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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 3 – No Hope left



Daen vom Clan
29.09.2015, 16:33
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen
Grafiken: Shinshrii


Station 3 – No Hope left (südlich von Corpus Christi, Texas)
Startzeit der Station im Spiel: 08. Oktober 2033, früher Morgen
Dauer des Tages in realer Zeit: Freitag, 02. Oktober

http://i.imgur.com/qPGmf.png




UserCharakterAlterBeruf

Gendrek – Lancaster – 65 – Plünderer –

Metalevel - Eryn - 25 - Bardame -

Lynx – Evangelina – 24– Taucherin–

wusch – Frank – 45– Wache–

Mivey – Howard – 45– “Arzt“ –

Kaia – William – 32– Arzt–

Caro – Haile – 16– ehemalige Sklavin d. Kultisten–

steel – Lexi Miller – ?– Badass vom Dienst–

truecarver – Jegor – 34– Scavenger–
]tr]
Scavenger – Jack – 40– Kundschafter–
[/tr]
Ligiihh – Niki – 36– ?–

Zitroneneis – Andrea Scheffner – 60– ?–]

Layana – Lisa-Marie – 19– ?–]

Maister-Räbbit – Doc Strider – 48– Bastler–]

Sir Barret – "Ranger" – 43– Ranger–]

Mephista – Leo – 28– Tochter der Rache–]

Viviane – Jackal – 48– Karawanenwache–]

Soladra – Mary – 17– Druidin–]





Einleitung:

https://www.youtube.com/watch?v=8OhPVqvjqyU


Tag und Nacht waren sie gereist, Pausen oder Schlaf wurden zu einem lästigen Übel, als sie so schnell sie es vermochten, Richtung Norden vorstießen, dem Fanal folgend, der sich als schwarzer Rauch am Himmel manifestiert hatte, der nachts nur durch den Schimmer des Feuerscheins abgelöst wurde, als der Ort, den sie Heimat nannten, in Flammen stand…

Viele von ihnen hatten geliebte Menschen dort zurück gelassen, Familie und Freunde und solche, die Beides noch werden konnten oder wollten.
Denn sie, als die Besten von ihnen, waren aufgebrochen und hatten die Verletzlichen und Schwachen zurück gelassen und eine Macht, die aus dem Schrecken des Ödlandes kam, hatte dies zu seinem Vorteil genutzt.

Als die Mauern der Siedlung, bestehend aus Containern, endlich in Sicht kamen, begannen sie atemlos und verzweifelt zu laufen, die Waffen in den Händen, Tränen in den Augen und mit vor Anstrengung bereits brennenden Muskeln, denen sie keine Pause gegönnt hatten die letzten Tage, denen vielleicht auch noch die siegreiche Schlacht in den Knochen steckte.

Der erste, der unberedt Zeugnis von der Katastrophe gab, war Steve. Sein Schädel war aufgepflanzt auf einem hölzernen Spieß, der Leib lag daneben, vollkommen übersät mit Schnittwunden und Bisswunden von Getier, die sich an seinem Aas gütlich getan hatten. Einst war er ein erfahrener Scavenger gewesen, nun war von ihm nur die schrecklich entstellte Leiche geblieben, sein unbenutztes Gewehr lag hilflos in seinen mittlerweile kalten Händen. Ein Ausdruck von Verwunderung und Überraschung, nicht Schmerz, war ihm in das Antlitz gefroren, was auch immer es heißen sollte oder wem es Trost schenken würde, er hatte wohl nicht gelitten.
Die Tore, die einstmals aus umgebauten LKWs bestanden hatten, standen weit offen und sie schienen nicht zerstört zu sein.

Als die Reisenden die Siedlung betraten, nahmen sie den grausamen, in der Kehle brennenden Geruch nach Rauch und Brand deutlich wahr.
Alles war in eine Schicht Asche gehüllt. Die meisten Gebäude schwelten vor sich hin, viele waren zerstört worden.
Nicht durch Feuer.
Mutwillig.
Ein sinnloser Akt der Zerstörung, der einzig das Ziel hatte, ihre Heimat zu zerstören und das fragile Band zu trennen, das sie während ihrer Reise und ihrer Mission mit ihrer Vergangenheit verband.
Das Anwesen von Floyd-Wlliams niedergebrannt, die Felder zerstört und in Brand gesteckt. Selbst der ganze Stolz der Siedlung - das Gewächshaus im Stil der alten Welt - war nur noch ein Stahlgerippe und Scherbenhaufen.

Und trotzdem war es eine Sache, die ihnen sofort auffiel – es lagen kaum Leichen herum. Wenn sie einen der Leiber auf dem Boden fanden, dann war es zumeist entweder sehr junge Kinder, fast noch Babys oder sehr alte Leute.
Sie waren schnell getötet worden, doch eindeutig rituell. Und sie hatten gelitten. Ein Kehlenschnitt hatte besiegelt, was als Verstümmelung ihrer Rücken begonnen hatte. Dort fanden sich Muster und Schriftzeichen, die Niemand deuten konnte.
Zum Einsatz waren Klingen gekommen, scharf und präzise, viel zu fein für das Werk von Plünderern.

Und dann fanden sie George Floyd-Williams. Er war an einen Holzstamm auf dem Marktplatz gekettet und hatte nicht die Gnade eines Kehlenschnittes erfahren dürfen. Er war durch Blutverlust gestorben, das Gesicht eine Maske aus purem Entsetzen und panischer Agonie. Er war nackt und tausende Schnitte verunstalteten den weißen, aufgedunsenen Leib.
Soweit sie sehen konnten, war unter den Leichen Niemand den sie kannten. Es schien und wirkte gar, als wäre ein Großteil der Bevölkerung von Shengs Hope verschwunden. Was war nur passiert?


http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://juliameister.net/daen/station03.jpg
Legende:
Haussymbol: Als sicher geltende Gebiete, normalerweise unter Kontrolle der Siedler
Galgenstrick: Gebiete, die fest als Territorien der Raider gelten
Totenkopf: Gebiete, in denen sehr häufig Zombiesichtungen vorkommen
Fragezeichen: Gebiete mit unbekanntem Gefahrenstatus



http://i.imgur.com/ZG9Uf.png



Lagebericht:
Man hatte ihnen ihre Heimat genommen. Die Reisenden, die aufgebrochen waren, die Welt zu retten, waren nun heimatlos geworden und es fehlte jede Spur von ihren Liebsten…

WICHTIG:
Wie angekündigt, hat nicht jede Station gleich viele Aufgaben.
Station 3 ist eine Rollenspiel- und weniger eine Gameplaystation.
Trotzdem können Aufgaben und Erfolge freigeschalten und erzielt werden, wenn ihr sie im Rollenspiel erringt.
Diese Station ist somit auch deutlich kürzer gedacht. Wenn ihr etwas spezielles machen wollt, schreibt mir das rot auf. Wenn ihr fertig seid und mir eine Himmelsrichtung nennt, gehen wir in Station 4 über.


Hat ein Spieler komplett keinen übereinstimmenden Trait, dann hat er lediglich eine 30%ige Chance, die Aufgabe erfolgreich zu erledigen.
Bei einer passenden Traitgruppe steigt diese Chance auf 50%, passt der Trait perfekt, liegt die Chance bei 70% Erfolg.

Jeder passende Trait von „Expertenwissen“ oder „Terrain“ erhöht die Erfolgschance um weitere 10%.

Eine Chance von über 90% ist nicht möglich, jeder Bonus darüber hinaus wird entweder in eine höhere Belohnung oder cooler bis fetzigere Beschreibung der Aktion von der SL umgemünzt.

---
ZUDEM:
Aufgaben, die mit "-" gelistet sind, können alle gemacht werden. Aufgaben mit a.) / b.) / c.) sind Entscheidungsaufgaben, d.h. man entscheidet sich für ein Vorgehen und die anderen Optionen stehen nicht mehr zur Verfügung.



„In Richtung Silberstreif“
Anzahl: Alle
Hintergrund: Findet heraus was passiert ist, zieht eure Schlüsse und trefft eure Entscheidung.

http://i.imgur.com/qFr9X.png



Aufgabe Alpha
Erforderliche Teilnehmer: Beliebig
Erledigt durch: Niki, Lisa, Haile
Proben:
- Feststellen, was die Zeichen bedeuten: Schulbildung
- Das Wort entschlüsseln: Sprachgenie
Hilfsmittel: Gebräuche Kultisten
Hintergrund: Die Zeichen wurden im Leuchtturm gefunden und geben ein Rätsel auf.
Erfolg: Was bedeutet Pax.
Misserfolg: ?


Aufgabe Beta
Erforderliche Teilnehmer: Beliebig
Erledigt durch:
Proben:
- Was gechah mit Perlmutters Karawane: Parcour ODER Fortbewegungsmittel ODER Konstitution
Hilfsmittel: Terrain: Ödland
Hintergrund: Die Wagen von Perlmutters Karawane liegen zehn Meilen außerhalb der Siedlung.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?

wusch
29.09.2015, 16:45
Frank war wie in Trance durch das gewandert, was einst Shengs Hope gewesen war, eine Siedlung die ihre Probleme hatte aber trotz allem den Menschen Leben und Hoffnung geschenkt hatte. Dort war Floyd-Williams und trotz aller Abneigung die Frank mit Floyd Williams verband, hatte es der alte Mann nicht verdient, auf eine so grauenvolle Art zu sterben. Es war ein Massaker gewesen wie es schien. All die Menschen, vor allem Alte und Kinder lagen hier, Menschen die man als schwach erachten konnte, wenn man wollte und wohl deswegen ermordet worden waren, zusammen mit wohl allen, die wiederstand geleistet haben. Wer tut soetwas? All die Kinder... sprach Frank mit vibrierender Stimme und Tränen, die er nur mit Müh und Not zurückhalten konnte. Jemand war gekommen und hatte die Menschen mitgenommen. Kultisten, es müssen Kultisten gewesen sein, nur das passt mit den Hinweisen zusammen. ratterte seine Kombinationsgabe kurz die eher offensichtlichen Fakten zusammen und ließ sie aus seinem Mund fließen.
Bevor er jedoch weiter ermitteln konnte, bevor er mehr als nur rudimentäre Logik anwenden konnte, musste er wissen was mit seiner Familie geschehen war? Waren sie tot? Oder gab es eine Chance dass die noch lebte. Wie erstarrt stand er da und ließ es auf sich wirken. Dann rannte er schließlich los um zuhause nachzusehen, was mit Silvia, Thomas und Robert geschehen war.

Caro
29.09.2015, 16:46
Nein. Nein, nein, nein. Der Geruch brachte Haile fast um. Sie roch es schon seit Tagen, wollte es nicht wahr haben - Fleisch. Feuer. Blut. Und jetzt das. Kinder. Alte. Unnütze. Die Zeichen. Diese Zeichen. Diese Messerschnitte. Konnte es sein?

Es ist meine Schuld.

Die IHS Ahladita lag still da, nicht der gewohnte Stahlkoloss, sondern jetzt ein trauriges Gerippe, eine Todesfalle. In Shengs Fenster brannte kein Licht.

Es ist meine Schuld

Sie waren gekommen. Gekommen, um sie zu holen.

Es ist meine Schuld

Hailes Leben hatte einen einzigen Sinn, einen einzigen Zweck. Sie würde das Opfer sein, welches die gereinigten Götter befriedet. Das die Welt rettet. Rein, Pur, Unschuldig. Dafür wurde sie trainiert. Dafür wurde sie gekauft.

Es ist meine Schuld

Bald sollte es so weit sein. Ihr Opfer. Kurz vor der Zeremonie explodierte der Tempel in Feuer und Rauch und Hailes neues Leben begann.

Es ist meine Schuld

Die Kultisten waren gekommen. Um Haile zu holen. Und nahmen sich alles, was sie an ihrer statt fanden. Oder?

Haile hockte sich zu einem der kindlichen Opfer und versuchte, die eingeritzten Symbole zu erkennen.

truecarver
29.09.2015, 17:02
So einfach war es also. Eine umzäunte Siedlung, mit Patrouillen, Rängen, bemannten Wachtürmen, einem smarten Anführer. Alles dahin. War die Sicherheit nur Schein und Trug? Jäger war plötzlich sehr müde. Er hatte etwas von dem Saringas bei der Auseinandersetzung mit den Sabal eingeatmet und kotzte sich schon seit einer Woche die Seele aus dem Leib. Der Anblick toter Kinder und verbrannter Häuser schien irgendwo auf dem halben Weg zu seinem Verstand stecken geblieben zu sein. Er lehnte sich gegen eine Hauswand, auf dem Dach über seinem Kopf strecken sich die Flammenzungen gen Himmel. Die Übelkeit kehrte zurück und vermischte sich mit dem Gestank von verkohltem Holz. Wenn ich weiter hier rumgammeln werde, dann kotze ich mir die Eingeweide aus, dachte er und entschied sich, mit der Suche nach möglichen Hinweisen etwas Bewegung zu bekommen und die Übelkeit zu vertreiben.

Jäger nimmt die Armory unter die Lupe, in der Hoffnung es wäre noch etwas da, was ihnen nützlich werden könnte (Trait: Survivalist)

Daen vom Clan
29.09.2015, 17:16
Frank rannte in das Haus, in dem er mit Sylvia und seinem Sohn so lange gelebt hatte.
Doch anstatt Kinderlachens wie er es gewohnt war, war nur eien atemlose Stille zu vernehmen. Er konnte erkennen, dass die Tür verbarrikadiert worden war und ein heftiger Schusswechsel stattgefunden haben musste.
Blut klebte am Türrahmen und Einschusslöcher der Verteidiger waren zu sehen.
Als er schließlich die Überreste der Tür soweit zur Seite geräumt hatte, dass er in das Haus hineinsteigen konnte, wurde sein Herz schwer. Alles sah im Grunde aus wie immer - und doch war alles anders.

Der Tisch war gedeckt für drei Personen, es schien, als hätte Sylvia eine Suppe gekocht, um die Kinder und sich selbst zu versorgen. Das Spielzeug der beiden Kleinen lag am Boden herum, teilweise zertreten, als ob eien Art heftiges Gerangel stattgefunden hatte.
Von den Dreien, die er Familie nannte, war jedoch Niemand zu sehen. Und dann fand er das etwas im Ehebett. Mit aufgeschlitzter Kehle lag dort ein fremder, nackter Mann, augenscheinlich, soweit er sich erinnerte, ein Scavenger, der erst vor Kurzem nach Shengs Hope gekommen war.
Und neben Männerkleidung am Boden fand er Frauenkleidung - es sah aus, als wäre sie achtlos zu Boden geworfen worden. Es sah danach aus, als hätte Sylvia am Tag des Angriffs einen nackten Mann hier gehabt. Eine Affäre.

---

Haile erkannte die Symbole sofort!
Kultisten.
Es waren die Symbole vieler verschiedener Familien und Tempel, die sich auf den Rücken fanden und dadurch wirkten, wie ein Vermächtnis, wie eine Nachricht an sie.
Vorsichtig strich sie etwas mit Blut verklebten Staub beiseite und knirschte mit den Zähnen - sie fand das Zeichen der Familie, das sie gesucht hatte. Jemand aus ihrem Tempel war hier gewesen. Die Führung des Messers war fein und gelungen, der typische Stolz, den man hineinlag, ein wertloses Opfer ausbluten zu lassen.

Die Menge an Symbolen machte Haile jedoch Sorgen und versetzte sie in Entsetzen. Eine solche hohe Zahl verschiedener Familien waren noch nie zusammen an einem Ort gewesen.
Wie Aasfresser versammelten sie sich augenscheinlich um ein totes Tier, es musste etwas Schreckliches im Gange sein. Ein Ereignis, das sie alle aus ihren versteckten Tempeln anlockte...

---

Jegor hatte die Armory in Augenschein genommen und schnell herausgefunden, dass Wingman vollkommen überrascht worden sein musste.
Die Tür stand offen, ein halbvolles Glas mit seinem Lieblingsgetränk - Wasser - stand zusammen mit einem Teller Suppe auf dem Tisch, davor ausgebreitet Waffen, die auseinander gebaut worden waren.

Die Waffen selbst waren in denkbar schlechtem Zustand, niemals hätte der paranoide Leibwächter von Sheng sie so verkommen lassen. Und etwas Anderes lag in der Luft. Etwas Seltsames, ein Duft, den er nicht genau zuordnen konnte. Aber es war ein Duft - kein Gestank wie im Rest der Siedlung.

Probe Jegor: Survival: Misslungen! (erschwert, da unter diesem Trait kein Ergebnis zu finden)
Einzelne Teile fehlten und waren fachmännisch entfernt worden. Alles sah aus wie ein einziges, riesiges Chaos. Und es schien sich keine einzige noch funktionstüchtige Waffe hier zu finden.

Mephista
29.09.2015, 17:16
Jetzt werden die Leute bestimmt alle ausrasten.
Léo atmete tief ein und sog das Aroma von verbranntem Holz, Kunstoff und Fleisch ein.
Sie würden hundertprozentig alle ausrasten.
Genau deswegen war sie lieber unabhängig und ohne liebevollen Anhang, der ihr wegkratzen könnte. Das hatte sie durch, das musste sie nicht nochmal haben, auch wenn sie vor einer guten Woche diese Regel bereits gebrochen hatte. Aber bei so sauberen Leuten wie den Vulture konnte man nicht anders.
Gedankenverloren wischte sie sich das herunterlaufende Blut vom Kinn. Es rann kontinuierlich aus den Löchern ihrer Mundspirale. Machte das Essen auch nicht gerade einfacher, aber es gefiel ihr auf diese Weise dennoch über alle Maßen.
Vincent war ein herber Verlust gewesen. Er hatte sie vorm unwürdigsten Erstickungstod bewahrt, das würde sie auf ewig im Herzen behalten.
Was Léo ehrlich am meisten störte, war, dass sie umgekehrt waren. Sie hatten bereits ihre nächste Etappe, das Flugzeug erreicht, aber huuuuh, da wo Shengs Hope ist, sind viele Flammen, da müssen wir natürlich sofort hin, scheiß auf die wichtige Mission, scheiß auf den Aufwand, den sie schon betrieben hatten, soweit zu kommen.
Wer sagte, dass sie nicht ne riesen Fete gefeiert hatten? Oder alles niederbrannten, um es neu aufzubauen, denn wirklich toll sah der Ort noch nie aus. Sie hätte bei ihrem Standpunkt bleiben sollen, nicht wieder zurückzugehen. Jetzt waren sie hier, aber sie sah kaum Leichen, also waren offenbar die meisten geflohen oder irgendwo in Sicherheit. Sie hätte sich allein weiter machen können, Adam an Mula dranhängen und ab dafür.
Aber nein, sie musste ja Hailes Blick nicht standhalten können und ihren niederen Instinkten erliegen, als Hju ihr mit seinem typischen Anführerblabla einfach vorschrieb, mitzukommen. Selbst Jegor und der Rotschopf hatten auf sie eingeredet.
Verdammter Scheißdreck war das.
Reine Zeitverschwendung.
Aber das passiert, wenn man sich an irgendetwas oder irgendwen bindet.
Wo sie jetzt schon hier war, konnte sie zumindest rausfinden, was genau passiert war, dann konnten sie hoffentlich bald wieder wichtige Sachen tun.
In ihrem Baumhaus würde nichts Interessantes sein, das lag außerhalb und sie hatte alles mitgenommen.
So ging sie kurzerhand zum Marktplatz und sah sich genaustens um, um etwaige Auffälligkeiten einzufangen (Ermittler-Trait.)

Lynx
29.09.2015, 17:28
Evi gab sich alle Mühe, nicht hinzusehen. Was sich als schwierig herausstellte, immerhin war alles verbrannt, kaputt und tot. Sie starrte eine Weile in den Himmel, aber dort erwartete sie nur schwarzer Rauch und eine blaue, endlose Leere. Außerdem war der Geruch ohnehin nicht zu ignorieren. Sie fühlte, dass wütende Tränen sich ihren Weg nach draußen bahnen wollten, aber in der letzten Woche hatte sie wieder aufs Neue gelernt, sie zurückzuhalten. So wie damals, als ihr Vater und die anderen gestorben waren.
Sie hatte eine Zeit lang fast vergessen gehabt, wie es war. Also, alles. Shengs Hope hatte ihr immer eine Illusion von einem beinahe sorgenlosem Dasein gegeben, und auch wenn sie natürlich gewusst hatte, dass die Welt alles andere als unbeschwert war, war sie darüber glücklich gewesen. Ihre Heimat. Jetzt war die schützende Umarmung, die ihr die Siedlung immer mit ausgebreiteten Armen gegeben hatte, einfach weg.

Die anderen stoben bereits auseinander. Niemand schien reden zu wollen, jeder versuchte auf seine eigene Weise zu verstehen, was sie hier vor sich sahen.
Evi fühlte sich wie gelähmt. Als sie ihren Blick endlich vom Himmel abwendete, kam ihr die INS Ahladita vor wie ein kalter Riese, der alles mit angesehen hatte, ohne es zu verhindern. Aber im Herz des Riesen...
"Sheng.", flüsterte die Taucherin nun, und rannte auf einmal los. Sie lief mit zusammengekniffenen Augen, um so wenig wie möglich von der schrecklichen Fürchterlichkeit, die hier stattgefunden hatte, mitzubekommen, aber hatte das große Schiff fest im Blick.
Sie wollte in die Steuerzentrale, wo der Bürgermeister gewohnt hatte. Vielleicht fand sie irgendetwas - den Gedanken, dass es seine Leiche sein könnte, verbot sie sich - und wenn nicht, konnte man von dort immerhin das gesamte Areal sehr gut überblicken.

Trait: Survival?

wusch
29.09.2015, 17:45
Das Haus wirkte auf Frank wie ein grab und das Blut am Türrahmen ließ ihn schon das schlimmste befürchten, dass er Silvia tot im Haus finden würde. Doch sie waren weg, seine Frau und die beiden Kinder, seine Söhne. Auf dem Boden liegend und doch unversehert fand er eine Zeichnung, an der Thomas gearbeitet hatte, als Frank aufgebrochen war. Ein Bild der heilen Familie. Er hob es auf, faltete es sorgfältig und schob es an einen sicheren Ort in seinem Rucksack. Der Mann auf dem Bett sah eindeutig aus, sehr eindeutig doch er wollte es nicht glauben, konnte es nicht glauben. Frank, du hast hier bisher nur einen Mann auf dem Bett, nichts anderes, das ist nichteinmal die Hälfte der Geschichte, du weißt noch garnichts. dachte er bei sich und er fragte sich sowieso, warum es denn überhaupt er sein sollte. Er schob diese Gedanken beiseite und nahm sich vor, Silvia zu finden, wenn er sie gefunden hatte, denn das würde er. Seine Familie würde er gesund wiedersehen, er würde sie aus den Händen der Kultisten retten. Er atmete tief durch und begann damit die Hinweise zu untersuchen um herauszufinden was hier geschehen war. Er würde an der Tür anfangen und sich durch das ganze Haus arbeiten und auch nach dem kleinen Munitionsversteck sehen.(Ermittler)

Narcissu
29.09.2015, 17:52
Genug. Das dachte sich Al, als er mit den anderen Überlebenden an den Ort zurückkehrte, der vor kurzem noch Shengs Hope genannt wurde. Von Hoffnung konnte nun freilich keine Rede mehr sein. Der Anblick von Grausamkeit, Verwüstung und Tod schockierte Al mehr als er ihn berührte. Vor allen Dingen aber vermittelte er ihm das Gefühl, dass es nun endgültig Zeit war, auszusteigen, wenn ihm sein Leben lieb war. Es waren bereits Menschen gestorben, und es würde mehr sterben. Al war kein Held, und wenn die anderen für ihre Mission einen Heldentod sterben wollten, dann war das ihre Entscheidung. An einen Erfolg hatte Al nie so recht geglaubt, und er hatte weder eine nennenswerte Bindung noch fühlte er eine sonderlich starke Verpflichtung gegenüber seinen Mitstreitern.

Allein diesem Umstand war es zu verdanken, dass Al keinen Heldentod starb. Bereits in der vergangenen Tagen hatte er sich sehr im Hintergrund gehalten, um ja nicht zu denen zu gehören, deren kalte Köroer am Wegesrand zurückgelassen mussten. Igor war in permanenter Alarmbereitschaft gewesen und Al hatte auch nachts selten ein Auge zugetan. Er wusste nicht einmal so recht warum, aber er wollte leben, und was er am allerwenigsten wollte, war für andere Menschen bei dieser „Mission“ zu sterben.

Während seine „Mitstreiter“ noch vom sich ihnen bietenden Anblick schockiert waren, fasste Al bereits den Entschluss, zu verschwinden. Jetzt sofort. Er hatte nicht viel bei sich, die Nahrungsmittel würden nicht lange halten. Aber je länger Al an diesem Ort blieb umso dunkler wurde seine Vorahnung, dass er an diesem Ort nicht lange überleben würde. Glück und Feigheit waren dafür verantwortlich, dass er zuvor gefährlichen Situationen lebend entronnen war, doch all diese Momente waren kein Vergleich zu dem, was sich ihm jetzt bot.

Leise entfernte er sich von den anderen und begab sich so schnell wie möglich außer Sichtweite. Nach ein paar Schritten verschwand er hinter einer Hauswand. Hier konnte ihn niemand sehen. Sein Herz raste. So nervös war er die ganze Zeit nicht gewesen, dabei gab es jetzt niemanden, der seine Waffe auf ihn richtete, ihm hinterherrannte ohne drohte, ihn anzuspringen. Dachte Al.

Dann ging alles sehr schnell. Irgendetwas Hartes traf ihm von hinten am Kopf. Augenblicklich wurde ihm schwarz vor Augen. Er taumelte einen Moment, verlor dann erst die Orientierung, dann das Gleichgewicht und fiel dem Kopf der Erde zugewandt zu Boden. Beinahe verlor er auch das Bewusstsein, und einen Moment lang dachte er benommen, dass es gar nicht so übel wäre, jetzt einzuschlafen. Schlaf war ihm jedoch keiner vergönnt, denn ein zweites Mal wurde er hart von irgendetwas oder irgendjemandem getroffen, diesmal an der Schulter, und diesmal wurde der Schmerz nicht durch seine Benommenheit betäubt. Bevor Al Zeit hatte, die Situation zu begreifen, spürte er, wie etwas tief in seinen Rücken eindrang. Sein Kopf explodierte vor Schmerz, seine Arme und Beine zappelten unbeholfen, doch die Kraft verließ bereits seinen Körper. Das Gefühl in seinen Fingerspitzen und Händen verließ ihn. Al spürte nicht länger den Boden unter sich. Um ihn herum war alles schwarz, und jegliches räumliches Empfindungsvermögen verschwand. Als er einen letzten Versuch unternahm, sich zu bewegen, hörte sein Körper bereits nicht mehr auf ihn.

Al erfuhr nie, wer oder was ihn erwischt hatte. Er verabschiedete sich nie von seinen Kameraden. Er traf nie seinen Vater wieder. Und er starb keinen Heldentod.

truecarver
29.09.2015, 17:53
Irgendwann musste sich Jäger eingestehen, dass er hier nicht fündig werden würde. Seinem leicht benommenem Blick offenbarte sich ein desolater Zustand der Waffenkammer, unbrauchbare Waffen, die stillen Überreste von etwas das wie ein normaler Tag für Wingmann angefangen hatte. Jäger schüttelte den Kopf. Dann merkte er, dass sich seine Lippen öffneten als würde er mit sich selbst sprechen und zwang sich dazu, damit aufzuhören. Es war noch zu früh um den Verstand zu verlieren. Dafür wird noch genug Zeit bleiben, wenn alles wieder ist wie früher. Irgendwann.

Er trat wieder hinaus, wo ihn das vertraute Bild der Verwüstung begrüßte. Sein nächstes Ziel war Will, der junge Arzt mit einem angeblich guten Riecher.

Als er ihn erspähte, ging Jäger auf ihn zu und sagte: "Hey. Schöne Scheiße, nicht wahr? Wenn du Zeit hast, bitte guck dir die Waffenkammer an. Da liegt komischer Geruch in der Luft. Nicht, dass jemand Sprengstoff irgendwo liegengelassen und vergessen. Kann mitkommen, wenn du möchtest. Hab sonst nix zu tun."

Er schenkte ihm ein humorloses Lächeln.

Daen vom Clan
29.09.2015, 17:56
https://www.youtube.com/watch?v=opP2YIW0vPs
Auf dem Marktplatz konnte Leo nur den toten dicken Mann angekettet sehen, der auf so grausame Art und Weise ums Leben gekommen war.
Fahl und mittlerweile in leichter Verwesung begriffen, hing George in seinen Ketten, der Leib vielfach verunstaltet und mit Symbolen verziert, die fiese kleine Schnittwunden waren.

Der Platz selber war übersät mit Asche und Staub, es wirkte wie dunkler Schneefall aus schwarzen Flocken, als vom heißen Feuerwind aufgetrieben die Aschepartikel niedersanken und sich in Haaren verfingen oder auf der Haut landeten und schmierigen, klebrigen Film erzeugten.
Wie Gerippe war das Holz der vormaligen Marktstände gegen den leichten Schein des Feuers zu erkennen, auch hier war alles mutwillig zerstört worden, die pure Lust daran, etwas zu vernichten, was anderen Menschen etwas bedeutet oder Hoffnung geschenkt hatte.

Probe Leo: Ermittler: Bestanden!

Etwas ratlos sah sie sich auf dem Platz um, die Morgensonne konnte den dichten Rauch noch nicht komplett durchdringen, aber ihr fiel eine Sache auf - die Backen des hängenden Mannes waren seltsam angeschwollen.
Mit einem schnellen Griff tastete sie die Leiche ab und erkannte, spürte, dass etwas in seinem Mund steckte.
Ohne überflüssige Grobheit, doch effektiv, öffnete sie den Mund des Toten und holte einen mit gräulichem Sabber beschmierten Lederbeutel hervor. Er war leicht und darin befanden sich Schnipsel aus Papier. Altes Papier, mit bunten Farben bemalt...:

http://two.flash-gear.com/npuz/puz.php?c=v&id=3266460&k=71163746

Sie musste höllisch aufpassen, den warm aufkommenden Wind nichts davontragen zu lassen, doch sie hatte den Beutel rasch wieder verschlossen und verstaut.

---

Evi rannte auf das Schiff zu bis ihre Lungen brannten.
Sie kannte den Weg zu Shengs Wohnort, war ihn zumindest in Gedanken schon viele Male gegangen und jetzt vielleicht ein allerletztes Mal.
Der Bauch des Schiffes war warm und stickig, sie rannte vorbei an leeren Patronenhülsen und wich geschickt einigen Flecken an Blut aus, die sich auf dem rostigen Boden hielten, ungefähr dort, wo das Gemeindezentrum gewesen war.
Und dann bog sie so heftig um die Kurve, dass sie ihren Arm am Rost des Metalls im Kabinengang fast aufscheuerte. Vor sich sah sie am Boden eine Bettstatt. Sauber zusammengelegte Laken, darauf ein in einer Lederscheide eingewickeltes, nagelneues Kampfmesser. Sie stutzte, sie kannte die Gerüchte, dass Haile vor der Tür von Sheng geschlafen hatte, doch als sie es wirklich sah und das Gerücht zur Tatsache wurde, schluckte sie schwer.

Vor ihr lag die Tür zur Schiffszentrale, der Ort, an dem Sheng gelebt hatte.
Sie sah nach drinnen, hatte jedoch die Augen geschlossen. Einen Moment brauchte sie, um genug Mut zu sammeln, sich auszumalen, dass die Leiche des Mannes liegen würde, den sie zum Abschied geküsst hatte.
Doch sie sah nur Zerstörung. Wie von einem Kampf.

Sheng hatte offensichtlich an etwas gearbeitet, sie ging um großen Fenster, dort war auch sein Schreibtisch und sie erkannte ein Stück Papier, blutbeschmiert.
Darauf stand mit sauberer Handschrift geschrieben:



Siegesrede.
Von hier Shengs Hope waren sie ausgezogen, um die Welt zu retten, nach Shengs Hope waren sie zurück gekehrt. Es ist mir heute eine besondere Ehre, die Erschaffer einer neuen Welt im Schoß Jener zurück willkommen zu heißen, die alles für uns getan haben. Kein Abend, an dem Gebete nicht wie Sternschnuppen eurem Weg gefolgt sind. Kein Tag, an dem wir nicht hinauf zur selben Sonne mit gemeinsam schlagenden Herzen geblickt hatten und eure Rückkehr ersehnten. An diesem Heute ist dieser Tag, an dem


Evis Kehle entrang ein Schluchzen. Das war genau der Mann, den sie zurück gelassen hatte. Er glaubte so fest an sie, so ohne Gleichen treu, dass er bereits eine Rede geplant hatte, sie willkommen zu heißen.
Als ob es das Normalste der Welt gewesen war, sie alle lebendig wieder zu sehen.

Probe Evi: Survival: Misslungen! (da für diesen Trait nichts zu finden)
Mit tränennassen Augen setzte sie sich auf die Überreste seines Bettes, in der Hand den Zettel mit der Rede.

---
Probe Frank: Ermittler: Bestanden!

Frank schlich in langsamen Drehungen durch sein Haus und sein erfahrener Verstand mühte sich ab, alle Informationen zu verarbeiten.
Die Tür sah aus, als ob sie verrammelt worden war. Jedoch nicht mit dem einfachen Schloss, welches leicht zu knacken gewesen war, sondern mit Stühlen und einer Kommode, als würde man sich gegen eine Naturgewalt verstecken und nicht vor einem intelligenten Angreifer.
Vor der Tür und hinter den Barrikaden, also im Haus selber, lagen zahlreiche leere Hülsen. Diese erkannte er als Teil des Munitionsversteckes, welches aus zum Teil geleert war. Einige nicht abgefeuerte Patronen lagen dort herum, als hätte man das Versteck in riesiger, in hastiger Eile oder Panik aufgerissen und ziellos nach dem Inhalt gegriffen.
An der Tür selbst war Blut. Jedoch keine Kleidungsfetzen. Sie waren möglicherweise entfernt worden... oder Sylvia war nackt gewesen, als es passierte...
Er sah nochmal den gedeckten Tisch an, drei Gedecke, ein Erwachsener und zwei kinderfreundliche Gedecke. Die Messer waren angerundet und nicht zur Verteidigung benutzt worden.
Dann stand er im Schlafzimmer. Die Decken sahen zerwühlt aus - ungewöhnlich für eine so ordentliche und fleißige Frau wie Sylvia.
Der Grad der Unordnung der Decken wies entweder auf sehr ausuferndes Liebesspiel hin oder aber auf Kampfspuren. Der Mann, der dort nackt lag, hatte einen Kehlenschnitt, das Laken jedoch war kaum von Blut bedeckt.

---

Viviane
29.09.2015, 17:58
Geier und Schwärme dunkler Vögel kreisten über dem immer noch heißen Rauch. Heimat. Nur jene, denen sie genommen wurde, haben eine leise Ahnung was sie bedeutet. Zumindest das verband sie jetzt alle. Naja, alle bis auf die Grusel-Latina, die sich mit Händen und Füßen gegen die Umkehr gewehrt hatte. Doch insgeheim hatte er ihr Recht gegeben. Ein einziger Trost lag für Jackal darin, dass er keine der Karawanenleute mehr unter den Toten fand. Mum war sicher schon weit weg gewesen. In Sicherheit. Redete er sich zumindest ein. Scherzhaft hatte er noch beim Anblick des hochgejagten Übergangs sowas losgelassen wie: "Doc würde aus dem Effeff eine Brücke über den Fluss schlagen." Und er hatte es genau so gemeint. Der silberne Sarg, wie eine zu schwere Last, die sich zu oft in weichen Boden festfraß. Und die er unter dem Blick der Latina immer und immer wieder aus der Scheiße ziehen musst, wenn das Motorrad sich als nicht stark genug erwies.

Dieser Treck machte die Leute jetzt schon kaputt. Der Kampf, die ständige Angst laugte sie aus. Er selbst konnte sowieso nicht schlafen, nicht ohne kurz nach dem einnicken wieder panisch aufzuwachen und für einen Moment zu denken, er sei wieder dort, in dem Verschlag. Manchmal kam ihm jetzt das Überleben nicht mehr wie die Gnade vor. Sondern als Strafe.

Die offenen und unbeschädigten Tore offenbarten das furchtbarste. Die Siedler hatten ihren Untergang hereingebeten, freiwillig. Oder waren sie nachträglich von innen heraus geöffnet worden? Die rituellen Verstümmelungen erinnerten ihn an keine Plünderer, die er kannte. Ein Kult? Als er sich schweigend unweit von dem seltsamen blonden Mädchen (Haile) auf die Knie sinken ließ, ihr ins Gesicht blickte, glaubte er ihrem fragenden Blick sowas wie Erkennen entlocken zu können. Er wiederstand dem Drang zu ihr zu gehen und sie zu knuffen, so wie sie es bei ihm im Vulturelager getan hatte. Dennoch blieb er in ihrer Nähe, wie ein Schatten. So wie er es fast den gesamten Treck über getan hatte.

Und er fragte sich im Stillen, ob Julio, wenn er sein Versprechen gehalten und die Siedlung beschützt hätte, diesen Überfall hätte verhindern können. Und ob Romero es hierher geschafft hatte.
Viel wichtiger aber war die Frage für ihn, ob Mum und ihre Leute noch hier gewesen waren, als der Angriff begann. Er hielt die Augen offen nach ihrem Wagen, den typischen Spuren die das Gefährt in der Asche hinterlassen haben würde. Und nach Schlangenzähnen um die zerfetzten Hälse der wenigen Toten.
-> Ermittler: Augen aufhalten nach den Karawanenleuten

Da die Latina sich bereitwillig verzog und er endlich mal wieder durchatmen konnte, ohne gleich wieder eine Klinge an der Kehle zu befürchten, gönnte er sich einen kostbaren Moment der Ruhe, klaubte zertretenes Obst vom Straßenrand auf und stopfte es sich schneller in kleinen Schnitzen in den Rachen, als ihn jemand aufhalten konnte. Er ließ auch Haile nicht aus den Augen, ihr Zustand machte ihm Sorgen.
Jackal behielt aber auch die Tore im Auge. Er wollte hier nicht festsitzen, weil diese Besucher eine Todesfalle aus dem Lager gemacht hatten. Zu niemand bestimmtem, meinte er dann noch: "Wir sollten wachsam bleiben. Vielleicht könnte jemand die Lager checken, Nahrung, Waffen sichern. Es sieht nicht so aus, als wären belagert worden. Keine Plünderer, wenn ihr mich fragt. Die waren nicht auf Beute aus.
Man könnte vielleicht Spuren finden, wenn man die Wälle abgeht. Würd ich ja machen... müssen sauviele gewesen sein, da gibts sicher was zu finden, vielleicht an der Straße oder am Wasser? Es heißt, unterm Leuchtturm gabs mal Kanäle. Ist da was dran? Und weiß einer von euch wie man da reinkommt? Oder ob es Schlupflöcher vom Wasser aus gibt, die nicht sicher waren?"

Gendrek
29.09.2015, 18:04
Vermutlich hätte er Tränen vergossen wenn ihm Shengs Hope wirklich am Herzen liegen würde. Immerhin... normale Menschen trauern doch, oder?
Lancaster weinte nicht, seine Augen blieben trocken. Trocken waren auch seine Lippen durch die er immer wieder nervös und zittrig Luft sog. Er fühlte sich gerade wie ein Duracell Hase. Am liebsten hätte er einfach in alle Richtungen ausgeschlagen, wäre am liebsten überall gleichzeitig. Etwas an Ruinen machte ihn immer aktiv.

Er sah den anderen dabei zu wie sie die Überreste von Shengs Hope betraten. Einer tat ihm hier jedoch am meisten Leid.
Der Geschichtenerzähler schaute Frank hinterher. Fast apathisch wankte er in die ehemalige Siedlung. Er hatte eine Frau. Er hatte Kinder. Lancaster kannte die Angst, den Schmerz die Leere die einen erfüllte wenn man einen Teil seines Glücks verlor.

Gedankenverloren blickte er sich um und sah die Leiche von Steve. Der aufgespießte Schädel, der in sich zusammengesackte Leichnam daneben und in den kalten, toten Händen immer noch fest umklammer das Gewehr.
Das würde er vermutlich nicht mehr brauchen.

Lancaster ging auf die Leiche zu und bückte sich hinab. Sie waren einige Tage unterwegs gewesen seit sie den Rauch gesehen hatten. Der Alte kannte sich nicht besonders gut mit Medizin aus. Aber wie jeder Mensch der vor der Zombieapokalypse gelebt habt, hat auch er immer wieder einige Stunden auf Wikipedia verbracht und konnte sich zumindest dumpf daran erinnern, dass Leichenstarre nur eine temporäre Sache war.
Er hoffte, dass er der Leiche von Steve jetzt nicht auch noch die Muskeln aufknacken musste um an das Gewehr zu kommen.

Caro
29.09.2015, 18:08
Lange starrte Haile auf die Zeichen, fuhr sie immer wieder mit ihren Fingern nach. Kein Zweifel. Sie waren hier. Alle. Das waren...alle. Alle Kulstistenfamilien, die Haile kannte. Selbst die Orlandos aus dem Südosten und eine Rune der Piedra Negra. Diese Familien waren verfeindet. Warum sind sie alle hier? Und was ist mit... Sie ruckte ihren Kopf hoch und sah gerade noch, wie Evis wippender Haarschopf im Bauch der Ahladita verschwand. Sheng

"Es heißt, unterm Leuchtturm gab's mal Kanäle. Ist da was dran? Und weiß einer von euch wie man da reinkommt? Oder ob es Schlupflöcher vom Wasser aus gibt, die nicht sicher waren?"

Jakal dachte praktisch. Zumindest praktischer als der Rest der Gruppe. Die meisten standen sprachlos da, oder suchten in den Trümmern nach ihren Lieben. Haile starrte ihn kurz an.

"..."
"Willst du mir etwas zeigen Haile?"

Wenigstens hatte er ihren Namen erfahren. Haile nickte kurz und zeigte in die Richtung des Schiffes.

"...?"
"Ich kann mit dir kommen, wenn du willst"
"...!"

Haile griff Jakals Hand und zog ihn in Richtung des Szahlkollosses.

Haile will den Unterschlupf der Ahladita-Kids durchsuchen und auch in Raouls Refugium vorbeischauen - vielleicht hatte sich ja irgendjemand dort versteckt?

Viviane
29.09.2015, 18:29
Einen kurzen Anflug von Angst - insbesondere vor dem Weibsbild, dass wohl Aufschnitt aus ihm machen würde, wenn er sich verzog - schüttelte er ab, als er die Entschlossenheit in ihrem Gesicht sah.
"...okay, clever girl, du hast offensichtlich einen Plan." Er ließ sich von Haile mitziehen, sogar bis in die Tiefen des Schiffwracks hinein.
"...Haile?" Selbst als es ins Wasser ging, ließ er ihre Hand nicht los. "...du solltest wissen, ich habs nicht so mit... engen Räumen. Und..." Wasser an seinen Füßen, Wasser wohin er blickte. "...Wasser."
Er schluckte hart. Dann wieder der Blick auf ihr blondes Haar. Überleben erfordert Furchtlosigkeit, J.
"Egal. Ich deck dir den Rücken. Egal was kommt." Furchtlosigkeit, J. "Denkst du, hier hat sich jemand verkriechen können? Ist ein gutes Versteck..."
Ihr Nicken flößte ihm Mut ein. Das herumwirbelnde, nasse, aufgelöste Haar war wie ein Leuchtfeuer in der Düsternis um sie her.
"Guter Plan, verdammt guter Plan. Du bist ein Genie, Haile.." Er knuffte sie sachte an der Schulter und man merkte ihm an, dass er ihr jetzt wesentlich sorgenfreier folgte. Sie wären schneller wieder weg, wenn sie jemanden fanden, der gesehen hatte, was geschah. Das er ein Fremder an diesem Ort war, den sie so gut zu kennen schien, sorgte ihn ein wenig. Aber was Haile allein passieren könnte, sorgte ihn noch mehr.

Sobald sich die Stahlwände um sie schlossen und er zu Atem kam, versuchte er weiterzuplanen um der Angst, die in ihm hochkroch Parole zu bieten.
"Wenn wir hier rauskommen und eine Waffe für dich auftreiben können und mal ein wenig Zeit haben, dann kann ich dir und vielleicht auch den anderen den ein oder anderen Kniff beibringen. Schaut so aus, als ob wir das für das bevorstehende bräuchten. Ein paar Übungen bei jeder Rast schaden keinem, vielleicht lernt ja wer was, was ihm irgendwann das Leben rettet. Was hälst du davon?"

Seine Hand presste ihre kurz sanft, als sie in einem der Schächte innehielt und lauschte. Aber er verstand das Zeichen und hielt die Klappe.
Auch wenn die Dunkelheit, das Wasser... oh Gott, das Wasser... nicht dran denken. Es ist solange her... die Wände... das Wasser... Die aufkommende Panik kämpfte er mit atmen nieder. 4 mal 4. 4 mal 4. Einatmen... 4 Sekunden halten.... ausatmen... 4 Sekunden halten. Er rückte näher an sie heran, durch seine triefnassen Hemdsärmel drang die Wärme seines Arms, als er ihn an ihren Rücken drückte. Und ebenfalls lauschte, vor allem auf Geräusche neben oder über ihnen, Gespräche oder Schritte.
-> Ermittler, Konstitution (Suche nach Überlebenden im Schiff)

MeTa
29.09.2015, 18:30
Scheiße!

Das war das einzig feste Gestalt annehmende und stets wieder in ihr Hirn zurückkehrende Art und Weise, das Geschehene zu betiteln.

Scheiße!

Seitdem sie gesehen haben, dass ihre gemeinsame Heimat brannte, war das der einzige klare Gedanke, den sie hat fassen können.

Sie schluckte den anfänglichen Kummer herunter, auch den Kummer, der wiederkehrte, als man den Gedanken erstmalig verdaut hatte. Im Gegensatz zu einigen anderen hatte Eryn kaum zu klagen. Will war ein Buch mit sieben Siegeln. Seine Mimik war seither lediglich als fassungslos zu bezeichnen. Nach mehr fragte sie nicht. Er hatte nicht gerne über seinen Vater sprechen wollen, als noch alles im Lot zu sein schien. Sie würde nicht wagen, ihn jetzt daran zu erinnern, dass die womöglich offenen Rechnungen der beiden nie mehr beglichen werden könnten, wenn es so schlimm war, wie man ahnen konnte. Frank war ein Wrack. Auch ihn traute sich die Bardame nicht anzusprechen. Er hatte - im Worst-Case - wohl am meisten verloren, eine Frau, ein - nein -, zwei Kinder. Dass sowas ausgerechnet den Rechtschaffensten passieren musste, war grausam.

Und sie?

Als sie endlich nach Sheng's Hope zurückkehrten, kam mit Eryn das letzte verfügbare Stück Dusty Derreck's in die verwüstete Siedlung. Mit einem zuvor geflohenen Derreck, dem einen Heldentod gestorbenen Vincent und dem vermutlich verkohlten Interieur der ehemaligen McDonalds-Filiale blieb nur die Barfrau selbst. Natürlich half auch Niki hin und wieder gemeinsam mit seiner Tochter aus, doch er war kaum festes Bestandteil der kleinen Crew gewesen. Dennoch war er eine weitere Person, die besonders arg unter dem zu leiden hatte, was auch immer hier passiert war.

All die schlimmen Gedanken aus ihrem Kopf bannend, schritt Eryn in Richtung ihrer alten Arbeitsstätte. Wie aus einem anderen Leben, so schien es. Während sich in ihrem Kopf immer mehr Fragen aufwarfen und sie sich dem irgendwie hoffnungsvollen, doch auch bitteren Anker hingab, dass die Person, die ihr am Nächsten gewesen ist, kurz vor diesem grausamen Ereignis das Dorf verlassen hat, untersuchte sie das Gebäude, um irgendwo Einlass zu bekommen. Vielleicht würde sie noch etwas retten können: Lebensmittel? Verschanzte, versteckte Personen?

Kurz kam ihr in den Sinn, dass Derreck für all das hier verantwortlich war. Die Art und Weise, wie man mit George umgegangen war, ließ darauf schließen, dass es jemand mit... Geschichte sein musste, der ihn so leiden ließ. Doch sie wünschte sich, dass die kleine Vorahnung nicht zutreffen würde. Dass er auch weiterhin Sheng's Hope fern blieb, ihr Geschenk - das Kettchen - ihm tatsächlich das Glück gab, einfach nicht anwesend gewesen zu sein.

truecarver
29.09.2015, 18:46
Sollte Will ihn als Begleiter in die Waffenkammer haben wollen, würde er ihm bei Gelegenheit sicherlich Bescheid geben. Als nächstes nahm sich Jäger vor, das Gewächshaus unter die Lupe zu nehmen.

Daen vom Clan
29.09.2015, 18:58
Jackal konnte die Spuren der Karawane im Sand noch erkennen.
Er wusste, dass der normale Ablauf von Mum Perlmutter so aussah, dass sie abends los reiste und Ortschaften verließ. Das machte das Reisen zwar anstrengender und deutlich gefährlicher, sorgte aber auch dafür, dass man oftmals am frühen Morgen in der nächsten Siedlung an kam um dort Handel zu treiben. Es war wie ein kleiner, feiner Gedanke aus der alten Welt, das Markttreiben fand noch immer fraglos morgens statt - eine der vielen Lektionen der guten Perlmutter, seiner Chefin.

Die Spuren, die er sah, führten aus der Siedlung. Doch noch eher er ihnen nachgehen konnte, entschloss er sich, mit Haile gemeinsame Sache zu machen und mit ihr das Schiff zu durchsuchen.

---

Lancaster hatte keine Probleme, die gut gepflegte Waffe aus Steves Händen zu brechen, ein kleiner nachgiebiger Druck reichte und schon übergab der tote Scavenger dem Geschichtenerzähler seine Waffe und damit auch sein Vermächtnis.
(Trait "Schütze" zum Weitergeben oder Aufwerten des vorhandenen Trait +20%)

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Haile und Jackal betraten das Innere des Schiffs.
Auch ihnen vielen die Vielzahl an leeren Patronenhülsen und die Blutflecken auf, in dem Raum, der einstmals der Versammlungsraum gewesen war.
Die damals schon improvisierten Bänke und Stühle und alle anderen Sitzgelegenheiten waren in grober Unordnung oder zerstört.

Obschon es noch so früh am Morgen war, war das Wasser angenehm warm, doch wirkten die Stahlwände erdrückend und wie eine Todesfalle. Das gesamte Schiff lag vollkommen ruhig und still da, nur das mechanische Ächzen wie bei einem toten Tier war immer und immer wieder zu hören, dazu das Glucksen von Wasser oder ein leises gongartiges Geräusch, wenn etwas Treibgut gegen den Stahl des waidwunden Tankers trieb und sich daran rieb wie Knochenfinger auf einer Steinplatte.

Haile kannte den Weg noch gut, den sie damals mit Raoul gegangen war, der sie zu einer Art Prinzessin machen wollte und der danach auf seltsamste Art und Weise verschwunden war.
Gemeinsam tauchten sie durch dunkle Gänge, nur getrieben vom Lichtschimmer des Tageslichts, der ab und an ein Bullauge durchströmte und ihnen so den Weg wies. Und schließlich waren sie am Versteck der Kids angekommen.
Alles wirkte heller und freundlicher als Haile es in Erinnerung hatte. Jackal, der den Begriff noch kannte, hätte es vielleicht als "piratiger" tituliert. An der Wand war ein Schriftzug angebracht, der aussah wie "G U U N I S" und recht frisch schien, die Farbe erfüllte noch hauchzart duftend den Raum. Darunter und daneben waren zahlreiche Kinderhände angebracht, dazu ein Paar deutlich größerer Hände.
Hier war alles sauber, nichts schien in Unordnung, doch die Kinder waren verschwunden.

Haile erinnerte sich an den besonderen Ort von Raoul und führte Jackal den leeren Tank nach oben. Drinnen erkannte sie die Deckensammlung, die die Bettstatt von Raoul ausgemacht hatte und wie achtlos die Decken auf die geheime Luke geworfen worden waren. Darunter befand sich wie erwartet der Drehmechanismus des Schotts, der sich diesmal jedoch verkeilt zu haben schien und sich einfach nicht öffnen lassen wollte.

Probe Jackal: Konstitution: Bestanden!

Jackal setzte seine gesamte Kraft ein, es brannte in seinen Muskeln, doch mit dem richtigen Gegendruck durch seine Beine spürte er, wie der Hebel sich langsam in Bewegung setzte, den er am Rad angebracht hatte und sie hörten ein leises Knirschen. Dann wurde in hohem Bogen ein Stück Metall weggeschleudert, es pfiff leise, als es durch die Luft sirrte, doch Haile fing es geschickt auf und hielt einen Metallbolzen in der Hand.
Der Nutzen war ihnen vollkommen unbekannt, bis das Schott aufging und sie direkt darunter das Wasser glucksen und schwappen hörten und die Kinderleichen sahen, die dort unten eingepfercht worden waren und nun mit dem Gesicht nach unten im Wasser trieben. Vier Stück an der Zahl zu wenige für die Bande und trotzdem ein grausiger Fund. Der Bolzen hatte das Schott absperren sollen, so viel schien ihnen klar. Jemand hatte die Kinder, die nicht älter waren als acht, dort unten zum Ertrinken eingesperrt...

---

Viviane
29.09.2015, 19:12
"G U U N I S...? Haile, war das bei deinem letzten Besuch schon hier? ... Hei, Haile. Langsam, wir wissen nicht ob hier noch wer ist. Zeig mir, was sich verändert hat..."
Doch sie zog ihn weiter, weiter, immer weiter bis hin zu einem Schott.

Die ertrunkenen Leichen der Kinder gaben Jackal den Rest. Er wandte den Blick ab, kroch von dem Schott weg, bis zur nächsten Wand. Auch wenn er sich Haile gegenüber keine Blöße geben wollte. Dennoch. Es gab kaum etwas, dessen Anblick für ihn - immer noch - furchtbarer war. Aber da war immer noch sie. Er kroch an ihre Seite, drückte nochmal ihre Schulter.
"Alles okay?" Aufmerksam betrachtete er den Bolzen, den die Blonde nun in der Hand hielt. "Zeig mal her, vielleicht erkennt man was." War es ein Schiffsteil oder hatten die Bastarde es mit sich gebracht? Hauptsache er hatte etwas, das er ansehen konnte, ausser den Kinderleichen.

"Was jetzt? Weitersuchen? Vielleicht gibts andere Verstecke... vielleicht hat es doch wer geschafft. Dein Plan ist gut. Irgendwer muss es doch geschafft haben. Und wenn wir den Laden auf den Kopf stellen müssen... oder, hei, wenn Mum es hier raus geschafft hat, könnten wir sie auch fragen. Irgendwer im Umland hat sicher was mitbekommen."
Seine Stimme klang ehrlich hoffnungsvoll. Er überließ Haile die Führung, vertrauensvoll und hoffte wirklich, sie würde bei all dem hier nicht den Verstand verlieren.

Kaia
29.09.2015, 20:14
Sein Mund formte stumme Worte. Alles brannte. Seine Heimat, ihre Heimat. Das Feuer schien jedgliche Emotionen zu verschlingen. Will wusste nicht wohin er zuerst gehen sollte. Alle rannten kreuz und quer. Frank lief mit apathischem Blick in Richtung seines Hauses, Eryn verschwand in Richtung des Dusty Derrecks. Die gesamte Gruppe zerstreute sich und ließ den metallenen Sarg am Eingang der Siedlung zurück. Wills Hände ballten sich zu Fäusten bis sie ihm wehtaten.

"Hey. Schöne Scheiße, nicht wahr? Wenn du Zeit hast, bitte guck dir die Waffenkammer an. Da liegt komischer Geruch in der Luft. Nicht, dass jemand Sprengstoff irgendwo liegengelassen und vergessen. Kann mitkommen, wenn du möchtest. Hab sonst nix zu tun."
Will drehte seinen Kopf langsam in Richtung Jäger doch antwortete ihm nicht sonder starrte an ihm vorbei ins Leere.
"Wie bitte... was?"

Will hatte den Russen schon verstanden, nur war ihm dessen Kälte der Situation gegenüber sehr suspekt. Als er sich umsah um Jäger eine Antwort zu geben, sah er diesen in einiger Entfernung in der Nähe des Gewächshauses stehen. Will folgte ihm mit großen Schritten und fing den Russen ab der das zerstörte Überbleibsel der alten Welt unter die Lupe nahm.
"Tut mir leid Jegor. Ich war... in Gedanken." Will strich sich etwas verlegen durchs Haar. "Lass uns gehen. Was genau soll ich mir noch ansehen?"

Mephista
29.09.2015, 20:59
Die Friemelei war schier endlos.
Wer kommt auch auf die Idee, eine Bazillion Schnipsel zu reißen? Als ob Jemand bescheuert genug wäre, das dann jemals wieder zusammenzusetzen...
Naja, offensichtlich war Léo verdammt bescheuert.
Aber die Neugier war schon immer übergroß in ihr gewesen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte das "Bild", wenn man es so nennen konnte, endlich fertig.
22751

Einige Momente starrte sie auf den Schriftzug.
"Der Apostel wird uns führen."
Ohne Akzente. Ohne Einleitendes Ausrufezeichen. Oh, wie sie Leute liebte, die sich als ganz besondere Schneeflocke fühlten, weil sie ein paar Brocken Spanisch glaubten beherrschen zu können.
Also waren das eindeutig nicht einheimische Spinner.
Was aber viel mehr ihre Aufmerksamkeit auf sich zog war dieses blonde Mädchen in einer Kutte.
Sie musste an Haile denken. Vielleicht hatte sie einen Stalker, der sich so in sie verknallt hat, dass er die Stadt abgefackelt hat, als sie Shengs Hope verlassen hat. Wäre nicht das Ungewöhnlichste, was die Schwarzhaarige erlebt hätte.
Behutsam verstaute sie die Schnipsel wieder im Beutel. Das war zumindest schonmal ein Anfang, wenn sie die fast Stumme traf, würde sie sie darauf ansprechen.
Da sie sie aber im Moment nirgendwo sehen konnte, entschied sie sich kurzerhand, den Leuchturm aufzusuchen und zu schauen, ob sie irgendwie hinein kam. Fall dem so war, würde sie ihn natürlich gründlich von oben nach unten untersuchen (Ermittler Trait, wenns passt ;P)

truecarver
29.09.2015, 21:06
Jägers Hand ruhte bereits auf der Tür zum Gewächshaus. Es hatte nicht viel gefehlt und er hätte sie mit einem kräftigen Ruck aufgestoßen, die toxische Luft aus Insektengift und Düngemittel darin eingeatmet, das sich mit den Überresten des Saringases in seinem Körper vermischt hätte, und wäre dann langsam nach mehreren qualvollen Wochen verendet.

"Tut mir leid Jegor. Ich war... in Gedanken.", hörte er Will sagen, als sich dieser ihm näherte. Jäger schob die Hände in seine Hosentaschen, entfernte sich wieder von der Tür und musterte den Arzt mit einem teilnahmslosen Ausdruck in den Augen. Die Übelkeit hat sich zwar endlich verflüchtigt, doch den leeren Platz hat ein eigenartiges Gefühl wieder besetzt, ein Gefühl, das Jäger noch nicht ganz deuten konnte.

"Lass uns gehen. Was genau soll ich mir noch ansehen?"

"War gerade in Waffenkammer. Hatte Hoffnung was Nützliches zu finden, ne Waffe oder sowas." Er schüttelte den Kopf und ihm wurde dabei schwindlig. "Fehlanzeige. Tote Hose in Kolchose, Kollege. Wir brauchen jemand, der Waffen basteln kann, dann haben wir vielleicht was Gutes von der ganzen Sache. Vielleicht auch nicht. Was solls. Ich auch komische Geruch bemerkt, weiß du? Chemikalien, möglicherweise Sprengstoff, ich weiß nicht. Du doch Chemiker, ja? Du gehst rein, machst Nüstern weit auf und tust das." Jäger sog demonstrativ die Luft tief in die Lungen ein. "Dann du sagst ob Bombe oder Hundefurz, abgemacht? Ich dir dabei Deckung gebe."

Inzwischen waren sie an dem markanten Gebäude angelangt. Na dann bin ich mal gespannt, dachte sich Jäger und musste einen erneuten Schwindelanfall zurückkämpfen.

Caro
29.09.2015, 21:19
Der Anblick war furchtbar. Nicht, dass Haile einen schwachen Magen hatte - sie war da schlimmeres gewohnt - aber sie hatte das nicht erwartet. Und sie machte sich Gedanken um Jakal, dem es offenbar noch erbärmlicher ging als ihr.

"Alles okay?"
Das, mein Lieber, könnte ich auch dich fragen.

"..."

Haile brachte ein Nicken zustande und festigte ihren Griff um das Metallstück. Sie würde es nachher anschauen. Hier gab es nichts zu finden. Vorerst zumindest. Die Schuld klingelte immernoch irgendwo in ihrem Hinterkopf. Es war unmöglich...aber warum? Wie? Jakal riss sie mit seinen Fragen aus ihrer Trance.

"...Laden auf den Kopf stellen müssen... oder, hei, wenn Mum es hier raus geschafft hat, könnten wir sie auch fragen. Irgendwer im Umland hat sicher was mitbekommen"
"..."

Sie blickte ihn im Halbdunkel des Schiffs an und nickte kurz. Okay. Durchatmen. weitermachen. Wie Sheng es ihr beigebracht hatte. Sheng. Hailes Herz verkrampfte.

Mit traumwandlerischer Sicherheit führte sie Jakal wieder nach draußen - und ließ seine Hand dabei nicht los. Sie zeigte auf die Reifenspuren, die vom Marktplatz wegführten und nickte kurz bekräftigend. Dann machte sie sich auf zu ihrem alten Schlafplatz vor Shengs Tür - und damit direkt zu Evi.

Viviane
29.09.2015, 21:33
Ihm entging Hailes zweifelnder Blick nicht, aber er gab sich tapfer(er als er sich fühlte). Trotzdem fiel ihm an Land ein schwerer Stein vom Herzen - auch das sie ihn nicht gebeten hatte die Toten aus dem Schiff rauszuschleifen. Er wusste nicht, ob er das gekonnt hätte, selbst wenn er gewollt hätte...

Deutlich blasser und wesentlich durchgenässter stand er dann wieder auf der geteerten "Lebens"ader der Siedlung, wo er die Spuren der Wagen zuletzt ausgemacht hatte. Besser losstapfen, ehe ihn irgendwer wieder zu einem dieser lächerlichen Jobs anhielt. Sobald Haile hinter einer Hausecke verschwunden war - er nahm sich fest vor, ihr bei seiner Rückkehr irgendeine Waffe zu besorgen und wenn es ein Metallrohr war - machte sich bereit, die Spuren von Mums Karawane zu verfolgen. Im besten Fall würde irgendwer ihm einen Tip geben, wieviel Vorsprung Mum gehabt hatte. Spurenlesen war nun einmal nicht sein Fachgebiet. Aber auch ohne den Hinweis würde er losziehen. Die Frage war nur... ob er den Ausflug verkürzen konnte.

Zuerst erklomm er die Barrikaden der Siedlung, an der Himmelsrichtung in der die Spuren die Stadt verließen und zückte sein Fernglas. Ob er von dort aus am Horizont noch irgendwelche Staubwolken ausmachen konnte, die auf andere Leute - oder wenigstens Lebewesen - hinwiesen? Im besten Fall natürlich Mum selbst. Mit ihrer Hilfe... wäre er im nu wieder ein freier Mann.

Jackal atmete aufgeregt bei der Vorstellung, das Fernglas zitterte in seiner Hand. Er selbst war schon länger nicht in dieser Gegend gewesen. Jetzt ärgerte er sich darüber, keinen Vergleich zum vorher-Zustand zu haben, was ihm sicher Aufschluss über den Angriffsvorgang gegeben hätte. Von dort oben versuchte er auszumachen, wo die größten Verwüstungen auszumachen waren. Und er suchte für die Spurenverfolgung nach einem fahrbaren Untersatz - egal ob Tretroller, Fahrrad, Motorrad oder Tuktuk. Sogar ein Pferd käme ihm jetzt recht. Am Wasser brannten nur einzelne Häuser, sowie am Markt. Den Hof im Südwesten schien es am schwersten getroffen zu haben. Oder vielleicht brannte der nur einfach besonders gut.

Kaia
29.09.2015, 22:53
Will trat ohne zu zögern in die Armory seiner ehemaligen Heimat. Er sah sich kurz um. Eine nun kalte Suppe stand auf dem Tisch, daneben ein halb volles Glas Wasser. Hier und da lagen Teile von Waffen herum. Pures Chaos. Der Geruch von Schießpulver war unverkennbar doch Jäger hatte Recht. Es lag noch etwas anderes in der Luft. Ein Geruch, der anders war als alles Andere, was Will in den letzten Wochen gerochen hatte. Es roch herb und setzte sich unglaublich penetrant in seine Nase.

Will musste den starken Reiz zu Niesen unterdrücken und rieb sich die Nase. Dann richtete er sein Wort an Jäger.
"Ich kann mir schon vorstellen was hier so riecht..." Als er das letzte Wort aussprach sah der Russe wie Wills Augenbrauen zweifelnd hinter seinen Haaren verschwand. "Komm helf mir suchen." Will ging in Richtung des Tisches auf dem der Suppenteller stand. Als er dort nichts fand machte er sich auf in die Nebenräume der Armory. Jäger stand etwas verwirrt dort, wo der junge Arzt ihn hatte stehen lassen. "Wonach genau suchen wir?" Er konnte Will im angrenzenden Bad verschwinden sehen. Der Vorhang aus schmutzigem Stoff verdeckte ihm allerdings die Sicht. "Wir keine Zeit haben für großes Geschäft William!"

Will hatte den Übeltäter gefunden. Mit dem kleinen Glasflakon in der Hand trat er wieder in Jägers Blickfeld und hielt dem Russen die Geruchsbombe hin. Es war eindeutig ein Parfumflakon und als Jäger dem jungen Arzt das Glas aus der Hand nahm und daran roch merkte er es auch. "Es nicht riecht nach Bombe aber ein wenig nach Hundegfurz." Jäger grinste schief aber Wills konnte sich nicht dazu durchringen ihm ein Lächeln zu schenken. "Was hatte Wingman vor? Meinst du er hat versucht Frau mit diesem Zeug zu verführen?" Will mochte es sich nicht vorstellen aber das Parfum schien Wingman gehört zu haben. "Sieht ganz so aus."

Will Probe Ermittler: bestanden!

wusch
30.09.2015, 00:26
So hatte sich Franks verstand schon lange nicht mehr angefühlt, so... leer und überfüllt zugleich, das jedes denken ihm unendlich schwer fiel. Als er schließlich jedes bisschen an informationen gefunden hatte, ergab sich ein Bild auch wenn er sich noch nicht sicher war, was er davon halten sollte, denn man konnte es noch in mehrere Richtungen deuten. Gab es nun ein Verhältnis oder nicht? Dafür sprach die fehlende Kleidung, die jedoch auch entfernt worden sein konnte, genauso die Unordnung im Bett, die auch von einem Kampf herrühren konnte.
Während er die verbleibenden Kugeln aufsammelte um sie einem Nutzen zuzuführen, sah er noch einmal zur Tür. Was war hier geschehen? Wer hatte angegriffen? Was auch immer geschehen war, es war mit aller Gewalt über sie gekommen, denn so versteckte man sich nicht vor einem gut geplaneten angriff. Momentan setzte er auf die Kultisten, das würde zu einigen der Zeichen auf den Leichen passen. Vielleicht wussten die anderen ja mittlerweile mehr. Was nur? Was hatten die Bewohner von Shengs Hope ihnen getan? Diese Frage hate man sich auch bei den Sabals stellen können aber hier hatte man nur sein Leben leben wollen und keine Präventivschläge vorbereitet.
Was gegen das Verhältnis sprach war der Tisch, denn es war nur ein erwachsenengedeck, für Silvia und es hatte gleich Essen geben sollen, also machte ein gerade stattfindendes Liebesspiel keinen Sinn, auch hatten sie um ihr Leben gekämpft, gegen wen auch immer. Er hatte zwar wieder Puzzleteile gefunden aber dieses Puzzle hatte noch gewaltige Löcher. Vielleicht konnten Will oder Howard mit einer Leichenschau noch ein paar Teile finden. Nur es gab so viele Leichen...
Frank verließ das Haus wieder, mit langsamen Schritt. Er brauchte noch etwas Zeit für sich bevor er wieder unter die anderen gehen konnte und er war in der Stimmung etwas zu laufen. Also entschloss er sich, die Zeit Sinnvoll zu verwenden, indem er die Mauer abschritt und Nach Hinweisen auf ein Eindringen untersuchte. (Ermittler)

Ligiiihh
30.09.2015, 01:05
Alex.

An wen sollte er sonst denken? Und es war auch das einzige, was er dachte, als er sich panisch umschaute. Plötzlich und auf einem Schlag waren ihm die Errungenschaften, die sie in den letzten Tagen erreicht hatten, völlig egal. Schlimmer, er bereute alles. Bereute, nicht in diesem Moment bei Alex gewesen sein zu können.

"Ich wusste, ich hätte nicht gehen sollen. Verdammt, was hat das denn für einen Sinn...?"

Die Hitze der Flammen streichelte seine Haut, als würde der Tod vor seinem Werk sein Antlitz zum letzten Mal betrachten, und der Rauch brannte ihm in seinen tränigen Augen, aber er dachte nicht eine Sekunde daran, aufzuhören. Denn sobald Alex etwas zugestoßen wäre, wäre es ebenso um Niki geschehen. Denn wenn nicht das Kind, für wen dann sollte er noch da sein? Seine Kameraden ließ er blindlings zurück, als wären sie ihm nur eine Last gewesen. Vielleicht waren sie das auch? Aber selbst darüber hatte er keine Zeit zum Nachdenken zu verlieren. Denn es ging um vor allem nur um eins:

"Alex. Um Gottes willen, sei am Leben..."

Und er dachte es sich auch noch tief und innig, als er plötzlich die Pulloverjacke am Steg fand. Regungslos, vom Wind und Feuer unbeeindruckt, lag sie einfach herum. Herrenlos, ohne Geschichte, ohne Zukunft. Was hatte dies nur für ihn zu bedeuten? Und dann die ganzen Kinderleichen, die furchtbar anzusehenen Kinderleichen, sie ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Es fiel ihm wie Schuppen vor den Augen, als er bemerkte, dass Alex nur ein Kind war. Ein Kind, das sich nicht wehren konnte, wenn es hart auf hart kam, sondern nur wegrennen konnte. Rennen, mit kleinen Kinderbeinen und -füßen. Es hätte jemand da sein sollen. Niki hätte da sein sollen. Verdammt. Er würde sich unendlich oft entschuldigen, falls er Alex lebendig wiederfinden würde. Doch Gnade Gottes ihm, wenn das Kind...

...daran durfte er nicht mal denken.


...Alex.



http://share.cherrytree.at/showfile-22200/niki_breakdown.jpg


...Schluss jetzt. Aus. Noch ist nichts verloren.

Auch er hatte eine Fassung mal zu verlieren, doch jetzt musste er sich zusammenreißen. Er hatte das Kind doch nicht mit Müh und Not erzogen, sodass es bei so einem Vorfall ums Leben kommen würde. Möglicherweise würde er Alex im Schiff irgendwo gut versteckt wiederfinden. Dort war es dunkel. Alex war klein. Die Pulloverjacke hatte gestört und wurde deswegen ausgezogen, um besser irgendwo hineinschlüpfen zu können...?

Daen vom Clan
30.09.2015, 08:39
https://www.youtube.com/watch?v=U4jeZMPW59Y


Jackal hatte den Bolzen nur kurz in der Hand gedreht und ihn aufmerksam gemustert.
Es war offensichtlich, dass er nicht Teil des Schotts war und dort nur angebracht worden war, um das Schott vollkommen sicher gegen Öffnungsversuche von innen abzuschirmen und die Versuche, die Kinder von außen zu retten, so wie sie es getan hatten, zumindest massiv zu erschweren.
Ein Plan, der gut funktioniert hatte, eingedenk der schmerzenden Muskeln der Karawanenwache, die sich hatte so schwer anstrengen müssen, um das Schott letztlich zu öffnen.

---

Leo hatte das zerfetzte Stück Papier endlich zusammengesetzt und war sich ob der Schwierigkeit dieser Aufgabe nun sicher, dass es sich nicht um ein bewusst zurückgelassenes Rätsel handeln musste, sondern mehr um eine Art Ritual. Dazu würde auch der bestickte Lederbeutel passen und natürlich die morbide und makabere Art der Aufbewahrung.
Also lenkte sie ihre Schritte in Richtung des Leuchtturmes, der vollkommen verlassen da lag und dessen Gläserfronten ganz oben gerade die morgendliche Sonne zurück warfen.
Die Tür stand offen, ihr fiel auf, dass dies eine der wenigen Türen waren, die vollkommen unversehrt wirkten, als wäre sie nicht gewaltsam geöffnet worden.

Im Leuchtturm selbst war die Luft sehr stickig, noch immer stank alles nach Stutton, doch dankbarerweise war seine Leiche mittlerweile entfernt worden, wahrscheinlich hatten die Bürger von Shengs Hope ihn anschließend in allen Ehren begraben und ihm so seine letzte Ruhe gegeben. Zumindest würde es zu Sheng passen, ihn friedlich zu begraben, auch wenn Stutton ein wahrscheinlich wahnsinniger Massenmörder gewesen war. Noch immer wirkte alles staubig und verfallen, verbraucht und vernachlässigt.
Wieder waren die Räume des Turms in vollkommene Dunkelheit gehüllt, wieder hatte Jemand alle Fenster mit den alten Decken von Stutton als Vorhänge verhängt.
Es war ein Ort, der eine ganz dunkle und beklemmende Aura ausstrahlte.
Leo stand im Erdgeschoss und ließ alles auf sich wirken, es kam ihr vor, als würde der Kopf in ihrem Rucksack nachdenklich mit den Zähnen mahlen und knirschen.

Probe Leo: Ermittler: Bestanden!

Dann straffte sie sich und machte sich an die Arbeit. Das Erdgeschoss und der Keller hatten keine neuen Erkentnisse, wenn man nicht genau wusste, wonach man suchte, aber der oberste Raum sollte interessant werden.
Denn die Lichtmaschine war augenscheinlich runderneuert worden. Auf den ersten Blick wirkte es, als ob sie zerstört worden war, denn sämtliche Klappen waren geöffnet und die Kabel und Mechanik drangen und quollen wie Eingeweide aus einem aufgeschnittenen Bauch hervor. Doch trotzdem war alles gepflegt und ihr wurde klar, dass hier gerade massive Verbesserungs- und Umbauarbeiten stattgefunden haben mussten. Es wurden zudem ein Satz neuer Batterien angebracht, Autobatterien, solche, wie die um die so so hart gekämpft hatten und für die Vincent gestorben war. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass Jemand einen großen Satz genau dieser solcher Batterien gehortet hatte und sie augenscheinlich nicht spendete, obschon klar gewesen war, dass sie dringend benötigt worden waren.
Zudem fiel ihr auf, dass der Schalter, mit dem man den Leuchtturm anwarf, so umgebaut worden war, dass es sich nun um einen Knopf handelte, der deutlich einfacher in der Handhabe sein musste, zumindest wenn es darum ging, verschiedene Lichtsignale mit unterschiedlichen Längen zu senden.
Das letzte, das ihr auffiel, als sie sich einmal die Lichtmaschinenmechanik von unten angesehen hatte und staubbedeckt und dreckig wieder hervorgekrochen kam, war ein zerknüllter Zettel, der gottlob nicht in Bazillionen von Schnipseln zerlegt worden war, sondern wirkte, als hätte Jemand schnell mit einem Bleistift etwas aufgekritzelt.
Es war eine feine, geschwungene Schrift, soweit man das mit den beiden Buchstaben, die den einzigen Inhalt darstellten, erkennen konnte.
Auf dem Zettel stand:

k-l-l-k l-k-k-l

---

Haile hatte nun ebenfalls den Weg nach oben, zur Steuerzentrale eingeschlagen und spürte die Wärme, die vom Metall des Schiffes ausging, was Sheng oftmals geliebt hatte, da er es warm und behaglich sehr mochte. Sie wusste nicht, warum ihr gerade diese Eigenschaft ihres Ziehvaters wieder einfiel, doch irgendwie beschrieb sie ihn auch sehr treffend.
Die Tür zu seinem Raum war offen, ein Schatten bewegte sich darin, so viel konnte sie im Licht der Morgensonne sehen, doch wusste sie, dass Evi vorher auch schon in Richtung der Zentrale aufgebrochen war.
Dann fiel ihr Blick auf den zusammengelegten, im Grunde liebevoll aufgeräumten, Kissen- und Deckenstapel, der ihr Schlaflager einst gewesen war und sie sah das Messer in einer wunderschönen Lederscheide, welches auf dem Stapel lag. Langsam, nachdenklich und wie automatisch griff sie danach und nahm die Klinge in Augenschein. Es war ein wertvolles Messer, hübsch anzusehen, mehr als Zierde, doch im Kampf nicht zu gebrauchen. Im Grunde wie Sheng selbst, musste sie sich bitter eingestehen. Mit Sicherheit war es ein Geschenk an sie und sie dachte sich wohl ähnlich wie Evi, dass der Mann, der sie aus dem Tempel gerettet hatte, nun ebenfalls wie selbstverständlich an ihre Rückkehr gedacht hatte. Sich sicher war, sie alle hier bald wieder zu sehen. Doch dann war etwas gänzlich Anderes, etwas Schlimmes passiert und nun fehlte von ihm jede Spur.

---

Als Jackal aus dem Schiff heraus trat und die Morgensonne ihn mit sachten Strahlen wieder begrüßte - und er endlich das Wasser hinter sich lassen konnte, obschon seine Kleidung noch immer klatschnass war - folgte er den Spuren, die er vorhin schon ausgemacht hatte. Aus Erfahrung erkannte er die Spuren, die die Tiere und der Wagen von Perlmutter hinterließen, sofort.
Sie führten eindeutig aus der Siedlung raus und zwar in Richtung Westen und er erkannte, dass auch dieses Tor offenstand.
Der umgebaute LKW, der das Tor hätte darstellen sollen, war ebenfalls gänzlich unbeschädigt, die Tür zur Fahrerkabine stand offen und der Schlüssel steckte noch. Für einen Moment dachte Jackal, er würde mit diesem LKW zur Karawane aufbrechen können, doch dann stellte er fest, dass die Zündung auf "an" stand und der LKW somit die ganzen vier Nächte durchgelaufen war und somit jeden Tropfen Sprit verbraucht hatte.
Von den Barrikaden aus konnte er tatsächlich etwas sehen, die Karawane schien zu lagern, vielleicht zehn Kilometer entfernt. Doch was er durch das Fernglas sehen konnte, ließ seinen Magen zu einem Klumpen verkrampfen. Durch die Dünen war die Sicht nicht perfekt, aber es sah aus, als würden die Wägen auf der Seite liegen. Schwarze Schemen lagen am Boden, ausgestreut wie achtlos weggeworfene Brotkrumen und etwas in Jackal, ein böses Stimmchen, versuchte ihm einzureden, dass es sich um die Leichen seiner Kameraden handeln könnte.

Er sah auf den ersten Blick kein Gefährt, welches er würde nutzen können, es wirkte in der Tat so, als wäre jeder fahrbare Untersatz ebenfalls verschwunden...
Aber vielleicht würde ihm Jemand aus seiner Gruppe etwas leihen? Oder sollte er die zehn Kilometer alleine durch das Ödland laufen? Eine möglicherweise tödliche Gefahr, da über den Gegner im Grunde nichts bekannt war.

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Probe Frank: Ermittler: Bestanden!

Frank hatte die Mauer dank seiner Fertigkeiten schnell abgeschritten und untersucht.
Sie waren vollkommen unversehrt, doch die zwei weiteren Wachposten, die wie immer an ihren üblichen Orten postiert worden waren, konnten nur noch tot aufgefunden werden.
Wie auch schon bei Steve, hatte man ihre Köpfe auf einen Spieß gesteckt und die toten, geschändeten Leiber neben dem Spieß drapiert, die Waffen jedoch unbrauchbar gemacht. Soweit er das feststellen konnte, war kein einziger Schuss abgefeuert worden. Macheten und Messer der beiden wachhabenden Siedler steckten noch in ihren Gürteln und waren nicht gezogen worden, es schien offensichtlich, dass sie vollkommen überrascht worden waren und keine Sekunde zur Gegenwehr gehabt oder daran gedacht hatten.
Die Eindringlinge schienen über die Tore gekommen zu sein. Beide LKWs waren zur Seite gefahren worden, die Anzahl der Personen mit Schlüssel waren sehr begrenzt... Sheng, Wingman und der jeweils ranghöchste Wachmann, in diesem Fall also der Scavenger Steve.

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So sehr Niki auch suchte und betete, er konnte Alex nicht finden. Weder im gemeinsamen Haus, noch im Schiff. noch reagierte überhaupt Jemand auf sein Rufen.
Alles was er fand war Leichen, weitere Leichen, auch die der Bandenkinder, viele von ihnen im Alter von Alex, doch war keine Leiche zu finden und erst recht nicht das gesuchte Kind.
Alex war verschwunden, wie viele aus Shengs Hope vom Erdboden verschluckt....

Doch was Niki fand, war die Leiche von Alfons. Er war noch warm, das Blut war noch nicht im Boden versickert. Jemand musste ihn gerade jetzt erst niedergeschlagen haben.

wusch
30.09.2015, 10:41
Was er hier sah gefiel Frank nicht, ganz und garnicht. Zum einen bestätigte sein Rundgang um die Mauer, dass was immer hier geschehen war, unglaublich schnell geschehen war, so schnell, das die Wachen keine Möglichkeit gehabt hatten zu reagieren. Der eine oder andere schien sogar gestorben zu sein, ohne dass er bemerkt hatte das überhaupt etwas geschehen war. Auch waren die Tore ohne Gewalt geöffnet worden und an den Mauern gab es keinerlei Einbruchsspuren. Also waren hier entweder echte Profis am Werk, die ohne jede Spur hinein gekommen waren oder es hatte jemand gegeben, der ihnen von innen geholfen hatte. Letzteres schien ihm wahrscheinlicher, denn es passte auf gewisse Weise auch einfacher mit dem Zusammen, was er vor seiner Abreise im Leuchtturm und der Waffenkammer gefunden hatte. Vielleicht machte es Sinn, dort nocheinmal anzusetzen. Vielleicht würde er dort etwas finden, was er vor einem Monat übersehen oder als unwichtig erachtet hatte. Vielleicht hatte der Leuchtturm seinen Verwendungszweck als Nachrichtenübermittler für die Kultisten gefunden oder wer auch immer hier eingedrungen war.
Frank ging zum leuchtturm um sich dort umzusehen.(Ermittler)
Dort angekommen bemerkte er Leo, die sich anscheinend ebenfalls umsah. Hallo Leo. grüßte er sie

Daen vom Clan
30.09.2015, 11:15
Eryn hatte sich im Dusty Derecks umgesehen und sie hatte einige brauchbare und weniger brauchbare Dinge gefunden und herausgefunden.

Ihr vormaliges Kommandozentrum war mittlerweile vollkommen zerstört worden.
Die Bänke und Tische, die sie aufgestapelt hatten um dort Lebensmittel und Munition zu lagern, waren umgestoßen worden. Die Karte, auf der Wingman mit soviel Liebe zum Detail die Nadeln eingesetzt hatte, um ihren Fortschritt aufzuzeichnen, war komplett veschwunden und möglicherweise gestohlen.

Die Vorräte des selbstgebrannten Schnaps waren zerschlagen worden, es stank fürchterlich in der gesamten Bar und ihr trieb es die Tränen in die Augen ob des in der Luft liegenden Alkohols, der langsam klebrig den gesamten Boden bedeckte.

Trotzdem konnte sie als Jemand, der fast jede Nacht hier zugebracht und hier im Grunde gelebt hatte, sofort erkennen, dass sowohl in der Küche als auch an der Kasse viel gearbeitet worden war. Sie wusste nicht, wer die Aufgabe des Ausschankes übernommen hatte, aber das Geschäft schien sehr gut gelaufen zu sein und sie spürte einen leichten Stich von Eifersucht oder Missgunst, sich vorstellen zu müssen, dass die Stammgäste mit einer anderen Bedienung glücklicher gewesen waren.
Aber vielleicht lag die Lust am Trinken und Feiern auch mehr daran, dass sie nun wieder Hoffnung verspürt hatten und ein Licht am Ende des Tunnels sahen... bevor sie alle verschwanden und sich in Luft auflösten.

Von Derrick war ebenfalls nichts zu sehen, sein Büro lag noch immer vollkommen verwaist da, ebenso seine Schlafstatt genau so, wie er sie zurückgelassen hatte. Es war ein komisches Gefühl, sie wusste nicht, ob sie ihn hier erwartet hatte oder was sie gefühlt hätte, ihn hier als Leiche zu finden. Doch er schien Shengs Hope für immer verlassen zu haben, als hätte es nun rein gar nichts mehr gegeben, was ihn hier gehalten hätte.

Nachdenklich war sie in seinem Zimmer stehen geblieben und sah sich unschlüssig um. Es war so dreckig und ungepflegt wie der Mann selbst, hatte aber auch seinen unverwechselhaften raubeinigen Schalk, das Zimmer eines Mannes, der immer ein bisschen mehr Junge geblieben war als andere Männer seines Alters.
Einem Impuls folgend strich sie in einer fats romantischen Geste über sein Kissen und zuckte dann zurück, als sie merkte, wie sehr es stank. Der typische Geruch des ungewaschenen Derrick und plötzlich war sie sich nicht mehr sicher, was sie hier eigentlich tat. Schnellen Schrittes hielt sie auf die Tür zu und stolperte dann fast über eine Kiste, in der sich einen Haufen klebriger Pornomagazine und zu allem Überfluss noch billigstes Sexspielzeug befand. Sie schüttelte den Kopf. Immer dann, wenn sie einen Funken Respekt für Derrick entwickelt hatte...

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Probe Frank: Ermittler: Bestanden!

Frank fand den Leuchtturm fast unverändert vor, doch was sich geändert hatte, ließ ihn ein wenig schaudern.
Die Vorhänge waren wieder angebracht worden, so dass Aktivitäten im Turm vollkommen unbemerkt bleiben konnten und natürlich war die Lichtmaschine von einem Profi wieder auf Vordermann gebracht worden. Von Jemandem, der sich mit Technik sehr gut auskannte und möglicherweise Batterien in der Hinterhand gehalten hatte, ein Verbrechen, wenn man bedachte, dass Vincent dafür gestorben war.

Was ihm zudem auffiel war, dass sämtliche Besitztümer und Trophäen, die dem irren Stutton einst gehört hatten, nun ebenfalls mit verschwunden waren.
So seine Sammlung der Überreste jener verstorbenen Taucher beispielsweise. Als hätte Jemand dafür Verwendung gehabt oder es als fröhliches Souvenir mitgenommen.

truecarver
30.09.2015, 11:56
Jäger drehte und wendete gleichgültig das kleine Fläschchen in seiner Hand.

"Tja.", sagte Jäger zu Will und kratzte sich am Hinterkopf. "Das war kolossale Zeitverschwendung, würd ich sagen. Tut mir leid, dass ich dich mit rein gezogen habe, seit letzte Schlacht vor einer Woche ich nicht mehr ganz ich selbst. Halte schon Duftwasser für Sprengstoff." Er tupfte sich etwas von dem Parfüm auf die Fingerkuppen und strich sie sich über den Hals. Als er es Will anbieten wollte, hatte dieser nicht drauf reagiert und starrte stattdessen mit einem weit entfernten Ausdruck in den Augen in den Raum hinein. Jäger presste die Lippen zusammen und stellte das Fläschchen vorsichtig auf den Tisch.

Als nächstes nahm er sich vor, dem Bauernhof von Floyd Williams einen Besuch abzustatten. Sämtliche Hütten erschienen bereits aus der Ferne in einem völlig unbrauchbaren Zustand, aber vielleicht lohnte es sich einen Blick auf den Ort zu werfen. Der alte Floyd hatte bestimmt seine Zeit damit verbracht, all die guten und wertvollen Dinge irgendwo sicher zu bunkern und seine putzige kleine Privatarmee hätte bestimmt nicht einfach kampflos zugesehen wie irgendjemand den einzigen Wohlstand in dieser Gegend abfackelt.

wusch
30.09.2015, 11:59
Es tat Frank gut wieder an diesen Tatort zurückzukehren. Die Wiederaufnahme dieser Ermittlung zusammen mit seinem 'Spaziergang' an der Mauer entlang hatten ihm geholfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Seine Familie lebte noch und wenn er gut ermittelte und sich ins Zeug legte, würde er sie auch finden, daher durfte er jetzt nicht durchdrehen. Die Batterien jedoch waren der blanke Hohn. Vincent hatte dafür sein Leben gegeben und jemand hatte die nötigen Batterien besessen und nicht herausgegeben, sie lieber für sich behalten. Gut Leo, du hast dich hier ja bereits auch schon umgesehen. Seitdem ich zuletzt hier war, hat man wieder Vorhänge angebracht, Stuttons Vorhänge wieder angebracht die wir entfernt haben wieder angebracht, Stuttons aus Tauchausrüstung und weiterem Müll bestehende Sammlung entfernt und jemand hat die Morseanlage auf Hochglanz gebracht, samt passender Batterien. Der Zettel dort muss ein Morsecode sein schätze ich. k für kurz und l für lang. Jetzt brauchen wir nur noch jemanden, der für uns diesen Morsecode übersetzen kann, dann sind wir sicher ein ganzes Stück weiter, denn vor einem Monat lag dieser Zettel hier noch nicht, da bin ich recht sicher. fasste er seine Erkenntnisse zuammen und sah dabei Leo an. Hast du vom zettel abgesehen noch etwas anderes gefunden? fragte Frank, der sich wieder in seiner Rolle des Ermittlers gefangen hatte.

Soladra
30.09.2015, 12:18
Das leise Geräusch von Schritten hallte durch die Geuisterstadt und durchbrach das leise Knistern der verbliebenden Feuern. Schritte...sie waren nicht allein. Es war noch jemand in dieser Geisterstadt unterwegs.Dann noch ein Geräusch, leiser. Das Klicken von Krallen auf festem Grund.

"Hallo? Ist hier noch jemand?"

Eine sanfte Mädchenstimme hallte irgendwo von den rußgeschwärzten Containern.

"Wenn hier jemand ist, der Hilfe braucht...Ich werde niemanden etwas tun, der mich nicht angreift. Ich habe nur das Feuer gesehen..."

Daen vom Clan
30.09.2015, 12:45
Das Anwesen der Floyd-Williams war komplet zerstört.
Auf den ersten Blick bestand das ehemalige Motel und seine angrenzenden Gebäude nur noch aus schwelenden und rauchenden Trümmern, die schwarzverkohlt in die Höhe ragten.

Das Hauptgebäude war in sich zusammen gestürzt, machte jedoch noch den Eindruck, als könnte man das bisweilen noch recht stabil aussehende Erdgeschoss betreten, auch wenn das obere Stockwerk wie ein Damoklesschwert auf sein Untergeschoss drückte und man kein Statiker zu sein brauchte, um zu wissen, dass es jeden Moment einstürzen konnte und so zur Todesfalle werden könnte!

Nachdenklich trat Jegor die Tür auf, die den Zaun umgab, den der Patriarch der Siedlung angelegt hatte, um den andauernden Obstdiebstählen ein wenig Einhalt zu gebieten. Die Tür und sein Schloss waren unversehrt geblieben, ein Hohn, wenn man sich das Anwesen anblickte, das sich in völliger Zerstörung vor ihm ausbreitete.

Da er darüber nachdenken musste, ob es klug war, das nun stark einsturzgefährdete Hauptgebäude alleine oder überhaupt zu betreten, wandte er sich nach rechts, auf ein größeres Holzgebäude zu, das George in Anfällen adligen Größenwahns immer "Gesindehaus" genannt hatte und in dem, soweit Jegor wusste, sich seine billigen Feldkräfte und seine kleine Streitmacht befunden haben musste. Der Gedanke, dass eine so gut ausgerüstete Truppe sich nicht kampflos ergeben hätte, war nicht von der Hand zu weisen.
Er ging die Kieswege entlang, die leicht rutschig waren von der Asche, die zusammen mit dme Morgentau einen schmierigen Film gebildet hatte, flankiert wurde sein Weg von den einstmals prächtigen Feldern, die gerade jetzt reife Frucht getragen hatten, jedoch im Moment "seltsam" wirkten, er würde es sich vielleicht später genauer ansehen müssen.

Sachte legte er eine Hand auf einen schwarzverkohlten Stützbalken und sah in die Überreste des durch den Brand komplett zusammengestürzten Gesindehause hinein. Er blinzelte und sah genauer hin.
Es war seltsam, wie gut er erkennen konnte, dass sich in der Mitte ein Tisch befunden haben musste, darauf ein Kessel.
Am Tisch selbst erkannte er schwarzverkrustete Gestalten, deren Köpfe und Oberkörper auf dem Tisch lagen. Sie wirkten wie zu kohle verbrannt, das krebsrote Fleisch an manchen Stellen wie kleine Punkte auf einem farbinvertierten Marienkäfer. Sie waren eindeutig als Menschen zu erkennen und es war offensichtlich, dass sie hier am Tisch, wahrscheinlich essend, verbrannt worden waren. Ohne sich zu bewegen. Ohne sich zu wehren. Das passt in keinster Weise, zumal ein Teil dieser verbrannten Leichen Überreste von Waffen trugen - im Grunde also die kampfgeschulte Elitetruppe des George Floyd-Williams.

Ähnlich verstörend sah es im Rest dieses Hauses aus. Schwarzverkohlte Leichen, einige zusammengeschrumpft durch die Hitze, lagen wie friedlich in ihren Betten, verscholzen mit den Decken, als hätte es sie im Schlaf erwischt. Auch ein Pärchen, welches liebevoll einst aneinandergekuschelt gelegen war und nun zu einem größeren Rest Kohle verbrannt worden war, zeigte keinerlei Anzeichen von Flucht oder Panik. An der Hand der Frau sah er noch einen schmutzigen Ring, ein kleines Detail nur, welches ihm aber sofort ins Gedächtnis rief, dass es sich hierbei um normale Menschen gehandelt hatte. Ein Gedanke, den man aus den Augen zu verlieren drohte, wenn man die schrecklichen Entstellungen sah, die mit Menschen fast nichts mehr gemein hatten.

Sie waren hier gestorben. An Ort und Stelle. Von einem Feuer verbrannt, das unmöglich so schnell hätte alles verzehren können...

wusch
30.09.2015, 13:17
Als Frank bei seinen Überlegungen aus dem Fenster sah, dessen Vorhänge für die Untersuchungen wieder entfernt worden waren, nach draußen sah, sah er ein ihm unbekanntes Mädchen, ungefähr 16 Jahre alt, mit einem Hund die zerstörte Siedlung betreten. Er runzelte die Stirn, was wollte sie in dieser zerstörten Siedlung und wer war sie? Wusste sie vielleicht etwas? Wie eine Händlerin sah sie keineswegs aus. Auch ihre Kleidung und Pfeil und Bogen ließen sie reichlich ungewöhnlich aussehen. Ich bin gleich wieder da, ich schaue mir mal unseren Gast dort draußen an. sagte Frank, als er sich zum gehen wandte und schließlich den Leuchtturm verließ.

"Hallo? Ist hier noch jemand?"

Eine sanfte Mädchenstimme hallte irgendwo von den rußgeschwärzten Containern.

"Wenn hier jemand ist, der Hilfe braucht...Ich werde niemanden etwas tun, der mich nicht angreift. Ich habe nur das Feuer gesehen..."

Er trat langsamen Schrittes und mit wachsamen Blick auf sie zu. Auf den ersten Blick sah sie nicht zu bedrohlich aus. Er stellte sich vor sie um sie mit zu begrüßen, seine Alte Polizeimarke trug er, warum auch immer, am Gürtel. Guten Tag, mein Name ist Frank Moores, ich bin... war einer der Wachmänner von Shengs Hope. Wie ist dein Name?

Lynx
30.09.2015, 13:17
Irgendetwas hatte sich vor der Tür bewegt. Oder träumte sie schon? Hoffte sie, Sheng würde einfach hier auftauchen, als wäre nichts gewesen? Oder war es gar eines der Monster, die das hier alles angerichtet hatten?
Evi wischte sich schnell übers Gesicht, um die Spuren letzter Tränen wegzuwischen und wieder klar sehen zu können. Leise erhob sie sich und griff mit der rechten Hand nach ihrem Beil, während sie in der linken immer noch das Stück Papier hielt, auf dem ein letztes Lebenszeichen von Sheng war. Es war schon ein bisschen zerknüllt, weil sie sich so sehr daran festzuklammern schien.
Langsam schritt die Taucherin in Richtung der Tür, machte sich bereit, jedem Eindringling die Klinge ins Gesicht zu jagen, aber dann entfuhr ihr ein kleiner, erleichterter Seufzer. Es war nur Haile, die offenbar zur ihrer alten Schlafstätte zurückgekehrt war, und das Messer von vorhin betrachtete. Wären es bessere Zeiten gewesen, hätte Evi das als "Classic Creep"-Erfahrung verbucht, aber es waren absolut beschissene Zeiten. Haile wirkte jedenfalls nicht überrascht, wahrscheinlich hatte sie Evi längst gesehen oder mindestens gehört. Gleichzeitig wirkte sie aber auch ein bisschen abwesend, wie in tiefe Gedanken versunken.
"Oh hey."
"..."
"Ich bin hier zum ersten Mal." Oh wow, was für ein rhetorisches Meisterstück. Das hatte nicht nur keinerlei Relevanz, sondern war nun auch wirklich nicht erstaunlich.
"Da drinnen..." sie deutete in Shengs Zimmer, "...ist niemand, und eigentlich ist alles kaputt. Vielleicht gab es einen Kampf."
Zögernd und bemüht, dabei nicht zu sehr zu zittern, hielt sie der Kultistin das blutbeschmierte Papier hin.
"..." Haile sah es sich kurz an, und dann an ihr und dem Fetzen vorbei in den Raum.
"Ich weiß nicht... hast du hier manchmal einen Blick reingeworfen? Vielleicht fällt dir irgendwas auf."

Mephista
30.09.2015, 13:20
Irgendwas an diesem Leuchtturm war ultrafischig.
Komische Zettel, alles mehr oder weniger auf Hochglanz gebracht, verkackte Batterien, die Jemand vorenthalten hatte...
Der Wachmann war dazugestoßen und sah recht niedergeschlagen aus. Lag wohl daran, dass er reichlich Anhang hatte und der jetzt weg war. Es überraschte sie, dass er so gefasst klang, als er sie nach seiner eigenen Untersuchung ansprach. Die Ermittlerei schien für ihn eherne Routine, sofort platzte er damit heraus und identifizierte den Inhalt des Zettels in ihrer Hand selbst aus Entfernung gleich. Mörsercode. Schade, dass er nicht wusste, was es nun wirklich heißen sollte, aber sie hatten ja genug alte Menschen in ihrer Gruppe, die sich jeden Kram aus der früheren Zeit gemerkt hatten. Alte Menschen merken sich alles, wie ihre Abuela.
Bei dem Gedanken an diese geliebte Person blickte Léo kurz zu Boden und bekreuzigte sich.
„Du hast eigentlich schon Alles Erwähnenswerte, was ich entdeckt habe, selbst ausgemacht. Gute Arbeit, Poli (Bulle).“, meinte sie nicht ganz ohne Spott. Auch an der Grenze vor einer Ewigkeit war die Poli immer übereifrig gewesen. Aber hatten den Sinn fürs Wesentliche nicht.
„Das Wichtige ist ja, was uns das Alles sagt. Wenn dieser Mörsercode Nachrichten verbreiten kann über den Leuchtturm, wovon ich jetz mal ausgehe, dann heißt das, es gab nen Maulwurf in Shengs Hope. Und offensichtlich war das dieser Stutton, wenn er die Vorhänge zuzieht und dann die Anlage wieder in Schuss gebracht hat, um wen auch immer weit weg was auch immer zu sagen.
Also wohl doch kein einzelner Stalker für Haile.
Nein, Álvaro, guter Gedanke. Vielleicht eine Stalkergruppe? Auch wenn ich nich weiß, warum man als Gruppe so hinter ihr her sein sollte.
Jedenfalls...“ kam sie wieder zu ihrem Hauptgedanken zurück, „hat sich dieser Mistsack wohl dann auf und davon gemacht. Und davor noch Tür und Tor für wen auch immer er angeleuchtet hat, geöffnet.
Ich wird jetzt mal nach Jemanden schauen, der was mit dem Mörsercode anfangen kann und der die Batterien oder was sonst noch nützlich sein könnte, hier rausbastelt.“
Doch der ach so tolle Wachmann war von irgendwas abgelenkt und machte sich nach einer Entschuldigung davon. Wie schön, dass man ihr so gut zuhörte, wenn sie was zu sagen hatte. War schon als Kind immer toll. Und dann wunderten sich die Leute, dass sie anfing, ihren Worten mit der Machete Gehör zu verschaffen.
Léo war viel zu nett zu ihnen.
Genervt stapfte sie nach draußen und blickte sich nach Leute um, die irgendwie Ahnung hatten von dem, was sie gerade brauchte. Ihr Blick fiel auf Cabrón Niki, der anscheinend nach etwas suchte. Sie wusste, dass er sehr klug war. Verdammt.
Mit Grabesmiene ging sie auf ihn zu, widerstand dem Drang, ihn einfach eine reinzusemmeln und tippte ihn einfach unsanft an:
„Hey.“
Sie drückte ihm den Zettel in die Hand.
„Das war im Leuchtturm. Der Poli meint, es wär ein Mörsercode. Sag mir, was da steht und was es heißt, wenn Jemand dass nach draußen schickt?“

Soladra
30.09.2015, 13:29
Als sich der Polizist nährte, kauerte sich dieses übergroße, wuschelige Biest von Hund, dessen Rücken sich auf der Höhe ihrer Hüfte befand, leicht hin und bleckte bedrohlich die Zähne.
"November, ruhig"
Das Mädchen lächelte leicht. Ihre langen, schwarzen Haare waren mit mehreren Knoten und Lederbändern zu einem Groben etwas gebändigt, das entfernt an einen Zopf erinnert. Zusammen mit ihrem grünen, verratzten Wickelkleid und den vielen verschiedenen kleinen Täschchen sah sie eigentlich aus wie ein mehr oder weniger normaler Streuner der Postapokalypse.
Eigentlich. Die bunten Federn in ihrem Haar und der seltsame, stark verzierte Stab in ihren Händen gab ihr allerdings dann doch einen etwas...exotischen Touch.

"Es freut mich, dich kennenzulernen, Frank"
Fast wie selbstverständlich streckte sie ihre Hand zum Gruß aus. Immernoch strahlte sie eine fast schon verstörende Ruhe aus.

"Ich bin Mary.Hast du gesehen, was hier geschehen ist? Gibt es Verletzte? Kann ich Helfen?"

Layana
30.09.2015, 13:37
Lisa stand in den Trümmern ihrer Heimatstadt, sah die Flammen, den Rauch und die Asche, die Leichen auf den Marktplatz. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Nein!“ schluchzte sie und sackte an Ort und Stelle auf die Knie. Schon von kleinster Kindheit an hatte sie in dieser Siedlung gelebt. Sheng’s Hope war alles, was sie hatte und was sie Heimat nennen konnte. Für diesen Ort und die Menschen, die dort lebten war sie mit auf die Mission gegangen. Und nun sollte das alles umsonst gewesen sein? Sie ließ für einige Minuten ihren Gefühlen freien Lauf und die Tränen flossen nur so über ihre Wangen. Was sollte sie jetzt nur tun? Mit den anderen dennoch weiterziehen? Würden sie überhaupt noch weiterziehen? Oder war mit dem Niedergang von Sheng’s Hope alle Hoffnung auf die Rettung der Menschheit ebenfalls verloren?

Lisa blickte auf und sah sich auf dem Marktplatz um. Ihr fiel auf, dass es sich bei den Leichen hier draußen überwiegend um Kinder und ältere Menschen handelte. Was war mit dem Rest? Was war mit Sheng und Wingman geschehen? Sind sie alle in Gebäuden getötet worden oder umgekommen? Oder hatten sie fliehen können? Und was war mit ihrer Mutter geschehen? Sie war krank und schon seit längerer Zeit bettlägerig gewesen. In dem Moment sah sie Frank, der gerade sein Haus wieder verließ. Er sah zwar nicht glücklich aus, aber er erweckte auch nicht den Anschein, als ob er gerade die Überreste seiner Familie vorgefunden hatte. Also sprang Lisa auf und rannte zu dem Wohnwagen, den sie zusammen mit Jul bewohnt hatte (oder was auch immer noch von ihm übrig sein mochte). Konnte sie hier Spuren ihrer Mutter finden oder einen genauere Ahnung vom dem bekommen, was hier passiert war?

Mivey
30.09.2015, 13:37
Howard wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. Es war nicht das erste Mal, dass er eine Siedlung, in der er eine Weile gelebt hatte, hinter sich ließ. Genau genommen bestanden seine letzten 20 Jahre aus nicht anderem, sobald er glaubte hier keine Spuren mehr zu finden, die ihm helfen konnte, schloß er sich einer Karawane an und suchte verzweifelt wo anders nach Hinweisen. Er hatte auch einige Male, Jahre später, gehört dass gewisse Siedlungen sich auflösten, meistens weil Wasser und Nahrung nur mehr schwer aufzutreiben war und jeder langsam wegzog bis es zu einer Geisterstadt wurde. Seltener auch weil Inifizierte oder andere Räuber einen Ort dem Erdboden gleich machten. Jetzt war es aber das erste Mal, dass er so etwas direkt nach der Tat betrachten konnte. Er hatte niemanden hier, dem er emotional verbunden gewesen war, es waren Kunden gewesen. Und doch fühlt er in seiner Brust ein Klemmen als er das Gesicht Steves erblickte, aufgespießt wie ein Tier. Er erinnerte sich noch wie er wie ein Kind schlief, nachdem er ihn verartztet hatte. Er war vielleicht ein streitsüchtiger Dummkopf, aber wer konnte so etwas verdienen?

Howard versuchte nicht daran zu denken, er wollte produktiv sein. Er sah wie alle in der Gruppe tiefer in die Ruinen der Siedlung eindrangen, also nahm er sich vor, die Außenanlage zu untersuchen.
Howard ging durch den Westeingang und umkreiste die gesamte Siedlung. Dabei achtete er auf Spuren, an denem man sah, wo genau die Angreifer Sheng's Hope betraten. (Trait: Ermittler)

truecarver
30.09.2015, 13:47
Bei dem Anblick musste Jäger an die frische Luft. Erneut stieg ihm die Magensäure hoch und hinterließ ein ätzendes Brennen in seinem Hals. Es machte ihm sorgen, dass er so darauf reagierte. In den Wäldern hatte er Dinge gesehen, die das hier um ein vielfaches übertrafen und er hat niemals einen Moment gebraucht um sich fangen zu müssen. Ganz zu Beginn vielleicht, als sein kindlicher Eindruck von einer sicheren und liebevollen Welt allmählich in kleinste Scherbchen zerfiel. Nach dem Überschreiten dieser Schwelle gab es für ihn kein Zurück, auch jetzt nicht. Nun steht er hier draußen rum, saugt die nach verbranntem Fleisch schwangere Luft in seine Nasenlöcher und schluckt mühsam den Speichel runter um den Schmerz in seinem Hals zu lindern.

Nicht ohne sich wie ein kleiner Schwächling vorzukommen, presste er sich mit einer Hand den Kragen über Mund und Nase. Wieder im Haus angelangt, ging er rasch zu dem verkohlten Paar, das in einer ewigen Umarmung auf ihrem Bett lag und begann an dem kleinen Ring zu ziehen. Er schien festzustecken, also zog erneut, dieses Mal stärker. Immer noch weigerte sich das Stück Metall seinen rechtmäßigen Besitzer zu verlassen. Aber Jäger ließ sich von seinem Vorhaben nicht abbringen. Er zog nochmal. Und nochmal. Der verkohlte Arm zuckte steif, hob sich leicht mit jeder Anstrengung und glitt leblos zurück aufs verbrannte Bettzeug. Er benutzte die andere Hand um das Handgelenk festzuhalten und zog erneut. Es knackte. Der Kragen, mit dem er sich das Gesicht verdeckt hatte, um den Geruch fernzuhalten, rutschte ihm runter, auf Stirn und Rücken bildeten sich Schweißtropfen. Jäger fing an den Ring wie eine Schraube zu drehen, in der Hoffnung er würde sich nach und nach vom Finger lösen. Frustriert zog er erneut. Drehte ihn wieder, dieses Mal heftiger. Atemlos setzte er sich mit einem angewinkelten Bein auf das Bett um sich in eine bessere Position zu bringen. Er zog so stark wie er konnte. Mit einem Knacken löste sich der Ring mit dem verkohlten Finger von der Hand. Jäger spürte die Kälte des Metalls und das harte, verbrannte Fleisch auf seiner Handfläche. Ohne Finger und Ring voneinander zu trennen, stürzte er wieder hinaus und übergab sich. Farblose Galle hing ihm von den Lippen. Warme Tränen liefen ihm vor Anstrengung die Wangen herab. Er ging in die Hocke und lehnte sich kraftlos mit dem Rücken gegen die Hauswand.

wusch
30.09.2015, 14:04
Mary... sagte Frank langsam, fast so, als kostete er diesen Namen, er hatte ihn schoneinmal gehört und er war sich recht sicher, dass er von dieser seltsam gekleideten und leicht überdreht wirkenden jungen Frau auch schoneinmal etwas gehört hatte. 'Mary die Druidin' ja, eine seltsame aber nicht gefährliche jungendliche. Ein paar durchreisende und Händler hatten bereits von ihr erzählt, er hatte sie jedoch noch nie selbst getroffen. Nun war es anscheinend soweit. Sie stellte einen äußerst seltsamen Kontrast zu dem dar, was einmal Shengs Hope gewesen war und zu seinen zurück gekehrten Bewohnern. Er reichte ihr die Hand und schüttelte sie. Ein Lächeln konnte er noch nicht zustande bringen, er war zwar gefasst aber trotzdem noch deprimiert.
Nunja, wir sind von hier ausgezogen um etwas wichtiges zu erledigen und haben dann vor gut einer Woche Rauch von hier aufsteigen sehen und da unser Weg uns sowieso in diese Richtung führte, sind wir wieder her gekommen, vor gut einer Stunde. Nach unseren jetzigen erkenntnissen wurden alle überlebenden verschleppt. Hier gibt es nur uns. Und die Leichen, vor allem alte und Kinder. noch wollte er der völlig Fremden nicht alles auf einmal erzählen, ersteinmal wollte er sie etwas kennen lernen. Hast du vor gut einer Woche jemanden hierher kommen sehen?

Ligiiihh
30.09.2015, 14:16
"W-Was? Ach, du bist es..."

Er hatte so sehr gehofft, dass es Alex war, doch das unsanfe Stupsen kam nur von Pocahontas, die ihn sehr zweckmäßig begrüßte und ihn um einen Gefallen bat. In der Not muss man nun mal auch Ratten das Ungeziefer jagen lassen.

Was hatte er großartig zu verlieren? Er hätte lieber weiter Ausschau nach seinem Kind gehalten, aber er war froh genug, dass Alex' Leiche nicht vorzufinden war. Er hoffte das Beste, mit dem Risiko, bitter enttäuscht zu werden.

"Dann gib mal her. Wenn es Mörsezeichen sind, müsste ich sie erkennen, aber ein bisschen Alan Turing steckt auch noch in mir drin."

Das Mädchen guckte nur seltsam, als er dies sagte, und schaute ihm dabei zu, wie er anhand seines Schulwissens versuchte, den Code zu entschlüsseln.

Soladra
30.09.2015, 14:23
Sie schüttelte den Kopf, Mitgefühl im Blick.
"Dann war das hier euer Zuhause? Ihr habt mein ganzes Beileid.Ich weiß,wie es ist, die Heimat zu verlieren. Wie gesagt,wenn ich euch irgendwie helfen kann, tue ich alles für euch. Ich wurde wie ihr vom Rauch angezogen... Meistens kann man immer jemandem Helfen."
Sie ließ den Blick über die zerstörten, brennenden Häuser fahren.
"Wenn ihr möchtet, helfe ich euch, die Toten zu begraben und die Überlebenden zu finden. Oder aus den Häusern brauchbare Güter zu bergen. Oder...oder..."
Sie schwieg und zuckte hilflos mit den Schultern. "Was man halt sonst so tun kann."

Daen vom Clan
30.09.2015, 14:44
Lisa fand den Wohnwagen in absolut desolatem Zustand vor, doch viel schlimmer und deutlicher wog bei ihr die Beobachtung, dass sie auf dem Weg zur Heimstatt ihrer Mutter viele Leichen gesehen hatte, die Freunde ihrer Mutter gewesen waren. Alte Leute, so schwach und verletzlich, dass sie tatsächlich nur noch in Shengs Hope Zuflucht und Hoffnung auf einen wunderschönen und friedlichen Lebensabend hätten finden konnen, lagen mit durchgeschnittenen Kehlen vor ihren Häusern. Auch bei ihnen waren die Rücken übersät mit den von Klingen geschnittenen Malen.

Lisa musste nicht einmal in den Wagen sehen, um das offensichtliche zu erfahren: Die Angreifer hatten augenscheinlich keinerlei Nutzen für ältere Personen, alle, die im selben Alter wie ihre Mutter gewesen waren, hatte man ermordet, der Magen von Lisa begann nun brutal zu revoltieren.
Wie sie es sich gedacht hatte, sah sie am hellen Weiß des Wohnwagens blutige Handabdrücke. Als hätten die Mörder noch einen perfiden Spaß darin gefunden, Handabdrücke im Blut der alten Dame wie eine spöttische Nachricht an sie zu hinterlassen. Sie musste einach tot sein.

Ihre Stimme erstarb, sie konnte sie nicht rufen, als sie die zerbeulte Tür aufschwang und nach drinnen blickte...

Und das Bett ihrer Mutter leer vorfand. Hektisch sah sie sich um, sah am Boden nach, suchte die Leiche, die einfach da sein musste.
Doch sie fand den Leichnam der alten Frau nicht. Und auch kein Blut im Bett. Fassungslos sackte sie zusammen und versuchte sich zu konzentrieren, der Inhalt des gesamten Wohnwagens drehte sich und fast wäre ihr übel geworden, als sich plötzlich mit aller Macht ein Bild in ihr Unterbewusstsein drängte - etwas stimmte nicht mit dem Bett. Sie konnte es fast fühlen.

Vielleicht... wenn sich Jemand mit ausreichenden medizinischen Kenntnissen hier umsehen würde oder wenn sie wüsste, worauf sie mit dem Finger zu deuten hätte?
(Also, du kannst mir sagen worauf Lisa besonders achtet oder ein Mediziner mit gelungener Probe findet es automatisch. ^^)

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Probe Howard: Ermittler: Bestanden!

Howard ging außen an der Containerbegrenzung den Pfad ab und fand die beiden Leichen, die auch Frank schon zuvor gefunden hatte.
Die Köpfe aufgespießt, die Leiber verunstaltet. Und er sah die Fußspur, die dem Polizisten gehört haben musste.
In der Ferne konnte er gen Westen ebenfalls etwas Seltsames erkennen, wie Wagen, die auf der Straße standen, doch sich nicht fortbewegten.
Und dort, am Westtor, ganz in der Nähe wo er die Leiche von Steve gefunden hatte, sah er auch zahlreiche Fußspuren und Kuhlen.
Hier mussten die Angreifer gelegen haben, eingegraben in den Sand des Ödlandes, als wären sie auf Nahrung oder Luft nicht angewiesen gewesen...

Von dort hatten sie sich robbend und schleichend wie Schlangen fortbewegt um dann im Westtor die Siedlung im Handstreich zu nehmen.

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Probe Niki: Schulbildung: Bestanden!

Würde man in der Tat die Zeichen als Morsecode definieren und die Buchstaben der Frequenz zuordnen, so würde das Ergebnis "P" und "X" lauten.
Das Problem nur war, dass diese Zeichen möglicherweise alles bedeuten konnten.
Wer sagte, dass sich Kultisten an Schulbildung hielten?
Was er mit Sicherheit sagen konnte, war, dass die Buchstabenkombination PX war. Jetzt galt es, sie in irgendeine Art von Zusammenhang zu bringen.

(1/2 notwendigen Traits gefunden, um das Geheimnis zu lösen, 0/1 notwendiges Hilfsmittel gefunden)


Aufgabe Alpha
Erforderliche Teilnehmer: Beliebig
Erledigt durch: Niki
Proben:
- Feststellen, was die Zeichen bedeuten: Schulbildung
- ?
Hilfsmittel: ?
Hintergrund: Die Zeichen wurden im Leuchtturm gefunden und geben ein Rätsel auf.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?

Gendrek
30.09.2015, 15:08
Lancaster entriss der Leiche das Gewehr und schaute es sich ein wenig genauer an. Er wusste, dass die Bewaffnung von Shengs Hope hier und da mal zu wünschen übrig ließ, aber allgemein gar nicht mal so beschissen war. Semi-Automatisch, Magazin, offenes Visier. Kein Schnick Schnack, nur ein einfaches Gewehr mit genug Munition. Hatte Steve sich nicht mal zur Wehr setzen können?

Der Geschichtenerzähler verzog das Gesicht. Die Situation war übel und echt verworren. Was konnte hier nur passiert sein?
Sie hatten genug schlaue Köpfe in der Gruppe, irgendwas würden Sie bestimmt herausfinden können. Zwischen all dem Schutt, all der Asche, dem Müll, den Scherben... irgendwas würden sie garantiert finden.
Vielleicht konnte man ja auch in der Ferne noch etwas erkennen... am höchsten Punkt von Shengs Hope?
Lancaster machte sich gleich auf den Weg zum Leuchtturm, wer eine gute Aussicht will, sollte hoch hinaus.

Am Leuchtturm angekommen erwarteten Ihn bereits bekannte Gesichter seiner Truppe. Da war Niki der gerade von Léo einen Zettel in die Hand gedrückt bekam.

„Das war im Leuchtturm. Der Poli meint, es wär ein Mörsercode. Sag mir, was da steht und was es heißt, wenn Jemand dass nach draußen schickt?“
"W-Was? Ach, du bist es. Dann gib mal her. Wenn es Mörsezeichen sind, müsste ich sie erkennen, aber ein bisschen Alan Turing steckt auch noch in mir drin."

Lancaster nickte den beiden zu. Er war wohl nicht der einzige der sich gleich hierher aufgemacht hat. Es war logisch... zumindest für ihn.

"Noch irgendwas anderes als Morse Zeichen?"

Léos Blick verfinsterte sich als sie Lancaster anschaute.

"Batterien. Da oben sind jede Menge Batterien. Genau die, die wir gebraucht hätten."

Der Geschichtenerzähler schluckte schwer. Vergangenes war vergangen. Auch wenn er Vincent für einen schreckhaften komischen Kauz hielt der zu gerne losballert... Vince war ein Teil der Gruppe gewesen. Sein Opfer hatte ihnen ermöglicht zu leben und an die so dringend benötigten Batterien zu kommen.
Am liebsten hätte er laut gesagt, dass Vince Opfer umsonst war... aber das war es nicht. Es war... ungerecht. Ungerechter als es sowieso schon war.
Er hat sein Leben gegeben damit Sie weiterkommen können und dabei gab es hier die so wichtigen Batterien?

Lancaster schluckte laut. Das war einer dieser Momente in denen man sich am liebsten eine Zigarette anzündet und so tief inhaliert, dass einem schwindelig wird. Nur um auf andere Gedanken zu kommen.
Stattdessen kaute er auf seiner Lippe herum bis er Schmerzen spürte.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen schulterte er seine neu erworbene Waffe und stieg den Leuchtturm hinauf.

Er würde jede einzelne Batterie aus dem Leuchtturm reißen. Jedes bisschen nützliche Technik ausschlachten. Vielleicht konnte er sich ja dabei auch gleich abreagieren.
Jetzt war es auch egal.

[Probe Handwerker um Autobatterien zu bergen.]

truecarver
30.09.2015, 15:14
Nach einer Weile rappelte sich Jäger wieder auf. Er stand immer noch auf wackeligen Beinen, aber die Übelkeit war immerhin wieder verschwinden. Es kostete etwas Mühe den Ring und den abgetrennten Finger auseinander zu bekommen, aber schließlich hielt er das geschwärzte Stück Metall in seiner Hand. Auf dem Weg zurück rieb er ihn an seinem Hemd ab. Die Schwärze hatte das glänzende Metall völlig verschluckt, stellte er fest. Im Vorbeigehen fiel ihm das Feld wieder ins Auge. Etwas hatte dort seine Aufmerksamkeit erregt, also verließ Jäger den rutschigen Kiesweg und folgte dem staubigen Pfad in Richtung der still sich im Wind wiegenden Felder, um einen genaueren Blick zu riskieren.

Caro
30.09.2015, 15:17
"Ich weiß nicht... hast du hier manchmal einen Blick reingeworfen? Vielleicht fällt dir irgendwas auf."

Da war es wieder. Oder besser gesagt, da war es nicht. Keine Vorwürfe. Weder Jakal, noch Evi - beide klangen bestürzt, trauernd, verwirrt - aber es schwang kein Vorwurf mit, keine Schuldzuweisung in Hailes Richtung, kein nichts. Kam hier denn niemand auf den Gedanken, dass das alles Hailes Schuld war?

Evi stand immernoch im Halbdunkel des Durchgangs zu Shengs Kommandozentrale und schien sich nicht sicher zu sein, was sie hier eigentlich sollte. Nervös blickte sie hinter sich, als würde jeden Moment ein Kultist unter dem Bett hervorspringen. Aber das war Unsinn. Die einzige gefährliche Kultistin in der Umgebung stand schließlich direkt vor ihr.

"..."

Haile schob Evi stumm zur Seite und warf einen einzelnen, oberflächlichen Blick in die ehemalige Zentrale des Frachtschiffs. Nein, keine Emotionen, nein, nein, nein.

"..."

Es ist meine Schuld.

"..."

Haile drehte sich schnell um, stieß Evi sanft zur Seite und verließ das Schiff schnellen Schrittes wieder. Das Messer lag ordentlich auf ihrem Bett. Denn wir werden zurückkommen.

Die Sonnenstrahlen kitzelten Haile in der Nase (vielleicht war es aber auch der Rauch, da konnte man sich nicht so sicher sein), als sie wieder an den Strand trat. Etwas tun. Irgendwas tun. Da ist Leo. Irgendwas tun. Und sie redet mit ... Niki? Haile wusste nicht viel, nur, dass die Latina regelmäßig leise murmelnd Flüche in seine Richtung spie. Wenn sie mit IHM zusammenarbeitete, dann war es WIRKLICH ernst.

Sie pirschte sich an das Paar heran - Niki hatte einen Zettel in der Hand, auf dem Symbole standen. Ein P. Und ein X.

Haile dachte darüber nach, ob die Zeichenkombination "PX" irgendeine Bedeutung hatten. (Nicht vorhandener Trait: Sprachgenie (Vermutlich) + Gebräuche: Kultisten)

Viviane
30.09.2015, 15:37
Der LKW am Tor gab also keinen Mucks mehr von sich. Vielleicht ließ sich da aber noch was machen. Nur wollte er sich beeilen. Wieso wusste er nicht, aber wenn dort draussen noch irgendwer lebte, er helfen konnte. Das hier, das war eine Todesfalle. Als er sich auf der Suche nach sowas wie einem Lager oder einer Garage, irgendwas wo man Benzin aufbewahren würde, an einigen Hauswänden entlangdrückte, hörte er die Stimme von Frank. Dazu das vertraute Klappern eines Pfeilköchers. In freudiger Erwartung, dass Mum wieder einmal zur Rettung angetreten war, trat er nicht mehr ganz so vorsichtig um die letzte Hausecke... und erstarrte. Nicht Mum, eine aufgeschossene Fremde, schwarzer Zopf, seltsam zarte Stimme.
"...haben dann vor gut einer Woche Rauch von hier aufsteigen sehen ... wurden alle Überlebenden verschleppt..."
"...was man halt sonst so tun kann."

Ihr riesiger Hund, der ihn trotz schwarzem Ascheregen und dickem Rauch zu wittern schien, meldete den Eindringling sofort und zu Jackals Überraschung beinahe lautlos seiner Besitzerin.
"Tag." Er beließ den Gruß bei einem flüchtigen Tippen an die Nasenbrücke der Sonnebrille, musterte die Frau, die einen Kopf größer war als er kurz, eingehend und befand sie als ungefährliche Wanderin; erstmal. Deutlich interessierter war er an ihrem Hund, der immer noch die Zähne bleckte und das Mädchen flankierte. "Bin beeindruckt. Ein cleverer Freund, den du da dabei hast. Manche lernen es nie, wie man sich bei all den Gefahren richtig verhält. Du hast ihn gut trainiert, hm?"

Als wäre ihm eingefallen, wieso er eigentlich in den brennenden Ruinen herumgestapft war, wandte sich dann an Frank: "Nicht alles ist hier vor ein paar Tagen passiert, Cop. Das Blut ist an manchen Stellen nichtmal versickert. Da sind noch welche von in der Nähe, da verwett' ich meinen Feldstecher drauf. Vielleicht haben sie Leute dagelassen, die aufräumen sollten. Du solltest deine Leute zusammenhalten, oder Gruppen bilden lassen, keiner geht ohne einen bewaffneten Begleiter los." Unsinnig, die waren doch eh schon in alle Winde verstreut. Er kratzte sich durch die dichten Locken am Hinterkopf, dabei fiel ihm ein Zigarillo in die Hand, an dem er nachdenklich herumkaute.

"Naja. Wohl zu spät dafür. Jedenfalls wurden die LKW beiseite gefahren, keine Schäden an den Toren, irgendwer hat die Kerle also reingelassen. Das einzige was grade nicht brennt ist der Leuchtturm und die Docks im Südosten. Und sogar das Schiffswrack haben sie jedenfalls bis ins letzte Eck geentert, Haile und ich haben nur noch ein paar Kinder gefunden. Alle tot. Wir wollten Augenzeugen finden. Soviel dazu." Er machte eine Pause, bei der er ein wenig fahrig über seine Lippen leckte, die bedeckt waren von schwarzen Schneeflocken und sachte die eklige Mischung ausspuckte.
"Aber da im Westen, in den Dünen, da sind meine Leute: Perlmutters Leute, die ganze Karawane. Da ist nur was passiert... was sie aufgehalten hat. Aber wenn sie es geschafft haben, wissen sie sicher mehr darüber, was hier passiert ist. Ich bräuchte nur ein wenig Benzin, für 'nen LKW oder irgendein anderes Gefährt ... nein nicht dieses verdammte Muli, ich dachte eher an das Motorrad von unsrem bärtigen Chef oder dem Weißhaar, wenn sie mich ranlassen. Irgendeine Idee, wo man hier sowas wie Benzinkanister finden könnte?"

Während er hoffte, irgendwer würde ihm auf die Sprünge helfen - oder ihm fiel von einem letzten Besuch hier ein wo man in dieser Siedlung Benzin herbekam; er war eindeutig viel zu lange in keiner festen Siedlung mehr gewesen, erinnerte sich aber dunkel an Tankstellen und Benzinlaster, die es hier natürlich nicht gab - blickte er den riesigen irischen Wolfshund an. Mit einem Funkeln in den Augen, als wolle er ihn am liebsten unter den Arm packen und mitnehmen, hielt ihm die Hand zum beschnuppern und begrüßen hin, berührte ihn aber nicht. Er schien offensichtlich jede Menge gute Erinnerungen mit diesen Vierbeinern zu verbinden.
"Beste Gefährten, die man haben kann hier draussen." Zum ersten Mal blickte er dem Mädchen, dass gut einen Kopf größer war als er mit seinen durchschnittlichen 1,75m, ins Gesicht.
"Ich beneide dich, ganz ehrlich. Woher kommst du? Wäre gut Neuigkeiten zu hören, die nicht aus dem Dschungel sind und vom Weltuntergang künden. Wo sind deine Leute? Oder bist du eine von denen, die alleine herumziehen?" Mit einem fragenden Blick auf den Neuankömmling fügte er ein vorsichtiges "Kann nachher sicher auch nicht schaden jemanden dabeizu haben, der meine Leute zusammenflicken kann", hinzu. Seine Stimme war merklich erschöpft und trug einen flehenden Unterton mit sich:
"Aber erstmal muss ich dieses Benzin auftreiben. Oder 'nen Schlüssel für eins der Motorräder. Und zwar schnell. Helft mir, ich revanchier mich auch, ich schwörs. Aber ich geh da auch allein raus, barfuß, wenn es sein muss. Und zwar bevor die hundefressende Latino-Chica mich nochmal mit ihren Messerkunststückchen aufhalten kann. Bitte? Frank, du bist ein guter Mann, das weiß ich, du hast doch sicher eine Idee. Und du könntest mit Mums Infos rausfinden, was hier wirklich passiert ist. Das ist doch was." Er musste wirklich dringend bald mal ein paar Unterrichtsstunden im überreden nehmen. So ganz hatte er den Bogen noch nicht raus, vor allem weil Dackelblick mit einem Auge bei Frank sicher nich wirklich zog.

wusch
30.09.2015, 15:38
Naja, komm hinein. sagte Frank zu Mary. Vielleicht konnte sie ja tatsächlich helfen. Er wusste noch nicht genau aber man würde es ja sehen. Er hatte kein grundsätzlich schlechtes Gefühl bei ihr und in dieser Hinsicht vertraute er seinem Gefühl. Er hoffte, dass er recht hatte. Schließlich trat Jackal an sie heran, der Mann der sie vor den Vultures gerettet hatten, der sonst vielleicht gestorben wäre. Einige sind heute erst gestorben? fragte er deutlich überrascht von dieser Neuigkeit Dann müssen wir tatsächlich wesentlich vorsichtiger sein als wir es bisher waren. Du wirst aber sicher verstehen, dass wir alle etwas... überwältigt von dem Anblick unserer hHeimat waren. Es war ein Schock für uns. entschuldigte er ihr verständliches Verhalten etwas. Und irgendjemand hat den Großteil der Leute hier schnell betäubt und ist dann, wahrscheinlich sogar recht entspannt, hier eingedrungen. Das passt zu dem was ich an der Mauer und bei mir zuhause gefunden habe. Ich sage nur eins: Gas. Das letzte Wort sagte er mit besonderem Nachdruck, hatten sie doch die windrucksvolle Wirkung von Sarin erst vor 2 Wochen begutachten können. Andere Gase waren ähnlich effektiv.
Und Benzinkanister... Da fragst du was... In der Waffenkammer waren immer einer oder zwei und natürlichz bei Floyd Williams. Wahrscheinlich auch auf Morris Jacht um selbige am laufen zu halten aber ob du da jetzt noch was findest... da bin ich überfragt. Aber wir können ja Lancester nach dem Motorrad fragen, er gibt es uns hoffentlich, ich komme da gern mit. Vielleicht leiht uns auch Niki sein. Ich werde dir in jedem Fall helfen.versprach er und wandte sich dann an Mary. Du kannst gern mitkommen, Lancester ist unser Anführer oder du begibst dich auf den Marktplatz, denn Hilfe von einem freundlichen Menschen können wir jetzt mehr gebrauchen denn je. meinte er und brachte doch ein Lächeln zustande.

Daen vom Clan
30.09.2015, 15:55
Lancaster stapfte wütend nach oben und sah dann die Lichtmaschine, fachmännisch aufbereitet und in modernisiert, mit Gerätschaften und Ersatzteilen, die möglicherweise lebensnotwendig gewesen wären für ihre Mission. Es packte ihn das kalte Grausen, wenn er sich vorstellte, unter welchen Mühen sie im Süden für diese Objekte gekämpft und gestritten hatten, die möglicherweise irgendeine Person dann heimlich unter Verschluss gehalten hatte.

Und mehr - denn sie wurden aktiv dazu eingesetzt, die Reichweite des Lichts zu erhöhen und sogar die Bedienung zu vereinfachen. Um dann gegen sie und ihre Mission vorzugehen und ganz besonders gegen ihn, den Anführer, der von den Jenen, die ihm vertrauten, in das Amt gewählt worden war.

Probe Lancaster: Handwerk: Misslungen!

Zornerfüllt riss er an den Batterien, zerrte Kabel heraus und bespritzte sich mit einer öligen Flüssigkeit, die er nicht einmal wahrnahm.
Erst als er Klirren hörte, verließ er seinen irren Wahn und sah sein eigenes Spiegelbild, das ihn entgeistert ansah, durch die gesplitterten Reste der Scheibe hindurch als er eine der Batterien wie wild tobend aus dem Fenster geworfen hatte.
Der Rest der Mechanik und Technik lag nun zerschlagen da, niemals würde je wieder Jemand diesen Leuchtturm dazu benutzen können, ihre Sache zu verraten.

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Jäger nahm den Geruch sofort wahr.
Er stieg vom Boden auf, auf dem er stand und als er sich hinunter kniete und die Erde, die einst so fruchtbar war, zwischen den Händen zerbröselte, roch er das Benzin und spürte die ölige Konsistenz. Jemand hatte die Felder mit Benzin übergossen, wahrscheinlich um sie zu verbrennen, aber vielleicht auch nur um die Ernte zu verderben. Schlimmer wurde es als er die Bäume des Hains abschritt, einst eine kleine Allee und Georges ganzer Stolz, stanken auch diese äußerst erbärmlich.
Jegor konnte sich den Geruch nicht erklären, fand dann aber leere Kartuschen in schreiend gelben Farben und die wiederrum erkannte er sofort: Insektenvernichtungsmittel und allerlei ätzende Chemikalien. Die Früchte, die nun faulig und braun vom Baum hingen, waren damit besprüht worden, eine immense Arbeit, einzig und allein des Sadismus ihrer Angreifer geschuldet. Sie waren wie Wahnsinnige über die Siedlung hergefallen...

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Probe Intelligenz: Haile: Misslungen! (erschwert!)
Probe Kultisten: Haile: Gelungen!

Das Kultistenmädchen erstarrte!
Die Zeichen auf dem Pergament - sie hatte sie im Tempel gesehen, immer wieder gesehen, sie waren untrennbar mit ihrer eigenen Geschichte verbunden, so fühlte es sich an.
Sie wusste, diese beiden Buchstaben waren unglaublich wichtig für die Kultisten gewesen, hatten ihnen sehr viel bedeutet, aber es war ihr, als würde ein Puzzleteil fehlen. Ein letzter Gedankenanstoß, der eine Lawine von Erinnerungen lostreten würde, die sie vorsichtshalber begraben hatte.
Es war, als würde ihre eigene Seele ihr zuschreien, diese Tür nicht zu öffnen, sich nicht zu erinnern, denn die Folgen, so fühlte sie, könnten schrecklich für sie sein...

(1/2 notwendigen Traits gefunden, um das Geheimnis zu lösen, 1/1 notwendiges Hilfsmittel gefunden)
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Noch während sie sprachen, schlug sich Jackal an die Stirn.
Er wusste genau, wo sich ein Großteil des Benzins befinden würde und so schnell ihn seine sportliche, doch geschundenen Beine tragen konnte, rannte er zu der Sammlung von Fässern. Und er stellte mit Entsetzen und Frustration fest, dass sie allesamt leer waren.
Er sah sich um, erkannte die Überreste der brennenden Gebäude, die aussahen, als wären sie von den wütenden Flammen regelrecht verschlungen worden und plötzlich wurde ihm klar, wohin das ganze Benzin verschwunden war.
Man hatte jedes einzelne Fass, jeden Tropfen, jede Einheit dieses wertvollen Schatzes mutwillig und böse lächelnd dafür eingesetzt, die Siedlung, die Heimat der anderen, zu zerstören.
Und dies, während seine Familie vielleicht 10 Meilen weiter weg im Ödland wartete, vielleicht verletzt war und dringend seine Hilfe brauchen würde...

Soladra
30.09.2015, 16:06
Als Ihr Hund Alarm schlug, runzelte sie die Stirn und legte eine Hand an den Knauf ihres Messers.Als sie jedoch sah, dass die Person, die sich näherte, sie nicht unmittelbar in Gefahr brachte, ließ sie die Hand wieder sinken und schenkte auch Jackal ein warmes Lächeln. "Dankeschön, aber trainiert habe ich ihn nicht wirklich. November hier hat ziemlich gesunde Instinkte... beigebracht habe ich ihm quasi so gut wie garnichts. Ich bin im übrigen Mary" Sie streckte Jackal die Hand genauso wie Frank entgegen.
Ihr Gesicht wurde ernst, als sie den Männern zuhörte. "Also ich bin keine Expertin, aber ich glaube, in den Gebäuden zu suchen wäre sinnlos. Die Hitze hätte jedes Benzin längst verpuffen lassen. Vielleicht irgendwo, wo das Feuer nicht gewütet hat? Andererseits hätten Plünderer vermutlich alles an Benzin mitgenommen. Wie sonst wollen sie so viele Leute auf einmal transportieren?"
Ihr Hund schien sich inzwischen wieder zu entspannen; neugierig beschnupperte er Jackals Hand und warf Mary einen Blick zu, als ob er mit ihr Rücksprache halten würde. Ein kurzes Nicken von ihr, und 'November' begann, leicht mit dem Schwanz zu wedeln und die Fremden neugierig zu beschnüffeln.
"Wir beide sind immer alleine unterwegs. Deshalb freut er sich immer, wenn wir auf andere Menschen treffen...Menschen, die uns nicht sofort umbringen wollen. Dementsprechend wenig kann ich erzählen...ich meide ehrlich gesagt die meisten Städte. Dafür spricht mir die Natur sehr zu. Ihre Geschenke an uns sind unschätzbar wertvoll,wenn man mit ihnen umzugehen weiß. Nahrung, Heilung...alles was man braucht." Ihr Blick driftete etwas in die Ferne, dann schüttelte sie den Kopf, wie um einen Gedanken zu verscheuchen. "Ich helfe euch gerne. Und ich würde diesen...Lancester sehr gerne kennenlernen."

Mivey
30.09.2015, 16:37
Howard beendete seine Runde um die Siedlungsreste und kam an der Stelle an, wo er begonnen hatte. Der Angriff war offensichtlich gut vorbereitet gewesen, die Angreifer wussten wie sie an den Wachen ungesehen heran kommen konnten. Sheng's Hope war nicht sonderlich verschlossenen gewesen gegenüber Außenseitern, zumindest im Vergleich mit anderen Siedlungen die Howard kannte. Eventuell tarnte sich jemand von den Angreifern als Händler und konnte so in aller Ruhe die Siedlung vorher analysieren auf Schwächen.
Etwas ungewöhnliches fiel Howard aber auf: In der Ferne konnte er gen Westen ebenfalls etwas Seltsames erkennen, wie Wagen, die auf der Straße standen, doch sich nicht fortbewegten.
Es war unsicher, sich zu fern von der Gruppe zu entfernen, aber er die Angreifer sind warhscheinlich über alle Berge, zumindest sieht es nicht so aus als hätten sie irgendwas übrig gelassen. Und wenn sie damit gerechnet hätten, dass jemand zurückkommt, hätten sie die Ruinen wohl vermint oder andere, rudimentärere Fallen gelegt. Aber davon war nichts zu sehen oder hören.

Aber Howard konnte sofort erkennen, dass sich diese Wägen wohl mindestens 10 Meilen entfernt befinden mussten. Zu Fuß würde es Stunden dauern bis er dort ankommen und dann wieder zurück kommen konnte. Es war auch zu bedenken, dass sich diese Angreifer, die es schaffen unbemerkt bis ans Westtor zu kommen, wohl immer noch in der Umgebung aufhalten konnten.
Also brauchte es irgendein Gefährt. Adams Wagen fiel natürlich aus, aber Howard war natürlich bewusst, dass Will seit ihrem letzten Abschied ein Pferd besaß.

Howard ging durch Westtor in die Siedlung und suchte also nach dem jungen Arzt. Er musste nicht lange suchen, da dieser genau aus dem nächsten Gebäude hinaus lief, praktisch auf ihn zu. Will sah ihn erwartungsvoll an.

"Will, außerhalb der Siedlung sind einige Wägen, ohne Bewegung. Zu weit weg um zu Fuß nachzuschauen was dort passiert ist. Vielleicht gibts dort auch noch Lebende, die gesehen haben was hier passiert ist. Falls nicht, könnten wir zumindest nützliche Ressourcen finden. Eine Falle halt ich für etwas ungewöhnlich, da würden die Reste der Siedlung ein viel logischeres Ziel abgegeben, wenn die Angreifer von uns gewusst haben sollten. Was meinst du?"

Viviane
30.09.2015, 16:42
"Was die Toten angeht... naja, Cop, ich bin kein Arzt oder so. Hab nur soviele Blutlach'n wie in mei'm Leben noch nicht hier gesehen. Versickert das nicht normalerweise schneller?" So ganz sicher schien er sich selbst nicht mehr zu sein. "Vorsicht schadet nicht, das is' alles was ich damit sagen wollte. Allein schon um keine Spuren zu verlieren. Und um ... um mitzukriegen, wenn es hier wer geschafft hat."
Eine Windböe rieb ihm den öligen Dreck unter die Brille und der Anblick der zerstörten Siedlung strafte seine Worte Lüge. Als er die verdunkelten Gläser kurz absetzte um sich übers Auge zu wischen, lief ihm ein glänzendes RInnsal über die Wange.
"Naja, wir sitzen in einem Boot. Ich hab meine Leute nur ein Stück weiter da draussen. Danke, Cop, für... naja... einfach danke. Ich hab nicht wirklich mehr geglaubt, dass ... ich weiß nicht. Die Wilden stecken mir noch in den Knochen, ja?"

Marys Hand nahm er sichtlich erfreut mit einem festen, warmen Händedruck an.
"Hei, sorry, wo sind nur meine Manieren geblieben. Ich bin Jackal. "
Während sie weiterplanten, er zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten wieder mit anderen, normalen Leuten zu tun hatte, seine Angst um Mum mitteilen konnte, versank seine Linke immer wieder mal kraulend in Novembers Nackenfell. Der ließ es sich gefallen, es war allerdings Jackal dem diese, wenn auch nur kurze, Berührung verdammt viel zu geben schien. Für einen kostbaren Moment rückte sein Sklavendasein in weite Ferne. Es fühlte sich richtig an.

"Also Franks Idee mit dem Hafen ist nicht schlecht. Und wenn es hier noch einen Ort gibt, der kühl ist, dann da. Könnt ihr euch das mal ansehen? Ich würde mir derweil dieses Waffenlager ansehen und dann zu euch stoßen. Manchmal hängt man bei seinen Booten auch Sachen unter Wasser, markiert sie mit Schwimmern, so zur Aufbewahrung. Vielleicht gibt es hier in der Bucht solche Verstecke? Einen Versuch ist es wert, danach Ausschau zu halten. Kann aber auch totale Fehlanzeige sein."

Er blickte sich kurz suchend um, als erwartete er Input zu bekommen. Wohl eine Gewohnheit aus Karawanenzeiten, damals hatten sie ständig alles zusammen besprochen. Auch wenn Mum natürlich das letzte Wort behielt...
"Plünderer waren das nicht, Mary, glaub ich. Die hätten doch sicher die Benzinfässer da drüben... oh Mann! Wartet mal kurz..." Er hieb sich gegeb die ohnehin schon malträtierte Stirn - Mary meinte sogar ein "Au" zu hören, als er davonstolperte - verharrte dann bei einem Stapel Fässer, die im Schatten eines Gebäudes standen. Erst als er jedes umgedreht hatte, kehrte er Steine vor sich her tretend, die Hände in den Taschen, zu ihnen zurück.

"Leer. Keine Plünderer. Sicher nicht. Plünderer erbeuten, sie kämpfen selbst ums überleben. Hätten das Benzin niemals weggekippt für... das hier. Und wie Mary sagt: Wie sonst wollen sie so viele Leute transportieren? Ohne das Benzin, ohne die LKWs die sie hiergelassen haben..."Plitsch. Platsch. Tropfte ihm das warme Seewasser noch vom Kragen in die Socken. Wasser. "Wasser", hauchte er leise. "Wasser! Versteht ihr, Wasser! Dann haben sie die Leute übers Meer rausgebracht. Frank, kannst du das Ufer sichern, ehe da irgendwer der keine Ahnung hat was er tut, drin rumsappt? Und ... Morris Yacht ist nicht so wichtig, aber wenn sie noch da ist... Nein, ihr solltet versuchen zuerst euren Leuten zu helfen, ja? Ich werd aber weiter nach Benzin suchen. Erstmal ins Waffenlager (Ermittler), vielleicht hat jemand sich heimlich was abgezapft."
Er schien die Idee mit den LKWs trotz des Fehlschlags mit den Fässern nicht aufgeben zu wollen, auch wenn es mehr als unwahrscheinlich schien inmitten der Flammen noch etwas zu finden, das nicht in die Luft geflogen war. Aber zu Fuß würde er es nie zu Mum schaffen... und er war kein Idiot der das versuchen würde, solange die Gruppe mehr Sicherheit bot als das Ödland.

Ein letztes Mal kraulte er Novembers Nackenfell, rieb ihn mit beidene Händen zum Abschied unter den Ohren und schenkte Mary einige Informationen, die ihm bisher in der Gruppe das Überleben gesichert hatten:

"Du und November solltet den Rest bald kennenlernen. Wirst wohl nicht drumherum kommen dich auch von unsrem zotteligen Gefährten beschnuppern zu lassen, Mary. Lancaster trägt 'nen roten Kapuzenpulli, den Bart kannst du nicht übersehen." Er grinste über seinen eigenen Witz. Zum ersten Mal seit vier Tagen. "Was die Menschen, die uns nicht sofort umbringen wollen, angeht... nimm dich vor der Latina in Acht. Wirst sicher bald selbst verstehen, wieso. Du hättest es schlechter treffen können, aber einige hier haben echt einen an der Murmel. Okay, noch Fragen? Oder entreißen wir diesem Ort seine letzten Geheimnisse?"

Jackal filzt so gründlich er kann die Waffenkammer (mit Ermittler): Suche nach (verstecktem) Benzin und allem, was man als (improvisierte) Waffe benutzen könnte für die, die noch unbewaffnet sind.

wusch
30.09.2015, 16:57
Ich helfe gern, das ist doch nichts. Wir sind eine Gruppe und in einer solchen hilft man sich gegenseitig, das gehört sich so. mit selbstverständlicher Freundlichkeit. Auch er war glücklich darüber an diesem schrecklichen Morgen jemanden wirklich helfen zu können und dieses einfache 'danke' war für ihn sehr viel wert. Er fühlte sich wieder um einiges besser als zuvor. Mit einer kurzen, ruckhaften Bewegung begradigte er seine leicht eingesunkene Körperhaltung halb bewusst und halb unbewusst. Was die eventuellen Verstecke angeht, wird uns beispielsweise Eryn weiterhelfen können, sie ist eine sehr gute Schwimmerin und Taucherin, sie hat schon mehr als einmal interessante Dinge aus dem Wasser geholt. Meinte er und nickte in die ungefähre Richtung, in der sich selbige Taucherin aufhalten musste.
Den Strand werde ich mir gern ansehen, ich brauche wirklich etwas zu tun, sonst ertrage ich den Anblick hier nicht. Falls sich dort jemand oder etwas gefährliches findet, werde ich es herausfinden. meinte er zuversichtlich gegenüber Jackal. Würdest du mit mir kommen Mary? Den Bogen könnte unter umständen helfen, genau wie deine medizinischen Kenntnisse und es gibt schon einen Grund warum Politzisten immer nur zu zweit auf Streife gehen. meinte er und grinste kurz, auch wenn es noch angestrengt wirkte. Davor oder danach würde ich dich zu Lancaster bringen um dich vorzustellen, wie du möchtest. but er ihr noch an.

Daen vom Clan
30.09.2015, 17:00
Die Waffenkammer war unverändert geblieben, nachdem Jegor sie durchsucht hatte und Will den Duft identifizieren konnte.

Probe Jackal: Ermittler: Bestanden!

Es war offensichtlich, dass der Mann, der hier gelebt hatte, sehr auf Ordnung bedacht gewesen war und auch wenn die Munitionsspinde nun zerstört waren und jede einzelne Waffe unbrauchbar gemacht wurde, die Privaträume von Wingman waren noch immer im besten Zustand. Seine Kleidung war adrett gefaltet, alles war sauber und wie mit dem Lineal gezogen. Selbst die Stifte schienen nach Farbe und Alphabet geordnet worden zu sein. Auch Jackal sah die liebevoll drapierte Uniform der USAF, die er wie zu einer Art Schrein aufgebahrt hatte und die mit nicht wenigen Orden versehen worden war, als wäre sein Besitzer in früheren Tagen, sicherlich vor dem großen Zehren, ein echter Kriegsheld gewesen.

Trotzdem stach dem Leibwächter der Karawane in all dieser Ordnung eine Sache ins Auge:
Auf dem Schreibtisch lag ein Notizbuch, welches so abgegriffen war, dass es irgendwie nicht zu diesem Mann passen wollte oder einfach nur sehr oft in die Hand genommen und benutzt worden war.

Der Großteil waren langweilige Berichte, es schien, als hätte er alle seine Tätigkeiten in diesem kleinen Buch festgehalten.

Lediglich ein Detail, welches von vor 8 Tagen notiert worden war, ließ ihn stutzig werden:


Habe Anweisung, Leuchtturm zu repar. Dank an Lanc. für die Batterien.

Mephista
30.09.2015, 17:28
Alle waren verdammt angespannt, selbst Guapo stapfte ohne ein weiteres Wort sauer hinauf.
Sie hätten nicht umkehren sollen.
Léo hatte ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.
Niki fand nur heraus, dass es sich um zwei Buchstaben handelte, was sie aber aussagten, wusste er nicht. Wie superklug.
Haile stieß dazu, besah sich den Zettel und die Buchstaben und schien es wiederzuerkennen. Und es war kein glücklicher Gesichtsausdruck.
Sie hätten wirklich nicht umkehren sollen.
Allerdings konnte sich die Teenagerin wohl selbst auch keinen vollen Reim darauf machen.
Etwas klopfte in ihrem Kopf an. Stimmt, da war ja was.
Hastig griff sie nach hinten und zog den verzierten Beutel samt Schnipselhaufen hervor.
„Haile, ich habe etwas im Mund des alten ....Bauerntypen gefunden und musste an Dich denken.“

Sie stieß Niki zur Seite und entleerte den Beutelinhalt schnell auf der Stufe und friemelte, den nervigen Hintergrund weglassend, diesmal wesentlich schneller das Bild zusammen und deutete auf das abgebildete Kuttenmädel.

„Sie sieht ein bisschen aus wie Du. Sagt Dir das irgendwas?“

Scavenger
30.09.2015, 17:31
Schon vom weiten sah Jack den Rauch über der Siedlung aufsteigen. Es sah auf jeden Fall nicht nach Festlichkeiten aus. In dieser Sekunde fing Jack an zu rennen um die letzten Kilometer hinter sich zu bringen. Er mag im Mittleren Alter sein, doch laufen konnte er noch sehr gut und so hatte er die Distanz in kürzester Zeit überwunden und stand vor den Container-Mauern. Doch noch konnte er keinen Eingang ausmachen und machte sich auf die Suche nach einer Lücke oder einem Eingang. Es dauerte nicht lange und er wurde fündig und rannte in das was von dieser Siedlung noch übrig war hinein. Nachdem er mehrere Meter die zerstörte und verwüstete Straße entlang lief und feststellen musste was hier passiert war schaute er sich aktiv nach Überlebenden um. „HALLO? Ist hier noch jemand am Leben? “ er pausierte Kurz und blieb kurz stehen um zu hören ob sich jemand meldete. Doch es blieb still, man hörte nur das knistert der Flammen. Er ging weiter immer wieder rief er und frage ob noch wer am Leben sei. Der Rauch biss in den Atemwegen, aber er wollte nicht glaube das hier alle den Flammen zum Opfer gefallen sind.

Er hoffte weiterhin und kämpfte sich durch Gerümpel und Geröll und kam irgendwann an einem kleinen Haufen Müll oder was auch immer es war an. Er stellt sich drauf und versuchte einen Überblick zu bekommen was hier los war und meinte im Rauch irgendwelche gestalten laufen zu sehen. HALLO? Hallo ist da wer? Brauchen sie Hilfe? “ er wartete auf reaktionen.

truecarver
30.09.2015, 17:33
Es war eine reine Gewalt- und Zerstörungsorgie. Die Eindringlinge haben sich auf noch unerklärliche Weise Zutritt verschafft, die unvorbereiteten Siedler gefangen genommen oder an Ort und Stelle ins Jenseits befördert und haben dann systematisch ihre Spuren verbrannt. Verkohlte Körper, vergiftetes Saatgut; die stummen Zeugen des Überfalls waren überall zu finden, vermischt mit Benzin hing der giftige Gestank in der Luft wie eine unsichtbare Wolke. Jäger schaute sich ein letztes Mal um, in der Hoffnung etwas zu finden, das mehr Licht auf die hinterhältige Attacke werfen könnte. Nach einer Weile gab er auf und setzte seinen Weg durch die verdorrte Allee fort. Er kam erneut an dem eingestürzten Hauptgebäude vorbei. Verlassen lag es vor ihm, hin und wieder knarrte irgendwo das Holz, die Vögel schienen verstummt zu sein, ihr Gesang drang nicht mehr bis an diesen Ort vor. Jäger zögerte einen Moment. Der alte Mistkerl hatte bestimmt seinen Kram hier gebunkert, zumindest einen Teil davon, davon war Jäger überzeugt. Wenn man Floyd-Williams kannte, so könnte man sicher sein, dass selbst ein kleiner Teil seines unermesslichen Besitzes für die meisten Menschen von hohem Wert sein würde.

Gefährlich hatte sich das obere Stockwerk über das Erdgeschoss geneigt, als wolle es jeden Augenblick nach unten krachen und würde nur darauf warten, dass jemand einen Schritt in das Haus setzt. Na, den Jemand hast du gerade gefunden, dachte Jäger trotzig und pfiff in dem Moment auf seine Sicherheit. Alles ist ohnehin vor die Hunde gegangen, es war zu spät für Schadensbegrenzung. Mit diesen Gedanken stellte er vorsichtig ein Bein vors andere, als er ins Innere des Hauses vordrang, darauf bedacht nichts zu berühren. (+ Parcour, bei Fund: + Packesel)

Caro
30.09.2015, 19:48
„Haile, ich habe etwas im Mund des alten ....Bauerntypen gefunden und musste an Dich denken.“

Leo hockte sich auf den Boden, nicht ohne Niki unsanft zur Seite zu schubsen. Wenigstens war es für sowas noch nicht ernst genug.

„Sie sieht ein bisschen aus wie Du. Sagt Dir das irgendwas?“

Es wurde immer schlimmer. Jeder Informationsschnipsel (in diesem Falle wörtlich gemeint) deutete auf ihre Kultisten-Herkunft. Sie wusste bis heute nicht, was Jack, ihr Vater den schwarz gekleideten Gestalten versprochen hatte, als er Haile an sie verkaufte.

"..."

Mit jedem Schnipsel, den Leo an die richtige Position legte, wurde das Bild klarer. Das Bild zeigte eindeutig Adams Sarg und daneben...sie selbst. Es gab keinen Zweifel. Weibliche Kultisten scherten sich die Haare zu einer Glatze, die mit dem Saft der Gereinigten gesalbt wurde und bald nach dem Ritual begann zu verfaulen. Und die übrigen Opfer lebten nicht lange genug, um überhaupt irgendeine Rolle in den Riten zu spielen - naja, außer der offensichtlichen natürlich. Oder gab es vielleicht von ihr? Noch mehr reine Opfer? Mehr junge Mädchen, unschuldig und unberührt, die gemeinsam in einer großen Zeremonie wurden. Haile versuchte sich daran zu erinnern, ob sie jemals eine andere, blonde Kultistin gesehen hatte.

"..."

Wenn sie es ihnen bloß sagen könnte. Wenn sie ihnen bloß sagen konnte. Irgendwie. Das sie der Grund war, warum die Kultisten all das hier zerstört hatten. Aber sie konnte nicht.

"...!"
"Alles okay?"

Die Frage war wohl eher rhetorisch gemeint. Leo seufzte und murmelte irgendwas in Richtung "Dumme Frage" und packte ihre wertvollen Schnipsel wieder ein.

"Wenn du dich fragst, da steht "Der Apostel wird uns führen.". Oder sowas. In grauenvollem Spanisch, übrigens. Sagt dir das was?"

Apostel.
Apostel.

Ja, Apostel sagte ihr etwas. Aber was nur?

Soladra
30.09.2015, 19:50
Kurz sah die junge Frau zwischen Frank und Jackal hin und her, nickte dann knapp. November kehrte an ihre Seite zurück und betrachtete sie aus geduldigen goldenen Augen, während sie den Stab an einen Container lehnte und ihren Bogen vom Rücken nahm, um einen Pfeil auf die Sehne zu legen und Frank zuzuzwinkern. "Ich bin dabei."
Ihr Hund sah sie immer noch an. Sie sah zurück.... und verdrehte die Augen "Jetzt tu nicht so, als ob ich dich nie kraule." Stille. "Schau mich nicht so an, als ob ich die schlimmste Person auf Erden wäre." Wieder Stille. "Du hattest vom Letzten Fleisch mehr als ich, halloohooo?!" Wieder Stille, dann ein entnervtes Augenrollen von Mary. "Gut, mach doch was du willst. Aber beschwer dich nicht,wenn ich dir nacher wieder die Splitter und Zecken aus dem Fell ziehen muss!" Der Wolfshund antwortete nur mit einem knappen Bellen und wandte sich schwanzwedelt zu Jackal um, um mit ihm davonzuspringen.

Mary zuckte nur die Schultern und trat neben Frank. "Gehen wir. Nach dir."

Gendrek
30.09.2015, 19:55
Eigentlich hatte er ja vor gehabt die Batterien irgendwie... naja... zu retten.
Lancaster wusste noch genau wie er die Treppen nach oben stieg und sich vor die Leuchte des Leuchtturms, von der allseits bekannten Marke LeEigénbau(tm), setzte.
Er klemmte die Batterien langsam ab und dann... verhedderte sich irgendwas. Aus anfänglichen Versuchen das Kabelgewirr zu befreien wurde schnell ein energisches Ziehen und dann...

Lancaster war so als würde er gerade außerhalb seines Körpers stehen. Er sah sich selbst, wie er mit einem wütenden Brüllen eine 15 Kilo schwere Autobatterie in seine Richtung zerrte. Kabel und Schläuche rissen, aber das war dem alten Geschichtenerzähler jetzt auch egal.
Mit einem bestialischen Kampfschrei schleuderte er die Batterie mit voller Wucht durch die Scheibe des Leuchtturms. Splitter flogen in alle Richtungen als die Glasfassade zersprang.
"DRECKS. KACK. ARSCH."
Lancaster eilte dem fliegenden Geschoss hinterher und stützte sich nur schnell an dem stählernen Geländer ab welches den Turm umgab.
Er blickte der segelnden Autobatterie zu wie sie durch die Luft flog und mit einem unüberhörbaren Donnern in das Feld einschlug welches früher einmal Weidegrund für Viehzucht war.
"GOTT VERFICKTE ARSCH. PISS. ARGHHH. VERFICKTER ELEKTROSCHROTT. SCHEIßE."
Der alte Mann war, leicht, wütend als er sein neu erbeutetes Gewehr in die Hand nahm und auf den ungefähren Einschlagort der Batterie zielte und ohne groß zu überlegen abdrückte. Ein Gnadenschuss für aussortierten Schrott sozusagen.
Gott sei Dank war niemand in der Nähe der den Schuss hätte abbekommen können.
Aber er war sich sicher, dass zumindest jeder der nicht gerade mit dem Hintern auf seinen Ohren saß den Lärm mitbekommen hat.

Schnaubend vor Wut stampfte Lancaster die Treppe des Leuchtturms hinab. Die Fäuste geballt verließ er schwer atmend den Leuchtturm.
Die blöde Batterie schlug irgendwo in der Nähe seines Zeltes ein.
Er hatte zwar alles wichtige von dort mitgenommen... aber ein kleiner Besuch wurde bestimmt nicht schaden.

Mit dem Ziel sein Eigenheim zu durchsuchen machte er sich auf den Weg, in der Hoffnung, dass sein Zelt überhaupt noch stand. Es war immerhin nicht einfach nur ein Zelt. Es war sein Zelt.

wusch
30.09.2015, 20:00
Lancester sollte nicht weit sein, er ist glaube ich gerade in den Leuchtturm gegangen, wahrscheinlich baut er die Batter... weiter als bis zu diesem Punkt kam er nicht, denn just in diesem Moment hörte er ein lautes Klirren vom Leuchtturm und eine Autobatterien schlug mit einem lauten Krachen auf dem Boden auf und von oben hörte er Lancesters wütende schreie. Ja, er ist zweifellos oben und hat wahrscheinlich gerade die Batterien entdeckt. Einer von uns ist für Batterien gestorben und irgendjemand hier hatte heimlich welche gehortet: Ich verstehe seinen Zorn voll und ganz.erklärte er Mary den Hintergrund von Lancesters Zorn. Normalerweise ist er ein ruhiger Mensch, nur... ich glaube du verstehst, warum wir alle ein klein wenig außer uns sind. fügte er noch hinzu und machte eine Geste, welche die zerstörte Siedlung umfasste. Warten wir bis er herunter kommt, dann hat er sich vielleicht minimal herunter gekühlt. schlug er noch vor. Wenige Momente später kam selbiger auch schnellen Schrittes aus dem Leuchtturm und steuerte auf seine alte Heimstatt zu, wahrscheinlich um zu sehen, was davon noch übrig war.
Mit Mary zusammen holte er zu ihm auf. Lancester, warte einen Moment. bat er selbigen einen Moment inne zu halten. Ich wollte dir Mary vorstellen, sie ist eine Heilerin und... Druidin soweit ich weiß und hat angeboten uns zu helfen und ich denke wir können im Moment jede Hilfe gebrauchen die wir bekommen können. stellte Frank Mary vor und deutete mit einer Hand auf selbige

Daen vom Clan
30.09.2015, 20:19
Jackal hatte nach dem Durchsuchen der Privaträume von Wingman als letzten Akt einer Idee die Bajonette der zerstörten Waffen an sich genommen, so hatte er zumindest einige kleine Waffen die er würde verteilen können, auch wenn er sich keine großen Hoffnungen machte, dass damit ein Kampf zu gewinnen wäre.
Doch war es besser als nichts, vielleicht besser als die blanke Hand.

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https://www.youtube.com/watch?v=xW6tQY_jPlw
Probe Jegor: Parcour: Bestanden! (erleichtert)

Schwarz und abweisend ragte das ehemalige Anwesen des Patriarchen vor Jegor auf, Knochensplittern gleich ragten die geschwärzten Holzbalken in die Luft, es war wie ein Gerippe eines riesigen Lebewesens, welches nun hilflos und waidwund auf der Seite lag und in dessen Gedärme er nun einsteigen würde um Licht in das Dunkel zu bringen.
Die Tür bewegte sich knarzend und ließ sich problemlos öffnen, doch fiel ihm auf, dass am Boden so etwas wie ein Dietrich lag, als wäre er einem Angreifer aus der Tasche gefallen oder schlichtweg achtlos weggeworfen worden.

Wie schon zu „Lebzeiten“ des Gebäudes und seines Besitzers, lag die Empfangshalle vollkommen still da. Durch das Gewicht der von oben auf die Decke drückenden Balken, wirkte das gesamte Erdgeschoss ein wenig drückender, Jegor musste jeden Moment damit rechnen, dass die Decke des Erdgeschosses einbrechen und ihn unter Tonnen von Schutt, Unrat und verbrannten Besitztümern vergraben würde, ein Tod, als wäre er in einem legendären Goldschatz erstickt…

Die Fenster waren früher oft verhangen gewesen, nun waren die Vorhänge verbrannt, doch noch immer war es vollkommen dunkel, da nun Asche die Scheiben beschlagen hatte und einen dichten, schmiergien Film bildete, der keinerlei Licht oder gar die Sonne durchlassen wollte. Trotzdem war es keinesfalls kühl, im Gegenteil, das Feuer, welches schwelend noch in einigen Ecken des Hauses kokelte und die Hitze durch die Brände draußen, hatten das Haus eher in einen Backofen verwandelt.

Vorsichtig, kein überflüssiges Geräusch verursachend, schlich Jegor weiter, vorbei an einem uralten Flügel, der leichte Schmauchspuren aufwies. Er konnte grade widerstehen, keine Taste anzuschlagen, doch er musste schlichtweg weniger befürchten, damit einen Geist zu wecken denn die marode Decke zum Einsturz zu bringen. Er ging an der Küche vorbei, wo er die erste Leiche fand. Ein junges Mädchen in einer Schürze, die Kehle durchgeschnitten, doch keinerlei Spuren an ihrem Rücken.
Sie lag wie schlafend ausgestreckt am Boden, vor ihr auf dem Herd verbranntes Fleisch und die Reste einer Suppe, deren dick eingebrannte Reste wie Kohle in dem Topf wirkten.

Er sah sich um, die Küche wirkte so friedlich und zerstört zugleich wie alles Andere, doch eine offene Schranktür erregte seine Aufmerksamkeit. Er warf einen Blick hinein und sah diverse Dosen und Behältnisse dort stehen, Rattengift, Pestizide, Insektengift, alles sauber beschriftet und aufgereiht, als würde es sich um eine Gewürzsammlung handeln. Und es war ob der kreisrunden Lücken in der Staubschicht deutlich zu erkennen, dass einige der Dosen fehlten.

Die nächsten Zimmer waren vollkommen verbrannt und ohne Interesse, in einem der letzten Zimmer konnte der Mann jedoch abermals zwei Personen finden, die in getrennten Betten lagen und auch hier vollkommen friedlich gestorben waren. Im Schlaf verbrannt, auch hier waren die Flammenspuren eindeutig – ein eher zögerlich züngelnder Brand denn ein beginnendes Inferno, normalerweise würde eine gesunde, wache Person fliehen können und normalerweise wäre auch für eine schlafende Person genug Zeit gewesen zu fliehen. Das Mysterium ließ sich nicht lösen…

Also lenkte Jegor seine Schritte weiter und fand das große edle Schlafzimmer des Hausherren vor. Die Tür war zerschmettert, zerborsten, wie von einer Axt zerstört. Das Bettzeug war durchwühlt und es stank nach… Exkrementen, wie Jegor verwundert feststellte. Er fand auch die entsprechende Ursache, es wirkte, als hätte sich der Darm des Hausherren auf seinem eigenen Laken entleert, möglicherweise vor Furcht, als ihm gewahr wurde, welches Schicksal ihn erwarten würde. Doch das war eine zu massive Abweichung vom bisherigen Prozedere der Angreifer. Jegor stellte sich vor, wie der Hausherr verzweifelt um Hilfe geschrien hatte, nicht wissend, dass seine Leibwache und seine Feldarbeiter bereits mit aufgeschnittener Kehle oder anders ihres Lebens beraubt darnieder lagen.

Der alte Mann hatte in relativem Luxus gelebt, wenn es derlei nach der Apokalypse überhaupt noch gegeben hatte, es gab mehrere Schränke, in denen ebenfalls Feuer gelegt worden war und somit seine Besitztümer zerstört wurden.
Interessant und definitiv nicht Teil der ursprünglichen Bausubstanz war eine Treppe hinter dem freistehenden Bett, die einstmals von einer Falltür versteckt worden war. Wahrscheinlich hatte darüber ein Teppich gelegen, der nun ebenfalls halb verkokelt zur Seite geschleudert worden war. Das Holz der Falltüre war brutal ebenfalls mit Axthieben zerstört worden, jemand hatte sich also gewaltsam den weiteren Weg gebahnt, die Treppe führte in die Dunkelheit, von unten war kein einziges Geräusch zu vernehmen.

Jegor schniefte einmal ob des seltsamen Gestanks, der von unten zu ihm drang und zündete dann ein paar Stoffbahnen an, die er als improvisierte Fackel um ein Stuhlbein band. So gerüstet machte er sich unerschrocken, doch wachsam an den Abstieg.
Er war einige Schritte nach unten gegangen, als ein plötzlicher Luftzug seine Fackel in dem Moment verlöschen ließ, in dem er unten wieder festen, gefliesten Boden unter den Füßen spürte.
Er schluckte schwer und sein Nacken fühlte sich an wie von tausenden Nadelstichen traktiert, als wollten die Dämonen der Hölle über ihn herfallen. Und dann hörte er ein leises, schauderhaftes Zähneklappern, ganz nah. Und das eindeutige, gutturale Schnappen und Röcheln durch verfaulte Stimmbänder, das den Untoten gemein war.
Mit nun zitternden Fingern und eiskalter Entschlossenheit, zündete er das Feuerzeug an und blickte direkt in das Antlitz eines Untoten, der ihn wütend und gierig anfauchte!
Schlohweißes Haar, lange und silbrig wie Spinnwebengespinst, umrahmten ein ledriges Gesicht ohne Nase, der schnappende Mund zuckte nach vorne und Jegor erschrak fast noch mehr über das metallische Klappern, als der Kopf gegen dicke Gitterstäbe sich drückte. Er hielt die Fackel höher und konnte erkennen, dass der gesamte Keller aus einer Reihe von Zellen bestand, alle waren mit Gitterstäben abgesichert.
George Floyd-Williams hatte ein Gefängnis unter seinem Haus gebaut und so wie es schien, sprichwörtlich Leichen im Keller gehabt.

Direkt vor ihm befand sich die größte Zelle, diese war auf perverse Art und Weise wie ein Wohnzimmer eingerichtet, jedoch relativ altbacken, selbst für Verhältnisse von vor dem großen Zehren schon eher großmütterlich. Ein großer Tisch befand sich dort, ebenso Stühle und der Rest des Raumes war anscheinend schiere Deko, denn dicke Ketten und stählerne Halskrausen verrieten, dass die Untoten, die sich George hier „gehalten“ hatte, mit Ketten so drapiert worden waren, dass sie wie eine glückliche Familie einträchtig am Mittagstisch gesessen waren. Doch nun stand die Zellentür offen und die meisten Ketten waren leer. Bis auf die eine Kette, an der noch die alte mumifizierte Frau hing, die ihn mit klappernden Kiefern anraunte und ihr Gesicht gegen die Stäbe drückte, als wolle sie sich zweiteilen, um ihn doch fressen zu können.
Nun war Jegor klar, warum im Hause der Floyd-Williams immer vollkommene Stille geherrscht hatte, warum der alte Mann so vehement darauf bestand, nur mit Socken durch das Haus zu schleichen. Jedes Geräusch, jeder Ruf, sogar jedes Lachen hätte die Untoten im Keller verrückt gemacht. Und es schien, als hätte George hier seine Familie versammelt gehabt.

Die Fackel neigte sich dem Ende zu und Jegor inspizierte schnell zwei weitere, leere Zellen und dann eine dritte, in der sich Decken befanden. Und eingetrocknetes Blut am Boden. Eine zerknüllte Dose Cola stand neben einem Teller voller verschimmelten Essens, Brot und Obst. Auch diese Zelle war nun offen, doch hatte sie offensichtlich einen Lebenden beherbergt. Jegor musste sich anstrengen, um die Zeichen am hinteren Teil der Zelle zu erkennen, es sah aus, als wäre es mit Blut geschrieben und er konnte nur den Schriftzug „Raou“ erkennen.

Und dann hörte er über sich ein gefährliches Knirschen, das Dach schien instabil zu werden und ihm war klar, dass er nur noch wenig Zeit haben dürfte, bevor das Gebäude der Einsturz drohte…

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Lancaster hatte noch immer Wut im Bauch, als er zu seiner Heimstatt zurück kehrte. Er war verwundert und stutzte, vielleicht fast ein wenig dankbar, als er sein Zelt vollkommen unversehrt vor sich sah.
Alleine dies hätte ihm schon Warnung genug sein müssen, denn als er die Plane seines Zeltes zurück riss, um einen Blick hinein zu werfen, stockte ihm der Atem.
Diese Wahnsinnigen hatte eine Kuh getötet und sich die Mühe gemacht, den Leichnam in sein Zelt zu schieben und zu stopfen.
Das hier war kein dummdreister Akt der Aggression, es war eine Warnung, eine Botschaft, man hatte ihm damit etwas sagen wollen.
Das schien klar, genau wie die seltsame Puppe aus Holz, die auf der Kuh sitzend drapiert wurde, gekleidet in schwarzes Stoffgewand und mit einigen Strähnen gelber Fäden als blondes Haar. Auf ihn wirkte es, als würde die Puppe ihn aus toten Knopfaugen mustern und verspotten, der genähte Mund dabei zu einem höhnischen Grinsen verzogen…


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So sehr Haile versuchte, in die schimmernd schwammige Erinnerung ihrer Gedanken zurückzukehren, um sich die Zeit im Tempel vorzustellen, es war ihr nicht möglich, sich an eine andere Kultistin mit blonden Haaren zu entsinnen.
Die meisten Hohepriester trugen ihre Haare schwarz, die einfachsten Priester hatten sich die Köpfe geschoren um das Geschenk zu empfangen.
Aber sie wusste schon immer und hatte es gespürt, dass ihre Haare als etwas ganz Besonderes angesehen worden waren.
Manche der Diener im Tempel wurden mit wimmelnden Maden im Mund begraben, wenn sie es gewagt hatten, ihr Haar zu berühren. Und Andere mussten sterben, weil es zu wenig Diener gab, denn die meisten der Diener waren ihr unterstellt gewesen, obschon sie niemals einen Befehl von ihr befolgt hatten. Nur sich um ihren Leib gekümmert hatten, ihn gepflegt und eingerieben, ihr die Haare geflochten, das wunderschöne blonde Haar.

Von einem Apostel hatte sie auch gehört, in Zusammenhang mit diesen beiden Buchstaben! Wenn sie sich nur entsinnen konnte, was ihr an Information fehlte, um die Erinnerung vollständig zu machen. Doch es war, als würde das Schicksal sie nur auslachen…

MeTa
30.09.2015, 20:24
Es war fürchterlich, sich ansehen zu müssen, wie übel die Bar aussah. Nach der Kneipenschlägerei kurz vor ihrer Abreise war sie schon überfordert gewesen, mit der Arbeit, die beim Reparieren und Reinigen der alten McDonalds-Filiale nötig gewesen ist - auch wenn sie diese Arbeit nie geleistet hat. Nun war sie auf eine seltsame Art und Weise kein Teil dieses Etablissements mehr. Jemand hatte übernommen, erfolgreich übernommen. Und obwohl der Gedanke nach wie vor von einem stechenden Gefühl des Neids begleitet wurde, hätte sie das Dusty Derreck's lieber gut florierend in den Händen von Georgina gesehen als so. Na gut, vielleicht doch nicht Georgina.

Und trotzdem alles bedrückend war, der Aufenthalt im Zimmer ihres ehemaligen Chefs zudem gewissermaßen unangenehm, war die präsenteste Emotion in Eryn Erleichterung. Erleichterung darüber, dass nicht nur sie, sondern auch Derreck, es aus dieser Siedlung geschafft hatte, bevor sie so verwüstet wurde.

Sie konnte für den Moment nicht sagen, ob sie jemals hierher zurückkehren würde. Sie hatten eine Mission, die kurzzeitig unterbrochen schien. Doch würden sie das Projekt 'Adam' wieder aufnehmen, oder vorerst nach Sheng und den anderen suchen, deren Leben im vorherrschenden Chaos nicht eindeutig ein Ende gefunden hatte. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass jemand wie Frank ruhen würde, bevor er nicht sicher wusste, was mit Silvia und seinen Kindern passiert war. Ein Grinsen stahl sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, dass zumindest Floyd-Williams sicher der Fraktion 'tot' zuzuordnen war. Ein Grinsen, für das sie sich nur eine Sekunde später schämte.

Sich von den Gedanken - die nichts weiter waren als wirre, sich abwechselnde Emotionsschübe - ablenkend, durchsuchte Eryn Derrecks Zimmer weiter. Sie ging nicht davon aus, irgendetwas Nützliches zu finden. Ihr war nur danach, sich so zu beschäftigen. Den Mann, der ihr von all den Figuren, die in ihrem Leben wie Schatten an ihr vorbeihuschten, noch die Vertrauteste weiter zu ergründen. Seine Hobbykiste angewidert mit dem Fuß bei Seite schiebend, schaute sie auch unter seinem Bett und in anderen Ecken nach den Dingen, die der Gründer der Kneipe vor seiner Abreise hier gelassen hatte.

Daen vom Clan
30.09.2015, 21:04
Eryn hatte das Zimmer schnell durchsucht, Derrick war zwar ein sehr unordentlicher und ungepflegter Mensch gewesen, doch augenscheinlich arm wie eine Kirchenmaus und das verwunderte sie jedoch ziemlich, denn an sich war die Bar jeden Abend gut besucht gewesen und sie hatte Derrick immer für einen Mann gehalten, der sich hier hatte einiges leisten können.

Seufzend ging sie noch einmal die Besitztümer des Mannes durch und wurde schließlich fündig.
Sie fand unter seinem Bett, also besser gesagt, im ausgeschnittenen Zwischenteil zwischen zwei aufeinandergelegten Matratzen schließlich eine uralte Keksdose, die mittlerweile leicht verbeult aussah und offensichtlich vielfach geöffnet worden war. Sie wog schwer in ihrer Hand und wie selbstverständlich übernahm der arrogante, ja selbstbestimmende Teil ihrer Persönlichkeit die Kontrolle, als sie die Dose wie selbstverständlich öffnete. Sie redete sich ein, dass sie im Grunde sowas wie die letzte Verwandte von Derrick war, doch in Wahrheit war sie neugierig. Es klapperte und schepperte, als sie die Dose öffnete und das erste was sie sah, war ein buntes Freundschaftsarmband. Es hatte ihr gehört, bis sie davon überzeugt gewesen war, dass sie es beim Gläser spülen im Waschbecken der Bar verloren hatte. Unter dem Band fanden sich allerlei kleine Kostbarkeiten, hauptsächlich Münzen aus verschiedenen Ländern, die heute keinen Wert mehr besaßen, wohl aber schön anzusehen waren und sicherlich auch einiges an Materialwert hatten.
Zudem ganze Scheinbündel von dreckigen, abgegriffenen Dollarnoten, es wirkte, als würde jede einzelne eine Geschichte zu erzählen haben. Die größte Geschichte wurde jedoch von einem Schreiben erzählt, welches ganz unten in der Dose lag.
Es zeigte eine Karte, die Ecken und Ränder, an der die Karte gefaltet worden war, waren durch das Gewicht des Geldes tief, trotzdem konnte sie eindeutig erkennen, dass es sich um eine Stelle in Corpus Christi handelte, die mit einem dicken roten X markiert war.
Darunter war mit Bleistift eingekritzelt:


02.05.2033
02.05.2034
02.05.2035
„Hermes I“ Olymp
Das einzige Schiff, dass uns aus der Hölle hier befreien kann, die Insel der Reichen. Privatrefugium, meterhohe Zäune. Das alte Leben. Ich brauche SIE.
Zwei Tickes: 1000 Dollar.

Die Zahl war unzählige Male unterstrichen, das Datum der Karte war 2030, also vor drei Jahren.
Derrick hatte verzweifelt für zwei Tickets gespart zu einer Legende, die immer wieder alle paar Monate durch die Siedlung geisterte. Die sagenumwobene Insel Olymp. Eine karibische Insel, in der die Reichen und Schönen der alten Welt vor Ausbruch des großen Zehrens eine Art Paradies hinter Mauern errichtet hatten und dort noch immer in Frieden und ohne Sorgen und Nöte lebten. Die sogenannten Schauspieler, die Reichen, jene, die diese Fabriken besessen hatten.
Doch Derrick hatte daran fest geglaubt. So sehr, dass er gespart hatte. Die Handelsware, von der sie überzeugt gewesen war, das er sie an die siedlungsbekannte Prostituierte gegeben hatte, wurde von Derrick augenscheinlich in Wirklichkeit zu Währung der alten Welt getauscht und hier gesammelt…

Kaia
30.09.2015, 21:15
Er hatte jetzt lang genug den Gedanken, dass Henry tot sein könnte vor sich her geschoben. Wenn sein Vater noch irgendwo war dann in der Klinik. Bei einem Angriff hätte der alte Mann sich feige versteckt, Will hatte in der Hinsicht einen guten Lehrer gehabt. Als der junge Arzt aus der Armory trat mischte sich der herbe Perfumgeruch mit dem beißenden Gestank von verbranntem. Gedankenverloren blieb er einige Sekunden stehen und folgte mit seinen Augen dem alten Kabel welches das Dusty Derrecks und die Klinik mit Strom versorgt hatte. Seine Füße begangen sich wie von selbst zu bewegen. Links. Rechts. Links. Rechts. Dann tauchte ein vertrautes Gesicht in seinem Blickfeld auf. Will blieb stehen und blinzelte. Howard. Er musste kurz an den Moment zurückdenken als Howard ihm die Bilder seiner Frau und seiner Tochter gezeigt hatte. Er hatte Mitleid mit ihm, auch wenn das dem rüstigen Mann wohl nicht gefallen würde.

"Will, außerhalb der Siedlung sind einige Wägen, ohne Bewegung. Zu weit weg um zu Fuß nachzuschauen was dort passiert ist. Vielleicht gibts dort auch noch Lebende, die gesehen haben was hier passiert ist. Falls nicht, könnten wir zumindest nützliche Ressourcen finden. Eine Falle halt ich für etwas ungewöhnlich, da würden die Reste der Siedlung ein viel logischeres Ziel abgegeben, wenn die Angreifer von uns gewusst haben sollten. Was meinst du?"

Will legte seinen Kopf leicht schräg und sah an Howard vorbei Merete an. Das Pferd stand noch dort wo er es angebunden hatte. Verängstigt vom Feuer, wie sie alle. "Ich habe sowieso nichts vor." Log er und zuckte mit den Achseln. Dabei nahm der junge Arzt seine Brille ab und untersuchte sie etwas zu genau auf Schmutz. "Ich bin mir nur nicht sicher, ob die alte Dame uns beide tragen kann."

Soladra
30.09.2015, 21:38
Mary hörte Frank aufmerksam zu und lächelte wieder, allerdings diesmal traurig. "Ich verstehe. Verlust führt zur Verzweiflung. Verzweiflung führt zu Hilflosigkeit. Hilflosigkeit führt zu Wut." Auf dem Weg zum Leuchtturm ließ se den Blick immer wieder durch die zerstörten Ruinen streifen. "Es muss hier früher wirklich mal schön gewesen sein...Schade,dass ich nicht früher hergekommen bin."Auch Lancester begrüßte sie wie alle zuvor: mit einem warmen Lächeln und einer ausgestreckten Hand, Pfeil und Bogen wieder verstaut. "Es freut mich, dich kennenzulernen. auch wenn ich nicht wusste, dass ich schon so bekannt bin." Ihr schiefes Grinsen schien etwas verschämt,als sie sich zu Frank umdrehte " Warum hast du mir nicht gesagt, dass du mich kennst? Und woher kennen wir uns?" Sie stemmte die Hände in die Hüften und offenbarte dabei unzählige Narben an Armen und Händen, teils kleine weiße Punkte, teils Schnitte mit Nähspuren, eines davon schien sogar ein Biss gewesen zu sein. Anscheinend waren die wenigen Jahre, die sie erlebt hatte, nicht nett zu ihr gewesen.

Gendrek
30.09.2015, 21:52
Lancaster war beunruhigt. Zutiefst beunruhigt. Die Mafia schnitt Pferden die Köpfe ab und legte sie ins das Bett von jemanden. Wer auch immer hier war... eine Kuh abstechen und sie quasi auf den Teppich im Wohnzimmer von jemanden zu werfen...
Die Puppe machte ihm jedoch Angst. Er mochte den starren Blick nicht, das falsche Lächeln. Schnell drehte er sich weg und sah wie Frank und eine ihm unbekannte Frau in seine Richtung kamen.

"Lancaster, warte einen Moment. Ich wollte dir Mary vorstellen, sie ist eine Heilerin und... Druidin soweit ich weiß und hat angeboten uns zu helfen und ich denke wir können im Moment jede Hilfe gebrauchen die wir bekommen können."
Mary. Noch nie gehört, noch nie gesehen. Aber sie streckte gleich die Hand aus und Lancaster ergriff diese instinktiv um sie zu schütteln. Auch wenn er gerade noch auf 180 war und am liebsten einen ganzen Tisch mit einer Axt gespalten hätte... die Situation brachte ihn wieder herunter.
Er wollte sich vor jemand Neues nicht unbedingt wie der letzte Irre aus dem Wald präsentieren.
"Lancaster. Schön dich kennen zu lernen Mary."
"Es freut mich, dich kennenzulernen. auch wenn ich nicht wusste, dass ich schon so bekannt bin."
Sie grinste und wandte sich zu Frank herum.
" Warum hast du mir nicht gesagt, dass du mich kennst? Und woher kennen wir uns?"
"Mhh, du kennst sie bereits länger Frank?"
Wirklich sicher war er sich dort nicht. Lancaster machte sich nicht die Mühe die Namen aller Leute in und um Shengs Hope auswendig zu lernen, aber das Gesicht von Mary war ihm wirklich gänzlich unbekannt.
"Einerlei, schön dich hier zu haben. Leute die sich mit Medizin auskennen und eine Waffe benutzen können sind gerade jetzt nötiger denn je."

wusch
30.09.2015, 22:01
Frank lächelte kurz angesichts der Tatsache, dass Mary und Lancester beide dachten, dass er Mary kennen würde, nur weil er wusste das sie eine Druidin war. Nein, tatsächlich sind wir uns noch nie begegnet Mary. Ich habe nur von Händlern wie Mom Permutter und anderen durchreisenden von dir gehört. Es schadet ja bekanntlich nie ein wenig die Ohren offen zu halten als Polizist. Man weiß ja schließlich nie wer noch so eines Tages zu einem in die Siedlung kommt. klärte er den Irrtum auf Und wie man sieht bist du hier auch.
Und ja, du hast recht, Shengs Hope war eine schöne Siedlung. Natürlich hatten auch wir genug Sorgen aber wir haben überlebt und waren so sicher wie es eben ging. Wir müssen alle die noch leben wieder finden. erzählte er Mary etwas über Shengs Hope und erklärte schließlich, was er schon bei sich zu Hause innerlich beschlossen hatte.
Wir sind gerade auf dem Weg um auf Jackal bitte hin den Strand abzusichern, für den Fall das sich jemand dort herum treibt, denn einige der Leute sind anscheinend erst heute gestorben. Außerdem dachte ich mir, dass es nicht schaden könne dir Mary gleich einmal vorzustellen. erklärte Frank ihre Anwesenheit hier. Silvia, Thomas und Robert sind zum Glück nicht unter den Toten, sie leben also wahrscheinlich noch. den Mann im Schlafzimmer erwähnte Frank bewusst nicht. Er stufte diese Angelegenheit als privat ein. Sollte es wichtig werden, konnte er es jederzeit erwähnen.
Jackal selbst sucht gerade nach Benzin. Er hat einige Wagen so 10 Meilen von hier gesehen und sucht gerade nach einer Möglichkeit dort in angemessener zeit hinzukommen.

Soladra
30.09.2015, 23:23
Sie kicherte. Es wirkte inmitten der brennenden Ruinen irgendwie deplatziert "Bin ich etwa schon so ein dermaßener Freak, dass man mich überall kennt? Ist ja furchtbar." Dann räusperte sie sich symbolisch, um wieder ernst zu werden. "Ich schlage vor, wir machen uns auf den Weg zum Strand. Vom Reden ist nicht viel Getan, und Jackal reißt mir vermutlich den Kopf ab, wenn er hört, dass ich hier irgendetwas Wichtiges aufgehalten habe."
Fast wie selbstverständlich zog sie ihren Bogen von der Schulter, legte einen Pfeil auf und machte sich auf den Weg in Richtung Strand, immer dem Geräusch des Wassers her. Ihre Schritte waren leicht, vorsichtig und leise, ihre Haltung leicht gebeugt, ihr Blick wachsam. Anders hätte sie in der Wildnis vermutlich auch nicht sehr lange überlebt. Sie wartete kurz auf Frank, und zog dann mit ihm zusammen Richtung Küste. Selbst auf dem Kies zwischen Stadt und Strand bewegte sie sich beinahe Lautlos, immer den Kopf wendend, immer darauf gefasst, aus irgendeiner Ecke angesprungen zu werden. (Suvival?)
Ihren Bogen hielt sie dabei halb gespannt auf Brusthöhe, um ihn jederzeit hochreißen zu können , wenn Gefahr drohen sollte. (Schütze?)
Von dem freundlichen, niedlichen Mädchen von eben schien nicht mehr viel geblieben zu sein: Hier stand eine erfahrene Jägerin.

wusch
30.09.2015, 23:36
Frank schüttelte langsam den Kopf, als er hörte, wie Mary sich selbst beschrieb.Nein, Unsinn. Gut, zugegeben, eine Druidin ist tatsächlich recht ungewöhnlich aber was ist seit dem großen Brand schon normal? Außerdem verstehst du dich auf die Heilkunst und von Ärzten reden die Leute immer gern. Dann bemerkte er etwas in Lancasters Augen. Sag mal Lancester, stimmt etwas nicht? doch der ältere Mann wirkte nicht so, als ob er darüber reden wollte. Frank entschloss sich dazu, später darauf zurück zu kommen, wenn sie etwas mehr Zeit hatten und die Gelegenheit besser war als ausgerechnet hier.
Als Mary vorschlug jetzt loszugehen, stimmte er mit ihr überein. Gut, dann machen wir uns jetzt am besten auf den Weg. Mal sehen ob wir am Strand etwas finden. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich mir wünschen soll, das wir nichts finden oder das dort tatsächlich ist. Gab Frank seine Gedanken laut preis und zog seine Pistole. Für alle Fälle wollte er sie in der Hand halten. Wir bleiben am besten immer zusammen und bleiben immer in Sicht und/oder Rufweite, auch wenn ich nicht glaube das wir uns weit voneinander entfernen müssen. In Morris Yacht oder in die Adhalita gehen wir nur zusammen falls es nötig sein sollte. Wenn einer von uns etwas findet, sollte er dem anderen sofort bescheid geben wenn es möglich ist. schlug er ihr verhalten während des Absicherns des Strandes vor.

Frank macht sich zusammen auf den Weg zum Strand um ihn nach Spuren des Geschehens und eventueller anwesender (Ermittler) zu durchzuchen, seine Pistole würde er im Notfall zur Verteidigung benutzen(Schütze+Experte Schusswaffen).

Lynx
01.10.2015, 08:58
Die Begegnung mit Haile war ziemlich seltsam verlaufen. Also, seltsamer als sonst. Aber es war auch verständlich.
Evi stand noch eine Weile zwischen Tür und Angel zu Shengs Zimmer und war völlig unschlüssig, was sie nun tun sollte. Hier war offensichtlich niemand mehr und es half auch niemandem, wenn sie ewig auf die säuberliche Schrift vom Bürgermeister starrte. Das würde ihn auch nicht auf magische Art und Weise herzaubern.
Und immerhin, wenn die anderen inzwischen nicht einen ganzen Haufen versteckte Leichen gefunden hatten, dann hieß das, dass viele Einwohner noch irgendwo am Leben waren. Irgendwo.

Evi beschloss, Richtung Marktplatz zu gehen. Es war der Ort, wo sie sich am ehesten vorstellen konnte, die restliche Gruppe vorzufinden, oder zumindest einige davon. Irgendjemand hatte bestimmt schon etwas mehr Ahnung, was hier eigentlich vor sich ging. Außerdem war auf dem Weg dorthin auch das Dusty Derrecks. Immer wenn die Taucherin nichts mit sich anzufangen gewusst hatte, war sie in die Bar gegangen. Den besten Ort der Welt. Dieser war nun bestimmt in einem fürchterlichen Zustand - und irgendwie wollte sie das auch gar nicht sehen - aber alleine der Gedanke daran machte sie schon wütend. Und wütend war gut. Vor allem besser als wie gelähmt in der Gegend herumzustehen.
Entschlossen schob Evi das Papier von Sheng in ihre Hosentasche und die Alligatorenzähne an ihrem Schmuckgürtel klapperten leise.

Als die Taucherin die INS Ahladita verließ kam ihr vor von irgendwo Stimmen zu hören, als würden die Rauchschwaden Geschichten erzählen. Ihr wurde ein bisschen gruselig zumute, aber als sie zum Dusty Derrecks kam, konnte sie deutlich eine Männerstimme ausmachen, die aus der Richtung der Hauptstraße kommen zu schien.
HALLO? Hallo ist da wer? Brauchen sie Hilfe?

Nun konnte sie ihn sehen, wie er auf einem kleinen Haufen Müll stand. Er hatte harte Gesichtszüge und wirkte muskulös. Ein bisschen Soldaten-mäßig, aber völlig anders als Jäger.
"Ist ein bisschen spät für Hilfe.", machte sie ihn auf sich aufmerksam. Weil es ziemlich hart klang setzte sie etwas freundlicher nach: "Es scheint hier niemanden mehr zu geben, außer uns. Wir sind auch gerade erst gekommen." Sie ließ absichtlich davon ab zu erklären, wen genau sie mit "wir" meinte. Immerhin hatte sie keine Ahnung wer der Typ war und warum er hier nun plötzlich auftauchte.
"Wer bist du?"

Daen vom Clan
01.10.2015, 10:08
Mary und Frank waren wachsam und bis auf das Äußerste gespannt, als sie den Sandstrand entlang wanderte und versuchten, etwaige Bedrohungen auszumachen.
Doch bis auf einige angeschwemmte Leichen konnten sie nichts finden. Die beiden Toten, die sie zuerst fanden, waren Scavenger wie Steve gewesen, eine kräftige Frau und ihr Mann, sie hatten sich offensichtlich gewehrt und wahrscheinlich vom Schiff aus gekämpft und ins Wasser gestoßen worden, nachdem sie überwältigt worden waren.
Auch sie waren beide ihrer Oberteile beraubt und am Rücken mit Schnittwunden übersät, die eklig zu eitern begonnen hatten, nachdem sie einige Tage dem Wasser der Bay ausgesetzt worden waren.

Die dritte Leiche, die sie fanden, war ein surrealer Anblick. Einer ihrer Taucher, die Sheng vor Jahren massiv eingesetzt hatte, um den Sarg von Adam zu finden, komplett in Taucherausrüstung und mit Schnorchel, verheddert in einem Netz, wie es von den Fischern der Siedlung benutzt worden war. Das Netz war beschwert mit Steinen, es wirkte, als hätte der Mann sich die Ausrüstung angezogen, um Hilfe zu holen oder zu fliehen, war aber dann aufgehalten worden.

Doch so sehr sie sich auch anstrengten, es war ihnen nicht möglich, etwas von Wert oder Besonderheit am Strand zu finden.

wusch
01.10.2015, 10:28
Frank spürte Frustration in sich aufsteigen, als sie nichts als Leichen am Strand fanden. Er hatte gehofft, zumindest etwas zu finden aber leider nichts, nur die Leichen dieser Leute, einer auf der Flucht oder bei dem Versuch Hilfe zu holen getötet. Es sieht nach einem plötzlichen, schnellen Angriff aus aber manches passt einfach nicht zusammen sagte Frank mehr zu sich selbst als zu Mary, als sie den Strand fertig durchsucht hatten. Die Barrikade die Silvia bei uns zuhause errichtet hat, will einfach nicht dazu passen. Hat sie etwas gemerkt oder ging es doch nicht alles so reibungslos für die Angreifer? Und warum sind Robert und Thomas nicht tot obwohl sogar wesentlich ältere Kinder an Ort und Stelle ermordet wurden? fragte er sich ebenfalls Laut. Dann schüttelte er sich kurz um diesen Gedanken abzuschütteln und fokussierte sich wieder auf das, was unmittelbar vor ihm Lag. Der Strand und Morris Luxusyacht oder was davon übrig war, genau vor ihrer Nase.
Was hälst du davon, wenn wir uns als nächstes Morris Yacht ansehen Mary? Morris ist... oder war der örtliche wohlhabende Playboy. Er hat ziemlich im Luxus der alten Welt geschwelgt mit eigenen Leibwachen, Wein, Zigarren, guten Anzügen und so weiter. erklärte Frank der jungen Frau was es mit der Yacht und Morris so auf sich hatte. Dort hat noch niemand nachgesehen, vielleicht gibt es dort mehr Hinweise, nützliche Sachen, was ich bezweifle oder zumindest Hinweise auf Morris Schicksal.
Frank macht sich auf den Weg zu Morris Yacht um sie zu untersuchen (Ermittler) wartet aber noch kurz auf Mary.

Soladra
01.10.2015, 10:38
Sie runzelte vor allem beim Anblick des Tauchers die Stirn, einen verstimmten Ausdruck auf dem Gesicht. "Du hast recht. Das waren keine Plünderer. Das hier war geplant bis ins kleinste Detail. Man kannte euch...Es gibt nicht zufällig irgendjemanden, der euch ganz und garnicht mag?" Mit schnellen Handgriffen befreite sie mithilfe ihres Messers den Taucher von seinem Netz und versuchte, brauchbare Gegenstände wie Taucherbrille und den Schnorchel, sowie etwaige Ausrüstungsgegenstände aus Bauchtaschen zu Bergen und neben der Leiche auf dem Sand auszubreiten. "Du hattest hier Familie? " Sie schwieg kurz, dann legte sie Frank eine Hand auf die Schulter. " Wir werden sie finden. Das verspreche ich dir." Ihre Augen trafen seine. Mitgefühl und Zuversichtlichkeit lagen in ihrem Blick, dazu etwas, das man in der heutigen Zeit vermutlich nicht allzu oft sah: Hoffnung.

Kurz darauf nahm sie ihren Bogen wieder auf und nickte. "Gehen wir."

Daen vom Clan
01.10.2015, 10:54
Die Yacht sah von außen vollkommen unversehrt aus, was es noch gruseliger machte, wenn man die Bullaugenfenster der Yacht betrachtete, die von innen rußbedeckt und geschwärzt aussahen. Auch das Weiß der Yacht hatte durch den unseligen Rauch deutlich gelitten, auch hier war das einstmalige Luxusobjekt vollkommen von einem schmierigen Film bedeckt.

Mary und Frank hatten keine Probleme, die Yacht zu erklimmen.
Auf dem Sonnendeck angekommen, sah es noch wunderschön und friedlich aus, die Liegen und der Sonnenschirm und die leeren Weingläser zeichneten ein Bild eines Mannes, der auf jeden Fall seine Zeit noch sehr genossen hatte.

Doch unter Deck, in dem Raum, den Morris sein Wohnzimmer nannte, hatte der Alptraum ebenfalls Einzug gehalten.
Dort, wo Morris einst mit Lisa gespeist hatte, waren Stühle aufgebahrt worden, auf denen nun nurmehr schwarzverkohlte Leichen zu finden waren. Von der Statur her waren sie nicht unbedingt dem Lebemann zuzuordnen, es war wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um seine Leibwächter oder Gespielinnen handelte, die überwältigt und getötet worden waren.
Der Raum war an sich mit Benzin übergossen worden und so war das Innere der Yacht ebenfalls vollkommen verbrannt und zerstört, all die Artefakte aus der alten Welt, Morris' gesamter Schatz und seine Leidenschaft waren zerstört worden und damit auch ein Teil der Kultur aus der alten Welt, hatte sich der Playboy doch stets auch als Retter solcher Artefakte verstanden und gesehen.

Vielleicht würde sich mit ausreichender Bildung noch etwas Brauchbares finden lassen, doch groß schien die Wahrscheinlichkeit nicht zu sein.
Eine Leiche, die die Statur oder Gesichtszüge von Morris hatte, konnte ebenfalls nicht von den Beiden gefunden werden. Auch hier schien es sich um eine gezielte Entführung zu handeln.

wusch
01.10.2015, 11:47
Mein Gott... murmelte Frank entsetzt angesichts der verbrannten Leichen und er hoffte, dass die Leute bereits tot gewesen waren, als sie in Brand gesteckt worden waren. Der Tod im Feuer war ein grausamer Tod. Warum diese blinde Vernichtung? Jeder halbwegs vernünftige Mensch hätte sich zumindest teilweise hier bedient, das hier war einst die reinste Schatzkammer. Morris hatte alles was er in seine Finger bekommen konnte. Ein Grammophon, ein funktionierendes Radio, verschiedenste Platten, CDs und Kasetten. Alles wahre kulturelle Schätze. Dazu noch edles Besteck, Gläser und Teller, der Mann hat ein wahres Luxusleben geführt aber zugleich quasi die Rolle eines Konservators der Kultur von vor dem großen Zehrens eingenommen. sagte er tatsächlich irgendwie betroffen von dem Verlust all dieser Dinge.
Und danke Mary, für den Zuspruch und die Hilfe. Wenn wir alle weiterhin zusammen arbeiten, besteht noch Hoffnung für die Überlebenden von Shengs Hope. Vielleicht kann die Siedlung wieder aufgebaut werden. Zumindest die Mauer besteht ja noch. sagte er mit einem Funken Hoffnung an den er sich nach wie vor klammerte.
Immerhin scheint Morris selbst nicht hier zu sein, das sind wohl alles seine Leibwächter und Gespielinnen.
Wir müssen wirklich nachher Haile suchen gehen, vielleicht kann weiß sie welcher Kultistenclan genau das hier angerichtet hat und demnach wo die Leute alle sind. Haile war einmal selbst Kultistensklavin bis Sheng sie befreit hat. überlegte er laut und fügte noch eine Erklärung für Mary an.
Dann begann er sich vorsichtig in dem Chaos, das einst Morris ganzer Besitz gewesen war, umzusehen(Schulbildung). Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren.

Daen vom Clan
01.10.2015, 12:08
Es war eine dreckige und schmutzige Arbeit, die Mary und Frank da erwartete, denn die Zerstörung war gezielt und brutal vorgenommen worden, man hatte bewusst versucht, die Schätze von Morris zu zerstören, indem man sie mit Bezin übergossen und angezündet hatte.
Trotzdem war längst nicht alles brennbar und augenscheinlich hatten die Angreifer auch nicht alle Zeit der Welt, denn es gelang Frank tatsächlich, noch ein paar Gegenstände in seinen Besitz zu bringen, die vielleicht dazu dienlich waren, ihnen in ihrer Mission zu helfen.

Obschon es bisher nur Gerüchte gewesen waren, dass Morris in allerlei kriminelle Machenschaften verstrickt gewesen war, wurde es nun zur traurigen Wahrheit.
Hinter Büchern in einem Buchregal - passenderweise Werke wie Sherlock Holmes, die in edles Leder eingeschlagen waren - fand der Polizist eine Sammlung von Einbruchswerkzeug. Dietriche, Brechstangen und eine veritable Sammlung von Schlüsseln, Drähten und anderen Hilfsmitteln.

Diese waren durchaus dazu geeignet, sich irgendwo einzuschleichen. (ergibt den Trait "Infiltrator" oder wertet einen vorhandenen Trait auf)

Mephista
01.10.2015, 12:52
In Hailes Kopf rumorte es, das konnte man fast schon hören.
Entweder schien es sie sehr aufzuwühlen oder sie wusste mehr oder weniger genau, was das alles zu bedeuten hatte, konnte es aber nicht wirklich mitteilen.
Kurz schweifte ihr Blick zu den Haaren. Diese wunderschön geflochtenen fast goldenen Haare. Etwas an dem Mädchen berührte Léo auf sehr merkwürdige Weise.

Seit sie klein war, hatte sie ihre Haare immer lieber offen getragen, bis heute. Ihr Papa hatte es so geliebt. Aber wenn Mama zu Hause war, wurden sie immer in Zöpfen, Gummis und Spangen eingesperrt. Immer befreite sie ihre langen Locken, sobald sie ungesehen war, immer war Mama sehr wütend, wenn sie es bemerkte. Die Latina hatte das Ergebnis immer gehasst, aber das Kämmen, Flechten und Zurechtrücken waren mit die intimsten Momente, die sie mit ihrer Mutter geteilt hatte. Nur deswegen zwang sie ihrer Ordnung zum Geburtstag ihrer Mutter freiwillig, auch nach 20 Jahren, noch einen ganzen Tag in „Ordnung“.
Das Schönste war immer, wenn Léo ihre Mama frisieren durfte. Es konnte Stunden dauern, denn ihre Mama hatte die tollsten Haare der Welt. In México waren die meisten Leute natürlicherweise schwarz- oder höchstens dunkelbraunhaarig, so stach Señora Arellano-Felix, im wahrsten Sinne des Wortes eingeflogen aus Australien, enorm heraus mit ihre goldenen Haarpracht.
Es war wie fester Sonnenschein für Léo gewesen, weich und warm. Ihre Mama war direkt vom Himmel gekommen, sie hieß ja auch Angela. Und sie selbst war die kleine Angelita. Denn als sie geboren wurde, sagte Papa immer, war sie genauso blond gewesen wie ihre Mutter, doch mit den Jahren dunkelten sie immer weiter ab, sehr zum Verdruss der ehemaligen Greensworth.

Ein lautes Klirren, gefolgt von einem "DRECKS. KACK. ARSCH." , riss sie aus ihrem Gedankenstrom. Sie sprang alarmiert auf und blickte mit gezückter Machete in Richtung Leuchtturm, wo der ganze Trubel stattfand. Gerade noch erhaschte sie einen Blick auf etwas kastenförmig Fliegendes, einer Autobatterie nicht ganz unähnlich, ehe es von oben wieder tönte:
"GOTT VERFICKTE ARSCH. PISS. ARGHHH. VERFICKTER ELEKTROSCHROTT. SCHEIßE."
War sie sich beim ersten Mal noch unsicher gewesen, konnte sie nun definitiv sagen, dass das Hju war, dem gerade wohl jegliche Sicherungen durchbrannten. Ein Schuss schnitt durch die Luft, mit Ziel auf das inzwischen am Erdboden aufgekommene Ding, ehe er sich nach unten verkrümelte.
Irgendwie musste man doch verstehen können, dass etwas in ihr total auf ihn abging, auch wenn er gefühlt schon 150 war, oder?
Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder Haile und Niki zu, der auch noch da war, warum auch immer. Die Augen der Jüngeren waren weit aufgerissen und sahen dem davonstapfenden Guapo hinterher.
"Wo waren wir?.... Achso."
Kurz schnippte die Schwarzhaarige, um die Aufmerksamkeit wiederzubekommen. Es glückte.
"Denkst Du, dass das Du auf dem Bild bist...?“
Kurz schien Haile etwas verwirrt, ehe sie vorsichtig nickte.
"..."
"Okay, und glaubst Du, der oder die, die das hier hinterlassen haben, haben nach dir gesucht?“
Das schien viel in der Blonden auszulösen. Fast schon flehentlich sah sie die Ältere an, als könnte sie ihr so alles sagen.
"...!"
Ihr Blick fiel wieder auf den Zettel in Nikis Hand und sie zeigte immer wieder zwischen ihm und dem großen Kasten hin und her.
"Es gibt einen Zusammenhang zwischen PX und Adam?"
Ohhh, der große Denker wollte sich auch beteiligen. Zugegebenermaßen eine gute Frage. Dass der Kaste Adam sein sollte, hätte Léo auch nicht gleich erraten.
"...!"
Aufgeregt nickte das Mädchen in Kutten.
"Kannst Du uns irgendwie zeigen, welche?“
"...!!!"
Sie fasste sich an den Kopf und schien sehr unglücklich, zeigte dabei immer wieder zwischen dem Zettel und de Schnipselbild hin und her.
"Ich denke, Du kannst Dich nicht genau erinnern, ja? Hmm, ich schau mich nochmal etwas um, vielleicht findet sich noch Etwas. Du kannst beim Hijo de Puta bleiben oder mitkommen, wie es Dir besser passt, Haile.“
Mit den Worten drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zu ihrem Baumhaus. Sie glaubte es zwar immernoch nicht, weil es außerhalb lag und nichts darin sein konnte, aber sie wollte alles ausgeschöpft haben.
Auf halben Weg kam sie am Wohnwagen vorbei, wo gerade diese Liza oder so ausstieg. Bei deren Anblick gingen irgendwie jedesmal alle Alarmglocken in ihr an, aber sie konnte nicht sagen, wieso. Ihre Miene wurde finster.
"Hey, Du hast doch nichts zu tun grad oder? Beim Leuchtturm versuchen wir gerade einen Code zu knacken und vielleicht hast Du ja ne Ahnung, was man da machen kann..."
Ohne die Antwort abzuwarten ging Léo weiter. Die Frau musste sie näher im Auge behalten, da war was nicht in Ordnung.
Endlich bei ihrer alten Heimstatt angekommen, stemmte sie die Hände in die Hüften. Léo würde sich dort genau umsehen. (Ermittler Trait, again? XD)

wusch
01.10.2015, 13:03
Wie es aussah, waren die Gerüchte um Morris nicht falsch gewesen. Natürlich hatte er von ihnen gehört und Frank war ihnen auch nachgegangen, hatte Morris aber nie etwas nachweisen können. Da es aber nie einen kritischen Punkt erreicht hatte, hatte Frank nie einen Grund gefunden, warum er ernsthaft gegen Morris vorgehen sollte um beispielsweise seine Yacht zu durchsuchen. Selbiger war zwar lange nicht so viel mächtig wie Floyd-Williams, auf der anderen Seite aber hatte er auch genug Einfluss über verschiedene Leute in der Stadt um vor einem gewissen Maß an Verdacht geschützt zu sein. Nun jedoch spielte es keine Rolle mehr, das Frank die Beweise für Morris Machenschaften in seinen Händen hielt. Das hier beschlagnahme ich dann wohl. sagte Frank, als er die Einbruchswerkzeuge an sich nahm. Sie würden ihm auf der Reise bestimmt noch nutzen. Er war zwar kein freund dieser Praktiken aber es gab genug herrenlose Gebäude die geöffnet werden wollten und wenn sie zu den Kultisten wollten, dann würden sie in jedem Fall soetwas gebrauchen können.
Frank steckt die Einbruchswerkzeuge ein und generiert für sich so den Trait Infiltrator.

Gut Mary, ich denke wir haben hier alles gefunden was uns etwas nützt, alles andere ist leider völlig unbrauchbar, wirklich eine Schande. sagte Frank mit Bedauern in der Stimme.Machen wir uns auf den Weg zur Ahladita. mit diesen Worten Begaben sich die beiden zum alten Frachter um ihn genauer zu untersuchen. (Ermittler)

Layana
01.10.2015, 13:20
Lisa saß am Boden des Wohnwagens und wusste nicht so recht, was sie fühlen sollte. "Mama… wo bist du?" Sie sah den blutigen Handabdruck an der Tür. Dieser sowie all die Leichen draußen auf dem Weg, hatten sie das schlimmste befürchten lassen. Sie hatte fest damit gerechnet die Leiche ihrer Mutter zu finden. Aber nun.. sie wusste nicht, ob sie erleichtert war, ob sie hoffen sollte, dass Jul noch lebte. Andererseits war diese Ungewissheit die Hölle. Sie fragte sich, ob das Blut das von ihrer Mama war. War sie verletzt? Oder sollte es nur abschrecken? Dafür sprach zumindest, dass sich im Bett selbst kein Blut befand. Vielleicht…? Sie blickte hoch und merkte… irgendwas ist komisch, irgendwas passt hier nicht, aber was nur?

Sie grübelte eine Weile nach, kam aber alleine nicht drauf und ging schließlich wieder hinaus. Sie brauchte frische Luft. Auch wenn man bei dem immer noch beißenden Geruch nach Feuer und Rauch nicht wirklich von "frischer Luft" sprechen konnte. In diesem Moment lief die junge Frau an ihr vorbei, die sie Léo nannten. "Hey, Du hast doch nichts zu tun grad oder?" sprach diese sie an. "Beim Leuchtturm versuchen wir gerade einen Code zu knacken und vielleicht hast Du ja ne Ahnung, was man da machen kann..."
"Ähm…" Lisa wollte gerade antworten, da war die Latina auch schon wieder weiter gerannt. 'Merkwürdige Person' dachte sie sich. Eigentlich suchte Lisa nach Menschen wie Frank oder Will, aber da sie diese momentan nicht erblicken konnte, lief sie hinüber zum Leuchtturm, wo sie auf Niki und die stumme blonde Ex-Kultistin oder so was traf.
"Hey ihr beiden! Léo sagt, hier gibt es einen Code zu knacken?" begrüßte sie die zwei. "Ich weiß zwar nicht, ob ich euch dabei behilflich sein könnte, aber anschauen kann ich es mir ja mal." Fuhr sie mit einem Blick auf den Zettel in Nikis Hand fort.


OOC: Prüfung auf Sprachgenie, ob bei ihr etwas in Bezug auf PX klingelt.

Soladra
01.10.2015, 13:45
Platzhalter, in dem Mary um Erlaubnis fragt, was mitnehmen zu ddürfen, und bei einem ha etwas scheinbar völlig willkürliches oder unnützes einsteckt. Dann fragt sie ob man nicht versuchen soll, zu retten, was zu retten, wenn die Gegenstände jemandem so viel bedeutet haben. Ansonsten rdwürde sie Frank folgen und mit ihm abhängeh. Leute, postet mal nicht so schneller, ich bin bis 5 unterwegs xD

Scavenger
01.10.2015, 13:53
„Ist ein bisschen spät für Hilfe.“ hörte er bevor er die Person sah die aus dem rauchverhangenem Gebiet vor ihm, auf ihn zu kam. Sie schien noch relativ jung zu sein, doch genau konnte er das nicht betiteln, dafür waren die Lichtverhältnisse zu schlecht durch den Rauch. "Es scheint hier niemanden mehr zu geben, außer uns. Wir sind auch gerade erst gekommen." setzte sie fort als sie näher zu ihm gekommen war und ihn darauf dann fragte wer er denn genau sei.

Jack blickte sich um, offenbar wurden die Flammen und der Rauch noch von anderen Menschen gesehen. Aber erstmal stellte er sich der jungen Dame vor „Mein Name ist Jack Griffin, ich habe den Rauch und das Feuer gesehen und habe mich direkt hier her begeben.“ er schaute sich erneut um. Man musste kein Profi sein um zu erkennen dass die, die das hier angerichtet haben, nur drauf aus waren so viel zu zerstören wie es ihnen möglich war. Jack widmete sich wieder der Person vor ihm. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?" fragte er und reichte ihr die Hand, denn schließlich gehört sich das so und soll auch ein wenig Vertrauen aufbauen, denn gerade in der heutigen Zeit war Vertrauen das letzte was einem zugesprochen wird wenn man fremd ist.

truecarver
01.10.2015, 14:32
Das Haus war gerade dabei wie ein Kartenhaus in sich zusammen zu fallen und ihn lebendig zu begraben, dessen wurde sich Jäger schnell bewusst. Irgendwo knackten die brüchigen Wände, ein gefährliches, lebloses Ächzen ging dumpf durch die verlassenen Korridore. Jäger machte einen Schritt in den mysteriösen Raum, in der Hoffnung schnell einen Blick auf die Wandzeichnungen werfen zu können. In dem Augenblick bewegte sich der Boden unter seinen Füßen. Fluchend drehte sich Jäger auf dem Absatz um. Es war zu gefährlich hier länger zu verweilen, die Geräuschkulisse wurde zusehends lauter und alarmierender. Er musste hier raus, wenn er keinen sinnlosen Tod in Floyds kleinem Gruselkabinett sterben wollte. Der angekettete Zombie blickte ihm verständnislos hinterher, als Jäger die Treppe wieder hoch rannte, dann durch das buchstäblich zugeschissene Master Bedroom des Hausherrn stürzte um schließlich auf dem Rasen vor dem Eingang über die eigenen Füße zu stolpern.

Den Krach konnte man sicherlich kilometerweit hören. Die Außenfassade gab zunächst keinen Aufschluss darüber was sich in dem Augenblick im Inneren des Hauses abspielte. Die Decke kam als erste herunter, ein Loch breitete sich von der Mitte bis zu den Rändern aus. Schwere Holzbalken und Dachziegel knallten auf die oberste Etage, die kaputten Wände und der Boden gaben nach und der Schutt begrub den Erdgeschoss unter sich. Hätte Jäger noch einen Augenblick länger gezögert, wäre er jetzt in der dunklen Kammer lebendig begraben, mit Floyds verschrumpelter Zombiefreundin, die bestimmt kein unterhaltsamer Gesprächspartner gewesen wäre. So will ich meine letzten Stunden nicht verbringen, dachte Jäger und kam wieder auf die Beine hoch.

Daen vom Clan
01.10.2015, 14:34
Als Leo in ihrer alten Behausung ankam, war sie auf den ersten Blick vollkommen verwundert.
Sie sah genauer hin, denn ihre Heimstatt unterschied sich stark von Denen ihrer Kameraden und Wegbegleiter.
Denn sie war vollkommen unversehrt.
Probe Leo: Ermittler: Bestanden!

Es schien klar, dass ihre Feinde auch hier gewesen waren, die Fußabdrücke waren eindeutig, ebenso, dass man sich an ihrer Tür zu schaffen gemacht hatte.
Doch weder hatte man versucht, sie auszurauben, noch anzuzünden und damit unterschied es sich massiv vom Rest der Gebäude.
Vorsichtig lugte sie nach drinnen – und erstarrte: Auf ihrem Bett hatte man Kleidung drapiert, die ihr nicht gehörte. Schnell war sie bei dem Bett angekommen und untersuchte das Gefundene, stirnrunzelnd. Es war Kleidung eines kleinen Kindes, sie hatte solche Stücke bereits schon an einem Bewohner von Shengs Hope gesehen: Alex.

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Probe Frank: Ermittler: Bestanden!
Frank konnte im Inneren des Schiffes trotz genauer Untersuchung keine weiteren Auffälligkeiten oder wertvollen Besitztümer finden.
Auch keine weiteren Leichen oder gar Überlebende.

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Probe Lisa: Sprachgenie: Bestanden!

„PX?“ sagte Lisa und sprach den Geniestreich aus, der ihr als Erstes in den Kopf schoss: „Ihr meint wahrscheinlich Pax. Das römische Wort für Frieden?“
Sie hatte davon gehört, es gab nicht viele Bücher in der Siedlung, so dass man manchmal auch gezwungen war, historische Romane oder gar Sachbücher zu lesen und die Darstellung von PX für Pax war ihr dabei früher schon aufgefallen.


https://www.youtube.com/watch?v=53aDI5K49F4

Haile erstarrte, sie konnte sich plötzlich wieder erinnern. Sie hatte diese Erinnerungen tief in sich begraben, sie weggesperrt, sie für immer vergessen machen wollen, denn sie hatte gespürt, dass sie eines Tages ihr Leben würden kosten können!

Sie sah sich selbst, als wäre sie ein Geist, der außerhalb ihres Körpers schweben würde.
Vor ihr auf dem Boden lag eine junge Frau, die kaum mehr als Mensch zu erkennen gewesen war, sie saß auf einem Thron der viel zu groß für sie war und sie allein durch seine Präsenz schon zu erdrücken drohte. Die Kreatur vor ihr auf dem Boden war nett gewesen, dann voller Angst und stammte aus einer Siedlung, die an einem See gelegen hatte, einem See, der in das Meer mündete und südöstlich ihres Tempels lag. Von hier, so hieß es, würde die große Erlösung kommen, so hatte man es ihr immer und immer wieder in Gesängen erzählt, so sehr, dass sie es selbst geglaubt hatte. Aus diesem Ort stammte auch der Mann, der hier die große Krone getragen hatte, er sprach sehr komisch, mit harter Aussprache und wurde als der „wiedererweckte erste Tote“ bezeichnet, obschon er ganz sicher nicht untot war, sondern ein Mensch wie alle von Hailes Diener und Dienerinnen. Er kannte als Einziger die Geschichte des Erlösers der kommen würde, so der Apostel ihn finden und führen würde. So war es überliefert gewesen.

Sie erinnerte sich an Bilder, die an die Wände gemalt worden waren, von den Kultisten aus dem Süden und sie erkannte die beiden Bilder wieder, die sie auf Pergament gesehen hatte – es waren zwei von vielen Weiteren. Die Wandzeichnungen hatten sie in ihren Träumen verfolgt, denn das Mädchen, das dort abgebildet war, war ihr bis in die Träume gefolgt…

Sie hatte die Präsenz des gemalten Mädchens gespürt, so vertraut und so nah, als wäre es ihre Eigene gewesen, wie ein Schatten, der ihr immer gefolgt war, wie ihr eigener Schatten!
Und sie spürte wieder die angenehm warme Feuchtigkeit des Blutes, mit dem zwei ihrer Diener ihre Füße gewaschen und bemalt hatten, das Blut aus den Eingeweiden der Frau, die nun tot vor ihr lag, ermordet, weil sie die Erlösung in einem See hatte suchen sollen, doch nicht gefunden hatte. Sie war schon die Zweite, die man gegen ihren Willen gebracht hatte und über den See ausgefragt hatte und die Zweite, die so zu Tode kam. Doch diesmal waren es ihre Füße, die gemalt und gesalbt wurden. Und nicht ihr Ebenbild aus dem Spiegel.

Pax – davon hatten sie gesprochen, die Anführer. Der ewige, allumfassende Frieden, wenn alle Lebewesen erst so sein würden wie sie.
Der glorreiche Pax, der letzte Zug der Toten und Gereinigten gegen die Feinde des faulenden Fleisches.
Pax, wenn das Land nur noch erfüllt war von der Göttlichkeit des Bisses, gesegnet war, wenn sie erst alle gleich waren.
Dann, wenn sie alle zu Todesboten geworden waren und mit der hohen Mission entsendet werden würden.

Lynx
01.10.2015, 14:52
"Ich bin Evangelina. Also, Evi." Ganz automatisch nahm sie seine Hand zur Begrüßung an. Bei ihm würde das ja wohl kaum bedeuten, dass sie sich in der Nacht "vereinigen" mussten. Obwohl er von der Ferne recht hart gewirkt hatte, waren seine blauen Augen freundlich."Also, Jack Griffin.", sagte sie und grinste ihn an. Es fühlte sich an, als hätte sie ihre Mundwinkel seit Jahren nicht benutzt. "Das Feuer hat uns wohl alle angelockt." Wie selbstverständlich drehte sie sich nun wieder in die Richtung, wo die Bar bald auftauchen würde und deutete ihm, mit ihr zu kommen. Ihr war wohler dabei, wenn sie nicht alleine mit ihm war, und gemeinsam mit den anderen konnte sie vielleicht eher herausfinden, ob er etwas im Schilde führte. Eigentlich hatte sie ein gutes Gefühl was ihn betraf, aber man konnte ja nie wissen.

"Die Siedlung hier war meine Heimat.", erzählte sie nun, während sie gemeinsam die Hauptstraße verließen und das Dusty Derrecks ansteuerten. "Die Gruppe, mit der ich unterwegs bin, sieht sich schon seit einiger Zeit hier um. Wie gesagt, helfen kann man hier niemandem mehr."
Sie schluckte. Die Bar war kaum wieder zu erkennen. Schon durch die offen stehende Tür konnte man sehen, dass alles komplett zerstört war. Als Evi das Gebäude schließlich betrat schüttelte sie langsam den Kopf. Einige ihrer besten Erinnerungen waren hier in diesen Trümmern begraben worden.
Von irgendwo weiter hinten konnte man Geräusche hören, und fast hoffte die Taucherin, dass wie aus dem Nichts plötzlich Vincent auftauchen würde, mit einer guten Flasche Wein in der Hand. So wie damals. Aber das würde nie mehr passieren. Wahrscheinlich war es irgendjemand von der Gruppe, der die Bar gerade nach Hinweisen oder was auch immer durchforstete.

Um den furchtbaren Kloß in ihrem Magen loszuwerden wandte Evi sich nun wieder an Jack. "Und du bist ganz alleine herumgestreift, bis du den Rauch hier gesehen hast? Keine Gruppe?" Er nickte. Die Taucherin konnte sich das gar nicht vorstellen. Völlig alleine durchs Land zu ziehen hatte nun wirklich gar nichts Verlockendes. Und nichts Sicheres. Aber gut, der Typ sah nicht so aus als könnte er sich nicht wehren. Und wer weiß, ob er die Wahrheit sagte.
"Also wenn du nicht zufällig irgendwas gesehen hast oder weißt, was hier passiert sein könnte, gibt es nicht so viel zu tun. Du kannst dich ja mal umsehen wenn du willst." Daran konnte sie ihn ja sowieso nicht hindern.

Mephista
01.10.2015, 15:39
Léo dachte fieberhaft nach.
Das machte doch alles überhaupt keinen Sinn. Warum machen sich die Leute die Mühe den Baum zu erklimmen, die Tür aufzubrechen, nur um dann die Kleidung dieser knuffigen Göre von Niki ausgerechnet auf ihr Bett zu legen- und sonst nichts?
Alex hatte braune Haare, keine blonden, also war es unwahrscheinlich, dass sie sie als Haile- Ersatz mitgenommen haben- oder doch?
Es gab eigentlich spontan nur eine Idee, die ihr, gerade wenn es Nikis Göre war, dessen Kleidung hierhin gelegt worden war, auch wenn es zugleich unlogisch war...
Waren Leute unter diesen Spinner, der sie als kleines Mädchen begegnet war und die wussten, wer sie ist? Sie konnte es sich schwer vorstellen, aber andererseits war der Mangel an Zerstörung und die Klamotten auch unlogisch. Diese Kleidung untersuchte sie nochmal genauestens, die Taschen, ob irgendwo besondere Flecken waren, festgehangen Haare, alles Mögliche, was auch nur irgendeinen weiteren Hinweis gab, was mit Alex war, oder warum die Kleidung ausgerechnet hier lag. (You know the Trait ;3)

Mivey
01.10.2015, 15:41
"Ich bin mir nur nicht sicher, ob die alte Dame uns beide tragen kann."

Howard hatte sich auch bereits gefragt, wie genau das Pferd sie transportieren sollte. Kraft genug hatte es sicher, aber zwei Erwachsene Männer zu tragen war vielleicht unpraktisch, aber sie zu ziehen dürfte um einiges leichter sein.

"Ich glaube im Marktplatz sollte noch ein unbenutzer Wagen übrig sein. Wenn man dann das Pferd entsprechend daran befestigt sollte es schon möglich sein, uns beide dorthin zu bringen. Generell dürfte es so einfacher sein Sachen zu transportieren. Du hast das Pferd von Andrea bekommen, richtig? Vielleicht finden wir bei ihr auch Rüstzeug für das Pferd. Das Anlegen würd ich aber lieber die überlassen. Das Tier scheint dich zu mögen, und von sowas verstehe ich selber auch nichts."

Howard machte sich, gleich auf, nach einem Wagen zu suchen und in die Ruinen von Andreas Hütte nach Pferde-Ausrüstung zu durchsuchen (Trait: Ermittler, eventuell Terrain Ruine)

Scavenger
01.10.2015, 16:22
Evi stellte sich ihm nun also vor und ergriff seine Hand zur Begrüßung. Als er dann hörte dass das hier die Heimat der Gruppe war die hier offenbar unmittelbar vor ihm hier angekommen war, machte ihn etwas sprachlos. Nach einiger Zeit und nachdem Evi erklärte das hier wohl niemandem mehr zu helfen war, standen sie kurz danach vor einer total zerstörten McDonalds-Filiale die wohl von der Siedlung hier anderweitig benutzt wurde, doch man erkannte an der Bauweise das dies einmal ein Fast-Food Tempel war. In dem Gebäude erblickte er ein reinstes Chaos und als die junge Frau ihn fragte ob er wirklich die ganze Zeit alleine unterwegs war nickte er.

Er bekam noch mit das sie meinte das er sich hier mal umsehen könnte, und auch er hatte den gleichen Gedanken. „Klingt nach einem Guten Plan. Entweder findet man hier noch was brauchbares, oder man findet vielleicht eine Ursache.“ Und Jack begann nun die Trümmer des Dusty Derrecks nach brauchbaren Sachen oder Spuren zu durchsuchen und vielleicht dem Geräsuch was Er und Evi vernommen haben auf die Spur zu kommen. Immer drauf bedacht sich nicht in Lebensgefahr zu bringen!(Trait: Ermittler). In der Zeit unterhielt er sich mit Evi weiter. „Alleine durch die Gegend zu ziehen war aber auch nicht immer mein Plan.“ erklärte er und schleppte ein paar Trümmer auf Seite um darunter nachzusehen. „Früher war ich auch in einer Gruppe unterwegs, doch leider bestand dort kein Zusammenhalt. Ebenso wurden wir auch einmal von Untoten überrannt als wir in einer Siedlung Unterschlupf gefunden hatten. Doch seitdem streife ich alleine durchs Land. “ Mehr gab es für ihn nicht zu erklären. Seine Zeit beim Militär hat ihn drauf vorbereitet auch alleine zu überleben. Von daher machte er sich weniger sorgen.

MeTa
01.10.2015, 16:58
Tief in ihr fast nostalgisch vorkommende Gedanken gestürzt, besah Eryn sich ihren Fund genau. Dabei trat sie vorbei an der Sex-Kiste und raus aus dem miefigen Schlafraum Derrecks, wieder nach vorne. Als sie gerade darüber nachdachte, ob ihr ehemaliger Chef auch nur nah an das Erreichen seines Ziels gekommen war, bevor Floyd-Williams ihn zum Verlassen der Siedlung gezwungen hatte, schreckte sie hoch. Vor ihr, auf der anderen Seite des Tresens, stand ein fremder Kerl, offensichtlich nach etwas oder jemandem suchend, sah er dabei doch äußerst aufmerksam aus. Er schaute ebenfalls zu ihr. Jetzt, wo sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, glaubte sie, womöglich vor Sekunden jemanden reden gehört zu haben.

"...urchs Land."“

Als die Nervosität in der Barfrau steigen und sich gerade in nach Hilfe schreiender Manier nach außen begeben wollte, fiel ihr Blick auf die zweite Person. Evi stand - den Umständen entsprechend - entspannt neben dem Unbekannten. Zu entspannt, um ihn gerade erst entdeckt zu haben. Zu entspannt, um in ihm einen Feind zu sehen. Eryn war es wohl gewohnt, misstrauisch zu werden, wenn jemand, den sie noch nicht kannte, ihr nunmehr ehemaliges Refugium zu betreten. Sie fuhr herunter.

Näher an den Tresen gehend, wandte sie das Wort an den Mann, dessen scharfer Blick nur so vor militärischer Disziplin strotzte. "Eryn!", stellte sie sich nur kurz vor, hielt das für angemessen. "Ich bin... ich WAR die Barfrau hier." Der Fremde stellte sich als Jack vor, anscheinend hatte er das Dusty Derrecks zusammen mit der Krokodilsfrau - auf dem Rückweg von der Baustelle hatte Eryn die ein oder andere Geschichte aufgeschnappt - betreten. "Ich störe nicht weiter!", ließ die 25-Jährige Jack nach einer kurzen Stille wissen und ging auf ihrer Seite des Tresens entlang bis zum Durchgang, der sie in den zerstörten, genau so schlimm stinkenden Barbereich führte. Sie wandte sich an Evi, um Jacks Suche nach was auch immer nicht weiter zu unterbrechen.

"Gibt's irgendwelche neuen Erkenntnisse da draußen?" Sie musterte die Taucherin. Nach ihrem Ausflug zu den Vultures war sie verändert, trug einen Nagel im Ohr, der sie wilder aussehen ließ. Keine Entscheidung, die Eryn jemals für sich treffen würde, doch es passte immerhin zum rauen ehemaligen Stammgast dieses Ladens. Es veränderte ihr Wesen nicht grundsätzlich.

Während sich die 25-Jährige die Frau besah, die wesentlich besser auf sich selbst aufpassen konnte als sie selbst, kam ihr mehr plötzlich der Gründer dieser Siedlung in den Sinn. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht wurde fast etwas mitleidig. Eryn hatte Evi nicht auf Anhieb zu den Personen gezählt, die besonders viel verloren hatten. Diese Brücke schlug sie erst jetzt. Obwohl - streng genommen wusste sie nicht mal, ob die Taucherin die Gefühle des Bürgermeisters erwiderte, oder erwidert hatte. Ob er sie auch so eindeutig vor ihr formulierte, wie er es vor der Bardame getan hatte. Jemand, der sich erlaubte, so gar nicht auf die Avancen der Kellnerin zu reagieren, musste aber doch bei jeder anderen Frau offene Türen einrennen.

Während Eryn sich die zusammengefaltete Karte Derrecks in allgemeiner Anspannung zwischen den Fingern hin- und herschubste, ließ sie mittlerweile erstaunlich kalt, dass Sheng sie ihr vorgezogen hatte.

Kaia
01.10.2015, 17:03
Einen letzten Blick in Richtung der Klinik werfend stolperte Will Howard hinterher.
"Howard warte! Merete gehörte Sara."
Howard blieb stehen und klatschte sich leicht mit der flachen Handfläche gegen die Stirn.
"Natürlich! Ich glaube ich werde schon senil auf meine alten Tage." Dann lachte er herzlich. Will starrte ihn nur an. Wie konnten sie alle nur die Nerven behalten wenn rund um sie herum Shengs Hope langsam aber sicher einstürzte und die INS Ahladita noch immer ihren bedrohlichen Schatten über die brennende Siedlung warf. Howard nuschelte etwas unverständliches in seinen Bart. "Wie bitte?"
Der alte Mann winkte ab und ging dann in die Richtung von Saras Hütte, Will folgte ihm mit etwas Abstand.

[Will + Howard: Probe auf Ermittler um bei Saras Hütte einen Karren zu finden der min. 1 Person transportieren könnte]

Daen vom Clan
01.10.2015, 19:02
Probe Leo: Menschenkinder ausgucken und vorgaren: Bestanden!

Leo war sich nach einigem Hin- und herdrehen und dem Kramen in den Gruften ihrer Erinnerung sicher, dass es sich um die Kleidung von Alex handelte.
Und zwar nur um seine, nicht die eines anderen Kindes, Nein, es war exakt die Kleidung von Alex. Und sie war hier drapiert worden, in ihrem Baumhaus.
Es schien seltsam, Jemand wusste offenbar wer sie war und noch viel interessanter – wusste von dem Groll, den sie gegen Niki hegte und dies wiederrum war nur sehr wenigen bekannt.

--

Howard hatte keine Probleme, auf dem Marktplatz Ausrüstung für Pferde zu finden und ähnlich einfach erging es auch Will, denn gerade dort, wo die einst lebendigen Bewohner von Shengs Hope fröhlich Handel getrieben hatten, gab es Wägen zuhauf und die Angreifer es nicht geschafft, alles zu zerstören. Entsprechend waren sie nach wenigen Minuten einsatzbereit, mit Merete und einem Handelswagen in Richtung der Karawane zu reisen.
Natürlich war den Beiden klar, dass sie damit zu rechnen hatten, dort draußen überfallen zu werden, zehn Meilen entfernt von zuhause und im Rücken ein riesiges Leuchtfeuer, das bisher schon zwei Fremde aus der menschenleeren Ödnis angelockt hatte…

--

Jack drehte sich an Evi vorbei und machte sich seinerseits nun daran, einen weiteren Blick in das Dusty Derricks zu werfen.
Doch neben absichtlich vernichteten Vorräten und der Zerstörung von Derricks ganzem Stolz – seiner Schnapsbrenn-Vorrichtung, konnte er nur noch eine Kiste mit „Spielzeug“ finden und eine kleine Keksdose, in der sich eine erkleckliche Summe von Geld befand, in verschiedenen Währungen der alten Welt.

Probe Jack: Ermittler: Misslungen (da nichts mehr zu finden mit diesem Trait)

Caro
01.10.2015, 19:41
Es war erdrückend. Wie eine Welle aus Blut schwappten die Erinnerungen über Haile, die Bilder, die Riten, die Zeichen und Pax. Der ewige Friede. Die ewige Stille. Ihr einziger Lebenszweck, wenn es nach den Kultisten ging. Nachdem Lisa dieses Wort so einfach ausgesprochen hatte, als wäre es das Normalste auf der Welt, brach Haile vor den verwirrten Augen von Lisa und Niki zusammen. Leo war bereits weggerannt und sie war hier, ganz allein. Gut, Niki und Lisa waren Familie aber...sie würden nicht verstehen. Niemand würde es verstehen.

"Ist...alles okay?"
Nikis Stimme war vorsichtig, zaghaft.
"..."
"Hey, wenn du einen Arzt brauchst...oder, ich weiß nicht, jemanden zum...ähm...reden?"
"..."
"Hey..."

Niki hockte sich neben die schluchzende Haile, die neben den Beiden auf dem Boden lag und patschte ihr etwas unbeholfen auf den Kopf. Über die Schulter hinweg sah er Lisa an, die auch nicht so richtig wusste, was dieses einfache Wort denn jetzt in dem merkwürdigen Mädchen ausgelößt hatte.

So viele sterben für mich. Und sie werden alle sterben. Wenn ich nichts tue.

Aber...was, wenn das eine Nachricht war? Eine Nachricht an die Gruppe, eine Nachricht an Haile? Das die Kultisten genau wussten, wie sie an das Mädchen herankamen - sie entführen die Lieben ihrer Begleiter, töten sie vielleicht, damit sie an den ersten Toten herankamen. Und an sie selbst.

Vielleicht wäre es besser, ihnen zu geben, was sie wollen. Mich.

"..."

Haile rappelte sich vor den Augen von Niki und Lisa wieder hoch. Nordwesten. Alle Zeichen zeigen nach Nordwesten. Hatten die Kultisten dort vielleicht ihr neues, altes Lager aufgeschlagen und warteten nur einfach nur darauf, dass die Gruppe ihre Lieben retten wollte?

"..."

Wortlos (wie üblich) ließ sie die beiden ratlos zurück und machte sich auf zur IHS Ahladita. Ihre Schritt führten sie mit traumwandlerischer Sicherheit auf die Spitze des Frachters, das Metall kreischte unter ihren Füßen.

Einmal oben starrte sie in die Ferne, nach Nordwesten, wo ihr alter Tempel lag - war da etwas an seiner statt aufgetaucht? Und sollte sie nichts finden, vielleicht fand dann ja jemand sie? Alle Beobachter, seien sie im Sand versteckt oder in einer dunklen Ecke mit den Schatten verschmolzen, mussten sie sehen, wie sie dort oben stand und ihre goldenen Haare in der Sonne glänzten.

Mivey
01.10.2015, 19:57
Howard und Will waren erstaunlich schnell bereit aufzubrechen. Merete, Will hatte ihm verraten wie das edle Tier hieß, würde sie beide so ans Ziel bringen können. Es war für ihn zwar das erste Mal, ein Pferd vor einen Wagen zu spannen, aber mit etwas praktischer Intelligenz und entsprechenden Signalen vom Pferd wenn etwas zu eng angelegt wurde, hatte er es geschafft.
Nun standen sie also nur noch vor einem offensichtlichen Hindernis, die Wildniss selbst. Keiner von ihnen war gut genug ausgerüstet für eine offene Konfrontation. Die einzige Lösung war wohl, dass noch eine dritte Person mitmusste. Oder aber jemand anders an seiner statt nach Spuren ermittelte, jemand mit einer Waffe.

"So eine Aktion werden wir denk ich, sowieso nicht alleine zu Stande bringen", fasste Howard ihrer beiden Gedanken zusammen.

"Also noch mehr Leute wird Merete kaum tragen können. . .",meldete Will mit besorgtem Blick zum Packesel degradierten Pferd.

"Am besten wir fragen Lancaster. Vielleicht gibt es ja inzwischen auch bessere Spuren die wir verfolgen konnten, das ganze war ja nur das erst Beste was mir eingefallen war."

Howard ließ Will bei Merete zurück und versuchte ihren Anführer zu finden. Kein leichtes Unterfangen, da die ganze Gruppe in der Siedlung verstreut war, die meisten mit leeren Blicken. Howard konnte sich gar nicht vorstellen, wie sich diejenigen fühlen mussten, die hier ihre Familie und Freunde gehabt hatten. Er fühlte sich unwohl dabei, aber störte einige und erkundigte sich, ob sie wüssten wo Lancaster sei. Er war erstaunt zu hören, wie dieser scheinbar einen Wutausbruch hatte. Die Schüsse, die er natürlich gehört hatte, hatte er abgefeuert. Er lief einige Mal durch die Siedlung, ohne Glück. Er war gerade dabei aufzugeben, als er vom Marktplatz aus nach Norden lief.

"Hey, Lancaster! Hörst du mich?", rief zum wiederholten Male.

Und tatsächlich kam ein vertrautes Gesicht aus einem Zelt hervor, ihr Anführer. Er hatte einen fragenden Blick.

Howard erklärte Lancaster in kurzen Worten was er gefunden hatte, und wie Will und er Merete für einen Ausritt bereit gemacht haben.
"Zwei Personen könnten schnell dorthin, schauen was sich herausfinden lässt und wieder zurück. Aber keiner von uns beiden kann sich verteidigen.", erklärte er schließlich das Problem.
"Jemand der sich verteidigen kann, und am besten was davon versteht forensisch vorzugehen, müsste mitkommen. Lohnt sich das Risiko? Wir könnten dort noch etwas nützliches finden, natürlich nicht ohne Gefahr eines Angriffes."

Howard ging davon aus, das Lancaster besser informiert war über die Geschehnisse im Ganzen. Darüber hinaus war es ja nicht nur sein Leben das auf dem Spiel stünde. Keine leichtfertige Entscheidung, und er wartete gespannt was Lancaster sagen würde. Sein Gesichtsausdruck war wie immer schwer zu lesen.

Mephista
01.10.2015, 20:00
Léo wollte die Klamotten frustiert auf den Boden schmeißen, da sie kaum neue Erkenntnisse erhalten hatte. Aber die Kleine konnte nichts dafür, und es war nicht richtig, deswegen ihren Besitz respektlos zu behandeln. Kinder genossen einfach eine Sonderstellung.
Sie musste sich konzentrieren. Wer wusste, wer sie war... abgesehen von Hju, der unmöglich so schnell und ungesehen handeln hätte können. Und keinen Grund hatte...
Für Niki galt das Gleiche, genau wie für die ein, zwei anderen Leute, die sie unter Verdacht hatte, am Tod ihres Vaters Schuld zu sein. Die anderen hatten keine Ahnung, wer sie war.
Julio hatte es erst kurz vor seinem Tod erfahren und es war unwahrscheinlich, dass einer seiner Schergen das mitangehört hatte...oder doch? Aber wieso dann so ein Zeichen setzen, so scheinbar völlig gewaltfrei?
Diese Inszenierung hatte beinahe schon Stil gehabt... und wies darauf hin, dass sie vielleicht Monate lang beschattet worden war.
Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Sie alle waren beschattet worden. Doch wie sollte man das unauffällig anstellen? Es musste Jemand von Shengs Hope gewesen sein, einen Spion von außerhalb hätte Léo früher oder später doch bemerken müssen. Ein Maulwurf, der einen guten Überblick über die Ortschaft hatte, der alles einsehen konnte und den man nicht häufig aufsuchte...
Guter Überblick... der Leuchtturm? War das wirklich einzig und allein dieser dreckige Stutton gewesen und sie hatte blind etwas so Offensichtliches übersehen?
Es gab nur einen Weg, dies herauszufinden...
Säuberlich legte sie die Kinderkleidung zusammen und verstaute sie behutsam in Álvaro, weil...es sich einfach so gehörte.
Völlig aufgelöst kletterte sie von ihrer wohl entgültig ehemaligen Heimstatt hinunter und rannte fast schon zurück zum Leuchtturm. Der seltsame Code und das Rätsel um Hailes Abbild auf dem Schnipselsalat im Mund eines Toten mussten warten.
Hier war etwas ultrafischig, sie wusste es.
Sie hätten nicht umkehren sollen.
Aber dies war ein Geheimnis, ein Rätsel, dass sie lösen musste. Wenn nicht, weil sie irgendwie in diese Scheiße involviert worden war, dann wenigstens aus Neugier.
Und erneut betrat sie den Leuchtturm, diesmal auf der Suche nach Hinweisen auf Beschattungen des Dorfes in Form von Notizen, Zetteln, Bildern, irgendwelchen Geheimverstecken oder gar –gängen oder –räumen. Sie würde jeden Winkel dieses Ortes zehnmal durchforsten, wenn es sein musste. (Ermittler-Trait :P)

Gendrek
01.10.2015, 20:17
"Hey, Lancaster! Hörst du mich?"
Er zuckte zusammen, vor wenigen Minuten unterhielt er sich noch mit Frank und der neuen... Mary. Die beiden waren allerdings so schnell wieder weg wie sie auch gekommen waren und ließen Lancaster alleine zurück.
Gedankenverloren ging er wieder in sein Zelt welches er eigentlich meiden wollte. Etwas stieß ihn zutiefst ab, zog ihn jedoch auch wieder hinein. Er wollte eigentlich nur wissen... warum? Warum all dieser Aufwand?
Schnell riss sich der Geschichtenerzähler wieder aus seinen Gedankenströmen und kam wieder aus seinem einstig für ihn so gemütlichen Zelt wieder heraus.
Howard stand genau vor ihm.

"Zwei Personen könnten schnell dorthin, schauen was sich herausfinden lässt und wieder zurück. Aber keiner von uns beiden kann sich verteidigen. Jemand der sich verteidigen kann, und am besten was davon versteht forensisch vorzugehen, müsste mitkommen. Lohnt sich das Risiko? Wir könnten dort noch etwas nützliches finden, natürlich nicht ohne Gefahr eines Angriffes."

Lancaster zählte schnell eins und eins zusammen. Klar, es wäre sinnvoll sich die Wägen anzuschauen. Irgendwas fand sich immer in Fortbewegungsmitteln die auf der Straße liegen geblieben sind. Vorräte, Materialien... aber vielleicht auch Spuren und Hinweise.

"Ich bin kein Forensiker, aber wenn ihr jemanden braucht der euch begleitet und ein Auge offen hält um jemanden den Rücken zu decken... da bin ich dabei. Außerdem... wenn irgendwas fürchterlich daneben geht ist ein weiteres Fortbewegungsmittel Gold wert."

Lancaster ging auf Howard zu und klopfte ihm auf die Schulter.

"Sagt einfach Bescheid sobald es losgeht. Ich komm jederzeit mit."

Kaia
01.10.2015, 20:18
Wie bestellt und nicht abgeholt stand Will nun also neben Merete. Mist.
Er verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr daran was sein könnte und lief hastig zur Klinik. Der junge Arzt wollte vor Howard wieder zurück sein. Als er nun vor dem Gebäude stand rutschte Will das Herz in die Hose. Was würde er finden? Nichts? Henry wie er sich feige versteckte? Henrys Leiche? Er schüttelte den Kopf als würden diese Gedanken einfach aus seinem Kopf herausfallen können. Langsam und mit leicht zitternder Hand griff er nach der Türklinke. Zwei Atemzüge später drückte er die Klinke mit viel zu viel Kraft herunter. Bitte sei offen.

Daen vom Clan
01.10.2015, 21:08
https://www.youtube.com/watch?v=_BYI2wq_8BM&list=PL50B0D81BCD0C5E65&index=8

Haile war flink an die Spitze des Schiffes geklettert und blickte voll wehmütiger Entschlossenheit in die Ferne, nach Nordwesten.
Die mittlerweile warme Mittagssonne wärmte sie erst, doch dann, bald schon, fühlte es sich auf ihrer Haut an, als wolle die sonne sie wie eine Hexe verbrennen frü das was sie war. Es wurde heiß, Unerträglich heiß.

Die Kultistin harrte aus und kniff die Augen zusammen, im Nordwesten sah sie weitere Rauchsäulen aufsteigen, aneinandergereiht wie die Alligatorenzähne von Evis Kette, eine Linie an Zerstörung und dunkler Bösartigkeit, die sich in Richtung Nordwesten schob. Wie eine feingliedrige Welle aus untotem Fleisch und schnappenden Kiefern, die alles auf dem Weg dorthin zu verschlingen drohte.
Sie hatte Sheng nie gefragt, wo der Tempel gewesen ist, aus dem man sie geholt hatte, sie erinnerte sich nur an viele Tage Reise auf einem Pferd, haltsuchend gekuschelt an den Mann, der sie gerettet hatte und dem sie dann den Wunsch nach einer Tochter erfüllt hatte. „Der schwache Sheng“, oder „Sheng, der Hoffnungsvolle“, es kam drauf an, wen man in dieser Siedlung nach ihrem Ziehvater fragte. Und dieser Mann war nun in der Gewalt der Menschen, die ihr Leben der Vergangenheit ausgemacht hatten.
Die Vergangenheitsfamilie erklärte der Zukunftsfamilie den Krieg… und sie war der ewige Faustpfand.

Langsam spürte Haile wie ihr schwindelig wurde, ob es Starrens. Sie wusste, dass sie im Nordwesten waren, spürte ihre Präsenz, vermochte sich vorzustellen, wie die Späher, die keine Luft benötigten, sich im Sand eingruben und sie beobachteten.
Sie sah hinunter, am Schiff vorbei und sah den Schatten, den sie warf. Ein kleines Mädchen auf einem großen Schiff. Sie konnte sehen, wie ihr goldenes Haar dunkel und schwarz in ihrer Schattengestalt wehte und plötzlich spürte sie einen heftigen Krampf im Bauch, ihr wurde urplötzlich so unwohl, dass sie sich mit aller Kraft festhalten musste, um nicht von ihrem Aussichtspunkt zu fallen!
Da war es wieder, eine Erinnerung, die aus dem dunklen Grab des Vergessens empor wollte, vergraben in ihrem Herzen und nun grub sie sich mit Klauenhänden durch das warme Fleisch.
Sie riskierte einen erneuten Blick, sah ihren Schatten doppelt…
Die gleiche Silhouette…
In ihrer Seele schrie es immer wieder: „Nicht alleine. Nicht alleine.“

---

Leo war wieder im Leuchtturm und nachdem sie wusste, wonach sie suchen musste, machte sie sich erneut an die Arbeit.
Es war ein mühsames und schrecklich langatmiges Unterfangen, im Dreck von Stutton zu wühlen und seine Müllberge zur Seite zu schaffen.

Probe Leo: Ermittler: Bestanden!

Als sie schließlich nach einigen Stunden frustriert aufgeben wollte, fiel ihr eine Sache auf, die einfach nicht passen wollte.
Es stand ein Stuhl, mehr ein Schemel, an einem der Fenster, wie geschaffen für einen alten Mann, der ständig aus dem Fenster sah. Doch das untypische für Stutton war, dass dieser Stuhl in keinster Weise überhäuft war von Müll oder Unrat oder alter Kleidung.
Leo wusste es, er hatte hier gesessen und die Siedlung beobachtet. Nun wurde sie regelrecht wütend und fiebrig in ihrer Suche und wühlte sich durch den Müll aller Stockwerke.
Und da sie bewusst nach Geheimgängen suchte, im Hinterkopf immer die alte Legende wissend, dass der alte Stutton einiges an Geheimnissen hier gehabt haben sollte, fand sie eine Luke im untersten Stockwerk. Eine Luke, wie sie von Jegor bei seinem Einsatz im Bunker beschrieben worden war. Wütend riss sie daran und diese schwang sofort auf. Sie erkannte eine improvisierte Rampe aus Holz und Plastik, schräg angebracht, um so in den Schacht zu führen. Der Schacht war gefüllt mit Wasser, welches der Latina nur bis zu den Knöcheln ging.
Auf der Rampe fand sie alte Schleifspuren und eingetrocknetes Blut, als wären damals Schlachtvieh oder blutende Gefangene die Rampe bis hinunter in den Schacht gestoßen worden.
Den Gang den sie vor sich sah, war ausgeschachtet mit alten Containerblechen, genau Jenen, wie sie auch bei der Verteidigung der Mauer Einsatz gefunden hatten. Sie ging einige Schritte nach vorne und war verwundert, dass sie Sand unter ihren Füßen spürte, als wäre der Gang mehr improvisiert und niemals gänzlich befestigt worden.
Doch nun war sie so weit gekommen. Verärgert stapfte sie weiter und merkte rasch, dass der Wasserspiegel anstieg, erst zu ihren Knien, dann bis zur Hüfte. Das Wasser war klar und roch genau wie das Wasser der Bay, sie wusste, dass sie sich in östlicher Richtung bewegte und dann sah sie vor sich etwas auf dem Wasser schwimmen. Ein Zettel, umhüllt von einer Klarsichtfolie, wie sie vor dem großen Zehren zu tausenden in Büros benutzt worden war.

Sie drehte den Zettel zwischen den Fingern, er war noch trocken innendrin und mit säuberlichster, feiner Handschrift in Tinte stand dort:


23.06.2024
Tauchversuch 43. Steve, Miller, Sheng, Wingman. Keine Sichtung. Keine Markierung. Planquadrat C22 ohne Fund.

Sie merkte, dass der Gang noch einige Zeit tiefer Richtung Osten führen würde, jedoch dann sehr gefährlich werden musste, da der Gang seit Jahren nicht mehr überprüft worden war.
Nächster Schritt erfordert Probe auf Konstitution oder Kampftaucher oder Survival oder Packesel. Gefahr ist groß.

---


https://www.youtube.com/watch?v=ehinh7zHIO8&index=13&list=PL50B0D81BCD0C5E65

Will öffnete die Tür zur Klinik und ein ihm bekannter Geruch nach Verwesung und nach Blut stieg ihm in die Nase, zusammen mit einem Schwarm Fliegen, die furchtsam aufstoben, nachdem sie sich am Aas gütlich getan hatten.
Die Klinik lag ruhig da, bis auf das Summen der Fliegen war kein Geräusch zu hören. Der junge Arzt nahm seine Brille ab und blinzelte etwas Schweiß der Aufregung weg. Nachdem er die Brille umständlich geputzt hatte, sah er sich um.
Das Hauptbett, auf dem Henry seine Patienten zu behandeln pflegte, war besetzt. Es lag ein Leichnam darauf, ein älterer Mann, der einen Verband um den Fuß hatte. Auch dieser Leichnam hatte einen Kehlenschnitt, es sah aus, als hätte er friedlich geschlafen, als sein Tod ihn ereilte, neben dem Bett stand eine Schüssel Suppe, die bereits leicht zu müffeln begonnen hatte und wahrscheinlich dem Patienten gehört hatte.

Will konnte seinen Vater nicht sehen oder finden. Wohl aber eine eingetretene Tür, die mit Stühlen von innen verrammelt worden war. Dahinter war das Zimmer von Will, es war nun vollkommen verwüstet. Splitter von Holz lagen herum und inmitten des Raumes, zugedeckt mit zwei weißen Laken, zwei weitere Leichen von Kindern aus dem Schiff. Zugerichtet wie auch die anderen Toten. Will blinzelte, als er die Vorgänge in seinem Kopf sortierte und zu dem Schluss kam, dass Henry sich hier mit den zwei Kindern versteckt hatte, sie schützen wollte und sich mit ihnen hier verrammelt hatte. Und dann hatten sie ihn gejagt und gefunden, die Tür eingetreten und die beiden jungen Menschen getötet. Nicht aber Henry.
Will wusste, dass seinem Vater trotz seiner vielen Fehler die Ruhe und Würde der Toten wichtiger war als so vieles andere. Sie waren hier eingedrungen, hatten ihn gejagt und dann entführt, doch hatte er vielleicht in seinen letzten Sekunden in Freiheit darauf bestanden, die Toten mit einem Tuch zu bedecken. Was für ein unverbesserlicher Sturkopf er doch gewesen war.

Will sah sich schnell um und nahm aus der Klinik mit, was er noch finden konnte.
(Genug Arzneimittel für den geschwächten Trait Medizin-20% ODER um einen vorhandenen Trait Medizin um 20% aufzuwerten)

Und dann fand Will im Hinausgehen den Brief:

„Mein geliebter Sohn,“
Dies stand dort und dann nichts mehr. Eine Leere, wie abgeschnitten.

Scavenger
01.10.2015, 22:20
Als Jack sich durch die Trümmer wühlte und näher an den Tresen kam tauchte auf einmal eine Person hinter dem Tresen auf. Jack hatte die Hand an seiner Waffe die er immer bei sich trug, zog diese aber nicht, da sich die Person auch direkt vorstellte. "Eryn!" sagte sie knapp und erzählte noch was sie hier vor dem großen Brand machte. Sie war die Barfrau dieser ausrangierten Mc Donalds-Filiale. Auch er stellte sich kurz vor und nach einer kurzen Stille wollte Eryn ihn auch nicht weiter stören bei dem was er tat.

Doch leider brachte ihn seine Fähigkeit ein genaues Auge fürs Detail zu haben nichts. Denn offenbar war in dem Schutt nichts verwertbares mehr vorhanden oder die, die das hier angerichtet haben, hatten alles präzise vernichtet, was ihnen helfen könnte.

"Gibt's irgendwelche neuen Erkenntnisse da draußen?"

Hörte er gerade noch so nachdem er einen recht schweren Gegenstand hat fallen lassen um darunter nach zu sehen. „Offenbar gibt es hier zumindest nicht mehr was wir hier verwerten können, oder ich übersehe einfach irgendwas… Vielleicht sollten wir wieder raus gehen und schauen ob es dort noch was Brauchbares gibt. Ansonsten haben vielleicht die anderen Eurer Gruppe was rausgefunden oder noch was brauchbares aus den Trümmern fischen konnten.“ Was genau passiert ist, weiß Jack nicht, aber es muss offenbar geplant gewesen sein. So eine Zerstörung kann man nicht einfach so machen, da muss ein Kopf und längere Planung hinter stecken. Ob das der Wahrheit entspricht, darüber kann er nur spekulieren. Er würde nur jetzt gerne draußen weiter suchen oder sehen was die Gruppe die hier ihre Heimat hatte rausgefunden hatte. Und so macht er sich mit den beiden Frauen auf den weg das Dusty Derrecks zu verlassen.

Draußen suchte Jack direkt nach den anderen, wenn es mehrere sind, müsste man sie ja trotzdem sehen, auch wenn hier immer noch recht dicke Rauchschwaden durchzogen.

Caro
01.10.2015, 22:20
„Nicht alleine. Nicht alleine.“

Pflatsch

Ihr Erbrochenes kam mit einem leisen Geräusch auf dem Strand, gefühlt kilometerweit unter ihr, auf. Haile krallte sich in das heiße, rostige Metall des Schiffs und versuchte ihr Zittern unter Kontrolle zu bekommen. Als sie wieder aufblickte, war alles wie immer. Nur ein Schatten. Nur der Rauch. Nur die Sonne, die erbarmunglos auf die brennende Siedlung brannte und hier und da ein Feuer in Gang hielt.

"..."

Nordwesten. Nordwesten. Sie war sich vollkommen sicher, dass Sheng, Sylvia, sie alle im Nordwesten waren. Bei den Kultisten. Jeder Moment, der verstrich brachte sie einen Schritt näher an die Opfergruben.

Haile rappelte sich mühsam hoch und hielt sich an einem heißen Metallstück fest, das einst mal als Ausguck diente. Die Hitze war ihr egal. Nordwesten. Irgendwie müssen die Opfer in den Tempel. Mit einem Marsch, einem Marsch durch die Wüste, barfuß, in Metallketten, die sich unter der Sonne aufheizen.

Hailes Sinne erwachten langsam wieder. Sie muss ihre Familie retten. Koste es, was es wolle. Wie im Traum rannte sie die rostigen, unsicheren Treppen hinab, übersprang ein paar Stufen und sprang die Gangway hinab, 3 Meter in den sandigen Boden des Strands. Schnell wie ein Blitz rannte sie die Hauptstraße entlang, vorbei an Lancaster, Jakal und Howard, die ihr verwundert hinterherblickten.

Es muss Spuren geben.
Es MUSS.

Innerhalb des Sichtradiuses des Westtors, soweit, dass es nicht gefährlich wurde, suchte Haile fieberhaft nach Spuren von nackten Füßen, von Menschenmassen, die durch das Ödland getrieben wurden wie eine Viehherde. (Survival + Ödlandwissen + Experte Kultisten + plus alles andere, was irgendwie nützlich erscheint)

Mivey
01.10.2015, 22:27
Lancaster stimmte ihrem Plan überraschend zu, Howard hatte dann doch nicht damit gerechnet. Scheinbar tappten sie bisher komplett im Dunkeln. Wer weiß, vielleicht konnten sie dort ja wirklich herausfinden wohin die Überlebenden, denn Howard hatte schnell mitbekommen, dass unter den Toten so einige fehlten, gebracht wurden.

Merete stand fertig ausgerüstet am Westor. Sie schien unruhig, er streichelte ihr die Mähne, doch das schien sie erst nicht zu mögen. Sie hatte sich wohl wirklich an den Jungen gewöhnt. Entweder das, oder er war wirklich schlecht mit Tieren. Wohl etwas von beidem, musste er zugeben, als er sich von dem Tier wieder entfernte.
Howard und Lancaster warten eine Weile, angespannt. Will war kurz zuvor losgegangen um in der Klinik nachzusehen. Howard konnte natürlich verstehen warum, zum einen wollte er wohl nach seinem Vater sehen, aber auch das restliche medizinische Equipment dort konnte ihnen auf der restlichen Reise noch sehr hilfreich sein.

Nach einer Weile kam der junge Mann wieder zurück. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Trauer, aber auch noch etwas anderes. Wut? Entschlossenheit? Schwer zu sagen, Howard kannte ihn dafür zu wenig, wusste nicht wie er in so einer Extremsituation ticken würde. Er wusste aber genug um ihn nicht zu fragen, was er vorgefunden hatte.

Wortlos stiegen die drei Männer los und machten sich auf die Reste der Karawane im Westen zu untersuchen.

Howard nutzt Trait Ermittler, um herauszufinden was dort passiert war.
Will nutzt Trait Fortbewegungsmittel zum schnellen Transport.
Lancaster kümmert sich um ihre eventuelle Verteidigung, Kampftrait Schütze.

wusch
01.10.2015, 22:53
Sie hatten das ganze Schiff durchsucht und nichts gefunden außer Kinderleichen. Frank kam nicht umhin sich erneut zu fragen, welcher Unmensch soetwas tun würde? Das konnten doch kaum noch Menschen sein. Es schauderte ihm, wenn er daran dachte, was sie mit seiner Familie, Sheng, Wingman und all den anderen machen würden. Die Erwachsenen würden es wahrscheinlich irgendwie durchhalten können aber Thomas und Robert? Ein vierjähriger und ein Säugling? Wie würden sie die beiden behandeln und würden sie die Gefangenschaft lange überleben können? Erneut bestärkt in seinem Beschluss seine Familie zu retten, sagte er. Komm Mary, wir machen uns auf den weg, es gibt noch viele Spuren zu finden. sagte er zu ihr. Irgendwo müssen sie doch etwas hinterlassen haben. murmelte Frank und zerbrach sich den Kopf wie sie alles so spurlos geschafft hatten.
Er lenkte seine Schritte nun in Richtung Lisas Wohnwagen. Soweit er es wusste, hatte dort noch niemand nachgesehen. Er war sich zwar sicher, dass sie alles wichtige mitgenommen hatte aber schließlich lebte sie mit ihrer Mutter. Er würde jedenfalls bei seiner Suche nach Spuren in Lisas Wohnung versuchen so rücksichtsvoll wie möglich vorzugehen und nicht in ihren Privaten Sachen herumzuschnüffeln, wenn es sich vermeiden ließ(Ermittler).

Daen vom Clan
01.10.2015, 23:52
https://www.youtube.com/watch?v=4D7Vet68qVM&list=PLsvzmVfdRBcttlvzdOcmT_HTYGza6YBIE&index=10

Probe Haile: Survival: Bestanden! (erleichtert!)

Das Mädchen, das einstmals selbst Kultistin gewesen war, wusste genau, wonach sie suchen musste.
Die Erinnerungsfetzen prasselten auf sie ein wie ein Hagelsturm, peitschten ihre Seele wie kalte Stückchen Eis. Sie sah die Spuren und sie sprachen mit klaren Worten zu ihr.
Sie hatte von der „Jagd“ gehört damals, es war ein Tag, an dem sie wie eine Prinzessin behandelt worden war, weil – sie versuchte sich verzweifelt zu erinnern – das andere Etwas versagt hatte, wo sie siegreich gewesen war. Alles verschwamm in einem Nebel, aber sie spürte kalte, weiße Finger auf ihren Schultern, die ihren Hals entlang gestrichen waren und eine raue Stimme die klang, als wenn man zwei Kiesel aneinander rieb, als wären die Stimmbänder perforiert oder zu Staub zerfallen. Er erklärte ihr die große Jagd, erzählte ihr, berichtete ihr. Und in seiner Stimme schwang Belustigung mit.

Die menschlichen Opfer wurden aneinander gekettet, weit genug, damit sie laufen konnten, doch mit schweren Ketten eng zusammen, so dass Niemand ausbrechen konnte. Und dann wurden die Untoten hinter ihnen freigelassen, aufgepeitscht und böse gierten sie nach dem Fleisch der Lebenden. Wie Hütehunde eine Herde zu einem Kreis formen konnten, waren es nun die Untoten, die zum Halbmond geformt unendlich langsam zwar, doch unerbittlich und ohne je eine Pause zu brauchen, die in Ketten geschlagenen Opfer verfolgten. Sie in eine Richtung trieben. Jene, die marschieren mussten, hatten zu laufen, sich zu bewegen. Wer fiel oder stolperte, der wurde zum Todesboten für alle Anderen, hielt er sie doch auf und brachte sie so in die Reichweite der schnappenden Münder und mahlenden Kiefer. Es lief ihr kalt den Rücken herunter, als sie an die vielen Kinder und alten Menschen dachte, die man mit entführt hatte.

Wieder das Krampfen, wieder das Gefühl, als wären die kalten Finger mit der rissigen Haut wieder streichelnd in ihrem Nacken. Es gab keine Chance, wie ein Zug mit so vielen schwachen Menschen den Marsch hätte überleben können. Sie verspürte Hass auf das Geschehen, doch dann kam ihr das Messer in den Sinn, dass sie oben auf ihren Laken gesehen hatte. Sie dachte an die Fähnchen, die von nervösen Fingern in eine Karte gesteckt wurden. Sie dachte an eine Frau mit riesigem Herzen, dass sie sogar in Zeiten der größten Not ein fremdes Kind aufnahm, an eine junge Frau, die so stur und willensstark war, dass sie ihrem Vater Paroli bat und an einen Muskelberg, der sich zum Spaß mit Jegor prügeln würde.
Wenn Jemand diesen Marsch vielleicht überleben konnte, dann diese Menschen, die einander so sehr liebten, dass sie zusammenhalten würden.

Sie blickte der aufgewühlten Spur hinterher, die direkt nach Nordwesten führte. In Richtung San Antiono. So wie ihre Reise mit Adam…

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https://www.youtube.com/watch?v=vPcrPBD8d2M&index=16&list=PLsvzmVfdRBcttlvzdOcmT_HTYGza6YBIE


Howard, Will und Lancaster reisten auf dem Wagen und der tapferen Merete in Richtung der Karawane.
Schon von weitem konnten sie erkennen, wie einige gebückte Gestalten sich dort herumtrieben und immer mal wieder vorsichtig in den ersten der umgestürzten Wagen lugten.
Sie bewegten sich schnell, zu schnell für Untote, obschon einige von ihnen auch humpelten.

Will wollte sein Pferd schon hinter eine Düne lenken, als Lancaster ihm seine Hand auf die Schulter legte und mit einem Kopfnicken ihm bedeutete, dass er einfach weiterfahren sollte. Zwischenzeitlich hatte der Anführer das Gewehr von Steve vom Rücken genommen, einmal durchgeladen und in aller Seelenruhe auf den ersten der Gestalten angelegt, als er sie auch schon erkannte: Der traurige Rest, der von den Bucaneers geblieben war, die nun vollends heruntergekommen die Karawane plündern wollten.
Er feuerte einmal in die Luft und sofort blickten die drei Plünderer ihn vollkommen panisch an.
„Nach da drüben. Auf die Düne. Und bloß keinen Mucks.“, dirigierte er sie zur Seite und einer der überraschten Plünderer fauchte wütend: „Geschieht euch Recht, dass eure Siedlung brennt, nachdem ihr uns überfallen habt…“
Ohne mit der Wimper zu zucken, feuerte Lancaster eine Garbe an Schüssen vor die Zehen des Mannes, der überrascht und entsetzt zur Seite sprang und sich sofort mit den Armen über dem Kopf hinkniete und kein Sterbenswörtchen mehr fortan von sich gab.

Will und Howard nahmen nun die Überreste der Karawane in Augenschein. Die Wagen waren zerstört worden, auch hier hatte man gezielt die Achsen zerbrochen, die Tiere geschlachtet und auch die treuen Begleiter von Perlmutter lagen tot im Sand.
Doch hatten sie sich gewehrt, dies war offensichtlich. Ihre Waffen waren gezogen, Blut bedeckte den Sand und verklebte ihn. Doch hatten sie den Kampf verloren und waren dann ebenfalls wie die Bewohner von Shengs Hope, ihrer Heimat, mit Kehlenschnitten ermordet worden.

Howard schien kurz nachzudenken, dann fiel ihm etwas essentiell wichtiges auf – die Wägen standen samt und sonders falsch herum. Die Karawane von Perlmutter war nicht von Shengs Hope abgereist, sondern im Gegenteil, auf sie zugekommen. Und das war nur durch eine einzige Tatsache zu erklören, wie ihm schmerzhaft bewusst wurde.

Mum Perlmutter und ihre Leute waren wahrscheinlcih schon ein genazes Stück weitergezogen und waren nur zurück gekommen, um Hilfe zu leisten. Wahrscheinlich hatten sie die Feuer gesehen oder anderweitig ein schlechtes Gefühl gehabt, vielleicht hatten sie sogar einen Flüchtenden getroffen. Aber sie waren zu Hilfe geeilt und somit in ihr eigenes Verderben gezogen, denn Niemand hatte überlebt.
Jedoch konnten sie auch die Leiche der Karawanenführerin nicht finden und suchten nun genauer nach ihr, als sie ein leises Stöhnen vernahmen.
Lancaster hatte das Gewehr sofort im Anschlag und sicherte die beiden Ärzte ab und dann fanden sie Mum Perlmutter.

Sie lag an einen großen Reifen eines Wagens gelehnt, die Haut war blässlich weiß mit grünlichen Flecken, die Augen rot und entzündet und von Fieber gezeichnet.
Sie hatte eine klaffende Wunde am Bauch, aus der bereits ihre Innereien gequollen waren, kraftlos lag ihre Hand in ihrem Schoß, versteinert im Versuch, ihre Bauchwunde zu schließen.
Müde schlug sie die Augen auf und Will und Howard sahen sich beide alarmiert an. Mit ihren Wunden war es nicht nur ein mediziniesches Wunder dass sie noch lebte, es war nach Erfahrung der beiden Männer vollkommen unmöglich. Und trotzdem reckte sie ihnen den Kopf entgegen und mit rasselndem Atem sprach sie. „Kommt… näher…“
Die Drei sahen sich an, Mum leckte sich über die trockenen, rissigen Lippen, die von der Hitze und wahrscheinlich auch dem tobenden Fieber in ihrer vollkommen aufgesprungen waren.
„Nicht zu nah… ich bin infiziert…“, sie lächelte gequält und hustete etwas Blut, dann sprach sie weiter, an Niemanden wirklich gerichtet, fast ein Monolog.
„Ich sollte… schon tot sein… hatte das Licht gesehen… spürte das Blut… dann kam ein Kultist zurück… biss mir den Finger ab. Er war alleine. Ohne die... Anderen.“
Will erschauderte und Lancaster knurrte ein Schimpfwort, doch Mum Perlmutter überraschte sie. „Nein… durch die Infektion… lebe ich noch… um euch dies zu geben… er… er sagte, ich… soll es euch geben… dann würde ich Abschied nehmen dürfen… bei Menschen.“
Lancaster ging einen Schritt näher und Perlmutter hob schwach den Arm, in der Hand hielt sie etwas umklammert, ein blutbeschmiertes Stück Papier.
„Bitte… erschießt mich zuerst…und sagt meinen Jungs… ich hätte ihnen… so gerne noch eine letzte…Sache gesagt…“, sagte sie mit schwacher, ersterbender Stimme und Lancaster blickte sie lange an.
Als dann über die Dünen ein Schuss ertönte, stiegen die Vögel, die sich schon um das Aas balgen wollten, kreischend und voller Protest auf.

Howard hatte das Stück Papier in der Hand und zu dritt starrten sie darauf.
Es war ein Eintrittsticket. Für ein Sportevent der NBA. Ein Spiel, welches im Alamodome stattgefunden hatte, im Jahr 2010. Für diese Nachricht hatte man Mum Perlmutter das angetan.

Nun mussten die Drei entscheiden, was sie mit den gefangenen Bucaneers machen sollten.
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Viviane
02.10.2015, 00:30
Als er aus der armory kam, hörte er das Gespann grade noch davontuckern. Selbst ein Sprint, in den er all seine Wut legte, half nichts - vorbei war vorbei.
"Ach, wetten, dass ihnen Mum doch nur einen Pfeil verpasst? Hoffentlich tut er weh." Wenn sie meinten, dass sie das allein hinbekamen. Das man hier draussen keine Hilfe von niemandem brauchte. Bitte. Die Tour kannte er auch. Und spätestens morgen würden sie alle nach Westen dackeln, da diese Bagage sicher nicht im Meer zu den Plünderern im Norden weiterschwimmen wollte. Hauptsache irgendwer sah sich um. Morgen würde er Hilfe kriegen. Mums Leute vergaßen einander nicht, auch nicht wenn die Sollzeit erfüllt war.
Mit den Infos zu "Lanc" im Tagebuch wollte er eigentlich zu Haile. Aber seltsamerweise fand er keine Spur von ihr. Ob sich sich schon wieder im Schiff verkrochen hatte? Alleine diesesmal?
Wenn er morgen dann alleine weiterziehen würde, bräuchte er aber jedenfalls Waren. Rationen vor allem. "Ein Funke Wahrheit in jeder Story", er kannte die Geschichten die von den Belohnungen dieses Bauernhofbesitzers sprachen, aber so wie es auf den Feldern aussah, wäre wohl sogar der Inhalt von möglichen Tresoren geschmolzen. Aber da gab es noch was... etwas das er bereits erwähnt hatte... die Schächte unter Shengs Hope, die dieser Spinner Stutton benutzt haben sollte. Und wenn ein alter Mann so an sein Essen kam, dann er doch sicher auch. Einen Versuch war es wert. Vorher jedoch...
"Bring das zu Mary. Und keine Widerrede." Novembers Blick war einmal mehr verwirrt, als dieser neue Kerl ihm Befehle erteilte. Andrerseits roch Wingmans Tagebuch scheinbar nicht so schlecht und so trollte sich der Wolfshund mit dem besabberten Tagebuch. Als Jackal in Richtung Leuchtturm aufbrach, winselte der Rüde jedoch hinter ihm her. Fast so, als wisse er, wen das Schicksal noch dorthin geweht hatte.

Im Leuchtturm selbst fand er keine Spuren, irgendwer - wahrscheinlich so ziemlich jeder dieser Chaotentruppe - hatte hier alles durcheinandergebracht. Als er zufrieden das hohle Geräusch des Bodens vernahm, fiel ihm auch rasch die Luke auf, die jedoch offen stand. Und die Geräusche im Wasser waren alles andere als vertrauenserweckend. Aber wenn es hier Schätze zu bergen oder ein weiteres dreckiges Geheimnis zu finden gab... er hatte bisher Glück gehabt. Wieso nicht auch jetzt?
An der Luke verharrte er einen Moment. Werauchimmer dort unten war, saß ziemlich sicher in der Falle, wenn er sie jetzt verriegelte. Aber die Schächte führten angeblich überallhin. Also keine wirkliche Option. Selbst, wenn er so einige hier gern losgeworden wäre. Er war einfach nicht der Typ für sowas. Mit gezogener Spitzhacke stieg er hinab. Er musste unwillkürlich grinsen, als er ausgerechnet die Latina im Licht einer abgeranzten Laterne vorfand. Ihr Blick, der halb hasserfüllt, halb ängstlich auf das Stück Papier und das Wasser starrte, war den Weg hier runter allein schon wert gewesen. Wenn sie nichts zum drauf einschlagen hatte, war sie echt verloren.
"Da sind eben drei von deinen Leuten sind eben zum Westtor rausgeritten. Glaube einer war Lancester. Er murmelte was von 'er habe die Spielchen satt'. Und die hatten dein Maultier vorgespannt, wie es aussah. Vielleicht solltest du nach ihm sehen, ehe er eine Dummheit macht?" Er ging an ihr vorbei, zuckte mit den Schultern, als ginge ihn das alles nichts an. Warf dabei aber einen interessierten Blick auf das Papier in ihrer Hand. "Mula natürlich. Unser Lanc würde nie etwas dummes machen, was uns alle in Gefahr bringen würde. Nicht wahr?"
Er beeilte sich ins Wasser zu kommen - allein schon, damit er wieder ausser Reichweite ihrer Machete kam. Als er das warme Wasser, dass vor dem großen Zehren das Element gewesen war, das er am meisten geliebt hatte, wieder um seine Muskeln spielen spürte und mit starken, gleichmäßigen Bewegungen losschwamm, musste er an Haile denken. Er schwamm genau so, wie sie es ihm gezeigt hatte, ruhig, kontrolliert, mit offenen Augen. Seine Hand, wo sie ihn festgehalten hatte, war noch warm und es half ein wenig, das brennende Stechen zu übertünchen, dass die tätowierten Sklavenzeichen an seiner Schulter im Salzwasser ihm ins Hirn hämmerten. Das große Zehren war lange vorbei. Und genau so war seine Liebe zum Wasser einem tiefsitzenden Respekt vor dem Element gewichen, die ihn zu allem bereit machte, was darin lauern würde. Das Meer würde ihn nicht kriegen. Und nichts, was sich darin verbarg.

Probe: Konstitution (Suche nach einem weiteren Ausgang - Konstitution; mit ausreichendem Auftauchen -, dabei auf Sicherheit und Feinde bedacht - Klingenkreuzer; wenn keine Gefahr droht & Luftblasen/genug Luft vorhanden zusätzlich Suche nach möglichen Verstecken von Stutton, Skeletten und sonstigen Leichen in diesem Keller)

Lynx
02.10.2015, 08:20
Evi hatte Jack beobachtet, wie er jedes noch so unwichtig erscheinende Trümmerteil inspizierte. Also wenn er doch schlechte Absichten hatte, dann musste er schon fast vorgehabt haben, etwas im Dusty Derrecks zu finden - so gewissenhaft hätte keiner gesucht, der eigentlich völlig andere Absichten hatte. Wahrscheinlich wollte er wirklich irgendwie helfen.

"Gibt's irgendwelche neuen Erkenntnisse da draußen?" Eryn war aus dem hinteren Teil der Bar gekommen und irgendwie war es für Evi ein beruhigender Anblick. Der Ort war immer noch zerstört, Vince war immer noch tot, aber wenigstens irgendjemand, der hierhin gehörte, war da.
Die Barfrau musterte sie auf seltsame Art und Weise, weshalb die Taucherin annahm, dass sie wichtige Infos erwartete. Sie schämte sich also ein bisschen, mit einem Schulterzucken antworten zu müssen. "Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Ich war bloß... also ich habe Haile kurz gesehen, aber auf dem Weg vom Schiff hierher ist mir niemand begegnet. Ich habe nur ihn da auf einem Müllhaufen gefunden." Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung Jack, der gerade wieder kam.
„Offenbar gibt es hier zumindest nicht mehr was wir hier verwerten können, oder ich übersehe einfach irgendwas… Vielleicht sollten wir wieder raus gehen und schauen ob es dort noch was Brauchbares gibt. Ansonsten haben vielleicht die anderen Eurer Gruppe was rausgefunden oder noch was brauchbares aus den Trümmern fischen konnten.“

Eryn hatte offenbar auch nichts mehr hier zu schaffen, also gingen die drei nach draußen. Es war absolut niemand zu sehen.
"Was hast du gesagt, wie viele ihr wart?", fragte Jack und legte seine Hand über die Augen, als würde er so besser durch den Rauch sehen können. "Genug, um in einer ansonsten ausgestorbenen Siedlung aufzufallen." Wo waren sie alle bloß? Hatte jemand eine Spur entdeckt?
"Ich möchte sowieso kurz zu mir schauen. Das ist am Strand. Auf dem Weg dorthin begegnen wir bestimmt jemandem."

Es war eigentlich nicht wirklich wichtig, aber Evi hatte einfach keine Ahnung, was sie sonst machen sollte, so lange sie nicht wusste, was die anderen hoffentlich herausgefunden hatten.
Sie kamen auch gar nicht so schnell voran, weil Jack immer wieder stehen blieb, Ausschau hielt und sich die Zerstörung genau ansehen wollte. Er war offenbar wirklich bestrebt, etwas zu finden, allerdings suchte er nicht nach etwas Bestimmtem, was irgendwie verdächtig gewesen wäre. Er schien tatsächlich einfach nur hilfreich sein zu wollen.
"Den hast du also auf einem Müllhaufen gefunden.", stellte Eryn nun fest, wo er etwas außer Hörweite war.
"Naja, er hat sich auf einen draufgestellt, um die Lage besser überblicken zu können. Er hat das Feuer gesehen und wollte helfen."
Die Bardame schien kurz zu überlegen, ob ihr das logisch erschien und sie dem Glauben schenken wollte.
"Keine Sorge, ich verpass ihm eine wenn er ungemütlich werden sollte." Sie lachte kurz. Eryn lachte überhaupt nicht, aber nickte. Verblüfft stellte Evi fest, dass die Bardame ihr das offenbar zutraute, obwohl Jack ziemlich stark wirkte.
Die beiden Frauen kreuzten nun mit ihm die Hauptstraße. Er betrachtete daraufhin das große Schiff, das sie nun wie ein unheilvoller Schatten überragte - so etwas hatte er bestimmt eine Weile nicht mehr gesehen, wenn er alleine im Ödland herumgezogen war.

"Warst du denn nicht schon bei dir? Weil du vorhin meintest, du bist vom Schiff in die Bar gekommen.", fragte Eryn jetzt, und Evis Wangen nahmen eine feurige Röte an. "Äh nein, ich war tatsächlich im Schiff. In der Steuerzentrale." Meine Güte, sag doch einfach, dass du als erstes zu Sheng laufen wolltest. Aber obwohl sie Eryn quasi ewig kannte, war sie eben immer nur die Barfrau gewesen. Wie man mit Barpersonal umging, wusste die Taucherin, aber das hier war ein normales Gespräch. Vielleicht sogar ein vertrautes. Wo man über Gefühlskram reden konnte.
"Ich fühle mich...", wagte sie einen Vorstoß und kam sich dämlich dabei vor, "...wie versteinert. Ich dachte, wenn ich sehe, was an den Orten angerichtet wurde, die mir etwas bedeuten, dann werde ich wütend und bekomme endlich meinen Arsch hoch. Deshalb war ich in der Bar. Und davor habe ich nachgesehen, ob Sheng..." Mit hochrotem Kopf stellte sie fest, dass Eryn nicht aussah, als wäre ihr irgendetwas unangenehm oder käme ihr seltsam vor. Sie wartete einfach, dass der Satz weiter ging. Also war es wohl in Ordnung, mit ihr über so etwas zu reden? Meine Güte, so eine Freundinnen-Kiste war wirklich hochkompliziert.
"Jedenfalls ist er auch weg. Und ich bin weniger wütend, als ich erhofft hatte. Ich bin einfach... keine Ahnung. Wenn ich wüsste, was hier dahinter steckt, dann würde ich alles tun, um unsere Leute zurückzuholen. Aber das Warten kotzt mich an. Ich bin so froh, dass die anderen das hier in die Hand nehmen, alleine wäre ich aufgeschmissen." Aus irgendeinem Grund gab ihr das nun unerwarteten Auftrieb. Vielleicht lag es daran, dass sie es ausgesprochen hatte, aber plötzlich fühlte sie sich etwas besser.

wusch
02.10.2015, 09:15
Nachdem er beim ersten durchsuchen nichts gefunden hatte, holte Frank tief Luft und atmete sich nocheinmal durch um sich konzentrieren zu können? Wo genau konnten sich hier Hinweise befinden? Wo waren vielleicht eventuelle Verstecke für die verschiedenen nützlichen Dinge gewesen, die ein jeder von ihnen angelegt hatte, nur für den Fall eines Falls? Als erstes verließ er den Wohnwagen und suchte ihn vorsichtig von allen Seiten ab, klopfte ihn sogar nach Hohlräumen ab und öffnete alle eventuellen Klappen. Wenn es möglich war, kroch er sogar unter den Wohnwagen und suchte von dort aus die Unterseite desselben ab. Danach begab er sich wieder ins innere und tat dasselbe mit dem Boden und den Schränken und Wänden. Er suchte nach Lücken, losen Brettern und vergleichbarem. Plätzen eben an denen man Dinge verstecken konnte. Auch suchte er nach Kampfspuren. Blut also, Kleidungsfetzen, vielleicht sogar Einschusslöchern, Klingenspuren und Schießpulverrückständen. Auch das Bett oder die Betten durchsuchte er gründlich. Sowohl die Kissen, die Matrazen, als auch den Bettkasten und die Unterseite selbst. Falls er, ähnlich wie bei WIngman, ein Tagebuch fand, würde er die letzten Seiten durchblättern aber zu intime details überspringen.

Soladra
02.10.2015, 09:26
Mary, die Frank bisher nur Stumm gefolgt und den Rücken freigehalten hatte, hob mit irritiertem Blick den Kopf, als das vertraute Geräusch von Pfoten an ihre Ohren dran. Sie drehte sich um und sah ihren Wolfshund auf dich zukommen, ein versabbertes etwas im Maul. " Nov? Was hast du denn jetzt? Wo ist Jackal?" fragte sie ihren Hund leise und nahm ihm das Buch aus dem Maul. "Was zum...Frank, ich glaube, du solltest dir das mal ansehen." Sie öffnete es und blätterte vorsichtig darin herum. " Das scheint eine Art Tagebuch zu sein..." Sie ließ sich an Ort und Stelle nieder und versuchte, die letzten paar Seiten zu entziffern. Geistesabwesen zog sei ein zerknautsches, schwarzgetrocknetes Etwas aus einer ihrer Taschen und hielt es ihrem Hund hin, der es mit Freude verschlang "Guter Junge."

Layana
02.10.2015, 10:22
Da hatte sie wohl irgendwas richtiges gesagt. Pax - Frieden. Es schien etwas in Haile auszulösen. Wenn sie nur wüssten, was? Wenn sie ihre Erinnerungen nur mit der Gruppe teilen könnte?

In jedem Fall war das Mädchen nun davon gelaufen und Lisa überlegte, was sie nun tun wollte. Als sie in Gedanken versunken also durch die Siedlung schlenderte, fiel ihr schließlich Frank auf, der - gemeinsam mit einer ihr unbekannten Frau, oder war es ein Mädchen - um ihren Wohnwagen herum lief. "Hey, Frank!" rief sie und lief den beiden entgegen. "Was machst du da?" Sie musterte ihn mit kritischem Blick. Sie mochte den Wachmann zwar und wollte ihn ohnehin bitten, sich im Wohnwagen umzusehen, aber dass er dies nun von sich aus ohne ihre Aufforderung und vor allem ohne ihre Anwesenheit tat, war ihr doch ein wenig unangenehm. Oder war er selbst auch um Jul besorgt gewesen? Ihre Mutter war nur wenige Jahre älter gewesen und die beiden verband doch so etwas wie eine lockere Freundschaft.

In diesem Moment kam auch ein Hund angelaufen, mit einem Buch in der Hand, welches das Mädchen an sich nahm - offenbar gehörte ihr der Hund? - und durchblätterte. . "Was zum...Frank, ich glaube, du solltest dir das mal ansehen." "Das scheint eine Art Tagebuch zu sein..." Offensichtlich kannte sie Frank... Lisa beschloss daher kurzerhand die Situation zu erklären. "Hallo. Entschuldige, wenn ich euch bei etwas wichtigem störe. Aber ich habe in diesen Wohnwagen gewohnt, zusammen mit meiner Mutter. Die aber nun verschwunden zu sein scheint. Ach ja, ich bin übrigens Lisa." "Hallo Lisa. Ich bin Mary" stellte das Mädchen sich vor. "Mary ist eine Heilerin, die durch die Flammen auf Shengs Hope aufmerksam geworden ist und uns ihre Hilfe angeboten hat" ergänzte Frank nun. Lisa nickte und wendete sich nun an Frank: "Ich war vorhin schon einmal hier und habe mich umgesehen. Und ich weiß nicht, was es ist, aber irgendwas ist komisch. Abgesehen von Mamas Verschwinden. Ich habe irgendwie das Gefühl, mit ihrem Bett stimmt etwas nicht." Wieder an Mary gewandt fügte sie noch hinzu: "Sie war schwer krank, musst du wissen und hat die letzten Monate fast nur noch im Bett verbracht. Wenn du möchtest, kannst du dich auch gerne einmal umsehen. Vielleicht fällt dir ja noch irgendwas auf, was wir übersehen?"

MeTa
02.10.2015, 10:25
In Evis Worten lag fast etwas Verzweiflung. Doch sie schien jetzt zu lächeln, was die Barfrau schließlich erwiderte. Noch immer hielt sie Derrecks Karte in den unruhigen Fingern.

"Ich weiß, was du meinst", stimmte sie zu, sagte aber nichts weiter. Auch sie fühlte sich unnütz. Noch bei der Baustelle hatte sie sich in gefährliche Situationen geworfen und diese mit unerwarteter Bravour gemeistert, den Plan der anderen durch das Platzieren des Sarin-Gases unterstützt und bei der Flucht den Doktor und die verletzte Wachfrau erledigt. In der Rückblende hatte sie nichts davon überfordert - auch, wenn sie wusste, wie knapp die Auseinandersetzung mit der Bewaffneten war, in der sie wohl nur die Oberhand gewinnen konnte, weil ihre Gegnerin durch Wills Schüsse bereits in einem so miserablen Zustand gewesen war. Die ganze Szene hatte sie sogar erstaunlich kalt gelassen, auch wenn sie froh gewesen ist, bei der nächstbesten Gelegenheit das Blut aus- und abgewaschen zu haben. Doch jetzt, bei der Rückkehr in ihre zerstörte Heimat, war sie fast gelähmt.

Sie zwang sich selbst dazu, ihren inneren Monolog zu unterbrechen. Immerhin stand auch weiterhin Evi neben ihr, schweigend. Mit einem Hauch Bitterkeit im Blick lächelte Eryn wieder. "Ich bin froh, dass jemandem außer mir das Dusty Derrecks etwas bedeutet", gestand sie. "Als ich Derreck das letzte Mal..." - mitten im Satz entschloss sich die 25-Jährige dazu, ihn zu ändern: "Derreck hat manchmal so getan, als würde ihn das nicht so sehr jucken." Sie ballte die Faust fest um seine Karte. "Aber ich möchte daran glauben, dass das nicht so war. Er zeigt nur nicht so eindeutig, wie wichtig ihm das alles ist. Er... er ist eben nicht Sheng!" Sie musste grinsen. Ein kurioser Vergleich. Auch Evi grinste, schien sie beide doch zumindest genug zu kennen, um den Witz daran verstehen zu können.

Wieder stand Eryn kurz davor, die Taucherin nach ihr und dem Bürgermeister zu fragen, ihre Neugierde zu stillen. Doch es stellte sich in ihren Gedanken als nicht lohnenswert dar, vielleicht unsensibel.
Und so entschied sich die Barfrau für eine etwas spielerische Fortsetzung des Dialogs. "Naja - du hast den Müllhaufenmann gefunden und bist dabei, ihn in die Gruppe zu integrieren. Das ist mehr als ich getan habe", schmunzelte sie und warf dabei einen Blick zur Seite, wo einige Meter neben ihnen außerhalb hörbarer Reichweite Jack untersuchend umherstreifte, während sie den Strand östlich von der INS Ahladita erreichten.

"Wer weiß; vielleicht stellt sich ja heraus, dass Krokodile Sheng's Hope überfallen haben. Dann kannst du das Problem quasi im Alleingang lösen!" Sie grinste Evi an, durchaus mit anerkennender Bewunderung in den Augen. Es war ohne Zweifel eine große Geschichte. Auch, wenn sie nicht hätte tauschen wollen.

wusch
02.10.2015, 10:43
Frank war gerade dabei, sich im inneren des Wohnwagens umzusehen, als Mary auf ihn zukam, ein ihm wohlbekanntes Notizbuch in der Hand. Das ist Wingmans Noizbuch. sagte Frank milde überrascht. Jackal musste in der Waffenkammer fertig mit dem Durchsuchen sein und hatte wohl etwas interessantes gefunden. Es war garantiert einen Blick hinein wert. Wingman ist sowas wie der Kommandeur unserer Wache und mehr oder minder der Leibwächter von Sheng unserem Bürgermeister. Darüber hinaus ist er sehr vorsichtig und überaus präzise, in diesem Büchlein schreibt er all seine Aktivitäten auf. Hier muss etwas sein, wenn Jackal uns das geschickt hat. er wollte das Buch gerade aufschlagen, als auch Lisa auf sie zukam, stellte er ihr zuallererst Mary vor.
Ja, ich weiß ja um ihren Zustand und hoffe das wir deine Mutter wiedersehen Lisa, dass wir sie alle wiedersehen. Ich bin gerade dabei mir deinen Wohnwagen anzusehen. Entschuldigung wenn ich etwas übereifrig bin aber ich kenne und mag deine Mutter und wollte herausfinden, was mit ihr geschehen ist. Zu persönliche Sachen habe ich natürlich in ruhe Gelassen. entschuldigte er sich und erklärte sein vorgehen.
Dann schlug er ersteinmal Wingmans Tagebuch auf und fand den Eintrag.

Habe Anweisung, Leuchtturm zu repar. Dank an Lanc. für die Batterien.

Dieser Eintrag ließ Frank verwundert die Stirn runzeln. Der Überfall war also, wie wir dem Tagebuch entnehmen können, war frühestens vor 8 Tagen. Also ungefähr als wir bei der Schlucht die Rauchsäule gesehen haben die von hier stammte. Das ist zumindest ein erster Anhaltspunkt. Und es muss wahrscheinlich Sheng gewesen sein, der die Reperatur in Auftrag gegeben hatte, denn er ist mehr oder weniger Wingmans einziger 'Vorgesetzter', ansonsten hätte er es hier wahrscheinlich vermerkt. Und wer ist Lanc.? Lancester fällt aus, der war mit uns zu diesem Zeitpunkt schon über 3 Wochen lang unterwegs, außerdem spricht seine extreme Reaktion am Leuchtturm dagegen. verkündete Frank, was er aus diesem Satz herausgefiltert hatte. Auch blätterte er noch etwas durch die neuesten Seiten des Notizbuches um herauszufinden ob er noch etwas über diesen Eintrag herausfand oder etwas anderes in der Siedlung das ihm, als Einwohner einen Hinweis geben konnte. Dann sah er zu Lisa, die sich damit besser als er auskannte. Magst du dir das Buch ansehen Lisa? Achte insbesondere auf Verbindungen mit diesem Satz und alles was nach unserer Abreise geschehen ist. erklärte er ihr und gab ihr das Buch.

Daen vom Clan
02.10.2015, 11:41
https://www.youtube.com/watch?v=gTwrFySW8B8

Jackal schwamm mit kräftigen Bewegungen tiefer in den Schacht hinein und spürte den Druck des Wassers auf seinen Ohren und ebenso die vollkommene Ruhe des Wassers.
Fast fühlte er sich wieder wie bei einem Tauchgang vor dem großen Zehren, als ein plötzlich auftretendes, leises Geräusch ihn aufschrecken ließ. Erschrocken entschwand ihm ein wenig Luft aus den Lungen, die sich als kleine Perlen vor seinem Auge manifestierten und nach oben stiegen. Er blickte sich um, wollte die Quelle ausfindig machen, doch es war zu dunkel, um groß etwas zu erkennen, lediglich das Licht hinter ihm, von der Falltür, vielleicht 50 Meter entfernt und das Licht vor ihm, hinter einer Biegung spendeten kleine Landmarken. Und dann sah er es. Direkt unter sich im Sand waren nackte Fußspuren. Eingetreten und durch das stehende Gewässer unberührt.
Die Füße waren nackt und menschlich gewesen und trotzdem irgendwie unförmig. Und er wusste nicht, was er gruseliger fand – die Spuren, sie konnten Monate alt sein – hier zu sehen, oder die Tatsache, dass die Kreatur, hier einst nicht geschwommen, sondern zu Fuß entlang gestapft war, fast so, als hätte und würde sie keine Luft zum Atmen benötigen.
Da, plötzlich war da wieder das Geräusch! Ein metallener Ton, ein leises Aneinanderschlagen von Metall auf Metall, unter Wasser klang es nicht wie das Klirren von Schwertern, eher wie eine Glockenton in Zeitlupe abgespielt, sofern er sich richtig an diesen Effekt aus der alten Welt erinnerte.

Mit kräftigen Zügen schwamm er weiter und bog um die Ecke des gegrabenen und mit Metall und Plastik abgestützten Schachtes und sah vor sich helles Licht und das Wasser der Bay.
Da die Bay über einen sehr trägen Zustrom verfügte, war in ihr leichte Bewegung zu erkennen und dieser kleine Zug hatte gereicht, um das schmiedeeiserne Tor, welches er nun vor sich sah, immer wieder gegen seine Halterung zu drücken und es somit scharren zu lassen. Der Ton war zu auffällig, Jemand musste vergessen haben, das Gatter wieder zu schließen.

Weiter konnte er nichts finden, doch war sich Jackal nun bewusst, wie im Geheimen und Verborgenen die Kultisten gearbeitet hatten und dass sie Meister der Infiltration waren.
Wie geschaffen, um zwischen den Menschen zu wandeln, denen sie letzten Endes den Tod und das ewige Verderben bringen wollten.

Jackal erhält den Trait: Expertenwissen: Kultisten oder wertet, falls vorhanden, den Trait um 10% auf.

Zufrieden entschloss er sich, aus dem Tunnel zu schwimmen und dann über die Baffin Bay zur Siedlung zurück zu kehren.

Probe Jackal: Konstitution: Misslungen!

Als er gerade das Gatter durchquerte, spürte er einen leichten Sog und das Gatter fiel mit einem leisen Klacken ins Schloss! Er konnte gerade noch seinen Fuß zurückziehen, doch trieb ihn die leichte Bewegung abermals gegen das Gatter. Er wollte sich geschickt abstoßen und dann nach oben schwimmen, als er spürte, wie das rostzerfressene Metall unter seinem Tritt nachgab und er mit dem Fuß nun fest steckte.
Er strampelte und prustete und konnte sich mit Mühe soweit strecken, dass er seinen Kopf über Wasser halten konnte, doch sein Fuß blieb weiterhin verkantet in dem Gatter.
Ihm war klar, dass er dringend Hilfe brauchte, sonst würde er ertrinken.
(Jackal ist deutlich auf dem See strampelnd zu erkennen und braucht Hilfe, bevor er ertrinkt! Probe entweder auf Kampftaucher, Parcour, Packesel, Konstitution, Raufbold oder Klingenkreuzer, um das Gatter zu zerstören.)

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Probe Frank: Ermittler: Bestanden!

Bei dem Durchforsten und dem intensiven Absuchen des Wohnwagens, war ihm tatsächlich Glück beschieden, denn er fand eine Liste von Medikamenten oder pflanzlichen Arzneimitteln, die von Henry ausgestellt worden war und die augenscheinlich sehr wichtig für den Gesundheitszustand von Andrea waren. Routiniert suchte er nun nach diesen Medikamenten und konnte in der Tat feststellen, dass all diese Medikamente mit der Frau verschwunden waren. Dies ließ nur zwei Schlüsse zu: Sie war entweder geflohen und hatte ihre wichtigsten Medikamente mitgenommen, was jedoch angesichts der Situation unglaubwürdig erschien. Viel wahrscheinlicher und logischer erschien Frank, dass die Entführer bewusst alles mitgenommen hatten, weil sie die alte Frau unbedingt am Leben erhalten wollten. Aus welchem Grund auch immer…

Layana
02.10.2015, 11:43
Lisa nahm Wingmans Tagebuch in die Hand. "Hm... Merkwürdig. Irgendwie liegt ja der Verdacht nahe bei "Lanc." an Lancaster zu denken, aber wie du schon richtig sagst, kann das ja nicht sein." nickte sie Frank zu. "Aber mir fällt auch sonst niemand ein, der gemeint sein könnte. Also vermute ich entweder, dass man uns hier bewusst täuschen und auf eine falsche Fährte locken will - in diesem Fall kann ich mir aber nicht vorstellen, dass Wingman dies bewusst getan hat, also wurde er entweder manipuliert oder hat den Eintrag nicht selbst verfasst." Lisa blätterte durch das Buch um herauszufinden, ob Wingman früher auch bereits Abkürzungen für Namen verwendet hatte. Und ob die Handschrift auch bei den letzten Einträgen noch identisch ist mit der von früheren. (Probe auf Sprachgenie).
"Oder aber Wingman selbst wurde auch getäuscht" dachte sie laut weiter. "Vielleicht hat irgendjemand Batterien nach Shengs Hope gebracht oder schicken lassen und gesagt, sie kämen von Lancaster und Wingman hat diese gutgläubig verwendet um den Leuchtturm zu reparieren?"

Von ihren eigenen Gedanken selbst ein wenig verwirrt, starrte sie wieder auf den Eintrag, in der Hoffnung, dass er ihr einen Geistesblitz ermöglichen würde.

Mephista
02.10.2015, 11:47
Es wäre wirklich schön, wenn die Siedlung von Zombies oder Spinnern überrannt worden wäre. Dann könnte sie sich jetzt wenigstens effektvoll durch die Gegend kämpfen und ihre wiederaufsteigende Wut abzulassen.
Die letzten Wochen waren einfach viel zu sehr geprägt durch sozialer Interaktion, die Léo nicht lag, bescheuertem Verhalten und dummen Aussagen von ihren Gruppenmitgliedern, die sie auf die Palme brachten und ihr in Erinnerung ruften, warum sie keinen Wert mehr auf sozialen Kontakt legte und einem eklatanten Mangel an Möglichkeiten, sich abzureagieren.
Die paar Gelegenheiten, die sich ihr bisher geboten hatten, waren insgesamt gesehen viel zu wenig. Gerade, seitdem sie diesen bescheuerten Klotz am Bein Jackal bekommen hatte, war sie fast jeden Tag kurz vorm Explodieren.
Würde sie sich nicht gerade in einem recht labil aussehenden Schacht befinden, der garantiert noch wichtige Informationen enthielt, schlüge sie ihn einfach kurz und klein.
Sie waren alle bespannt und ausspioniert worden. Sie selbst war bespannt und ausspioniert worden, das war so ....
Einige tiefe Atemzüge später hatte sich Léo so weit wieder beruhigt, dass sie im Umkehren darüber nachdachte, wer mutig (oder dumm) und talentiert (oder lebensmüde) genug war, sich den Schacht noch weiter anzusehen. Sie selbst würde das sicher nicht tun.
Kaum zehn Schritte hatte sie getan, da kam ihr ihr allerbester Freund auf der Welt entgegen. Sie wollte sich an Ort und Stelle übergeben.
Natürlich musste gerade dieser Bastardo sich hierhin verkrümeln.
"Da sind eben drei von deinen Leuten sind eben zum Westtor rausgeritten.“
Es waren nicht ihre Leute, das interessierte sie nicht die Bohne.
„Glaube einer war Lancester.“ Er murmelte was von 'er habe die Spielchen satt'.“
Bastardo. Jackal, nicht Hju. Obwohl, er war auch ein Bastardo, aber ein echt heißer.
Und die hatten dein Maultier vorgespannt, wie es aussah.“
Moment....WAS???
Vielleicht solltest du nach ihm sehen, ehe er eine Dummheit macht?" Er ging an ihr vorbei, zuckte mit den Schultern, als ginge ihn das alles nichts an. Warf dabei aber einen interessierten Blick auf das Papier in ihrer Hand. "Dein Maultier, natürlich. Lanc. würde nie etwas Dummes machen, was uns alle in Gefahr bringen würde. Nicht wahr?"
Ungefähr drei Sekunden blieb sie einfach reglos stehen und sah ihm hinterher, ehe es wie Lava aus einem Vulkan aus ihr herausbrach:
„¡Vaca ignorante! ¡cállate! (Hornochse, halt’s Maul!) Hälst Du Dich irgendwie für supertoll, Dich in Sachen einzumischen, die Dich nichts angehen? ¡Tonto! (Trottel!) Es geht Dich einen Scheiß an, wie ich Hj-Lancaster finde und was wir tun oder nicht! Statt Dir irgendwelche beschissene Bemerkungen darüber einfallen zu lassen, hättest Du ja mal diese culos (Ärsche) davon abhalten können, einfach meine Mula mitzunehmen, ohne mich zu fragen!

Aber nein, wahrscheinlich ist Dir einer abgegangen bei dem Gedanken, mir das brühwarm unter die Nase zu reiben, Du verschissener •••••••!
¡Coño! (mehr oder weniger Scheiße) Du bist in etwa so nützlich wie der verfickte Adam in seinem verfickten Sarg! Eigentlich bist Du noch unnützer, weil Adam uns wenigstens alle retten könnte!
Weißt Du was? Ich hab keinen Bock mehr auf Dich, Deine scheiß Visage und Dein scheiß Benehmen. Ich lasse Dich „frei“, cabrón! Sprich mich nie mehr an, schau mich nie mehr an, komm mir nicht mal mehr zu nahe, oder ich mach Dich kalt, ich schwör’s Dir!
Ernsthaft, ich hoffe, dass Du da drin verreckst, Hijo de Puta!“
Ihr war es so egal, ob er sie hörte oder nicht, sie hatte es gesagt, und wenn er sich nicht daran hielt, würde er die Konsequenzen tragen.
Schnaubend stürmte sie aus dem Gang, trat gegen jeden Gegenstand, den sie auf dem Weg nach draußen im Leuchtturm fand. Als sie endlich draußen ankam, sah sie sich zornerfüllt um.
Keine fünf Meter entfernt schlurpste Mula seelenruhig voran und fraß sich voll.
Dieser Bastardo... dieser gottverdammte...
Leocadia zückte ihre Machete, ließ einen Urschrei aus ihrer Kehle fahren und rannte los.
Ihr Ziel war die Container-Mauer, die sie entlangstürmte und wie von Sinnen immer wieder auf sie einschlug. Dabei fluchte sie unentwegt lauthals in ihrer Muttersprache.
Shengs Hope konnte froh sein, schon zerstört worden zu sein, sonst hätte sie es jetzt zerstört.
(Wenn Du lustig bist, ne Probe auf Parcour und Klingenkreuzer+Hiebwaffen, ob Léo die Mauer kleinkriegt. Muss aber nich sein ;D

Nach einiger Zeit hatte sie die gesamte Mauer maltretiert und war am anderen Ende der „Stadt“ am Strand angekommen. Sie fühlte sich ein klein wenig besser, aber immernoch trat sie erbost in den Sand.
Ihr Blick gleitete über das ruhige Wasser der Bucht, sie konnte jetzt wieder runterkommen, sich entspannen, sie hatte ihren Anfall....
Das Wasser lag nicht ganz so ruhig wie gewünscht. Es wurde aufgewühlt durch eine...Person, die anscheinend nicht schwimmen konnte, vielleicht ertrank. Wer weiß, vielleicht war es eines der Kinder, das sich versteckt hatte?
Ihre Beine waren schon auf halbem Weg zu der/die/das Ertrinkenden, ehe sie zu Ende gedacht hatte. Je näher sie kam, desto finsterer wurde ihre Miene, als sie erkannte, wer da um sein Leben rang.
Am Gitter angekommen blieb sie erstmal stehen, stemmte die Hände die Hüfte und blcikte grinsend hinab.
„Du hast das eigentlich so verdient, weißt Du das, Bastardo?“

Dann erstarb das Grinsen und Léo hieb wie von Sinnen auf das Gitter ein.
„Es wäre aber viel zu gut für Dich, weil ich Dir den Arsch retten werde, um ihn Dir dann selbst aufzureißen!“

Sie hieb und hieb auf das Gitter ein.

„Glaubst, mich einfach verarschen zu können! Die haben Mula nicht mitgenommen, sie ist immernoch da, Du Mistsack!

Wenn das weg ist, solltest Du Deine Freiheit lieber schnell nutzen und weit weg rennen, damit ich Dich nicht in die Finger kriege und besser das zu Herzen nehmen, was ich Dir im Schacht gesagt habe. Ich hab echt so die Schnauze voll von Dir, dass ich Dir sogar noch einmal Dein wertloses Leben retten muss. Ohne einmal ein Gracias zu hören.
Arschloch!“
So zeterete sie in einem fort.

(Probe auf Klingenkreuzer+ Hiebwaffen (+Sumpf?), um Jackal zu retten)

Daen vom Clan
02.10.2015, 12:18
Probe Lisa: Sprachgenie: Bestanden!

Lisa besah sich das Buch genauer und ihr kluger Verdacht, den sie geäußert hatte, bestätigte sich, als sie Einräge fand, die da lauteten:


Lanc./Stan betrunken gemeldet von Wache Aron. Kein Sicherheitsrisiko.


Lanc. zum Anführer gewählt. diskussionbswürdige Wahl. Sheng vertraut ihm. Zweifel.

Die Schrift war auch immer die gleiche, soviel verriet ihr ihre Erfahrung, wobei es wirkte, als wäre sie gegen Ende, vielleicht die letzten sieben Tage, ein wenig fahriger geworden, als hätte er deutlich weniger Zeit gehabt oder wäre mehr in Eile gewesen.

Caro
02.10.2015, 12:36
Mit den Finger fuhr Haile die Linien im Sand entlang. War diese Kuhle ein Fuß von Sheng? Waren diese Blutspritzer dort von Wingman? Waren diese tiefen Fußstapfen die von Shaun, der die bettlägerige Jul trug? Diese kleinen Spuren die Füße von Robert, an der Hand seiner Mutter?

Haile stand auf und starrte in die Ferne, wo sich die Rauchsäulen auftürmten. Wie Landmarken, die ihnen höhnisch den Weg des Verderbens zeigten. Hoch erhoben über ihrem Kopf. Es war kaum noch Zeit. Die anderen...die anderen wissen es noch nicht. Sie müssen es auch nicht wissen. Sie sollten es nicht wissen. sie müssen nur wissen, dass wir weiterziehen müssen. In den Nordwesten.

Haile wand ihre Schritte wieder in Richtung der rauchenden Siedlung, also sie es hörte. Nein, eher roch sie es, als sie es hörte. Schreie. Angst. Panik. Nein.

"...!"

Sie rannte los, rannte, wie sie noch nie gerannt war, damit nicht noch eine ihrer Familien sterben musste. Waren die Kultisten zurück? Hatten sie Haile gesehen, dort oben auf dem Schiff? Vorbei an Leichen, an Hügeln, an Blut, an den Überresten ihres Lebens. Und dann sah sie es.

Eine Gestalt, dunkles Haar, dunkle Haut, im See. Rufend, brüllend, in Panik. in Lebensangst. Nein. Noch bevor die anderen reagieren konnten, oder überhaupt orten konnten, woher die Schreie kamen, war Haile an Niki vorbeigerannt, der noch immer den Zettel in den Händen hielt. Vorbei an Mary, Frank und Lisa, die neugierig aus einem alten Wagen herausschauten. Vorbei an Lexi, die erschöpft an Adam lehnte. Vorbei an Evi und Eryn, die sich panisch umblickten.

Zu den Gatter führte eine kleine Spur aus Sandbänken, direkt am Leuchtturm entlang. Keinen Gedanken daran verschwendend, das sie kaum Schwimmen konnte, keinen Gedanken daran, dass überall am Rand der Bucht spitze Holzplanken trieben, nur Jakal vor Augen, der wild strampelnd und prustend nur wenige Meter vom rettenden Ufer entfernt festhing. Leo, die in einer Tour zeternd danebenstand, nahm Haile nur sehr, sehr am Rand wahr. Haile nahm Anlauf und sprang, so gut es ging, von Stein zu Stein, die eng am Leuchtturm entlangführten.

"..."

Niemand wird sterben. Niemand mehr.

Mit voller Wucht tackelte Haile das Gitter vor ihren Augen, in der Hoffnung, dass sich so Jakals Fuß lösen ließ. (Konstitution)

Daen vom Clan
02.10.2015, 14:37
https://www.youtube.com/watch?v=rO7wCiojuyI

Jackal schnappte nach Luft und spürte bereits das Brennen, dass sich seine Lungen entlang ausbreitete, das schreckliche Gefühl, als würde sein Kopfinnenraum in einer Schraubzwinge feststecken und immer enger werden, als ihm mehr und mehr Luft ausging.
Dann plötzlich wurde er ruhig und friedlich, es wirkte, als hätte er sein Ende akzeptiert, er spürte plötzlich Wärme und war sich sicher, dass er die Hand von Perlmutter sehen konnte, die ihm die Wange entlang strich. Dann sah er ihr Gesicht, sie lächelte ihn freundlich und unendlich sanft an, ihr Lächeln verhieß Frieden und Schlaf bis in die Ewigkeit und während sich sein Mund mit Wasser füllte, lächelte Jackal ebenfalls und ließ sich fallen.
Plötzlich änderte sich das Gesicht von Perlmutter und sie gab ihm eine schallende Ohrfeige! „In meiner Karawane wird nicht geschlafen!“, schrie sie wütend und panisch schlug Jackal die Augen auf. Seine Wange brannte, warum, wusste er nicht, aber er strampelte wie verrückt und spuckte Wasser und sah wie in Zeitlupe, wie in einem unendlich langsamen Film, der vor seinem geistigen Auge ablief, wie Leo über ihm stand, wie ein rettender Geist und Racheengel zugleich, ihr Mund bewegte sich, doch kam kein Laut daraus, dann fing die Frau, der er zum Geschenk gemacht worden war, auf das Gitter einzuprügeln.

Ein Schatten löste sich vom Ufer, er sah Haile, die blondschmutzige Mähne ihres Haares flog nur so im Wind ihres Laufens, es war, als würde ein Kultist eine Flagge schwenken mit ihrem Gesicht darauf. Sie tanzte über die Klippen, jagte auf das Ufer zu und ihre Blicke bohrten sich ineinander, ließen sich nicht los, während das gongartige Hämmern von Leo an seiner Seite weiter ging, sein Fuß schmerzte, als würde sie diesen abhacken, anstatt ihn zu befreien.

Und dann sah er einen Schatten über sich hinwegfliegen! Er würde sich den Hals brechen, wollte er ihm folgen, aber er spürte, wie das Gitter heftig erbebte, als Leo es mit ihrer Machete und der geschenkten Sichel als Hebel aufdrückte und Leo sich wie eine wahnsinnige Raubkatze dagegen warf, um daran zu zerren.
Wieder drang schmerzhaft Wasser in Jackals Mund ein, füllte seine Lungen, er hustete wie ein Sterbender – und diesmal glaubte er endgültig zu sterben, denn plötzlich fühlte er sich so leicht an, als würde er schweben.
Der Himmel rückte ein wenig näher, die Wolken umfingen ihn, er spürte plötzlich keine Schmerzen mehr an seinem Fuß, keine Enge und dann wurde ihm schwarz vor Augen, als er starb…

Leo und Haile hatten Jackal ans Ufer gebracht, der starke Mann lag vollkommen schlaff da, er hatte keinen Puls mehr und seine Augen waren geschlossen.
Die beiden Frauen sahen sich an, die Haare vom Wasser klatschnass, die Kleidung ebenso. Keine von ihnen kannte sich damit aus, wie man einen Ertrinkenden rettete, Niemand kannte oder wusste, was getan werden musste und tausend Gedanken rasten durch die Köpfe der Beiden. Und dann machte Haile was sie immer machte, wenn sie nicht weiter wusste, sie beugte sich nach unten, um dem Mann etwas von ihrem Atem zu spenden.
Fast berührte sie die Lippen des Mannes schon, es war irgendwie logisch, die Luft des Lebens in seine Lungen zu pusten, als würde sie ihm das Leben damit schenken können.
„Pfff, der ist hinüber.“, sagte Leo resigniert und winkte ab, dann wurde sie wütend, weil er sie so einfach verlassen hatte.

Haile atmete tief ein, bereit, zu tun, was getan werden musste, ihn zu retten, als Teil der Familie…
…als Leo frustriert die Fäuste hob und sie wütend auf den Bauch von Jackal krachen ließ und ihn dabei als „treulosen Verräter“ beschimpfte, natürlich in Spanisch.
Und kaum dass die erste Faust heftig in Jackals Magengrube gelandet war, schossen die Augen von Jackal auf, schienen fast aus den Höhlen treten zu wollen und Haile spürte, wie ihr ein Schwall brackiges Bay-Wasser ins Gesicht gespuckt wurde.

Jackal sah das Gesicht der Kultistin über seinem, sie wirkte, als wäre ihr Gesicht klatschnass.
Gierig sog er die Luft ein und das brutal schwere Atmen in seiner Brust wurde leichter und leichter. Er war wieder unter den Lebenden.

wusch
02.10.2015, 15:10
Die Ergebnisse seiner Untersuchung wunderten Frank dann doch. Er hatte erwartet etwas Medizin oder zumindest ein paar Überreste zu finden aber er fand nicht das geringste und dazu noch die Medikamentenliste. Nicht wenig musste man sagen aber Lisas Mutter war auch schwer krank und bettlägerig gewesen. Er kannte sie noch gut aus früheren Jahren und es war eine Schande, wie es ihr ging, schließlich war Frank auch nicht so viel jünger und an ihm war zumindest in dieser Hinsicht die Zeit recht gut vorbei gegangen. Für einen Mittvierziger war er in hervorragender Verfassung. Diese Medikamente hier jedenfalls waren jedenfalls mit Absicht mitgenommen worden und nicht der sonst allgegenwärtigen Zerstörungswut der Kultisten zum Opfer gefallen.
Er trat wieder an Lisa, die sich noch mit dem Tagebuch Wingmans beschäftigte, heran und sprach zu ihr. Angesichts der Umstände habe ich gute Nachrichten für dich Lisa: Deine Mutter lebt sehr wahrscheinlich noch, die Kultisten scheinen ein Interesse daran zu haben, dass sie lebt. Sie haben nämlich den gesamten Medizinvorrat deiner Mutter mitgenommen und ihn nicht wie erwartet zerstört. Für mich ist dies ein eindeutiger Hinweis dafür, dass sie wollen das deine Mutter, zumindest vorerst, am leben bleibt. Das er es für sehr wahrscheinlich hielt, dass ihre Mutter wie auch seine Kinder und Silvia sowie alle anderen, höchstwahrscheinlich nur als Köder für sie dienen sollten, ließ er außen vor. Sie konnte es sich wahrscheinlich denken und es schwang auch zwischen den Zeilen mit.

Mivey
02.10.2015, 15:11
Howard starrte immer noch auf den Zettel in seiner Hand. Etwas absolut banales, bedeutungsloses. Und dafür, so war ihm klar, musste jemand sein Leben lassen. Wie hatten die Kultisten soetwas überhaupt gefunden. Er drehte das Papier um. Es war start vergilbt, einst war es wohl strahlend weiß gewesen. Die Faltspuren eines Eselsohrs konnte er auch erkennen. Es wirkte so, als ob es mühsam wieder geglättet wurde. Jemand musste sehr viel Mühe investiert haben, um diesen Gegenstand zu erhalten.

Als er so in Gedanken versunken war, musste er an das erste Mal denken, als er als Kind ein solches Spiel besucht hatte. Die Athmospähre und Stimmung war einzigartig gewesen. Was es nur ein Witz für diese Wilden? Aber warum dann genau dieses Ticket, und nicht irgendeine Drohung? "Euch kriegen wir auch", in gebrochenem Spanisch. Howard konnte es nicht verstehen, vielleicht war es auch einfach nicht zu verstehen.

Er steckte das Ticket in sein Tagebuch, wie er es manchmal nannte, und wandte sich an Lancaster und Will.

"Ich denke, wir sollten sie einfach gehen lassen. Verjagen. Mehr Mäuler zu Füttern können wir nicht brauchen, und Hilfe werden wir von ihnen doch kaum erwarten können. Die Fallen uns bei der erstnächsten Gelegenheit in den Rücken."

Gendrek
02.10.2015, 15:49
Normalerweise hatte er sich halbwegs unter Kontrolle. Heute war allerdings nicht sein Tag.
Erst die Sache mit den Batterien und jetzt... dieses Massaker.
Mum sah nicht nur aus wie eine wandelnde Leiche, sie war... wäre auch fast eine geworden.

Als er den Ruck spürte der durch den Lauf des Gewehrs und seine Arme ging drehte ihm sich alles im Magen um und er hätte fast noch auf den erschlafften Körper gekotzt. Es war eine Sache auf Zombies zu schießen, es war schwer Banditen zu schießen, aber auf Leute wie Mum?
Der Schuss klingelte immer noch in seinen Ohren.

Er brauchte einige Sekunden bevor er die Waffe überhaupt senken konnte und wieder Kontrolle über seinen Körper hatte.
Sein Blick wandte sich schmerzlich zu Will und Howard. Jetzt mussten Sie noch ein Problem lösen. Die Buccaners, Howard hatte anscheinend den gleichen Gedanken wie er.

"Ich denke, wir sollten sie einfach gehen lassen. Verjagen. Mehr Mäuler zu Füttern können wir nicht brauchen, und Hilfe werden wir von ihnen doch kaum erwarten können. Die Fallen uns bei der erstnächsten Gelegenheit in den Rücken."

"Sehe ich ähnlich. Wir brauchen keinen unnötigen Ballast der einfach nur lästig und ein Klotz am Bein sein wird. Es gibt nur eine Sache die ich mit den Dreien noch regeln muss."

Lancaster griff mit beiden Händen fest an sein Gewehr und drehte den Lauf so, dass er nach unten zeigte, den Kolben nach oben gerichtet. Seine Schritte führten Ihn auf den Buccaner, der vor wenigen Minuten noch das Maul nicht weit genug aufreißen konnte.

"Du glaubst also an Karma, eh? Wir haben euch überfallen, also geschieht es uns Recht zu brennen und zu sterben..."

Lancaster spuckte in den Sand.

"Schöne Grüße von den Vultures, •••••••."

Lancaster holte mit dem Gewehrkolben weit aus. Sein Schlag zielte dem wehrlosen Großmaul mitten ins Gesicht.

Daen vom Clan
02.10.2015, 16:32
Der Bucaneer starrte dem Kolben mit aufgerissenen Augen entgegen, dann krachte das stabile Holz des Gewehrs mitten in sein Gesicht.
Seine Knollennase brach, der Knacken war deutlich zu vernehmen, Blut schoß ihm aus der Nase, die beiden vorderen Schneidezähne flogen in hohem Bogen in den Sand, als er keuchend und schnaufend zusammenbrach und sich dann auf dem kargen Boden der Einöde wand.

Der Plünderer starrte seine beiden Schneidezähne an, die blutend und gebrochen vor ihm im Sand steckten, dann fing er hysterisch an zu lachen und starrte Lancaster direkt an.
"Ihr seid sowas von im Arsch..." , er drehte sich ächzend auf den Rücken und sah gespenstisch aus mit dem Blut, das ihm aus Mund und Nase lief. "Ihr habt keine Ahnung, wer eure Siedlung zerstört hat, wer eure Feinde sind...", dann lachte er nochmal los, bervor er sich an seinem eigenen Blut verschluckte und sich keuchend auf den Boden drückte...

Lynx
02.10.2015, 17:09
Irgendwie hatte Evi nicht erwartet, dass Eryn irgendeine Art von Humor hatte, die Abseits dem Umgang mit grölenden Gästen zum Tragen kam. Sie musste auch grinsen, während ihr Blick ebenfalls auf Jack fiel. "Jaah. Ich bin sicher es wird noch oft Gelegenheiten geben, Leute auf Müllhaufen zu entdecken und mit Alligatoren zu ringen. Quasi jeden Tag, da wirst du mir wohl zustimmen." Sie lachte kurz, sah die Bardame dann aber mit einem Lächeln an, das Dankbarkeit ausdrückte. Nichts von dem, was sie gesagt hatte, hatte irgendwie aufgesetzt gewirkt, nur damit sie sich besser fühlte. Und obwohl die beiden Frauen grundverschieden waren, hatte es sich angefühlt, als würde Eryn sie wirklich verstehen. "Jetzt hast du auf jeden Fall die Person aufgemuntert, die den Müllhaufenmann gefunden hat, das ist schon auch ziemlich krass. Außerdem hast du das Sarin zu den Sabals geschmuggelt, und ich bin sicher das schockiert dich, aber ich hätte dir das niemals zugetraut." Die Taucherin zwinkerte und stemmte die Hände in die Hüften. Das waren Themen, mit denen sie etwas anfangen konnte.
...Ob Eryn schon einmal verliebt gewesen war? Angebote bekam sie ja quasi dauernd, aber dafür musste sie ja selbst nie viel dazu beitragen. Hatte sie schon einmal Schmetterlinge im Bauch gehabt, dass ihr beinahe schlecht davon gewesen wäre? Konnte sie, wenn sie die Augen schloss, das Gesicht von irgendjemandem vor sich sehen? War es normal, in ewigen Tagträumen zu versinken, obwohl man eigentlich eine wichtige Aufgabe hatte?
Das hier war vermutlich die Chance, endlich einmal eine Frau zu solchen Themen befragen zu können! Und jetzt, wo sie sich etwas besser fühlte, tat es nicht mehr so weh, an Sheng zu denken. Viel mehr regte sich langsam eine versteckte Kraft, an seinem Überleben festzuhalten und daran zu glauben. Genauso wie an das aller anderen verschwundenen Siedler.
"Hey Eryn, kann ich dich-"
Plötzlich schoss Haile an ihnen vorbei, so schnell, dass man sie fast nur an der blonden Mähne erkannte. Jack sah Eryn und Evi fragend an, während die beiden Frauen panisch der Kulstistin hinterhersahen. Es dauerte nicht lange, bis sie ihr mit ihren Blicken folgten und erkannten, dass im Wasser jemand verzweifelt strampelte. "Ach scheiße!", murmelte die Taucherin und begann ebenfalls zu laufen, aber glücklicherweise hatten anderen die Situation früher erkannt - Haile eben, und Léo, die anscheinend in der Nähe gewesen war. Zu zweit hatten sie den Ertrinkenden, der sich als Jackal herausstellte, mit vereinten Kräften befreit und ans Ufer gebracht.

Als Evi ankam, rang Jackal bereits gierig nach Luft, und Haile sah ihn mit tropfendem Gesicht an. Auch Léo, die nicht zu wissen schien, ob sie ihn anschreien oder erleichtert sein sollte, war pitschnass.
"Ich hole euch was zum Abtrocknen.", murmelte die Taucherin und startete gleich zu ihrer Hütte. Eigentlich war es lächerlich, kein Mensch trocknete sich heutzutage noch ordentlich ab, vor allem wenn es so warm war. Meine Güte, vor nicht allzu langer Zeit hatte Evi noch Stunden völlig schmutzig verbracht, weil sie sich erst irgendwann die Mühe gemacht hatte, Schlamm von dem Alligatorenkampf wegzuwaschen. Aber irgendetwas musste sie tun. Vorranging wollte sie rennen, um den dunklen, imaginären Griffeln zu entkommen, die leise "nutzlos~" zu singen schienen.

Keuchend kam die Taucherin vor ihrer Hütte an, und als erstes fiel ihr auf, dass es aussah, als hätte sie jemand betreten. Der alte Vorhang, den sie als Tür benutzte, weil sie Nachts immer gerne eine Brise fühlte, war zur Seite geschoben. Drinnen sah alles aus wie immer, aber es gab auch nicht viel, das man hätte ruinieren oder durchwühlen können. Aber auf der alten Matratze, wo zusammengeknüllt ihre Laken waren, lag ein einzelnes Blatt Papier. Mit zitternden Händen hob Evi es auf. Sie blickte in ihr eigenes Gesicht. Irgendjemand hatte sich die Mühe gemacht, eine Zeichnung von ihr anzufertigen und sie hier in ihr Heim zu legen. Als würde erwartet werden, dass sie es finden würde. Und das hatte in diesem Moment nun wirklich nichts Schmeichelhaftes, es war einfach nur gruselig. Was zum Teufel ging hier vor?
Hektisch sah sie sich um, als würde sie an irgendetwas erkennen können, wer oder was hier gewesen war. Dann setzte sie sich zitternd auf den Boden, abwechselnd die Zeichnung und wieder das Innere der Hütte inspizierend.
Sie fühlte sich plötzlich fremd in ihrem eigenen Heim, aber vielleicht war das nicht schlimm, wo sie wohl sowieso nicht wieder hier leben können würde. Nie mehr. Nie mehr!
Die Taucherin schloss die Augen. Gerade hatte sie sich besser gefühlt, aber jetzt war sie wirklich völlig gelähmt.
"Du jetzt bist nur Haufen Elend."
Es war als würde die Stimme von Jäger die Stille durchbrechen, obwohl sie sich einfach nur versucht hatte zu erinnern, was sie aus ihrer letzten Krise geholt hatte. Aus irgendeinem Grund musste sie nun laut loslachen. Ja, sie war ein Haufen Elend. Und gerade auch ein Haufen Scheiße. Aber das war nicht immer so.
Die anderen hatten ihr oft genug bewiesen, dass sie an sie glaubten. Selbst Leute, die sie gar nicht gekannt hatten. Wie Needles. Leute, mit denen man wochenlang nicht geredet hatte. Wie Sheng. Oder Leute, mit denen man augenscheinlich nichts gemeinsam hatte. Wie Eryn.

So stand Evi wieder auf, zerknüllte die Zeichnung von ihr und warf sie ins Meer vor ihrer Hütte. Dann packte sie eines ihrer Laken und ihr einziges Handtuch und machte sich auf den Weg zurück zum Strand. Haile, Léo, Jackal, Jack und Eryn waren immer noch dort. Die zwei, die den Ertrinkenden gerettet hatten, schwiegen gerade, genau wie er selbst. Die Taucherin wusste nicht, ob sie in etwas reingeplatzt war oder sich einfach alle erst beruhigen mussten, aber sie warf Jackals das Handtuch zu und drückte der Kultistin das Laken in die Hände. Sie schenkte ihr einen warmen Blick, der ihr Bewunderung und Dankbarkeit deuten sollte, dass sie erneut jemandem das Leben gerettet hatte, und Léo bekam denselben. Aber sie wollte nicht stören, falls sie das tat, und wandte sich nun wieder an Eryn. Jack war von ihr offenbar gerade darüber aufgeklärt worden, wer diese plötzlich aufgetauchten Personen waren.
Die Taucherin grinste die Bardame schief an. "Nächstes Mal bin ich dann vielleicht wieder nützlich." Es war leichtfertig gesagt, aber es war auf jeden Fall ein fester Vorsatz. "Ist alles in Ordnung?", fragte Eryn, der es wahrscheinlich seltsam vorkam, dass Evi einfach so davongerannt war. Und auch jetzt wirkte sie bestimmt alles andere als ruhig. "Ja, es geht schon. Aber hey, danke, dass du fragst." Es freute sie wirklich.
Das war das, was ihr Kraft gab, auch wenn sie es irgendwie eine Zeit lang vergessen hatte. Schon damals als sie nach Shengs Hope gekommen war, nachdem sie ihren Vater und seine Freunde verloren hatte, waren es die Menschen gewesen, die sie wieder aufgepäppelt hatten. Sie wussten es nicht, aber langsam und unterbewusst hatten sie ihr geholfen, sich in den Griff zu kriegen. Und jetzt war es genau so.
"Ich finde es schön, mal jemanden zum Reden gehabt zu haben.", sagte sie dann noch zu Eryn. "Oh, und hast du Jäger in letzter Zeit gesehen? Ich muss ihm auch mal danken."

MeTa
02.10.2015, 18:04
Während Evi verschwunden war - sie eilig in ihre Hütte rannte und die Barfrau verdutzt stehen ließ -, nutzte sie die Zeit, um dem Neuen zu erklären, um was für kuriose Gestalten kam es sich bei ihren Leidensgenossen handelte. Sie kam sich blöd vor.

"Ah... also das da ist übrigens Haile... ja, genau die. Und das ist... äh... achso, das ist Leo. Und der da, der... ja, wer sonst? Ja, das ist Jackal. Also... fast wie Jack. Nur mit einem... 'Al' am Ende, eben. Aber man... ja, man spricht das Jackal, nicht Jack-Al. Glaube ich. Waren das alle?"

Die 25-Jährige war daher erleichtert, als die Taucherin zurückkehrte - mit einem Handtuch. Eryn kam das vor, als würde sie versuchen, einen Krokodilsbiss mit einem kleinen Stoffpflaster abzukleben, doch da war sie nicht die Expertin. Schließlich kehrte die kampferfahrene Frau zurück an ihre Seite. Sie wirkte aufgebracht, weswegen die Barfrau sich kurzerhand nach dem Wohlbefinden des wasseraffinen DD-Stammgastes erkundete.

"Ja, es geht schon. Aber hey, danke, dass du fragst. Ich finde es schön, mal jemanden zum Reden gehabt zu haben. Oh, und hast du Jäger in letzter Zeit gesehen? Ich muss ihm auch mal danken." Das musste sein, um was sie hatte bitten wollen, bevor das Kultistenmädchen an ihnen vorbeigesprintet war und ihre Konversation damit störte. Doch Eryn konnte nur mit dem Kopf schütteln. "Keine Ahnung. Ich bin mit Tunnelblick in den Pub gerannt und habe hinten geschaut... aber... wenn du noch kurz mit mir in die Wäscherei kommst, helf' ich dir danach beim suchen, okay?"

Ihr gefiel es, mal wen um sich zu haben. Jemanden, der nicht nur Gast in einem Pub war, und mit dem man auch Worte wechseln konnte, wie belanglos sie auch immer waren. Das gefiel ihr schon bei Will - und jetzt auch mit Evi. Abgesehen von Derreck hatte sie zuvor so jemanden nie gehabt. "Okay, ich meine: Vier Augen sehen immerhin mehr als zwei", antwortete die Taucherin. Die Kellnerin wusste nicht, ob sie damit das Umschauen in der Wäscherei meinte oder das Finden des verschollenen Jäger, doch sie musste unwillkürlich grinsen. Vielleicht war ihr einfach danach, vielleicht rührte es aber auch daher, dass sie bei der toughen Halb-Vulture oft an eine Piratin hatte denken müssen und sie sich Evi hin und wieder mit Augenklappe vorgestellt hatte.

So betraten die beiden Frauen die Wäscherei. Eryn hatte das lediglich als kurzen Abstecher geplant. Natürlich hatte die Verwüstung auch vor diesem nah am Strand gelegenen Gebäude nicht halt gemacht, doch sie hoffte dennoch darauf, etwas zu finden, das nicht total ruiniert war.

In Begleitung von Evi suchte Eryn also nach ganz gebliebenen, nicht verkohlten und bereits sauberen Stoffen, wie dem Kleid, das sie vor ihrer Abreise bei Ben abgegeben hatte. Auch erinnerte sie sich daran, dass Sheng sie beim letzten Mal hier Sandtarnjacken abholen ließ. Womöglich waren davon ja wieder welche fertig geworden. Sowas wäre auf ihrer Mission doch von Nutzen.

"Ich weiß, was du denkst. Sheng's Hope liegt in Trümmern und ich denke nur an saubere Kleidung..."

Viviane
02.10.2015, 19:22
Zu viel... überall Wasser, es trug ihn ganz, bettete ihn in wohlige Wärme, dämpfte seine Angst. Mums ausgestreckte Hand, er griff nach ihr, war bereit dafür, egal was auf ihn wartete...
„In meiner Karawane wird nicht geschlafen!“ Schmerz. Der ihn ins Hier zog. Husten. Mehr pochender Schmerz in den Rippen. Rasendes Herz. Ein Hammerschlag auf seinen Bauch. Übelkeit. Erlösung. Luft. Kalte, klare Luft. Wer hatte November auf seinen Bauch springen lassen? Er musste den Rüden echt erziehen.
"... das tötet Menschen!"

Ein wirres, goldnes Farbspiel in der Luft flirrte um ihn her. Heißer Wind von den Brandherden zog schmerzhaft über seine bloße Haut. Welcher Idiot hatte ihn den ausgezogen? Und das nichtmal richtig, irgendwie fühlte sich der Stoff zerrissen an.
Noch nicht ganz bei der Sache und zu unsortiert im Kopf, hielt er sich einfach an das, was sich intuitiv richtig anfühlte. Umarmte das angespannte blonde Bündel, das auf seinem Bauch saß, hob sie hoch, als er sich leicht nach vorne beugte und verwirrt an sich und ihr herunter sah. Setzte sie neben sich, musterte sie kurz. Lächelte, vielleicht grade weil sie ihn ansah, als habe sie ihn grade aus einem Klo gefischt. Vielleicht, weil sie furchtbar verzweifelt aussah. Knuffte ihr in die Schulter. Als wollte er sie nach einem kurzen Abschied einfach wieder ganz normal, ohne Worte, begrüßen.
Und als die zweite, müde Welle sich zu ihnen auf den Kiesstrand schob, spritzte er erst sich, dann ihr, klares Meerwasser ins Gesicht. Um den Schreck fortzuwaschen. Und damit sie wieder ein andres Gesicht aufsetzte. Er machte den Mund auf, bekam aber nun nur selbst eine Ladung Wasser ins Gesicht gespritzt. In seinem Blick, als er Haile nun nochmal richtig musterte lag zum ersten Mal mehr Verstehen als Fragen. Und Mitgefühl.
"...ich verstehe jetzt mehr... hätte das nur nicht ohne dich machen sollen. Ich bin froh, das du mich gerettet hast. Wieder mal." Sein rasselnder Atem plagte ihn noch eine Weile.

Langsam setzte das Brennen auf seiner Haut wieder ein, als die Schmerzen abebbten. Da waren auch neue Wunden, die zu Narben werden würden, dort wo man ihn freigehackt hatte. Ausgerechnet eine Schnittwunde am Arm kreuzte den wütenden Affen. Ironie des Schicksals wohl, dass sie sich darunter mit den zahllosen Narben verwob, die die Fesseln der Vultures auf ihm hinterlassen hatten.
"....hab echt genug von Wasser... für die nächsten 20 Jahre etwa..."

Ohne nach ihrer Erlaubnis zu fragen, zog er Haile ihre Decke aus der Hand und begann sie fachmännisch (oder eher... grobmotorisch; nichts anderes war wohl nach einem Fast-Ertrinken von jemandem wie Jackal zu erwarten, der zuviel Kraft, ein zu großes Herz und zuwenig Geist besaß um beides sinnvoll einzusetzen) darin einzuwickeln, bis sie aussah wie ein großer, weißer Tapas. Zu guter Letzt fand sogar seine Husterei ein Ende.


"Ah... also das da ist übrigens Haile... ja, genau die. Und das ist... äh... achso, das ist Leo. Und der da, der... ja, wer sonst? Ja, das ist Jackal. Also... fast wie Jack. Nur mit einem... 'Al' am Ende, eben. Aber man... ja, man spricht das Jackal, nicht Jack-Al. Glaube ich. Waren das alle?" Die Stimme kannte er doch. Blue eyes. Nur was machte die hier, wo es nichts für sie zu holen gab? Und mit wem redete sie denn da?
Irgendwoher kam dann ein weiches Tuch angeflogen, dass ihm kurzerhand wie von selbst die lockigen, dunklen Haare zu einer abstehenden Wuschelmähne, die nach allen Seiten abstand, zerrieb. Als er es sich über die Schultern legte bemerkte er grade noch, wie die Rothaarige - ausgerechnet - mit seinen Retterinnen vielsagende Blicke austauschte. Und irgendwie war er beinahe froh, dass sie ihn bei diesem 'Austausch' überging. Eindeutig zu viele Frauen auf einem Haufen, für seinen Geschmack. Aber er würde sich hüten, dass irgendwem hier auf die Nase zu binden. Lieber hustete er sich noch ein wenig 'nen Wolf.

So langsam wurde er sich dank Evis Geste wohl auch endlich einmal der Schaulustigen bewusst, denn er hievte sich immer noch hustend endlich auch einmal aus dem Wasser, brachte Raum zwischen seine Retterinnen und sich. "Da man hier draussen ohne Hilfe nicht allein überleben kann... danke fürs retten."
Und dann fügte er, mit dem Blick auf das Wasser ein "Gracias", hinzu. Scheinbar an niemand bestimmten, aber Léo würde wissen, dass sie gemeint war. Er sah sie nicht an. Sprach sie nicht an.. Naja, nicht direkt jedenfalls. Blieb wo er war, im hereinschwappenden Wasser der Bay. Hielt sich soweit an die Grenzen, die sie ihm in Furienmanier gesteckt hatte.

"...vielleicht will mal wer nach Mula sehen? Nur um zu vermeiden, dass wir uns nochmal das Leben retten, wenn wir hier zusammenhocken, meine ich." Das Zwinkern in seinen Augen kam scheinbar nicht nur vom Wasser, es war klar, dass der Fingerzeig - der eindeutig auf Leos Kosten ging - freundschaftlich gemeint war. Ein ziemlich lauter Rumms vom Südwesten her ließ ihn plötzlich schreckhaft - und schmerzhaft wie an seinem Keuchen zu bemerken war - zusammen zucken und trotz der eigenen Zerschundenheit in Hailes Richtung springen. Wohl um den Tapas vor herumfliegenden Ziegeln, Zombietomaten und andren Trümmern zu schützen. Doch es kam wie es kommen musste: Der 'Held' knickte nur mit dem kaputten Fuß um. Er musste sich wohl oder übel eingestehen, dass es keinen Grund gab, den starken Kerl zu markieren, wenn man eben fast abgesoffen war. Halbherzig versuchte er die Situation (und ein klein bisschen von seinem Stolz) mit Humor zu retten:
"Eh, oder jemand sieht mal danach. Das klingt als wäre noch ein bisschen was zum demolieren übrig. Sobald ich wieder auf den Beinen bin, komm ich nach. Bin grad nur nicht so gut zu Fuß, so auf einem Fuß."

Zuletzt drehte er sich ächzend auf dem kiesigen Boden herum und musterte den zweiten Neuankömmling (Jack). "Vielleicht bin ich ja doch tot... ah, besser nicht. Dann hätte ich das Beste ja glatt haarscharf verpasst." Er klang eindeutig positiv überrascht, von dem was er sah. Und so war es auch. "Also ist noch Militär hier an der Küste? Das ist die beste Neuigkeit seit dieser Thunfisch als Allheilmittel angepriesen wurde. Gibt es da draussen noch mehr von deiner Sorte, Soldat?" Scheinbar war Jack nicht der erste seit dem großen Zehren, den Jackal in schwarzen Armeesachen sah.

Daen vom Clan
02.10.2015, 20:30
Die Wäscherei war in der Tat eines der Gebäude, die weniger unter der Zerstörung gelitten hatten, den Angreifern wahrscheinlich schlichtweg zu unwichtig vorgekommen war. Trotzdem roch es ein wenig nach Benzin, als hatte man das Gebäude übergossen, dann jedoch vergessen, es anzuzünden, schwer zu erkennen, vielleicht war den Kultisten auch nur etwas dazwischengekommen...
Eryn hoffte einfach darauf, dass Ben vorbeigekommen war und einem der Angreifer den Schädel gespalten hatte.

Als die beiden Frauen die Tür öffnen wollten und feststellten, dass sie sauber abgeschlossen war, trat Evi sie mit einem beherzten Tritt ein, es schien, als würde das neu erworbene Erbe der Vultures durchkommen, auch wenn sie entschuldigend lächelte und mit der Kette aus Zähnen um ihre Hüfte einen seltsamen Anblick bot, tatsächlich halb Siedler, halb Vulture.

Die Wäscherei war dunkel, trotzdem roch es angenehm nach sauberer Wäsche, es war bekannt, dass wenigstens ein paar Derjenigen, die diesen unbeliebten Job erledigt hatten, ab und an dem Seifenwasser noch Duftstoffe beimengten.
Gezielt und schnell durchsuchten sie die Wäscherei und wurden fündig. Neben dem Kleid von Eryn, welches sauber zusammengelegt drapiert worden war und sogar mit einer Schnur mit kleiner Schleife zusammengehalten wurde, fanden sie auch den Rucksack mit den teilweise wieder reparierten Tarnklamotten.
Es war genau ein Satz für eine Person, der bereits wieder vervollständigt worden war. Die Kleidung hatte unzählige Funktionstaschen und so geschnitten, dass man sich darin gut bewegen konnte, auch wenn man viel in die Taschen geladen hatte.

(Genug, um einer Person den Trait Packesel ODER Terrainwissen:Ödland zu gewähren oder den vorhandenen Trait um 20% zu verstärken.)

Als Eryn dann das kleine Paket mit ihrem wunderschönen Sommerkleid hochhob, bemerkte sie darin etwas unförmiges darin. Neugierig und verwirrt faltete sie es auseinander und fand einen uralten Schokoriegel darin, eingepackt und etwas weich. Am Schokoriegel war ein Herz aus Papier befestigt. Mit Sicherheit ein Abschiedsgeschenk von Ben, der mit Sicherheit unglaublich traurig gewesen sein musste, als sie das Kleid vor der Abreise nicht wieder abgeholt hatte und sie ihm somit auch die kleine Überraschung verdorben hatte, die er ihr vorbereitet hatte.
Ein kleiner Blick auf den Riegel offenbarte ihr, dass er erst zehn Jahre abgelaufen war und dank der Hitze in der Wäscherei wohl auch etwas geschmolzen, trotzdem erzählten grade die Scavenger immer wieder davon, welche Waren man noch essen konnte, wenn man nur einen Magen hatte der stark genug war.
Und die Geschichten, die man sich über Schoko-Karamell-Keks-Riegel erzählte, waren legendär.

Gendrek
03.10.2015, 09:54
Als er das Knacken vernahm und den ersten Spritzer Blut durch die Luft flogen sah... es war befriedigend. Es tat gut dem Großmaul ordentlich eins zu verpassen. Wenn er gewusst hätte, dass Ihm dabei das Lachen nicht vergeht, dann hätte er härter zugeschlagen.

"Ihr seid sowas von im Arsch..."

Der Buccaner wälzte sich auf den Rücken, Blut floss ihm in Strömen aus der Nase und dem Mund.

"Ihr habt keine Ahnung, wer eure Siedlung zerstört hat, wer eure Feinde sind..."

Der Plünderer hustete schwer. Blut lief ihm auch den Hals hinab und sein hysterisches Lachen führte nur dazu, dass er fast daran erstickte. Das wäre eigentlich ein Tod gewesen der ihm gestanden hätte, aber der rasende Lancaster hatte anderes für den Buccaner geplant.

"Weisst du wer jetzt erstmal im Arsch ist? Deine grinsende Visage du kleines Arschloch. So viel Scheiße wie da herauskommt..."

Lancaster nahm sein Gewehr und warf es Will zu der es gerade eben so fangen konnte, Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

"Pass auf die anderen beiden Clowns auf. Mein Kumpel und ich müssen kurz etwas klären."

Lancaster griff mit seinen Fingern ineinander und streckte beiden Arme weit nach vorn. Das laute Knacken seiner Knochen war für alle deutlich zu hören.

"Du glaubst, wir haben Angst?"

Es war ein Relikt alter Tage, etwas was er häufiger getan hat als er noch in seinem alten Leben war. Ein Artefakt seiner eigenen Vergangenheit. Lancaster griff an seinen roten Kapuzenpulli und zog in sich in einer flüssigen Bewegung über den Kopf.
Oberkörperfrei stand er nun vor dem blutenden Buccaner der immer noch wie eine Hyäne lachte.

"Ich werde dir sowas von hart in deinen Arsch treten, dass du meine verfluchten Zehnägel abkauen kannst."

Wie sein absoluter Lieblingsheld, über den er wirklich alles lernen musste, sprang er nun mit zur Seite ausgestreckten Armen nach vorn. Er winkelte extra sein Bein an nur damit er während seiner Landung sein Knie direkt in den Magen des Buccaners drücken konnte, der vor Schmerz aufschrie.
Wie ein wilder Irrer fing er an mit seinen Fäusten auf den wehrlosen Plünderer einzuschlagen. Bei jedem Schlag brüllte er laut einen Namen.

"Der ist für Sheng. Der ist für Wingman. Der ist für Sylvia. Die beiden für die abgefuckten Floyd-Williams. Der ist für Blades. Der ist für Sylvia. Der ist..."

So ging es über 130 Mal. Jeder Schlag ein weiterer Name den er auf die Liste packte. Alles Bewohner von Shengs Hope. Er kannte niemanden wirklich gut, aber alle ein bisschen. Dem ranzigen, dreckigen, vermüllten aber trotzdem schönen Sheng's Hope.

Erst als seine Fäuste vor Blut tropften atmete Lancaster durch und bäugte sich auf, starrte dann mit eiskaltem Blick zu den anderen beiden Plünderern.

"Und wenn ihr Freaks irgendwas wisst... und es verheimlicht... dann endet Ihr wie euer Freund Kartoffelbrei hier."

Lynx
03.10.2015, 11:12
"Ich weiß, was du denkst. Sheng's Hope liegt in Trümmern und ich denke nur an saubere Kleidung..."
Evi lachte, als sie auf die Tür der Wäscherei zutraten. "Ich wollte dich eigentlich gerade damit aufziehen." Dann machte sie einen überraschten Laut, weil das Gebäude tatsächlich abgeschlossen war. Also trat sie ein paar Schritte zurück und deutete Eryn, etwas zu Seite zu gehen. "Aber wirklich gedacht habe ich das nicht, nein. Und außerdem- " Sie brachte sich in Position, "hat jeder so seine kleinen Eigenarten." Mit einem starken Tritt fiel die Tür aus den Angeln. War wohl nicht besonders stabil gewesen. "Nach Ihnen, Madame." Evi trat grinsend zur Seite und machte eine ausufernde Bewegung, um Eryn den Vortritt zu lassen. Den hochgezogenen Augenbrauen der Bardame entgegnete sie ein entschuldigendes Lächeln.

Der Duft nach Wäsche war eine willkommene Abwechslung, und die Taucherin nutzte die Gelegenheit um ein paar Mal tief einzuatmen. Eryn fand indessen ihr Kleid, es war aber offenbar nicht das einzige, was sie suchte. Fast zielsicher kramte sie hinter einem Haufen zusammengelegter Wäsche einen Rucksack hervor. Mit einem Funkeln in den Augen packte sie die darin befindliche Kleidung aus und breitet sie vor sich aus, um sie zu inspizieren. "Ich wusste es!", sagte sie schließlich zufrieden und wandte sich an Evi. "Du hast nicht zufällig Lust auf eine neue, schicke Jacke?"
"Was, sehe ich schon so abgefuckt aus?" Die Taucherin grinste, schob aber ein paar saubere Stofftücher, die sie gerade durchwühlt hatte, zur Seite und gesellte sich zur Bardame. Ein anerkennender Pfiff folgte. "Die ist nicht schlecht. Hat sogar genug Taschen für meine Souveniers." Ohne zu zögern zog Evi ihr Hemd aus und die Sandtarnjacke an. Spielerisch drehte sie sich vor Eryn, die nun ebenfalls grinsen musste. "Damit würdest du fast als seriös durchgehen. Ohne den Nagel, die Hose, die Krokodilszähne, die unterschiedlichen Schuhe und... naja, wie gesagt, fast." Die beiden Frauen lachten. "Und du willst sie nicht haben? Du hast sie immerhin gefunden.", fragte Evi schließlich, als sie ein paar Sachen von ihrem Rucksack bereits in die Taschen des neuen Kleidungsstückes packte. Die Drachme von ihrem Vater saß nun direkt über ihrem Herzen, gemeinsam mit der angefangenen Rede von Sheng.
Eryn warf der Taucherin einen typischen "ernsthaft?"-Blick zu. "Ich werde mich mit meinem Kleid begnügen." Sie fingerte ein wenig daran herum und schien etwas in Händen zu halten, was Evi nicht sehen konnte. Ihr Blick wirkte nun irgendwie nachdenklich.

[Evi Packesel + 20%] (Danke Meta! :>)

Plötzlich machte irgendetwas einen lauten Rumms. Fast so, als wäre wieder ein Kran eingestürzt oder so. Evi warf einen Blick aus der Tür der Wäscherei. "Ich kann auf den ersten Blick nichts erkennen, weils wohl aus der Richtung vom Floyd-Williams-Bauernhof kam. Oder Dusty Derrecks, was ich eher nicht hoffe.", rief sie Eryn von draußen zu. "Hast du Lust, nachsehen zu gehen? Vielleicht kriegen wir doch noch ein Abenteuer. Auch wenn die Wäscherei hier natürlich schon ziemlich verschärft war."

MeTa
03.10.2015, 12:28
Eryn nickte nur. Und wenn es das Dusty Derrecks wäre - viel weniger als vorher würde da nun auch nicht mehr stehen. Das sagte sie aber nicht laut.

Bens Geschenk hob ihre Laune. Es tat ihr gut, nach all der Zeit mal wieder so etwas wie Bewunderung zu spüren, wenn auch nur verpackt in eine Überraschung, die der Scavenger ihr nie hatte überreichen können. Sie hatte Will damit aufgezogen, dass er ihr gefolgt war und ihm der Anblick von ihr - in Unterwäsche oder auch im Dienstmädchenkostüm - sicher gefallen hätte. Doch sie war sich ziemlich sicher, dass er keinerlei Interesse an ihr hatte - erstaunlich wenig Interesse.

"Lass uns gehen!" Sie verbannte den Schokoriegel vorsichtig in das sorgfältig zusammengelegte Häufchen Stoff, in das sie in einem ruhigen Moment wieder steigen würde. Sie hatte nicht vor, die verkommene Köstlichkeit zu essen - jedenfalls nicht bald. Sie war aber auch zu schade, um sie zu teilen. So ließ die Barfrau die vielleicht heilste Stelle des Dorfes wieder zurück, um zu Evi aufzuschließen und gemeinsam mit ihr die Wäscherei zu verlassen, vorbei an der eingefallenen Hütte, die ehemals Vincents war. Er würde sie nicht mehr brauchen. Und sie hatte sich nie richtig bei ihm für die Rettung im Pub bedanken können, für die ganzen Hilfstätigkeiten. Er war Zeit seines Lebens vermutlich fleißiger gewesen als sie. Und sicher hatte Derreck ihn nicht so gut bezahlt wie die 25-Jährige.

Auch am Bug der INS Ahladita traten sie zügig vorbei, um einen doch erleichterten Blick auf die ehemalige McDonalds-Filiale zu bekommen. Doch sie war auch weiterhin im selben Zustand wie ihr Gründer. Dreckig, kaputt - wenn nicht zerstört -, armselig; doch gerade noch am Leben. Jedenfalls war es das, was die Bardame hoffte. Sie tauschte einen entlasteten Blick mit der Taucherin aus, bevor sie weitergingen, nun in Richtung Westen. "Floyd-Williams hat ja wirklich die volle Breitseite abbekommen!", sagte sie, die Genugtuung nicht verstecken könnend und fast ein wenig grinsend, als klar wurde, dass das Geräusch tatsächlich durch das einstürzende Anwesen des Ermordeten verursacht worden war. Erklärend warf sie hinterher: "Du kannst gar nicht ahnen, was für ein Arschloch er war. Ich gönne niemandem den Tod, aber..." - ...ihm eigentlich doch.

Eryn hielt sich gerade noch davon ab, den letzten Teil laut auszusprechen. "Wirklich: Er war das absolute Gegenteil von Gut. Das Gegenteil von so Leuten wie Sheng." Schon die Bardame selbst spürte den Hass in ihrer Stimme. Sie nahm sich zurück. Evi würde sicherlich wissen, dass George nicht zu den angenehmsten, gütigsten Gestalten der Siedlung gezählt hatte - doch vermutlich hatte sie zuletzt nicht so fürchterliche Erfahrungen mit dem Sklaventreiber gemacht. Ich hoffe, Georgina ist es ähnlich ergangen. Auch das kam zum Glück nicht laut heraus.

Als sie sich den zerstörten, eingefallenen Bauten an und auf der ehemaligen Plantage des Reichen näherten, stieg noch immer Staub und Schutt auf. Plötzlich erstarrte die Kämpferin neben Eryn. Als sie ihr einen fragenden Blick zuwarf, sah Evi besorgt aus. "Ich hoffe, Jäger war nicht darin, als es einstürzte." Die Kellnerin warf den Blick wieder nach vorne, als Shengs Angebetete einige Schritte nach vorne machte. "Jääägeeer!" Im ersten Moment kam sie sich etwas albern vor, doch dann entschloss die Irin sich dazu, ihrer werdenden Freundin unter die Arme zu greifen. Das Kleid mit dem Schokoriegel vor sich in beiden Händen haltend, rief auch sie, ein wenig leiser als Evi: "Jäägeer!"

Mivey
03.10.2015, 13:51
"Und wenn ihr Freaks irgendwas wisst... und es verheimlicht... dann endet Ihr wie euer Freund Kartoffelbrei hier."

Howard wandte sich wieder um, als ihr Anführer sich wieder beruhigt hatte und die inzwischen nassen Geräusche seiner Schläge verhallten.
Von dem Bucaneer war nicht viel übrig geblieben. Die anderen beiden schienen vor Furcht erstarrt, von Geruch her hatte zumindest einer der beiden Probleme die Blase zu kontrollieren. Lancaster war ruhig, seine Blut verschmierten Hände hingen noch über der Leiche, deren Gesicht kaum mehr wieder zu erkennen war.

"Lassen wir das, Lancaster. Wir sind besser als das." Ihr Anführer schwieg und wandte sich ab.

Howard näherte sich den beiden anderen und löste ihre Fesseln. Will stand währendessen hinter ihm, und hatte die Waffe auf die beiden gerichtet. Schient nicht das erste Mal zu sein, dass er sowas gemacht hatte. Oder er konnte gut bluffen. Der Knoten war nicht alzu fest, und die beiden waren wieder frei. Doch die beiden schienen erstarrt, blickten auf den Leichnahm. Er musste ihr Anführer gewesen sein, ohne ihn wussten die beiden wohl nicht was tun. Howard seufste.

"Wollt ihr warten bis er mit euch anfängt?", fragte der alte Mann und blickte auf sie herunter. Sie sahen sich kurz an, und wie vom Blitz getroffen standen sie unbeholfen auf und rannten um ihr Leben. Lancaster rannte ihnen nicht nach, wie Howard feststellte. Nach so einer Aktion hätte er es ihm fast zugetraut. Aber scheinbar hatte er sich genügend abreagiert, die Wut und Frustration war von seinem Gesichtsausdruck gewichen.

"Bevor wir wieder zurück gehen, schaue ich noch mal die Wägen selbst genauer an. Ich gehe nicht davon, aus die noch prall gefüllt sind, so dumm waren die Kultisten wohl eher nicht. Aber in dem Chaos kann man leicht etwas übersehen."

Howard durchsuchte gründlich die übrigen Wägen nach wertvollen Ressourcen, allen voran Nahrung und Waffen. (Trait Ermittler)

truecarver
03.10.2015, 14:24
Jäger hatte sich etwas von dem eingestürzten Haus entfernt. Die aufgewirbelte Staubwolke drang ihm in Mund und Nase, von seinem Kopf rieselte grauer Staub jedes Mal wenn er mit der Hand über die Haare fuhr. Was für ein Reinfall, dachte er. Große Scheiße. An der Wand in dem kleinen perversen Gefängnis von Floyd, dem leicht exzentrischen Aristokrat mit seinem blöden schwachen Schließmuskel, war etwas eingezeichnet, das Jäger nicht rechtzeitig ausmachen konnte. Nur ein einziger Wortfetzen ist ihm ins Auge gefallen, ehe der Krach sein Crescendo erreichte und Jäger so schnell wie möglich da rauskommen musste. Raou. Also Raoul?Ihm ging immer noch kein Licht auf. Es kam ihm bekannt vor, irgendwo hatte er sicherlich diesen Namen schon einmal gehört. Oder vielleicht auch nicht.

Seine Kleidung war von einem grauen Staubfilm bedeckt. Jäger beugte sich vor und klopfte die Hosenbeine ab, als der Staub wieder in die Luft wirbelte, reizte es seine Atemwege und er stieß einen Laut aus, der zum Teil wie Niesen, zum Teil wie Husten klang. Als er seinen Kopf wieder hob, sah er zwei Gestalten in der Staubwolke sehen, die sich noch nicht ganz gelegt hatte. Er erkannte Eryns wirren, schwarzen Haarschopf und die rötlich braunen Strähnen von Evi. Sie hatten ihm den Rücken zugewandt und schauten auf die Überreste von Floyds teurer Hütte.

Er trat von hinten an sie heran. In seinen Ohren pfeifte es wie ein unzufriedenes Publikum bei einem missglückten Konzert und ihm war unklar, ob er nun für immer Taub war oder nicht. Er wartete eine Weile hinter ihnen, die eine Hand in die Hüfte gestemmt, mit der anderen bohrte er in seinem Ohr.

"Was wir suchen?!", kam es viel zu laut aus seinem Mund, da er sich selbst kaum hören konnte. Eryns Ellenbogen grub sich in sein Brustbein noch ehe sie sich zu ihm umgedreht hatte. Jäger keuchte und taumelte einige Schritte rückwärts, beide Hände an die Brust gepresst.

"Hey, ich bins! Ich unbewaffnet, okay?", rief er, diesmal mit Absicht. Während er sich die Brust rieb, sagte Jäger: "Ok, habt ihr den Name Raoul gehört? Euch das was sagt? Ah, Kacke. Bist du sicher, dass du kein Hobbyninja bist, Eryn? Tut weh wie Hölle. Du brauchst Waffenschein für deine Gliedmaßen. Ech."

Caro
03.10.2015, 14:38
"...ich verstehe jetzt mehr... hätte das nur nicht ohne dich machen sollen. Ich bin froh, das du mich gerettet hast. Wieder mal."

Während sich Jackal hustend und prustend wieder ins Reich der Lebenden hiefte, wickelte er, quasi nebenbei, Haile in das weiße Tuch, bis sie sich kaum noch bewegen konnte. War das...normal? Oder hatte das Wasser in seinen Lungen doch mehr Schaden angerichtet, als ihn einfach nur zu ersticken?

"..."

Jackal taumelte ein wenig beim Aufstehen und hielt sich an der Leuchtturm-Mauer fest, während sich die Menschentraube langsam auflößte. Jack, der Neue, stand immer noch etwas unschlüssig bei ihnen und musterte den hustenden Jackal neugierig, Evi und Eryn, die nach drei Wochen anscheinend endlich beschlossen hatten, sich nicht mehr gegenseitig abschätzig zu mustern und sogar fast schwesterlich wirkten, machten sich schon wieder auf in Richtung der Siedlung und Leo roch nach Wut und Wasser.

"..."

Haile fühlte sich massiv fehl am Platze. Diese Menschen, die lebendigen Menschen, waren alle in Gefahr. Durch ihre reine Anwesenheit.

Klatsch

Und in Jackals Fall durch die reine Existenz. Irgendwie landete er mit einem leisen Schmerzenslaut direkt vor Hailes Füßen, während in der Ferne das große Anwesen mit einem Krachen zusammenbrach.

"...Bin grad nur nicht so gut zu Fuß, so auf einem Fuß"
"..."
Scherzkeks.

Immernoch in die Decke gewickelt hockte sich Haile neben den Kopf von Jackal und musterte seine Gesichtszüge. So richtig schlau wurde sie noch nicht aus ihm. Etwas unbeholfen tätschelte sie seine Schulter, während er sich auf dem Boden wand und Leo ein entschuldigendes Grinsen zuwarf. Von deren Seite kam nur ein entnervtes Schnaufen.

"Ugh."
"..."

Jackal hatte sich dem Neuling an der Mauer zugewandt. Haile erhob sich vom Boden.

Jetzt oder nie.

"...Leo?"
Ihr erstauntes Gesicht reichte Haile als Antwort. Sie hatte Leos volle Aufmerksamkeit. Müde hob Haile den Arm und zeigte auf die Rauchsäulen im Nordwesten.
"Da."

Mit einem Lächeln kippte Haile vornüber und landete direkt vor Leos Füßen. Sie war vor Erschöpfung zusamenngebrochen

Viviane
03.10.2015, 15:55
Zum Glück fing jemand Haile auf, ehe ihr Kopf Bekanntschaft mit den Kieseln machte. Da die meisten von ihnen noch unterwegs waren, war schnell klar, dass man vorerst hier bleiben und auf sie warten würde. Auf einer der Sandbänke in der Nähe des Leuchtturms, östlich von der liegengebliebenen Yacht, brachten sie mit dem angetriebenen Holz sogar recht schnell ein Lagerfeuer in Gang. In einem der riesigen Metallgitter, die einst als Leuchtfeuer die Bay erhellt hatten, wirkte es sogar fast heimelig. Und immerhin war das hier der einzige Ort, der nicht gebrannt hatte. Irgendwoher hatten sie sogar jede Menge Decken, Kissen, sogar saubere jede Menge saubere, warme und duftende Klamotten aus der nahen Wäscherei organisiert. Das Ächzen des riesigen Schiffrumpfes in den Ohren, trieb wenigstens klare Luft vom Meer her die Asche von ihnen weg. Und im Feuer hingen jede Menge Essensspieße, die sie aus einigen Überresten der Waren am Markt zusammengeschnitzelt hatten.

Jackal nutzte die Zeit, die er neben Haile wachte um sich was anständiges - in seinem Fall Mantel und Schal - anzuziehen und seinen Knöchel notdürftig zu schienen. Evis Handtuch hatte er sorgsam zum trocknen über einen Stecken am Feuer gehängt, scheinbar in der Absicht es zu behalten.

Hailes Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf. "Leo? Da." Das war wichtig. Nordwesten also. Sie war für diese Info den ganzen Tag hier herumgeflitzt, hatte sich nichts anmerken lassen. Aber das hier hatte ihr den Rest gegeben. Er hoffte sehr, dass eine Mütze voll Schlaf genügen würde um sie wieder hinzubekommen. Trotzdem würde er den Doc bitten ein Auge auf sie zu haben. Er hatte auch Mary darum gebeten, etwas aufzusetzen, was di angespannten Nerven lockern würde. Selbst beisteuern konnte er nur ein winziges Fläschchen Rum, kaum mehr als eine Erinnerung an alte Zeiten. Und sonst hatte er in der Wartezeit nur dafür gesorgt, das das Lager am Strand und der Weg dorthin so gut ausgeleuchtet war, dass man sie leicht finden konnte. Ständig hoffte er, das Fuhrwerk zurückkommen zu hören, damit er endlich was von Mum hörte. Aber das einzige, was zu hören war, war Vogelkreischen und fernes Grollen, das möglicherweise Schüsse waren.

"Wir sollten zusammenwerfen, was wir über die Gegend wissen. Alles, was wir an Karten und Gerüchten haben. Der Straße folgen, wie es die Botenreiter machen, wäre schneller... aber nicht die sicherste Variante. Diese Kultisten sind verdammt gut im ausspionieren und werden uns so sicher schon Tage vorher kommen sehen." Die Worte waren an niemand bestimmtes gerichtet. Trotzdem schien klar, dass Jackal Zusammenhalt und vor allem der Dialog mit den anderen verdammt wichtig war. Es war einfach zuviel schief gegangen, als das es in seinen Augen anders sein könnte.

Kaia
03.10.2015, 16:29
Will sah noch einige Sekunden dabei zu wie das Blut des Buccaneers im Sand versickerte und langsam begann zu gerinnen. Lancasters Auftritt war ihm eigentlich zuwider gewesen, aber er würde sich ihrem Anführer nicht in den Weg stellen. Was interssierte ihn das Leben dieser drei Plünderer. Will schulterte sein Gewehr und wandte sich ab. Selbst wenn die Buccaneers mit Verstärkung zurück kämen, Shengs Hope konnte ihnen nichts mehr bieten und sie würden bald weiterziehen.

"Howard, du wirst hier nicht mehr finden." In Wills Stimme lag keinerlei Emotionen. Ihm war es egal, was mit der Karawane und Mum Perlmutter passiert war. Der Geruch von verwesendem Fleisch und ausgelaufenem Benzin der in der Luft lag interessierte ihn da schon mehr. "Wir sollten die Leichen verbrennen bevor sie noch mehr unangenehmen Besuch anlocken."

Er drehte eine ihm nahe liegende Leiche mit dem Fuß um. Der arme Kerl hatte sein Gesicht bereits an die Natur verloren. Es war vermutlich von Tieren bis auf die Knochen abgenagt worden. Will krempelte seine Ärmel hoch und begann wortlos die Leichen von der Karawane wegzuziehen und aufzustapeln. Es war eine widerliche und anstrengende Arbeit aber die Leichen einzeln zu verbrennen würde mehr Ressorcen und Zeit beanspruchen.

Mum Perlumtters Leiche lag noch immer an den Reifen gelehnt. In ihren herausgefallenen Eingeweiden krabbelten unzählige Insekten und aus ihrem aufgequollenes Gesicht blickten seelenlose Augen in den Himmel. Das Einschussloch von Lancasters Gewehr prangte wie ein roter Rubin auf ihrer Stirn.

Ich sollte… schon tot sein… hatte das Licht gesehen… spürte das Blut… dann kam ein Kultist zurück… biss mir den Finger ab... durch die Infektion… lebe ich noch… um euch dies zu geben… er… er sagte, ich… soll es euch geben… dann würde ich Abschied nehmen dürfen… bei Menschen.


Vielleicht war sie nicht mehr bei klarem Verstand gewesen. Will sah sich Mums Hände an. Es fehlte tatsächlich einer ihrer Finger.

MeTa
03.10.2015, 17:09
Raoul.

Sie überhörte den Kommentar Jägers, der ihren Gliedmaßen galt. Die Barfrau hatte schon wieder vergessen, dass sie ihn mit dem Ellbogen in die Bauchgegend getroffen hatte. Warum fragte er nach Raoul, wenn er in der Nähe des ehemaligen Sitzes der Floyd-Williams' war?

"Raoul?", hakte sie nach. Die 25-Jährige versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass der Name in ihr mehr auslöste als das anschließende Schulterzucken preisgab. "War das nicht einer von den streunenden Kindern?", tat sie als würde sie mehr spekulieren als es zu wissen. "Ich glaube, ich habe den Namen mal gehört." Sie wurde nervös. Viel nervöser als sie darauf hätte reagieren wollen. War der Junge etwa noch am Leben? Hatte Jäger ihn zufällig gefunden? Womöglich war George nicht mehr dazu gekommen, den Dieb endgültig zu 'entsorgen'. Und jetzt stand sie hier mit Evi und dem Russen und wünschte sich, dass sie falsch lag und er doch tot wäre. Und sie hasste sich für diesen Gedanken.

"Eigentlich haben wir nach dir gesucht, also... so halb. Nachdem wir den Lärm gehört hatten, wollten wir hier erst mal gucken." Sie sah zu der Taucherin, die bestätigend nickte. Sie sah aus als würde sie etwas loswerden wollen. Na, klar - sie hatte ja noch vor, sich bei Jäger zu bedanken. Eryn wollte die Krokodilsfrau davon nicht lange abhalten. "Was ist denn mit... Raoul? Ist er etwa... da begraben?", fragte sie noch und gab sich sorgenvoll, während ein dunkler Teil von ihr doch wünschte, dass der Junge - oder besser seine Leiche - unrettbar unter den Trümmern verschollen war.

Mivey
03.10.2015, 18:22
Er war beim vorletzten Wagen, als der Junge das aussprach, was er sich selbst langsam denken konnte.

Er selbst hatte sich schon gefragt, was sie mit den ganzen Leichen tun sollten. Früher, in der alten Welt, wäre das keine Frage gewesen. Eine gründliche Beisetzung aller verstorbenen in einem lokalen Friedhof wäre das Mindeste, was man sich hätte erwarten können. Aber die Gruppe war zu klein um sich um die Dutzenden Toten hier, und noch mehr im ehemaligen Sheng's Hope zu kümmern. Gleichzeitig konnten sie die Leichen nicht leichtfertig unter einen Haufen Steine, oder was auch immer, legen. Die Gefahr, das sie wieder zurück kamen war real.

Howard wusste, was hier zu tun war, auch wenn es vielleicht für einige in der Truppe zu barbarisch klingen mochte, gerade wenn die Verstorbenen nahe Freunde waren. Aber es war die sicherste und effektivste Methode.

Will begann bereits die Toten aufzutürmen. Howard brach seine Suche ab, und half ihm. Auch Lancaster brachte schließlich den Bucaneer den er selbst umgebracht hatte zu ihnen.

Zu allerletzt holte Lancaster den Leichnahm von Mum Perlenmutter. Im Gegensatz zu den anderen Leichen, die sich recht simpel an Armen und Beinen gezogen hatten, nahm er sie vorsichtig auf beide Arme, eins unter ihren Rücken, eins auf die Kniekehlen. Langsam näherte er sich so, den aufgestabelten Leichenberg und legte sie vorsichtig auf den Rand. Hinter und neben ihr waren die sterblichen Reste ihrer Stammes.


Zum Legen des Feuers brauchten sie natürlich zwei Dinge: Brennstoff, der das Feuer lange genug erhielt um die Leichen gründlich einzuäschern. Es würde natürlich reichen, wenn alle Muskeln komplett geschmolzen waren, das wusste Howard, denn auch der Virus konnte nicht Materie aus dem nichts erschaffen. Aber sicher war nun mal sicher. Darüber hinaus reduzierte das auch das Risiko der Ansteckung. Eine Infizierte Leiche konnte noch tagelang gefährlich sein. Für den Brennstoff holten sie sich trockene Teile der Wägen, zum Teil lagen ganze Bretter herum. Die Kultisten hatten hier ordentlich getobt. Als diese Reste alle aufgesammelt waren, mussten sie aber auch anfangen, die noch intakten Wägen auseinander zu nehmen. Hier half gerade Lancaster sehr mit, wie Howard auffiel.
Zum Schluss brauchte es noch einen Zündstoff. Etwas leicht entflammbares, das den reinigenden Oxidationsprozess beginnen lassen würde. Hierfür rissen sie einigen der Toten die Kleider von den Körpern. Es hatte bei einigen bereits die Todesstarre eingesetzt und so schien es, dass die Toten sich nur ungern von ihrer Kleidung trennten.

Glücklicherweise hatte Lancaster zwei Feuersteine dabei. Mit den hatten sie auf ihrer Reise in den Süden, und wieder zurück, oft genug ein Lagerfeuer bereitet. Es war wohl nur normal, dass gerade ihr Anführer diese wertvolle Ressource bei sich tragen würde. Howard dachte daran, als er sah wie sich der ältere Mann damit abrang einen Funken zu erzeugen, wie trivial so etwas in der alten Welt war. Den Wert eines Guts konnte man eben erst verstehen, wenn man ihn nicht mehr hatte.

"Endlich, verdammt nochmal!", rief Lancaster, als sich der Stoff entzündete. Vorsichtig pustete er auf das junge Feuer und schnell bildete sich mehr und mehr Rauch, bis schließlich eine kräftige Flamme zu sehen war. Den Stoff legten sie vorsichtig unter zwei Holzbretter, die zentral gelegen waren. Es war gerade windstille, und das Feuer konnte ohne Probleme wachsen und verschlang nach einigen Minuten die Körper von Perlenmutter und ihrer Gang.

Der Rauch wurde Howard unangenehm und er musste sich hustend entfernen. Es war nie ein schöner Anblick und den Gestank von brennenden Fleisch würde er wohl nie vergessen können. Auch die anderen wandten sich von ihrem Werk ab. Es war bereits Abend, einige Stunden waren vergangen seitdem sie hier angekommen waren. Ohne etwas zu sagen, machten sich die drei auf den Weg zurück, getragen von der tapferen Stute Merete. Es war eine stille Rückreise.

truecarver
03.10.2015, 19:27
Jäger schüttelte den Kopf, als Eryn ihn fragend aus ihren großen, dunklen Augen anschaute.

"Ich dort keine Kind gesehen. Alte verschrumpelte Zombiefrau, ja. Aber kein Kind. Dieser Name wurde an Wand gemalt, in eine Geheimraum, den ich zufällig entdeckt. Da unten hat der alte Floyd Gitter und Ketten, wie Gefängnis. Mich nicht überraschen würde, wenn Untote seine Frau war, oder Großmutter? Vielleicht auch Kindermädchen. Sind die Williams nicht große Sippe? Wer weiß wen er da noch alles konserviert hatte." Er versuchte eine tröstende Miene aufzusetzen. "Keine Sorge, ich keine Leiche in Zelle gesehen. Vielleicht er abgehauen und wir ihn irgendwann finden. Die kleine Scheißer aus Shengs Hope alle wie Bandwürmer, können sich aus jede Situation rauswinden."

Er spuckte auf den Boden aus, fühlte immer noch den schnellen Herzschlag in seiner Brust, und spürte wie die Lethargie dank der ganzen Aufregung aus seinem Körper wich. Es ging nichts über eine Leben-oder-Tod Situation um wieder in die Gänge zu kommen. In der Luft hing immer noch beharrlich der Staub, bis der sich wieder legt wird viel Zeit verstreichen. Apropos Zeit.

"Lasst uns zu den Anderen gehen und Vorgehen besprechen, ja? Ich habe mulmige Gefühl bei ganze Sache hier, aber wir können nicht lange warten. Entscheidung muss gemacht werden. Vielleicht wir jemanden von unseren finden und helfen können, und wenn nicht ..." Er verzog angestrengt das Gesicht, als hätte man ihm plötzlich Säcke mit Ziegelsteinen über die Schultern gehangen. "Wenn nicht ... es gibt trotzdem Dinge, die wir immer noch machen können, nicht wahr? Damit ... damit sinnlose Tod unserer Leute nicht sinnlos bleibt?"

Die Hoffnung Überlebende zu finden und aus ihren unbekannten Fängen zu befreien war gering, aber nicht ganz erloschen. Bald wird es wieder Zeit sein, das zu tun, was getan werden musste.

Lynx
03.10.2015, 19:45
"Floyd Williams hatte ein Gefängnis mit Untoten?" Ungläubig sah Evi auf das eingestürzte Haus, während Jäger seine Beobachtungen weiter ausführte. Man hörte ja immer wieder von Leuten, die sich von ihren Liebsten - lebendig oder untot - nicht trennen konnten, aber dass so etwas hier, mitten in Shengs Hope passiert sein sollte, war irgendwie gruselig. Und was hatte Raoul mit der ganzen Sache zu tun?
"Vielleicht wurde Raoul auch entführt. Aus welchen Gründen auch immer... er hatte doch gar keine Verbindung zu irgendetwas, oder?", murmelte sie zu sich selbst und merkte gar nicht, dass Eryn ihre Lippen zusammenpresste, als wäre sie mit Jägers Antwort nicht zufrieden.

"Lasst uns zu den Anderen gehen und Vorgehen besprechen, ja? Ich habe mulmige Gefühl bei ganze Sache hier, aber wir können nicht lange warten. Entscheidung muss gemacht werden. Vielleicht wir jemanden von unseren finden und helfen können, und wenn nicht ... Wenn nicht ... es gibt trotzdem Dinge, die wir immer noch machen können, nicht wahr? Damit ... damit sinnlose Tod unserer Leute nicht sinnlos bleibt?"" Er wollte sich gerade neben einer stummen Eryn zum Gehen bewegen, als Evi ihm vor die Füße lief.
"Oh warte, warte." Er hielt verblüfft inne und beobachtete verdutzt, wie sie die Taschen auf ihrer neuen Jacke abtastete.
"Wir haben dich ja eigentlich gesucht. Schon bevor diese Hütte hier eingekracht ist. Ah, da!" Triumphierend zog sie einen leeren Flachmann aus einer Innentasche. Dann legte sie ihren Rucksack ab, hockte sich hin und nahm den kleinen Flaschenhals dazu in den Mund, um beide Hände frei zu haben. "Meimnenlich mmllte mch mim mangem..." Prüfend sah sie die Kultistenmaske an, die sie gerade herausgefischt hatte, an und legte sie mit einem Schulterzucken auf den Boden. Auch ihr altes Taschenmesser landete daneben.
Eryn und Jäger warteten verwirrt, was dies alles bedeuten sollte.
Schließlich nahm Evi den Flachmann aus dem Mund und sie strahlte den Russen an. "Also, ich möchte dir etwas schenken." Er verstand immer noch nicht worauf sie hinauswollte, also erklärte sie es noch einmal: "Eigentlich wollte ich mich bedanken. Es ist dauernd so viel los und all diese schrecklichen Dinge passieren, deshalb bin ich noch nicht dazu gekommen. Aber du hast mich damals bei den Vultures wirklich aus der Scheiße geholt. Und... irgendwie auch heute ein bisschen. Also danke, dass du für mich da bist."
Sie lächelte sanft, verzog ihren Mund dann aber zu einem Grinsen, damit sie nicht zu gefühlsduselig wirkte.
"Ich hab nicht viel, aber irgendwas will ich dir geben. Ein Nein akzeptiere ich übrigens nicht, und ich lasse da nicht mit mir verhandeln." Sie zwinkerte. "Also es gibt diesen Flachmann - leider ohne Inhalt, aber vielleicht finden wir ja mal was -, dann ein kleines Messer, das du überhaupt nicht brauchen kannst, weil dein eigenes Taschenmesser viel besser ist.... äh, naja, selbiges gilt für den schon allseits bekannten Korkenzieher, den ich dir Notfalls auch überlassen würde. Nimm das als großes Kompliment, da haften Erinnerungen dran. Und dann habe ich noch ein besonderes Sammlerstück, nämlich diese gammelige Kultistenmaske. Kann man bestimmt gut benutzen, um... puh, um Leute zu erschrecken? Vielleicht auch als Knieschützer? Ist auf jeden Fall eine Seltenheit. Vermutlich."
Erwartungsvoll sah sie Jäger - immer noch am Boden hockend und die Hände werbend über ihre Hab und Gut schwenkend - grinsend an.

truecarver
03.10.2015, 21:16
Zunächst stand Jäger eine Weile lang bedeppert da und wusste nicht so recht was er sagen oder tun sollte.

"Uh."

Phantastisch. Du beherrschst die Sprache von Puschkin, die Sprache von Goethe und die Sprache von Mickey Maus, und das Einzige was dir einfällt ist ein kaum wahrnehmbarer Laut, der deiner Kehle üblicherweise dann entweicht, wenn du mit herabgelassener Hose auf dem Topf sitzt.

"Ich meine, viele Dank. Sehr, uh, unerwartet.", stammelte er unbeholfen. Kriegen Soldaten wirklich Geschenke? Sie verrichten ihren Dienst, trainieren, dienen der guten Sache, machen das, was nötig ist um zu überleben und den ein oder anderen am Überleben zu hindern. Wenn sie nicht vorher draufgehen, dann werden sie wie Bog, sein Kompanieführer; alt, grau, mit wachsamen Augen und abgehärteter Seele. Alles Geschenke eines sinnvollen Lebens, die sie an die Jüngeren weiterreichen. Jägers Gedanken schweiften ab. Hat der alte Putin, Gott sei seiner unsterblichen Seele gnädig, seinen Spetsnaz Einheiten auch irgendwann mal Blumenkörbchen und Halloween Masken geschenkt? Und wenn ja, wie zum Teufel haben sie darauf reagiert? Gibts einen militärischen Verhaltenskodex für solche Situationen??

Oh.

Er machte eine schnelle, stramme Verbeugung und kam sich dabei törichter vor als sonst. "Ich nehme deine Geschenke an und, uuuh ...", sagte er hölzern und suchte seine Taschen ab. "Ich ... hier ... uh."

Aus dem Augenwinkel konnte er Eryn sehen, die Arme verschränkt, das Gewicht auf ein Bein verlagert, ohne recht zu wissen wohin sie gucken sollte. Das machte ihn noch nervöser, denn er hielt den Betrieb auf. Plötzlich fiel ihm etwas ein.

"Ah. Hier.", sagte er triumphierend und fischte aus dem Innenfutter seines staubigen, löchrigen Pullovers einen kleinen, goldig glänzenden Ring heraus. Er hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger vor Evis Gesicht.

"Keine Angst, ist kein Heiratsantrag, aber ... ich es vorhin bei eine verbrannte Leiche gefunden. Aber das ist okay, sie braucht es nicht mehr." Er seufzte. "Sorry, ich nicht gut mit sowas. Komplimente, Geschenke ... Ich einfach nicht dran gewöhnt, weißt du? Ich wusste nur, dass dieser Ring mitkommen muss. Mit mir, mit uns allen. Er gehört eine unserer Leute, denn sie alle waren unsere Leute. Ein Siedler, der hier gestorben ist. Die Alten in meine Dorf glaubten, ein Stück Seele bleibt in Sachen zurück, die dir gehören wenn du stirbst. Russischer Aberglaube, aber in dem Moment machte es für mich mehr Sinn als kleine Einmaleins. Wenn in ihm etwas Seele steckt, dann will ich, dass er unsere Vergeltung so nah wie möglich erlebt. Hier, bitte. Nimm es ruhig."

Er nickte Evi zu.

Gendrek
04.10.2015, 01:15
https://www.youtube.com/watch?v=CpmAD4gcLMo

In Lancaster war es unruhig. Die Ereignisse der letzten Tage hatten ihm erheblich zugesetzt. Der Tod von Vincent, die Batterien. Die Auslöschung von Shengs Hope, das Großmaul von den Buccaneers.
Die stumme Rückreise holte ihn zurück auf den Boden der Tatsachen. Er war vollkommen außer Kontrolle und fing an, dies auch langsam zu begreifen.

Sie brauchten fast eine halbe Stunde, bis sie wieder an den Mauern von Shengs Hope waren. Der Abend dämmerte. Die Straßen waren leer gefegt.
Er sah niemanden.
Er hörte niemanden.
Er spürte niemanden.
Nur das leise Knistern sterbender Feuer, das grollende Schwehlen von verkohlten Holzscheiten. Die gesamte Atmosphäre erzeugte eine unmenschliche Menge an Unwohlsein in seinem Magen.

Es warf in vollkommen von den Füßen, diese absolute Unbalance in ihm machte ihn fertig. Alleine die Stille trieb ihm beinahe die Tränen in die Augen.
Dabei verband er nicht viel mit diesem Ort. Für ihn war es wie so viele Stationen in seinem Leben einfach... ein Platz. Ein sicherer Platz, an dem er geduldet wurde.
Lancaster trug immer noch seinen Kapuzenpullover in seinem Arm. Die Kälte des Abends zerrte an seinen Gliedern. Die fahle Haut, vom Alter gezeichnet, kühlte mit jeder weiteren Sekunde aus. Doch Lancaster schaffte es einfach nicht sich wieder anzuziehen. Alles was er an Kraft hatte... fehlte ihm.

Der Geschichtenerzähler wollte wieder zurück zu seinem Zelt. Das Lächeln der Puppe ging ihm nicht aus dem Kopf. Es brannte sich so tief in sein Unterbewusstsein.
Immer wenn er die Augen schloss, sah er immer wieder die aufblitzende Erinnerung.
Es war wie der typische Autounfall. Es war beunruhigend, es war verstörend und doch... man musste immer wieder hinschauen.
Der verstörende Ekel zog ihn wieder zu seinem Zelt, Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und er fühlte die nackte Panik.

Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er sehr viel Angst. Die Gefahr selber war nicht da, aber er konnte etwas in seinem Schatten fühlen.
Gefahr die ihm ins Auge blickte... kein Thema. Doch das Unbekannte, lauernde Etwas in seinem Rücken... es schnürte ihm die Kehle zu.

"Hju!"
Lancaster schrie vor Schreck auf. Er war so tief in seinem Unterbewusstsein gefangen, dass ihn sogar der einfache Ruf seines Namens kalt erwischte.
"L... Léo."

Mephista
04.10.2015, 05:17
"...Leo?"
Hailes Stimme schlug in ihr ein wie ein Blitz in einen Baum und vertrieb Leocadias immernoch muffige Gemütslage. Völlig baff starrte sie das Mädchen an.
Müde hob Haileden Arm und zeigte auf einige Rauchsäulen im Nordwesten.
"Da."
Gerade als die Mexikanerin ihren Blick den Arm folgen ließ, spürte sie, wie Haile umkippte. Durch katzenhaften Reflexen schnellte sie nach unten und umfasste den blonden Kopf, ehe der auf die harten Kiesel landen und ernsthaften Schaden nehmen konnte.
"iMierda!"
Rasch stellte sie sicher, ob Haile noch atmete und keine offensichtlichen Verletzungen hatte, dann hob sie sie an, nach wie vor eingewickelt. Die Sonne ragte nur noch knapp über dem Horizont. Einige der Gruppe machten sich daran, ein beeindruckendes Lagerfeuer zu errichten. Léo indes trug in die Nähe und ließ sie nieder, Álvaro als improvisiertes Kissen nutzend.
Ihr selbst fröstelte durch die sinkenden Temperaturen und die Tatsache, dass sie immer noch vor Wasser triefte. Die auflodernden Flammen des Lagefeuers spendeten mehr als willkommene Wärme. Doch Léo sorgte sich mehr um das Wohl ihrer fast stummen „Patientin“. Während sie ein Tuch am Strand befeuchtete sah sie nach Nordosten, Haile schien sich sehr sicher zu sein, dass die Rauchsäulen große Bedeutung hatten. Sie hatte dafür sogar gesprochen- es berührte sie auf seltsam schöne Weise. Schnell kehrte sie zurück, ließ sich nieder und begann, die blasse Stirn mit dem Tuch zu betupfen. Viel mehr gab ihr medizinisches Repertoire nicht her, sie konnte nur hoffen, dass die beiden „Ärzte“ bald wiederkehrten.
Eines allerdings war ihr jetzt schon klar: Wenn Haile glaubte, dass sie dort hinsollten, würde Léo sie auf jeden Fall begleiten.

***

Später am Abend war Léo unbeirrt mit der Betreuung des Kuttenmädchens beschäftigt. Sie hatte die alte Spieluhr hervorgeholt und aufgezogen, die Melodie mochte vielleicht sogar zu Haile vordringen.

https://www.youtube.com/watch?v=Igyrw6vTHL4
Das Treiben um sich herum bekam sie nur am Rande mit.
Erst als das Dreiergespann von seiner Expedition zurückkehrte und seltsam ruhig wirkte, unterbrach sie ihre fast schon maschinelle Routine, um zu Will und Howard zu eilen.
"Hey, kann sich einer von euch Haile mal ansehen? Sie ist vorhin ohnmächtig geworden und ich will sichergehen, dass nichts Schlimmes passiert ist."
In ihrem Blick lag eine Eindringlichkeit und ehrliche Besorgnis, die den Beiden wohl nicht verborgen blieb. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sich der erste müde einverstanden erklärte, nach dem Mädchen zu sehen.
"iMuchas Gracias!"
Ehrliche Dankbarkeit lag in den Worten und gerade wollte sie wieder zurück zum Lagerfeuer, als ihr Blick auf den dritten der Rückkehrer fiel.

Guapo gab ein verstörendes Bild ab. Die Hände getränkt in Blut, feine Spritzer desselben auf dem nackten Oberkörper und dem Gesicht verteilt. An sich sehr lecker anzusehen, wäre da nicht der Rest seines Auftretens. Der Blick starr geradeaus. Er wirkte wie ein Schatten seiner selbst, als wäre der eigentliche Hju gerade weit weit weg.
Ein elektrosierendes Kribbeln durchfuhr Léo, doch es war leicht anders als sonst.
"Hju!"
Lancaster schrie vor Schreck auf. Als hätte er einen Geist gesehen, wand er seinen Kopf ihr zu und starrte sie an.
"L... Léo."
Mit großen Schritten ging sie auf ihn zu und kam etwa einen Meter vor ihm zum Stehen. Sie stemmte eine Hand in die Hüfte. Man musste ihn wieder in das Hier und Jetzt holen.
"War es Dir nicht genug, die Batterie zu schrotten, die wir noch gut hätten gebrauchen können?“
Ihr Ton war recht witzelnd, sie wollte ihn aufziehen, das hatte bisher ja ganz gut geklappt. Er allerdings schien kaum darauf einzugehen, stattdessen sah er langsam auf seine Hände.
"Das... i...er hatte es ....verdient..."
Léo runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm und es bereitete ihr ein unschönes Ziehen in der Magengegend. Sie kam näher zu ihm.
„Hju...alles in Ordnung bei Dir?“
Sie sah ihn eindringlich an. Vielleicht war es nur das Licht, aber er erschien ihr gerade... unglaublich alt und schwach. Sie erkannte nicht mehr viel von dem Mann, den sie so anziehend fand. Er brachte so etwas wie ein Nicken zustande und hob den Pulli leicht an. Die Hand bebte.
Ohne großes Drumherum umschloss die Latina seine Hand mit ihrer eigenen. Sie war eiskalt. Mit der anderen fuhr sie fast schon sacht über seine feste, blutbesprenkelte Brust- ebenso kalt und leicht vor Kälte zitterend, das bisschen Wärme ihrer Hand gierig aufnehmend. Kein Wunder, wenn er wer weiß wie lange wie Tarzan herumläuft.
"Du solltest Dich echt aufwärmen...“
Noch näher rückte sie an ihn heran, die beiden Gesichter trennten nur noch Zentimeter.
"Aber zuerst sollten wir die Spuren von... was auch immer abwaschen, nicht dass es mich stört, im Gegenteil, aber die anderen wollen ihren „Anführer“ wohl nicht unbedingt so ansehen.“
Mit diesen Worten drehte sich Léo um und zog ihn am Handgelenk einfach mit sich in Richtung Strand.
Wenige Meter vom Wasser entfernt ließ sie ihn los und ging allein weiter. Dabei griff sie den Saum ihres Kleides mit beiden Händen, zog es nach oben und warf es achtlos von sich. Stiefel und Slip folgten. Mochten die anderen gaffen und von ihr halten, was sie wollten, ihr war es herzlich egal. Es hatten sie bereits mehr als genug Menschen nackt gesehen.
Als das Wasser ihre Waden umspülte, wand sie sich leicht um und bedeutete Hju mit einem Nicken, ihr nachzukommen.

Gendrek
04.10.2015, 11:02
Der Schreck steckte ihm tief in den Knochen. Erst als Léo ihn anfing durch die Stadt zu schleifen lockerte sich seine Angespanntheit.
Die Aussicht auf ein Bad war in zweifacher Hinsicht erfreulich.
Einerseits war die Gruppe seit einigen Tagen unterwegs und die Gelegenheit sich zu waschen war nicht wirklich gegeben während all des Stresses und der Hetzerei.
Andererseits... hatte er noch etwas mit der Latina zu klären.

Er sah Ihr schmunzelnd dabei zu wie sie sich flink auszog. Schnell bewegte Sie den athletischen Körper ins Meer, ein perfekter Blick auf die beiden drallen Pobacken, die durch den lebhaften Hüftschwung auf- und abschwingen.

Sie bedeutete ihm durch ein schwaches Kopfnicken zu folgen.
Lancaster schaute erneut auf seine immer noch blutigen Hände. Dick, schwarz und krustig verklebte es seine Finger.
Vermutlich befanden sich auch noch Spuren seines eigenes Blutes in seinem Gesicht und seinem Bart, als er sich eine blutige Hand ins Gesicht drückte um den Vultures zu imponieren.
Sein Blick wandte sich kurz herum.

Da saßen einige von ihnen. Die Gruppe von Shengs Hope. Jetzt heimatlos.
Sie waren um ein Lagerfreuer versammelt. Die Kulisse war nicht die fröhlichste und er wusste noch, dass ihm die Stille des Ortes Probleme bereitete.
Aber zusammen mit anderen wirkte es beruhigend. Sie sollten die Gelegenheit nutzen. Einfach zu ruhen, sich überhaupt besser kennen lernen. Wenn er so darüber nachdachte... was wusste er schon groß über seine neuen Freunde hier?
Mit dem Gedanken blickte er wieder zurück zu einer im Wasser treibenden Léo, die sichtlich ungeduldig wurde.
Lächelnd entkleidete er sich komplett und stürzte sich in die ruhigen Fluten.

Das kalte Wasser umhüllte seinen Körper, doch es war ihm egal. So kalt es auch sein mochte, es fühlte sich einfach nur erfrischend an.
Noch im Wasser selbst drehte er sich um die eigene Achse, Bauch und Brust zum Himmel gerichtet tauchte er wieder auf.
Sein Leib trieb direkt neben der Latina her und er konnte spüren wie sich eine warme Hand auf seine Brust legte.

Lynx
04.10.2015, 12:15
Amüsiert beobachtete Evi, wie Jäger sich scheinbar leicht überfordert, aber gewohnt soldatenhaft verbeugte. "Ich nehme deine Geschenke an und, uuuh ..."
Langsam wurde ihr klar, dass sie ihm gerade wirklich alle diese Sachen geschenkt hatte. Eigentlich hatte sie ihn etwas aussuchen lassen wollen, aber im Eifer des Gefechtes völlig vergessen, das auch zu erwähnen. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihrem Kram nicht ganz so schlecht aussehen zu lassen, um irgendetwas davon als gutes Geschenk zu verkaufen. Kurz überlegte sie, ob sie es aufklären sollte, aber Jäger war so schön verlegen. Das hieß ja eigentlich, dass es ihm etwas bedeutete, oder nicht?
Also nahm sie es als amüsante Fügung und lachte ihn an, als er schließlich seine Taschen absuchte.

Nach kurzer Zeit hatte er einen Ring hervogekramt. Er glänzte rotgolden, weil sich die Sonne und das Glühen der Reste von Verbranntem sich in ihm spiegelten. Er sah wunderschön aus.
Ich wusste nur, dass dieser Ring mitkommen muss. Mit mir, mit uns allen. Er gehört eine unserer Leute, denn sie alle waren unsere Leute. Ein Siedler, der hier gestorben ist. Die Alten in meine Dorf glaubten, ein Stück Seele bleibt in Sachen zurück, die dir gehören wenn du stirbst. Russischer Aberglaube, aber in dem Moment machte es für mich mehr Sinn als kleine Einmaleins. Wenn in ihm etwas Seele steckt, dann will ich, dass er unsere Vergeltung so nah wie möglich erlebt. Hier, bitte. Nimm es ruhig.
Jegliches Grinsen war aus Evis Gesicht verschwunden. Sie sah fast ehrfüchtig auf das kleine Schmuckstück, das Jäger ihr entgegen hielt.
"Das ist wirklich... sehr schön. Ich möchte auch daran glauben, dass ein Stück Seele in ihm zurückblieb." Vorsichtig nahm sie den Ring aus seiner Hand und betrachtete ihn wie einen besonderen Schatz. Das war er auch. Er war ein Symbol für etwas Wichtiges - für den gemeinsamen Kampf und die Rache für die Siedlung.
"Ich werde ihn immer tragen. Dann werden wir denen heimzahlen, was sie Shengs Hope angetan haben." Sie nickte ebenfalls, hatte aber das Gefühl, seiner Geste nicht wirklich gerecht zu werden. Nachdem sie den Ring langsam auf ihren Finger geschoben hatte - er war beinahe etwas zu klein, aber passte noch - bewegte Evi ihren Arm etwas seltsam, weil sie drauf und dran war, den Russen dankbar zu umarmen, aber einmal mehr unterließ sie diese Geste. Also sammelte sie leicht verlegen ihre Sachen vom Boden auf, die jetzt nicht mehr ihre waren, und drückte sie Jäger in die Hände.

"Ich danke dir. Nochmal.", murmelte sie und drehte sich dann schnell zu Eryn um, die das Ganze geduldig ertragen hatte. "Na los, gehen wir zu den anderen."

Scavenger
04.10.2015, 14:11
Als er am Strand ankam und dort offenbar mehrere Menschen aus der Gruppe, von der er jetzt schon mehrfach durch die beiden Damen erfahren hatte, anwesend waren, schaute er sich um. Es war ein recht großer Andrang für eine gerade niedergebrannte Siedlung. Offenbar ging es bei dem ganzen um das Leben eines der Gruppenmitglieder wie sich für ihn relativ schnell herausgestellt hatte. Denn offenbar war dort jemand fast ertrunken. Nachdem die Person an Land geschleppt wurde von zwei Personen und dort versucht wurde ihn wieder zu beleben, schaute Jack sich am Strand kurz um doch fand nichts Interessantes außer Sand, Trümmer und Schrott der mal zu was zu gebrauchen war aber nun nur noch zum Wegwerfen benutzt werden konnte.
Nachdem sich der fast ertrunkene wohl wieder etwas gefangen hatte, drehte er sich zu Jack rüber und nachdem er sich vergewissert hatte das er doch nicht wirklich Tod war, wandte er sich Mit einer Frage an Jack:
"Also ist noch Militär hier an der Küste? Das ist die beste Neuigkeit seit dieser Thunfisch als Allheilmittel angepriesen wurde. Gibt es da draussen noch mehr von deiner Sorte, Soldat?"
Doch leider musste Jack ihn fürs erste enttäuschen. Denn er hatte zwar auf seiner Reise durchaus Soldaten und angehörige des Militärs gesehen, doch die waren entweder tod, oder waren gerade dabei sich an Gehirnen und Fleisch von anderen Toten Menschen zu laben.
„Leider muss ich dich enttäuschen…“
begann er und ging auf ihn zu „Die einzigen Soldaten die ich gesehen habe, waren Infiziert und hatten sich schon an den Leichen der Zivilisten vergangen und sie zu einem Großteil verspeist. Ich habe auf dem Weg hierher oft ganze Karawanen an Militärfahrzeugen gesehen, doch wurden die mindesten schon über 10 Jahre und mehr nicht mehr bewegt.“ erklärte er sich und schaute umher.
„Ich bezweifel das es irgendwo auf diesem Kontinent noch sowas wie Militär gibt oder sowas wie eine Regierung oder sonstige Politische Exekutive. Die wurden wohl auch selber irgendwann von innen heraus infiziert weil sie versuchten ein Heilmittel zu finden oder haben sich irgendwann selbst alle gegenseitig umgebracht.“
Er holte kurz Luft
„Zumindest kann ich sagen das die Regierung damals vor grob 20 Jahren wohl noch sowas wie das Finden eines Heilmittels versucht hat. Einige Jahre Später wurde der Stützpunkt in dem ich Stationiert war ebenfalls infiziert und noch zwei oder drei duzend Soldaten konnten sich retten. Für alle anderen kam die Hilfe zu spät. Die hatten sich wohl auch einen von den Untoten Fleischfetzen angeschafft und versucht zu untersuchen… dadurch wurde dann wohl ein Teil der forscher und Ärzte infiziert.. der Rest ist im Grunde Geschichte.“
Er seufzte kurz
„Um es kurz zu machen, es wird wohl kein Militär mehr geben das wir verständigen könnten… nicht nach 20 Jahren… und sollte es das Militär noch geben dann haben sie sich sehr gut versteckt.“ er merkte selber das er gerade wie ein Wasserfall redete, aber lieber den leuten hier direkt sagen das sie keine Hoffnung auf Militär setzen sollten statt sie im Glauben zu lassen das es irgendwo noch ein US Militär gibt oder sowas wie eine Regierung die sich nur versteckte. Nun, ob sie sich versteckten, das wüsste er natürlich nicht, aber er hatte nach 15 Jahren den glauben daran aufgegeben. So lange hatte er zumindest keinen Lebenden Menschen mehr vom Militär gesehen sondern nur noch welche die mal beim Militär waren aber kein Interesse daran hatten ihr Leben erneut zu riskieren nur um in der Hoffnung das da noch was ist durch die Gegend zu ziehen.

Caro
04.10.2015, 14:47
https://www.youtube.com/watch?v=Fy6uJmg5ZLw

Ding ding ding ding do da ding...

Die leise Melodie ließ Hailes Augen aufflattern. Sie blickte dem jungen Arzt, Will, direkt in die Augen. Schnell schaute der junge Mann weg. Er hatte sich über sie gebeugt und fasste ihre kühle Stirn an, streichelte fast darüber

"Guten Morgen."

Sein sanftes Lächeln verwirrte Haile noch viel weiter. Hatte immer noch niemand verstanden, dass sie eine Gefahr für alle hier war. Nein. Wie denn auch?

"..."
"Ich denke, wir ruhen uns jetzt noch einen Abend aus und ziehen morgen weiter. Nach Nordwesten, soweit ich das mitbekommen habe."
"...!"

Haile setzte sich auf, wurde von Will aber wieder zurück auf den Kopf des Plüschaffen gedrückt. Nein. Sie setzte sich wieder auf und funkelte den Arzt ein wenig böse an. Der zuckte nur mit den Schultern.

"Wie du willst. Aber sei bitte vorsichtig, ja?"
"..."

Gut. Leo wusste Bescheid. Das wusste Haile instinktiv. Dieser Blick, als sie ihr die Richtung gewiesen hatte - Leo hatte verstanden. Haile wickelte sich in ihre weiße Decke. Das war...ein merkwürdiges Gefühl. So weich. Haile blickte in die Runde, die sich am Lagerfeuer versammelt hatte. Leo und Lancaster fehlten, aber sonst war die ganze Familie hier versammelt. Ihre Familie.

Will, der sich wieder von Haile abgewandt hatte und sich neben Howard niedergelassen hatte, anscheinend in ein Gespräch vertieft.
Jackal, der ein wenig im Feuer stocherte und Haile ein aufmunterndes Lächeln zuwarf.
Jäger und Evi, auf der anderen Seite des Feuers, lachend über eine Geschichte, die der Russe gerade anscheinend zum Besten gab.
Eryn, die Arme um ihre langen Beine geschlungen und mit einem melancholischen Ausdruck auf die brennende, in Trümmern liegende Farm starrend
Lexi, mit leerem Blick und leerem Herzen an Adam gelehnt.
Jack, der noch nicht ganz angekommen schien und sich seine neuen Reisebegleiter der Reihe nach anschaute.
Frank und Ranger, im Fachgespräch über die Kunst des Ermittelns.
Mary, die mit dem Kopf auf ihrem Hund eingeschlafen war.
Niki, der einen Pullover in den Händen hielt und tief den Duft des Stoffes einatmete.
Andrea und Lisa, die sich ein Stück Fleisch teilten und Geschichten austauschten.
...
Vincent, nicht hier, aber in ihren Herzen.

Ihre Familie.

Haile zog die Decke enger um ihren dünnen Körper und schloss die Augen. Sie werden es schaffen. Alle werden es schaffen. Die mutigen Bewohner von Shengs Hope. Und die noch viel mutigere Gruppe, die sich hier versammelt hatte. Wir werden sie retten. Sie alle.

Haile erhob sich, eine kleine Gestalt in einer viel zu großen Decke. Langsam lief sie zu Evi, die lachend neben Jäger saß und eine ihrer Hände eng um etwas glänzendes an einem ihrer Finger gelegt hatte. Als sie Haile sah, blickte die Taucherin auf und lächelte sie breit an.

"Heeeey, Cr...Haile."
"..."

Haile hockte sich vor sie und schaute Evi direkt in die Augen, Jäger ignorierend, der sie zweifelnd musterte.

"..."
"Wa...."
"Sheng."
"Was? Was ist mit Sh..."
"Sheng."

Haile hob ihren Arm und zeigte nach Nordwesten, wo in der Ferne die rauchenden Trümmer leise glommen. Evis Augen weiteten sich.

"Sheng...lebt?"

truecarver
04.10.2015, 15:03
Na, das ging doch noch glatt über die Bühne, dachte Jäger erleichtert. Eine Verbeugung, Danksagung und das "Gegengeschenk" waren die richtige Strategie in solchen Situationen, da machte er sich eine mentale Notiz, sollte es mal wieder darauf ankommen. Er schickte sich an, die vor ihm ausgebreiteten Gegenstände mit einer ausholenden Bewegung aufzusammeln, die Arme verharrten aber in der Luft als er Evis Blick auffing. Moment. War das alles für ihn, oder ... Kommando zurück! Rückzug, Männer! Wir müssen uns neu gruppieren.

"Oh, sorry.", sagte er verlegen und ließ die Arme wieder sinken. "Wie ich gesagt, ich nicht gut mit sowas." Er hob die Mundwinkel zu einem entschuldigenden Lächeln. Dann setzte er eine ernste, nachdenkliche Miene auf, rieb sich dabei sogar das stoppelige Kinn, wie Sherlock Holmes bei einem kniffligen Fall.

"Uh."

Da wars schon wieder, dieser verbale Platzhalter hatte sich wieder erfolgreich aus seinem Mund gedrängt. Hast du dich etwa in eine Kuh verwandelt? Uuh uh muuh uhh ... Er rügte sich selbst dafür und nahm eine neue mentale Notiz auf: keine Klo-Laute absondern wenn nicht auf dem Klo.

Seine Wahl fiel auf den Flachmann, den er in seine Hand nahm und neugierig von allen Seiten betrachtete.

"Das ist gut, danke. Man weiß nie wann wir auf unsere große Abenteuer auf magische Vodkafluss stoßen, heh! Dann ich ihn dort vollmache und wir feiern." Er reichte Evi die restlichen Sachen, erhob sich vom Boden und schob den sympatischen Behälter in das Innenfutter seines Pullovers, dort wo vor Kurzem noch der Ring gelegen hatte.

"Hey Eryn." sagte Jäger und wunderte sich selbst, wie heiter seine Stimme klang. So ganz ... unrussisch, ohne die ewig leidende slawische Seele, die ihm und den Seinen angeblich gemein war. "Du auch schon mal gehört von Vodkafluss? Fließt irgendwo in geheime Ort, mit Regenbogen und kleine Wasserfall, du musst dich nur drunter stellen und Mund auf machen, so, siehst du?" Jäger warf den Kopf zurück und riss den Mund weit auf, als schreie er die vorbeiziehenden Wolken an.

"Nein, danke. Ich serviere den Fusel, das Besaufen übernehmt ihr, schon vergessen?" Eryn verdrehte die Augen, schaffte es aber nicht rechtzeitig das schnell vorbeihuschende Lächeln rechtzeitig zu unterdrücken. Sie setzten ihren Weg zum Strand fort und nachdem sie angekommen waren und sich zu den Anderen an die Feuerstelle gesetzt hatten, schwadronierte Jäger immer noch gestikulierend über das Mysterium des Vodkaflusses.

"Wir in meine Lager damals viel davon geredet. Es war wie Legende bei uns, uuh (verdammte Scheiße, Jegor!), irgendwo soll es Fluss gegeben haben, von dem du betrunken wirst, wenn seine Wasser trinkst. Ein Kollege hat gemeint, dass bestimmt ein LKW irgendwo flussaufwärts umgekippt ist und ganze Hochprozentige in Wasser kam. Wie in schöne russische Märchen, stimmts? Glaubst du wir auch haben so viel Glück?"

"Mir absolut egal, Junge."

"Mir nicht. Für viele Sachen, die so rumliegen muss man oft kämpfen, nicht wahr? Auf Leben und Tod? Und dann sowas. Geschenkt! Ich finde, wir sollten Augen offen halten, ja Ev? Ich meine, unsere Leute finden und schlafende Dornröschen ans Ziel bringen gehen natürlich vor." Er hielt die Hände beschwichtigend in die Luft, als hätte ihm jemand einen Vorwurf gemacht. "Das geht vor, ist ja klar. Aber es nicht schadet auch nach kleine Wunder Ausschau zu halten. Wie Vodkafluss, hm?"

"Ich fasse es nicht, dass ich frage aber auf was zum Teufel sollen wir denn achten? Laut grölende Eichhörnchen?"

"Genau!", rief Jäger als hätte sie genau ins Schwarze getroffen. "Wenn Tiere des Waldes besoffen auf Waldboden verstreut liegen, dann bist du ganz nah am Ziel. Das Ledarado!"

"Eldorado.", berichtigte ihn Evi lachend.

"Das auch."

Stille legte sich über die Versammelten. Jeder hing seinen Gedanken nach, so wie es die Meisten tun vor einer schwierigen Aufgabe. Es lag Gespanntheit in der Luft, eine stille Aufregung, die sich an einem wippenden Knie hier, an trommelnden Fingern auf dem Sand dort bemerkbar machte. Nach Vincents Tod wurden sich alle wieder der eigenen Sterblichkeit bewusst. Dessen war sich Jäger sicher. Ein Weg ohne Wiederkehr, den selbst diese kleinen Augenblicke, mit ihrer trügerischen Ruhe und der sanften, wohligen Wärme nicht aus dem Bewusstsein drängen konnten.

Ihm war zunächst nicht aufgefallen, wie das seltsame stumme Mädchen neben Evi Platz genommen hatte.

"Ah, das Kletteräffchen vom Kran.", wollte er drauflos plappern, verschluckte aber die nächsten Worte. Hat sie eben Sheng gesagt?

Lynx
04.10.2015, 16:46
Das Lagerfeuer hatte eine ganz seltsame Wirkung. Es lud zum Nachdenken ein, zum In sich gehen, aber auch zur Behaglichkeit, die man mit den anderen teilte. Nachdem Jäger und Evi es doch noch irgendwie geschafft hatten, zu Themen zurückzukehren, bei denen sie sich wohl fühlten - also Alkohol - saßen sie nun entspannt bei den anderen. Wäre um sie herum nicht alles in Trümmern gewesen, hätte Evi diesen Abend für immer als einen Schatz ihrer Erinnerungen gehütet, denn sie spürte eine wohlige Wärme in sich. Die unsichtbaren Bande, die sie mit den Leuten hier geknüpft hatte, wurden immer stärker, und das machte sie schon auch glücklich. Man brauchte nicht unbedingt einen Ort, um sich zu Hause zu fühlen, sondern nur die richtigen Menschen. Das hatte sie schon damals auf See gelernt, und in diesem Moment spürte sie es wieder ganz deutlich.

Plötzlich tauchte vor ihr die Gestalt von Haile auf, die mit ihrer Decke fast winzig wirkte. Die Kultistin starrte sie an, was ein bisschen gruselig war, aber auch irgendwie wirkte, als wäre es wichtig.
"Sheng."
Evi verstand nicht worauf sie hinaus wollte, und so wiederholte Haile es noch einmal und zeigte nach Nordwesten.
"Sheng...lebt?", fragte sie mit plötzlich heftig klopfendem Herzen, aber die Antwort konnte sie sich auch selbst geben.

Eigentlich war es keine große Überraschung. Alle waren sich früher oder später darüber klar geworden, dass die Bewohner, die sie nicht tot aufgefunden hatten, vermutlich irgendwohin gebracht worden waren. Entführt. Und dass es solche gewesen waren, die den Teilnehmern der Mission "Aram" - also quasi den Hope'Ari - etwas bedeutet hatten. Sheng war natürlich für Haile wichtig, aber wirklich sicher konnte man ja nicht sein.
...Ob er nur wegen der Bindung zu Haile mitgenommen worden war? Oder vielleicht auch ein bisschen wegen...

Evi wusste nicht, was hinter all dem steckte. Wenn es jemand herausgefunden hatte, dann hatte er mit diesen Informationen gegeizt, aber dass es Hoffnung gab wussten alle. Es aber so direkt zu hören und mit solcher Sicherheit in den Augen von Haile zu sehen, war etwas anderes. Wenn sie tatsächlich sprach war es ohnehin immer noch eine riesengroße Sensation, aber diesmal war sie sogar direkt an sie herangetreten und hatte das Wort an sie gerichtet. Sheng. Sie hatte keine Zweifel, so viel war sicher. Evi wurde heiß und kalt zugleich.
"Wir werden ihn unversehrt zurückholen. Und wenn es das Letzte ist was ich tue, das verspreche ich dir." Ein wildes Feuer schien nun in ihren Augen zu lodern. Sie wusste, dass Haile selbst alles andere als unfähig war und so eine Zusage wahrscheinlich nicht brauchte. Aber in die Bewunderung für ihre Stärke mischte sich bei Evi auch ein bisschen der Wunsch, sie zu beschützen. Vermutlich, weil sie mit ihrer Decke und den großen Augen fast ein bisschen niedlich wirkte. Na gut, ziemlich niedlich sogar, nur mit einer Spur gruselig. Außerdem war es auch ein Versprechen an sie selbst.

"Wir werden sie alle zurückholen.", fügte sie dann hastig hinzu, als sie merkte, dass zumindest Jäger und Eryn gehört hatten, was sie gesagt hatte. Haile sah nach wie vor nur die Taucherin an.
Mit leicht geröteten Wangen, die man im Schein des Feuers hoffentlich nicht sah, lachte sie plötzlich und klopfte sich tatkräftig auf den Oberschenkel. "Ich hoffe wir ziehen früh los, ich kann mich kaum noch ruhig halten." Dann lächelte sie die Kultistin dankbar an. "Schließlich muss ich Sheng wohl auch mal danken. Dass er dich zu uns geholt hat, war die beste Idee aller Zeiten." Völlig unwissend, dass genau das wohl ein Grund war, weshalb die Siedlung dem Untergang geweiht gewesen war, nahm sie kurz Hailes Hand und drückte sie.

wusch
04.10.2015, 20:30
Nach seiner Unterhaltung mit Lisa stellte Frank fürs erste seine Ermittlungen ein. Sie hatten schon einiges herausgefunden, auch wo die anderen wohl ungefähr abgeblieben waren und was vielleicht geschehen war. Es gab noch viele lose Enden die es zusammen zu schnüren gab. Einen Teil von ihnen würde er erst im Laufe der Reise beziehungsweise bei den Kultisten finden können und ein Teil hatte sich vielleicht noch hier verborgen. Dafür würde er sich noch etwas gründlicher mit seinen mitreisenden und Freunden, welche diese mittlerweile wurden, austauschen müssen. Auch diese hatten alle gründlich nachgeforscht und viel herausgefunden. Er hatte zwar bereits mit ihnen geredet aber noch nicht so ausführlich wie es nötig wäre, um alle Informationen auszutauschen.
Jetzt wo er zumindest ein paar Antworten hatte, begab er sich nachhause. Er hatte hier alles nach Hinweisen abgesucht aber er konnte das Haus nicht so lassen. Mit einer fremden Leiche im Haus und völlig verwüstet. Er begab sich ins Wohnzimmer und fing an die verstreuten Spielsachen aufzuräumen, welche er ordentlich in den Schränken verstaute. Bevor er alles wegräumte, notierte er es sich nocheinmal gründlich, wie es gewesen war und das in allen einzelheiten. Nur für den Fall. Auch den Mann, welchen er in seinem und Silvias Bett gefunden hatte, wickelte er in das Laken ein, welches so oder so blutgetränkt und damit nicht mehr wirklich zu verwenden war. All diese Aufräumarbeiten mochten vielleicht seltsam anmuten aber es half ihm, Ordnung in seinem Kopf zu schaffen und wer immer der Mann, der neue Scavenger, gewesen war und ob er wirklich etwas mit Silvia gehabt hatte oder nicht, niemand hatte es verdient so zu sterben und dann zu verwesen. Nackt auf einem Bett, ohne Begräbnis.
Frank ging nach draußen, suchte sich eine Schaufel und begann ein Grab zu graben. Es würde kein sehr tiefes sein aber tief genug um ihn halbwegs würdevoll zu bestatten. Wenn er es nicht tat, dann würde er weiterhin hier verwesen, bis sie wieder kehrten, in wer weiß wie vielen Wochen. Frank wusste, das sie nicht alle toten hier in so kurzer Zeit begraben konnten, aber er konnte hier zumindest einen kleinen Unterschied machen und es war immerhin auch seine Wohnstatt, er war also in gewisser Weise dafür verantwortlich.

Mephista
04.10.2015, 21:36
https://www.youtube.com/watch?v=QRK-txG_R-8

Ohne zu zögern watete Léo weiter voran, sobald sie sah, dass Hju ihr folgen würde.
Das eiskalte Wasser stach wie tausend Nadeln auf ihrem nackten Körper.
Erst als die Wellen ihre Hüfte umschwappten kam sie zum Stehen.
Eine fast schon friedliche Stille lag über der Bucht. Der Mond ging langsam auf und spiegelte sich glitzernd auf der Wasseroberfläche. Würde sich in ihrem Rücken nicht das zerstörte Shengs Hope befinden, hätte man die Szenerie fast schon als malerisch bezeichnen können.
Léo wandte den Blick ab, um Lanaster neben sich auftauchen zu sehen. Er trieb auf dem Rücken, die Augen geschlossen.
Aber vor allem:
Splitter.
Faser.
Nackt.
Eigentlich gab es keine Diskussion für sie. Das Buffet war eröffnet, also ran an den nichtvorhandenen Speck.
Langsam ging sie neben ihm in die Knie. Ihre Brüste tauchten immer wieder aus dem Wasser empor, bevor die nächsten Wellen sie wieder überspülten.
Léos Hand suchte und fand die feste Brust Hjus. Einige Moment verweilte sie einfach nur da und spürte seinen kräftigen Herzschlag, ehe sie sich auf Wanderschaft begab. An den Rippen entlang zum muskulösen Bauch, um den ihn der Rest der männlichen Gruppenmitglieder immer noch beneiden konnten. Die Fingerkuppen drehten ein paar Kreise um seinen Bauchnabel, ehe sie sich vorwitzig dem eigentlichen Ziel auf Hüfthöhe näherten- und auf halbem Weg stoppten.
War sie wirklich so notgeil, dass sie ihn selbst wollte, wo er offensichtlich nicht auf der Höhe war und sich fast schon wie eine tote Robbe vor ihr treiben ließ? So völlig ohne jegliche Dominanzspielchen?
Und überhaupt- was war das schon für eine verkorkste Interaktion, die sie da hatten? Jedes Mal, wenn sie sich über den Weg liefen, passierte a) gar nichts (abgesehen vom Auslösen von Hungergefühlen jeglicher Art in Léo) b) Hju spielte sich als Anführer auf und sie kuschte murrend oder c) sie fielen übereinander her, wobei b) zumindest im ersten Teil auch auftreten konnte.
Im Grunde gar nicht so schlecht im Vergleich zu dem Fehlen an sozialem Kladderadatsch, den sie mit der Mehrheit der Gruppe betrieb. Oder dem Teil, dem sie die Kehle herausreißen wollte.
So in ihren Gedanken begann sie ihren Kurs zu ändern und den sich als Treibgut Ausgebenden bedächtig abzuwaschen. Die nach wie vor leicht blutverschmierten Hände waren zuerst dran.
Es gab eigentlich keinen Grund, warum das nicht gehen sollte. Er wollte sie anscheinend ebenso wie sie ihn, eine klare, unverfängliche Sache. Kein großes Drumherum, dass Alles nur verkompliziert und sie über kurz oder lang in Schwierigkeiten bringen würde.
Die Halbmexikanerin arbeitete sich an den Armen entlang, nur das Rauschen der Wellen und das entfernte Knistern des Lagerfeuers waren zu hören.
Wenn es nur einmal ungestört ablaufen könnte und niemand sich dachte, plötzlich auf sie zu stürzen oder ungebeten hineinzuplatzen. Im Prinzip also so eine Gelegenheit wie jetzt. Sie bezweifelte stark, dass sich noch Andere in das Eiswasser wagen würden oder überhaupt Lust auf Rumplantschen hatten. Viele von ihnen hatten wirklich an diesem Kaff gehangen und heulten sich gerade wohl gegenseitig vor, wie schlimm das doch alles ist und dass sie nun auf jeden Fall alles tun würden, um ihre geliebten Schatzis und Hasimausis wiederzufinden und/oder zu retten.
Sie war wieder bei seinem Oberkörper angekommen und befreite diesen nun gezielt, fast schon massierend von jeglichen noch vorhandenen Spuren von dem Kampf oder was auch immer er getan hatte, um sie zu bekommen. Es interessierte sie eigentlich gar...
Eigentlich wollte sie es schon wissen, auch wenn es gegen ihr Prinzip verstieß, Leute nicht mehr als nötig kennenzulernen. Es interessierte sie, weil er so mitgenommen davon ausgesehen hatte.
Wie damals auf dem Dach. Es war eine sehr dumpfe Erinnerung, lange nicht so prägnant wie der Klang seines Namens oder der Rubicon Mango, aber doch noch da. Er hatte damals für einen Moment genauso einen merkwürdig leeren Gesichtsausdruck gehabt, als er ihrem kindlichen Ich erzählt hatte, dass seine Familie und Freunde weg waren. Er nicht wusste, wo sie waren. Anscheinend hatte er sie von vornherein angelogen oder hatte sie später doch noch gefunden... mit ernüchterndem Ergebnis.
Dass er allein in Shengs Hope war und auch nicht besonders dicke mit den Anderen schien genug zu sagen. Und doch spürte die Latina den Drang, ihn danach zu fragen, was aus ihnen geworden war, wie es ihm damit ging... einfach...mehr über ihn zu erfahren.
Ihre Wascheinlage kam kurz vor der Vollendung der Gesichtspartie abrupt zum Erliegen. Die Hände seinen Wangen lösten sich ebenso schnell wie Léo sich erhob.
"Die Wellnessrunde ist vorbei. Komm, alter Sack...“
Ohne Vorwarnung packte sie ihm am Bart und zog ihn hinter sich her zurück zum Ufer.

Es war überhaupt nicht gut. Sie musste den letzten Teil ganz schnell vergessen. Es brachte überhaupt nichts, Leute über ihre Vergangenheit und Gefühlswelt auszufragen. Jeder, der noch da war, hatte eine ganz schlimme Vergangenheit und war innen total kaputt.
Hju protestierte vehement gegen die Art seines Transports, also ließ sie ihn los und stapfte alleine voran.
Das Einzige, was so ein Austausch bringen würde, war Anhänglichkeit und das war der erste Schritt in die Verdammnis.
Sie packte sich ihre Stiefel und Kleidung, die in einer Linie über dem Strand verteilt lagen, ehe sie sich zum Lagerfeuer aufmachte. Die Blicke, die sie dort für ihren weiterhin nur von wasser bedeckten Körper bekam, waren ihr sowas von Schnuppe.
Jegor, der im Scherz anerkennend pfiff, kassierte einen ihrer Reitsiefel im Gesicht.
Trotzdem konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie nach zwei Handtüchern griff. Der Russe war in Ordnung.
Sie wickelte sich ein, als gerade der schon wieder halbangezogene Lancaster antrat.
"Danke, Léo.“, sagte er nur.
Ein Schnaufen und ein Handtuch gegen die Brust gedrückt waren die Antwort.
Die Reaktion nicht abwartend verkrümelte sich Léo zu Álvaro und den dort Sitzenden. Mit dem Rücken zum Feuer, den Blick wieder zum Mond über der Bucht gerichtet, schlang sie ihre Arme um die eingewickelten Beine und versuchte einen Gedanken zu vertreiben:
Dass ihr hier wohl einige Leute doch wichtiger waren, als sie es gerne hätte.

Viviane
04.10.2015, 22:44
Der "beinah Ertrunkene", der das Vorstellen gegenüber Jack rasch und mit enthusiastischem Handschlag nachholte, schien den Worten des Soldaten mehr als nur gern zu lauschen. Sogar die Sorgenfalten an seiner Stirn glätteten sich. Nur einmal blickte er seltsam besorgt ins Gesicht des Soldaten neben ihm. Als dieser nämlich die Infektion der Forscher durch "Fleischfetzen" erwähnte und wie dadurch alles was er kannte, den Bach runter gegangen war. Aber der Blick schien eher auszuloten, wie gut der Neue mit dem Erlebten klarkam - und was er sah, schien Jackal zufrieden zu stellen.
"Nunja, immerhin gibt es auf diesem Kontinent scheinbar noch Leute wie dich, Jack. Mir genügt das fürs Erste. Keine Sorge, ich erwarte nicht, dass du die alte Ordnung herbeizauberst. Aber ich muss zugeben, ein wenig Disziplin, jemand der aus Gewohnheit den Überblick behält, egal ob es ums rationieren oder den Zustand dieser ... Truppe ... geht, das fehlte mir bisher bei diesen ... Siedlern." Er wollte offensichtlich klar gemacht haben, dass er noch nicht wirklich zu "denen" hier gehörte. Auch weil es für ihn scheinbar schwer war, ein passendes Wort für die Leute vor ihnen zu finden.

Das Gefühl der Kameradschaft, das sich in ihrem kleinen Lager breitmachte, verband auch ihn inzwischen mit einigen, wenigen. Und dann waren da noch die Leute, in deren Schuld er stand. Auch er seufzte, leise, aber deutlich vernehmbar. Doch es half ihm, sehr sogar, Mary und Jack als seltene Exemplare der Wanderer, die allein in dieser Gegend überlebt hatten, bei ihnen zu wissen. Novembers Schnauben und Pfotenzucken rang ihm ab und an sogar ein Grinsen ab. Er wirkte jünger, wenn er so in Gedanken versunken war und einfach nur zuhören konnte. Mary gänzlich entspannt neben ihm schlafen zu sehen besänftigte etwas tief in seinem Inneren. Und Jacks Gegenwart war... einfach normal.

"Disziplin und Moral. Ich glaub' die meisten kennen das Wort nicht mal mehr, geschweige denn seine Bedeutung. Aber ja, sie sind auch gut darin andere umzubringen."
Als eine erneute Welle Gelächter losbrach, rieb er sich den verbundenen Oberarm und stemmte sich mit bedrückter Miene hoch.
"Hoffe jedenfalls sehr, du bleibst. Kaum einer schlägt sich solange alleine durch. Würde gern sehen, was du drauf hast, Jack."

Sie lauschten eine Weile in einvernehmlichem Schweigen der "Wodkafluss und Dornröschen"-Mär von Jäger, die einige der Gruppe zum lachen brachte. Jackals Blick war jedoch auf November gerichtet, der inzwischen wach war und ab und an in Richtung von Hailes Kopfkissen - dem Plüschaffen-Rucksack - blaffte. Jedesmal knuffte Mary ihn im Schlaf und murmelte auf ihn ein, bis er sich beruhigte. Aber Nov schlief nicht mehr, sein flehender Hundeblick wanderte nur besorgt von einem zum andern in der Runde, bis er Jackals Blick fand und sich leicht schwanzwedelnd bei seinem neuen Rudelzuwachs bemerkbar machte. Und Jackal, dessen Band zu dem Vierbeiner tief ging, wurde das Gefühl nicht los, das der Hund ihm grade echt gern in den Hintern gebissen hätte, wenn er nicht als Kissen hätte herhalten müssen; einfach weil er und alle andren Zweibeiner hier - Mary ausgenommen, da sie ja schlief - so begriffsstutzig waren.


Es war seltsam, die Truppe so ungewohnt ... ruhig, beinah feierlich, ungeduldig auf das Kommende zu sehen. Und es wurde nicht besser, im Gegenteil.
Nachdem Haile endlich wieder wach geworden war und sich an Will vorbei gedrückt hatte und er das seltsame Gefühl hatte, sie würde lieber auf seine Gegenwart verzichten, nickte er Jack nochmal zu, dankte ihm für seine Offenheit, betonte nochmal, dass er froh war ihn hierzuhaben und humpelte dann zum Arzt (Will) und dem alten Mann (Howard), der ständig in sein Buch kritzelte, hinüber. Nicht um um Hilfe für seine Verletzungen zu bitten - er hatte mit den Klamotten sowas wie einen Verband um den Arm improvisiert, der jedoch 'Amateur' schrie; aber seinen Dienst tat. Und sein Knöchel war höchstens geprellt, verstaucht, wieauchimmer man das nannte wenn was nicht gebrochen war, sondern einfach nur weh tat - sondern um ihm und Howard zwei der übrigen Decken vorbeizubringen.

"Hier. Ihr solltet euch ausruhen." Jackal sagte es mit Nachdruck, als sei es ihm besonders wichtig, dass die beiden Ruhe fanden. Vor allem Will - und dessen Augenringe - musterte er eingehend und bestand sogar darauf, dass der sich einige Wasser- und Essensrationen unter seinem wachsamen Blick herunterspülte. Er hatte bei ihrer Rückkehr und auch danach nicht nachgehakt, was die Männer gesehen hatten. Doch... was es auch war, die beinahe schwarze Rauchsäule im Westen vor allem die Blicke, die Bände sprachen, hatten ihm genug gesagt. Und er schien zufrieden damit zufällig aufzuschnappen, dass die Kultisten dafür verantwortlich gewesen waren. Mehr musste er nicht wissen.
"Ihr habt übrigends was gut bei mir. Dafür, dass ihr nach meinen Leuten gesehen habt. Wenn ihr meine Hilfe mal brauchen solltet, bin ich zur Stelle. Das war für Mum immer eine Frage der Ehre. Es is' wichtig bei niemandem in der Schuld zu stehen, selbst "kleine Gefälligkeiten" zurückzugeben. Und das... alles ... ändert nichts daran. Ich bin immer noch einer von ihren Jungs. Und das werd' ich immer sein." Man sah ihm an, wie ernst es ihm mit dem Versprechen war, auch wenn er es eilig hatte sich nach dieser Offenbarung rar zu machen. Scheinbar würde Perlmutters Erbe noch eine ganze Weile mit Jackal weiterreisen und er würde ihren Worten nicht widersprechen. Für ihn war die Sache klar: Mum zu widersprechen brachte, wie jeder Ödländer wusste, einfach 'ne Menge Unglück. Dabei war es unwichtig, ob sie einem hier oder im nächsten Leben für jede Dummheit in den Arsch trat.


"Wir werden sie alle zurückholen."
Das war das letzte, was er von der Gruppe hörte, ehe er sich vom Feuer fortstahl und dann das Sonnenlicht nutzte um sich nach reiflicher Vorbereitung mit eingetütetem und zurechtgetapten Knöchel nochmal ins Schiff aufzumachen. Ohne den Mantel natürlich, den hatte er sorgsam über Mary gebreitet und Nov, zusätzlich zu einer Leckerei (frei von Vodoo-Kuh-Zusätzen) noch seinen Schal umgebunden.

Es dauerte lange, bis er die Kinder, die er mit Haile gefunden hatte, aus dem Schott bergen konnte. Aber er tat es, mit grimmiger Entschlossenheit im Blick.
"Nicht alle. Wir werden nicht alle zurückholen."
Mit einer Plastikplane zog er danach noch soviele gefallene Siedler auf den Markt, wie er auf den freien Plätzen finden konnte. Und als er den Haufen aus kleinen, aufgedunsenen und bleichen Kinderleibern mit Heu bedeckte und in seinen nassen Taschen ein Benzinfeuerzeug hervorkramte, dass immer noch einen Funken barg - da trat er einen Schritt zurück und blickte hoch in die schwarze Rauchsäule.

Diesesmal erfüllte der Anblick ihn mit Frieden.

Daen vom Clan
04.10.2015, 23:12
Die Sonne brannte schrecklich auf sie herunter, vor Schweiß und Schmerz war das Atmen anstrengend, fast unmöglich geworden.
Sie hatten bereits Verluste erlitten, Namen, die nur noch in ihren Erinnerungen weiterleben würden.
Und dann hatte man sie wie Vieh weitergetrieben, nur der Zusammenhalt sorgte noch dafür, dass sie sich auf den Beinen halten konnten, sich gegenseitig schützend und stützend.
Vor ihnen lag eine letzte große Düne und dann sahen sie es direkt vor sich aufragen... Groß, schwarz und düster.
Nichts und Niemand würde ihnen hier noch helfen können, Ratlosigkeit und Verzweiflung waren gesät, langsam, doch unausweichlich erstarb der Silberstreif an Lebenswillen in den Augen der Gefangenen.
Nur ein Wunder würde sie jetzt noch retten können...


Viele Meilen an anderer Stelle, an einem ausgebrannten Ort, einer Ruine im Ödland, gelegen an der Baffin Bay:

Nordwesten also.
Dort lag ihr Ziel, dorthin würden sich auch die Augen von Adam wenden, könnte er sie nur öffnen, in seinem Sarg aus Silber und Metall.
Dies war der Weg ihrer Reise gewesen, doch nun hatten sich die Vorzeichen geändert.
Der Feind war mit Klinge und Feuer in ihre Heimat eingefallen, hatten den Ort, den sie als Shengs Hope kannten, zerstört, den dunklen Dolch damit tief in ihre Eingeweide getrieben.
Steve war gestorben, Kinder und Alte und auch George Floyd-Williams hatte man ermordet und es waren bereits zwei Nachrichten gefunden worden, die aus dem innersten Zirkel der Kultisten zu stammen schienen.
Ab wann war es töricht, dem Feind zu Gefallen zu sein?
Ab wann wurde eine Falle tödlich, ein Hinterhalt unausweichlich?

Sie waren frohen Mutes aufgebrochen, im Wissen, das Richtige zu tun und hatten dabei bereits Vincent aus ihrer Mitte verloren, der mit ihnen Seite an Seite gestritten hatte. Denn sie führten etwas mit sich, was das Antlitz der Erde für immer verändern könnte, es war vielleicht die wichtigste Reise in der Geschichte der Menschheit, sie konnten ein Feuer der Hoffnung entzünden oder es für immer erlöschen lassen. Doch sie hatten auch neue Verbündete gefunden und Unmögliches bereits wahr gemacht.
Nun hatte ihr unbekannter Feind etwas, das ihnen gehörte, so wie er Adam vielleicht als etwas ansah, dass ihm zustehen könnte. Es schien klar und offensichtlich, dass alles auf eine große Entscheidung, möglicherweise eine letzte große Schlacht hinauslief. Sie würden um die Rettung der Welt kämpfen müssen, nun mehr denn je, alles würde von nun an schwieriger werden.

Und so ließen sie die Rauchschwaden des brennenden Ortes hinter sich und mit ihm auch den Geruch nach Leichen und verbranntem Fleisch. Sie ließen die toten Kinder hinter sich und die gebrochenen Erinnerungen, die diesen einstmals sicheren Ort nun in einen Sieg ihrer Feinde verwandelt hatte, in ein Mahnmal dessen, wozu er fähig war. Die Gräber war, was von Shengs Hope für heute blieb.

Die Wüste und das Ödland hatte sie nun wieder und das Gefühl, ständig beobachtet zu werden, wollte nicht abnehmen. Aus untoten Augen, die keinen Sand wegblinzeln mussten, würde man ihren Pfad vielleicht verfolgen. Halb in der Erde eingegrabene, verweste Späher wider Willen würden sich nach der kleinen Karawane umdrehen, die treu und tapfer ihrer Mission folgend den Sarg in Richtung San Antonio brachten. Im Herz dem Pfade folgend, den ihre Familien und Freunde als Gefangene ebenfalls zu gehen gezwungen worden waren. Doch solange sie einen Fuß vor den anderen setzten, solange sie lebten und sich nicht dem Feind oder dem Tode ergaben, solange waren es geliebte Menschen, die man wieder in die Arme würde schließen können.

Und auch wenn alle Zeichen auf Sturm standen und auch wenn der Feind einen großen Sieg errungen und sie in ihrem Herzen getroffen hatte – sie waren noch hier und am Leben.
Wie Schachfiguren auf einem weltengroßen Feld waren sie alle nun in Position gegangen, die ersten Züge waren gemacht.

Denn sie wussten und spürten, dass der Kampf um die Zukunft der Menschheit gerade erst begonnen hatte und es keinen Grund gab, im Herzen nicht auch die Hoffnung zu finden, die ihnen als Ort und Name zwar genommen worden war, jedoch als unlöschbarer Funke in ihren Herzen weiterbrannte. Denn sie hatten etwas in ihrer Mitte, das ihr Feind nur als Perversion kannte: Freundschaft und Kameradschaft. Das Gefühl, eine Familie zu sein, das Gefühl, zusammen zu gehören. Und nach diesen gemeinsamen Tagen spürten sie es alle auf ihre Weise…


https://www.youtube.com/watch?v=BVnPiLi8vOo

Weiter geht es in Station 4...