm in unbestimmte Richtung davon, gefolgt von Nov.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder die Stimme hob."Weißt du...ich komme aus Seattle. Und ich finde Enten süß. Magst du auch Enten?" Jackal Hob den Blick, fuhr sich mit einem Ärmel grob übers Gesicht und sah sie verwirrt an."Enten?" Seine Stimme war heiser, brüchig. "Ja genau. Enten. Diese Quakenden Viehcher, die so zerknauscht aussehen,wenn sie klein sind." Er nickte nur schwach. Seine Hand fuhr wieder geistesabwesend in das weiche Fell in Novembers Nacken.
"Weißt du... in Seattle gab es einen Park mit hohem Gitter... und einen See. Mein Vater hat mich immer dorthin mitgenommen. Wir haben dort geangelt und im Winter sidn wir Schlittschuh gelaufen. kannst du dir vorstellen, wie unglaublich amüsant ein Zombie auf Eis sein kann?" Sie lachte laut und schüttelte den Kopf darüber. Inzwischen waren de Anderen Bewohne von Shengs Hope in Stück in die Ferne gerückt, kaum mehr als bunter Striche, die zusammen standen, nur leise tönten noch Gesprächsfetzen heran.
"Auf alle Fälle... Der letzte Winter, den ich mit meinem Dad erlebt habe, war der kälteste, des ich je gesehen habe. Und der ganze See war voller Enten. Hunderte, tausende, so viele Enten kannst du dir gar nicht auf einem Flecken vorstellen, der ganze See war bedeckt."
Sie machte eine kurze Pause und wuschelte sich selbst durch die Haare, die sie nach dem Kochen irgendwie wieder einigermaßen gebändigt hatte und die ihr jetzt lang und mehr oder weniger glatt den Rücken hinab und teilweise ins Gesicht fielen.Sie glich mehr denn je ihrem Hund, noch dazu mit der grauen Aschemaske im Gesicht.
"Auf jeden Fall wurde es am Abend so kalt, dass der See trotz der vielen Enten einfach zufror. Ein einziger großer Eisklumpen, ich hab es selbst kaum glauben können. Und weißt du , was dann passiert ist?" Sie lächelte und hob die freie Hand in einer weitfahrenden Geste "Die Enten flogen weg und nahmen den See einfach mit! Und sie flogen so weit und so hoch, dass sie über die Wolken flogen und man sie nicht mehr sehen konnte. Alles was blieb, war ein Krater, der sich langsam mit dem fallenden Schnee füllte."
Sie schlang den Arm fester um Jackals Schulter und sah ihn fest an. " Und jetzt, Jackal, jetzt liegt dieser See irgendwo in Georgia." Ihr Lächeln wurde breiter, zuversichtlicher. "Wer weiß? Vielleicht finden wir ihn! " Sie ließ ihn los , lief eine weile neben ihm her "Wenn wir fest genug daran glauben, finden wir ihn.", sagte sie leise, wenn auch mehr zu sich selbst.
Dann begann sie, wie wild in ihren Taschen zu kramen...fluchte" Ach scheiß drauf, was solls'" sie griff an ihren Hals und löste einen der Zahlreichen Lederbändel. " Wehe dir, du passt nicht drauf auf. Dann kannst du dich hinter jeder noch so großen Zombiehorde verstecken, ich finde dich!" Das Lachen in ihrer Stimme und ihrem Blick nahm ihren Worten die Spitze, als sie Jackal das schwarze Lederband um den Hals hängte. Unten baumelte ein kleiner, fünfzackiger Stern aus beinahe schwarzem Holz, eingeramt zwischen jeweils zwei blauen und roten Holzperlchen, auf denen irgednwelche krypischen Symbole prangten. Flink zog Mary ihr Messer und schnitze mit ruhiger Hand ein kantiges, jedoch erkennbares "J" in das weiche Holz. "So. Damit ist es vom Umtausch ausgeschlossen. Bei Beschwerden melden sie sich bitte an der Firmenleitstelle." Während sie das Messer wieder wegsteckte, strahlte sie Jackal mit hoffnungsvollen, kindlich großen Augen an.

"Freust du dich?"

Viviane
17.10.2015, 23:46
Er schüttelte sanft den Kopf, so dass ihm die wilden Locken nur so ins Gesicht flogen, als Mary ihn nach den Zombies im Eis fragte (https://www.youtube.com/watch?v=J0ZmbHyzfCg). Fast so, als glaube er ihr die Geschichte nicht so Recht. Hielt sie für einen Auswuchs an unbändiger Fantasie. Aber, als sie von ihrem Vater sprach, stolperte er beinah über Nov, der zwischen ihnen seine Achten drehte und aufgeregt auf Anweisung wartete.
Als er an Ort und Stelle gefror, an einer Kuppe die freien Blick nach Nordwesten offenbarte und unter ihnen die Skyline San Antonios... oder das was davon übrig war, hielt Nov das kurz für ein Zeichen für Gefahr. Und J. bemühte sich, in Rufweite der Gruppe zu bleiben, denn hier draussen war Todeszone. Und sie leichte Beute. Auch ohne von fabelhaften Knautsch-Enten-Geschichten abgelenkt zu sein.

Doch nach der ersten Beunruhigung wirkte der Vorsprung der kleinen, steilen Klippe wie ein perfekter Rückzugspunkt. Ein Nest, sehr gute Aussicht rundum, eine kleine Baumgruppe die gegen allzu rauhes Wetter abschirmte und Sichtschutz gab. Jackal legte sanft die Hand auf den schmalen, grauen Wischmopp-Kopf, vergrub beide Hände tief unter den Ohren und blickte dem Rüden in die goldenen Augen, während sie beide Marys Worten lauschten, das wie Wasser im Gebirge herabplätscherte. Leicht, hell, klar... als wäre es gestern erst geschehen. Als könnten sie jeden Moment zurück zu ihren Familien.

Als sie ihn fest an der Schulter packte, kamen ihm wieder die Tränen. Er blickte diesesmal nicht weg, konnte nicht. Ihre Schritte führten sie in den kleinen Hain hinein. Der sie umgab wie ein sicheres Fort. "Ja, vielleicht finden wir ihn eines Tages." Er schüttelte immer noch den Kopf, lächelte aber sachte. Und dann legte er ihr den Finger an die Lippen und deutete auf seine Ohren, damit sie lauschte. Irgendwo im Dickicht nag-nagte eine kleine Entenmutter nach ihren gelben, fluffigen Kinderchen. Der Fluss war nicht weit. Ein Stück Normalität, das so war, wie es sein sollte. "Ich wünsche mir, das wir ihn finden. Ich glaub dir die Geschichte, natürlich..." Da er anfing leise zu glucksen knuffte sie ihn kurzerhand in die Seite.

Ihre plötzliche, heftige Umarmung jedenfalls schmolz den Schnee, der sich in seinem Inneren breit gemacht hatte.

"Im Ernst, Mary. Dieser See... ein Rieseneumel aus Eis. Das klingt nach dem Stoff aus dem meine Alpträume sind, wenn ich nicht grade wieder mal von diesen Scheiß Urwaldhexen oder Leos komischen Selbstgesprächen träume. Seen sollten nicht einfach auftauchen oder davonfliegen. Die sollen bleiben wo sie sind, damit ich im nächsten Jahr wieder dort hin kommen kann, wenn es dort gutes Wild gab oder Beeren oder 'nen schicken Sandstrand. Ich weiß nicht, ob ich nicht lieber den Wodkafluss von Jegor finden will. Wobei, wenn der Wodkafluss aus dem Enteneis-Dingsbums entspringt, wäre das ne feine Sache. Stell dir mal all die eingelegten Enten vor, die nur darauf warten aus dem Eis gehackt zu werden. Hm. Also halten wir Ausschau nach Regenbögen und aus dem Himmel fallende gefrorene Enten, ja?"

Ihr Geschenk indes und das sie fluchte, wie eine Ödlandwhiskey-Destillateurin brachte sehr viele, sehr gute Erinnerungen in ihm zurück. Er hielt still, als er ihr das Lederband umlegte. Es war breit, weich wie Butter und der Anhänger aus Holz war noch leicht warm, von ihrer Berührung.
"Was bedeutet er? Oder ist das nur Novs alte Hundemarke und du willst, das ich bei Verlust zurückgebracht werde? Das kannst du gern haben, Fräulein."
Er piekste sie in die Seite, als sie ihn 'vom Umtausch ausschloss'. Als würde er daran auch nur denken.


"Freust du dich?"
"Klar freu ich mich. Sogar... sehr. Das ist 'n besseres Andenken als alles, was ich im letzten Monat erlebt hab... nichts, was du wissen willst, sicherlich..."
Als schmerze ihn seine Schulter mal wieder, rieb er fest über eine dunkel eingefärbte Stelle dort... genug um die Asche fortzuwischen und Hauer von Affe und Kralle vom Greifen freizulegen. Als er das bemerkte, hielt er die Stelle fest und bedeckt und beeilte sich wieder in den Mantel zu schlüpfen.

"Erzähl mal, was macht deine Firma so? Ausser unbekannte kalte Enten observieren?"
Er lenkte ab, wie immer wenn ihm etwas unangenehm war.
"Wenn ihr in Seattle sowas habt... dann zeig ich dir mal was wir Ödländer hier so eingebürgert haben. Ich hab da nämlich auch was für dich. Wenn du möchtest."

Sacht zog er sie an eine Stelle zwischen den Bäumen, an der das Licht durchsickerte. Auf seiner Hand lag ein Beutel, in dem allerlei kleiner Zierrat steckte. Darunter auch ein sorgsam zusammengebundenes Stück Stoff, das einem Band ähnelte, als er es losknotete.

Es war ein dreifach gefaltetes, dunkelgrünes Satinband, auf dem seltsame Stickereien zu sehen waren. Als es in Jackals Händen entfaltet wurde jedoch, konnte Mary Kreuze und Sternchen ausmachen, kleine gestrichelte Linien und Landmarken, wie die Hochhäuser vor ihnen, die Statue die in der Bucht stand, den Dschungel. Es erinnerte ein wenig an eine Schatzkarte, nur das der Großteil der Karte der Sternenhimmel war.

"Hier, ich zeig dir wie du's verwendest. Das ganze Jahr über siehst du diesen Stern hier, genau da. Die hier drehen sich um ihn, deswegen wirst du auch sie immer sehen können. Das sind die Winde hier in der Gegend. Und die sicheren Straßen, hier der Fluss, der zum Meer führt. Merk dir den, ja? Und wenn du das Band dabei hast, kannst du auch in der Dunkelsten Nacht nicht verloren gehen. Jeder von uns Führern hatte so eines. Aber ich kenne es in und auswendig und hab den Kopf voller Karten. Dir nützt es mehr. Allein schon, wenn du dir die Zotteln aus dem Gesicht streichst, so. Und so." Man traute es dem Wuschelkopf vielleicht nicht zu, aber er konnte durchaus flechten. Und das nicht mal übel. Zwei simple Stränge fanden nun in einem vom Seidenband durchwobenen Haar zueinander. "Hier. Das ist doch was. Dann siehst du wieder aus wie ein Mensch. Pass auf mit den Aschebemalungen, sonst hält dich noch irgendwer für einen durchgeknallten Plünderer, wie mich." Er grinste und rieb sich ein wenig verlegen von diesem unfreiwilligen Geständnis über die Oberlippe. Und viel half auch das Haarband nicht. Mit dem Staub und dem Blut im Gesicht sahen sie alle zwei aus wie zwei Hippies nach einer Schlammschlacht und rochen wohl sowieso wie November.

Aber das machte keinem von ihnen etwas aus und tat noch viel weniger dem Gefühl des Verstehens Abbruch, das sich zwischen ihnen ausbreitete. Es war nur ein Hauch, der Jackals Lippen umspielte, aber als er Mary noch einmal sehr kurz und sehr fest an sich drückte, mit dem heilen Arm - da wogte eine warme Welle von Dankbarkeit zu ihr hin. Und sie hätte schwören können, das der Kerl schon wieder weinte, aber diesmal aus einem ganz anderen Grund.

MeTa
18.10.2015, 02:03
Es erleichterte Eryn, dass das tapfere Kultistenmädchen, ihr Anführer, der verbliebene Mediziner und ihre engste noch lebende Vertraute der selben Meinung waren wie sie. Doch zumindest für den Moment war die Wut auf die anderen größer.

Selbstgerechte Arschlöcher.

Eryn blickte in Richtung von Jäger und Leo. Die Mexikanerin log nicht. Sie hatte sich - wie Evi, Haile und Eryn selbst auch - jedes Mal für die Gruppe in Gefahr gebracht. Doch ihren Punkt verstand die Barfrau nicht. Gab ihr das zweimalige Retten anderer im dritten Fall das Recht, still zu sitzen und die ihrem Schicksal zu überlassen, die ihnen nah waren? Ihre Freundin, die Taucherin, war eindeutig verletzt von - vor allem - den Worten des Russen. Nachvollziehbar. Besäße Eryn mehr Empathie, ginge es ihr womöglich genau so.

"Ich nicht!", schloss sie sich einem Teil von Evis Ausführungen an, ohne dass irgendjemand die Chance hatte, nachzuvollziehen, was sie meinte. Sie machte es deutlicher. "Ich respektiere eure Meinungen nicht, ich verstehe sie nicht!" Sie schüttelte den Kopf. "Ich wollte euch nur wissen lassen, dass Evi in dieser einen Sache nicht für mich spricht." Sie war in Rage. "Versucht eure egoistische Scheiße nicht als rationale Überlegungen zu tarnen, ihr..." - ein tiefer Atemzug und sie vergaß die Beleidigung, die folgen sollte. "Kein Kind mehr soll mit eigenen Augen ansehen, wie die Familie vergewaltigt und zerfleischt wird? Achso, und wir lösen das Problem, indem wir uns das nicht ansehen, sondern weggucken und es einfach geschehen lassen. Clever!", fasste sie zusammen und packte so viel Sarkasmus in die Worte, wie sie in ihrem Inneren finden konnte.

"Sprich nicht von Verstand!", fuhr sie fort und blickte dabei Jäger "Du willst Freunde sterben lassen, die uns prima dabei helfen könnten, unsere Mission zu Ende zu bringen. Was, wenn wir da stehen und nicht weiter wissen? Brauchen wir nicht einen Sheng, der mehr Ahnung von all dem hat als jeder von uns? Wenn wir einer Übermacht an Feinden gegenüberstehen... brauchen wir dann nicht erfahrene Scavenger, die uns helfen, die Armee der Untoten zu bewältigen? Also bitte - du willst den einfachen Ausweg, nicht die logische oder sogar richtige Wahl. Arschloch!"

Und dann entfernte sie sich das kleine Stück und ging zu Adams Wagen, an dem auch Evi saß. Anstatt der Kämpferin jedoch die Ruhe zu stehlen, die sie sich offenbar hat nehmen wollen, waren ihr Ziel die Vorräte. "Der Scheiß liegt hier schon so lange unberührt!", meinte sie lautstark und griff nach dem Jagdgewehr. "Wenn erfahrene Soldaten nicht kämpfen wollen, macht man es eben selber!", warf sie fast anklagend hinterher. "Frank, kannst du mir beibringen, wie man das Ding benutzt?"

Eryn nimmt sich das Gewehr und generiert den Trait "Schütze"

Soladra
18.10.2015, 02:59
"Im Ernst, Mary. Dieser See... ein Rieseneumel aus Eis. Das klingt nach dem Stoff aus dem meine Alpträume sind, wenn ich nicht grade wieder mal von diesen Scheiß Urwaldhexen oder Leos komischen Selbstgesprächen träume. Seen sollten nicht einfach auftauchen oder davonfliegen. Die sollen bleiben wo sie sind, damit ich im nächsten Jahr wieder dort hin kommen kann, wenn es dort gutes Wild gab oder Beeren oder 'nen schicken Sandstrand. Ich weiß nicht, ob ich nicht lieber den Wodkafluss von Jegor finden will. Wobei, wenn der Wodkafluss aus dem Enteneis-Dingsbums entspringt, wäre das ne feine Sache. Stell dir mal all die eingelegten Enten vor, die nur darauf warten aus dem Eis gehackt zu werden. Hm. Also halten wir Ausschau nach Regenbögen und aus dem Himmel fallende gefrorene Enten, ja?"

Lachend schüttelte Mary den Kopf ."Jackal, Manche Dinge müssen passieren. ob es ein wandernder See ist oder nicht." Ihr Tonfall klang, als müsste sie einem Erstklässler behutsam erklären, dass das ABC aus mehr als drei Buchstaben bestand. "Es gibt Dinge, darauf hat man keinen Einfluss. Und die meisten Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben, sind die , die uns am Ende in die Verzweiflung treiben, wenn wir nicht aufpassen. Pass auf, dass dir das nicht passiert, ja?"
Dann nahm ihre Stimme wieder ihren gewohnten Singsang an. "Und nein, dass ist Nicht Novembers Hundemarke. Also ab er sowas brauchen würde. Das..." Sie brach ab und schien kurz zu überlegen, ob sie weitersprechen sollte. "Das habe ich selber gemacht. Es gibt nicht viele, für die ich sowas mache, also passt wirklich darauf auf! " Den Knuff bekam er Postwendend zurück, genau gezielt zwischen zwei Rippen.

Als Jackal ihr jedoch das Haarband überreichte, Leuchteten ihr Augen selbst wie zwei Sterne auf. Vollkommen verdattert stand sie mit dem Tuch in den Händen da und schien Jackals Ausführungen gar nicht zu hören. Plötzlich hüpfte sie wie eine Bekloppte auf und Nieder, um Klammerte dabei Jackals vernarbte Hande und quietschte ihre Freude in die Welt hinaus."Ohmygoshohmygoshohmygosh! Niemand, NIEMAND hat mir jemals so was Wunder-Wunder-Wunderschönes geschenkt! Danke Danke Danke Danke!" Jedes weitere, ungefähr zwei Oktaven zu hohes Danke wurde von einem kleinen, aufgedrehten Hüpfer begleitet. November schaute seiner Herrin nur hinterher, um sich dann die linke Vorderpfote mit einem leisen Winseln auf die Schnauze zu legen. "Danke! Danke! Dan..ke.." Offensichtlich viel Mary auf, wie sehr sie sich daneben Benahm. sie räusperte sich deutlich, während ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Ähem... ja...Einigen wir uns einfach darauf, dass das hier nicht an die Öffentlichkeit sollte." Wie ein braves Kind saß sie Still, als Jackal ihr die Haare flocht und das Haarband anlegte. Plötzlich lachte sie wieder ihr Silbernweiches Lachen. " Jetzt kann keiner von uns beiden mehr verloren gehen! Du hast eine Sternmarke und ich hab eine Sternkarte! Jetzt kann ja gar nichts mehr schief gehen!"

Und als Jackal sie wieder in den Arm nahm, lehnte sie sich leicht gegen ihn. "Mach dir keine Vorwürfe. Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen. Du hilfst niemandem, wenn du ihn in einen goldenen Käfig einsperrst." Dann machte sie sich gemütlich mit ihm auf den Rückweg, und trug dabei ihren neuen Schatz stolz wie eine Königinnenkrone.

wusch
18.10.2015, 08:26
Frank hatte damit gerechnet, dass soetwas passieren würde, sobald sie gesehen hatten, was mit Shengs Hope passiert war. Das sie sich entscheiden musste was sie tun würden. Die Bewohner von Shengs Hope retten oder sie sterben lassen. Für ihn selbst war Glasklar wofür er sich entscheiden würden, dass hatte bereits festgestanden, als er in seine Wohnung angekommen war und entdeckt hatte, dass sie wirklich weg waren. Bestärkt wurde er nur noch durch Roberts Schicksal und er war froh das viele seine Meinung teilte. Weniger wütend als traurig stimmte es ihn jedoch, wie viele sich dafür aussprachen sie zurück zu lassen.
Ihr kennt meine Meinung, ich bin dafür, unsere Freunde, unsere Familien und alle anderen aus Shengs Hope zu retten die noch leben oder es zumindest zu versuchen. Natürlich werden wir wahrscheinlich nicht alle retten können, sosehr ich es mir auch wünsche, dass ist mir bewusst. Wenn wir es jedoch nichteinmal versuchen, sie alle einfach sterben lassen, sie diesem Schicksal mit diesen Worten zeigte er auf den Almodome und insbesondere auf die Leichen und Untoten die dort aufgehangen waren dann weiß ich nicht, ob ich jemals wieder guten Gewissens in den Spiegel werde blicken können.
Unser Auftrag, die Heilung des Virus ist natürlich wichtig, mehr als einfach nur das aber sind diese Leute, die von den Kultisten mit hinein gezogen wurden nicht auch wichtig? Es ist schließlich nicht ihrer Schuld das sie hier sind. Vergesst nicht: Wir müssen uns auch Fragen was wir bereit sind, für diese Mission alles zu Opfern und ich denke nicht, dass wir beginnen sollten diese Menschen zu opfern. Natürlich ist die Entscheidung angesichts der Situation nicht leicht aber wir müssen es probieren, denn wie Eryn hier eben schon richtig sagte, die anderen können uns durchaus helfen. Wingman beispielsweise ist ein großartiger Kämpfer und Shengs Verlust wäre ein schwerer Schlag für die Moral vieler hier, zudem hat er mit das Umfangsreichste Wissen über Adam und all das. nannte er nur 2. Seine eigene Famile nannte er bewusst nicht, da sowieso jeder wusste, das er sie retten wollte. Mit diesen Worten stellte er sich zu denen die seiner Meinung waren.

Als er von ihr angesprochen wurde, blickte er zu Eryn, die sich gerade das noch unbeanspruchte Gewehr genommen hatte. Natürlich, wenn du willst können wir gleich nachher anfangen. stimmte Frank zu und nickte dabei um das zu unterstreichen. Kämpfer konnten sie in ihrer Situation kaum genug haben.

Gendrek
18.10.2015, 10:34
Jackman verzog den Mund, seine Lippen waren nur noch ein schmaler Streifen und seine Stirn war in nachdenkliche Falten gelegt.
Jäger war gerade eben einfach nur der gewaltigste Schwanz den er je getroffen hat.

"Gabriel hätte ihn gemocht, der stand auf dicke Schwänze... wobei... ich glaub der meinte den Satz damals anders."

Er stempelte alle die Ihre Familie retten wollten einfach als Wahnsinnige ab und rechtfertigte das mit seiner komischen Erklärung nur rational zu denken weil... seine Familie gestorben ist? Jackman Familie ist auch tot.
Vor über 20 Jahren als sich diese Scheiße ausgebreitet hat. Viele Nächte lang hatte er immer wieder die Bilder vor seinen Augen.
Seine blutig verschmierte Tochter, die blutroten Augen in denen die Adern vor Anstrengung geplatzt waren als sie seine Frau...

Jackman schüttelte ungläubig den Kopf. Am liebsten hätte er Jäger gerade die Nase gebrochen und ihm gesagt, dass er sich doch einfach verpissen soll wenn er das möchte.
Aber dafür war er dann doch zu sehr ein Teil dieser Gruppe und konnte seinen Wunsch auch nachvollziehen.

"Ich respektiere eure Meinungen nicht, ich verstehe sie nicht!"

Eryn trat auf den Plan und schüttelte energisch den Kopf.

"Ich wollte euch nur wissen lassen, dass Evi in dieser einen Sache nicht für mich spricht."

Sie sprach immer schneller und immer wütender.

"Versucht eure egoistische Scheiße nicht als rationale Überlegungen zu tarnen, ihr... Kein Kind mehr soll mit eigenen Augen ansehen, wie die Familie vergewaltigt und zerfleischt wird? Achso, und wir lösen das Problem, indem wir uns das nicht ansehen, sondern weggucken und es einfach geschehen lassen. Clever!"

Nun wandte Sie sich direkt Jäger zu und fing an Ihre Standpauke fortzusetzen. Die Frau war so pissig gerade.

"Sprich nicht von Verstand! Du willst Freunde sterben lassen, die uns prima dabei helfen könnten, unsere Mission zu Ende zu bringen. Was, wenn wir da stehen und nicht weiter wissen? Brauchen wir nicht einen Sheng, der mehr Ahnung von all dem hat als jeder von uns? Wenn wir einer Übermacht an Feinden gegenüberstehen... brauchen wir dann nicht erfahrene Scavenger, die uns helfen, die Armee der Untoten zu bewältigen? Also bitte - du willst den einfachen Ausweg, nicht die logische oder sogar richtige Wahl. Arschloch!"

Eryn sprach Jackman zum Teil aus der Seele. Anfangs konnte er auch kein Stück nachvollziehen warum zum Fick man sich gegen Shengs Hope und damit gegen seine Freunde entscheiden sollten.
Gerade Jäger konnte er nicht verstehen. Léo... Léo war anders. Sie war immer bei Ihnen aber auch merkwürdig weit weg. Er spürte eine Form von zögerlicher Distanz bei ihr und wenn er so Recht darüber nachdachte...

Er erinnerte sich an das erste Mal als er sie traf. Damals in Australien. Das kleine Mädchen mit Ihren Freunden, Ihrer Familie.
Jackman sah keinen einzigen von diesen Personen hier und er fragte sich was wohl passiert sein könnte. Auseinandergelebt? Getrennt worden? Umgekommen?
Was auch immer es war, in seinem Kopf setzte sich die Überlegung fest, dass irgendwas einen Keil zwischen diese damals so erschütterte und doch vom Zusammenhalt getriebene Gruppe getrieben haben muss.
Vielleicht war das der Grund warum Léo so hart war.
Niemand von Ihnen konnte wissen was sie dort im Stadion finden würden. Im besten Fall könnten Sie Ihre Familien befreien, im schlimmsten Fall kämen Sie zu spät oder... müssten sich entscheiden.
Die absolute Katastrophe wäre es, wenn Sie nicht alle retten könnten und Richter und Henker zugleich sein müssen. Wer kommt mit und lebt, wer muss zurückbleiben und sterben?

Jackman versuchte die Gedanken seiner Mitstreiter die sich gegen Hope entschieden nachzuvollziehen und glaubte dies auch zu schaffen.

"Eryn hat Recht. Unseren Wunsch die Überbleibsel unserer... Ihrer Familien zu befreien als Wahnsinn abzutun ist unter aller Sau. Jäger, das ist ein krasser Vertrauensbruch und ich hätte von dir anderes erwartet. Trotzdem..."

Jackman wandte sich Eryn zu.

"Es bringt auch nichts jetzt mit Gift zu spucken wenn unsere Leute Ihre Gedanken miteinander teilen wollen. Jäger ist der Meinung, dass die Mission das wichtigste ist. Vielleicht weil er Angst hat, dass wir niemanden von unseren Liebsten retten können, vielleicht weil er Angst hat, dass wir alle draufgehen und wir die Menschheit damit erneut verdammen. Seine Ängste sind real und wir müssen sie so annehmen wie sie sind."

Er wandte sich wieder Jäger und Léo zu.

"Trotzdem... ich will niemanden von euch zwingen mitzukommen. Wenn ihr der festen Überzeugung seid gehen zu müssen... dann müsst ihr das wohl tun. Aber ich würde mich freuen euch an unserer Seite zu wissen. Gerade jetzt brauchen wir euch als gute Freunde."

Hugh schaute nun Léo speziell an.

"Ich habe keine Ahnung wie deine letzten... mhh... 18 Jahre aussahen. Was dir passiert und widerfahren ist. Wie gesagt, ich zwinge dich nicht, aber schau dir Haile und Evi an. Beide wollen sie Sheng befreien. Die Eine will ihn befreien weil er ein zu großes Loch hinterlassen wird die andere... weil..."

Er blickte zu Haile und er erinnerte Sie an zwei Frauen die er einst sah. Unbeugsamer Wille.

"...weil Sie so etwas wie Ihren Vater gefunden hat."

Vorsichtig stiefelte er zu den Vorräten der Gruppe und nahm eine der silbern schimmernden Blechdosen die er aus dem Wrack in Shengs Hope barg.
1A Dosenravioli. Keine Ahnung was diesmal genau drin war. Einfach nur Tomatensauce? Vielleicht auch die Deluxe Variante mit Bolognese Sauce. Es war auch egal. Mit seinem geborgenen Schatz ging er wieder zu Léo.

"Bevor wir also irgendwas entscheiden... lass uns erst darüber reden. Ich hab auch Ravioli dabei. Dann kann man sich zumindest kurz anschweigen und so tun als würde man gerade kauen wenn die Gedanken anfangen zu rasen."

Layana
18.10.2015, 11:35
"Eryn hat Recht" meldete sich Lisa leise zu Wort. In den vergangenen Tagen war sie recht schweigsam gewesen. Seitdem sie aus dem zerstörten Sheng's Hope aufgebrochen waren, wusste sie nicht so recht etwas mit sich anzufangen. Sie fragte sich, welchen Nutzen sie in dieser Gruppe haben sollte und wofür sie all das überhaupt noch taten. Sie war auf die Mission mitgegangen in dem Glauben ihre Mutter gut versorgt zu wissen bei den guten Leuten von Sheng's Hope. Sie glaubte an eine Zukunft, eine "Rettung der Menschheit" und ihre eigene Zukunft malte sie sich in einem ausgebauten Sheng's Hope aus, ihrer Heimat. Der einzigen Heimat, die sie jemals kannte.
Aber nun? Alles war zerstört, die meisten Einwohner tot oder verschleppt. Ob sie noch lebten war ungewiss. Und ob ihre kleine Gruppe in der Lage war den Ort wieder aufzubauen? Lisa verkroch sich, neigte dazu Trübsal zu blasen und versteckte sich ständig hinter der Ausrede, dass ja jemand auf Adam und den Wagen aufpassen müsste.

Nun aber hörte sie die Worte von Evi und Eryn, und auch von Jackman. Und sie hatten Recht. Wenn es noch eine Hoffnung gab, dann mussten sie dieser folgen. Und für die vor ihnen liegende ungewisse Herausfoderung beim Forschungszentrum konnten sie auch jede weitere Hilfe brauchen. Sie nickte Frank zu, der in diesem Moment ebenfalls diesen Gedanken aussprach. "Wir werden sie retten!" sagte sie nun mit lauter fester Stimme, blickte jeden in der Runde einmal an und setzte sich schließlich neben Evi an Adams Wagen. "Wir werden sie retten" wiederholte sie noch einmal leise an die Rothaarige gewandt und strich ihr leicht über den Arm. Am liebsten hätte Lisa sie in den Arm nehmen wollen, aber sie war sich nicht sicher ob die Taucherin dies gewollt hätte. So besonders gut kannten sie sich schließlich doch nicht.

MeTa
18.10.2015, 12:15
Noch bevor Eryn Frank antwortete, sprach sie zu Jackman. Er war ein guter Anführer, konnte er doch noch im Angesicht der lächerlichen Ausflüchte Jägers ein Diplomat bleiben, ohne dabei an Entschlossenheit und Durchschlagskraft einzubüßen. Diese Fähigkeit besaß die Barfrau nicht. Sie war immer eine gute Schauspielerin gewesen, hatte oft eine fälschende, verharmlosende Maske getragen, doch in diesem Moment war es ihr nicht möglich, ihre Verachtung nicht auch zu zeigen.

Ihre Stimme war lauter als nötig, stand der Leiter ihrer Mission doch direkt neben ihr. Sie wollte, dass auch andere, insbesondere Jäger, sie hören konnte.

"Angst ist eine Emotion, und die will er ja angeblich nicht zulassen. Wenn er wirklich Angst hat... okay, aber der Kerl ist alt genug, um das auch so zu sagen. Ich habe keine Lust, seine Worte für ihn auseinanderzupflücken, um mir die Variante rauszupicken, die am wenigsten... Scheiße ist. So!"

Erst jetzt wandte sich wieder an Frank, der ihrem Nachfragen ohne Zögern nachgekommen war und natürlich für das Retten ihrer Freunde und - vor allem in seinem Fall - Familie war. "Sorry!", entschuldigte Eryn sich dafür, abgelenkt worden zu sein. "Super, dass du mir hilfst. Wir können jederzeit loslegen. Ich kann ja nicht früh genug wissen, wie man damit umgeht." Sie zwang sich zu einem Lächeln, nach dem ihr nicht war. Sie hoffte, das Wissen, welches Frank sie anlernen würde, nie in einem absoluten Ernstfall um- und einsetzen zu müssen. Ihr Blick gab Zuversicht vor, die zumindest etwas echter wirkte, als auch Lisa sich für das Retten der entführten Bewohner von Sheng's Hope aussprach.

truecarver
18.10.2015, 12:26
Seine Augen sprangen ungläubig von Jackal zu Eryn und wieder zurück.

"Ich will Freunde sterben lassen!?", er war außer sich, konnte seinen Ohren nicht trauen. Dass sie nichts davon hielten, ihre eigenen Gefühle zurückzustellen wie es sich in solchen Situation gehörte und die allerwichtigste Aufgabe so kurz vorm Ziel zu Ende zu bringen, war ihm bewusst noch ehe er den Mund aufgemacht hatte. Er sah es als seine Pflicht an, auf Vernunft zu pochen. Gerade jetzt, wo sie kurz davor standen den wahrscheinlich größten Fehler zu begehen, der nicht nur sie und ihre Liebsten, sondern diese ganze Müllhalde von einer kaputten Welt für immer verdammen würde. Nun musste er frustriert feststellen, dass seine Worte völlig an ihren Ohren vorbei geflogen waren. Das war es, sie hörten ihm einfach nicht zu.

"Du gottverda ...", er bremste sich. Das Herz pochte wild in seiner Brust, er war dabei sich kurz vor einem Himmelfahrtskommando viele Feinde zu machen. Die Worte müssen gut gewählt sein, du darfst dich nicht in das sinnlose Gezeter herabziehen lassen, sagte er sich und atmete tief durch. Es geht nicht um dich und nicht um sie. Die Sache ist größer als wir, das war sie schon, als diese verfluchte Kapsel an ihren Strand geschwemmt wurde. Ich hoffe du bist es wert, Adam. Herr im Himmel, ich hoffe du bist das alles hier wert.

Als sich sein Atem etwas beruhigt hatte, sagte Jäger:

"Ich vielleicht kein guter Redner ...", er atmete nochmal tief durch, sprach die Worte langsam aus, versuchte sie mit Bedacht zu wählen, "... aber verdammt nochmal ich guter Soldat. Ich mein Leben für die Sache riskiert, wie jeder Andere hier auch. Ich habe Recht euch zu sagen, dass mit offene Augen in offensichtliche Falle zu rennen blanke Wahnsinn ist. Vielleicht Wahnsinn aus richtigen, aus tapferen Gründen. Ich doch nicht sage ihr schlechte Menschen, nicht nach allem was ihr getan und was ihr dabei verloren habt. Aber unter Strich, es bleibt eben nur das Eine stehen: Wahnsinn. Seht doch!"

Seine Hand schoss in die ungefähre Richtung des Labors, ihrer letzten Station, wo die finale Schlacht für das Schicksal der menschlichen Rasse ausgefochten werden wird.

"Wir können unser Ziel schon fast vor uns sehen! Versteht ihr nicht? Da! Alles was wir müssen machen ist dorthin zu spazieren, Dornröschen aus seine Schlaf zu wecken, ihm zwei Mal in den Arsch treten, ein Mal für Vince, ein Mal für Doc, und dann wir lassen ihn machen sein Ding. Wieviel Leben wir damit retten, häh? Wieviel Leid wir damit beenden? Auf einen Streich, einfach so!"

Sein Gesichtsausdruck hatte beinahe etwas flehendes.

"DAS ist unsere Verantwortung. Nichts anderes, nicht unsere persönliche Sehnsucht. Nicht mal unsere eigene Trauer. Wir jetzt nur Arme und Beine, die zusammen funktionieren müssen. Mehr dürfen wir einfach nicht sein, wenn Schicksal von ganze Welt auf unsere Schultern lastet. Wir bringen ultimative Opfer, weil wir in diesem Augenblick, an diesem Ort als Einzige in der Lage sind, die Opfer aller anderen zu beenden! Warum ihr das nicht versteht? Wie könnt ihr wagen zu sagen mir alles egal, ihr dickköpfige Dumpfbacken, suki blyat!" Oops, da war es ihm schließlich doch rausgerutscht, aber als er in die Augen dieser Leute blickte und nichts als Verständnislosigkeit, ja sogar Feindseligkeit darin fand, wurde ihm klar, dass auch diese Worte in der Luft verpufft sind. Geschlagen hob er die Arme leicht an und ließ sie wieder kraftlos fallen, als wüsste er nicht mehr weiter.

"Fein.", sagte er und nickte leicht mit dem Kopf. "Okay. Ich habe gesagt, ich gute Soldat. Und ich gute Soldat bis zum Schluss." Er erwiderte Jackmans Blick. "Du also sagst, wir retten unsere Leute. Ich sage, wann wir aufbrechen. An vorderster Front ich werde stehen und meine Körper vor Zombiehorde ich werfe, wenn damit auch nur 5 Minuten mehr Zeit für Rettung bleibt. Daran wird kein Zweifel geben. Ihr werdet sehen, ihr alle werdet noch sehen. Aber eins ich werde dir sagen, so deutlich ich nur kann." Langsamen Schrittes kam er auf Jackman zu, ohne den Blick von ihm abzuwenden. "Wenn wir durch deine Entscheidung zu spät sein werden, Häuptling. Wenn alles was wir durchgemacht haben für Nichts gewesen ist, weil du beschlossen hast, eine handvoll Menschen die uns allen etwas bedeuten sind wichtiger, als Ende der Zombieplage und die Freiheit aller Anderen." Ihre Gesichter waren nun wenige Zentimeter voneinander entfernt. Jägers Unterlippe bebte leicht als er die Worte sprach, sein Zeigefinger bohrte sich fest in Jackmans Brust. "Dann ich dir niemals vergebe. Niemals, hörst du!? Du solltest besser drauf hoffen, dass einer von uns in dieser Ruine drauf geht, denn wenn das alles hier vorbei ist, ich schwöre auf Grab meiner Familie, ich finde dich, Chef. Wo auch immer du stecken wirst, ich finde dich. Und wenn ich mit dir fertig bin, knüpfe ich mir jeden einzelnen dieser durchgeknallten Zombieficker in ihren Roben vor bis ich nicht mehr kann aufrecht stehen." Er schüttelte nachdrücklich den Kopf, die Augen funkelten in ihren dunklen Höhlen. "Mit so eine große Fehler ich einfach nicht bereit bin lange zu leben. Bist du?" Jäger blieb noch einen Augenblick stehen, versuchte eine Regung in dem großen Gesicht des Chefs auszumachen. Wut, Angst, Abscheu - irgendwas. Selbst wenn auch diese Worte in der Luft verpuffen sollten, Jäger war bereit das eigene Herz aus der Brust herauszureißen um damit solange auf Jackmans sturen Schädel einzuschlagen, bis er leblos zu Boden sank.

"Soldat bis zu letzte Atemzug, Chef!", schrie er ihm plötzlich aus voller Kehle ins Gesicht, straffte den Körper und salutierte mit einer stürmischen Handbewegung. Sein Körper zeigte nichts als Respekt eines Soldaten, der darauf brannte seinen nächsten Befehl zu erhalten, in seinen Augen aber standen Wut und Entschlossenheit. Geschickt drehte er sich auf den Absätzen um 90 Grad und entfernte sich von der Gruppe, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Nur Hände und Füße. Nicht mehr, nicht weniger.

wusch
18.10.2015, 12:30
Frank seufzte, er wusste nicht was er angesichts Jägers Rede sagen sollte. Er konnte irgendwo verstehen warum Jäger dachte wie er dachte, allerdings konnte er es auch nicht im geringsten gutheißen. Es war ihre Pflicht die Bewohner von Shengs Hope, ihre Freunde, ihre Familien zu retten. Am liebsten wäre er Jäger nachgegangen, wusste aber nicht, was er vernünftiges sagen sollte, dass die Situation nicht noch schlimmer machte und ihn zugleich irgendwie mit der Gruppe versöhnte. Ich möchte euch alle nur noch einmal daran erinnern, dass trotz aller Meinungsverschiedenheiten jetzt Zusammenhalt am wichtigsten ist. Egal welchen Weg wir nehmen, es wird so oder so gefährlich werden, sehr gefährlich. Da wird es uns nicht helfen wenn wir uns gegenseitig an die Kehle gehen. Wir müssen einander vertrauen können.Er seufzte tief und drehte sich recht apprupt zu Eryn um.
Also gut Eryn, dann fangen wir mal an. sagte er zu ihr, schnappte sich ein paar leere Dosen und führte sie dann zu einer leeren Fläche ein paar Meter entfernt, auf der sie in Ruhe das schießen üben konnten. Zuersteinmal: begann er während er die 4 Dosen in einer Reihe aufstellte. Ziele nicht auf Menschen, wenn du es nicht auch ernst meinst. Das ist eine Waffe die du in deinen Händen hälst, kein Spielzeug. belehrte er sie. Er hatte schon zu viele Unfälle durch Schusswaffen gesehen, nur weil jemand mit einer Schusswaffe herum gespielt hatte. Eine weitere Wichtige Sache ist die Pflege der Waffe. Wenn du sie regelmäßig pflegst, wird sie dir lange gut dienen. als er fertig war und sicher war, dass die Dosen auch gut standen, kehrte er zurück.
Nimm dir jede Dose einzeln vor. Versuche für den Anfang nichts besonderes, treffe sie einfach nur. Konzentriere dich, atme ruhig und ziele sorgfältig. Erschrick dich nicht vor dem Rückstoß und achte darauf ob die Waffe ebentuell zu einer Seite verzieht. Wenn ich mir sie so ansehe, glaube ich jedoch nicht daran, sie sollte zielgenau sein. gab er ihr ein paar Hinweise. Insbesondere der Hinweis es nicht zu übertreiben war ihm wichtig. Nicht wenige Anfänger versuchten gleich am Angang irgendwelche komplizierten Schüsse, die sie bei Profis gesehen hatten. Das war lediglich Munitionsverschwundung und würde zu Enttäuschungen führen.

Caro
18.10.2015, 13:40
Die alte Leidenschaft war plötzlich wieder in die Gruppe zurückgekehrt. Die Reden flogen nur so links und rechts an Haile vorbei. Aber...es war nicht so ruhig, strukturiert und strategisch wie sonst. Es war reine Leidenschaft für die eine oder andere Lösung.

Mit jedem Wort, das scharf schneidend durch die Gruppe flog, zog sich Haile etwas weiter zurück. Das war nun wirklich nicht ihr Metier. Stattdessen entfernte sie sich etwas von den anderen und näherte sich ihrem Pferd, dass friedlich ein paar Schritte von Merete entfernt stand und ein paar vertrocknete Grashalme aus der Erde pickte. Seine rot unterlaufenen Augen waren mittlerweile wieder fast weiß - sie waren das Ergebnis der heftigen Drogen, mit denen das Tier im Angesicht der Zombiehorden ruhig gestellt. Vorsichtig holte Haile eine Packung aus ihrer Tasche hervor. Die fröhlichen Tiere auf der Plastikverpackung verbargen den Blick auf ein paar zerbröselte Futterpellets. Sie sammelte ein paar in ihrer Hand und hielt sie dem abgemagerten Tier hin.

"..."

-> Haile generiert Tierfreund -20%

"Soldat bis zu letzte Atemzug, Chef!"

Jägers schneidende Stimme ließ Haile aufschrecken. Der Russe stapfte an ihr vorbei und ließ sich, leise Flüche murmelnd, auf der verdorrten Steppe nieder. Haile tätschelte ihrem Pferd noch einmal kurz die Nase und bewegte sich dann langsam auf den Mann zu und setzte sich zu ihm. Sie schaute ihn mit ihren großen Augen an.

"Was? Willst du mich auch noch überzeugen?"
"..."
"Dumme Frage"

Er kickte einen kleinen Stein mit seinem Fuß weg.

"Ist dumm, weißt du? Leute retten. Ich kann es verstehen, aber es nicht sein gut."
"..."

Er schüttelte demonstrativ den Kopf.

"Schau, Kind, Du wissen, was wichtig ist. Ich habe es gesehen. Wir du Leute tötest."
"..."
"...Wir müssen...mehr tun. Mission erfüllen. DAS ist, was zählt."

Haile schaute ihn immernoch an. Er hatte Recht. Natürlich hatte er Recht. Aber sie hatte auch Recht. Eryn hatte Recht. Evi hatte Recht. Leo hatte Recht. Sie alle hatten, für sich gesehen, Recht. Es war...einfach schwierig.

Beide schreckten auf, als sie von hinten sanft von einer feuchten Nase angestupst wurden. Hailes Pferd war zu ihnen gekommen und schob seinen Kopf zwischen das sehr ungleiche Paar. Haile griff wieder in ihre Tasche und holte ein paar Pellets heraus. Lächelnd drückte sie Jäger eines davon ins die Hand und deutete Wortlos auf das schwarze Tier.

Mivey
18.10.2015, 13:44
Howard konnte gut verstehen, warum Jäger die Impfung priorisierte. Aber es schien ihm dennoch sehr kurzsichtig.

"Jäger, alter Freund. Ich verstehe deine Wahl. Dies ist keine leichte Entscheidung. Es geht nur darum das kleinere Übel zu wählen.
Glaube mir, wenn ich dir sage, dass mir nichts wichtiger ist, als dieses Heilmittel zu finden. Seit 20 langen Jahren streife ich durch diese karge, leere Welt, die für mich nichts mehr hat. Jeden Tag, den ich ohne eine Lösung verbringe, kommen mir mehr Zweifel. Warum habe ich überlebt, wenn so viele sterben mussten? Wäre es nicht besser gewesen, damals vor 20 Jahren den Ehrentod zu wählen? Aber ich hatte einen Glauben, eine Hoffnung.

Durch einen Zufall, den an ein Schicksal glaube ich nicht, fand ich diese Gemeinde an der Ostküste. Ich kann nicht behaupten, dass sie mir so nah sind wie meine Familie, den dieses Wort hat seit so vielen Jahren keine Bedeutung mehr. Ein Relikt der Vergangenheit fand hier das Ende ihrer Odysee, und es lag an uns sie zu vollenden, was auch immer der Preis sein mochte. Und das bedeutet auch, dass wir dafür sorgen müssen, dass so viel des Impfstoffes produziert wie möglich und sicher von San Antonio rauskommt. Dazu wird uns die Hilfe der überlebenden unabdingbar sein, gleichzeitig können wir auch das Hauptquartier der Kultisten sabotieren, es anzünden, oder sonst wie zerstören. Ob davor, oder danach. Es muss getan werden. Was nützt uns eine Impfung, wenn wir von tausenden überrannt werden? Es macht uns nicht unsterblich, Jäger. Aber gemeinsam haben wir eine bessere Chance, als alleine."

Howard wusste, dass seine Rede weder Jäger noch die anderen wirklich überzeugen konnte. Er sprach in erste Linie für sich selbst. Er wollte niemanden verdammen. Dies war keine leichte Entscheidung, und es gab sicherlich keine "richtige, perfekte" Antwort.

"Falls die anderen sich nicht abbringen werden, könnten wir uns aufteilen. Ein Trupp schleicht sich in den Alamodome, ein anderer mit Adam auf den Hügel zur Forschungsstation. Ich wäre auch bereit, mit Adam mitzukommen. Wer weiß, was wir dort vorfinden. Und Wissenschafter sind heutzutage schwer zu finden. "

MeTa
18.10.2015, 13:59
Ziele nicht auf Menschen, wenn du es nicht auch ernst meinst."

Da war der kurze Impuls, die Waffe rum zu reißen und auf den Russen zu schießen. Kein ernst zu nehmender Gedanke, nur ein kurzer Wunsch. Doch die Schönheit meinte, schon für weniger getötet zu haben.

Sie nickte Frank zu, legte die Waffe auf ihre rechte Schulter, blickte durch die oben angebrachte, schlanke Röhre, durch das Fadenkreuz. Ihre rechte Hand schlang sich von unten um den Kolben, die Finger legten sich auf den Abzug, während die zweite Hand die Waffe dort fasste und stabilisierte, wo das Holz am Lauf endete.

"So?", fragte sie doch nervös. Es war einfach gesagt, keine Angst vor dem Rückstoß zu haben. Als Will mit seinem Maschinengewehr geschossen hatte, um Eryn das erste Mal ihr Leben zu retten, war es eben dieser Rückstoß, der ihm den festen Stand und damit fast das Leben gekostet hatte. Ihr wurde wieder übel, beim Gedanken an den verstorbenen Arzt. Sie hatte den geisteskranken Doktor der Sabals mit einem perfekten Tritt in seine vermutlich ungenutzten Weichteile gerade noch davon abhalten können, Will mit seiner eigenen Waffe zu erschießen. Und dennoch war es umsonst gewesen, jetzt, da er trotzdem nicht mehr unter ihnen war.

Sie drückte ab, doch die Angst vor dem Rückstoß ließ sie die Waffe nach unten drücken. Irgendwo vor der ersten Dose im Boden prallte die Patronenhülse ab. "Scheiße!", fluchte sie. Es war nicht mal ein gutes Gefühl, die Waffe abzufeuern. Es fühlte sich falsch an. Sie war hierfür nicht gemacht. "Ich weiß, ich weiß. Keine Angst vor dem Rückstoß!", sagte sie, als sie das Gefühl hatte, der Ex-Cop würde gerade seinen Mund öffnen und etwas sagen wollen. "Das sagt sich leichter als es ist..."

Eryn setzte zum zweiten Schuss an, der besser klappte. Sie traf das Ziel nicht, doch hatte zumindest das Gefühl, dass das Projektil nur haarscharf am Ziel vorbeisauste. Der vielleicht wichtigste Schritt, der Rest war Feinjustierung. Ob sie auch in Ruhe zielen können würde, wenn es darauf ankam und sie schnell sein musste? Das war eine ganz andere Frage...

Lynx
18.10.2015, 14:41
Argh, so viele Stimmen. Das leise, sich stets wiederholende "Ratsch", das von irgendwo am Wagen gekommen war, war etwas gewesen, auf das man sich konzentrieren hatte können, aber es war ziemlich schnell verstummt. Evi war, als hätte sie ein Murmeln gehört, aber auch dieses schien zu verschwinden, als Jackal zu Mary ging, auch wenn sich dies des Wissens der Taucherin entzog. Sie hörte nur, dass es nun kein Geräusch mehr gab, mit dem man irgendwie die stetig laufende Diskussion ausblenden konnte.
Warum konnte es hier nicht irgendwelche gottverdammten Orte geben, an die man füchten konnte, um gegen Zombie-Gorillas zu kämpfen oder schlangenverseuchten Boden zu überqueren. Alles, nur nicht das, was gerade passierte.

Eryn klang so aufgebracht. Sie empfand nun nur mehr Sympathie für sie, aber gleichzeitig hatte sie auch Angst vor dieser unausweichlichen Konfrontation.
Frank klang wie immer. Guter, alter Frank.
Lancaster - sie würde sich nie an den anderen Namen gewöhnen - klang seltsam diplomatisch. Aber genau deshalb konnte sie nicht genau verstehen, was er alles sagte.
Ja, genau das war das Problem! Sie wollte nichts davon hören, aber bekam ja doch alles mit... und dann lauschte sie umso angestrengter, um doch nichts zu verpassen. Wie unlogisch.

Konnte nicht irgendjemand jetzt herkommen, sie einfach ansehen, an der Hand nehmen und fortziehen? Irgendwohin, wo es nichts gab, bis all das vorbei war.
Irgendjemand, der nicht aufgebracht war, jemand, mit dem man einfach ruhig-
"Wir werden sie retten."
Evi öffnete die Augen. Lisa hatte sich neben sie gesetzt und sie kurz zögerlich, aber tröstend am Arm berührt. Die Taucherin lächelte dankbar und musste daran denken, dass Lisa eine Mutter hatte, die bei den Kultisten war. Wie kam sie dazu, sie trösten zu wollen - ihr musste das alles doch mindestens genauso zu Herzen gehen. Eigentlich sogar mehr.
"Hey, ich bin schon in Ordnung. Und du?"
Da war wieder diese dumme Anwandlung, bei einer normalen Unterhaltung mit einer weiblichen... naja... Frau... nur bescheuerte Fragen zu stellen. Aber Lisa fand offenbar nichts daran blöd, nickte und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Das hieß wohl sowas wie "Ich komme zurecht."

Ein kurzes Schweigen entstand, in dem deutlich die Stimme von Jäger zu vernehmen war. "Wir können unser Ziel schon fast vor uns sehen! Versteht ihr nicht? Da! Alles was wir müssen machen ist dorthin zu spazieren, Dornröschen aus seine Schlaf zu wecken,...
Evi schloss die Augen, als hätte sie Kopfschmerzen. Sie drehte mit der einen Hand den Ring von Jäger an ihrem Finger nervös hin und her.
"Was denkst du, würde er wohl an meiner Stelle tun?", fragte Lisa schließlich, wirkte dabei aber nicht verstimmt oder verärgert, sondern einfach nur interessiert.
"Ich habe keine Ahnung.", antwortete Evi nachdenklich.
"Eigentlich kennen wir uns alle doch gar nicht. Ich fühle mich mit der Gruppe sehr wohl, ich habe sie alle sehr gern... aber vielleicht ist das nur falsche Naivität. Eigentlich sind wir doch nur ein paar Leute, die bisher ein gemeinsames Ziel verbunden hat... und sobald sich etwas daran ändert, kommt auf, was wir wirklich sind. Keine Freunde, keine Familie..."
Sie hielt inne und wagte einen Blick zu Seite. Das Gerede der anderen hatte sie nun wirklich nicht mehr mitbekommen, und irgendwie hatte sich die Versammlung nun auch ein bisschen gelöst. Jäger war von dort, wo die Taucherin saß, nicht zu sehen, genauso wie Haile, Eryn und Frank.
Wieder begann Evi, den Ring von Jäger in ihren Fingern zu drehen. Dabei tänzelte eine kleine, glänzende Lichtreflektion hin und her.

"Aber nein, ich weigere mich, das wirklich zu glauben. Viele von ihnen haben bereits mein Leben gerettet, und ich bin sicher, dass sie nicht gedacht haben "Oh, retten wir mal lieber Evi, weil sie für die Mission unverzichtbar ist!"." Sie lachte ein bisschen. "Léo hat es ja sogar gesagt - wir bedeuten ihr etwas. Vielleicht reicht das, um sie alle zu überzeugen. Und wenn nicht..." Sie seufzte leise "...dann ist es auch kein Weltuntergang, wenn wir uns für eine Weile trennen. Das heißt nicht, dass wir es nicht schaffen werden, unsere Leute zu retten. Und es heißt nicht, dass wir die anderen nie wiedersehen werden und sie uns für alle Zeit verfluchen werden, oder?" Sie redete es sich mehr selbst ein, als dass sie Lisa dies klarmachen wollte. Wieder einmal half es, einfach über eine Sache zu reden. Vielleicht sollte sie doch mit Jäger darüber... nein, nicht jetzt. Vielleicht, wenn alles ein bisschen sacken hatte können. "Ich mache mir wohl zu viele Gedanken."

wusch
18.10.2015, 14:52
Für den Anfang machte es Eryn nicht schlecht. Die Waffe hielt sie für das erste Mal recht gut und ja, der erste Schuss ging daneben aber das war nichts besonderes, man musste sich eben erst daran gewöhnen. Der zweite Schuss dagegen sah schon sehr viel besser aus, sie hatte beinahe getroffen.

"Scheiße!", fluchte sie. Es war nicht mal ein gutes Gefühl, die Waffe abzufeuern. Es fühlte sich falsch an. Sie war hierfür nicht gemacht. "Ich weiß, ich weiß. Keine Angst vor dem Rückstoß!", sagte sie, als sie das Gefühl hatte, der Ex-Cop würde gerade seinen Mund öffnen und etwas sagen wollen. "Das sagt sich leichter als es ist..."

Frank lächelte kurz und geduldig Keine Sorge, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und der Rückstoß ist einfach eine Gewöhnungssache, er geht bei dieser Waffe ja auch und es ist ein gutes Modell. sagte er und ging ein paar Schritte auf sie zu. Am besten hälst du die Waffe so. sagte er und verschob die Hand, mit welcher sie den Lauf des Gewehrs hielt ein wenig, sodass sie einen noch stabileren Griff hatte. [COLOR="#0000FF"]Wenn du es so hälst, sollte sich deine Genauigkeit ein klein wenig verbessern und du solltest mit dem Rückstoß noch ein klein wenig besser klar kommen.
Als er Eryns Griff verschob, musste er unwillkürlich daran denken, wie er ganz genau so auch Silvia das schießen beigebracht hatte. Es hatte zwar sehr lange gedauert bis sie ein guter Schütze geworden war aber es war schön gewesen, damals in der Zeit, in der sie zusammen gekommen waren. Sein Blick trübte sich leicht und sein Gesicht nahm einen melancholischen Ausdruck an. Er vermisste sie sehr.

Mephista
18.10.2015, 15:16
Die Diskussion entflammte unglaublich heiß.
"Ich sage: wenn jemand wertet seine eigene Bedürfnis, seine Liebste wieder zu sehen, höher als seine Pflicht zu tun, so kurz vor Ziel, dann das ist kein Mut. Das ist kein Held. Das ist Wahnsinn. Es widerspricht jeder taktischen Überlegung.", hatte Jegor gesagt.
Es war kein Wahnsinn, seine Familie über alles zu stellen, es war normale Menschlichkeit. La Familia es todo. Aber für diese Mission durften sie nicht in so kleinen Maßstäben denken.
„Das... das hat weh getan." Evi hatte sich damit zurückgezogen und so zerbrechlich gewirkt. Léo wollte ihr nach, um...was eigentlich? Sie zu trösten? Da war sie sicherlich die erste Adresse mit ihrer unglaublichen Feinfühligkeit.

Doch Eryns Erwiderung hielt sie ab.
"Ich respektiere eure Meinungen nicht, ich verstehe sie nicht!"
Klar, dafür müsste man ja mal einen Moment lang aufhören, nur an sich zu denken. Gerade blind vor Wut war das so ziemlich das Letzte, was man von der Bardame erwarten konnte.
"Versucht eure egoistische Scheiße nicht als rationale Überlegungen zu tarnen, ihr..."
Klar, aber Eryn war das Zentrum an Selbstlosigkeit, weil sie Leute, die nichts mit den Leuten in Shengs Hope zu schaffen hatten, in diese Aktion reinziehen zu wollen. Und das, weil ihr wohl wegen Irgendjemanden unter den Entführten die Pussy juckte.
Während die Hübsche weiterzeterte wollte die Latina ihren großen Gegensturm an Worten vorbereiten, aber es machte am Ende eh keinen Sinn... diese Frau war gerade in etwa so empfänglich für Logik wie ein Kühlschrank.

Da begann Hju zu vermitteln... faszinierenderweise hatte er es geschafft, Kerosin abzuschütteln.
"Trotzdem... ich will niemanden von euch zwingen mitzukommen.“
Als ob er das könnte...
„ Wenn ihr der festen Überzeugung seid gehen zu müssen... dann müsst ihr das wohl tun.„
Das war... überraschend. Sie hätte eine Zusammenstauchung erwartet, dass sie gefälligst alle zusammen bleiben sollen.
Aber ich würde mich freuen euch an unserer Seite zu wissen. Gerade jetzt brauchen wir euch als gute Freunde."
Wow. Er versucht sich einzuschleimen?!
Guapo schaute nun Léo speziell an.
"Ich habe keine Ahnung wie deine letzten... mhh... 18 Jahre aussahen. Was dir passiert und widerfahren ist.“
Er versucht sich sowas von einzuschleimen. Wieso?
„Wie gesagt, ich zwinge dich nicht, aber schau dir Haile und Evi an. Beide wollen sie Sheng befreien. Die Eine will ihn befreien weil er ein zu großes Loch hinterlassen wird die andere... weil..."
Er blickte zu Haile.
"...weil Sie so etwas wie Ihren Vater gefunden hat."
Das hatte gesessen. Das KO-Argument, und er wusste es genau.
Er stiefelte davon zu den Vorräten und Léo sah sich um. Es wurde weiter aufeinander eingeredet, und sie war mittendrin und fühlte sich als unwirklicher Zuschauer.
Das war doch riesiger Mulamist. Egal, was sie hier noch herumschreien könnte und gerne würde, es würde nur noch weiter antsacheln und die meisten waren in ihren Ansichten eh schon total festgefahren. Mierda.
Der alte Arzt schlug vor, sich aufzuteilen und Adam schonmal zum Forschungszentrum zu bringen. Gott sei Dank hatte Jemand noch wirklich Verstand. Auch wenn sie bezweifelte, dass ihr Anführer ihnen diese kostbare Fracht einfach überlassen würde.
Der kam gerade auf sie zu, mit einer Dose in der Hand.
Was zum...?
"Bevor wir also irgendwas entscheiden... lass uns erst darüber reden. Ich hab auch Ravioli dabei. Dann kann man sich zumindest kurz anschweigen und so tun als würde man gerade kauen wenn die Gedanken anfangen zu rasen.“
Wieso zur Hölle? Warum auf einmal dieser Taktartwechsel im Umgang mit ihr?
Noch ehe sie etwas erwidern konnte, rückte Jegor Hju in einem weiteren Redeschwall auf die Pelle. Dann salutierte er und stapfte davon.
Die Gruppe zersplitterte, irgendwann musste das passieren.
Riesiger Mulamist.
Léo schnappte sich die Ravioli-Dose:
"Von zuviel Nachdenken bekomme ich Hunger und Du scheinst wohl noch Einiges hier klären zu müssen... wir können das dann machen, wenn Du frei wirst...."
Damit wollte Léo abhauen, aber es kam anders.
Bastardo kam an und belegte Hju weiter. Er war mehr als gefragt.
„Lanc-man? Auf ein Wort. Ich hab ein Problem. Mit dir. Und ich glaub ich bin nicht der einzige; aber sowas sollte nicht in der Luft hängen wenn es ums Ganze geht. Es geht um was, das ich bei Wingman gefunden hab. Er schien Beweise dafür zu haben, dass Du die Batterien für die Reparatur am Leuchtturm besorgt hast. Der Leuchtturm, der eure ganze Siedlung in die Scheiße geritten hat.“
Er ging einen Schritt zurück, abwartend.
„Ist das so? Du wusstest das die da drin installiert waren und hast deine 'Familie' hier an der Grenze in Gefahr gebracht und einen gesamten Clan, mit all seinen Ressourcen, ausgelöscht … für was?“
Etwa eine Sekunde lang starrte Léo zwischen Jackal und Hju hin und her, ehe sie die freie Hand auf den Griff ihrer Machete legte.
Das Maß war langsam wirklich erreicht.

MeTa
18.10.2015, 15:25
Und der dritte Schuss saß. Eryn hörte das *Klong* der Dose, noch bevor sie sah, wie diese auf den staubigen Boden geworfen wurde und noch einige Dezimeter über ihn rollte.

Sie blickte stolz in Richtung Frank, hatte vor, ebenso stolze Blicke auch von ihm zu ernten. Doch alles, was sie sah, war seine traurige Miene. "Na, komm! So schlecht war das jetzt aber nicht", sagte sie spaßeshalber, doch euphorisiert vom Erfolgserlebnis. Das Gesicht des Ex-Cops änderte die Stimmung jedoch nur rudimentär, das folgende Lächeln war kein echtes. Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen. Es war ein Augenblick, in dem sie nicht an die Nächsten gedacht, sich mit dem Abfeuern ihrer neuen Waffe vielleicht abgelenkt hatte. Doch der rührselige Blick des Ermittlers lag zu eindeutig auf dem verhangenen Stadion vor ihnen. Silvia, kam es ihr in den Sinn. Wohl kaum jemand hatte so viel Wertvolles zu verlieren wie Frank. Und trotzdem zwang er sich die meiste Zeit dazu, stark zu bleiben, mit rationaler Kälte an Aufgaben zu gehen, ohne jedoch aufzuhören, ein Mensch zu sein.

"Wir treten denen in den Arsch!", war das Beste, das ihr auf die Schnelle einfiel. Sie senkte die Waffe, um keinen Unfall zu provozieren, nahm die vormals den Lauf des Gewehrs stützende Hand und legte sie auf Franks Schulter, tätschelnd. Eine so blöde Geste. Doch wie verhielt man sich vor einem Mann, der so viel Angst um seine Familie haben musste, einen Teil davon bereits verlor. Wenn sie schon fast zusammenbrach, weil Will starb. Jemand, den sie erst seit kurzem so richtig kannte.

"Jetzt, wo du mir das Schießen beigebracht hast...", fing sie an, mit einer vielleicht zu optimistischen Aussicht auf Kommendes. "Jetzt werde ich persönlich dafür sorgen, dass Silvia kein Haar gekrümmt wird." Sie lächelte aufmunternd. "Hey! Wenn ich mit der sturen Sara fertig geworden bin, dann sicher auch mit den geisteskranken Zombiefanatikern." Doch sie WAR zuversichtlich. Sie liefen in keine schlimme Falle, da war sie sich sicher. Die Falle war die Barrikade, und die hatten sie durchbrochen, wenn dabei auch Schreckliches passiert war. "Und dann retten wir die Welt, bauen Sheng's Hope wieder auf und ermöglichen eurem Sohn ein tolles Leben in der neuen, alten Welt, okay?"

wusch
18.10.2015, 16:06
Frank konnte nicht umhin bei diesen Worten wieder etwas zu lächeln und somit zumindest wieder etwas fröhlicher auszusehen. Er sagte sich das zwar auch andauernd selbst und glaubte die meiste Zeit sogar daran, aber es tat wirklich gut, es auch von jemand anderem zu hören. Du hast recht Eryn, wir haben seit dem Anfang unserer kleinen Erholungsreise hier schon einige verrückte Sachen erlebt. Wenn wir es bis hierher geschafft haben bis hier her zu kommen, dann werden wir auch alles andere, das sich uns in den Weg wirft, überwinden können. Dein Plan jedenfalls klingt gut. In genau der Reihenfolge sollten wir es machen. Nichts was wie hier tun und getan haben wird umsonst gewesen sein. erklärte er, wieder sein altes selbst. Er wusste, das sich etwas zwischen ihr und Will entwickelt hatte oder zumindest gerade dabei gewesen war sich zu entwickeln. Es musste schwer für sie gewesen sein.
Danke, das habe ich jetzt gebraucht. Es ist nicht immer leicht aber ich kann mich nicht hängen lassen. fügte er noch hinzu, nur um dann das Thema zu wechseln Sobald wir wieder zuhause sind, schuldest du mir für das Training hier was. Es sei denn du rettest mir dort drüben, er nickte vielsagend auf das Stadion, Oder am Ziel unserer Reise noch das Leben, dann hätte sich das erledigt. witzelte er nun wieder.
Was das Schießen angeht, machst du dich gut, du hast Talent. meinte Frank, um wieder zum Ausgangsthema zurückzukehren. Und mein Beileid zu deinem Verlust, ich weiß das du etwas für Will empfunden hast. Wenn du möchtest, kannst du mit mir darüber sprechen. Ich weiß wie es sich anfühlt.

MeTa
18.10.2015, 16:29
Frank ließ es beinahe klingen, als wäre zwischen Will und ihr mehr gewesen. Ein seltsamer Gedanke. Trotzdem der junge Arzt sicherlich attraktiver war als die meisten - sicherlich attraktiver als Derreck -, hatte sie daran nie einen Gedanken verschwendet. Er war wie ein Bruder. Ein kleiner Bruder, auch wenn er älter war. Und Eryn war sich sicher, dass Will es ganz ähnlich gesehen hatte. Vielleicht mochte sie an ihm sogar, dass er einer der wenigen Solo-Männer war, der sich nicht bemühte, ihr den Hof zu machen. Wenn sie genau darüber nachdachte, schien er nicht zu wirken, als wollte er das bei irgendeiner... Frau.

Dennoch hatte der Waffenexperte Recht. "Wir haben alle einen Freund verloren!", sagte sie und korrigierte sich selbst kurz darauf. "Zwei Freunde." Auch Vincent war für die Gruppe gestorben. "Ich mochte Will sehr, er war vielleicht einer der besten Menschen... sofern ich das beurteilen kann. Aber sein... Opfer sorgt nur dafür, dass ich noch weniger zulassen will, dass es mehr werden. Ich habe während dieser Reise schon einiges gelernt, vor allem über mich. Und ich glaube, ich lerne immer noch. Ich habe das Gefühl, dass ich reifer werde und irgendwie... ja - besser. Und daran ist auch Will Schuld."

Vor einer Weile hätte sie Leo und Jäger noch zugestimmt und das aus wohl egoistischeren Gründen als ihre beiden Mistreiter. Eryn hätte sich nicht in eine weitere Gefahr begeben, um andere zu retten. Sie hätte sich nicht auf den Mardi-Gras-Wagen gesetzt, um für andere ihr Leben zu riskieren. Sie war im Begriff, sich zu bessern, für andere zu kämpfen, nicht mehr nur für sich. Sie tat nun mehr, war weiter. Nur noch nicht weit genug, um offen über ihre Schuld zu reden.

"Danke, aber ich komm' klar", sagte sie dann, die Zuversicht nicht ablegend. Dieses Attribut müsste sie ab sofort begleiten, noch ein kleines Stück länger. "Trauern kann ich später. Jetzt muss sein Tod mir erst mal Motivation geben, uns allen. Damit wir nach getaner Arbeit mit Sheng, Silvia und allen anderen am Lagerfeuer sitzen können und zu den Klängen von Musik unter Tränen die Heldengeschichten des tollen Doktors weitertragen."

Sie lächelte. Denn das war das einzige, was sie tun sollte, wenn sie an ihn dachte.

"Danke, Frank. Also... für das Gespräch... und das Training. Wenn ich den nächsten Kampf überlebe, ist das dein Verdienst!"

Viviane
18.10.2015, 16:30
Ihr leises Quietschen ließ ihn zu Nov herabplumsen. Sogar Nov sah mit der Pfote auf der Schnauze so aus, als wolle er sie anhalten die Freude leiser zu drehen. Das Herumgehüpfe hingegen genoss er. Soviel Leben in so einer halben Portion. „Kein Grund sich zu entschuldigen. So ein Derwischtanz könnte die Geheimwaffe sein... die Kultisten werden dich für besessen halten und in Ruhe lassen. Wetten?“
Er ließ den selbstgeschnitzten Anhänger nochmal von Nov in Augenschein nehmen. Nov beschnupperte den Anhänger liebevoll und prustete ihm ins Gesicht, als er zu ihm runterging. Jackal kniete noch am Boden, blickte hoch zu ihr uns lächelte breit. "Er ist deiner Meinung. Ich werd ihn nicht verlieren, keine Sorge. Und Sternenmarke, hu? Klingt gut.“

Auf dem Weg zurück brach sich soviel Weisheit aus der jungen Frau, dass er einfach nur zuhörte und den Arm fest um sie legte.
"Manche Dinge müssen passieren. Pass auf, dass dir das nicht passiert, ja?"
Er nickte bei diesen Worten ernst, legte aber auch tröstend einen Kopf auf ihr geflochtenes Haar und zerwuschelte es. Gab jedoch kein Versprechen, dass sie beruhigen würde.
Denn - "Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen."
Genau das taten sie.

~

Als sie zurück zur Gruppe stießen, kamen sie wie sie gegangen waren. Die aufgeschossene Mary mit ihrem Arm um seine heile Schulter, Nov eng an ihrem Bein folgend. Doch diesesmal lag auch sein Arm fest um ihre Schulter und sein auf der Gruppe, die sich um Lancester geschart hatte, der soeben das Wort ergriffen hatte. Er blickte ihn an, als wünschte er sich irgendwen, der den Weg vorgab. Für die Gruppe.

"...Seine Ängste sind real und wir müssen sie so annehmen wie sie sind.“

Als der Häuptling sich den Ravioli zuwandte, wirkte Jackal nachdenklich. Als hätte er bei diesem Vortrag etwas gefunden, was er nicht erwartet hatte.
Besorgt sah er, wie Jegor einknickte. Scheiße. Mit ihm musste er dringend auch noch sprechen.

„Ich muss kurz mit Lanc reden, da gibt’s noch was wichtiges... stromer nicht zu weit.“ Er löste sich mit einem freundschaftlichen Drücken auf ihr Schulterblatt von ihr und fügte nach einigen Schritten noch ein, „Sonst stöber ich dich auf, verlass dich drauf“, hinzu.

Auf dem Weg durchs Lager schwappte einige Worte an sein Ohr, die ihn in seinem Vorhaben bestärkten.
"...dass trotz aller Meinungsverschiedenheiten jetzt Zusammenhalt am wichtigsten ist."
Frank. Wahr.

"Falls die anderen sich nicht abbringen werden, könnten wir uns aufteilen. Ein Trupp schleicht sich in den Alamodome, ein anderer mit Adam auf den Hügel zur Forschungsstation. Ich wäre auch bereit, mit Adam mitzukommen."
Howard. Gott sei Dank.
"Jeder der zur Forschungsstation will, hat auf jeden Fall einen Späher an der Seite. Ich komme mit zum Labor. Der Plan sich aufzuteilen ist gut. Die einen bereiten vor, die anderen kümmern sich um ihre... Leute. Jeder sollte das machen, was er für richtig hält, dann sind wir am stärksten. Das wichtigste ist aber das wir Adam beschützen. Egal wie."

Später bei Jackman. (oc: Kann auch einfach zeitlich nach Leos Gespräch mit ihm sein; ich hab nur die Tage nicht groß Zeit sowas zu posten und wenigstens Lisa und Frank wissen ja auch noch davon, da sollten wir es mal ansprechen)

Die Worte aus Wingmans Tagebuch gingen ihm nicht aus dem Kopf.
~
Habe Anweisung, Leuchtturm zu repar. Dank an Lanc. für die Batterien.
~
Und er musste wissen, was sich da abgespielt hatte. Musste mehr über den Häuptling in Erfahrung bringen, den manche nun nur noch Jackman nannten. Warum auch immer.

„Lanc-man? Auf ein Wort?“ Er überließ ihrem Anführer die Entscheidung ob Léo sich das anhören sollte oder nicht. „Ich hab ein Problem. Mit dir. Und ich glaub ich bin nicht der einzige; aber sowas sollte nicht in der Luft hängen wenn es ums Ganze geht. Es geht um was, das ich bei Wingman gefunden hab. Er schien Beweise dafür zu haben, dass Du die Batterien für die Reparatur am Leuchtturm besorgt hast. Der Leuchtturm, der eure ganze Siedlung in die Scheiße geritten hat.“
Er ging einen Schritt zurück, abwartend.
„Ist das so? Du wusstest das die da drin installiert waren und hast deine 'Familie' hier an der Grenze in Gefahr gebracht und einen gesamten Clan, mit all seinen Ressourcen, ausgelöscht … für was?“

Gendrek
18.10.2015, 17:43
Die Ansprache die Jäger ihm hielt war... unerwartet.
Die Drohungen die er ihm jedoch entgegen spuckte hinterließen Spuren. Hugh wusste das er sich vor dem wütenden Russen vermutlich in Acht nehmen musste. Er versuchte es nach Möglichkeit zu unterdrücken, doch wer ihn genau anschaute konnte sehen wie die Hände vor Furcht zitterten.
Adrenalin rauschte durch seine Adern als würde sich sein Körper dafür bereit machen gleich einen Kampf ausfechten zu müssen.

Als er dann jedoch vor ihm salutierte und rumbrüllte.

"Soldat bis zu letzte Atemzug, Chef!"

Jackman sah nur zu wie Jäger dann im Marschschritt abdampfte. Er wischte sich über das Gesicht. Einzelne Tropfen Speichel hatten ihn beim Gebrüll getroffen.
Hugh war massiv gereizt, er freute sich jetzt einfach darauf irgendwas zu essen und sich mit Léo zu unterhalten. Zumindest von ihr war er überzeugt, dass er sie überreden könnte.

"Von zuviel Nachdenken bekomme ich Hunger und Du scheinst wohl noch Einiges hier klären zu müssen... wir können das dann machen, wenn Du frei wirst...."

Und kaum hatte sie das gesagt schob sich plötzlich auch noch Jackal dazwischen.
Mal ganz abgesehen davon, dass Jackman jetzt sowas von keinen Bock hatte sich mit ihm zu unterhalten... weshalb ist er eigentlich noch hier? Er schien nicht groß den Eindruck zu machen irgendwas von dem hier mit voller Überzeugung zu machen.

„Lanc-man? Auf ein Wort? Ich hab ein Problem. Mit dir. Und ich glaub ich bin nicht der einzige; aber sowas sollte nicht in der Luft hängen wenn es ums Ganze geht. Es geht um was, das ich bei Wingman gefunden hab. Er schien Beweise dafür zu haben, dass Du die Batterien für die Reparatur am Leuchtturm besorgt hast. Der Leuchtturm, der eure ganze Siedlung in die Scheiße geritten hat.“

Bitte was? Bitte WAS?
Jackal ging einen Schritt zurück, als würde es sich gleich die Buchse voll kacken beim Gedanken daran, dass ihm jemand die Scheiße aus dem Leib prügeln wird nur um dann noch einen draufzusetzen.

„Ist das so? Du wusstest das die da drin installiert waren und hast deine 'Familie' hier an der Grenze in Gefahr gebracht und einen gesamten Clan, mit all seinen Ressourcen, ausgelöscht … für was?“

Hugh schaute ihn mehrere Sekunden lang einfach nur an. Durch seinen Kopf rasten gerade so viele Gedanken. Alles von "Was zum Fick ist hier bitte los?", über "Wie zum Fick kann er es wagen..." bis hin zu "ICH MACH DEN FICKER KALT"
Erst nachdem sich sein Kopf auf irgendwas festlegen konnte fing er an zu reden.

"Okay. Sunny Boy. Weisst du wer jetzt gerade ein massives Problem hat? Du und deine Eierstöcke. Denn wenn du anfängst so eine Scheiße zu behaupten, dann drück ich dir einzeln deine Eier zurück in den Bauch noch bevor du "Mum" sagen kannst."

Unterstellungen waren der schlimmste Scheiß.

"Ich reiß mich den Arsch auf für die Leute hier und kriegt fast einen Koller nach dem anderen weil ich das Gefühl habe, dass mir die Leute unter den Händen wegsterben und ich daran Schuld bin... und... und du kleiner Wicht kommst jetzt um die Ecke und..."

Jackman hob die Arme an, leicht angewinkelt. Seine Hände waren zwar geöffnet, aber die Finger leicht gekrümmt.

"...und..."

Seine Fäuste ballten sich und die alten Knochen knackten erbarmungslos

"...und wirfst mir den größten Bullshit vor den du dir aus dem Arsch lutschen konntest? Jetzt sag ich dir mal was. Es wäre eine Sache wenn einer meiner Freunde mit sowas auf mich zukommen würde. Ich würde fragen... ich würde erklären und vor allem... würde ich mit dem Mist aufräumen. Aber bei dir?"

Jackman hob den Kopf und starrte Jackal in die Augen. Das Adrenalin rauschte immer noch von gerade eben durch seinen Körper und das zittern seiner Muskel fing an Überhand zu nehmen.

"Weisst du... ich hab Léo gesagt sie soll sich bei dir entschuldigen. Für die Sklaven Nummer. Jetzt bereue ich das und denke, dass wir dich bei den Vultures hätten lassen sollen. Du elendes Stück Kot ich schwöre dir eines..."

Jackman umklammerte sein Gewehr und legte einen Finger an den Abzug.

"Wenn du deine verfickte Lügenscheiße weiter verbreitest, dann baller ich dir deine Kniescheiben weg und jag dich vor die Hunde."

Jackal war definitiv zu weit gegangen und seine komischen Drohgebärden, dass er ja nicht der einzige sei der ein Problem habe und keinerlei Zweifel an irgendeiner Intrige zu haben schien...
Hugh war dieses Mal wirklich zu allem bereit. Er wünschte sich gerade, dass Jackal ihm den Gefallen tun würde und ihn tatsächlich weiter provoziert. Nur damit er seinen Frust in zwei Schüssen abladen könnte.
Was ein Fickschnitzel.

Soladra
18.10.2015, 18:20
"Das ist nicht nett, Lancaster." Mit einem dumpfen Schlag ließ Mary ihren Stab zwischen den beiden Streithähnen auf die Erde fahren. Wie ein namenloser Schemen war sie auf getaucht, wie die anderen angelockt vom Gebrüll. "Macht mal beide einen Schritt voneinander weg. Lancaster, du lässt die Waffe stecken." Immer noch war ihte Stimme ruhig, aber bestimmt. Beiden sah sie eindringlich in die Augen. "Wenn wir die Leute aus Shengs Hope retten wollen, dann ist jetzt des absolut unpassenste Zeitpunkt, um uns gegenseitig an die Kehle zu gehen. "
Mit einem Kopfschütteln trat sie zurück und wandte sich an die Truppe. " Das gilt für euch alle. Ihr benehmt euch , als wärt ihr jünger als ich! Was ist den bitte los mit euch?!" Mit einer wütenden Bewegung warf sie ihren schwarzen Zöpfe zurück.
" Es war euch allen klar, dass das hier zu einer Falle wird. Ihr wart euch allen einig, dass ihr die eure Familien, eure Freunde retten wollt. Ich frage euch : Warum habt ihr euer Problem aufgeschoben? Während wir hier stehen, rücken die Kultisten vor. Während wir hier stehen, könnten eure Freunde sterben. Während wir hier stehen, könntet ihr dieses silberne Metallding schon hinbringen, wo ihr es haben wollt. Das wäre alles sinnvoll. Die Gegend ausspähen und Schleivhwege suchen: wäre sinnvoll. Zusammensitzen und über verschiedene Ideen reden:wäre sinnvoll. Eventuell zwei Gruppen bilden und diskutieren: wäre sinnvoll. " sie nahm einen tiefen Atemzug, um sich sichtbar zu beruhigen. " Aber euch gegenseitig anzubrüllen, um eure eigene Angst und die Wut über eure Hilflosigkeit auf andere zu projektieren, ist es nicht. Reißt euch gefälligst zusammen. "
Sie warf noch einen Blick in die Runde, ließ sich dann wieder im Schneidersitz auf den Boden sinken." Und beeilt euch damit. Mit etwas Glück könnt ihr dann alle Seelen retten, die ihr retten könnt."

Viviane
18.10.2015, 18:28
"Du hast Léo... was gesagt?" Er musste lachen, so bescheuert wirkte das ganze grade. Konnte scheinbar nicht wirklich glauben, was er da hörte. Die Drohung die dann folgte, setzte das Bild, das er von der Truppe hatte, jedoch wieder grade.
dass wir dich bei den Vultures hätten lassen sollen.
Er drehte unwillkürlich den Kopf und musste zu Evi blicken.
"Da bist du nicht der einzige. Aber die Latina und ich haben einen Deal. Und keine Sorge, du wirst mich noch früh genug los."

ICH MACH DEN FICKER KALT
Welcome to the show, kids.
"Okay, bring mich um, wenn es dir Spaß macht. Baller jeden ab, der dir auf die Eier geht, so läuft das hier doch. Aber erklär vorher - nur diese eine Sache. Wieso sollte er sowas in sein heiliges Tagebuch kritzeln?"
Jackman stand zu nah. Viel zu nah.
"Denk mal nach. Ich bin zu dir gekommen, um mit dir ohne deinen Trupp in der Nähe drüber zu reden. Friedlich. Ich zieh keinen Vorteil davon wenn dir wer ein Messer reinsteckt, weil er auch Wind von der Sache gekriegt hat. Die da hinten brauchen dich. Und ich bin der letzte der deine Position sch... scheiße."
Alles was er machen konnte war auf das Gewehr zu starren. Zu müde. Zu spät für ... so ziemlich jeden Trick, den man sich aus dem Ärmel schütteln konnte.
"Scheiße. Du machst hier echt den Gorilla, Lanc-man? Echt? Ich hatte mehr von dir erwartet. Ein Mann, der Chancen nutzt. Oder so."

Er stand vollkommen still, nur der Wind zog an seinem Haar und dem Rauch der glimmenden Zigarre in seinem Mundwinkel. Er machte nichtmal den Versuch sich zu verteidigen.

Gendrek
18.10.2015, 18:49
Zu allem Scheiß musste sich jetzt auch noch Mary einmischen und oh mein Gott, hatte er gerade keinen Bock.

"Ich bin nicht nett, henene" äffte er sie gedanklich nach.
"Red keinen Scheiß Sherlock. Ich bin auch nicht hier um "der nette Onkel" zu sein."

Er wandte sich wieder Jackal zu.

Er schien verwundert darüber zu sein, dass Jackman sich zeitweise für ihn eingesetzt hatte.
Aber wie bereits gesagt, wenn er es besser gewusst hätte, dann hätte er Léo vermutlich auch nicht so angefaucht.

"Okay, bring mich um, wenn es dir Spaß macht. Baller jeden ab, der dir auf die Eier geht, so läuft das hier doch. Aber erklär vorher - nur diese eine Sache. Wieso sollte er sowas in sein heiliges Tagebuch kritzeln? Denk mal nach. Ich bin zu dir gekommen, um mit dir ohne deinen Trupp in der Nähe drüber zu reden. Friedlich. Ich zieh keinen Vorteil davon wenn dir wer ein Messer reinsteckt, weil er auch Wind von der Sache gekriegt hat. Die da hinten brauchen dich. Und ich bin der letzte der deine Position sch... scheiße."

Jackal starrte genau in den Lauf des Gewehrs welches Jackman langsam anhob. Jederzeit bereit abzudrücken.

"Scheiße. Du machst hier echt den Gorilla, Lanc-man? Echt? Ich hatte mehr von dir erwartet. Ein Mann, der Chancen nutzt. Oder so."

"Glaub mir du kleine Pestratte, ich nutze gerade die Chance meines Lebens. Ich hab gerade so dermaßen die Schnauze voll von deiner Visage. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen... ich bring dich nicht um. Denn nur um das nochmal klarzustellen..."

Jackman zielte mit seinem Gewehr nun direkt auf Jackals rechtes Knie.

"Du kommst in unser Lager. Schläfst unter unseren Decken. Isst unser Essen."

Jackman zog den Gewehrbolzen durch und ließ ihn zurück schnappen. Der Patronenauswurf schnappte gefährlich und Jackal konnte es ganz klar klicken hören.
Hugh hielt ein scharf geladenes Gewehr direkt auf seine Kniescheibe.

"Und kommst dann auf mich zu. Unterstellst mir Shengs Hope verraten zu haben und drückst mir die Pistole auf die Brust..."

Jackman drückte den Abzug leicht durch, der Hammer des Gewehr schob sich aus der Waffe langsam in seine Richtung.

"Verpiss dich Jackal. Hau einfach ab. Ganz weit weg."

Dann blickte Jackman kurz zu Léo und wieder zurück zu Jackal.

"¿Entiendes?"

truecarver
18.10.2015, 19:58
Jäger blickte hinunter auf den kleinen Haufen Pellets in seiner Handfläche, die ihm der Teenager gereicht hatte. Auf einmal war er wieder sieben Jahre alt, er stand in dem kleinen Dorf wo seine Eltern lebten und wo seine Geschichte begann.

"Die Pferde wir damals benutzen zum Umpflügen von unsere Felder.", sagte er gedankenverloren. Seine Stimme schien aus einem fernen Ort zu kommen, durchwanderte Jahrzehnte um schließlich leise im Hier und Jetzt zu erklingen. Er schnaubte durch die Nase, mit seinem Daumen schob er die braunen Stäbchen auf der Handfläche hin und her.

"Ich war noch so jung. Kann mich erinnern wie lustig ich fand, dass die Tiere vom Bauernhof so dermaßen unglaublich viel scheißten. Jederzeit, weißt du? Ob sie laufen, stehen, schlafen, Börsenzahlen lesen - Arsch immer zu scheißen bereit, heh." Er stupste sie mit dem Ellenbogen an. "Sorry für Fluchen. Russen haben sehr dreckige Maul, musst wissen. Auch immer bereit damit überall zu scheißen." Seine Miene wurde wieder ernst und er schüttelte den Kopf als hätten sich Staub und Spinnweben darauf angesammelt. Jetzt war keine Zeit für Sentimentalität. Irgendwo tief im Innern sehnte er sich nach ihrem gemeinsamen Lager. Wie sie jeden Abend um das Feuer herum saßen, sich Geschichten erzählten, einander zum Lachen brachten. Allein diese Momente waren die Strapazen wert. Aber es bringt jetzt alles nichts.

Er zog Hailes Handgelenk zu sich und schüttete die Pellets zurück auf ihre offene Hand. Keine Sentimentalität, keine Erinnerungen. Der Kopf muss frei sein, der Geist willig. Er wandte seinen Kopf von ihr Weg, Jackal und Lancaster kamen in sein Blickfeld.

"Du solltest nicht mit mir sitzen, Äffchen.", sagte er ohne Haile anzusehen. "Die Leute noch denken du bist auf meine Seite, und du sagst ja nie was. Im Moment ist nicht besonders gesund auf meine Seite zu sein. Auch wenn ... auch wenn was wir machen großer Fehler ist. Wie soll ein Mann mit einer falschen Entscheidung leben, die so vielen das Leben kosten wird. Jahrhundertelang sie werden in feindselige, chaotische Welt leben, weil jemand anders das Leben der Wenige für das Leben der Viele eintauscht." Er schnalzte laut mit der Zunge. "Ich es einfach nicht verstehe. Wie kann man nur ..." Ruckartig sprang er auf. Haile riss besorgt den Kopf nach oben, folgte dann seinem Blick und erspähte auch das Gewehr, mit dem Lancaster gerade auf Jackal zielte.

"Ich glaube wir haben unsere Chef an Rand des Verstandes getrieben." Er lief los.

Inzwischen hatte Lancaster den Lauf gesenkt, zielte nun genau auf Jackals Beine. Jäger kam hinter Jackal zum Stehen, legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter und sagte:

"Ganz ruhig, Jungs. Okay? Chef? Wir doch nicht dazu übergehen einander umzubringen, so kurz vorm Ziel, ja? Wir brauchen jede Mann und jede Frau für das, was kommt. Wenn alles fertig sind, dann wir können uns nach Herzenslust die Köpfe abreißen. Aber nicht vorher." Er zog an Jackals Schulter. "Komm. Los. Wir alle sind mit Nerven am Ende. Jeder braucht kleine Auszeit."

Unbewusst wanderte die andere Hand zur Klatteraxt. Noch hatte sich sein Verstand zu keiner Entscheidung durchringen können, was er im Falle eines Schusses tun würde. Irgendwas musste er aber unternehmen, welche Konsequenzen es auch nach sich ziehen könnte. Diese ganze Miesere ist bestimmt auf seinem Mist gewachsen, dank seinem Fehlverhalten standen sie kurz vor einer Meuterei. Er musste handeln.

Mivey
18.10.2015, 20:35
Howard hatte kaum seinen Vorschlag unterbreitet, als ihm Jackal bereits zustimmte, nur um dann eine Unterredung mit Jackmann unter vier Augen zu führen. Insgeheim hoffte Howard, dass es sich dabei um einen Versuch handelte ihre beiden Positionen zu einem Kompromiss zu bewegen. Er selbst war absolut kein Fan der Idee einer Teilung. Ihre Chancen bisher waren gering gewesen, und jedesmal konnten sie nur überleben in dem alle zusammenhielten. Gemeinsam war diese Gruppe stark, das wurde dem alten Mann klar, der so eine Synergie noch nie zuvor gesehen hatte. Doch er hatte davon gehört, einmal in Sydney, ein anderes Mal die Gerüchte über eine Gruppe aus den Phillipinen. Sich aufzuteilen war ein enormes Risiko, eines das er nicht gewillt war aufzunehmen, wenn es die Gruppe derart gefährdete. Aber wenn man schon Adam alleine losschicken würde, käme er natürlich mit, auch wenn das eher Plan C oder D für ihn war.

Plötzlich hörte er ein Rufen und Schreien von ihrem Anführer, und dann kurz danach zog er sein Gewehr. Howard erstatte. Er konnte doch nicht .. ? Doch dann senkte er den Lauf. Howard machte sich auf die beiden zu, doch Jäger war schneller vor Ort und sprach ihm praktisch aus der Seele, doch Howard fiel sofort auf dass seine Hand zu seiner Waffe wanderte.

Howard kam dem Russen zuvor und hielt Jägers Unterarm, bevor er seine Axt ganz greifen konnte. Jäger blickte ihn an, und Howard schüttelte den Kopf. Vielleicht war es bloß die Überraschung, aber er zog tatsächlich seine Hand weg von der Waffe.

Howard richtete sein Wort auf Jackman.

"Ich will hier nicht den Großvater spielen, und gerade als mein Senior sollte du es am besten wissen. Mir ist es vollkommen egal was du von Perlenmutters Leuten hälst, oder was du gegen ihn persönlich hast. So darfst du dich einfach nicht aufführen, nicht heute, nicht hier, verdammt nochmal. Nach dem dass alles hier vorbei ist, könnt ihr euch gerne die Rübe wegpusten, aber solange soviel an unserer Mission liegt, verhaltet euch wie Männer, und wie kleine Kinder!"

Er wandte sich zu Jackal, der anstalten machte sich zu entfernen. "Ich weiß nicht, was dein Problem mit dieser Gruppe ist. Ob du dich für was besseres hälst, oder einfach noch im Schock bist, dass Perlenmutter Leute umgekommen sind. Ehrlich gesagt, interesiert es mich auch nicht, aber einses muss dir klar sein, wir sind die einzige Hoffnung, dass ihr Tod einen Sinn hatte. Hör auf Leute aufzustacheln, und einen Keil in diese Gruppe zu treiben. Und nur damit es klar ist, bevor du mich lobst, ich will immer noch zuerst zu den Kultisten. Nur falls eine Gruppe mit Adam loszieht, und diese Entscheidung hat immer noch der hier zu trefffen " Er zeigte auf Jackman ", dann wäre ich auch bereit in der Station zu helfen. Wenn es nach mir ginge, bleibt die Gruppe ungeteilt."

Gendrek
18.10.2015, 21:39
Jackmans Arme zitterten, wenn er es nicht eigenhändig tat, dann würde bald seine Nervösität und Wut siegen und den Abzug vollends eindrücken.
Er sah die Furcht in den Augen von Jackal erwartete, dass er irgendwas tat. Vollkommen egal was. Hugh wollte einfach nur noch, dass sich diese ganze Situation auflöst.

Aus dem Augenwinkel sah der Mann, der sich vor wenigen Tagen noch Lancaster nannte, Jäger angestiefelt kommen. Er begab sich nicht in die Schusslinie, er sprintete nur direkt hinter Jackal und griff ihm an die Schulter, versuchte sich daran ihn wegzuziehen.

"Ganz ruhig, Jungs. Okay? Chef? Wir doch nicht dazu übergehen einander umzubringen, so kurz vorm Ziel, ja? Wir brauchen jede Mann und jede Frau für das, was kommt. Wenn alles fertig sind, dann wir können uns nach Herzenslust die Köpfe abreißen. Aber nicht vorher."

Jäger ruckte heftiger an Jackal.

"Komm. Los. Wir alle sind mit Nerven am Ende. Jeder braucht kleine Auszeit."

Stumm hob den Lancaster den Blick. Der Druck auf dem Abzug lockerte sich. Langsam schob sich der Hammer des Gewehrs wieder zurück.
Vorsichtig, sonst würde das Ding wirklich noch losgehen.

Dann kam auch Howard dazu und griff an Jägers Unterarm. Jackman konnte so sehen, dass der Scavenger an seine Waffe griff.
Jederzeit einsatzbereit, jederzeit vorbereitet. Wie ein guter Soldat eben.

Howard blickte ihn an und er spürte den enttäuschten und erschütterten Blick des alten Arztes.

"Ich will hier nicht den Großvater spielen, und gerade als mein Senior sollte du es am besten wissen. Mir ist es vollkommen egal was du von Perlenmutters Leuten hälst, oder was du gegen ihn persönlich hast. So darfst du dich einfach nicht aufführen, nicht heute, nicht hier, verdammt nochmal. Nach dem dass alles hier vorbei ist, könnt ihr euch gerne die Rübe wegpusten, aber solange soviel an unserer Mission liegt, verhaltet euch wie Männer, und wie kleine Kinder!"

Dann blickte er zu Jackal und teilte auch mit ihm seine Weisheiten.

"Ich weiß nicht, was dein Problem mit dieser Gruppe ist. Ob du dich für was besseres hälst, oder einfach noch im Schock bist, dass Perlenmutter Leute umgekommen sind. Ehrlich gesagt, interesiert es mich auch nicht, aber einses muss dir klar sein, wir sind die einzige Hoffnung, dass ihr Tod einen Sinn hatte. Hör auf Leute aufzustacheln, und einen Keil in diese Gruppe zu treiben. Und nur damit es klar ist, bevor du mich lobst, ich will immer noch zuerst zu den Kultisten. Nur falls eine Gruppe mit Adam loszieht, und diese Entscheidung hat immer noch der hier zu trefffen "

Hugh hätte schwören können, dass er selbst auf die Entfernung den Abdruck spürte den der bohrende Finger von Howard hinterließ.

",dann wäre ich auch bereit in der Station zu helfen. Wenn es nach mir ginge, bleibt die Gruppe ungeteilt."

Lancaster senkte das Gewehr nun vollständig. Jäger und Howard hatten Recht. Es brachte nichts Jackal den Schädel oder die Beine wegzupusten.
Am Ende würde er noch eine wertvolle Kugel verschwenden. Auch wenn er es sehr interessant fand was Howard da sagte. Hatte auch er das Gefühl, dass Jackal irgendwas... im Schilde führte? Eine andere Erklärung fand Jackman zumindest nicht dafür, warum er auf ihn zukam um so einen Schwachsinn zu erzählen.
Vielleicht gerade um ihn zu provozieren... damit er wie ein blöder Vollspaten aussieht der auf alles die Knarre richtet und er war ihm wahrscheinlich auch noch voll auf den Leim gegangen.

"Mhh. Sunny Boy hier möchte sich also gerne von der Gruppe abspalten und schon mal zum Zentrum vorlatschen? Soll er von mir aus machen. Aber er soll sich keine Hoffnungen machen Adam zu kriegen. Ich vertrau ihm nicht. Wenn er angeblich belastende Beweise in Shengs Hope gefunden hat, dass ich die Siedlung verraten und die Batterien im Leuchtturm verbaut habe, warum höre ich jetzt das erste Mal davon und warum auf diese Art? Mit dieser beschissenen Drohung, dass er ein Problem mit mir habe und nicht der einzige sei? Momentan muss ich davon ausgehen, dass Jackal irgendeinen Scheiß abzieht und mir in die Schuhe scheißt. Warum auch immer."

Jackman zog seinen Rucksack herab öffnete den Reißverschluss. Schnell holte er den Flachmann hervor den er in Shengs Hope noch von Eryn hatte auffüllen lassen und die von Fawyer stibitzte Zigarre.

"Ihr entschuldigt mich. Ich brauch grad was zum Qualmen. Für die Nerven. Und einen Schluck. Für die Nerven. "

Mit diesen Worten steckte sich Jackman die dicke Zigarre zwischen die Lippen und entfernte sich von den Dreien die vor ihm standen.
Auf dem Weg zur Klippe die San Antonio überblickte ging er noch am schnell aufgeschichteten Lagerfeuer vorbei und zog einen kleinen glühenden Scheit hervor, mit dem er die Zigarre anzündete.
Das sollte eigentlich ne Siegeszigarre werden.
Jetzt wurde sie zum Symbol von einer Menge unnötigem Drama. Für das er immer noch keine Erklärung fand.
Wieso zum Fick sollte man sich so äußern, wenn man nicht gerade ein hinterlistiger Bastard ist der irgendein Ziel verfolgt?

wusch
18.10.2015, 23:08
"Danke, Frank. Also... für das Gespräch... und das Training. Wenn ich den nächsten Kampf überlebe, ist das dein Verdienst!"

Frank erwiederte das Lächeln gegenüber Eryn , erfreut das er hatte helfen können. Wenn es der Gruppe half durchzukommen und auch nur einen Menschen irgendwie damit zu schützen, dann hatte er es gern getan. Außerdem, bei dem was ihnen in diesem Stadion und diesen Massen an anrückenden Untoten eventuell noch bevorstand, konnten sie tatsächlich jede einzelne Waffe gebrauchen und die Barfrau hatte Talent.
Gern geschehen Eryn und ich habe ebenfalls zu danken. Und ich denke wenn du vielleicht ab und zu übst, kannst du eine wirklich gute Schützin werden. Schieß am besten bei gelegenheit nocheinmal auf die Büchsen, denn richtige Ziele bewegen sich leider. Ziele dann an den Ort an dem das Ziel sein wird und nicht dorthin, wo es gerade ist. Insbesondere wenn es sich schnell bewegt. gab er ihr noch einen Hinweis zum Abschluss. Ich vertrete mir dann noch etwas die Beine. Sprich mich einfach an wenn etwas ist. verabschiedete er sich von Eryn und ging dann gemächlich seines Wegen.

Für einen Moment hatte es tatsächlich ausgesehen als müsste er verhindern, dass Jackal und Jackman sich gegenseitig umbrachten oder eher Jackman Jackal aber schon kamen Jäger und Howard um die Situation zu beruhigen, recht erfolgreich wie es aussah. Also beschloss Frank, dass er nicht auchnoch dazu kommen müsste, und lenkte daher seine Schritte nicht in Richtung der nun ehemaligen Streithähne, sondern ein Stückchen daran vorbei. Ehe jedoch seine Gedanken in eine bestimmte Richtung schweifen konnten, viel ihm Hail ins Auge, die allein auf ihrem Pferd saß, welches sie von dem Anführer der Zombies erobert hatte. Nunja, traurig war es um ihn keinesfalls und sie hatte es sich mehr als redlich verdient.
Hallo Haile. begrüßte er sie, als er neben ihr Stand. Ich wollte dir einfach sagen, dass ich es wirklich gut finde das du hier bist und das Sheng dich seinerzeit nach Shengs Hope gebracht hat. Wie du sicher weißt, war ich anfangs skeptisch bezüglich deiner Gesinnung aber ich habe mich zum Glück getäuscht, denn du bist eine echte Bereicherung für unsere Gruppe. Ein paar von uns schulden dir unser Leben. ich möchte dich in dieser unserer Gruppe hier nicht missen und ich verspreche dir, dass ich zumindest versuchen werde dafür zu sorgen, das auch Sheng dieses Stadion dort drüben lebend wieder verlässt. erklärte er ihr. Er hatte noch nie ausführlich mit ihr gesprochen. Da sie nicht oder nur sehr wenig sprach, immer nur ein paar Bemerkungen, Hinweise oder dergleichen.

Soladra
18.10.2015, 23:26
Jackman war nicht die einzige Person, die sich von der Gruppe entfernte. Auf leisen Sohlen war Mary zum lager gegangen und begann, ohne weiteren Kommentar ihr Zeug zusammenzupacken. Immer wieder sprang Nov auf einen einfachen Fingerzeig von ihr durchs halbe Lager und brachte ihr einzelne kleinigkeiten und Täschchen, die sie an ihren Gürtel band.
So reisebereit ging sie zurück zur Gruppe und stampfte wortlos an ihnen vorbei, hielt dann jedoch inne ... und knallte ihren Stab mit einer dermaßenen Wucht auf den Boden, dass das Stück holz noch einige Male auf dem Boden hüpfte und leise klapperte.

"Was zur Hölle ist los mit euch? " Sie ließ den Blickeinmal quer durchs Lager fahren, sah jedem ins Gesicht. "Warum ignoriert mich der großteil der Truppe? Warum behandelt ihr Jackal wie einen Aussätzigen? Warum lasst ihr euhc von einem Mann führen, der seine Waffe auf seine Gefährten richtet, ihn anbrüllt, wenn er ein persöhnliches Gespräch führen will, und sich nicht einmal entschuldigt? Stört euch das denn gar nicht? Warum habt ihr das Problem mit euren Leuten so lange aufgeschoben, obwohl die Falle mehr als klar war? "
Mit einem wütenden schnauben hob sie den Stock wieder auf und deutete damit in die Richtung, aus der sie gekommen waren "Ihr lasst euren Freund auf diesem Karnevalswagen sterben und habt danach nicht einmal das Feingefühl, am Feuer darüber zu reden und ihn mit den schönsten Geschichten,die ihr mit ihm erlebt habt, zu ehren! Ihr habt noch nicht einmal ein Kreuz für ihn aufgestellt!!
Bedeuten euch Andere Leute in eurer beschränkten kleinen Welt den überhaupt nichts, solange ihr in euren kleinen Gruppen bleiben, Dosenfutter fressen und euch an euren Möglichkeiten der Weltrettung ergötzen könnt?!"
Die letzten Worte schrie sie, spie sie der versammelten Mannschaft dermaßen heftig entgegen, dass ihr die Stimme brach. "Was ist bloß los mit euch fucking Freaks?! Ich seid alle traurig, ihr seid alle verzweifelt,a ber keiner von euch Spaten bekommt den Mund auf! Wie sollen sich eure Probleme bitte regeln, wenn ihr nicht einmal darüber reden könnt?!"
Mit einer Bewegung, die vor Wut nur sprühte, Hob sie ihren Stab wieder vom Boden auf und sah herausfordern in die Runde. "Na los. Ichhab was, gesagt, was euch nicht passt. Brüllt mich doch an wie unterentwickelte Halbaffen! VErprügelt mich! Erschießt mich gefälligst, genug Munition habt ihr ja! Aber verdammt noch mal REAGIERT ENDLICH!"

Mephista
18.10.2015, 23:28
Léo wusste nicht, ob sie explodieren oder hysterisch lachen sollte.
Endlich hatte dieser schmierige kleine Mistsack auch mal vor anderen offenbart, wer er wirklich war. Ein intriganter Scheißkerl. Bastardo. Cabrón.
Was denkt er sich eigentlich, aus heiterem Himmel irgendwelche Scheiße über Hju zu erzählen?
Dass dieser darauf mal Tacheles redete und ihm aufzeigte, wie wundervoll er auf andere Menschen reagierte, war reinster Balsam für Léos Seele. Soviel zum Entschuldigen.
Sie würde ihm am liebsten einfach die Kehle aufschlitzen, nah genug war sie, aber als Guapos Gewehr auf das bärtige Gesicht gerichtet wurde, überkam es die Latina.
Jackal war diese ganze Scheiße nicht wert.
Er war es nicht wert, sich über ihn aufzuregen, weil ihm anscheinend dadrauf einer abging und er sich später einen drauf runterurbbeln konnte.
Er war eine schäbige Kakerlake, die nur dann zufrieden war, wenn sie Jemanden zur Weißglut bringen konnte.
Diesen Luxus durften sie ihm nicht gewähren, er war ihre Gedanken einfach nicht wert.
Gerade wollte sie das Hju mitteilen, als Mary dazwischen ging und eine Moralpredigt hielt, dass man die Kakerlake doch nicht so behandeln dürfte.
Wow, das Mädchen hat ja mal sowas von keine Peilung. Sie sollte besser den Mund halten, bevor die Latina noch die Achtung vor ihr verlor, die sich erarbeitet hatte.
Dann kamen auch noch Jegor und Howard wieder und redeten auf ihn ein, meine Fresse, sie wollte eigentlich nur Ravioli warmmachen gehen und hatte den dummen Fehler gemacht, dazubleiben, als El Kakerlake angekrabbelt kam.
Sie grunzte entnervt und nahm die Hand von der Machete.
Wo war Mary jetzt auf einmal hin?
Sie ließ die Jungs den Scheiß unter sich klären und machte sich auf der Suche nach der Jägerin, die sie dank der Hilfe Novembers schnell fand.
Sie hatte ihr Zeug geschultert und noch ehe Léo nahe genug war, sie anzusprechen, brach es aus der zierlichen Gestalt los wie ein Orkan:
"Warum ignoriert mich der Großteil der Truppe? Warum behandelt ihr Jackal wie einen Aussätzigen? Warum lasst ihr euhc von einem Mann führen, der seine Waffe auf seine Gefährten richtet, ihn anbrüllt, wenn er ein persönliches Gespräch führen will, und sich nicht einmal entschuldigt? Stört euch das denn gar nicht? Warum habt ihr das Problem mit euren Leuten so lange aufgeschoben, obwohl die Falle mehr als klar war? " Mit einem wütenden schnauben hob sie den Stock wieder auf und deutete damit in die Richtung, aus der sie gekommen waren "Ihr lasst euren Freund auf diesem Karnevalswagen sterben und habt danach nicht einmal das Feingefühl, am Feuer darüber zu reden und ihn mit den schönsten Geschichten,die ihr mit ihm erlebt habt, zu ehren! Ihr habt noch nicht einmal ein Kreuz für ihn aufgestellt!! Bedeuten euch Andere Leute in eurer beschränkten kleinen Welt den überhaupt nichts, solange ihr in euren kleinen Gruppen bleiben, Dosenfutter fressen und euch an euren Möglichkeiten der Weltrettung ergötzen könnt?!" Die letzten Worte schrie sie, spie sie der versammelten Mannschaft dermaßen heftig entgegen, dass ihr die Stimme brach. "Was ist bloß los mit euch fucking Freaks?! Ich seid alle traurig, ihr seid alle verzweifelt,a ber keiner von euch Spaten bekommt den Mund auf! Wie sollen sich eure Probleme bitte regeln, wenn ihr nicht einmal darüber reden könnt?!" Mit einer Bewegung, die vor Wut nur sprühte, Hob sie ihren Stab wieder vom Boden auf und sah herausfordern in die Runde. "Na los. Ichhab was, gesagt, was euch nicht passt. Brüllt mich dochan wie unterentwickelte Halbaffen! VErprügelt mich! Erschießt mich gefälligst, genug Munition habt ihr ja! Aber verdammt noch mal REAGIERT ENDLICH!"
Ohne groß nachzudenken ließ Léo die Raviolidose fallen und ging die letzten Schritte auf Mary zu. Es würde schon noch genug Zeit sein, um sich mit Guapo zu unterhalten...hoffentlich.
Die Latina packte das Mädchen, legte ihr die Hand locker über Nase und Mund und zog sie zu sich, in eine ruppige, ungelenke, feste Umarmung. Man merkte, dass Léo da absolut keine Übung mit hatte.
Mary riss an der Hand, offenbar in Panik, sie würde nun erstickt werden, aber Léo flüsterte ihr ins Ohr:
"Schschsch... ganz ruhig, das ist nur, damit du nicht hyperventilierst...Abuela hat das immer bei mir gemacht, nachdem ich Alpträume hatte..."
Langsam wog sie die zierliche Gestalt hin und her, die sich mit der Zeit etwas entspannte und fast schon in die Umarmung schmiegte.
Das sollte reichen.
Léo ließ Mary los und sah sie fest an:
"Okay.... und jetzt hoffe ich, hörst Du auf soviel Müll rumzublubbern, wenn Du anscheinend keine Ahnung hast.
Du wirst nicht ignoriert, Leute haben nur genug zu tun. Wenn Du an der Hand gehalten werden willst oder Hilfe brauchst, geh auf Leute zu, man.
Zu Jackal... Willst Du ne Aufzählung?
Numero Uno: Jackal hat Hju an den Kopf geworfen, in irgendwelche dubiosen Verrätersachen verstrickt zu sein, ohne jeglichen Beweis oder sonstwas. Das war purer Konfrontationskurs, weil er das liebt zu tun.
Numero Dos: Er macht es, obwohl wir ihn vor dem Zu Tode Versklavtsein der Vultures gerettet haben. Er hätte jederzeit einfach abhauen können, mir war scheißegal, ob sie ihn zu meinen Sklaven gemacht haben, wäre er getürmt, von mir aus, ein Problem weniger. Aber er ging immer auf Provokation und macht einen auf gemeingefährlich. Zwingt mich, seine beschissene Nanny zu sein. Wahrscheinlich ist er allein zu dumm, durchzukommen und bleibt deshalb bei uns, um sich durchzufressen und den Schutz zu genießen, den konkret hat er ja mal bisher nichts Sinnvolles für die Gruppe getan.
Numero Tres: Weil er einfach ein Riesenarsch ist. Ich weiß nicht, womit er Dich eingelullt hat oder warum er Dich vielleicht anders behandelt, aber Du bist da die Ausnahme...
Willst Du noch mehr? Denn ich könnt den ganzen Tag weitermachen, aber das bringt nichts.“
Sie atmete tief durch und fuhr sich durchs schwarze Haar.
Diese Typen von Shengs Hope sind nicht „unsere Leute“, zumindest nicht von allen von uns und wir haben eine Mission, die für die meisten oberste Priorität haben sollte, also sorry, dass zumindest ich mir sofort sagte „die sind verloren, aber nicht mein Problem", anstatt mich vom eigentlichen Ziel abbringen zu lassen.
Entschuldige auch, dass Leute still trauern und es in einem verfickten Minenfeld schwer war, jemanden zu begraben...wie du dich überhaupt erdreisten kannst, über unsere Gefühle zu urteilen, ohne auch nur einen von uns mal normal gefragt zu haben, weil Du ja soooooo gut das Maul aufbekommst von allein... aber Hauptsache, Jackals Arsch verteidigen, schon klar.“
Angewidert spuckte Léo zur Seite aus und fuhr mehr zu sich fort:
"¡Qué demonios...! (Was zum Teufel...!) Was verschwende ich hier eigentlich meinen Atem... Es wird sowieso wie vor 20 Jahren ablaufen wenn es nach euch geht, als wir die Welt schonmal retten konnten und Mistsäcke wie Niki sich auch für sich und ihre egoistischen Freundes- und Familienkreise entschieden haben, anstatt auf meinen Papa zu hören und das verfickte Heilmittel hierhin zu schießen...
Aber Hauptsache, Du sagst uns, dass wir Freaks sind...“

Soladra
19.10.2015, 00:09
Es dauerte eine ganze Weile, bis Mary aufhörte, sich gegen Leos Umklammerung zu wehren, dann lies sie aber sogar die Stirn auf ihre Schulter sinken. Schweigend lies sie sich in die in ihre Arme sinken,schweigend ließ sie sich wegschieben, schweigend lies sie sich belehren. Dann hob sie den Kopf. Ihr Stimme war leise, kaum hörbar,ein absolut krasser Kontrast zu ihrem Geschrei zuvor.

"Ich weiß."

Ein leicht bitteres Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.
"Ich weiß, das ich Unsinn rede. Ich weiß, dass ich nicht das Recht habe, über euch zu urteilen. Und es tut mir leid, dass von allen gerade du das
jetzt abfedern musst. Aber.." Sie räusperte sich.

"Ich sehe, dass ihr die Möglichkeit habt, diese Welt zu retten. Ich sehe Menschen, die die Verantwortung tragen, dass diese Welt wieder so werden kann, wie sie war. Als Frank mir davon erzählt hat, konnte ich es anfangs gar nicht glauben. Und was muss ich jetzt sehen? Dass die Menschen, die unsere Welt retten können, sich benehmen wie unzivilisierte Wilde. Selbst wenn jeder genug zu tun hat, und es saßen oft einige im Lager, hätte es niemandem weh getan, mir zumindest 'Hallo' zu sagen. Nicht mehr. Aber die einzigen Leute, die mit mir gesprochen haben, waren du, Frank und Jackal. Lancaster hat mir die Hand geschüttet. Danach kam kein Wort mehr.
Und ich sehe, wie er fluchend Batterien von einem Turm wirft. Ich sehe, dass er mit einer Flameriderin durch die Gegend fährt, in einer Zeit, in der Benzin wertvoller ist als Gold, und wie er Leute anschreit, die mit ihm ein Gespräch unter zwei Augen führen. "

Kurz hielt sie inne, um Luft zu holen, schüttelte dann den Kopf, als ob sie nicht verstehen konnte, was gerade passierte.
"Ich wäre so oder so dazu gekommen, egal ob er dir, Jackal oder sonst wem im wortwörtlichsten Sinne die Pistole auf die Brust gedrückt hätte. So verhält man sich nicht. Ein 'Vertrauensbruch', wenn jemand aus der Gruppe seine Bedenken ausdrückt...sag mal gehts noch..." Sie trat einen Schritt zurück und lies den Blick durchs Lager schweifen.
"Ich habe das Wild nicht alleine gejagt. Und die Raketen kommen auch nicht aus dem Hut gezaubert. Es ist nicht so, dass Jackal nichts für die Gruppe tut. Und Entschuldigung, aber bei der stelle "Du isst unser Essen." Hab ich mir innerlich an den Kopf gefasst, weil es doch schon etwas dreist ist, einem Jäger so etwas vorzuwerfen. Ich weiß nicht, wie es sonst bei euch ist, aber ich habe etwas anderes gesehen, als du gerade aufgeführt hast. Jackal ist vielleicht kein Diplomat, aber ich glaube nicht, dass er mit Absicht dafür sorgen möchte,dass die Gruppe sich entzweit."
Kurz schwieg sie, fuhr gedankenverloren die Maserung ihres Stabes mit der Fingerspitze nach.

"Ich hatte mir glaube ich einfach von den Rettern unserer Welt mehr erwartet...irgendwie." Sie nickte Leo zu und versuchte ein Lächeln,auch wenn es ihre Augen nicht ganz erreichte."Und ich finde, du hast Recht. Man sollte diese eine Chance nutzen, und sich zumindestaufteilen. Sonst erreicht dieses Metallding nie sein Ziel...Und du bist kein Freak...zumindest nicht, soweit ich bisher sagen kann."
Sanft fuhr Mary ihrem Gegenüber mit einer Hand über die Schulter und flüsterte eine Handvoll uralt klingender, fremdartiger Worte,während sie mit ihren aschebeschmierten Fingern drei waagrechte Striche über Léos Oberarm. Dann trat sie einen Schritt zurück ,als wäre nichts gewesen.
"Es ist der Hass, der den Menschen zum Monster werden lässt. Der Hass auf andere, der Hass anderer, der einem entgegen gebracht wird, und der Hass auf sich selbst... Das hat mein Dad immer gesagt. Der alte Mann war verdammt schlau." Trauer warf dunkle Schatten in das sonst so helle Grün ihrer Augen."Weißt du, wenn man auf jemanden wütend ist und das nicht ausspricht, dann frisst man es in sich hinein. Und dann wird daraus Hass. Man muss aufpassen, dass man sich nicht selbst vergiftet..."

Sie blinzelte ein paar Mal ins Leere, schüttelte dann den Kopf, als ob sie einen unschönen Gedanken daraus verbannen wollte, dann lächelte sie wieder, diesmal echt,wenn auch ein wenig traurig."Bitte verzeih mir, Léo. Von allen anwesenden wollte ich mit am wenigsten an dich geraten, dich anschreien. Es war mir einfach zuviel."
Sie streckte der jungen Frau ihr gegenüber wieder die Hand entgegen,ein stilles Friedensangebot und eine Entschuldigung.

Caro
19.10.2015, 01:22
"Ich möchte dich in dieser unserer Gruppe hier nicht missen und ich verspreche dir, dass ich zumindest versuchen werde dafür zu sorgen, das auch Sheng dieses Stadion dort drüben lebend wieder verlässt."
"..."

Haile lächelte schwach. Frank war hinter ihr aufgetaucht, während sie immer noch mit müden Augen in das Tal vor ihnen starrte. In unregelmäßigen Abständen wurde sie von ihrem Pferd angestupst, und in genau so unregelmäßigen Abständen wuschelte sie dem Tier über die Nase. Ihre Augen waren auf den Alamodome zu ihren Füßen gerichtet. Warteten sie da? Oder waren sie schon tot? Sheng, Raoul, die anderen...

"..."
"Hast du ihm schon einen Namen gegeben?"
"..."
"Also, dem Pferd? Es braucht doch einen Namen."
"...?"

Braucht es das?

"..."
"Mh, naja, vielleicht bist du nicht unbedingt dafür geeignet, ihm einen Namen zu geben..."
"...!"
"Hey, nicht böse gemeint!"
"..."

Gedankenverloren stand Haile auf und streichelte das Pferd. Natürlich könnte sie ihm einen Namen geben. Irgendwas, was trieft vor Pathos, "Hope" oder "Family". Oder ein Name, der nutzloser Emotionalität gewidmet war, wie "Will" oder "Vincent". Nein. Sie schüttelte den Kopf. Beide waren besser, um als Namenspaten für ein Pferd zu dienen.

"Nein, kein Name?"
"...!"

Nein. Kein Name. Stattdessen ging sie zu Frank, knuffte ihn kurz die Schulter - schließlich hatte er auch Familie da unten - und näherte sich dann wieder der kleinen Klippe unterhalb des Lagers, das einen so guten Ausblick bietet. Jägers Worte klangen noch immer in ihr nach. Er hatte Recht. Aber es ging hier nicht ums Recht haben. Es ging darum, das Richtige zu tun.

Sie merkte, das Frank zu ihr kam, und wortlos starrten sie das Schlachtfeld zu ihren Füßen an. So nah bei ihren Familien, und doch so fern.

Gendrek
19.10.2015, 01:45
Jackman stand an der Klippe die San Antonio überblickte.
Er sah Ruinen. Er sah Rauch. Er sah Feuer.
Vor allem aber sah er ein verdammtes Schlachtfeld, gezeichnet von einem Krieg in dem es keinen Sieger gab.

Schwermütig blies er den Qualm seiner Zigarre in die Luft und hob den Flachmann an an seine Lippen.

"Alkohol löst keine Probleme!" hörte er eine Stimme in seinem Unterbewusstsein sagen. Er konnte sie nicht zuordnen. Es war ein typischer Satz wie man ihn so oft hörte wenn man vor dem Zehren lebte.

Natürlich löst Alkohol keine Problem. Wie auch? Als wäre Schnaps jemals aus seiner Flasche geklettert und hätte einem Idioten auf die Nase geboxt, einen Streit geschlichtet oder einen einfach in den Arm genommen.
Alkohol macht einfach taub und unempfindlich gegenüber all der Scheiße die um einen herum passiert.

Hugh kippte den blechernen Flachmann an und nahm den ersten Schluck.
Das Zeug was Derreck da fabrizierte schmeckte im Gegensatz zu dem Whiskey den Fawyer ihm servierte wie warme Pisse.
Warme Pisse die bei absetzen scharf roch und ihm das Gefühl gab als wäre seine Stirn mit Watte gefüllt.

Der Schauspieler lies sein Gewehr auf den Boden fallen und setzte sich an den Rand der Klippe, seine Beine baumelten in der Luft während er wehmütig in die Ferne schaute.
Eigentlich wollte er ja nur das Richtige tun. Doch er wusste was dabei passierte. Was immer wieder passierte.
Das neue Zeitalter in dem er lebte hatte ihm ein ganzes Stück seiner Menschlichkeit geraubt und ihn zu einem wilden Irren gemacht.

Batterien aus dem Fenster werfen und sie erschießen...
Einem Menschen so lange ins Gesicht schlagen bis man den darunterliegenden Boden malträtiert...
Seine Waffe auf einen Idioten richten der dummen Scheiß erzählte...

Jackman zog kräftig an seiner Zigarre und behielt den Rauch einige Sekunden lang in seinem Mund.
Die Lider waren geschlossen und er hielt angestrengt den Atem an.
Langsam hob er den Kopf und öffnete seine Lippen. Heller Rauch stieg auf und erfüllte die Luft mit einem feinen Duft.


https://www.youtube.com/watch?v=lxh2-L6W5xo

Jackman stellte den Flachman zur Seite und legte seinen Rucksack neben sich ab.
Vorsichtig kramte er in den Eingeweiden des verblichenen Sling-Bags herum und holte mit einem leichten Seufzer die Ledermappe hervor welche er noch vor seiner Abreise aus Shengs Hope mitgenommen hatte.

Langsam wickelte er das selbstgedrehte graue Garn ab welche die Mappe zusammenhielt.
Hier war alles drin. Seine Erinnerungen. Seine Gedanken.
Langsam klappte er den Deckel der Mappe auf, griff nach dem Inhalt und zog einen ganzen Stapel an... Krams heraus.

Als erstes fiel ihm einer der vielen Briefe in die Hand die er in den letzten 13 Jahren geschrieben hatte. Adressiert an Gabriel. Er hatte von jedem einzelnen eine Kopie angefertigt, damit er den Wechsel der Wörter besser nachvollziehen konnte.

"Hallo Gabe,

ich hoffe dich gibt es noch in einem Stück.

Ich sitze momentan auf einem Flugfeld. In Page, Arizona. Keine Ahnung ob dir die Stadt was sagt, vermutlich eher nicht.

Hier gibt es eine kleine Siedlung in der ich gerade untergekommen bin. Lange werde ich aber wohl nicht bleiben. Jeder der Einwohner muss am Tag 12 Stunden Gemeinschaftsdienst verrichten.
Ich wette der Cheffe von dem Ding hier spielt sich währenddessen an den Eiern und tut sonst nix.

P.S.
Ich hab dem Kurier hierfür 5 Schachteln Zigaretten, ne Palette Dosenmais und ein halbvolles 9mm Magazin gegeben bevor ich ihn überzeugen konnte den hier mitzunehmen.
Die Penner nehmen einen echt aus."

Er hat nie eine Antwort auf den Brief erhalten.
Jackman legte die Seite wieder in die Ledermappe und nahm sich den nächsten Brief.

"Hallo Gabe,

lange nichts voneinander gehört.

Ich bin mittlerweile aus Page raus. Die Bauern hatten irgendwann keinen Bock mehr und haben den Laden ordentlich aufgeschmischt. Ich bin gerade so noch davon gekommen.

Ob du es glaubst oder nicht. Ich bin die Route 66 entlang und hab Zuflucht in einem National Park gefunden.
Die Leute hier sind richtig gut drauf. Leben mitten im Wald. Haben sich überall Häuser zwischen die Bäume gebaut. Da kommst du nur mit Strickleitern hoch.
Ich denke hier lässt es sich aushalten."

Auch auf diesen Brief erhielt Jackman nie eine Antwort.
Oft überkam ihn der Gedanke, dass Gabe nicht mehr lebte oder nicht antworten wollte.
Rational gesehen war das Schwachsinn. Aus Page verschwand er keine 2 Wochen nachdem er den Brief geschrieben hat und aus dem Park?
Jackman dachte nicht gerne daran zurück.

Schnell legte er den Brief zurück in die Ledermappe und griff sich die nächste Erinnerung.
Ein Foto. Ein Foto seiner Familie.
Lange und bedächtig blickte er in die Gesichter an die er sich kaum noch erinnern konnte. Selbst wenn er die Augen schloss und sie sich angestrengt versuchte ins Gedächtnis zu rufen.
Das war das schwierigste gewesen. Das Gefühl ein herzloses Schwein zu sein welches sich nichtmals mehr an die Gesichter seiner Familie erinnern konnte und ein Foto als Hilfestellung brauchte.
Auch jetzt merkte der verbrauchte Geschichtenerzähler, wie sich ein schweres Gefühl über seinen ganzen Körper legte.
Wie sich seine Augen mit salzigen Tränen füllten und drohten auf das Foto zu fallen.
Schnell wischte Jackman sich mit seinem Ärmel über die Augen.

Er verstaute das Foto in seiner Mappe und griff zum nächsten Brief.

"Hallo Gabe.

Meine Fresse, halt Abstand von der Route 66.
Da fährt so eine verfickte Bikertruppe lang die sich ernsthaft alle für Ghost Rider halten.
Sagt dir das eigentlich was? Keine Ahnung ob du den Film gesehen oder die Comics gelesen hast.
Als hätte ich damals nicht schon genug Ärger wegen fucking Nicolas Cage gehabt.

Hab ich dir eigentlich erzählt wie ich damals mit zich anderen Schauspielerin in Australien in einer Villa Zuflucht gefunden habe? Das Ding war riesig, verglaste Außenfassade, begehbare Kühlschränke, ne große Garage und... so ein super geiles Motorrad auf einem Sockel. Ein Austellungsstück, affen geil.
Cage sind nur irgendwann die Sicherungen durchgeknallt. Hat sich einfach auf das Motorrad gesetzt und etwas darüber erzählt das der Ghost Rider die Armeen der Finsternis zerstören müsste.
Ist einfach durch eine Glasscheibe gebrettert und hat uns alle den Zombies ausgeliefert.

Jedenfalls... bleib weg von der Route 66. Die Typen sind ultra wahnsinnig. Einer von denen hat sich in Brand gesteckt als er mich gesehen hat und fuhr mir dann auf seinem Motorrad hinterher.
Während er brannte.

Ich zieh weiter Richtung Texas.

Lass mal von dir hören."

Jackman lächelte. Das war der erste Brief auf den er tatsächlich eine Antwort erhielt.

"Hey Hugh.

Man. Du machst nur Scheiße, weisst du das?

Den Jungs, den Mädels und mir gehts echt prima.
Diese bescheuerten Siedler haben wirklich Probleme mit dem Benzin bekommen. Genau wie du gesagt hast.

Sind vor 2 Wochen ausgeräuchert worden.
Die Plünderer sind dann bei uns abgestiegen und haben ein paar Sachen da gelassen und sind friedlich abgezogen.

Ich sag ja. Wir sind von der Gunst der Leute abhängig, aber ich bin guter Dinge.
Wenn du mal wieder an die Westküste kommst gib mir vorher Bescheid.

Gabe"

Es waren nur wenige Worte aber... das reichte ihm damals und heute. Er kannte Gabriel nicht lange, aber es erleichterte ihn, dass er lebte. Auch wenn er jetzt schon länger nichts mehr von seinem Freund gehört hatte, irgendwie war er sich sicher, dass der kleine Franzose noch atmete.

Jackman steckte den Rest seiner Sachen wieder in die Ledermappe.
Aus dem Gewusel schauten nun noch ein paar Kettenglieder heraus die er noch einmal in die Hand nahm und an ihnen zog.
Es kamen drei Anhänger zum Vorschein. Drei Erkennungsmarken wie man sie vom Militär kannte.
Die Bleche waren selbst gestanzt und mit verschiedenen Namen bedruckt.

"Jackman, Hugh"

"Lancaster"

"Sydney"

Seine Hand umklammerte die drei Marken fest, die Bleche bohrten sich in seine Handflächen.
Das war das Letzte was er von Gabe bekommen hatte.
Keine Ahnung wo der Junge die Teile hergenommen hatte. Aber er hatte sie für ihn angefertigt.

Sydney... so hatte er sich zwischenzeitlich genannt.
Nach dem Ort wo er geboren wurde.

Lancaster...
Der Ort wo sein neues Leben in den Staaten began.

Jackman ließ die Anhänger zurück in die Mappe gleiten und verschloss sie wieder. Wickelte den Faden wieder um das Leder herum und verstaute seine gesammelten Erinnerungen in seinem Rucksack.

Er griff wieder zu seinem Flachmann und nahm einen weiteren großzügigen Schluck. Sein Blick schweifte wieder über San Antonio. Vom Alamodome hin zum Forschungszentrum und wieder zurück.

Regel Nummer 17. Sei kein Held.

Das war eine Regel aus einem großartigen Zombiefilm. Der Hauptcharakter Columbus liebte seine Regeln und hielt sich stoisch an sie. Bis er eine Familie fand.
Für Wichita, sein Love Interest, hatte er die Regel gebrochen weil er erkannte, dass manche Umstände es wert machten sein Leben in die Waagschale zu werfen und das unmögliche zu versuchen.

Regel Nummer 17. Sei ein Held.

wusch
19.10.2015, 09:10
"..."
Nun war es an Frank zu schweigen und in die Ferne zu sehen. Es war irgendwie eine ganz eigene Erfahrung sich mit Haile zu 'unterhalten'. Dadurch das sie so gut wie nie redete, hatte man viel Gelegenheit zur Selbstreflektion. Darüber hinaus hatte sie ihre ganz eigene Art sich auszudrücken. Mit Blicken und einfachen Gesteen konnte sie so viel ausdrücken wie andere. Er musste kurz grinsen als er daran dachte, dass er froh sein sie nie als Zeugin oder schlimmer noch, verdächtige gehabt zu haben. Sie währe wahrlich eine der härtesten Nüsse die er kannte, schon allein weil sie das Leben so abgehärtet hatte. Trotzdem, auch wenn er es in Shengs Hope, als noch alles irgendwie in Ordnung war, nie geglaubt hatte, war Haile sehr schnell zu einem der Kernelemente ihrer Expedition, welche nun zu einer Rettungsmission wurde, geworden.
Irgendetwas klingelt bei mir jedes mal wenn ich Lancester beziehungsweise Jackman ohne Bart sehe. Ich kenne ihn, da bin ich mir sicher. Ich kann den Finger nur nicht darauf legen woher, auch wenn ich mir sicher bin, das ich ihn mehr als nur einmal flüchtig gesehen habe. Irgendetwas das mit Metall zu tun hat. meinte Frank und sprach damit aus, was ihn schon seit ihrem Aufenthalt bei Fawyerland durch den Kopf ging. Vielleicht war er einfach ein Zeuge gewesen oder ein Verkäufer in einem Eisenwarenladen oder irgendein Schauspieler. Naja, es war 20 Jahre her. Da durfte man solche Dinge vergessen.

"..."

Naja egal. Lancester ist meiner Meinung nach ein guter Anführer. Er steht nur in letzter Zeit ziemlich unter Stress, also ich meine mehr als sowieso. meinte er und nickte in Richtung des Ortes wo Lancester auf Jackal gezielt hatte. Nur Jackal ist meiner meinung nach eine eigene Nummer. Ich werde aus ihm nicht schlau.

Layana
19.10.2015, 11:03
Lisa lauschte Evis Worten und nickte stumm. Irgendwie konnte sie alles, was die Taucherin erzählte nachvollziehen. Auch wenn es für manche verwirrend klingen mochte, in Lisas Kopf herrschte ein ähnliches Durcheinander.
„Ich glaube, ich weiß was du sagen willst. Viele von uns sind uns zwar schon lange bekannt, aber wirklich kennen tun wir uns nicht.“ Sie ließ ihren Blick über die Gruppe streifen, soweit das von ihrer sitzenden Position am Rande von Adams Wagen eben möglich war. Schließlich sah sie Evi ganz bewusst an. „Trotzdem muss ich auch Léos Worten zustimmen: Ihr liegt mir am Herzen. Und ich wage es zu behaupten, dass es vielen hier so geht. Auf welche Art auch immer, sei es tatsächliche Sympathie, sei es eine Unterstützung im Kampf, oder sei es einfach nur das Bedürfnis nicht allein zu sein.“ Bei Lisa überwog momentan das letzte Gefühl am meisten. Für manche in der Gruppe hegte sie zwar auch eine grundsätzliche Sympathie, für Evi oder auch Frank zum Beispiel. Aber hauptsächlich wollte sie nur nicht allein sein. „Gerade jetzt, wo unsere Heimat zerstört wurde und das Schicksal unserer verbliebenen Freunde und Familien noch ungewiss ist.“ fügte sie hinzu und sie musste dabei eine Träne unterdrücken.

Schließlich stand sie auf und atmete hörbar durch. „Puh. Ich kann verstehen, dass vielen die Entscheidung nicht leicht fällt. Und kann auch verstehen, dass Menschen wie Jäger denken, dass unsere Hauptmission, also Adam ins Labor bringen, das wichtigste sein sollte. Aber auf lange Sicht gesehen, sehe ich unserer Zukunft doch positiver und aussichtsreicher entgegen, wenn wir so viele sind wie möglich. Es braucht Menschen, für die sich all der Aufwand lohnt. Ich will nicht, dass wir noch mehr Opfer bringen müssen. Und ich würde mir sehr wünschen, dass wir für den Abschluss unserer Mission hier noch einmal alle zusammen halten. Denn gemeinsam, als gesamte Gruppe, sind wir stärker als als Einzelkämpfer. Und ich möchte jetzt auch endlich mal einen entscheidenden Beitrag dazu leisten als nur stimm mitzulaufen und Trübsal zu blasen.“ Und so kramte sie im Wagen herum, wo ihre Vorräte lagerten. „War hier nicht noch irgendwo…?“ murmelte sie leise vor sich hin und zog schließlich das zur Axt umfunktionierte Straßenschild hervor. Sie wollte es in die Höhe strecken, wurde jedoch von dem unerwarteten Gewicht in die Knie gezogen. „Uff.. das Teil ist schwerer als erwartet“ Dennoch blickte sie mit einem Grinsen im Gesicht zu Evi hinüber. „Aber ich will mich wenigstens irgendwie verteidigen können, wenn es zum Kampf kommen sollte. Und das Teil sollte dazu allemal besser geeignet sein als Mum’s alter Kochtopf.“


Lisa generiert den Trait „Klingenkreuzer -10%“

Caro
19.10.2015, 14:22
"Naja egal. Lancaster ist meiner Meinung nach ein guter Anführer. Er steht nur in letzter Zeit ziemlich unter Stress, also ich meine mehr als sowieso..."

Jackman. Er heißt jetzt Jackman. Er wird schon wissen, weswegen. Rund um das Epizentrum, in dem sich die beiden Jacks gegenüber standen, war ein wenig mehr Ruhe eingekehrt. Jackman stand rauschen ein paar Meter weiter an der Klippe, und just als Frank seine Meinung zu Jackal abgeben wollte, warf der seine Arme nach oben und lief weg. Niemand hielt ihn auf.

"..."
"Huh, das ist ja merkwürdig? Wollte Jackal nicht zum Forschungszentrum gehen?"
"..."

Das war schade. Gerade er hätte wissen müssen, dass die Gruppe Gefangene immer befreite.


https://www.youtube.com/watch?v=zHTtv8a_dLU

Der süße Rauch von Jackmans Zigarre zog hinüber zu Frank und Haile. Die Stimmung war immer noch beschissen. Ob bei Evi, die neben Lisa saß und sich mit ihr unterhielt, ob Howard und Jäger, die sich ob Jackals Flucht verwirrt anschauten und mit den Schultern zuckten, ob Leo, die auf Mary einredete...

"..."


Die Hoffnung, die sie einst getragen hatte, verflog gerade in Streit und Abneigung.

Hoffnung.

Sie waren eine Familie. Eine Familie, die sich stritt, die aber ein Ziel hatte.

Familie.

Haile schritt langsam an das Feuer, bis sie direkt vor den Flammen stand, was ihr ein noch unweltlicheres Aussehen gab. Ihre goldenen Haare glühten förmlich durch das Feuer unter ihr. Sie breite ihre Hände aus und schloss die Augen Es... schwer. Aber es war nötig. Alle Anwesenden mussten sie sehen.

"Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

Sie blickte den anderen reihum in die Augen. Sie wollte Leo an ihrer Seite wissen. Sie wollte Jäger an ihrer Seite wissen. Sie wollte mit ihnen kämpfen, Seite an Seite. Und dann - dann würden sie der Welt wieder Hoffnung schenken. Es war kein entweder - oder. Kein Familie oder Hoffnung. Es war ein "Und".

Lynx
19.10.2015, 14:58
Lisas Stimme hatte ein bisschen merkwürdig geklungen - so, als würde sie ihre Gefühle unterdrücken. Evi begann schon, sich leicht panisch zu fragen, wie sie sie trösten sollte, falls sie in Tränen ausbrach, aber da hatte sie die junge Frau unterschätzt. Nach einem tiefen Durchatmen wirkte sie stark und überzeugt.
"...auf lange Sicht gesehen, sehe ich unserer Zukunft doch positiver und aussichtsreicher entgegen, wenn wir so viele sind wie möglich. Es braucht Menschen, für die sich all der Aufwand lohnt."
Während Lisa darüber sprach und schließlich anfing, im Wagen herumzukramen, nickte Evi energisch. "Ja, genau das!" Hier war jemand, der genau verstand, was sie selbst auch die ganze Zeit dachte. Es nicht nur dachte, sondern fühlte.
Während die Taucherin sich vornahm, in Zukunft vielleicht öfter mit Lisa zu sprechen, hielt diese plötzlich ein Straßenschild in den Händen und knickte fast ein. Evi prustete los. "Entschuldige, aber..." Sie versuchte weitere Lacher zu unterdrücken, aber das Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen. Die hübsche Frau, zu der diese grobe Waffe gar nicht zu passen schien, erwiderte das aber. „Aber ich will mich wenigstens irgendwie verteidigen können, wenn es zum Kampf kommen sollte. Und das Teil sollte dazu allemal besser geeignet sein als Mum’s alter Kochtopf.“
"Oh ich weiß nicht, der Kochtopf wäre wenigstens eine Überraschung. Mit dem Teil sieht man ja aus einem Kilometer Entfernung, dass du auf Ärger aus bist." Sie lachte so ausgelassen wie seit Tagen nicht mehr. "Aber irgendwie hat es was." "Meinst du?" "Klar, es ist nicht nur sicherer, wenn du eine Waffe hast, die Stylepunkte bekommst du dafür auch auf alle Fälle gutgeschrieben."

Die ganze Unterhaltung mit Lisa hatte Evi von allem so abgeschirmt, dass sie erst richtig etwas mitbekam, als Lanc... Jackman war der Name?... der Anführer deutlich sichtbar in eine Richtung verschwand. Klar waren da laute Stimmen gewesen, aber das war ja genau das gewesen, was sie ausblenden hatte wollen.
Vorsichtig wagte sie einen Blick zu den anderen, die nun verstreut waren, teilweise mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht, aber nun stumm. Oh Gott, sie wollte gar nicht wissen, was alles passiert war.

Aber dann trat plötzlich Haile an das Feuer heran, was ihr ein mystisches Aussehen gab. Auch sie sah furchtbar ernst aus.
"Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"
Oh mein Gott, es war ihr furchbar ernst. Evi merkte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen, als hätte sie persönlich mit dem Wasserwerfer nachgeholfen.
"Meine Güte, Haile...", flüsterte sie, aber mit einem Seitenblick auf Lisa räusperte sie sich schließlich. "Ich...hab nur was im Auge." Und mit einer verhaltenen, aber langsamen Bewegung, weil sie dabei wieder auf das Mädchen am Feuer sah... dieses verrückte, wundervolle Mädchen... wischte sie sich über die Wangen.

Mephista
19.10.2015, 16:17
Sie hörte dem Blubbern von Mary nur halbherzig zu und sah sich bereits wieder um.
Es war ihr ernst gemeint, als sie von Atemverschwendung sprach. Die Jägerin wollte Léos Seite gar nicht verstehen, also wieso sich überhaupt bemühen.
Natürlich können die versuchen, nach Alomdome zu gehen und was zu erreichen und dabei dort die Gruppe richtig den Bach runter gehen lassen. Denn selbst wenn noch welche von den Einwohnern Shengs Hopes leben sollten, können sie garantiert nicht alle rausholen. Und dann würden sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen, bei der Entscheidung, wer denn nun raussoll und wer nicht.
Da wird selbst der ach so liebe Wachmann seine Schattenseite zeigen, wenn er spiztzkriegt, dass die andern nich einsehen, warum man ein kleines Kind und eine Frau retten soll, die nur Rinderrouladen machen kann, anstatt eines kampferfahrenen Anführers. Die Gruppe wird danach nichts mehr einen, koordiniert gegen die Kultisten vorzugehen, wenn sie sich durch diese Entscheidungen abgrundtief gegenseitig hassen werden und niedermetzeln.
Da möchte sie Argumente von Hju hören, die sie dazu bringen sollen. Behutsam hob sie die fallengelassene Dose wieder auf und sah halb zu Mary hinüber:
"Es tut mir Leid wegen Deinen Padre, die Welt ist da echt ein Arschloch in der Hinsicht..
Wie auch immer, Du hast Fragen gestellt und ich hab sie beantwortet. Damit ist die Sache für mich gegessen, für die anderen kann ich da nicht sprechen. Bist ja nicht nur mir vor den Karren gefahren damit und ob die anderen so auf „Ich blaff euch an, aber nehme das dann alles gleich zurück, weil meinte ich garnicht so“ stehen, weiß ich nicht.
Bei weitreichenderen Diskussionen musst Du Dir Jemanden suchen, der da Bock drauf hat...“
Sie hielt die Dose hoch und ließ sie in der Hand wackeln.
„ Ich tus nicht, denn ich hab jetzt Hunger und wurde vorhin eingeladen mit dem wohl heißesten noch lebenden Mann der Welt „Dosenfutter zu fressen“ und lasse mir das jetzt nicht mehr nehmen....Adios."
Sprach’s und kehrte der Jägerin entgültig den Rücken, um sich im Weggehen nach ihrem Anführer umzusehen.
Dabei unterbricht Haile die allgemeine Kalter-Krieg-Stimmung, indem sie...sowas wie eine ausschweifende Rede hält.
Inhalt: La Familia es todo.
Verdammt richtig.
Kurzerhand macht sie einen Umweg auf die Blonde zu, die am Feuer mit Evi und...Lisbeth oder so stand.
Spontan machte sie einen Umweg auf das Grüppchen zu. Angekommen stellte sie sich ganz nah an ihre Zombrilla-Schwestern, klopfte ihnen sachte auf die Schultern und meinte:
"Verdammt gut gesprochen Haile, auch wenn mir die Entwicklung mit Deinem Sprechen etwas Angst macht.
Du hast Recht. La Familia es todo. Und für La Familia macht man alles und bringt jedes Opfer. Die ganze Welt ist La Familia, dann ist jeder bereit, sich für diese zu opfern, um den Rest der La Familia zu rettem, wie damals Papa, so jetzt wir und die in Alomodome. Das ist unsere Hoffnung, ganz genau...“
Noch einmal klopfte sie auf die Schultern, irgendwie unbeholfen und unfähig, auszudrücken, wie sehr sie die beiden Frauen leiden konnte.
"Also...ich muss weiter, lo siento señoritas...“
Ein Nicken in die Runde, auch gen Lizbeth, und schon war sie wieder weg.
Léo kam am Ausrüstungshaufen vorbei, sah den Gaskocher und das Kochgeschirr aus dem Reptilienhaus und nahm es kurzerhand mit. Wenn Niemand sonst es wollte, sie wusste, was sie damit machen konnte (< -----------Léo Kochtrait +10%)
Sie entdeckte Hju schließlich am Rand der Klippe sitzend, einen Schubs vom Tod entfernt. Wenige Schritte später war sie bei, also hinter ihm und hielt ihm die Dose vor die Nase.
"Que hubo...(Was geht) Ich hoffe, das Angebot steht noch...und wenn nicht, dann hat Dich sicher die ganze Mexican-Standoff ohne Mexican-Standoff –Sache hungrig gemacht.“
Kurzerhand hockte sie sich neben ihn hin, den Gaskocher einsatzbereit neben sich donnernd.

wusch
19.10.2015, 16:21
Es war ein durch und durch surreales Erlebnis zu hören, wie Haile ihre Ansprache hielt und beinahe alle anderen ihre Rolle einnahmen und schwiegen. Er hatte sie bisher eine Hand voll Worte insgesamt sprechen hören und das auch nur dann, wenn es für sie äußerst wichtig war. Das sie jetzt ganze Sätze hintereinander sprach, unterstrich nur umsomehr, von welcher Zentraler Bedeutung die Rettung der Einwohner von Shengs Hope für sie haben musste. Erst jetzt wurde Frank wirklich klar wie wichtig der Zusammenhalt der Gruppe war und wie sie die Gruppe betrachtete. Als ihre Familie.
Frank schluckte und spürte die Rührung in sich aufsteigen, konnte sich jedoch zusammen reißen. Daher stand er einfach nur regungslos da und starrte sie verblüfft an. Frank hoffte, das diese mehr als einfach nur unerwartete Ansprache auch die letzten Zweifel daran beseitigen würde und sie als Folge dessen zusammen zum Stadion ziehen und die anderen Retten würden.
Großartig Haile. sprach er leise, viel mehr zu sich selbst als allen anderen und begann langsam zu applaudieren als er sich aus seiner Starre löste.

truecarver
19.10.2015, 17:53
"Tja, Ev.", Jäger hatte sich während Hailes Ansprache zu Lisa und Evi gestellt. Beide Frauen waren ganz gefesselt von den Worten des nicht mehr ganz so stummen Mädchens. Auch Jäger hörte aufmerksam hin, obwohl er die Gewissheit hatte, dass alles bereits gesagt und entschieden worden war.

"Sieht aus als marschieren wir mit erhobene Haupt und stolze Brust in eine Falle. Ech, ich habs versucht, weißt du. Am Ende keiner kann sagen, ich nicht versucht." Er schüttelte langsam den Kopf, lehnte sich gegen die malträtierte Karosserie des Wagens und verschränkte die Hände vor der Brust. In der Ferne konnte er Jackal ausmachen, der sich immer weiter auf dem Highway von ihnen entfernte, bis nichts weiter als ein kleiner Punkt zu sehen war. Die Landschaft zitterte und waberte in der heißen Luft. Bald wird er völlig hinter dem Horizont verschwunden sein.

"Oh, hörst du das?" Jäger hielt sich eine Hand ans Ohr und tat so, als würde er angestrengt lauschen. "Wer sagts denn, jetzt wir beklatschen unsere eigene Leichtsinn." Er schaute Frank zu, wie er gerührt dastand und seine Hände zusammenschlug. Selbst Evi lief eine Träne über die gerötete Wange, die sie rasch wieder wegwischte ehe es jemandem auffallen konnte.

Was war hier nur los? Sind diese Leute überhaupt bereit, Entscheidungen über Leben und Tod zu treffen? So viele tödliche Missionen haben sie erlebt, kämpften verbissen ohne Rücksicht auf das eigene Wohlergehen. Doch sobald es darum ging, eine schwere Entscheidung zu treffen, die sie nicht direkt betraf, zerschmolzen sie in Emotionen und Pathos.

"Hey, denkst du wir sollten jemanden zu den Zombies dort schicken? Damit er sie nett fragen kann, kurz auf uns zu warten, bis wir die Leute befreit haben? Wir ihnen können kleine Geschenk als Entschädigung geben, ne Dose mit Nudeln vielleicht. Hat unseren Chef wieder friedlich gemacht, wer sagt es könnte nicht auch bei Zombies klappen?" Er schenkte ihr sein versöhnliches Grinsen und streckte ihr die Hand aus. "Wir wieder Freunde, Ev? Was du dazu sagst?"

MeTa
19.10.2015, 18:35
Sie war Franks Empfehlung gefolgt, hatte mit ein paar weiteren Schüssen auf die Dosen ihre Hand an der Waffe trainiert, optimiert. Es war erstaunlich, wie schnell man lernte. Eryn machte sich keine Illusionen, ein so guter Schütze zu sein wie alle anderen, die schon länger im Besitz von Schießeisen waren. Doch sie hatte alles gelernt, was sie wissen musste, um sich im Notfall verteidigen zu können, wenn die nächste Begegnung mit Zombie oder Kultist bevor stünde.

Für einige Momente gab es nichts als die Dosen, das Gewehr und sie. Zumindest bildete die Barfrau sich das ein, um den Stimmen zu entkommen. Augenblicke gaben ihr das Gefühl, bald nicht mehr die einzige zu sein, die schoss. Doch das Chaos um Jackman und den nichtssagenden Kerl, den sie bei den Vultures aufgegabelt hatten, war erledigt und beruhigt, bevor es richtig anfingen sollte.

Nichts konnte ihre Aufmerksamkeit gewinnen. Auch nicht Snowball, die zu ihren Füßen zögerlich und doch so niedlich wie immer um ihre Aufmerksamkeit buhlte. Doch dann miaute die Katze fast neidisch, als die Schönheit sich mit einem Mal umdrehte, um zu verifizieren, dass das, was sie gerade hörte kam, von wem sie es geglaubt hatte, zu hören.

"Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

Sie sprach. Und zwar keine einzelnen, zusammenhangslosen Worte, sondern... einen zusammenhängenden Satz. Mehr Englisch als Leo zusammenbrachte. Mehr fluchfreies Englisch als auch ihr Anführer schaffte.

"Scheiiße."

Zum Glück hatte das niemand gehört. Doch Hailes plötzliche Aufgabe ihres stummen selbst - und wenn nur für Momente - hatte nicht weniger als eine derartige Entgleisung verdient. Wieder hielt das Kultistenmädchen Eryn einen Spiegel vor. Wieder war sie es, die - ohne es zu wissen - zur Irin zu sagen schien: "Siehst du! Ich springe über meinen Schatten. Was tust du?" Sie hätte das Wunderkind verfluchen können.

Noch immer beinahe fassungslos zu Haile schauend, legte sich Eryn das Gewehr am dafür gedachten Lederriemen über die Schulter und bückte sich nach Snowball, die sich zuerst etwas zierte, schließlich aber doch nicht anders konnte, als sich die lang ersehnte Einheit Nähe geben zu lassen. Wieder mal drückte die ehemalige Kellnerin das Kätzchen an ihre Brust, direkt dort, wo die INS Ahladita prangte, auf der Flagge, die Evi gebastelt hatte und die allen außer Will bei ihrem Bruch durch die Barrikade Glück gebracht hatte.

Und so bewegte sie sich wieder in Richtung der anderen, weg vom abgelegenen Dosenstand. Die Stimmung schien sich überhaupt gebessert zu haben. Da war ein Jäger, der Evi in einer entschuldigenden Geste die Hand hin hielt und ein Jackman, der Dosenravioli mit dem Rest der Gewillten teilte.

Es schien wie das große, ruhige Versöhnen vor den letzten, tödlichen Aufgaben.

Lynx
19.10.2015, 20:40
"Tja, Ev. Sieht aus als marschieren wir mit erhobene Haupt und stolze Brust in eine Falle. Ech, ich habs versucht, weißt du. Am Ende keiner kann sagen, ich nicht versucht."

Autsch. Das saß. Warum hatte Jäger sich überhaupt zu ihr gestellt?

"Oh, hörst du das? Wer sagts denn, jetzt wir beklatschen unsere eigene Leichtsinn."

Seine Worte fühlten sich an wie Schläge, die er in ihrem Magen versenkte.

Hey, denkst du wir sollten jemanden zu den Zombies dort schicken? Damit er sie nett fragen kann..."

Musste sie ihm wirklich zuhören, warum hatte er es jetzt so auf sie abgesehen, war es denn nicht genug-

"Wir wieder Freunde, Ev? Was du dazu sagst?"

Verwirrt sah Evi den Russen nun das erste Mal an. Statt seine versöhnliche Geste anzunehmen, packte sie ihn am Handgelenk, warf Lisa einen entschuldigenden Blick zu und zerrte ihn weg. So, dass sie zumindest halbwegs außer Sicht- und Hörtweite waren, denn sie wusste nicht was geschehen würde, wenn sie ihn jetzt einfach konfrontierte. Um ihn machte sie sich keine Sorgen, eher um sich. Psychischer Zusammenbruch oder so.

"Findest du das witzig?!", fauchte sie ihn an, sobald sie sich weit genug von den anderen entfernt hatten.
"Uh.", sagte Jäger erst einmal und rieb sich das Handgelenk.
"Es wohl nicht war, huh? Ich dachte, kleine Scherz würde vielleicht helfen."
"Was?"
Völlig perplex starrte sie ihn an - sofort hatte ihr das jeglichen Wind aus den Segeln genommen.
"Dann wolltest du mich nicht-"
Dann wolltest du mich nicht fertigmachen?, wollte sie fragen, aber ihr fiel früh genug auf, was sie da eigentlich dachte. Niemals hätte sie Jäger für jemanden gehalten, dem es Spaß machte andere absichtlich zu verletzen - also Leute, die er eigentlich mochte. Auf jeden Fall hätte sie ihm nie zugetraut, sie absichtlich zu verletzen. Daran hatte sie auch nie zweifeln wollen.

"Du dich wohl nicht vertragen willst?", durchbroch er Evis Gedanken, durch die sie wahrscheinlich eine ganze Weile lang nur geschwiegen hatte, und wollte sich zum Gehen wenden.
"Doch!", sagte die Taucherin energisch und hielt ihn auf. Aber danach herrschte Ebbe in ihrem Kopf. Er hatte es eigentlich genau richtig gemacht - davon abgesehen, dass sie ihn völlig falsch verstanden hatte. Einen Witz machen, die Hand reichen und gut ist es. So machte man das. Aber jetzt standen sie hier, keiner sagte ein Wort und der Russe warf ihr einen sehr verwirrten Blick zu. Irgendetwas musste sie sagen, aber ihr viel nur gefühlsduseliger Mist ein. Wann war sie so ein Weichei geworden?

"Okay, hör zu.", sagte sie schließlich, atmete tief durch, streckte die Schultern und warf ihren Kopf leicht hin und her, als würde sie sich für etwas aufwärmen.
"Damit ich solche Scherze in Zukunft auch verstehe, müssen mir uns über etwas einig werden." Kurz überlegte sie, ob es eine gute Idee war und sie es nicht einfach dabei belassen sollten, verwarf es aber sofort. Das musste jetzt raus.
"Ich glaube die Möglichkeit, dass wir uns irgendwie gegenseitig wirklich verstehen, ist längst hinüber, also lassen wir das am besten einfach. Und du bist ein Soldat, du kennst deine Pflicht und meine Emotionen können dir den Arsch auswischen, ja? " Sie grinste leicht und Jäger versuchte es wohl zu erwidern, wirkte aber etwas hilflos, weil er keine Ahnung hatte, was das alles sollte.
"Aber eine davon verstehst du bestimmt, weil du sie auch hast. Du meintest, du könntest nicht lange mit der Gewissheit leben, die Chance mit Adam verkackt zu haben, sollte es so weit kommen. Nun ja, ich könnte nicht mit der Gewissheit leben, nicht mal einen Versuch zur Rettung der anderen unternommen zu haben."
Jäger machte seinen Mund auf und sah aus, als wolle er protestieren, aber Evi hob streng den Finger und machte ein paar verneinende Laute. "Die Wahnsinnige ist noch nicht fertig. Jedenfalls weiß ich, dass das völlig unverständlich für dich ist, aber darum geht es jetzt nicht. Der Grund, warum du und ich so denken wie wir denken tut jetzt nichts zur Sache, sondern nur, dass es diesen einen, kleinen Gedanken gibt, den wir am anderen erkennen. Ist das okay?"
Evi legte in einem Reflex aus der Hoffnung heraus, dass sie ihm so irgendwie besser begreiflich machen konnte, ganz leicht ihre Hand auf sein Herz. Gleich darauf zog sie sie jedoch erschrocken wieder zurück, weil ihr auffiel, wie seltsam das war. Sie machte eigentlich Fistbumps und Schulternklopfer, nicht so einen Scheiß. Machten sich die Gliedmaßen von verdammten Heulsusen, zu der sie offensichtlich geworden war, immer selbstständig?

Um die Peinlichkeit zu überwinden, und auch, um die Stimmung nicht wieder zu etwas Ernstem verkommen zu lassen, grinste Evi Jäger dann breit an. "Aber hey, die Idee mit den Nudeln gefällt mir. Vielleicht rede ich nur Bullshit" - was ohne Frage auch ohne Witz zutraf - "und es ist doch genau das unsere gemeinsame Sache. Mit Zombies einen Happen essen und wer weiß, vielleicht haben sie was zu trinken und..."
Sie drehte den Ring von Jäger wieder zwischen ihren Fingern, diesmal aber eher, weil ihr keine dummen Fantastereien für dieses Szenario mehr einfielen, und schließlich zwinkerte sie dem Russen zu.
"...wir sind wieder Freunde."

truecarver
19.10.2015, 22:42
Eigentlich wollte er sicher gehen, dass zwischen ihm und Evi keine dicke Luft mehr herrschte. Sie hatte sich nach Jägers Appell an den Rest der Gruppe aufgelöst zurückgezogen und einer musste schon selten dämlich sein um nicht zu bemerken, dass Jägers eigene Worte der Grund dafür waren. Seine letzte Erinnerung lag wenige Minuten zurück. Er wollte ihr einen kameradschaftlichen, dreckverkrusteten Händedruck anbieten. Mit zwei Ergebnissen dieses Unterfangens rechnete Jäger bereits: entweder sie nimmt es an und erwidert die Geste. Oder sie scheuert ihm eine. Schlimmstenfalls könnte er die Gelegenheit dazu nutzen, seine Reflexe zu testen, wenn der Schlag wie ein Güterzug auf ihn zurollen sollte.

Auf einmal fand er sich aber an einem abgelegenen Ort wieder. Evis tadelnder Blick ruhte auf seinem Gesicht.

"Okay, hör zu."

Was folgte war ... uh, er wusste nicht wie man es nennen konnte. Hin und wieder versuchte er den Mund aufzumachen um ein 'Huh?', oder, dramatischer, ein 'Was?' zwischen ihre Worte reinzukriegen. Stattdessen bekam Jäger keinen einzelnen Laut mehr heraus.

"...wir sind wieder Freunde."

Jägers Wimpern flatterten, während er sich davon überzeugte, dass es sicher war das Wort zu ergreifen. Mechanisch kratzte er seinen Hinterkopf, aber nicht weil es juckte, das tat es fast nie.

"Also ... ich nicht erwartet, dass du mir deine ganze Herz ausschüttest, Rotschopf." Das Kratzgeräusch wurde lauter und klang wie chrr-chrr-chrr. "Ich nicht weiß, was ich sagen soll. Würde ja gern, denke muss sogar, bin aber nicht gewohnt an sowas." Er ließ den Blick über das vertrocknete Terrain um sie herum schweifen. Eine endlose Einöde. Nichts worauf man ein Auge richten konnte. Trockener, von tiefen Rissen zerfurchter Boden, darüber der blasse Himmel. In einer geraden Trennlinie trafen sie aufeinander.

"Damals im Ural, wenn jemand hat Problem mit andere Kollege, wir lösen das in eine Ring. Also kein echter Ring, nur ein Haufen hässlicher, lauter Typen in eine große Kreis, und im Kreis zwei Kerle, die sich nicht ausstehen können. Dann sie sich gegenseitig die Differenzen aus dem Leib prügeln. Der Gewinner hilft immer dem Verlierer auf die Beine, dann jeder geht wieder an seine Posten." Er machte eine Bewegung mit den Armen, wie ein Schiedsrichter, der das 'Aus' eines Boxkampfes anzeigt. "Das wars auch schon. Deshalb ich jetzt ein wenig überfordert. Nur ..." Pause. Dann fuhr er langsam wieder fort. "Nur, bevor du mir Freundschaft anbietest, ich dir muss doch noch etwas sagen. Dieses Mal keine Scherz, sondern Ernst, ja? Ich weiß du wütend auf mich, weil ich unser Plan als Wahnsinn bezeichnet habe. Dir zuliebe ich es gerne wieder zurücknehmen würde, aber ich das einfach nicht kann. Ich müsste lügen und das ich auch nicht kann. Nicht hier, nicht jetzt." Kopfschütteln, Blick direkt in ihre Augen. "Du musst verstehen, dass alles ... alles, was in meine Leben mich an diese Ort, zu diese Mission geführt hat, mir nicht erlaubt unser Vorgehen anders zu bezeichnen. Wenige retten, um Viele in Gefahr zu bringen? Während so viel auf dem Spiel steht?" Erneutes Kopfschütteln, dieses Mal heftiger, bestimmter. "Nein. Das einfach nicht richtig. Nicht für mich. Aber du weißt was? Wir werden tun was wir tun müssen. Es gibt immer eine Chance etwas zu schaffen. Ich will nur, dass du weißt, was ich darüber denke. Wenn du also immer noch Freunde sein willst ..." Er spuckte in seine Handfläche und hielt sie ihr erneut hin. "... und mich wirklich, ich meine wirklich verstehst, dann hier ich bin. Wenn du aber denkst mir unsere Leute egal und ich mich um nichts kümmere, dann ich werde auch verstehen. Wir können dann immer noch wie echte Soldaten sein, eine Hand wäscht die Andere und einer für alle. Hoffentlich ... wir aber mehr sein können als das, ja?"

Wieder schaute er sie mit gerunzelter Stirn an, die offene Hand schwebte einsam über dem kargen, aufgeheizten Boden.

Gendrek
19.10.2015, 23:51
Langsam spürte er wie wieder Ruhe in ihm einkehrte.
Die Last auf seinen Schultern und der Druck auf seiner Brust schien nachzulassen.

Jackman schaute auf seine Zigarre.
Zur Hälfte war sie abgebrannt und eine dicke Schicht Asche hing noch an der glühenden Seite, drohte jeden Moment abzufallen und sich im Wind zu verteilen.
Hugh griff an seinen Flachmann und hielt ihn vor sich.
Mit einem Tippen seines Zeigefingers löste er die Asche der Zigarre ab. Leblos fiel dieser zu Boden, wurde durch leichte Windböen zum Ende der Klippe gedrängt.
Zögerlich drückte er das halb aufgerauchte Zigarre gegen das Blech seines Trinkgefäßes.
Er würde sich das Ding aufheben. Für einen besseren Moment.

Wenn sie es geschafft hatten. Oder wenn er kurz vorm draufgehen war. Jeder Moment war besser als dieser jetzt.

"Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

Jackmans Kopf ruckte herum.
Wer zum...
Er schaute direkt Haile an die tatsächlich sprach.
Was zum...
Nicht nur ein Wort, nicht nur einen Satz. Sondern gleich mehrere. Am Stück.
Aber...

Der Schauspieler schaute den kohligen Zigarrenstummel an und dann wieder zurück zu Haile.
Aus irgendeinem Grund kam ihm einer der dümmsten und abgedrehtesten Sätze in den Sinn den er je gehört hatte und der stammte ausgerechnet von Kerosa.

"Fick mich in den Arsch und würg mich bis ich blau anlaufe... die Kleine kann ja reden."

Jackman blickte wieder auf den Zigarrenstummel und fragte sich, warum er keine 5 Sekunden hätte warten können.
Das hätte aus dieser Zigarre eine echte Siegeszigarre gemacht. Denn wenn Haile anfängt zu reden, dann war das ein echter Gewinn für sie alle hier.

Plötzlich hatte er eine Dose ohne Banderole vor der Nase.

"Que hubo...(Was geht) Ich hoffe, das Angebot steht noch...und wenn nicht, dann hat Dich sicher die ganze Mexican-Standoff ohne Mexican-Standoff –Sache hungrig gemacht.“

Léo stand neben ihm und setzte sich ohne weitere Fragen zu ihm.
Scheppernd klatschte sie ein Outdoor Kochgeschirr neben sich und lächelte ihn an.

"Scheiße. Wenn ich einmal was anbiete, dann steh ich auch dazu. Egal was es ist."

Jackman griff die Dose voller Ravioli und hielt sie kurz in der Hand ehe er sie einmal in die Luft warf und wieder auffing.
Er lehnte sich nach hinten und griff an Léo vorbei.
Auch an einen ihrer kaputten Dosenöffner hatte sie gedacht.
Das abgebrochene Werkzeug war in seinem momentanen Zustand vermutlich scharfkantiger, als es zuvor war.

Während Hugh den Arm hinter Léo entlang führte ließ er es sich nicht nehmen sie auch noch kurz an der Hüfte zu packen und zu drücken.
So dumm es auch klang, aber die Dose Ravioli und die Nähe von Léo waren jetzt einfach das was er brauchte um aus ein paar ruhigen Minuten mit Tabak und Schnaps noch das Beste rauszuholen.
Jeder seiner damaligen Bekannte hätte ihn vermutlich schief angeschaut. Dosenravioli waren nicht wirklich das gewesen, was seine lukullische Mitte in Aufregung versetzt hätten.
Mittlerweile hatte er sich aber auch damit angefreundet Kidney Bohnen aus der Büchse zu löffeln und war ein großer Freund von Dosenthunfisch geworden.

Jackman zog seinen Arm wieder zurück und drückte das abgebrochene Metallwerkzeug des Öffners an den Deckel der Dose.

"Ich sag dir. Du kannst dir kaum vorstellen wie sehr ich gerade diese Dose einfach nur... hrghh..."

Jeder der ihm genau zusah konnte genau erkennen, dass er gerade einiges an angestauten Gefühlen an der armen, wehrlosen Dose ausließ.
Der spitze Dorn bohrte sich tief in den hilflosen Blechkörper und Jackman drehte diesen auch noch in der offenen Wunde, als würde er jemanden...

"Mhh..."

Hugh zog den Öffner wortlos wieder aus der Dose heraus und setzte ihn nun am Rand des Deckels an.
Mit schabenden Bewegungen löste er den runden Deckel von den Seitenwänden damit er diesen einfach umbiegen konnte.

"Jackpot. Bolognese Ravioli. Weisst du, bevor ich mich mit meinen nackten Fäusten durch die Masse an Untoten da unten boxe kommt das doch echt gelegen. Wer hat schon Bock drauf zu gehen und dabei auch noch hungrig zu sein?"

Mensch. Leute hatten ihn damals Künstler genannt.

Mephista
20.10.2015, 00:56
"Scheiße. Wenn ich einmal was anbiete, dann steh ich auch dazu. Egal was es ist."
Damit packte Hju sich die Dose und ließ sie einen Salto in der Luft machen. Poser.
Anstatt sie um den Dosenöffner zu bitten, nahm er ihn sich selbst, griff dabei um sie herum und auf dem Rückweg mehr oder weniger zufällig an die Hüfte. Perverser Poser.
Léos Lächeln wurde dabei aber breiter.
Kerosin würden wahrscheinlich die Nippel vor Neid abfallen, falls sie das sehen würde. Aber lieber nicht, die Latina war so dermaßen froh, das Fangirl schon ne ganze Weile lang nirgendwo gesehen zu haben.
"Ich sag dir. Du kannst dir kaum vorstellen wie sehr ich gerade diese Dose einfach nur... hrghh..."
Mit erhobenen Augenbrauen betrachtete sie seine... fast schon folternde Hinrichtung der Dose.
Da hatte Jemand offensichtlich ein Hühnchen nicht so rupfen dürfen, wie er es gerne gewollt hätte. Verübeln konnte sie ihm es absolut nicht, sie war eine strikte Befürworterin von sofortiger Agressionsabladung.
"Mhh..."
Offenbar hatte er das Blechding genug getötet, um es nun normal öffnen zu können.
Guapo bog den Deckel auf.
"Jackpot. Bolognese Ravioli. Weisst du, bevor ich mich mit meinen nackten Fäusten durch die Masse an Untoten da unten boxe kommt das doch echt gelegen. Wer hat schon Bock drauf zu gehen und dabei auch noch hungrig zu sein?"
"Ich nicht, soviel steht schonmal fest, muchacho...“
Sacht nahm sie ihm das leicht zu verschüttende Gut wieder ab und stellte es neben sich auf den Gaskocher.
Nach kurzem Rumfriemeln sprang er an und es hieß Warten. Mit ihrem Alltweckmesser-Löffel rührte sie ab und an um, das metallene Klappern das einzige Geräusch zwischen den den beiden.
Es war fast schon meditativ. Eine Ruhe kehrte in Léo ein, sich einfach mal eine zeitlang sowas wie entspannen zu können und etwas Triviales tun zu können.
Nach etwa zwei Minuten brach Léo das Schweigen, den Blick weiter abgewandt:
"So, jetzt mal Jalapeños bei die Tacos... ich weiß, Du willst nicht mit mir plaudern, weil Du mich auf einmal magst, sondern weil ich mit zu diesem Alomdome kommen soll.“

Klonk, klonk.
„Das wird wohl jetzt so ablaufen: Nachdem wir ne Weile stumm futtern, blubbern wir ein wenig über dies und das, reden dann über voll privates Zeug aus unserm tiefsten Inneren und dann, weil wir uns ja damit ach so vertraulich geworden sind, kommst Du und sagst: ‚Hey Léo, komm doch mit’ und ich soll dann auf einmal durch dieses super Gespräch total dabei sein, oder? Ist das so ungefähr der Plan?“

Mit dem letzten Satz drehte sie sich zu ihm, halb belustigt.

Lynx
20.10.2015, 08:27
Evi hatte Jäger noch nie so reden hören. Erst einmal war da auffällig wenig Gestammel, was schon ziemlich bezeichnend für eine tiefgründige Unterhaltung zwischen ihnen beiden war. Aber es war auch der Ton. Sie kannte ihn aufgebracht, mutig, zackig, verlegen, lustig,... aber das hier war anders. Und deshalb war es auch nicht so schwierig, einfach zuzuhören. Ihm nicht nur ihre Gefühle klarmachen zu wollen, sondern erstmals seine auch wirklich zu verarbeiten und zu verstehen.

"Ich weiß du wütend auf mich, weil ich unser Plan als Wahnsinn bezeichnet habe. Dir zuliebe ich es gerne wieder zurücknehmen würde, aber ich das einfach nicht kann. Ich müsste lügen und das ich auch nicht kann. Nicht hier, nicht jetzt."

Sie hatte doch genau dasselbe mit ihm getan, was sie ihm vorhin vorgeworfen hatte - sie hörte ihn, aber dachte nicht darüber nach. Jemanden verstehen zu wollen, weil man es sich nicht mit ihm verscherzen wollte war etwas anderes, als wirklich zu verstehen.

"... und mich wirklich, ich meine wirklich verstehst, dann hier ich bin. Wenn du aber denkst mir unsere Leute egal und ich mich um nichts kümmere, dann ich werde auch verstehen. Wir können dann immer noch wie echte Soldaten sein, eine Hand wäscht die Andere und einer für alle. Hoffentlich ... wir aber mehr sein können als das, ja?"

Ein seltsames Gefühl erfasste die Taucherin, und sie wusste nicht so recht wohin damit. Es war eine merkwürdige Art von Freude, vielleicht war sie sogar ergriffen, aber irgendwie auch traurig. Fast fühlte sie sich sogar schuldig.
Jägers Hand ragte ausgestreckt vor ihr, und sie konnte sehen, wie die Schwerkraft den Speichel daran zäh und langsam nach unten bewegte.

"Wenn es dir egal wäre, wärst du längst nicht mehr hier.", sagte sie leise, immer noch den nassen Punkt auf seiner Haut fixierend. "Es stimmt, es wird eine Falle sein und es wird schwierig. 'Wenige retten, um viele in Gefahr zu bringen.' Du hast recht, das klingt nach Wahnsinn." Sie lachte etwas bitter.
"Ich glaube ich konnte einfach nicht verstehen, wie wütend und energisch - ohne Rücksicht auf Verluste - du dich ausgedrückt hast. Oder ich wollte nicht. Ich wollte das einfach nicht hören. Aber jetzt sehe ich es etwas klarer."

Und damit machte sie einen langgezogenen, kehligen Laut und spuckte in ihre eigene Hand. Die Taucherin sah dem Russen in die Augen, als sie seine Geste annahm und der feste Händedruck die Freundschaft mit einem leisen Pftsch besiegelte.
"Ich werde nichts unversucht lassen, um sicherzustellen, dass der Wahnsinn es am Ende wert war."

"Aber wenn es dir hilft, können wir uns auch immer noch prügeln.", sagte Evi schließlich grinsend, als sie ihre Hände wieder lösten und sie eine Faust bildete, um die feuchte Stelle wie etwas ganz Besonderes zu bewahren. "Nur musst du sanft zu mir sein, ich glaube ich habe all meine Kraft und Muskeln auf dem Weg ins Land der weinerlichen Pussys abgegeben."

Gendrek
20.10.2015, 11:21
"So, jetzt mal Jalapeños bei die Tacos... ich weiß, Du willst nicht mit mir plaudern, weil Du mich auf einmal magst, sondern weil ich mit zu diesem Alomdome kommen soll."

Mhh.

"Das wird wohl jetzt so ablaufen: Nachdem wir ne Weile stumm futtern, blubbern wir ein wenig über dies und das, reden dann über voll privates Zeug aus unserm tiefsten Inneren und dann, weil wir uns ja damit ach so vertraulich geworden sind, kommst Du und sagst: ‚Hey Léo, komm doch mit’ und ich soll dann auf einmal durch dieses super Gespräch total dabei sein, oder? Ist das so ungefähr der Plan?"

Léo schaute ihn nun direkt an, leicht schmunzelnd. Die ganze Szene schien sie eher zu belustigen.

"Nein, der Plan war eher dir klar zu machen, dass ich das hier genau so wenig für mich mache."

Jackman wandte sich zu Léo und schaute ihr direkt in die Augen.

"Weisst du, ich habe alles durch diesen ganzen Mist verloren. Ich hatte eine Karriere, ich hatte ein Haus, ein Auto, eine Familie und Freunde. Das alles habe ich nicht mehr. Ich habe es auch nie wieder geschafft mir auch nur im Ansatz etwas aufzubauen. Ich habe nichts zu gewinnen wenn ich zum Alamodome gehe."

Hugh griff wieder an seinen Flachmann und wischte die letzten Reste Asche vom Blech herunter, welche er zuvor hinterlassen hatte.

"Ich glaub dir wird es ähnlich gehen. Wie gesagt... ich habe keine Ahnung was bei dir passiert ist. Ich hab dich nur damals als das kleine Mädchen kennen gelernt was nach ihrem Vater sucht und das war bereits beschissen genug."

Gedankenverloren blickte er an Léo vorbei zu der Gruppe und versicherte sich selbst noch einmal, dass er ihnen wirklich helfen wollte.

"Also... blubbern über dies und das? Ne, nicht wirklich. Ein bisschen privates Zeug was einen voll bewegt? Möglich, keine Ahnung wie es dir dabei geht. Letztlich aber... ja, ich will das du mitkommst. Wie gesagt, für mich gibt es beim Dome nichts zu holen. Aber für die da hinten? Eine Menge und ich werde dafür sorgen, dass Sie auch das erreichen, was sie erreichen wollen... und wenn ich mich dabei opfern muss."

Jackman schaute Léo wieder an und wirkte dabei ernster als er es je tat.

"Und wenn dich das nicht überzeugt, dann schau dir die Stadt genauer an. Siehst du diese unbeugsame und untote Armee die sich zum Forschungszentrum bahnen wird sobald wir dort sind? Selbst wenn wir es schaffen ein Heilmittel zu bekommen... was denkst du, wie viel wird es uns bringen wenn wir kurz darauf von Untoten überrannt werden die gezielt zu uns gelenkt werden? Ich denke, dass wir der Schlange den Kopf abtrennen sollten. Wir retten die Familien, töten die Obermufftis und retten dann die Welt. Wie in einem Action Film... und mit denen... kenne ich mich aus."

Mephista
20.10.2015, 13:21
"Weisst du, ich habe alles durch diesen ganzen Mist verloren. Ich hatte eine Karriere, ich hatte ein Haus, ein Auto, eine Familie und Freunde. Das alles habe ich nicht mehr. Ich habe es auch nie wieder geschafft mir auch nur im Ansatz etwas aufzubauen. Ich habe nichts zu gewinnen wenn ich zum Alamodome gehe."
Deswegen war er ja auch der Anführer der Gruppe. Keine großen eigenen Interessen, am Ziel orientiert, aber noch genug Empathievermögen. Für ihre Truppe hier ideal.
Sie sah gerade aus zum Horizont und der dunklen Masse, die sich kaum ausmachbar näherte.
"Ich glaub dir wird es ähnlich gehen. Wie gesagt... ich habe keine Ahnung was bei dir passiert ist. Ich hab dich nur damals als das kleine Mädchen kennen gelernt was nach ihrem Vater sucht und das war bereits beschissen genug."
Damals war sie wenigstens noch glücklich gewesen und hat die Welt als großen Spielplatz gesehen, der nur darauf wartete, von ihr erobert zu werden. Léo würde alles geben, wenn sie nur einen Tag wieder wie damals werden könnte.
Beiläufig rührte sie weiter in der Dose herum, deren Inhalt langsam anfing zu köcheln.
Hju sprach weiter, aber sie bekam es nur am Rande mit. Wie eine Machine stellte sie den Gaskocher aus und kramte mit einer Hand zwei Löffel hervor, ohne den Blick vom Horizont abzuwenden.
Erst, als sie den Blick Jackmans auf sich spürte, wandte sie sich ihm ebenfalls zu.
"Und wenn dich das nicht überzeugt, dann schau dir die Stadt genauer an. Siehst du diese unbeugsame und untote Armee die sich zum Forschungszentrum bahnen wird sobald wir dort sind? Selbst wenn wir es schaffen ein Heilmittel zu bekommen... was denkst du, wie viel wird es uns bringen wenn wir kurz darauf von Untoten überrannt werden die gezielt zu uns gelenkt werden? Ich denke, dass wir der Schlange den Kopf abtrennen sollten. Wir retten die Familien, töten die Obermufftis und retten dann die Welt. Wie in einem Action Film... und mit denen... kenne ich mich aus."
Das Grinsen kam wieder auf ihr Gesicht.
Sie drückte ihm einen Löffel in die Hand, ehe sie die heißen Ravioli packte und zwischen sich und Hju hielt.
"Es ist angerichtet!“
Damit schlug sie ihren Löffel gegen seinen, ehe sie ihn in die Masse tunkte und sich gleich in den Mund stopfte.
"Hmm..“
Voller Genuss stöhnte sie auf. Es war unglaublich, welche Arbeit Konservierungsstoffe leisteten, dieses Zeug auch nach Jahrzehnten noch so gut schmecken zu lassen.
Fast schon zelebrierend ließ sie sich Zeit, zu kauen und hinunterzuschlucken.

"Du gehst wirklich davon aus, dass ich glaube, dass ich diese Scheiße überleben werde und will, oder?"
Sie lachte bitter auf, bemerkte dann aber seinen Blick und das Lächeln erstarb.
"Madre mía ,Du hast das geglaubt...oh man. Du hast Recht, das Heilmittel wird uns einen Scheiß gegen die Armeen da helfen und die meisten von uns werden wohl dabei drauf gehen... Ich bin in diese Mission gegangen mit dem Vorsatz, bis zum Ende durchzuhalten und mich dann zu opfern, wenn es sein muss. Ein Meer von Untoten, dass gezielt zu uns kommt, klingt sehr nach Sackgasse für mich, so oder so.
Was ich nicht sehe, ist, einer Schlange den Kopf abzuhacken. Für mich sieht es so aus, dass wir entweder direkt zum Forschungszentrum gehen, Zeit haben, das Heilmittel zu kriegen, wie auch immer, und uns vorbereiten können, damit wenigstens 2 oder 3 von uns den Ansturm überleben und die Welt retten können...“
Haile und Evi.
"...oder wir vergeuden die Zeit der Vorbereitung, verlieren Kraft und Leute bei dem Versuch, vielleicht ein paar von den Anhängen zu retten- wo die Gruppe sich hassen wird danach, weil das immer so ist- um dann garantiert alle zu sterben, wenn die „ Sie nickte in Richtung der schwarzen Masse am Horizont, “endlich da sind...Vielleicht habe ich keine Ideale mehr oder die falschen, aber ich will mich nicht für die falsche Sache opfern, nicht, wenn wir so kurz davor sind.“
Eigentlich wollte sie es dabei belassen und einfach weitermampfen, aber nach einigem halbherzigen Herumrühren entschied sie sich anders. Léo fasste Hju fest in ihren Blick.
„Ich habe mein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet. Vor 20 Jahren war ich mit einer Gruppe unterwegs, die eine Dosis Heilmittel verschießen konnte, frag nicht wie, die Geschichte ist viel zu lang. Ich hab meinen Papa da das Letzte Mal lebend gesehen... auf einem Monitor, völlig am Ende, Aber anstatt meine Leute anzuflehen, seine Militärbasis zu beschießen, damit die so die Zombiesache regeln können oder andere fadenscheinige Gründe vorzugaukeln, bittet er sie, es hier, in dieses verfickte Forschungszentrum da zu schießen, damit die ganze Welt geheilt werden kann.
Er hatte nichts mehr zu verlieren, denn er war überzeugt, ich wäre tot, nachdem er mich ein Jahr lang nicht finden konnte... also hatte er keinen Grund mehr, der ihn daran hindern konnte, das Richtige zu tun, auch wenn es seinen eigenen Tod bedeutete.“
Die Spriale bebte an ihrer Unterlippe, ihre Augen glitzerten hinter den Wasseransammlungen. Sie umfasste die Dose stärker und knickte sie dabei ein wenig ein.
„Als Achtjährige hatte ich damals, unschuldiges, naives Mädchen Léo- noch geglaubt, dass die Großen natürlich das Logische tun würden. Die Welt retten, damit man nicht 20 Jahre lang später hier an so einer scheiß Klippe hocken muss.
Aber meine Leute, meine Freunde, meine Familie zu der Zeit...haben in ihrer unglaublichen Selbstlosigkeit das Mittel auf sich selbst geschossen, um wieder aus dem Dschungel zu kommen.
Bei denen, und ihrer ‚unsere eigenen Leute zuerst’-Mentalität kannst Du Dich bedanken, dass das wir immernoch so ein Leben haben.“
Tränen rollten ihr die Wangen hinab.
„Ich habe mir geschworen, meinen Vater zu rächen... Es war nicht mal das Schlimmste, dass er wohl deswegen auf jeden Fall starb, sondern dass sein Opfer so völlig sinnlos war.
Ich will diesen Fehler nicht wiederholen...
Also ja, ich habe nichts mehr, außer diese Mission und die Hoffnung, es wieder gut zu machen.“
Fahrig wischte sie sich über die geröteten Augen. Das war so verdammt peinlich, Tränen waren wie überflüssige Gefühle, die aus deinem leckgeschlagenen Körper rinnen.
„So, da hatten wir den privaten Scheiß....“
Hastig stopfte sich Léo noch ein paar Löffel hinein und meinte kauend:
„Vielleicht sehe ich auch etwas ganz simples für Alamodome nicht, aber etwas sehe ich auf jeden Fall:
Egal wo ich hingehe, Adam kommt nur über meine Leiche mit zu Alamodome. Das ist bescheuert und wird nur kacke ausgehen können. Die Spaten da könnten wissen, wie wichtig er ist und wir sollten ihm ihnen nicht noch auf dem Silberteller servieren. Allein deswegen sollten wir uns aufteilen. Wenn schon nicht losgehen, dann lass einen Teil der Leute, die eh immer bei ihm hocken, hier, ihr zieht euer Ding durch und bringt die Mission an sich nicht in Gefahr.
Das ist schonmal meine erste Bedingung, bevor ich überhaupt drüber nachdenke, euch bei euerm bekloppten Kamikaze-Kommando zu helfen.“
Die Latina schnalzte und lehnte sich zurück. Wieso genau dachte sie auf einmal darüber nach, doch mitzukommen?
„Denn dafür musst Du schon noch ne ganze Ecke überzeugender werden als mit Dosenravioli und Gutmensch-Gefasel aufzuwarten...Ne ganze Ecke..“
Wirklich tolle Ansage, wenn sie nichtmal selbst wusste, was sie damit eigentlich bezweckte.

truecarver
20.10.2015, 18:07
"Aber wenn es dir hilft, können wir uns auch immer noch prügeln. Nur musst du sanft zu mir sein, ich glaube ich habe all meine Kraft und Muskeln auf dem Weg ins Land der weinerlichen Pussys abgegeben."

Jäger schob seine Hände in die Hosentaschen, damit sie nicht nutzlos von seinen Schultern herabbaumelten.

"Du denkst ich lebensmüde? Habe schon gestern Prügel von Muskelberg kassiert. Jetzt soll mir noch eine rothaarige Biest den Arsch versohlen?" Er grinste sie schief an. "Dann was? Während ich auf Boden in Schmerzen liege kommt Eryn heranspaziert und knallt mir mit Gewehr ein Loch in den Kopf, so ganz wie nebenbei? Habe gesehen wie die vorhin auf mich gezielt hat, traue der alles zu. Die Frauen aus Shengs Hope sind alle Nummer für sich, ich muss sagen." Damit schüttelte er den Kopf in gespielter Entrüstung. "Teufelsweiber." Dann verstummte Jäger plötzlich, sein Gesicht nahm einen unheilverkündenden Ausdruck an, als wäre ihm gerade eine schelmische Idee in den Sinn gekommen. Das Grinsen wurde breiter und er starrte Evi so lange an, bis sie errötete und die Augenbrauen hochzog, unsicher ob sie lachen oder sich Sorgen machen sollte.

"Was guckst du mich so an?", sagte sie schließlich als die Stille unerträglich wurde und lachte nervös.

"Ich habe bessere Idee als Prügeln. Hast du schon mal eine Russe nackt gesehen, Ev?", sagte er in einer fremd klingenden Stimme. Evi öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder. Sie wirkte ein wenig wie ein Fisch. "Na?" Er kam näher auf sie zu, packte sie dann prompt an den Oberarmen und brachte sein Gesicht näher an sie heran, bis sie seinen Atem spüren konnte. "Hier ist was wir machen. Wenn das alles hier vorbei ist und wir nicht nur unsere Freunde befreit, den Zombievirus besiegt und den ganzen Mist auch noch überlebt haben ..." Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. "... dann ich werde alle meine Kleider auf Boden werfen, mich in deine Fahne wickeln und laut schreiend durch die Stadt rennen. Ich werde so laut schreien, dass es die Zombieficker bis in Reich der Toten hören können!" Er ließ sie los und trat lachend wieder einen Schritt zurück. "Beste Idee, die ich jemals hatte. Wird große Spaß. Aber ich dich warne, Ev. Jahrelanges Futtern von Soljanka und Schweinespeck hat aus diese Körper eine Marmorskulptur von Michelangelo gemacht!" Er klopfte sich stolz auf die Brust. "Du könntest vor Ehrfurcht tot umfallen, also guck nicht direkt in die Sonne, wenn du verstehst." Vor Lachen fing sein Bauch an zu schmerzen, aber er konnte nicht mehr aufhören. All die Strapazen der letzten Tage, der Frust, die Angst und Kummer entluden sich in einem hysterischen Lachanfall. Jäger beugte sich nach vorn, mit einer Hand rieb er sich die Augen, die Andere hielt er Evi hin, wie zu einer Bitte ihm kurz Zeit zu geben bis er sich gleich wieder beruhigte. Irgendwo in seinem Kopf flüsterte eine leise Stimme. Sie ermahnte ihn, dass es der letzte Ausbruch von unangebrachten Emotionen sein wird, bis die Mission erfüllt und die Welt gerettet ist. Also ließ er alles raus bis nichts mehr übrig war, als würde Wasser in einer Badewanne nach und nach durch den Abfluss verschwinden. Bis einfach nichts mehr da war.

Caro
20.10.2015, 20:51
Nach ihrer Rede war Haile wieder ein bisschen in sich zusammengesunken. Das war...merkwürdig. Sehr merkwürdig. Die meisten Zuhörer sahen massiv geschockt aus, insbesondere Jackman, dem fast seine Zigarre aus dem Mund gefallen wäre, und Eryn, deren leises "Scheiiße." die Stille füllte.

"..."

Okay, mehr konnte wirklich niemand erwarten. Solange eine kleine Gruppe - wie klein auch immer - den Dom stürmt, würde alles gut werden. Wir können sie retten. Wir können meine Fehler begleichen.

Hailes Hand ballte sich zur Faust.

Sheng hat mich gerettet. Ich werde Sheng retten.

"..."
"Das nenne ich ja einmal mitreißend."
"..."

Eryn war neben Haile erschienen, ihre Katze auf dem Arm. Sie ließ sich neben dem Feuer nieder, das schwarze Fellknäul immer noch an ihre Brust gedrückt und zeigte mit ihrem Arm auf den Platz neben sich.

"Das...das meine ich nicht einmal böse. Du hast nämlich Recht."
"..."
"Und wenn du willst, dann kämpfen ich und das Teil hier..."
Sie tätschelte das Gewehr an ihrem Rücken.
"...und werden so gut helfen, wie wir können."
"..."

Was macht man in so einer Situation? Drei vollständige Sätze machten Haile ja schließlich noch nicht zum Kommunikationsgenie. Also...danke? Sagt man da Danke? Wobei, ein Danke wäre vielleicht grundsätzlich eine Idee. Schließlich war Eryn es, die sich immer wieder in tödliche Aktionen warf, um ein Vorankommen zu ermöglichen. Nur schien die dunkelhaarige Schönheit das nicht so ganz zu verstehen.

"..."
"..."
"...Danke."

MeTa
20.10.2015, 22:25
Ein Sprichwort aus der alten Zeit, das besonders ältere, faule Leute oft vor sich her trugen war: "Weniger ist mehr."

Wenn es jemals gepasst haben sollte, dann war das in längst vergangenen Tagen. Weniger war selten mehr. Und besonders Haile stellte das abermals unter Beweis. Bei ihr hatte jedes Wort mehr auch ein Mehr an Bedeutung. Und für jemanden, der so gut wie nie sprach, klang ihre Stimme zudem äußerst angenehm. Vielleicht war das auch nur der akute Kontrast zum Keuchen des Russen, der gerade an einem hysterischen Lachanfall zu verrecken schien. Unsere Freunde will er nicht retten. Aber an einem eigenen Witz zu sterben hält er für machbar. Leider konnte sie nicht ganz so herzhaft lachen, doch dank Haile war zumindest ein leises Schmunzeln möglich.

"Nichts, wofür du dich bedanken bräuchtest", teilte sie dem Kultistenmädchen lächelnd mit. Kurzerhand fügte sie noch etwas hinzu, damit ihre Worte nicht falsch verstanden würden: "Auch, wenn ich dich gerne reden höre. Jedenfalls lieber als andere." Sie grinste die ehemals Stumme offen an. Es war das erste Mal, dass sie Haile - oder überhaupt jemandem - so bewusst in die Augen sah. Vielleicht färbte das ehrliche Wesen des Mädchens ja langsam ab. Noch vor einigen Wochen wäre Eryn mit Sicherheit zu arrogant gewesen, um überhaupt anzuerkennen, dass es Dinge gab, die andere ihr voraus waren. Und nun stand sie hier, eine Scheibe von Hailes Authentizität abschneiden wollend.

"Du bist so unglaublich interessant!", platzte es dann aus der Barfrau heraus. Sie schüttelte den Kopf. Es kam so plötzlich und durchbrach die Stille in einer ungeschickten Manier, die darauf hätte schließen lassen können, sie wäre die Wortunerfahrene der beiden. Ein weiteres Grinsen folgte. "Tut mir Leid. Ich meine; du bringst mich unglaublich viel zum Nachdenken, vor allem über mich selbst. Ich weiß nicht genau, wieso. Aber ich weiß, dass es gut ist. Ich wäre gern mehr wie du."

Der letzte Satz war womöglich bedeutungsschwerer als er wirken musste. Und er redete beinahe von sich selbst. Indem die Schönheit ihn aussprach, hatte sie einen Schritt in Richtung von Offenbarung getan, in Richtung von mehr Ehrlichkeit. Die schöne Fassade bröckelte. Doch was sie hätte nervös machen können, war in erster Linie ein begrüßenswerter Umstand.

Gendrek
21.10.2015, 00:39
Jackman lauschte angestrengt. Es schien so, als würde sich die Frau das erste Mal seit langer Zeit wieder öffnen. Einfach mal sagen was Sache ist und dabei vor allem rausklotzen wie sie sich bei dem ganzen Scheiß eigentlich fühlt.

Hugh verstand sie. Deswegen wollte Gabe niemals über diesen ganzen Mist reden und jetzt war Jackman auch froh, dass er Léo gegenüber nie erwähnt hat, das er mit Gabe immer noch sporadischen Kontakt hält.
Er hatte also damals so eine Möglichkeit gehabt? Er wollte seinen Kumpel nicht verurteilen. Er kannte die Hintergründe nicht genau, wusste aber, dass der Franzose dazu neigte sich selbst als erstes zu sehen.
Auch wenn er Dinge für andere tat, er hoffte immer auf Anerkennung, Dank und Ruhm. Etwas was er wohl schmerzlich vermisste und deswegen kompensieren musste.
Ein Heilmittel dabei auf jemand anderes zu werfen und dann dabei draufgehen... das würde vermutlich niemand mitbekommen, ergo...
Es war auch egal. Er wollte ihn nicht verurteilen. Die Situation war wie sie ist und sie mussten jetzt das beste daraus machen.

„Vielleicht sehe ich auch etwas ganz simples für Alamodome nicht, aber etwas sehe ich auf jeden Fall:
Egal wo ich hingehe, Adam kommt nur über meine Leiche mit zu Alamodome. Das ist bescheuert und wird nur kacke ausgehen können. Die Spaten da könnten wissen, wie wichtig er ist und wir sollten ihm ihnen nicht noch auf dem Silberteller servieren. Allein deswegen sollten wir uns aufteilen. Wenn schon nicht losgehen, dann lass einen Teil der Leute, die eh immer bei ihm hocken, hier, ihr zieht euer Ding durch und bringt die Mission an sich nicht in Gefahr.
Das ist schonmal meine erste Bedingung, bevor ich überhaupt drüber nachdenke, euch bei euerm bekloppten Kamikaze-Kommando zu helfen.“

Léo lehnte sich zurück und blickte ihn immer noch an.

„Denn dafür musst Du schon noch ne ganze Ecke überzeugender werden als mit Dosenravioli und Gutmensch-Gefasel aufzuwarten...Ne ganze Ecke..“

"Glaubst du ich möchte Adam mit zum Dome nehmen? Ich bin doch nicht bescheuert. Die Obermufftis wollen doch gerade das. Den Gefallen werd ich ihnen nicht tun. Mir hat nur der Gedanken Bauchschmerzen bereitet den Sarg in Jackals Obhut zu geben... aber das hat sich ja anscheinend erledigt."

Jackman steckte sich ein paar weitere Ravioli in den Mund und blickte in Gedanken versunken nach San Antonio.

"Aber die Leute die den Sarg sonst bewachen... das ist eine gute..."

Léo stupste ihn an und schaute fragend drein. Als hätte er sie vergessen.

"Mhh... unser bekloppter Kamikaze Versuch wird stattfinden. Aber ohne Adam. Was dich angeht..."

Jackman stellte die Ravioli beiseite und schob sich ein Stück von der Klippe weg, seine Beine hingen so nicht mehr baumelnd über dem Abgrund.

"...keine Ahnung. Es ist schwer jemanden zu überzeugen der so sturr ist wie du. Ich mein... jetzt mal ehrlich, du scheinst dir deine Meinung ja bereits gebildet zu haben. Was könnte ich da also noch groß sagen? Wenn ich sage, dass wir der Schlange den Kopf abschneiden können glaubst du nicht, dass es sowas wie einen Anführer gibt. Wenn ich sage, dass die Leute Ihre Familien retten wollen, tust du es als Egoismus ab. Wir sagen, wir dürfen sie nicht im Stich lassen und müssen sie retten, du sagst wir opfern uns für die falsche Sache. Das Ding ist... selbst wenn ich jeden deiner Einwände entkräften würde... würdest du vermutlich trotzdem einen Grund finden um nicht mitzukommen. Du hast keine Einwände, du hast nur Vorwände. Es gibt hier kein richtig, es gibt kein falsch. Du glaubst es sei richtig zum Forschungszentrum zu gehen? Du hast recht, es wäre richtig dorthin zu gehen. Doch es ist falsch dafür Menschen zu opfern, die man nicht opfern muss. Es wäre richtig die Leute von Shengs Hope sofort zu retten, aber es ist falsch dafür die Mission in Gefahr zu bringen."

Jackman atmete tief ein und aus. Argumente ließen sich entkräften. Ein sturer Wille und pures... nicht wollen... lässt sich nicht einfach umstimmen.

"Ich für meinen Teil werde definitiv zum Alamodome gehen und Adam garantiert nicht mitschleifen. Denn ich bin fester Überzeugung, dass wir das für uns richtige tun. Also... danke... für die Ravioli. Wer weiss ob wir die Gelegenheit noch einmal haben."

War das noch erntsgemeinte Warnung oder schon emotionale Erpressung? Keine Ahnung, aber egal was es war... er würde noch plakativ eine Schippe davon drauf legen.
Er legte seine Rechte in Ihren Nacken und während er sich nach vorn beugte, zog er Léo Kopf langsam zu sich und drückte Ihr einen Kuss auf die Lippen.

Die Berührung war nur von kurzer Dauer, er löste sich wieder von ihr und schaute ihr in die Augen.

"Wofür du dich auch immer entscheidest... teils mir einfach mit. Wenn du dich nicht entscheiden kannst... teils mir einfach mit. Vielleicht finden wir ja noch eine Möglichkeit dich zu überzeugen. Dann muss ich das nicht allein machen."

Lynx
21.10.2015, 08:12
"Hast du schon mal eine Russe nackt gesehen, Ev?"
Waaas?
Evi war eigentlich ziemlich sicher, dass gleich etwas unglaublich Witziges folgen würde, aber aus irgendeinem Grund brachte sie keinen Ton heraus. Fast hätte sie ihm reflexartig eine verpasst, als der Russe sie packte und sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem eigenen entfernt war. Das war doch alles ein Scherz... nicht wahr? Sie spürte seinen Atem und ihr Blick wanderte zu seinen Augenbrauen. Ja, Augenbrauen waren gut, völlig ungefährlich. Waren seine tatsächlich etwas heller als sein Haupthaar? War das üblich? Waren Augenbrauen nicht normalerweise eher dunkler als die Haarfarbe?

"... dann ich werde alle meine Kleider auf Boden werfen, mich in deine Fahne wickeln und laut schreiend durch die Stadt rennen. Ich werde so laut schreien, dass es die Zombieficker bis in Reich der Toten hören können!"
Jäger fing an zu lachen, während Evi ihm mit immer noch feuerrotem Kopf gegenüber stand.
"Du könntest vor Ehrfurcht tot umfallen, also guck nicht direkt in die Sonne, wenn du verstehst."
Jetzt kriegte er sich gar nicht mehr ein, und irgendwann musste schließlich auch die Taucherin losprusten, als der Russe sich schon den Bauch hielt und sein Gesicht vor lauter Lachen rot angelaufen war.
Wenn irgendjemand im Lager das hörte, musste er sie für verrückt halten.

Nachdem Jäger nach einer Weile nur noch ein Kichern zustande brachte, weil er sich so verausgabt hatte, trat Evi ihm ganz leicht gegen das Bein. "Idiot.", sagte sie grinsend, während der Russe tief durchatmete und sich letzte Lachtränen wegwischte.
"Ja, das ist sicher die beste Idee, die du je hattest, aber die ist noch nicht ganz ausgereift." Sie nickte in Richtung des Lagers. "Du wirst Eryn die Flagge schon vom Leibe reißen müssen, wenn du sie haben willst. Die gibt dir die nie. Und dann erschießt sie dich wirklich. Aber wenn wir das alles hinter uns haben, male ich dir mit meinen unvergleichlichen, künstlerischen Fähigkeiten eine eigene. Mit dem großen Vodkafluss und zwei Männern, die sich in einem Kreis aus hässlichen Kerlen im Schlamm wälzen, ja? Das wird richtig gut, ich sags dir."
Jäger brachte noch einmal ein bellendes Lachen hervor, aber zum Glück war er zu erschöpft, um wieder hysterisch zu werden.

"Na komm, du russischer Adonis. Lass uns zurück zu den anderen gehen." Evi klopfte ihm beherzt auf den Rücken, während sie ihre andere Hand noch einmal zu einer sanften Faust ballte. Egal wohin der Weg sie nun bringen würde, an diesen Moment wollte sie sich immer erinnern.

Caro
21.10.2015, 13:22
"Du bist so unglaublich interessant!"
Sie weiß nicht, wovon sie redet.

"Ich wäre gern mehr wie du."
Sie weiß wirklich nicht, wovon sie redet.

Haile schaute Eryn mit einem komplett entgeisterten Gesichtsausdruck an. Mehr wie ich? Ich wäre gerne mehr wie DU. Nicht besonders. Viel besser, als ich es mir selbst einrede. Mit einem guten Herz unter all dem Dreck. Und mit einer Katze.

"..."
"Ähm...habe ich was falsches gesagt?"
"...!"
"Nein, ehrlich...du bist mutig, ehrlich, eine Heldin..."

Jetzt musste Haile tatsächlich kurz schnauben. Ehrlich? Ja, klar, lügen ging ja auch schlecht. Und sie war ziemlich genau das Gegenteil einer Heldin. Eryn stellte sich das alles sehr einfach vor. Mit guten und schlechten Menschen, mit klaren Zielen und Motiven. Vielleicht therapierte sie sich gerade selber auch ein bisschen. Aber egal. Das Mädchen schüttelte energisch den Kopf.

"...!"
"...Nicht?"

Eryn klang ernsthaft verletzt. Als hätte Haile ihren Gedankengang komplett aus den Fugen gehauen.

"..."
"Es...tut mir Leid. Also, nicht, das ich dich gerne reden höre und alles, aber...ich kenne dich ja kaum."
"..."
"Es wird Zeit, oder?"

Sie zeigte auf den schwarzen Alamodome, der sich unter ihnen erstreckte.

"...!"

Haile erhob sich, gerade als auch Jäger und Evi wieder zur Feuerstelle kamen. Jäger hatte einen hochroten Kopf und atmete schwer, er hilet sich die Seite und brach hin und wieder in leises Kichern aus. Eryn schnaubte kurz verächtlich, und drehte sich zu der Klippe. Haile kam ihr hinterher, gefolgt von den anderen, die auch noch um den Lagerplatz versammelt waren. Gemeinsam, als Familie standen sie da und schauten sich das Ziel vor ihren Augen an.

Ein letzter Moment der Stille.

Mephista
21.10.2015, 21:34
"Glaubst du ich möchte Adam mit zum Dome nehmen? Ich bin doch nicht bescheuert. Die Obermufftis wollen doch gerade das. Den Gefallen werd ich ihnen nicht tun. Mir hat nur der Gedanken Bauchschmerzen bereitet den Sarg in Jackals Obhut zu geben... aber das hat sich ja anscheinend erledigt."
Das war schonmal beruhigend. In der Tat war der Latina schon aufgefallen, dass sich Jackal nach der Auseinandersetzung mit dem Anführer wohl still und heimlich aus dem Staub gemacht haben muss, um auf eigene Faust zum Forschungszentrum zu gehen.
Ruhe in Frieden, so gut wie er auf sich selbst aufpassen konnte.
Hju spachtelte munter weiter, offenbar in Gedanken versunken.
Das war’s schon gewesen?
Irgendwie hatte sie sich da schon etwas mehr erhofft, nachdem sie ihm mehr oder weniger freiwillig fast schon ihr Herz ausgeschüttet hat.
Léo stupste ihn an und schaute fragend drein.
"Mhh... unser bekloppter Kamikaze Versuch wird stattfinden.“
Das zu verhindern hatte sie innerlich schon aufgegeben. Viel zu viele Wischi-waschis hier.
„Aber ohne Adam. Was dich angeht..."
Jackman stellte die Ravioli beiseite und schob sich ein Stück von der Klippe weg, seine Beine hingen so nicht mehr baumelnd über dem Abgrund.
"...keine Ahnung. Es ist schwer jemanden zu überzeugen der so stur ist wie du.“
Muchas Gracias, señor.
„Ich mein... jetzt mal ehrlich, du scheinst dir deine Meinung ja bereits gebildet zu haben.“
Absolut.
„Was könnte ich da also noch groß sagen? Wenn ich sage, dass wir der Schlange den Kopf abschneiden können glaubst du nicht, dass es sowas wie einen Anführer gibt. Wenn ich sage, dass die Leute Ihre Familien retten wollen, tust du es als Egoismus ab. Wir sagen, wir dürfen sie nicht im Stich lassen und müssen sie retten, du sagst wir opfern uns für die falsche Sache. „
Gute Zusammenfassung ihrer 1-A Argumentation.
„Das Ding ist... selbst wenn ich jeden deiner Einwände entkräften würde...“
Was er eh nicht schaffen würde...
„Würdest du vermutlich trotzdem einen Grund finden, um nicht mitzukommen.“
Hat sie auch schon jetzt.
„Du hast keine Einwände, du hast nur Vorwände.“
Den Spieß könnte man auch umdrehen.
„Es gibt hier kein richtig, es gibt kein falsch.“
...Díos mio, jetzt wird er mit Ansichtenscheiß kommen...bitte nicht.
„Du glaubst es sei richtig zum Forschungszentrum zu gehen? Du hast recht, es wäre richtig dorthin zu gehen. Doch es ist falsch dafür Menschen zu opfern, die man nicht opfern muss. Es wäre richtig die Leute von Shengs Hope sofort zu retten, aber es ist falsch dafür die Mission in Gefahr zu bringen."
...und da haben wir den Ansichtenscheiß. Zwei Seiten der Medaille, blabla. Léo hasste es, wenn man ihr damit kam Denn leider kann man da wenig gegen sagen.
Dadurch werden nur jegliche Meinungen und Entscheidungen gutmenschig auf eine Ebene gestellt, was das Eine so gut wie das Andere macht und damit egal, wie man sich entscheidet. Also im Endeffekt entschied dann die Mehrheit, der allein macht es wenig Sinn, das Forschungszentrum aufzusuchen.
Solche Logik ist ne ganz miese, ausgelutschte Puta. Aber echt.
Jackman atmete tief ein und aus.
"Ich für meinen Teil werde definitiv zum Alamodome gehen und Adam garantiert nicht mitschleifen. Denn ich bin fester Überzeugung, dass wir das für uns Richtige tun. Also... danke... für die Ravioli. Wer weiss ob wir die Gelegenheit noch einmal haben."
Der Ton in seiner Stimme gefiel ihr überhaupt nicht und ließ sich alle ihre Nackenhaare aufstellen.
Da war eine Schwere, die alle Alarmglocken klingeln ließ bei der Schwarzhaarigen.
Doch noch ehe sie irgendwie reagieren konnte, krönte Hju seine „Darbietung“.
Er legte seine Rechte in Ihren Nacken und während er sich nach vorn beugte, zog er Léo Kopf langsam zu sich und drückte Ihr einen Kuss auf die Lippen.
Bingo. Alles in ihr begann zu kribbeln.
Die Berührung war nur von kurzer Dauer, er löste sich wieder von ihr und schaute ihr in die Augen.
All die unerfüllten körperlichen Sehnsüchte der letzten Wochen kamen wieder in ihr hoch und schrien ihr zu, wie sehr sie das wollte. Mit aller Mühe unterdrückte sie den Drang, ihn nicht einfach hier an Ort und Stelle zu nehmen.
"Wofür du dich auch immer entscheidest... teils mir einfach mit. Wenn du dich nicht entscheiden kannst... teils mir einfach mit. Vielleicht finden wir ja noch eine Möglichkeit dich zu überzeugen. Dann muss ich das nicht allein machen."
Der Sack wusste ganz genau, was er tat und sie war so sehr Sklave ihrer Instinkte und Leidenschaften, dass sie dem Nichts entgegen zu setzen hatte. Da hätte er dieses schmalzige Ende nicht noch dransetzen müssen.
Léo wurde klar, wie verdammt gut er Leuten etwas vormachen konnte. Denn sie konnte nicht sagen, ob er das ernst meinte oder es einfach ne verdammt gute „Geschichte“ war, die er ihr auftischte.
Ihre Gesichter immernoch nur Zentimeter voneinander entfernt, schweifte ihr Blick zum Rest der Gruppe.
Jegor hatte sich wegen irgendwas scheckig gelacht und ging nun friedlich neben Evi zu den Anderen am Lagerfeuer. Also hat er sich weichklopfen lassen.
Absolut glänzend.
Er war der Einzige gewesen, mit dem sie fest gerechnet hatte von seinem Auftreten und der Leidenschaft seiner Worte her.
Alleine macht es keinen Sinn, zum Forschungszentrum zu gehen. Die Hockerbande, die sicher bei Adam bleibt, hat garantiert zu viel Schiss dazu. Und mit denen Löcher in die Luft gucken, während die Gutmenschen zum Dome gehen und sich gegenseitig zerfetzen werden... dann packt sie sich lieber ein paar Nüsse ein und genießt da die Show.
Mierda, mierda, mierda.
Zähneknirschend sah sie wieder Hju an. Léo packte ihn an seinem engen Shirt.
"Esta gacho....also gut, aber das heißt nur, dass ich mitkomme, nicht, dass ich gleich meinen Arsch für irgendeine Roulladentrulla oder so riskiere."
Sie ließ ihn los und stieß ihn weg.
"Du schuldest mir was für diese Schleimtour...“
Damit wandte sie ihren Blick von ihm ab und blickte wieder stur hinaus in die Ferne.
So eine verdammte Scheiße.

Gendrek
22.10.2015, 01:16
Léo knirschte hörbar mit den Zähnen. Hoffentlich hatte er es gescahfft Ihre Meinung so mürbe zu machen, wie auch das Geräusch für ihn zermürbend war. Dann packte sie ihn fest an seinem Shirt und ballte die Hand zu einer Faust.

"Esta gacho....also gut, aber das heißt nur, dass ich mitkomme, nicht, dass ich gleich meinen Arsch für irgendeine Roulladentrulla oder so riskiere."

Sie öffnete die Hand wieder und stieß ihn mit der Handfläche weg.

"Du schuldest mir was für diese Schleimtour...“

Damit wandte sie ihren Blick von ihm ab und blickte wieder stur hinaus in die Ferne.
Jackman konnte sehen wie es in der Latina brodelte und er fühlte sich auch schlecht dabei so eine Nummer mit ihr abzuziehen.
Doch er hielt einfach nicht viel davon die Gruppe in zwei verschiedene Richtungen zu senden von denen beide gefährlich waren.
Ein paar die hier bleiben und aufpassen und sich nur im Notfall aus dem Staub machen? Das klang nach einem Plan der ihm besser gefiel.


"Keine Sorge, sobald das vorbei ist werd ich was ordentliches kochen. Vielleicht Dosen-Frühstücksfleisch mit einer Dosen-Erbsen und Vakuum-Knäckebrot Panierung und dazu Dosen-Bohnen Carpaccio"

Léo schaute ihn entgeistert an.

"Muchacho... Carpaccio ist aber auch nur ein fancy Begriff dafür, dass du Bohnen in Scheiben schneidest."

Ja, natürlich war es das. Mit solchen Begriffen schaffte es jeder Koch aus dem kleinsten Scheiß etwas zu machen was einfach nur gut klingt, aber halt trotzdem... kleinster Scheiß war.

"Klar, ich könnte natürlich sagen... Jo, ich schab mal so nen lappigen Fleischkloß aus ner Büchse, schmier da zerdrückte Erbsen drauf und brösel Knäckebrot drüber. Danach schneid ich dicke Bohnen in Scheiben und ab geht die Lutzi. Aber das klingt halt scheiße."

Jackman stand nun auf und zog die Schultern nach oben.
Manchmal ist es die Illusion von etwas besserem was uns wirklich von etwas überzeugt und Hugh wusste... auch wenn die Leute hinter Ihrer Sache standen. Ab und an bräuchten sie jemanden der ihnen alles nochmal ein wenig schmackhafter machte.

"Ich glaub wir sollten uns auch bald wieder auf den Weg machen... vorher... muss ich aber noch was loswerden."

Hugh lief langsam wieder auf die Gruppe zu. Alle waren sie mittlerweile wieder um das schwelende Lagerfeuer versammelt, ließen noch ein wenig die Strapzen der letzten Stunden abklingen. Man sah ihn allen deutlich an, dass nicht nur die letzten Stunden sondern auch Tage arg in Leidenschaft gezogen haben.
Doch die nächsten Stunden die folgen, würden vermutlich alles in den Schatten stellen.
Sie begaben sich in den Bauch der Bestie.

Der ehemalige Schauspieler ging langsamen Schrittes zum Lagerfeuer schaute noch einmal kurz zum Alamodome.


https://www.youtube.com/watch?v=fkaXKp1ZKug

Bedrohlich erhob sich das Stadion vor ihnen. Die schwarzen Vorhängen die jede ehemalige Öffnung verdeckten. Die lodernen Flammen welche das Gebäude in ein unheimliches Licht tauchten.
Jackman war sich sicher. Egal was sie dort erwartete. Es würde ihre bisher tödlichste Station sein.
Alles was ihnen vorher entgegengeworfen wurde war nur Vorbereitung, jetzt wird es ernst. Wirklich ernst.

"Hey."

Der gealterte Mann drehte sich zum Rest seiner Truppe und überblickte sie.

"Passt mal auf. Ich weiss, es gab ein wenig Streit zwischen uns was wir als nächstes tun sollten. Aber ich denke, das konnten wir beilegen. Das ist auch gut so. Denn jetzt brauchen wir mehr Zusammenhalt denn je."

Jackman steckte seine Linke in die Hosentasche und deutete mit einer ausschweifenden Geste der Rechten über die Landschaft hinter sich.

"Ich will euch nicht erzählen, dass wir da jetzt reinspazieren, unsere Leute rausholen und uns dann ein Happy End haben werden. Wir sind in keinem Film aus den 90ern. Das ist 2033 und das echte Leben. Ich muss euch auch alle nicht daran erinnern, dass wir bereits einige... Verluste... haben."

Jackman schluckte schwer und senkte den Blick.
Er ging all die Leute durch die nicht mehr unter ihnen weilten. Sei es, weil sie gestorben oder einfach... gegangen sind.
Jeder einzelne traf die Gruppe schwer.

Doch wenn sie zusammenhielten... dann waren sie stark und würden alles schaffen können.

"Es wird nicht einfach... aber wir sind so weit gekommen. Haben so viel geschafft und in uns brennt immer noch das Feuer. Seit heute vermutlich heißer als zuvor. Ihr alle macht mich stolz. Keiner von euch hat jemanden von uns bisher im Stich gelassen und ich will auch nicht, dass irgendwer von euch das denkt!"

Er selbst zweifelte an sich und seinen Entscheidungen. War es wirklich richtig gewesen Vincent im Dschungel mitkämpfen zu lassen? Hätte vielleicht nicht er selbst das Gitter nehmen sollen anstelle von Will?
Er zweifelte... und doch wusste er, dass sich manche Dinge nicht vermeiden lassen und es keinen Sinn macht sich über Vergangenes den Kopf zu zerbrechen und selbst zu zerstören.


https://www.youtube.com/watch?v=BdzElioNbJk

"Haile! Du hast dich immer wieder in Gefahr gebracht, sieh wo du heute stehst. Seite an Seite mit deiner Familie.
Eryn! Vor 2 Wochen noch Barfrau und jetzt? Bedienst du Flammenwerfer und Gewehre.
Howard? Du bist definitiv weiser und besonner als. Ohne dich hätte ich bestimmt großen Mist gebaut.
Frank, du wirfst dich immer wieder in die Schusslinie. Ohne deinen mutigen Einsatz und deine Erfahrung hätten sich andere in Gefahr begeben müssen, dafür danken wir dir alle!
Léo... auch wenn es manchmal so aussiehst als hättest du keinen Bock auf alles hier... du machst einen verdammt guten Job, ehrlich jetzt.
Und Mensch, Evi. Die Frau für alles, wenn ich je draufgehe, bist du die nächste Anführerin dieser Truppe.
Hey... und Jäger."

Jackman ging auf den Russen zu der fast schon instinktiv die Haken zusammenschlagen wollte, doch bevor er irgendwas machen konnte salutierte Hugh noch vor ihm.

"Ich hab keine Ahnung von dem ganzen Militär Kram... aber du bist der beste Soldat den sich diese Truppe wünschen kann."

Vom Eifer gepackt griff Jackman an sein Gewehr und lief wieder auf die Klippe zu.
Er fühlte sich gerade wie diese halbnackte Frau im Gemälde "Die Freiheit führt das Volk".
Ihm hingen zwar keine Titten aus dem Ausschnitt, aber er hatte ein Gewehr, und stand auf einer kleinen Erhöhung und ja... vielleicht fehlte ihm auch die Flagge. Doch die hätte er Eryn ja auch schwer vom Leib reißen können.
Stattdessen reckte er halt die Faust in die Luft.

"FÜR HOPE!"