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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 2 – Charging Itza



Daen vom Clan
18.09.2015, 13:47
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen
Grafiken: Shinshrii


Station 2 – Charging Itza– the battery scavenge hunt (an der Grenze zu Mexico, südöstlich von Brownsville, Texas)
Startzeit der Station im Spiel: 25. September 2033, Mittags
Dauer des Tages in realer Zeit: So lang wir brauchen. ^^

http://i.imgur.com/qPGmf.png




UserCharakterAlterBeruf

Gendrek – Lancaster – 65 – Plünderer –

~Jack~ – Vincent – 42 – Gelegenheitsarbeiter -

Metalevel - Eryn - 25 - Bardame -

Lynx – Evangelina – 24– Taucherin–

wusch – Frank – 45– Wache–

Mivey – Howard – 45– “Arzt“ –

Kaia – William – 32– Arzt–

Caro – Haile – 16– ehemalige Sklavin d. Kultisten–

steel – Lexi Miller – ?– Badass vom Dienst–

truecarver – Jegor – 34– Scavenger–

Auratus – Salma – 27– Tierzähmerin–

Scavenger – ? – ?– ?–

Ligiihh – Niki – 36– ?–

Zitroneneis – Andrea Scheffner – 60– ?–]

Layana – Lisa-Marie – 19– ?–]

Maister-Räbbit – Doc Strider – 48– Bastler–]

Narcissu – Alfons "Al" – 20– Schatzsucher–]

Sir Barret – "Ranger" – 43– Ranger–]

Mephista – Leo – 28– Tochter der Rache–]

Viviane – Jackal – 48– Karawanenwache–]




Einleitung:
Sie waren die 125 Meilen gut voran gekommen und allgemein war die Stimmung sehr gut, da sie bisher kaum großen Problemem begegnet waren.
Als sie den Überresten der Interstate 77 gefolgt waren, mussten sie sehr vorsichtig und umsichtig agieren, denn dort standen ausgebrannte Autowracks und lange Schlangen vollkommen verrosteter Wägen, doch einige der Insassen waren noch immer lebendig.
Der Witterung ausgesetzt und stark verwest, jedoch noch immer mit großer Gier auf das Fleisch der Lebenden.
Sie waren ein entsetzlicher Anblick, wie sie teilweise in im Stoff ihrer Sitze festgewachsen, den Lebenden hinterherblickten und mit klappernden Kiefern und verfaulten Stimmbändern leise jammerten.


https://www.youtube.com/watch?v=5lqkFY5wTgM

Der Unterschied von Nord nach Süd konnte seltsamer nicht wirken.
Von der verdörrten Einöde um Shengs Hope herum waren nun im Einflussbereich des Rio Grande, der ohne menschliche Fesseln die Natur speiste, die hier wild gewuchert war. Die Sicht war grandios schlecht und das Terrain eine Mischung aus stinekndem Sumpf und sonnengstreicheltem Wald.
Haile, Jegor und Ranger spähten oft weit voraus und so konnten sie auf Kosten der Reisezeit einigen Problemen aus dem Wege gehen.
Gerade als sie das Territorium der „Road-Vultures“ erreichten, war höchste Vorsicht geboten, denn auch wenn gerade dieser Clan dafür bekannt war, nicht unbedingt zuerst zu schießen und dann zu sprechen, galten sie doch auch unter den anderen Clans als wilde Gesellen, die Adrenalin und Gewalt liebten…
Der Karte Shengs folgend, mussten sie in die Nähe der ehemaligen Sabal-Vogelbeobachtungsstation, die laut den Händlern, mit denen der Bürgermeister und Wingman gesprochen hatten, gut ausgebaut worden war und von einem Mann beherrscht wurde, der in Mexico wohl eine gewisse kriminelle Vergangenheit besaß.
Was sie wussten, war, dass sie sich in der Nähe einquartieren würden um vorerst das Lager abzusichern und dann zu überprüfen, was sie für Optionen hatten und was sie tun konnten, um Kontakt mit dem Händler aufzunehmen. Zur Sicherung des Lagers war die Baustelle perfekt. Einige der älteren Semester der Reisenden erinnerten sich, dass Mexico in einer panischen Nacht- und Nebelaktion einen Zaun zu errichten versucht hatte, um die vielen amerikanischen Flüchtlinge abzuwehren, die sich illegal über die Grenze bewegten, um den zahllosen Infizierten in den Ballungszentren der USA zu entgehen. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass so die Infektion Mexicos ihren Lauf nahm…
Das Lager lag inmitten eines Sumpfes, in dem die Natur sich seit zwanzig Jahren komplett vom Menschen ungestört entfalten konnte, entsprechend laut war es durch Vögel und Insekten und entsprechend gefährlich durch Schlangen und andere Tiere. Doch es war durch die dichten, vermoderten und den komplett mit grünem Moos bewachsenen Bäumen auch ein perfektes und blickdichtes Versteck- denn es war bekannt, dass sich auch ein Lager des„Road-Vulture-Clans“, im Südosten befand, welches in ihrer jetzigen Aufgabe sicherlich eine sehr wichtige Rolle spielen könnte.



http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://juliameister.net/daen/station02-2.jpg
http://juliameister.net/daen/sabal-mittel.jpg
Legende:
Haussymbol: Als sicher geltende Gebiete, normalerweise unter Kontrolle der Siedler
Galgenstrick: Gebiete, die fest als Territorien der Raider gelten
Totenkopf: Gebiete, in denen sehr häufig Zombiesichtungen vorkommen
Fragezeichen: Gebiete mit unbekanntem Gefahrenstatus



http://i.imgur.com/ZG9Uf.png



Lagebericht:
Hier bei der Baustelle waren sie relativ sicher, da noch Niemand wusste, dass sie hier waren. Von hier aus aus konnten sie operieren, trotzdem wäre es vielleicht klug, das Lager ein wenig zu befestigen. Ein vernünftiger Schritt würde es auf jeden Fall sein, das Gespräch mit dem Mann zu suchen, der in der ausgebauten Sabal-Residenz lebte und angeblich über Batterien verfügen sollte. Und dann war da noch das Lager der Plünderer. Möglicherweise verfügten auch sie über die Batterien. Eine der beiden Fraktionen musste sie haben.

WICHTIG: Jeder Spieler kann an beliebig vielen Aufgaben teilnehmen. Von mir aus geht nur die ernstgemeinte Bitte, es NICHT zu übertreiben. Nicht jeder Spieler kann 24/7 am Rechner sein und es wäre schön, wenn es auch nach 3 Tagen noch ein, zwei Aufgaben für die Spieler gibt, die bisher ruhiger waren. Bitte zwingt mich nicht, das regulieren zu müssen.
Bitte schreibt erst dann in ROT eure Teilnahme auf, wenn ihr euch sicher seid, dass ihr die Aufgabe machen werdet.
Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es liest) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station. Spähaufgaben schalten normalerweise weitere Aufgaben frei – allerdings je nachdem, wie die Aufnahme des Erstkontaktes gelaufen ist.
Zum Regelwerk eine kleine Änderung:
Hat ein Spieler komplett keinen übereinstimmenden Trait, dann hat er lediglich eine 30%ige Chance, die Aufgabe erfolgreich zu erledigen.
Bei einer passenden Traitgruppe steigt diese Chance auf 50%, passt der Trait perfekt, liegt die Chance bei 70% Erfolg.

Jeder passende Trait von „Expertenwissen“ oder „Terrain“ erhöht die Erfolgschance um weitere 10%.

Eine Chance von über 90% ist nicht möglich, jeder Bonus darüber hinaus wird entweder in eine höhere Belohnung oder cooler bis fetzigere Beschreibung der Aktion von der SL umgemünzt.

---

Zudem werden manche Aufgaben einen höheren Grundschwierigkeitsgrad haben, also -10%, der im Falle von Stationsaufgaben durch normale Aufgaben "weggespielt" werden kann.
ZUDEM:
Aufgaben, die mit "-" gelistet sind, können alle gemacht werden. Aufgaben mit a.) / b.) / c.) sind Entscheidungsaufgaben, d.h. man entscheidet sich für ein Vorgehen und die anderen Optionen stehen nicht mehr zur Verfügung.



Ein Funken Hoffnung. Sprichwörtlich“
Anzahl: Alle
Hintergrund: Bringt die Autobatterien in euren Besitz.



Aufgabe PANIK!
Erforderliche Teilnehmer: 5
Erledigt durch: Frank, Vincent, Lancaster, Jegor und Leo. Also starring: Haile.
Proben:
a.) Haltet die Zombies auf, bevor sie das Lager erreichen und verseuchen! Jedes Kampftalent ODER Parcourläufer ODER Konstitution ODER Unterhalter
Hilfsmittel: Terrain: Ruinen, Experte: Zombies, Experte: Schusswaffen, Hiebwaffen
Hintergrund: Die Horde schwärmt aus und schiebt sich auf das Lager und Adam zu! Keine andere Aufgabe kann erledigt werden, bevor dies nicht erfolgt ist. Sie müssen zerstört oder weggelockt werden!
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe „Rites of Passage“
Erforderliche Teilnehmer: beliebig
Erledigt durch: Lancaster, Evi, Haile, Leo
a.) Den „Clan Hope’Ari“ mit den Vultures verbünden. (Gunst 7/7)
b.) die Vultures angreifen und die Batterien erbeuten (80% Erschwernis im Moment)
c.) Den Vultures die Batterien stehlen (60% Erschwernis im Moment)
Hilfsmittel: situationsabhängig
Hintergrund: Wenn das Schauspiel aufrecht erhalten wird, ist es möglich, sich mit den Vultures zu verbünden. Ist der Ritus abgeschlossen, übergibt Seeker ihre Batterien an Lancaster, immerhin die Hälfte von dem, was benötigt wird. Ebenso ist es möglich, die Vultures frontal anzugreifen, doch dazu ist die Streitmacht der Plünderer noch zu stark, es müssen, ebenso wie bei einem Diebstahl diverse Vorbereitungen getroffen werden um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen.
Erfolg: 50% der Batterien
Misserfolg: ?




Aufgabe „Ein Besuch in der alten Welt“ (optional)
Erforderliche Teilnehmer: 3
Erledigt durch:
a.) Die Sabal mit den verbündeten Streitkräften der Vultures angreifen. Alle Kampftalente

Hilfsmittel: situationsabhängig + Kampfwissen + freispielbare Boni oder Mali
Hintergrund: Die Vultures wollen die Sabal vernichten. Als Beute sind die anderen Batterien versprochen. Vielleicht wäre dies der perfekte Moment, die Gegenseite anzuhören?
Erfolg: 50% der Batterien
Misserfolg: ?



Aufgabe „I, Julio“
Erforderliche Teilnehmer: beliebig
Erledigt durch:
a.) Das Friedensgeschenk an die Vultures ausliefern (und danach flüchten)
b.) die Sabals angreifen und die Batterien erbeuten (80% Erschwernis im Moment)
c.) Den Sabals die Batterien stehlen (60% Erschwernis im Moment)
Hilfsmittel: situationsabhängig
Hintergrund: Julio hat seine Wege, mit Problemen umzugehen und er scheint die Batterien zu besitzen. Noch ist unklar, wo er sie aufbewahrt, aber ein einfacher Botendienst scheint auszureichen, die benötigten Batterien zu bekommen.
Erfolg: 50% der Batterien
Misserfolg: ?



Aufgabe „Ein Engel für die Kirche“ (optional)
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
a.) Romero die Batterien stehlen lassen und ihn an der Kirche abfangen: Probe variabel nach Situation

Hilfsmittel: situationsabhängig
Hintergrund: Romero wurde von Jegor in Todesangst versetzt, er ist bereit, die Batterien zu stehlen, wenn zumindest an der Kirche jemand die Ware abholt.
Erfolg: 50% der Batterien
Misserfolg: ?



Optionale Hilfsmittel:
- Hilfe der Sabal und ihrer hochmodernen Kriegsmaschinerie: Erleichterunng von 40%
- Hilfe der Vulture und ihrer Zahl und Wildheit: Erleichterung von 40%
- Einsatz des Sarin-Gas: Erleichterung von 20%
- Jeder freiwillige Held, der sich am Kampf beteiligt: Erleichterung je 5%
- Einsatz des Geheimganges (nur b): Erleichterung von 20%, jedoch mindestens 2 Personen, mit Proben auf ein Schleich+Kampftalent
- Abschuss des Mörsers: Erleichterung von 20% + zusätzliche Stationsaufgabe durch angelockte Zombies
- Verrat der Vutlure bei voller Gunst (nur a.): Erleichterung von 20%
- jeder weitere Gunstpunkt nach 7 (nur a.): Erleichterung von 5%
- Einsatz von Hector oder Romero (nur b.), gibt je 5% Erleichterung.
- ?
- Ein guter Plan vom Anführer: Erleichterung von 5%


http://i.imgur.com/qFr9X.png



Aufgabe Alpha
Erforderliche Teilnehmer: Beliebig
Erledigt durch: Vincent, Lisa, Frank, Niki
Proben:
- Mit dem Verbrecherboss von Sabal Kontakt aufnehmen: Handel ODER Verführer ODER Sprachgenie ODER Schulbildung
- Den Verbrecherboss von Sabal ausspionieren: Infiltrator ODER Parcourläufer ODER Kampfschwimmer
Hilfsmittel: Gebräuche Siedler, Terrain: Siedlungen, Wissen: Anbaumethoden
Hintergrund: Der Boss von Sabal hat sich dort ein kleines Reich aufgebaut, zu groß und zu viele Männer, um ihn frontal anzugreifen. Deswegen sind die Optionen begrenzt. Je mehr Leute mit gelungenen Proben teilnehmen, umso größer ist der Erfolg dieser ganzen Aufgabe, da jede erfolgreiche Probe mehr Optionen freischaltet.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Beta
Erforderliche Teilnehmer: Beliebig
Erledigt durch: Lancaster, Eryn, Leo
Proben:
- Mit dem Clan „Road-Vultures“ Kontakt aufnehmen: Handel ODER Verführer ODER Sprachgenie ODER Handwerker ODER Unterhalter
- Den Clan „Road-Vultures“ ausspionieren: Infiltrator ODER Parcourläufer ODER Kampfschwimmer ODER Konstitution
Hilfsmittel: Gebräuche Plünderer, Terrain: Sumpf
Hintergrund: Auch der Clan ist mit großer Feuerkraft und vielen Männern und Frauen vertreten. Deswegen sind die Optionen begrenzt. Je mehr Leute mit gelungenen Proben teilnehmen, umso größer ist der Erfolg dieser ganzen Aufgabe, da jede erfolgreiche Probe mehr Optionen freischaltet.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Gamma
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Haile
Proben:
a.) Ein erfahrener Kletterer könnte den Kran hinauf klettern und möglicherweise weitere wichtige Landmarken in der Landschaft ausmachen: Parcourläufer ODER Konstutution
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Terrain: Wald
Hintergrund: Der Kran war zwanzig Jahre lang den Naturgewalten ausgesetzt und es wirkt, als würde die leiseste und kleinste Erschütterung ihn zusammenstürzen lassen.
Erfolg: neue Aufgaben
Misserfolg: ?, zudem: Schwere Verletzung



Aufgabe Delta
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Howard und Frank
Proben:
a.) Die Baustelle durchsuchen: Ermittler ODER Konstitution
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Expertenwissen: Zombies, Wissen der alten Welt
Hintergrund: Der Zaun wurde geschaffen, um Untote und Menschen gleichermaßen abzuwehren, die Baustelle selbst ist riesig, zeigt jedoch keine Spuren von Kampf. Trotzdem scheint es, als ob etwas passiert wäre und die Erfahrung zeigt, dass Untote involviert sein könnten. Das Gelände ist unübersichtlich und brandgefährlich.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Epsilon
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Frank und Andrea
Proben:
a.) Das überwucherte Schlachtfeld sichern und durchsuchen: Schulbildung ODER Ermittler ODER ein Kampftalent
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Expertenwissen: Zombies, Wissen der alten Welt
Hintergrund: Vom Kran aus erkannt, doch extrem schwer zu erkennen, scheint es ganz im Nordosten vor der Mauer noch einen Ort zu geben, an dem eine Schlacht getobt hatte. Verrostete Panzer, überwucherte Jeeps. Wer hatte dort gegen wen gekämpft?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Zeta
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Will, Eryn
Proben:
- Die alte Kirche untersuchen: Infiltrator ODER Parcourläufer ODER Konstitution
Hilfsmittel: Terrain: Wald
Hintergrund: Eine Kirche mitten im Wald, schwer zu sagen, ob bewohnt oder nicht.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Eta
Erforderliche Teilnehmer: 3
Erledigt durch:
Proben:
- Das Industriegebiet von Brownsville untersuchen: Kampftalent ODER Fortbewegungsmittel
Hilfsmittel: Terrain: Ruinen, Experte: Zombies, Experte: Schusswaffen, Hiebwaffen
Hintergrund: Im Südwesten liegen die kläglichen Überreste des Industriegebietes von Brownsville. Möglicherweise lassen sich dort hilfreiche Dinge finden?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?, Verletzung



Aufgabe Theta
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Proben:
a.) Eine Brücke über den Rio Grande bauen: Handwerk ODER Schuldbildung
b.) Das Gegenteil – den Fluss absichern: Handwerk ODER Packesel
Hilfsmittel: Wissen der alten Welt, Terrain: Wälder, Terrain Sumpf, Terrain Ruinen
Hintergrund: Die komplette östliche Seite des Lagers ist entweder eine Todesfalle oder perfekt zu verteidigen. Man könnte sich für eine Sache entscheiden…
Erfolg: ?, möglicherweise Boni bei anderen Aufgaben
Misserfolg: ?, Verletzung



Aufgabe Iota
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Howard
Proben:
a.) Das Lager absichern: Handwerk ODER Packesel ODER Konstitution ODER Schulbildung
Hilfsmittel: Wissen der alten Welt, Terrain: Wälder, Terrain Sumpf, Terrain Ruinen
Hintergrund: Die Baustelle ist nach vielen Seiten hin offen und der Kran als Ausblick ist verschwunden. Sein Zusammenkrachen kann auch die umliegenden Fraktionen auf die Reisenden aufmerksam gemacht haben. Kommt es hart auf hart, wäre eine Verteidigungslinie vielleicht nicht schlecht?
Erfolg: ?, möglicherweise Boni bei anderen Aufgaben

Misserfolg: ?, Verletzung



Aufgabe Kappa
Erforderliche Teilnehmer: 1-2
Erledigt durch:
Proben:
- Sollte Munition gefunden werden, könnte das Geschütz abgefeuert werden. Handwerk ODER Schütze ODER Schulbildung
- Der Krach wird jeden Zombie im Umkreis anlocken. Eine Eskorte oder Ablenkung nach dem abgefeuerten Schuss wäre lebensnotwendig. Kampftalent ODER Parcourläufer ODER Unterhalter
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Terrain Wald, Wissen: Alte Welt, Experte: Schusswaffen, Experte: Zombies
Hintergrund: Die Horde schwärmt aus und schiebt sich auf das Lager und Adam zu! Keine andere Aufgabe kann erledigt werden, bevor dies nicht erfolgt ist. Sie müssen zerstört oder weggelockt werden!
Erfolg: Eine Stationsaufgabe, bei welcher der Einsatz von Artillerie sinnvoll erklärt wird, wird um 10% erleichtert.
Misserfolg: Tod. (da Stationsaufgabe, jedoch hier gelistet, weil optional)



Aufgabe Lambda
Erforderliche Teilnehmer: variabel, pro Aufgabe 1 bis maximal 2.
Erledigt durch: Leo, Lancaster, Evi
Proben:
- Prüfung der Kraft: Raufbold ODER Klingenkreuzer ODER Konstitution
- Prüfung des Nachtmondes: Welches Talent euch immer dazu taugt
- Prüfung von Mann und Frau: Verführer ODER Medizin
- Prüfung von Vogelgezwitscher: Unterhalter ODER Sprachgenie
- Prüfung des Blutes: Survival ODER Kampftaucher ODER Tierfreund
- Prüfung von Waffe und Werkzeug: Handwerk ODER Infiltrator ODER Koch
- Prüfung der gefiederten Schlange: Schütze ODER Handwerk
Hilfsmittel: je nach Aufgabe variabel…
Hintergrund: Die Vultures werden erst handeln, wenn Clan Hope’Ari sich verbündet haben. Dazu ist es notwendig, die Gunst der Vultures zu erreichen. Es scheint wohl einen Ritus zu geben, der begonnen wird, wenn Clans sich einander verbünden und die Version der Vultures liest sich wie folgt:
Zeige, dass du zu kämpfen bereit bist. (Kampf in der Schlammgrube gegen einen Gegner nach Wahl. Raufbold oder Konstitution für +1 Gunst, dafür ohne echte Verletzungen. Klingenkreuzer mit bis zu tödlicher Gefahr, dafür Gunst +2)
Zeige, dass der Nachtmond dich liebt. (Meuchle einen Feind in der Nacht und bringe sein Gefieder zur Halle. +1 Gunst)
Zeige, dass die Clans zusammen gehören und harmonieren. (Zeige deine Bereitschaft für Nachwuchs oder hilf ihm auf die Welt. Gunst +1)
Zeige, dass du von beiden Clans zu berichten weißt. (Singe von kommenden Taten oder erzähle davon) (Gunst +1)
Zeige, dass du die Natur beherrscht und dich ihrer bewehren kannst. (Töte einen Alligator im Sumpf. Oder tu zumindest so… Gunst +1)
Zeige, dass du Werkzeuge, Nahrung oder Waffen aus der alten Welt für den Clan stehlen kannst (Gunst +1)
Zeige, dass die Götter dich lieben. (Feuere die Artillerie ab, Munition -1, doch Gunst +1, außerdem jedoch Gefahr, Untote aufzuschrecken)

Erfolg: Gunstgewinn und Questfortschritt
Misserfolg: ?, kleinere Verletzungen und Mali



Aufgabe Ny
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Proben: variabel
- Werdet der Bote der Vulture im Gefolge des großen Laangkasters, indem ihr euch tätowieren und einen Stechschmuck stechen lasst und von den besten Kriegern der Vultures ausgebildet werdet
Hilfsmittel: variabel
Hintergrund: Geschwister müssen aufeineander aufpassen. Die Vulture lieben euch nun wie Brüder und Schwestern und es wäre normal, wenn ein Hoparri nun in den Clan der Vultures wechselt, jedoch weiter mit Laangkaster reist. So kann dieser Bote sicherstellen, dass der große Anführer niemals seine Freunde vergisst.
Erfolg: Erleichterung von +5% bei der Stationsaufgabe, der Trait „Gebräuche Plünderer“ wird automatisch erworben, zudem zwei Wahlen aus dem Pool: Klingenkreuzer, Raufbold, Survival, Parcourläufer, Tierfreund
Misserfolg: Man zeigt, dass man eigentlich unwürdig ist! Dayum!

wusch
18.09.2015, 14:08
Als sie Station machten und an einem Ort angekommen waren, an dem Menschen lebten, wenn auch nicht gerade die freundlichste Sorte Menschen, lehnte sich Frank an einen Baum, natürlich auf der Schattenseite und so, dass er auf die andere blicken konnte und nicht zu weit abseits stand. Er nahm seine Pistole heraus und überprüfte sie sorgfältig. Noch hatte er sie nicht gebraucht und war äußerst froh darüber doch nun waren sie an einen Ort gekommen, wo er sie unter umständen brauchen würde. Er überprüfte ob sie ordentlich geladen war und putzte sie, bis er wieder mit ihrem Aussehen zufrieden war. Dank ordentlicher Pflege war die Pistole immernoch einwandfrei Schussbereit, obwohl sie nicht mehr ganz neu war. Kein bisschen Rost zeigte sich auf der Waffe und das selbe galt für sein Schwert, wie er bei einer Überprüfung des selben feststellte. Er war froh, das die Gruppe soweit halbwegs zusammen zu passen zu schien, außer der seltsamen und einseitigen Spannung zwischen Niki und Leo hatte er noch keine echten Abneigungen feststellen können. Zweieinhalb wochen waren sie nun halbwegs unproblematisch vorangekommen.
Gut, damit haben wir dann wohl den ersten und wohlmöglich einfachsten Abschnitt hinter uns gebracht. begann er zu sprechen während er seine Pistole reinigte Ab jetzt wird es gefährlicher wie ich glaube und auch wenn ich hoffe, dass unsere Begegnungen mit den Road Vultures und Sabal so unblutig wie möglich verlaufen, möchte ich mich dabei nicht auf unser Glück verlassen und wir sind hier nach meinem Geschmack noch viel zu angreifbar. Daher schlage ich vor, dass wir unser Lager mit Materialien von der Baustelle dort drüben sichern, denn wenn ich richtig gesehen habe wäre sie selbst zu gefährlich als Lager. als Frank auf die Baustelle zu sprechen kam, zeigte er auf die selbige. Bevor wir jedoch anfangen sie in unseren Baumarkt zu verwandeln, würde ich mich dort gern einmal umsehen um festzustellen, was dort genau vorgefallen ist. Ich bin zwar der Meinung mich meiner Haut angemessen erwehren zu können, doch trotzdem möchte ich mich nur äußerst ungern allein dorthin wagen. Wäre jemand bereit mich dorthin zu begleiten? fragte er in die Runde seiner Mitreisenden.

Frank meldet sich, um auf der Baustelle zu ERMITTELN was dort genau vorgefallen ist(Aufgabe Delta), wartet jedoch noch auf einen Mitstreiter.

Mivey
18.09.2015, 15:02
Die Tage nach dem Abschiedsfest vergingen recht schnell. Es stellte sich bei Howard recht zügig ein Gewohnheitsverhalten ein: Aufstehen, Essen und dann Laufen, Laufen, Laufen. Er musste zugeben, dass er es schon lange nicht mehr gewohnt war zu Fuß von einer Fleck des Landes zum nächsten zu marschieren. Er konnte mit der Truppe mit Mühe mithalten, aber er merkte am Abend wie sehr es an seinen Kräften zehrte. Dennoch wollte er den anderen keine Last am Bein sein und beschwerte sich weder. Immerwieder glitt sein Blick auf Lancasters Wagen und den eisenern Behälter hinter ihm. So nah an der Lösung, zum Greifen nah.. .

Anhand der Flora um sie herum, die inzwischen recht tropisch wirkte, konnte man am klarsten Erkennen wie schnell sie fortschritte machten und sich der alten Grenze näherten, nicht, dass Grenzen in dieser neuen Welt eine große Bedeutung hatten, lediglich ein historisches Artefakt, wahrscheinlich bald vergessen von den jüngeren, die von der alten Welt nichts mehr kennen außer schlecht in Erinnerung gebliebenen Geschichten.

Die Karte von Sheng half ihnen sehr und so fand sich die Truppe in einer Lichtung, mit mehreren Orten in der nahen Umgebung. Sie selbst hatten in einer alten verfallenen Baustelle Rast gemacht. Es schien niemand in der Nähe etwas von ihnen mitbekommen zu haben. Wie lange das wohl noch dauern konnte?

Kaum hatte sich Howard etwas erholt, ergriff Frank das Wort.


Gut, damit haben wir dann wohl den ersten und wohlmöglich einfachsten Abschnitt hinter uns gebracht. begann er zu sprechen während er seine Pistole reinigte Ab jetzt wird es gefährlicher wie ich glaube und auch wenn ich hoffe, dass unsere Begegnungen mit den Road Vultures und Sabal so unblutig wie möglich verlaufen, möchte ich mich dabei nicht auf unser Glück verlassen und wir sind hier nach meinem Geschmack noch viel zu angreifbar. Daher schlage ich vor, dass wir unser Lager mit Materialien von der Baustelle dort drüben sichern, denn wenn ich richtig gesehen habe wäre sie selbst zu gefährlich als Lager. als Frank auf die Baustelle zu sprechen kam, zeigte er auf die selbige. Bevor wir jedoch anfangen sie in unseren Baumarkt zu verwandeln, würde ich mich dort gern einmal umsehen um festzustellen, was dort genau vorgefallen ist. Ich bin zwar der Meinung mich meiner Haut angemessen erwehren zu können, doch trotzdem möchte ich mich nur äußerst ungern allein dorthin wagen. Wäre jemand bereit mich dorthin zu begleiten? fragte er in die Runde seiner Mitreisenden.

Howard meldete sich zu Wort. "Nach den letzten Tagen dürfte es angenehm sein, etwas in Ruhe die Lage zu inspizieren. Falls ich dir nicht zu langsam bin", merkte er noch mit einem Schmunzeln an.

Howard beteiligt sich mit Frank an Aufgabe Delta (Ermittler)

Caro
18.09.2015, 16:05
Diese Menschen sind merkwürdig. Der letzte Abend vor der Abreise wurde Haile als "Fest" verkauft, aber eigentlich gab es nur Alkohol und Tränen. Alle taten so, als wären die Teilnehmer im Prinzip schon tot, und einige der Anwesenden schienen das auch zu glauben. Allen voran diese Eryn, die hier, mitten im Dschungel, ernsthaft fehl am Platz wirkte. Die ersten paar Tage hatten einige Grüppchen während der Reise angeregt miteinander gesprochen, aber irgendwann wich der Ausflugs-Charakter einer grimmigen Stille, und jeder Anwesende versuchte, die Gefahren um ihn herum einzuschätzen.

Die Gruppe hatte inmitten einer kleinen Grube voller antiker Maschinen Halt gemacht. Ein paar Teilnehmer sahen sich bereits etwas gereizt um, andere waren anscheinend einfach froh, zu sitzen, und Haile starrte das monströse, langhalsige Monstrum inmitten des ganzen Chaos' an.

"..."

Sie warf einen Blick auf Evi und Leo, die bereits angeregt mit anderen Mitgliedern der kleinen Gruppe plauderte. Wenn sie nur eine Karte von der Umgebung hätten, dann könnten die anderen besser planen... Ihr Blick streifte wieder den Kran, der sich leise im Wind wiegte.

"..."

Sie könnte hochklettern, sich umschauen, und dann eine kleine Karte in den Schlamm zeichnen. Wie der komische Mann aus Shengs Hope. Nur ohne die Fähnchen. Und gefährlicher. Aber auch ohne die mahnunden Blicke von Sheng.

"...!"

Vorsichtig, sehr vorsichtig, fuhr Haile mit der Hand den überlangen Hals des Wagens ab, auf dem der Kran montiert war. Er sah sehr wackelig und sehr hoch aus. Höher als jede Palme aus Jacks Insel, höher als die Wachtürme in Shengs Hope. Anscheinend führte eine Art Metallleiter an dem Kran nach oben - das Metall sah allerdings rostig und teilweise schon fast verfault aus. Sie musste verdammt vorsichtig sein. Jeden einzelnen Schritt planen, aber trotzdem schnell handeln. Sie atmete tief durch, und testete eine der Sprossen mit den Füßen, bevor sie sich daran machte, den Kran zu erklimmen.

[Aufgabe Gamma, Parcourläufer]

Daen vom Clan
18.09.2015, 16:38
Der Kran war ein altes, in ihren unwissenden Augen, uraltes Artefakt. Ein seltsames Monster aus Stahl.

Ein beständiges flüsterndes Knarren ging von dem Kran aus, fast wie von einem Baume, der sich im Wind wog, doch hier klang es anders, falsch und unvertraut.
Es klang mehr wie der knurrende Magen einer Bestie aus Stahl, die sich anschickte, sie zu töten.

Doch das kam Haile gerade Recht, sie hatte sich schon lange nicht mehr des Geschenk des Lebens als würdig erwiesen und würden alte Augen sie nun so sehen, sie hätten sie für wertlos erachtet und sie nicht geschmückt.
Die Diener waren gegangen, doch die Pflichten blieben. Also schmiegte die junge Kultistin die Hand um die erste Metallsprosse und schwang sich nach oben. Obschon sie nur so wenig wog, schien der Kran sich mit aller Kraft und Macht gegen sie zu stemmen, er begann sich zu winden und plötzlich lächelte Haile. Die Metallschlange versuchte sie abzuwerfen, mit diesem Gedanken konnte sie gut arbeiten, das konnte sie verstehen, als sie Meter für Meter nach oben kletterte und sich keinen Deut um die Blicke derer scherte, die nun ihre Familie waren. Sie prüfte ihre Würde, das hieß für sie, sie wurde beobachtet, durfte jedoch nicht selber schauen.

Probe Haile: Parcourläufer: Bestanden!

Bald schon zerrte ein warmer Wind an ihr, die Metallschlange warf nun alles in die Waagschale, sie nach unten zu stoßen und sie mit zerschmetterten Gliedern am Boden zu sehen und mit steigender Gefahr stieg auch Hailes Kribbeln im Bauch an, die pure Lebensfreude, sich der Gefahr hinzugeben wie Stan sich diesem Alkohol hingegeben hatte. Sie wollte jauchzen, wenn sie gewusst hätte wie es ging. Endlich war sie oben angekommen und musste sich auf dem Bauch flach nach vorne robben und mit aller Kraft oben an den vielen Sprossen der Querstrebe festhalten. Sie wusste, dass Sheng vor Sorge gestorben wäre, wenn er sie nun so gesehen hätte und das zeigte ihr, dass es richtig war. Als sie circa die Mitte der Querstrebe erreicht hatte – in ihren Augen hatte die Metallschlange hier einen Knick, als wolle sie nach vorne stoßen und beißen – konnte sie die ganze Umgebung überblicken. Perfekt.

Sie sah ein seltsames Gebäude ganz im Westen, einen Turm der so etwas wie ein Holzkreuz aufwies, das aus dem Blätterdach ragte. Kreuze waren die Zeichen von Feigheit und der Feinde, so viel wusste Haile von Jack.
Und ganz im Süden sah sie die Reste einer Stadt. Graue Gebäude, Ruinen, die komplett überwuchert waren von Pflanzen und Gewächsen und in Denen sich die Ungereinigten tummelten, viele von ihnen. Eine ganze Herde, die keinen Schäfer hatte…



Aufgabe Zeta
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch:
Proben:
- Die alte Kirche untersuchen: Infiltrator ODER Parcourläufer ODER Konstitution
Hilfsmittel: Terrain: Wald
Hintergrund: Eine Kirche mitten im Wald, schwer zu sagen, ob bewohnt oder nicht.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Eta
Erforderliche Teilnehmer: 3
Erledigt durch:
Proben:
- Das Industriegebiet von Brownsville untersuchen: Kampftalent ODER Fortbewegungsmittel
Hilfsmittel: Terrain: Ruinen, Experte: Zombies, Experte: Schusswaffen, Hiebwaffen
Hintergrund: Im Südwesten liegen die kläglichen Überreste des Industriegebietes von Brownsville. Möglicherweise lassen sich dort hilfreiche Dinge finden?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?, Verletzung

-

Frank und Howard machten sich daran, die massive Mauer genauer zu untersuchen. Sie fanden neben verrostetem Baugerät noch zahlreiche intakte Werkzeuge, die perfekt dazu geeignet waren, Dinge zu bauen, sollten sie jemals in die Verlegenheit kommen, das tun zu müssen. Dort waren Container, die mittlerweile von den Schlingpflanzen des Dschungels komplett überwuchert wurden und die es schwierig machten, die Türen dort zu öffnen, so fest waren die Scharniere mittlerweile verrostet. Es schien offensichtlich, dass man größeres Werkzeug brauchte, um hier voran zu kommen.
So widmeten sie sich der Mauer selbst. Diese zog sich wohl durch Teile der Grenze zwischen den beiden Staaten und wie die Beiden nun erkannten, waren es im Grunde zwei Mauern, oder besser gesagt, eine dicke Mauer aus Betonplatten, in deren Zwischenräumen an die drei Meter Platz war. Es wirkte, als wäre sie so gebaut worden, um in der vier Meter hohen Mauer Stauraum zu schaffen oder die Möglichkeit, schwere Artillerie dort unterzubringen oder zumindest ein Scharfschützennest, fast so wie eine mittelalterliche Burgmauer. Das Mauerstück, welches bei ihnen unfertig endete, war ein ungeschliffener Klotz aus Beton. Dicke Mauern links und rechts, dazwischen eine unfertige betonierte Treppe, um auf die Mauer oder auf Höhe des Zwischenraums zu kommen, der sich zwischen den Metern zwei und drei befand und durch eine Metalltür gesichert war, so dass man im Moment nicht das „Innenleben“ der Mauer in Augenschein nehmen konnte.

Frank machte sich gewohnheitsmäßig sofort Notizen und fertigte eine Zeichnung des Innenschnitts des Rohbaus an, auf den sie gerade blickten:
http://juliameister.net/daen/bildmauer.png

Nach der ersten routinemäßigen Zeichnung stiegen sie beide die Treppe nach oben, immer darauf bedacht, nicht zu fallen, da es noch keine Sicherheit oder Geländer gab und die Treppen im Moment am weitesten aus dem Gebäude herausragten, da links und rechts die Mauer bisher nicht weiter geführt worden war. Oben auf der Mauer angekommen, konnten sie zwar nicht über das Blätterdach sehen, welches ungefähr mit ihnen auf einer Höhe war und sich mittlerweile ebenfalls bis weit an die Mauer herangeschoben hatte, aber sie erkannten den mittlerweile von aufgespießten Blättern gesäumten Stacheldrahtverhau oben an der Mauer, der dort angebracht war, wo die Seite der USA verlief.

Dahinter befand sich ein seltsames Konstrukt aus Holz und blickte man die Mauer entlang Richtung Norden, dann erkannte man, dass vielleicht alle 500 Meter weitere solcher hölzernen Aufbauten angebracht waren.
Frank hielt sich für einen Experten in Sachen Schusswaffen und erkannte den Zweck dieser Aufbauten deswegen sofort: Es waren Geschützlafetten, dafür gedacht, Artillerie wie Kanonen dort anzubringen, die Ausrichtung war ebenfalls gegen Osten und damit gegen die USA gerichtet. Es war verstörend, in den letzten Kriegstagen musste hier Schreckliches passiert sein. Und dann erkannten sie, vollkommen verborgen von Gebüsch und Sträuchern, von Büschen und dicken Bäumen eine graue Masse weit im Osten der Mauer. Ein Panzer, überwuchert und mit schwarzverbrannter Seite daliegen. Es war schrecklich schwierig, ja, fast unmöglich, mehr zu erkennen, da sich die Blätter und Zweige bewegten, doch es schien, als wäre der Boden dort bedeckt von… Leichen. Sie bewegten sich nicht, doch zwischen ihnen lag militärische Ausrüstung und dazwischen ein gelber Kinderrucksack. Sie erkannten jetzt immer mehr Details. Es schien, als hätte hier eine Schlacht stattgefunden, über deren Überreste Mutter Natur gnädigerweise ein Leichentuch gelegt hatte um den Blick zu verbergen.



Aufgabe Epsilon
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch:
Proben:
a.) Das überwucherte Schlachtfeld sichern und durchsuchen: Schulbildung ODER Ermittler ODER ein Kampftalent
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Expertenwissen: Zombies, Wissen der alten Welt
Hintergrund: Vom Kran aus erkannt, doch extrem schwer zu erkennen, scheint es ganz im Nordosten vor der Mauer noch einen Ort zu geben, an dem eine Schlacht getobt hatte. Verrostete Panzer, überwucherte Jeeps. Wer hatte dort gegen wen gekämpft?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?


Mehr konnten sie hier oben nicht finden, nur den warmen Wind spüren, der die vertrockneten und verfaulten Blätter vor sich hier trieb, so dass sie klangen wie kleine knöcherne Finger, die über Beton strichen.
Noch hatten sie nicht herausfinden können was genau vorgefallen war und das wurmte sie. Sie waren vom Gefühl her der Lösung so nahe. Mit einem seltsamen Gefühl in der Magengegend stiegen sie die Treppen wieder nach unten.


Probe Howard: Ermittler: Misslungen!
Probe Frank: Ermittler: Misslungen!

Howard blieb nachdenklich vor der Tür aus dem schmutzigen orangenen Metall stehen und blickte Frank fragend an, der erschrocken abwinkte. Doch es war schon zu spät.


https://www.youtube.com/watch?v=-DkKuUGy5qM

Quietschend ging die Tür auf und sie blickten Beide in die absolute Dunkelheit des Innenstücks der Mauer. Und dann hörten sie schleppendes Schlurfen von knochigen Füßen, Geheule und Gestöhne! Begleitet von einer schrecklichen Welle des Gestank griffen knochige Hände nach ihnen, schoben sich mumifizierte Zombies nach vorne, die Haut verschrumpelt, braun und ledrig und schneller als sie die Tür schließen konnten, waren sie schon heran. Howard und Frank rannten, begleitet und verfolgt von einer Horde von vielleicht 40 der Untoten, die sich als erbarmungslose Welle auf genau ihr Lager zubewegten. Frank und Howard schrien Warnungen, Haile sah dies hilflos von oben und konnte nichts tun.
Sie mussten nun kämpfen. Um ihr Leben und um das Leben ihres Trecks. Eine erste Bewährungsprobe für ihren Zusammenhalt!



Aufgabe PANIK!
Erforderliche Teilnehmer: 5
Erledigt durch:
Proben:
a.) Haltet die Zombies auf, bevor sie das Lager erreichen und verseuchen! Jedes Kampftalent ODER Parcourläufer ODER Konstitution ODER Unterhalter
Hilfsmittel: Terrain: Ruinen, Experte: Zombies, Experte: Schusswaffen, Hiebwaffen
Hintergrund: Die Horde schwärmt aus und schiebt sich auf das Lager und Adam zu! Keine andere Aufgabe kann erledigt werden, bevor dies nicht erfolgt ist. Sie müssen zerstört oder weggelockt werden!
Erfolg: ?
Misserfolg: ?

~Jack~
18.09.2015, 17:40
Vincent war überrascht, wie ereignislos ihre Reise bisher verlaufen war. Damals, kurz nach dem Ende der Welt, gab es kaum Tage an denen man sich ausruhen konnte. Selbst die am sicher wirkendsten Verstecke konnten einen noch überraschen, vor allem wenn man nicht jeden Winkel in- und auswendig kannte. So stürzte ihm eines Tages ein Zombie vor die Füße, der sich vor seinem Ableben auf dem Dachboden eines zweistöckigen Gebäudes versteckt zu haben schien. Natürlich war die Luke verschlossen, weswegen sie Vincent erst auffiel, als dass Vieh von oben auf ihn runter stürzte. Musste wohl sein schmackhaftes Fleisch gerochen und sich gegen die Luke gestemmt haben. Zum Glück mit soviel Lärm, dass Vincent gerade noch aus dem Weg springen konnte.

Bevor er weiter in Erinnerungen „schwelgen“ konnte, sah er Haile durch die Gruppe huschen. Wortlos schwang sie sich auf einen Kran der so aussah als könne er jede Sekunde auseinanderfallen und kletterte wie ein Affe in die Höhe. Vincent erwarte jederzeit sie abstürze zu sehen, aber zu seiner Überraschung kam sie ohne größere Probleme auf der Spitze an. Jetzt musste sie nur irgendwie nach unten kommen um ihre Funde mit der Gruppe zu teilen.

Plötzlich hörte Vincent Schreie sich dem Lager nähern. Frank und Howard kamen mit einer wahren Horde Zombies im Schlepptau auf sie zugerannt. „Seid ihr bescheuert? Warum lockt ihr sie direkt zu uns? Hättet ihr nicht wenigstens versuchen können sie abzuschütteln?“ Aber fluchen half ihnen nun auch nicht weiter. Von daher warf Vincent seinen Rucksack zur Seite, schnappte sich ein ein paar Magazine, und stürmte damit auf einen Container am Rande der Baustelle zu. Diesen erklomm er in Windeseile und zückte dann seine Pistole. Von hier oben dürfte es ein Leichtes sein die Zombies niederzumähen. Alleine würde er sie aber niemals daran hindern können ins Lager einzufallen. Hoffentlich machte sich der Rest so bald wie möglich nützlich, sonst wäre ihre Reise schneller vorbei, als ihnen lieb war.

Panik - Parcourläufer + Zombies + Ruinen

wusch
18.09.2015, 17:57
Frank freute sich das der alte Arzt mit ihm kam. Er war zwar kein guter Kämpfer doch er war alles andere als schwächlich, hatte er doch jeden Tag den Fußmarsch gut mitgehalten, auch wenn er Abends müde war, doch dass waren sie wohl alle. Zudem hatte er auch einen scharfen Verstand und da 4 Augen bekanntlich mehr sahen als zwei, sagte Frank. Keinesfalls Howard, schauen wir und mal an, was wir auf der Baustelle so finden können. mit diesen Worten gingen sie dann auch schon los als sie sich vorbereitet hatten. Während sie sich langsam vor wagten, hielt er seine Pistole in der Hand, langsam vorrückend und immer bereit zurückzuweichen oder zu schießen, wenn dies notwendig wäre. Tatsächlich fanden sie die eine oder andere interessante Kleinligkeit, beispielsweise Werkzeuge, die sie nachher mitnehmen könnten, doch bevor sie ihre Rucksäcke beluden, hieß es ersteinmal weiter erkunden. Was er schließlich sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Man war hier mit militärischen Mitteln gegen Zivilisten vorgegangen.
Er wusste, dass es schlimm gewesen war als das große Zehren begann doch so schlimm das man nichteinmal vor Kindern halt machte? Er hätte es damals mit seinem Auto wahrscheinlich bis zur Mexikanischen Grenze schaffen können, war er doch gerade unterwegs und hatte einen vollen Tank gehabt. Doch es brauchte keinen Meisterdetektiv um sich klarzumachen, das alle von den Katastrophengebieten weg bewegen würden, also vor allem nach Mexiko und das selbiges nicht glücklich sein würde. Also hatte er sich so weit weg von den Großstädten wegbewegt wie es irgend ging, sie waren Todesfallen, das hatte er schnell begriffen, also hatte er sich in die dünner besiedelten Landstriche begeben und überlebt. Irgendwann dann war nach einigen Monaten sein Auto zusammen gebrochen und er hatte Silvia kennen gelernt.
Als er langsam durch die Baustelle schritt, gefror ihm das Blut in den Adern bei dem Gedanken an die Szenen die sich hier abgespielt hatten. Er schauderte innerlich. Bin ich froh mich damals für Westen und nicht für Süden entschieden zu haben. murmelte Frank halblaut.
Plötzlich, als sie gerade das innere der Mauer untersuchen wollten waren sie da. Zombies. es mussten um die 4 Dutzend an der Zahl sein. Verdammt! Sie hätten sie früher bemerken müssen, jetzt war es zu spät!Howard! Lauf! Wir müssen die anderen warnen! rief er dem alten Mann zu und lief loß, jedoch darauf achtend das Howard nicht von den Zombies erwischt wurde. Hier hatte es keinen Sinn gegen sie zu kämpfen, sie waren zu viele und er war der einzige Kämpfer. Howard wäre nur Kanonenfutter. Er versuchte sich abzuschütteln doch entweder blockierte die Baustelle seinen Weg oder Untote die bereits auf sie einströmten.
Als sie schließlich im Lager ankamen, rief ihnen Vinzent als erstes eine Beschwerde zu. Das ging in dem Labyrinth nicht ohne in eine Sckgasse zu laufen oder gefressen zu werden. Erwiederte Frank, als er sich in eine gute Schussposition begab, nicht durch die anderen versperrt, nicht zu weit vorn, nicht zu weit hinten. Der Arm, mit dem er seine Pistole hielt, war absolut ruhig und sein Finger wartete nur darauf den Abzug zu betätigen. Nur über seine Leiche würden sie an Adam oder an die anderen heran kommen.

Frank SCHIEßT auf die Zombies[Aufgabe PANIK!] [+Expertenwissen:Schusswaffen]

truecarver
18.09.2015, 18:07
Das satte Grün hatte eine befreiende Wirkung auf Jäger. Beim Anblick der dicht bewachsenen Wälder stieg ein beinahe nostalgisches Gefühl in ihm auf. Nur mit Mühe gelang es ihm, das nicht unangenehme Kribbeln in seinem Bauch zum Schweigen zu bringen, denn hier waren sie immer noch auf unbekanntem Terrain. Die Karte gab ihnen zwar einen guten Überblick über die wichtigsten Stationen und während Shengs Briefing wurden die nächsten missionskritischen Ziele festgelegt. Sie waren also nicht ziellos auf die Baustelle gestolpert. Doch herrschte hier auch das Fremde und Unkalkulierte. Auf Bäumen könnten Späher und Schützen postiert sein, das Zielfernrohr bereits auf unsere Köpfe gerichtet. Banditen und Plünderer, die unsere Karawane schon auf dem Weg hierher erspäht hatten und nun auf den günstigsten Moment warten um zuzuschlagen. Und die Zombies? Diese verwesenden Dumpfbacken waren die Spaßbremse auf jeder Party. So einer musste nur nachts leise genug anwackeln und schon bricht das Chaos los. Einen der ihren nach einem Biss zu töten war eine Pflicht, über die Jäger nur nachdenken wollte, wenn der Fall tatsächlich eintreten sollte. Nicht vorher.

Er warf seinen Rucksack in die Nähe einer grauen Betonmauer und machte sich eine Notiz im Kopf, um ihn später wiederzufinden. Die treue Kletteraxt hing an einem Lederriemen, den er sich an die Hosen genäht hatte. Bei jedem Schritt stieß sie gegen sein Oberschenkel und baumelte fröhlich bei jeder Bewegung vor sich hin. Erstes Ziel: Perimeter sichern. Er hörte diese Worte in Bogs unverkennbarer Stimme. Damit begab sich Jäger Richtung Waldstück. Zumindest die unmittelbare Umgebung musste sorgfältig erforscht werden, um bei schneller Flucht oder direkter Konfrontation das Gebiet zu seinem Vorteil nutzen zu können.

Kaum hatte er sich vom Lager entfernt, hörte Jäger eine wohlbekannte Stimme hinter ihm.

"Hey!"

Kam es ihm so vor, oder hatte ihr Hey einen spanischen Akzent? Oder heißt es mexikanisch? Léo hatte ihn bereits eingeholt und zeigte auf eine Gruppe, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der Baustelle versammelt hatte. Er erkannte Vincent, Eryn, das stumme Mädchen und den Chef, Lancaster.

"Wir planen einen kleinen Ausflug zu den Road Vultures. Habe gehört, die haben dort ein Riesenrad und Zuckerwatte. Wie wärs mit einer weiteren Spähmission, eh pendejo?"

Jäger kratze sich am Schädel, als könne er sich nicht entscheiden. Er und Léo haben sich auf dem Weg hierher etwas näher kennengelernt und sie nahmen schnell einen freundschaftlichen Ton miteinander an, der hin und wieder ins vulgäre abrutschte. Léos ironische Sprüche dagegen waren für Jäger oft ein Buch mit sieben Siegeln. Er mochte ihre freche, direkte Art, aber vor allem ihr Kampfeswille hat es ihm angetan. Trügt der Schein oder war sie Sara in diesen Qualitätennicht unähnlich?

Er zwang die Gedanken beiseite, denn eine potentielle Mission bahnte sich unmittelbar an. Wie es aussieht, wird die Umgebung auf ihre Erforschung wohl warten müssen. Er zuckte die Achseln und sagte:

"Na gut. Ich jetzt habe Zeit."

Léo klatschte laut mit den Händen und ihre Augen weiteten sich in gespieltem Jubel.

"Oh guuuut! Ich wäre untröstlich, wenn wir uns in deinen vollen Terminkalender drängen würden!"

Jäger blinzelte verunsichert. "Wirklich?"

"Na klar!" Sie trat ihn lachend mit dem Knie in den Hintern, packte seinen Arm und stieß ihn in die Richtung der Gruppe.

Gerade als sie mit der Besprechung anfangen wollten, wurden plötzlich in der Ferne Rufe laut. Zwei kleine Figuren rannten einen Abhang herunter, wild mit den Armen gestikulierend. Doch das war nicht der Grund, warum das Lager in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurde. Die Schuld trug zweifelsfrei die unfassbare Zombiehorde, die sich an ihre Fersen geheftet hatte! Jäger nahm seine Kletteraxt in die Hand. Der Griff war kalt und ihre Spitze glänze im Sonnenlicht. Na dann los.

[Mission: PANIK - Klingenkreuzer, Experte Hiebwaffen]

Mephista
18.09.2015, 18:09
Zwei Wochen gehen vorüber wie im Flug, wenn man einen reitbaren Untersatz hat. Léos Mula trottete, trabte oder bockte tagein tagaus ohne größere Pausen zu verlangen. Anfangs beanspruchte die Frau ihr Reittier noch ganz für sich allein, ließ sich nach hinten auf den breiten hintern Mulas fallen und betrachtete den ganzen Tag den Himmel samt vorüberziehender Wolken, während sie versuchte, Herrin über ihr neugewonnenes Banjo zu werden. Etwas in ihr meldete sich doch schließlich beim Anblick der ächzenden und erschöpften Fußgänger der Gruppe und widerwillig ließe sie fortan auch andere reiten- allen voran aber Haile und Jegor, wenn diese wollten.
Oft blickte sie zum Wagen ihres „Anführers“, der Einweck-Adam im Schlepptau hatte. Sie wurde das Gefühl nicht los, ihm schonmal begegnet zu sein, aber sie kam trotz intensivem Überlegens nicht darauf, wann und wo. Unbeirrt zog ihre Karawane weiter...

An ihrer ersten Zwischenstation angekommen, streckte sie sich zunächst ausgiebig, ehe sie sich einen ersten Überblick verschaffte. Besonderes Interesse weckte ein recht nah gelegenes Camp. Auch andere, einschließlich Eireen, ein ihr Unbekanntes Mädel, Jegor und Lancaster schienen diesem Ort einen Besuch abstatten zu wollen und so versammelten sie sich, um die Herangensweise(n) dafür zu besprechen.
Sie hatten kaum angefangen, da hörte Léo die Rufe vom alten Sack und dem Wachmann, die sich etwas früher zu einer Erkundungstour aufgemacht hatten und nun wie von Sinnen zurückrannten- einen riesigen Anhang an Untoten mitschleifend.
"iHijos de Putas! (••••nsöhne!)“ entglitt es der Latina- die Zombies mussten ihnen bereits das Hirn ausgelutscht haben, wieso brachten sie die Meute direkt zu ihnen?
Sie ließ den schweren Álvaro von ihren Schultern gleiten, zog ihre Machete und rannte den Volldeppen samt Anhang entgegen, verharrte aber noch kurz, um sich schnell intensiv nach etwaigen Begebenheiten auf der Baustelle umzusehen, die sie und die Gruppe zu ihrem Vorteil gegen die Zombiehorde nutzen konnten.
(OOC- mit ihrer Ermittlerfähigkeit wenn nötig ;) ansonsten geht sie gleich mit Klingenkreuzer und Experte-Hiebwaffen in die Panik-Aufgabe)

Mivey
18.09.2015, 18:48
Howard blickte gerade noch über die Mauer, und probierte ohne Erfolg zu erblicken was sich hinter den Baumkronen befand, die wohl inzwischen die gesamte Südgrenze der USA bedecken mussten, so schien es ihm zumindest. Er wollte sich gerade an Frank wenden, als dieser plötzlich zu ihm schrie.

Howard! Lauf! Wir müssen die anderen warnen!

Als er sich umwendete sah er auch warum, eine kleine Armee an Untoten schwärmte aus dem Gemäuer. Howard konnte sich nicht sicher sein wie viele es waren, es muste sich um die 50 handeln, dachte er und begann sofort zu rennen. Er sah noch aus den Augenwinkeln wie sich Frank sofot zum Gefecht bereit machte und kämpfte sich dann durch das Dickicht zurück zum Lager.

Franks Schreie hatten bereits das ganze Lager in Aufregung versetzt und Howard sah es nicht als nötig ihm es ihm gleich zu tun, die Lage war schon chaotisch genug ohne eine Kakophonie an wirren Stimmen. Darüber hinaus war sein Organ auch kam so kräftig mehr, wie das des jungen Mannes.

Er kam kechelnd und komplett aus der Puste zum Lager und machte sich sofort auf zu ihrem neugewählten Anführer, Lancaster. Dieser hatte wohl auch gerade jetzt erfahren was passiert war.

"Wir müssen den Behälter und den Patienten schützen. Es .. es sind zu viele." Er schnappte kurz nach Luft. "Vielleicht sollten wir zur Sicherheit den Patienten von hier wegbekommen?" Eine kurze Atempause. "Nur für den Fall der Fälle, es steht zu viel auf dem Spiel."

Er konnte noch weiter ausführen was er meinte, aber Lancaster hatte seinen Vorschlag schon verstanden. Howard konnte es immer noch nicht fassen, dass sie bereits so früh auf die Untoten trafen. Wie schlimm es wohl in den Bewohnten Gegenden sein musste, wo sich scheinbar die meisten verkrochen hatten?

Mephista
18.09.2015, 19:18
Ein waches Auge zahlt sich doch aus.
Beim Überfliegen des Geländes blieb ihr Blick an einigen Betonrohren ein paar Meter entfernt hängen, die noch festgezurrt zu einer langezogenen Pyramide aufgeschichtet dalagen. Und mit denen sie hoffentlich ein paar der Grazien der vermoderten Horde ein sprichwörtliches Bein stellen konnte.
In größter Eile raste sie auf diese zu und zerschnitt die Halterungen, ehe sie sie mit aller Kraft anstieß und auf Kollisionskurs mit den Zombies brachte.

wusch
18.09.2015, 19:32
Frank sah sich kurz um und bemerkte, das seine Position doch nicht die beste war. Immerhin hatte er wieder genug Atem bekommen um sich ordentlich konzentrieren zu können und auch sein Adrenalin floss nun kontrollierter durch seinen Körper, sodass es ihm wieder gelang halbwegs halbwegs zu denken. Er sah sich nach einer erhöhten Position um oder er würde im Kampfgetümmel immer wieder die anderen ins Visier bekommen. Er sah eine ihrer Kisten in der Nähe stehen, eine der Stabilieren um genau zu sein und stellte sich schließlich auf diese. So hatte er einen besseren Überblick über das ganze und würde besser die Zombies treffen können. Er würde nicht blind in die Menge der Zombies schießen sondern versuchen den anderen den Rücken freizuhalten. Solange Adam oder sein eigenes Leben nicht unmittelbar bedroht waren, würde er den anderen den Rücken freihalten und Zombies erschießen ehe diese die Chance hatten den anderen zu nahe zu kommen oder er gefahr lief seine verbündeten zu treffen. Nur wenn er nichts besseres zu tun hatte, woran er zweifelte, würde er einfach den nächstbesten Zombie erschießen. Während er sich so seinen Plan zurecht legte, positionierte er sein Ersatzmagazin so, das er schnell dran kommen würde, falls es nötig sein würde.

Gendrek
18.09.2015, 19:41
Sie waren noch nicht lange hier, aber irgendwie war Lancaster klar, dass die ersten Unannehmlichkeiten nicht auf sich warten ließen... allerdings hätte er nicht gedacht, dass Frank und Howard gleich eine ganze schimmelige Crew anschleifen würden.
Die beiden rannten panisch auf die Gruppe zu, suchten Schutz in der Gruppe und Lancaster wusste was für zweischneidiges Schwert genau dieser Gedanke war. Er dachte zurück an das Schiffswrack in Shengs Hope und die Waisenkinder, dachte zurück an die Geschichte die er ihnen erzählte. Freunde halten zusammen. Zusammen ist man stark.

Vincent war der erste der sich beschwerte. Auf der einen Seite konnte er ihn verstehen, immerhin rückte eine lebende Welle aus totem Fleisch auf sie zu. Andererseits war es jedoch auch brandgefährlich solche Schuldzuweisungen aus sich heraus zu plärren wie ein Kleinkind welches mit dem Finger auf Leute zeigt.

Der alte Geschichtenerzähler biss sich auf die Unterlippe ehe er über die Baustelle huschte, irgendwo musste es etwas geben mit dem er... Jackpot.
Ein kleiner verstellbarer Schraubenschlüssel. Als Waffe untauglich, als Werkzeug noch kaum zu gebrauchen da die Fuhrschiene zum verstellen der Größe verbogen und rostig war. Aber das kleine Ding würde seinen Zweck erfüllen.
Schnell eilte Lancaster zu seinem Motorrad, denn er musste jetzt schnell sein, die Gruppe brauchte genügend Zeit um sich Luft zu verschaffen und die Horde abzuwehren und er hatte genau die richtige Idee.

In den Ruinen dieser Baustelle war vieles hinüber und überwuchert, aber Lancaster kannte sich in solchen Gebieten gut aus. Schon oft hatte er gesehen wie sich die Vegetation die Welt zurückholte, Gebäude die in sich zusammenfielen, umknickten, Wege die blockiert waren. Aber auch die kleinen Feinheiten, Wege die vorher keine waren, Verstecke die vorher gut einsehbar waren.
Lancaster ließ den Motor seines Motorrades aufheulen, die Reifen drehten durch während er anfing eine kleine Kurve zu fahren nur um sogleich loszudonnern.

Eine Baustelle verlangte Planung, viel Planung. Ein Zeichenbrett alleine war zwar schön, aber es war schwer korrekt zu bauen wenn nicht an Ort und Stelle Zeichen und Markierungen hinterlegt waren. Überall aus dem Boden ragten kleine in sich selbst verdrehte Metallspieße, wie man sie sonst in Betonwänden findet, aus dem Boden die nur dafür gedacht waren Kanten und Ecken abzustecken.
Mit einem Affenzahn rangierte Lancaster an einem der Spieße vorbei und schlug den eisernen Schraubenschlüssel dagegen.
Das hallende, metallische "DONG" welches die Baustelle so erfüllte würde die Zombies hoffentlich anlocken oder zumindest ablenken.
[PANIK! - Probe auf Unterhalter + Terrain Ruinen]

Daen vom Clan
18.09.2015, 19:45
https://www.youtube.com/watch?v=e1sGffD8ft0

Sie waren bereit, sich dem untoten Schrecken entgegenzustellen, sie waren hier, um ihre Leben in die Wagschalen zu werfen um Adam zu retten. Und damit vielleicht die Welt.
Und nichts weniger als ihre Leben selbst würden nötig sein, diesen Kampf für sich zu entscheiden. Eine so große Horde war eine tödliche Gefahr.
Die Reise drohte zu enden, bevor sie begonnen hatte.

Die Zombies waren gekleidet wie Zivilisten, doch wo einstmals weiche menschliche Haut war, gab es nun nur noch eine braune, ledrige Masse, die sich über Knochen spannte wie trockenes Laub und geifernde Kiefer, die unaufhörlich klapperten und danach trachteten, sich in das Fleisch der Lebenden zu bohren. Der vorderste trug ein am Leib angefaultes und verwachsens Shirt mit der Aufschrift "I *herz* New York" und darunter die Flagge der Vereinigten Staaten, mittlerweile auch hier braun und löchrig, da sich Teile seines Gedärms vorwitzig durch Löcher seines Shirts schoben. Da er vorne weg ging, wirkte er wie die verrottete Parodie eines Anführers. Hinter ihm folgten die wandelnden Leichen von Männern, Frauen und Kindern. In großer Zahl.

Howard organisierte die Verteidigung von Adam, die daran bestand, das wertvolle Artefakt, das all ihre Leben verbesser sollte, in Sicherheit zu bringen. Tiefer in den Wald gen Westen hinein, alles, nur weg von den Untoten, während sich die fünf Freiwilligen bereit machten, die erste, letzte und einzige "Line of defense" zu bilden!

Haile war gezwungen, sich inmitten der Schlacht postiert, doch viele Meter darüber, das kommende Gemetzel hilflos ansehen zu müssen! Eine Höchststrafe!
Von dort konnte sie erkennen, wie die schwarzhaarige Schönheit plötzlich nach vorne ausbrach, wie ein Jaguar so schnell, auf einen Stapel dicker Betonrohre zulief und die Halterungen kappte.
Die schweren Betonrohre setzten sich unglaublich langsam nur in Bewegung, es knirschte wie Sand im Getriebe und die Pflanzen, die sich hindurchgewuchert hatten, rissen träge und viel zu langsam.
Dann warf sie sich dagegen und obschon sie nur ein geringes Gewicht auf die Waage brachte, war dies das Zünglein an der Waage.
Krachend und knirschend setzten sich die Rohre in Bewegung und nahmen dann brutal an Fahrt auf. Die Zombies kamen eine Anhöhe heruntergeschlurft und waren bald in einem Tal, denn auch Adam hatten sie am höchsten Punkt der Baustelle postiert. Und während die Rohre sich durch das Gras wälzten, ihren Bewuchs abschüttelten, der wie Todesboten durch die Luft sauste und die Zombies sachte traf, war der Aufprall der Betonrohre indes schrecklich und verherrend.

Längst nicht jedes der Rohre hielt tödliche Ernte, doch mindestens zwei von ihnen färbten sich im schnellen Drehen schließlich bräunlich-rot, als sie einige Zombies mit der Wucht des harten Betons überrollten.
Dann blieben sie im Tal liegen, still und regungslos und der Rest der Untoten kletterte darüber, noch immer im wilden Wunsch gefangen und verloren, die Menschen dort zu töten.

(jede Probe von "Panik" ist um 5% für alle Teilnehmer erleichtert.)

Nun würden sie kämpfen müssen.

Gendrek
18.09.2015, 20:15
Lancaster brauste über die alte Baustelle, sie waren keine Stunde hier und schon waren sie in Schwierigkeiten.
Fuck.
Er sah wie die meisten aus der Gruppe kopflos in Deckung gingen. Sie hatten Angst. Die sollten sie auch haben. Lancaster kannte diesen Feind. Er war schon so oft an ihn geraten.
Das erste Mal in Australien, verschanzt in einer Hütte mit wirklich guten Freunden.

"NEIN. BLEIB HIER. NICHT DURCH DIE SCHEIBE. DU FUCKING VOLLIDIOT!"

DONG. Lancaster knallte den Schraubenschlüssel gegen den nächsten Spieß. Er musste sie aufschrecken. Wenn auch nur ein paar aus der Zombiegruppe die Richtung wechselten wurden sie vielleicht langsamer.
Er musste Zeit gewinnen für die anderen.

"Schlamm. Schlamm... überall Schlamm..."
Er legte das Gewehr an und drückte ab.
"2 Schuss noch..."

Die baufälligen Gebäude machten die Orientierung schwerer als er es gedacht hat. Überall lagen Ranken, dicke Wurzeln die ihm eine holprige Fahrt bescherten.

"Meine... Freunde, sind vor kurzem ges... verschwunden. Wir waren alle auf einer großen Ranch, bis jemand ganz laut wurde und das alles nicht mehr spannend fand. Er hat sich einfach vorgestellt, das alles anders wäre und ist auf einem Motorrad weggefahren. Danach mussten wir alle gehen. Meine Mama... heh, keine Ahnung, ewig nicht gesehen und meine Familie.."
Er stockte...
"Meiner Familie geht es besser als mir. Meine Frau passt gerade auf unsere beiden Kinder auf. Aber ich weiss nicht genau wo sie sind."

Eine dicke Betonplatte hatte sich über Geröllhaufen gestapelt. Sein brüllender Untersatz wuchtete sich unter ärgsten Anstrengungen hoch. Er gab Gas, so viel er konnte, beschleunigte ohne jegliche Rücksicht und fuhr die Rampe hoch. Er hatte seine Runde gedreht, kam wieder zur Gruppe zurück.
Der Abgrund war direkt vor ihm...

„Die junge Frau hier heißt Shelley und war gerade auf dem Weg ins Gemeinschaftszentrum. Dann haben wir den Kleinen hier getroffen, Niki, er sagte, dass er die Insel sehen wollte...“
„Und da hast du dir gedacht, wo ist es schöner als Zuhaus?“
Er spielt den Miesmutigen... ehe er die Maske fallen ließ und freudig anfing zu lachen. Das Leben war hier einfach gut.
„Worauf wartet ihr drei denn dann noch? Führ unsere Gäste herum Gabriel!“

Scheiße... Gabriel wo warst du? Lebst du überhaupt noch? Er hatte ewig nichts von ihm gehört. Sein guter Freund.

Lancaster bretterte wieder zur Gruppe zurück, der Kran direkt vor ihm. Hoffentlich hat es gereicht...

~Jack~
18.09.2015, 20:17
https://www.youtube.com/watch?v=FAVqawie-Yo&index=7&list=PL50i7xL-br0XKB8fGgJdbydhwwaMa8Exm

Betonrohre erschienen wie aus dem Nichts bevor Vincent auch nur einen Schuss abfeuern konnte. Sie zermalmten die Zombies wie die Füße eines Riesen, aber stoppen konnten sie nur einen Teil der Horde. Angestachelt durch den Verlust ihrer “Kameraden” bewegten sich die restlichen Zombies nur noch schneller auf ihre Beute zu.

Vincent legte an und ballerte dem Ersten das Hirn weg. Fünf Schüsse folgten, aber seine sonst so makellosen Schießkünste ließen ihn zur Abwechslung im Stich. Nur einer der Zombies stürzte zu Boden während der Rest wie eine Welle auf seinen Container zugeschwappt kam. Natürlich konnten sie ihn nicht erklimmen, in der Hinsicht hatte Vincent Recht behalten. Aber wenn eine Masse aus Körpern ihre Kraft auf einen einzigen Punkt fokussiert, dann konnten sie selbst Berge versetzen.

Der Container wackelte als hätte eine Abrissbirne ihn erwischt und Vincent taumelte nach vorne, wild mit dem Armen rudernd. Die Zombies streckten sich ihm stöhnend entgegen, doch so konnte er die Reise nicht beenden. Nicht ohne irgendwas erreicht zu haben. Sich vom Rande des Containers abstoßen sprang er über die Masse hinweg, riß einen der Zombies zu Boden und stürmte von Dannen. Aus sicherer Distanz feuerte er weitere Schüsse ab, diesmal mehrere Zombies zu Boden reißend.

Plötzlich ertönten Schritte neben ihm. Ein Zombie hatte sich tatsächlich an ihn herangeschlichen. Seine Pistole rumreißend drückte Vincent auf den Abzug. Das Magazin war leer. Und der Zombie zu nah um nachladen zu können. “Shit!” Er rammte dem Biest den Griff seiner Waffe ins Gesicht und trat es dann von sich. Der Rest der Meute hatte unterdessen beinahe aufgeholt. Vincent hatte keine Wahl. Er musste vorerst das Weite suchen. Hoffentlich konnten die anderen die restliche Horde aufreiben.

Vincent taumelte rückwärts bis die Zombies ihn nicht packen konnte. Dann wirbelte er herum und rannte davon.

wusch
18.09.2015, 20:20
Frank stand auf seiner Kiste und überblickte das Schlachtfeld während er sich seine Ziele heraus pickte ganz zu anfang Ließ Leo ein paar schwere Rohre auf die Zombies zu rollen und er dankte ihr innerlich für den einfall als er sah, wie mehrere Zombies dieser Falle zum Opfer fielen. Die Dinge würden dadurch nicht einfach, aber zumindest einfacher werden. Sie hatte ein wenig Druck aus dem ganzen genommen. Plötzlich ertönten einige Geräusche aus einer gewissen Entfernung und Frank wusste gleich, das dies Lancasters Werk war, der Erfolgreich einige Zombies von ihnen Weggelockt hatte. Vincent unterdessen wagte sich direkt in die Masse und feuerte von dort und schickte einige Zombies in den Tod.
Frank unterdessen gab den anderen sozusagen Unterstützungsfeuer War er eben noch ängstlich und erschöpft gewesen, war er nun die Ruhe selbst und nahm alles gestochen scharf war. Er sah wie ein Zombie von der Seite auf Leo zutaumelte während diese gerade mit einem anderen Zombie beschäftigt war. Wahrscheinlich hätte sie noch Zeit gehabt sich um diesen zu kümmern aber diese Entscheidung nahm Frank ihr ab, indem er auf den wandelnden Toten anlegte, einen halben Moment lang zielte und mit dem Betätigen des Abzuges eine Kugel direkt in das rechte Auge des Zombies beförderte. Als nächstes donnerte seine Waffe zwei weitere Male, als er knapp hintereinander 2 Zombies nieder streckte, die es irgendwie an ihrer Linie vorbei geschafft hatten und auf den Sarg zuhielten, wo sich auch die anderen aufhielten die ihn gerade in Sicherheit brachten.
Das ist doch ein Witz. dachte er sich und grinste ironisch, als er bemerkte wie gut er wusste was zu tun war und wie leicht es ihm fiel auf die (toten) Menschen zu zielen. Lebende waren aber noch schwer, sehr schwer, zum Glück. Bei seinem ersten Mal war er voller Panik gewesen und wusste kaum was er tat, er hatte nur noch laufen wollen. Jedoch nun nicht mehr. hier ging es um alles.
Seine Schüsse hatten nun die aufmerksamkeit einer kleinen Gruppe auf sich gelenkt und er musste 4 Kugeln verschenken um sie zu töten bevor sie ihm zu nahe kamen. Als der letzte zu boden ging, war er schon bedrohlich nahe. 7 Kugeln weg. zählte er innerlich um nicht den Überblick zu verlieren und er dachte an sein Schwert. Sie hatten zwar viel Munition aber er sollte sie nicht vergeuden, denn sie war sehr kostbar und einem Schwert ging nie die Munition aus.
Er legte wieder an und zielte erneut um den nächsten Zombie endgültig ins Reich der Toten zu schicken.

Mephista
18.09.2015, 20:20
Mit grimmig zufriedener Miene beobachtete Leocadia, wie die Betonrohre ihrer Betsimmung entgegen rollten und einige Zombies mit sich rissen oder gar ganz umwalzten. Zwar verfehlten viele ebenso ihr Ziel, aber jeder Untote, für den sie keine Kraft aufwenden mussten, um ihm unschädlich zu machen, war ein Erfolg und machte ihnen allen das (Über)Leben leichter.
Da einige ihrer Waffenkameraden mit Schußwaffen hantierten, entschied sie sich nicht sinnlos nach vorne zu preschen und womöglich noch selbst von einer Kugel getroffen zu werden, sondern sich um die Untoten zu kümmern die durch diese Verteidigungswelle hindurchkamen. Dass nicht alle kampfbegabten Leute sich gegen die Meute stellten, bewies für sie schon jetzt, wie weit es mit diesen „Helden“ bestellt war. Auf die Ausreden für ihre Feigheit war sie später schon sehr gespannt.
Lange musste sie nicht warten, schon trottete ein besonders fettes Exemplar auf sie zu. Faszinierend, dass freilaufende Zombies noch so alt werden konnten- oder dieser Typ hat sich beim großen Zehren in eine Konservenfabrik eingeschlossen und durchgefressen, um seine Figur zu behalten. Egal wie, sein massiver wabbelnder Bauch hätte jeden Sumo-Ringer vor Neid erblassen lassen.
Entschlossen lief Léo los und umkreiste den Fettwanst geschwind, und noch ehe er sich ganz umgedreht hatte, machte sie ihn oberhalb der Schultern um einige Kilo leichter. Schon blickte sie sich nach dem nächsten Kandidaten um, der eine neue Frisur brauchte, als sie der Berg aus verrottetem Fleisch traf und unter sich begrub.

http://www.youtube.com/watch?v=LxEuQjE50LQ
Instinktiv schloß sie die Augen und hielt die Luft an. Zombieschmodder wollte man nicht in irgendwelche Körperöffnungen bekommen. Zwar waren es auch nach 20 Jahren nur Gerüchte, dass man dadurch infiziert wurde, aber sie wollte nicht das Versuchskaninchen dafür spielen. Schon spürte sie die zähe Flüssigkeit über ihrem Gesicht, an ihrem ganzen Körper. Die Flecken würde sie nie raus bekommen.
Mit aller Kraft versuchte sie, den stinkenden Klops von sich zu schieben, oder zumindest sich an die frische Luft zu winden.
Vergebens.
Sie spürte schon den Druck Körper, der ihr mitteilte, dass er Sauerstoff brauchte, um die diese Anstrengung zu vollbringen. Die Trübung ihres Bewusstseins, da ihr Gehirn unterversorgt war. Und ein Ziehen an dem Stiefel, der aus dem Berg ragte. Verflucht, jetzt hatte sie auch noch einen Zombie an der Backe.
Mit schwindenden Kräften trat sie nach den für sie unsichtbaren Händen und zog das Bein ein.
Luft. Sie brauchte Luft.
Sie konnte nicht so sterben, nicht so.
Nicht begraben unter einem verfickten toten Zombie, den sie nicht wegrollen konnte, weil er sich als Lebender dazu entschlossen hatte, so schwer wie ein Blauwal zu werden.
Ihr Körper zitterte, als er ein letztes Mal im wahrsten Sinne des Wortes aufbäumte in einem letzten Versuch, sich zu befreien.
Und wirklich, wie durch ein Wunder wurde die Last auf ihre leichter, sie spürte einen leichten Zug. Durch die verschlossenen Augenlider nahm sie Licht war und wagte es, die Augen zu öffnen und instinktiv nach Luft zu schnappen. Jemand beugte sich über sie und versuchte offenbar, sie hochzuziehen. Nach einem Augenblick erkannte Lèo ihn als den Brillenträger, der vorhin noch fröhlich in die Zombiemenge geschossen hatte.
„Alles okay?“
Keuchend und mit zitternden Knien reckte sie ihrem Retter nur schwach einen Daumen nach oben, woraufhin dieser nickte, ihr kurz auf die Schulter klopfte und dann das Weite suchte.
Echt super Helden waren sie, aber immerhin hatte er kurz Courage.
Mühsam beugte sie sich nach ihrer Machete, erfasste sie. Es war, als ob der Griff ihr neue Energie verlieh, vielleicht war es auch nur die wiederhergestellte Sauerstoffzufuhr. Kurz blickte sie sich um. Einige Vermoderte steuerten auf sie zu, waren aber noch ein gutes Stück entfernt. So ergriff sie die Gelegenheit und trat dem kopflosen Fettkloß kräftig in den Arsch.
Einmal.
Zweimal.
Dreimal.
Das war echt nötig gewesen. In dieser Welt musste man seine Aggressionen sofort an den richtigen Ob- bzw. Subjekten auslassen, gerade, wenn man in einer Gruppe war. Geschmeidig sprang sie über Mt. Fatty und auf seine deutlich schlankeren Kollegen zu.
Heute würde sie sicher noch nicht sterben.

truecarver
18.09.2015, 20:26
Große Scheiße. Ganz große Scheiße. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren während das Herz kräftig in seiner Brust schlug. Jäger sprintete über die Baustelle, vorbei an dem ungewöhnlichen Sarg, in dem sein Inhalt friedlich schlummerte ohne das Wahnsinn hier draußen mitzubekommen. Jaja, schlaf nur Kollege, dachte sich Jäger im Vorbeirennen und wünschte sich in diesem Augenblick ebenfalls einen Kokon, in den er hineinkriechen und ein Nickerchen halten könnte bis alles vorbei ist.

Das ganze Lager war in Aufruhr. Es ist genau die Situation eingetreten, vor der sich jeder gefürchtet hatte. Wie wahrscheinlich ist es schon, dass eine Armee von Untoten plötzlich vor unserer Tür steht, musste sich bestimmt so mancher gedacht haben. Nach all den Jahren hinter den schützenden Mauern von Shengs Hope, begann die Unmittelbarkeit der Gefahr zu schwinden. Es verkam zu einem Fernen Donner, dessen wütender Schlag leise wahrgenommen wird und man sich kurz überlegt, ob nicht vorsichtshalber ein Regenschirm angebracht wäre, nur für den Fall dass das Gewitter zufällig auch uns erreicht. Er hatte sich mit aller Macht gegen diesen Gedanken gesträubt, ihn wieder ins Bewusstsein gezerrt und ins Fadenkreuz genommen um das Gefühl für den Tod und das Ende des Fortbestehens der menschlichen Rasse festhalten zu können. Alles andere ist nur Ablenkung. Nun da er wieder draußen in der Apokalypse angekommen ist, auf der Mission zur Wiederherstellung der Welt und mit pochendem Herzen und Schweiß auf der Stirn durch den Sumpf einer Horde von Untoten entgegen rannte, musste er sich eingestehen, dass dieser Gedanke ihn die ganze Zeit über an der Nase herum geführt hatte. Er dachte es festzuhalten, seiner Gegenwart mit Respekt und Ehrfurcht zu begegnen würde genügen. Stattdessen fuhr er auf Schienen, die von seiner unbewussten Faulheit und dem Trugbild von Sicherheit für ihn bereits gelegt waren. Stattdessen hatte er die Erkundung der umliegenden Gebiete aufgeschoben, denn was sollte schon passieren, Zombies vor der Haustür? Ha! Wie unwahrscheinlich.

Er fühlte sich blind und der Gefahr, die noch niemand vollständig begreifen konnte, schutzlos ausgeliefert. Aber Mission ist Mission. Nachdem er Sheng in die Augen gesehen und ihm versichert hatte, dass er auf ihn zählen konnte, gab es kein zurück mehr. Ech, als er von Bogs Mannschaft aus dem Sklavenlager befreit worden war und mit diesen durchgeknallten Kerlen aufwuchs und von ihnen lernte, was es bedeutete ein guter Soldat zu sein, schon da gab es keine zurück mehr für ihn. Rückzug bedeutet Fahnenflucht, es bedeutet seine Kollegen im Stich zu lassen, seine Vorgesetzten im Stich zu lassen und viel gravierender noch, die Mission im Stich zu lassen. Bogs Worte. Er wünschte der alte Chef wäre jetzt hier. In dieser Situation würde der Alte aufblühen und mit Befehlen nur so in alle Richtungen um sich schmeißen, die anschließend auf beeindruckende Weise zu einer perfekt abgestimmten Choreographie zusammenkommen würden. Höchstens Materialverluste. Das militärische Ballett.

Jäger rannte im Halbkreis um den noch geballten Haufen von Untoten. Es würde nicht lange und sie würden ohne jegliches Gefühl für Strategie ausschwärmen, sich wie kleine Spinnen auf dem sumpfigen Grund ausbreiten, je nachdem was gerade ihre primitive Aufmerksamkeit beanspruchte. Von der Flanke aus, zwischen der Anhöhe und der Baustelle, mit dem dichten Wald in seinem Rücken, begann Jäger zu viel Krach zu machen, wie er nur konnte. Er schlug mit der Kletteraxt gegen einen Metallbalken, der aus für ihn noch unerfindlichen Gründen aus dem weichen ragte. Aus seinem Mund ergoss sich ein heiserer Schrei aus Flüchen und Provokationen, in den unterschiedlichsten Sprachen. Einen eigenartigen Augenblick lang wunderte er sich, dass er Wörter aus Léos Gesprächen mit ihm in seine Rufe aufnahm.

"Suka, bljat! Hast du keine Kohones am Sack oder was!? Beweg deine Arsch, Motherfucker! Beweg ihn hierher!"

Wie erwartet begannen sich die Untoten aufzuteilen, einige liefen in Richtung Baustelle, wo Léo und Frank sie aufs Korn nahmen. Andere entfernten sich zusehends von der Gruppe und folgten irgend welchen urzeitlichen Instinkten auf der unendlichen Suche nach Fraß. Keiner von ihnen beachtete Jäger. Sein Gesicht war bereits rot vor Anstrengung, die Augen quollen hervor wie Golfbälle und sein Adams Apfel sprang einem Yoyo gleich auf und ab. Dann ein lauter Krach. Jäger verstummte und riss den Kopf herum. Lancaster hatte auf seinem Bike mehrere Rohre zu Fall gebracht. Sie wälzten sich schwerfällig auf die Untoten, denen jeglicher Selbsterhaltungstrieb zu fehlen schien. Einige rannten direkt auf sie zu. Andere bewiesen entweder eine gewisse intelligente Gegenwärtigkeit oder wankten ziellos umher und rein zufällig weg von dem sicheren, für sie finalen Tod.

Mehrere lösten sich von der Horde und setzten ihren Weg wankend aber zügig in eine andere Richtung fort. Man konnte selten an den eingefallenen Augen oder der Körperhaltung erkennen, dass sie ein neues Ziel ansteuerten. Die Anzeichen dafür waren sublim, nur die erhöhte Geschwindigkeit mit der sie auf ihre neue Beute losstürmten verriet sie. Jäger wusste in diesem Moment, dass ein Dutzend Zombies ihn ins Auge gefasst hatte und nun geil vor Hunger auf ihn losstürmte. Ob es der laute Knall der stürzenden Rohre gewesen war oder purer Zufall, wusste er nicht, aber er empfand tatsächlich sowas wie Freude, dass ihm nach all der Anstrengung endlich Aufmerksamkeit zuteil wurde.

Er rief noch ein paar Worte, um sicher zu gehen, dass sie ihm folgen würden und verschwand in dem Waldstück, irgendwo hinter Bäumen und Sträuchern. Nun waren sie in seiner Domäne. Er sprang über umgestürzte, überwucherte Baumstämme, robbte durchs dichte Gebüsch. Dabei steckte er regelmäßig die Finger in den Mund und Pfiff so laut er konnte. Nach und nach zerfiel auch diese Gruppe. Den Ersten erwischte er, als dieser über eine hervorstehende Wurzel stolperte. Die Kletteraxt bohrte sich tief in den weich gewordenen Schädel und das Stöhnen hörte auf. Der Nächste lief um einen Baum herum. Der Baumstamm war nahezu schwarz und überaus breit, sodass Jäger sich von hinten an ihn heranschleichen und das spitze Ende seiner Axt in dem schiefen Kopf versenken konnte. Der Körper fiel reglos zu Boden.

Irgendwann hatte er aufgehört zu zählen. Vielmehr versuchte Jäger sich die Beschaffung des Waldbodens zu merken. Er beschränkte sich dabei states auf ein überschaubares Stück Waldfläche und kannte es bereits nach dem sechsten toten Untoten nahezu auswendig. Ein Katz- und Mausspiel in diesem Gebiet zwischen einem trainierten Menschen und einer dummen, lebendigen Puppe. Jäger war ganz in seinem Element. Aber, war es etwa dieser Gedanke schon wieder? Fühlst du dich nun mitten im Feindgebiet auch sicher? Vorsichtig umrundete er sein Jagdgebiet. Nur noch einer schien übrig zu sein. Dieser Einstein hat versucht zwischen zwei Birken hindurch zukommen, da es im Wald anscheinend nicht genug Platz gab. Nun steckte er fest. Jäger näherte sich siegesgewiss. Die Axt warf er spielerisch in die Luft um sie am Griff wieder zu fangen. Der Zombie wandte langsam den Kopf in Jägers Richtung und wie zuvor, veränderte sich weder etwas an seiner Haltung noch in seinem Gesicht. Sein Stöhnen wurde nicht lauter, die die bis zur Unkenntlichkeit verweste Fratze hatte keinen wütenden Ausdruck angenommen. Er hing einfach nur so rum.

Jäger blieb wenige Zentimeter neben dem Untoten stehen. Dieses Ding war faszinierend, musste er sich eingestehen. Noch nie hatte er die Gelegenheit eines dieser Rindviecher aus nächster Nähe zu betrachten. Er dachte an Howard und wie der alte Deduschka sich ein Arm und Bein ausgerissen hätte, um jetzt in Jägers Schuhen zu stecken. Er würde vor ihm später im Lager damit prahlen... Das Lager! Er hatte fast vergessen, dass er noch gebraucht wurde. Zeit dieser Sache hier ein Ende zu machen. Er hob die Axt. Der Zombie streckte plötzlich seinen Körper gewaltsam nach vorn. Jäger machte einen Schritt zurück. Erneut spannte sich der stinkende Körper, mit schnellen, brachialen Bewegungen rüttelte er die Bäume durch. Laub begann herabzufallen und das Holz gab bedrohlich nach. Jäger trat wieder einen Schritt vor, hob die Axt mit beiden Händen und zerschnitt mit voller Kraft die Luft. In dem Moment löste sich der Oberkörper von dem Unterleib. Das groteske Ding warf sich Jegor entgegen und brachte ihn durch die Wucht zu Fall.

"Blyat!", rief er heiser. Seine Stimme war nahezu völlig verschwunden und sein Hals schmerzte. Er hielt die Kletteraxt zwischen sich und dem untoten Oberkörper, der mit den Zähnen nach seinem Gesicht schnappte. Er versuchte mit bestialischer Kraft den Mund und die krummen Finger in Jegors Fleisch zu rammen. Jegor dagegen drückte den Griff der Axt gegen den fauligen Hals, der Geruch von Verwesung drang aus dem sich öffnenden Mund in Jegors Nase. Mit einer schnellen Bewegung rollte er sich auf dem Boden und blieb auf dem Untoten liegen, die Arme und die Axt geformt zu einer Schranke. Damit presste er den Anderen fest auf den Boden, drückte sein Knie gegen die Brust, holte aus und versenkte die Klinge knapp über der linken Braue. Keuchend stieg er so schnell er konnte von der Leiche, ging in die Hocke und übergab sich auf einen Igel, der gerade zufällig an ihm vorbeitapste.

Daen vom Clan
18.09.2015, 20:47
Probe Vincent: Parcourläufer + Zombies + Ruinen + Bonus: Bestanden!
Probe Frank: Schütze + Schusswaffen + Bonus: Bestanden!
Probe Jegor: Klingenkreuzer + Hiebewaffen + Bonus: Bestanden!
Probe Leo: Klingenkreuzer + Hiebewaffen + Bonus: Bestanden!
Probe Lancaster: Unterhalter + Ruinen + Bonus: Misslungen!

Der Anführer war bereits schon wieder auf dem Weg zurück zur Gruppe, als es passierte.
Dabei hatte es so gut ausgesehen, seine Mitstreiter hatten mit Raffinesse und dann Waffengewalt die Zombiebedrohung massiv reduziert. Eigentlich lag es nur noch an Jegor, den sogenannten "Schweinedienst" durchzuführen, also über das Schlachtfeld zu wandeln und jene mit einem Gnadenschuss hinzurichten, die sich noch regten. Doch bevor es dazu kommen konnte, wurde Lancaster von seinem Motorrad geschleudert.

Und es war genau ein solcher Zombie am Boden, der mehr durch Zufall das Bein des alten Mannes zu greifen bekommen hatte und ihn so vollkommen aus dem Gleichgewicht brachte.
Aufjaulend überschlug sich die Maschine und segelte mit ihm durch die Luft, erde und Gras wurde umherwirbelt, als er direkt vor dem Kran hart aufschlug und dann das Motorrad schmerzhaft auf seinen Beinen landete. Er war festgenagelt und würde hier sterben. Die restlichen drei Untoten kamen auf ihn zugewankt - und alle waren zu weit weg, um ihm zur Hilfe eilen zu können. Selbst die Schützen konnten das Gelände nicht sauber einsehen.
Für Lancaster schien jede Hilfe zu spät, als der erste der Untoten direkt auf ihn zugewankt kam. Sein Mund öffnete sich klackernd und ein Faden faulenden Speichels landete auf seinem angefaulten "Les Miserables"-Shirt, welches der Untote trug...

Caro
18.09.2015, 23:09
https://www.youtube.com/watch?v=WXNkfwOqosA

Haile hörte die Schreie, sah die Meute, noch bevor die anderen überhaupt handeln konnten. Das Chaos sah von oben fast schön aus, als wäre es geplant, und weniger aus der Not heraus geboren. Frank, der schoss, Jäger, der sofort in den Kampfmodus wechselte, Vincent, der anscheinend auf einen Wagen geklettert war, Leo, die alles um sich herum in Bewegung brachte...und Lancaster. Der alte, kluge Mann, den sie zum Anführer erwählt hatten.

"..."

Sie konnte sehen, wie sie den Sarg in Sicherheit brachten. Die anderen waren sicher. Gut. Nur die Mutigen blieben zurück, die Kämpferischen. Und Haile, hier oben, allein. Es war schrecklich, nur stiller Beobachter zu sein.

Aber eigentlich sah es gar nicht so schlecht aus. Die Zombies von heute sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie waren vergammelt, langsam, träge und, in Ermangelung eines besseren Wortes, matschig. Sie waren leicht zu besiegen. Ihr Blick flog über das Schlachtfeld und blieb an der kleinen Figur auf dem Motorrad hängen. Sie konnte ihn hören. Der Wind trug seine Stimme zu ihr herauf.

"NEIN. BLEIB HIER. NICHT DURCH DIE SCHEIBE. DU FUCKING VOLLIDIOT!"

Das war eng. Viel zu eng. Sie sah den alten Mann auf dem Motorrad fahren, die Horden hinter ihm. Es war zu eng. Es waren zu viele. So hoch oben würde sie nichts machen können...Oder? Er fuhr wie ein Wahnsinniger, Getrieben von dem Willen, sie alle zu retten. Die Familie zu retten. Wie ein echter Anführer eben. Es würde nur es nichts nützen. Das Glück der mutigen war heute nicht bei ihm. Er wird sterben.

Sie festigte den Griff um den Spiegel, der immer noch an ihrem Bein befestigt war. Hailes Gedanken rasten.
Soll ich sie mit der Sonne blenden? Nein, das sind Zombies, die interessiert die Sonne nicht.
Den Spiegel nach ihnen werfen? Was würde das denn bringen? Mit viel Glück würde sie vielleicht einen treffen.

Sie musste alle erwischen. Eine Idee reifte in Haile heran. Es waren 30, vielleicht 40 Meter bis zum Boden. Sie musste nur rechtzeitig springen...

"...!"

Es war fast keine Zeit mehr. Lancaster steuerte sein Motorrad in die Nähe des Krans. Gut.

Das Monster aus Stahl ächzte unter ihrem Gewicht. Nur noch ein paar Meter. Haile balancierte bis zur Spitze des Ungetüms. Direkt unter ihr war die Horde. Und Lancaster. Zahllose Arme griffen nach seinem Motorrad. Es gab nur eine Chance, ihn zu retten, eine Chance, ihre Familie zu beschützen. Jetzt. Sie verlagerte ihr Gewicht ein klein wenig nach vorne - und das tat es bereits. Das Monster bewegte sich. Langsam, gemächlich, aber unaufhaltsam.

"!!!"

Es zerbrach unter ihr. Der lange, schlanke Hals des Krans knackte bedrohlich, bis das verrostete Metall nachgab. Die Metallteile flogen nach unten und begruben Zombies unter sich. Der Körper des Ungetüms, mit Haile auf der Spitze, setzte sich nur langsam, wie in Zeitlupe, in Bewegung. Unter ihr Untote, um sie herum die Schreie der anderen, Lancasters Rufe direkt vor ihr, das langsame Mahlen der zahllosen Kiefer. Im Zentrum des Sturms stand Haile, die Arme weit ausgebreitet. So unendlich lebendig. Aber noch war es nicht vorbei.

"Nein!"

Nur noch wenige Meter trennten Haile vom Boden. Mit aller Kraft, die sie noch hatte, sprang sie. Das war das vorerst letzte, was Lancaster sehen konnte, bevor sich eine dunkle Wolke aus Staub und Metallteilen wie eine Decke über die Baustelle legte - ein junges Mädchen, ein fallender Kran und Unmengen an Untoten, die unter dem Gewicht der Metallteile begraben wurden.

"..."

Krachend kam das Monster auf dem Boden zum Ruhen. Haile lag ein paar Meter entfernt im Staub, hysterisch lachend über ihren Erfolg. Nur langsam rappelte sie sich nach oben. Vor ihr: Der Kran, ehemals groß, erhaben, darunter zerquetschte Zombies. Hier und da bewegte sich noch ein Kiefer. Aber auch das würde sich legen.

Sie trat aus der Staubwolke, anscheinend ohne einen Kratzer. Das Glück der Mutigen war heute mit ihr.

Der Spiegel war zerbrochen. Aber das war egal.

Haile nutzt ihren Metaleveltrait "Supporter", um Lancaster zu retten, der ansonsten gestorben wäre.

Daen vom Clan
18.09.2015, 23:13
Der Sieg war der gerechte Lohn für den harten Kampf.
Und sie alle waren noch einmal mit dem Leben davongekommen.


Durch das Ausmerzen der Zombies in der Mauer, sind alle Proben im Nordosten der Karte (also alles was hinter der Mauer statfindet), permanent um 10% erleichtert.

~Jack~
18.09.2015, 23:27
Mit Leo an seiner Seite erledigte Vincent einen Zombie nach dem andern. Wenn eins dieser Biester versuchte sie zu überraschen, dann wurde es bereits vom anderen erledigt. Ein Großteil schien sich aber woanders zusammengerauft zu haben. Kein Wunder, wenn Lancaster mit seinem Motorrad einen höllischen Lärm anstimmte. „Ich glaube so langsam aber sicher könnte er etwas Hilfe gebrauchen.“ Leo drehte sich um, seinem Blick folgend. Ihr Mund öffnete sich, doch dann begann ein ohrenbetäubendes Knarzen die Baustelle zu füllen. „Was zum...?“ Vincents Blick richtete sich gen Himmel. Endlich war es eingetreten. Der Kran gab nach. Und bizarrerweise sah es so aus, als ob Haile dieses Ungetüm reiten würde. Wie ein Drachenritter in einem Fantasy Buch. Hatte sie tatsächlich vor so einzugreifen? War ihr ihr eigenes Leben etwa so egal?

Ein Zombie stürzte neben Vincent zu Boden. Noch eine Sekunde und er hätte sich in seiner Schulter verbissen. „Noch sind wir hier nicht fertig, okay? Sei froh, dass wir nicht in der Nähe des Krans stehen.“ Vincent nickte und verteilte weitere Kopfschüsse. Sein Blick schweifte aber stets zum Kran zurück. Er fiel und fiel … und dann wurde die gesamte Baustelle von einem Beben erschüttert. Der Schrei einer Banshee erfüllte die Welt, entweder vom Kran oder von den zermalmten Zombies ausgehend. Es wirkte mehr als surreal. Wie aus einem Film denn aus der Realität. Vincent wechselte sein Magazin und erschoss zwei weitere Zombies bevor er sich in den Arm kniff. Der zerstörte Kran erhob sich nicht aus seiner Asche.

„Ob Haile das irgendwie überlebt hat?“
Leo erledigte den letzten Zombie und stellte sich dann neben Vincent. „Gibt nur eine Möglichkeit es herauszufinden. Sehen wir doch mal nach.“

wusch
19.09.2015, 00:00
Langsam dünnten sich die Reihen der Zombies aus. Das Gemetzel würde in absehbarer Zeit ein Ende nehmen. Ein Glück waren die meisten Zombies schon so alt, das machte sie schwach und langsam. Zumindest schwächer und langsamer als zuvor. Was auch immer genau sie am 'Leben' hielt, es machte sie doch nicht gänzlich Immun gegen die Prozesse der Verwesung. Die Kultisten sorgten zwar für Nachschub aber dieser kam zu langsam, als dass er die alten wirklich ersetzen konnte. Trotzdem waren sie eine Plage, der man ohne das Heilmittel nicht einhalt gebieten konnte. Während ein weiterer Schuss einem Zombie den Gar aus machte, der sich dem zurück kehrenden Jäger widmen wollte und sie nun wirklich mit den allerletzten lebenden Toten beschäftigten, sah er wie der Kran sich zu beugen begann und eine winzige Figur die sich darauf bewegte. Was zur Hölle tut sie da? Will sie da samt Kran herunter stürzen? fragte er sich und sah dann als er seinen Blick zur Seite wandte, in welcher Situation Lancester war. Verdammt, er opfert sich gerade für uns alle. fuhr dem ehemaligen Polizisten durch den Kopf und nun wurde ihm klar was dort oben, in Luftiger Höhe geschah: Haile wollte wirklich den Kran zum Einsturz bringen um damit auf irgendeine absurde Art und Weise Lancester zu retten. Verrückt genug war sie.
Als der Kran dann endlich einstürzte und auch die letzten Zombies erschossen und erschlagen regungslos am Boden lagen, machte sich Frank auf den Weg zur Baustelle, so wie auch Vincent und Leo.
Dort angekommen erwartete sie der helle Wahnsinn. Haile die ohne jeden Kratzer den gewaltigen Sturz überlebt hatte, Lancester der anscheinend nur leicht angekratzt vom Sturz war und ein gewaltiger Haufen aus Stahl und faulendem Fleisch. Haile, Lancester, ihr habt überlebt. sagte Frank, für den Moment zu verblüfft um etwas anderes, sinnvolleres heraus zu bekommen. Gott sei Dank. Haile, wie auch immer du das gemacht hast, großartig. versuchte er sie über seine verblüffung hinweg zu loben und sich für ihren Einsatz zu bedanken.

Gendrek
19.09.2015, 00:15
Für Lancaster schien die Zeit einige Minuten lang still zu stehen.
Während sich sein Motorrad überschlug, segelte er durch die Luft. Die Arme weit von sich gestreckt, das Gesicht in Schockstarre gefroren.
Es waren nur wenige Sekunden die zwischen seinem Höllenritt und dem harten Aufprall auf dem Boden der Realität vergingen. Für ihn fühlten sie sich jedoch an wie eine Ewigkeit.

All seine Erinnerungen fluteten gleichzeitig seinen Kopf. Dehnten das letzte bisschen Leben welches sein Bewusstsein ihm attestierte so weit aus wie es nur konnte.
All die Gesichter.
All die Orte.
All die Gefühle.
Alles fügte sich zusammen und spielte sich vor ihm ab.

Sein Körper krachte auf den matschigen Untergrund. Hände griffen nach ihm und als Lancaster hinab blickte sah er wie sich ein vollkommen ausgetrockneter und verschrumpelter Zombie an seinem Fuß hochzog. Das ständige Schnappen seiner Kiefer, das Klacken seiner Zähne die immer wieder nach leerer Luft schnappten um ihn näher kommen.
Der Alte sah was passierte, aber er realisierte es kaum. Viel zu sehr wurde er von seinem Kopf vereinnahmt der bereits abgeschlossen hatte.
Wenn nicht das Ächzen und Stöhnen von altem Metall gewesen wäre, dann hätte sich daran auch nichts geändert.

Lancaster hörte wie Metall hinter ihm sich unter dem gewaltigen Gewicht einfach verbog. Bei ihm kam einfach nur das ohrenbetäubende Reißen von Metallstangen an. Der Schatten des mächtigen Kranes der sich über ihn legte und ihn zu zerquetschen drohte.

Vollends im Panik Modus und vom bloßen Instinkt des Überlebens getrieben trat Lancaster mit seinem Stiefel der schimmeligen Leiche ins Gesicht und robbte keuchend davon.
So schnell er es noch konnte schliff er seinen erschütterten Körper weg. Einfach nur weg.
Das vernichtende Krachen und Übelkeit erregende brechen von hunderten Knochen und matschige Geräusch von berstenden Zombiekörpern stieß dem alten Geschichtenerzähler die Tränen in die Augen.
Er war davon gekommen... irgendwie...

...nein. Er korrigierte sich gedanklich. Nicht irgendwie.
Mit feuchten Augen blickte er auf geborstene Metallleiche, Staub wirbelte durch die Luft doch er konnte genau einen Schemen erkennen.
Wie ein Phoenix aus der Asche trat das Mädchen aus der Staubwolke hervor. Niemals hätte er gedacht, dass das Wirklichkeit sein konnte, aber es musste so sein.
Er hatte gesehen wie Haile den Kran hochgeklettert ist bevor die Situation eskalierte. Sie musste dort oben gewesen sein und Sie war es auch welche den Kran zum Einsturz brachte.

Lancaster rollte sich auf die Seite und drückte sich von allen Vieren kniend auf seine zittrigen Beine.
Wie ein großer Wackelpudding der gerade angestoßen wurde wackelte Lancaster unsicher auf Haile zu, nur um sich wieder vor sie zu knien und sie an den Schultern zu greifen.
"Fuck... fuck fuck fuck... heilige... geht es dir gut?!"
Haile blickte mit glasigen Augen einfach geradeaus und grinste.
Das Grinsen einer Person die nicht mehr anwesend war.
"Geht es dir gut?!"
"...!"
Lancaster sah etwas in den Augen des Kultistenmädchens was er für einen kurzen Anflug von Bewusstsein hielt. Sie schien ihn zu fokussieren ehe sie den Blick wieder verlor und lächelnd nach vorn kippte.
"Gott sei Dank. Haile, wie auch immer du das gemacht hast, großartig."
Frank. Lancaster blickte kurz hoch und sah in das Gesicht des Ex-Cops.
Gott verdammt hat sie das großartig gemacht.

Lancaster drückte das Mädchen kurz dankend an sich ehe er Frank direkt anblickte und ihm zunickte.
"Gott verflucht hat sie das... Frank... hol bitte Howard... oder Will. Niemand macht so einen Sturz mit und kommt unverletzt davon."
Er nickte bedeutend in die Richtung der Teenagerin die bewusstlos in Lancasters Armen hing.
Hoffentlich ging es ihr gut.

"Nicht aufhalten lassen. Mädchen abgeben, nächste Aufgabe. Adam... es ist so dringend..."
Seine Gedanken rasten weiter. Wie auf eine Überholspur versuchten sie alles hinter sich zu lassen und den alten Körper weiter zu drängen.
Weiter an die Mission zu denken.
"Nein... ich brauch eine Pause... nur eine kurze Pause..."

Mivey
19.09.2015, 00:36
Howard wusste nicht was er tun sollte. Im Augenblick des Chaos hatte Lancaster ihm überhaupt nicht zugehört, nur mit dem Kopf geschüttelt, sein Blick war, wie so üblich, nur auf sein Ziel gerichtet, ganz gebannt, den Rest der Welt ausblendent.

So fiel es an ihn die wertvollste Fracht der Menschheit in Sicherheit zu bringen. Leichter gesagt als getan in dieser Wildnis, umgeben von Feinden, sowohl unter den Lebenden als auch Untoten, wie Howard und Frank aufgrund ihrer Unaufmerksamkeit erfahren mussten. Es schien ihm im Nachhinein wirklich ungewöhnlich, dass keiner von ihnen auf die Idee kam das Innere der Grenzwand genauer anzusehen. Ihr Leben in Sheng's Hope hatte wohl beide, den erfahrenen Kämpfer als auch den erfahrungsreichen Veteranen, verhätschelt und hochmütig werden lassen.

Das und anderes ging ihm nun durch den Kopf als er gespannt aus einer Lichtung im Wald seinen Blick auf den Bauplatz richtete.

"Nur keine Infizierten", sprach er zu sich selbst. Es war ein Heidenlärm gewesen, aber es musste einfach sein, dass sie überlebt und gewonnen hatten. Beim ersten Anzeichen, jedoch, dass die Untoten die Verfolgung aufnahmen, war er bereit mit Adam aufzubrechen. Die anderen würden ihm wohl folgen, hoffte er, aber noch mehr, dass er Lancaster und die anderen heil wieder zurück kommen würden.

wusch
19.09.2015, 00:56
Als Lancester ihn ansprach, schaffte es Frank sich wieder vollends zusammen zu reißen und hatte wieder die Kontrolle über sich selbst. Er sah, wie Haile dem Anführer der Gruppe, dem sie gerade das Leben gerettet hatte, in den Armen lag, von ihrer Wahnsinnstat anscheinend doch völlig erschöpft in Ohnmacht gefallen. Lancester hatte eindeutig recht. Sie brauchte einen Arzt. Selbst wenn sie wirklich unverletzt war, sollten sich Howard oder Will das ganze einmal ansehen. Im schlimmsten Fall hatte sie einen unbemerkten Bruch oder dergleichen und schlecht zusammen gewachsene Knochen waren alles andere als praktisch. Er glaubte es nicht aber Vorsicht war bekanntlich immer besser als Nachsicht.
Gib sie mir Lancester. bat er den alten Geschichtenerzähler und streckte die Arme aus um Haile entgegen zu nehmen. Du bist doch völlig fertig und brauchst eine Pause und ein Arzt sollte dich sowieso einmal von oben bis unten durchsehen. Wenn wir mit ihr zu unseren Ärzten gehen, dann können wir das ganze in einem Abwasch erledigen. schlug Frank vor, der Lancester mit gewisser Sorge musterte. Hast du auch den ganzen Wahnsinn halbwegs heil überstanden? Es war ja dann doch ziemlich knapp. fügte er noch an.
Seine Lektion hatte er auf jeden Fall gelernt: Immer auch IN der Mauer nachsehen, wenn man nach Zombies sucht, sonst erwartet einen unter Umständen eine böse Überraschung. Immerhin hatten sie nun die Zombies getötet und mit Sicherheit in der Gegend ein paar weniger davon. Das hatte ihnen die Baustelle gesichert, welche sie nun eventuell als Lager nutzen konnten und dazu den einen oder anderen Zombie vom Schlachtfeld weggelockt. In jedem Fall konnten ihnen nun keine Zombies mehr in den Rücken fallen.

Mephista
19.09.2015, 01:12
Dieses Mädel.
Dieses gottverdammte, wahnsinnige Mädel.
Dieses wahnsinnige, wundervolle Mädel.
Vincent und Léo eilten auf die gewaltigen Staubwolken zu, in denen sich der umgestürzte Kran und hoffentlich eine noch unbeschadete Haile befanden.
“Das war eindeutig der Zombie- Combo-Kill des Tages...“, dachte sie laut. Einen verfluchten Kran zum Einsturz bringen, um einen Kollegen zu retten und selbst vielleicht draufzugehen oder zu Gemüse zu werden, erforderte gewaltige Cojones.
Der Staub lichtete sich langsam und ihren Augen eröffnete sich das Bild, wie Haile vornüber in die Arme des heißen Geretteten sackte.
Besorgt eilte sie heran und hockte sich ohne große Worte zu verlieren neben die beiden, als der Wachmann gerade sein Reden abstellte. Um den und den alten Sack würde sie sich später noch kümmern, im Moment gab es Wichtigeres. Sollte Haile auch nur ein Haar gekrümmt sein, würden die beiden sich wünschen, unter dem Kran zermatscht worden zu sein. Ihr war nicht genau klar, ob ihr das Mädchen wirklich etwas bedeutete, aber im Gegensatz zu den meisten Trotteln hier hatte sie Format und Léo bewiesen, dass sie halbwegs für diese ganze Scheiße geeignet war.
Rasch hielt sie ihre Hand vor den leicht geöffneten Mund der Bewusstlosen, während sich ihr Blick auf den Brustkorb fixierte. Einige Sekunden blieb sie völlig reglos, nur um dann erleichtert aufzuatmen, als sie einen Luftzug vernahm und der Brustkorb sich regelmäßig hob und senkte. “ Afortunadamente...(So ein Glück)“ , seufzte sie und blickte auf. Ihre Augen sahen direkt in die des Anführers. Er schien auch nicht gerade auf der Höhe zu sein.“Alles in Ordnung mit Dir? Du siehst aus, als würdest Du Haile gleich Gesellschaft leisten...“ Unwillkürlich legte sie ihre Hand prüfend auf seine Stirn, als ob ihr das seinen kompletten Gesundheitsstatus übermitteln könnte.

Gendrek
19.09.2015, 01:28
Lancaster drückte Haile Frank in die Arme.
Auch wenn der Ex-Polizist nicht mehr der Jüngste war, so war er doch irgendwo ein "junger" Vater und entsprechend verhielt er sich auch. Es war als würde er eine Porzellanpuppe übernehmen.
Vorsichtig hob er Haile an und nickte Lancaster zu.
"Du bist doch völlig fertig und brauchst eine Pause und ein Arzt sollte dich sowieso einmal von oben bis unten durchsehen. Wenn wir mit ihr zu unseren Ärzten gehen, dann können wir das ganze in einem Abwasch erledigen"
"Neiiiiiin"
"Hast du auch den ganzen Wahnsinn halbwegs heil überstanden? Es war ja dann doch ziemlich knapp"
"Ughhhh"
Lancaster brauchte keinen Check-Up. Es ging ihm gut, wenn man von dem nervösen Zittern seiner Gliedmaßen mal absah.

Der Geschichtenerzähler schluckte hörbar und wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als sich auch noch die Latina zu ihnen dazugesellte und sich gleich besorgt auf das Mädchen stürzte.
Er konnte nicht genau sehen was sie dort tat, aber Ihr besorgter Blick löste sich irgendwann auf und wich Entspannung.
"Afortunadamente..."
Eingerostetes Spanisch half dann doch irgendwie.

Lancaster lehnte sich ein Stück zurück und stützte sich mit den Ellbogen vom Boden ab.
Sein Blick ging Richtung Himmel. Die dichte Wolkendecke passte perfekt zu Ihrer jetztigen Situation. Grau und trostlos.
Auch wenn sie gerade noch so davon gekommen sind... schön war es nicht. Dann legte sich eine Hand auf seine Stirn.

"Alles in Ordnung mit Dir? Du siehst aus, als würdest Du Haile gleich Gesellschaft leisten..."
Lancaster schloss kurz seine Augen. Haile. Teufelskind.
Schlagartig öffnete er seine Lider wider und blickte in das sorgenvolle Gesicht der jungen Latina.
"Alles okay... nur ein wenig wackelig auf den Beinen... und den Armen. Eigentlich wollte ich gleich weiter und..."
"Weiter? Du bist kreidebleich und wurdest fast von einem Kran erschlagen"
Mhh, naja. Wenn man es so ausdrückte. Lancaster schaute sich noch einmal den zerbrochenen Koloss an der nur wenige Meter von ihm entfernt lag.
"Jjjjaaa... möglicherweise... vielleicht nur eine kurze Pause? Wirklich. Mir geht gut. Ich bin während eines Sturmes mit einem Kajak durch eine Bucht gerudert und hab dabei gegen Zombies gekämpft und bin mit einem Boot über den halben Pazifik. Der Kran ist da doch... ha..."
Lancaster blickte der jungen Frau tief in die Augen. Ein gewisses Gefühl der Vertrautheit stellte sich ein und er konnte sich einfach nicht erklären warum.
"Ich brauch vermutlich echt jemanden der nicht aufpasst, dass ich gleich in die nächste Gefahr hüpfe. Ich seh mich schon in 15 Minuten in irgendeinem Matschloch stecken während mir eine Schrotflinte vor die Nase gehalten wird..."

Mephista
19.09.2015, 02:36
Sie wusste nicht genau, was mit dem Mann los war, dass er so darauf beharrte, dass bei ihm alles in Ordnung war und er gleich wieder loslegen wollte, irgendwelche weiteren Großtaten zu vollbringen.
Wenigstens hatte er nach einem langen Augenblick, bei dem sie wieder diesen merkwürdig furchtigen Geschmack auf der Zunge bekam, ein wenig Einsehen.
"Ich brauch vermutlich echt jemanden der nicht aufpasst, dass ich gleich in die nächste Gefahr hüpfe. Ich seh mich schon in 15 Minuten in irgendeinem Matschloch stecken während mir eine Schrotflinte vor die Nase gehalten wird..."
Léo grinste schief.
"Ganz ehrlich? Ich weiß nicht wie lange es her ist, dass Du deinen Kajaktrip oder Paziküberquerung durchgezogen hast, aber im Moment würde ich Dich nichtmal in einem Plantschbecken spielen lassen"
Die Vorstellung, ihn in einem Plantschbecken zu sehen, amüsierte und reizte sie allerdings schon.
Mit einem Ruck stach sie ihre Machete in den Boden und stützte ihren Arm darauf ab, als sie fortfuhr:
"Also mach Dir mal keine Sorgen, ich kann seeeehr gut darauf aufpassen, dass Leute mir nicht abhauen, wenn ich will. Und Du hast soeben den Hauptgewinn einer Deluxe-Bewachung gewonnen...“
Sie verzog das Gesicht kurz zu einem stummen Schrei, als ob sie sich vor ihren eigenen Worten fürchten würde, ehe sie Haile gedankenverloren durchs Haar streichte. Sie liebte ihre Haare wirklich, war es vielleicht das? Immerhin hatte ihr das den Namen des Mädchens eingebracht.
Apropos....
"Wie heißt Du eigentlich?“
Nur weil sie monatelang quasi Nachbarn und seit zwei Wochen Missionskollegen waren und sie ihn zugegebener Weise schon ziemlich attraktiv fand, musste sie noch lange nicht wissen, wie sein Name war. Außerdem würde das ihr vielleicht helfen, ihn besser in ihre Erinnerung einordnen zu können.
"Lancaster...und Du?“
Da klingelte mal so gar nichts. Klang nicht im mindestens komisch oder lustig. Eher versnobbt und aufgesetzt.
Sie betrachtete ihn intensiv, als ob sie ihm durch die Augen auf die Seele schauen und alles von dort herauslesen wollte.
"Hm... der Name passt irgendwie garnicht zu Dir, finde ich. Ich bin Leocadia Arrellano-Felix, aber Du kannst mich ruhig Léo oder Mrs. Aufpasserin nennen.“

wusch
19.09.2015, 07:54
Vorsichtig übernahm er die bewusstlose Haile von Lancester, nachdem Leo sich auf ihn gestürzt hatte und fest gestellt hatte das sowohl er als auch Haile halbwegs in Ordnung waren und er musste ihr recht geben. Lancester musste sich wirklich ein wenig ausruhen. Er hatte Zombies gesehen (neue, nicht diese alten hier), die Lebendiger wirkten als der Geschichtenerzähler hier. Dann pass mal gut auf unseren Chef hier auf. meinte er noch, als er sich auf der Stelle umdrehte und sich schließlich auf seinen Weg zu in ihr Lager machte. Howard war wahrscheinlich noch bei der neuen Position von Adams Sarg. Er musste wirklich zugeben, dass die neue Kultistin recht leicht war, leichter als erwartet. Wahrscheinlich war es gut gewesen, dass niemand anderes auf den Kran geklettert war, dann wäre es vielleicht weniger glimpflich ausgegangen. Er hoffte, das Haile mit dieser Wahnsinnstat nicht ihren ganz persönlichen Glücksvorrat verbraucht hatte, denn sie würde es noch brauchen können, so wie es jeder von ihnen. Ein passabler Schutzengel war sie auf jeden Fall gewesen.
Bei Howard und den anderen angekommen, legte er Haile auf ein trockenes, nicht zu hartes Stück Boden. Für die hier, die es nicht richtig mitbekommen haben: Haile hatsoeben den Kran zum EInsturz gebracht und damit Lancester das Leben gerettet. Lancester hat nur ein paar harmlose Kratzer auf den Beinen und benötigt eine Pause, Leo und Vincent sind bei ihm. Haile hier scheint zwar völlig unverletzt zu sein, es wäre dennoch nicht schlecht, wenn Will oder Vincent sie sich einmal ansehen könnten. Vielleicht hat sie doch mehr abbekommen als man auf den ersten Blick sieht. schloss Frank seine Erklärung und schaute am Ende zu den Beiden ärzten, um zu sehen, wer von ihnen sich um Haile kümmern würde. Ich glaube nur dass wir sehr bald heraus finden werden ob sich wirklich Menschenfleisch gegessen hat, wenn jemand wieder mit glühendem Eisen vor ihr herum hantiert. meinte er witzelnd um die Situation zu überspielen. Er war genauso besorgt wie Lancaster und Leo.

Lynx
19.09.2015, 09:59
Es war alles so schnell gegangen. Vielleicht waren sie durch die bisher so friedliche Reise auch unachtsamer geworden?
Gerade noch hatten sie besprechen wollen, ob man das naheliegende Camp auskundschaften gehen sollte. Eine junge Frau, die Evi in Shengs Hope noch nie gesehen hatte, hatte das angezettelt. Genaueres wusste offenbar niemand über sie, außer dass sie Leo hieß. Und sie schien sich mit Haile, Jäger angefreundet zu haben. Sie und Eryn wollten jedenfalls ins Camp im Südosten, und recht schnell hatte die Gruppe den Entschluss gefasst, dass man vorher lieber die Lage checken sollte. Lancaster, Jäger, Vincent und Evi hatten sich gerade mit den beiden Frauen getroffen, um Näheres zu planen. Aber dann war die Hölle losgebrochen, und Howard und Frank waren mit einer Horde Zombies im Schlepptau angerannt gekommen.

Sofort waren sie alle auseinander gestoben, um sich nützlich zu machen. Evi war mit Howard zu Adam gerannt, weil sie dem alten Doc kaum zutraute, das Ding im Notfall alleine zu schützen. Aber der alte Doc bemerkte sie gar nicht richtig. Völlig auf den Sarg fixiert schien er fieberhaft zu überlegen, wie er ihn am besten in Sicherheit bringen konnte, sollte es zum Äußersten kommen.
Man hörte entfernte Rufe, knallende Schüsse und schließlich ein so lautes Krachen, das die Erde zu beben schien.

Der Doc murmelte irgendwas zu sich selbst, und Evi wollte ihn gerade ansprechen, als Frank aus der Ferne zu sehen war. Er trug eine leblose Haile auf dem Arm, aber der Ex-Cop hatte einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht.
"Für die hier, die es nicht richtig mitbekommen haben: Haile hatsoeben den Kran zum EInsturz gebracht und damit Lancester das Leben gerettet. Lancester hat nur ein paar harmlose Kratzer auf den Beinen und benötigt eine Pause, Leo und Vincent sind bei ihm. Haile hier scheint zwar völlig unverletzt zu sein, es wäre dennoch nicht schlecht, wenn Will oder Howard sie sich einmal ansehen könnten. Vielleicht hat sie doch mehr abbekommen als man auf den ersten Blick sieht."
Evi legte dem alten Doc die Hand auf die Schulter, und nun schien er sie erstmals seit Ausbruch des Chaos anzusehen. Er machte aber keine Anstalten, zu Haile zu gehen. "Hey, Adam ist sicher. Alles kein Problem, siehst du?" Sie sprach mit ihm als wäre er ein kleiner Junge, wofür sie einen kalten Blick von ihm erntete. Oder vielleicht war es auch gar kein Blick, der an sie gerichtet war, da er immer noch leicht abwesend wirkte.
Die Taucherin seufzte und kniete sich neben Haile, allerdings so, dass sie nicht im Weg war, sobald sich jemand - unter Berücksichtigung der Umstände wohl Will - um sie kümmern würde. Lächelnd betrachtete sie die Kultistin. Was für ein mutiges, wildes Kind.
"Was ist mit Jäger?", fragte sie schließlich Frank, der den Russen in seiner Aufzählung nicht erwähnt hatte.

wusch
19.09.2015, 11:13
"Was ist mit Jäger? fragte Evi, die Taucherin die auch oft im Dusty Derreks gewesen war ihn als er Haile abgelegt hatte und erst in diesem Moment wurde ihm bewusst das er alle Kampfteilnehmer aufgezählt hatte, ausser Jäger. Dass es da so aussah, als ob diesem etwas zugestoßen sein könnte, war rückblickend logisch. Ich habe ihn aus den Augen verloren, als ich zum Kran geeilt bin um zu sehen, wie es Lancester und Haile geht aber als wir die letzten Zombies getötet haben war er definitiv noch am Leben, einer der wenigen die noch übrig waren hat sich in seine Richtung bewegt und ich habe ihm eine Kugel in den Kopf gejagt. Er wird sicher gleich wieder hier auftauchen. antwortete Frank und sah sich seinerseits kurz um. Nein, kein Jäger in Sicht. Nunja, wie er selbst gesagt hatte, Jäger wurde gleich kommen.
Und ist hier bei euch und Adam alles okay? Gab es keine Probleme während der ganzen Aufregung? erkundigte Frank sich nun auch nach dem Wohlbefinden all derer, die sie gerade zu fünft beschützt hatten.

Mivey
19.09.2015, 12:13
Ein Stein fiel Howard vom Herzen, als er endlich die fünf Kämpfer, siegreich, zurückkehren sah. Aber gleich musste er sich korrigieren, es waren nur vier, die fünfte wurde getragen. Er konnte gleich sehen, dass das junge Ding sein musste, dass er bereits in Shengs Hope behandelt hatte. Sie musste schon ein unglaubliches Pech haben, oder sie war einfach nur todesmüde. Bei den Kultisten konnte wohl beides zugleich zutreffen. Als sie auf die Baustelle kamen, rannte ihnen Howard entgegen, und wies sie in die neue Position. Die Baustelle war inzwischen noch weniger begänglich als vorher, und am Beste sollte sowieso Lancaster entscheiden wie sie von hier weitergehen sollte. Mit solcher einer Verantwortung wollte Howard dann doch nichts anfangen.

Frank kam schließlich zu Ihnen und klärte die Restlichen, die bisher um ihr Überleben gebangt hatten über die Ereignisse auf. Auch schien Haile nicht so schlimm verletzt wie Howard befürchtet hatte.

"Am Besten kümmert sich der Junge um das Mädchen. Ich glaub von mir hat die seit ihrer Brandwunde genug gesehen.", wandte Howard ein und blickte zu Will, der in ihrer Gruppe wohl als einziger den Titel Arzt wirklich verdiente.

Kaia
19.09.2015, 12:41
Will war froh gewesen, dass sich die erste Etappe über niemand großartig verletzt hatte und er so, seine Vorräte an Medikamenten und Verbandszeug, nicht hatte anbrechen müssen. Während die Gruppe sich aufgeteilt hatte die Umgebung um ihr Lager herum auszuspähen hatte er sich um die Versorgung von Merete, dem alten Gaul, und die Überprüfung der Nahrungs- und Wasservorräte gekümmert.

Als der Lärm von der Baustelle zum Lager rüberdrang und so etwas ähnliches wie Panik ausbrach versuchte Will sich so nah wie möglich an den erfahreneren Kämpfern, die im Lager zurückgeblieben waren, zu halten. Wills Blut pulsierte in seinen Ohren und wusste, dass falls sich jemand oder etwas in das Lager verirren würde, ein Kampf unausweichlich sein würde. Und er konnte nicht kämpfen. Doch dazu kam es nicht.

Frank kam mit dem jungen Kultistenmädchen auf dem Arm ins Lager gelaufen und nachdem er Haile auf den schmutzigen Boden des Lagers abgelegt hatte informierte er die zurückgebliebenen Abenteurer über das, was dort vorgefallen war. Will atmete erleichtert aus, als er hörte, dass Lancaster weitestgehend unverletzt war.

"Am Besten kümmert sich der Junge um das Mädchen. Ich glaub von mir hat die seit ihrer Brandwunde genug gesehen."

Will war etwas überrascht, dass Howard ihm die Aufgabe übergab sich um Haile zu kümmern. Er hielt viel von dem alten Mann und war sich sicher, dass seine Fähigkeiten Wills bei weitem überstiegen. Er ging also zu Haile und Frank hinüber um sich dem Zustand des jungen Mädchen einmal anzusehen. Er zog seine Jacke schnell aus und legte sie ihr unter den Kopf. Das letzte was sie jetzt wohl noch gebrauchen konnte war nicht mehr atmen zu können. Dann begann er damit ihre Vitalzeichen zu überprüfen. "Es scheint alles in Ordnung zu sein. Sie hat ein paar Kratzer..."
Will strich Haile vorsichtig das zerzauste Haar aus ihrem schmutzigen Gesicht. Sie sah aus als würde sie einfach nur friedlich schlafen, ihr Atem ging gleichmäßig und ihre Brust hob und senkte sich in einem hypnotisierenden Rythmus.
"Helft mir sie aus der Sonne in den Schatten und am besten auf etwas weiches zu tragen."
Er sah in die Runde und hauptsächlich Frank und Howard an die am nächsten standen.

Mivey
19.09.2015, 16:49
Howard sah dem jungen Artzt über die Schultern, als er sich der jungen Kultistin behutsam näherte. Kaum war bei ihr angekommen, konnte er sich gar nicht schnell genug ausziehen, wie es schien. In der tropischen Hitze hatte Will natürlich unter seiner Jacke nichts an und beim Blick der beiden konnte man schon auf komische Gedanken kommen. Howard konnte es ihm nicht wirklich übel nehmen, aber entschied sich am Besten nichts zu sagen.
Evangelika, Howard und sie hatten sich während der Reise vorgestellt, schien ebenfalls ganz gebannt die Behandlung zu beobachten. Doch es schien Howard, dass es mehr der freie Oberkörper des jungen Arztes war der sie beschäftigte.

Nach einer Weile stand Will wieder auf.

Als Evangelika protestierte, blickte der junge Arzt sie mit einem entwaffnenden Blick an und meinte lediglich: "Wir haben ja drei starke Männer hier, da sollte so eine schöne Dame sich nicht anstrengen müssen". Darauf hin blickte die Frau betreten zur Seite, ihre roten Wangen nicht zu verkennen.

Howard blickte Frank an, und dieser nickte ihm zu und die beiden Männer trugen sie schließlich unter den kühlenden Schatten eines besonders großen und breiten Baumes. Davor legte Frank noch einige der bereits leeren Säcke darunter. Nicht gerade der weichste Stoff, aber es musste wohl ausreichen.

Der Baum wirkte wie aus einem tropischen Regenwald, mit hohen breiten Wurzeln. Glücklicherweise war der Boden hier auch recht trocken, doch wie lange das noch anhalten wurde war nicht klar. Die Luft war heiß, aber die Luftfeuchtigkeit war sehr sehr hoch. Ein spürbarer Dunst lag über allem. Es würde wohl noch heute einen tropischen Regenschauer geben. Diese sollten aber auch nicht alzu lange dauern, wenn sich Howard an die Reste seiner Schulbildung erinneren konnte. Er hoffte, dass sie ihre Arbeit in dieser Gegend schnell beendigen konnten. Dieses Klima machte ihm schon jetzt sehr zu schaffen.

Caro
19.09.2015, 17:40
Als Haile ihre Augen wieder aufschlug, lag sie unter einer großen Pflanze, unter ihr irgendetwas Kratziges. Ein Hustenkrampf schüttelte ihren Körper durch, als sie sich hinsetzen wollte. Sie spürte die besorgten Blicke von Howard, Will und den anderen auf sich ruhen. Sie hatte ihn gesehen. Lancaster hatte es geschafft. Die anderen auch?

"...!"

Beim Hochrappeln fiel Haile sofort wieder vornüber um. Will hastete zu ihr, griff sie am Handgelenk und half ihr, sich gegen den Baum zu lehnen

"...?!"
"Alles wird gut, die anderen haben es alle überstanden."
"..."

Haile schloss ihre Augen wieder und lehnte sich zurück. Sehr gut. Vollkommen erschöpft gestikulierte sie Will zu, dass sie etwas zum Schreiben brauchte. Bevor sie alles wieder vergaß - schließlich war sie ja ursprünglich nicht auf den Kran geklettert, um einen Stunt zu vollführen. Howard reichte ihr ein zerfleddertes Notizbuch und einen alten Stift. Schnell skizzierte sie ihre Erinnerung. Das Haus mit dem Kreuz. die Stadt in der Ferne, die Mauer und alles drumherum. Naja, nicht so schön wie in Shengs Hope, aber das würde es tun.

Die anderen Mitglieder des Treks schienen schon daran zu arbeiten, Adam wieder in Position zu bringen. Und auch Haile wollte helfen, wusste aber nicht so recht, was sie machen sollte. Howard und Will hatten sie mal wieder im Blick, damit sie nicht schon wieder schwer verletzt irgendwelche Heldentaten vollbrachte. Evi hockte ebenfalls in der Nähe und schien nachzudenken.

"..."
"Hey Cr...Ähm, hey Haile."

Warum strahlten sie alle so an?

Erneut rappelte Haile sich hoch, diesmal mit mehr Erfolg. Mal sehen, ob die anderen etwas zu sagen hatten.

Lynx
19.09.2015, 22:56
Während Will sich Creep kurz angesehen hatte, hatte Evi Frank versichert, dass im Lager alles in Ordnung und niemand zu Schaden gekommen war. "Ich schätze, damit seid ihr alle unbestreitbar die Helden des Tages! So gesehen, sogar die Helden der letzten zwei Wochen, weil sonst nichts passiert ist.", meinte sie zwinkernd, sah aber gleichzeitig nochmal in die Richtung, aus der der Polizist gekommen war. Hoffentlich würde Jäger mit den anderen wirklich bald folgen und es war alles in Ordnung.

Will hatte sich unterdessen aus irgendeinem Grund entblößt, was sie von ihm nun wirklich gar nicht gewohnt war. Sie kannte ihn außerhalb seiner Klinik ohnehin nur als stummen Eckenhocker im Dusty Derrecks. Nicht besonders aufgeschlossen. "Helft mir sie aus der Sonne in den Schatten und am besten auf etwas weiches zu tragen.", sagte der hübsche Doc nun, und wie selbstverständlich stand Evi auf und klopfte sich ein bisschen Staub von den Hosen. Der Arzt schien aber auf anderweitige Hilfe zu hoffen, weil er gar nicht so recht reagierte, sondern Frank und Howard ansah.
"Hey, es kann losgehen!", sagte die Taucherin leicht verwirrt, aber der hübsche Doc entgegnete nur: "Wir haben ja drei starke Männer hier, da sollte so eine schöne Dame sich nicht anstrengen müssen". War er jetzt von allen guten Geistern verlassen? Schöne Dame? Also sie war ja schon als vieles bezeichnet worden, aber schön war zumindest wortwörtlich nicht oft dabei gewesen, und Dame sowieso nie. Wer sagte heutzutage überhaupt noch zu jemandem Dame?
Völlig überrumpelt sah Evi schnell weg, weil sie merkte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Sie war verlegen - weniger weil sie es als Kompliment auffasste, als als bodenlose unterschätzung ihrer Fähigkeiten. Sie hätte Haile ja wohl sogar ganz alleine...und mit nur einem Arm tragen können. Mindestens!
Pff, den Doc würde sie ab jetzt nicht mehr den hübschen nennen. Der Schnösel-Doc, das war er. Aber sie würde ihm schon noch beweisen, dass sie stark war.

Ihre Gedanken wurden kurz unterbrochen, als Haile aufwachte, und sofort eine Skizze der Umgebung anfertigte. Sie war wirklich nicht unterzukriegen. Während Evi ein erleichtertes, fast stolzes Lachen entfuhr, spiegelte sich in ihren Augen auch Bewunderung. Obwohl die Kultistin so jung war, war sie stark, mutig und nicht zu zähmen. Sie war frei. Und niemand zweifelte an ihren Fähigkeiten. Selbst wenn es jemand getan hätte, wäre es ihr wahrscheinlich auch egal gewesen, sie tat ja ohnehin was sie wollte.
"Hey Cr...Ähm, hey Haile."
Creep war gerade dabei, sich aufzurappeln. Offenbar konnte sie einfach nicht still sitzen, was Evi erneut ein Grinsen entlockte.
"Ich wünschte du könntest erzählen, was genau passiert ist. Aber ich hab gehört, ihr wart klasse. Vor allem du." Sheng hätte einen Herzinfarkt bekommen. ,schoss es ihr kurz ein, und der Gedanke amüsierte sie ein bisschen. Weil es gut tat, an ihn zu denken.
"..."
"War ziemlich knapp, dass es alle geschafft haben, nicht wahr?"
"...!"
"Glaubst du, die haben trotzdem noch Lust, gleich ein Lager zu stürmen?" Sie sagte es scherzhaft, aber es war auch irgendwie Ernst dabei. Evi brauchte einfach so schnell wie möglich etwas zu tun. Etwas, was eine schöne Dame nicht tun würde.
"..." Creep zeigte auf den Sarg, der in nicht allzu weiter Ferne wieder an seinen Platz gebracht werden sollte.
"Ja, gute Idee."
So stand Evi also auf und machte sich daran, den anderen dabei zu helfen, Adam wieder zu seinem Stammplatz zu verfrachten.

Zitroneneis
20.09.2015, 00:19
Der tagelange Marsch, das schwüle Wetter und der Umstand, nicht länger an derlei Strapazen gewöhnt zu sein, waren nicht völlig ohne Folge geblieben. Andrea beklagte sich nicht, aber es war kaum zu übersehen, dass ihr Teint blasser war als sonst, und winzige Schweißperlen glitzerten an ihrem ergrauten Haaransatz, das Atmen erschien ihr bei der schweren, feuchten Luft hier wie eine Anstrengung. Dann auch noch diese Aufregung vorhin, gerade als sie sich auf eine kurze Pause gefreut hatte... vielleicht war es auch einfach ihr Alter, das ihr zunehmend zu schaffen machte. Aber daran dachte Andrea lieber gar nicht. Warum auch? Was bedeutete Alter schon? Sie war gesund, konnte beide Beine benutzen, eine Waffe bedienen, und weder ihr Verstand, noch ihr Erinnerungsvermögen hatten sie bisher im Stich gelassen. Was ihr heutzutage an Ausdauer fehlte, machte sie durch Erfahrung und schiere Willenskraft wett.
Und trotzdem habe ich eben gezögert, mit den anderen in den Kampf zu ziehen.
Ein ungemütlicher Gedanke, den auch die Tatsachen, dass auch für den Fall der Fälle jemand bei Adam bleiben musste und dass kaum Zeit zum Überlegen gewesen war, nicht abschütteln konnten.
Etwas Gutes hatte die Aktion mit den Zombies jedoch gehabt - nun war sie aufgerüttelt. Sie war mit einem Mal wieder wach und voller Energie. Bereit, sich nützlich zu machen. Als sie aus einiger Entfernung beobachtete, wie Evi sich mit diesem Mädchen - Haile war ihr Name? - entfernte und zu Adams Sarg lief, löste Andrea sich von dem Baum, an dem sie gerade gelehnt hatte und hielt auf die Männer zu, die sich gerade um die Kleine gekümmert hatten. Howard und Will waren Ärzte, mit denen sie eigentlich nie viel zu tun gehabt hatte, die sie nur vom Sehen kannte. Sie hatte sich nun einmal immer schon guter Gesundheit erfreut, und wenn da etwas gewesen war, hatte sie sich immer an Lee wenden können. Oder an sich selbst, schließlich hatte sie sich nach... nach jenem Zwischenfall so einiges von ihm beibringen lassen. Es war der einzige Weg gewesen, ihr Gewissen zu besänftigen... ein wenig zumindest, denn solche Dinge zehrten nun einmal an der Seele. Lee hatte es ihr verziehen, davon war sie überzeugt, aber sie selbst hatte nie völlig ihren Frieden damit machen können.
Frank war ihr Nachbar und sie wechselte gelegentlich das ein oder andere Wort mit ihm. Familienvater, Amerikaner, ehemaliger Polizist, soweit sie wusste. Nun, und wenn man die Wache in Shengs Hope als Polizei bezeichnen wollte, war er das wohl auch immer noch. Er war es auch, an den Andrea hauptsächlich das Wort richtete, nachdem sie allen flüchtig und höflich zugenickt hatte:
"Habt ihr von da hinten etwas lohnenswertes sehen können?"

wusch
20.09.2015, 00:22
Als sie es geschafft hatten Haile halbwegs zu versorgen war sie auch schon wieder aufgewacht und wie es ihr anscheinend im Blut lag, hatte sie keinen Moment lang still sitzen können. Schön das es dir gut geht Haile. Das war zwar milde gesagt kompletter Wahnsinn gewesen aber du bist eine echte Heldin. drückte sich der ehemalige Poilzist nun etwas besser aus, nachdem er den Wahnsinn zur Gänze verarbeitet hatte, und lächelte der ehemaligen Kultistin anerkennend zu.
Schließlich kam die ältere deutsche Frau auf ihn zu, die seine Nachbarin war. Sie hatten nie übermäßig viel zu tun gehabt aber unterhalten hatten sie sich ab und an einmal. Sie war aus Deutschland wie er wusste. Als er daran dachte, fragte er sich unwillkürlich wie es den Menschen dort wohl ergangen sein mochte? Würden er je noch einmal dort hin kommen?
"Habt ihr von da hinten etwas lohnenswertes sehen können?" fragte sie ihn
Ja haben wir. erwiederte er in langsamen deutsch mit nicht gerade leichten aber gut verständlichen Akzent und beendete den Satz mit einem Grinsen. Er brauchte dringend Übung um seine alten Kenntnisse aufzufrischen. Auf der Reise war vielleicht noch genügend Zeit um sich etwas in deutsch mit ihr zu unterhalten. Nun jedoch wechselte er wieder ins englische um die Informationen schnell und fehlerfrei erklären zu können. Nicht das es aufgrund eines Übersetzungsfehlers zu folgen schweren Missverständnissen kam.
Hinter der Mauer, auf der anderen Seite des Flusses, liegt ein altes Schlachtfeld auf dem sich vielleicht nützliche Dinge wie Munition und Ausrüstung finden lassen, es könnte einen Besuch Wert sein. Die schlechte Nachricht ist, dass sich dort einige Zombies tummeln. Die gute Nachricht ist, dass zumindest ein paar dieser Zombies jetzt hier vorne liegen, unter anderem mit meinen Kugeln im Kopf. erklärte er und zeigte auf ihr Schlachtfeld, auf dem er einmal mehr seine Schusskünste bewiesen hatte. Es ist also nicht ganz ungefährlich aber zu zweit schaffbar denke ich und so wie ich es sehe können wir es auf 2 Weisen angehen, mit der Waffe hierbei hob er selbige an oder dem Verstand. hierbei zeigte er auf seinem Kopf. Ich persönlich bin dafür es mit Köpfchen angehen zu lassen. Getötet habe ich für meinen Geschmack für den heutigen Tag genug. Daher schlage ich vor, dass sie mir mit ihren Schusskünsten den Rücken decken und ich mich dort umsehe, wenn ihnen das recht ist. ausserdem nagte es an seinem Stolz, dass er die Zombies fast übersehen hatte, er musste etwas gut machen.

Gendrek
20.09.2015, 02:47
"Hm... der Name passt irgendwie garnicht zu Dir, finde ich. Ich bin Leocadia Arrellano-Felix, aber Du kannst mich ruhig Léo oder Mrs. Aufpasserin nennen.“
Lancaster schaute der auffallend attraktiven Latina lange in die Augen. Es lag etwas ungewöhnliches in der Luft, als Sie ihm Ihren Namen nannte.
"Leocadia..."
Den Namen verband er ohne ihm bewusste Gründe mit Regen, Gefahr und einer dunklen Erinnerung.

Lancaster winkelte seine Beine langsam an und drückte sich langsam aufrecht nach oben.
Vorerst wollte er nicht über... dieses Gefühl reden. Eine Ahnung breitete sich in seinen Gedanken aus.
"Gut... Mrs. Aufpasserin. Léo. Nenn mich einfach, wie du willst, wenn dir Lancaster nicht gefällt."
Er lehnte sich leicht nach vorn und flüsterte sacht.
"Ist eh nicht mein richtiger Name... wie du dir bestimmt denken kannst."
Léo nickte stumm. Natürlich konnte Sie das. Lancaster war ein beschissener Deckname, aber besser als nichts.

Er wollte sich gerade umdrehen, seine Gedanken wieder rasen lassen. Irgendwie musste es ja nun weitergehen.
Doch Lancaster konnte die Blicke der Latina spüren. Sie schien ihn förmlich zu durchlöchern und er konnte nicht anders als das eigenartig zu finden.
Ihre Blicke waren anders als die, die er gewohnt war.
Der Geschichtenerzähler kannte die neugierigen Blicke. Er kannt die zweifelnden Blicke. Häufig kannte er jedoch auch Bewunderung oder Angst, je nach Situation.
Aber die Blicke von Léo waren... anders. Fast hätte er sie als hungrig beschrieben und er wusste wirklich nicht ob ihm das schmeicheln oder... besorgen sollte.

****************

All das dauerte Haile erheblich zu lange. Die Unentschlossenheit der Gruppe hätte sie schon einmal fast umgebracht, hätten nicht die Mutigen ihre Position verteidigt. Was war mit dem alten Mann? Ging es ihm wirklich gut? Was war mit Leo?

"..."

Sie wollte nicht noch länger unter den Bäumen sitzen und warten. Es gab so viel zu tun. Vielleicht sollte sie einmal nach den beiden schauen?

**************

"Wolltest du nicht eine Pause einlegen?"
Lancaster zuckte zusammen.
Ja. Wollte er. Er rollte seinen Kopf von links, nach rechts und wieder zurück.
"Du siehst so verspannt aus..."
Seine Verwirrung wich... noch mehr Verwirrung.

Lancaster zögerte. Die Situation war ihm fremd geworden.
In den letzten 20 Jahren war er für sich alleine. Wer war diese Frau?
Er spürte die schlanken, aber kräftigen Finger. Langsam setzte Léo an seinen Schultern an.

******************

Dort hinten waren sie. Immernoch bei dem umgestürzten Kran. Vielleicht machten Leo und Lancaster gerade den letzten Zombies den Gar aus? Haile warf noch einmal einen Blick zu der Gruppe und kletterte dann weiter über den Bauschutt, um die beiden zu irgendeiner Aktion zu überreden.

*****************

Appetitlich. Schmackhaft. Lecker. Duchtrainierte Muskeln. Hart vor Verspannung und die Verpackung war auch noch schön anzusehen.
Es war schwer, dem Drang zuzubeißen nicht nachzugehen. Bedächtig drückte sie zu und fuhr die definierten Muskelstränge entlang.
Gekonnt erfühlte Sie die Verspannungen und machte sich dran, sie sanft auszumassieren.
Sie erntete zufriedene Laute, denn die Behandlung schien ihrem Gegenüber nicht zu missfallen.

Ihr heißer Atem strich über seinen Nacken.
Ihre Hände glitten an seinem Körper hinab. So viel zu einer guten Schultermassage.
Der kräftige Rücken wich kurz von ihr weg. Lancaster formte wie von einem Instinkt getrieben ein Hohlkreuz.
Doch dies veranlasste Sie nur dazu, noch näher an Ihn heranzurücken. Er sollte nicht nur die Wärme Ihres Atems spüren sondern auch die Nähe zu Ihrem wohlgeformten Leib.
Sie brauchte nur wenige Sekunden und ein paar flinke Fingergriffe. Während Sie Ihre Finger um seinen Körper herumführte und mit den Daumen langsam über seine Wirbelsäule strich, schmolz sein Widerstand.
Langsam entspannten sich die athletischen Muskeln. Das Hohlkreuz entspannte sich und er drückte seinen Rücken wieder leicht durch - genug damit Léo Ihren Körper vollends an ihn heranschmiegen konnte.
Aber das war Ihr noch lange nicht genug. Sie hatte diesen Kerl schon seit Wochen im Blick...

*****************************

"..."
Haile hörte schon aus einiger Entfernung merkwürdige Geräusche. Was geschah da nur? Waren die Beiden in Gefahr?

****************************

Sein Gefühl ließ sich nicht abschütteln. Irgendetwas flüsterte ihm zu, dass das hier gerade... nicht richtig war.
Aber falsch fühlte sich auch anders an. Er konnte es einfach nicht zuordnen.
"Leocadia..."
"Also... das ist eine Deluxe Überwachung?"
Ein fester Daumendruck der sich von Innen nach Außen zog überraschte ihn. Er bewegte seinen Rücken leicht in die Zugrichtung mit ehe er kräftig ausatmete.
"Das hier ist doch gerade erst das D in Deluxe..."
Wie schmalzig.
Lancaster versuchte sich dem Griff der aufdringlichen Frau zu entziehen, aber Sie machte es ihm sehr schwer. Was genau wollte Sie eigentlich von ihm? Er ging kurz die Gruppe in seinem Kopf durch.

Nein, das war sehr eigenartig.
Er drehte sich aus dem Griff der Frau heraus und griff an Ihre Hüfte um ihr tiefer in die Augen zu blicken.
"Léo... danke... also... ne? Für die Massage und so."
Ihm kamen diese Augen so bekannt vor und es wurde für ihn immer schwerer und unerträglicher. Diese Art von Bekanntheit brannte sich in seinen Kopf und ließ ihm keine Ruhe mehr.
"Wir können da ja noch ein wenig... mehr... nachhelfen."
Léo drückte sich fester an Lancaster heran und näherte sich seinem Gesicht...

**************************

Haile versteckte sich in den Schatten der Maschinen. Nicht um zu lauschen (das Konzept von Lauschen war ihr auch völlig unbekannt), sondern um im Falle des Falles schnell zuschlagen zu können. Leo saß anscheinend auf Lancaster. Ging es ihm vielleicht doch nicht gut?

"..."

Leise wie eine Raubkatze schlich sich Haile näher an das Paar. War Leo gerade dabei, ihn wiederzubeleben? Ihn niederzuringen, weil er gebissen wurde?

"!!!"

Aus den Schatten heraus sprang Haile Auf Lancaster und Leo. Die Wucht riss Leo glatt von Lancaster herunter. Verwirrt blickte Haile von einem Gesicht ins andere. Beide waren Rot und ein wenig außer Atem.

"...?"

**************************

Vollkommen unvorbereitet wurde die Latina von ihm weggerissen.
Gerade eben noch mit dem Gesicht direkt vor seinem. Er konnte Ihren Atem spüren, wie er durch Ihre Nasenlöcher strömte, sah in die nach links und rechts springenden Augen.
Ihr Atem ging mit jeder Sekunde schneller und dann...
Plötzlich war sie weg, lag auf dem Boden und auf ihr kniete Haile.

Das Mädchen hatte Léo einfach von ihm weggerissen. Er konnte sich nicht zwischen Erleichterung und Enttäuschung entscheiden.

Doch dieser Zwischenfall riss ihn auch in die bittere Realität zurück. Es gab immer noch einiges zu erledigen. Haile schien es wieder gut zu gehen, das war beruhigend.

Es gab dort immer noch dieses Lager der Vultures. Lancaster wusste wie dringend es war diesen Ort genauer unter die Lupe zu nehmen und sich vielleicht auch mit der Bande zu treffen.
Er als Anführer dieser Expedition sollte da auf jeden Fall dabei sein.
Léo auch... weil... Gründe.

Haile sprang indess von Léo wieder auf und postierte sich vor den beiden. Sie zückte eine selbt beschriftete und bemalte Karte, machte beiden zu verstehen, dass sie dort etwas wichtiges in der Hand hielt.
Lancaster konnte nur schwer etwas erkennen, aber es sah ungefähr so aus wie die nahe Umgebung.
Es war immerhin ein Ansatz zu wissen in welche ungefähre Richtung es gehen musste...

[Aufgabe Beta
- Mit dem Clan „Road-Vultures“ Kontakt aufnehmen: Lancaster = Unterhalter, Léo = Unterhalter + Sumpf
- Den Clan „Road-Vultures“ ausspionieren: Haile = Parcourläufer]

~Jack~
20.09.2015, 04:10
Für eine kurzen Moment musste Vincent fast an Wunder glauben, hatte Haile ihren Ritt auf dem Kran doch mit erstaunlich wenigen Blessuren überstanden. Und mittlerweile schien sie schon bereit fürs nächste Abenteuer. Man könnte glatt meinen, dass sie solche Einlagen schon öfters hinter sich gebracht hat. Aber das hier war immer noch die Realität und kein Hollywood-Film. Das nächste Mal würde sie sicherlich nicht so glimpflich davonkommen. Aber im Moment konnten sie wohl froh sein, wenn der Einsturz des Krans nicht tausende von Zombies auf ihre Position konvergieren ließ.

Obwohl Vincent inmitten der Gruppe stand, fühlte er sich aber etwas ignoriert. War vermutlich abzusehen, immerhin konnte sein Schussgefecht nicht auch nur ansatzweise mit dem Zermalmen einer Zombiehorde mithalten. Und einen weiteren Kran gab es in der Nähe vermutlich nicht. Da ihm niemand Beachtung schenkte, konnte er den neuen Plan aber in Ruhe studieren. Auf noch mehr Gefechte hatte er vorerst keine Lust, von daher strich er die Verbrecherbande und die Road-Vultures erst mal mental aus seinem Kopf. Das Industriegebiet sah außerdem nicht so aus, als ob er sich dort unbedingt reinwagen sollte. Die Kirche wirkte da schon einladender, wenn sie denn nicht vor Zombies nur so triefen sollte.

"Hey, irgendwer Interesse dieser Kirche im Nordwesten einen Besuch abzustatten? [Aufgabe Zeta - Infiltrator] Ohne Rückendeckung wäre mir das beim Gelände zu riskant, erst recht falls unser Gefecht die Untoten aufgescheucht haben sollte." Daraufhin blickte er erwartungsvoll in die Runde. Irgendwer würde sich doch sicher melden ... Oder konnte es gar sein, dass er zwischen dem Sprung von dem Container und dem Einsturz des Krans das Zeitliche gesegnet hat? Das würde zumindest erklären, warum seitdem niemand mehr mit ihm gesprochen hat. Vorsichtig betastete er seinen Körper. Dieser wirkte so wie immer, aber das musste ja nichts heißen. Wenn ihm sein Tod entangen war, dann doch auch der Verlust seines Körpers. "Ihr könnt mich doch sehen, oder?" Eine wahrhaft lächerliche Frage, falls er sich als lebendig herausstellen sollte. Für den Rest seines Lebens unwissend durch die Gegend zu spuken klang allerdings noch schlimmer.

Lynx
20.09.2015, 09:48
Nachdem Adam endlich wieder auf seinem Platz war, war die Normalität ins Lager auch zurückgekehrt. Nur dass die "Helden des Tages" noch immer nicht wieder da waren. Bis auf Vince, der sich sofort in neue Aufgaben stürzen wollte, aber von Kirchen hatte Evi erst einmal genug.
Und Haile war wieder verschwunden. An dem Platz am Baum, wo sie gesessen hatte, deutete nicht einmal mehr irgendwas darauf hin, dass dort je jemand gewesen war. Nur Wills Jacke lag verloren immer noch am Boden.
Die Kultistin hatte sich gleich zu neuen Taten begeben, dessen war Evi sich sicher. Und es wäre doch gelacht, wenn sie selbst nicht auch Sachen alleine machen konnte.

Die Taucherin ging also zu Howard, der die Skizze von Haile vermutlich am besten gesehen hatte, und ließ sich von ihm die Richtung des Camps beschreiben. So gut das eben möglich war. "Du willst doch nicht alleine gehen?", fragte der alte Doc weniger besorgt als nachdenklich. "Doch, doch. Wir wollen hier ja nicht ewig versauern. Ich schaffe das schon." Den letzten Satz betonte sie besonders, in der Hoffnung, der Schnösel-Doc würde zuhören.

Oh ja, das habe ich gut geschafft., dachte Evi bitter, nachdem sie eine Weile lang in der Wildnis herumgeirrt war. Die ungefähre Richtung hatte sie wahrscheinlich gehalten, nicht zuletzt weil sie ihren Kompass dabei hatte, aber seit einer gefühlten Ewigkeit hatte sie nichts als Grünzeug gesehen. Irgendwie beschlich sie das Gefühl, sie würde nie wieder aus dieser Mischung aus Wald und Sumpf herauskommen, weil einfach jeder Fleck gleich aussah.
Sie blieb noch einmal stehen, um ihren Kompass zu überprüfen. In ihrem Ärger auf sich selbst und der Gewissheit, sich verlaufen zu haben, merkte sie gar nicht, wie es neben ihr leise raschelte. Und plötzlich stürzte etwas aus den Blättern neben Evi hervor und riss sie zu Boden. Sie hatte nicht einmal Zeit irgendwie zu reagieren, und lag wie ein Käfer auf dem schlammigen Grund. Es kam allerdings kein Folgeangriff, und verwirrt richtete die Taucherin sich wieder auf. Vor ihr stand Creep, die ihrem Namen alle Ehre machte.
"Oh, ich bins nur." , sagte Evi nun amüsiert. Und erleichtert. Nur Haile schien enttäuscht, dass sie es hier nicht mit einem potentiellen Gegner zu tun hatte. "Warst du die ganze Zeit in der Nähe? Oder hast du mich schon von Weitem gehört? Wahrscheinlich war ich so geschmeidig wie ein Trampeltier, oder?"
"...!"
"Was machst du denn hier?"
Die Kultistin nahm sie an der Hand, was ihr in dieser Situation nicht einmal unrecht war (und auf bittere Art und Weise passend, schließlich hatte sie sich ja auch vwie ein Kind verirrt), und führte die Taucherin zu Lancaster und Léo. Diese hatten, gemeinsam mit Haile, auch das Camp ins Auge gefasst, also schloss Evi sich ihnen gleich an. Natürlich ohne zu erwähnen, dass sie ohne Creep vermutlich nie hierher gefunden hätte.


[Aufgabe Beta: - Den Clan „Road-Vultures“ ausspionieren: Evi = Kampftaucher + Gebräuche Plünderer + Terrain Sumpf]

MeTa
20.09.2015, 11:42
Eryn sah, wie Lancaster mit der mutigen vermeintlichen Menschenfresserin und Leo ihren Rückzugsort verließ, der nach dem urplötzlichen Intermezzo mit einigen Zombies noch viel mehr Baustelle war als zuvor. Scheinbar wussten sie genau, wo es hingehen sollte - es wunderte die Bardame fast, dass niemand anderes ihnen folgte. Sie war die Letzte, die es hätte sehen müssen, hatte sie sich beim Angriff der Zombies doch am weitesten zurückgezogen. Doch nun lief sie der kleinen Gruppe hinterher, in ihrem wehenden, inzwischen an mehreren Stellen nicht mehr sauberen Kleid. Als sie hinzu stieß, war auch Evi dabei. Schnell hatte die 25-Jährige verstanden, dass ein Teil der hier Versammelten Kontakt mit den ansässigen Plünderern aufnehmen wollte. Wenn ich schon mal hier bin...

[Aufgabe Beta: - Mit dem Clan "Road Vultures" Kontakt aufnehmen: Eryn = Verführer]

Daen vom Clan
20.09.2015, 12:08
Lancaster, Eryn und Leo machten sich kurz nach dem Aufbrauch von Evi und Haile auf den Weg, immerhin hofften sie darauf, das Gespräch, dass sie führen würden, würde für genug Ablenkung sorgen, damit die Beiden als Späher und Infiltratoren würden in das Lager eindringen können.


https://www.youtube.com/watch?v=qZnOCIwOoFg

Die Taucherin und das Kultistenmädchen folgten dem Weg parallel, abseits der leicht ausgetretenen Pfade und die sumpfige Urwaldlandschaft empfing und umhüllte sie nun vollends.
Die größte Schwierigkeit war gewesen, den Rio Grande zu überqueren, doch nach kurzer und wenig frustrierender Suche hatten sie eine leckgeschlagene kleine Yacht gefunden, die am Ufer gelegen hatte und fast vollkommen zerstört war. Doch über das Deck selbst konnte man an einem der umgestürzten Masten entlang klettern und so letzten Endes mit etwas Schwung und Sportlichkeit an das andere Ufer kommen, auch wenn die letzten paar Meter definitiv eine artistische Schwimmanstrengung erforderlich machten.

Es war ein abermals schwüler Tag und sie durchschritten erst zügig den trockenen Teil ihres Pfades, ein Ambiente aus gelblichen dicken Gräsern auf einer ausgedörrten Erde, umsäumt von halbhohen Bäumen, die samt und sonders mit Moos bewachsen waren. Evi, die sich gut in Sümpfen auskannte, wusste, dass es hier Schlangen und selbst Alligatoren geben konnte und sie somit jeden Schritt bewusst und mit großem Bedacht würden wählen müssen.
Schließlich waren sie, der Himmelsrichtung Süden folgend, im sumpfigen Gebiet angekommen. Hier waren die Gräser dichter, der Boden sackte ab und an bis zu einem Meter ab, wobei in diesen kleinen Tümpeln das stehende Wasser vollkommen grün war und nach Fäulnis stank. Schwärme von Insekten stiegen bei jedem Schritt auf, als sie durch das Wasser wateten und sich dann vorsichtig mehr und mehr nach Süden, auf das vermutete Lager hin, schlichen.
Sie wussten, dass ihre Kameraden wahrscheinlich dem Pfad Richtung Süden folgen würden…

---

Lancaster, Leo und Eryn waren einem deutlich besser ausgetretenen Pfad gefolgt. Dieser hatte fast schon den Charakter einer Wanderstraße und schien oft benutzt worden zu sein.
Sie waren froh, auf diesen Trampelpfad gestoßen zu sein, nachdem sie einige Kilometer durch den an sich malerischen und wunderschönen Wald zurückgelegt hatten. Etwa auf Höhe der befestigten Insel stießen sie dann auf ein vollkommen verwittertes Schild, das schief und überwuchert von Moos und Schlingpflanzen durch einige Sträucher verdeckt wurde und das Gebiet als „Vogelbeobachtungsgebiet Sabal“ lobpreiste. Als die Drei dies lasen, wurde ihnen auch gewahr, dass sie seit längerer Zeit schon zahlreiche Vogelarten zwistchern und trillern gehört hatten und die Äste der Bäume gesäumt waren mit allerlei wunderschönen Vögeln, ein kleines Paradies inmitten der Hölle.

Dem Trampelpfad weiter folgend stießen sie schließlich auf einige seltsame Gegenstände, sie wirkten fast rituell, es waren Aufbauten von Holz und Knochen, geschmückt mit allerlei neuartigen Gegenständen wie leeren Patronenhülsen, blinkenden Teilen eines Spiegels oder herabhängenden verrosteten Klingen, Scherenhälften, gesammelten Stacheldraht oder weiteren martialischen, spitzen Materialien des eigentlich täglichen Waffen- oder Hausgebrauches.
Je tiefer sie nach Süden vordrangen, umso mehr von diesen seltsamen, barbarischen Aufbauten konnten sie sehen, die links und rechts ihren Weg säumten.
Und dann stießen sie auf die erste Leiche. Er war an solch eine mannshohe pyramidenförmige Holzbaute angebunden gewesen und schien früher ein T-Shirt getragen zu haben, darüber eine kugelsichere Weste. Von den Gesichtszügen her sicherlich ein Mexikaner, war er untenherum nackt mit Kabelbindern hier gefesselt geworden. Er sah an sich unverletzt aus, sah man von vielen gut verheilten Narben der älteren Vergangenheit ab. Es wirkte, als wäre er hier verdurstet oder verhungert, die Leiche wirkte, als wäre sie schon einige Monate hier und hatte bereits stark zu verwesen begonnen. Das Auffälligste jedoch waren die vier roten Bänder, die sich um je einen Arm und ein Bein schlangen und gebunden waren. Darauf eingestickt ein verziertes „S“ – es wirkt wie ein fehlplatziertes Bandensymbol „deluxe“, so wie zumindest Lancaster es früher von Filmen kannte.

Bald schon stießen sie auf einen Pfad, der Richtung Osten führte. Und von dort aus ging eine Hängebrücke über den Fluss und direkt auf das Lager zu…

---

Evi und Haile konnten das Lager nun perfekt einsehen.
Sie waren – in Evis Fall schon zum zweiten Mal - komplett schlammverschmiert und entsprechend gut getarnt bis an die Palisade herangeschlichen.
Das Lager schien recht groß zu sein, die Palisade bestand aus allerlei hölzernen Aufbauten, so als hätte man jedes Stück stabiles Holz, welches man finden konnte, mit so vielen Seilen und Nägeln wie auch nur ansatzweise möglich, zusammengebunden und zusammengenagelt.
Dadurch wirkte die Palisade stabil, jedoch auch perfekt geeignet um hochzuklettern.
Vom Lager selbst waren lauten Stimmen zu hören, Lachen, Schreien, Scherzen. Auf den ersten Blick wirkte es wie eine normale menschliche Ansiedlung.
Doch als die Beiden vorsichtig die Palisade hoch kletterten und sich über den Rand dessen, was einstmals ein schwerer Eichenschrank gewesen war, schoben, konnten sie erkennen, dass sie es mit einem ganz anderen Menschenschlag zu tun hatten:

Das Lager war grob rund und im Süden befand sich eine Art riesige Scheune, die wahrscheinlich schon vor dem großen Zehren dort gestanden war und nun zu einem Holzkonstrukt mit Festungscharakter ausgebaut worden war. Überall waren Straßenschilder an den Wänden angebracht, die gestohlen worden waren und sicherlich religiöse oder kultische Bedeutung hatten. Vieles war mit Federn geschmückt und auch hier konnten sie die Beobachtung der anderen Drei bestätigen: Vieles war mit alten Klingen, Messern oder blinkenden Glas- oder Spiegelscherben geschmückt.
Vom Haupthaus ausgehend waren zahlreiche kleinere Hütten oder Zelte errichtet worden, die allesamt schmutzig wirkten. In der Mitte war ein großes Feuer entzündet, welches im Moment nur mit starker Glut brannte und an dem gerade Essen zubereitet wurde.
Sie konnten außerdem eine große Grube erkennen, in die einige junge Kinder immer wieder Wasser hinein schütteten, als wollten sie damit Schlamm erzeugen. Diese Grube war umgeben von einem Zaun aus Holz der wiederrum gesäumt war von Knochen und Schädeln, die eindeutig menschlich und tierisch waren.
Sie konnten außerdem drei Wachtürme erkennen, die besetzt waren, ebenso wie das Lager selbst sehr gut bewacht wurde und viele Plünderer der Road Vultures beherbergte.

Der Menschenschlag, der sich hier versammelt hatte, wirkte gelassen, fast fröhlich. Es waren fast mehrheitlich junge Männer und Frauen, die hier mehr hausten als lebten, verglich man die Umstände mit Shengs Hope. Und doch gab es Unterschiede. Sie wirkten fröhlicher, entspannter, jedoch auch lauter und kriegerischer. Was auch immer sie taten, es wirkte großspurig, fast aggressiv und immer mit einem unterschwelligen, prahlerischen Unterton. Viele von ihnen hatten lange Haare, die sie zu einfachen Frisuren und Knoten hochgesteckt oder dank der Verfilzung zu Dreadlocks umfunktioniert worden waren. An Ausrüstung hatten sie eine krude Mischung aus brachialen Waffen und moderner Technologie. So sahen sie einen Wachposten, der eine AK47 auf den Rücken trug, die in sehr gutem Zustand zu sein schien und an dessen unteres Ende jedoch ein über dem Feuer gehärteter Holzpflock mit Panzertape und Seil angebunden war, eine fast steinzeitliche Version eines Bajonetts.
Ähnlich war es mit der Kleidung – wobei bis auf die Wachposten, die sich in mehrere Lagen Stoff gehüllt hatten und schmutzige Motorrad- oder gar mit Federn verzierte Footballhelme trugen – an sich überraschend viel Haut gezeigt wurde, wenn nicht gerade ein besonderes Stück Beute mit Stolz getragen wurde. Sei es eine kugelsichere Weste oder eine Flakjacke oder eine junge Frau am Feuer, die gerade mehrere Fische ausnahm und außer einem Blaumann, wie man ihn früher in jedem Baumarkt finden konnte, nichts am Leide trug.
Evi, die viel über die verschiedenen Plünderer-Clans schon gehört hatte, konnte auch das klassische „Markenzeichen“ dieses Clans ausmachen. Wo die Flameriders oftmals Verbrennungen offen zeigten und das Feuer anbeteten und die Bucaneers versuchten, sich maritim zu kleiden, waren es bei den Road-Vultures großflächige Hautzeichnungen, grob gestochene Tattoos, keine Asche und kein Ruß, wie bei den Kultisten. Die Vultures ließen sich die Geschichten ihrer Kriege, ihrer Reisen, ihrer Liebe und ihrer Erlebnisse in die Haut stechen, wobei die Geschichte stets an den Armansätzen begann und sich dann über den Rücken und die Brust fortsetzte. Ebenso beliebt waren Stechschmuck, der angeblich ohne Betäubung angebracht wurde und aus den metallenen Besitztümern der persönlich umgebrachten Feinde des Clans zusammengehämmert wurden. Da Strom genauso wie moderne Hygiene fehlten, war das „Anbringen“ mit einem von den Vultures willkommenen Schmerz verbunden, der Vorgang als solcher aus uralten Tagen übernommen. Entweder durch unter der Haut durchgezogene gefärbte Schnüre oder nach Art der Völker Mikronesiens.

Sie wirkten wild, sie wirkten gefährlich, doch auch glücklich und ohne jede Sorge, gefangen in Riten, die auf Stärke basierten und gegenseitigem Respekt.

---

Der Anführer Lancaster führte seine Gruppe nun über die Brücke und wurde sofort von Wachposten erkannt.
Instinktiv hoben alle Drei die Hände und zeigten, dass sie unbewaffnet waren. Wie auch Haile und Evi erkannten die drei Reisenden, die in diplomatischer Mission unterwegs waren, sofort den wilden Charakter dieser Menschen, die wie die meisten Plünderer Stärke und Überlebenswillen verehrten, doch im Gegensatz zu den eher feigen Bucaneers und den kriegerischen Flameriders wirkten die Vultures neugierig und amüsiert, wobei die – man musste sie einfach Krieger und Kriegerinnen nennen - den Blick Lancasters suchten und versuchten, ihn nieder zu starren, während die gemächlich und neugierig herbeiströmenden Plünderer, die gerade wohl keinen Wachdienst hatten, ihre Blicke eindeutig schamlos, anzüglich und sehr abschätzend über die beiden Frauen gleiten ließen.
Sie waren nun auf der Hälfte der Brücke angekommen und zahlreiche Gewehre oder Pistolen waren auf sie gerichtet. Ebenso Wurfspieße die aussahen, als wären sie selbst geschmiedet worden, mit schartigen Klingen, die schreckliche Wunden reißen konnten.

http://juliameister.net/daen/npcvulture.png

Dann sahen sie eine Gestalt aus der Palisadenumzäunung kommen, der alle Anderen schnell Platz machten, eine Mischung aus Unwillen und Respekt.
Es war eine hochgewachsene Frau, deren Hautzeichnungen bis ins Gesicht reichten. Sie blieb bei der Brücke stehen und blickte die drei Reisenden an, während vollkommene und atemlose Stille herrschte. Sie griff dann nach hinten und zur Seite und löste drei Lederbänder, so dass ihr improvisierter Waffengurt, bestehend aus unzähligen Klingen, zweier Macheten, einiger Kreissägenblätter und der Hälfte einer scharfgeschliffenen Gartenschere klirrend und scheppernd zu Boden fiel. Sie schmunzelte in einer Art willkommener Vorfreude und vollkommen waffenlos schritt sie auf die Brücke und hielt auf die drei Reisenden zu. Lancaster , Leo und Eryn war klar, dass sie sich damit genau in die Schusslinie ihrer eigenen Leute begab und dass sie ihre Waffen noch hatten, sie im Grunde vielleicht sogar mit etwas Glück in einem schnellen Streich niederstechen konnten.
Dann war die Frau, die offensichtlich die Anführerin darstellte, heran und trat ganz nah an Lancaster heran, mit dunklen Augen stechend die Seinen fixierend.
„Ich bin ‘Seeker Vulture‘, hinter mir seht iht die "Rasenden" des Clans. Befreit von den Fesseln der alten Welt.“ Keinen Augenblick unterbrach sie den Blick in Lancasters Augen, während sie sogar noch näher auf Lancaster zukam, so dass ihre Gesichter nur noch weniger als 20 Zentimeter auseinander waren. „Von welchem Clan und mit welcher Botschaft kommt ihr hierher?“
Nur Lancaster, der die alte Welt noch kannte, konnte Vieles vom Schmuck oder der federbewehrten Zier als... aztekisch zuordnen. Fast so, als würden sie sich Mühe geben, dieses Volk darzustellen.

---

Der Moment schien perfekt für Haile und Evi. Fast alle Augen waren auf ihre Freunde gerichtet, fast alle Waffen jedoch ebenso.
Bis auf die schlafenden in den Hütten und ein Paar, welches sich lautstark der Lust hingab, sowie einiger kochender Plünderer am großen Feuer, schien das Lager nun wie ausgestorben und abgelenkt.
Die Taucherin und das Kultistenmädchen sahen sich an. Sie sahen die große Scheune, sie konnten die Wachtürme erkennen, Wohnhütten und –zelte. Eine Hütte, die als Schmiede und Waffenkammer taugte, die Grube mit Schlamm und eine Hütte, die als Fuhrpark für Motorräder und Pferde diente. Wo wollten sie die Suche beginnen?

Zitroneneis
20.09.2015, 12:18
"Köpfchen klingt gut", antwortete Andrea mit dem Anflug eines Lächelns, seine Geste, ihr in ihrer Muttersprache zu antworten, war ihr irgendwie sympathisch. Es geschah selten, dass sie mal ein deutsches Wort hörte, aber selbst mit Akzent gab es ihr immer ein gewisses Gefühl von Vertrautem. "Ich bin auch nicht sonderlich erpicht darauf, mich mit einer Horde Zombies anzulegen." Sie legte Hand an ihren Waffengürtel. "Aber ich weiß, was zu tun ist, wenn wir auf eine stoßen." Das war eine Aufgabe nach ihrem Geschmack. Alte Gebiete, voller Erinnerungsstücke an die Welt vor dem großen Zehren nach brauchbaren Dingen durchforsten, die Augen nach untoten Gegnern offenhalten und dabei nur für sich selbst verantwortlich sein. Zumindest war sie sicher, dass Frank einiges an Erfahrung mitbrachte. Das tat eigentlich jeder, der den Untergang der zivilisierten Welt miterlebt hatte.
"Wollen wir?", meinte sie und nickte in die Richtung, in der sie hinter lauter Bäumen, Farnen und Gestrüpp die Mauer vermutete. "Du kennst den Weg."


[Aufgabe Epsilon - Schütze + Wissen: Alte Welt]

wusch
20.09.2015, 12:22
Gut, dann machen wir es so. erwiederte Frank Wenn wir vorsichtig sind, werden wir keine oder zumindest nicht zu viele Zombies auf uns aufmerksam machen. fügte er noch zuversichtlich hinzu. Bis zum Schlachtfeld ist es nicht allzuweit, es ist zwar nach 20 Jahren ziemlich stark überwachsen aber man kann es von der Baustelle recht gut aus sehen. Es fängt direkt hiner dem Zaun an. erklärte er und setzte sich dann zusammen mit Andrea in Bewegung. Wollen wir mal hoffen, das ich dieses mal nicht mit einer Zombiehorde auf den Fersen zurück kommen muss. Ich glaube darüber wären die meisten nicht ganz so erfreut. witzelte er, als sie die Baustelle betraten. Die 60 Jahre alte deutsche schien ihm recht sympathisch zu sein, da schien ihn der oberflächliche Eindruck aus Shengs Hope nicht getäuscht zu haben. Auch schien sie gut auf seine deutschkenntnisse angesprochen zu haben. Es schien so, als würde er auf dieser Reise eindeutig noch neue Freunde gewinnen. Mit Freunden rettet sich die Welt schließlich noch etwas besser.

[Aufgabe Epsilon: Ermittler]

Daen vom Clan
20.09.2015, 13:41
Andrea und Frank hatten einige Mühe, den Fluss zu überqueren, doch mit der Hilfe des Bastlers Doc Strider, konnten sie aus den vielen Materialien, die sie auf der Baustelle fanden und einiger alter leerer Fässer eine behelfsmäßige Pontonbrücke bauen. Ihnen war klar, dass sie früher oder später etwas würden tun müssen, um sowohl das Lager zu sichern als auch eine Brücke zu bauen, es konnte viel davon abhängen, ob und dass sie es schaffen würden, sich schnell zu bewegen, wenn der schlimmste Fall eintreten würde…



Aufgabe Theta
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Proben:
a.) Eine Brücke über den Rio Grande bauen: Handwerk ODER Schulbildung
b.) Das Gegenteil – den Fluss absichern: Handwerk ODER Packesel
Hilfsmittel: Wissen der alten Welt, Terrain: Wälder, Terrain Sumpf, Terrain Ruinen
Hintergrund: Die komplette östliche Seite des Lagers ist entweder eine Todesfalle oder perfekt zu verteidigen. Man könnte sich für eine Sache entscheiden…
Erfolg: ?, möglicherweise Boni bei anderen Aufgaben
Misserfolg: ?, möglicherweise Mali bei anderen Aufgaben



Aufgabe Iota
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Proben:
a.) Das Lager absichern: Handwerk ODER Packesel ODER Konstitution ODER Schulbildung
Hilfsmittel: Wissen der alten Welt, Terrain: Wälder, Terrain Sumpf, Terrain Ruinen
Hintergrund: Die Baustelle ist nach vielen Seiten hin offen und der Kran als Ausblick ist verschwunden. Sein Zusammenkrachen kann auch die umliegenden Fraktionen auf die Reisenden aufmerksam gemacht haben. Kommt es hart auf hart, wäre eine Verteidigungslinie vielleicht nicht schlecht?
Erfolg: ?, möglicherweise Boni bei anderen Aufgaben
Misserfolg: ?, möglicherweise Mali bei anderen Aufgaben



https://www.youtube.com/watch?v=TdUH4OGmHbU

Nachdem sie den Fluss überquert hatten und weiter Richtung Osten gingen, schlug der in sich überwucherte Wald und seine sumpfige Umgebung sein dichtes Blätterdach über ihnen zusammen.
Es wirkte, als würden sie nun trotz des hellen sonnigen Tages alles durch einen leicht schattigen Grünfilter sehen.
Vorsichtig setzten sie einen Fuß vor den Anderen und alsbald schon konnten sie das Ausmaß der Katastrophe ausmachen und erkennen.
Patronenhülsen lagen herum und von den Pflanzen mittlerweile überwuchert und somit fast verborgen, die unglückseligen Leichen jener, die hier ihr Leben gelassen hatten.

Die Beiden erkannten die skelettierten Leichen von Angehörigen der mexikanischen Armee, diese sahen aus, als wären sie ungezielt erschossen worden oder wiesen zahlreiche Knochenbrüche sowie Bissspuren auf. Weit größer war jedoch die Anzahl von Skeletten, die eindeutig Zivilisten zugeordnet werden konnte. Sie trugen bunte Alltagskleidung, kaum wetterfeste Kleidung, ihre Rucksäcke waren manchmal nur einfache Schultaschen. Die knöchernen Schädel wiesen Kampfspuren auf, viele hatten ein kreisrundes Loch im blanken Schädelknochen, als wären sie gezielt mit Kopfschüssen getötet worden. Eine unvorstellbare Schlacht zwischen Militär und Zivilisten musste hier getobt und einen Blutzoll auf beiden Seiten gefordert haben.

Als sie weiter Richtung Osten schlichen, vorbei an großen Farnwedeln, einigem umgestürzten und vollkommen zerstörten Motorrädern, fanden sie sich schließlich im Auge des Schlachtfeldes wieder. Im Gegensatz zu einem Sturm, dessen Auge Linderung und kurzeitige Ruhe versprach, war hier das Chaos komplett gewesen, die Zerstörung und das Morden allgegenwärtig.

In der Mitte des Ganzen befand sich ein aus Sandsäcken, Metallstangen und Betonplatten vorgeschobener Posten der mexikanischen Armee, im Grunde widerrechtlich auf amerikanischem Territorium errichtet, inmitten der Zeit des großen Zehrens. Rundherum drapiert befanden sich Leichenberge, vollkommen verwest, in sich zusammengesunken, doch ohne Gestank, waren doch fast nur mehr Knochen übrig von Jenen, die hier den Tod gefunden haben mussten. Sie halfen und stützten sich gegenseitig, während sie durch die Ansammlung der knöchernen Toten schlichen und dann die kleine Mauer des Kommandopostens erklommen.

Dort angekommen, fanden sie weitere Tote vor, einige wenige jedoch nur, gekleidet in den zerfetzten Stoffresten von militärischer Kleidung.

Und dann sahen sie es – in der Mitte der improvisierten Stellung befand sich ein Artilleriegeschütz.

Probe Andrea: Schütze: Bestanden!

Es war ein M119-Geschütz, eine leichte Haubitze aus der Zeit des Vietnamkrieges. Sie war gen Osten gerichtet, würde sich aber im Notfall problemlos umdrehen und neu positionieren lassen.
Sie war zwar angerostet, jedoch durch eine hastig darüber geworfene Plane eines wachen Geists von vor 20 Jahren noch immer einsatzbereit. Entsprechende Wartung und Munition vorausgesetzt.

Probe Frank: Ermittler: Misslungen!

Leider war es ihnen jedoch nicht möglich, Munition dafür zu finden. Sie konnten die Kisten dazu recht schnell ausmachen, doch trotz intensiver Suche schien es unmöglich, den Schlüssel für die Kisten zu finden. Möglicherweise würden sich die Kisten auf andere Weise öffnen lassen?


Aufgabe Kappa
Erforderliche Teilnehmer: 1-2
Erledigt durch:
Proben:
- Sollte Munition gefunden werden, könnte das Geschütz abgefeuert werden. Handwerk ODER Schütze ODER Schulbildung
- Der Krach wird jeden Zombie im Umkreis anlocken. Eine Eskorte oder Ablenkung nach dem abgefeuerten Schuss wäre lebensnotwendig. Kampftalent ODER Parcourläufer ODER Unterhalter
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Terrain Wald, Wissen: Alte Welt, Experte: Schusswaffen, Experte: Zombies
Hintergrund: Die Horde schwärmt aus und schiebt sich auf das Lager und Adam zu! Keine andere Aufgabe kann erledigt werden, bevor dies nicht erfolgt ist. Sie müssen zerstört oder weggelockt werden!
Erfolg: Eine Stationsaufgabe, bei welcher der Einsatz von Artillerie sinnvoll erklärt wird, wird um 10% erleichtert.
Misserfolg: Tod. (da Stationsaufgabe, jedoch hier gelistet, weil optional)

Kaia
20.09.2015, 14:26
Will wusste nicht genau ob er etwas oder was genau er falsch gemacht hatte aber Evis Blick würde ihn sicherlich die nächsten paar Nächte noch im Schlaf heimsuchen. Etwas verdutzt blickte er ihr hinterher. Frauen. Die Sonne brannte unerbittlich auf die im Lager zurückgebliebenen Überlebenden nieder und das ununterbrochene leise summen und surren von Insekten durchbrach die Stille. Die Stimmung im Lager war seltsam. Will wusste nicht genau wie er es hätte beschreiben sollen.

Nachdem er sich frisch gemacht und seine Kleidung gewechselt, oder eher ein Shirt übergezogen hatte, hatte sah Will noch kurz nach Merete. Das Pferd hatte ihm bis jetzt gute Dienste geleistet und er war Sara unglaublich dankbar dafür, sie ihm überlassen zu haben. Immerhin musste Will so nicht laufen. Die letzten Tage hatte er sich wenig mit den anderen unterhalten. Ihm war immer noch nicht ganz wohl mit all diesen weitestgehend fremden Personen, durch fremdes Territorium in eine ungewisse Zukunft zu wandern. Es gab keine Beweise dafür, dass Adam wirklich das Heilmittel war. Will schüttelte den Kopf. Er war ein Feigling, keine Frage. Aber er hatte sich freiwillig gemeldet und sich so selbst in diese doch eher unschöne Situation gebracht.

Will hatte seine gedankliche Liste für den Tag bereits abgearbeitet. Die Vorräte waren in Ordnung, Merete auch. Also begann er danmit, seine tägliche Runde zu machen und die Menschen die sich momentan im Lager befanden, zu Fragen ob sie irgendwelche gesundheitlichen Beschwerden hatten. Er hatte es sich nach ein paar Tagen unterwegs angewöhnt. Viele von ihnen, die nicht den Luxus eines fahrbaren Untersatzes hatten, hatten schnell hier und da kleine Probleme mit ihren Gelenken, der Hitze oder anderen unschönen Kleinigkeiten bekommen.

Will schulterte also seine Tasche und machte sich auf den Weg. Die erste Person die er sah war Howard. Dieser hatte sich unter einen nahen Baum gestellt, den metallenen Sarg immer im Blick, und schien sich dort ein wenig auszuruhen. Will war etwas unwohl dabei Howard zu stören, wollte sich aber gleichzeitig auch nützlich machen. Etwas verhalten näherte er sich also dem rüstigen Mann.
"Howard. Ich hoffe ich störe nicht." Warscheinlich tat er das sehr wohl. "Ich gehe grad' meine Runde, ist bei dir alles in Ordnung?"

Mivey
20.09.2015, 15:23
Die Gruppe hatte sich von ihrem Angriff auf die Zombies sehr schnell erholt, sogar die verletze Haile war wieder auf den Beinen und los. Howard wusste, dass man im besten Fall nach so einer Aktion sich nicht gleich wieder in die Gefahr stürzen sollte, aber diesen Luxus hatten sie nun einmal nicht. Die Verantworung die auf ihre Schultern gehievt wurde, war massiv und im Moment galt es, dass sie den Apparatus der den Patienten konservierte, Howard ging nicht davon aus, das darin noch etwas lebte, mit Energie versorgen mussten. Wahrscheinlich waren auch die niedrigen Energie Reserven, die den Alarm in Sheng's Hope ausgelöst hatten, aber das wohl reine Spekulation. Vielleicht auch ein Timer der nach dem Aufprall beschädigt wurde, und erst einige Jahrzehnte später losging.

Die Sonne näherte sich langsam ihrem Zenit, und die Temperaturen stiegen langsam aber merklich an, nur unterm Schatten konnte man es einigermaßen aushalten. Die Übriggeblieben, hauptsächlich alle die keine Kampftalente besaßen, warten angespannt auf erste Nachrichten von den zwei Trupps die im Moment unterwegs waren, darunter auch ihr Anführer Lancaster. (Was für ein komischer Name), musste Howard denken. Er hatte sich in der Siedlung nichts daran gedacht, aber schon seltsam wie ein Mann seines alters auf so einen kindisch klingenden Spitznamen beharrte. Musste wohl Gewohnheit sein. Howard nahm sich vor, ihm bei guter Gelegenheit danach zu fragen. Vielleicht wenn sie all das überstanden hatten.

"Howard. Ich hoffe ich störe nicht."Howard wandte sich um und sah Will, der etwas nervös wirkte "Howard. Ich hoffe ich störe nicht."

"Alles in Ordnung. Die Hitze hier unten ... bin ich gewohnt. Aber außer im Schatten bleiben und genug trinken kann ich ja nichts tun." Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
"Ich hoffe wir kommen bald von hier weg, überall Gefahren und anders als in Sheng's Hope keine Mauern die uns trennen."

Gendrek
20.09.2015, 15:51
Diese Szene könnte fast aus einem Film stammen.
Lancaster hatte das Gefühl in ein Wespennest gestochen zu haben und er bezweifelte kurz seine Entscheidung überhaupt mit diesen Leuten Kontakt aufgenommen zu haben.

Er kannte die Gebräuche dieses Clans nicht. Er war zwar schon mehrfach bei Plünderern untergetaucht und verstand sich darauf, sie zu imitieren... aber der erste Kontakt war immer ein Spiel mit dem Feuer. Dieses Mal konnte er nicht so tun als wäre er auch ein Vulture der als Neugeborener in den Clan aufgenommen wurde. Es musste also ein Plan B her.

Der Alte starrte Seeker Vulture genau in die Augen. War das ihr Name? Oder ein Titel? Einerlei, jetzt mussten Worte und Taten folgen.
"Von welchem Clan und mit welcher Botschaft kommt ihr hierher?"
Lancaster baute sich auf und versuchte eisern den Blick zu Seeker Vulture zu halten.
"Ich bin Lancaster, von der Bruder- und Schwesternschaft Hope'Ari"
Er deutete auf seine beiden Begleiterinnen.
"Das sind meine Begleiterinnen. Léo und Eryn. Wir suchen die Welt ab, nach Relikten aus der alten Welt."

Seeker Vulture unterbrach den stechenden Blick für keine Sekunde.
Es war ihm nicht unangenehm, dass sie ihn anstarrte,aber wie sie es tat war furchterregend.
Der aggressive und zugleich erörternde Blick. Fast schien es als würde Sie versuchen in seinen Kopf einzudringen.

"Sprenger der Fesseln. Seid ihr in Besitz wertloser und unbekannter Güter von denen wir euch befreien dürfen?"

Daen vom Clan
20.09.2015, 16:09
Seeker hatte offensichtlich noch nie vom Konzept des "personal space" gehört, denn wieder war sie nah an Lancaster herangetreten und dabei den seltsamen Blick ihrer stechenden Augen nach wie vor nicht unterbrochen.
Als sie sprach, konnte er ihren Atem spüren, so provokant nah war sie heran getreten.
"Also seid ihr Händler vom Clan Hope'Ari.", stellte sie flüsternd fest. "Nun, wenn der Preis stimmt und die Krieger zustimmen. Wenn ihr Drei es wert seid und deine Ware wertvoll, dann seid willkommen.", schmunzelte sie und ihre Augen funkelten leicht amüsiert, als würde sie eine Gemeinheit aushecken.

Danach drehte sie sich um, alles an ihr signalisierte, dass sie ihm so zeigte, dass sie keine Angst vor ihm hatte.
"Da du keinen Rucksack hast, Laangkaster, nehme ich an, dass diese beiden Schönheiten deine Ware sind. Langweilen sie dich oder liegt es an der fehlenden Kraft deines Blutes, dass du sie abgeben musst? Oder sind sie Beute, die schnell vergessen und vergraben werden muss?" Sie lachte laut und die Männer und Frauen hinter ihr stimmten ein, es wirkte spöttisch und die Stimmung heizte sich auf, als hätten sie nicht übel Lust, gleich mit ihren Schusswaffen und scharfgeschliffenen Waffen auf sie los zu gehen.
"Laangkaster hat keine Brandwunden. Keine Bänder. Alle Zähne. Und die Haut seiner Begleiterinnen und seine Haut sind vollkommen verloren jeder Geschichte...", sagte sie dann, der Menge zugewandt.
"Laangkaster scheint ein schlechter, saftloser, blutleerer Krieger zu sein...", schloss sie ihre Beobachung und drehte sich wieder zu ihm um. "Denn kein Geier kennt deine Geschichte. Kein Vogel hat je von dir gesungen. Wahrscheinlich hast du noch nicht gekämpft und dich versteckt, während die neue Welt geboren wurde.", lachte sie spöttisch und herausfordernd. "Oder hast du doch eine Geschichte zu erzählen?"

Lynx
20.09.2015, 16:58
Haile und Evi konnten erkennen, dass Lancaster, Léo und Eryn bereits Kontakt aufgenommen hatten, und augenscheinlich war bisher alles friedlich verlaufen. "Am besten teilen wir uns auf. Wer weiß, wie viel Zeit die anderen uns verschaffen können."
Creep machte sich bereits daran, sich von dem Eichenschrank gleiten zu lassen, der nun zwei dunkelbraune Flecken von all dem Schlamm, mit dem sie sich eingerieben hatten, aufwies. Unten angekommen zeigte sie in Richtung der Hütte, die augenscheinlich als Schmiede und Waffenkammer diente. Evi nickte. "Das halte ich auch für eine gute Idee.", flüsterte sie, als sie so leise wie möglich neben der Kultistin landete. "Aber sei vorsichtig, ja? Wenn irgendwas ist dann... dann..." Dann würde Schreien auch nicht helfen. Ganz im Gegenteil.
"Ach, du kannst ohnehin auf dich selbst Acht geben.", winkte sie schließlich ab. "Wahrscheinlich muss ich mich mehr um mich selbst sorgen."

Creep nickte einfach nur und war schon auf und davon.
Es war für sie ein Leichtes, zwischen den einzelnen Hütten hin- und her zu huschen. Aus keiner von ihnen drangen klar vernehmbare Geräusche, und trotzdem vermied sie es, zu lange irgendwo zu verweilen. Sie wollte ohnehin so schnell wie möglich an ihr Ziel.
Als sie bei der Waffenkammer angekommen war, hielt sie jedoch trotzdem einen Moment inne, um auszumachen, ob diese Hütte auch wirklich leer war.

Evi konnte sich unterdessen nicht so recht entscheiden, was sie genauer unter die Lupe nehmen wollte. Sie konnte sich ausmalen, dass an allen Plätzen irgendwelche Schätze lauern konnten, die ihre eigene Gruppe gut gebrauchen hätte können. Essen, Werkzeuge, vielleicht sogar Benzin!
Ein leiser, unterbewusster Teil in ihr zog sie aber ganz wo anders hin. Aber welchen Zweck das Ganze haben würde, wusste sie eigentlich gar nicht.
Ach, scheiß drauf. Sie konnte genauso gut wie Haile entscheiden, was sie wollte, ohne zehntausend Jahre darüber nachzudenken. Und sie wusste eigentlich längst, was sie wollte: Ein ausgiebiges Schlammbad.
Die Taucherin begab sich also vorsichtig zum Holzzaun, der um die Grube herum errichtet worden war und ging dort wieder in Deckung. Die Kinder waren nun abgelenkt und nicht mehr da - von dort, wo Lancaster und die anderen waren, drang nun sogar schallendes Gelächter an Evis Ohr. Aber keine angenehme Art von Gelächter. Eher spöttisch.
Da die Luft also rein war, trat Evi an die Grube heran und versuchte herauszufinden, was es mit ihr auf sich hatte.

[Haile sucht in der Waffenkammer
Evi sucht bei/in der Schlammgrube]

Gendrek
20.09.2015, 17:22
Lancaster nahm den Spott gelassen, das Gelächter der Vulture Krieger war ihm egal. Seeker wollte eine Geschichte hören? Die sollte sie bekommen. Er hat nicht umsonst motherfucking 39 Jahre in diesem Metier gearbeitet.
Der alte Erzähler drückte sich an Seeker vorbei und sah in die angriffslustigen Gesichter der Vultures. Er streckte seinen Arm aus und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf die Meute. Strich sie aus der Entfernung von rechts, nach links ab, während er sich über die Brücke bewegte.
Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er legte mit polternder Stimme los.
"Welch Geier und welch Vogel soll meine Geschichte kennen, wenn ich nie einen zurückließ, der von ihr berichten könnte?!"
Er drehte sich auf dem Absatz herum und umkreiste Seeker.
"Wunden, die Ihr nicht sehen könnt! Erinnerungen, die Ihr nicht sehen könnt! Ihr tragt eure Leidenschaft und eure Erinnerungen auf der Haut. Ich trage sie darunter."
Er konnte den Argwohn und die Ungläubigkeit in Seeker Vultures Augen sehen. Sie wusste. Ein echter Krieger blutet. Ein echter Krieger zeigt seine Wunden als wären sie Siegestrophäen.
"Du schimpfst mich einen blutleeren Krieger? EIN MANN OHNE STOLZ UND WÜRDE?!"
Er versuchte in bester Manier zu schauspielern, er baute sich auf riss seinen Arm in die Luft
"VULTURES. MEINE KRAFT RINNT IMMER NOCH WARM DURCH MEINEN KÖRPER!"

Jeder normale Zuschauer hätte die Szene als vollkommen bescheuert empfunden. Aber er hoffte hier Punkten zu können.
Lancaster senkte seinen Arm und führte sich die Hand an den Mund. Ohne zu zögern biss er sich mit aller Kraft in seinen Handballen bis er den eisernen Geschmack von Blut auf seiner Zunge spürte.

Blutig präsentierte er sich den Vultures. Erneut streckte er den Arm in die Luft, zeigte wie der warme Rinsaal an seiner Hand hinablief und auch seinen Arm heruntertropfte.
Seine Lippen und Zähne ebenso benetzt vom metallisch schmeckenden Blut.

"Ich habe mit der alten Welt abgeschlossen, Frischling. Ich habe den Toten in die Augen geblickt, als sie frisch über diese Welt stapften. Ich habe mich durch Schlamm und Scheiße gekämpft. Tapeten mit Gehirnmasse verschönert und habe Ozeane überquert! Spotte nicht über die Hope'Ari."
Er hoffte so sehr, dass ihm diese over-the-top Show irgendeine Form von Vorteil verschaffen würde. Lancaster rieb seine beiden Handflächen übereinander, verteilte das immer noch warme und im Licht der Sonne glänzende Blut, ehe er sich ins Gesicht fasste.
Der blutige Handabdruck zeichnete sich wie eine Kriegsbemalung auf seiner Haut ab und verklebte auch seinen mächtigen Bart.
"WAS SAGEN DIE VULTURES?!"

Daen vom Clan
20.09.2015, 17:41
Probe Haile: Parcourläufer: Bestanden!

Geschickt schlich sich Haile zwischen den Zelten und Hütten hindurch, sie wusste, wie man sich leise bewegte, es verlängerte das Leben im Tempel ungemein, wenn man sich leichtfüßig zu bewegen wusste und fast gänzlich unsichtbar zu werden verstand. Ihr fiel auf, dass das Lager an sich recht chaotisch aufgebaut war, dafür aber jedoch sehr wenig Müll der alten Welt herumlag, es wirkte, als würde man verzweifelt versuchen, diese Relikte aus dem eigenen Leben heraus zu halten. Bald schon war sie an der Hütte angekommen, aus der sie das Dröhnen eines schweren Hammers hören konnte und das charakteristische Geräusch, das erzeugt wurde, wenn eine Klinge geschliffen wurde. Hätte Haile so etwas gekannt, hätte sie sie die Hütte als ehemaliges Bootshaus ausmachen können, doch für die junge Kultistin reichte es, dass es eine stabil vernagelte Hintertür gab, die sich locker öffnen ließ.
Schnell war sie nach drinnen geschlüpft und gab ihren Augen einen Augenblick Ruhe, damit sie sich an das Dunkel gewöhnen konnten.
Sie roch Metall und Schießpulver. Und sie erkannte eine schwere Decke, die in der Mitte der Hütte gespannt war und so die Schmiede von dem Lagerraum trennte.
Es waren seltsame Symbole auf einigen Kisten, die sie nicht deuten konnte. Aber sie erkannte die Munition, die dort in verschiedenen Größen lagerte und sogar ein recht großes Geschoß wie für ein schweres Geschütz, eine recht große Pistole, wie Haile annehmen musste, die sich mit der Militärtechnologie der alten Welt nicht auskannte.
An der anderen Seite des Lagerraums hingen Klingen an der Wand, deutlich liebevoller und gepflegter behandelt als die Munition, die Vultures hatten augenscheinlich mehr eine Vorliebe für Klingen denn für Schusswaffen, auch wenn sie Beides benutzten.

Sie hörte aus dem Nebenraum wie sich eine Frau und ein Mann unterhielten:
"Bin gespannt, ob Seeker die Fremden reinlassen wird. Hope'Ari sollen sie heißen. Von einem solchen Clan habe ich noch nie gehört."
"Wahrscheinlich weitere blutleere Lappen wie die Flameriders. Nicht würdig von der gefiederten Schlange geküsst zu werden."
Der Mann brummte nachdenklich und ärgerlich und dann hörten Hailes feine Ohren, wie eine Klinge durch die Luft geschwungen wurde.
"Auch wenn der Geier uns liebt, Verbündete sind keine schlechte Sache. Die 'Alten im Westen' werden bald angreifen, das ist sicher. Rache schneidet eben tief ins Fleisch.", kicherte die Frauenstimme wieder.
"Ihr habt doch nicht schon wieder...?"
"Seeker wollte es so. Sie werden die Leichen finden und es wird sich entscheiden, welcher Weg der Richtige ist. Und ich sage dir schon jetzt. Unserer wird siegreich sein. Die Sabals sind heimtückisch und feige. Sie leben in der alten Welt, wir tun ihnen einen Gefallen, wenn wir sie töten."

Haile wusste nicht, was sie hier würde noch entdecken können. Also überlegte sie sich, ob sie den Rückzug antreten sollte, die Scheune, den Furhpark oder die Wohnhütten durchsuchen sollte.
(Je eine weitere Probe)

---

Probe Evi: Kampftaucher: Bestanden!

Evi sah sich schnell um, die Luft schien vollkommen rein. Sie sah über den nicht einmal hüfthöhen Zaun, der mehr wie ein Gatter zum Schweinehüten wirkte und erkannte, dass die in den Boden gegrabene Grube vielleicht drei Meter tief war und über zwei Zugänge aus Holz verfügte. Unten war alles komplett schlammig, die Erde dort war neu aufgeschwemmt worden von den Kindern, die vorhin das Wasser - wahrscheinlich aus dem Fluss - hinein gegossen hatten. Vorsichtig stieg sie über den Zaun und erkannte an den Wänden menschliche Schädel hängen. Vielleicht zehn Stück, alle waren liebevoll geschmückt. Mit Federn, anderen Knochensplittern, abermals Spiegelscherben, in denen das Sonnenlicht verspielt funkelte. Für Evi wirkte es wie eine Opfergrube, doch dazu passten die fest verankerten Auf- und Abgänge aus Holz nicht. Zumal roch es dort nicht nach Blut und Leichenreste waren ebenfalls nicht zu sehen. Es wirkte feierlicher.

"Vielleicht eine Kampfgrube...?", überlegte sie leise, was für sie Sinn machte, wusste sie doch von der Natur der Plünderer, die Instinkt, Stärke und Überlebenswillen über alles stellten. Ja sogar mussten, da sie sich für ein Leben im ewigen Krieg entschieden hatten.

Auch Evi glaubtem dass sie hier nicht noch mehr würde entdecken können. Also überlegte sie sich, ob sie den Rückzug antreten sollte, die Scheune, den Furhpark oder die Wohnhütten durchsuchen sollte.
(Je eine weitere Probe)


---

Auf die Krieger der Vultures war stets Verlass, wenn es darum ging, Stärke und das Blut zu feiern.
Vor zwanzig Jahren hätte ein solcher Auftritt dazu geführt, in eine Anstalt eingewiesen zu werden, doch nun, nach dem großen Zehren und dem großen Brand, war niemand mehr übrig der wusste, was richtig und was falsch war. Und Lancaster spürte, dass jeder einzelne dieser Männer und Frauen, keiner älter als dreißig, fest davon überzeugt waren, dass die Welt und ihr Gebaren so auszusehen hatten. Sie wurden in die neue Welt hineingeschmiedet und etwas in ihnen war zerbrochen, etwas hatte sie Glauben gemacht, dass dies der menschliche Weg war. Und der Erfolg, jetzt noch leben zu dürfen, ein Privileg, das nur die allerwenigsten auf der Welt teilten, gab ihnen offensichtlich Recht.

"So stellt sich ein wahrer Krieger vor. Jemand, der weiß, wie er da draußen überleben kann. Jemand der zwei Dienerinnen verdient hat.", schmunzelte Seeker anerkennend. "Clan Hope'Ari soll die Chance bekommen, sich zu beweisen.", fügte sie laut hinzu und die Gewehre senkten sich langsam, während die Krieger der Vultures ihm zunickten. "Gehen wir in die Halle, lasst uns sehen, was Laangkaster uns anzubieten hat.", sagte sie und maß ihn wieder mit ihrem stechenden Blick, aus dem sichtlich Schärfe gewichen war und nur noch Neugierde und Misstrauen stand.
Lancaster wollte Eryn und Leo gerade zunicken, als er durch seine perfekte Blickrichtung sah, wie Evi und Haile noch durch das Lager flitzten. Wenn er sie jetzt zurück führte, brachte er die Beiden in unmittelbare Gefahr und schnitt ihnen den Fluchtweg ab.
Also sagte er: "Das war was ICH zu sagen habe. Doch diese beiden hier, berühmte Mitglieder des Clans Hope'Ari haben ebenfalls etwas zu sagen."
Er zeigte mit theatralischer Geste auf Eryn und Leo, die ihn entgeistert ansahen.

Weniger entgeistert, doch deutlich interessiert und neugieriger wurden nun die beiden Frauen mit Blicken fixiert - die Chance auf Durchsuchen des Lagers für Haile und Evi war so noch einige Zeit gegeben.

Caro
20.09.2015, 18:26
Mh. Solange diese Menschen so nah waren, machte es keinen Sinn, etwas mitzunehmen oder weiterzusuchen. Vor allem, weil sie mit Sicherheit nicht stark genug war, um die Kisten zu schleppen, oder irgendetwas mitzunehmen.

Leise schlich sie sich wieder zur Tür, öffnete sie vorsichtig einen Spalt breit und spähte nach draußen. Der Clan sammelte sich immernoch um den wild gestikulierenden Lancaster...der...was?...offensichtlich blutverschmiert, aber nicht in Gefahr war. Sie schüttelte den Kopf und schlüpfte durch die Tür. Aus den Wohnhütten kamen immernoch stöhnende, kreischende Geräusche, welche sich mit der Kulisse aus Vogelstimmen vermischten.

Solange es noch möglich war, würde Haile einen Blick in die Hütten riskieren.

Daen vom Clan
20.09.2015, 18:28
Probe Haile: Parcourläufer: Bestanden! (erleichtert durch perfekte Abelnkung)

Haile war vollkommen im Fluß - sie kannte es und hatte es erlebt, ohne es beschreiben zu können, aber das Gefühl, wenn alles, was sie anpackte, so gelang, wie sie es sich ausgemalt hatte.
Als wäre sie auf spezielle Art und Weise gesegnet worden. Vielleicht hatte man deswegen mit ihr so große Pläne gehabt?
Sie kletterte mühelos auf Kisten, sprang über einen schlafenden Plünderer und war schon bei der ersten Hütte angekommen.
Als sie den Blick hineinwarf, sah sie eine Gruppe von Frauen sitzen, die ein wenig älter wirkten. Sie waren ebenfalls gekleidet wie die Vultures, leichter, zweckdienlicher Stoff, der nicht unbedingt immer das Nötigste verhüllte, doch ihre Haut war frei von allen Zeichnungen.
Der Gruppe von Kindern war anzusehen, dass sie am liebsten draußen bei Lancaster gewesen wäre, so neugierig schielten sie immer nach draußen.
Doch etwas hielt sie zurück, es war die salbungsvolle Stimme einer der Frauen: "...der falsche Weg war. Ächzende Maschinen und heißes Metall hatte Männer in Weiß geboren. Sie hielten sich für Götter und suchten nach Wegen, die Welt zu zerstören. Sie glaubten an falsche Götter wie Einestein oder Nuwrton und sie wollten alle vernichten, die nicht waren wie sie. Also schufen sie die Krankheit." Die Kinder wurden zunehmend wütend, es schien, als würden sie schon früh zur Gewaltbereitschaft erzogen werden. "Die Krankheit, 'der Biss', wie wir ihn nennen, wurde von ihnen über die Welt..."
Haile verschwand schnell wieder, sie hatte weder Lust auf eine Geschichte, die zudem noch falsch war, da sie die ganze Geschichte aus dem Tempel ja kannte, noch wusste sie, dass Lancaster nicht ewig brauchen würde.

Sie sprang zwischen den einzelnen Hindernissen zur nächsten Hütte und fand nur leere Schlaflager vor. In der zweiten Hütte vernahm sie das Stöhnen und Ächzen. Das waren nun komplett neue Geräusche für sie. In perfekter Deckung und halsbrecherisch auf einer Kiste balancierend, erkannte sie zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, die gerade so etwas praktizierten, das früher alleine Jack vorbehalten war. Nur, dass hier Beide sehr glücklich wirkten und es den Anschein hatte, als würden sie sich zu Höchstleistungen antreiben. Zwischen ihre Laute der Lust mischten sich jedoch immer wieder Silben von Wörtern, für Haile hörte es sich an, als würden sie etwas beschwören. Und als würden sie sich einander versprechen. Sie sprachen von der "Prüfung der Frau und der des Mannes, von Kraft und Blut und Nachtmond. Von den Vultures und einem Clan namens Browensville." Es schien den Beiden sehr wichtig zu sein.

In der dritten Hütte, die sie genauer in Augenschein nahm, konnte sie vier Menschen erkennen, die gefesselt an einen dicken Pfahl gebunden waren und offensichtlich Kampfspuren aufwiesen. Nur einer war bei Bewusstsein, geknebel, starrte Haile jedoch aus dem einen Auge, welches nicht blutverkrustet war, hilfesuchend an. Alle vier Männer trugen rote Binden um die Arme und Beine geschlungen. Sie schienen in der Hitze des Raumes fast am Verdursten zu sein...


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MeTa
20.09.2015, 18:50
"WAS SAGEN DIE VULTURES?!"

Eine beeindruckende Vorstellung, wie sie fand. Eine, die ihre Wirkung kaum verfehlen würde, wenn die Wilden nicht noch unberechenbarer waren als sie sich vorstellte.
Auch ihre eigene Wirkung kannte Eryn. Sie musste keine übernatürlichen Kräfte dafür haben. Sie sah die Blicke, mit denen sie nahezu durchlöchert wurde. Doch anstatt sich zu verkaufen - an die, deren Gepflogenheiten sie nicht kannte -, entschloss sich die 25-Jährige dazu, die emotionale Wucht seiner Worte zu verstärken.

"Und genau deswegen genießt die Crème de la Crème unseres Clans die Gesellschaft und die Nähe unseres Obersten!", äußerte sich die Bardame - laut genug, um verstanden zu werden und doch leise genug, um die Andeutung eines lasziven Hauchens in die Worte zu legen. Eine Hand umfasste den Arm des alten Mannes, zu dem sie nun aufschloss, fuhr seine sehnigen Muskeln hinauf. Ihr Blick bedachte sein blutdurchzogenes Gesicht, die Farbpartikel in seinem Bart. Sie ließ es aussehen, als könnten die Finger ihrer zweiten Hand nicht anders als dieses Blut und - wichtiger - das Gesicht des Mannes freudig und in skurriler Leidenschaft zu berühren. Es war nicht ihr einfachster Einsatz, in dieser Szene Lust vorzuspielen, doch Derreck hatte ihre Hemmschwelle über viele Tage gesenkt.

"Nur unter seiner kriegerischen Dominanz würde ich mich zu Ware machen, nur von seinen Armen an den Nächsten weiterreichen lassen." Mit den Fingern malte sie in vorgegeben verspielter Erregung auf seinem Bizeps mit Blut etwas, das keine wirkliche Form hatte - nur um die Wirkung dieses Anblicks sollte es gehen. "Doch solange ich ihm genüge, gebe ich mich ihm - und nur ihm - hin." Sie war daran gewöhnt, sich exklusiv zu machen. Und das tat sie. Indem sie sich der kompletten, wenngleich simulierten, erotischen Obhut hingab, sich ihm versprach. Erfahren und robust wie er war würde ihn das nicht dazu bewegen, wie ein unerfahrener Schuljunge in Schwärmereien auszuarten, sondern sein zur Schau gestelltes, beinahe furchteinflößendes Wesen lediglich unterstreichen.

[OOC: Verführer]

Lynx
20.09.2015, 18:55
Ja gut, da hatte ihr die Neugierde nicht besonders viel gebracht. Evi sah sich hektisch um, um abzuschätzen, wie viel Zeit ihr noch blieb. Vorsichtshalber schmierte sie sich mit dem Matsch der Grube noch einmal über Körpertellen, die durch Bewegungen licht geworden waren. Dann schlich sie von der Grube zurück in die Nähe ihres Ausgangspunktes, um Lancaster und die anderen wieder im Blick zu haben. Offenbar lag die Aufmerksamkeit des Stammes nun auf Léo und Eryn, zumindest sah es so aus, als würde irgendetwas von ihnen erwartet werden.
Gut. Da die Grube also eine herbe Enttäuschung gewesen war, musste es jetzt in die Vollen gehen. Vermutlich war nicht genug Zeit für mehr sinnlose Ausflüge. Also entschied Evi sich, die ausufernd geschmückte Scheune in Augenschein zu nehmen. Sie sah wichtig aus, also würde es dort vielleicht etwas Interessantes geben. Aber sie musste sich beeilen und gleichzeitig vorsichtig sein. Wenn das Gebäude wirklich wichtig war, würden dort früher oder später auch Leute des Clans auftauchen.

[Evi versucht sich die Scheune anzusehen.]

Mephista
20.09.2015, 19:03
Wie sollte sie gegen die Vorstellungen von hermano guapo und Eireen anstinken?
Mehr badass konnte sie jetzt kaum auftreten, die Kraft-Karte ist schon gespielt.
Was die berauschend Schöne allerdings Boot war... etwas, dass sie nicht mal im Ansatz nachahmen könnte, selbst wenn sie es wollte.
Da war etwas in ihren Bewegungen, ihrer Stimme, was sie zugleich hypnotisierte und ihr dringend das hübsche Gesicht aufschlitzen lassen wollte. Doch diesen Zorn konnte sie besser für ihren eigenen Teil umwandeln.

Mit entschlossener Miene trat sie einen Schritt vor, was die Aufmerksamkeit und Waffen sofort auf sie zog.
Bedächtig setzte sie Álvaro ab, der plüschige Affenkopf wippte sanft. Dann nahm sie langsam das Banjo und hängte es sich um.
Die Taktik war denkbar einfach. Die Leute hatten Erwartungen an sie, in die eine oder andere Richtung. Und sie würde keine davon erfüllen. Der Überraschungsmoment war entscheidend, sie da zu treffen, wo sie nicht damit rechnen. Es konnte entweder ein voller Erfolg werden oder... naja, darüber machte sie sich Gedanken, wenn es soweit war.


https://www.youtube.com/watch?v=gqqidYK8u8A
„Bist Du bereit?-Ja-Kay.:“

Sie verstellte ihre Stimmen, sich mut von ihrem Affenkumpel holend.
Dann setzte sie zur ersten Darbietung ihres Lebens an, mit dem einzigen Lied, was sie halbwegs spielen konnte.

„Legt euch nich mit Léo an,
das wär sehr fatal.
Weil ich kein Banjo spielen kann,
Ham eure Ohrn große Qual.“

Die Worte waren improvisiert, die Stimme traf die Melodie nicht immer exakt, aber ihre Augen blieben die ganze Zeit fest an denen der Anführerin der Vultures geheftet.

„Doch wenn ihr euch beschwert,
und mich ausbuhen wollt.
Nehm ich mein „Schwert“ und schlag auf euch ein bis ihr euch trollt.“

Sie sollte wissen, dass sie auch, auch wenn sie sich gerade zum Vollidioten machte, der Status quo sich innerhalb eines Wimpernschlages ändern kann. Dass sie die selbe Mentalität in der Hinsicht hatten.

„Jetzt fällt mir kein Text mehr ein,
also hör ich besser auf.“

Die letzten Akkorde drangen schief an die Ohren der Vultures.
„- verdammt, ich habs versaut.

Nein, einfach weitermachen“
Also setzte sie nochmal an-wenn schon, dann richtig.
„Jetzt hör ich wirklich auf.“

Leise murmelte sie:
„Na, siehst Du.

Kay, ich hab das Ende etwas versaut.“

Mit eiserner Entschlossenheit blickte sie Seeker Vulture durchdringend an.
Egal, wie es ankam, sie war bereit.

OOC: Probe Unterhalter(in)

wusch
20.09.2015, 19:05
Während Andrea mit der Pistole in der Hand die Gegend absuchte, schaute sich Frank gründlich auf dem ganzen Schlachtfeld um und war entsetzt bei dem Anblick der sich nun von nahem bot. Hier war die Armee wirklich gnadenlos gegen alles und jeden vorgegangen. Selbst Zivilisten hatten sie mit Kopfschüssen getötet. Mein Gott, kannten sie denn kein Erbarmen? fragte er sich selbst laut als er die Leichen durch suchte. Vielleicht lag ja etwas unter ihnen oder in den Fahrzeugruinen beziehungsweise unter dem Pflanzengestrüpp. Doch nichts, nichts das geringste, nicht einmal ein altes Magazin oder der obligatorische, später einmal nützliche, alte Schlüssel. Warum konnte die welt nicht einmal wie in einem Computerspiel sein. Dann würde er hier etwas finden.
Nach einer Weile meldete Andrea sich andere von einem anderen Teil des Schlachtfeldes. Als Frank zu ihr kam, sah er, dass sie anscheinend einen sehr guten Fund gemacht hatte. Eine Haubitze, eine leichte wie er glaubte. Sein aus Filmen und Spielen erworbenes Wissen über solche DInge ließ ihn hier im Stich. Wow, Jackpot Andrea, das Ding kann uns im Notfall nocheinmal das Leben retten wenn wir in eine schwierige Situation kommen. Nur leider wird es auch alle Zombies in der ganzen gegend anlocken. Zumindest sind ein paar von ihnen tot. meinte Frank und seine Laune besserte sich deutlich angesichts des Geschützes.
Nur wie bekommen wir die Kisten auf. Einen Schlüssel scheint es ja nicht zu geben. Wer weiß was damit passiert ist in all den Jahren. überlegte Frank laut als ihm eine Idee kam. Vielleicht nicht die großartigste Idee aller Zeiten aber zumindest ein Anfang. Diese Kisten waren zwar Stabil aber nach 20 Jahren alles andere als unzerstörbar. Ich komme gleich wieder, ich habe da ein paar nützliche Sachen vorhin auf der Baustelle gesehen. Schau du dich nochmal direkt beim Geschütz um, vielleicht liegt hier ja so etwas Munition rum. mit diesen Worten machte er sich auf zur Baustelle und suchte dort nach den Einsatzfähigen Werkzeugen die er gefunden aber nicht mitgenommen hatte. Alles was ihm helfen könnte war nützlich, ein Brecheisen zum Beispiel oder auch ein Schweißbrenner oder Lötkolben oder was auch immer geeignet war um diese Kisten zu öffnen. Leise war zwar besser aber im Notfall konnte das alles hier helfen. Auch jenseits dieses Schlachtfeldes. Zuerst sah er sich nocheinmal gründlich im Turm um.

Daen vom Clan
20.09.2015, 19:10
Probe Eryn: Verführer: Misslungen!

Erynhatte, sich ihrer Schönheit bewusst, alles getan, um Lancasters Geschichte zu untermauern, doch kaum dass sie geendet hatte, merkte sie, dass sie möglicherweise die falsche Taktik angewandt hatte.
Bis auf einige junge Männer und Frauen, die Lancaster wohlwollend zunickten, waren die Reaktionen eher verhalten und Seeker kam nun auch mit spöttisch verzogenem Lächeln näher an Eryn heran, auch hier jede Art von normaler Distanz ignorierend.
"Wie süß.", schnarrte sie, während sie eine Hand an die Wange von Eryn legte, diese entlangfuhr und ihr dann die Hand in den Nacken legte, als würde eine Katzenmutter ihr Junges transportieren. "Wärst du eine Kriegerin, die mit Laangkaster schon gefochten hätte, dann wäre deine Loyalität anbetungswürdig gewesen und ein Geschenk. Doch dein Stimmchen ist noch schwach wie bei einem Neugeborenen. Deine Schönheit ist erwacht und so vergänglich, wenn du kein Messer in Eingeweiden tanzen lassen kannst."

Danach wandte sie sich ab - eine Unart, die Eryn nicht gewohnt war - und widmete sich interessiert dreinschauend Leo.

---

Evi musste einmal den kompletten Rund durchqueren, einmal sich komplett an der Palisade entlang schleichen bis sie endlich an der Scheune angekommen war.
Sie erkannte nun, dass dort mit Holz einige Verbesserungen und Verstärkungen angebracht worden waren und sich auch hier der Schmuck in Form von Knochen, Glas und vor allem Federn fortsetzte.
An der seitlichen Wand des Gebäudes, auf die sie nun zuhielt, konnte sie sogar ein großes Brett erkennen, auf dem augenscheinlich menschliche und tierische Knochen in Form eines großesn stilisierten Vogels angebracht worden waren und darunter den Schriftzug "Vultures", wie es aussah, mit schwarzer Erde gemalt, zumindest hoffte sie dies, wollte sie sich doch den Gedanken verbieten, dass es sich hier um Blut handelte.

Probe Evi: Kampftaucher: Bestanden!

Sie drückte sich an die Wand und das warme Holz und versuchte ihr klopfendes Herz unter Kontrolle zu bringen. Bei Haile sah es so leicht aus, aber das Kultistenmädchen schien auch schlichtweg keine Angst zu kennen.
Bei ihr hingegen war es vielleicht ein bisschen anders bestellt. Doch Angst hielt sie wach und das Adrenalin wachsam. Während sie sich vorsichtig die Wand entlang schob konnte sie zwei Vultures erkennen, die vor dem Eingang standen und sich die gesamte Zeit neckisch triezten in dem sie immer wieder nacheinander schlugen oder traten. Der Mann und die Frau hatten so natürlich kein Auge für die Aufgabe des Wachens, doch sie standen direkt vor dem Eingang, insofern keine Chance, sich hinein zu schleichen.
Doch dann erkannte sie ihre Chance, als sie hinter dem Gebäude ein paar lose Bretter fand und sich daran machte, dort in das Gebäude hinein zu kriechen.
Sie schob sich vorwärts und war zuerst einmal vollkommen geblendet von der Dunkelheit, denn der Raum hatte keine Fenster und war sehr heiß, roch aber seltsamerweise sehr angenehm.
Evi bemerkte, dass sie unter einem Tisch kauerte, als ein Vorhang zur Seite geschoben wurde und Jemand in den Raum trat, den sie als sehr alten Mann identifizierte. Auch er trug die Kleidung der Vultures, doch dürfte er mit fast sechzig Jahren die absolute Ausnahmeerscheinung hier sein. Noch hatte er sie nicht bemerkt, als er den Vorhang wieder zuschob und dann in den Raum, von dem er eben gekommen war, eine Art große Versammlungshalle, zu beobachten, als wolle er sicherstellen, nicht beobachtet zu werden. Sein ganzes Gebaren war rätselhaft, vor allem, als er sich mit dem Rücken zur Taucherin hinkniete und im Boden zu graben begann. Er schien eine Art Buch hervor zu holen und ging dann auf den Tisch zu. Dank der Dunkelheit wurde sie nicht bemerkt, doch sie konnte spüren und hören, wie der Mann direkt vor ihr das Buch auf den Tisch legte und dann leise und murmelnd zu sprechen begann. Es war – das Vaterunser.

Wie sollte sie nun weiter vorgehen? Zumal die Unterhaltung auch jederzeit vorbei sein könnte und sie zudem wiederkommen würden.

---

Als Leo geendet hatte, herrschte atemlose, aufgeregte Stille auf dem Platz und die Krieger und auch Seeker sahen sich an.
Sie konnte erkennen, wie die Anführerin der Vultures sichtlich wütend wurde und ihre Augen fast Zornesblitze spien.

„Hältst du das für ein Spiel oder einen Witz, Mädchen.“, zischte sie leise, obschon sie sicherlich alterstechnisch gleichauf waren. Die Krieger wirkten ebenfalls wütend und aufgebracht.
„Du kommst hier an, spielst den Kriegern der Vultures auf deinem Ding etwas vor. So schlecht, wie eine Klinge, die bricht, wenn sie zwischen den Rippen steckt. Kein Sang von Blut und nichts von Stärke.“, fuhr sie grollend fort.
„Die du d einen Affen trägst und auch nur singst wie einer.“ Es wirkte, als würde die athletische Frau sich anspannen, um auf Leo zu springen und sie von der Brücke zu stoßen. „Du hast keine Furcht.“, stellte sie fest und fixierte diesmal Leo mit dem Blick ihrer stechenden und diesmal unheilverkündenden Augen.

Probe Leo: Unterhalter: Bestanden!

„Nope.“, entfleuchte es Leo dann mehr gegen ihren Willen. Ein klitzekleiner Ausrutscher und Seeker begann schallend zu lachen. „Dann hast du wirklich das Herz einer Kriegerin, Affenmädchen.“, lachte sie laut und schielte auf den Rucksack, wobei sich ihre Augen verengten, als würde sie darin etwas sehen können was Andere nicht sahen.

„Nun gut, Laangkaster. Du hast also eine ••••, die dich anbetet und eine Kriegerin an deiner Seite, die keine Furcht kennt und dafür den Geier mit Liedern und schrecklichem Gezwitscher erfreut.“
Sie wirkte nun gelöst und schließlich senkten sich alle Waffen und alleine die Neugier war geblieben.
"Dann lasst uns nach drinnen gehen. Und Handel treiben. Zwischen Clans, die es wert sind, leben zu dürfen.“

Caro
20.09.2015, 19:12
Das war...merkwürdig. Warum lehrten sie hier die Neue Geschichte? Im Tempel gab es genau dieselben Vorträge, dieselben Sätze. Das konnte nur Zufall sein...oder? Anscheinend gab es in der Region mehrere Clans? Sabals, Vultures, Braumswill... Gab es hier etwas besonderes, dass so viele Menschen anlockte? Oder war es nur der Fluss?

Immer noch in Gedanken und berauscht von ihrem Erfolg erstarrte sie, als sie direkt von einem blutverschmierten Auge angestarrt wurde. Sind das...Opfer?. Sie waren gefesselt wie Opfer. Sie waren markiert wie Opfer. Sie waren fast verhungert wie Opfer. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. In den Tempeln wurden so die Opfer gekennzeichnet, die noch am selben Abend in einem Ritual ihrer Bestimmung zugeführt werden sollten.

Rote Bänder, Rotes Blut,
Opfer unserer Hochmut

Vielleicht hatten die Plünderer einfach nur ein Ritual übernommen? Oder Haile machte sich zu viele Gedanken.

Wasser, Wasser, uns gegeben
vorbei sind ihre Leben

Die postapokalyptische Dichtkunst war wirklich schrecklich, dachte man genauer drüber nach.

Mit Blut und Wasser werden wir überleben
Damit uns irgendwann wird vergeben

Der Gesang erklang noch immer in ihren Ohren. Die Opfer - Haile nannte sie jetzt einfach einmal so - blickten sie immernoch flehentlich an. Wasser. Mit Wasser kann das Blut abgewaschen werden, ihre Körper gestärkt, sie hätten eine Chance. Der Kampf in der Grube war unfair, das wusste sie. Aber vielleicht, nur vielleicht, hatten sie eine Chance.

"..."

Sie nickte dem Mann zu, hielt einen Finger an den Mund in einer stummen Geste und hoffte, dass er sie verstehen würde und schlich sich zurück zum Bootshaus. Dort musste es einen Eimer geben, um die Schmiedewerke zu kühlen. Mit diesem Eimer würde sie Wasser aus dem Fluss holen und zu der Hütte zurückkehren. Und dann - dann sehen wir weiter.

Kaia
20.09.2015, 19:19
"Ich hoffe wir kommen bald von hier weg, überall Gefahren und anders als in Sheng's Hope keine Mauern die uns trennen."
"Ich habe das Gefühl, wir werden lange keine Mauern mehr haben die uns schützen, eher solche die uns aus- oder einsperren." Will sah in den strahlend blauen Himmel und nahm dann seine Brille ab um sich seinen Nasenrücken zu massieren.
""Darf ich?" Er zeigte auf die Stelle neben Howard. Hier im Schatten war es recht angenehm bis auf die unzähligen Mücken die ihnen um den Kopf surrten und auch wenn WIll bis jetzt noch keine Heldentaten wie andere in ihrer Gruppe zustande gebracht hatte, eine Pause würde auch ihm gut tun.
"Glaubst du, dass dieses etwas in dem Metallkasten die Welt retten kann?" In Wills Stimme klang reine Neugierde mit. Er hatte, bevor die Welt so wie man sie kannte, untergegangen war nicht viel erlebt, er war damals noch ein Kind. Eigentlich hatte Will damals vorgehabt nach Amerika zu gehen um dort zu studieren. Jetzt war er zwar hier, aber es war nicht ganz so wie er es sich damals vorgestellt hatte. Es war viel interessanter. Und natürlich auch gefährlicher. Er konnte ein kurzes Lachen nicht zurückhalten.
"Gott, wie viele Menschen wir damit wohl retten könnten?"

Mivey
20.09.2015, 19:32
Die Frage des jungen Arztes, der sich ebenfalls gegen den Baum lehnte, ging ihm durch den Kopf.

"Glaubst du, dass dieses etwas in dem Metallkasten die Welt retten kann?"

Er zweifelte nicht daran, dass eine Impfung möglich sein musste. Sobald die genaue Beschaffenheit des Virus klar war, sobald man verstanden hatte wie die Infektion vorgeht, konnte man anfangen Strategien zu entwickeln die Infektion zu bekämpfen und dem Körper eine Chance zu geben Antikörper zu bilden. Wer weiß? Vielleicht gab es im Körper von diesem Patient 0, diesem Adam, ja sogar Antikörper, die sich als Basis eines Wirkstoffes Nutzen ließen. Eine Frage dürfte dann sein, wie man die Impfung effektiv an eine möglichst große Zahl an Personen gleichzeitig verabreichen kann. Selbst vor dem großen Weltenbrand, wäre so etwas ein praktisch unmögliches Unterfangen. Sie waren ja nicht in einem Science-Fiction Film wo man einfach einen ganzen Planeten auf einmal Beimpfen konnte. Es würde sich wohl langsam ausbreiten, von Korpus Christi bis langsam in alle Welt. Vielleicht würden die ehemaligen Vereinigten Staaten die neue Wiege der Menschheit werden.

Aber was Howard beschäftigte, war die zweite Frage.

"Gott, wie viele Menschen wir damit wohl retten könnten?"

Wie viele konnten sie retten? Millionen? Milliarden? Konnte man die Zukunft einer ganzen Spezies überhaupt in Zahlen aufwiegen? Aber egal wie gut die Impfung wirkte, für die unzähligen Opfer kam alle Hilfe zu spät. Bis zur kompleten Vernichtung ihrer wandelden Körper würden sie weiterwandlen und fressen. Für immer Schatten ihrer alten selbst. Die Vergangenheit die die Gegenwart zerstört, und die Zukunft noch immer bedrohte.

"Wieviele wir auch retten, es wäre niemals genug. Diese Schuld wird uns für immer begleiten", sagte Howard müde und griff unter sein Hemd um ein altes, silbernes Medaillon hervozuholen. Er öffnete es nicht, starrte es nur an. In seinen Augen war eine komische Mischung aus Trauer und Resignation.

Daen vom Clan
20.09.2015, 20:08
Frank hatte tatsächlich Schweißbrenner und Lötkolben finden können, doch waren sie leider nicht mehr funktionsfähig.
Als er die Mauer weiter durchsucht, konnte er schließlich ganz am Ende dieses Bauabschnitts Leichen finden, die dort in der Dunkelheit vollkommen zerfetzt lagen. Auch sie waren mumifiziert, jedoch auch gut bewaffnet gewesen, so dass es wahrscheinlich war, dass sie sich hierher zurückgezogen hatten um gegen die Zombies kämpfen zu können. Doch sie hatten den Kampf verloren oder wurden verraten, da Jemand anschließend die Tür geschlossen hatte und sie somit eingesperrt waren.
Bei den Leichen selbst fand er nichts von Interesse, abgesehen von -> PN

Außerdem war er in der Lage, eine Brechstange zu finden. Mit dem entsprechenden handwerklichen Talent würden sich so die Munitionskisten tatsächlich öffnen lassen, dessen war er sich sicher.

---

Probe Haile: Parcourläufer bestanden! (erleichtert durch Ablenkung!)

Haile hatte es leicht, den Eimer zu finden, sie hatte keine Probleme, die beiden Schmiede zu bestehlen, doch der Weg zum Fluss würde ein bisschen schwieriger werden, denn dazu musste sie sich wieder vom Lager entfernen und konnte auch nicht einfach so zur Brücke laufen, wo im Moment fast alle der Plünderer zugegen waren.

Sie konnte nun etwas von dem schlammigen Wasser aus der Grube nehmen oder aus dem Sumpf selber. Oder sie würde Wasser aus einer der Hütten stehlen, mit denen sich die Vultures versorgt hatten. (erleichterte Proben)
Oder aber sie würde wirklich zum Fluss laufen und dort frisches, kühles Wasser finden. (normale Probe)

Kaia
20.09.2015, 20:14
Will erhaschte einen Blick auf das silberne Medaillon das Howard aus seinem Hemd hervorholte. Es war zwar alt, sah aber sehr gepflegt aus, als würde Howard es öfter betrachten.

Eine ganze Weile lang schwiegen die beiden sich an, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Will dachte an Henry und an seine Mutter die sie damals in London zurückgelassen hatten. Er war es dann auch, der die angenehme Stille durchbrach. Will konnte sich Howard sehr gut auf einer abgelegenen Farm, in einem Schaukelstuhl sitzend, Pfeife rauchend und Zeitung lesend vorstellen. Umgeben von vielen Kindern und Enkelkindern und einer liebenden Frau die jeden Sonntag warmen Apfelkuchen für die ganze Familie backt.
"Hattest du Familie?"

wusch
20.09.2015, 21:05
In diesen Knochenbergen zu wühlen gab Frank irgendwie ein schlechtes Gefühl, natürlich tat er es für ein höheres, Ziel, die Rettung der Menschheit, so theatralisch es auch klang aber das hier waren schließlich menschliche Überreste. So unwohl er sich auch dabei fühlte, es zahlte sich doch tatsächlich aus. relativ weit unten, in den knochigen Händen eines Soldaten fand sich ein tadellos erhaltenes erhaltenes Maschienengewehr, welches aussah, wie frisch aus dem Waffenspind. Er wusste nicht wie es sich so gut gehalten hatte aber einem geschenkten Gaul sollte man ja bekanntlich nicht ins Maul schauen. Daher nahm er das Gewehr an sich, es würde der Gruppe gute Dienste leisten. Er selbst würde bei seiner Pistole bleiben. Sie hatte nostalgischen Wert und ihn noch nie im Stich gelassen. In den Taschen des Soldaten fand er leider nichts von Bedeutung, ausser einem ebenso tadellosen und recht alten Feuerzeug. Wirklich schön, taugt sicher als Glücksbringer. dachte er bei sich und stand wieder auf. Er betrachtete etwas näher und schaute sich an, wie die strahlende Sonne sich im Metall spiegelte. Doch sobald Frank das Feuerzeug einstecken wollte, hatte er ein schlechtes Gefühl. Irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen, es fühlte sich irgendwie falsch an es mitzunehmen. Ob es an dem lag was der Soldat getan hatte? Frank selbst, normalerweise nicht dem Aberglauben verfallen, entschied sich dafür das Schicksal dieses mal nicht herauszufordern. Mit dieser Überlegung legte er es wieder in die Tasche des Soldaten. Vielleicht lag es nur am Lichteinfall doch nun wirkte das Feuerzeug irgendwie stumpf.
Schließlich kam er zur Baustelle und fand auch schnell was er suchte. Schweißgerät und Lötkolben waren leider nicht mehr funktionsfähig aber das war nach 2 Jahrzehnten auch keine große Überraschung. Immerhin fand sich jedoch eine Brechstange. Damit und mit ein wenig Kenntnissen in Sachen Handwerk würde man sicher an die Munition für die Haubitze heran kommen. Als er sich sicher war alles durchsucht zu haben, kehrte er wieder zu Andrea zurück und zeigte ihr seinen Fund.

Trait Schütze zum verteilen erhalten.

Mivey
20.09.2015, 21:07
"Eine Frau und eine Tochter." Er drückte mit dem Daumen auf die Halterung an der Seite. Das Medaillon sprang auf. Auf beiden Seiten war in der ovalen Form ein Bild eingebracht. Howard hielt es in Richtung Wills, sodass dieser es sehen konnte. Auf der linken Seite war eine junge Frau mit offenn-getragenen schwarzen Haaren zu sehen. Darunter waren "Susan" zu lesen. Howard erinnerte sich an den Tag, an dem das Bild geschossen wurde. Es war kurz nachdem sie sich das erste Mal getroffen hatten, Jahre bevor das Medaillon selbst angefertigt wurde. Sie konnte darauf nicht viel älter als 25 gewesen sein.
Die rechte Seite beinhaltete das Portrait eines jungen Mädchens. Auf dieser Seite war der Name "Laura" eingraviert. Sie war fünf Jahre alt gewesen an dem Tag. Sie waren gemeinsam am Wochenende an einen Park gefahren, Howard konnte sich nicht mehr erinnern wo. Susan war ein begnadeter Hobby-Photograf und musste bei dem Anlass wohl noch viele andere Bilder geschossen haben.

Nach einer Weile schloss er wieder und legte es wieder an seinen Platz, über seinem Herzen.

"Zumindest kann mit der Gewissheit leben, dass sie nicht als Untote wandeln müssen. Es gibt genüngend Überlebende, die das nicht behaupten können."

Lynx
20.09.2015, 21:34
Hätte sie sich doch bloß den verkackten Fuhrpark angesehen. Jetzt hockte sie unter irgendeinem Tisch, während ein alter Sack längst vergessene Gebete murmelte. Es schien, abgesehen von dem Mann, zwar ein gutes Versteck zu sein, da dieser Bereich von der Festhalle abgegrenzt war, aber für immer konnte sie hier auch nicht bleiben. Vielleicht würde sie hier drinnen nicht so schnell entdeckt werden, aber zurück würde sie auch nicht mehr kommen, sobald die Vultures wieder ihren üblichen Tätigkeiten nachgingen.
Und auch wenn der Mann offensichtlich etwas tat, was sein Clan nicht gutheißen würde, bedeutete das kaum, dass er sie nicht verraten würde. Selbst wenn sie ihn erpresste - und dieser Gedanke war ihr im ersten Moment gekommen - war das keine Garantie, dass er dicht hielt. Wie schlimm konnte es schon sein, eine Bibel zu besitzen, wenn gleichzeitig ein Eindringling gefasst worden war?

Der Taucherin fiel keine Möglichkeit ein, ohne Gefahr für sich und auch die anderen etwas auszurichten. Sie musste abhauen, aber wenn sie sich jetzt durch die Bretter zwängte, konnte der Mann sie spielend leicht bemerken, ihren Hintern noch durch die Luke verschwinden sehen und alle alarmieren. Eine Ablenkung musste her.
So langsam wie möglich, um auch ja kein Geräusch zu machen, versuchte Evi an die Außentasche ihres Rucksacks zu kommen. Das erste, was ihre Finger in der Dunkelheit ertasteten, zog sie schließlich vorsichtig heraus. Zum Glück schien der Mann in sein Gebet vertieft, so dass er das ein oder andere leise Rascheln vielleicht nicht bemerkte. Mit klopfendem Herzen schloss sie die Augen und küsste den Korkenzieher in ihrer Hand. Enttäusch mich ein Mal nicht.
Der Plan war, das Ding so unauffällig wie möglich gegen den Vorhang zu werfen, damit der Mann sich umdrehte - am besten erschrocken und wie ertappt - und Evi schnell zurück nach draußen schlüpfen konnte. Wenn irgendetwas fehlschlug, konnte sie immer noch versuchen ihn zu erpressen.

Caro
20.09.2015, 21:34
Es kam ein wenig Bewegung ins Lager, nachdem Haile den Eimer aus der Schmiede gestohlen hatte. Sie blieb in den Schatten der Hütten, hielt sich eng an den dreckigen Wänden und tastete sich langsam nach vorne. Wasser....Wasser. Vorne an der Brücke war es zu gefährlich, das Schlammwasser aus der Pfütze würde nicht ausreichen. Aber irgendwas müssen ja auch diese Plünderer trinken. Sie spähte noch einmal in die Hütte, in der sich der Mann und die Frau vorhin noch auf dem Boden herumgerollt hatten. Anscheinend kam sie pünktlich zum Höhepunkt. Wortwörtlich.

"...Blut wird dein Blut."
Die Frau hockte auf dem Mann und wippte mit einem Wimmern vor und zurück. Er grub seine Nägel tief in ihre Hüften, so dass ihr Blut langsam herunterlief und sich dort sammelte, wo sich die Körper berührten.

"...Wasser wird dein Wasser"
Sie beugte sich nach unten und tat das, was auch Raoul mit ihr getan hatte, damals, was so wirkte wie Ewigkeiten her. Die Lippen der beiden berührten sich erstaunlich sanft für den brachialen Akt.

"...Leben wird dein Leben"
Mit einem Kreischen wurde die Frau umgeworfen und lag plötzlich unter dem Mann, der sich immer wieder auf und ab bewegte. Schneller, Schneller. Beide waren jetzt stumm, ächzten nur, wurden immer hektischer in ihren Bewegungen.

Nach einigen Sekunden zerschnitt ein Schrei der Frau die Ruhe. Sie schlug ihre Kopf heftig gegen seinen und schien ihn in die Lippen zu beißen, um die Laute zu dämpfen. Auch der Mann röhrte nun. Ein merkwürdiges Schauspiel. Bei Jack ging das schneller. Und die Frauen waren dabei ganz ruhig. Und im Tempel? da wurde sie von solchen Szenen ferngehalten. Das war...so neu, so wild. Das Paar vor ihr schien zuckte noch ein wenig, bis der Mann schließlich mit blutigem Mund über der Frau zusammenbrach. Beide atmeten schwer. Waren sie...eingeschlafen? So schnell? Wow, das muss echt anstrengend sein. Aber es war auch gut - denn Haile konnte hinter dem paar, an der Wand der Hütte, einen ganzen Kanister Wasser ausmachen. Bingo.

Was gut genug für die Vultures war, würde auch für die Opfer reichen.

Haile stiehlt etwas von dem Wasser der Road Vultures, und eilt dann zurück zu den Gefangenen, um sie zu versorgen.

Kaia
20.09.2015, 22:24
Er bereute es ein wenig Howard gefragt zu haben. Natürlich hatten wohl ein Großteil der Gruppe jemanden verloren dem sie Nahe gestanden hatten, aber das machte das Leid jedes einzelnen nicht weniger schmerzhaft. Die Trauer in Howards Stimme traf ihn trotzdem wie ein Schlag ins Gesicht. Man vergaß leicht, dass viele ein normales Leben vor diesem Chaos gelebt hatten. Auch wenn es Will auf der Zunge brannte zu fragen was genau mit Susan und Laura passiert war, hatte er genug Empathie um zu bemerken das dies nicht der richtige Augenblick für so eine Frage war.

Sie verfielen wieder in ein tiefes Schweigen und zum ersten Mal seitdem sie Shengs Hope verlassen hatten fühlte Will sich irgendwie sicher. Natürlich war es ein trügerisches Gefühl, das wusste er. Doch er würde sich solche Momente nicht von dem Pessimismus den Henry ihn gelehrt hatte vermiesen lassen. Dann führten ihn seine Gedanken wieder zu Howards Worten zurück.

Zumindest kann mit der Gewissheit leben, dass sie nicht als Untote wandeln müssen. Es gibt genüngend Überlebende, die das nicht behaupten können.

"Es tut mir leid." Sagte er einige Minuten später. Will konnte nichts für das, was auch immer Howards Familie zugestoßen war, und das wusste er. Außerdem war er war einfach unglaublich schlecht wenn es darum ging tröstende Worte auszusprechen. Howard hatte diese warscheinlich auch gar nicht nötig immerhin war er, wie die anderen in ihrer Gruppe, unglaublich zäh. Will ausgenommen. Er konnte sich einen Seufzer nicht unterdrücken.
"Ich würde geren sagen, dass ich verstehe wie es dir geht, aber um ehrlich zu sein..." Will machte eine kurze Pause um seine Worte zu überdenken "... habe ich bis jetzt zu niemanden den ich kennengelernt habe eine Beziehung aufgebaut wo mir der Verlust der Person emotionalen Schmerz bereitet hat."
Jetzt wo Will es ausgesprochen hatte klangen seine Worte sehr kalt und emotionslos.
"Bis auf Henry natürlich. Aber Unkraut vergeht ja nicht."

Daen vom Clan
20.09.2015, 22:31
Evis Wurf war perfekt und der alte Mann war mit einer Geschwindigkeit auf den Beinen, die die Taucherin einem Mann seines Alters wahrhaftig nicht zugetraut hätte.
Dabei wischte er das Buch vom Tisch und es lag genau vor Evi. Es war die Bibel. Abgegriffen und vergilbt, fast zerfleddert.
Für einen Bruchteil einer Sekunde war sie sich sicher, dass der Mann sich danach bücken würde und sie sehen musste, so offensichtlich sie hier kniete. Für sie war es eine Entscheidung von Leben und Tod, für den alten Mann vielleicht auch, denn anstatt sich danach zu bücken, ging er direkt auf den Vorhang zu und grummelte: „Ich bin am Schlafen. Ich brauche Kraft für heute Nacht…“
Und damit war er aus dem Raum verschwunden, ebenso wie der Korkenzieher, den sie wohl niemals wiedersehen würde. Ein verlorenes Andenken an Shengs Hope und die bar des Dusty Derreck.

Mit klopfenden Herzen kam Evi wieder draußen an und erneut stellte sich ihr die Frage, ob es Sinn machen würde, eine weitere Erkundung zu starten oder den Rückzug anzutreten. Doch dann sah sie wie sich die Gruppe um Lancaster und der augenscheinlichen Anführerin der Plünderer auf den Weg Richtung Lager machte.

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Haile hatte endlich was sie brauchte und während sie noch über das seltsame Schauspiel und die für sie so vollkommen unverständlichen glücklichen Gesichter der beiden Vultures nachgrübelte, versuchte sie abermals zu der Hütte mit den Gefangenen zu kommen.

Probe Haile: Parcourläufer: Bestanden! (erleichtert durch Ablenkung)

Die Kultistin musste einsehen, dass es deutlich komplizierter war, mit einem Mitbringsel wie einem Eimer voll Wasser zu balancieren und zu schleichen, doch da die meisten der Vultures abgelenkt schienen, gelang es ihr.
Als sie wieder in der aufgeheizten Hütte angekommen war, war der Mann, mit dem sie vorher gesprochen hatte, wieder ohnmächtig geworden. So wie sie es aus dem Tempel gewohnt war, wenn Diener sich um sie kümmerten, benetzte sie ihren Finger mit der Flüssigkeit und verstrich diese langsam auf den aufgesprungenen Lippen des Mannes, der darob sofort die Augen aufschlug und sie erkannte. Noch hatte er den Knebel im Mund, noch immer war sein linkes Auge von verschorftem Blut bedeckt, doch sein rechtes Auge folgte jeder ihrer Bewegungen und obschon er so kaum trinken konnte, war das Wasser an seinen Lippen wohl schon eine Wohltat.

Haile hörte dann Gelächter und Gerede von draußen, die Unterredung mit Lancaster schien offensichtlich zu Ende. Und für sie würde es nun ein heißes Pflaster werden, denn in ihren Augen waren dies Opfer und somit hatten sie durchaus einen nicht zu verachtenden Wert für die Vultures. Sie loszubinden und zu befreien, hätte sicherlich einen vernichtenden Effekt auf die Moral der Plünderer. Auf der anderen Seite wusste sie nicht, wen sie da befreien würde. Die Männer hatten Narben, waren offensichtlich kampferprobt – und doch vollkommen hilflos.

Ihr war klar, dass sie – sollte sie den Rückzug planen – ihn jetzt antreten musste.
a.) Fliehen, bevor Seeker und ihre Truppe zurück kehren. (erleichterte Probe)
b.) Die Männer befreien, sie jedoch stützen und ihnen helfen (Normale Probe + Haile Probe auf Packesel)


---

Seeker hatte schließlich eingewilligt und Eryn, Leo und Lancaster in die Halle eingeladen.
Die drei Reisenden mussten und konnten nur hoffen, dass sich ihre Verbündeten bereits aus dem Staub gemacht hatten, denn die Drei wurden wie in einem Triumphzug ins Lager begleitet, wobei sich die jungen Männer wie wild gegenüber Leo und vor allem Eryn gebärdeten, als wollten sie unbedingt deren Aufmerksamkeit erregen, während Seeker jede Annäherung an Lancaster mit einer herrischen Geste unterband, die sich nicht anders als „er gehört mir.“ interpretieren ließe. Eine Beobachtung, die auch Leo machte und die ihr unmöglich entgangen sein konnte.

Schließlich waren sie die vielleicht 300 Meter zum Lager gelaufen und während sich Lancaster nach Spuren ihrer Verbündeten umsah, jedoch weder Evi noch Haile erkennen konnte, wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf Seeker gelenkt, die unwirsch seinen hin- und herschwingenden Kopf mit beiden kräftigen Händen packte und auf die Scheune richtete. „Dies ist meine Halle. Von hier aus führe ich die Kriegszüge der Meinen an. Zutritt ist nur Denen erlaubt, die selbst einen Clan anführen und natürlich ihren engsten Verbündeten und Freunden.“ Sie taxierte wieder Eryn und Leo.

Sie wurden flankiert, als sie die mit Schädeln und Federn geschmückte Scheune betraten und waren überrascht, als sie drinnen eine Art seltsame Gemütlichkeit ausmachen konnte. Es war zwar unerträglich heiß in dem hölzernen Gebäude, vor allem weil lange Stoffbahnen die Wände drapierten, auf Denen sich mit schwarzer Farbe zahlreiche Zeichnungen befanden, die allesamt verschiedene Szenen zeigten, die sich jedoch alle unterschieden. Viele waren kriegerischer Natur, einige zeigten offensichtlich Paare, die einander Lust schenkten, andere waren Ansammlungen von Gruppen und eines davon zeigte – sofern es sich erkennen ließ – einen stilisierten Mann, der so etwas ähnliches wie ein Krokodil niederrang. Der Boden war aus festgestampfter, in der Mitte stand ein Tisch, auf dem sich neben allerlei seltenen Köstlichkeiten wie Obst und Gemüse auch einige aus Dosen geschnittenen und entgrateten Bechern und Wasser fand. Und natürlich Schnaps, Lancaster und Eryn erkannten sofort, dass es sich dabei auch um Flaschen aus dem Derrecks handelte, die ihren Weg durch seltsame Windungen des Schicksals hierher gefunden hatten. An den Wänden und auf dem Tisch, vielleicht überall waren Klingen zu sehen, sowie eine erkleckliche Sammlung ausgestopfter Tiere, mehrheitlich Vögel, die überall drapiert waren und vor Denen sich kleine Schalen mit Opfergaben befanden. Der Vergleich mit einem religiösen Gebäude drängte sich sofort auf…


http://juliameister.net/daen/npcbook.jpg
Lancaster sah nach links, als er einen älteren Mann einen Vorhang beiseite schieben sah, der überrascht aufblickte, als er Gäste sah. „Vater, du bist wach?“, sagte Seeker fröhlich und doch mit einem seltsamen Lauern in der Stimme, als wolle sie ihm Ungesagtes unterstellen. Doch dieser beachtete sie nicht und blickte Lancaster an und die beiden alten Männer, die umgeben waren von Menschen, die mehr als doppelt so jung waren wie sie selbst, maßen einander mit Blicken.
„Wie kannst du hier leben wo du weißt, dass die Welt anders war?“, schienen Lancasters Augen zu fragen, wissend, dass dieser alte Mann die Zeiten vor dem großen Zehren erlebt haben musste, ja, wahrscheinlich sogar intensiv erlebt hatte, so gute Zähne wie er hatte und so fein wie sein Gesicht war. Wache Augen blickten Lancaster nun an und er sagte dann: „Seeker. Wir haben Gäste?“ „Neue Verbündete, Vater. Laangkaster von den Hope’Ari.“, kam es sofort von der Frau wie aus der Pistole geschossen und plötzlich wirkten ihre Züge ganz weich und sanft und es war Liebe im Blick, als sie den alten Mann maß, der sicherlich nicht ihr biologischer Vater war. „Ich bin Pray Vulture, Verbündete.“, stellte er sich vor und lächelte. „Wir sollten reden, ich kann helfen zu verstehen, Lancaster.“, wisperte er im Vorbeigehen Lancaster zu, nicht unbedingt unhörbar leise für jeden Umstehenden, aber doch leise genug, damit Seeker es nicht hörte, die mittlerweile mit einer herrischen Geste lachend einige Sachen vom Tisch fegte und ihre Gäste sich zu setzen wies. Pray war mittlerweile eine große Treppe in das Dachgeschoss der Scheune gegangen, seine Schritte zeigten, dass er möglicherweise auf einen Balkon ging.

„Ihr kommt in guten Zeiten, Hope’Ari.“, sagte sie und bleckte die Zähne. „Es gibt viel Krieg und jeder Tag will von uns, dass wir uns beweisen. Die Vögel singen vom letzten Krieg, den wir gemeinsam kämpfen müssen.“
Lancaster erhob sich und sagte mit fester Stimme: „Wir sind hier um Handel zu treiben.“
Seeker zeigte ihre Zähne und schnalzte abschätzig. „Wir handeln nur mit Verbündeten.“, sagte sie dann und wieder war ihr Gesicht dem seinen ganz nah, als sie sich abermals eines dieser langen Augenschlachten lieferten, in denen sie sich gegenseitig nieder zu starren versuchten. „Was wollt ihr haben?“, fragte sie dann lauernd, doch Lancaster wollte sich nicht in die Karten blicken lassen. „Artefakte der alten Welt. Kaum von Nutzen für einen so großen Clan. Etwas, womit sich kein Blut vergießen lässt.“
„Und warum dann Laangkasters Interesse?“, konterte sie und spielte mit einer geschliffenen Klinge in ihren Händen, die leicht gebogen war und sehr gefährlich aussah.
„Lass uns sehen was der Clan Vulture hat.“, kam von Lancaster entschieden und er stand auf. Seeker nickte und drehte ihnen abermals den Rücken zu, während sie aus dem Raum hinaus in einen kleineren Raum ging, in dem allerlei Waffen hingen, die Seeker sichtlich stolz lächeln ließen.
In diesem Raum war eine in den Boden gegrabene Treppe nach unten, sie führte in einen mit Holz abgestützten und ausgeschachteten Kellerraum.
Es war stockdunkel und die Drei konnten spüren, wie Seeker die Gelegenheit zu nutzen schien, wie zufällig an ihnen vorbei zu streichen, sie zu berühren, als wolle sie eine Art Fährte aufnehmen, als ginge es darum, sich einen Geruch einzuprägen. Dann klopfte sie an die Decke und von oben wurden einige Luken geöffnet, die sofort Licht machten und was die Drei sahen, wäre für Morris sicherlich ein Paradies gewesen: Was für sie Beute darstellte, waren Artefakte aus der alten Welt, Überbleibsel aus der Zeit, in der Lancaster ein anderes Leben gelebt hatte. Es waren wehmütige Boten, sie und es alles hier so versammelt zu sehen.
Es schien, als wären die verschiedenen Artefakte sortiert, über jedem Haufen an Beute befand sich eine Art Kenntlichmachung, die die Drei noch nicht verstehen konnten.

Dann wies Eryn aufgeregt mit dem Kopf in eine Ecke, die fast komplett im Dunkeln lag: Dort lag ein Stapel Autobattieren. Vielleicht halb so Viele wie sie brauchen würden.
Lancaster zeigte unauffällig an, dass er verstanden hatte und ging mit gelangweilter Miene durch den Raum und hinterfragte einige Objekte, deren Zweck Seeker manchmal sehr gut erklärte, manchmal jedoch vollkommen daneben lag.
Und nun erklärte sie auch Zweck und Notwendigkeit der Sortierung, es war offensichtlich nach Nützlichkeit für die Clans sortiert. Schließlich waren sie an den Batterien angekommen und Seeker wurde offensichtlich wütend.
„Das sind Batterien, für die Autogefährte wie sie von den Flameriders benutzt werden.“ Ihr Blick wurde lauernd und die Drei konnten sehen, wie mittlerweile von oben einige ihrer Krieger ebenfalls herabblickten und die Unterhaltung interessiert verfolgt hatten und nun ebenfalls wütend die Luft ausstießen. „Nein, Kriegerin der Vögel.“, beschwichtigte Lancaster sie sofort wortgewandt. „Nicht nur die Flamerider benutzen diese Gefährte. Bei weitem nicht. Es gab Zeiten, da wurden sie von Allen benutzt. Heute sind es die Flamerider und die Hope’ari.“ Seeker bleckte abermals die Zähne, sie wirkte nicht überzeugt. „Wir haben sogar schon gegen sie gekämpft. Und geblutet. Ich habe eine Gefährtin bei mir, die Wunde noch fast frisch.“ erklärte er mit fester Stimme und die Anführerin der Vultures lächelte erst, dann grinste sie.


https://www.youtube.com/watch?v=SQOM6ScUZbA

„Also doch Verbündete? Wie ich schon sagte – wir handeln nur mit Jenen, die uns nahe sind. Und was ich euch vorzuschlagen habe, kann uns allen helfen. Unserem Clan. Laangkasters Clan. Denn diese Batterien..." – sie sprach das Wort furchtbar falsch betont aus – "...sind Beute von den Sabals. Sie haben viel davon, mehr davon. Aber sie handeln nicht. Sicherlich auch nicht mit Laangkaster.“ Sie blickte ihn ernst an und es funkelte plötzliche Vorfreude in ihren Augen auf. „Aber der Clan Hope’Ari wird zusammen mit den Vultures gegen die Sabal kämpfen und zusammen bluten. Die Kinder des Gefieders werden den Menschen der alten Welt niederschmettern und mit ihm seine Waffen, seine Sklaven und seine Frauen. Wir teilen die Beute. Alle Artefakte für Laangkaster und Clan Hope’Ari.“
Sie blickte abschätzend in Richtung Eryn und Leo und stapfte dann wieder los nach oben. Ein Diebstahl verbot sich im Moment von selbst, denn noch standen die anderen Vultures an den Luken.
„Also – Seeker. Was willst du von uns? Was willst du von mir?“ verlangte Lancaster zu wissen.
„Wir verbünden uns. Unsere Clans werden zu Freunden. Wir teilen und die Genüsse und Gefahren dieser Welt. Von was ich künde, ist: Ihr wollt diese Batterien haben. Ich habe ein paar, Sabal hat noch mehr davon. Helft dem Clan Vulture, Sabal zu vernichten.
Verbündet euch mit uns und ihr bekommt die Batterien der Vultures.
Zieht mit uns in den Krieg und vernichtet Sabal und ihr bekommt auch seine Batterien. Das sollte Laangkaster bei seiner Reise auf dem Motorgefährt helfen und ihn so lange Geschwindigkeit verleihen, bis die Welt wieder nur Nacht kennt, weil die Geister der alten Welt abermals Verderbnis über uns bringen.“
Lancaster nickte vorsichtig, das Gespräch entwickelte sich in eine seltsame Richtung. Fast hätte er gefragt, wie Clans sich verbünden, doch das hätte ihre Tarnung auffliegen lassen.
„Wie erweist man dem Clan Vulture genug Ehre, um als Verbündete angesehen zu werden?“, fragte Eryn dann formvollendet und mit genau dem richtigen Riecher, denn Seeker lächelte nun wieder.
„Wir folgen gemeinsam dem großen Vogel, der uns stark gemacht hat.“ Und dabei zeigte sie mit sichtlichem Stolz im Gesicht auf die einzelnen bannerartigen Zeichnungen, die in ihrem Hauptraum von der Wand hingen.
„Eine Prüfung der Kraft, im Duell auf Leben und Tod. Eine Prüfung im Nachtmond, wenn wir im Dunkeln das Blut der Feinde vergießen. Eine Prüfung der Lust, was die Welt zusammenhält. Ein Sang von Vogelgezwitscher, eine Legende, die vorgetragen wird. Eine Prüfung des Blutes, zu sehen, ob Natur oder Mensch stärker ist. Das Ringen um Nahrung, Waffe und Werkzeug, wenn uns die alte Welt schenkt, was nicht verflucht ist.“
Lancaster dröhnten die Ohren und er zeigte auf das letzte Banner: Es zeigte eine Art gefiederte Schlange, die sich auf einen Menschen stürzte. „Eine Prüfung des Glaubens. Wenn die gefiederte Schlange selbst in die Schlacht eingreift und ihre Sendboten schickt.“
Die großgewachsene Frau legte den Kopf schief und schenkte sich einen Schluck von Derrecks Gebranntem ein, während Lancaster nachdenklich und mehr unbewusst einen Tropfen Schweiß mit den Augen verfolgte, der den langen Weg über die tättowierte Haut der Frau nahm und ihn die Narben und die schiere, wilde Kraft Seekers erahnen ließ.
„Wir denken darüber nach.“, sagte er dann und nahm das von Seeker an ihn gereichte „Glas“ Schnaps entgegen…



Aufgabe „Rites of Passage“
Erforderliche Teilnehmer: beliebig
Erledigt durch:
a.) Den „Clan Hope’Ari“ mit den Vultures verbünden. (Gunst 2/7)
b.) die Vultures angreifen und die Batterien erbeuten (80% Erschwernis im Moment)
c.) Den Vultures die Batterien stehlen (60% Erschwernis im Moment)

Hilfsmittel: situationsabhängig
Hintergrund: Wenn das Schauspiel aufrecht erhalten wird, ist es möglich, sich mit den Vultures zu verbünden. Ist der Ritus abgeschlossen, übergibt Seeker ihre Batterien an Lancaster, immerhin die Hälfte von dem, was benötigt wird. Ebenso ist es möglich, die Vultures frontal anzugreifen, doch dazu ist die Streitmacht der Plünderer noch zu stark, es müssen, ebenso wie bei einem Diebstahl diverse Vorbereitungen getroffen werden um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen.
Erfolg: 50% der Batterien
Misserfolg: ?



Aufgabe „Ein Besuch in der alten Welt“
Erforderliche Teilnehmer: 5
Erledigt durch:
a.) Die Sabal mit den verbündeten Streitkräften der Vultures angreifen. Alle Kampftalente UND einen beliebigen, weiteres Trait

Hilfsmittel: situationsabhängig + Kampfwissen + freispielbare Boni oder Mali
Hintergrund: Die Vultures wollen die Sabal vernichten. Als Beute sind die anderen Batterien versprochen. Vielleicht wäre dies der perfekte Moment, die Gegenseite anzuhören?
Erfolg: 50% der Batterien
Misserfolg: ?



Aufgabe Lambda
Erforderliche Teilnehmer: variabel, pro Aufgabe 1 bis maximal 2.
Erledigt durch:
Proben:
- Prüfung der Kraft: Raufbold ODER Klingenkreuzer ODER Konstitution
- Prüfung des Nachtmondes: Welches Talent euch immer dazu taugt
- Prüfung von Mann und Frau: Verführer ODER Medizin
- Prüfung von Vogelgezwitscher: Unterhalter ODER Sprachgenie
- Prüfung des Blutes: Survival ODER Kampftaucher ODER Tierfreund
- Prüfung von Waffe und Werkzeug: Handwerk ODER Infiltrator ODER Koch
- Prüfung der gefiederten Schlange: Schütze ODER Handwerk
Hilfsmittel: je nach Aufgabe variabel…
Hintergrund: Die Vultures werden erst handeln, wenn Clan Hope’Ari sich verbündet haben. Dazu ist es notwendig, die Gunst der Vultures zu erreichen. Es scheint wohl einen Ritus zu geben, der begonnen wird, wenn Clans sich einander verbünden und die Version der Vultures liest sich wie folgt:
Zeige, dass du zu kämpfen bereit bist. (Kampf in der Schlammgrube gegen einen Gegner nach Wahl. Raufbold oder Konstitution für +1 Gunst, dafür ohne echte Verletzungen. Klingenkreuzer mit bis zu tödlicher Gefahr, dafür Gunst +2)
Zeige, dass der Nachtmond dich liebt. (Meuchle einen Feind in der Nacht und bringe sein Gefieder zur Halle. +1 Gunst)
Zeige, dass die Clans zusammen gehören und harmonieren. (Zeige deine Bereitschaft für Nachwuchs oder hilf ihm auf die Welt. Gunst +1)
Zeige, dass du von beiden Clans zu berichten weißt. (Singe von kommenden Taten oder erzähle davon) (Gunst +1)
Zeige, dass du die Natur beherrscht und dich ihrer bewehren kannst. (Töte einen Alligator im Sumpf. Oder tu zumindest so… Gunst +1)
Zeige, dass du Werkzeuge, Nahrung oder Waffen aus der alten Welt für den Clan stehlen kannst (Gunst +1)
Zeige, dass die Götter dich lieben. (Feuere die Artillerie ab, Munition -1, doch Gunst +1, außerdem jedoch Gefahr, Untote aufzuschrecken)

Erfolg: Gunstgewinn und Questfortschritt
Misserfolg: ?, kleinere Verletzungen und Mali

Zitroneneis
21.09.2015, 02:25
Interessiert musterte Andrea ihren Fund, nickte Franks Worte erst einmal nur wortlos ab. In Gedanken war sie bereits mit Überlegungen beschäftigt, wie sie das Geschütz nutzbar machen konnte. Der Polizist hatte schon Recht, der Lärm würde jegliche Untote in der Umgebung in Aufruhr versetzen und anlocken. Aber es war trotzdem gut, zu wissen, welche Waffe sich hier verbarg - neben dem offensichtlichen Effekt des Schadens könnte sie in einer Notsituation auch ablenken. Man konnte nie sicher genug sein, gleich nach ihrer Anfkunft hatten sie ja alle gesehen, wie schnell es dazu kommen konnte, dass man vor einer Zombiehorde fliehen musste. Für den Schützen käme es zwar womöglich einem Todesurteil gleich, denn von hier zu fliehen würde mühsam sein, doch wenn es die Gruppe - und Adam - retten konnte, konnte es kein Fehler sein, diese Idee im Hinterkopf zu behalten.
Aber erst musste ohnehin Munition her. Und bedauerlicherweise konnte Andrea keine Schwachstellen an den Kisten erkennen. Zumindest keine, die es ihr erlaubt hätten, sie mit bloßen Händen aufzubrechen... nun, die Stärkste war sie ohnehin nie gewesen. Selbst vor dreißig Jahren nicht. So war sie ziemlich erleichtert, als Frank mit Werkzeug zurückkehrte, das womöglich dabei helfen würde. Wenn man denn damit umzugehen wusste.
"Wir sollten zurück zur Gruppe", schlug sie vor, nachdem sie dem Polizisten ein kurzes, anerkennendes Nicken hatte zukommen lassen. "Bei den Anderen ist bestimmt jemand dabei, der die Kästen aufbekommt." Und länger als notwendig wollte sie sich nicht an diesem Ort aufhalten. Sie konnte nicht behaupten, besonders schockiert über das zu sein, was hier geschehen sein musste. Genaugenommen ließ es sie relativ kalt, größer als die Vorstellung, was bewaffnetes Militär den wehrlosen Zivilisten hier angetan hatte, war ihre Sorge, in einen Hinterhalt geraten. Reiner Pragmatismus, der sich mit der Zeit durchgesetzt hatte, auch wenn es traurig war, wie sehr die Fähigkeit zu menschlichem Mitgefühl darunter gelitten hatte.
"Wir sollten uns aber vorher nach einer guten, schnellen Fluchtroute umsehen. Falls wir nochmal herkommen und in Eile sind." Falls das Geschütz tatsächlich Verwendung finden würde und der Schütze eine Chance haben sollte. Man konnte nie sicher genug sein.

~Jack~
21.09.2015, 04:38
Vincent schien mit seiner Vermutung Recht zu behalten. Zwar befand sich ein Großteil der Gruppe in unmittelbarer Umgebung als er fragte, ob irgendjemand ihn zur Kirche begleitet, aber dann verließen sie Stück für Stück das Gelände ohne auch nur ein Wort zu sagen oder ihn gar anzusehen. Und der Rest schien sich derweil in Luft aufgelöst zu haben. Vielleicht sind sie während des Gefechts ins Unterholz gestürmt und haben noch nicht mitbekommen, dass die Schlacht gewonnen war. Man sollte zwar meinen, der einstürzende Kran hätte als eine Art Signal fungiert, aber egal wie lange Vincent auch in der Gegend rumwanderte, es erschienen weder Zombies noch Plünderer noch irgendwelche vermummten Gestalten.

Und so langsam hatte Vincent vom Warten die Schnauze voll. Wenn ihn niemand begleiten wollte, dann musste er sich eben auf eigene Faust durchschlagen. Nicht gerade die sinnvollste Vorgehensweise, aber er war ja scheinbar sowieso ein Geist. Da konnten die Zombies noch so lange an ihm rumnagen. Kümmern würde ihn das kaum. Er begab sich also Richtung Westen, wo es zwei Richtungen zu wählen gab. Auf direkter Linie durchs Unterholz zu marschieren hätte ihn vermutlich schneller an sein Ziel gebracht, aber dann hätte er sich auch gleich ein Shirt mit „Zombiefutter – Beißt nur zu!“ anziehen können. Klar, er dachte immer noch er wäre tot, aber unnötige Risiken musste er dann doch nicht eingehen.

Wenige Minuten später hörte er Stimmen aus dem Unterholz. Er konnte nicht verstehen worum es ging, aber es waren auf jeden Fall zwei Leute in der Nähe. Ein Mann sowie eine Frau. Letztere lachte plötzlich los und der Mann schloss sich ihr an. Dadurch war es für Vincent ein Leichtes sich heranzuschleichen. Der Mann war Mitte dreißig, mehr als muskulös, und sah so aus, als hätte eine Furie ihm sein Gesicht zerfetzt. Schien ihn aber nicht sonderlich zu stören, da er ein breites Grinsen auf den Lippen trug. Seine Augen waren dabei auf die etwa 10 Jahre jüngere Frau an seiner Seite gerichtet. Ihre schulterlangen brauen Haare flatterten im Wind während sie über den gefallenen Körper eines Rehs gebeugt war. Ein Messer steckte tief in dessen Flanke, schien aber nicht die Todesursache zu sein.

„Sieht nicht so aus, als hätten sich die Zombies drüber hergemacht,“ sagte sie an ihre Begleitung gewandt.

„Das wäre mal was neues, aber bisher habe ich sie nur an Menschen herumnagen gesehen. Vielleicht glauben sie, dass das Fleisch ihrer 'Artgenossen' ihnen wieder etwas Leben einhauchen könnte.“

„Wenn diese Viecher denken könnten, wären wir vermutlich schon längst tot.“ Sie starrte erneut auf das Reh und trat dann gegen dessen Kopf. Eine Schusswunde kam dabei zum Vorschein. „Komm, lass uns das Vieh zum Lager schleppen. Ich habe heute noch so gut wie nichts gegessen.“

„Sollten wir nicht erst mal schauen, wer das Reh getötet hat? Kann noch gar nicht so lange her sein. 10 Minuten vielleicht.“

„Pf, ich wandere doch jetzt nicht noch länger durchs Unterholz als unbedingt nötig. Wer auch immer es war, hat ja offensichtlich Schiss bekommen als wir uns näherten. Würde mich also wundern, wenn der sich nochmal blicken lässt.“

„Wenn du meinst.“ Der Mann hob das Reh mit einem Arm in die Höhe und warf es sich dann über die Schultern. Daraufhin begannen die beiden gen Süden zu marschieren, direkt auf das Verbrecherlager von Sabal zu. Mit denen wollte Vincent zwar nicht unbedingt Kontakt aufnehmen, aber wenn sich schon die Gelegenheit bot zwei Mitglieder der Bande zu belauschen...

Alpha - Infiltrator: Vincent wir den beiden bis zum Rande des Lagers folgen und dann aus sicherer Entfernung schauen, ob es irgendeine Möglichkeit gäbe sich hineinzuschleichen ohne bei einem Misserfolg gleich das gesamte Lager im Rücken zu haben.

wusch
21.09.2015, 09:55
Ja, eine gute Idee, Doc Strider und ein paar andere sind ja recht geschickt mit solchen Sachen, die müssen sich mit den Kisten sicher nur halb so lange abmühen wie wir. Wer weiß, wozu die Haubitze nocheinmal nützlich sein wird. stimmte er ihr zu, als die Beiden die Werkzeuge wieder aufsammelten und sich dann über den Fluss zurück zum Lager bewegten.
Für einen Fluchtweg sollten wir vielleicht versuchen eine halbwegs ordentliche Brücke über den Fluss zu installieren. Das Provisorium hier wird uns bei einer Flucht niemals wirklich Helfen. Das Problem an einer Brücke ist nur, dass sie auch die Zombies herüber lässt. Auf der anderen Seite könnten wir selbstverständlich auch einfach den Flussübergang selbst befestigen, dann kommt man zwar etwas schwerer herüber aber wir könnten uns dort nach dem Abfeuern der Haubitze besser verschanzen und gegen die anströmende Horde verteidigen. Du weißt ja, solche Dinge können den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. tat Frank seine Überlegungen laut Kund. Beide Optionen hatten ihre Pros und Contras.
Als sie wieder im Lager ankamen, sah er, dass der Trupp zur Erkundung des Lagers der Vultures noch fehlte. Naja, eine Kontaktaufnahme brachte ihre Zeit wenn es ordentlich gemacht werden sollte.
Andrea und ich haben ein paar nützliche Sachen auf der anderen Flussseite gefunden. Darunter dieses einwandfreie Gewehr. begann er aufzulisten was sie gefunden hatten und Legte das Gewehr zu ihren anderen Vorräten. Ich brauche es nicht, mir reicht meine Pistole aber wenn es jemand möchte, nur zu. ich gebe auch Unterricht wenn Bedarf besteht. Aber wieder zum Thema: Neben unzähligen alten Autos und Skeletten haben wir auch noch eine anscheinend funktionstüchtige leichte Haubitze gefunden. Hervorragend wenn wir in der Klemme stecken und viel Feuerkraft brauchen, nur leider auch Laut wie ein Donnerhall. Munition gibt es auch für das Geschütz, in gut gesicherten Kisten. Einen Schlüssel haben wir nicht gefunden, dafür aber Werkzeug mit dem wir die Kisten öffnen können. Es braucht nur wen der sich damit besser auskennt als wir beide hier. beendete er seine Auflistung.

Daen vom Clan
21.09.2015, 10:14
Vincent schlich den Beiden durch den Dschungel hinterher, sie schienen Beide bester Launte zu sein und entsprechend unaufmerksam.
"Ich bin so froh, dass bald Ruhe sein wird.", sagte der Mann und schulterte das Reh neu, "Dieser Arzt ist ein echter Glücksgriff."
"Ich glaube nicht, dass das ein Arzt ist...", kam von der Frau, sie schien sichtlich skeptisch.
"Is' ist vollkommen egal was er ist, entscheidend ist was er macht. Und da scheint der Boss ja mehr als zufrieden mit zu sein..."
"Trotzdem eine irre Geschichte."
"Was meinst du damit?"
Der Mann schulterte das Reh erneut und wirkte nun leicht verärgert oder genervt, die vormals gute Stimmung war komplett verflogen.
"Hm, ich meine nur, dass die da ja auch... du weißt schon... Kinder haben."
Der Mann schnaubte und lachte spöttisch. "Das hätten sie sich vorher überlegen sollen."

Endlich waren sie im Norden der Insel angekommen und schlugen den Weg richtung Osten ein, um dann über das Haupttor in die befestigte Insel zu kommen.
Soweit Vincent das von seiner Position aus erkennen konnte, gab es auf den stark befestigten Mauern sehr wenige Wachen, dafür war der vorgelagerte Wachturm von einem Mann besetzt, dessen militärische Ausrüstung offensichtlich auf dem neuesten Stand war. Er erkannte einen Feldstecher und sogar ein Nachtsichtgerät. Und ein Scharfschützengewehr.

So wie es sich für Vincent darstellte, konnte er entweder mit höherem Risiko am Wachturm entlangklettern (Infiltrator) und durch das Holzgerüst nach oben klettern. Dort den Wachmann ausschalten (Kampfprobe) oder ignorieren und sich durch das Verbindungsstück Richtung Haupthaus aufmachen, um deutlich mehr zu erkennen.
ODER sich bis an die Mauer schleichen und zumindest die Verteidigungsanlagen und das Tor inspizieren. (Infiltrator, 20% erleichtert)

Mephista
21.09.2015, 13:30
Das Lager der Vultures und der Clan für sich selbst sprachen Leocadia durchaus an. Vielleicht hatten sie etwas bizarre Regeln und Vorstellungen, aber dafür hatten sie alle Cojones. Etwas, das die junge Frau in ihrer eigenen Gruppe weitesgehend vermisste. Diese Leute als Verbündete zu haben wäre sicher nicht verkehrt. Außerdem haben sie die Batterien, die sie für ihren Eingeweckten brauchten. Ein Angriff auf sie wäre dämlich, gerade, wenn die Alternative soviel sinnvoller erschien.

Eireen und Guapo schienen noch unentschlossen oder wollten sich beraten, aber danach stand der Latina gar nicht der Sinn. Je schneller sie sich gut stellten, desto schneller würden sie dazugehören und tiefere Einblicke bekommen können. Ob sie diesen Sabal wirklich angreifen wollten, würden sie dann sehen. Hoffentlich waren einige ihrer Truppe schon auf dem Weg, um sich dort mal umzusehen...
Die „Prüfungen“ jedenfalls, die sie zu bestehen hatten, um sich als würdige Freunde zu erweisen waren ... interessant. Einen an der Klatsche hatten sie alle, oder zumindest Seeker. Mit der hatte sie eh noch ein Hühnchen oder eine gefiederte Schlange zu rupfen. Wieso waren auf einmal alle Frauen total scharf auf Guapo, kurz nachdem sie angefangen hat, offensiver zu werden? Eine dieser Putas wird dran glauben müssen, wenn sie nicht aufhören.
Doch nun gab es vorläufig anderes zu tun. An Seeker richtete sie ihre Worte, als sie meinte:
Das „Affenmädchen“ kann nicht nur die Ohren bluten lassen, sondern versteht sich auf alle Arten von Nahrung, sei es von der Alten oder Neuen Welt. Ich möchte die Prüfung um Nahrung, Waffen und Werkzeug antreten!“

Sie musste nicht sofort ihr ganzes Potential zeigen, Stück für Stück, das war ihr Ziel.


Koch Trait. Und evtl- Hilfsachen, von denen ich noch nichts weiß XD)“

Daen vom Clan
21.09.2015, 14:09
Einige der Krieger johlten vergnügt auf und zeigten durch wildes Herumschubsen der nächststehenden Kameraden ihre Begeisterung, dass sie die anscheinend vollkommen furchtlose Banjospielerin tatsächlich aktiv darüber nachdachte, ihren Clan mit den Vultures zu verbünden.
Die Freude war dem Großteil der Männer und Frauen dort sichtlich anzusehen, ebenso die Vorfreude auf das, was sie vielleicht herbeizaubern würde.

Doch Seeker unterbrach das Jubeln mit einer herrischen Geste und unter wildem Fauchen des Protestes erstarben die Jubel der jungen Krieger und Umstehenden.
Es war vollkommen still, als Seeker, die es offensichtlich unglaublich genoss, Mittelpunkt zu sein und Macht auszuüben, sich im Kreis drehte und laut verkündete:
"Der Clan Hope'Ari hat entschlossen, sich im Angesicht der gefiederten Schlange der Prüfungen zu stellen. Um gemeinsam Blut zu vergießen, müssen wir das Blut zusammenführen."
Die Krieger nickten ernst und ballten die Fäuste.
"Seitdem die Männer in weißen Roben die Welt zerstört haben, hat die Schlange die Kinder vom selben Blute im ganzen Land verstreut, damit sie nicht vom 'Biss' dahingerafft werden. Die Krankheit jagt uns, so wie sie alle jagt. Und nur in der Stärke des gemeinsamen Blutes, der Stärke der geteilten Klingen und der geschenkten Leibesfrucht können wir überdauern. So wie es die freien Clans taten um zu überleben, so müssen wir es tun.", schloss sie und blickte einzelne ihrer Krieger an, als wolle sie es ihnen einschärfen. Leo, Lancaster und Eryn wurde klar, dass die Plünderer an das was Seeker sagte, fest glaubten, dass sie jedes Wort von ihr aufsogen, als würden sie und hätten sie zum ersten Mal im Leben das Gefühl echter Familie und Sicherheit verspürt.

Es war die Macht ihrer Worte und Überzeugung, die den Clan zusammenhielt und sie vielleicht hatte überleben lassen in diesen sturmumtosten Zeiten.

"Die Prüfung, Affenmädchen, ist kein Gericht, das einfach so zubereitet wird. Du wirst Teil einer Gemeinschaft, die füreinander blutet und Klingen fängt. Du wirst mit den Vögeln fliegen und mit den Vulture kämpfen. Es ist ein Ritual, bei dem Fremde zu Freunden werden. Kein dahingesagtes Wort, sondern der Ernst, füreinander da zu sein wenn die Welt vollkommen von Denen verlassen ist, die sonst an deiner Seite stehen."

Sie nickte noch einmal und die Menge senkte voll feierlicher Vorfreude in Demut den Kopf, vor allem jene, die Seeker scharf ansah.
Und dann rief sie laut: "Voodoo Vulture."

http://juliameister.net/daen/npcvoodoo.png
Und der Mann aus der Hütte, der ohne seines Wissens vormals von Haile beobachtet worden war, trat ans Licht.
Er sah wahrhaftig so aus, als ob er geschlafen hätte und gerade geweckt worden war, doch schnell erkannte er die Situation und als Seeker ihm erklärte, dass sie vielleicht bald weitere Verbündete haben würden, um den Sabal ein für alle Mal von den Stimmen der Vögel abzuschneiden, wich jede Müdigkeit von ihm. Voodoo wirkte älter, es war sehr wahrscheinlich, dass er vor dem großen Zehren das normale Leben eines Teenagers geführt haben musste.
Es sah aus, als würde er trotzdem immer noch mit den Augen andere Dinge suchen, die sonst keiner sah.
Es wirkte, als würde er manchmal lautlos flüstern, der Gedanke, dass er mit Geistern sprach, drängte sich auf...

Seeker zeigte auf Leo und erwähnte die Prüfung von Nahrung, Werkzeug und Waffen.

Er ging auf Leo zu, sein Gang noch immer leicht schwankend, als wäre er betrunken, während Lancaster, der solches noch aus der alten Welt kannte, mit Sicherheit auf irgendwelche Drogen tippte, die dieser Mann zu sich nahm, und lächelte sie voll Wärme und Vertrauen an.
"Ich bin Voodoo Vulture, ich geleite die, die sich prüfen lassen wollen, würdig und es wert zu sein, dass man mit ihnen und für sei Blut vergießt.
Wenn du die Prüfung von Nahrung, Werkzeug und Waffen bestehen willst, dann musst du etwas von Draußen nach Drinnen bringen. Nicht mit dem kochen, was bereits da ist. Ehre deinen Clan und die gefiederte Schlange, indem du etwas das fremd war, hierher bringst um das Wissen und den Reichtum deiner neuen Brüder und Schwestern zu ehren. Wenn du ein Werkzeug bringst, benutze es zum Geschenk. Bringst du eine Waffe, übe mit Jemandem. Bringst du Nahrung, bekoche uns."

~Jack~
21.09.2015, 15:25
Sich ein Scharfschützengewehr unter den Nagel zu krallen hätte Vincent sicherlich einiges an Ruhm eingeheimst. Und er hatte auch schon die perfekte Idee wie es klappen könnte. Zuerst würde er den Wachturm erklimmen, was kein wirkliches Problem darstellen sollte, und sich bis zum oberen Rand begeben. Im Anschluss würde er versuchen die Wache zu sich zu pfeifen. Oder einen zuvor eingesteckten Stein mit voller Wucht gegen die Mauer werfen. Das dürfte hoffentlich dazu führen, das der Wachposten sich ebenfalls an den Rand des Turms begibt. Und wenn er nachschaut was da eigentlich vor sich geht, würde Vincent das Überraschungsmoment ausnutzen und ihn in die Tiefe schleudern.

Danach könnte Vincent sich noch einen Überblick über das Lager verschaffen — allerdings nur wenn der Wachposten nicht mit einem markerschütternden Schrei in die Tiefe gestürzt sein sollte — und sich dann wieder nach unten begeben. Danach dürfte es nur ein paar Sekunden dauern mit dem Scharfschützengewehr ins Unterholz zu verschwinden. Wenn kein Alarm ausgelöst wurde, wäre es aber vermutlich sinnvoller, den toten Wachposten ebenfalls zu beseitigen. Wer würde schon damit rechnen, dass er von einem Eindringling in die Tiefe geschleudert wurde?

Aber sollte er das wirklich riskieren? Immerhin könnte er sich auch alle Knochen brechen. Oder auf peinlichste Art und Weise daran scheitern den Kerl zu Boden zu schleudern. Was danach passieren würde, wollte er sich lieber nicht vorstellen. Gefangen genommen zu werden, wäre vermutlich noch das kleinere Übel. Dann bestünde zumindest die Chance, dass der Rest der Gruppe ihm zu Hilfe eilt ... falls sie denn jemals von seinem Schicksal erfahren sollten...

"Komm Vincent, wenn Haile einen Kran zu Boden reiten und das ohne größere Blessuren überstehen kann, dann wirst du doch wohl einen Wachposten ausschalten können!"

Von daher entschied er sich, seinen Plan in die Tat umzusetzen!

-Stein aufheben
-Turm erklimmen
-Stein gegen die Mauer schleudern
-Wenn das nicht reicht: die Wache zu sich pfeifen
-Den Überraschungsmoment nutzen und die Wache über den Rand des Turms zerren
-Wenn niemand alarmiert wurde: das Lager sichten - runterklettern - Leiche samt Scharschützengewehr ins Unterholz schleppen und dann mit dem Gewehr verschwinden
-Falls vom Todesschrei doch irgendjemand alarmiert wurde: runterklettern bis es möglich ist zu springen und mit dem Gewehr das Weite suchen

Mephista
21.09.2015, 16:05
Es war hart, nicht schallend loszulachen bei all dem abgedrehten Zeug, dass Seeker von sich gab. Offensichtlich liebten ihre Leute aber genau dieses Gequatsche. Damit klarzukommen würde der härteste Teil werden- auch wenn es ihnen half diese Stärke zu zeigen.
Jeder unterdrückte Spott blieb Léo allerdings im Halse stecken, als Voodoo auf sie zukam. Der Blick, den er ihr schenkte war etwas, das sie seit Jahren nicht mehr erfahren hatte.
„Huh!“

Unwillkürlich entfuhr ihr dieser fiepsende Laut. Das war absolut ungewohnt. Fast schon beschämt schielte sie zu Guapo hinüber.
"Ich bin Voodoo Vulture, ich geleite die, die sich prüfen lassen wollen, würdig und es wert zu sein, dass man mit ihnen und für sei Blut vergießt.“
Oh, sie würde ihm gerne dabei zusehen, wie er sein Blut für sie vergoss.
Wenn du die Prüfung von Nahrung, Werkzeug und Waffen bestehen willst, dann musst du etwas von Draußen nach Drinnen bringen. Nicht mit dem kochen, was bereits da ist. Ehre deinen Clan und die gefiederte Schlange, indem du etwas das fremd war, hierher bringst um das Wissen und den Reichtum deiner neuen Brüder und Schwestern zu ehren. Wenn du ein Werkzeug bringst, benutze es zum Geschenk. Bringst du eine Waffe, übe mit Jemandem. Bringst du Nahrung, bekoche uns."
„Huh!“ Léo räusperte sich. „Das kriege ich hin.“

Sie schenkte ihm so etwas wie ein schiefes Grinsen, dann nickte sie in die Runde, ehe sie Álvaro schulterte und sich auf den Weg machte.



Sie rannte fast zurück zur Baustelle, auf der sie sofort besorgt beäugt wurde. Sie winkte nur ab, erklärte niemanden und allen zugleich „Ich muss kochen..:“ und war schon an den Vorräten.

Eilig nahm, sie sich ein paar Nüsse und eine Dose Ravioli. Sie waren ihr am nächsten und sie hatte gerade wirklich keine Zeit, alles zu sichten. Außerdem war sie sich sicher, dass sie kein Knäckebrot gefunden hatte, was in dieser Situation super nützlich gewesen wäre.
Schnell verstaute sie das Essen in Álvaro, sah ihren Vorrat an „Delikatess“-Dörrfleisch sie noch hatte- genug- und machte sich auf den Rückweg, diesmal in weiser Voraussicht Mula mitnehmend.
Im Sumpf, den sie dafür durchquerte suchte sie nach einigen schmackhaften Kräutern und Wurzeln, von denen sie wusste, dass sie hier wachsen würden und wurde auch schnell fündig. Sie musste sich darauf verlassen, dass ihre jahrelange Erfahrung die genießbaren erkannte, denn sonst würde das Mahl ein gigantisches Fiasko werden oder vielleicht sogar die Esser ernsthaft schaden. Doch sich jetzt darum zu viele Gedanken zu machen half Léo nicht weiter.
Schließlich durchritt sie das Tor der Vultures, sprang regelrecht von ihrem Reittier ab und ging mit großen Schritten wieder in die Halle. Ohne Umschweife wendete sie sich an Voodoo:
„Ich bringe Nahrung. Zeig mir wo und ich werde euch bekochen wie nie zuvor.“



(OOC: Probe kochen, Hilfe Sumpf vielleicht? :3)

MeTa
21.09.2015, 16:09
Die heiligen Hallen der Vultures waren gruselig. Zugegeben nicht so gruselig wie das Refugium von Floyd-Williams - vielleicht lag das auch mehr am Mann selbst -, doch allemal gruselig.

Sie entschuldigte sich kurzerhand bei Lancaster und Seeker. Zweitere besah sich Eryn einen Moment abschätzend, doch nur kurz darauf schon desinteressiert. Nach dem zwar gekonnt vorgespielten, doch seine Wirkung verfehlt habenden Eindruck, den die Bardame bei ihrer Vorstellung hinterlassen hatte, war das Interesse Seekers an ihrer Person mindestens abgeflacht. Und so hielt sie hier für den Moment nichts mehr. Natürlich war Eryn bereit, etwas für das Wohl der Gruppe zu tun, doch sich mit einem der Wilden abzugeben, mit ihm intim zu werden, wie es das Ritual vermeintlich verlangte; das konnten sie nicht von ihr verlangen. Schlimm genug, dass sie sich selbst als menschliche Ware herabgestuft hatte.

So verließ die 25-Jährige die Scheune des Pray Vulture. Sie machte sich auf in Richtung Norden, den Weg zurück zur Baustelle und damit zur Gruppe, wobei diese so in kleine Mannschaften verteilt zu sein schien, dass es kaum noch eine eigene Feste gab. Nach dem sich streckenden Marsch - ihre Füße schrien noch immer nach Erholung - erreichte sie das provisorische Camp und ließ den Blick schweifen. Mehr unwillkürlich blieb dieser an einem Waldstück im Westen hängen, das lediglich über einen dünnen Pfad zu erreichen war. Es sah fast aus, als würde dort eine Art Kapelle stehen. Sie war zu neugierig, blickte sich weiter um. Ihre Mitreisenden schienen entweder geistig wie physisch abwesend oder aber mit etwas anderem beschäftigt. Eryn sah jedoch Howard und Will zusammen sitzen. Sie verringerte die Distanz.

"Störe ich?", fragte sie. Es war der alte Mann, der zuerst den Kopf schüttelte, fast etwas gedankenverloren. Auch Will ließ ein Kopfschütteln folgen, wiederum begleitet von einem leisen "Nein!" An den jungen der beiden Mediziner wandte Eryn sich schließlich auch. "Da hinten" - sie deutete mit dem ausgestreckten Arm in Richtung des Waldstücks und der Kapelle - "... scheint etwas zu sein. Ich dachte, man sollte vielleicht mal nachgucken, wer oder was da ist. Immerhin wollen wir nicht plötzlich überrascht werden...". Will nickte nur stumm, doch äußerte sich nicht weiter. Offenbar brauchte er Nachschub. "Ich möchte gucken!", fuhr sie fort. "Aber ich dachte mir, dass es vielleicht besser ist, nicht alleine zu gehen!" Wieder nickte er. "Ja, klingt sinnvoll." Jetzt blickte er sie fast fragend an, nahm die Brille ab - wohl zum Putzen - und kniff die Augen etwas zusammen. "Möchtest du mitkommen?", fragte sie eindringlich und endgültig. Urplötzlich schien der Geistesblitz den Doc zu ereilen. "Uh... emm... ja, natürlich", ließ er sie wissen. Erklärend warf Eryn hinterher: "Ich weiß - wir sind beide nicht sonderlich wehrhaft. Aber unser Trip zu den Rednecks hat auch funktioniert. Und in Begleitung eines Mediziners fühle ich mich doch wohler..."

Schon kurz darauf hatten sie Howard mit seinen Gedanken vorerst allein gelassen. Den Pfad vorsichtig und so aufmerksam wie möglich entlang stapfend machten Will und die Barfrau sich auf, das Geheimnis um die Kapelle zaufzulösen. Als die langsam peinlich werdende Stille drohte, den langen Weg dorthin unangenehm zu machen, erbarmte sich die geübte Smalltalkerin: "Die Vultures sind übrigens ziemlich seltsame Gestalten. Und ihre Riten... naja. Sie verlangen alles mögliche, damit sie sich mit uns verbünden, um gemeinschaftlich die anderen... äh, die... Bastards anzugreifen. Ich bin mir da echt nicht so sicher. Aber ich bin mir noch unsicherer, ob die anderen besser sind als die Wilden. Wahrscheinlich wird man einfach so, wenn man... hier lebt. Keine Ahnung. Irgendwie müssen wir ja an die Batterien kommen." Sie grinste in Richtung des jungen Arztes. "Was tut man nicht alles, um die Welt zu retten, häh? Ich meine... ich hab in Sheng's Hope ja eh niemanden, aber du: Dein Vater ist bestimmt stolz auf dich, oder?"

Sie sah ihn an. Für ein paar Momente blieb er still. Sie ging schon davon aus, er wollte gar nicht mehr antworten, doch dann räusperte er sich. "Ich bin mir nicht so sicher, ob Henry stolz auf mich ist", fing er an, mehr abwägend. "Falsches Thema?", hakte sie ein, bevor sich der junge Arzt noch weitere Umstände machen musste. "Ich weiß nicht mehr so viel von früher... aber ich weiß, dass ich auch nicht gerne über meinen Vater gesprochen habe!"
Sie lenkte um. Will schien wirklich nicht von der Beziehung zwischen ihm und seinem Vater reden zu wollen. Zweifelsohne musste Henry seinem Sohn viel beigebracht haben, aber zusammen gesehen hatte Eryn die beiden nie, lag nicht gerade ein Notfall vor. Ohnehin schien der Alte ihr immer extrem scheu. Das würde erklären, warum es auch bei seinem Sohn nicht zu einem extrovertierten Wesen gereicht hatte. "Das lag in erster Linie daran, dass ich ihn nicht kannte. Ich weiß bis heute nicht wieso, aber... er war einfach nicht da. Kurz vor dem großen Zehren bin ich los, um ihn zu besuchen... aber dazu kam es dann nicht mehr."

Für einen Moment meinte sie den Hauch von Mitleid im Gesicht ihres Begleiters sehen zu können. Eine Reaktion, die sie schon das ein oder andere Mal bekommen hatte, wenn sie die wenigen verbliebenen Erinnerungen mal teilte. Sie verstand nie ganz, wieso. "Nicht, dass das schlimm wäre. Ich meine - als kleines Mädchen wollte ich unbedingt wissen, wer mein Dad ist, aber... das wurde dann sehr unwichtig. Man hatte halt anderes zu tun. Und eigentlich bin ich ganz froh darüber, dass das alles so ist wie es ist. Ich musste nie mit ansehen wie mein Vater starb. Oder meine Mutter. Mein Bruder. Ich habe sie einfach... irgendwann nicht mehr gesehen. Das habe ich vielen voraus. Das hört sich kalt an, aber... allein zu sein - also: Ohne Leute zu leben, die wirklich auf Augenhöhe mit mir sind -... das hat für mich immer gut funktioniert."

Sie öffnete den Mund, um weitere Worte zu sagen, doch bemerkte dann, dass der Boden unter ihr langsam weniger aus Dreck und Staub, dafür mehr aus Erde und in Relation fast gesundem Gras bestand. Vor den beiden waren die Bäume größer geworden, sie näherten sich dem Wald auf der kleinen Insel. Eryn schenkte ihre Aufmerksamkeit Will. "Wir sollten vorsichtig sein. Und leise. Das kannst du ja ganz gut!" Sie zwinkerte dem ruhigen Doktor grinsend zu, ihn neckend. Ein kleines Stück vor ihm gehend, achtete sie nun noch sorgfältiger auf mögliche Bewegungen und sonstige Besonderheiten in der nicht mehr weit vor ihnen liegenden Baumansammlung. Nebenbei achtete sie vor allem auf den Boden, nicht direkt unter ihnen, sondern vor allem seitlich, auch in der Nähe des sich inzwischen in die Höhe reckenden Kirchgebäudes. Zu begutachten, ob und - wenn ja - was hier angebaut wurde, würde ihr womöglich Rückschlüsse darauf erlauben, ob sie jemanden zu erwarten hatten. Will schien währenddessen, genauer unter die Lupe zu nehmen, ob an kleineren Landmarks wie Bäumen irgendwelche geritzten oder sonstwie dargestellten Hinweise, Nachrichten oder anderweitige Zeichen zu erkennen waren.


Will und Eryn durchsuchen den Wald und die Kirche (Aufgabe Zeta).

Will: Probe auf Konstitution
Eryn: Probe auf Infiltrator (und falls durch obige RP-Erklärung gestattet Hinzunahme von Wissen: Anbaumethoden)]

Lynx
21.09.2015, 17:05
Evi spürte ihren Herzschlag gegen ihre Brust trommeln, als sie merkte, dass die Vultures sich mit Lancaster, Leo und Eryn im Gepäck offenbar auf den Weg zur Halle machten. Das war ziemlich knapp gewesen, aber trotzdem hätte sie am liebsten laut geflucht. Der Korkenzieher, dieses nutzlose Ding, fehlte ihr. Es war das einzige Stück, das sie direkt mit Shengs Hope verband. Etwas, das sie dort gefunden hatte, genau an dem Tag, an dem sich ihr weiteres Leben entschieden hatte. Es erinnerte sie an Sheng, an das Dusty Derrecks, und an den Moment, wo sie Creep kennengelernt hatte.
...Wo war Creep überhaupt? Evi stellte fest, dass sie noch nicht wieder beim Eichenschrank war, über den sie das Lager des Clans wieder verlassen wollten. Es war riskant, noch weiter herumzuschleichen, aber alleine würde sie diesen Ort nicht verlassen. Die Chance, dass die Kultistin selbst voraus gegangen war, schätzte die Taucherin als sehr gering ein. Es sei denn sie hätte sich furchtbar gelangweilt, was ja eigentlich kaum möglich war. Immerhin war das hier ein faszinierender Fleckchen Erde, mit stolzen Kriegern, die ihr Leben auskosteten und in einer Schlammgrube ihre Kämpfe ausfochten. Evi war seltsam angetan von den Vultures und konnte sich kaum vorstellen, dass jemand anderes es nicht sein würde.

Wenn Creep allerdings zu fasziniert war, dann konnte Evi vermutlich hier warten bis sie schwarz wurde. Sie ärgerte sich über diese Eingebung, war aber schon dabei, leise zu den Hütten zu laufen. Haile war vielleicht immer noch in der Waffenkammer, die auch in der Richtung lag, und...
Nope, Haile war nicht mehr in der Waffenkammer. Noch bevor die Taucherin ihr eigentlich Ziel auch nur halb erreicht hatte, sah sie Creep aus einer der Wohnhütten kommen. Sie schien froh, Evi von drinnen gesehen zu haben und winkte sie herbei. Irgendetwas daran war seltsam.
Und als Evi die Hütte betrat, in die sie von der Kultistin geführt wurde, wusste sie sofort, was es war.

"...!" Haile deutete vehement auf die Männer, die ganz offensichtlich Gefangene waren. Sie waren bewusstlos, bis auf einen, der sie nun fixierte.
"Scheiße, Haile.", flüsterte Evi erst einmal, um sich Zeit zu verschaffen.
"Du willst sie nicht befreien, oder?" Aber sie wusste die Antwort darauf schon. Creep zog an ihrem Arm, aber die Taucherin wehrte sich vehement, sich vom Fleck zu bewegen.
"Wir können sie nicht befreien. Die anderen sind mit der Anführerin in die Scheune gegangen, was glaubst du wie lange es dauert, dass hier wieder alles voller Vultures ist?"
Haile starrte sie einfach nur an.
"Wir wissen gar nicht, was das für Kerle sind. Und so lange wir das nicht wissen, und obendrein nicht entdeckt werden wollen, sollten wir uns ohne sie aus dem Staub machen."
"..."
"Ernsthaft. Nein."
"..."
"Okay, hör zu. Wenn die uns erwischen, dann sind Lancaster, Leo und Eryn in Gefahr. Die werden kurzen Prozess mit ihnen machen. Das willst du doch nicht, oder?"
Sehr zögernd schüttelte Haile den Kopf. Trotzdem bewegte sie sich keinen Zentimeter von dem Mann weg, der die Unterhaltung zu verfolgen schien, aber auch weiter mit der Ohnmacht kämpfte. Argh, nicht hinsehen, dachte Evi. Mitleid war jetzt nicht förderlich. Sie wollte ja auch helfen, aber nicht unter diesen Umständen. Sie waren im Nachteil, mussten langsam ihren eigenen Arsch hier rausbringen und konnten noch andere damit in Gefahr bringen. Egal wie oft sie es durchging, es war eine schlechte Idee.
"Was ist, wenn wir erst mal zu den anderen zurück gehen? Wir können die Kerle immer noch befreien, aber nicht so unvorbereitet, und nicht jetzt."
Evi blickte Haile fast flehend an.
"Komm schon. Ich werde jetzt gehen. Und du solltest dasselbe machen."

Daen vom Clan
21.09.2015, 18:09
Vincent: Probe auf infiltrator: Bestanden! (erleichtert durch guten Plan)

Vincent kletterte geschickt den Turm nach oben und saß schließlich in den hölzernen Querstreben wie eine Spinne in ihrem Netz, die auf Beute lauerte.
Es war ihm klar, dass die Konstruktion des Turmes für menschliche Angreifer geradezu optimal war, während die vorgelagerten Türme perfekt dazu geeignet waren, Zombies auszuschalten, bevor sie sich der Behausung nähern konnten. Vincent war es gerade recht, denn er konnte sich ohne Probleme bis genau unter das Krähennest des Scharfschützenausgucks hangeln. Von hier hörte er die Schritte des Mannes genau und konnte ausmachen, wann der Moment gekommen war, zu zuschlagen.
Wie beabsichtig, warf er einen Stein mit schwungvoller Geste an die Mauer, der klackernd abprallte und den Wachmann verwundert in die Richtung stürzen ließ.

Für Vincent das Signal, seine Attacke in die Tat umzusetzen.

Vincent: Probe auf Raufbold: Misslungen!

Er bekam den Mann zu fassen und zerrte heftig an seiner Jacke. Der Wachmann kam aus dem Gleichgewicht, wurde jedoch nicht direkt aus dem Turm geschleudert, sondern prallte noch einige Male äußerst schmerzhaft gegen die Querstreben und Konstruktbalken des Turmes. Dann blieb er unten liegen und Vincent sah das Headsetfunkgerät des Mannes, das sich beim Sturz in einem Nagel verfangen hatte und aus dem blechern eine spanische Stimme kam, die Vincent dank seiner Sprachbegabung übersetzen konnte. „Alpha-Nord? Alles klar bei dir? Haben Geräusche gehört. Mach Meldung. Over.“
Vincent setzte seinen Plan schnell in die Tat um, griff nach oben und erwischte den Gurt des massiven Scharfschützengewehrs. Als Schütze konnte er es als modernisierte und sehr gut gepflegte Variante des M40 A5 identifizieren, inklusive Schalldämpfer und Zweibein. Eine wirklich exzellente Waffe in bestem Zustand, wenngleich auch mit wenig Munition.
Euphorisch kletterte er nach unten und kam trittsicher auf dem festgestapften sandigen Grasboden an, bereit, sich sofort in den Dschungel zu schlagen, als er ein ersticktes „Hilf mir…“ hörte. Er sah direkt in die vor Schmerz gepeinigten Augen des Mannes, den er wohl recht ungeschickt vom Turm befördert haben musste. Die Beine oder das Rückgrat schienen gebrochen, ein feiner, hellroter Blutfaden lief ihm aus dem Mund, als er hilfesuchend die in roten Handschuhen bewehrte Hand ausstreckte.

Vincent wusste nicht wie ihm geschah, aber ehe er sich versah, war er mit seiner Beute im Wald verschwunden. Wissend, dass der Mann ihn gesehen und erkannt hatte.
Dafür hatte er jedoch ein Scharfschützengewehr erhalten. Dieses war jedoch schwer zu bedienen und somit für Anfänger ungeeignet.
(Kann nur eine vorhandene Fähigkeit Schütze um 10% verstärken, nicht aber einen neuen Trait Schütze generieren)
(Da Probe misslungen das Erkennen, natürlich wäre abmurksen klüger, aber durch misslungene Probe ein gedanklicher Fehler von Vincenco)

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Voodoo atmete neben ihr so tief ein, dass sie fast vermeinte, den Sog zu spüren, es war, als würde auch er eine Witterung aufnehmen, um dann wie ein Wolf mit hochgezogenen Lefzen die Zähne zu zeigen.
Wieder ging sein Blick leicht schräg an ihr vorbei, als würde er Jemanden hinter Leo ansehen, der nicht da war,während der ganze Leib noch immer angespannt war und wirkte, als würde er jeden Moment aufspringen um sich auf sie zu stürzen – für einen Kampf, wohlgemerkt.

„Nahrung…“ Er brummte zufrieden. „Nahrung stärkt die Krieger und gibt ihnen die Wärme im Magen, auszurücken in dunkelster Nacht an fernste Orte. Es ist in Ordnung.Sie ist… in Ordnung.“
Leo war nicht klar, ob nun mit ihr gesprochen wurde oder ob sich Voodoo an Jemanden anders gewandt hatte und dieses Etwas gerade zu beschwichtigen versuchte.
Seeker war an die Wand in der Halle gelehnt und musterte die Beiden mit zusammengekniffenen Augen, es war offensichtlich, dass sie in anderen Frauen oder möglicherweise allgemein Fremden eine echte Bedrohung sah.
Dabei war es möglicherweise keine Eifersucht, die sie antrieb, es schien etwas Anderes zu sein.
„Affenmädchen.“ Sagte Voodoo mit einer Stimme so tief, so guttural und aus dem Bauch heraus, dass es fast in ihren Eingeweiden vibrierte. „Willst du alleine kochen und nur mit den Geistern die über dich wachen zusammen, oder mit dem Clan? Bedenke auch für wen du kochst. So wie man ein Messer nicht wahllos in Bäuche sticht, so ist es auch nicht geraten, wahllos zu kochen. Keine Mutter kocht einfach so. Sie kocht für Kinder. Kein Krieger kocht vor sich hin. Er kocht für Krieger. Es sagt viel über dich aus. Und über deinen Clan.“
Er blickte sie an, an ihr vorbei, dann wieder an und als ob Jemand etwas Lustiges gesagt hätte, lächelte er nun wieder sein wölfisches Grinsen.

Leo jedenfalls hatte ein gutes Gefühl bei der Sache:
Probe Leo: Koch: Bestanden! (erleichtert)
Nun musste sie sich nur noch an die Arbeit machen und entscheiden, ob mit oder ohne Zuschauer und für wen sie kochen würde, wer das Mahl oder die Rationen erhalten würde. So wie es aussah und wie man die Hälse nach ihr reckte, war so ziemlich jeder gespannt auf ihre Kunst, galt es doch, eine Art magischen Bund zu besiegeln…

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Probe Will: Konstitution: Bestanden!
Probe Eryn: Infiltration: Bestanden! (erleichtert)

Will und Eryn waren gut vorwärts gekommen und Hailes Beschreibung folgend, müssten sie eigentlich jeden Moment in der Nähe der Kirche ankommen.
Schon sahen sie den Kirchturm und direkt vor ihnen ein kleines Feld mit Getreide, es wog sich sanft im Wind und würde man die Augen schließen und das Bild vor dem Auge Revue passieren lassen, es wäre eine wunderschöne Szenerie gewesen, eine Kirche, erbaut im Stil der Südstaaten der alten Welt, davor ein Feld…
Will gönnte sich für einen Augenblick den Luxus von Ruhe und Duft, als sie einen Motor aufjaulen hörten.
Der Doktor riss die Augen auf und blickte vor sich auf Getreidehalme, die gerade sprichwörtlich ihren Kopf verloren. Heißes, adrenalingeschwängertes Blut kochte durch seine Adern und mit einer instinktgetriebenen Schnelligkeit, die er sich selbst nicht zugetraut hatte, warf er sich zur Seite, als ein vielleicht 20 Zentimeter messendes Sägeblatt an seiner Hüfte vorbei sirrte und sich in den Baum hinter ihnen bohrte.
Sie blickten sich an und warfen sich sofort zu Boden. Aufgrund ihres klugen Vorgehen waren sie bisher unentdeckt geblieben und konnten das Geschehen vor der Kirche in Augenschein nehmen:
Direkt vor der Kirche war ein Pickup-Truck angebracht, dessen Fahrer blutüberströmt an seinen Hals griff und eine Art Wurfspieß aus seiner Haut zu ziehen versuchte, es jedoch nicht überlebte.
Drei Männer und eine Frau, alle mit roten Bändern an den Armen oder Beinen, standen auf der Fläche des Pickups und versuchten so die Ladung, die aus einem simplen Fass bestand, zu beschützen. Sie hatten Maschinengewehre bei sich und die Art wie sie sich bewegten und absprachen zeigte, dass sie erfahren mit militärischem Vorgehen waren.
Aus der Sicherheit der Gebüsche und Sträucher des Hinterhaltes heraus drangen die Krieger der Vultures auf sie ein, wobei sie lediglich über eine Feuerwaffe verfügten, eine verdreckte UZI, deren Streuung mehr den Wagen als die Personen traf.
Der Großteil von ihnen machte sich daran, durch Unterholz brechend und die Deckung der Kirche ausnutzend, an den Wagen heran zu kommen, in der Hand martialisch anmutende Waffen und Klingen. Umgeschmiedete Sensenblätter, die nun an Holzgriffen waren, Klingen und Messer, einer von ihnen trug einen Spaten, der an den Seiten angeschliffen und vorne zugespitzt worden war. Und sie lagen hier, ein Ausgang des Kampfes war nicht vorher zu bestimmen!
Sie könnten das Zünglein an der Waage sein…

a.) Den Vultures zu Hilfe eilen: Passendes Talent
b.) Den Sabal zu Hilfe eilen: Passendes Talent
c.) Bis zum Ende abwarten: Gelingt automatisch
d.) Flucht: Gelingt automatisch

wusch
21.09.2015, 18:26
Frank sah sich in der Gruppe um. Einige waren seit dem Angriff der Zombies relativ Still gewesen. Gut, er konnte es verstehen. Sie alle waren solche großen Angriffe nicht mehr gewöhnt. Vielleicht der gelegentliche Angriff, wenn sie sich ausserhalb der Siedlung bewegten aber keine solchen Angriffe. Shengs Hope war eben ein sicherer Ort und erst jetzt merkten sie alle intensiver als seit langem, was sie tatsächlich daran gehabt hatten. Frank jedoch hatte keine Lust länger als nötig hier herum zu stehen. Vielleicht konnte sich ja noch eine Gruppe finden, welche zur anderen Partei gehen konnte.
Ich melde mich freiwillig dafür, zu Sabal und seinen Leuten zu gehen und Kontakt mit ihnen Aufzunehmen. Ich würde mich allerdings freuen wenn mich noch jemand begleiten könnte. Ich bin zwar nicht gerade auf den Kopf gefallen, doch leider gehöre ich zugegebener Maßen nicht gerade zu den sprachlich gewandesten Personen auf dieser Welt. Daher würde ich mich freuen, wenn mich noch jemand begleiten könnte, der mit Worten besser als ich umgehen kann. schlug der ehemalige Polizist vor und schaute die einzelnen Leute dabei einzeln an. Vinzent und ein paar andere nützliche Leute waren gerade leider weg aber Vinzent sah sich schon einmal die Festung Sabals etwas an, wenn er sich nicht irrte.
Die Leute bei Sabal werden garantiert recht... kompliziert sein aber wenn sie die Batterien haben die wir brauchen, kann sich das ganze allemal auszahlen. fügte Frank noch dazu.

[Frank meldet sich für Aufgabe Alpha: Schulbildung+Terrain Siedler und wartet auf weitere Leute.]

MeTa
21.09.2015, 19:07
"Scheiße!", fluchte Eryn leise als sich vor ihr und Will der Kampf zwischen Vultures und Sabals abspielte. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht noch mehr zu sagen. Gehört hätte man ein weiteres Flüstern sicher nicht, war die Lautstärke aufgrund der einschlagenden Uzi-Projektile und der pseudo-taktischen Besprechungen - mehr wildem, aufgeregtem Gemurmel - der mit roten Armbändern Bestückten doch zu hoch.

Einige Sekunden brauchte die Barfrau, um den ersten Schock zu verhindern. In einem schlechteren Moment hätten sie kaum kommen können. Oder war der Moment gut? Sollten sie etwas tun, um sich bei den Wilden beliebt zu machen? Sicher würde sie das in der Gunst eben solcher steigen lassen. Doch Eryn mochte die Wilden nicht - sie hatte bloß nicht die leiseste Ahnung, was es mit der anderen Gruppe auf sich hatte, ob sie bessere Verbündete darstellen würden. Ihr Leben würde sie sicher für Niemanden riskieren.

"Shit!", wiederholte sie, den jungen Arzt, der neben ihr im hohen Getreide lag, musternd. "Was sollen wir tun? Rein da?"

"Rein da?", fragte er und schreckte bei dieser Idee der 25-Jährigen auf, hob schnell seine Hände, damit ihm das wackelnde Brillengestell nicht aus dem Gesicht flog. "Ich geh' da nicht hin, bis das vorbei ist. Wir sollten abhauen." Eryn musste grinsen. "Feigling!", spottete sie, ohne es zu angreifend zu meinen. Doch insgeheim war sie froh, dass er sich und vor allem sie nicht in Gefahr brachte. "Wir warten ab, was passiert!"

So drückten sich die beiden weiterhin auf den Boden, blieben mit der Absicht liegen, keine Geräusche zu verursachen und beobachteten durch die Grashalme, wer den Kampf gewann. Vielleicht zerstörten sie sich ja gegenseitig und würden wertvolle Gegenstände zurücklassen. Das war es jedenfalls, was Eryn hoffte.

Eryn und Will warten ab.

Mephista
21.09.2015, 19:36
Voodoos Worte hallten in ihrem ganzen Körper nach. Léos Nackenhaare stellten sich auf, ob nun wegen der Stimme des Hünen oder seiner Art, an ihr vorbeizusehen, als ob ein Wesen aus einer anderen Dimension hinter ihr lauerte und nur auf einen Fehler ihrerseits wartete, konnte sie bei bestem Willen nicht sagen.
Langsam blickte sie in die Runde, in das Gesicht fast jedes Anwesenden. Wie sollte sie nur entscheiden, wer bekocht werden sollte? Sie hatte Zutaten für ein Gericht für 2, vielleicht 4 Leute, wenn sie es in kleine Rationen aufteilte. Oder sie verteilte die Ravioli ganz einzeln? Dennoch würde es bei weitem nicht für alle reichen und die Entscheidung schien wirklich bedeutend zu sein für den Clan. Sie war davon ausgegangen, dass Seeker und Voodoo, vielleicht noch Pray das Mahl verzehren würden, dass es an ihr liegen würde, die Wahl zu treffen verlieh der Sache eine ganz neue Bedeutung.
Sie suchte die Augen der Anführerin der Road Vultures, ihre, nett gesagt, Skepsis nicht versteckend. Der Blick schweifte weiter zu Pray, diesem alten Mann, der irgendwie nicht ganz so vollblütig wie der Rest des Clans hinter der gesamten Sache zu stehen schien. Etwas in seinen Augen schien nicht ganz so für diese ganzen Riten und Gerede zu glühen. Mit ihm würde sie sich nur zu gerne mal allein über die Vultures unterhalten.
Zuletzt sah sie Guapo an, als ob er ihr dadurch einen Ratschlag erteilen könnte. Ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht für den Hauch einer Sekunde, doch schon war es wieder verschwunden und Léo wendete ihr Gesicht wieder Voodoo zu.
„Der ganze Clan der Road Vultures soll zugegen sein und mit seiner Energie dazu beitragen, dass dieses Essen seiner Bestimmung entsprechend einzigartig wird und diejenigen, die es zu sich nehmen werden, besonders stärkt. Ein Symbol dafür, wie unsere Clans gemeinsam Unglaubliches schaffen können.“
Wow, es klang zwar sehr überzogen, aber ein Teil in ihr fing an, an das Zeug zu glauben, dass aus ihrem Mund sprudelte.
„ Der erste Bissen soll eurer großen Anführerin Seeker Vulture gebühren, auf dass die Kraft, die sie daraus schöpft und mit der sie euch anführt, euch zu Nutzen sei. Weiteres sollen die Schwächsten bekommen. Auf dass es sie stärkt und über sich hinauswachsen lässt, so wie unsere Clans sich gegenseitig stärken und vielleicht vorhandene Schwächen des Anderen ausmerzen. Dadurch werden wir zusammen unbesiegbar werden.“

Mivey
21.09.2015, 20:29
Die stille zwischen den beiden Ärzten dauerte eine ganze Weile an. Howard wusste nicht, warum er gerade ihm so seine Vergangenheit offenbarte. Es war sehr lange her, dass er das letzte Mal jemandem davon erzählt hatte. Vielleicht war es einfach, die Tatsache, dass die meisten diese Art von Themen einfach nie ansprechen. Howard ist da selbst nicht anders. Und doch konnte er nicht sagen, dass es so schlimm gewesen sein. Er hatte das Gefühl Will hatte selbst keine rosige Vergangenheit, dieser Henry, es musste sich um ein Familienmitglied handlen, ein Bruder vielleicht? Howard würde es vieleicht nie erfahren.

Als die ehemalige Bardame aus dem Dusty, die beiden in ihrem "Gespräch" unterbrach ,war Howard eigentlich froh wieder etwas im hier und jetzt tun zu können. Doch es schien, dass ihr Plan wohl einen jungen Arzt brauchte. Howard musst es Will schon lassen. Er schien eine magische Anziehung auf die Frauen auszuüben. Ob ihm das selbst bewusst war? Mit großer Macht folgt große Verantwortung. Er würde wohl noch viele Herzen in dieser Gruppe brechen. Er selbst wirkte fast schon kindlich unschuldig. In dieser Welt, und in dieser Zeit eine Rarität. Oder eher ein Luxus? Wie auch immer, die beiden entfernten sich rasch, und machten sich ihrer Dinge.

Allein gelassen grübelte auch Howard darüber nach, was er besseres tun könnte als sinnlos die Zeit zu vertrempeln. Das letzte Mal als er helfen wollte, wurden sie beinahe von einer Gruppe Infizierter umgebracht. Doch er konnte nicht einfach jeglicher Gefahr davon laufen, nicht im Angesichts des Mutes den die anderen in der Gruppe an den Tag legten. Sein Blick schweifte weitläufig über die Baustelle, oder wohl eher, was davon noch übrig geblieben war. Der eingestürtzte Kran hatte im Fall praktisch das ganze Areal aufgemischt. Dazu musste der Lärm auf kilometerweit für jeden hörbar gewesen sein, geschweige für gut trainierte Späher. Es war wohl nur eine Zeit, bis sich hier verteidigen mussten. Falls es dazu kommen sollte, waren jegliche Verteidigungsanlagen besser als keine. Es würde wohl kaum so sicher werden wie in Sheng's Hope, aber Howard hatte schon ein paar Ideen wie er mit möglichst wenig Arbeit möglichst gute Hindernisse errichten konnte.

Howard probiert Aufgabe IOTA mit seiner Schulbildung zu meistern.

Daen vom Clan
21.09.2015, 21:17
Will und Eryn lagen auf dem Boden und pressten sich in die Erde, auf der das Getreide erntebereit stand, als eine weitere Garbe Geschosse über ihre Köpfe hinwegpfiff.
Sie hörten gutturales Brüllen, es wurden Geier und Jesus Christus um Beistand angeschrien und es krachte und donnerte in den Ohren der Beiden, als wären tatsächlich die leibhaftige gefiederte Schlange Quetzalcoatl und Jesus Christus dem Himmel entstiegen um an der Stelle von Eryn und Will zu Gunsten ihrer favorisierten Seite einzugreifen.

Schließlich wurden die kreischenden Stimmen leiser und es waren deutlich mehr Feuerstöße von automatischen Waffen zu hören.
„So eine Scheisse, ey, der Doc wird mir das Bein abnehmen müssen, die Waffe ist rostig wie Sau.“, hörten sie und eine andere Stimme die auf Spanisch antwortete, was Will dank seiner Kenntnisse auch leise flüsternd übersetzen konnte. „Diese verdammten Geier sind jetzt im ganzen Wald. Langsam wird es Zeit. Lasst uns abhauen, bevor der Priester kommt.“ Darauf mischte sich eine weibliche dritte Stimme ein, die gepresst klang, als hätte sie große Schmerzen: „Dann los – bringen wir den Scheiss zum Doc, dann erledigt sich das Problem von alleine!“

Daraufhin hörten sie einmal den Motor aufjaulen und das charakteristische Geräusch von auf Kies durchdrehenden Reifen welches dann langsam leiser wurde, als es sich entfernte.
Vorsichtig erhoben sich die Beiden und konnten den Ort des Scharmützels in Augenschein nehmen. Vielleicht zehn der Vultures lagen blutüberströmt auf der Erde, ihre Hände hielten ihre Waffen im Todeskampf noch umkrampft. Einige von ihnen mussten noch gelebt haben, als die Kugeln sie in Bauch oder Extremitäten getroffen hatten, denn Will erkannte als Arzt die charakteristischen Spuren eines Todeskampfes. Danach waren sie mit gezielten Genickschüssen getötet worden, anhand der Verletzungen möglicherweise eine Gnade.
Alles was an fortschrittlichen Waffen dort gelegen haben musste, wurde von den Sabals mitgenommen oder war verschwunden, lediglich eine erkleckliche Anzahl martialischer, brachialer Wurfwaffen und Klingen aus zurechtgebogenem Metall waren noch zu finden. Darunter auch eine riesige Axt, die einstmals ein Straßenschild gewesen sein musste und nun angeschliffen worden war.
Mit diesen Waffen und der richtigen Übung würde man vielleicht Jemanden zu einem halbwegs passablen Kämpfer trainieren können.

Ergibt den Trait „Klingenkreuzer-10%“, wenn genau auf diesen Trait gewürfelt wird.


https://www.youtube.com/watch?v=YxWxkXXJZ4I

Nun sahen sie die Kirche direkt vor sich, sie war vollkommen still und wie ein Mahnmal sie Beide zu erinnern, dass auch sie sterblich waren.
Als sie vorsichtig näher schritten, kam ihnen der Himmel plötzlich düsterer vor, als würden sich Wolken vor die Sonne schieben, doch vielleicht war es auch nur den recht hohen Bäumen mit dunklen Blättern hier geschuldet, die lange Schatten warfen und einige Schatten der Äste wie knöcherne Finger an die weiße Holzwand der Kirche malten.
Sie blickten sich beide an und erkannten einen Friedhof, der vor dem Eingang der Kirche angelegt worden war, wobei keines der Gräber älter war als zwanzig Jahre und alle davon waren liebevoll geschmückt mit Blüten und Blumen, die nun mittlerweile schon lange verwelkt waren. Als sie auf die Grabsteine blickten, erkannten sie den immer gleichen Nachnamen – „EL Asustin“. Die Tür zur Kirche war geschlossen, als sie Beide vorsichtig näher kamen und das Ohr lauschend an das uralte Holz legten, dessen einstmals weiße Farbe bereits vom Zahn der Zeit abgenagt worden war.
Doch drinnen war nur Totenstille, alleine das Rauschen der dunklen, großen Bäume war zu hören. Als sie sich dann ansahen und beherzt eine der großen Flügeltüren öffneten und zusammenzuckten ob es leisen Quietschens, welches sich für sie wie der Schrei einer Banshee anhörte.
Und dann blieb ihnen fast das Herz stehen: In der Kirche waren Gäste anwesend, die im Gebet versunken waren. Sie blickten auf Hinterköpfe, die im Sonntagsstaat gekleidet waren und wie eine mexikanische Großfamilie wirkte, obschon sie auf mehrere Sitze der Bänke verteilt waren. Und nur auf der rechten Seite der Kirche, wie den Beiden atemlos auffiel. Und trotzdem wirkte diese Szene so falsch, so absonderlich und deswegen ging Will einen Schritt hinein. Es war vollkommen still, lediglich ein paar Blätter wurden vom spätsommerlichen Wind durch seine Füße in die kleine Kapelle geweht. Das Herz des jungen Arztes schlug bis zum Hals als er endlich auf Höhe der ersten Person war. Und er erkennen konnte, dass es sich um einen Toten handelte. Die Haut war eingefallen, ledrig, mumifiziert, doch vollkommen frei von Geruch. Die Kleidung, die man ihnen übergestülpt hatte, war neuwertig und in sehr gutem Zustand, als würde Jemand hier alle paar Wochen oder Monate die Kleidung der Toten wechseln…

Was sollten sie nun tun? Diese Frage stand Eryn und Will ins Gesicht geschrieben.

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Leo hatte darum gebeten, dass sich alle Vultures versammeln sollten und genau das war geschehen, als sie schließlich zu kochen begann und dann verkündete, was mit dem Essen geschehen sollte. Niemand sagte ein Wort, doch alle blickten zu Seeker, die wieder mit den Armen verschränkt an die Scheune gelehnt war und ihre Finger immer wieder liebevoll an der Seite einer ihrer Klingen, einer Handsichel, entlanggleiten ließ und Leo keinen Augenblick aus den Augen gelassen hatte.
„ Der erste Bissen soll eurer großen Anführerin Seeker Vulture gebühren, auf dass die Kraft, die sie daraus schöpft und mit der sie euch anführt, euch zu Nutzen sei. Weiteres sollen die Schwächsten bekommen. Auf dass es sie stärkt und über sich hinauswachsen lässt, so wie unsere Clans sich gegenseitig stärken und vielleicht vorhandene Schwächen des Anderen ausmerzen. Dadurch werden wir zusammen unbesiegbar werden.“
So sprach Leo und dann ging sie einer inneren Eingebung folgend auf die Anführerin zu und reichte ihr die Schale dar, es war nur eine kleine Geste, doch sie spürte, wie es hinter ihr zu raunen begann. Seeker überragte Leo noch um einen Kopf, eine starke Frau, die nur aus Muskeln, Wildheit und Liebe zum Kampf bestand. Und der Blick ihrer dunklen Augen war bohrend, voll Misstrauen. Sie ließ Leo einen Augenblick mit der dargebotenen Schale der ersten Ration stehen, dann fuhr sie mit einem ihrer Finger durch die Soße der Ravioli und legte diesen Finger auf den Mund von Leo, die im ersten Impuls zurückweichen wollte, aber sie spürte, dass es um eine Feuerprobe von Dominanz ging und sie dieser Frau ein für alle Mal die Grenzen in Sachen Lancaster aufzeigen musste. Sie spürte, wie ihre Fingerkuppe die Tomatensoße auf ihren Lippen verteilte und dann biss sie zu. Es war eine schnelle Bewegung, ein Reflex, der ihr leichtfiel und schon hatte sie den Finger von Seeker zwischen ihren Zähnen gefangen und wusste, dass dies schmerzen musste. Seeker blickte sie direkt an, ein Schatten in ihren Augen, als sie den Schmerz wegzublinzeln versuchte. Und Leo verstärkte den Druck, bis sie etwas Blut ihre Lippen entlangrinnen spürte. Ihre Zungenspitze nahm dieses unverhoffte Geschenk an, als sie das Blut und die Tomatensoße – eine überraschend gute Kombination, wie sie fand – als sie am Finger entlangleckte und in Seekers Augen war echte Wut zu sehen, ihr Leib bebte, als sie den Finger grob zurückriss und das Blut ansah, dass nun in einem leise fließenden Faden ihre Hand hinunterlief. Zwei Dinge standen in ihren Augen, als sie Leo ansah: Hass und sehr viel ehrlicher Respekt. Und als sie dann mit dem blutenden Finger nach der ersten Ravioli griff und diese verschlang, begann es hinter ihr zu jubeln.
Sie drehte sich um, Pray lächelte, doch das war kein Vergleich zu Voodoo, der sie mit unglaublichem Stolz ansah und ihr mit seinem – fast aggressiv zu nennendem Lächeln – zugrinste, dann auf sie zu kam, sie in die Arme schloss und wisperte: „Du bist eine echte Retterin des Nestes, eine weise Wahl, ich verneige mich im Geiste vor dir.“
Und unbemerkt von Leo, die es erst später finden sollte, hatte Voodoo etwas in ihre Tasche gleiten lassen. -> PN

Man sah Leo nun mit anderen Augen: Gunst +1

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Howard besah sich die Baustelle genauer. Hier lagen unglaublich viele Bretter herum, dazu riesige Mengen von Beton, im Grunde unmöglich, diesen anzumischen, deswegen verwarf er den Gedanken wieder.
Langsam und konzentriert streunte er an den Maschinen vorbei, im Kopf noch immer das Gespräch mit Will und vielleicht fragte er sich gerade, wo sich Dieser befand.
Er kam an unzähligen blauen und schwarzen Fässern vorbei, die leer in der Sonne vor sich hin rosteten und dann war er schließlich am Fluss angekommen…
Drüben konnte er die Reste des Schlachtfeldes ausmachen, ein zerstörter und vollkommen ausgebrannter Helikopter lag halb im Wasser verborgen, als hätte der Fluss mit Uferschlamm ihn begraben wollen.

Probe Howard: Schulbildung: Bestanden! (erleichtert)

Und dann kam ihm die Idee. Wenn man die Mengen an Fässern im jetzt leichten Zustand in die richtigen Positionen rollte und dann mit Wasser füllen würde… zwischen je zwei Fässer die Bretter einklemmen würde und die schwachen Mitten durch die Säcke mit Zementmischung verstärken würde, dann hätte man eine zumindest halbhohe Mauer, die auf jeden Fall beste Dienste gegen Untote und auch gegen Brachialwaffen ausrichten könnte. Schusswaffen waren ein anderes Thema, aber das war eindeutig besser als nichts. Nun musste er nur noch sämtliche Reisende, die momentan nichts taten, motiviert bekommen…

Gendrek
21.09.2015, 22:32
Lancaster beobachtete das Schauspiel... nein... das Leben der Vultures.
Nicht viele der Anwesenden waren wirklich alt. Er würde fast behaupten, dass vielleicht nur 5 Leute in dieser gesamten Menge an rasenden Kriegern die alte Welt richtig kennen.
Es fiel ihm schwer diese Menschen nachzuvollziehen, aber er hatte ja auch im Gegensatz zu ihnen die meiste Zeit seines Lebens in einer hochmodernen Welt verbracht.

Er kam nicht drumherum diesen Clan näher kennenlernen zu wollen. Sie stellten sich als wilde Krieger dar, aber aus den Erzählungen von Seeker Vulture konnte er keine Kriegsteiberischen Absichten heraushören.
Dieser Clan versuchte zu überleben und wenn er sich bedroht fühlte, dann griffen sie an.

So wandte er sich nach einigen Überlegungen an Seeker Vulture.
"Seeker Vulture, ich, Lancaster, fühle mich geehrt. Ohne mich zu kennen zeigt Ihr mir eure Gastfreundschaft. Euer Clan kennt Ehre und wir Hope'Ari wollen euch unseren Respekt zeigen."
Lancaster schluckte. Er hatte es zusammen mit den anderen geschafft sich soweit vorzukämpfen, der schwerste Schritt war also getan.
"Seeker Vulture. In mir schlägt das Herz eines Kriegers. Doch meine Knochen sind alt. Die Jüngeren meiner Gemeinde sind stark und unnachgiebig, doch fehlt ihnen die Erfahrung die ich habe. Oft haben sie meine Erzählungen bereits geleitet und inspiriert. Gewährt Ihr mir die Möglichkeit euren Geschichten eine weitere Erzählung hinzuzufügen? Danach will ich von euch lernen."

Daen vom Clan
21.09.2015, 22:40
Die Menge war bereits versammelt und eben hatten sie alle dem Schauspiel von Leo beigewohnt.
Und während die Schwächsten des Clans - die Kinder und die Verwundeten - sich gerade die sehr kleine Ration teilten und dabei wild Richrtung Leo mit ihren Waffen auf den Boden klopften, hatte Lancaster die Stimme erhoben und gesprochen.

Seeker musste ihren Blick wie mit Mühe von Leo abwenden als sie auf Lancaster zuschritt und ihm ihren blutigen Finger an den Hals legte und wie selbstvergessen mit ihrem eigenen Blut dem ursprünglich von Lancaster gemalten Muster ihr weiteres hinzufügte. Dann, als sie geendet hatte, blickte sie Voodoo an, der seine Zähne entblößte und mit erhobenen Händen in die Mitte sprang: "Jedes Nestküken kann den Schnabel aufreissen, doch sollte gelauscht werden, wenn die alten Geier sprechen und erzählen. Öffnen sie den Mund, so ist darin Nahrung für die Küken oder Weisheit."
Er sprach vor allem die jüngsten Krieger an, die Halbstarken, die augenscheinlich darauf brannten, sich zu beweisen oder es endlich zu dürfen, und ihre Blicke wechselten zwischen Lancaster und Voodoo hin und her. Und dann erkannte Lancaster, dass auch der Ritualmeister im Grunde eine Art Schauspieler war. Er lenkte die Emotionen des Clans auf eine unnachahmlich geschickte Art und Weise.
Er teilte seine Blicke zwischen Seeker und Leo genau auf, so wie er mal eine Gruppe lobte, dann die Andere herausforderte, er spielte mit den Emotionen, der Lust nach Kampf und den Begierden nach Fleischeslust, um sie alle wachsam und aggressiv zu halten.

Dann blickte er Lancaster direkt an. "Clan Vulture kann es nicht erwarten, vom Anführer der Hope'Ari zu hören. Wenn die Vögel schon schweigen und dich nicht kennen und wenn kein Feind je blieb, um von dir zu berichten..." Er sagte es ernst und feierlich und ohne Spott und die Vultures nickten bekräftigend. "Wenn du uns den Tag erhellst, Laangcaster, dann wollen und werden wir deine und die Nacht deines Clans erhellen. Geschichten der Geier wollen Feuer und Sterne. Wenn das Blut im Feuerschein glänzt. Heute Abend dann lernst du von uns."

Und damit wandte er sich ab und setzte sich exakt zwischen Leo und Seeker, zwischen Denen natürlich einige Meter lagen, doch ob als Puffer oder Öl ins ein Feuer der Eifersucht, vermochte Lancaster nicht zu sagen.

Caro
22.09.2015, 00:19
"Scheiße, Haile."

Evi seufzte tief. Oder zumindest bildete Haile sich das ein. Sie war mittlerweile richtig gut darin, diese kleinen Interaktionen zu deuten. Glaubte sie jedenfalls.

"Du willst sie nicht befreien, oder?"
Doch.
"..."
"Okay, hör zu. Wenn die uns erwischen, dann sind Lancaster, Leo und Eryn in Gefahr. Die werden kurzen Prozess mit ihnen machen. Das willst du doch nicht, oder?"
"..."
"Komm schon. Ich werde jetzt gehen. Und du solltest dasselbe machen."

Jetzt war es an Haile, tief zu seufzen. Sie wollte helfen. Hilfe. Aber Evi hatte Recht. Für den Moment. Familie retten. Dann Opfer retten. Alles der Reihe nach. Haile drehte sich auf der Stelle um und hockte sich direkt vor den Mann, der an den Marterpfahl gekettet war. Sie hob sein Kinn an und benetzte seine Lippen erneut mit Wasser. Erst, als sie sich ganz sicher war, dass er ebenfalls anwesend bei diesem Gespräch war, packte sie ihn an den Schultern und schaute ihm tief in die Augen.

"Wartet."

Sie nickte bekräftigend und schaute ihm tief in die Augen, seine Reaktion abwartend. Der Mann, am Ende seiner Kräfte, nickte schwach. Haile warf Evi einen Blick über die Schulter zu, verteilte noch eine Runde Wasser auf den aufgeplatzten Lippen der vier Gefangenen und machte sich dann daran, die Seil-Fesseln der Männer mit ihrem Ritualmesser zu lösen. Nicht zu offensichtlich - für einen Außenstehenden sah es nach wie vor so aus, als wären die Hände der Männer hinter ihrem Rücken festgebunden. Dann verstaute sie den Wassereimer unter einer alten Plane - so, dass der einzig geistig Anwesende der vier Gemarterten sah, wo er war.

Sie blickte den wachen Mann noch einmal an, nickte erneut und erhob sich. Gemeinsam mit Evi schlich sie sich wieder heraus.

Eigentlich hatten sie geplant, diesselbe Route zurück zur Baustelle zu gehen. Aber gerade, als sich Haile geschmeidig wie eine Katze daran machte, den Schrank erneut zu erklimmen, schnitt sie sich an einem Nagel, der aus dem Holz hervorschaute. Der Schnitt in ihrer Hand tat kaum weh, aber es blutete ordentlich. Gedankenverloren fuhr Haile sich mit der Hand durchs Gesicht, während Evi sich nervös umschaute.

"Was zum Fick?"

Evi nickte in Richtung des kleinen Platzes vor der Scheune. Wo Lancaster - nach wie vor komplett blutbeschmiert - gerade offensichtlich die komplette Aufmerksamkeit des Clans hatte. In der Runde konnte Haile selbst aus dieser Entfernung das glänzende Haar von Leo erkennen, Haile konnte kaum glauben, was sie da sah. Gemeinsame Sache ihrer Familie mit den Plünderern? Warum?

"Was zum FICK?!"

Evi starrte Haile mit Horror im Blick an. Was tat dieses Mädchen, dass es schon WIEDER ein blutverschmiertes Gesicht hatte?
___________________________

Lancaster machte ausladende Bewegungen mit seinen Armen. Er schritt im Kreis, blickte von einem Gesicht ins nächste und blieb schließlich mit seinen Augen in der Ferne hängen - er meinte ein entferntes "WAS ZUM FICK?!" zu hören, aber das konnte auch nur Einbildung sein - sind das Evi und HAILE? Was machen sie noch....Warte. Es war...risikoreich, um es vorsichtig zu sagen. Aber es war eine Idee.

"Lasst mich euch erzählen. Von..."

Gendrek
22.09.2015, 01:02
"Lasst mich euch erzählen. Von Haile Throatseeker!"
Dreck. Kacke. Scheiße. Abgefuckter ranziger Bullenkot. Warum zum verfickten Teufel waren die noch hier? Jetzt waren alle hier versammelt. Die Blicke auf Lancaster gerichtet. Der Platz vom Dorf des Clanes Vulture war überschaubar und egal wie die beiden es hier reingeschafft hatten. Wenn selbst Lancaster die beiden sehen konnte, dann würden es auch andere können.
"Okay alter Knochen, du musst dir nichtmals viel aus dem Arsch saugen. Erzähl einfach was Haile bisher so angestellt hat. Die würd hier eh gut reinpassen..."
Lancaster atmete tief ein und aus. Seine Nasenlöcher vibrierten vor lauter Anspannung.

"Ungezügelt, wild und mutig. Haile Throatseeker sagt man, wuchs unter den Tieren der Ödnis auf. Wanderte unter brennender Sonne. Schlief unter den Gestirnen. Riss Tiere. Lebte im Rudel. Eine ungezügelte und wilde Kriegerin wie es die Vultures sind!"
Lancaster schob seinen Fuß durch den Dreck, wirbelte Staub auf und fuhr mit seiner Hand durch die Luft. Schaute tief in die Augen der anwesenden Vultures.
Er umkreiste die lodernde Feuerstelle in der Mitte. Irgendwie musste er ja einen dramatischen Effekt erzeugen.

"Ihr kennt die Flameriders?! Lasst mich euch sagen, auch wir die Hope'Ari kennen Sie. Unsere Feinde umkreisten uns häufig und wir mussten uns oft wehren. Wollt Ihr wissen wie wir sie zuletzt in die Flucht schlugen? Wie Haile Throatseeker Ihren Namen erhielt und uns vor einem Hinterhalt gerettet hat?"
Das Gemurmel innerhalb der Vultures wurde schnell lauter. Vereinzelte Rufe die Geschichte fortzuführen genoss der Geschichtenerzähler sichtlich.
"Haile die Stumme, das war sie einst. Überrumpelt von zwei Flameridern, unbewaffnet und ohne Schutz.
Die Flamerider, auf ihren brüllenden Reittieren, bewaffnet mit langen Speeren. Doch Haile hatte keine Angst.
Den beiden ausweichend, um sie herumtanzend und mit scharfen Augen. Haile hatte keine Angst.
Ihr kennt die Flameriders. Ihr wisst wie unnachgiebig sie sind. Wie sie sich immer wieder in eure Arme werfen, Brüder und Schwestern töten und einfach nicht aufhören. Unaufhaltsam.
Wir haben keine Probleme mehr mit den Flameridern. Denn Haile hatte keine Angst.
Furchtlos und ohne Gnade attackierte Haile die Stumme die Rider.
Mit scharfen Klauen und spitzen Fängen riss Haile ein Loch in den Hals eines Riders.
Seine Gefährtin schaute in Furcht und mit Abscheu zu, wie Haile Adern und Luftröhre des Flameriders zerfetzte und sein Blut verspritzte.
Die Stumme trank das Blut Ihres Feindes.
Throatseeker war geboren!"

Es war, als wäre es abgesprochen gewesen. Lancaster machte auf dem Absatz kehrt und deutet auf Haile. Dreck wirbelte erneut auf, hüllte den kleinen Platz in staubige Atmosphäre.
Wie ein Puma aus dem Dschungel pirschte sich Haile erst an und ging dann zum Sprint über. Mit einem gewaltigen Satz hüpfte sie über die Köpfe einiger junger Vultures hinweg und landete in der Mitte des Platzes, direkt vor den Füßen Lancasters.

"Die Gefährtin des Toten wollte Rache! Sie dachte sich, dass sie leichte Beute hat! SIE HATTE ANGST!
Sie bohrte Haile Throatseeker einen Speer durch die Schulter und nagelte Sie an Ihrem ehemaligen Gefährten fest. Doch Haile... sie hatte keine Angst.
Sie knurrte, sie bellte. Sie bleckte die blutigen Fänge und ging wie ein Tier auf die Riderin los.
Voller Angst flüchtete die Riderin und seit diesem Tag wussten wir alle...
Haile Throatseeker hatte keine Angst. Wir hatten keine Angst!"

Lancaster wollte sich gerade herunterbeugen um Haile Instruktionen zu geben besonders gruselig zu sein. Genau in diesem Moment schaute Haile jedoch zu ihm hoch und blickte ihn, mit etwas was er als Labradorblick bezeichnen würde, an.
Haile war über und über mit Blut beschmiert.
"Ja. Okay. Alles klar. Ich geb auf. Auszeit. Muss reichen..."

[Prüfung von Vogelgezwitscher - Unterhalter]

~Jack~
22.09.2015, 06:10
Vincent konnte es kaum glauben. Er hatte es tatsächlich geschafft sich das Scharfschützengewehr anzeignen. Zwar ohne genauere Informationen über das Lager zu bekommen, aber zumindest konnte er der Gruppe vom technischen Stand der Sabals in Kenntniss setzen. Sie waren sicherlich nicht alle mit modernster Technik ausgestattet, aber so ein Scharfschütze mit Feldstecher und/oder Nachtsichtgerät konnte einem schnell zum Verhängnis werden. Zum Glück hatte der Kerl sich so leicht ablenken lassen. Hätte aber ruhig mit weniger Komplikationen gen Boden stürzen können. Ob die Sabals nun wussten wer er war? Am besten wäre es wohl damit zu rechnen. Weitere Ausflüge zu ihrem Lager sollte er sich in Zukunft also sparen. Als erstes galt es ohnehin sein Gewehr in Sicherheit zu bringen. Und es vielleicht sogar in Stellung zu bringen. Man konnte ja nie wissen, was als nächstes auf die Baustelle zukommen würde.

Wieder im Lager angekommen traf er auf Howard, der gerade dabei war das Gebiet abzusichern. Alleine würde er aber vermutlich noch bis in die Nacht daran sitzen.
"Ich kann dir gerne aushelfen. Vielleicht könnten wir auf einem der Container auch sowas wie einen Scharschützennest errichten." Während er das sagte präsentierte er sein Gewehr als wäre es ein Schatz.
"Wo hast du das Ding denn aufgetrieben?"
"Ach, ich habe mich nur zum Lager der Sabals geschlichen, bin dort einen Wachturm hochgeklettert, und habe die Wache dann zu Boden geschleudert."
"Aber wahnsinnig bist du nicht, oder? Dabei hättest du dir doch alle Knochen brechen können! Oder gefangen genommen werden!"
Vincent lächelte und zuckte mit den Schultern. "Hätte, hätte. Ist aber nicht passiert! Allerdings wäre es wohl sinnvoller, wenn ich mich in Anwesenheit dieser Band nicht nochmal blicken lasse. Also falls die hier irgendwo rumstreunen sollten, sag mir besser Bescheid. Aber komm, lass uns mal schauen, ob wir noch ein paar aus unserer Gruppe auftreiben können. Zu zweit dürfte das mit dem Befestigen immer noch viel zu lange dauern."

Vincent hilft Howard und errichtet dabei ein behelfmäßiges Scharfschützennest, welches nach Westen hin abgesichert ist. Wenn eine Bedrohung nahen sollte, dann von dort.

Mivey
22.09.2015, 09:00
Howard hatte es doch geschafft ein System in dieses Chaos zu bringen. Die Fäßer würden sich sehr gut dazu eigenen, sie zuerst im leeren Zustand zu positionieren und danach mit Wasser zu füllen. Die genaue Frage war, wohin die Verteidigungsanlage ausgerichtet werden sollte. Auf der einen Seite standen die Reste der alten Mauer. Dort könnte es noch weitere von den Inifzierten geben, allerdings dürften die auch fürst erste dort bleiben, solange ihnen niemand zu nah kommt und ihnen einen Grund gibt zu erwachen. Darüber hinaus konnte man relativ sicher sein, dass sich dort keine feindliche Gruppe verschanzt hatte.
Blieben noch Süden, und Westen, in beide Richtungen hatten sie relativ wenig Schutz. Wo die Priorität lag konnte Howard ohne genaue Informationen nicht sagen.

In dem Moment traf Vincent bei ihm ein, aufgeregt wie ein Welpe. Sogleich erblickte Howard auch den Grund dafür: In der Hand hielt ein langes Scharfschützengewehr. Es schien gut erhaltet zu sein, nicht sehr überraschend, ein solcher Gegenstand war in dieser Welt von immensem Wert, soetwas wird gehütet wie ein Aufapfel und natürlich regelmäßig geplegt. Umso mehr würde Howard gerne wissen, wie der Barkeep seine Finger daran bekommen hatte.
Vincent schildert ihm auch in kurzen Sätzen seine Eskapade. Howard musste seufzen. Natürlich war es gut, dass sie jetzt jemanden unter sich mit einem funktionierenden Scharfschützengewehr hatten, und Howard ging einfach davon aus, dass Vincent das Ding auch benutzen konnte, sonst war es in seinen Händen vollkommen fehl am Platz, aber jetzt hatten sie irgendjemanden hier einen guten Grund gegeben sie anzugreifen.
"Hoffentlich wird uns dein Schatz nicht zum verderben. Aber du bist dir sicher, dass wir uns auf den fokussieren sollen? Nagut, dann sichern wir am Besten das Lager in einem Halbkreis, im Süden und Westen ab, und die Westseite wird am besten doppelt befestigt, das sollte sich ausgehen."
Er hatte Inventur über die Anzahl der Fäßer gehalten. Nun bräuchte man nur Starke Hände, die ihnen mithalfen. Je mehr, desto eher wurden sie auch wirklich komplett fertig. Mit weniger musste es wohl noch rudimentärer werden, als es sowieso schon sein musste. Sie hatten ja keine Tage und Wochen.

"Am Besten du erkundigst dich auch noch, wer uns mithelfen könnte. Ich wende mich an den Scavenger", sagte Howard und meinte damit natürlich Jäger.
Er fand ihn auch schnell am Bauplatz, der Russe war niemand den man leicht übersehen oder verwechseln konnte.

"Jäger, wir sind gerade das Lager etwas besser zu schützen." Er zeigte ihm seine Pläne. "Ich hab mit Vincent gesprochen. Er meint wir sollten uns auf die Westseite fokussieren, wobei natürlich auch im Süden etwas stehen sollte. Sondern laufen sie ja grad daran vorbei. Im Norden geht das Spielfeld ja nicht weiter.", kam er einer Frage von Jäger zuvor.

Lynx
22.09.2015, 09:03
Okay, offensichtlich war bisher alles gelaufen wie geschmiert, wo kam also dieses ganze Blut plötzlich her? Evi war gar nicht aufgefallen, dass sie ihr Erstaunen vielleicht etwas zu laut bekundet hatte.
Lancaster sah eigentlich nicht so aus, als wäre er in Gefahr, es waren sogar alle Blicke wie gebannt auf ihn gerichtet, und zwar auf keine unangenehme Art und Weise. Vielleicht hatte er erst durch einen Kampf beweisen müssen, dass er den Vultures würdig war? Aber wann? In der Halle vielleicht? Aber wofür war dann die Schlammgrube?

"Ihr kennt die Flameriders?! Lasst mich euch sagen, auch wir die Hope'Ari kennen Sie. Unsere Feinde umkreisten uns häufig und wir mussten uns oft wehren. Wollt Ihr wissen wie wir sie zuletzt in die Flucht schlugen? Wie Haile Throatseeker Ihren Namen erhielt und uns vor einem Hinterhalt gerettet hat?", polterte Lancaster gerade, und langsam dämmerte es auch Evi, dass er offensichtlich eine große Geschichte zum Besten geben wollte. Das hieß ja wohl, dass der Clan ihn auf irgendeine Art und Weise akzeptiert hatte, oder nicht? Und Léo hatte einen Platz zwischen der offensichtlichen Anführerin und einem bärtigen Mann, der auch wichtig wirkte, gefunden. War hier eine Verbündung im Gange? Aus irgendeinem Grund verspürte Evi bei diesem Gedanken eine positive Aufregung.

Haile machte trotz Blut im Gesicht immer noch keine Anstalten, auf den Eichenschrank zu klettern und abzuhauen, sondern lauschte Lancasters mitreißenden Worten. Logisch, er erzählte ja auch von ihr.
Die Stumme trank das Blut Ihres Feindes. Throatseeker war geboren!"
Und nun deutete Lancaster plötzlich auf Haile, was Evi vor Schreck vom Schrank rutschen ließ - zum Glück außerhalb des Lagers. Wäre vermutlich auch nicht so gut gekommen, wenn alle Augen auf Creep gerichtet gewesen wäre, während jemand hinter ihr gerade ganz offensichtlich über die Palisade kletterte, egal in welche Richtung.

Die Taucherin versuchte erst einmal ihre Gedanken zu ordnen. Sie wollte nicht zurück zur Baustelle, während die anderen noch hier waren, sondern wissen, was hier vor sich ging.
Also beschloss sie, es einfach einmal drauf ankommen zu lassen. Es war nicht schwer, in einiger Entfernung den ausgetretenen Pfad, der zum Lager der Vultures führte, zu finden. Sie folgte dem Weg bis zu der Hängebrücke und schritt arglos auf den Wachtposten zu. Da viele Vultures anscheinend immer noch Lancaster lauschten, oder was auch immer in der Zwischenzeit geschehen war, richteten sich nur eine Hand voll Gewehrläufe auf sie. Na hoffentlich klappt das.

"Ich bin..." Was hatte Lancaster gesagt?" "Ich bin eine Hoppari." War das überhaupt der Name gewesen?
"Ich gehöre zum, äh, großen Lancaster." Hoffentlich hatte er überhaupt erzählt, dass er der Anführer war.
"Ich bin eine seiner Kriegerinnen. Oh, und ich bin natürlich unbewaffnet." Zumindest das mit der Kriegerin würden sie ihr abnehmen, bei all dem Schlamm, der wieder einmal ihren Körper zierte.
Einer der Wachen flüsterte der anderen etwas zu, und diese verschwand. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder kam, aber Evi nutzte die Zeit, um sich die Vertreter des Clans hier genauer anzusehen. Sie hatte vor allem auf Iosifs Oberarm schon einige Tätowierungen gesehen, aber die waren ausgeblichen und längst nicht so prunkvoll gewesen. Damals hatte die Taucherin daran nicht wirklich Gefallen gefunden, aber die Vultures hatten verschiedene Symbole und Zeichen geschickt in ihr Erscheinungsbild eingearbeitet, und waren damit zu menschlichen Kunstwerken geworden.

Die Wache kam schließlich zurück und nickte Evi zu. Diese grinste erleichtert und verneigte sich leicht, woraufhin sie ins Lager geführt wurde. "Welche Prüfung wirst du machen?", fragte der junge Mann, der unterschiedlich lange Dreadlocks hatte und eine Art Nagel in seinem Ohr.
"Oh, äh. Mal sehen."
Waswaswas? Prüfung?
Mit einem leicht nervösen Flattern im Magen, sah Evi nun endlich die anderen, ohne heimlich im Lager zu sein. Und am besten erklärte ihr irgendjemand schnell, was hier vor sich ging und von welcher Prüfung der Kerl vorhin gesprochen hatte.

MeTa
22.09.2015, 09:23
"Scheiße, was ist hier los?" Wieder fiel ihr nichts Besseres ein als zu fluchen. Doch fast übermannte sie ein schlechtes Gewissen. Oder mehr eine schlechte Vorahnung. "Ich weiß. Das sagt man in der Kirche nicht", fügte sie an, um sich wenigstens einsichtig zu geben.

Eryn schloss zu Will auf. "Sind sie... tot-tot, oder untot-tot?", fragte sie, nun leiser. Das Gemäuer der Kirche hatte die dumme Angewohnheit, Gesagtes zu reflektieren, hallen zu lassen. "Sie sind tot!", antwortete er, nachdem er noch mal in Richtung eines der Toten gesehen hatte. Sie nickte. Zumindest von den Gläubigen war keine Gefahr mehr zu erwarten.

"Wollen wir gucken, was wir finden?", schlug die Barfrau vor und ließ den Blick durch die Kapelle schweifen. Dem Arzt schien diese Idee nicht sonderlich zu gefallen. "Die... haben was von einem Priester gesagt. Und, dass er bald zurückkommt!" "Gerade deswegen sollten wir uns beeilen und hier nicht... stehen bleiben." Wieder sah sich der Arzt um, wohl abwägend, wie man das Vorhaben seiner Begleitung am Besten umsetzen konnte. Auch sie tat es. Beide blickten durch die Reihen der Zombies, sahen die eingefallenen, doch sauberen, zum Beten gezwungenen Gestalten an.

"Ich hab's!", sagte Eryn etwas zu laut, was den Engländer kurz die Arme heben ließ, ihr Achtsamkeit gebietend. "Sorry. Ich... ich denke, ich untersuche die Kirche hier. Den Altar, die Sitzreihen, alles. Vielleicht haben wir ja Glück, und niemand kommt." Noch schien sie Will nicht überzeugt zu haben. "Wenn doch, sitzt du hier... bei den Toten, tust so als wärst du einer von ihnen, fällst nicht auf. Wenn... dann doch irgendwas passieren sollte - naja, dann ist wenigstens einer von uns unentdeckt... ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du dann eingreifen würdest, falls der komische... Priester vor hat, mich zu einem Mitglied seiner Gemeinde zu machen... okay?"

Sie schien einen Nerv zu treffen, der Doc willigte ein. "Aber nicht einfach so!", gab er zu bedenken. "Ich sollte zumindest... halbwegs aussehen, wie einer von ihnen." "Du willst dich schon wieder ausziehen?" Sie seufzte kurz, doch er hatte ja einen Punkt. Mehr als nur angewidert half sie ihm dabei, einen der Toten oberflächlich zu entkleiden und diesen schließlich unter einer der Bänke zu verstecken. Will nahm die Kleider und zog sie selbst drüber, setzte sich an die Stelle, an der zuvor der Betende gesessen hatte; am Rand der zweiten Reihe auf der rechten Seite der Kirche.

Während er sich also größte Mühe gab, auszusehen wie tot und dem unterworfen, was man hier auch immer anbetete, durchsuchte Eryn die Kirche. Sie suchte im Bereich des Altars nach Wertvollem und Interessantem. Auch nach etwas, das aufklären würde, was es mit diesem zweifelhaft heilvollen Ort auf sich hatte. Sie sah nach weiteren Gängen. Nach Türen, die womöglich in einen anderen Raum führen würden. Auch besah sie sich die linke Reihe der aufgestellten Sitzbänke, um zu ergründen, warum hier niemand saß. Und bei allem gab sie sich Mühe, nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen.

Will gibt sich als tot aus: Probe auf Konstitution (+Experte: Zombiologe)
Eryn durch- und untersucht die Kirche: Probe auf Ermittler

Daen vom Clan
22.09.2015, 09:30
Probe Lancaster: Unterhalter: Bestanden! (erleichtert!)

Die Menge johlte und schrie, als Haile wie aus dem Nichts gezaubert, plötzlich mit einem akrobatischen Sprung in ihrer Mitte erschien und damit der Geschichte von Lancaster nicht nur die nötige dramatische Wirkung verlieh, sondern auch jedes einzelne Wort dessen unterstrich, zu was dieser Satansbraten von Kultistenmädchen in der Lage war.

Pray schmunzelte und versuchte es zu verbergen, Voodoo hingegen legte den Kopf in den Nacken und lachte lauthals, um dann danach wie ein Wolf zu heulen. Ähnlich erging es den Kriegern, die Lancaster und Haile nun laut feierten. Das schienen die Geschichten und Auftritte zu sein, die sie liebten, was sie verehrten und es war gerade den Halbstarken und den noch jungen Kriegern und Kriegerinnen mit wenig Hautzeichnungen anzusehen, dass sie bewundernd wie neidvoll in Richtung Haile blickten und sich sichtlich wünschten, der Anführer der Hope'Ari würde auch eines Tages dergestalt über sie zu erzählen wissen.

Nur Seeker stand da, schweigsam und vollkommen humorlos, ein Eisberg in einem Flammenmeer an Begeisterung, Adrenalin und gegenseitigem Aufpeitschen. Die Arme verschränkt, ging sie um die mittlerweile im Jubel aufgesprungene Menschentraube um Lancaster und Haile herum und direkt auf einen Krieger zu, der mit einem uralt wirkenden, verrosteten Jagdgewehr da stand und ekstatisch jubelnd beide Fäuste in Richtung Haile schwang und dessen Rücken mit einigen Kronkorken "geschmückt" schien, die er mit so etwas wie Klammern unter der Haut befestigt hatte..
Ohne mit der Wimper zu zucken, trat sie ihm die Beine weg, so dass das Gewehr in hohem Bogen davon flog und er so schmerzhaft auf dme Rücken landete, dass ihm die Luft wegblieb. Sofort hatte sich die Kriegerin auf seine Brust gesetzt und ihr Knie auf seinen Hals gelegt, ihr Blick war hart, doch ihr Lächeln spöttisch, als der Krieger der Vulture sich halbherzig zu befreien versuchte.
Doch offensichtlich war das Lachen und der Spott der Anderen die größere Demütigung, denn schließlich blieb er mit vor Wut hochrotem Gesicht still liegen, wie ein Welpe, der sich dem Alphatier unterwarf und Seeker stand mit einer geschickten Bewegung des sportlichen Leibes wieder auf.

Mittlerweile waren alle Augen auf sie gerichtet, als sie die Waffe hoch hob und in Richtung Haile auf den Boden warf.
Ihr Blick war voller Respekt und Anerkennung, als sie sagte: "Du hast einen der besten Wachen der Vulture wie ein Küken aussehen lassen, Throatseeker. Die Waffe gehört dir, du hast sie dir mehr als verdient."

Geschlagen blieb der Mann liegen und griff sich schluckend immer wieder an den Hals, während die Menge wieder zu jubeln begann...

Lancasters Geschichte und Hailes Auftreten haben die Wachen der Vulture vorgeführt und ihre Wildheit ausreichend bewiesen: Gunst +1


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Vincent hatte nach kurzer Zeit einen Bereich geschaffen, der sich perfekt als Scharfschützennest eignen würde. Von hier aus würde es ein leichtes sein, die Stellung zu verteidigen, vor allem wenn der Feind aus Richtung Westen kommen sollte.

Mittlerer Verteidigungsbonus ist nun aktiv.

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Evi stand da wie vom Donner gerührt, als sie die Situation sah. Jubelnde Krieger der Vulture, ein Mann am Boden, eine hochgewachsene blonde Frau, die Haile und Lancaster gerade ein altes Jagdgewehr vor die Füße warf.
Und dann sah die Taucherin wie Seeker danach durch die Menge schritt und an Haile vorbeiging, ihr ein Nicken schenkend, dann Lancaster eine Hand auf die Schulter legte, an ihm ebenfalls vorbeischritt und mit ihren Fingernägeln im Vorwärtsschwung der Bewegung seine Brust entlangkratzte.

"Es ist doch seltsam...", meinte sie dann mit deutlich unverhohlenem Misstrauen in der Stimme, "...dass der Clan Hope'Ari die Gebräuche so gut kennt."
Sie stand mittlerweile hinter Lancaster, der beschlossen hatte, ruhig da zu sehen. während seine Gedanken fieberhaft rasten.
"Ein Clan, der die Auserwählten von Vogel und gefiederte Schlange so einfach überwindet und Wut in jedes Herz zu beschwören weiß. Ein Clan, so stark, dass jeder ihn zum Verbündeten haben will."
Ihre Hand lag noch immer teilweise auf Lancasters Schulter, dann spürte der alte Mann wieder Fingernägel in seinem Nacken und spürte, dass sie sich umgedreht hatte und ihr Kopf sich neben seinem Ohr befinden musste.
"Welch Irrung des Schicksals, dass wir bisher noch nie von ihnen gehört haben...", sie genoss es sichtlich, ihn so zu attackieren.

Lancasters Gedanken waren in Aufruhr! "Waren sie zu weit gegangen? Hatten sie übertrieben?" Doch er sah nichts anderes als Zustimmung und Nicken.
Also beschloss er alles auf eine Karte zu setzen. Er drehte sich um und nun war er es, der ihr unmittelbar gegenüber stand. Einem Impuls folgend legte er ihr in einer schnellen Bewegung eine Hand auf den entblößten, flachen Bauch und spreizte die Finger, eine Geste, die ihr klarmachen sollte, dass es hätte auch ein Messer sein können, ähnlich fühlte er leichte Vibrieren ihrer Haut als sie schneller atmete, sich jedoch noch schneller wieder fing und sagte dann, über ihre Schulter hinweg, sie nicht anblickend: "Das war noch längst nicht alles, ihr Krieger der Vulture. Wenn wir Stärke zeigen und unsere Besten schicken, dann nur, um Clan Hope'Ari und die Vulture gleichermaßen zu ehren."
Dann blickte er Evi an, die wie versteinert innehielt in der Bewegung. Er rief triumphierend aus:
"SEHT! Die Ringerin der ALLIGATOREN!"
Alle Köpfe wandten sich ihr zu, sie war noch in der Bewegung erstarrt.
Ein Mann, Leo und der Geschichtenerzähler kannten ihn ja schon als Voodoo, kam auf die Taucherin zu und breitete die Arme in einer Geste des Willkommens aus.
"Die Prüfung des Blutes, Kriegerin der Hope'Ari!
Als die Welt noch von den Königen in weißen Roben beherrscht wurde und Diese ihren Krieg mit der Natur kämpften, versuchten sie, Flüsse zu zwingen, nach ihren Wünschen zu fließen. Sie sperrten Tier und Mensch gleichermaßen ein. Und sie sandten uns den Biss! Wer der gefiederten Schlange folgt, der lässt der Natur ihren Lauf wie einem gutem Freund. DOCH Freunde messen einander. Freunde spielen. Nur Freunde locken ein Biest durch Spott hervor, das uns Dinge tun lässt, von denen ein Küken und selbst ein Vogel bisher nur zu träumen wagte.
Die Prüfung des Blutes - das Spiel mit dem Alligator. Niedergerungen und mit befleckten Händen, die Trophäe über den Kopf schwenkend. Eine Prüfung, die Stärke und Mut erfordert."
Er schloß den Mund Evi blickte in staunende und abwartende Gesichter...

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Will musste sich fürchterlich beherrschen, nicht zu niesen oder sich gegen das allgegenwärtige Jucken zu wehren. Die Kleidung, die er trug, gehörte einem Toten, wurde vor wenigen Augenblicken noch an einer Leiche getragen, das und ähnliche morbide Tatsachen schrie sein Unterbewusstsein ihm zu und fast hätte er es mit einem Ruck vom Leibe gerissen, doch er beherrschte sich...

Eryn wirbelte durch die Kirche, sie musste schnell sein und sich beeilen, jeden Moment konnte etwas passieren, was Will und sie gefährden konnte und sie war nicht bereit, ihren anmutigen Leib verunstaltet zu sehen, noch wollte sie modern, wo es noch so viel zu tun gab.
Sie konnte erkennen, dass die linke Seite der Bänke, obschon sie leer waren, regelmäßig besucht wurden, denn einige Plätze an den Bänden waren frei von jeder Form von Staub und Spinnweben. Und sie erkannte abgegriffene Bibeln, die so vergilbt waren, dass sie fast auseinanderfielen, jedoch auch häufige Gebrauchsspuren zeigten, als wären sie vielfach gefaltet und aufgeschlagen worden.

Sie warf Will, der eindeutig litt, mitleidige Blicke zu und wetzte in den nächsten Raum, einen staubigen und spinnwebenverhangenen Wohnraum, dem sich eine kleine Küche und ein Bad in ebenso schlechtem Zustand anschloss. Hier würde oder hatte der Priester gelebt und gewohnt, zumindest vor dem großen Zehren, denn Eryn konnte sich nicht vorstellen, dass Jemand in dem ungemachten staubigen Bett schlafen würde oder dass die verschimmelten und angefaulten Tassen hier seit langem benutzt worden waren.

Der junge Arzt war drauf und dran, diese Maskerade zu beenden und wollte sich schon die Kopfbedeckung vom Kopf reißen, als plötzlich hinter ihm die Tür knarrend aufschwang. Sein Herzschlag stockte für einen Moment. Er hörte schwere Schritte hinter sich und sah dann einen schwarzen, bulligen Schatten aus den Augenwinkeln an sich vorbei gehen. Er nahm all seine Kraft und all seinen Mut zusammen, sich nicht zu bewegen...

Probe Will: Konstitution: Bestanden!

...als die Gestalt sich herumdrehte und er einen in schwarze Roben gekleideten Schemen erkannte, der eine Maske trug. Weißlich schimmerte das Feisch des Halses zwischen Maske und Robe hervor, auf dem Kopf trug er einen Hut, fleckig und mit Schimmelresten, von der Form her wie ein Hut der Amish.
Zwei sacht udn träge dahinhängende Fäden von Speichel oder Schleim troffen unter der Maske hervor, es war kein Atmen zu hören, kein Heben und Senken des Brustkorbs. Und dann begann die Gestalt die Arme zu heben und leise zu summen. Es klang wie ein sakraler Gesang... und als er leise fiepsend, wie von stark in Mitleidenschaft gezogenen Stimmbändern, Worte in Latein hörte, wurde ihm klar, dass diese Kreatur, der Kultist, gerade eine Messe las für die Toten.

Eryn hatte davon nichts mitbekommen, obschon sie nur eine geschlossene Tür voneinander trennte, denn sie hatte etwas gefunden!

Probe Eryn: Ermittler über Gruppe: Gelungen!

Der Schrank war das einzige Objekt, welches nicht staubig war und auch der Staub, der zum Schrank hin und wegführte, war hier deutlich weniger hoch.
Und sie sah frische Gebrauchsspuren am Schrank, hell abgeplatztes Holz,also öffnete sie ihn und sah eine Reihe muffig riechender Priestergewänder.
Ihr war klar, dass dies nicht alles sein konnte und schon bald hatte sie erkannt, wie man den Boden des Schrankes zur Seite klappen konnte. Und sie starrte in die vollkommene Finsternis eines gegrabenen Geheimganges...

wusch
22.09.2015, 10:54
Frank wollte gerade beginnen nocheinmal nachzufragen und wunderte sich warum sich alle so sehr zierten mit ihm zu Sabal zu kommen. Dort würde es wahrscheinlich nicht viel Gefährlicher sein als bei den Vultures. Ein Mienenfeld, natürlich, jedoch überlebbar wenn man wusste wie man seine Schritte zu setzen hatte, auch wenn sie hier sicherlich ein gänzlich anderes Verhalten an den Tag legen mussten als Lancester und co. bei den Plünderern. Er hoffte das sie dort einiges erreichen würden. Mit etwas glück konnte man mit ihnen vielleicht ein freundliches Verhältnis an den Tag legen. Er befürchtete allerdings das die Vultures und Sabal verfeindet sein würden. Wenn man Sabal und seine Leute auch nur entfernt zu den Siedlern rechnen konnte, dann unterschieden sich die Lebensstile und Ansichten von Sabals Leuten und den Vultures so massiv, das es auf so engem Raum zwangsläufig zu reibereien kommen musste. Eventuell also würden sie sich auf eine Seite schlagen müssen. Um das jedoch sehen zu können, würden sie ersteinmal mit Sabal und Leuten reden müssen.
Ich wäre dabei Frank. meldete sich schließlich Lisa mit einem Lächeln. Lisa kannte er und er hatte in Shengs Hope auch immer ein paar Worte gewechselt. Sie war der Typ Mensch der freundlich war und mit fast jedem klar kam. Er kannte sie nicht wirklich persönlich tiefgehend aber gut genug um zu wissen, das sie ihm eine große Hilfe sein würde.
Sehr schön, ich denke dann können wir beide Aufbrechen. erwiederte Frank, erfreut über seine Begleitung. Zusammen konnten sie ein breites Spektrum an Fähigkeiten abdecken auch wenn er hoffte, das sie seine Kampffertigkeiten nicht brauchen würden. Er wusste zumindest, das Lisa, wenn sie wollte, auch recht gut mit Männern umgehen konnte. Eine Fähigkeit, die ihnen eventuell nützen konnte. Ihre Sprachgewandheit die Doc Strider in nichts nachstand, würde in jedem Fall nützlich sein.
Als sie sich auf den Weg machten schaute Frank nachdenklich auf Sabals 'Festung'.Ich bin ja mal gespannt was uns dort genau erwartet. Sabal ist ein Verbrecherboss von dem ich auch vor dem großen Zehren im Rahmen meiner Arbeit als Polizist einmal gehört habe auch wenn ich keine Details weiß. Mal sehen wie sehr sich das auf seine Gruppe hier überträgt im Sinne seines Führungsstils. überlegte Frank laut.
Wenn wir den richtigen Ton treffen wird alles gut gehen denke ich. Er kann nicht viel schlimmer als die Plünderer bei uns in Shengs Hope sein. erwiederte Lisa. Während sie sich so unterhielten, passten sie auf nicht mehr über dieses Thema zu reden, sobald sie in Hörweite von Sabals wachen kamen.

Aufgabe Alpha:
Lisa: Sprachgewandheit+Terrain Siedler+Gebräuche Siedler
Frank: Schulbildung+Terrain Siedler

Daen vom Clan
22.09.2015, 12:21
Frank und Lisa hatten durch die Berichte der anderen mittlerweile einen guten Überblick, wohin sie gehen mussten.
Da sie offensichtlich planten, das Gespräch zu suchen, hielten sie sich auf den Wegen Richtung Süden, die zum Unterschlupf von Sabal führen sollten.
Als sie jedoch dort angekommen waren, hielt der Begriff „Unterschlupf“ nicht mal ansatzweise der Überprüfung stand, denn sie blickten auf eine hohe Mauer, Wachtürme und eine Brücke aus Holz, die stabil aussah und in bestem Zustand war. Eine Tatsache, die in diesen Zeiten alles andere als gewöhnlich war.

Kaum dass Lisa und Frank in Sichtweite der Wachtürme gekommen waren, spürte zumindest der Polizist das unangenehme Kribbeln, wenn man instinktiv wusste, dass der Lauf eines Gewehres auf einen gerichtet war. Lisa blieb plötzlich stehen und blickte direkt auf Franks Brust, er folgte dem Blick und sah einen kreisrunder Laserpunkt tanzen, ebenso wie auf der Stirn von Lisa, wie ihm nun auffiel.

Er schluckte schwer und hoffte, dass Lisa mit der Situation umzugehen wusste, solche Waffen waren heutzutage nicht mehr zu bekommen, doch Lisa blieb ruhig und abgeklärt, eine wahre Überlebendes des großen Zehrens. Was sie an Waffen hatten, hielten sie dann vorsichtig hoch, als das Tor hinter der Brücke sich öffnete und ein junger Latino, von Kopf bis Fuß in Aufruhrbekämpfungsausrüstung der amerikanischen Polizei angetan, auf sie zugesprintet kam. Sein Englisch war nicht perfekt, aber es war deutlich zu verstehen, dass er die Beiden aufforderte, ihre Waffen allen zu lassen und sich die Arme auf den Rücken fesseln zu lassen, offensichtlich als Sicherheitsmaßnahme, denn er versuchte es mit beschwichtigender, ruhiger Stimme.

Lisa und Frank gingen im Kopf ihre Optionen durch:
a.) Kämpfen: Kampftalent (erschwert durch die schwierige Situation)
b.) Flucht: Parcour ODER Konstitution ODER Kampftaucher
c.) Verhandlung: Soziales Talent
d.) Es einfach geschehen lassen und Sabal soweit vertrauen

MeTa
22.09.2015, 12:30
Eryn warf einen Blick zurück zur Tür, aus deren Richtung sie gekommen war. Will saß vermutlich noch immer da und wartete angewidert und seine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen müssend auf ihre Rückkehr. Doch ihre Entdeckung - der Geheimgang - war zu vielversprechend, um nicht wenigstens mal ansatzweise zu untersuchen, wo er hinführte.

Vorerst begab sie sich zurück zur großen Halle und stoppte gerade ab, als sie noch rechtzeitig die Geräusche wahrnahm, die nur von einem Lebewesen hatten kommen können. Es war gruselig. Und so war auch der Anblick, den die Barfrau erhaschte, als sie die Tür etwas aufschob und in Richtung des Altars linste. Der Priester trug eine Maske, die es in Sachen Schauerlichkeit gut mit der von Doc Strider hätte aufnehmen können. Doch noch furchterregender war die Tatsache, dass er diesen Toten eine Messe las.

Die 25-Jährige sah und spürte den ängstlichen Blick vom jungen Doc, der seinen Kopf beim vorgegebenen Beten leicht zur Seite gelegt hatte und sie ansah. Man konnte erkennen, dass er schon längst über den Punkt hinaus war, an dem dieses kuriose Versteckspiel ihn noch kalt ließ; wenn es diesen Punkt überhaupt gegeben hatte. Er zitterte fast etwas, meinte Eryn zu erkennen - doch dann verstummte der Geistliche. Ein Moment der nahezu greifbaren Spannung entstand, doch dann entfernte er sich - glücklicherweise nicht in Richtung des Geheimganges, den sie gerade entdeckt hatte. Er verschwand in Richtung der großen Flügeltür. Ein letztes Anhalten des eigenen Atems wurde von Will abverlangt, doch als der Eingang dann mit einem leichten Knarren wieder zufiel, sprang er sofort auf. Er konnte gar nicht schnell genug aus der Kleidung des Toten kommen.

Ruhig, wenngleich zügig lief die Bardame zum Mediziner und begutachtete seine nicht wirklich abklingende Nervosität mit so etwas wie Stolz. "Du hast das toll gemacht!", sagte sie. Und um nicht zu klingen wie eine Mutter, die ihr Kind für die ersten Schritte ohne Hinfallen lobte, fügte sie hinzu: "Ernsthaft. Das war... beeindruckend. Ich hätte die Tarnung an deiner Stelle maximal aufrecht halten können, indem ich ohnmächtig geworden wäre, oder so." Während er sich den schreckhaften Ausdruck nur langsam aus dem Gesicht wischte und gar nicht schnell genug aus dem Totendress heraus kommen konnte, klärte sie ihn schon über ihren Fund auf: "Im Nebenraum ist ein Geheimgang, unter einer Luke im Schrank." Für einen kurzen Moment fühlte sie sich an etwas erinnert, dass sie kaum noch zusammensetzen konnte. Ihr Bruder. Der alte Fernseher. Ein Kleiderschrank. Schnee. Ein sprechender Löwe. "Ich wollte nicht gehen, bevor ich nicht nach dir geguckt habe." Ein Moment des Altruismus? So etwas war bei der Barfrau selten genug geworden. "Aber jetzt, wo der... Kerl weg ist, sollten wir mal schauen."

Will nickte. Langsam trat wieder Farbe in sein blass gewordenes Gesicht. Nach dem Schauspiel eben musste ihm das Erkunden eines Geheimganges wie ein lächerliches Kinderspiel vorkommen. Er folgte Eryn in Richtung des Wohnraumes, der lange keiner mehr gewesen ist und ließ sich von ihr den besagten Zugang im Schrank zeigen.

"Ich geh vor!", sagte er kurz entschlossen, wohl von spontanem Mut beseelt, was die junge Frau grinsen ließ. "Dein Vater müsste ein Idiot sein, wenn er nicht stolz auf dich wäre."

Und so trat Will, gefolgt von Eryn, in den Geheimgang.

Daen vom Clan
22.09.2015, 12:47
https://www.youtube.com/watch?v=xW6tQY_jPlw

Will war vorausgegangen und in der alles verschluckenden, absoluten Dunkelheit verschwunden. Wären seine scharenden Schritte nicht zu hören gewesen, Eryn wäre überzeugt, dass etwas Böses ihn verschluckt hätte…
Der junge Arzt spürte Stufen unter seinen Fußen, feste Stufen einer stabilen Treppe aus Holz, nachdem er die Engstelle am Schrank überwunden hatte.
In der absoluten Dunkelheit, die auch noch erschwert wurde, da Eryn Körper das wenige Licht, das von der Schranköffnung kam, stolperte er fast, als er schließlich am Fuß der Treppe angekommen war und plötzlich auf weichem Sand stand, der seine Schritte abfederte. So im Vorwärtstaumel begriffen taumelte er zwei Schritte nach vorne und spürte plötzlich eine kalte, feuchte, geisterhafte Hand durch sein Gesicht streifen, ihn berühren, es wirkte, als würde sich die geisterhafte Erscheinung um seinen Hals schlingen und danach trachten, ihn zu erwürgen.
Panisch griff er danach und es gelang ihm, das unbekannte, das gruselige Objekt zu ergreifen.

Und plötzlich hörte er ein leises Surren. Es klang, als würde in der Erde ein schlafender Gigant sich langsam erheben.
Will blinzelte, als neben ihm unvermittelt eine alte Bergarbeiterlampe ansprang, er hatte fast vermutet, in das Gesicht eines untotes Bergmannes zu blicken, doch es war nur eine Glühbirne, die an der Wand angebracht, Licht spendete. Begleitet von weiteren Birnen, die flackernd ansprangen.

„Genial, du hast den Lichtschalter gefunden.“, sagte Eryn anerkennend, während Will sich mit zittrigen Fingern die Brille zurecht rückte und sich von der langen Schnur befreite, die von der Decke hing um das Licht anzuschalten und welche sich unversehens einmal um seinen Hals gewickelt hatte.

Direkt vor sich sahen sie den dunklen Gang Richtung Südosten weitergehen. Er wirkte gegraben von Menschenhand und recht fachmännisch mit Holzbalken abgestützt.
Er war so hoch, dass man problemlos darin aufrecht gehen und stehen konnte, doch das Licht ging nicht weiter als ein paar Meter in den Gang hinein – und vielleicht wäre ein verfrühtes Vorstürmen auch falsch, denn Will wies Eryn auf zahlreiche Schuhabdrücke hin, unverkennbare Abdrücke. Wie von teuren Schuhen und Schuhen mit hohen Absätzen. Die Spuren zeigten dabei in beide Richtungen…

Was nicht im Dunkeln lag und verborgen wurde, war ein großer Raum zu ihrer Rechten, abzweigend vom Gang Richtung Südosten.
Auch er war hell erleuchtet und die Beiden konnten erkennen, dass in der Mitte ein edel Tisch sich befand. Dieser war rot von eingetrocknetem Blut, welches man verzweifelt wegzuputzen versucht hatte.
Direkt neben dem Tisch stand ein kleiner Wagen, wie man ihn aus Werkstätten kannte. Doch anstatt Werkzeug befanden sich darin Utensilien zum Reparieren von Kleidern. Unzählige Nadeln und Fadenrollen, dazu eine ansehnliche Mischung aus Make-Up und sogar uralte Flakons mit Parfum. Dazu Rasierer und Rasierschaum, Scheren, Nagelknipser…
Eryn wusste, dass sie hier im Grunde in Sachen Körperpflege einen kleinen Schatz aufgetan hatte, so viele Utensilien und Hilfsmittel zur Hygiene fanden sich in der neuen Welt selten an einem Ort.

Der Arzt hatte zeitglich mehrere Ständer mit Kleidung gefunden, allesamt einstmals teuer, Kleidung, die man anziehen würde, um festlich essen zu gehen, beispielsweise. Kleidung, wie die Toten sie oben in der Kirche getragen hatten.
Neben der Kleidung war ein Brett an der Wand angebracht, auf dem eine Sammlung seltsam duftender Papierbäume lag, deren Geruch fast nicht mehr wahrzunehmen war.

Daneben in einem edlen Holzrahmen fand sich ein Bild, das Sichtglas vor mit Staub bedeckt und wurde von Eryn vorsichtig freigepustet. Ein Bild war darin, die Qualität war schlecht, sie kannte die alte Welt zu wenig, um Genaueres darüber sagen zu können. Doch sie erkannte den Inhalt: Eine große Familie, Kinder und Alte, Männer und Frauen mit einer oftmals gewissen Ähnlichkeit. Sie alle trugen edle Kleidung, viel Schmuck, Frisuren und Bärte waren akkurat gestutzt. Darüber ein Banner, die Schrift gerade noch so zu entziffern… "Domingo de Resurrección 2013"

Die linke Seite der Wand war gesäumt mit Fässern. Die meisten davon waren leer, der Geruch verflogen und eines war offensichtlich verschwunden und wurde entfernt, wenn man die Spuren im Sand richtig deutete. Eines der Fässer war halb gefüllt, der Aufdruck darauf war mit Mühe als „Formalin“ zu entziffern.
(sollte der Vorrat an Make-Up und Hygieneartikeln mitgenommen werden, ließe sich entweder der Trait Verführer oder Handel generieren oder aber ein vorhandener, gleicher, Trait um 10% aufwerten.)

Lynx
22.09.2015, 13:55
"SEHT! Die Ringerin der ALLIGATOREN!" Evi blickte erschrocken durch die Runde. Jap, Lancaster hatte eindeutig sie damit gemeint.
"Die Prüfung des Blutes, Kriegerin der Hope'Ari! Der Mann mit dem Bart lächelte ihr zu, fast als wäre er stolz, dass sich jemand für die Prüfung entschieden hatte. Prüfung des Blutes... ja, das klang ja schon richtig erbaulich.
...das Spiel mit dem Alligator. Niedergerungen und mit befleckten Händen, die Trophäe über den Kopf schwenkend. Eine Prüfung, die Stärke und Mut erfordert."

Evi lachte mit einer Mischung aus Erheiterung und Unsicherheit. "Ja, klar. Der Alligator." Damit war doch sicher ihr stärkster Krieger gemeint, der als Schmuck einen...Alligatorenschwanz hinter sich herzog? Während der Mann mit dem Bart immer noch breit grinste, wurde die Taucherin von der Anführerin von oben bis unten mit den Augen abgetastet, als müsste sie erst entscheiden, ob sie der Rothaarigen so etwas zutraute.
"Hey, ich habe Haie geritten, euer Alligator ist kein Problem.", scherzte Evi, doch es waren nicht nur die abschätzenden oder gespannten Gesichter der Vultures, die sie schließlich verstummen ließen. Es waren vor allem Lancaster und Léos Augen, die ernst auf ihr lagen und ihr deuteten, dass hier keine Witze gemacht wurden. Ein Alligator. "Echt jetzt?", entfuhr es Evi, und Lancasters Blick sagte es. Echt jetzt.

Der Mann, der sich ihr nun auch als Voodoo vorgestellt hatte, begleitete die Taucherin fast feierlich in Richtung Hängebrücke, über die sie das Camp verlassen würde. Erst durch den Hintereingang schnurstracks rein, danach schnell hinaus, auf konventionellem Weg zurück hinein und beim nächsten Zwinkern auch schon wieder raus, um sich mit einem Tier zu prügeln. Naja, immerhin konnte Evi sich nicht über zu wenige Überraschungen an diesem Tag beschweren.
"Wir wollen sehen, dass Hope'Ari stärker ist als die Natur, sie aber gleichzeitig zu nutzen und zu ergründen weiß.", sagte Voodoo schließlich. "Das heißt, der Kampf ist nur der einfache Teil. Ich muss den Alligator erst einmal finden.", stellte sie für sich selbst fest. "Begleitest du mich oder... wer ist hier der Schiedsrichter?" Sie hielt kurz inne. Meine Güte, war das ein Wort, das sie lange nicht mehr gebraucht hatte. Ihr Vater war immer der "Schiedsrichter" gewesen, wenn seine Männer sich mal wieder mit Armdrücken die Zeit vertrieben hatten. Ihr Begleiter überging den Begriff, oder vielleicht wusste er auch wirklich nicht, was sie damit sagen wollte, und antwortete nur: "Zwei von uns werden dich begleiten, um wie der Vogel zu beobachten, und am Ende von dir zu singen."

Es stellte sich heraus, dass Voodoo und die Wache von vorhin, der Typ mit dem Nagel im Ohr, sie in den Sumpf begleiten würden. Letzterer hatte sich offenbar freiwillig gemeldet, und irgendwie war es Evi ganz recht, weil er nett wirkte. Auf jeden Fall beruhigender als der stolze Vulture-Mann.
Durch diverse Streifzüge durch Sumpfgebiete, die Evi früher öfter unternommen hatte, wusste sie zumindest einige grundlegende Dinge über die Verhaltensweisen von Alligatoren. Nur hatte sie bisher gewusst wie man sie vermeiden, und nicht wie man sie finden und niederringen konnte.
An warmen Tagen sonnten sich die Tiere oft an Ufern ihres feuchten Lebensraumes, aber heute war das Wetter vermutlich zu heiß dafür. Und die Paarungszeit dürfte auch so ziemlich vorbei sein, bei der zumindest die Männchen oft seltsame Laute und einen ziemlichen Radau machten, um die Konkurrenz abzuschrecken. Die Suche hätte also durchaus leichter sein können.
Während die drei durch immer matschigere Erde stapften, hockte sich die Taucherin manchmal hin, um den Schlamm zu berühren und bedeutsame Blicke in eine Richtung zu werfen. Das war zu absolut nichts gut, aber es sah vielleicht so aus, als hätte sie total Ahnung von dem, was sie hier tat.

Nach einer Weile, als Evi eine Stelle im Sumpf gefunden hatte, die einer großen Lache glich und beinahe für einen kleinen See gehalten hätte werden können, hielt Voodoo plötzlich an und grinste. Er hatte es vor der Taucherin gesehen - im schlammigen Gewässer konnte man eine Unebenheit erkennen. Es war der Rücken eines Alligators, und wenn man den feuchten Hügelchen auf der Haut mit dem Blick folgte, konnte man auch den Kopf entdecken. Er war das einzige, das im halbwegs Trockenen lag, im Schatten eines palmenartigen Strauches.
Das war eigentlich fast zu perfekt um wahr zu sein.
Ohne ein Wort zu sagen, zog Evi ihr Hemd aus. Sie rieb sich das Gesicht mit Schlamm ein - das schien in letzter Zeit ihr liebstes Hobby geworden zu sein - und versuchte so vorsichtig wie möglich in die Lache zu gelangen, ohne das Tier aufzuschrecken. Der Plan war, so nahe wie möglich heranzuschwimmen, um den Alligator von hinten zu bespringen, und hoffentlich irgendwie so zu fassen zu bekommen, dass man den Kopf fest im Griff hatte. Vielleicht konnte sie ihr nasses Hemd so um den Hals des Tieres wickeln, dass es schneller vorbei war, als gedacht. Das war bei all der Größe, Schnelligkeit und glitschigen Oberfläche des Tieres keine leichte Aufgabe, aber immerhin wusste Evi genau, worauf sie sich einließ. Und was sie tun konnte, um Fehler zu vermeiden.

[Prüfung des Blutes: Kampftaucher und Terrain:Sumpf, nehme ich mal an^^]

MeTa
22.09.2015, 14:38
So große Augen hatte man an ihr sicher selten gesehen. Eryn selbst konnte nicht sagen, wann sie das letzte Mal einen solchen Schatz entdeckt hatte. Natürlich war Schatz in diesem Fall eindeutig ein relativer Begriff, doch sie verfluchte ihren Rucksack fast dafür, nicht größer zu sein. Will beäugte sie zweifelnd. Sicher verstand er nicht, wie sie sich an diesen Waren so ergötzen konnte. Doch er hielt die Barfrau auch nicht davon ab, sich die kleinen, kosmetischen Kostbarkeiten einzupacken, die sie sicher nicht hergeben würde.

Doch auch der junge Arzt war auf etwas aufmerksam geworden. Er stand vor einem der Fässer und hatte es wohl gerade entziffert, war zumindest in gebeugter Haltung nah davor und schob sich die Brillengläser näher an die Augen. Ein Geistesblitz. "Eryn!" Sie drehte sich um, sah neugierig zu ihm. "Das ist Formalin", ließ er sie wissen. Und noch bevor sie dem Mediziner mitteilen konnte, dass sie den Begriff noch nie gehört hatte, klärte er sie auf. "Henry hat mir davon erzählt. Damit werden Leichen konserviert. Früher war das wohl ganz normal, wenn jemand starb, und heute; Wenn... wenn ein Zombie tot ist... also richtig tot und man ihn nicht verbrennen will, oder so... dann benutzt man das." Eryn nickte. "Interessant", log sie. Warum erzählte er ihr das? "Ich glaube, der Priester hat das benutzt, um die Leichen zu konservieren. Deswegen stinken sie nicht so sehr." "Oh!" Deswegen erzählte er ihr das. "Bleibt die Frage, warum man sowas tut... es sei denn, man ist einfach nur vollkommen irre." Eine Antwort darauf sollten sie für den Moment jedoch nicht finden.

Einen Moment später hatte Eryn alles beisammen, was ihr Mitnehmenswert erschien - und was sie tragen konnte. Das war allemal ein Vorrat, der mindestens bis zum Ende ihrer Reise anhalten dürfte, wenn sie nicht total verschwenderisch damit umging oder ihr jemand den Fund streitig machen würde. Doch ihr fiel kaum jemand ein, der überhaupt ein ähnliches Interesse daran haben dürfte wie sie. "Wir können", ließ sie Will wissen, der auch nichts Weiteres entdeckt zu haben schien.

Die beiden machten also kehrt und verließen den Raum, der sich für die 25-Jährige als eine Art Schatzkammer erwiesen hat. Wieder blieben sie vor dem Gang stehen, der in Richtung Südosten führte. Zögernd sah die Barfrau hinein, die wenigen beleuchteten Meter entlang. "Es wäre schon gut zu wissen, wohin es geht, oder?", fragte sie Will, implizierend, dass ihre neugierige Seite das Voranschreiten gerne wagen würde. Doch wie der zweite, ängstlichere, um das eigene Wohl besorgte Teil in ihr, schien auch Will davon nicht begeistert zu sein. "Fordern wir unser Glück nicht noch weiter heraus!", sagte er mit ungewohnter Bestimmtheit und nickte in Richtung des Ganges, aus dem sie ursprünglich kamen. "Wir nehmen die Axt mit und gehen wieder zurück ins Lager. Wenn sich das hier noch jemand angucken will, dann doch jemand der kämpfen kann..."

Zu viel Sinn und Vernunft steckte in seinen Worten, zu wenig Eigeninitiative in Eryn. So folgte sie dem Arzt zurück zum Kleiderschrank und - vorerst mit vorsichtigen Blicken, doch dann ganz - auch in die gruselige Kapelle. Nachdem die beiden herausgetreten waren und Will die große, improvisierte Axt aufgesammelt hatte, um sie vorerst an sich zu nehmen, kamen der Barfrau die Worte auf dem Bild wieder in den Sinn. "Weißt du, was Domingo de Resurrección heißen könnte?", fragte sie den Mann, der in ihren Augen zu den gebildetsten Gestalten von Sheng's Hope gehörte. Sie sprach es vollkommen falsch aus, war sie zwar schon oft spanisch Sprechenden begegnet, doch hatte sich nichts davon angeeignet. "Irgendwas mit Aufstehen?" Er schien kurz in sich zu gehen.

Probe Will: Sprachgenie bestanden

"Ehm... ich glaube, das heißt 'Tag der Wiederauferstehung'. Früher hat man das groß gefeiert. Manche tun das heute noch. Man hat es bei uns auch Ostern genannt. Oder... zumindest ein Teil von Ostern." Ostern. Das hatte sie schon mal gehört. Doch es hat vor dem großen Zehren so viele Feste und Feierlichkeiten geben müssen, dass sie nicht mehr in der Lage war, sie zu unterscheiden. Weihnachten - das kannte sie noch.

Mit dem neuen Wissen und den überragenden Fundsachen im Gepäck ließ es sich auf den schmerzenden Füßen doch einfacher laufen, wie Eryn fand. Auch wenn es dem schwer tragenden Will dabei sicher nicht ganz so ging. Trotzdem erreichte auch er aber nur wenige Minuten später die Baustelle.


[OOC: Eryn reißt sich die Hygieneprodukte unter den Nagel und ist ab sofort 20% Mensch und 80% Sexroboter]

Daen vom Clan
22.09.2015, 15:22
Bevor Evi gehen konnte, spürte sie einen festen Griff an ihrem Arm. Nicht grob, aber bestimmt.
Voodoo hielt sie zurück und blickte sie an. Grinste sein raubtierhaftes Lächeln und legte beide Hände an ihre Schultern um sie so in Richtung des Alligators zu drehen.
Sie spürte dann, wie er ohne groß zu fragen ihr ehemals weißes Tanktop auf ihrem Rücken nach oben schob und den Nagel gereicht bekam, den der Vulturekrieger – Evi beschloss, ihn vorläufig Nagelohr zu nennen – sonst immer in seinem Ohrläppchen getragen hatte.
Sie war irritiert und gespannt, ihr Herz klopfte aufgeregt in ihrer Brust, denn direkt vor ihr, vielleicht 30 Meter lag ein Alligator im Uferschlamm und schien nur auf sie zu warten. Sie verbot sich den Gedanken, was alles würde schiefgehen oder passieren können, sie wollte nicht daran denken was sie tat oder im Begriff war zu tun. Sie hatte eine Aufgabe die ihr Überleben sichern würde in einer Welt, die fremd und anders war. Etwas in ihr begann fast zu denken wie ein Vulture, gestand sie sich ein, als sie scharf die Luft einzog.

Mehr aus Schreck denn aus Schmerz, denn sie spürte ein Brennen ihren unteren Rücken entlang laufen und ihr wurde klar, dass Voodoo sie gerade mit dem Nagel kratzte – es fühlte sich an wie ein Muster, es war ein sachtes Kratzen, das irgendwie ein Kribbeln und sanftes Brennen hinterließ und dafür sorgte, dass ihr Herz noch schneller schlug. Sie hielt inne, als das Malen des Musters plötzlich aufhörte und kniff die Augen zusammen und saugte Luft durch die zusammengebissenen Zähne an, als Voodoo hinter ihr eine Flüssigkeit in den Mund genommen hatte und diese nun prustend an die Stelle blies, an der ihre Haut leicht gekratzt war.
DAS nun brannte schlimm und zeitgleich spürte sie eine unglaubliche Hitze in ihrem Gesicht und es war, als würde ihr ganzer Körper prickeln, als würde sie abwechselnd in kaltes und warmes Wasser getaucht.
Sie spannte sich schlagartig an, als sie spürte, wie ein Stück Holz an ihrer Seite am Bund der Lederhose vorbei geschoben wurde, sie spürte am Oberschenkel, dass es sich um einen angespitzten Pflock handeln musste und erkannte mit raschem Seitenblick die Lederumwicklung.
„Jetzt ist die gefiederte Schlange bei dir, Hoppari.“, raunte Voodoo hinter ihr und von ihrem unteren Rücken strahlte Wärme in ihren Leib.

Aber was es auch war, als ihr Körper in Flammen stand, sie hatte nun das Gefühl, jeden Muskel zu spüren und alleine das Brennen schlug schon jeden Zweifler aus ihren Gedanken, als hätte sie keine Zeit mehr, auf skeptische Stimmen der Vernunft zu lauschen.

Ohne Voodoo eines weiteren Blickes zu würdigen, doch wissend, dass er wieder verklärt grinste, stieg sie nun in das Wasser der Lache und bewegte sich unglaublich behutsam auf das Tier zu.
Es war offensichtlich, dass der Alligator bereits an der Wasserwellenbewegung spürte, dass sich etwas näherte, doch reagierte das Tier kaum, es schien, als hätte sie jede Scheu verloren vor den Menschen, von denen es im Sumpf auch fast keine mehr gab.

Probe Evi: Kampftaucher: Bestanden! (erleichtert)

Dann war sie in perfekter Position…
a.) Das Tier angreifen und töten: Kampfprobe
b.) Auf das Tier springen und versuchen, sich darauf zu halten: Parcour ODER Kampftaucher
c.) Das Tier verscheuchen und zur Flucht treiben: Sprachgenie ODER Unterhalter
d.) Andere Alternativen, an die ich nicht mal ansatzweise denken würde...

Misserfolg: Schwere Verletzung

Caro
22.09.2015, 16:21
Haile ging die Worte von Evi noch einmal im Kopf durch. Japp, "Was zum Fick" war treffend. Aber anscheinend hatte sie irgendetwas richtig gemacht. Vielleicht. Zumindest, wenn man den Blicken der Runde und vor allem dem Gebahren der geschmückten Frau glauben durfte.

"Die Waffe gehört dir, du hast sie dir mehr als verdient."
"..."

Haile schaute das alte Jagdgewehr an, das vor ihr auf dem Boden lag. Was sollte sie damit? Und warum verbündete sich Lancaster mit diesen Wilden? Was soll das? War das alles nur ein Schauspiel? Gut, dann wollte sie mal ihre Rolle spielen. Vorerst. Sie trat erst vorsichtig auf das Gewehr, das durch den Zahn der Zeit schon ziemlich zerfressen war und unter ihr gefährlich knirschte. Mit einem kurzen Aufstampfen brach sie es entzwei.

"..."

Sie meinte, ein Wimmern aus Richtung der gedemütigten Wache zu hören.

"Ähm...Throatseeker kämpft nicht mit den Waffen der alten Welt. Sie ist ein Kind der neuen Welt, eine Kriegerin der neuen Welt." sufflierte Lancaster von der Seite. Haile warf ihm einen Seitenblick zu und deutete ein Nicken an.

Seeker lächelte und bleckte dabei ihre Zähne. Es sah fast gefährlich aus.

"Eine Kriegerin also. Ist sie als solche bereit sich einer Prüfung der Vultures zu unterziehen. Du kannst viel berichten Laaangkaster, aber der Beweis ihrer Stärke bist du uns schuldig."
"...!"

Haile gab ein fauchendes Geräusch von sich. Beweis der Stärke, pff. Haile schlug ihre Knöchel aneinander und blinzelte Seeker herausfordernd an. Hier ging es nicht nur um die Rolle. Hier geht es ums Prinzip.

Haile erklärt sich bereit für die Prüfung der Kraft - Raufbold

Lynx
22.09.2015, 16:45
Wie sie auch immer in diese Situation geraten war - und sie hatte ja wirklich keine Ahnung, warum man eine Prüfung von ihr verlangte -, es gab kein Zurück mehr. Völlig egal, was der Zweck der Sache war, es zählte nur noch das Hier und Jetzt. Der Alligator. Sie. Das Brennen an ihrem Rücken. Die fahle Nässe an ihrer Haut. Der schlammige Untergrund, auf dem sie gerade noch stehen konnte.
Es war, als hätte etwas von Evi Besitz ergriffen, das sie als eine Art Ehrgeiz empfand, sich vor den Vultures zu beweisen. Sie fühlte sich, als wäre es eine Frage der Ehre, diesen Kampf auszutragen.

Sie hielt den Holzpflock so fest umklammert, dass ihre nassen Fingerknöchel weiß hervortraten. Die einfache Waffe war der Beweis dafür, dass es nicht mit einer kleinen Rangelei getan war. Etwas musste bluten.
Nach diesem kurzen Moment, in dem all diese Gefühle auf sie wirkten und sie keinen Gedanken mehr daran verschwendete, was bei einem Fehlschlag passieren würde, versank sie wenige Zentimeter weiter im Wasser. Damit holte sie Schwung, um schließlich schnell und zielsicher auf das Biest loszuspringen. Oder sich darauf zu stürzen, weil es eigentlich kein richtiger Sprung sein würde.
So lauernd tasteten die Augen der Taucherin den Alligator noch einmal ab. Ja. Sie würde versuchen, den Hals zu treffen. Wenn sie Glück hatte, würde das Tier, sobald es sie bemerkte, zum Angriff übergehen und dem angespitzten Holz schon fast entgegen kommen.

Also spannte Evi ihre Beine an und schoss mit einem Kampfschrei aus dem Wasser.

[a) Das Tier angreifen und töten: Stärkegruppe + Sümpfe]

Daen vom Clan
22.09.2015, 17:02
Nadelohr war ein junger Krieger, gut genug, die Wache zu halten und mutig genug, erste scheue Blicke auf die Kriegerinnen des Clans zu werfen.
Doch er hatte nie gewusst, was er sein wollte. Krieger oder Bauer, Plünderer oder Hüter. Was er an den Armen tragen durfte, waren Zeichnungen, die man mit einem breiten Lederband schon verdecken konnte.
Es hatte so viele Gelegenheiten gegeben, sich Seeker zu beweisen, so viele Möglichkeiten, andere zu beeindrucken, doch er war gut darin zu lauern, zu warten und dann die Gelegenheiten verstreichen zu lassen wie fette Siedlerbeute, die an seinem Versteck vorbeizog und schließlich hinter einer Düne verschwand.

Er wusste, er würde nie sein wie Seeker. Er ahnte, dass Voodoo und ihn Welten trennten. Er hatte Niemanden zum Aufsehen, Niemanden, an dem er sich würde orientieren können.
Bis die Hoppari in sein Leben getreten war.
Dieser Clan war so anders, er wirkte so unberührt, so heiter fast. Sie wirkten so friedlich wie Siedler, doch mit den blutigkochenden Herzen der Plündererclans.

Er wusste, er hätte das Tier so lange beobachtet bis es entschwunden gewesen wäre. Und sich selbst dann vorgelogen, es wäre geflohen. Doch diese Frau zögerte keinen Augenblick, sie hatte selbst das Auge von Vulture verliehen bekommen, eine echte Ehre, die Voodoo selbst Clansmitgliedern monatelang versagte.
Und mutiger als so mancher Vulture war sie dann auf den Alligator zugeschwommen...
Nadelohr wusste nun, wer sein Zugvogel sein würde, der, zu der er aufsehen würde, wenn sie schon längst wieder gegangen war und so packte er unterbewusst und unbewusst auch seinen Stoßspeer fester, als die Taucherin aus dem Wasser geschossen kam, ein amazonenhafter Anblick.


Der Alligator hatte still im Wasser gelegen, das Schwappen nur am Rande wahrgenommen - doch als es hinter ihm rauschte und brandete, schoß er auf kurzen Beinen nach vorne, ging über zur Flucht, während sein Schwanz hin und her peitschte!

Evi spürte, wie der schwere, schuppenbewehrte Schwanz sie heftig traf und sie zur Seite schleuderte, als sie inmitten des Fluges war, sie schlug hart im Sand auf und verlor für den Bruchteile eines Augenblickes den Pflock aus den Augen, der ihr gereicht worden war. Und dann drehte der Alligator sich um und hielt direkt auf sie zu, angriffslustig fauchend...!

-> PN

~Jack~
22.09.2015, 17:05
"Am Besten du erkundigst dich auch noch, wer uns mithelfen könnte. Ich wende mich an den Scavenger." Und Vincent sollte jetzt den ganzen Rest auftreiben oder was? Aber gut, konnte ja kaum schlimmer sein als einen Wachposten in den Tod zu reißen. Er streifte also etwas auf der Baustelle umher und stieß als erstes auf den Doc mit seiner gruseligen Maske. Nicht gerade seine erste Wahl, aber ein bisschen was durch die Gegend schleppen würde er wohl können.

Kurz darauf stießen die beiden auf Alfons, der vollkommen untätig in der Nähe des zerstörten Krans rumlungerte.Vielleicht hoffte er dort irgendwelche Schätze zu finden? Aber auch egal, Vincent zerrte ihn einfach mit sich. Je mehr Leute er auftreiben konnte, desto schneller waren sie mit den Befestigungen auch fertig.

Zu guter Letzt stieß er dann auf Ranger, der sich in Windeseile dazu bereit erklärte bei der Befestigung des Lagers zu helfen. Der Rest schien sich entweder bei den Vultures rumzutreiben oder wirkte in Vincents Augen zum Fässer schleppen nicht wirklich geeignet.

„Dann mal an die Arbeit!“

Ligiiihh
22.09.2015, 19:43
"Mach's gut, Papa... du wirst mir fehlen!"

"Du mir zweifelsohne auch, Schatz...", dachte er sich fortlaufend während ihrer Reise immer wieder. Niki schloss sich dem Trupp letztenendes also doch noch an, hatte er während seiner Mithilfe bei den Vorbereitungen doch irgendwie ein gewisses Gefühl von Verantwortung entwickeln können. Von Alex hatte er sich jedoch noch nie getrennt, seitdem sich die beiden zum ersten Mal getroffen hatten. Und obwohl es natürlich gerade deshalb sehr schwer war, sich zu überwinden und das Kind zurückzulassen, war es für ihn nicht dann doch nicht so schwer, wie er es erwartet hätte. Alex wuchs in einer schwierigen Zeit auf. In einer schwierigen Zeit, in der Alex genug Standhaftigkeit und Rafinesse beweisen konnte, um als zehnjähriges Kind noch am Leben zu sein. Das, und die Tatsache, die Welt einst wieder das werden lassen zu können, was sie mal war, auch, wenn dies noch in weiter Ferne lag, erleichterten Niki diese Hürde doch sehr.

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Frank und Lisa waren bereits seit einiger Zeit auf dem Weg, um dem Boss von Sabal zu begegnen. Er wusste nicht genau, was sich die beiden erhofft haben, allerdings saß er auch schon seit einiger Zeit tatenlos zu, während sich die anderen bereits auf ihren Missionen befanden. Natürlich musste es jemanden geben, der sich um die Inventur kümmern musste, aber zweimal am Tag hatte nun wirklich völlig ausgereicht. Nachdem die beiden nach gut zwei Stunden nicht zurückgekehrt waren, machte er sich etwas Sorgen. Es war gewiss keine Zeit, die ungewöhnlich für eine Auskundschaftung erschien, aber es war die fehlende Gewissheit um die Situation, die ihn nervös machte. So entschied er sich am Ende doch noch dazu, den beiden hinterherzulaufen.

[Aufgabe Alpha] Niki: Händler

Aber kaum war er vor den Pforten Sabals angekommen, stach ihm bereits zur Begrüßung ein roter Punkt ins Auge. Das war nun wirklich ein sehr unangenehmen Willkommen, und es hätte ihm fast den Tag verdorben, wenn er nicht gewusst hätte, in was für einer Welt er momentan gelebt hatte. Da er sowieso keine Waffen hatte, beugte er sich widerstandlos der Feuerkraft seines Gegners und kniete sich ohne Verzögerung hin, mit den Händen an seinem Hinterkopf. Für ihn war es nicht das erste Mal gewesen und bestimmt auch nicht das letzte Mal. Es war einfach die schlaueste und unmissverständlichste Geste, die er sich über die Jahre aneignen konnte.

Sogleich gefesselt, wurde er in den Eingangsbereich abgeschoben, wo er auch sofort Frank und Lisa in einem nicht unähnlichen Zustand seiner selbst wieder vorfand.

"Oh, da seid ihr ja. Ich habe mir Sorgen gemacht und bin euch deswegen hierher gefolgt."
"Na ja, eine Sorge weniger hast du wohl jetzt nicht wirklich unbedingt."
"Das ist schon in Ordnung. Wenn sie uns töten wollten, hätten sie's wohl schon getan, und nach fetter Beute sehen wir ja auch nicht aus."

Sie saßen knieend gemeinsam dort, umrundet von einer Reihe von Wachposten, die sich auf einer, zumindest Niki, unbekannten Sprache unterhielten und irgendwie etwas unbeholfen aussahen. Wahrscheinlich hatten sie einfach auf irgendeinen Befehl gewartet, damit sie wussten, was zu tun war. Nach einiger Zeit war Niki, gerade in einer Position wie dieser, das Warten leid und fing an, die Personen um sie herum anzusprechen.

"Hey, ihr könnt doch gerade sowieso nicht viel tun. Könntet ihr nicht vielleicht irgendwen hierher schicken, der vielleicht etwas mehr machen kann? Vielleicht sogar euer Boss? Versteht ihr: Boss? Chef? Numero Uno?"

Lynx
22.09.2015, 20:05
Ja klar, der Schwanz. Dieser scheiß Schwanz.
Das war der erste Gedanke, der Evi durch den Kopf ging, als sie auf dem Sand aufschlug. Der Alligator fauchte wie jene zur Paarungszeit - sie konnte seine Zähne aus dem Oberkiefer der flachen Schnauze ragen sehen - und hielt auf sie zu. Sie brauchte den Pflock, unbedingt, und zwar sofort. Man ahnte gar nicht, wie schnell diese Viecher sein konnten.
Die Taucherin rappelte sich auf und entdeckte das lebensrettende Stück Holz ein paar Meter entfernt. Vermutlich hatte sie es nicht nur fallen gelassen, sondern durch den Schlag regelrecht weggeworfen. Na toll.

Der Alligator stampfte aggressiv auf sie zu und Evi musste mit einem Sprung ausweichen - fast erwischte sie der peitschende Schweif wieder, aber diesmal hatte sie ihn fest mit eingerechnet. Trotzdem lag sie nun wieder am Boden und hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Das Reptil klackerte mit dem Kiefer, als würde es sie auslachen und steuerte erneut auf sie zu. Es half nichts, sie war zu langsam, so konnte es nicht weitergehen.
So schnell sie konnte zog die Taucherin einen ihrer Stiefel halb von ihrem Fuß, so dass er nur noch mit dem Schaft eher lose daran hing, und reckte ihr Bein in die Höhe des Alligator-Maules. Es war dumm, es war riskant, aber auf wahnwitzige Art auch ihre einzig rettende Idee. Das Tier wollte zuschnappen, und man konnte eigentlich kaum schnell genug sein, um ein Körperteil von einem beißenden Alligator wegzuziehen, aber dieser kleine Vorteil eines Schugröße 42-Abstandes hatte den Unterschied gemacht. Sobald das Ungetüm zugebissen hatte, sprang Evi auf und rannte so schnell sie konnte zu der Stelle, wo der Holzpflock lag. Sie wusste, dass sie es mit keinem dummen Gegner zu tun hatte, der tatsächlich an einem Schuh herumkauen würde - das hier hatte ihr bestenfalls ein paar Sekunden verschafft. Und nun hatte sie den Feind im Rücken und konnte nicht mehr abschätzen, wie nahe er ihr wirklich war. Deshalb lief die Taucherin über die letzte Distanz nicht mehr, sondern stürzte sich auf den Boden und schlitterte quasi auf dem Bauch auf die rettende Waffe zu. Sie schnappte sich den Pflock sobald ihre Finger ihn berührten, drehte sich auf den Rücken und sah den Alligator auf sich zupoltern. Ihr blieb genau ein Moment, um eine Entscheidung zu treffen. Und sie wählte den direkten Weg, richtete sich auf, so dass sie kniete und stieß ihren Arm in die Richtung, aus der das Reptil angerannt kam.

Den Hals hatte sie nicht getroffen, das konnte sie schon einmal deutlich feststellen. Aber das Maul vor ihr zuckte ein wenig, bevor es ganz still stand, und von Evis Arm rann eine warme, dunkle Flüssigkeit.
Irgendwie hatte sie es tatsächlich geschafft, sich gerade so weit zur Seite zu beugen, um nicht von spitzen Zähnen auseinandergerissen zu werden. An ihrem rechten Oberarm hatte sie drei lange, aber nicht tiefe Kratzer, das war alles. Und dem Alligator steckte ein Holzpflock im Auge, so tief, dass nur noch die Lederumwickelung zu sehen war. Das war Glück - der Alligator hatte durch seine eigene Geschwindigkeit wahrscheinlich dazu beigetragen, dass dies hier tödlich für ihn geendet hatte. Ein Piekser ins Auge hätte ihn sonst wohl nicht sofort außer Gefecht gesetzt.
Jetzt, wo es vorbei war, spürte Evi ein Zittern, das plötzlich ihren ganzen Körper zu beherrschen schien. Sie konnte das Maul, die Schuppen und die Pranken jetzt aus nächster Nähe sehen und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Was hatte sie sich dabei gedacht? Das hätte wer weiß wie enden können. Hat es aber nicht., dachte sie kurz, und der Anflug eines Lächelns huschte ihr übers Gesicht.

Probe Evi: Gruppe Stärke: Bestanden! (erleichtert!)

Nachdem sie mit zittrigen Händen den Pflock aus dem Tier gezogen hatte, machte sie sich auf den Weg zurück zu den beiden Vultures, die wohl alles beobachtet hatten. Es war gar nicht so einfach, schließlich fühlten sich ihre Beine wie Butter an. Als sie aber das Grinsen von Voodoo und die großen Augen von Nagelohr sah, riss sie sich zusammen und lächelte die zwei an, als würde sie sich nicht danach sehnen, dass irgendjemand sie tragen würde.
"Hier." sie streckte Voodoo den Pflock entgegen, der das Blut des Alligators schon fast eingesaugt hatte und nun in der Sonne rötlich glänzte. Eigentlich sah er ziemlich eingesaut aus. "Vielen Dank, das hat mir gute Dienste geleistet." Der Mann schüttelte den Kopf. "Trag es zu unserem Clan, zeige ihnen das Blut, schwenke die Trophäe über deinem Kopf." Er strahlte sie an. "Okay." Die Taucherin nickte, bezweifelte gleichzeitig aber, dass sie an diesem Tag noch irgendetwas über ihrem Kopf halten konnte. Sie fühlte sich immer noch schwach, als hätte sie sämtliche Energien verbraucht.

Als die drei sich auf den Rückweg machten, ging Voodoo stolzen Schrittes voran - vor allem weil Evi ein etwas langsameres Tempo anschlug. Nagelohr hielt allerdings mit ihr Schritt. "Das war... wow.", sagte er etwas verhalten, als wüsste er nicht, ob er sie ansprechen durfte. "Voodoo wusste offenbar gleich, was in dir steckt, als er dir das Auge der Vultures gegeben hat." "Das Auge der Vultures?" Er deutete auf ihren Rücken. "Ich kenne keinen, der kein Vulture war, und es bekommen hat." Ja, es hatte sich besonders angefühlt. Als wäre sie plötzlich ein Teil des Ganzen geworden. Akzeptiert von einem Clan, in dem Stärke und Mut größte Tugenden waren. Und obwohl sie sich ausgelaugt fühlte, sich dringend ausruhen und auf jeden Fall endlich waschen wollte, breitete sich ein wohliges, warmes Gefühl in ihrem Bauch aus. So gut hatte sie sich seit dem Start dieser Reise nicht gefühlt. Auch wenn sie jetzt neue Schuhe brauchte. Zumindest einen.

Caro
22.09.2015, 20:54
"Warte."

Leo erhob sich elegant und nickte Haile kurz zu. Sie umkreiste Seeker auf dem kleinen Platz legte während ihres Gang eine Hand auf Lancasters Schulter und strich gedankenverloren an seinem doch erstaunlich muskulösen Arm hinab.

"Throatseeker ist hier nicht die einzige Kriegerin von Format."

Sie schüttelte ihre lange, dunkle Mähne und blickte Seeker Vulture an, die immernoch mit gebleckten Zähnen vor ihr stand. Leo schritt zu ihr, sodass nur noch eine Armlänge die beiden machtvollen Frauen trennte.

"Deine Zeichnungen erzählen von deinen Taten, aber wer sagt uns, dass du die Richtige bist, um die Vultures in den Kampf gegen die Sabals zu führen? Dass du nicht eingerostet bist vom Reden? Dass deine Kraft ausreicht? Prüfen wir deine Kraft. Trete gegen mich an, im ehrvollen Kampf..."
Leo erhob ihre treue Machete und hielt sie direkt vor sich, die Spitze auf das Herz von Seeker Vulture gerichtet.
"...Stahl gegen Stahl bis auf den Tod."

"...!?"
"Und auch Ha... Throatseeker wird ihre Stärke vor der geflügelten Schlange beweisen. Seeker, bestimmt eine Wache, die an eurer Seite kämpfen wird. Während wir beiden die Klingen kreuzen, wird Haile auf Waffen verzichten - ebenso wie ihr Gegener"
"..."

Das war eine interessante Entwicklung - Haile hatte nicht damit gerechnet, dass Leo - ausgerechnet Leo - ebenfalls Teil dieses Plans war. Worum ging es hier? Egal. Haile wird an Leos Seite stehen.

http://i.imgur.com/r3ZEBTn.jpg

Seeker schien sich diese Bedingungen durch den Kopf gehen zu lassen. War sie nun wütend? Oder freute sie sich auf die Herausforderung? Haile konnte es nicht aus ihrem Gesicht lesen.

Prüfung der Kraft
Leo tritt mit dem Trait Klingenkreuzer + Experte Hiebwaffen gegen Seeker Vulture an (+30% Schwierigkeit)
Haile tritt mit dem Trait Raufbold gegen eine Person Seekers Wahl an (normale Schwierigkeit)

Daen vom Clan
22.09.2015, 23:50
Probe Niki: Händler: Bestanden!

Als die drei gefesselt und waffenlos in das Anwesen geführt wurden, offensichtlich als Gefangene der Sabals, war ihnen nicht nur die Stabilität und Sicherheit der Mauern aufgefallen, sondern abermals die technisch hochwertige Ausrüstung der Verbrecherbande. Ausgerüstet mit Headsets, Funk- und Nachtsichtgeräten, sowie Feuerwaffen, die vor dem großen Brand schon modern waren, machten sie ihre überraschend kleine Zahl mit aufwendiger Feuerkraft wieder wett.
Kaum hatten sie das große Tor durchquert, fanden sie sich in einer Art Garten Eden wieder. Ein paradiesischer Flecken Erde, Blumenbeete, Felder, Obstbäume, Pavillons und sogar ein Gartenteich, alles zwar auf kleinstem Raum eingerichtet, doch mit unverkennbarer Schönheit und von sehr kundiger Hand gepflanzt und angelegt.


https://www.youtube.com/watch?v=8B6jOUzBKYc

Als Niki zu Frank und Lisa gestoßen war und das Wort an die bewaffneten Männer richtete, erschien wie auf Kommando und von Zauberhand geführt ein Mann in ausnehmend feiner Garderobe, der sich ihnen schnell näherte.
„Madre Dios, Männer, nehmt diesen, unseren Gästen die Fesseln ab, seid ihr denn wahnsinnig? Was sollen sie denn von uns denken?“
Die Wachmänner blickten diesen Mann überrascht an, als wäre es ein eher ungewöhnlicher Befehl, doch sofort machten sie sich daran, ihn auszuführen. Der erste, der nicht schnell genug reagierte, bekam einen leichten Klaps auf den Hinterkopf, eine demütigende Geste, die den Wachmann dazu veranlasste, sofort schneller zu agieren.
„Und gebt ihnen die Waffen wieder, wir sind doch keine Wilden, nicht wahr?“ Er blickte jeden von ihnen direkt an, schenkte ihnen Aufmerksamkeit, dann lächelte er und schüttelte ihnen freundlich jeweils die Hände, eine Geste, die zumindest Frank und Niki noch kannten und die sie möglicherweise fast vergessen hatten. Lisa hingegen erhielt einen formvollendeten Handkuss, stilecht ausgeführt, ohne mit dem Mund die Hand zu berühren und mit graziler Geste.

http://juliameister.net/daen/npchoratio.png
„Meine Name ist Julio Rodriguez El Asustin. Eine Ehre und eine Freude, eure Bekanntschaft zu machen. Wir haben lange auf den Botschafter von Mum Perlmutter gewartet und sind entsprechend froh, dass ihr es hierher geschafft habt.“
Er seufzte entschuldigend und führte sie durch den wunderschönen Garten auf eine Art Estancia zu, die vollkommen aus Holz erbaut war, sehr gepflegt und von Blumenkästen gesäumt war. „Imagínate…“ Er wies auf das Gebäude, „…wenn meine verstorbene liebe Frau Mutter nur sehen könnte, was wir hier erschaffen haben. Sie hat Blumen geliebt und alle Pflanzen.“ Er lächelte warm und mit einer Spur Wehmut und führte sie dann tiefer in das kühle Gebäude. Direkt vor dem Haus konnten die Drei noch einen Springbrunnen sehen, der Gipfel an Dekadenz und wie vollkommen aus einer anderen Welt. Auch dieser schmiegte sich perfekt in das Ambiente und ließ mit seinen beiden Marmorengeln die Szenerie noch viel friedlicher wirken.

Da Julio augenscheinlich Jemand anders erwartet hatte und sie nun verwechselte, versteiften sie sich vorläufig auf ausweichende und einsilbige Antworten.

„Bueno, sie werden sich bestimmt fragen, warum ich nach ihnen geschickt habe, richtig?“, erzählte er munter im Plauderton, während Julio neben den Wachen auch noch zahlreiche Angestellte und Bedienstete zu haben schien, deren Kleidung ebenfalls sehr edel aussah, nicht aber darüber hinweg täuschen konnte, dass sie schon sehr häufig geflickt worden war, kein Wunder, der Nachschub war erschöpft und Stoffe dieser Art und selbst die von den Angestellten getragenen Handschuhe wurden einfach nicht mehr hergestellt. Einer der Angestellten kam plötzlich angelaufen und sprach den Boss aufgeregt flüsternd an, dieser winkte sofort unwirsch ab, eine Geste, die offensichtlich zeigen sollte, dass sie derlei nicht vor den Gästen besprechen sollten. Lisa, die mit ihren sprachlichen Kenntnissen glänzen konnte, verstand Worte wie „Doctor Sie sofort sehen….gut wie fertig…hoher Wirkungsgrad…“

Bald schon hatte er sie nach oben geführt, sie waren einer wunderschönen weißen Marmortreppe gefolgt um sich dann in einem luftigen Raum wieder zu finden.
Dieser war auffallend edel geschmückt, gemalte Bilder in Rahmen, die aztekische Szenen zeigten, wechselten sich ab mit edlen hölzernen Einrichtungsgegenständen wie Schränken und Kommoden. In der Mitte des Raumes waren bequem aussehende Ledersessel zu sehen, auch diese sehr geschickt, fast unsichtbar, mehrfach geflickt, die um einen Tisch herum standen. Während vier Mann in je einer Ecke des Raumes Stellung bezogen, setzte sich Julio auf den größten der Sessel, schlug die Beine übereinander und begann, sich eine Zigarre anzuzünden und einen Whiskey einzuschenken, dessen scharfer Geruch Frank, als der älteste von ihnen, bekannt in der Nase stach. Selbstverständlich bot er in einer weit ausschweifenden Geste auch seinen Gästen etwas an.

Wieder blickte er jedem von ihnen in die Augen und begann zu reden: „Nun, wie ich Mum Perlmutter das letzte Mal versprochen habe, kann ich mittlerweile versichern, dass sich das Problem der Vultures in Wohlgefallen auflösen wird.“ Er lächelte. „Dank der harten Arbeit meiner Chicos und eines äußert wertvollen Zugewinns meiner Familie sind wir dem Frieden in dieser Region näher als je zuvor.“ Er lehnte sich entspannt zurück und ließ die Wirkung seiner Worte auf die Drei einwirken, es schien, als würde er auf eine gewisse Reaktion warten. „Frieden ist unser wertvollstes und höchstes Gut geworden. Und meiner Familie schon lange heilig. Mein Vater hat an genau diesem Orte hier jahrelang gegen Fransisco Javier Arellano-Felix gekämpft und ihn anschließend aus dem Geschäft gedrängt. Ihn wie einen geprügelten Hund fliehen lassen. Und wie Sie sehen können, hat es den Ort zu einer Oase der Schönheit gemacht. Ich würde sagen, mein Vater hat vor dem großen Zehren genau das getan, was ich heute vollenden werde und was Perlmutter von mir verlangt hat. Ich denke, wir können also schon sehr bald wieder damit rechnen, die werte Dame bei uns begrüßen zu dürfen?“

--

Seeker hatte die Herausforderung vollkommen tonlos und mit steinerner Miene empfangen und als Leo ihre Machete anhob, um damit auf das Herz der Vulture zu zielen, machte sie gar einen Schritt vorwärts, so dass die metallene Spitze die tätowierte Haut über ihrem Herzen aufriss und der Wunde einen leisen Faden an Blut entlockte. „Natürlich ging es euch nie um Verbrüderung…“, sprach sie voller Bitterkeit aus und blickte Leo direkt in die Augen. „Laangkaster vom Clan der schlangenzüngigen Lügner zeigt also sein wahres Gesicht. Von Geschwistern sprechen, doch nur nach deren Beute schielen.“ Dann lächelte sie voller Hass und beugte sich nah zu Leo herunter: „Herausforderung angenommen.“

In diesem Moment kam Pray vollkommen aufgelöst auf den Platz gestürmt, die Hände erhoben. „Bitte, tut das nicht…“
Seeker schloß die Augen, dann drehte sie langsam ihren Kopf in Richtung ihres „Vaters“. Als sie die Augen öffnete, war wieder dieser Blick aus Liebe, doch aus ihrem Mund kam schroff: „Entehre dich nicht, Vater. Eine Herausforderung wurde ausgesprochen und die Hope’Ari bestehen darauf, bis zum Tod zu kämpfen. Zwar weiß nur die gefiederte Schlange, was von einem Clan zu halten ist, dessen Anführer nicht selber kämpft, doch eines ist klar: Noch heute Nacht werden entweder die Hope’Ari oder die Vulture einen neuen Anführer haben.“
Pray ballte hilflos die Fäuste, es war so fest, dass seine Fingernägel fast blutige Stellen im Ballen hinterließen. Der Blick, mit dem er Lancaster maß, war voller Hass, Verzweiflung und Bitterkeit, das Gesicht eines Mannes, der verraten wurde.
Mit bebenden Schultern wandte sich der alte Mann ab und floh in die große Halle, während der Clan der Vultures nun jede Hochstimmung vermissen ließ. Lancaster wurde mit Blicken der Verachtung bedacht, kaum einer sah ihn direkt an und deutlich war das immer wiederkehrende Mantra „Der Anführer, der nicht selber kämpft…“ geflüstert und leise zu hören, während die Blicke in Richtung Leo voller Anspannung waren, doch auch voller Respekt und Achtung.
„Wenn der Ritualmeister wiederkehrt, wird sich eine von uns Beiden in der ewigen Umarmung und im immerwährenden Flug mit der gefiederten Schlange befinden. Und du hast mein Wort, Affenmädchen, dass ich deinem Clan eine gute Anführerin sein werde und ihn zu großem Rum führe. Zu blutigen Schlachten und verdienten Siegen. Ich will mich wie eine Schwester um deine Verwundeten und Schwachen kümmern und ihnen eine gute Schwester sein. Familie, für die es sich zu sterben lohnt.“

--

Nadelohr mühte sich ab, den Schwanz des Alligators hinter sich in einem Beutel her zu ziehen, während Evi und Voodoo deutlich fröhlicher gemeinsam ausschritten.
In Evis Adern pulsierte noch immer das Blut, sie war noch vollkommen euphorisch von ihrem Sieg über die Naturgewalt in Form eines Raubtieres und ihr ganzer Leib prickelte.
„Heute Abend werden wir gemeinsam die Verbrüderung feiern.“, sagte Voodoo mit seiner tiefen Stimme und strich sich frohlockend und mit sichtlicher Vorfreude über die Hautzeichnungen auf seinem Arm, als wollte er dort etwas nachzeichnen oder als würde er eine Nachricht darin sehen, die für ihn bestätigt wurde, als er den Kopf schief legte und dann zufrieden sich selbst zu nickte.
„Die Feiern der Vultures sind wahre Feste. Geschaffen für Krieger. Geschaffen, um ein gemeinsames Band zu knüpfen um die Ungefiederten der Sabal zu rupfen. Laangkaster war klug, sich an die Vulture zu wenden, es brennt in meinen Adern, mit euch in den Krieg zu ziehen. Wahrscheinlich wird diesen Moment alles vorbereitet.“ Evi nickte ihm begeistert zu, nahm die Worte nur am Rande wahr, ging doch noch immer ein kribbelndes Ziehen von ihrem unteren Rücken aus.

Endlich sahen sie wieder das Lager vor sich, doch Wachen konnte Niemand sehen, als wären sie alle auf dem Dorfplatz versammelt oder in Luft aufgelöst.
„Wenn wir dort drin ankommen, werden sie dich feiern.“, sagte er ernst und mit tragenden Worten, die Arme hatte er verschränkt. Das war eine gefährliche Prüfung. Viele der jungen Krieger werden dich mit Aufmerksamkeit überhäufen. Sie werden sich mit deinem Geist vereinen wollen.“ Er nickte wieder mehrfach, als würde er mit einer anderen Erscheinung sprechen. „Du bist nun vorbereitet. Lass dich feiern.“ Nun lächelte er sie wieder voller Stolz und mit Feuer in den Augen an und als sie an ihm vorbeiging, spürte sie abermals seine warme Hand auf ihrem unteren Rücken. „Das Auge ist geschlossen und verblasst. Wenn du es sehen lassen willst – komm während der Feier in mein Zelt.“

Und damit schritten die Drei auf den Hauptplatz, Nadelohr stöhnend von der Last, Voodoo mit breitem Grinsen und plötzlich erstarb jeder fröhliche Gedanke in den Beiden. Denn etwas hatte sich verändert, sie spürten es sofort.
Es herrschte eine greifbare, eine brutale Feindseligkeit…

Gendrek
23.09.2015, 01:30
Die Situation eskalierte so schnell.

Gerade eben erzählten Sie noch Geschichten, Haile und Lancaster verübten eine Show, Evi wollte sich ebenfalls beweisen und was war jetzt?`

Leo hielt eine Machete an die Brust von Seeker Vulture und schnitt ihr die Haut auf.
„Natürlich ging es euch nie um Verbrüderung. Laangkaster vom Clan der schlangenzüngigen Lügner zeigt also sein wahres Gesicht. Von Geschwistern sprechen, doch nur nach deren Beute schielen.“
"Klar. Meine Schuld. Ich steh hier. Unbewaffnet. Du stehst da und vor dir die Latina mit nem echt großen Messer. Meine Schuld. Gut kombiniert du Röstkartoffel."

Ohne zu zögern nahm Seeker Vulture die ausgesprochene Herausforderung an. Auch auf die Bitten Ihres Vaters reagierte die resolute Frau nicht. Es ging hier um Ehre. Um Stolz. Um Macht.
Seeker hatte ihre Position zu verteidigen die Léo ihr gerade strittig machen wollte... aus welchem verfickten Grund auch immer.

„Entehre dich nicht, Vater. Eine Herausforderung wurde ausgesprochen und die Hope’Ari bestehen darauf, bis zum Tod zu kämpfen. Zwar weiß nur die gefiederte Schlange, was von einem Clan zu halten ist, dessen Anführer nicht selber kämpft, doch eines ist klar: Noch heute Nacht werden entweder die Hope’Ari oder die Vulture einen neuen Anführer haben.“
"Einen Scheiß."
Er spürte die bohrenden Blicke der Vultures.
„Der Anführer, der nicht selber kämpft…“
Sie lasteten auf seinem Gewissen.
„Der Anführer, der nicht selber kämpft…“
Schmerzten in seiner Brust.
„Der Anführer, der nicht selber kämpft…“
Denn sie hatten Recht. Lancaster kämpfte nicht.

Er wollte kein Blutvergießen zwischen seiner Truppe und den Vultures. Er wollte die Batterien. Nach Möglichkeit mit einer friedfertigen Lösung.
"DAS IST GENUG!"
Lancaster stürmte mit einem hochroten Kopf und dem Ausdruck eines wildgewordenen Wahnsinnigen auf die beiden Frauen zu, die sich gerade auf ein Duell zum Tode einließen.
"Léo! Du nimmst sofort die Machete weg. HIER WIRD KEIN BLUT UNTER FREUNDEN VERGOSSEN. Ihr habt mich zu eurem Anführer gemacht, ihr werdet auf mein Wort hören. Niemand wird hier jemandes neuer Anführer sein. Wir lassen die Vultures, Vultures sein. Die Vultures lassen uns Hope'Ari sein."

Während man ihn sonst in Shengs Hope immer nur als den freundlichen Geschichtenerzähler kannte, schien es nun fast so zu sein als würde Lancaster eine Maske aufsetzen... oder eine fallen lassen. Wer konnte das schon so genau sagen?
Doch so wie sich Lancaster gerade positionierte. Seine Mimik, seine Körperhaltung. Hier war kein freundlicher, alter Mann mehr. Dort stand ein aufgewühlter, enttäuschter und vor allem enorm verärgerter Mann der keinerlei Kompromiss mehr eingehen würde.
"Du lässt die Waffe fallen und wirst um Verzeihung bitten."

truecarver
23.09.2015, 01:32
Das Lager sah nun nicht mehr so frisch und einladend aus. Der Kran hat eine Schneise in die offene Fläche gerissen, Überreste von verwesten Körpern wurden durch den schweren Aufprall in alle Himmelsrichtungen geschleudert. Immer noch wurde man fündig, hier ein halber Torso, dort ein abgerissener Arm, ab und an rutschte man auf biologischer, zu Brei zermahlter Masse aus. Und dann dieser Gestank. Jäger richtete sich auf, die Fäuste hatte er sich ins Kreuz gepresst und dehnte seinen Rücken nach hinten durch. Seit Stunden war er damit beschäftigt, die Leichenteile auf einen Handwagen zu laden und den Inhalt in einen entfernten Graben zu kippen. Die schlimmsten olfaktorischen Aggressoren hatte Jäger rasch ausfindig machen können. Alles was er tun musste war, seiner Nase wie einer Wünschelrute zu folgen bis sein Magen endlich anfing zu vibrieren. Die Verwesung dieser Exemplare hatte nach all den Jahren ein irrwitziges Stadium erreicht. Er war davon überzeugt, dass dieser Zustand durch die Infektion nicht dem normalen Prozess organischer Zersetzung folgte. Das Phänomen taucht sicherlich nicht in Howards Büchern über Schulmedizin auf. Man müsste nun völlig neue Bücher schreiben, dachte sich Jäger und steuerte den vollen Handwagen durch Trümmerteile und staubigen Schutt, der bei ihm ständig einen Hustenreiz auslöste. Ein Königreich für eine LKW-Ladung mit Duftbäumchen! Als könnte man Scheiße mit Parfüm einsprühen damits besser riecht.

Immer wenn er das transformierte Bild der Baustelle mit dem umgestürzten Kran aus der Entfernung betrachtete, versuchte er sich den Vorgang vorzustellen. Das stumme Kind hat es nicht nur zu Fall gebracht, hat dabei nicht nur den Rest der Zombiehorde darunter begraben, sondern ist auch noch fast ohne einen Kratzer auf dem Boden gelandet. Ihn beschlich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Hatte er ein schlechtes Gewissen? Ihre plötzliche Gegenwart in Shengs Hope hatte die Siedler beinahe gegeneinander aufgebracht. Allein dieser Umstand hätte zum Ausschluss führen müssen. Jäger musste sich darauf einstellen, dass Sheng starrköpfig an seinen Überzeugungen festhalten und einen Bürgeraufstand riskieren würde. Das Leben vieler für das Leben eines Einzigen. Undenkbar, und trotzdem wäre er ganz vorne an der Front mit dabei gewesen und die Prügel kassiert. Nicht aus Überzeugung, sondern aus Pflicht. Doch nun sah die Sache anders aus. Der größte Kampfeswille schlägt also auch in der kleinsten Brust. Wurde er denn nicht selbst als ein verängstigtes, nichtsnutziges, kleines Kind aufgenommen? Wurde er nicht als das schwächste Glied in der Kette geduldet bis er sich zu einem Soldaten entfalten konnte, der in der Wildnis überleben und die Gruppe voranbringen konnte, anstatt ihr unbeholfen hinterher zu laufen?

Er zog sich den Kragen seines Shirts über Mund und Nase, um den Staub nicht einzuatmen. Im Vorbeigehen fiel sein Blick auf die offene Karte, die ausgebreitet auf der Erde lag und mit kleinen Steinen in den Ecken festgehalten wurde. Da er ohnehin eine Pause einlegen wollte, stellte er den Wagen ab und beugte sich über die mit ruhiger Hand eingezeichneten, farblich gekennzeichneten Gebiete. Eine graue Fläche im Südwesten ist ihm bereits von Weitem ins Auge gefallen. Es war Zeit für einen Tapetenwechsel.

[Aufgabe Eta - Jäger: Kampftalent + Experte Hiebwaffen, warte auf Andere]

Ligiiihh
23.09.2015, 02:29
"Ich denke, wir können also schon sehr bald wieder damit rechnen, die werte Dame bei uns begrüßen zu dürfen?“

Irgendwie war diese Situation Niki unangenehm. Julius war natürlich für seinesgleichen nicht ungewöhnlich exzentrisch, aber das Gesamtbild fiel für ihn doch etwas von der Rolle. Und als er eine Sekunde darüber nachdachte, war es wohl eindeutig die Überlegenheit Julius', die seine Nervenbahnen zusammenzucken ließen. Sie konnten es sich mit ihm auf keinen Fall verscherzen.

"Mein Vater hat an genau diesem Orte hier jahrelang gegen Fransisco Javier Arellano-Felix gekämpft und ihn anschließend aus dem Geschäft gedrängt. Ihn wie einen geprügelten Hund fliehen lassen."

Irgendwie klingelte es ihm bei diesem Namen. Aber es kam ihm vor, als sei es eine Ewigkeit her, dass er ihn gehört hatte. Zumindest schien er eindrucksvoll genug gewesen zu sein, sodass Niki ihn nicht vollständig vergessen konnte. Vielleicht würde er bei Gelegenheit nachfragen. Gerade, als Niki jedoch seine Gedanken ordnen konnte, fing Frank neben ihm auch schon an, dem Sabal-Boss zu entgegnen.

--

"Okay, Zeit, meine bescheidenen Diplomatiekünste zusammenzukratzen", dachte sich Frank, als der Anführer dieser Siedler seine Begrüßung beendet hatte. Frank musste zugeben, dass er ehrlich beeindruckt war, das mussten Armeebestände sein, kein Wunder, dass sie sich so gut halten konnten. Die angebotene Zigarre lehnte er höflich ab, er rauchte nicht, nahm einen Whiskey an. Morris hätte vermutlich dafür gemordet. Er nippte kurz daran und sofort fühlte er sich an seinen Vater erinnert, der diesen immer gern getrunken hatte. Seine Lieblingsmarke. "Ich möchte mich für die freundliche Begrüßung bedanken und kann nur sagen, dass der Whiskey sehr gut ist, selbst vor dem großen Zehren hatte ich selten einen besseren, auch wenn ich zugegebener Maßen erst 25 war", bedankte er sich etwas ausschweifend, "doch um uns nicht mit fremden Federn zu schmücken, müssen wir einen Irrtum berichtigen, der anscheinend vorliegt: Wir gehören nicht zu Perlmutter. Wir sind lediglich Freunde von ihr, da wir regelmäßig mit ihr Handeln und ihr vor kurzem in der Not geholfen haben." Ärger mit diesen Leuten wegen dieser Angelegenheit wollte er vermeiden. Er hoffte, dass Niki dort weitermachen würde, wo er angefangen hatte. Der jüngere Mann konnte so etwas einfach besser.

--

"Freunde von... Perlmutter?", begann Julius darauf argewöhnisch auf Franks Aufklärung zu entgegnen.
"Was heißt schon Freunde", übernahm Niki daraufhin den Gesprächsanteil seiner Leute, "Sie sehen, er ist alt genug, um aus einer Welt zu stammen, in der das Wort Freunde noch inflationär verwendet wurde."

Alkohol und Zigarette lehnte er mit einer schnellen, unmissverständlichen Geste ab und deutete wieder auf das Gesprächsobjekt hin. Reihum zeigte er mit dem Finger auf jeden seiner Begleiter, anschließend auf sich selbst:

"Zunächst einmal: Lisa, Frank und Niki. Um wieder zu Perlmutter zurückzukommen: Wir kommen von Shengs Hope, geschickt von Sheng höchstpersönlich. Sie werden sicher wissen, dass sich Perlmutter nicht entgehen lässt, Handel mit einer Siedlung solcher Größe zu betreiben. Sie hatte letztens einige Probleme und ihre Karawane drohte, mitten in der Pampa liegenzublieben. Quasi das sichere Aus. Aber das war nichts, was unsere feine Truppe nicht hätte wieder geradebiegen können."

Er drehte sich zu Lisa.

"Zeig ihm das Geschenk, dass sie uns dafür gemacht hat."

Lisa kramte das Amulett mit dem Klapperschlangenzahn hervor und präsentierte es beidhändig dem Sabal-Boss.

"Julius, jemand wie Sie müsste mit Sicherheit wissen, worum es sich hierbei handelt und wie viel es unseren Aussagen Bekräftigung erbringt. Wir sind natürlich ehrlich: Direkt von Perlmutter wurden wir nicht gesandt, aber wir handeln durchaus in ihrem Sinne, und somit auch in Ihrem. Aber gerade ein Mann wie Sie müssen wissen, dass in dieser Welt nicht mal mehr das Atmen umsonst ist. Das hat Perlmutter selbst Ihnen sicherlich nicht nur einmal gesagt. Um also auf den Punkt zu kommen: Wir sind für alles bereit, wenn Sie es sind."

Kaia
23.09.2015, 12:11
Scheiße taten ihm die Beine weh. Der Marsch zur Kirche und wieder zurück war anstrengender gewesen als Will gedacht hätte. Das lag zum einen daran, dass der Boden sehr unwegsam gewesen war und zum anderen an der "Axt" die sie von einer der Vulture Leichen erbeutet hatten. Wieder im Lager angekommen brauchte Will erstmal eine Verschnaufpause. Er fühlte sich wiederlich und schmutzig. Immerhin hatte er in der Kirche Kleidung von einer mumifizierten Leiche angezogen, auch wenn diese relativ neu aussah. Die Axt hatte er erst einmal zu den anderen Vorräten gelegt. Er hatte keine Verwendung für sie und es würde sich schon jemand finden der mit solch einer barbarischen Waffe etwas anzufangen wusste.

Die Kirche ließ Will auch nach seiner Ruhepause nicht wirklich los. Am liebsten hätte er sich Eryn geschnappt und wäre wieder zur Kirche gegangen, um seine Neugierde in Hinblick auf die Geschehnisse des ehemaligen Hause Gottes zu befriedigen. Doch er bezweifelte stark, dass Eryn daran interessiert war, noch einmal mit ihm dort hin zu gehen. Will ließ seinen Blick über die Baustelle streifen und hielt Ausschau nach der irischen Schönheit. Diese verschwand einige Meter von ihm entfernt zwischen ein paar Bäumen. Sie schien etwas kleines in der Hand zu halten, wollte sie etwas verstecken?

Will wurde misstrauisch und folgte ihr. Immer darauf bedacht genügend Abstand zwischen sich und Eryn zu halten schlich er einige Minuten hinter ihr her, bis sich die Spur der Brünetten verlor. Wie konnte er sie aus den Augen verlieren? Will hielt inne und lauschte, in der Hoffnung, das Knacken von Zweigen oder andere Geräusche zu hören, die ihm verrieten, in welche Richtung sie gegangen war. Zu seiner Linken konnte er immer mal wieder das Plätschern von Wasser hören, doch es klang nicht nach einem Fluss oder etwas Ähnlichem. Vorsichtig setzte der junge Arzt einen Fuß vor den anderen, den Blick nach unten um sich nicht durch einen unbedachten Schritt auf Geäst zu verraten.
Dann konnte er sie sehen. Will wurde heiß und kalt zugleich, sein Blut schoss ihm in den Kopf und er verlor kurz das Gleichgewicht und musste sich an einem der Äste um ihn herum festhalten. Ein lautes knack war zu hören und Eryn, die nur in Unterwäsche bekleidet vor ihm stand drehte sich erschrocken in Wills Richtung.

Ups.

Daen vom Clan
23.09.2015, 12:30
"Nun, so viel Ehrlichkeit ist in diesem Tagen selten." er lächelte erfreut und deutete eine Verbeugung in Richtung von Frank, Lisa und Niki an.
"Dann stellen sich mir jedoch zwei Fragen: Wie komme ich zu der Ehre des Besuches und was ist mit dem echten Abgesandten von Perlmutter geschehen?"

wusch
23.09.2015, 12:35
Frank war ehrlich erleichtert, das Niki sich so gut ausdrücken konnte, und das Julio es anscheinend bisher gut auf nahm, er konnte es jedoch recht gut verbergen. Hier hatten sie vielleicht gerade einen wertvollen Pluspunkt gesammelt. Ein Mann wie Julio war recht schwer zu durchschauen aber bisher schienen sie noch keinen Fehler gemacht zu haben. Hoffentlich würde es auch dabei bleiben. Er musste kurz an den Bericht über die Kontaktaufnahme mit den Vultures denken und wie anders es doch dort verlaufen war vom Stil der Kontaktaufnahme her. Soweit er wusste, lief es dort momentan ganz gut. Mit etwas Glück ließe sich jegliches Blutvergießen vermeiden.
Um zu euren Fragen zu kommen: übernahm nun wieder Frank das Wort und hatte das Whiskyglas auf dem Tisch abgestellt. Er trank langsam und würde bei einem Glas bleiben. Er brauchte seine Konzentration noch. Wir haben den weiten weg hinter uns gebracht um mit einer anderen Siedlung zu handeln. Perlmutter war gerade erst bei uns um mit uns zu handeln aber sie hatte Materialien nicht in der gewünschten Menge vorrätig und da es eine geraume Zeit dauert bis sie wieder zu uns kommt, haben wir uns entschlossen hierher zu kommen.
Was eure zweite Frage betrifft: Wir haben niemanden getroffen der zu Perlmutter gehören könnte, von ihr und ihren Leuten selbst einmal abgesehen. Wisst ihr wie sie aussehen und wann sie ungefähr kommen wollten? Vielleicht haben wir ja jemand derartiges gesehen. fragte Frank und musste sich etwas zusammen reißen, um den Polizisten in sich nicht zu stark zum Vorschein kommen zu lassen.

Daen vom Clan
23.09.2015, 13:09
Sanft spielte der Wind mit den weißen Vorhängen im Raum, die sich im Spiel des Windes sachte bewegten, als die kühle Brise die Hitze aus dem Sumpf ein wenig vertreiben konnte.
Es war als wäre dieser Raum am anderen Ende der Welt, als wäre er eine transportierte Erinnerung aus anderen Zeiten.

Komplettiert wurde das Bild, als eine junge Frau, angetan in einem Dress, das man eher an einer Hotelangestellten der alten Welt vermutet hätte, in den Raum kam, Julio wieder etwas zuflüsterte, das diesmal nicht zu verstehen war und wie selbstverständlich in einer fast unterwürfigen Geste sein Glas nachfüllte.

Julio saß noch immer entspannt in seinem Sessel und blickte in die Luft, während er nachdenklich den Finger gegen das Glas in seiner Hand tippen ließ, ein scharrendes Geräusch verursachend, da an seinem Finger ein großer Ring war.

"Nun, Reisende und Informationen kommen in diesen Zeiten nur jeweils sehr langsam vorwärts. Ich weiß weder um wen es sich handelt, noch ob er oder sie meine Ware mit sich trugen. Man weiß ja heutzutage nicht einmal, wem man alles überhaupt trauen kann." sprach er und prostete den Dreien zu, eine Geste, die seine Dankbarkeit für die ehrlichen Worte unterstreichen sollte.

"Aber reden wir über das Geschäft. Normalerweise kann ich an Vieles kommen. Lebenswichtiges wie Nahrung, Waffen und Munition, aber auch an einige vergessene Reichtümer der alten Welt, Luxuswaren, an die sich so mancher Mensch heute nicht mehr erinnern kann. Oder reden wir über delikatere "Waren"?

MeTa
23.09.2015, 13:10
Es erleichterte sie fast, Will dort stehen zu sehen. Sie hatte nach den Geräuschen mit Schlimmerem gerechnet. Mit einem Zombie. Oder irgendeiner bedrohlichen Gestalt. Will sah ertappt aus, nicht aber, als wüsste er selbst genau, bei was er sich hat ertappen lassen. Er konnte von Glück sagen, dass sie nicht den Trinkschlauch fallen gelassen hatte, als er sie so aufschreckte. Vorsichtshalber bückte sie sich, um die Verschlusskappe aufzuheben und auf eben jenes Gefäß zu schrauben, das sie benutzt hatte, um sich zu waschen und bei der Gelegenheit in den Genuss der erbeuteten Kosmetika zu kommen.

"Wenn du mehr Zeit mit mir verbringen willst, kannst du das auch einfach sagen, und brauchst mich nicht stalken!", neckte sie ihn.

"Ich wollte nicht-!", rief er nur, hob entschuldigend die Arme und blickte drein, wie jemand, der einen Geist - und keine halbnackte Frau - gesehen hatte. "Ist okay. Aber wenn du dich jetzt umdrehen würdest!" Das hatte sie ihm wohl nicht zwei Mal sagen brauchen. Sofort wandte er sich um, fast zu schnell - eine Idee, auf die er zuvor nicht gekommen war. "Warum bist du mir gefolgt?", fragte Eryn als sie die Waschroutine abschloss und mit weiteren gut duftenden Annehmlichkeiten fortsetzte. "I-ich... ehm... ich wollte dich fragen, ob wir noch mal zur... Kirche sollen. Jetzt, wo wir alles abgeliefert haben.", antwortete er, zögerlich. Der Arzt war niemand, der einem beim Sprechen in die Augen sah, doch nicht mal in die Richtung zu sehen, in der sie stand, und trotzdem seine Worte an sie zu richten, war selbst für ihn kurios.

"Ich weiß nicht!", antwortete sie abwägend. An belastete Füße hatte sie sich fast gewöhnt, darüber hinaus war sie nicht zu erschöpft. Und das Mitbringsel hatte ihr definitiv Energie gegeben. "Ich meine - wir wollten doch eigentlich jemanden schicken, der sich auch wehren kann, oder? Oder sollen WIR etwa eine Waffe mitnehmen?" Sie sah im Augenwinkel, wie der Mediziner mit den Schultern zuckte. "Die Axt war schon zum Tragen schlimm genug. Aber ich glaube, Frank hat vorhin was von einem Gewehr gesagt."

Etwas später war Eryn fertig und trug auch wieder das zu ihr gehörende Kleid. Sie schloss zu Will auf und trat mit ihm den Rückweg ins Lager an. "Seltsamer Tag für dich, was?", grinste sie, als sie ihm andeutete, mitzukommen. "Erst musst du dich als Leiche ausgeben und dann auch noch mich nackt sehen?" Er sah nur kurz zu ihr, blickte dann schnell wieder weg. Kurz darauf fand er Worte, doch schien er das Thema wechseln zu wollen. "Nimmst du Franks Waffe? - "Ich?", spottete die Barfrau und lachte kurz auf. "Nur weil DU einen Fetisch für Frauen in Unterwäsche und mit dicken Wummen in der Hand hast" - sie konnte es nicht lassen - "... kann ich noch immer nicht mit Waffen umgehen!" Er schien noch immer zu versuchen, ihre Sticheleien zu umgehen. "Ich auch nicht!" - "Du kannst sie wenigstens tragen... außerdem muss man sich das Recht erarbeiten, schöne Frauen nackt sehen zu dürfen." - "Eryn..." - "Schon gut!"

Die Entscheidung war gefallen. Vielleicht sah der junge Mann ein, dass die Waffe bei ihm besser aufgehoben war, vielleicht wollte er auch nur weiteren Kommentaren der 25-Jährigen entgegen, als er das Maschinengewehr an sich nahm. "Ich muss mir auf jeden Fall zeigen lassen, wie man damit umgeht." Eryn nickte. "Aber später. Frank ist nicht da. Erst mal schaffst du's auch so, oder?" Wieder drückte er die Schultern unsicher hoch. Waffen waren jedem nicht Kundigen wohl mehr ein Begriff als vor zwanzig Jahren, doch mit der Bedienung hatte sich der Arztsohn sicher noch nie auseinandergesetzt. "Du kriegst das schon hin!", sprach sie ihm Mut zu und legte ihre Hand bestätigend auf seine Schulter. "Ich habe diese alte Militärfrau aus Sheng's Hope mal sagen hören, man soll immer in Salven schießen, nicht die ganze Zeit..." - sie ließ eine kurze Pause folgen, spitzte die Lippen und nahm ein imaginäres Gewehr in die Hände, ließ diese einige Sekunden immer heftiger zittern, um ein Schießen zu simulieren - "... bumm-bumm-bumm." Ein Grinsen folgte. "Ziemlich genau so hat sie das auch beschrieben."

Mit Hilfe dieser professionellen Anleitung bestens vorbereitet, machte Will sich - nun im Besitz des Maschinengewehrs - auf, erneut den Weg zur Kirche zu gehen. Dabei war wieder Eryn seine Begleitung.

"Ich sag dir: Dein Vater wird staunen, wenn du in die Siedlung zurückkommst und ein echter Abenteurer bist. Dicke Wummen, nackte Frauen..."

"Eryyyn!"


Will nimmt das Maschinengewehr an sich und bekommt dadurch den Trait "Schütze".

Außerdem gehen Will und Eryn wieder zur Kirche, um dort die noch offene Abzweigung zu erkunden, die in Richtung Südosten führt. Erst mal ohne Probe.

Daen vom Clan
23.09.2015, 13:19
https://www.youtube.com/watch?v=qZ63OEapfDw

Es schien seltsam - jedes Mal wenn sie zur Kirche kamen, erschien sie ihnen abweisender und gruseliger, vielleicht möglicherweise durch das neu aufgetane Wissen, dass sie jedes Mal aufdeckten und die Kirche sicherlich zu einem beunruhigenden Ort machen könnte.

Wieder lagen sie Beide auf der warmen Erde im Getreidefeld und versuchten durch die sich im Wind wogenden Ähren etwas zu erspähen.
Das Gebäude sah aus wie immer, doch dann wurde es ihnen plötzlich klar - die Leichen der gefallenen Vulture-Krieger waren verschwunden. Einzig Blutflecken und einige Klingen, sowie Patronenhülsen kündeten noch von dem Kampf...

Drinnen angekommen, kam ihnen das Gebäude und Innenleben auch düsterer vor. Als ob sich das Wetter heimlich geändert hätte und sich der sonnenstrahlende Himmel mit dunklen Gewitterwolken umgeben hätte, doch noch schien draußen die Sonne und machte die Hitze weiter unerträglich. Schnellen Schrittes, als würde sie etwas antreiben, wetzten sie an den Bankreihen links und rechts vorbei und der junge Arzt stutzte plötzlich. Er blieb mitten in der Bewegung stehen, blickte starr nach vorne und nahm umständlich seine Brille ab, den Blick noch immer auf den Altar gerichtet.
Will putzte die Brille mit fahrigen Bewegungen, als neben ihm Eryn leise aufstöhnte: "Oh mein Gott...hast du...?"
"Ja, habe ich auch gesehen...", sagte Will und schluckte schwer.
Die Leichte, die sie unter der Bank versteckt und dessen Gewand Will getragen hatte, saß wieder da wie zuvor. In betender Haltung, nach vorne blickend.

Schnell gingen die Beiden nun in den Nebenraum und durch den Geheimgang in den Tunnel. Das Licht war noch an, der vordere Bereich damit flackernd beleuchtet. Doch im Gang hinein wurde es wieder schlagartig dunkel und düster...

MeTa
23.09.2015, 13:45
"Okay, du gehst vor!", sagte Eryn, unsicher in den dunklen Tunnel blickend. Will musterte sie kurz, dann fiel auch sein Blick wieder ins Schwarze. "Wir hätten vielleicht an Licht denken sollen", gab er zu bedenken. "Ja, hätten wir. Aber irgendwo wird es wieder heller. Und so lange tasten wir uns an den Wänden entlang und... und können besonders gut fliehen, wenn wir etwas hören. Immerhin sieht man uns im Dunkel auch nicht, das ist ein Vorteil - oder nicht?" Abermals war es ein Schulterzucken, mit dem der Arzt antwortete. "Ich bleibe direkt hinter dir. Je nachdem, was wir hören, reagieren wir. Wenn es harmlos scheint, wechseln wir die Positionen und ich rede. Wenn es gefährlich aussieht, Rückzug!" Sie blickte das gerade so erleuchtete Gesicht des nervös, doch mit der Waffe und in Anbetracht der Situation irgendwie auch verrucht wirkenden Mediziners an, bis er schließlich nickte. "Okay!"

So tat er die ersten Schritte in den Gang, wie abgemacht dicht gefolgt von Eryn, die sich mit den Fingern an der Wand und gelegentlich am Rücken ihres Begleiters orientierte. Beide blieben ruhig, sprachen nicht mehr miteinander. Sie gaben sich nur Mühe, leise zu sein und dabei zu lauschen, ob sie etwas hören konnten.

wusch
23.09.2015, 14:32
Frank nickte langsam, als Julio von den Leuten Perlmutters redete. Vielleicht haben wir einfach einen schnelleren Weg als sie genommen oder sie wurden aufgehalten. meinte Frank zu der Sache und nahm noch einen kleinen Schluck des Whiskys. Wer wusste schon, wann er soetwas wieder bekommen würde. Da habt ihr natürlich recht, möglich ist es durchaus. stimmte Julio ihm zu, nachdem er an seiner Zigarre gezogen und eine Rauchwolke ausgestoßen hatte. Frank war froh das er den Rauch nicht in seine Richtung geblasen hatte, denn das mochte er garnicht.
Wir benötigen einige Dinge aus der Alten Welt wenn man so möchte und angesichts der hervorragenden Ausrüstung ihrer Siedlung hier bin ich zuversichtlich das sie uns behilflich sein können. begann Frank ihr Anliegen voruzustellen, hoffte das er nicht zu dick auftrug und begann sich schon innerlich zu fragen was die Gegenleistung sein würde, denn im Gegensatz zu den Vultures wusste man hier sehr wohl etwas mit den Batterien anzufangen. Wir benötigen Autobatterien um genau zu sein. Uns wurde vor einiger Zeit von einem Händler zugetragen, das eure Siedlung über einige verfügt. kam er schließlich auf den zentralen Kern ihrer Anwesenheit hier zu sprechen.

Daen vom Clan
23.09.2015, 14:48
Es war vollkommen still in dem ausgeschachteten Gang, lediglich der Sand und die Erde knirschte immer wieder unter ihren Füßen.
Manchmal traten sie auf kleine Objekte, die knackend auseinanderbrachen, es hätten kleine Äste genauso gut sein können wie die knöchernen Finger einer Kinderleiche. Zumindest das stellten sie sich immer wieder vor, während sie nach vorne schlichen, dem inneren Bauchgefühl Richtung Südosten folgend und hinter ihnen die Lichtquelle immer kleiner wurde und dann vollends verschwand.
Langsam fühlte es sich an, als würde die Luft knapp werden, als sie in der Dunkelheit vollkommen alleine waren und es so still wurde, das sie glaubten, den Herzschlag des jeweils Anderen zu hören.
Es war tröstlich, wenngleich auch immer wieder eine Sekunde lang erschreckend, wenn sich Will oder Eryn räusperten, lauter atmeten oder sich berührten.

Und dann erspürte Will plötzlich etwas kaltes vor sich –rundes Metall, kreuzförmig angelegt. Ein Gitter, genauer gesagt, eine Gittertür. Dahinter lag ebenfalls vollkommene Dunkelheit und er wollte sich gerade zu Eryn herumdrehen, als urplötzlich ein schwaches Licht direkt vor ihnen an angeschaltet wurde und sie in eine Speisekammer voller Nahrung, mehrheitlich Dosen und Militärrationen, doch diese in riesiger Anzahl und auf ein mehr als reichhaltig gefülltes Weinregal blickten.

Will sprang nach hinten, er wollte aus dem Lichtkegel entkommen, prallte aber genau auf Eryn, die natürlich hinter ihm stand. Beide kamen verkeilt am Boden aufeinander zu liegen und starrten atemlos in Richtung einer Frau, die aussah, als würde sie eine Art Dienstuniform tragen, die für den Überlebenskampf mehr als unpraktisch war und welche grade mit großer Sorgfalt eine Flasche Wein aus dem Regal fischte und dann nach oben ging. In Schuhen, für die Eryn vielleicht getötet hätte, wären sie nicht so unglaublich unbrauchbar gewesen im täglichen Überlebenskampf.
Die Frau blickte ein letztes Mal in den Raum und auf das Gitter, konnte sie jedoch wohl nicht erkennen. Dann zuckte sie mit den Schultern.

Und dann ging das Licht wieder aus und sie lagen Beide in vollkommener Dunkelheit.

---

„Autobatterien?“ Er machte eine lange Pause und genoss seine Zigarre, während die Frau von eben in den Raum kam und Julio eine Flasche Wein präsentierte, was er angenehm überrascht mit einem Kopfnicken quittierte. „In der Tat habe ich Derlei durchaus zu verkaufen - wenngleich auch nicht zu verschenken.“ Er lächelte freundlich und blieb dabei undurchsichtig wie immer, als ob der Rauch sein Gesicht diffus und konturenlos wirken lassen würde. „Und ich denke, wir können uns sicherlich schnell handelseinig werden. Mir ist sehr daran gelegen, mich mit Shengs Hope gut zu stellen und wie man so hört, haben die wunderbaren Einwohner dort im Norden ja auch ihr Paket an Sorgen mit den Bucaneers und den FlameRiders zu tragen.“
Er hob die Hand, und die Frau, die im Begriff zu gehen war, blieb sofort stehen und stellte sich mit gesenktem Blick hinter Julio. „Wir haben im Moment ganz ähnlich gelagerte Probleme. Die Plünderer sind wie ein Krebsgeschwür, die den Anständigen und guten Menschen noch das letzte Hemd rauben wollen und den Luxus zerstören wollen, den wir uns als Siedler einer neuen Welt aufgebaut haben, nicht wahr?“ Er wartete jedoch keine Antwort zur rhetorischen Frage ab und fuhr sogleich fort. „Wir haben hier einen Clan, der sich Road-Vultures nennt. Eine gehörige Portion blutrünstiger und barbarischer als ihre sowieso schon fehlgeleiteten Kameraden. Aber dieses Problem wird bald der Vergangenheit angehören. Und da kommen Sie ins Spiel. Als die Pflanzer und Behüter dieser neuen Ära von Welt, halten wir wohl am besten zusammen. Ich habe ein Geschenk für den Clan vorbereitet.“ Irgendetwas an der Art, wie Julio das Wort Geschenk aussprach, ließ es den Dreien kalt den Rücken herunterrieseln. „Die Batterien, die ich noch habe, sollen Ihnen gehören, wenn sie so gut wären und das Geschenk überbringen oder in deren Lager einfach deponieren.“ Er lächelte nun das kalte Lächeln eines Hais. „Und danach sollten Sie sich selbst den Gefallen tun und das Lager schnell verlassen.“
Mit Blick nun auf die Frau gerichtet, hob er fragend eine Augenbraue, sie erwiderte mit einem scheuen Nicken. Danach sah er Lisa, Frank und Niki abwechselnd an und lächelte:
„Sie bleiben doch sicherlich zum Essen?“



Aufgabe „I, Julio“
Erforderliche Teilnehmer: beliebig
Erledigt durch:
a.) Das Friedensgeschenk an die Vultures ausliefern (und danach flüchten)
b.) die Sabals angreifen und die Batterien erbeuten (80% Erschwernis im Moment)
c.) Den Sabals die Batterien stehlen (60% Erschwernis im Moment)
Hilfsmittel: situationsabhängig
Hintergrund: Julio hat seine Wege, mit Problemen umzugehen und er scheint die Batterien zu besitzen. Noch ist unklar, wo er sie aufbewahrt, aber ein einfacher Botendienst scheint auszureichen, die benötigten Batterien zu bekommen.
Erfolg: 50% der Batterien
Misserfolg: ?

MeTa
23.09.2015, 15:41
"Alles okay?", fragte Will sie. Er schien sie ertasten zu wollen. Als seine Finger jedoch ihren Knöchel fanden, zog er augenblicklich zurück. "Alles gut. Ich hoffe nur, dass es hier nicht so dreckig ist, wie ich glaube." Auf der anderen Seite hätte ihr das fast egal sein können. Ihr Kleid sah schon schlimm genug aus. Sie war froh darüber, dass wenigstens die wohlduftende Kosmetik, die sie verwendet hatte, den Gestank dieses Lochs übertünchte. Sie hörte den Arzt neben sich aufstehen und tat es ihm gleich.

"Was jetzt?", fragte er, woraufhin sie ihren Körper neben seinen an das Gitter presste, versuchte, etwas zu erkennen. Dann ertastete auch sie das Schloss. "Versuch, es zu öffnen!", schlug sie vor. "Da hinten sieht's wertvoll aus." Jedenfalls schienen die Anwesenden ein gutes und vor allem luxuriöses Leben zu führen, besah man sich das Kosmetiklager, das vermutlich in Verbindung hiermit stand, und auch die Kleidung der Frau von zuvor. "Und dann?", fragte Will, gab ihr zu verstehen, dass er noch zweifelte. "Dann schleiche ich rein und schau es mir genauer an."

Ihr Begleiter murmelte noch etwas Unverständliches, doch wandte sich dann dem Schloss zu. Er kam ihr nicht wie ein typischer Schlossknacker vor, doch er war sicher besser geeignet als Eryn selbst. Und so trat sie wieder einen Schritt nach hinten, um ihm Platz zu machen.


Will versucht, das Schloss der Gittertür zu öffnen: Probe auf Handwerk (über Gruppe) = 50%

Wenn erfolgreich, schleicht Eryn ins Lager: Probe auf Infiltrator (über Gruppe) + Experte: Siedlungen = 60%

Gast-Benutzer
23.09.2015, 15:54
Die Zeit unterwegs hatte ihm deutlich besser zugesagt, Sie mussten hier rasten, dies war ihm durchaus bewusst, änderte aber nichts daran dass es ihm nicht gefiel. Dieses "Lager" war nichts weiter wie eine gute Todesfalle sollten Sie zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Er hatte die Waldstücke zwischen ihnen und den umliegenden Orten ausgekundschaftet und auch wen ihm dabei nichts gefährliches begegnet war hieß dies nicht, dass Sie sich in Sicherheit befanden.

Allein der einstürzende Kran hätte jede Menge Gefahr anziehen können. Er hatte das Getöse deutlich vernehmen können obwohl er sich weit entfernt im Dickicht befand. Herr Gott auch wenn Sie ihm berichtet hatten, dass Haile Lancaster dadurch auf mysteriöse Weise das Leben gerettet hatte hätte Sie sie mit etwas Pech ALLE dadurch töten können.
Eine Irrer wie der Andere kam es ihm über die Lippen. An sich ein Wunder dass nicht schon früher etwas passiert war - wobei wenn er Recht überlegte doch weniger ein Wunder sondern lag es viel mehr daran, dass zwei Männer Sie führten die wussten was Sie taten und worauf es hier draußen ankam wollte man nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen, Jäger und Er selbst.

Die einzigen Beiden die auch früher regelmäßig sich außerhalb der Siedlung aufhielten. Klar, alleine würden Sie Adam wohl kaum nach San Antonio bringen können, aber er hatte leichte Zweifel daran ob es mit dieser Gruppe gelingen würde. Es war gut einen Arzt dabei zu haben, und zwei waren besser als Einer. Wenn einer aber überall Blind herumstochert und ohne sein sicherlich vorhandenes Hirn zum Denken zu benutzen dann die Gefahr zur Gruppe leitete und der andere damit beschäftigt war die Kellnerin flach zu legen half ihnen das nicht weiter. Und nun hatte er sich auch noch ein Gewehr gegriffen... Hoffentlich sorgt er nicht selber für eigene Kundschaft unter uns murmelte Ranger.

Und Vincent, der Kellner mit einem offensichtlich schwachen Geist, der ihn beinahe erschossen hatte, hielt sich offensichtlich für eine Mischung aus Jackie Chan und Chuck Norris. Irgendwem hatte er ein Scharfschützengewehr abgenommen, aber offensichtlich dabei keine gute Arbeit geleistet wenn er äußerte, sich dort nicht mehr blicken lassen zu können.
Das war auch früher schon das Problem dieses "glorreichen Landes" gewesen, jeder Idiot konnte eine Waffe besitzen egal ob er dazu geeignet war oder nicht. Na zumindest für den Palisadenbau, für den ihn Vincent angeschleift hatte, eignete er sich. Nur von dem provisorischen Scharfschützennest hielt Ranger nichts, er hatte früher auch ein Gewehr besessen um verletzte Tiere zu jagen oder sich gegen Wilderer erwehren zu können und seiner Meinung nach taugte dieses Gebilde nicht wirklich, aber es sorgte zumindest dafür dass sich Vincent offensichtlich gut fühlte, also warum nicht.

Nachdem Sie zusammen mit Howard die Palisaden errichtet hatten ging Ranger an das östliche Ende und besah sich den Fluss. Es war offensichtlich, dass er überlegte wie man hier ebenfalls eine Verteidigung aufbauen könne.

Daen vom Clan
23.09.2015, 16:01
Probe Will: Handwerk: Misslungen! (erschwert durch massive Dunkelheit und Gruppe)
(Effekt: Zerschrammte, blutige Hände, wird schlimmer, wenn nicht bald versorgt)

Will hatte einige Versuche gebraucht, das Schloss zu knacken und sich dabei die Finger mehr und mehr blutig geschrammt. Es war ein fast unmögliches Unterfangen, im Dunkeln das Schloss der Tür zu knacken, doch sie hatten nicht an Licht gedacht. Bald waren die Metallstangen rutschig vom Blut kleinerer Schnitte, die er sich zugezogen hatte ,doch beim wirklich allerletzten Versuch ertönte ein leises metallisches Klicken und die Tür schwang auf.

Will blieb zurück, während Eryn sich vorsichtig in die nach altem Holz duftende Speisekammer begab, die so trocken war, dass sie ein leichtes Kratzen an ihrem Gaumen und ein Kitzeln in der Nase bemerkte. Sie versuchte sich voller Konzentration zu erinnern, wo sich was befunden hatte, als sie den Raum kurz im Licht hatte erspähen können und orientierte sich bis hinauf zu der Treppe. Diese hatte laut ihrer Erinnerung kein Geländer, so schlich sie an der Wand entlang nach oben und ertastete dann den Lichtschalter, den sie schließlich nutzte. Wieder sprang das an sich schon schwache Licht flackernd an und erhellte den Raum notdürftig mit gelbem Lichtscheint. Und nun konnte sie sich genauer im Raum umsehen.

An alten Holzregalen, die kunstvoll mit Schnitzereien verziert waren, lagerten Dutzende von Dosen und alten Holzkisten. Dazu Fässer aus Holz, Metall und Plastik, die aufgereiht standen.
Aus einer Ecke roch es verführerisch nach Obst und Gemüse und Eryn fand dort körbeweise die Erzeugnisse aus dem hauseigenen Garten vor. Entweder getrocknet, eingelegt oder in Sandkisten.
Als sie vorsichtig weiter ging, erkannte sie ein Regal mit Weinen. Als Kind der neuen Welt wusste sie kaum etwas darüber, selbst das Arbeiten in der Bar konnte nicht helfen, Weinsorten der alten Welt zu identifizieren. Dann kam sie an Säcken voller Mehl vorbei und dann hörte sie ein leises Raunen. Ein Kratzen und sie konnte erkennen, dass sich die nächsten Kisten an der Wand leicht bewegten. Dort war ein ewiges Rascheln zu hören und Eryn schossen sofort Gedanken von Schlangen, Spinnen oder Skorpionen in den Kopf…

Plötzlich hörte sie Schritte an der Tür, gefolgt vom Geräusch eines Schlüssels, der sich im Schloss drehte!

Probe Eryn: Infiltrator. Bestanden!

Wie ein geölter Blitz nahm sie hinter einem der großen Fässer Deckung und betete, dass Will die Tür zum Schacht wieder geschlossen hatte.
Sie hörte ein verächtliches Schnauben und eine genervt klingende Frauenstimme. „Maria, du dumme ••••••••, wieder mal das Licht angelassen.“ Dann rief sie lauter nach hinten in den Gang, aus dem sie gekommen war: „Hector, dank deiner dummen Freundin dürfen wir bald wieder Sprit scavengen gehen. Ständig lässt sie alles brennen. Trichter ihr das mal ein. Keine Lust, meinen Arsch für Benzin zu riskieren, wenn die Vultures draußen rumlauern.“ Aus dem Gang kam ein bellendes: "Halt die Fresse, Lopez und mach. Der Doc wartet."
Dann wandte sie sich wieder dem Raum zu und kam die Treppe nach unten.
Eryn konnte das charakteristische Klappern einer Waffe hören, die gegen einen ledernen Munitions- oder Ausrüstungsgurt schwing, die Frau schien also bewaffnet zu sein und sich schnell zu bewegen.
Sie spürte, wie Jemand an das Fass stieß, hinter dem sie saß, als wolle sie es zur Seite rücken und das Herz blieb ihr fast stehen. Aus ihrem Versteck heraus konnte sie sehen, wie die Wachfrau genau dort, wo sie das Rascheln gehört hatte, etwas in einen braunen Jutesack stopfte und dann wieder schnellen Schrittes verschwand.
Und schon saß sie wieder im Dunkeln und war sich sicher, dass sie beim Verschwinden der Frau den Schlüssel nicht nochmal gehört hatte…

MeTa
23.09.2015, 17:14
Das war knapp, dachte Eryn bei sich. Wenige Augenblicke wartete sie noch, bevor sie sich traute, das Versteck wieder zu verlassen, noch mit sich hadernd. Sollte sie der Frau folgen? Es wäre sicherlich gut zu wissen, wo sie hier genau war. Es lag Nahe, dass es sich um die Niederlassung der Siedler handeln musste, mit denen die Vultures im Krieg standen - immerhin wurden Letztere von der Frau erwähnt. Sollten sie sich tatsächlich mit den Wilden verbünden, wäre dies ein fantastischer Weg, um die Sandals aus dem Hinterhalt anzugreifen.

Doch für den Anfang musste sie erst mal schauen, wie die Wunden ihres Begleiters versorgt werden konnte. Wenigstens war er keiner der halbstarken Idioten, die bei sowas beteuerten, es sei nicht so schlimm. Er gab der Barfrau recht schnell zu verstehen, dass es sich nicht um wirklich ernsthafte Verletzungen handelte, sie aber schon in Schlimmeres ausarten könnten, wenn man sie unbehandelt ließ. Dass er sich auch auf dem Rückweg tastend die schmutzigen Wände des Geheimgangs entlang nach vorne wagen müsste, war keine Aussicht, die zuversichtlicher machte. So tastete Eryn sich ein weiteres Mal an Regalen und Wänden entlang, bis sie die Treppe und damit den Lichtschalter erreichte, durchwühlte dann das Lager - durchaus gehetzt - nach etwas, das dem Arzt helfen könnte...

Eryn - Probe auf Ermittler + Experte: Siedlungen = Bestanden

..., um etwas später so erfolgreich zu sein, wie sie es sich nur hätte träumen lassen. Bingo. In der Hand hielt sie einen waschechten Erste-Hilfe-Kasten, der sich beim Öffnen auch noch als vollständig bestückt herausstellte. Sie ging zurück zum Gitter und zu Will, der sich gerade die Hand hielt und begutachtete, jedoch zu ihr aufblickte. "Eryn. Ich hab' mir schon Sorgen...", fing er an, als die Barfrau ihren Fund mit einem Grinsen präsentierte. "Sorgen sind nicht nötig!", lobte sie sich selbst fast etwas überschwänglich. "Versuch, deine Hand in Ordnung zu bringen. Ich schau' noch mal eben nach, was da oben los ist."

"Aber...!", noch bevor er etwas formulieren konnte, war sie wieder tiefer im Lager verschwunden. Erneut stieg sie die Treppe hinauf. Dieses Mal schaltete sie das Licht aus, anstatt an. Und dann öffnete sie die Tür einen Spalt, vorsichtig spähend.


Will verarztet sich selbst mit dem gefundenen First-Aid-Kit. Probe auf Medizin. Eigentlich 70%, aber durch das Kit sicher vereinfacht. Oder, Schikanemeister?

Mephista
23.09.2015, 17:20
Eiserne Entschlossenheit durchströmte die Schwarzhaarige. Hier und jetzt würde sie dieser selbstgefälligen Seeker zeigen, was es hieß, Leocadia die erhoffte „Beute“ streitig zu machen. Sollte sie ruhig glauben, sie wollte die Vultures komplett unter ihre Fuchtel bringen...wobei das durchaus nett klang. Sie als Anführerin eines Haufen von wirklich Überlebenden, die nicht versuchen, wie auf einem Ponyhof zu leben, sondern mehr oder weniger der harten Realität ins Auge sahen- sie könnte ja dafür sorgen, dass das wirklich so sein würde.
Doch erstmal musste sie ihren Prioritäten nachgehen, bevor sie sich um Imperiumspläne Gedanken machen konnte. Oberste Priorität zu diesem Zeitpunkt war, der Pseudo-Azteken-Prinzessin ihre Machete quer in den Arsch zu schieben und dann zu schauen, wie gut sie sich dann noch an Guapo ranmachen konnte.
"DAS IST GENUG!"
Wenn man vom Teufel denkt. In einem Affenzahn kam er herbeigerannt und gerade, als Léo sich nach ihm umwandt und seine alles andere al erfreute Miene sah, legte er auch schon nach:
"Léo! Du nimmst sofort die Machete weg. HIER WIRD KEIN BLUT UNTER FREUNDEN VERGOSSEN. „
Abgeshen davon, dass das eine der Lieblingsbeschäftigungen der Vultures zu sein schien und man bei einer Probe der Stärke im Kampf ja nun vielleicht einmal etwas wehtun könnte, Dios mío.
„Ihr habt mich zu eurem Anführer gemacht, ihr werdet auf mein Wort hören.“
Genaugenommen hatte sie ihn nie zum Anführer gewählt, also musste sie ja mal gar nichts.
„Niemand wird hier jemandes neuer Anführer sein. Wir lassen die Vultures, Vultures sein. Die Vultures lassen uns Hope'Ari sein."
Dafür, dass sie sich so sehr gegenseitig sein lassen wollten, waren sie aber durchaus sehr daran interessiert im Moment, eine riesige Clan-Massenhochzeit zu organisieren- mit allem Drum und Dran.
“Aber das is-„, setzte sie mit einer Mischung aus Wut und völliger Verwirrung an.
"Du lässt die Waffe fallen und wirst um Verzeihung bitten."
Das konnte unmöglich sein Ernst sein. Fühlte sich jetzt sein Ego verletzt, weil ihn die Meute an den Kopf warf, sich nicht in den Kampf zu trauen?
Sein Gesicht sprach etwas anderes. Es war eine Härte und Standfestigkeit in ihm, die sie zugleich überraschte und irgendwie... enorm anzog. Doch das Gefühl, das ihr am stärksten ins Gebein fuhr, war diese ... Enttäuschung in seinen Augen.

Eben noch wurde sie wie so fest wie noch nie zuvor von ihm geknuddelt, im nächsten Moment sah Fransico seine Tochter mit der steinernen Miene des Ärgers an. Eine kleine Träne rann ihm die rauhe Wange hinunter.
„Leocadia... was habe ich Dir gesagt?“
Ouch, er nannte sie nicht Léo, es war ihm ernst.
"Àlvaro und ich wollten beide Zuckerwatte und die Stadt von ganz oben angucken, Papa...“ , versuchte sie zu erklären.
„Lenk nicht vom Thema ab, junge Señorita, ich habe Dir eine Frage gestellt und erwarte eine Antwort.“
"Aber ich hab doch schon-„
„Leocadia Arellano-Felix.“, sagte ihr Papa scharf. Er war wirklich sauer auf sie.
Eingeschüchtert schaute sie zu Boden und nuschelte kleinlaut:
"Du hast gesagt, ich soll mir keine Sachen nehmen, die mir nich gehören, wenn Du es nich erlaubst und nich alleine Erkundungen machen, ohne Dir was zu sagen, weil das gefährlich ist.“
„Und warum musste ich dann vom Süßigkeitenmann hören, dass Du Dich in seinen Stand geschlichen und beklaut hast? Warum musste ich eine halbe Stunde nach meiner Angelita suchen, mit der Angst, dass weiß Gott was mit Dir passiert ist, nur um Dich dann vom Riesnrad runterwinken zu sehen?“
Léo blickte ihren Papa aus Rehaugen an.
"Weil ich nich auf Dich gehört habe, Papa.“
Etwas in seinem Blick veränderte sich. Da war keine Wut mehr, stattdessen war es etwas viel Schlimmerem gewichen.
Enttäuschung.

„Lo siento.“
Sowohl Guapo als auch Seeker verstanden wohl nur spansich.
„Es tut mir Leid.“
Dabei sah sie allerdings nicht die Vulture an, sondern den alten, nun noch heißeren Mann an.
„Mein Anführer ist wie der Vater unseres Clans. Ich war die widerspenstige Tochter. Ohne sein Wissen oder sein Einverständnis habe ich mich gegen ihn und unseren Clan gewandt. Ich suche noch immer die Ehre, zeigen zu dürfen, welche Stärke in Hope’Ari steckt, doch noch vor meinem Stolz kommt das Wort meines Anführers.“
Sie fixierte Seeker, senkte den Blick und ließ die Machete in den Staub fallen.

Daen vom Clan
23.09.2015, 18:00
Will hätte nun liebend gerne Jemanden gehabt, der ihm vielleicht zur Hand geht, denn sich selbst zu verarzten mit zerschrammten Fingern schien doppelt so schwer und noch ein gehöriges Stück schmerzhafter zu sein.
Doch Eryn war schon wieder in dem Lagerraum verschwunden…

Probe Will: Medizin: Bestanden! (Erleichtert durch Medipack, erschwert durch kaputte Hände beim Hände reparieren)

Eryn lauschte auf ihren eigenen Atem, als sie oben an der Treppe stand und das Ohr an das alte, trockene, doch auch hier vollkommen mit Schnitzereien verzierte Holz der Tür presste.
Erst als ihr Atem leiser wurde und ihr Herz nicht mehr so klopfte, öffnete sie die Tür einen Spalt und wagte einen ersten Blick.
Sie sah einen dunklen Gang vor sich, der nur leicht beleuchtet war von einigen wenigen Glühbirnen ohne Fassung an der Decke, der Großteil schien ausgefallen.
In dem Gang vor ihr gingen zwei Türen ab, die offen standen, in zumindest einer der Türen konnte sie einen rudimentären Waschraum sehen, der andere Raum war nicht einsehbar. Folgte sie mit Blicken den Gang weiter, erblickte sie in gut dreißig Metern einen deutlich größeren Raum, in diesem Kellerraum führte auch eine Treppe nach oben. Der Raum war hell beleuchtet und sie konnte zwei Wachleute sehen, einer davon war die Frau, die den Jutesack auf dem Tisch liegen hatte und mit dem anderen Mann gerade Karten spielte. Sie hatten ihre Waffen direkt bei sich, auch hier moderne Varianten.
Leider konnte sie den hell erleuchteten Raum mit der Treppe nicht einsehen, aber sie hörte von dort, wie eine weitere Tür geöffnet wurde die Fistelstimme eines alten Mannes zu hören war. „Ich bin dann soweit, bringen Sie mir die neuen Testobjekte rein, dann kann es sofort losgehen…“ Sie konnte erkennen, wie die Frau und der Mann am Tisch vielsagende, fast angeekelte Blicke tauschten, dann stand sie betont langsam auf und griff nach dem Jutesack, um schließlich aus Eryns Blickfeld zu verschwinden.
Der Mann hingegen nutzte die Chance, um sich die Karten seiner Kameradin in aller Seelenruhe anzuschauen und um seinen „Pokereinsatz“ von einigen Zigaretten und Patronen zu erhöhen…

-

Seeker hatte Leo keine Sekunde aus den Augen gelassen, ihr Blick war hart, humorlos und in ihm brannte ein Feuer, als wollte sie die Seele von Leo alleine durch ihren Blick töten.
Als die Machete dann zu Boden fiel und Leo den Blick senkte, ging ein kollektives Aufatmen durch alle Versammelten. Die Vulture sahen Lancaster an, der zornbebend da stand und soeben eine Art von Stärke gezeigt hatte, die sie verstehen konnte und zugleich jedoch Schwäche offenbarte, was ihn als Anführer betraf.

Lancaster spürte, wie sich der Blick von Pray in seinen Rücken bohrte, noch bevor er sich um drehte, wusste er, dass der alte Mann auf dem Balkon der Scheune stand und ihm ernst zunickte, dann schloss er wie in großer Erleichterung seine Augen und lächelte dem Mann aus Shengs Hope zu.

Seeker stand noch immer bedrohlich nahe an Leo, diese hielt noch immer den Blick gesenkt. Die Anführerin der Vulture tippte mit der Fingerspitze des Zeigefingers die höllisch brennende Schnittwunde von der Machete an und blickte den Blutstropfen, der sich dort nun befand, für einen Augenblick an.
Dann legte Seeker ihr diese Hand auf die Brust. Spreizte die Finger in einer Geste, wie Lancaster es vorhin bei ihr gemacht hatte und fuhr mit diesen nach oben, stillschweigend und mit hartem Blick, bis sich ihr mittlerer Finger genau in der Mitte von Leos Hals befand, die den Druck spüren musste, jedoch keinen Millimeter zurückwich. Sie spürte das Blut der Kriegerin, das nun auf ihrem Hals war.
Als würde sie eine komplizierte magische Geste wie aus einem Film der alten Welt weben, drehte Seeker Vulture die Hand mit den gespreizten Fingern, so dass sie nun das Kinn von Leo umfassen konnte und sie zwang, sie anzusehen. Sie flüsterte leise, wissend, dass nur Leo sie verstehen konnte.
„Es ist gut, wenn Küken und Kriegerin den Platz kennt, der ihr zusteht.“ Sie verengte ihre Augen. „Etwas an mir, etwas an dem, was ich tue, lässt dich rasend werden. Ich bringe dein Blut zum Kochen, mehr als es tausend Kriegsschreie und Lieder es jemals könnten.“ Dann legte sie den Finger mit den Resten ihre Blutes auf der Unterlippe von Leo ab und starrte sie weiterhin an. Zwei Augenpaare, die sich fixierten, versuchten einander nieder zu ringen. Eine Schlacht, die heute noch keinen Sieger fand. „Ich kann es nicht erwarten herauszufinden was es ist, Kriegerin.“, sagte Seeker, zum ersten Mal voller Ernst und sie nicht Küken oder Affenmädchen nennend.

Und während ein Blutstropfen der Vulture Leo Unterlippe nach unten rann, trat sie einen Schritt zurück von der Hope’Ari und bückte sich nach Leos Machete. „Ich werde sie in Ehren halten.“, sagte sie und steckte sie sich in ihre Rückengürtung zu der Vielzahl ihrer anderen Waffen und Klingen.

„Also, Langkaaster von den Hope’Ari. Wo stehen wir?“, fragte sie ihn, zum ersten Mal deutlich Abstand zu ihm einhaltend.

„Wir stehen vor einer großen Kriegerin!“, erschallte es dann plötzlich von hinten.
Voodoo hatte sich am Eingang aufgebaut und zog am Genick Nadelohr nach vorne, der den Alligatorenschwanz fallen ließ und die Vulture im Kollektiv aufjubeln ließ, es wirkte, als die tödliche Situation schon vergessen, als sie im Triumphgeheul die Arme nach oben rissen.
„Sag was.“ Stupste Voodoo Evi an und schob sie langsam nach vorne.

~Jack~
23.09.2015, 18:57
Nach Befestigung des Lagers kletterte Vincent zu seinem provisorischen Scharfschützennest — eine Aneinanderreihung von Fässern und Decken die alles andere als subtil war, ihm aber einen gewissen Sichtschutz bot — und gönnte sich nach all der Anstrengung erst mal einen kleinen Snack. Schmeckte zwar nicht wirklich gut, füllte aber wenigstens seinen Magen. Wenn er jetzt nur wüsste, was er mit dem Rest des Tages anfangen sollte. Er hätte vermutlich bei den Vultures vorbeischauen können, aber bis er dort ankam war dieses Verbrüderungsritual vermutlich längst vorbei. Außerdem erschien ihm dieser Klan viel zu unzivilisiert. Hätten sie mal zuerst bei den Sabals vorbeigeschaut, auch wenn Vincent dann kein Scharfschützengewehr in die Finger bekommen hätte.

"Wenn ich eh schon hier rumsitze..." Er warf den Rest seines Essens über den Rand des Containers und schnappte sich das neben ihm liegende Scharfschützengewehr. Daraufhin schob er es zwischen zwei der westlich gelegenen Fässer und spähte in die Ferne. Wer von außen zusah, hätte nur den Lauf sowie das Zielfernrohr unter einer von oben herunterhängenden Decke hervorschauen gesehen. "Dann mal schauen ob sich hier irgendwelche Spione herumtreiben. Wäre ja seltsam wenn uns weder die Sabals noch die Vultures im Auge behalten." Wenn nicht, dann konnte er zumindest nach herannahenden Zombies Ausschau halten. Größere Massen wären ihnen zwar aufgefallen, aber es wäre nicht das erste Mal, dass ein einzelner Zombie ein Lager 'infiltriert' und sich dann langsam aber sicher durch dessen Besatzung mampft. Am Ende waren dann dutzende Zombies aktiv, ohne dass irgendwer was mitbekommen hat.

Vincent hält nach Bedrohungen Ausschau. Vielleicht erspäht er dabei ja irgendwas? :bogart:

truecarver
23.09.2015, 20:29
Das Fabrikgelände dürfte leicht zu finden sein. Dennoch hatte es sich Jäger angewöhnt, die Wege zu den Einsatzorten so oft es ging abzuzeichnen. Das half bei den Scavenger Runs sich wieder zurecht zu finden, Orte von Interesse für spätere Besuche zu markieren und Anhäufungen von Untoten festzumachen. Aus Mangel an Papier nahm er meistens die Handflächen als Ersatz. Die dünnen schwarzen Linien hoben sich auch dieses Mal von seiner ständig blassen Hand ab.

Das Lager war recht leer zur Zeit. Jäger spielte mit dem Gedanken, die gesammelten Leichenteile zur Grube zu bringen, konnte die Disziplin dafür im Moment nicht aufbringen. Er spuckte verächtlich auf den leblosen Haufen, aus dem verweste Körperteile ragten und begann mit Händen in den Taschen ziellos über die Baustelle zu schlendern. Innerlich brannte er darauf, sich nützlich machen zu können. Sollte der Chef hier wieder eintrudeln, so hätte Jäger gerne etwas gehabt, das er während dessen Abwesenheit vorweisen konnte.

Irgendwas blitzte auf in seinem Augenwinkel. Jäger schirmte die Augen vor der Sonne ab und starrte in die Ferne. Da! Schon wieder. Er näherte sich einer Anhäufung an Fässern, die mit Planen zugedeckt waren. Erst als man näher kam ließ sich feststellen, dass sie nicht grundlos hier platziert waren. Der metallene Lauf eines Gewehres bewegte sich bedächtig von einer Seite zur anderen.

Jäger hob sein Bein über das Guckloch und blieb breitbeinig über dem Lauf stehen. Der Schütze schien nichts bemerkt zu haben und scannte immer noch langsam den Horizont ab. Mit einer schnellen Bewegung beugte sich Jäger nach vorn mit dem Gesicht kopfüber direkt vor dem Zielfernrohr und rief:

"Waidmannsheil, Kollege!"

Lynx
23.09.2015, 20:44
Gerade noch hatte Voodoo für Evi ausgemalt, wie sie feierlich empfangen werden würde - was ein bisschen unangenehm gewesen wäre, aber auch ziemlich cool - als sie in eine Party geschneit waren, bei der es eindeutig nicht ums Feiern ging.
Die Taucherin hatte beobachtet, wie Seeker und Léo sich gegenüber gestanden waren und sich dadurch scheinbar im ganzen Camp trotz der Hitze eine schneidende Eiseskälte gebreitet hatte. Augenblicklich bekam Evi eine Gänsehaut, und das wohlige Gefühl von kurz zuvor hatte sich in einen dicken, unangenehmen Klumpen in ihrem Magen verwandelt.
Dann war Lancaster dazwischen gegangen. Die Überraschung über sein Auftreten wäre etwas größer gewesen, wenn die Situation nicht so angespannt gewesen wäre, aber auch so wirkte es immer noch ungewohnt. Fast als wäre er jemand völlig anderes.

Und plötzlich hatte sich die Stimmung wieder gewandelt, als hätte jemand einen angespannten Faden endlich durchgeschnitten, bevor er von selbst reißen konnte. „Wir stehen vor einer großen Kriegerin!“ Evi konnte dem Ganzen kaum folgen, so seltsam war die Wandlung. Auf eisige Stille folgte Jubel, und irgendwann realisierte sie, dass alle sie ansahen. Sie merkte, dass auch Seekers Augen auf ihr ruhten, und das machte sie richtig nervös. Sie konnte die Anführerin einfach nicht einschätzen und hatte eine Menge Respekt vor ihr.
„Sag was.“ stupste Voodoo Evi an und schob sie langsam nach vorne.
Eine leichte Panik überfiel sie nun, und mit großen Augen starrte sie in namenlose Gesichter, die irgendetwas von ihr erwarteten. "Ich äh... bin eigentlich keine große Krieg...." Aber dann sah sie den Alligatorenschwanz vor sich liegen, den sie wahrhaftig aus eigener Kraft beschafft hatte, und sie spürte das Leder am Griff des Holzpflockes, den sie immer noch in der Hand hielt. Und damit erinnerte sie sich an das Gefühl, das sie verspürt hatte, als sie im Wasser gelauert hatte. Und an das Gefühl, als sie den Kampf hinter sich gebracht hatte. Sie war mutig gewesen, stark, und vor allem stolz.

"Ich bringe euch das Blut und das Fleisch des Alligators. Ich habe das Tier im Sumpf aufgespürt und die Prüfung des Blutes vollendet." Ein kleiner, unsicherer Seitenblick zu Voodoo, der zufrieden lächelte.
"Naja, es war nicht leicht. Aber ich wollte kämpfen, um mich - als Vertretung für meinen Clan - zu beweisen. Die Hoppari haben immer an mich geglaubt, mir alle Möglichkeiten gegeben, mich zu entfalten. Durch sie konnte ich über mich selbst hinauswachsen, meine Fähigkeiten trainieren und meine Schwächen in Stärken umwandeln." Das war eine nette Umschreibung dafür, dass sie in die Prüfung irgendwie zufällig hineingerutscht war. Aber es war auch die Wahrheit, dass sie in Shengs Hope einen sicheren Hafen gehabt hatte, in dem sie akzeptiert gewesen war, aber trotzdem auch frei.
"Aber dann ist noch etwas passiert. Die Vulture haben an mich geglaubt, obwohl ich eine völlig Fremde war. Sie haben mit mir geteilt, obwohl ich nie bewiesen hatte, dass ich es Wert war." Evi streckte ihre Hand aus und hielt den Pflock so vor sich, dass alle ihn sehen konnten. Er war nun trocken, hatte aber immer noch eine rötliche Färbung.
"Ich habe nicht mehr nur für mich und meine Leute gekämpft. Ich habe dafür gekämpft, einem weiteren stolzen und mutigen Clan gerecht zu werden, der mir diese größte Ehre erwies, ihre Prüfung des Blutes abzulegen." Nun wurde die Taucherin leicht rot, weil sie nicht wusste, ob sie nicht zu dick aufgetragen hatte. Aber es war nur so aus ihr herausgesprudelt, weil sie einfach wirklich so empfand.
"Also... ja. Danke." Es war zwar an alle gerichtet, aber aus Verlegenheit hatte sie sich an Nagelohr und Voodoo gewendet, denen sie lächelnd zunickte. Letzterem drückte sie dann den Pflock in die Hände, die sie noch kurz festhielt. Der leichte Druck sollte ihm deuten, dass sie über die Leihgabe wirklich dankbar war. Und dass sie das Auge auf jeden Fall sehen lassen wollte.

MeTa
23.09.2015, 21:44
Wieder stand Eryn vor einer Entscheidung. Wieder war die Neugier zu groß, um einfach umzudrehen. Doch sie würde noch ein mal kehrt machen, um Will zu holen. Die beiden waren nur zurückgekehrt, weil er eine Waffe besaß. Es wäre rücksichtslos, nun ohne diese Waffe weiter zu gehen, auch wenn es ihr bislang gelungen war, unentdeckt zu bleiben.

So stiefelte die Barfrau die Treppe erneut hinunter und blicke am Gitter noch mal dem Arzt ins Gesicht. "Schon wieder da", sagte sie lächelnd und drehte die Handflächen zu einer 'Voila'-Geste nach oben, grinsend. Wie sie erkennen konnte und erwartet hatte, hatte der Mediziner seine Wunde gut versorgt. "Ich muss mich weiter umgucken, da oben ist zu viel los!" Sie sprach mit einer Begeisterung, die keinerlei Widerspruch zuließ. Doch es schien ohnehin, als hätte auch ihr Begleiter Blut geleckt. Sie sah ihn sogar lächeln - ein seltenes Gebaren seinerseits. "Wir sind ein gutes Team. Ich komme mit", ließ er sie wissen und rang damit auch der Schönheit ein Lächeln ab. "Das wollte ich hören!"

Die 25-Jährige führte Will zur Tür und öffnete diese wieder vorsichtig, erklärte ihm kurz, was er auch selbst hat sehen können. Der Wachmann saß noch immer dort, blickte in Richtung der Tür nach oben, hinter der die Frau mit dem 'Testobjekt' verschwunden war. Er gab sich schon jetzt fast zu unschuldig, nahm er sich wohl schon vor, der Kollegin sein Kartenspiel-Schummeln zu verheimlichen. "Ich will erst mal schauen, was dort ist", erklärte Eryn ihr weiteres Vorhaben und deutete auf den nicht einsehbaren Raum, der vom halbdunklen Korridor abging. "Ich geh' vor, schaue rein und gucke, ob die Luft rein ist. Wenn sie es ist, winke ich dich heran und wir schauen uns um, okay?" Will nickte. "Ich bin schlecht im Schleichen. Also.... gut, dass du vorgehst!" Auch sie bedachte das wieder mit einem Nicken. "Dann gehst du nie weiter als ich. Ich scoute und wink dich erst heran, wenn ich sicher bin, dass alles gut ist. Aber... wenn ich doch in Schwierigkeiten gerate, brauch' ich dich vielleicht. Ich versuche, mich raus zu reden - das kann ich gut -, aber wenn gar nichts mehr hilft, dann..." - sie blickte nur auf das Maschinengewehr und ließ den Arzt noch mal ein Lächeln sehen. Dann atmete sie durch, bereitete sich so darauf vor, möglichst ruhig zu sein.

"Also dann..."


Eryn geht auf Höhe der beiden Räume vor und scoutet. Probe auf Infiltrator (über Gruppe) + Experte: Siedlungen = 60%

Will kommt nach und schaut, was ihm so auffällt. Probe auf Ermittler + Experte: Siedlungen = 80%

Daen vom Clan
23.09.2015, 21:59
Vincent lag nicht unbedingt gemütlich, denn die Planen waren irgendwie feucht und stanken erbärmlich, aber er wusste genau, dass es eine perfekte Deckung und ein sehr gutes Scharfschützennest war.
Ruhig atmete er ein und aus, ein bisschen flacher als sonst, dank des Gestanks nach Öl und sorgsam ließ er mit ruhiger Hand das Gewehr immer wieder von links nach rechts wandern, suchte den Baumbestand ab und den Fluß.
Plötzlich! Plötzlich sah er eine Gestalt am Fluss, die sich durch das Flussbett kämpfte. Nicht bedrohlich, mehr ungeschickt, nicht auf das Lager achtend und von Süden her kommend.
Sofort zuckte er zurück und wollte die seltsame Sichtung wieder einfangen, als er noch viel plötzlicher ein riesiges, vergrößertes Auge sah, dass ihn direkt anstarrte!

"Waidmannsheil, Kollege!"

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Seeker hatte beide Augenbrauen gehoben, als sie den Alligatorschwanz gesehen hatte und bei der Rede von Evi anerkennend genickt. Sie stand nun mit verschränkten Armen auf dem Dorfplatz und ließ ihren Blick immer wieder forschend durch die Gesichter der Anwesenden wandern. Die jubelnden Jungkrieger, die nun angelaufen kamen und die drei neu Hinzugekommenen umschwärmten und bejubelten, als sie die bis dato gefährlichste Prüfung gemeistert hatten.
Die Anführerin der Vultures ließ auch den Blick immer wieder in Richtung Leo wandern, die ihr ein vollkommenes Rätsel war. Lag es daran, dass sie einander so sehr ähnelten?
Doch so sehr die Anführerin ihre Gedanken und ihre Phantasie marterte, sie konnte sich nicht ausmalen, warum dieses Mädchen ihr so gram war. Aber sie würde es herausfinden oder aus ihr heraus prügeln. In der Zwischenzeit ließ sie den Blick mit steinerner Miene an Lancaster entlang wandern und schnalzte dann unterbewusst einen Laut der Zustimmung, der nicht eben leise war und sicherlich von Leo und Lancaster vernommen worden war.

Nadelohr genoß es sichtlich, plötzlich so mit Fragen bestürmt zu werden, auch wenn diese sich alleine um die ihm unbekannte Frau drehten, doch akzeptiert von Voodoos schweigendem Wohlwollen konnte er nicht anders als die Geschichte immer wieder zum Besten zu geben, Evi tausend weitere Fast-Tode anzudichten und den Todeskampf des riesigen Reptils weiter auszuschmücken. Als einer der erfahrenen Jungkrieger dann nach vorne trat, Evi mit einem arroganten Blick musterte, dann breit lächelte und ihr die Hand wie zu einem Gruß hin streckte, ging Voodoo dazwischen und schlug dem jungen Mann auf den Arm, so dass er ihn zurück zog, ehe die verwirrte Evi wie selbstverständlich die Hand mit ihrer ergreifen konnte. „Er will sich mit dir vereinen. Seine Geschichte mit deiner Geschichte verschmelzen“. brummte der Ritualmeister mit seiner tiefen Stimme und scheuchte einige andere Krieger weg. „Wie du weißt, gehen mit jeder Nacht gemeinsamer Lust der Vereinigung, die Fäden der eigenen Geschichte in die des Partners über. Geschichten und Bänder verweben sich. Man wird eins und jedes Band durch das Flechten stärker.“ Nun war Evis Kopf hochrot, ein Zeichen für Nadelohr, aufgeregt „Seht nur, sie wird wütend! Dank der gefiederten Schlange, dass es hier im Lager keine Alligatoren gibt!“, was die Menge begeistert aufnahm.

Schließlich wurde es Seeker zu bunt. Sie nahm einer der umstehenden Wachen das uralte Gewehr aus der Hand und feuerte einen Schuss in die Luft ab. „Krieger der Vulture, ihr gackernden Küken. Keiner von euch hat genug Tinte in der Haut, um sich mit den Hope’Ari bereits zu vereinen. Und die Hope’Ari haben noch nicht genug getan, um unsere Geschichte teilen zu dürfen.“ Sie blickte eindeutig in Richtung Lancaster als sie fortfuhr. „Was aber noch nicht ist, kann noch werden. Bis dahin schenkt euch der Wald und der Sumpf nichts. Also geht zurück an eure Arbeit und lasst den anderen Clan atmen und den Himmel sehen.“

Schweigend und murmelnd und nach der Zahl der bestandenen Prüfungen strahlten viele der Vulture Lancaster, Evi, Haile und auch Leo an, als sie sich wieder an die Arbeit machten…

Evi wollte gerade zu Lancaster gehen, als sie hinter sich ein letztes Mal die tiefe Stimme vernahm. „Das Auge wird sehen. Es wird Zeit, deine Geschichte aufzuschreiben. Ich habe Vorbereitungen zu treffen. Wenn es unsere Clans heute Nacht noch gibt und sie sich nicht zerfleischt haben, dann warte bis der Mond am höchsten steht. Dann erscheine. Ich habe dir Etwas zu geben.“

Er nickte ihr noch einmal zu.

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Eryn nutzte die Ablenkung des schummelnden Pokerspielers, um schnell in den ersten Raum zu huschen. Dort drin war es stockdunkel und es roch würzig nach Kartoffeln und Brennnessel. Das feine Licht, das durch den Gang in den Raum fiel, offenbarte zwei große Waschtröge und ein Waschbrett, es sah aus, als würde sich hier die Wäscherei befinden. Will bedeutete Eryn, dass er schon einmal den nächsten Raum überprüfen sollte und die hübsche Frau huschte sogleich in das Zimmer gegenüber.

Kaum dass sie dort angekommen war, hörte sie eine miesgelaunte Frauenstimme: „Was ein Arschloch, der Doc. So ein gruseliges Arschloch…“
„Und was machen sie?“
„Alle tot – es funktioniert.“
„Gruselige Scheisse, wenn dieser Dreck hier losgeht, dann sind wir sowas von im Arsch.“
Die Frau schnaubte wieder nur und setzt sich hin, man hörte deutlich das Knarzen des Tisches und des Stuhles.
„Also, ich erhöhe um 3 Patronen und eine ganze Schachtel Zigaretten.“, hörten Beide den Mann grinsend sagen und widmeten sich wieder ihrer Aufgabe.

Im rechten Raum angekommen, hatte sie wieder Schwierigkeiten, sich zu orientieren, denn es war sehr dunkel hier.
Dieser Raum schien deutlich größer zu sein, das spürte sie durch den leichten Hall ihrer Schritte und selbst ihr Atem echote, so kam es ihr vor.

Hier würde sie sich geschickt anstellen müssen, wollte sie tiefer eindringen, ohne aufzufallen.

Probe Eryn: Infiltrator: Bestanden!

Sie ging schnell ein paar Schritte zurück und signalisierte dem Doc, dass sie kurz die Tür schließen würde.
Will nickte kurz und als Eryn das Licht anmachte, traute sie ihren Augen kaum.

Probe Will: Ermittler: Bestanden!

Der junge Arzt hatte sich währenddessen die Wäscherei genauer angesehen und konnte sich mittlerweile einen Reim auf die Brennessel und den Geruch nach Kartoffeln machen. So stellten sie wohl eine Art Lauge her, damit sie die Kleidung würden waschen können, im Grunde eine sehr gute und kluge Methode, die wahrscheinlich in Shengs Hope nur wenigen bekannt vor. Und irgendwie musste er plötzlich an seinen Vater denken. Ärgerlich wischte er den Gedanken beiseite und widmete sich wieder dem Raum an sich. Er öffnete einen Schrank und fand voll Erstaunen gut erhaltene Kleider, die überraschend gut dufteten, als hätte man sich beim Waschen wahrhaftig viel Mühe gegeben.

Eryn war erschlagen im sprichwörtlichen Sinne. Als sie den Lichtschalter betätigt hatte, sah sie etwas so wunderschönes und seltsames, dass sie lange in ihrer Erinnerung kramen musste, um herauszufinden was es war.
Eine runde Kugel an der Decke, bestehend aus so etwas wie Spiegelscherben drehte sich von Strom betrieben und das Licht, das dagegen geworfen wurde, erstrahlte nun in tanzenden Flecken im ganzen Raum. Dies musste eine sogenannte Discokugel sein, sie wusste nicht, ob sie den Begriff bei Morris oder anderswo gehört hatte. Den Raum konnte sie nun voll einsehen und erkannte, wie groß er war. Eine Bar, ähnlich wie der im Derrecks erstreckte sich in einer Ecke und war nur noch mit einigen wenigen bunten Flaschen befüllt. Sie sah außerdem seltsam unpraktische Tische, die mit grünem Filz bespannt waren und mehr wie kleine Becken wirkten, darauf befanden sich unterschiedlich angemalte Kugeln. Genauso verwirrt war sie im ersten Moment über eine durchgehende schmale Stange aus chromverkleidetem Metall, welches von einem Podest ausgehend bis zur Decke des Raumes ging aber augenscheinlich keine tragende Funktion ausübte.
Ihr wurde klar, dass sie verdammt wenig über die alte Welt wusste, wenn es hart auf hart kam.
Die zahlreichen Sitzgelegenheiten dieses Raumes ignorierte sie und öffnete die Tür, als das Licht wieder ausgeschalten und das Sternenmeer damit erloschen war. Ihr gegenüber stand Will und hielt ihr eines der Angestellenkleidchen hin.
Eryn zeigte ihm den Vogel und Will wedelte damit nun umher und dann wurde ihr klar, dass er damit vorschlagen wollte, es als Möglichkeit des weiteren Einschleichens zu nutzen. Oder man es theoretisch dazu nutzen könnte!

~Jack~
23.09.2015, 22:46
Vincents Herz pochte in seiner Brust als sein Blick über die seltsame Gestalt am Fluss schweifte. Er hatte sie nicht fokussieren können, aber nach einem wild Tier sah es nicht aus. Vielleicht nach einem Zombie? Oder einem einsamen Wanderer?
In Windeseile schwenkte er das Gewehr zurück. Irgendwo hier musste doch—

"Waidmannsheil, Kollege!"

Erst kamen die Worte. Dann ein gewaltiges Auge. Vincents Herz stoppte, sein Geist schrie, aus purem Reflex beugte sich sein Finger um den Abzug. Dann riss er die Waffe nach oben und zerstörte beinahe seine Deckung. Ein Krampf packte seinen Arm und er rammte die Fingernägel seiner freien Hand hinein. Nur Sekunden trennten ihn davon das Gewehr doch noch abzufeuern. Dann rieß Jäger es ihm aus der Hand und Vincent sank zu Boden. Schwer atmend schloss er die Augen. Die Anspannung in seinen Fingern wich, sein Herzschlag normalisierte sich. Und dann kam die Wut. „Bist du denn bescheuert?! Erst schreckst du mich auf und dann steckst du dein Auge vor die Linse? Wolltest du etwa, dass ich dir die Rübe wegballere?!“

"Ich dachte eigentlich du hättest mich gesehen. Ansonsten musst du noch an deinen Fähigkeiten arbeiten."

An seinen Fähigkeiten arbeiten, pah! Wie soll er denn bitte die gesamte Baustelle auf einmal im Auge behalten? Mit einem Partner der ihm Ziele ansagt wäre das sicherlich möglich, aber doch nicht alleine. Und erst recht nicht mit einer Waffe, die er zum ersten Mal verwendet. Er konnte vor langer Zeit zwar mit einem ähnlichen Gewehr trainieren, aber mehr als ein paar strunzdumme Zombies hatte er dabei nicht ins Jenseits geschickt. „Gib das wieder her!“ Er schnappte sich das Gewehr und trat aus seinem Scharfschützennest, die Augen gen Süden gerichtet. Dann hob er seine Waffe und lugte durchs Zielfernrohr. Was auch immer er vorhin gesehen hatte war verschwunden, hatte sich vielleicht schon längst ins Lager geschlichen. „Irgendwas ist hier rumgeschlichen bevor du mich aufgeschreckt hast. Keine Ahnung was es war, aber wir sollten dem vermutlich auf die Schliche gehen. Außer du irgendwas besseres zu tun?“

truecarver
23.09.2015, 23:39
"Irgendwas ist hier rumgeschlichen bevor du mich aufgeschreckt hast. Keine Ahnung was es war, aber wir sollten dem vermutlich auf die Schliche gehen. Außer du irgendwas besseres zu tun?"

"Herumgeschlichen?", wiederholte Jäger mit Verwunderung und spähte angestrengt in die gleiche Richtung. Der graublaue Himmel spiegelte sich in dem ruhigen Fluss. Hin und wieder durchbrachen unsichtbare Kröten die Stille. Von ungebetenen Gästen war keine Spur.

Jäger wandte sich erneut zu Vincent.

"Bist du sicher?"

Vincent schaute wieder durchs Zielfernrohr, der Lauf bewegte sich nun hektisch zu allen Seiten des Lagers.

"Ja, bin ich. Scheißdreck. Hast du eine Ahnung was passieren würde, wenn ein Zombie bei uns reinschneit?"

"Mh-hm.", nickte Jäger nachdenklich. "Frisst uns Haare vom Kopf, dann den Kopf, dann den Rest. Wir sollten gucken, ja?"

"Ja. Du gehst voran. Und Jäger, beim nächsten Mal hast du ein Loch im Kopf."

"Eh, ich dachte du guter Schütze, Kollege. Du musst auch bei wi-dri-ge Bedingungen arbeiten können, verstehst? Schnell zwischen Freund und Feind unterscheiden um Freund nicht aus Versehen Loch in Kopf zu machen."

"Wer hat was von aus Versehen gesagt?" Vincent ignorierte Jägers breites Grinsen und rappelte sich auf. Als sie sich beide von dem Snipernest entfernt hatten, sagte Jäger nach einer kurzen Denkpause:

"Okay, ich schlage vor du nimmst Südwesten, ich Südosten." Er wies mit seiner schwarz angemalten Hand auf die zwei südlichsten Ecken der Baustelle. "Dann wir schreiten Rand ab und gucken wo dein Phantom sich den Pimmel wäscht und wenn einer von uns ihn findet, dann wir schreien laut. Abgemacht?"

~Jack~
24.09.2015, 03:34
Wo dein Phantom sich den Pimmel wäscht … dieser Kerl hatte schon eine sehr eigene Ausdruckweise. Sein Plan klang dafür nicht schlecht, jedenfalls insofern sich dieses „Phantom“ nicht schon tiefer in das Lager begeben hat. „An sich ist dein Plan ganz okay, aber wenn sich hier tatsächlich irgendwer oder irgendwas rumtreibt, wäre es vermutlich sinnvoller die Grenzen gemeinsam abzuschreiten. Nicht, dass wir noch einer nach dem anderen ausgeschaltet werden ohne es mitzubekommen. Ich bin mir außerdem sicher, dieses 'Phantom' beim Fluss gesehen zu haben. Also fangen wir am besten im Südosten an und schauen auch im Unterholz nach dem Rechten.“ - „Wie du willst.“

Vincent hängte sich das Gewehr über die Schultern — auf kurze Distanzen wäre es mehr als nur hinderlich — und zog stattdessen seine Pistole. Jäger tat es ihm gleich und gemeinsam schritten sie zur Stelle, wo der Fluss anfing an der Baustelle vorbeizurauschen. Vincent hatte seine Aufmerksamkeit dabei auf Südwesten gerichtet und Jäger auf Südosten. So konnten sie die anderen Richtungen aus dem Augenwinkel ebenfalls im Auge behalten. Sollte für Zombies vollkommen ausreichen. Und wenn es doch ein Mensch war, dann würde er entweder mit Schüssen auf sich aufmerksam machen, oder sich im Unterholz verkriechen bis die Gefahr vorüber war.

„Siehst du irgendwas?“ - „Wasser. Sand. Steine.“ Jäger versuchte dabei so neutral wie möglich zu klingen, aber Vincent konnte nicht umhin den Spott hinauszuhören. - „Etwas auffälliges!“ - „Nein.“ - „Das kann doch nicht sein! Ich bin mir sicher irgendwas gesehen zu haben.“ Er ließ seinen Blick nach Westen schweifen. Dann nach Süden. Dann direkt auf den Fluss zu. Jäger hatte recht. Es war nichts auffälliges zu sehen. Hatte er sich diese Bewegung tatsächlich nur eingebildet?

Kaia
24.09.2015, 10:14
Eryns Lippen fomten ein 'oh'. Die Idee, dass sie sich verkleiden könnte um für den Fall, dass sie entdeckt werden würde, sie vielleicht nicht umgehend als Einbrecherin zu erkennen war gefiel ihr. Sie nickte Will bestätigend zu und wies ihn mit ihren Händen an das Stück Stoff zu ihr herüberzubringen. Vorsichtig schlich Will zu Eryn herüber. Jedes kleine Geräusch das er verursachte ließ sein Herz einen Schlag aussetzen. Wenn sie erwischt werden würden könnte das ihr Todesurteil sein. Er drückte Eryn die Kleidung in die Hand. "Beeil dich." flüsterte er. Eryn grinste und zog verspielt ihre Augenbrauen hoch. "Du kannst es ja gar nicht abwarten mich in dem Fummel zu sehen was?" Will verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. "Eryn, mir ist vollkommen egal was du trägst ich möchte nur nicht, dass wir hier erwischt werden." Eryn streckte Will die Zunge heraus und verschwand dann in der Dunkelheit der Bar. Will konnte ein leises rascheln von Kleidung hören und kurz darauf tauchte die Bardame auch schon wieder neben ihm auf. Sie drückte ihm ihre eigentliche Kleidung in die Hand und bedeutete ihm, dass sie weitergehen wollte.

"Sei vorsichtig ok? Ich werde hier unten auf dich warten." Will war besorgt, ob ihr Plan aufgehen würde. Immerhin wussten sie beide nicht wer oder was sich dort oben befand. Eryns Miene hatte wieder ernstere Züge angenommen und sie nickte. "Mach dir keine Sorgen. Wenn ich nicht wieder zurückkomme dann gehst du alleine zurück ins Lager." Will gefiel dieser Plan immer weniger, aber sie wollten beide wissen was sich dort oben befand.

Eryn musste die beiden Gestalten austricksen, dass war klar. Nur wie? Sie ließ ihren Blick schweifen. In der Bar gab es nichts was sie gebrauchen könnte um ihr Schauspiel authentischer zu gestalten. Die Wäscherei? Sie sah Will an und blickte dann fragend zur Wäscherei. Er schüttelte nur den Kopf. Dann fiel ihr das Lager mit den vielen Weinflaschen ein. Das könnte funktionieren. Sie beudeutete dem jungen Arzt, dass er warten solle und huschte flink wie eine Katze hinunter ins Lager. Sie nahm eine der Weinflaschen aus dem Regal atmete noch einmal tief durch und ging dann wie selbstverständlich die Treppe wieder nach oben, löschte das Licht und ließ die Tür einen Spalt offen stehen. Dann würde Will später keinen Lärm machen.

Der junge Arzt kauerte sich in die dunkelte Ecke des Flurs. Er hatte sich so positioniert, dass er beide Personen im Blick hatte aber nicht sofort gesehen werden würde. Die Türen zur Bar und zur Wäscherei waren offen.

Eryn ging selbstsicher den Flur entlang, direkt auf die Personen zu. Jetzt gab es kein zurück mehr.


[Eryn Probe auf Infiltrator + Experte Siedlungen + Erleichterung durch Dienstmädchenkostüm]

Lynx
24.09.2015, 10:31
Evi verspürte eine leichte Vorfreude bei Voodoos Worten, auch wenn sie hoffte, dass diese keine nebulöse Verschleierung für irgendetwas waren, das sie nicht wollte. So wie der Händedruck, den sie beinahe eingegangen wäre. Aber bis zur Nacht dauerte es noch, und zwischenzeitlich durfte man auch nicht vergessen, wofür sie eigentlich hier waren.
Ja... wofür waren sie denn hier? Evi wandte sich nun an Lancaster, dessen Gesichtsausdruck unergründlich war. "Sag mal, was ist eigentlich los? Wozu sind die Prüfungen und warum machen wir sie?", fragte sie ihn und ließ eine weiter Frage - nämlich die nach der Léo und Seeker Situation - unausgesprochen.
Lancaster erklärte der Taucherin in knappen Worten, dass die Vultures ein paar Batterien hatten und sie ihnen überlassen wollten, wenn sie sich als würdig erwiesen hatten. Und er erwähnte auch murrend, dass der Clan mit einem anderen verfeindet war und auf eine Verbündung hoffte. Offenbar würden dafür noch mehr Batterien rausspringen.
"Wir sollten das irgendwann den anderen sagen. Vermutlich wollen die wissen, dass wir uns in einem Clankrieg befinden." Sie lachte leise, aber eigentlich war ihr ein bisschen elend zumute. Das war eigentlich gar nicht ihr Kampf, und trotzdem sah es so aus, als müssten sie sich einmischen, um ihr eigenes Ziel zu erreichen. Klar, die Vorstellung mit den Vultures in eine Schlacht zu ziehen, hörte sich für Evi sogar ein bisschen romantisch an. Aber die Realität war nicht romantisch, sondern hart. Und wer konnte wissen, wie die anderen "Hoppari" darüber dachten?

"Ich warte dann erst mal auf euch..", sagte die Taucherin zu Lancaster, weil sie irgendwie das Gefühl hatte, dass hier noch etwas unerledigt war. Außerdem waren die Prüfungen ja offensichtlich noch nicht vorbei. Hatte im Lager zumindest schon jemand berichtet, dass es diese gab?
So in Gedanken fiel Evis Blick eher zufällig zur Scheune, wo Pray gerade den Balkon verlassen wollte. "Oh hey!", rief sie ihm zu, weil ihr gerade wieder etwas eingefallen war. Der Mann sah überrascht auf sie herab. "Kann ich dich etwas fragen? Also, unter vier Augen?" Jetzt sah er noch verblüffter aus, nickte aber und verschwand vom Balkon. Evi wusste nicht, ob sie die Halle betreten durfte, weil sie so wichtig aussah, und wartete draußen. Als sie sich schließlich trafen, liefen Pray und die Taucherin ein paar Schritte, so dass sie weg von größeren Menschengruppen waren, aber noch nah genug, um es wie kein geheimes Gespräch aussehen zu lassen.

"Was kann ich für dich tun?", fragte der Mann und schien immer noch überrascht darüber, dass Evi ihn so angesprochen hatte. Diese druckste nun ein bisschen herum.
"Also es ist eigentlich keine direkte Frage, eher eine... hm, sagen wir,... Situation..."
Sie atmete durch. Jetzt hatte sie ihn schon herbestellt, dann musste sie auch mit der Sprache herausrücken.
"Okay, also... ich vermisse etwas. Sozusagen. Ein Ding. Was würdest du sagen, wenn ich dich - rein theoretisch - bitten würde, es zu holen, weil es an einem Ort ist, wo ich nicht hin kann, du aber schon?" Nun war er völlig verwirrt.
"Aber wenn du es verloren hast, warst du dort doch schon, oder nicht? Warum sollte ich dann...." "Mjaaa... rein hypothetisch könnte ich ja wo gewesen sein, wo ich nicht sein hätte sollen." Sie blickte ihm bedeutsam in die Augen, und langsam begann er zu verstehen. Er wirkte jetzt sehr beunruhigt.
"Bist du etwa auch hier hereingeschlichen? Und... und bist du mir etwa nachgeschlichen?"
"Nein, nein. Nicht absichtlich.", winkte sie beschwichtigend ab, aber das beschwichtigte Pray überhaupt nicht.
"Weißt du, am besten führen wir das Thema nicht so genau aus. Jeder hat doch seine kleinen Geheimnisse. Ich zum Beispiel schmiere mich gerne mit Schlamm ein, kannst du dir das vorstellen? Und andere, naja, ich weiß nicht... andere lesen vielleicht in einer Bibel, obwohl sie einem Clan angehören, der das möglicherweise nicht so cool fände.", flüsterte sie arglos.
Nun war der Mann völlig aus dem Häuschen und hatte alle Mühe ruhig zu bleiben, weil Leute zumindest in Sichtweise waren.
"Oh nein, warte, hör zu, das sollte nicht fies rüberkommen. Es tut mir echt leid. Alles was ich will ist mein Korkenzieher. Er müsste irgendwo bei dem Vorhang in der Kammer liegen, in der du gebetet hast. Ich finde deinen Clan klasse, ehrlich. Als ich unerlaubt hier war, wusste ich noch nicht, dass ich euch klasse finden würde. Deshalb möchte ich das jetzt ja auch ehren und es auf die ehrliche Art versuchen. Und ich würde dich nie verraten."
Sie sah ihn flehend aber auch entschuldigend an. Falls er sie nun nicht abblitzen ließ, würde sie ihm auch noch raten, die Bretter hinten an der Scheune richten zu lassen. So als Friedensangebot.

Daen vom Clan
24.09.2015, 10:31
Jegor war schon im Begriff, Vincent davon endgültig zu überzeugen, dass es sich um ein Phantom gehandelt haben musste, da sie noch nicht einmal wirklich Spuren ausfindig machen konnten. Jedoch Musste man Vincents Beobachtungsgabe auch zugute halten, dass es sich wohl um einen Vulture gehandelt haben musste, die sich wahrscheinlich durch jahrelange Jagden und Überfälle darauf spezialisiert hatten, unsichtbar zu werden.
Vincent winkte dann müde ab, sie würden wohl nichts finden und machte sich dann mit Jegor auf, wieder den Heimweg anzutreten, als er aus dem Augenwinkel etwas wahrnahm.
Sofort duckte er sich hinter ein Büschel Farn und zog Jegor mit sich, der etwas wütendes auf russisch zischte.
Und dann sehen sie einen einzelnen Mann durch den Rio Grande schwimmen, er hob seine Waffe geschickt über den Kopf und strampelte auf die Stelle zu, an der Vincent die erste Gestalt schon verschwinden gesehen hatte…
Ein Siedler, der einen Plünderer jagte sah man auch nicht alle Tage, so die einhellige Meinung der Beiden…

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Probe Eryn: Infiltrator: Bestanden! (erleichtert!)

Als Eryn wie selbstverständlich auf die beiden Wachleute in all ihrer Anmut zugeschwebt kam, schien es, als würde sie sich zu Tode erschrecken.
Nervös sprangen sie auf und griffen sofort nach ihren Waffen, offensichtlich waren sie es nicht gewohnt, dass Menschen aus dieser Richtung auf sie zuhielten.

„Was zur Hölle…“, entfuhr es der Frau, als sie eines der Dienstmädchen erkannte und sofort senkte sie die Waffe und blickte ihren Kameraden entgeistert an
„Wo kommst du denn her? Und wer bist du? Dein Gesicht habe ich noch nie gesehen.“
Während der Mann sie eher interessiert musterte und die Hand trotzdem auf dem top gepflegtem Maschinengewehr, war die Frau wachsam und misstrauisch und bewegte sich nun auf Eryn zu. Der Mann hingegen entspannte sich und sagte: „Bleib mal cool, das ist wahrscheinlich einfach eine der Neuen. Der Boss hat Gäste aus dem Norden bei sich oben. Sie gehört wahrscheinlich einfach dazu und hilft dann wohl in der Küche aus.“
Dass er ihr damit im Grunde die perfekte Erklärung vorgesagt hatte, führte sie auf die gute Logik ihres Plans zurück.

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„Jesus Christus…!“, entfuhr es Pray leise und mit energischer Miene scheuchte er einen jungen Krieger weg, der Evi gerade wohl so etwas wie einen Dolch schenken wollte.
„Ihr seid alles, aber ihr seid kein Clan, darauf würde ich mittlerweile wetten.“, zischte er ihr zu, während sie in die Scheune gingen, der alte Mann sie fast schiebend.
„Du musst darauf nicht antworten, es ist sowieso egal, was ist schon ein Clan?“, fügte er dann mit Bitterkeit hinzu, dann schien es jedoch, als würde er innehalten und noch deutlich mehr sagen wollen, verzichtete aber mit einem Blick auf sie darauf, sie hörte ihn leise wispern „Du würdest es sowieso nicht verstehen, du Kind der neuen Welt.“
Er seufzte.
„Ja, ich lese in diesem Buch. Ich liebe dieses Buch. Und dass ich anders bin als Voodoo oder Seeker hast du wahrscheinlich schon selbst gemerkt. Und du scheinst zu wissen, was die Bibel ist. Nun, ich bin alt genug, um ein Leben vor dem großen Zehren gehabt zu haben.“ Er hielt inne und sah sie lange an, ein Blick voll Sanftmut und Nachdenklichkeit. Er lächelte. „Du würdest die Welt nicht verstehen, in der ich aufgewachsen bin. Du würdest darin vor Langeweile umkommen, glaube ich, du Frau, die mit den Krokodilen ringt.“ Er schüttelte traurig den Kopf. „Wenn dich etwas tief in deinem Innersten berührt hat, dann wirst du es nie vergessen. Auch nicht, wenn die Welt, die du kennst, zerbricht. Es ist wie eine Liebe, die man immer in seinem Herzen trägt und die – wenngleich verloren – immer seine Zeichnung auf der Seele hinterlassen hat. Glaube mir, wenn eines Tages ein großes Wunder geschieht und die alte Welt wieder zurückkehrt –du wirst in deinem Herzen immer ein Stück deines Clans tragen. So wie ich Teile aus der alten Welt in mir trage.“
Er wirkte, als würde er mehr sagen wollen, unterließ es dann aber, ein Schatten fiel über sein Gesicht, als würde er es bereuen, schon so viel gesagt zu haben.
Er räusperte sich leise und griff in seine Tasche. „Ich habe es für ein Geschenk eines Kriegers für meinen weisen Rat gehalten…“ seufzte er mit einer Prise Ironie und gespieltem Bedauern. „Aber dann ist es doch nur die Ungeschicklichkeit eines Mädchens, das mich beim Lesen beobachtet hat.“ Nun lächelte er wieder volle Ruhe. „Ich würde sagen, ein Geheimnis für ein Geheimnis?“

MeTa
24.09.2015, 11:28
Eryn nickte. Sie nahm sich vor, sich von der Frau nicht einschüchtern zu lassen. Sie musste sich zusammenreißen, um der männlichen Wache nicht dankbar zuzunicken. Was sie tat, war schließlich sogar das Gegenteil von einem "Danke", sollte ihr aber die Möglichkeit geben, mehr Zeit und Freiraum zu gewinnen.

"Ja!", sagte sie eher genervt und gab sich dabei selbstverständlich. "Also entspann dich und tu nicht so als wärst du eine von den Wilden. Ich bin neu und soll Wein rauf bringen!", erklärte sie und hob die Weinflasche an, die sie aus dem Lager geholt hatte und seitdem in der Hand hielt. "Aber vielleicht überleg ich mir noch mal, ob man sich wirklich mit euch verbünden sollte, so aufmerksam wie die Wachen hier sind. Ich bin vor fünf Minuten runtergekommen. Du..." - sie drückte ihren Finger fast auf die Brust der bewaffneten Frau - "... warst nicht da und dein Kollege war wohl zu beschäftigt, sich deine Karten anzugucken. Wirst du nicht mal stutzig, wenn er nach deinem Zurückkommen zufällig den Einsatz gesteigert hat?" Sie konnte schon spüren, wie sich die Bewaffnete ihre Worte durch den Kopf gehen ließ und setzte noch einen drauf. "Gott - da würde ICH den Job ja besser machen. Und stattdessen werde ich gezwungen, in diesem albernen Kostüm rum zu laufen und ein Dienstmädchen zu spielen."

Sie hoffte darauf, einen Streit unter den beiden entfacht zu haben. Und sollte sie damit erfolgreich sein, wollte sie erst einen Blick in das Zimmer des Docs werfen, bevor sie die Treppe hoch gehen und hoffentlich endlich das Lager der Sabals - ja, so hießen sie wirklich - erreichen würde.

wusch
24.09.2015, 11:35
Kaum hatte Julio die Gegenleistung für die Batterien genannt, spürte Frank wie es ihm kalt den Rücken herunter lief. Diese Option die Batterien zu bekommen, wenn auch nicht alle die sie brauchten wenn er sich richtig an den Bericht aus dem Lager der Vultures erinnerte, war einfach, etwas zu einfach vielleicht. Was will er den Vultures da unterjubeln? Eine Bombe? Oder gleich irgendeine Biowaffe a la Milzbrand? fragte sich Frank, der sich noch an den 11.September und die nachfolgenden Jahre erinnerte. Ab dieser Zeit war die Welt und insbesondere die USA irgendwie... düsterer geworden, die USA hatte sich in den Nachfolgenden Jahren zu einem Land entwickelt hinter dem er immer weniger stehen konnte, auch wenn es unter Obama wieder leicht besser geworden war. Er hatte tatsächlich mit dem Gedanken gespielt auszuwandern und sich kurz vor dem großen Zehren zurecht gelegt es für 2014 ernsthaft in Angriff zu nehmen doch nunja... erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Er spürte eine Jähe Welle der Antipathie für diesen Mann in sich aufwallen. Frank selbst konnte zwar nicht für die ganze Gruppe entscheiden aber selbst würde das nicht annehmen, also würde er ersteinmal erklären, dass sie 3 nicht allein entscheiden konnten. Er hätte nicht gedacht, dass ihm die Plünderer sympathischer sein konnten als die Siedler. Doch selbst die Plünderer hatten nur die hälfte der Batterien, die anderen waren so oder so hier. Also würden sie hier ersteinmal weiter machen. Wer weiß was sich hier noch alles fand.
Das Angebot klingt nicht schlecht, allerdings müssen wir natürlich die Einzelheiten natürlich zuerst mitdem Anführer unserer Handelsgruppe besprechen. erklärte Frank unbestimmt und völlig wahrheitsgemäß. Selbst wenn er wollte könnte das nicht so einfach machen. Soetwas muss so oder so ordentlich geplant werden. fügte er noch hinzu.
Und was das Essen angeht freuen wir uns über die Einladung und ich selbst würde sie höchst gern annehmen.

Daen vom Clan
24.09.2015, 11:47
Die Frau drehte sich auf dem Absatz um und sah den Mann an: „Ernsthaft jetzt, Hector?“
Der Wachmann brach in schallendes Gelächter aus und hob entschuldigend die Hände. „Gelegenheit macht Diebe!“, witzelte er und die Frau zwinkerte Eryn über die Schulter zu. „Dann verschwinde mal, Häschen, hier wird es gleich ungemütlich, wenn ich den Idioten an seinen Eiern aufhänge.“
Wieder lachte der Mann nur und griff nach „seinem“ Gewinn, als die Frau ihm auf die Finger schlug.
„Hey Häschen, wenn du schon mal unterwegs bist. Der Doc hat nach seiner „besonderen Lieferung“ gefragt, mach dich mal nützlich.“, sagte die Wachfrau noch und versuchte mit angestrengter Miene einen Finger des Mannes umzubiegen, die wie ein Schraubstock um ein gerade „ehrlich“ gewonnenes Magazin Patronen gefasst waren.

Eryn spielte weiterhin die Genervte, verdrehte die Augen und ging an den beiden im Scherz Streitenden vorbei um die Tür des seltsamen Raumes zu öffnen und hinein zu rufen, „dass sie sich sofort um die Erledigung kümmern würde.“ Dabei versuchte sie einen genaueren Blick zu erhaschen, konnte aber nur einen gefliesten Raum erkennen, in dem es abartig nach Chlor stank und in den Schutzanzüge in schreiend gelber Farbe zu sehen waren. Als sie danach die Tür zuschlug und diverse, ihr durch fehlendes Wissen der alten Welt unbekannte, Warnaufkleber daran sehen konnte, wurde ihr fast schlecht.
Mühsam beherrscht ging sie die Treppe nach oben und erblickte einen weiteren Raum, der früher einmal Glanz versprüht haben musste und eine Art Empfangsraum gewesen sein musste, wahrscheinlich um Jacken – und Waffen – der Feiernden hier abzugeben.
Die Weinflasche noch in der Hand, öffnete sie die Tür und das grelle Sonnenlicht tat in ihren Augen weh. Und nun sah auch sie den Garten Eden, das kleine ummauerte Paradies.
Sie sah Stallanlagen, in denen sie den Pickup von vorher erkannte, nur ohne seine Ladung. Und eine kleinere Gruppe Menschen, die sich gerade um den Garten kümmerten, es schienen alte Leute zu sein ,die keine Notiz von ihr nahmen. Aus einem anderen Nebengebäude duftete es köstlich nach Gebackenem, die Wachen waren allesamt damit beschäftigt, nach außen zu blicken, so blieb ihr etwas Zeit.
Sie sah noch weitere Hütten und Scheunen und natürlich das große Haupthaus. Dort, über einem Balkon hinweg, erblickte er in einem hellen Raum einige Personen sitzen und sich gerade aufrichten und sie stutzte, als sie Frank, Lisa und Niki und einen ihr unbekannten Mann erkannte.

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Julio lächelte erfreut. „Dann ist es also beschlossene Sache, dass wir gemeinsam speisen und vielleicht möglicherweise den Rest des Deals dann über die Bühne bringen. Ich versichere Ihnen zwei Dinge: Haben wir erst Handelsbeziehungen mit Shengs Hope aufgebaut, werden wir massiv voneinander profitieren. Und noch viel wichtiger- haben Sie erst einmal gekostet, was Maria aus den wenigen, noch verbliebenen Waren an Köstlichkeiten zaubern kann, dann werden Sie hier nicht mehr fort wollen." Maria, die noch immer hinter Julio stand, lächelte gequält und gekünstelt.
„Nun, Sie wollen sich wahrscheinlich frisch machen, nehme ich an. Soll ich Ihnen Zimmer zeigen oder wollen sie gar zuerst mit Ihrem Anführer sprechen? Obschon ich hätte ob Ihres seriösen Auftretens hätte schwören können, dass Sie der Anführer sind. Nun ja, so kann man sich irren.“
Er stand auf, Frank und die Anderen taten es ihm gleich und dann lief es den Dreien eiskalt den Rücken herunter, als sie aus dem offenen Fenster heraus Eryn erblicken konnten, die gerade aus einem Nebengebäude kam und eine Art Dienstmädchendress trug, das perfekte Gegenstück zu Maria. Julio war gerade im Begriff, sich umzudrehen und ebenfalls in Richtung des Fensters zu gehen, wobei er sie sofort sehen und möglicherweise erkennen oder enttarnen konnte.

truecarver
24.09.2015, 12:10
Die Gestalt watete zielsicher in Richtung des Lagers. Vincent und Jäger hatten einen guten Überblick von ihrem Versteck aus, doch sobald er das Ufer erreicht und auf die Baustelle läuft, werden sie ihn aus den Augen verlieren. Sie mussten handeln, und zwar schnell.

"Er uns noch nicht gesehen, wir müssen Überraschung nutzen.", sagte Jäger schnell zu Vincent ohne die Gestalt aus dem Blick zu verlieren. "Wenn wir schnell sind, dann wir können vor ihm da sein. Verstecken uns hinter Betonmauer, dort. Wir sehen wie er Lager betritt, dann wir springen raus und überwältigen den Bandit. Müssen aber vorsichtig sein, damit er nicht uns sieht. Deal?"

MeTa
24.09.2015, 12:39
Fantastisch. Eryn sollte Recht behalten. Sie war tatsächlich mitten im paradiesischen Lager der Sabals. Sheng hätte sich ein Beispiel daran nehmen sollen, wie luxuriös man hier teilweise zu leben schien. Aber es war sicher nicht einfach - und wer weiß, welche Opfer dafür getan werden mussten, so etwas zu bieten.

Als sie die ihr bekannten Gesichter sah, stutzte die Barfrau. "Guckt nicht so auffällig!", murmelte sie zischend, natürlich ohne auch nur ansatzweise von jemandem gehört werden zu können. Doch das Wichtigste war ohnehin getan, und sie müsste neben sich nicht auch noch drei ihrer Begleiter durch das Entdecktwerden in Gefahr bringen. So machte die 25-Jährige auf dem Absatz kehrt, nahm auch die Weinflasche wieder mit und trat zurück in das trübe Halbdunkel, aus dem sie gekommen war. Als sie die Treppe wieder herunterlief, murmelte sie etwas von "...der falsche Wein, bähbähbähäbäh, du musst schon den richtigen Wein holen...", gab sich - wie schon zuvor - genervt davon, herumgescheucht zu werden und das Dienstmädchen spielen zu müssen, ein letztes Mal hoffend, dass ihrem Schauspiel geglaubt wurde, oder die beiden Wachen einfach noch immer mit ihrem Kartenspiel beschäftigt waren.

wusch
24.09.2015, 12:41
Wie kommt den sie hierher? fragte sich Frank und ihm rutschte merklich das Herz in die Hose und er war froh hinter Julio zu laufen, als er Eryn plötzlich auftauchen sah und Julios blick genau dorthin wandern sah. Sie musste sich irgendwie eingeschlichen haben. Gut. Nur wenn ausgerechnet Julio sie hier erwischte würde es sehr schwer werden, sich hier wieder heraus zu reden und Eryn würde vielleicht garnicht mehr heraus kommen. Sagt mal Julio. begann Frank spontan nachdem er sich eine halbe Sekunde gesammelt hatte, Ich kenne mich recht gut mit Schusswaffen und dergleichen aus und muss ehrlich sagen, dass ich eure hervorragende Ausrüstung nur bewundern kann. Die Scharfschützengewehre, die Nachtsichtgeräte und die Ausruhrbekämpfungsausrüstung das scheint alles aus einem Lager der Polizei von vor dem großen Zehren zu stimmen oder? tat er nun eine Frage offen kund, welche ihn sowieso schon die ganze Zeit über beschäftigt hatte, wenn er nun damit Julios Fokus weg von Eryn rücken konnte, war dies nur gut so.

Daen vom Clan
24.09.2015, 12:46
Als Eryn unten ankam, waren der Wachmann und seine Kameradin dabei, sich wie Kinder zu gebärden, wenngleich auch wie kräftige, schwerbewaffnete Kinder. Lachend hielt der Mann das zu Unrecht gewonnene Magazin weit über den Kopf, während die Frau nicht mal ansatzweise dran kam und ihn stattdessen mit Tritten traktierte.
Beide sahen kurz auf, als sie Eryn sahen, es wirkte jedoch, als hätten sie den Köder geschluckt und würden sie ziehen lassen und nicht behelligen.


---

Julio wandte sich um und lächelte nun anerkennend. "Gut erkannt, Frank. Das haben wir meinem lieben Padre zu verdanken. Vor dem großen Zehren hatte er oft sehr eng mit den mexikanischen Spezialeinheiten zusammen gearbeitet und ich kann mit Stolz behaupten, dass er viel gegen die in Mexiko sitzenden Drogenbarone unternommen hat." Entweder glaubte er dies, wusste es nicht besser oder lügte, ohne rot zu werden. Oder er verkaufte seine Aggression gegen Arrelano-Felix als Kampf gegen die organisierte Kriminalität. "Was das also betrifft, sind wir bestens aufgestellt. Leider fehlt es uns eher an Männern, die damit umgehen können, da wir jeden Tag in Angst vor den wilden Vultures leben müssen. Diese blutgierigen Mörder machen selbst vor unseren Frauen und Kindern nicht halt, aber so sind die Plünderer eben. "
Er grinste begeistert und legte Frank jovial einen Arm um seine Schultern. "Wollen Sie mal meine neueste Errungenschaft sehen?"

Nach kurzem Gang standen sie im Garten und gingen auf eine hölzerne Scheune zu, in der sich allerlei Werkzeug befand.
Frank erkannte es sofort - ein Humvee, ein militärischer Jeep der us-amerikanischen Armee, auf dem sich sogar ein aufmontiertes, überschweres Maschinengewehr befand. Unter dem Jeep ragten Beine hervor, es wirkte, als wäre der Jeep noch nicht ganz einsatzbereit.

"Sobald die Vultures geschwächt sind, fahren wir mit dieser Schönheit in ihr Lager und ballern herum." Er grinste breit und klopfte dem Humvee auf die Motorhaube.

Frank, Lisa und Niki hatten den Eindruck, dass sie nun viel über die Angriffs- und Verteidigungsstärke der Sabals herausgefunden hatten.

wusch
24.09.2015, 13:14
Mit der Polizei zusammen gearbeitet, klar. Und das große Zehren ist ein Märchen. dachte Frank sich, der sich zu 95% sicher war, das Julios Vater einem mexikanischen Drogenkartell angehört hatte. Vielleicht wusste Julio dies auch nicht oder er wusste ganz einfach, dass insbesondere bei Frank, dem man den Polizisten wahrscheinlich ansah, man mit dieser Geschichte einfach mehr Punkte sammeln konnte. Am Ende war es in diesem Moment auch nicht zu wichtig.
Als er dann den Humvee sah, kam Frank nicht umhin, beeindruckt zu pfeifen. Wow, die Vultures werden nicht wissen wie ihnen geschieht wenn das auf sie zukommt. meinte Frank beeindruckt. Ich habe ja schon einiges gesehen und was ihr hier zur Verteidigung zusammen getragen habt, wäre selbst vor dem großen Zehren überaus beeindruckend gewesen. er war froh diese Ablenkungsmethode gewählt zu haben. Julio schien dies gern zu zeigen und es war für sie überaus nützliches Wissen. Er ging um den Humvee herum, um ihn von allen Seiten betrachten zu können. Sie schienen wirklich äußerst saubere Arbeit geleistet zu haben. Ich weiß genau was sie meinen. Wir haben mit den Bucaneers unser Kreuz zu tragen aber ab und an wollen uns auch die Flameriders besuchen. Glücklicherweise konnten wir ihnen in letzter Zeit zeigen wo der Hammer hängt. Sie haben in den Jahren lernen müssem, dass wir keine leichte Beute sind.

MeTa
24.09.2015, 14:00
Eryn trat wieder in den halbdunklen Gang vor ihr und sah Will, der aufmerksam zu ihr blickte. Er schien erleichtert, dass sie schon wieder zurück war. Sie deutete ihm an, ruhig zu bleiben, holte noch ihr Kleid aus der Bar mit der Lichtkugel, doch blieb vorerst im Dienstmädchenoutfit - die Zeit, die es gebraucht hätte, sich erneut umzuziehen, hatte sie womöglich nicht mehr. Spätestens, wenn die Streithähne sich dazu entschieden, wieder ihrer Wacharbeit nachzukommen, würden sie womöglich schauen, wo sie war.

Sie sammelte also die alten Stoffe auf und schaute noch mal sehnsüchtig in den Waschraum, deutete dem jungen Arzt dann an, ihr in Richtung Lager zu folgen. Nach kurzem Abwägen stellte sie die Weinflasche nicht zurück, sondern nahm sie mit, schickte erst den Mediziner vor und schaltete dann das Licht aus, folgte ihm dann in Richtung des Gitters, da sie den Weg inzwischen beinahe auswendig kannte. "Mach das Ding wieder zu. Die sollen nicht wissen, dass irgendwer von hier gekommen ist!", sagte sie zu Will, dessen verbundene Hand aber schon dabei war, sich um das bestmögliche, rudimentäre Verschließen der Gittertür zu kümmern. Dann sah er sie mit gemäßigter Vorfreude an. "Ein letztes Mal durch die Dunkelheit, was?"

Die beiden orientierten sich wieder an der Wand, redeten miteinander, um sich das unangenehme Voranschreiten etwas zu erleichtern. "Es ist perfekt! Wenn wir die Gunst der Vultures erarbeitet haben, können wir nicht nur frontal, sondern auch von hier angreifen!", meinte sie. "Glaubst du, das wir das tun sollten? Warum sie und nicht die anderen?" Eryn dachte nach, nun die Vorhut bildend. "Ich denke schon. Sie sind wild, ja. Aber sie scheinen echt nicht ganz so schlimm, wie andere... Plünderergruppen. Und die Sabals bezeichnen sich vielleicht als Siedler, aber... du bekommst so einen Luxus nicht zusammen, wenn du nicht auch... andere um ihr Hab und Gut erleichterst, oder? Die machen da auch irgendwelche seltsamen Experimente. Außerdem hat Lancaster sich bereits mit den Vultures angefreundet." Sie hörte nur ein "Hmm!", dann verstummte ihr Begleiter vorerst, gab nur Atemgeräusche und das gelegentliche Seufzen von sich. Auch sie seufzte, zum Teil angewidert, war das Erkunden dieses Lochs ohne Helligkeit doch nach wie vor nichts Angenehmes. "Wie war das mit dem guten Team? Wir haben jetzt schon zwei mal nicht daran gedacht, Licht mitzunehmen."

Doch nicht viel später hatten sie es geschafft, kamen erst an die Kreuzung des Geheimganges und schließlich auch an den Schrank, der den Ausgang darstellte. Erneut ließen Will und Eryn Vorsicht walten, als sie die Kapelle betraten, um dann auf dem altbekannten Weg wieder zurück in Richtung Baustelle zu stapfen. "Das war echt cool!", ließ sie ihn wissen. "Ziemlich riskant, aber cool!" Auch der Arzt lächelte wieder. "Wer kann schon ahnen, dass man mit seinem Stalker so viel Spaß haben kann?"

Will seufzte.

Mephista
24.09.2015, 15:05
"Weil ich nich auf Dich gehört habe, Papa.“
Etwas in seinem Blick veränderte sich. Da war keine Wut mehr, stattdessen war es etwas viel Schlimmerem gewichen.
Enttäuschung.
"Lo siento, Papa, lo siento mucho.“
Das war schlimmer, als Hausarrest (den sie noch nie hatte) oder angeschrien zu werden (was nur ihre Mama ab und an tat.) Papas Enttäuschung war die Höchststrafe. Krokodilstränen quollen aus den großen braunen Augen, die denen Fransiscos so glichen. Léos Unterlippe bebte.
„Oya, Angelita. (Hey, Engelchen.)“
Sacht zog der Kartellboss sein Ein und Alles and sich und hielt sie fest im Arm.
„Te amo más que a nada en el mundo (Ich liebe Dich mehr als alles Andere auf der Welt.) Wenn Dir jemals etwas zustoßen würde, würde ich mir das nie verzeihen.“
Noch fester drückte er seine Tochter gegen seine Brust und strich beruhigend durch ihr weiches Haar.
„Deswegen möchte ich, dass Du immer auf mich hörst, auch wenn es Dir manchmal doof vorkommt. Es gibt böse und gemeine Menschen überall auf der Welt, nicht nur en nuestra patria México.
Wenn Du auf mich hörst, werden wir immer ein unschlagbares Team sein, ja? Unzertrennlich und selbst wenn uns etwas trennt, dann finden wir uns beide superschnell wieder, richtig?“
"Richtig.“
Mit einem liebevollen Schmunzeln sah er in das kleine Gesicht seiner Léo.
„Und wieso ist das so?“
"Weil wir viel schlauer und toller sind als alle Anderen und uns durch nichts unterkriegen lassen!“ sagte die Siebenjährige im Brustton der Überzeugung.
„Und?“
"Und weil wir uns sooooooooooo lieb haben und deswegen immer zusammensein werden, egal was is!“
Mit einem Strahlen schlang sie ihre Ärmchen um ihn. Ohne Vorwarnung sprang Fransisco auf und warf Léo in die Luft, nur um sie sicher wieder aufzufangen. Danach schleuderte er sie beide wie im Karussell um die eigene Achse, worauf das Mädchen ihre Arme ausbreitete und vor lauter Glück schallend lachte. Sö plötzlich wie es begann, hörte es auf, doch der Mann war noch lange nicht fertig.
Vorischtig hob er sie soweit hoch, dass ihr Bauch direkt vor seinem Gesicht war und begann, ihr in diesen zu blubbern. Das Lachen ging über in ein Quietschen; Leocadia zappelte wie wild herum, um sich von dieser Kitzelattacke zu befreien, doch ihr Papa hatte sie fest im Griff.
"IAyuda! No, no, no, hör auf, Papa! Presste sie glucksend hervor.
„Warum sollte ich das tun?“
"Weil ichs Dir gesagt habe!.“
Sofort erstarb die „Angriffhandlung, Fransisco nahm seine Angelita normal auf den Arm und bekam einen dankbaren Wangenschmatzer dafür.
"Ich hab Dich soooo lieb, Papa!“ müde von dem intensivem Spiel schmiegte sie sich an ihn an.
„Ich Dich auch, Léo.“
Schnell blickte er auf die Uhr und seine Augen weiteten sich leicht.
„Hmm, wir können noch einmal Wildwasserbahn fahren, aber dann müssen wir schnell zum Flughafen und Sydney Adios sagen, wir wollen doch heute Abend wieder bei Mama sein, oder?“

Während sie dem Auftritt der Rothaarigen beiwohnte, musste die 28-jährige weiter an den Fetzen Erinnerung denken, der sie überhaupt erst in diese missliche Lage brachte.
Ohne ihre Machete fühlte sie sich seltsam nackt und angreifbar. Unentwegt glitt ihr Blick herum, um etwaige Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Besonders oft blieb er an Seeker hängen, welche ja nun Léos Waffe „in Ehren halten würde.“
Hoffentlich quer in ihrem kleinen, tätowierten Hintern.
Das hier war nun kein reines Reviermarkieren mehr, hier ging es nun ums Prinzip, Ehre und Stolz. Und Léo konnte sich mit der Seeker untergeordneten Rolle im Moment absolut nicht anfreunden. Sie brauchte dringend frische Luft außerhalb des Vulture Camps zum Klarwerden. Und vielleicht irgendwas, dass sie mit Händen erwürgen oder kaputtschlagen konnte.
Mit einer kurzen Geste gab sie dies Guapo zu verstehen. Gerade machte auf den Weg hinaus, als sie die Pseudo-Aztekin auf ihrem Weg sah. Wie zufällig rempelte sie sie mit voller Wucht an, so dass diese kurz ins Taumeln geriet.
Unverhohlene Abneigung blitzte Leocadia entegegen und nur zu gerne erwiderte sie diese.
Spöttisch verneigte sie sich und mit gekünselt süßlicher Stimme sagte sie:
"Entschuldige, oh große Seeker, ich habe euch nicht gesehen...“

Daen vom Clan
24.09.2015, 15:28
Seeker war einen ganzen Kopf größer als Leo und unerbittlich blickte sie nun auf sie herunter. Dann bleckte sie ihre Zähne und zischte leise: "Wie kannst du auch, Affenmädchen. Du versagst als Kriegerin. Als Jägerin. Und dass ich als gefiederte Schlange hoch droben für ein Warzenschwein mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist, weiß selbst der dümmste Kultist."
Dann ging sie, ohne ein weiteres Wort zu sagen an Leo vorbei und ließ sie in kalter Wut stehen, die sich langsam vom Bauch der Mexikanerin nach oben schob und dort alles verätzte, bis der Hass zu einem Kloß in ihrem Hals wurde, der sie kaum mehr atmen ließ.
Doch sie zwang sich zur Ruhe und malte sich aus, wie sie ihren Kopf wie eine Kokosnuss knackte, sie häutete und ihre kunstvoll verzierte Haut dann wie einen Mantel zu tragen um in der Nacht Sabal-Späher zu erschrecken.

Mit bebenden Fäusten blickte sie der Anführerin nach, die vier Schritt von ihr weggemacht hatte und nun langsam und provokant, als würde sie wissen, das Leo ihr nachblickte, die Machete aus dem Lederfutteral zog und sie dann zusammen mit ihrem Ledergeschirr der ganzen Klingen und ihrer beiden Sicheln zu Boden sinken ließ.
Noch immer nahm sie keine Notiz von Leo, die sie mit Blicken förmlich verbrannte, die am Rücken der sehnigen Frau abprallten.
Sie spreizte nun die Arme als wolle sie zum Flug abheben und zwei Jungkrieger kamen herangeeilt. Die erste begann, mit einem alten Lappen die Arme und Beine der Anführerin zu waschen, der zweite, ein Krieger, dessen Arme vollkommen blank waren, begann, Bänder mit Federnschmuck an ihrem linken Bein zu befestigen.

Dann plötzlich warf sie Leo einen Blick über die Schulter zu und ihre Lippen kräuselten sich amüsiert-spöttisch.
"Und sei froh, dass Langkaaster dich zurückgehalten hat. Du hättest sowieso keine Chance gehabt. ER scheint das zu wissen."

Und ohne ein weiteres Wort blickte sie wieder nach vorn, während in Leo etwas zerbrach.
Es war eine feine Amphore, mehr ein Gefäß aus mexikanischer Keramik, in dem sie all ihren Hass und die Wut über den Verlust ihres Vaters und ihres Kindseins aufbewahrt hatte. Seeker hatte diesem fragilen Stück Verstand den letzten Stoß verpasst und sie konnte förmlich spüren, wie rasender Zorn sie nun übermannte und sich ihre Beine, die wie Lava brannten, von alleine in Bewegung setzten, sich anspannten, den Staub nach hinten schleuderten, als sie die paar Schritt zu Seeker überwandte und ihr auf den Rücken sprang, sich dort wie ein Puma festbiss...

Erschrocken landeten die beiden Krieger, die Seeker waschen und schmücken sollten, auf ihren Hinterteilen, als die Vulture vor Wut brüllend nach vorne taumelte, während Leo ihre Beine um Seekers Leib geschlungen hatte und mit den Händen ihren Hals zu umklammerm versuchte. Und als ob das heiße Rot von Hass ansteckend wäre, fauchte nun auch Seeker und versuchte ihrerseits, Leo abzuschütteln. Diese spürte die enorme Kraft und Wut im Körper der Anführerin und war erschrocken, als Seeker einen ihrer Arme in festem Griff packte, doch sofort wieder losließ, als sie ihr mit voller Kraft in den Nacken biss.

Und dann änderte Seeker ihre Taktik und mit dem lauten, fauchenden Kampfschrei einer Banshee stürzte sie auf die schlammige Kampfgrube zu, Leo im Gepäck, deren Zähne nun blutigrot glänzten und mit einem gewagten, akrobatischen Sprung hob Seeker ab und die gaffende Menge, die mit offenen Mündern da stand, konnte nur noch sehen, wie das Knäul der sich hassenden Frauen in der Grube verschwand, als wären sie verschluckt worden...

Katzengleich kamen beide Frauen unten an, als Leo sich im Sturz vom Rücken Seekers abgestoßen hatte.
Die Vulture zeigte nun Zähne und eine irre Angespanntheit, die fast in Erregung umschlug. "Das endet jetzt.", wisperte sie leise und Leo hatte genau denselben Gedanken.

Mephista
24.09.2015, 16:03
https://www.youtube.com/watch?v=irfzs57h5OY
Fast schon verführerisch leckte sich Léo über die bluttriefenden Lippen und Zähne. Der süßlich metallische Geschmack machte sie rasend und stachelte nur noch mehr an.
Scheiß auf Heimlichtuerei und Vorsicht- wenn sie mit ihr fertig war, würde sie Seeker wie ein Spanferkel vor den Augen aller über Feuer braten und verpeisen. Und sie würde jeden Bissen genießen.
Ohne den Blickkontakt auch nur den Hauch einer Sekunde zu unterbrechen, begannen die Beiden sich wie Panther zu umkreisen. Es war deutlich zu sehen, wie sie die jeweils Andere abzuschätzen versuchten und jedes noch so kleine verräterische Muskelzucken als bevorstehenden Angriff deuten mussten.
Die Latina wusste, solange sie weder ihre Machete noch irgendeine andere Waffe hatte, und Die Vulture auch nur einigermaßen im barhändigen Nahkampf war, war sie selbst klar im Nachteil. Aus den Augenwinkeln versuchte sie irgendeine Klinge oder vielleicht sogar nur einen spitzen Stein auszumachen, doch außer Matsch und den beiden rassigen Frauen gab es hier gar nichts.
Wie als hätte ein latutloser Gong geschlagen, stürmte Seeker mit einem Kriegschrei, der seinesgleichen sucht, auf einmal auf Leocadia zu, die sich ihrer Gegnerin brüllend entgegenwarf. Beide verkeilten sich ineinander im Versuch, die anderen niederzuringen und schnell musste die Kleinere merken, dass ihr Gegenüber genau wusste, was sie da tat und das vor allem besser, als sie.
Auf dem weichen Untergrund gab sie kurz nach, was beide den Halt verlieren ließ. Léo, die die Situationeinen Ticken schneller erfasste, stieß die Anführerin schnell von sich, und kraxelte davon, um sich genug Platz zu verschaffen, schnell auf ihre Hauptspeise aufzuspringen und die Oberhand gewinnen zu können.
Seeker jedoch hatte andere Pläne. Erstaunlich schnell fing sie sich und versuchte ihre Herausforderin wieder zu fassen zu bekommen, verfehlte den Schenkel nur knapp, bekam allerdings Léos Kleid zu fassen, an dem sie sie nun zu sich zurück zu ziehen versuchte.
Fast schon grazil sprang diese auf, wodurch das Kleid hinten riss und unterhalb der Hüfte nur noch unzureichend ihren Körper bedeckte.
Sofort stürzte sie sich wieder auf die nun vermeintlich einfach zu Bezwingende am Boden, die Hände ihre Kehle suchend.
Doch wurde ihr Angriff schon erwartet und kaum zwei Sekunden später sah sie sich unter Seeker wieder, die ihr mit der Faust weniger hart ins Gesicht schlug, als erwartet.
Wütend wurden ihr dafür die Arme aufgekratzt, das Dekolleté, der Hals, an dem immer noch Blut hinunterrann.
Halb erhob sich die Vulture, nur um ihr Bein im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend auf Léos Brustkorb herunterdonnern zu lassen. Es knackte unheilverheißend. Keuchend, mit weit aufgerissenen Augen wand sich die Schwarzhaarige, und an ihren schwarzen Haaren wurde sie gepackt und fast skalpierend hochgezogen. Ein tätowierter Arm legte sich eisern um ihren Hals. Unerbitterlich schloss er sich enger und enger, die Luftröhre fast zerquetschend. Wild um sich schlagend versuchte Léo, sich zu befreien oder wenigstens ihre Zähne in den Arm zu versenken. Da allerdings scheinbar immernoch versucht wurde, ihre Kopfhaut vom Schädel zu lösen, konnte sie den Kopf garnicht genug dafür senken.
„Ist das etwa schon Alles, Affenmädchen?!?“
Die Welt verschwamm langsam in eine einzige braune, unscharfe Masse. Verzweifelt ließ sie ihren Ellbogen mit voller Kraft nach hinten schnellen und traf wohl. Der Schwitzkasten wurde gelockert genug, um sich zu befreien, doch weit kam Léo nicht. Der Tritt musste ihr einige Rippen zumindest angeknackst haben, der Schmerz in ihrem Brustkorb war unbeschreiblich. So gerne sie auch weghasten wollte, sie musste sich vornüberbeugen die schmerzende Seite halten. Ein Blick auf Seeker verriet ihr, dass sie mitten in ihr Gesicht getroffen hatte, denn kleine rote Flüsse bahnten sich ihren Weg von der Nase gen Boden.
Unglücklicherweise hielt das Seeker nicht davon ab, wieder auf Léo loszugehen, die den packenden Händen einigen Malen mühsam ausweichen konnte, doch sich schließlich wieder im Ringen mit der Tätowierten fand. Eine neue Idee schien sie zu ereilen, denn sie ergriff Léos linken Arm und ehe sie es wirklich einordnen konnte, verlor sie den Halt unter den Füßen.
Mit schwerem Armen und mit einem Urlaut der Anstrengung, die ihre Kehle verließ, hievte Die Anführerin der Vultures ihre Kontrahentin über ihre Schulter und warf sie hart auf den Schlammigen Boden. Dabei wurde ihr das Oberteil abgerissen, welche Léo im pansichen Suchen nach irgendeinem Halt gepackt hatte. Der Arm der am Boden liegenden fühlte sich wie ausgerissen an. Beim besten Willen kam sie gerade nicht mehr hoch, jede Faser ihres Körpers schmerzte.
Die offengelegten Brüste Seekers wippten sacht im Takt ihrer Schritte, als sie sich selbst ein Bild von Léos Lage machte. Man konnte die sich verrenkenden Hälse der Männer förmlich hören, die einen Blick auf die Blöße erhaschen wollten.
„Du bist wirklich erbärmlich, ein Küken ohne Federn, dass zu fliegen versucht.“, spöttelte sie mit schwerem Atem.
Es entfachte den Motor des Hasses in Léo erneut, mühsam und endlos langsam rappelte sie sich hoch.
„Bleib liegen, Affenmädchen, entehre Dich und Deinen Clan nicht noch weiter.“
„Wir sind.... noch nicht fertig.“ Brachte sie unter Anstrengung hervor. Über und über mit Schlamm, leicht gebückt und der linke Arm in einem leicht ungesunden Winkel von der Schulter hängend, und doch blickte sie ihrer Gegnerin entschlossen entgegen.
Seeker grinste kurz, bevor ihre Miene todernst wurde.
„Nun gut... Du wolltest doch Stahl gegen Stahl kämpfen, und Stahl gegen Stahl werden wir kämpfen. Ihre Machete!“
Mit ausgestrecktem Arm machte sie unmissverständlich klar, was sie von den Leuten außerhalb der Grube wollte. Sofort wurde ihr Léos Waffe in die Grube geworfen und geschickt fing die Anführerin sie auf.
Hatte die Menge ebennoch triumphierend gegröhlt, war nun eine Grabesstille eingekehrt, als Léo eine alte Sichel vor die Füße geworfen wurde und diese sich langsam danach bückte.

Gendrek
24.09.2015, 16:28
Irgendwie hatte er sich das alles viel leichter vorgestellt. Aber jetzt? Am liebsten hätte er beide Arme nach oben geworfen und laut "ICH HAB KEINEN BOCK AUF EUREN SCHEISS" gebrüllt.
Die beiden um Dominanz buhlenden Frauen schienen es nicht zu schaffen voneinander ab zu lassen. Jetzt war es allerdings zu spät dazwischen zu funken.
Lancaster konnte förmlich sehen wie sein Plan sich vorerst gut mit den Vultures zu stellen in Scherben geschlagen wurde.

Er konnte diesen Clan nur schwer einschätzen, aber Seeker schien von allen respektiert zu werden und ihr Wort war Gesetz hier. Das Léo ihren falschen Stolz gerade nicht einfach herunterschlucken konnte gefährdete gerade alles. Selbst wenn sie gewinnen würde, sie unterwanderte gerade die Authorität des Anführers und der Geschichtenerzähler konnte nicht abschätzen ob sich dies nicht negativ auswirken könnte.

Während er also dabei zusah wie sich gerade zwei erwachsene Frauen aufführten wie ein Affenzirkus und sich in eine matschige Grube schmissen... spürte er ein Zupfen an seinem Ärmel.
Er blickte seitlich an sich hinab. Haile hatte sich an ihn herangeschlichen und versuchte seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
"..."
Haile zog jetzt fester an seinem Ärmel und versuchte ihn von dem Platz wegzuziehen.
Scharf flüsterte Lancaster ihr zu.
"Verdammt... was ist den los?"
"...!"
Ohne zu antworten zog Haile einfach noch fester an Lancasters Arm bis er ein leichtes Reißen hörte. Die Nähte seiner Kleidung gaben ein kleines wenig nach. Bevor er also riskierte hier demnächst ärmellos zu stehen ließ Lancaster sich halt einfach mitziehen.
Egal was Haile von ihm wollte, es würde sich schon aufklären wenn sie es nicht sagen wollte.

Haile schliff Lancaster durch das vollkommen aufgeregte Dörfchen. Jeder war mittlerweile von dem Spektakel abgelenkt, keiner hatte mehr Augen für irgendetwas anderes als die Prügelei zwischen den beiden Frauen.
Sie näherten sich einer kleinen Hütte am Rand, behangen mit Vorhängen.
Haile schien sich hier bereits auszukennen, denn es gab keinerlei Zögerung in Ihrer Bewegung. Sie zog ihn einfach durch den Vorhang durch.
Die Luft war stickig, rauchig und einfach... furchtbar. Aber was ihn mehr schockte war der Anblick von gefesselten Gefangenen.
"Oh shit..."
"...!"
Jetzt war ihm klar warum Haile ihn unbedingt vom Platz ziehen wollte und er musste zugeben... ja, der Grund war gut. Bei den Vultures gefangen zu sein stellte er sich als sehr unangenehm vor.
Waren das Leute von Sabal? Waren das Siedler? Waren das einfach nur Reisende? Eine Karawane?
Haile hatte auch immer noch einen Gefallen bei Lancaster gut. Immerhin... einen ganzen Kran zum Einsturz bringen um das Leben von jemandem zu retten.
"Möchtest du die Leute hier rausholen? Hast du überhaupt schon einen Plan? Sch...eibenkleister, Haile. Wenn die Vultures uns sehen haben wir ein echt fettes Problem."
Lancaster schaffte es vielleicht einen der Gefangenen zu schultern, mehr aber auch nicht.
Er hoffte wirklich, dass Haile noch einen Plan hatte...

Daen vom Clan
24.09.2015, 18:28
https://www.youtube.com/watch?v=3lcjA5ihswU

Seeker atmete tief durch und blinzelte eine Mischung von Blut, Schweiß und Dreck aus den Augen, die wahre Kriegsbemalung, die eine echten Vulturekriegerin sowieso besser kleidete als jedes Stück Stoff es je gekonnt hätte.
Sie liebte das Gefühl, wenn ihr Herz so hart gegen die Brust trommelte und hämmerte, dass es zu zerspringen drohte. Denn das hatte sie allen Anderen voraus, die tot waren.
Dass sie fast nackt war, störte sie nicht, im Gegenteil, sie wusste, dass sie damit nicht mehr entblößte als ihre Geschichte, die ihr auf die Haut gezeichnet war und diese konnten, nein sollten, sie ruhig alle wissen, die da bangen Blickes schauten, wie sie dem kleinen Küken die Federn stutzte und sie ein für alle Mal auf ihren Platz zurecht wies.

Sie leckte sich über ihre rissigen Lippen, nahmen den Geruch ihres eigenen Schweißes auf und bleckte abermals die Zähne. Sie war nun ganz gefangen im Augenblick der gefiederten Schlange, der brutalen Zurschaustellung des einzigen, was nach dem großen Zehren den Menschen geblieben war: Stärke. Die Stärke, die Schwachen zu beschützen, die Stärke, zu überleben. Und sie hatte sich seit Monaten nicht mehr so lebendig gefühlt. Sie war fast am Überlegen, ob sie dem Küken danken sollte, bevor sie ihr den Schädel herunterschlug. Aber das wäre dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Also, der Dank.

Ihrer Kontrahentin schien es nicht anders zu gehen. "Gefiederte Schlange...", schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, "wir könnten einander nicht ähnlicher sein. Wir tanzen sogar mehr als wir kämpfen..."

Sie atmete tief ein, nutzte die letzten kurzen Augenblicke, die sie sich ohne absprechen selbst gegeben hatten, um sich mit der jeweils unvertrauten Waffe der Anderen vertraut zu machen.
Und wieder wurde Seeker klar, dass ihre größte Feindin der erste Mensch seit ihres Erwachens war, der sie gestattet hatte, ihre Waffe zu führen. Sie umarmte den Gedanken, liebkoste ihn und hielt ihn sich vor Augen, denn es stachelte sie unterbewusst an - es galt, ihr die Waffe abzunehmen und ihr respektloses Gesicht tief in den Schlamm zu drücken. Wie würde sie es genießen...

Die Machete lag gut in ihrer Hand, es war eine Waffe, das spürte Seeker irgendwie, die schon viele Leben genommen hatte. Die Kerben sprachen von zerschmetterten Knochen und die leisen Flecken von getrocknetem Blut.
"Was für eine Waffe - was für eine würdige Gegnerin...", dachte sie, und hatte den Eindruck, Leo schon ihr Leben lang zu kennen.
Doch noch bevor sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte, war sie schon mit einem Pumasprung heran, die Machete wie einen Speer vor sich haltend und genau auf den Hals Leo zielend, die ihrerseits mit der Sichel einen silbernen Bogen beschrieb und die Machete zur Seite lenkte, so dass Seeker durch ihren eigenen Schwung nach vorne getragen wurde und abermals katzengleich aufkam, ihr für Augenblicke absichtlich den Rücken zudrehte, während sie es mi ganzem Herzen pries, am Leben zu sein.
"Natürlich attackiert sie mich nicht von hinten. Was für eine Kriegerin...", lächelte ihre Seele, während ihr Mund einen weiteren hassverzerrten Schrei ausstieß, als sie eine schnelle Pirouette beschrieb und die Klinge über Leo sirrte, die sich schnell geduckt hatte und nun nach den Beinen der Vulture hieb, gefolgt von einem Absprung und einem weiteren heftigen Hieb, der von Seeker pariert wurde.

So schnell würde hier kein Blut fließen und wenn doch - dann auf eine würdige Art und Weise. Sie Beide wussten um ihre Erscheinung, die sie jetzt in diesem Moment boten und das nicht einmal der Tod sie würde verunstalten können.
Nun sprang Leo nach vorne, zwei blitzschnelle Hiebe mit der Machete, Seeker pariertem, setzte nach, verfehlte, der Gesang der beiden Klingen hallte noch dutzendemale aus der Grube hoch, während die Krieger der Vulture fassungslos staunend dem Geschehen beiwohnten.

Schlamm spritzte unter tanzenden, nackten Füßen, Schweiß und das Blut feinster Schnitte vermischte sich am Boden mit den Fußspuren eines Paares im tödlichen Reigen von martialischen Waffen der Apokalypse.
Und dann hatte Seeker plötzlich die Oberhand , als Leo sich zu weit nach vorne gewagt hatte und einen scharfen Schnitt an ihrer Seite spürte. Die Vulture hielt ihren Waffenarm zwischen ihren beiden Leibern gefangen und sie waren sich so nah, dass Leo sich selbst in Seekers dunklen Augen sehen konnte, die strahlten, als wollten sie sich für diesen Kampf bedanken.
Jeden Augenblick würde Seeker zustechen - sie war unbestreitbar im Vorteil.

Mephista
24.09.2015, 18:54
Léo hatte immer geglaubt, es würde ihr leicht fallen, einen angemessenen Tod zu sterben. Und dieser hier war mehr als angemessen, er war geradezu würdevoll. Seeker war mit Abstand die beste Kämpferin, mit der sie seit vielen Jahren die Klingen kreuzen durfte, ihre Position als Oberhaupt eines Kriegerclans war ihr mehr als verständlich geworden. Die Schwarzhaarige Schönheit hatte erwartet, in diesen wohl letzten Augenblicken Frieden mit sich schließen zu können und das Folgende mit offenen Armen und wahrhaftem Mut anzunehmen.
Doch so, wie sie fast küssen konnten, ihre Leiber so eng aneinander, dass sie das Klopfen des anderen Herzens wie ihr eigenes fühlte- da wurde ihr klar, wie sehr sie noch weiterleben wollte. Weiterleben musste. Unnachgiebig, kraftvoll, synchron schlugen beide Herzen mit der eindeutigen Botschaft, dass dies heutzutage schon eine der größten Leistungen war. Dass man das nicht einfach wegwerfen kann.
Was aber konnte man jetzt noch tun, um das Unvermeidliche abzuwenden? Sie hatte einen winzigen Fehler gemacht und würde nun dafür den höchsten Preis bezahlen, wenn nicht-
Ihr schoss ein früherer Gedanke wieder durch den Kopf und ohne zu zögern überwand sie die wenigen Zentimeter zu Seekers Gesicht. Hart presste sie ihre eigenen, blut-und schweißbenetzten Lippen auf die ihres Gegenübers, die völlig perplex ihre Arme fast unmerklich senkte.
Fast. Blitzschnell ergriff Léo die Gunst der Stunde und schlug mit ihrem freigewordenen Waffenarm gegen das Handgelenk der Anführerin, die daraufhin immernoch halb im Schock die Machete fallen ließ. Geschickt wurde ihr Baby von der Latina aufgefangen, während Seeker durch einen schnellen Tritt die Bodenhaftung verlor und rücklings zu Boden ging.
Im nächsten Moment schon war Léo auf ihr und hielt ihr die Sichel gegen die Kehle. Sie musste nur noch einen Millimeter überwinden, dann würde sich der kalte Stahl wie Butter durch die Kehle schneiden und dem Leben einer zweifelsohne großen Anführerin ein Ende setzen.
Doch nun, im Moment ihres Sieges, ihres Triumphes, schien ihr die Klinge zentnerschwer. Irgendetwas war falsch. Nein, das war das falsche Wort. Irgendetwas war anders, fort.
Die ganze Wut, all der Hass waren verpufft, sie sah nicht mehr die Quelle all ihren Übels, eine Puta, die sich an ihren Guapo heranmachte. Sie sah nur noch eine Frau, die sich genauso in dieser Welt zurechtfinden musste und dabei einen fast identischen Weg wie sie selbst eingeschlagen hatte.
Kein Laut war mehr in der Halle zu hören. Einige hatten sich die Hände vors Gesicht geschlagen, andere die ihren griffbereit an der Waffe, sollte das ihrer Meinung nach falsche geschehen.
Seeker sorgfältig im Blick behaltend richtete sich Léo auf. Sie konnte spüren, dass alle Augen auf sie gerichtet waren. Doch das war nicht wichtig.
„Stärke ist nicht nur, einem Feind überlegen zu sein und hunderte Schlachten führen zu können, ohne große Verletzungen davon zu tragen. Stärke ist auch, das Richtige zu tun, selbst wenn es für einen selbst nicht logisch erscheint.
Die Veeinigung unserer Clans macht uns zu einer Familie. Mein Vater war ein großer Mann, ich habe viel von ihm gelernt. Er sagte mir immer, dass die Familie alles sei und man niemals, egal was auch vorfallen mag, sich gegen seine eigene Familie richten soll. Er hat meinen Onkel, seinen eigenen Bruder, erschossen, weil sie einen Streit hatten. Hat sich das nie verziehen. Ich werde seine Fehler nicht wiederholen.“
In hohem Bogen warf sie Sichel und Machete in die andere „Ecke“ der Schlammgrube.
Dann streckte sie der Besiegten die Rechte hin:
„Meine Schwester.“

Daen vom Clan
24.09.2015, 19:59
Dieser Kampf, der eigentlich ein Tanz zweier Schwestern war, ließ Seeker in Hochstimmung zurück, doch als der Sieg zum Greifen nahe war, passierte das Unfassbare.
In einem unbedachten Moment, einem Wimpernschlag der Unaufmerksamkeit, spürte sie die harten Lippen ihrer Feindin auf den ihren, sie waren so rissig und rau wie ihre eigenen, fern ab davon, warm und weichgeküsst zu sein und Seekers Herz raste, so wie sie die Augen überrasscht aufriss. Sie wollte sie wegstoßen und dafür büßen lassen, doch etwas in ihr wollte sie verlangend packen und ihr zeigen, dass auch sie dieses Spiel meisterhaft beherrschte, doch ehe sie den Gedanken der Lust zu Ende spielen konnte, schlug sie hart auf dem Rücken auf und spürte den weichen Boden unter ihr, der sich an sie schmiegte, sie blinzelte gegen die Sonne, gegen den Schweiß und spürte mehr, dass Leo auf ihr saß, als dass sie es sah.
Und sie spürte die Machete an ihrem Hals.
Es wäre ein guter Tod gewesen, etwas, worüber sie der gefiederten Schlange sehr gerne berichtet hätte, doch auch Wut krampfte ihren Bauch zusammen, sie hatte doch noch so viele Schritte zu gehen.

Sie wurde auf einmal ganz ruhig und zwang sich, nur noch wenige Augenblicke Stärke zu zeigen, bis sie all jene wiedersehen konnte, an die sie sich nur noch ganz verschwommen und verblasst erinnern konnte, die Menschen aus der alten Welt. Und vor allem jedoch die Krieger und Kriegerinnen, mit Denen sie die neue Welt gemeistert hatte.
Und dann begann Leo zu sprechen und sie sprach genau aus, was sie so gerne gesagt und geschrieen hätte, doch nicht konnte, weil ihr nie die rechten Worte einfallen wollten...

Sie öffnete die Augen und sah die ausgestreckte Hand und wurde "Schwester" genannt, was ihr eine zärtliche Wärme im Herzen schenkte, die sie schon längt vergessen geglaubt hatte.
So war sie lange nicht mehr genannt worden.
Ohne zu zögern ergriff sie die Hand und ließ sich auf die Beine helfen, wieder standen sie sich gegenüber. Abgekämpft, verwundert, ausgezehrt und doch so nah. Nah genug, um wieder den Herzschlag der anderen spüren zu können, nicht zuletzt der fehlenden Kleidung.
Seeker sah ihr direkt in die Augen und sagte leise und bestimmt: "Tu das nie wieder."
"Der Kuss?"
Seeker lächelte mit ihrer spöttischen Art: "Das nennst du einen Kuss? Pah, Küken." Sie ließ nicht ab von ihr und hatte ihre Hand noch immer fest ergriffen. "Der Nackenbiss. Davon werden meine Knie weich."
Sie grinste nun fröhlich und etwas Unfassbares passierte: Sie riss die Hand von Leo nach oben und brüllte guttural mit einer seltsamen Betonung : "HOPE'ARIII!", wobei der letzte Laut in ein lautes Trillern überging, das dutzendfach von den Kriegern aufgenommen wurde, die nun ihrerseits begannen, mit ihren Klingen Lärm zu machen und den Laut immer weiter trugen, bis sie schließlich mit der ihnen ganz eigenen Gewandtheit und Agilität eine Art Affentanz aufführten, nicht, ohne das Klirren der Waffen zu unterbrechen.
"Dein Jubel, 'Affenmädchen'", sagte sie schmunzelnd und das letzte Wort überraschend sanft aussprechend, ließ ihre Hand los und stieß ihr leicht vor die Brust, um den Abstand zwischen den Beiden zu vergrößeren.

"Bringt mir eines der Opfer!", brüllte sie dann, noch immer halbnackt und mit glänzendem Schweiß und nassem Schlamm auf dem mit mit verschlungenen Mustern gezeichnetem Leib.

Lancaster und Haile sahen plötzlich mehrere der Vultures auf sich zueilen und genau den Mann aus der Hütte zerren, den sie getränkt und befreit hatte und der sie nun abermals hilfesuchend ansah.
Und dann war er schon grob bis zur Grube gezerrt worden.
"Runter mit ihm.", befahl Seeker knapp und hatte wieder diesen raubtierhaften Blick.
"Was mir gehört, soll dir gehören, Schwester! Nimm ihn hier als ersten Teil geteilter Beute, mögen noch viele gemeinsame Schlachten uns mehr bringen.", strahlte sie Leo an, als der Mann im weichen Schlamm landete.

Sie ging auf den Mann zu und zwang ihn, Leo anzusehen. "Wie heißt du, Sabal?"

Der Mann, der nun auf den Knien saß, dessen linkes Auge noch immer verkrustet war von einer Kopfwunde und dessen nackter Oberkörper gezeichnet war von harten Tritten und Schlägen reckte den Kopf und sagte trotzig: "Jackal."

"Nun denn, Jackal von den Sabals. Du kniest vor einer großen Kriegerin."
Mit diesen Worten ließ sie ihn los und streckte die Hände in einer Geste der Großzügigkeit aus.
"Er ist nun dein, Schwester."

Viviane
24.09.2015, 21:31
Die Fesselabdrücke und Flecken jeglicher Farbschattierung schmerzten bei jedem Atemzug, den er tat. Sein Rücken und seine Schultern waren nach den zahllosen Tagen an dem Pfahl von Regen und Wind steif gefroren. Aber der "Sabal" grinste die "große Kriegerin" dennoch an, ruckte mit dem Kopf um eine nasse, dunkle Strähne aus dem Gesicht zu wischen und die Latina wortlos und eingehend zu mustern. Ließ sich sogar zu einem Kopfrucken herab, das man als winzige Verbeugung deuten konnte.

Doch so recht schien es ihm nicht zu gelingen, seiner neuen Besitzerin auf Vulture-gefällige Weise anständig Ehre zu erbieten. Unter Seekers hartem Griff in seinen Nacken und einem harten Schlag auf den Hinterkopf - der keinen Zweifel daran ließ wie sehr sie es genoss ihre Beute zu demütigen - krachte sein Kinn einen Augenblick später hart und schmerzhaft auf seine Brust. Das spöttische Grinsen in seinem Gesicht verkam zu einem Zähnefletschen, dass Hailes Konkurrenz machen konnte. Bart sei Dank sah Seeker das nicht und hatte keinen Grund nachzusetzen.

Er zitterte kein bisschen, den geschundenen Knochen zum Trotz. Gierig sog er die stickige Luft hier unten ein, wie ein Beruhigungsmittel. Leckte sich den Nachgeschmack von Wasser von den aufgeplatzten, blutigen Lippen wie guten Whiskey. Selbstbeherrscht blieb er vor der Latina hocken. Zeigte keine weitere Regung. Beobachtete und wartete.

truecarver
24.09.2015, 21:33
Vincent und Jäger sahen zu, wie die unidentifizierte Person den Fluss entlang schwamm. In den Händen konnte man eine Waffe erkennen, die er über seinem Kopf hielt um sie von der Nässe zu schützen. Offenbar hatte er noch nicht bemerkt, dass die Baustelle für eine Weile zweckentfremdet wurde.

"Kannst was erkennen?", fragte Jäger. Vincent schielte angestrengt durch sein Zielfernrohr.

"Sehe nur den Kopf. Könnte zu einem der Stämme hier angehören, könnte auch ein einfacher Plünderer sein. Jedenfalls macht er keine Anstalten sich unserem Lager zu nähern. Hat definitiv was anderes vor."

Jäger rieb sich nachdenklich das Kinn. Eine Entscheidung kämpfte sich in ihm hoch, aber er wollte sich selbst wieder davon abbringen. Ihre Mission war klar, die Kapsel mit dem Gegenmittel Fuzzi muss an seinen vorbestimmten Ort gebracht werden. Die Karawane muss weiterziehen. Auf sich aufmerksam zu machen könnte große Scheiße herbeirufen, und davon hatte die Gruppe schon genug an diesem Tag gesehen. Nichtsdestotrotz könnte da gerade wichtiges Intel durch den Fluss waten, mit einer intakten Feuerwaffe obendrein. Sollte dieser Kerl feindlich gesinnt sein, dann würde Vincent ihn mit einem sauberen Schuss erledigen. Falls er sich brav fügt und für uns singt wie ein ..äh, wie ein Fisch, dann könnten sie Infos über die umliegenden Gebiete aus ihm herauskitzeln und etwaige Feindesstellungen auf der Karte ergänzen. Sicherheit oder potentieller SNAFU Moment? Er biss sich auf die Unterlippe und wandte sich wieder an Vincent.

"Schnappen wir den uns, Vince.", er rieb die Handflächen aneinander.

"Bis du sicher? Jetzt noch schlafende Hunde wecken?"

"Erstens, das heißt schlafende Bären..."

"Nein, tut es nicht."

"...Zweitens, ich wissen will was er weiß. Und die Waffe. Ich will sie haben."

"Kannst du überhaupt damit umgehen?"

"Erstens..."

"Was soll das immer mit den Aufzählungen?"

"...man nennt mich nicht umsonst Jäger. Und Zweitens, nein ich kann nicht mit Waffe umgehen, aber wir einige Leute kennen die das können, stimmts? Also. Du hast eine Minute um Fluss nach irgendwelchen Anderen zu absuchen. Dann du dich versteckst schnell hinter dieser Mauer dort, siehst du sie? Halte damit auf ihn drauf, er muss Lauf gut sehen können, muss wissen, dass eine falsche Bewegung Tod bedeutet. Ich komme raus und sag ihm nett und freundlich er soll sein Arsch an Ufer bringen. Dann wir haben kultivierte Gespräch zwischen Erwachsenen. Abgemacht?"

Vincent verzog sein Gesicht, aber protestierte nicht. Wenn er sich hinter der Mauer aufhalten würde, könnte er aus relativer Nähe das Fadenkreuz gut draufhalten. Selbst wenn der Andere seine Waffe benutzen wollte, es wäre ein langwieriger und anstrengender Akt schwimmend zu zielen und zu schießen. Genug Zeit für einen gezielten Schuss.

Einige Augenblicke verstrichen ohne dass weitere Nachzügler ins Blickfeld schwammen. Der einsame Kopf hatte sich ein gutes Stück von ihnen entfernt, aber wenn sie jetzt losrennen, würden sie ihn einholen. Vincent spürte Jägers Hand auf seiner Schulter. Das war dann wohl der Startschuss. Beide rappelten sich auf und liefen zu der besprochenen Stelle. Vincent kletterte auf einen Geröllhaufen und stützte die Arme mit dem Gewehr im Anschlag auf eine Betonmauer. Die Person war bereits etwas weiter geschwommen und hätte seinen Kopf wenden müssen, um die anderen Beiden sehen zu können. Jäger lief nah an das Wasser heran, ging ein Paar Schritte mit dem Schwimmenden mit, schirmte anschließend mit den Handflächen den Mund ab und holte Luft:

"Hey Kollege! Wie ist das Wasser? Gut? Ich und mein Freund hier", er wies mit einer Armbewegung auf Vincent, der den Lauf auf den Kopf des Schwimmers gerichtet hielt, "wollen kurz mit dich plaudern!" Jäger machte eine einladende Geste mit dem Kopf. "Komm her, aber keine schnellen Bewegung, ja? Wir dich können abtrocknen, oder wir können dir auch Loch in Kopf verpassen! Deine Entscheidung! Also?"

Er verschränkte die Hände vor der Brust und blickte nochmal demonstrativ in die Richtung von Vincent, der sich nicht gerührt hatte und mit großer Konzentration aufs Wasser schielte.

Ligiiihh
24.09.2015, 22:35
Normalerweise wäre Niki niemand gewesen, der auf solche Einladungen eingegangen wäre. Vor allem die des Bosses der Sabal, den er noch nicht einmal eine Stunde lang kannte. Außerdem hatte eine Schuld, in der man bei jemanden stand, in dieser Welt zu viel Bedeutung, als dass man sie einfach in Kauf nehmen konnte. Aber irgendwie konnte er sich nicht entgehen lassen, sich ein Gespräch mit Julio zu genehmigen - die Sache musste noch viel tiefer geschaufelt werden, bevor Entscheidungen getroffen wurden.

"Also schön, Julio, Sie haben mich überzeugt - ich bleibe aus Interesse an dem, was Sie uns zu erzählen haben, gerne zum Essen."

Mit den Hintergedanken, erst mit dem Essen herumzuspielen und Frank quasi seine Portion vorkosten zu lassen - nicht die feine Art, aber wohl die intelligenteste.

"Aber ich bin nicht hier, um Ihre Gastfreundschaft zu genießen, auch, wenn ich sie sehr willkommen heiße - unsere Truppe befindet sich gerade auf einer wichtigen Reise, zumindest für uns wichtig, und da kann alles, worüber ich mich mit Personen wie Ihnen austauschen kann, hilfreich sein. Ich habe nämlich auch Leute um mich herum, die ich beschützen möchte, und mit jedem Wort mehr, dass ich in meinem Kopf abspeichern kann, ist ein Atemzug mehr für uns alle garantiert."

Mit den Leuten meinte Niki fast ausschließlich nur Alex, aber Julio musste ja nicht wissen, dass er eine Tochter hat.

"Wie dem auch sei - bevor wir weitermachen, geht es um Ihren Gefallen. Natürlich helfen wir gerne, aber nicht aus Selbstlosigkeit. Wir möchten, wie ein jeder gesund denkende Mensch auch, wissen, woran wir sein könnten. Dieses Friedensgeschenk, das Sie den Vultures überreichen möchten, dahinter steckt Ihrer Andeutung nach doch mehr, als es momentan die Bezeichnung hat, nicht wahr? Unsere Leute haben in einer Welt wie dieser nicht bis heute überlebt, um bei irgendeinem unscheinbaren Botengang ins Gras beißen zu müssen. Wenn ich Sie also höflich darum bitten dürfte, etwas offener in dieser Hinsicht zu sein? Wir können uns bei sowas nie sicher genug fühlen."

Daen vom Clan
24.09.2015, 23:40
Seeker stapfte nach oben und ergriff die ausgestreckte Hand von Voodoo, der ihr in einer unmerklichen Geste etwas Blut von der Schulter wischte und in der zweiten Geste ihre nackte Brust betrachtete, als ob er noch etwas zu ergänzen hätte, bis sie ihm einen zustimmenden Blick zuwarf und "heute Abend" knurrte.
Dann marschierte sie Richtung Scheune und befahl den beiden Jungkriegern, die sie vor dem Kampf schon bedient hatten, ihr zu folgen. Der letzte Blick, bevor sie in der Scheune verschwand, um sich verarzten zu lassen, galt Leo, der sie lächeln zunickte.

Als Seeker gegangen war, brüllte Voodoo in den aufbrausenden Jubel: „Seeker Vulture hat heute eine Schwester gewonnen! Der Clan hat heute eine Schwester aus einer anderen Familie wiedergefunden!“
Gunst +1 = Gunst Vulture (6/7)

--

Nachdem Jäger gerufen hatte, ruckte der Kopf des Mannes herum und er versuchte verzweifelt, gegen den Strom des Fluss abzutauchen, um noch an das rettende Ufer Richtung Schlachtfeld zu kommen, offensichtlich, um ihnen zu entkommen.
Jäger deutete demonstrativ auf den Lauf des Gewehres und grinste, als plötzlich die Hölle losbrach und neben ihm Fetzen von Holz aus einem Baumstamm gerissen wurde. „KACKE!“ , entfuhr es ihm und er warf sich mit Vincent in Deckung, als abermals die Maschinenpistole krachte und feuerte, das Mündungsfeuer war genau und deutlich auszumachen. Die Kugeln waren so unplatziert und schlecht, dass es sich entweder um Sperrfeuer oder einen verdammt schlechten Schützen handeln musste.
Der Schwimmer erkletterte das andere Ufer und verschwand schnell im Gebüsch.
Den beiden war klar, dass sie jetzt rennen mussten, wollten sie den Schützen oder den Schwimmer noch erwischen oder zur Rede stellen…

--

Julio hatte den Kopf schief gelegt, dann fing er leise an zu kichern. Es war ein fast kindisches Kichern, doch er klatschte aufgeräumt in die Hände und ließ ein letztes Mal die Finger kosend über den Humvee streichen.
„Warum eigentlich nicht?“, grinste er wieder und führte die Drei an der Seite der Mauer entlang und schließlich in der Nähe zum Tor in ein Kellergeschoss in dem zwei gelangweilte Wachleute saßen und augenscheinlich Poker spielten und bei dem Erscheinen von Julio sofort aufsprangen und vor dem Boss salutierten. Der winkte lächelnd ab und lobte sie kurz, dann führte er die Gruppe weiter bis zu einer Kellertür, auf der sich diverse Warnschilder befanden, auch das für chemische Kampfstoffe.

Theatralisch drehte er sich auf dem Absatz um und lächelte. „Wie sie Drei aus ihren Einsätzen in Shengs Hope bereits wissen, kann man den Barbaren mit normalen Waffen nicht beikommen. Sie flüchten in den Wald, in die Sümpfe oder aufs Meer. Richtig?“ Er wartete die Antwort nicht ab, sondern fuhr sofort fort: „Deswegen ist ein Angriff, der als Solcher nicht erkannt wird, der beste Angriff. Manche könnten die Methoden als barbarisch erachten, aber ich möchte wiederholt darauf hinweisen, dass es sich hier um eine Maßnahme zur Wahrung des Friedens handelt. Die Vulture zwingen uns dazu mit ihrem Terror und wir müssen antworten.“
Er erschien nun gefasst und offensichtlich wild entschlossen.
„Kommen Sie und betreten Sie mit mir den Ort, an dem wir eine Ära des Friedens und Handels einläuten werden.“, erklärte er und schwang die Tür auf.
Lisa, Niki und Frank erkannten geflieste Wände und Schutzanzüge, zudem Gläser, Kolben und Fässer. Er führte sie um eine Ecke der ehemaligen Dusche herum und sie erkannten nun ein größeres Labor, in dem unangenehm roch, Metalltische waren aufgebaut und mit allerlei Chemikalien bestückt, die in verschiedenen Behältern zusammengesucht worden waren. Verschiedene Mischungen blubberten und dann sahen sie einen Mann, der nicht größer als 1 Meter 60 war und Dicke Handschuhe und Schürze trug. Sein Grinsen war diabolisch. „Und Doctor, sind wir soweit?“

http://juliameister.net/daen/npcmeinhard.png
„Ja…“, krächzte dieser mit einem sadistischen Lächeln, sein Akzent klang europäisch, Lisa hätte sogar „deutsch“ gesagt. „Der gesamte Vorrat an Sarin ist einsatzbereit. Wir müssen ihn nur noch im Lager der Vulture deponieren und entweder den Fernzünder betätigen oder auf Ausdünstung warten. So oder so – das Problem hat sich bald gelöst.“ Er kicherte noch einmal und nickte un rieb sich wie ein böser Kobold die Hände.
„Das, meine Dame, meine Herren ist Doktor Gleiwitz, der Retter unserer bescheidenen Ansiedlung.“
"Sind das… die Freiwilligen, die mein Kleinod zu den Vulture bringen?“
„Das will ich meinen!“, lachte Julio und legte Niki freundschaftlich den Arm um die Schulter.

Caro
25.09.2015, 00:33
Plötzlich ging alles sehr schnell. Gerade noch stand Haile hinter Leo, dann stellte sich Lancaster zwischen die beiden Furien und schließlich endete es doch in einer Prügelei. Vermutlich - Haile nutzte die Gunst der Stunde, um ihrem Anführer endlich die Opfer zu zeigen. Das war ja eigentlich auch der Sinn hinter der Sache. Haile wusste nicht warum, vielleicht war es ihre eigene Geschichte, aber sie wollte nicht noch mehr Leben geopfert sehen. Die Reise mit ihrer neuen Familie hatte ihr gezeigt, dass die Welt es wert war, gerettet zu werden - es war ganz anders, als die Kultisten immer behauptet hatten. Die Menschen waren nicht hoffnungslos. Die Menschheit war nicht hoffnungslos.

"Sch...eibenkleister, Haile. Wenn die Vultures uns sehen haben wir ein echt fettes Problem."
"..."

Schon wieder. Was hatten die Älteren der Familie denn bitte gegen das Retten von Menschenleben? War das nicht irgendwie das Ziel ihrer Reise? Erst Evi, und jetzt auch noch Lancaster. Haile stand kurz davor, bockig mit dem Fuß aufzustampfen (denn auch postapokalyptische Teenager sind immernoch irgendwo Teenager) und sich die Männer einfach selber über die Schulter zu werfen. Was angesichts ihrer Statur eine wirklich schlechte Idee gewesen wäre. Aber die Älteren wollten sich ja unbedingt mit diesen Wilden verbrüdern.

"...!"

Mitten in diesen unausgesprochenen Konflikt kamen die Wachen von Seeker geplatzt, die sich einen der Gefangenen schnappten und wortlos mit ihm zur Schlammgrube stapften. Haile warf Lancaster einen trotzigen Seitenblick zu und rannte hinter der Prozession her. Sie kam gerade noch rechtzeitig, um die Schenkung zu beobachten. Jakal stand einfach nur da, schicksalsergeben und still. Er hätte ein gutes Opfer abgegeben. Er hatte den Kopf vor Leo gesenkt, die immernoch wie eine Amazone im Ring stand. Über die Köpfe hinweg warf sie Haile einen Blick zu.

"Danke, Schwester, für dieses großzügige Geschenk."
"..."
"Aber lass uns nicht vergessen, dass auch meine - unsere - Schwester, Haile Throatseeker, ihre Kraft beweisen wollte"

Leo winkte Haile heran, die im Vorbeigehen Jakal kurz in die Schulter kniff - eine Geste des "Alles wird gut", oder zumindestens des "Alles wird okay".

"Steh auf. Komm her."

Jakal gehorchte. Er hatte anscheinend gelernt, nicht zu widersprechen. Und für diese Lehrstunde schmerzhaft bezahlt.

Der Ring war nun frei. Haile warf noch einen Seitenblick auf Jakal, nickte ihm aufmunternd zu und trat dann in den Ring. Dort wartete sie auf einen würdigen Gegner - welcher Art auch immer.

Haile ist bereit für die Prüfung der Kraft (Raufbold) mit einem gleichwertigen Gegner (normale Erfolgschance)

Ligiiihh
25.09.2015, 01:01
Niki spürte nicht nur den Handabdruck, als Julio seinen Arm auf Nikis Schultern ausruhte. Dieser Druck drang noch viel weiter nach innen, durch seine Adern bis in sein Herz. "Theatralisch" war genau das richtige Wort, um ihn zu beschreiben. Denn er tat einen wunderbaren Job damit, seine Rafinesse durch sein scheinbar lockeres Gemüt hinwegzusetzen. Und Julio tat dies bestimmt auch nicht, um sich zu verstellen. Nein, er wusste wohl, dass seine Zuhörer sein Schauspiel erkennen würden - wozu machte er sich also die Mühe? Wahrscheinlich aus einem simplen Grund: Es machte ihm Spaß.

Niki trat einen hastigen Schritt zur Seite und drehte seine Schulter von ihm weg, schaute ihm aber direkt in sein immer noch grinsendes Gesicht:

"Julio, Sie sind gemein!"

Einen leicht überraschten Gesichtsausdruck konnte die betroffene Person jedoch diesmal nicht verbergen, aber alles andere wäre auch etwas zu offensichtlich unnatürlich gewesen.

"Niki - ich schätze, ich verstehe nicht so recht?"
"Was soll ich denn bitteschön noch antworten? Wir werden sicherlich nicht Ihr Gesuch einfach lächelnd abwinken und dann einfach nach Hause gehen können! Im Grunde genommen überlassen Sie uns ja gar keine Entscheidungsgewalt über diese Situation."

Niki blickte weiterhin nervös in das Gesicht von dem Boss, der erst nachdenklich, dann resignierend zur Seite schaute. Niki atmete tief durch und sprach weiter:

"Also schön - wie ich ja bereits angedeutet hatte, werden wir uns dem Auftrag wohl annehmen. Aber im Angesicht des jüngst verlaufenden Gesprächs werde ich das Angebot zum Essen wieder ausschlagen müssen, so leid es mir tut. Und meine Partner täten gut daran, es mir gleich zu folgen, aber die Entscheidung überlasse ich ihnen."

Er schaute sich ein wenig um, tat ein paar Schritte und fing dann wieder an zu reden:

"Aber wir benötigen Details, Julio. Der Auftrag wird wohl kaum auf gedanklichem Papier so aussehen, dass wir jemanden von uns losschicken, der dann gemütlich zu den Vultures spaziert und dann ganz schnell wieder das Weite sucht! Wenn Sie uns, wildfremden Personen, so leicht eine solch gefährliche Waffe anvertrauen würden, wären Sie jetzt wohl kaum am Leben, und noch weniger das Oberhaupt eines solch beachtlichen kleinen Reiches, wie ich es mal nennen darf. Ich muss Sie also wieder darum bitten, Ihre Karten offen zu spielen. Momentan sehe ich mein zukünftiges Ich nämlich noch durchlöchert, mit einem Dolch im Rücken!"

truecarver
25.09.2015, 01:18
Na wer sagts denn, da hat jemand einen Freund mitgebracht. Vorsichtig lugte Jäger über die Betonmauer, hinter die er mit Vincent während des Beschusses abgetaucht war. Der Schwimmer hatte sich bereits davon gemacht. Um ihn jetzt noch kriegen zu können, musste einer von ihnen ans andere Ufer schwimmen und die Verfolgung zu Fuß aufnehmen. Jäger entschied sich dagegen, sich die Füße nass zu machen und widmete seine volle Aufmerksamkeit dem Heckenschützen. Das Mündungsfeuer flammte erneut auf, kurz darauf knallten laut die Schüsse und die Kugeln bohrten sich mit einem giftigen Pfeifgeräusch in die Mauer.

"Gib mir Deckung!", rief Jäger während er seine Kletteraxt aus dem Riemen zog und sich startklar machte.

"Du willst da raus? Sicher?", schrie Vincent zurück.

"Kollege schießt wie alte Oma auf Dreirad! Guck!"

Eine weitere Salve pfiff ihnen um die Ohren. Die Geschosse flogen weit über ihren Köpfen hinweg, einige platschten laut ins Wasser, andere Schlugen in eine Mauer ein, 10 Meter von ihnen entfernt.

"Ich weiß wo er ist und kann über Baustelle von Versteck zu Versteck rennen. Aber dann ich auf freie Feld! Du musst ihn in Schach halten, damit ich zu Waldstück gelange und das hier auf sein Schädel schlage!" Er warf die Axt leicht in die Luft und fing sie wieder auf.

"Wirst du ihn gleich töten?"

"Nicht wenn ich vermeiden kann. Aber wenn er mir keine Wahl lässt, ich werde mit spitze Ende zuschlagen müssen. Bis dahin halte auf ihn drauf. Er im Gehölz am Waldrand versteckt, hinter Baum. Muss immer rausgucken. Du dann kannst schießen. Ich verlass mich auf dich, ja?"

Jäger grinste. Er spürte wie sein Herz nun zum zweiten Male an diesem Tag das Adrenalin durch seinen Körper jagte. Seine Sinne waren geschärft, die Muskeln in seinen Beinen fühlten sich wie Sprungfedern an, bereit ihn über die Arena bis zur Finishline zu tragen. Genau wie auf den Scavenger Runs, nur unter leicht erschwerten Bedingungen, dachte er. Er presste sich an die Mauer, spürte die Kälte in seinem erhitzten Rücken. Die Axt fühlte sich so vertraut an, als brenne sie wie er selbst auf den bevorstehenden Run.

Die Schüsse stoppten abrupt und Ruhe kehrte ein. Jetzt oder nie.

Daen vom Clan
25.09.2015, 01:33
"Natürlich ist dies alles nicht so einfach, werter Freund. Ihnen war doch klar, dass Sie die von Ihnen so begehrten Batterien erst dann erhalten, wenn die Vulture vor uns im Staub liegen und wir sie mit Mann und Maus getötet haben.
Für den Frieden natürlich und für die Handelsbeziehungen." Julio missinterpretierte seine Skepsis und fügte noch hinzu: "Ich habe ihnen meine Waffen gezeigt und bewiesen, dass wir gewinnen werden. Leider kennt man uns dort bereits, aber wenn Sie als Jemand, der den Vultures vollkommen unbekannt ist, sich ihr Vertrauen erarbeiten und dann das kleine Spielzeug deponieren, dann kommen wir komplett ohne eigene Verluste aus. Und wissen Sie was, werter chinesischer Freund - ich schenken Ihnen meinen Jeep. Mit dem Maschinengewehr. Na, wie klingt das in Ihren Ohren?"

Der Doktor kicherte wieder sein hohes, fistelstimmiges Lachen und machte sich dann daran, kleine Phiolen in eine Art umgebaute Zentrifuge zu platzieren, dabei ging er äußerst behutsam vor und seine Finger zitterten kein einziges Mal.

~Jack~
25.09.2015, 06:02
https://www.youtube.com/watch?v=3BtzpvnNEcE

Jäger preschte davon als würde er nicht damit rechnen, dass ihn auch nur eine Kugel erwischen würde. Damit sollte er auch zuerst Recht behalten, landeten die Kugeln doch meterweit entfernt. Aber Vincent war das nicht geheuer. Niemand konnte so konstant daneben schießen. Und wenn er genau hinsah, dann schien sich der Kugelhagel so langsam aber sicher auf Jägers Laufbahn zuzubewegen. Entweder war da jemand sehr gewieft, oder er schoss einfach so lange, bis er endlich mal ins Ziel traf. Wie dem auch sei, Vincent konnte konnte ihn nicht länger gewähren lassen.

Dank der stetigen Schüsse war es ein Leichtes die ungefähre Position des Schützen ausfindig zu machen. Tief im Unterholz versteckt, aber mit genug Sicht auf ihre Seite des Flusses. Ab und zu wechselte er die Position, sich scheinbar immer tiefer ins überwucherte Schlachtfeld zurückziehend. Und genau darauf wartete Vincent als er es bemerkte, schließlich wollte er von seiner wertvollen Munition nur so wenig wie möglich verschwenden. Er kniff beide Augen zu und öffnete dann nur das rechte. Dieses erspähte eine neue Salve. Noch ein paar Sekunden bis zum nächsten Wechsel.

Jäger warf sich derweil ins Wasser und hechtete zur anderen Seite als wäre er ein Fisch. Oder ein Meermann ... einer der Abends mit wallender Mähne und behaarter Brust auf Steinen hockte, sich einen Wodka hinter die Binde kippte und dann Lieder mit dickem russischem Akzent anstimmte um menschliche Frauen zu bezirzen. (Ein Gedanke der Vincent beinahe in Gelächter ausbrechen ließ, aber dieses schluckte er schnell wieder hinunter) Konnte sich nur um Sekunden handeln, bis er auf der anderen Seite wieder auf die Füße sprang. Wäre doch der perfekte Zeitpunkt ihn abzuknallen. Und genau in dem Moment wechselte der Schütze seine Position. Vincent sah es rascheln und erblickte kurz darauf das Mündungsfeuer eines einzelnen Schusses. Er konnte nicht sehen wo er landete, hatte aber eine sehr gute Vorstellung vom Ziel.

Er holt tief Luft, korrigierte die Schussbahn ein wenig nach rechts — der Wind war wie erstarrt und die vorherigen Positionen des Schützen ließen darauf schließen, dass er die Waffe mit seiner Rechten führte — und ließ den Lauf dann nach oben wandern. Bei der Entfernung dürfte die Kugel in seiner Schulter einschlagen. Vielleicht auch etwas tiefer. Allerdings war Vincent kein Experte. Von daher konnte es auch sein, dass er seinem Gegenüber den Kopf durchlöcherte. Oder gar daneben schoss. Letzteres würde für Jäger vermutlich ein böses Erwachen geben.

Etwas regte sich am linken Rand seines Zielfernrohrs. Jäger! Er hatte das andere Ufer erreicht. Mit schmerzhaft pochender Brust drückte Vincent ab [Schütze + Scharfschützenbonus], innig hoffend sich nicht verschätzt zu haben. Eine weitere Salve durchbrach die Stille und Jäger stürzte schreiend davon, entweder vor Schmerz oder um seinen Gegner einzuschüchtern.

Vincent folgte ihm noch kurze Zeit mit seinem Gewehr. Er schien nicht zu stürzen noch zu humpeln noch sich irgendwelche Körperteile zu halten. Hatte Vincent es geschafft? Oder war der Russe nur noch eine wandelnde Adrenalin-Leiche die nach Erlegung seiner Beute zu Boden stürzen würde? Die Frage konnte wohl nur die Zeit beantworten.

Schreie hallten übers Schlachtfeld. Dann folgten Schüsse. Ein Baum stürzte zu Boden und riss weitere mit sich ins Verderben. Erde wurde aufgewirbelt und man konnte fast meinen, dass eine Bombe explodiert wäre. Inmitten des Knackens und Bebens waren immer noch Laute zu vernehmen. Worum es sich dabei handelte konnte Vincent aber nicht sagen.

„Was zum Henker geht da vor sich?“

Jäger bewegt sich mithilfe von Parkourläufer und Expertenwissen Wälder fort.
Sollte es zu einem Kampf kommen profitiert er von Klingenkreuzer und Hiebwaffenwissen.

wusch
25.09.2015, 07:05
Franks Gesicht versteinerte förmlich, als sie das Labor betraten, welches nach allen Regeln eingerichtet war. Das alles musste ein Vermögen gekostet haben und bald sah er auch warum. Sarin! Dieser gottverdammte... fluchte er innerlich und wünschte sich 20 Jahre zurück und ein paar Spezialtruppen der Polizei hierher um mit diesem Kerl und seinen Leuten aufzuräumen. Da dies nicht möglich war, würden sie dies wohl übernehmen müssen. Nachdem sie das Paket irgendwie losgeworden waren. Denn er hatte sie in eine Situation gezwungen, in der sie nur noch ja sagen konnten. Er war ein gerissener Politiker und wusste wie man Leuten ein Angebot schmackhaft machte. Der ganze Jeep. Verdammt! Das Ding war pures Gold wert.
Als er sich wieder aus seiner halben Erstarrung gelöst hatte schlug Niki gerade die Einladung zum Essen von vorher aus. Richtig so, mit sojemanden sollten sie lieber nicht zusammen speisen. Und schließlich öffnete er den Mund und schaffte es seine eigene Meinung zu verschleiern. Ich sehe es wie mein verehrter Freund hier. sagte er auf Niki deutend. Danach überließ er das Reden zumindest für den Moment Niki, es war zu kritisch, als das er jetzt einfach das Ruder übernehmen konnte.

Daen vom Clan
25.09.2015, 12:38
Haile hatte genau den richtigen Ton getroffen.
Nach dem atemlosen Kampf zwischen Seeker und Leo war die Stimmung noch immer aufgeheizt und die jungen Krieger und Kriegerinnen gebärdeten sich noch immer, als könnten sie sich nicht sattsehen an weiteren Kämpfen. Gerade jetzt, wo Seeker gegangen war und sie alleine ließ, wollte niemand daran denken, die Arbeit oder Wache wieder aufzunehmen und so wurden scherzhafte Spötteleien und Herausforderungen hin- und hergerufen.

Haile, das Kultistenmädchen, stand nun alleine im Ring und wusste, dass sie angestarrt wurde von den Kriegern, die sich über den kleinen Holzzaun lehnten und sie schon jetzt bejubelten und aneinander maßen, als würden sie herausfinden wollen, wer den Tanz gegen sie wagen sollte. Dann trat Voodoo nach vorne und rief: „Als die Schwestern sich gefunden hatte, ging es um Familie. Doch Throatseeker sucht offensichtlich den KRIEG!“ Er trommelte sich auf die Arme und die Geste wurde vielfach kopiert, so dass es wie Trommelwirbel in Hailes Ohren rauschte. „Wer wagt sich in die Grube, um sich mit Throatseeker Hoep’ari zu messen?“ rief er dann und vielstimmiges Brüllen war die Antwort. Dann zeigte Voodoo auf einen jungen Krieger, dessen Gesicht von Narben gezeichnet war und der sich grinsend bisher zurückgehalten hatte. „Thorn Vulture, dein Arm kommt mir leer vor!“

Thorn brüllte jubelnd und sprang mit einer geschickten Bewegung in die Grube, grinste sie noch immer an und bewegte die Schultern kreisend, als würde er viel mit den Armen machen wollen.
Haile erkannte, dass er sicherlich kein schlechter Boxer war, wahrscheinlich aber in der Beinarbeit Defizite hatte. Sie würde es darauf ankommen lassen!

---

Probe Vincent: Schütze: Bestanden! (erleichtert)

Vincent hatte die Luft angehalten und sein Scharfschützengewehr gab ein kleines Zucken von sich, der Schalldämpfer verschluckte fast jeden Laut und die Kugel bohrte sich in den dichten Urwald am anderen Ufer, dann war Bewegung zu sehen und ein heiserer Schrei zu hören. Vincent hatte zweifelsohne etwas getroffen und mit ruhiger Hand lud er abermals nach, während er noch immer das andere Ufer fixierte und nach weiteren Salven oder Feinden Ausschau hielt.

Probe Jegor: Parcourläufer: Bestanden! (erleichtert)

Jäger war noch vorne geprescht und hatte sich wie zu seinen besten Tagen durch den Wald gekämpft, indem er einfach alles umgerissen hatte, was ihm in den Weg gekommen war.
Sein Blut peitschte durch seine Adern und alle Muskeln schmerzten vor Anspannung, sorgten aber dafür, dass er sich so lebendig fühlte wie nie zuvor. Er wusste, dass er jedem Gegner ein schrecklicher Feind sein konnte, wenn er nur weiter mutig war und sich nach vorne treiben ließ von seinem eigenen Jagdfieber.
Und dann sah er vor sich verschwommen Bewegung und legt noch einmal an Tempo zu, würde die Feinde einfach überrennen, sie notfalls so hart zu Boden schleudern, dass sie erst wieder in der Hölle aufwachen würden.

Ein gutturaler Kriegsschrei entkam seiner Kehle, als er auf die Schatten zu wetzte und plötzlich sah er sie direkt vor sich!
Zwei Jugendliche, unbedarft und harmlos, eine liegend, daneben ein weiterer kniend, der Jegor voller Entsetzen ansah, dann „Ich ergebe mich!“ schrie und seine Pistole hinter sich in den Wald warf – wo diese genau auf eine der Minen traf, die von der mexikanischen Regierung damals gegen den Feind ausgelegt worden war und kreischend und krachend explodierte, so dass Jegor von den Füßen gerissen wurde.

Es dröhnte und trommelte in seinen Ohren, als er sich schwankend wieder aufrichtete, blinzelte und die beiden Jugendlichen ansah. Einer war ein junger Mann, gekleidet in gute und feine Vorkriegskleidung und unmissverständlich mit den Bandensymbolen der Sabals um den Arm und die Beine geschlungen. Und der zweite Jugendliche war ein Mädchen. Ganz offensichtlich und zweifelsfrei eine Vulture. Der junge Sabal hatte sich bei der Detonation über sie geworfen und sie beschützt.
„Wer zur Hölle ihr seid?“, brummte Jegor und hielt die Waffe gesenkt.

http://juliameister.net/daen/npcromero.png[/img]http://juliameister.net/daen/npcjulia.png
„Ich bin Romero Sabal, Bruder von Julio Sabal…“ sagte der junge Mann leise und hob noch immer in einer sich ergebenden Geste die Hände. „Und das ist ‚You are‘ Vulture… von den Vulture. Die Liebe meines Lebens.“, sagte er leise, während sich das Mädchen mit versteinerter Miene und Tränen in den Augen den Arm hielt, wo Vincent sie perfekt erwischt hatte. „Romero und 'You are, für Jegor klang das irgendwie bekannt, rein von der Klangfärbung her.“
In diesem Moment kam Vincent angestürmt, durch den Rauch der Detonation und der leicht kokelnden Bäume hindurch.
„Was ist denn hier los?“, wunderte er sich, als er keine Erwachsenen, sondern Jugendliche sah.
Jegor reagierte nicht, denn im Kopf ging er bereits die Optionen, die sich ihm boten, durch, war das doch ein Wink des Schicksals, möglicherweise.

--

„Tja…“, seufzte Julio. „Ich kenne diese Art von Gewissensbiss sehr gut. Sehen Sie. Ich hatte einmal die Möglichkeit, damals, vor dem großen Zehren, einen Krieg mit einer hässlichen Tat zu beenden.
Ich hatte ja bereits von meines Vaters Lieblingsfeind Arrelano-Felix zu berichten gewusst, richtig?“ Er zündete sich ein Zigarillo an und handelte sich damit vom Doktor einen wütenden Blick ein, den er gekonnt ignorierte. „Damals starben auf den Straßen jede Nacht Menschen – Ihnen muss ich es ja nicht sagen, dass das damals doch ein Unding war. Sie massakrierten sich in Bandenkriegen und schlitzten einander die Kehlen auf – die Policia wie immer machtlos. Mein Vater hatte sich entschlossen, den Krieg zu beenden. Also kaufte er sich ein immens teures Scharfschützengewehr und wollte die Familie beim Essen auslöschen. Sich anzuschleichen war nicht schwer. Die Familie saß beim Essen und wirkte glücklich. Er hatte den Mann, seinen Feind, Fransisco direkt im Schussfeld, doch er feuerte nicht. Und wissen Sie warum?“ Er stellte wieder eine seiner rhetorischen Fragen und bevor jemand antworten konnte, fuhr er fort, gestikulierend mit dem Rauchwerk in der Hand, dessen Rauch der Doktor ärgerlich auszuweichen suchte. „Weil er ein Baby in der Hand hielt. Ein gottverdammtes kleines Baby. Es war seine Tochter, irgendwie nach einer Heiligen benannt. Cadia, oder so. Wie dem auch sei. Mein Vater konnte einen einzelnen Mann nicht erschießen, denn sein Herz war weich geworden.“
Er blickte sie nun der Reihe nach an. „Das Ende der Geschichte waren weitere hundert Tote in den nächsten Wochen, als der Bandenkrieg weiter ging. Darunter auch Zivilisten und Unbeteiligte.“
Er lächelte nun. „Es muss mir keinen Spaß machen, diese Wilden zu vergiften und zu vergasen, aber es muss getan werden. Auch die Frauen und Kinder. Damit Frieden herrscht und Einzug hält. So einfach ist das, meine Herren und meine Dame. Niemals werden die Vulture sich ergeben und immer werden sie uns und Shengs Hope und Perlmutter auflauern. Was sind wir für Söhne, wenn wir nicht aus den Fehlern unserer Väter lernen?“
Er klopfte Frank noch einmal auf die Schulter.
"Sehen Sie, Sie wollen etwas von mir. Die Batterien, die ich gerne gebe, wenn Sie mir helfen, den Frieden wieder herzustellen. Ich bin ein guter Freund, großzügig und ehrlich, das habe ich wahrscheinlich ausreichend bewiesen. Warum sprechen Sie nicht mit Ihren Leuten und kommen dann zurück, so dass wir den Angriffsplan besprechen können?"

Mephista
25.09.2015, 14:45
Es lief wesentlich besser als erwartet. Eigentlich schon zu gut.
Sie war nun offziell eine Schwester des Clans.
Und hatte mal so nebenbei einen Mann als...Sklaven geschenkt bekommen?
Sie versuchte ihre Verwunderung zu verstecken und sah sich kurz im Raum um. Ihr Blick fiel dabei auf Haile, die sehr aufgewühlt schien.
"Danke, Schwester, für dieses großzügige Geschenk."
"..."
"Aber lass uns nicht vergessen, dass auch meine - unsere - Schwester, Haile Throatseeker, ihre Kraft beweisen wollte"
Leo winkte Haile heran, die im Vorbeigehen Jakal kurz in die Schulter kniff. Anscheinend kannte sie diesen Kerl.
Doch nun gehörte die Grube der Sprachkargen und ihrem Kontrahenten. Sie hatten hier nichts mehr zu suchen.
"Steh auf. Komm her."
Sie machte sich daran, sich aus dem Schlammloch helfen zu lassen.
Jakal gehorchte. Er hatte anscheinend gelernt, nicht zu widersprechen.
Ob angekommen besah sich die immernoch Versehrte ihren wohl neuen Begleiter an.
Er war in einem wirklich erbärmlichen Zustand. Verdreckt, halbnackt, leicht ausgemergelt. Wahrscheinlich hatte ihre junge Kumpanin Mitleid mit seiner Erscheinung gehabt.
"Hey, hast Du irgendwelche Klamotten oder ähnliches, die irgendwo rumliegen?"
"...Im Zelt, in dem wir ... aufbewahrt wurden."
Sie nickte leicht und verzog dann das Gesicht. Verdammt, Seeker hatte sie wirklich gut erwischt, ihre Seite und vor allem ihr Arm brachten sie fast um den Verstand.
Bestimmt tippte sie den nächststehenden Vulture an, der sie mit Respekt ansah.
"Wie heißt Du?“
„Claw Vulture, Affenmädchen.“
"Claw, mein ... Geschenk und ich brauchen Deine Hilfe. Du kennst Dich hier aus und weißt sicher, wo sein Zelt war, richtig? Ich brauche seine Sachen und für mich selbst Jemanden, der sich aufs Heilen versteht. Könntest Du das für mich tun, Bruder?“
Er nickte und machte sich auf den Weg.
Léo indes hielt sich die Seite, ehe ihr etwas einfiel.
"Jakal... ist das Dein echter Name oder haben die Vultures ihn Dir gegeben?“

truecarver
25.09.2015, 15:09
"Mh-hm.", sagte Jäger nach reiflicher Überlegung, mehr zu sich selbst als zu den Anderen. Die zwei Teenager saßen immer noch auf dem Boden und blickten nervös zu Jäger und Vincent auf. In ihrem Kopf liefen nun bestimmt eine Reihe von Horrorszenarien ab, sollten die zwei Kämpfer sich als Plünderer und Meuchelmörder erweisen. Hier in der Wildnis keine abwegige Vorstellung.

"Wir sollten uns um ihren Arm kümmern.", sagte Vincent nach einer Weile.

"Ja. Wir bringen die Turteltäubchen zu uns. Howard kann Wunde sich ansehen." Jäger trat näher an den Jungen, der das Mädchen fester an sich drückte und ging in die Hocke um in seine dunklen, verunsicherten Augen schauen zu können.

"Wir haben Doktor bei uns, ja?"

"Oh vielen Dank, aber das geht schon in Ordnung. Wirklich. Wir haben bei uns in der Siedlung auch einen Arzt, einen richtig Guten. In... äh, in unserer stark bewachten Siedlung wollte ich sagen." Seine Stimme zitterte und sein Blick wanderte immer wieder zu Vincents Gewehr. Jäger bemerkte dies und hob seinen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen.

"Na aber unser Arzt auch gut. Wirst ihn gern haben, Kleines." Er zwinkerte dem Mädchen zu und tätschelte ihren Arm. Sie wich seinem Blick aus und senkte den Kopf.

"Und in Zwischenzeit, wir haben kleine Unterhaltung, Kollege. Ich, du und mein Freund hier." Er deutete mit einer Geste zu Vincent.

"Bitte tut uns nichts!", rief plötzlich You are und schmiegte sich noch fester an ihren Romero. Es hatte den Anschein, als wolle sie am liebsten ganz mit seinem Körper verschmelzen.

"Das kommt auf euch an. Ab jetzt wird nicht mehr geschossen, kapiert? Ihr verhaltet euch ruhig und tut was wir euch sagen, damit wird niemandem etwas geschehen." Vincent nickte Jäger zu. Damit begann er Romero von Brust bis zu den Hosenbeinen abzuklopfen. Als nächstes wollte er sich dem Mädchen widmen, aber sie wandte ihren Körper von ihm weg. Romero fasste sie sanft am Kinn, seine Stimme hatte einen weichen Ton angenommen, aber es lag immer noch Unruhe darin.

"Es wird alles wieder gut, okay? Vertraust du mir?" Sie schaute ihn einen Moment lang an und nickte dann kaum merklich. "Dann mach was sie sagen. Sie haben keinen Grund uns was anzutun. Und wenn sie doch auf diese Idee kommen", er schaute zwar weiterhin in ihre Augen, doch die Worte waren nicht mehr an sie gerichtet, "dann werden sie eine Armee unserer Leute gegen sich aufbringen."

Zögernd ließen sie einander los. Daraufhin erhob sich Jäger wieder und sagte: "Ist gut, Kleine. Du sowieso nicht viel an hast wo man was finden könnte. Wenn du mir Wort gibst, dass du kein Maschinengewehr in Dekoltee versteckst, dann kein Grund für Aufregung."

Sie nickte eifrig, schien es sich anders zu überlegen und schüttelte schnell den Kopf. Vincent nahm sie auf die Arme und Jäger umfasste Romeros Oberarm mit einem festen Griff. Die Teenager schienen sich zwar ihrem Schicksal gefügt zu haben, aber es besteht kein Grund für Nachlässigkeit. Damit schritten sie zurück ins Lager.

Caro
25.09.2015, 18:41
https://www.youtube.com/watch?v=t5UQQ9_17VA

Die Luft zitterte vor Anspannung. Der Clan rüttelte an den Begrenzungen der Kampfgrube, während Haile, stolz und ohne Angst in das von Narben gezeichnete Gesicht von Thorn Vulture blickte. Der junge Krieger, vielleicht ein paar Jahre älter als Haile, strotzte nur so vor Übermut und Selbstbewusstsein, und war anscheinend nicht ganz unbeliebt bei den Dienern der gefiederten Schlange. Er stieß seine Fäuster mehrmals gegeneinander und heizte die Menge so noch weiter auf.

In der alten Welt hätte ihn sein grinsender Charme, seine definierten Muskeln und das wild sprießende, lockige Haar mit Sicherheit zu einem Mädchenschwarm gemacht. Für Haile zählte aber nur eines - seine beschissene Beinarbeit. Er war größer als sie, hatte breite Schultern und schien ihr recht langsam zu sein.

"Im Kampf um Ehre, Blut und Kraft, treten an Throatseeker Hope'Ari und Thorn Vulture, um die Götter zu befrieden und die Glorie ihrer Clans zu mehren. Kämpft!"

Die Kontrahenten umkreisten sich, Thorn immer noch mit einem übermütigen Grinsen im Gesicht und geballten Fäusten, Haile mit eleganten, weiten Schritten und einer eher gleichmütigen, aber gespannten Miene. Beide waren nicht die Typen für großspurige Sprüche - es herrschte eine erwartungsvolle Stille in der Kampfgrube, als wären die beiden im Auge des Sturms.

"..."
"..."

Haile und Thorn nickten sich kurz respektvoll zu, bevor sie aufeinander losgingen. Haile sprang aus der Bewegung heraus auf den jungen Mann zu, der mit einem geschickten Schritt zur Seite parierte. Haile flog förmlich an ihm vorbei auf den Boden, rollte sich ab und kam vor seinen Füßen zum Liegen. Mist. Thorn grinste sie von oben an und machte anstalten, Haile auf die Hand zu treten - aber nicht mit ihr. Sie rollte schnell zur Seite und sprang elegant wieder auf die Füße. Kaum wieder stehend, setzte sie erneut zum Angriff an und erwischte Thorn an der Hüfte. Gemeinsam flogen die beiden Halbstarken in den Schlamm, Thorn mit dem Rücken zuerst, Haile über ihm, ihre Finger in seine Schultern gekrallt, um nicht abzurutschen.

Schnell entwickelte sich der Kampf zu einer Schlammschlacht - Thorn griff blind hinter sich und tastete in der Grube nach etwas - nur um Haile eine volle Hand Schlamm ins Gesicht zu klatschen.

"...!"

Haile Antwort bestand aus noch mehr Schlamm, die sie in die generelle Richtung von Thorns Gesicht warf - und verfehlte. Kurz die Oberhand gewinnend drehte sich Thorn um und kehrte die Verhältnisse so um - er saß nun auf Haile, die unter seinem Gewicht eingeklemmt war und nur die Arme bewegen konnte.

"!!!"

Es entwickelte sich eine Rangelei, Thorn versuchte die wild um sich schlagende Haile unter Kontrolle zu bekommen, Haile versuche sich frei zu ringen - beide ohne so richtigen Erfolg. Thorn grinste Haile spitzbübisch an, als er ihre Hände über ihrem Kopf festpinnte. Das war ihre Chance. Im glitschigen Schlamm konnte Haile sich einfach zwischen den Beinen von Thorn durchschieben - er hielt schließlich nur ihre Hände fest. Mit einem kräftigen Schubster landete sie hinter ihm und rappelte sich hoch, ebenso wie ihr Kontrahent.

"!!!"

Haile und Thorn standen jetzt rücken zu Rücken in der Arena, umgeben von anfeuernden Clanmitgliedern, dem gütigen Gesicht von Voodoo Vulture und dem besorgten Stirnrunzeln von Leo. Die kurze Pause nutzten beide dazu, wieder zu Atem zu kommen, bevor der Kampf in die zweite Runde ging.

"..."
"...!"

Sie verstanden sich ohne Worte, drehten sich gleichzeitig um und schauten sich tief in die Augen, erkannten sich als ebenbürtige Gegner. Aber es konnte nur einen Sieger geben. Haile tauchte unter dem ersten Schlag von Thorn Vulture hindurch und tackelte ihn erneut, Diesmal blieb der junge Mann stehen und orientiere sich um - statt sich auf den Boden fallen zu lassen, griff er Haile an den schmalen Schultern und setzte an, sie werfen zu wollen, Er rechnete aber nicht mit so viel Widerstand, Haile war schneller als er und erwiderte seine Bewegung mit einem kräften Schlag in die Seite, der Thorn glatt zu Boden riss. Sie folgte auf dem Fuß und warf sich auf ihn.

"..."
"...!"

Ganz so, wie Haile es bei Raoul erlebt hatte und bei Leo und Lancaster gesehen hatte, beugte sie sich zu Thorn hinunter und berührte seine Lippen mit ihren. Sie fand seine Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Wie in einer Siegespose aus der alten Welt hob Thorn seine Hand und zog ihre Hand mit nach oben.

Machen das Menschen nicht so?

Probe Haile: Raufbold bestanden

Kaia
25.09.2015, 18:45
Will und Eryn waren nach der Rückkehr ins Lager getrennte Wege gegangen. Er konnte sich noch immer keinen Reim aus der jungen Barfrau machen, doch sie schien ihm nicht mehr so kalt wie noch in Shengs Hope. Nachdem er kurz nach Merete gesehen hatte sah Will sich erstmal die Waffe an, die Gott sei dank, noch nicht zum Einsatz gekommen war. Sie war relativ schwer und lag nicht gut in der Hand und Will konnte sich gut vorstellen, dass ihr Rückstoß ihm Probleme bereiten würde.

Während Will im Schatten der Bäume saß sah er Jäger und Vincent mit zwei weiteren, ihm unbekannten Personen das Lager betreten. Die Sonne schränkte seine Sicht stark ein und auf die Entfernung konnte Will auch nichts genaueres erkennen. Der junge Arzt war nicht wirklich neugierig auf die Neuankömmlinge und machte keine Anstalten aufzustehen und sich ein besseres Bild der Situation zu machen. Wenn sie ihn brauchten würden sei schon zu ihm kommen.

Will nahm seine Brille ab und legte diese auf den warmen Boden neben sich. Dann lehte er sich gegen den Baum und verschränkte er die Arme hinter seinen Kopf. Ein leichter Wind kam auf und fuhr ihm durch das ungekämmte Haar. Merete graste weiter friedlich nur wenige Meter von Will entfernt und der Wind trug die Stimmen der anderen aus der Mitte des Lagers zu ihm hinüber. Wenn man darüber hinweg sah, dass sie von babarischen Wilden, elitären Militäridioten, einem Wahnsinnigen Pastor, tausenden Untoten und einer Meute von Stechmücken umgeben waren war ging es ihm eigentlich, den Umständen entsprechend gut.

Will schloss seine Augen. Wirklich dunkel war es aufgrund der prallen Sonne unter seinen Lidern nicht, aber er wollte ja auch nicht schlafen. Nur kurz die Augen ausruhen. Der Pastor musste bemerkt haben das jemand in seiner Kirche war, man konnte nur hoffen, dass sie so schnell nicht mehr zurück in das ehemaliege Gotteshaus gehen mussten. Bei dem Gedanken an die mumifizierten Leichen lief Will ein Schauer über den Rücken. Und die Aktion mit Eryn war auch viel zu riskant gewesen. Wäre etwas schief gegangen...

"Ich sag dir: Dein Vater wird staunen, wenn du in die Siedlung zurückkommst und ein echter Abenteurer bist. Dicke Wummen, nackte Frauen..."

Will verzog wieder das Gesicht zu einer Grimasse.
Erstens war Eryn nicht nackt gewesen und selbst dann wäre sie auch nur eine von vielen, auch wenn sie gepflegter als der Durschnitt war. Außerdem war er schon lange kein Teenager mehr und hatte als Arzt schon die ein oder andere nackte Frau gesehen. Zweitens konnte er die Waffe halten und den Abzug betätigen, alles was danach kam wäre reine Glückssache. Und drittens, ja Henry würde staunen und sich dann warscheinlich tot saufen weil er es nicht ertragen könnte wie schmutzig sein Sohn jetzt war.

Hmpf.

Eine weitere Briese wehte über die Baustelle. Scheiße. Will öffnete die Augen und wurde sofort von der Sonne geblendet. Scheiße. Er nahm seine Brille, die Waffe und seinen Rucksack und stand auf. Vielleicht ging es ihm doch nicht ganz so gut. Dann stiefelte er an Merete vorbei dorthin wo eben noch Vincent, Frank und die beiden Unbekannten gestanden hatten. Vielleicht würden sie ihn ja von den Gedanken an seinen Erzeuger ablenken, wenigstens für eine Weile.

Viviane
25.09.2015, 18:47
"Jakal... ist das Dein echter Name oder haben die Vultures ihn Dir gegeben?“
"Jack-al", korrigierte er sie sanft. "Und es ist mein Name, den ich hatte ehe..."
Er verstummte. Sie waren da. Vor ihnen baumelten abertausende Spiegelscherben von blutgetränkten Schnüren herab, blendeten seine Augen mit dem Widerhall des Feuerscheins unzähliger Fackeln um sie her. Der Gestank aus dem Verschlag war bereits hier vorm Eingang betäubend.
"Es ist mein Name", bekräftigte er noch einmal, leiser diesesmal. Seine Stimme war rau. Er verzog die Lippen zu einem harten Lächeln.
„Die Geier... Vulture... geben keine Namen. Nicht jenen, die keine Menschen sind in ihren Augen.“
Und da sah Léo es: Auf seiner Schulter prangte ein schmutzig gestochener Geier, flügellos, verschorft, die Haut seltsam erhaben. Ein Mal, mit dem man sein Vieh kennzeichnete.

Ehe er näher zur Hütte ging, drehte er seinen Kopf zur Seite und zog er beinah sehnsüchtig die Luft des Lagers ein, in der noch der Nachgeruch vom Festmahl hing.
Sein Magen knurrte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er die durchlöcherte Zeltplane musterte, die vor ihnen hing.
"Besorgen wir dir erstmal was zu essen."
Jackal blickte sie dankbar an. Wandte sich leicht schwankend ganz zu ihr um, damit er sie trotz des kaputten Auges mustern konnte.
Seine ganze Haltung entspannte sich. Er öffnete bereits den Mund um etwas zu sagen, als Léo fortfuhr:
"Muss ja nicht sein, dass ausgerechnet mein Sklave so einen schlechten Eindruck macht."

Die Totenschädel, die ihren Weg auf hohen Stecken flankierten, grinsten auf sie herab mit ihren zersplitterten Zähnen.
Von dieser Latina hatte er keine Menschlichkeit zu erwarten. Keine Hilfe. Sie würden sterben.
Er brauchte einen Moment um sich zu fangen.
"Richtig. Gib mir hier nur einen Moment."
Damit verschwand er hinter dem zerfetzten Stück Stoff in der Dunkelheit.

Als er wieder aus dem Zelt kam, trug er ein weißes Tanktop, darüber baumelte ein schlichter Rosenkranz aus Holz. Sein Auge wirkte seltsam glasig und er hatte es merklich eilig sich seine Sonnebrille aufzusetzen. Über der Schulter trug er ein großes Bündel, das eindeutig von Vulture-Machart war, bestickt mit Federn, aus dunklem Stoff gewebt. Es hatte seine besten Zeiten hinter sich und stank erbärmlich. Darin klapperte es – was seltsam war, denn das Bündel schien vor allem Kleidung zu beinhalten. Ein kleiner Eimer klapperte an seiner Seite, eingeklemmt in den Hosenträger. Er war einen Fingerbreit gefüllt mit brackigem Wasser, das wohl ungenießbar war.

Er hielt nun mehr Abstand von ihr und schien es zu vermeiden, Léo anzusehen. Sie gingen den Weg zurück, dort wo das seltsame Mädchen, dessen Namen sie um die Schlammgrube riefen, kämpfte. Dort wurde bereits gebratenes Alligatorfleisch gereicht, und obwohl er keinen Hunger mehr verspürte, zwang sich Jackal soviel von dem Fleisch hinein, wie man ihm zugestand. Er verfolgte den Kampf in der Grube nur halb, sein Interesse lag vor allem auf dem bärtigen Mann, der kein Vulture war und ebenfalls an der Grube stand und den Gesprächen um ihn her, die sich um diese neuen Leute drehten. Als "Throatseeker" ihrem Gegner einen Kuss aufdrückte, blieb ihm das Fleisch im Halse stecken. Er würgte noch eine Weile daran.

Daen vom Clan
25.09.2015, 20:50
Thorn Vulture war ein guter Krieger. Kräftig, erfahren, geduldig, lauernd und vor allem davon überzeugt, eine unglaubliche Pechsträhne zu haben.
Obschon er bei jedem Plünderzug dabei war, obschon er schon getötet hatte, war sein Arm noch leer, denn stets hatte er anderen den Vorzug gelassen oder durch seine schweigsame Art seine Taten anderen nicht wirklich näherbringen können.
Als Voodoo ihn auserwählte, für den Clan Vulture Stärke zeigen zu dürfen, war er sich sicher, dass die gefiederte Schlange diesmal ihr Auge auf ihn legen würde.

Die blonde Kriegerin der Hope’Ari war sehr gut und schon bald merkte er, dass all seine Fähigkeiten und jedes Quäntchen Glück notwendig sein würde, um hier die Oberhand zu behalten.
Er schlug zu, er verfehlte, er trat, doch sie war einfach zu schnell. Er hatte noch Atem für hunderte Stunden, doch bewegte sich seine Kontrahentin schneller als er ihr wirklich folgen konnte.
Doch es gefiel ihm, die Menge war auf seiner Seite, die Krieger und Kriegerinnen feierten ihn, wollten ihn siegen sehen, ihr Geschrei trieb ihn vorwärts, ließ seine Muskeln schneller werden, doch niemals schnell genug für das Mädchen, dass sich Throatseeker Hope’Ari nannte.
Und dann fand er sich auf dem Boden wieder, geschlagen von der ganzen Wildheit des Mädchens, das würdig genug war, ihrem Anführer zu Verhandlungen zu folgen und er wusste, dass er heute Abend kein Zeichen am Arm sich verdienen würde.
Er schloss die Augen und schluckte die Enttäuschung dort hinunter, wo der Sitz seiner Seele war und konnte fast schon wieder lächeln, als die Kriegerin ihn küsste.
Sofort jagte wieder Adrenalin durch seinen Leib und geschlagen zwar, doch nicht besiegt, reckte er ihre Hand in den Himmel, an dem sich langsam der Abend abzeichnete.
Er hatte bei dem Affenmädchen und Seeker gesehen, was dieser Kuss bedeutete und sein Herz schlug im Takt von triumphalen Kriegstrommeln – sie hatte sich ihm somit als Schwester zu erkennen gegeben und diese Ehre nahm er gerne an.
Sie schauten sich Beide an und badeten im Jubel dessen, was sie so gerne getan hatten. Sich zu messen. Und sie sagten sich das Einzige, das notwendig war:
„…“
„…“

Nun gab es für die Vulture kein Halten mehr! Die Art, Siege mit einem Kuss zu besiegeln, beflügelte augenscheinlich die Fantasie und Lust der jungen Krieger und Kriegerinnen und abermals brandete Jubel auf.
Die Reisenden aus Shengs Hope wurden behandelt, bejubelt und verehrt, als wären sie schon immer ein Clan gewesen.

Gunst bei den Vultures +1 = 7/7


https://www.youtube.com/watch?v=N3nZM0eYPI8

In diesem Moment – mit einem Timing, das perfekter nicht hätte sein können - öffnete sich das große Tor der Scheune und Seeker erschien.
Neben all den neuen Dingen, die die Reisenden die letzten Tage von dem Gebaren der Clans und insbesondere der Vulture erfahren hatten, gesellte sich ein neuer Gedanke. Sie hatten die Wildheit der letzten Jahrhunderte, die die Menschen der alten Welt so mühsam abgelegt hatten, nicht gewählt, um morden zu können. Vielmehr wurde es mehr und mehr offenbar, dass sie fest daran glaubten. Es wie einen Schild vor sich trugen um sich gegen das abzuschirmen, was sie nicht verstehen konnten oder verstanden hatten, weil es sie im zu jungen Alter ereilt hatte. Eine Katastrophe wie das große Zehren hatte zu viele Waisen zurück gelassen.

Seeker war bereits von Leo im Spott Aztekenprinzessin genannt worden, doch die Frau, die nun durch die Türe schritt, hatte diese Bezeichnung auch verdient.
Eine lange, wallende Robe schmückte ihre Leib, doch hatte sie keine Ärmel und war so geschnitten, das sie zweifelsohne mehr enthüllte als verbarg, wenn sie sich bewegte, doch stand sie still, lag es an ihr wie ein federnes Gewand eines Vogels.
Ihre wilde Haarpracht hatte sie mit Bändern geschmückt nach hinten gebunden und an Armen und Beinen hatte sie lederne Schmuckbänder mit Federn anbringen lassen.
All der Schmutz von Gesicht und Leib war verschwunden, lediglich die Konturen der Tätowierungen, die den ganzen Leib ausnahmslos schmückten, waren zu erkennen im Fackellicht, da es bald schon rasch dunkel wurde.

Thorn und Haile waren eben nach geklettert, als die Menge verstummte und Seeker ansah, vor Ehrfurcht und Freude dann schwiegen.
Voodoo war hinter sie getreten und die massigen Arme verschränkt, blickte er strahlend in Richtung Lancaster.
„Als Fremde und Feinde seid ihr in unser Gebiet gekommen, Laangkaster vom Clan der Hope’Ari. Mit fremden Gebräuchen und seltsamen Riten. Mit Kriegern, deren Verhalten Fragen aufwirft, bis man in ihnen gelesen hat und sie so versteht und liebt, dass man sie als Schwestern und Brüder bezeichnen will! ICH will das tun. Ich werde es tun. Wo und wann immer man mich fragt. Wenn man die Ehre der Hope’Ari in Zweifel stellt, dann beleidigt man das Urteilsvermögen der Vulture. Doch wenn man ihre Stärke niedrig wertschätzt und sie schwach nennt, dann will ich einen Krieg entfesseln, der diese am Boden lebenden Würmer mit ihren Lügen straft!

Wir haben Gesetze, die uns den großen Brand und das große Zehren haben überleben lassen. Der Fluss des Bisses, denn die Männern in weiß als Fluch über uns gebracht haben. Überleben durch Stärke. Weiterleben durch Zusammenhalt. Schutz durch Familie und Sieg durch Stärke!“
Sie hatte die Hände erhoben und die vielen kleinen Metallstücke ihres Arm- und Beinschmucks sangen leise, mit den Federn spielte der Wind.
„Unseren Regeln wurde entsprochen. Die Prüfungen sind bestanden. Die Clans der Hope’Ari und der großen Vultures sind nun eins im Kampf.
Wir nennen sie fortan Freunde und Brüder. Wir kämpfen an ihrer Seite und sterben für sie wie Brüder und Schwestern als Krieger füreinander sterben!“


Sie hatte ihre beiden Sicheln gereicht bekommen und hatte sie hoch in die Höhe gereckt.
Dann ging sie auf Lancaster zu und griff nach seiner Hand. Dorthinein legte sie eine ihrer Sicheln und schloss dann seine Hand um den Griff.
Lancaster, Haile, Evi und Leo, die noch vor Ort waren, sahen, wie die beiden Diener von Seeker dann die Autobatterien in einen wunderschön mit Federn und klimpernden Metallsplittern geschmückten Beutel packten.
„Sie gehören euch. Wenn ihr den Rest der Beute wollt – Sabal hat sie. Wir werden und würden mit euch kämpfen.“ Sagte sie mit feierlichem Ernst und fügte ein „mein Bruder der Hope’Ari" hinzu, bevor sie ihn küsste.

Denn… machten das die Hope’Ari nicht so?

Batterien: 5/10 erhalten!


Aufgabe Ny
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Proben: variabel
- Werdet der Bote der Vulture im Gefolge des großen Laangkasters, indem ihr euch tätowieren und einen Stechschmuck stechen lasst und von den besten Kriegern der Vultures ausgebildet werdet
Hilfsmittel: variabel
Hintergrund: Geschwister müssen aufeineander aufpassen. Die Vulture lieben euch nun wie Brüder und Schwestern und es wäre normal, wenn ein Hoparri nun in den Clan der Vultures wechselt, jedoch weiter mit Laangkaster reist. So kann dieser Bote sicherstellen, dass der große Anführer niemals seine Freunde vergisst.
Erfolg: Erleichterung von +5% bei der Stationsaufgabe, der Trait „Gebräuche Plünderer“ wird automatisch erworben, zudem zwei Wahlen aus dem Pool: Klingenkreuzer, Raufbold, Survival, Parcourläufer, Tierfreund
Misserfolg: Man zeigt, dass man eigentlich unwürdig ist! Dayum!


Voodoo ergriff das Wort und sein Schrei in die Nacht hinein, handelte von einer Feier, die neuen Verbündeten der Hope’Ari willkommen zu heißen und mit ihnen zu trinken.
Die Vulture stimmten in den Jubel mit ein und schon bald wurde der Platz geschaffen, um zu tanzen, zu ringen und Geschichten zu erzählen.
Gebratener Alligator wurde gereicht und eine Version des Pulque, eines scharfen Alkoholgetränkes aus fermentierten Agaven.
Pray zog sich alsbald vom Trubel zurück und verschwand glücklich lächelnd in der Scheune, Voodoo hingegen in seiner Hütte, er hatte Arbeit vorzubereiten.
Und die Vultures feierten sich in wilde Trance…

Es war eine Nacht, wie geschaffen für allerlei Erlebnisse!

Lynx
25.09.2015, 21:54
Als die Kämpfe vorbei waren, ließ Evi sich ein bisschen von dem ganzen Jubel und der Stimmung mitreißen. Der Schrecken, der vor allem dem gewaltsamen Aufeinandertreffen von Léo und Seeker gegolten hatte, war schnell verflogen gewesen. Spätestens bei Léos Worten, wo selbst jeder Außenstehende sehen hatte können, dass die beiden Frauen einander ähnlich waren, war die Anspannung einer Begeisterung gewichen. Und auch Haile hatte einen Gegner gehabt, mit dem sie in stummen Einverständnis gekämpft hatte. Es hatte auch einfach gepasst, als hätte es genau so sein müssen.
Solche Dinge verstand sie, gestand die Taucherin sich ein, und musste an das Gespräch mit Pray zurückdenken. "Du würdest es sowieso nicht verstehen, du Kind der neuen Welt.", hatte er gesagt. Aber nach seinen Ausführungen hatte sie gemeint, seine Worte doch irgendwie nachvollziehen zu können. Weil ihr Vater auch so sehr an der alten Welt festgehalten hatte. "Ich kenne die Bibel, weil die Freunde meines Vaters ihn oft scherzhaft Noah genannt haben. Du weißt schon, wegen der Arche, weil er uns alle aufs Wasser gebracht hat, um uns zu retten.", hatte sie Pray erzählt. So hatte sie viele Dinge mitbekommen und gelernt, die niemand in ihrem Alter wissen konnte, der keine Verwandten mehr von früher hatte.
Aber jetzt in diesem Moment schämte sie sich für das, was sie zu dem alten Mann gesagt hatte. Es war etwas völlig anderes, wie ihr Vater von der alten Welt zu erzählen und sie sich zurückzuwünschen, als selbst zwanzig Jahre nach dem großen Zehren noch an einem Glauben festzuhalten. Obwohl alles um einen herum sich geändert hatte.
Sie konnte es wirklich nicht komplett nachvollziehen. Aber als die Vultures Haile zujubelten und Léo feierten, hatte sie begeistert mit eingestimmt, weil sie das verstand. Voll und ganz.

Inzwischen war es Abend geworden, und die Vultures feierten über die neue Bindung, die zwischen ihren Clans entstanden war. Was hier plötzlich herumgeküsst wurde...
Evi stellte amüsiert fest, dass sie, wenn sie an ihre eigene Gruppe der Adam-Begleiter dachte, tatsächlich anfing den Namen "Hoppari" zu benutzen. Das gefiel ihr irgendwie. Auch wenn ihr inzwischen aufgefallen war, dass es offenbar ein bisschen anders ausgesprochen wurde.

Sie hätte gerne sofort mitgefeiert, aber erst einmal mussten sie irgendwann wirklich zurück ins Lager. Deshalb wartete sie, ob Lancaster und die anderen gleich los wollten. Dabei vermied sie geflissentlich den Blick des Gefangenen, der jetzt Léo "gehörte". Sie war sich ziemlich sicher, dass er sich an sie erinnern musste, wenn er sich auch an Haile erinnerte. Und sie hatte ihn nicht befreien wollen, was ihr nun doch ein bisschen unangenehm war. Auch wenn sie jederzeit wieder dieselbe Entscheidung treffen würde. Aber das musste man ja nicht unbedingt sagen.

Gendrek
25.09.2015, 23:09
Von "Ich glaub die ganze Scheiße geht unter" über "Scheiße wir machen gemeinsame Sache mit wilden Irren" wieder hin zu "Mensch, das läuft echt geil."
Machte er sich zu viele Sorgen?

Die Gedanken in seinem Kopf rasten wie üblich. Es gab so viel zu bedenken, so viel zu beachten, so viel zu planen. Lancaster kannte nur eine Seite des Konfliktes. Das macht es einfacher sich erstmal auf ein Ziel zu konzentrieren, aber er müsste definitiv herausfinden was bei diesen Sabal Typen abging.
Hoffentlich hatten die anderen sich ber...

Er fühlte wie ihm etwas in die Hand gedrückt wurde. Dann die festen Hände von Seeker Vulture an seinen Schläfen. Sie rückte seinen Blick gerade, er sah das Feuer in Ihren Augen ehe er einen langen, leidenschaftlichen Kuss erhielt.
Seine Augen blieben weit offen und er konnte genau sehen, dass dies bei Seeker nicht der Fall war.
Sie lehnte sich so richtig in den "Gebrauch der Hope'Ari" rein und genoss jede Sekunde davon.


https://www.youtube.com/watch?v=-hTOcatCIBQ

Die Vultures brachen in Gejubel aus. Voodoo eröffnete die Feierlichkeiten. Die Vereinigung der verschiedenen Blüter. Rein metaphysisch gesprochen, auch wenn Lancaster sich nicht sicher war ob Seeker das auch so beibehalten würde.
Er fühlte wie sich die warmen Lippen der leidenschaftlichen Kriegerin von seinen lösten.
"Bruder im Geiste. Bruder im Blute."
Lancaster schaute Seeker lange an. Er neigte gerne dazu voll und ganz in seinen Rollen aufzugehen und sich selbst für den Moment zu vergessen. Er musste sich ständig in Erinnerung behalten was er vorher war, was er wieder werden musste.
Es fiel ihm zunehmend schwer zwei Persönlichkeiten im Kopf zu behalten, zu spielen, zu leben. Mit ihnen zu denken, essen... atmen.
"Reiß dich zusammen..."
"Schwester im Geiste. Schwester im Blute. Der Clan Hope'Ari liebt dich und deine Familie für sein Vertrauen."
Lancaster drehte sich zu der Menge die sich bereits anfing in Ekstase zu tanzen.
"Freie Krieger der Vultures! Die über das Land ziehen wie ein Vogel seine Bahnen am Himmel fliegt! Ihr schenkt uns mehr Ehre als unsere Körper es ertragen können! Breitet eure Arme aus wie ein Geier seine Flügel. Zeigt uns, dass euer Stolz so groß ist, wie die Spannweite eures Seelentiers!"
Dann drehte Lancaster sich wieder zu Seeker Vulture um.
"Vielen Dank Seeker. Mein Clan muss von eurer Großzügigkeit erfahren. Wir werden uns bald auf den Weg zu Ihnen machen. Die Botschaft wird sie mit wilder Kraft erfüllen. Doch zunächst genieße ich noch die Feier unserer Clans."
Der Geschichtenerzähler versuchte das Bild seines Clans aufrecht zu erhalten. Er legte seine Linke auf Seekers Kopf und küsste sie.
So wie alle seine Freunde zuvor jemanden des Stammes küssten.

Lancaster wandte sich ab. Er steckte sich die Sichel in den improvisierten Gürtel und lief um das große Lagerfeuer herum.
Er musste noch etwas klären. Etwas sehr dringendes klären.
Sein Blut fing bei dem Gedanken bereits an zu kochen. War das wirklich er? Oder war das Laangkaster, die Rolle die sich ihm schnell über den Kopf zu entwickeln drohte.

Léo hatte sich nicht unter Kontrolle. Damit hatte er ein großes Problem. Dass Ihr Verhalten sie nicht umgebracht hat, war ein Glücksfall. Aber alleine die Tatsache, dass sie nicht auf den Anführer der Gruppe hören wollte und sich von Ihren Gefühlen vollkommen übermannen ließ... wie sollte er das dulden können?
Léo war gefährlich und Lancaster wusste nicht ob er die junge Frau ungestraft davon kommen lassen sollte.

Er konnte genau sehen wie Léo dort stand. Mit Ihrem "Sklaven". Das war für Lancaster nur ein weiterer Beweis gewesen, dass er die Latina nicht in der Gruppe halten konnte ohne weitere Konflikte zu provozieren. Er musste sich etwas überlegen...
Sein Gesicht war wieder von heller Aufregung gezeichnet. Sein Verhalten abrupt und rabiat.
Ohne lange zu Überlegen griff er Léo am Arm.
"Mitkommen."
Er blickte Sie kurz an ehe er zischte.
"Sofort."
Eigentlich ließ er ihr keine wirkliche Wahl da er den Griff nicht lockerte und sich einfach weiterbewegte.
Er zerrte die junge Frau mit in eine einsame Hütte.

Stickige, heiße Luft. Das Atmen fiel schwer.
Der Geschichtenerzähler drückte Léo an einen der Pfeiler welcher das Dach der Hütte hielt. Sein Blick fest auf die Augen der verführerischen Frau konzentriert.
Mit offenem Mund starrte er sie lange an ehe er mit bebender Stimme weitersprach.
"Léocadia Arellano-Felix..."
Sein Blick durchbohrte Ihre Augen. Als würde er etwas lange Vergessenes und Verlorenes suchen.
Wo sonst der Blick des gutmütigen Geschichtenerzählers war... war etwas anderes. Es war auch nicht der wütende, kriegerische Laangkaster.
Sein Blick war so vollkommen anders. Jünger, erfrischter. Er wirkte... echter.
"...ich weiss genau wer du bist Léo. Ich habe lange gebraucht bis ich dich zuordnen konnte. Aber ich kenne dich. D52."
Sein Gesicht kam immer näher.
"Hju... ich habe nicht vor eine große Erkennungsparty zu schmeißen. Aber es wäre schön jemanden zu haben bei dem ich einfach wieder... Hju... sein kann..."

Daen vom Clan
26.09.2015, 00:46
Pray hatte Evi lange angesehen, nachdem sie ihm die Geschichte ihres Vaters erzählt hatte.
Dann hatte der alte Mann geschwiegen und nach einer gefülhrn Ewigkeit geflüstert: "Es ist nie zu spät, anzunehmen, was uns auch in der alten Welt Trost gespendet hat.
Wenn du dich fragst, wie diese Welt werden konnte, wie sie ist und wurde, dann solltest du wissen, dass es nach dem großen Zehren und dem großen Brand nur noch drei Arten von Menschen gab."
Er hielt drei Finger hoch und sah sie ernst an.
"Die Hoffnungsvollen, die zu Siedlern wurden."
Er nahm einen Finger herunter.
"Die Wahnsinnigen, die sich dem Kult angeschlossen haben."
Ein weiterer Finger.
"Und die Zornigen, die zu den Clans wurden."
Er nickte traurig.
"Der Glauben an Jesus Christus gab uns in früheren Zeiten den Mut, Gutes zu tun. Doch diese Zeiten sind vorbei. Wenn du umgeben bist von tollwütigen Tieren, dann musst du selbst tollwütig werden. Also wurden wir alle Diener einer anderen göttlichen Macht. Einer Macht, die uns Hass, Zorn und Kraft lehrte. Und die uns überleben ließ.Das Leben mit diesen Riten zu feiern, das ist nicht falsch. Mit den Lebenden zu jubeln, das ist es das größte Geschenk an den Gott, der uns die Leben geschenkt hat."
Er lächelte sanft.
"Vielleicht erzähle ich dir eines Tages wie wir wurden was wir sind, Teeth Hope'Ari, so wie sie dich nun heimlich nennen, während sie dir bewundernd hinterherblicken."
Und dann war Evi gegangen...

---

Seeker blickte Lancaster hinterher, die Augen voll Jagdfieber und auf der Zungenspitze noch den Geschmack seines Kusses.
Laangkaster von den Hope'Ari...
Die Vulture sah, wie er sich zu ihrer Schwester vom anderen Clan begab und sie erkannte die Spannung zwischen den Beiden sofort und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, woher der anfängliche Hass des Affenmädchens gerührt haben musste und sie lachte aus vollstem Halse, während die kleine Wunde von Leo Machete im Takt ihres fröhlichen Lachens schmerzte.
Sie kannte zwar nicht die Gebräuche der Hope'Ari, aber was sie betraf, war sie ganz Kind der gefiederten Schlange: Sie nahm alles, doch besaß nichts.

Layana
26.09.2015, 09:27
"Sehen Sie, Sie wollen etwas von mir. Die Batterien, die ich gerne gebe, wenn Sie mir helfen, den Frieden wieder herzustellen. Ich bin ein guter Freund, großzügig und ehrlich, das habe ich wahrscheinlich ausreichend bewiesen. Warum sprechen Sie nicht mit Ihren Leuten und kommen dann zurück, so dass wir den Angriffsplan besprechen können?"
Lisa nickte und lächelte Julio an. "Vielen Dank, Julio. Ja, Sie sind wahrhaft großzügig." Ihr war die ganze Sache irgendwie nicht so geheuer. Zwar kannte sie diese "Wilden" nicht und Frieden war mit Sicherheit ein ehrbares Ziel, aber musste es auf diese Weise sein? Sie einfach so mit einem tödlichen Gas auszulöschen erschien ihr ziemlich grausam. Dennoch wollte sie sich alle Möglichkeiten offen halten und nicht direkt auf Konfrontationskurs mit diesem Mann gehen. Schließlich hatte er etwas was sie wollten. Da wäre es besser, sich zunächst gut mit ihm zu stellen. Deshalb machte sie eine gute Miene zum bösen Spiel, wie ihre Mutter sich in solchen Situationen stets auszudrücken vermochte. "Sehr gerne werden wir Ihr Angebot annehmen und nach der Besprechung mit dem Anführer unserer Gruppe zurück kehren."
Somit wollte sie sich bereits zum gehen abwenden, doch ein Blick auf ihre beiden Begleiter zeigte ihr, dass Niki noch zögerte. "Was ist los?" flüsterte sie ihm zu? "Sollten wir das Paket nicht schon einmal mitnehmen?" Lisa blickte erst ihn und dann Frank an. Sie stutzte ein wenig. Natürlich wäre es eine Option, andererseits kannte sie sich mit chemischen Waffen überhaupt nicht aus. Was, wenn das Paket hochgehen würde, bevor sie entschieden hatten, ob sie es überhaupt einsetzen wollten? Schließlich schüttelte sie den Kopf. "Ich denke, wir sollten uns zuerst mit den anderen absprechen. Wie Julio es uns auch selbst gerade vorgeschlagen hat. Danach kommen wir zurück und erledigen den Auftrag." Sie sah Niki eindringlich an und hoffte, dass er verstand was sie sagen wollte.

truecarver
26.09.2015, 12:32
Die zwei Gefangenen hatten keine Anstalten gemacht davon zu laufen. Romero ließ sich mit gesenktem Kopf von Jäger zur Baustelle bugsieren. Hin und wieder warf er besorgte Blicke auf sein Mädchen, die sich den blutenden Arm festhielt und entrückt in die Ferne starrte. Nachdem sie am Ziel angekommen waren, wandte sich Jäger an Vincent:

"Bringst sie zu Doc? Ich und mein neuer Freund hier", er klopfte Romero laut auf den Rücken, "werden kurze Gespräch haben."

In diesem Augenblick kam Will auf sie zu. Jäger überlegte, ob er die zwei Liebenden nicht doch von einander trennen sollte, um sie einzeln ausfragen zu können. Entschied sich aber dagegen.

"Hey.", grüßte er den Neuankömmling. Will hob leicht die Hand zum Gruß und musterte beim Näherkommen die Teenager mit verhaltenem Interesse.

"Was für ein Tag, mh?", sagte er dann und blieb neben ihnen stehen.

Vincent setzte das Mädchen vorsichtig auf dem Boden ab. "Die Zwei hier wollten sich heimlich im Wald treffen, kannst du das glauben?" Er stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte leicht ungläubig den Kopf. "Hier draußen wimmelt es also von Untoten, das haben wir selbst mit eigener Haut erfahren dürfen. Ganz zu Schweigen von Plünderern und anderen netten Menschen. Und sie hier schwimmen fröhlich durch den Fluss um im Wald rumzuknutschen. Er heißt Romero, und ihr Name ist, äh, 'You are', oder so. Sie hat ne Schusswunde im Arm. Kannst du dir das mal anschauen, Will?"

Jäger bedeutete Romero auf der gegenüberliegenden Seite Platz zu nehmen. Er ließ ihm etwas Zeit, um sich zu beruhigen und um sicher zu gehen, dass seiner Freundin nichts geschehen wird.

"Alles gut?"

"Hm? Oh, ja. Äh, danke." Seine Worte kamen leise und kraftlos an, als ratterte er Höflichkeiten ab, weil er es musste.

"Heh, was man für Liebe alles tut, nicht wahr? Deine Leute und ihre Leute sind wohl nicht sehr glücklich miteinander, ihr müsst Versteckspiele spielen. Ist Fehde bei euch so groß? Was würde wohl dein Bruder denken, wenn er davon erfährt, hm?", sagte Jäger wie beiläufig und spielte dabei mit der Kletteraxt in seinen Händen.

Daen vom Clan
26.09.2015, 12:45
Romero erbleichte, als sein Bruder erwähnt wurde.
"Das...das könnt ihr nicht machen, seid ihr... von ihm geschickt worden? Jagt ihr uns auf seinen Befehl hin?"
Er versuchte nach der Hand seiner Geliebten zu greifen, doch sie war zu weit weg und wartete auf Behandlung, nahm ihn auch ob der Schmerzen kaum wahr.

Dann blickte er Jegor direkt an. "Bitte, lassen Sie uns einfach gehen. Mein Bruder wird nicht ruhen, bis er die alleinige Herrschaft hat und auch der Angriff der Vultures ist nur eine Frage von ... Augenblicken. Wir wollten fliehen, weit weg von dem hier. Vielleicht in den Norden, dort soll es Siedlungen geben, in Denen sogar geflohene Kultisten in Frieden leben dürfen. Man hat Julio alles an Familie genommen, sein Hass kennt keine Grenzen, auch wenn..."


Er biss sich auf die Lippen und blickte zu Boden.
Vielleicht würde Jemand mit mit einem sozialen Talent seine Zunge lockern können?
Was fest steht, war, dass sich sowohl Seeker als auch Julio sicherlich sehr erkenntlich zeigen würden, wenn sie vom Verrat in ihren eigenen Reihen erfahren würden.

Viviane
26.09.2015, 12:58
"Mitkommen. Sofort."
Der Griff des Bärtigen war stark, aber dosiert. Die Latina hatte jedenfalls keine Angst vor ihm, als er sie fortzog.
"Ich mag den Kerl", murmelte Jackal leise.
Ein Prickeln im Nacken, das ihm nur wohlbekannt war, brachte ihn dazu, seinen Blick wieder schweifen zu lassen. Ein rothaariges Mädel, durchtrainiert und schlammbeschmiert, die eben zur "Feier" hinzustieß sah ein wenig zu auffällig weg. Die Scheune aus der sie gekommen war, brachte ihn auf eine Idee. Diese Neuen würden ihm und den drei Gefangenen nicht helfen. Aber es gab hier im Lager jemanden, der anders war. Und was für ein Gesandter wäre er, wenn er die Chance, die ihm der Bärtige gegeben hatte, nicht nutzen würde? Er machte sich inmitten der feiernden Meute so selbstverständlich rar, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

Keine Wachposten, nur ein zungenverknotendes Pärchen auf dem Aussenbalkon. Er hatte Pray nur selten gesehen, aber oft genug mit angehört, wie er dieser Seeker Paroli geboten hatte. Und immer waren die Debatten von hier hinten aus dem Lager gekommen. Irgendwo hier musste der Kerl sein. Die Scheune mit ihren aufgebahrten Kostbarkeiten lag vor ihm. Aber heute ging es um mehr als Messer und Rationen. Also behielt er seine Hände bei sich. Besser so tun, als sei er offiziell hier.
"Pray?" Er ging in die Scheune, linksherum an der Wand entlang, die Balustrade im Auge behaltend. Hinter ihm, draussen, lärmten die Wilden unermüdlich weiter. Ob der Alte bei ihnen war? "Alter Mann? Ich muss mit dir reden. Bist du da?"
Ein Vorhang. Kein Laut dahinter. Noch ein Schritt, vorsichtig schob er ihn auf. Sein Fuß wischte etwas beiseite, wohl nur ein Stück Knochen.

Er hielt die Augen nach Pray auf, aber auch nach anderen, weitaus gefährlicheren Begegnungen.

wusch
26.09.2015, 13:04
Zusammen mit den anderen verabschiedete sich Frank von Julio und dankte ihm für seine Gastfreundschaft. Freundlich war er tatsächlich gewesen aber was er tun wollte... dabei lief es ihm kalt den Rücken runter. Ein interessanter fakt war auch diese Geschichte über den Rivalen seines Vaters und dessen Tochter gewesen. Das musste Leos Vater gewesen sein. Die Namensgleichheit wäre sonst einfach ein zu großer Zufall. Wahrscheinlich wusste Leo nichts darüber, ansonsten hätte sie sich hier anders benommen aber wer wusste das schon? Er konnte sie ja noch darauf ansprechen wenn es eine Gelegenheit dazu gab.
Als sie schließlich die Festung verlassen hatten und ihr eigenes Lager in Sicht kam, viel eine gewaltige Last von ihm ab. Er wusste nicht wie er es dort ausgehalten hatte, nachdem sie von dem 'Päckchen' erfahren hatten und insbesondere seinem delikaten Inhalt. Leute, ihr glaubt nicht, was da drin genau abgeht. seufzte Frank schwer ,als sie wieder bei der Gruppe angekommen waren. Ein wenig überrascht war er von den 'Gästen' die sie gerade beherbergten, welche aus den beiden verschiedenen Lagern zu kommen schienen und sich, so sah ihre Körpersprache aus, offensichtlich sehr nahe waren. Jäger hatte gerade begonnen sich mit ihnen zu unterhalten. Da Frank selbst sehr daran interessiert war worum es dort ging, überließ er es Niki und Lisa den anderen die Situation zu schildern und ging auf Jäger und die beiden 'Gäste' zu und hörte der unterhaltung zu.

Dann blickte er Jegor direkt an. "Bitte, lassen Sie uns einfach gehen. Mein Bruder wird nicht ruhen, bis er die alleinige Herrschaft hat und auch der Angriff der Vultures ist nur eine Frage von ... Augenblicken. Wir wollten fliehen, weit weg von dem hier. Vielleicht in den Norden, dort soll es Siedlungen geben, in Denen sogar geflohene Kultisten in Frieden leben dürfen. Man hat Julio alles an Familie genommen, sein Hass kennt keine Grenzen, auch wenn..."

Du sprichst von Shengs Hope, unserer Heimat, mit unserem Treck hier ungefähr 17 Tage nördlich. schaltete sich nun der ehemalige Polizist in das Gespräch ein. Und tatsächlich, wir haben eine Kultistin in der Siedlung oder besser gesagt in unserer Karavane/Konvoi. Mann würde euch sicher aufnehmen. Wenn ihr wollt, könnte ich einen Brief aufsetzen und Sheng, dem Bürgermeister, eure Situation schildern. Er wird euch sicher einlassen, er vertraut mir und sicher würden auch einige andere hier ihre Unterschrift unter den Brief setzen. bot Frank ihnen freundlich an. Wir unsererseits würden uns sehr darüber freuen wenn wir noch ein paar Infos bekommen, denn anscheinend ist Julio ja noch nicht völlig vom Hass zerfressen. Vielleicht gibt es ja doch eine friedliche Lösung. Einen Versuch wäre es vielleicht wert.

Daen vom Clan
26.09.2015, 13:16
"Ich bin hier drinnen.", kam es etwas gepresst und nach einem überraschend lauten Räuspern.
Als Jackal den Vorhang beiseite schob und den Raum betrat, in dem der alte Mann vor kurzem noch mit Evi gesprochen hatte, fand sie Pray stehend vor, an seinen Tisch gelehnt und er wirkte ein ganz klein wenig ertappt.

Mit den flinken Augen und einer Beobachtungsgabe, die aus normalen Wächtern einer Siedlung Karawanenwachen machte, erkannte Jackal auch, dass sich der alte Mann stets so zu positionieren versuchte, dass der Inhalt des Tisches im verborgen blieb, ein sinnloses Unterfangen, denn sie sah ein Stück Leder, unter dem sich etwas befand, nicht große, vielleicht viereckig - ein Buch, möglicherweise.
"Nun, Sie hatte ich hier am Allerwenigsten erwartet.", sagte Pray leise und wechselte für Jackal überraschend zum förmlichen "Sie", eine Höflichkeit, die mehr war als ihm je in diesem Lager vorher zuteil geworden war. Dazu blickte er etwas beschämt zu Boden, als wäre es ihm unglaublich unangenehm, was mit ihm vormals Schlimmes passiert war.

Trotzdem wirkte der alte Mann alarmiert und Jackal erkannte auch, dass sich die Finger des Mannes langsam in Richtung einer einfach Klinge schoben, die auf seinem Tisch lag.

Mephista
26.09.2015, 14:58
Alligatorenfleisch schmeckte wie Hühnchen. Etwas zäher vielleicht, aber durchaus auszuhalten. Gedankenverloren sah sie den Kämpfenden zu,.
Haile besiegte ihren Kontrahenten ohne Probleme, nichts Geringeres erwartete sie von „Throatseeker“- vielleicht sollte sie bei passender Gelegenheit nochmal nachfragen, wie sie zu diesem Titel kam.
Die Menge jubelte und anscheinend hatte dieses imposante Ringen den entscheidenden Teil dazu beigetragen; schon kam Seeker in einem Gewand herausstolziert, und sie sah wahrhaft aus wie die Königin einer längst vergessenen Kultur. Als sie zu ihrer großen Rede ansetzte, war eine fast heilige Atmosphäre in der Luft.
Auch Léo war seltsam ergriffen von den Worten und deren Bedeutung. Noch immer empfand sie dieses ganze Gerede um Küken und gefiederte Schlangen als überzogen und sich der Realität entziehend, aber dennoch hatten sie hier eine wirkliche, starke Familie.
Ein kleiner Stich ging durch ihr Herz bei dem Gedanken, der allerdings unterging unter dem Schmerz, den sie auch jetzt noch in allen Gliedern verspürte.
Der Stich wurde allerdings mehr als spürbar, als ihre neue Schwester ihren Guapo nach Überreichung der Batterien küsste. Kein harter, kurzer Kuss- hier wurde Feuer und jeglicher Kunst hinein gelegt, er schien eine Ewigkeit anzudauern. Die immer noch mit Schlamm Bedeckte wandte sich ab, um ihre Fassung zu wahren.
Es war keine Wut auf Seeker mehr in ihr, die sie traf, eher.... dass Guapo es so einfach geschehen ließ? Die Gedanken wurde weit von sich gewiesen, als ihr Blick erneut auf das schmutzige Abbild des flügellosen Geiers auf Jackals Schulter fiel.
Es erschien ihr wie eine Brandmarkung zu sein, ein Besitzanspruch. Die Vulture legten viel Wert auf Tättowierungen, um ihre Identität und Geschichte nach außen zu tragen. Und war sie nicht jetzt mehr oder weniger eine Schwester? Léo konnte sich gut vorstellen, sich einen Affen oder etwas in die Richtung stechen zu lassen, um sich als „Affenmädchen“ zu etablieren. Und ihr „Sklave“ würde dieses Zeichen ebenfalls erhalten, um zu zeigen, dass sie die Bräuche und das Geschenk ehrte...
Es würde ihm nicht gefallen, und garantiert würde die Hälfte ihrer Gruppe völlig auf die Barrikaden gehen, wenn sie davon erfuhren, aber sie hatte sowieso nicht vor, ihn übermäßig lange zu behalten. Sie konnte gut genug für sich selbst sorgen und brauchte keinen Klotz am Bein, den sie am Ende mehr oder weniger noch babysitten musste, weil sie für ihn verantwortlich war als „Besitzerin“.
Gerade wollte sie sich zu ihm hinüberbeugen und ihre Gedanken und Vorhaben mitteilen, als sie einen festen Griff am Arm spürte.
"Mitkommen."
Guapo blickte Sie kurz an, ehe er zischte.
"Sofort."
Eigentlich ließ er ihr keine wirkliche Wahl da er den Griff nicht lockerte und sich einfach weiterbewegte.
Er zerrte die junge, völlig verdatterte Frau fort von Jackal und ihrem tollen Plan mit in eine einsame Hütte.


Stickige, heiße Luft. Das Atmen fiel schwer.
Ihr Anführer drückte Léo an einen der Pfeiler welcher das Dach der Hütte hielt. Das rauhe Holze presste sich gegen die samtene, feste Haut ihres immernoch spärlich verdeckten Hinterteils.
Durch den Druck brannte der Schmerz in ihrem Brustkorb beißend auf, doch es kümmerte sie kaum, stachelte sie eher noch an, als sich seine Augen in ihre fast zu bohren schienen.
Sein Blick war so vollkommen anders. Jünger, erfrischter. Er wirkte... echter.
"...ich weiss genau wer du bist Léo. Ich habe lange gebraucht bis ich dich zuordnen konnte. Aber ich kenne dich. D52."
Die Pupillen der Latina weiteten sich. Er wusste, wer sie war? Er kannte sie aus der Zeit, als es noch von Bedeutung war, wo ihre Odyssee gestartet hatte? Das konnte aber unmöglich Alistair sein, er hätte sie Kobold genannt...
Sein Gesicht kam immer näher.
"Hju... ich habe nicht vor eine große Erkennungsparty zu schmeißen. Aber es wäre schön jemanden zu haben bei dem ich einfach wieder... Hju... sein kann..."
Bilder von einem Dach vor zwei Jahrzehnten strömten auf sie ein. Sie hatte Noah und seinen Bruder kennengelernt, sie hatten sich darauf vorbereitet, über Bäume zu klettern, und sie hatte mit einem Mann geredet, der einen sehr komisch klingenden Namen hatte... von dem sie lachen musste, wann immer sie sich daran erinnerte.
Robert hatte kaum ein Wort rausbekommen und immer nur gesagt, wie sie so einfach mit Hju Jackenmann reden konnte.
Sie hatte mit ihm einen Rubicon Mango getrunken, weil er ihr so nett vorgekommen war. Es hatte einen wundervollen fruchtigen Geschmack auf der Zunge hinterlassen.
Hju...
“Du...“
Ihre Hand fuhr an seinen Hals und schloss sich darum. Sacht drückte sie zu. Sie kam seinem Gesicht entgegen, nur noch Millimeter trennten ihre Lippen voneinander.
“...bist echt ein alter Sack geworden, Hjuuu.“
Die Worten waren vielleicht im Spaß gemeint, aber es lag noch etwas anderes in ihrer Stimme. Verlangen. Sie hatte fast ihr Leben riskiert, um klar zu machen, dass sie Ansprüche auf ihn hatte. Es sollte sich langsam mal auszahlen.
Die Hand löste sich von seiner Kehle und glitt über seine starken Schultern auf seinen Rücken. Die andere leistete ihr schmerzend Gesellschaft.
Ohne großes Drumherum zog sie ihn noch näher an sich heran, falls das überhaupt noch möglich war.
Der letzte Abstand zwischen den beiden Gesichtern wurde spielend leicht überwunden, ehe Léo ihm fast schon spielerisch an der Unterlippe zu knabbern begann.

Viviane
26.09.2015, 15:16
"Danke, dass ihr mir zuhört, Pray."
Demonstrativ ließ er den Vorhang zufallen. Dann erhob er die Hände und drückte sich betont langsam an die nächste Wand. Sein Gepäck, aus dem seine Hacke ragte, warf er ausser Reichweite. Dann zog er sein Oberteil soweit hoch, dass klar war, dass er keine Waffen am Gürtel versteckte.
"Ich würde Worte einem Kampf vorziehen, wenn es recht ist?"
Zufrieden sah er, dass Pray Vulture die Klinge liegen ließ und ihn aufmerksam ansah.

Der Lärm der Feiernden nahm zu, trillernd, schreiend, schreiend, ekstatisch drangen ihre Stimmen in den unwirklich normal wirkenden Unterschlupf. Es wirkte so deplaziert zu seinen Worten. Er selbst fühlte sich hier vollkommen deplaziert. Aber es war das richtige. Und ein Gutes hatte die Feier - sie gab ihnen Zeit, denn es war in dem Chaos dort draussen eher unwahrscheinlich dass irgendwer seine Abwesenheit allzubald bemerken würde. Um ein wenig Nähe aufzubauen, schob er sich die Sonnenbrille ins Haar und blickte Pray mit dem heilen Auge hilfesuchend an.
"Ihr seid ein kluger Mann, Pray Vulture. Ihr seid älter und weiser als ich. Ihr denkt weiter, als die meisten hier. Ihr seht die wahre Gefahr: Die lebenden Toten, den Kult. Könnt ihr mir helfen zu verstehen? Warum es diesen Krieg zwischen euch und den Sabals geben muss? Und wie man ihn beenden kann? Ich habe Ideen, wenn ihr sie hören wollt; aber ich bin nur ein einfacher Mann, ein Bote für eine Frau, die klüger ist als ich. Jemand der Nachrichten und Waren überbringt um Bündnisse zu schmieden, die den zerbrechlichen Frieden wahren sollten." Zögernd fügte er dem ein, "Ich bin kein Sabal und in keinster Weise euer Feind, wenn das einen Unterschied macht ", hinzu.

Jackal klammerte sich mit einem Stoßgebet im Geiste an das schlichte Kreuz am Ende der hölzernen Perlenkette, die um seinen Nacken baumelte. Herr, lass ihn verstehen wieviel auf dem Spiel steht. Gib mir die richtigen Worte. Irgendwie ahnte er, dass sich sein Gesuch für Pray seltsam anhören musste. Ausgerechnet aus seinem Munde. Er erklärte sich um mögliche Zweifel auszuräumen: "Ich habe eure Überfälle auf die Gebiete im Norden nicht vergessen. Und ich werd das hier wohl auch nicht so bald vergessen. Selbst wenn ich wollte. Aber nebenan sterben g'rade gute Männer, denen ihr helfen könntet. Pray. Bitte. Lasst mich euch und euren Leuten helfen, lasst es mich wenigstens versuchen. Was gibt es zu verlieren, im Vergleich zu dem, was sich gewinnen ließe? Das hier ist soviel mehr als nur eure kleine Privatfehde. Es geht hier um den ganzen Küstenstrich...eure Zukunft." Meine Zukunft. Bei dem Gedanken an einen Haufen Vultures, die mit den modernen Waffen der Sabals auf Beutezug gehen würden, wurde ihm übel. Was dann mit Mum und seinen Leuten werden würde, wollte er gar nicht wissen. Er ahnte es. Und er fragte sich, ob der Mann vor ihm diese Zukunft nicht auch sah und sie fürchtete.

Wann er die Hand ausgestreckt hatte, wusste er nicht, aber er sah jetzt wie er zitterte.
"Helft mir das zu beenden. Was ist schon ein Clan? Nur ein Name, nur ein Schein, Kleidung und Schmuck, Glaube der wie ein Schild vor einem her getragen wird. Aber letztlich, darunter, sind wir sind doch alle Leute, die um ihr Leben laufen. Ein Bündnis würde euch mehr Schutz bieten, als ihr alleine je erringen könntet. Ihr wollt das doch. Eure Leute beschützen."
In seinem flehenden Blick verriet er mehr, als er eigentlich gewollt hatte. Er erwartete fast, dass der alte Mann ihn auslachte und dann einige Krieger rief, die ihm die Vernunft der Vulture nahebrachten. Doch ein Mann wie Pray sah wohl nur zu gut, dass der Mann vor ihm alles verloren hatte, ehe er das wenige, dass er nun "sein" nannte, zusammengerafft hatte. Und dass seine Leidenschaft, dieses wenige zu beschützen, von gänzlich ehrlicher Natur war; wenngleich er auch verzweifelt schien. Doch wer wäre das nicht, nach dem, was er erlebt hatte?

"Um Gottes Willen, Pray, helft euch selbst, solange ihr könnt. Ich denke nicht, dass wir viel Zeit haben... ich weiß, das die Sabals etwas in der Mache haben. Etwas Großes." Hatte er das grade wirklich gesagt? Oh Gott, wirf Hirn vom Himmel. "Aber ich werde alle meine Asse für euch einsetzen, wenn ihr Frieden wollt. Julio weiß vielleicht nicht mal, dass er eine Wahl hat. Seeker will oder kann sie nicht sehen. Und auch diese Leute da draussen, die sich euch angeschlossen haben, wissen es vielleicht nicht. Zeigen wir ihnen einen anderen Weg."
Seine Stimme brach und er starrte auf seine Hand, die sich so fest um das Kreuz ballte, dass es schmerzte. Wie lange war das her, dass er gehandelt hatte, selbst verhandelt hatte? Mum machte das besser. Bei ihr flossen die Worte wie Wasser, das umwarf, veränderte, liebkoste, Leben spendete. Seine waren wie Sand. Aber er versuchte es, was konnte er sonst tun?
"Ich würde für eure Leute bei den Sabals einstehen - wenn ihr die drei Gefangenen zusammenflickt und gehen lasst. Heute Nacht sind hier doch eh alle betrunken und fallen übereinander her - einen besseren Zeitpunkt für so etwas bekommen wir nicht.

Und wenn ihr eine bessere Idee habt, ich bin ganz Ohr."

Kaia
26.09.2015, 15:54
Will hatte sich neben You are auf den Boden gesetzt und begonnen die Schusswunde zu inspizieren. Vincent hatte gute Arbeit geleistet. Der Schuss war sauber durch den Arm des armen Vulture Mädchens geflogen und hatte eine kaffende Wunde hinterlassen. Sie blutete zwar, aber nicht genug um davon ausgehen zu müssen, dass die Aorta brachialis verletzt worden war. Will war sich allerdings sicher, dass ihr Museklgewebe stark verletzt worden war und sie für die nächste Zeit ihren Arm erstmal vergessen konnte.

Der junge Arzt teilte diese Neuigkeiten Vincent und Jäger mit. Während die beiden verständnisvoll nickten wich der nachdenkliche Blick aus dem Gesicht des Sabal Jungen und verwandelte sich in pure Panik. "Aber sie wird doch wieder gesund oder?!" Will sah das Mädchen an. Sie konnte sich gerade so bei Bewusstsein halten und ihr Blick schien fern und er musste sich eingestehen, dass er die Ausmaße ihrer Verletzung nicht einschätzen konnte.

"Wir werden alles tun um ihr zu helfen, aber ich kann nichts versprechen." Die Antwort schien dem Sabal nicht zu gefallen und man sah ihm an, dass er das verletzte Mädchen am liebsten in den Arm genommen hätte. Will führte seine Standardprozedur fort, die Schritte glichen denen von Saras Schusswunde nur konnte er nicht ganz so sauber arbeiten wie in Shengs Hope. Der Arm von You are war durch das schwimmen im Wasser und der anschließenden Hetzjagd durch den Wald stark verschmutzt. Will bemühte sich die Ein- und Austrittswunde sauber zu bekommen und konnte nur hoffen, dass sich ihr Gewebe in den nächsten Tagen nicht infizierte.

Dann wandte er sich wieder Jäger und Vincent zu.
"Habt ihr etwas von Lancaster und den anderen gehört? Sie sind schon beunruhigend lange fort."

Daen vom Clan
26.09.2015, 18:29
„Es MACHT einen Unterschied, ob Sie ein Feind sind oder nicht.“, sagte Pray bestimmt und sanft.
„Man wacht nicht eines Morgen auf und hat den Verstand verloren und entschließt sich, Federn und Keulen anzunehmen.“

Der alte Mann seufzte traurig und begann, eine abgegriffene Pfeife auszuklopfen, dabei schwieg er so lange, dass Jackal schon befürchtete, die Unterredung wäre damit beendet. „Um zu verstehen, warum wir diesen Kampf führen müssen, muss man verstehen, wie wir denken, wie wir zu dem geworden sind, was wir nun sind.“

Er lächelte und deutete auf die einzige freie Sitzgelegenheit im Raum, eine Truhe in der Nähe der Tür.

„Seeker war noch ein kleines Mädchen, als das große Zehren begann und seinen Abschluss im großen Brand fand. Während dieser Tage wanderte ich ziellos herum und versuchte verzweifelt am Leben zu bleiben. Ich fand das kleine Mädchen dann weinend auf einem Spielplatz, gefangen auf einer Rutsche und ihr untoter Vater und ihre Mutter verbogen sich auf groteske Weise, um an sie heran zu kommen. Sie flehte Gott an, ihre Eltern wieder normal zu machen, der der Herr antwortete nicht. Ich war es, der sie beschützt hatte und rettete. Wissen Sie, ich bin eigentlich Geschichtslehrer… gewesen. Aber in den Monaten wurde ich gut darin, ein Anführer zu sein. Und ein rettender Engel. Bald schon hatte ich eine Schar von Kindern um mich gesammelt, die alles verloren hatten. Und die zum ersten Mal im Leben wieder Hoffnung sahen. Doch die Welt besteht nicht aus Engeln. Als die Feuer des großen Brandes erloschen waren und der Rauch sich lichtete, waren von meinen fünfzehn Kindern nur eines noch am Leben. Es war die neue Welt, die sie mir alle genommen hatte und zurück blieb ich mit verlorenem Glauben und das Mädchen mit unglaublichem Hass im Herzen. Und mir wurde klar, dass wir nur überleben konnten, wenn wir so tollwütig wurden wie die anderen Tollwütigen, neben denen wir überleben mussten.“

Er seufzte tief.
„Glauben Sie mir, hätte ich den Mut gehabt, uns Beide zu töten, ich hätte es getan, aber das war gegen Gottes Plan. Ich habe nach einem Zeichen gesucht, gebetet, gefleht und gehofft, doch der Himmel blieb dunkel. Das Zeichen kam schließlich von der gefiederten Schlange und mir wurde klar, dass die neue Welt mein Wissen aus dem alten Testament brauchen würde. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wir mussten uns Klauen und Zähne wachsen lassen, wir mussten zu einem Raubtier werden, um andere Raubtiere zu vertreiben.“

Er nickte ernst und presste die Lippen zusammen, bis sie blutleer waren.
„Nehmen Sie einmal Voodoo… Er war ein junger Mann, der sein Leben lang von seinen Schulkameraden gehänselt und verprügelt wurde. Er war früher bereits stark verhaltensauffällig, interessierte sich für Esoterik und Killerspiele und wurde mehrfach zu Doktoren überwiesen, die an ihm herumspielten. Wissen Sie, warum er das große Zehren überlebt hatte und wie? Hass. Hass und Wut. An dem Tag, an dem die Untoten in seine Stadt einfielen und sie überrannten, hatte er Waffen in seiner Schultasche. Er plante einen Amoklauf und richtete die Waffen nur deswegen nicht gegen seine Klasse, weil die Untoten der größere Feind waren. Er rettete denen, die ihn jahrelang gehasst hatten, das Leben.“
Pray sprach in ruhigen, überlegten Sätzen, als würde er alles aus der Erinnerung kramen müssen.
„Alles was Voodoo von seinem früheren Leben weiß und mitgenommen hat, ist, dass Männer in weiß ihn quälten und nur Hass und Wut und Waffen sein Leben gerettet hatten. Seine Seele war bereits vollkommen zerbrochen als wir auf ihn stießen, doch der Glaube hat ihn gerettet. Nicht mein Glaube, der Glaube an etwas Anderes, einen rachsüchtigen, kämpfenden, blutsaufenden, gefiederten Gott. Der Glaube an eine Familie, an Stärke, an Wildheit. Er sah in sich und fand den Jungen, der schon immer an Magie geglaubt hatte und die Welt bewies ihm, dass es gut war, sich auf Gewalt zu verlassen. Er glaubt nun an die Magie und wie bei so vielen unter uns, sidn wir voll des Aberglaubens, dass das Privileg, noch zu leben, uns Recht gibt. Er weiß, dass Kampf und Voodoo ihn gerettet haben. Er weiß, dass seine Hautbilder und das Ringen darum seine Familie stärker machen.“
Pray blickte Jackal an.
„Jahre vergingen und der Glaube blieb, wurde stärker. Bestätigte und half uns jeden Tag aufs Neue. Wir kämpften und wurden eine Familie. Die Regeln gaben uns Halt und unsere Stärke hielt die Feinde auf Abstand. Nun führen wir Krieg gegen die Sabals. Es ist unklar, wer zuerst geschossen hat, wir wissen nicht, wer wem zuerst die Klinge in den Bauch gerammt hat. Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass die Lieder meiner Kinder weiterbestehen. Wichtig ist, dass wir weiterleben. Sabal will uns tot sehen. Er will seinen Vater rächen, doch er weiß, dass er nicht aus seiner Festung kann. Seeker sieht ihn als Bedrohung und wie eine Löwinnenmutter schnappt sie nach ihm. Mit Seeker kann es ebenso wenig Frieden geben wie mit Sabal. Für beide Anführer geht es nun um alles, denn die Schlacht, die es entscheiden wird, ist nah. Was Sabal letzten Endes will, weiß ich nicht. Aber meine Tochter wird alles tun um uns zu schützen, sie wird ihr Leben geben, so es denn sein muss. Glauben Sie mir, die seltenste Ressource auf dem gesamten Planeten nun ist Vertrauen. Es zu verlieren ist so tödlich wie es fälschlicherweise vorauszusetzen. Seeker kann nur einlenken, wenn es ultimativen Frieden gibt oder Sicherheit. Und solange der Feind angeführt wird von Jemandem, der ist wie sie, kann sie nicht vertrauen.“
Pray hatte die Pfeife nun in der Hand und es schien, als würde er aus einer Trance aufwachen, sich wundernd, warum er einem ehemaligen Gefangenen so viel erzählt hatte. Aber es muss wohl das Kreuz gewesen sein und die Hoffnung, die Jackal darin sah – so wie er früher.

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Probe Will: Medizin: Bestanden!
Will hatte sich fachmännisch um die Wunde gekümmert und selten hatte er eine so junge Frau erlebt, die so stoisch versuchte, ruhig zu bleiben und Stärke zu zeigen.
Die Wunde war schlimm, so konnte das Mädchen nicht ganz die Fassung bewahren. Dem jungen Arzt fiel auf, dass die einzige Sorge der Vulture darin bestand, dass Romero sie als wehleidig erachten könnt, so drehte sie ihm fast grob den Rücken zu, während er immer wieder versuchte, nach ihrer Hand zu greifen.

~Jack~
26.09.2015, 18:47
"Habt ihr etwas von Lancaster und den anderen gehört? Sie sind schon beunruhigend lange fort," sagte Will, nachdem er sich um die Wunde von You are gekümmert hatte.
"Die wollten sich scheinbar mit den Vultures verbrüdern, aber keine Ahnung, wie das vonstatten gehen sollte. You are könnte uns da sicherlich mehr erzählen." Er fokussierte seinen Blick auf das Vulture Mädchen, aber diese wich ihm sofort aus. Kein Wunder, hatte er doch ihren Körper durchlöchert. Aber war ja ihre eigene Schuld. Was mussten sie auch mit Waffengewalt anstatt mit Worten antworten? Von daher tat es Vincent auch nicht leid. "Naja, die werden das Ding schon irgendwie geschaukelt haben. Wenn nicht, dann könnten wir auch ebenso gut umkehren. Außer irgendjemand ist wahnwitzig genug in das Lager einzubrechen um nach Batterien zu schauen. Diese beiden Turteltäubchen"—Romero gefiel sein Tonfall überhaupt nicht, aber der finstere Blick den er Vincent zuwarf verfehlte seine Wirkung—"werden sicherlich kein gutes Wort für uns einlegen können. Erst recht nicht, falls irgendwer von ihrer Beziehung erfahren solllte." Er sagte letzteres auf drohende Art und Weise, aber obwohl You are zusammenzuckte und Romero seine Fäuste ballte, sprach keiner von ihnen ein Wort. "Sie werden sich vermutlich nicht aus Spaß so weit von ihren Lagern entfernt getroffen haben."
Wenn doch nur jemand anwesend wäre, der besser mit Worten umgehen und das ein oder andere Geheimnis aus den Liebenden herausquetschen könnte...

Viviane
26.09.2015, 19:06
Er nahm auf der Truhe Platz, fand nicht so recht Ruhe als er den Worten des Alten lauschte. Aber er respektiere den Mann, mit jedem Wort mehr. Und deshalb schwieg er und lauschte. Was er über die gefiederte Schlange erzählte, das klang ähnlich wie der Aberglaube der Karawanenleute. Und war dem nicht so? Der Glaube und der Zusammenhalt hatte ihnen Kraft gegeben. Ihm selbst doch auch, wenn er ehrlich mit sich selbst war. Und nachdem Pray geendet hatte, sah Jackal die Vulture mit anderen Augen. Nur was die Sabals und Julio anging... das gefiel ihm gar nicht. Mit einem wehen Lächeln auf die Pfeife bot er Pray Tabak aus einem gutgepflegten Beutel an. Er selbst spielte mit einem Zigarillo im Mund. Einem der letzten die Mum ihm geschenkt hatte. Zündete ihn aber nicht an. Dachte nur nach.
"Verstehe ich sie richtig, das wenn jemand dem Seeker trauen könnte die Sabals anführt - vielleicht jemand der eure Bräuche kennt, jemanden aus eurer Mitte kennt, der euch versteht oder sich vielleicht bereits Freunde in eurem Clan gemacht hat, die für ihn bürgen würden - das es dann möglich wäre?" Es war wenig mehr als eine Zusammenfassung der Fakten. Tatsache war, dass Jackal es wohl nicht so ganz begreifen wollte.
"Soweit ich weiß, hat Julio einen kleinen Bruder... Romero. Der auch vernünftig ist. Aber er ist ..." kein Anführer. Das letzte Mal als er den Burschen gesehen hatte, war er ausserdem nur eine halbe Portion gewesen. Ob das jetzt anders war? "Und das heißt auf jeden Fall, wir müssten Julio ausschalten."

Doch wenn es eine echte, weitere Option war und es den Rest der Sabals rettete. Und damit auch die Möglichkeit die Vulture durch einen Frieden im Zaum zu halten.
"...dann weiß ich was getan werden muss. Habt dank, Vulture Pray.".

Etwas bewegte sich über ihnen in der Scheune und Jackal kam rasch auf die Füße um sich zu verabschieden.
"Es ist besser, wenn ich gehe. Ich werde tun, was ich kann."
Er erhob sich und schob sich die Sonnenbrille wieder ins Gesicht. Der Zigarillo verschwand hinterm Ohr in den Tiefen seiner Lockenpracht.
"Möge Gott mit euch sein, Pray. Ich werde euch in mein Gebet einschließen, wenn das alles hier vorbei ist. Und ich hoffe dann ist es für die drei Gefangenen noch nicht zu spät.

Im Stillen grübelte Jackal für sich nach, ob er in den Reihen der Sabals irgendeinen geeigneteren Kandidaten als Romero kennengelernt hatte. Das war immerhin nicht sein erster Besuch hier, irgendwer musste ihm doch ausser dem verrückten Wissenschaftler doch aufgefallen sein. Oder war es tatsächlich der junge Mann, auf dem seine Hoffnungen nun lagen?

Daen vom Clan
26.09.2015, 23:33
Während seine Gefährtin "You are" noch immer stoisch zur Seite blickte und die Zähne zusammenbiss, um Will seine Arbeit machen zu lassen, strahlte Romero Frank voll Hoffnung in den Augen an, er fragte dann: "Das könnten Sie tun? Dann würden wir uns sofort auf den Weg machen. Wir wollen hier nur weg, mein Bruder plant irgendeinen großen Schlag gegen die Vulture, ich habe keine Ahnung, was er genau vor hat, seit Vaters Tod versucht er mich aus dem Schlimmsten heraus zu halten. Aber..."
Er biss sich die Unterlippe und versuchte wieder nach der Hand von You Are zu greifen, die sich ihm abermals entzog.
"Frieden mit Julio, daran kann ich nicht denken. Ein Mann, der die Geliebte seines Bruders töten würde, der kann nicht verzeihen."
Es sah aus, als würde die Vulture noch etwas ergänzen wollen, doch sie schnaufte nur mit Schmerz in den Augen, obschon Will so sanft vorging wie er nur konnte.


Auf Frank wirkte es, als würden die Beiden etwas wissen, doch nicht zum Teilen der Information bereit sein.
Vielleicht mit dem richtigen Talent?

---
Pray hatte den Tabak gerne angenommen, danach hatte er ihn genussvoll und friedlich schmauchend zurück gelassen. Er sah, bevor der Vorhang fiel, wie der alte Mann wieder nach seiner Bibel griff.

Jackals Gedanken rasten, viele Personen hatte er dort nicht kennengelernt, aber neben Romero, der stets mehr ein verliebter Träumer war, in dessen Herz jeder Platz hatte, gab es noch den hünenhaften Hector, der schon früh als Leibwache für Romero fungiert hatte. Was den Mann antrieb, wusste er nicht, aber er lachte viel und gerne und versuchte Gewalt zu vermeiden, wo er nur konnte.
Und dann gab es natürlich noch den Doctor, doch dieser Mann war ein Spieler, der es liebte, seine Experimente durchzuführen. Aus der Sicherheit eines reichen und gut bewaffnenten Geldgebers heraus.

Die Karawanenwache blickte über das festliche Treiben und wie einige der vorbeiziehenden oder umstehenden Jungkrieger ihn musterten, um dann frech und respektlos zu grinsen und eine Handbewegung zu machen, von der er bereits wusste, dass sie so viel wie "Geschenk" oder "Sklave" bedeutete. Auf der anderen Seite sah er wie Thorn und Nadelohr sich mit Geschichten über das Erlebte mit den Hope'Ari zu übertrumpfen versuchten, es war eine einzige wilde Feierlichkeit, in der die Scham der alten Welt aufgehoben wurde und Leben und Liebe in seiner ursprünglichsten und freiesten Form gefeiert und zelebriert wurde.
Seine im Moment schlimmste Nemesis, das Mädchen, dem er als Geschenk überreicht worden war, konnte er nicht sehen.
Wohl aber Seeker, die ihn mit zusammengekniffenen Augen und kaltem Blick beobachtete, während ihre Fingerspitzen zärtliche Kreise auf ihrer letzten Sichel zeichneten.

truecarver
27.09.2015, 01:22
"Frieden mit Julio, daran kann ich nicht denken. Ein Mann, der die Geliebte seines Bruders töten würde, der kann nicht verzeihen."

Jäger hörte den Worten Romeros aufmerksam zu. Sie wollten sich also nicht einfach nur im Wald für ein paar gemeinsame Stunden treffen, sie wollten miteinander durchbrennen. Nur handelte es sich hier nicht um zwei verfeindete Familien, die sich nicht ausstehen konnten und mit bedeutungslosen Intrigen und dramatischen Übertreibungen einander das Leben schwer machten. Diese Zwei waren keine Opfer irgendwelcher High Society Fehden. Hier ging es buchstäblich um Leben und Tod, um das Fortbestehen des eigenen Clans. Eine kriegerische Auseinandersetzung bahnte sich wie ein aufziehendes Gewitter an. Ihre Lösung? Davonlaufen. Nach militärischem Code kam es der Fahnenflucht gleich und Jäger fand sich in diesem Augenblick nicht imstande, eine andere Wertung zu treffen. Ihr verlasst eure Einheit, mehr noch, die eigenen Familien um euch niederen Instinkten zu ergeben.

"Und dann? Ihr werdet Händchen halten und von sichere Türmchen aus zuschauen wie eure Leute sich Köpfe einschlagen, ja?"

Noch während er diese Worte sprach merkte Jäger, dass seine Stimme weitaus härter klang als er erwartet hatte. Eigentlich wollte er überhaupt nichts dazu sagen, es ging ihn nichts an. Die innere Stimme ist einfach unbewusst in die Äußere übergegangen. Innerlich konnte er vor Wut nicht an sich anhalten, zwang sich aber Ruhe zu bewahren. Diese überschüssige Energie würde er bei der kommenden Auseinandersetzung brauchen, also kein Grund sie an Deserteure zu verschwenden. Er ignorierte einige fragende Blicke, die genauso wenig mit diesem Ausbruch gerechnet hatten wie er selbst und lief zu seinem Rucksack. In einer länglichen Seitentasche fand er seine Kabelbinder, die sorgfältig und gerade aufgereiht waren, wie eine Formation bereitwilliger Soldaten, die es kaum erwarten konnten ihren Dienst anzutreten. Er verband damit dem bestürzten Romero die Hände auf dem Rücken. Ein leiser Protest entwich den Lippen des Teenagers, als sich das Plastik in die Handgelenke grub. Das Gleiche machte er auch mit dessen Beinen. Dann wandte sich Jäger an die Anderen:

"Er ist Bruder von wichtige Person bei dem eine Clan. Sie wichtig für jemand bei andere Clan. Ich sage, lassen wir sie wissen, dass ihre Gören sind bei uns. Lassen wir sie wissen, dass wenn sie uns wichtige Materialien vorenthalten, sie den Einen oder den Anderen nicht wieder sehen. Wir sind auf Mission um Welt zu retten. Wollen sich die Clans Kopf einschlagen wegen Nichtigkeiten, dann das ihr Problem. Aber wir müssen haben, was wir haben müssen um Mission zu beenden. Wenn ihnen die Gefangenen egal sind, dann bleibt immer noch der gottverdammte Krieg."

Jäger schob sein Kinn nach vorne, schüttelte dabei leicht den Kopf und seine Stimme nahm einen eigenartig schwermütigen Ton an: "Der Krieg, der bleibt uns ja immer."

Lynx
27.09.2015, 10:19
Lancaster und Léo waren irgendwohin verschwunden und auch Haile hatte Evi in dem Getümmel aus Tanz und Rangeleien aus den Augen verloren. Offenbar dachte niemand daran, nun aufzubrechen, wo alle Bänne gebrochen waren und die Verbrüderung der Clans offiziell war.
Als ihr dies klar wurde, nahm Evi die randvoll gefüllten Becher brennenden Alkohols, die ihr immer wieder von verschiedenen Kriegern der Vultures gereicht wurden, freudig entgegen. Sie wusste nicht was es war - es schmeckte ein bisschen säuerlich, aber keineswegs schlecht - aber es erinnerte sie trotzdem an die besten Nächte im Dusty Derrecks. Und das beflügelte sie nur noch mehr, als hätten der Alligator-Kampf, die Prüfungen der anderen und die mitreißende Art der Vultures es nicht schon genug getan.
Kurzerhand stürzte Evi sich in die Menge, tanzte und hüpfte mit ihnen in einem Takt, der durch die Herzen der Krieger selbst vorgegeben wurde.
Irgendwann erkannte sie Nagelohr neben sich, und sie nahm seine Hände, begann sich mit ihm im Kreis zu drehen, bis ihnen beiden schwindelig wurde. Er schien begeistert, aber auch etwas verlegen und sah sie mit einer Mischung aus Bewunderung und Zurückhaltung an, als sie schließlich atemlos aus der Versammlung tanzender Krieger ausbrachen. "Ihr wisst, wie man Feste feiert.", sagte Evi lachend und nach Luft schnappend zu ihm. Meine Güte, es schien ihr eine Ewigkeit her, dass sie so befreit gelacht hatte. Dabei waren vielleicht zwei Wochen vergangen, seit sie Shengs Hope verlassen hatten.

"Hey, was ist denn die Geschichte hinter deinem Nagel im Ohr?", fragte Evi Nagelohr schließlich. Er schien kurz zu überlegen, reckte dann den Kopf stolz in die Höhe und antwortete: "D-den habe ich einem anderen bei einem Kampf in der Grube... abgerissen." Allerdings sah er ihr dabei nicht in die Augen. Die Taucherin hob die Augenbrauen. "Ehrlich?" Nagelohr nickte und schien komplett in seinem Getränk zu verschwinden, von dem er jetzt sehr geschäftigt trank. "...Ehrlich?" "Jaaaa..." Gerade wollte sie es dabei belassen, als er seufzte und leise zischte: "Na gut, ich habe ihn gefunden. Aber es war bei einem seeehr gefährlichen Spähauftrag." Evi lachte und klopfte ihm auf die Schulter, was er mit rotem Kopf zur Kenntniss nahm.
"Glaubst du sowas würde mir auch stehen?" Nagelohr blickte sie nun mit aufgerissenen Augen an und die Röte auf seinen Wangen verstärkte sich nur. "Aber ja, ja natürlich!", nickte er eifrig. "Sehr gut."
Er konnte es wohl kaum fassen, dass "Teeth Hoppari" ausgerechnet ihn als Vorbild für Körperschmuck ausgewählt hatte. Damit würde er ohne Frage noch lange angeben können. Aber das war natürlich nicht der Grund, warum Evi es sich ausgesucht hatte. Es sah wirklich ganz schick aus, und irgendeine Erinnerung an die Vultures - mehr noch, eine Art von Verbindung - wollte sie auf jeden Fall mitnehmen.

Inzwischen war auch so viel Zeit vergangen, dass sie hoffte, Voodoo würde nun bereit sein. Nun, wo sie daran dachte, was er ihr gesagt hatte, begann ihr unterer Rücken in einer Art Vorfreude zu prickeln. Vielleicht war es auch nur der Alkohol.
Evi ließ sich also von Nagelohr zeigen, wo der Herr über die Prüfungen sein Heim hatte und machte sich auf den Weg.
"Ich... ich bin da.", sagte sie schließlich, als sie vor der richtigen Hütte stand. Sie wusste nicht, ob sie einfach eintreten durfte und Voodoo nicht vielleicht noch bei etwas stören würde. Er hatte so etwas Mystisches aus dieser Sache gemacht, dass es ihr vorkam wie etwas, das man nicht zu früh entweihen durfte.

wusch
27.09.2015, 11:47
Frank sah Jäger dabei zu, wie er mit den beiden jungen verliebten redete und war mehr als nur skeptisch hinsichtlich dessen was Jäger vor hatte oder zumindest vorschlug. Das konnte er nicht einfach so stehen lassen. Jäger, die beiden sind keine Soldaten, sie sind nur ganz normale Menschen, die versuchen das beste aus allem zu machen. Wir sollten sie nicht wie eine Handelswahre benutzen, das wäre einfach falsch. Außerdem, wenn heraus kommt das die beiden sich mit 'dem Feind' verbündet haben wird das schwerwiegende Konsequenzen für sie haben und ich möchte nicht das ihnen soetwas passiert. redete er auf den Russen ein. Unsere Mission ist wichtig zweifellos aber wir sollten es ersteinmal im guten versuchen. Davon einmal abgesehen Jäger? Warst du schoneinmal richtig verliebt? Diese beiden hier sind das beste Beispiel dafür, dass Liebe Grenzen überwinden kann, zwischen 2 Parteien die Todfeinde sind.Und sie beweisen nochetwas: Versöhnung zwischen den Vultures und Julios Leuten ist möglich. Lass sie wieder frei Jäger. er mochte Jäger und hatte nicht die geringste Lust daran etwas zu ändern, also beließ er es bei Worten.
Dann schwieg er einen Moment, wandte sich zu dem Pärchen um und sah sie ernst an. In einem hat er jedoch recht. Wollt ihr wirklich gehen, wissend was hier passieren wird. Ihr habt diese Entscheidung sicher nicht über Nacht getroffen aber was genau habt ihr denn bereits versucht um eure jeweiligen Leute vom Krieg abzuhalten. fragte er sie und versuchte dabei auch noch jemanden wie Niki heranzuwinken, der einfach besser reden konnte.

Mivey
27.09.2015, 12:15
Howard hatte nach seiner Hilfe bei der Errichtung der Verteidigungsanlagen eine kurze Pause benötigt. Er war einfach nicht mehr der jüngste, und im Gegensatz zu Lancaster, der zwar dem Aussehen nach um einiges Älter war als er, war er in seiner Jugend wohl kaum so fit gewesen, dass sah man ihm noch gut an. Also suchte er sich die beste Sitzgelegenheit, die er im Dschungel finden konnte, eine besonders hohe Wurzel eines großen Baumes. Das noch feuchte Moos darauf macht es auch nicht alzu hart.

Er verfiel, wie so oft, in seine Gedanken, zu ihrer Momentanen Situation, zu ihrer großen Mission. Und zur Frage, die er sich seit über 20 Jahren nicht mehr gestellt hatte. Was würde er in Zukunft tun? Was wenn sie erfolgreich wären? Er wusste nicht wieso, aber der Gedanke beunruhigte ihn. Er wollte eine Lösung finden, ein Heilmittel am Besten, zumindest aber eine gute Erklärung wie diese Krankheit enstand und wirkte. Aber ... was danach?

Als ihn erneute Aktivität aus den Gedanken riss, war ihm fast so, als ob er geschlagene zwei Tage inaktiv gewesen wäre. Er sah wie Jäger und Vincent, der sein neues Spielzeug herumfuchtelte, zwei Personen ans Lager heranbrachten. Sie konnten nicht verschiedener Wirken. Das Mädchen wie aus einem Atzteken-Stamm, der Junge wirkte wie ein Greaser aus dem vorherigen Jahrhundert. Howard wusste nicht warum, aber sein Gesicht kam ihm vertraut vor, und es hatte etwas unsympatisches. Vielleicht erinnerte es ihn an jemanden aus einem halb-vergessenen Leben vor dem "großen Zehren"?

Er nährte ihnen und hörte ihre Gesichte aufmerksam zu, auch den Vorschlägen von Jäger, der aggresiv gegen die beiden anderen Clans vorgehen wollte, und Frank, der wohl guter Cop spielte.

Howard mischte sich ein:

"Ihr beide wollt doch ganz alleine Leben, habt auch Waffen und womöglich genügend Ausrüstung und Ressourcen. Alles andere wäre ja ein Himmelsfahrtskommando."
Er sah dem Jungen ins Gesicht.
"So wie ich das sehe, sollten wir euch also nicht stören. Aber ihr habt uns nunmal angegriffen. Also warum nicht in simpler Tausch. Wir lassen euch ungehelligt gehen, und sagen niemandem ein Sterbenswörtchen von eurer Beziehung. Wir sind die einzigen die davon etwas wissen, vorausgesetzt ihr habt euch bei der Flucht nicht dumm angestellt."
Er legte eine Pause ein.
"Das einzige was wir allerdings brauchen, ist, dass einer von euch beiden, nach Hause geht, gute Miene zum bösen Spiel treibt und für uns Batterien holt. Ihr wisst nicht wie die Dinger aussehen, oder? Ansonsten können wir euch das zeigen.

Der jeweils andere bleibt aber hier bei uns in Sicherheit. Natürlich krümmen wir euch kein Haar, wir sorgen nur für eure Sicherheit. Der Dschungel hier ist ja gefährlich. Falls wir dann die Batterien haben, lassen wir euch gehen und niemand erfährt etwas von eurer Liebe. Falls ihr wollt könnten wir euch sogar den Weg nach Shengs Hope weisen, einer Siedlung an der Küste. Dort sollte euch niemand finden. "

Howard ließ seinen Vorschlag auf die beiden wirken, und warf auch Vincent, Jäger und Frank einen fragenden Blick zu.

Daen vom Clan
27.09.2015, 12:17
Romero warf Jegor einen empörten und wütenden Blick zu, als Dieser ihn fesselte und so endgültig jeden Versuch unterband, nach der Hand seiner Geliebten zu greifen um sie zu trösten.
Julios Bruder wand sich kurz in den Fesseln, merkte aber sofort, dass Jegor ganze Arbeit geleistet hatte und sackte hilflos in sich zusammen.
Als er Jegor reden hörte, klappte sein Mund hilflos auf und zu. „Tut das nicht… sie werden uns töten… Was, was habt ihr denn davon?“

In diesem Moment kam Howard dazu und Hoffnung flammte im Blick des Jungen auf.
"Ich kann versuchen, euch bei den Batterien zu helfen, das kann ich wirklich! Hector bewacht diese Batterien, ich kann mit ihm reden! Wir kennen uns seit Kindertagen.
Aber ich werde sie nicht heraus schmuggeln können, nachdem ich geflohen bin, wird es sowieso sehr gefährlich für mich, wieder zurück zu gehen...!

Hört zu, ich werde helfen... ich will helfen. Alles was ich möchte, ist, dass ihr mir das Schreiben für Shengs Hope gebt, damit ich dort mit meiner Geliebten unterkommen kann."




Optionale Hilfsmittel:
- Setzt Romero oder Hector zur Infiltration oder als Hilfsmittel ein: Je 5%, aber Probe auf Überlebenschance der beiden NPCs

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https://www.youtube.com/watch?v=Ic2xOhBA7T4&index=13&list=PL2FC76958235674FF


„Ich weiß. Du bist genau dort, wo du jetzt sein musst. Du konntest dich dem Ruf nicht wiedersetzen, wenn die Schlange ruft, folgen die Krieger, Teeth von den Hope’Ari.“, sprach Voodoo hinter ihr, was sie kurz zusammenzucken ließ, hatte sie doch eine Stimme aus der Hütte erwartet. Sie spürte, wie sich seine raue Hand auf ihren unteren Rücken legte und er kurz innehielt. „Das Auge soll sehen.“, sagte er dann mit Bestimmtheit und Sanftmut in der Stimme, als er an ihr vorbei und vor ihr in seine Hütte schritt.

Evi folgte ihm nach und fand eine Hütte vor, die fast nur aus Decken und Liegegelegenheiten bestand, die Wände der Hütten waren vollkommen mit Leder bespannt, auf denen mit Kohle verschlungene Zeichen im Stile aztekischer Kunst angebracht waren.
Ein Duft von Räucherwerk hing in der Hütte, sie konnte die einfache Tonschale und darin die Tolupflanzen sehen, die verbrannt wurden, der sanfte Geruch nach Vanille und Zimt linderte ein wenig die Aufregung und den Funken Angst vor dem kommenden schmerzhaften Vorgang, doch sie spürte, dass es nun kein Zurück mehr gab. Und sie wusste, dass sie selbst die Hütte nicht verlassen würde, sie wollte hier sein. Und sie wollte sich für immer an den Tag erinnern, an dem sie einen Alligator in den Sümpfen gejagt hatte.
Voodoo nahm sie bei der Hand, ihre Hand so klein und bleich in der großen Hand des braungebrannten und narbengeschmückten Hünen. Voodoo drückte sie genau in der Mitte des Raumes auf den Decken nieder und hieß ihr, bequem Platz zu nehmen.
Dann setzt er sich ihr gegenüber und schloss die Augen, sie tat es ihm gleich, sein Atem wurde ruhig und auch die Taucherin versuchte, ihr hart klopfendes Herz unter Kontrolle zu bekommen.

Mit tiefer, leiser Stimme begann er zu summen und die Surrealität der Situation, seine Ernsthaftigkeit, ihre Vorfreude und Aufregung, ein Tattoo zu bekommen, ließ sie spüren, dass hier eine Art von Magie gewirkt wurde. Sie hatte nicht an sich geglaubt, als sie den Alligator sah, doch Voodoo tat es und gab ihr eine Art von Kraft, von der sie glaubte, dass sie da war, von der sie glaubte, sie gespürt zu haben.
Dann begann der Mann zu sprechen:
„Um das Auge der neuen Welt sehen zu lassen, musst du hinter dir lassen was dich an die alte Welt bindet, Teeth. Die Kunst der alten Welt war, uns Fesseln anzulegen, damit wir weder fliegen noch rennen konnten. Damit wir nicht auffallen würden und das Haus der Menge nicht zum Einsturz bringen.“
Er atmete tief ein und aus.
„Ich bringe dir das Auge und damit die Kraft, alle Fesseln abzustreifen. Wenn du das Seil spürst, dann erinnere dich an den kommenden Schmerz und zerreiße das Seil. Lass niemals zu, dass sie deinen Mut, deinen Zorn, deine Leidenschaft oder deine Wut zähmen. Wenn du das Auge trägst, lebe frei und nutze, was dein Herz dir gibt.“ Damit legte er ihr eine Hand mit sanftem Druck auf das Herz und Evi wusste, dass er ihren Herzschlag, so schnell, wie er im Moment spüren musste, wenn er ihn nicht sogar schon hörte…
„Das Auge erinnert uns daran, dass es gut ist, mit Lust zu lieben und mit Zorn zu kämpfen. Denn dies sind die Wege der neuen Welt. Dies sind die Pfade, die dich am Feind vorbei zum Leben führen. Folgst du dem Zorn und deinem Gefühl, führst du die Deinen in Sicherheit. Ohne sie vielleicht selbst je zu erreichen. Wer das Auge trägt, opfert seine Stärke für die Schwächeren.“
Sie spürte, wie er auf stand, sie hatte die Augen noch immer geschlossen und nahm wahr, wie er nun hinter ihr stand und sich abermals dann setzte.
Ohne groß zu fragen, griff er nach ihrem Tanktop und dem Hemd und streifte es ihr über den Kopf, Evi zögerte nur eine winzige Sekunde, ehe sie die Arme anhob, sie wusste, dass er nur ihren Rücken sehen konnte und sie beschloss, ihm zu vertrauen, in diesem Augenblick. Voodoo legte dann beide Hände auf ihre Schulterblätter und drückte sie nach vorne, was für Evi kein Problem darstellte, sportlich genug war sie dafür. Ihr Gesicht lag nun bequem auf den Kissen, sie umschlang eines der Größeren aus verziertem Leder mit beiden Armen und wappnete sich.
Voodoo ließ sich Zeit, seine Bewegungen waren ruhig und erfahren und ein wenig seiner Ruhe färbte auch auf sie ab.
Zuerst nahm er ein Tuch und tränkte es in einer wohlig riechenden Flüssigkeit, damit fuhr er in langsamen Bewegungen, fast rituell, über ihren unteren Rücken und schien sie dort zu waschen. Dabei summte er auch wieder und Evi spürte abermals das Prickeln auf der Haut, zusammen mit dem Alkohol, der ihr nun zu Kopf stieg, spürte sie das Fehlen jeder Angst, alleine Aufregung und Vorfreude waren geblieben.

Und dann nahm der Herr der Prüfungen die Nadel zur Hand und Evi sog scharf die Luft ein, als der erste von unzähligen Stichen erfolgte, der ihren Rücken malträtierte. Um sich abzulenken, ging sie im Kopf immer wieder den Kampf gegen den Alligator durch, sah die stolzen Gesichter von Nadelohr und Voodoo vor sich und doch wanderten ihre Gedanken, getrieben durch den Schmerz, immer wieder zurück zum Handwerk Voodoos und irgendwie erfüllte sie dabei ein Hochgefühl. Sie war als Siedlerin so weit gekommen, so stark gewesen, so mutig und zornig, dass sie ein besonderes Geschenk von den Plünderern erhielt. Sie lächelte in den nächsten Stich hinein.

Vorsichtig strich Voodoo auch immer wieder über ihren Rücken, er suchte sie abzulenken, wenn der Schmerz zu groß wurde. Dabei summte er manchmal vor sich hin. Als dort, wo er sie vor dem Kampf schon berührt hatte, alles prickelte und schmerzte, spürte sie wie der Schmerz und die Stiche weiter wanderten, vom Auge weg nach links und rechts und sie floh sich wieder in die Erinnerung an den Kampf.

Draußen war das Fest noch immer in vollem Gange, als der letzte Stich gesetzt war. Nun spürte sie eine mehr als wohltuende Kühle, mit der ihr unterer Rücken bestrichen wurde, fast kitzelte es ein wenig, es schien, als würde Voodoo mit einem Pinsel zusätzlich Farbe auftragen und versuchte den angenehm kühlen und sanften Pinselstrichen zu folgen, als sie erkannte, dass der Mann die Konturen der Tätowierung mit einer Art tiefdunklen Schwarz ausfüllte.

Sie wurde ruhig, als das Werk vollendet war und wünschte sich einen Spiegel herbei. Dann war Voodoo wieder vor ihr und hieß sie mit sanfter Stimme, sich aufzurichten. Sie spürte Vertrauen zu diesem Mann, mit dem sie den Kampf und die letzten Stunden erlebt hatte und brachte ihren nackten Oberkörper wieder in eine aufrechte Position und erkannte, dass Voodoo ihr in die Augen blickte, ihre Nacktheit nicht ausnutzend. Dann griff er hinter sich und legte etwas um ihre Taille. Es tat ein bisschen weh und kitzelte, dann erkannte sie, dass es sich um eine Art Schmuckband handeln musste und neugierig blickte sie nach unten. Sie sah eine Lederschnur, die Voodoo um ihre Taille geknüpft hatte, die von kleinerem Metallschmuck und unzähligen weißen Zähnen geschmückt war, die auf der nackten Haut kitzelten. Noch bevor der Ritualmeister ihren Ursprung erklären konnte, wusste sie, dass es sich um die Zähne des Alligators handelte, den sie getötet hatte.
„Wer…?“, fragte sie und Voodoo, der noch immer ihr Gesicht sah, lächelte breit: „Dein kleiner Bruder.“ Dann wandte er sich ab, so dass sie sich anziehen konnte.

Die kühle Nachtluft empfing sie wohltuend, erst jetzt bemerkte sie, wie heiß und stickig es in der Hütte gewesen war und gierig sog sie die kühlende Luft ein. Dann sah sie Nadelohr an der Hütte lehnen, der sie freudig anstrahlte: „Große Schwester.“

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truecarver
27.09.2015, 13:17
Je mehr er Franks Worten zuhörte, umso ungläubiger wurde Jägers Miene. Er legte die Stirn in Falten und versuchte das Gesagte zu verarbeiten. Keine Soldaten? In dieser Welt sind wir doch alle Soldaten, verstand er es nicht? Zivilist zu sein war ein Luxus längst vergangener Tage, den sich niemand mehr leisten konnte. Schon gar nicht wir, die Vanguards auf dem Weg zur Wiederherstellung der alten Ordnung. Wir, die dem sicheren Tod trotzig in die Augen blicken, der bei jedem Schritt, an jedem Ort mit uns wandelt und auf die kleinste Schwäche, die leiseste Unsicherheit wartet um die Zähne in unseren Körpern zu vergraben und uns zu einem der Seinen zu machen.

"Liebe"?

"Nein, Frank.", sagte Jäger bitter und schüttelte den Kopf, "Ich war nicht verliebt. Weißt du warum? Weil ich mit Überleben beschäftigt war." Als er wieder den Blick auf Romero richtete, stand in Jägers Gesicht nackte Abscheu. "Ich auch nie Händchen gehalten und rumgeschmust. Ich stattdessen stundenlang in Dreck gelegen und aufgepasst, dass Feind nicht heimlich in Lager schleicht und meine Leute auseinander nimmt. Ach verdammt, Frank!" In seiner Stimme schwang aufrichtige Enttäuschung mit als er zum Ex-Cop sprach, "Ich dachte du Polizist, nein? Ich dachte Gesetz und Ordnung ist deine Pflicht! Und jetzt? Siehst du nicht, dass Gesetz ist unsere Mission! Und Ordnung ist das Überleben der Gruppe um jeden Preis! Wie kannst du nur Liebe von zwei Kindern über Mission stellen, Frank? Über unser Überleben?"

Er hatte sich in Rage geredet. Erwartete er etwa Unterstützung? Und war er tatsächlich bereit hilflose Gefangene der großen Sache zu opfern? Einem jungen Kerl mit verbundenen Armen und seiner Begleiterin die Köpfe mit der Axt einzuschlagen? Wirst du mit dem Schmutz an deinen Händen überhaupt leben können, Soldat?

Als Howard hinzukam und den Vorschlag unterbreitete, den Jungen für seine Freiheit und die seines Mädchens arbeiten zu lassen, beruhigte sich Jäger etwas. Die Vernunft in seinen Worten hatten ihre Wirkung nicht verfehlt, weder bei Jäger noch beim Gefangenen. Sofort stammelte dieser los und bot sich an, ihnen mit den Batterien zu helfen.

Nach einer kurzen Denkpause zog Jäger sein Taschenmesser hervor und ging damit auf Romero zu, dessen Augen so groß wie Untertassen wurden. Wie eine Raupe versuchte er von Jäger davon zu kriechen, vor seinem geistigen Auge flimmerte bestimmt sein ganzes Leben an ihm vorbei. Doch dann hörte er ein leises Knacken und seine Arme kamen frei. Er schaute ungläubig auf die tiefen roten Linien, die der Kabelbinder an seinen Handgelenken hinterlassen hatte. Erneutes Knacken und er konnte die Beine auseinander bewegen. Ein erleichtertes Seufzen bahnte sich in seiner Kehle an, doch dazu kam es nicht. Jäger packte ihn mit beiden Händen am Kragen und stieß ihn hart mit dem Rücken gegen die Betonmauer. Romero konnte den Boden unter seinen Füßen nicht mehr spüren als Jäger den um einen Kopf kleineren Teenager auf seine Gesichtshöhe brachte.

"Du mir jetzt ganz gut zuhören, Frettchengesicht." Im Hintergrund protestierte laut You are und Jäger rechnete fest damit, dass Frank jeden Augenblick die Hände auf seine Arme legen und ihn von dem Teenager gewaltsam wegzerren würde. Er beeilte sich und sagte: "Du wirst tun, was wir sagen, kapiert? Keine Mätzchen, keine Tricks. Du wirst uns diese beschissenen Batterien aus deinem Hinterwäldlerkaff rausbringen und wenn du sie in deine Arsch verstecken musst. Und wenn nicht? Wenn du mit leeren Händen ankommst. Oder wenn du deine Leute auf uns hetzen willst..." Romero fiel erst jetzt auf wie die Spitze von Jägers Kletteraxt sich in seinen Adams Apfel bohrte. Er musste gegen den Reflex ankämpfen den Speichel in seinem Mund runter zu schlucken.

"Wenn du uns verrätst, dann schwöre ich beim Allerheiligen und meiner tote Familie im Himmel, ich mach aus Kopf von deine kleine Freundin ein Schweizer Käse. Niemand hier, hörst du, niemand hier wird schnell genug sein um mich festzuhalten. Du wirst sie auf deine Gewissen haben, ich schwöre dir."

Damit ließ er ihn los. Romeros Beine fühlten sich weich an wie Wackelpudding und er sackte langsam an der Mauer entlang zu Boden, das Gesicht in den Händen vergraben. Sein gedämpftes Wimmern erfüllte die Stille, die sich über das Lager gelegt hatte. Für eine Weile blickte Jäger auf ihn herab, das Gesicht wie eine undurchdringliche Maske. Dann ging er wortlos und ohne die anderen Anzusehen.

Jäger - Einschüchterungsversuch mit Waffentalent + Experte Hiebwaffen(?)

wusch
27.09.2015, 14:35
Hier war er, der unterschied zwischen Polizist und Soldat. Beide dienten, doch der eine diente dem Staat und dem vorgesetzten und auch dem gesetz, während der andere dem Gesetzt diente und gleichermaßen die Schutzbedürftigen beschützte. Das Gesetz war notwendig, doch es gab Momente, in denen es nicht alles abdeckte. Zudem verstieß es gegen seine Moralvorstellungen Romeros leben einfach so gegen dessen Wilen zu riskieren. Als Jäger sich umdrehte und davon ging, hockte sich Frank kurz zu den beiden und sagte mit beruhigender Stimme: Keine Sorge, euch wird nichts geschehen. Jäger ist kein schlechter Mensch, wir haben nur eine wichtige Aufgabe und ich rede mit ihm. Dreht jetzt nur nicht durch oder dergleichen, wenn ihr ruhig bleibt, denn wird euch nichts geschehen. Nachdem er dies zu den beiden gesagt hatte, stand er wieder auf und holte schnellen Schrittes zum russischen Soldaten auf. Jäger, warte bitte. Ich muss mit dir reden. sagte der ehemalige Polizist mit einer ruhigen, festen Stimme die keinen wiederspruch duldete, und der russe blieb stehen und sah ihn an.
Jäger, ich bin tatsächlich Polizist mit Leib und Seele. erklärte Frank und holte seine alte Dienstmarke hervor. Siehst du was hier steht? "Dienen und Schützen" mit diesen Worten zeigte er auf eben jene Worte Und ich diene dem Gesetzt gern wie du von mir aus Shengs Hope wissen dürftest. Es hat schließlich einen Grund warum mir Sheng und sogar Wingman vertrauen und Wingman vertraut bei Gott nur sehr wenigen Menschen. Aber zurück zum Thema: In dem Moment in dem du den beiden die Fesseln angelegt hast Jäger, wurden sie unsere Gefangenen, Kriegsgefangenen wenn du unbedingt so willst. Für seine Gefangenen ist man verantwortlich, wie du sicher weißt. Man muss sie ernähren, vor weiterem Schaden bewahren und darf sie nicht unnötigen Gefahren aussetzen. Es wäre Verantwortungslos, sie dazu zu zwingen, uns diese Batterien zu beschaffen, wenn sie es nicht aus freien stücken machen. Und Jäger, sie wissen etwas das uns vielleicht weiter helfen könnte wenn wir freundlich mit ihnen reden, soviel habe ich gemerkt. Lass es uns doch erst auf die gute Art probieren. Auf die drastischen Methoden können wir immer noch zurück greifen. er hopffte mit diesen Worten etwas bei Jäger zu bewirken. Über die Liebe würde er mit ihm zu einem passenderen Zeitpunkt reden. Er war eben ein Mann, der anscheinend seiner großen Liebe noch nicht begegnet war.

Daen vom Clan
27.09.2015, 15:37
Probe Jäger: Waffentalent: Bestanden! (erleichtert!)

Romero war an der Wand entlang gerutscht und schließlich wie ein Häuflein Elend liegen geblieben, hatte Jegor, der sich von ihm abwandte, nur noch angestarrt und schwer geschluckt.

You are hingegen war aufgesprungen und noch bevor Will sie zurückhalten konnte, vorgeprescht, um sich Jegor zu stellen und ihren Geliebten zu schützen. der junge Arzt, Howard und Frank konnten sehen, wie dabei die Wunde wieder aufriss und Blut ihren Arm entlang sickerte. Sie preschte auf Jegor zu und blieb direkt vor ihm stehen, ging in Kampfhaltung und es sah aus, als wolle sie ihm mit der fingernagelbewehrten Hand durch das Gesicht streichen, einer Katze gleich, als Jegor sie schon murrend zur Seite geschubst hatte. Schon war sie wieder auf den Beinen, bleich durch den Blutverlust, doch mit Hass und Mordlust in den Augen, schritt sie hinter Jegor her, als es schwach von Romero kam: "Ich mache es..."

You are zischte nur, hin- und hergerissen, sich um ihren Geliebten zu kümmern oder Jegor anzugreifen, doch entschied sie sich dann für Romero und kniete neben ihm nieder.
"Das überlebst du nicht, du weißt, was passieren wird.", sagte sie wütend, Romero antwortete gepresst: "Ich nehme den Geheimgang. Damit wird es gelingen."

truecarver
27.09.2015, 16:02
Tief im Inneren wusste Jäger, dass er zu weit gegangen war. Er hatte sich entfernt, ohne den Anderen in die Augen zu sehen. Die Furcht darin Ablehnung und Feindseligkeit zu erkennen war zu groß, schien sogar noch größer als die Panik bei dem plötzlichen Angriff der Zombiehorde heute früh. Ist das zu fassen?

Viele unschöne Dinge musste er in den Wäldern seiner Heimat sehen und erleben. Dinge, an denen er nicht immer der Unbeteiligte war, nicht immer das kleine Kind sein konnte, für den die Erwachsenen sämtliche Entscheidungen trafen. Schnell fiel die Bürde der Verantwortung auf seine schmalen Schultern, das Kindsein wurde zum fatalen Hindernis, den es so früh wie möglich abzulegen galt. Es herrschte das Wort des Anführers und das Gebot der eigenen Intuition im fortwährenden Überlebenskampf. Nun hörte er Worte wie Liebe, aus freien Stücken und unnötige Gefahren. Dachtest du wirklich, du könntest dich ändern indem du die Nähe normaler Leute suchst? Leute, die zwischen sich und der Welt eine Mauer errichtet hatten und versuchten ihre Leben in Eintracht zu verbringen? Du hast einem wehrlosen, verängstigten kleinen Hosenscheißer das Messer an die Kehle gehalten und ihm damit gedroht seine Freundin abzuschlachten. Dachtest du wirklich, eine zivilisierte Siedlung vermag den Teufel aus dir auszutreiben?

Jäger schaute auf seine dreckverkrusteten Armeestiefel. Er würde sich noch heute Nacht irgendwo ein ruhiges Plätzchen suchen und mit der alten Bürste den Dreck wieder abschrubben, so wie er es immer tat. Er würde mit Befriedigung zusehen, wie die eingetrocknete Erde dem sauberen Schwarz darunter wich. Und er würde sich in eine Zeit zurückversetzen, in der er für sein Dorf Wild gejagt hatte. Wie stolz er auf sich war, als er mit gerade mal sechs Jahren seinen ersten Eber erlegt hatte. Während er dastand und seine Beute betrachtete, tat ihm die Schulter höllisch weh, an die er den hölzernen Gewehrschaft gepresst hatte. Der Rückstoß hatte ihm das Gelenk ausgekugelt, sein Vater musste es mit einem festen Ruck wieder einrenken. Hin und wieder fühlte er den Schmerz noch heute. Doch Jegor freute sich. Diesen Augenblick würde er nie vergessen, nicht den Wind, der seinen schweißnassen Rücken kühlte, nicht das melodische Rascheln der Blätter, oder den Respekt in den Augen seines Vaters. Er sehnte sich nach dieser Zeit, ausgerechnet jetzt.

Er merkte, dass Frank ihn erwartungsvoll ansah, als warte er auf eine Antwort. Ihm fiel aber keine ein. Wie konnte er ihm erklären, dass für ihn die Welt längst unwiederbringlich vor die Hunde gegangen war. Dass nichts, keine Heldentaten, kein Kapselfuzzi mit seinem scheiß Gegenmittel etwas an seinem Leben ändern würde. Dass seine geliebten Menschen für immer fort waren und er gezwungen war zuzusehen, wie man sie ihm nach und nach genommen hatte. Dachtest, du könntest all das hinter dir lassen und einfach so ein neuer Mensch werden?

"Ich hätte ihnen so oder so nichts getan, keine Angst mein Franky Schmanky.", sagte er und bemühte sich um eine lockere Haltung und ein beschwichtigendes Lächeln. Dann klopfte er ihm versöhnlich auf die Schulter und wandte sich zum Gehen. Hätte ich ihnen wirklich nichts getan? Er hoffte, die Antwort auf diese Frage rechtzeitig finden zu können, denn früher oder später wird das Gewitter sie alle erreichen.

Lynx
27.09.2015, 16:05
Evi konnte noch gar nicht einordnen, wie sie sich nun fühlte. Es war so eine seltsame Mischung aus zufriedener Müdigkeit und heller Aufregung, wovon sie eigentlich nicht gedacht hatte, dass man so etwas gleichzeitig empfinden konnte.
Die stickige Luft in der Hütte, der Duft nach Vanille und Zimt, der Schmerz am Rücken, der sich wie kleine, tänzelnde Flammen angefühlt hatte und Voodoos beruhigendes Summen hatten sie in einen Zustand tiefster Ruhe gebracht. Aber keinen Moment lang hatte sie vergessen, wie aufregend das alles eigentlich war. Und sie merkte bei jedem Brennen ihrer Haut am Rücken, und mit jedem leisen Klimpern ihres Schmuckgürtels, wie ihr Herz in Erinnerung an dieses "Ritual" wieder schneller klopfte.

"Große Schwester.", hörte sie Nagelohr sagen, und als sie sein freudiges Gesicht erblickte, strahlte sie nur noch mehr. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.", sagte Evi lächelnd und strich sanft über die Alligatoren-Zähne, die leicht gegen ihre Hüfte stießen. "Also gefällt es dir?" "Bist du verrückt, es ist absolut kra... wundervoll. Es ist echt wundervoll." "Krass" konnte hier einfach nicht ausdrücken, wie viel es ihr bedeutete.

"Vielen Dank... kleiner Bruder." Es fühlte sich ein bisschen merkwürdig an, aber gleichzeitig auch richtig, ihn nun so zu nennen. Sie unterdrückte den Impuls, ihn zu umarmen - das ist ja sowas von "alte Welt"., dachte sie scherzhaft und lehnte sich nun ebenfalls an die Hütte.
"Sag mal, gibt es hier irgendwo etwas, womit ich mir meinen Rücken ansehen kann? Irgendetwas, das spiegelt, wenigstens ein bisschen."
Nagelohr zuckte mit den Schultern. "Ich kann ja mal nachsehen." "Du musst jetzt nicht extra-" "Für Teeth Hoppari mache ich das gerne! Ruf nur, und ich bin zur Stelle!" Er lachte ausgelassen und schon war er verschwunden.
Seufzend setzte Evi sich nun in den Staub vor Voodoos Hütte, lehnte sich an die Außenwand und seufzte. Erst noch einmal durchatmen.
Teeth Hope'Ari. Nach allem was passiert war, fühlte sie sich heute, genau in diesem Moment, wie eine Teeth Vulture. Aber gleichzeitig sehnte sie sich jetzt, da sie sich so gut aufgehoben fühlte, auch nach zu Hause. Sie vermisste Shengs Hope. Und sie vermisste Sheng. Wenn er nur sehen könnte, was sie gerade erlebten.

Daen vom Clan
27.09.2015, 16:11
"Du da.", rief Romero in Richtung Jegor, eindeutig mit zittriger Stimme. Er versuchte offensichtlich stark zu sein und sich als mutig zu präsentieren, doch Jegor hatte genug Menschen erlebt und getroffen, die im Grunde ihres Herzens Feiglinge waren und der Bruder von Julio gehörte auf jeden Fall dazu.

"Ich werde die Batterien besorgen. Ich... ich schaffe das! Sorge du nur dafür, dass sie sicher ist und ihr nichts passiert, das ist alles, was ich mir wünsche."
Dann wandte er sich an Frank und Will und beschrieb den Geheimgang, den sie bereits kannten und den er würde nehmen wollen.

You are schüttelte dabei genervt und wütend den Kopf, ihr ganzer Blick war noch immer Hass und gegen Jegor gerichtet.
"Könnt ihr Jemanden bei der Kirche postieren, der die Batterien in Empfang nimmt oder... mir Rückendeckung gibt?", bat er noch einmal und schien einen schweren Kloß seinen Hals herunterschlucken zu müssen, offensichtlich bestehend aus Angst, er zitterte am ganzen Leib wie Espenlaub und seine Maske aus aufgesetztem Mut bröckelte zusehends bis nur noch nackte Panik in den Augen stand.

You are schien starke Schmerzen zu haben und kam auf Romero zu, um ihn zum Abschied zu küssen, doch er drehte sich weg und lächelte sie voll gespielter Zuversicht an.
"Gib mir den Kuss wenn ich wieder da bin.", sagte er mit gequältem Gesichtsausdruck und machte sich bereit, aufzubrechen.



Aufgabe „Ein Engel für die Kirche“ (optional)
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
a.) Romero die Batterien stehlen lassen und ihn an der Kirche abfangen: Probe variabel nach Situation

Hilfsmittel: situationsabhängig
Hintergrund: Romero wurde von Jegor in Todesangst versetzt, er ist bereit, die Batterien zu stehlen, wenn zumindest an der Kirche jemand die Ware abholt.
Erfolg: 50% der Batterien
Misserfolg: ?


---

Während Evi den Blick über die wild und ekstatisch feiernde Menge schweifen ließ, wartete sie voller Ungeduld auf Nadelohr, der ihr den Spiegel bringen wollte.
Wieder fiel ihr die Wildheit auf, mit der sie sich liebten, kämpfen oder feierten und wie komplett anders sie alle waren als die, die in Shengs Hope zurückgeblieben waren. Selbst ein Steve, der unter seinesgleichen schon als wilder Schläger galt, wirkte handzahm im Vergleich zu den Kriegerinnen und Kriegern der Vulture.
Dann kam Nadelohr auch schon angelaufen, im Schlepptau vier weitere Krieger des Clans, die offensichtlich die Neugier dazu trieb, galten Throathseeker, Langkaaster, das Affenmädchen und Teeth doch mittlerweile schon für Viele als Familie oder wenigstens als echte Attraktion. Nadelohr grinste frech und zeigte ihr vergilbtes Papier und Stift. "Ich kann es aufzeichnen. Wie einen Schlachtplan." Doch dann konnte er sich sein Lachen nicht mehr verkneifen und ihr wurde klar, dass er einen Scherz versucht hatte und reichte ihr dann eine große Scherbe und einen dreckigen, staubigen Spiegel, der wahrscheinlich auf einem der Türme zum Signalgeben eingesetzt worden war.
Die drei Krieger und die zwei Kriegerinnen sahen sie nun neugierig an, sie waren auf Reaktionen gespannt.

Mephista
27.09.2015, 19:30
"Du bist echt ein alter Sack geworden Hjuuu."
Er spürte wie sich Ihre Hand um seinen Hals legte und sich Ihre Finger schlossen. Ein sanfter Druck, ein warmer Atemzug der über seine Unterlippe strich.
Die Finger tanzten spielend über seine Haut, wanderten über seine Schulter, hinab zum Rücken. Die heiße Latina wollte anscheinend nicht mehr warten. Sie zog ihn sich einfach näher heran.
Seine Brust schmiegte sich gegen Ihre, während er Ihre Zähne sacht an seiner Unterlippe spürte.

War das hier richtig? Auf der einen Seite sah er... die kleine Léo von damals. Aber das ist 20 Jahre her. Er sah doch wie Sie vor ihm stand. Kein Kind mehr, eine erwachsene Frau die wusste was sie wollte.
Seine Hände griffen nun ruckartig an Ihre Taille. die Daumen bewegten sich mit großen Kreisen über Ihren Körper während er Sie fester an sich drückte und seinen Kopf nach vorn schnellen ließ.
Dies war die Leidenschaft die Seeker eben nicht erfuhr. Die wilden Bewegungen der Lippen, die neugierigen Hände die über den jungen, starken Körper tasteten.
Lancaster fühlte sich dreckig und gut zugleich.
Hier konnte er tatsächlich er selbst sein... und das würde er auskosten.

Fast hatte sie mit etwas mehr Widerstand gerechnet. Hatte sich so zumindest auf der Baustelle angefühlt.
Ihr Körper wand sich wohlig und geschmeidig wie eine Katze unter seinen Berührungen. Er schien sehr gut zu wissen, was er tat. Kehlige Laute der Lust entfuhren ihr.
Doch ihr stand nicht nach einer Schmusenummer der Sinn.
Beinahe grob strich ihre Rechte durch seine Haare, ehe sie fest zupackte und seinen Kopf nach hinten zog. Sogleich senkte sie ihren Kopf hinab und schickte ihre Zunge auf Erkundungstour. Die Konturen seine Kehle waren ebenso ihr Ziel wie seine kräftig pulsiereden Adern, die sie mit ihren Zähnen entlangfuhr.
An Hjus Ohrläppchen angekommen biss sie kurz hinein und war leicht enttäuscht, kein Blut fließen zu sehen. Heiß bließ sieh in ein Ohr, als sie ihm zuraunte:
„Glaub ja nicht, dass Du hier das Sagen hast...“
Ihr Griff um seine Haare wurde noch fester. Sie war es leid, immer nur die kleine brave Puppe für irgendwelche notgeilen Männer zu spielen. Das hier war ihre Belohnung.
Ohne große Umschweife fuhr ihre Linke tiefer und packte seinen knackigen Hintern.

Es überraschte Lancaster sehr, dass ihn Léos Verhalten... überraschte. Normalerweise hätte er mit nichts anderem rechnen können. Die heißblütige Frau war bereits gekleidet wie eine wilde Amazone.
Warum sollte es ihn da also überraschen, dass Sie sich nun ebenso dominant verhielt? Sie hatte Ihren Kampfgeist bereits in der Grube mit Seeker gezeigt und lies nun auch den Geschichtenerzähler Ihr Feuer spüren.
Langsam bewegte er seinen Kopf wieder nach vorn, er konnte spüren wie der Zug an seinen Haaren zunahm. Aber der leichte Schmerz war ihm egal.
Sie wollte ein Machtspiel? Das sollte sie bekommen.
"Keine Sorge... ich kann das auch ohne Worte..."
Seine Hände wanderten weiter nach unten. Langsam erkundete er Ihre Taille, dann die Hüfte. Das geschwungene Becken lag einladend unter seinen Fingerkuppen.
Während seine rauen Hände so Ihren Weg weiter nach unten bahnten löste er langsam seinen Körper von Ihrem, nahm etwas von dem Druck weg mit welchem er den Körper der Latina gegen den Pfahl presste.
Beide Hände gleichzeitig fuhren um Ihren Leib herum, seine Finger schoben sich genüsslich über die wundervoll geformten Pobacken.
Am liebsten hätte er er sie gleich dort behalten, aber er hatte anderes im Sinn.
Ruckartig drückte er seine Finger kraftvoll von hinten gegen Ihre Oberschenkel. Es war ein leichtes für Ihn die durchtrainierte Amazone anzuheben und Ihr Becken genau gegen seinen Unterleib zu pressen.
Schnell presste er wieder seinen gesamten Körper nach vorn, klemmte die junge Frau zwischen sich und dem harten Pfosten ein.

Léo entfuhr ein dreckiges Kichern, als sie ihre Schenkel um ihren „Anführer“ schlang. Das war schon viel eher nach ihrem Geschmack.
Die Beute sollte zappeln, sich wehren, ihr einen wirklichen Grund geben, sie zu erlegen.
Sollte er ihr zeigen, ob er sie unter Kontrolle bekommen konnte.
Zielstrebig glitten ihre Hände wieder nach vorne. Die Finger wurden leicht gekrümmt und schabten über die feste Haut am Schlüsselbein entlang hinunter zum Saum seines Pullovers. Kurzum packte sie ihn sich und riss ihm unwirsch ein Dekolleté. Eine Hand erkundete rote Striemen hinterlassend die freigewordene trainierte Brust Hjus, während sie die andere über ihren Kopf hinweg um den mächtigen, harten Pfahl legte, gegen den sie gedrückt wurde.
Fast unmerklich ließ sie ihr Becken kreisen, und er schien der Prozedur nicht ganz abgeneigt zu sein.
Unterdessen begann sie den Arm, immernoch fest um den Pfahl umschlungen, rhytmisch auf- und ab zu bewegen. Je intensiver sie dem Pfahl die Aufmerksamkeit seines Lebens schenkte, desto mehr suchte sie sich Guapos Unterleib zu entziehen, das Kreisen stoppte.
Die freie Hand strich geradezu zärtlich seine Seite hinab, bis sie am Griff seiner geschenkten Sichel zum Ruhen kam.
„Ich denke, ich vergnüge mich vielleicht doch lieber mit etwas wirklich Hartem.“

"You can't always get what you want
but if you try sometimes you find you get what you need"
Die heiße Latina bewegte sich in rhytmischen Bewegungen auf seinem Becken auf und ab, kreiste mit allem was er gerade von Ihr wollte genau über sein Glied.
Langsam zog sie sich an dem Pfahl immer höher, er spürte wie der Kontakt immer mehr nachließ, bis sein Becken und die deutlich sichtbare Beule in seiner Hose von ihr getrennt war.
Während Sie ihn versuchte mit Ihren Worten zu provozieren strich Sie lasziv über das splittrige Holz. Ein harter Pfahl.
"Be careful what you wish for..."
Die heißblütige Frau hatte Ihre Beine um seinen Leib geschlungen. Das gab ihm genug Gelegenheit um mit seiner Rechten an seinen improvisierten Gürtel zu greifen und diesen zu lockern, zeitgleich aber mit der Linken an Ihr Handgelenk zu fassen, welches sich gerade an den Holzpfahl schmiegte.
Schnell hakte er seinen Daumen unter die zwei Schichten Stoff die er am Unterleib trug und ruckte sie mit einem beherzten Zug hinab.
"...you just might get it..."
Er presste seinen nackten Unterleib ohne irgendwelche Wartespielchen direkt zwischen Léos Beine.
Seine Rechte glitt wieder an Ihren Hintern und griff nach den kläglichen Überresten eines Slips. Auch hier forderte ein kräftiger Ruck seinen Tribut.
Der Geschichtenerzähler drückte nun seinen Körper hart gegen den seiner Gespielin.
Sie wollte etwas Hartes. Das sollte Sie bekommen.

Und wie sie es bekommen wollte. Gerade überlegte sie noch, ob sie es Hju so leicht machen wollte, als sie über seine Schulter hinweg zum Eingan der Hütte sah- direkt in das Gesicht Claws. Ertappt vermied er ihren Blick.
„Ich habe den Heiler nicht gefunden, Affenmädchen, entschuldige. Aber Voodoo könnte Dir auch helfen.“
Einen Moment lang wollte sie frustriert aufschreien. Anscheinend hatte sich die gesamte verkackte Welt, untot oder nicht, gegen sie verschworen.
Stattdessen schenkte sie ihm ein Lächeln wie ein Messer: „Danke für Deine Mühe, ich mache mich sofort auf den Weg. Ich hoffe, Du genießt die Feier...“
.. und brichst Dir ein Bein beim Tanzen, Cabrón.
Grob stieß sie Hju von sich fort, richtete die Fetzen, die sie noch am Leib trug und schritt forsch auf den Ausgang zu, durch den sich Claw bereits eiligst verdrückt hat.
Kurz bevor sie die Hütte verließ, drehte sich die Mexikanerin noch einmal um zu Guapo und meinte mit einem undefinierbarem Audruck, als ob ihr etwas Wichtiges eingefallen wäre:
„Es...“
Sie rang um Worte.
„...nicht so wichtig.“
Weg war sie.

Die Feierlichkeiten waren geradezu mitreißend.
Die Trommeln und und ekstatischen Tänze schien das gesamte Lager in Brand zu stecken.
Wie überaus passend, um sie wieder auf den Boden zu bringen. Nicht.
Noch ehe sie den Hauptplatz erreichte, hatte sie zwei dieser nach Agaven schmeckenden Getränke intus. Es half nicht viel. Einige Meter entfernt entdeckte sie Jackal, der sich eine Art Blickduell mit Seeker lieferte.
Kurzum packte sie ihn am Nacken, nickte ihrer neuen Schwester zu und schleppte ihn mit sich, wobei sie ihn einen Becher voll mit dem alkoholischen Zeugs einflößte.
„Ich würde mich ja entschuldigen, für das, was jetzt kommt, aber ich bin gerade überhaupt nicht in der Stimmung dafür.“, meinte sie bissig, eher sie mit ihn in Voodoos Hütte stürzte, aus der die Rothaarige gerade getreten war, die anscheinend dieselbe Idee wie sie gehabt hatte- minus der Sklavenkennzeichnung, weil sie hatte ja nicht auch ein „Geschenk“ bekommen. Hoffentlich.

Sie erkannte den mystischen Mann, der sie an einen Wolf erinnerte, nebst der
Leicht senkte sie ihr Haupt, während sie Jackal unwirsch hinunterdrückte. Solange er ihr noch gehörte, konnte sie auch ihren Frust an ihm auslassen.
„Verzeiht mein Eindringen, Voodoo. Es wäre mir eine Ehre, nach außen zu zeigen, dass ich nun eine Schwester des Clans bin und das Geschenk stolz annehme.“

Lynx
27.09.2015, 19:41
Es war größer als sie es sich vorgestellt hatte. Unten an ihrem Rücken, direkt über ihrem Po, prankte ein kreisrundes Symbol. Für die Vultures war es ein Auge, für Evi sah es aus wie ein Kunstwerk. Es war mit Formen gefüllt und verziert, die in sich verschlungen ein fast mystisches Muster ergaben. Es war fast so, als würde man bei jedem Mal Hinschauen wieder etwas Neues daran entdecken. Und darunter, einer leicht geschwungenen Linie folgend, hatte Voodoo an jede Seite fünf Dreiecke gestochen. Sie reichten von ihrem Poansatz bis knapp über ihre Hüfte. "Das Auge hast du für die Prüfung des Blutes bekommen.", flüsterte Nagelohr, während die anderen Krieger immer noch gespannt auf eine Reaktion warteten. "Aber die Dreiecke sagen, dass du nun unsere Schwester bist. Sie sind ein Zeichen dafür, dass hier dein Leben in der Geschichte der Vultures beginnt. Sie stellen die Zähne des Alligators dar."
Ein leichter Schauer fuhr Evi über den Rücken. Ihre Haut war noch gerötet, aber die Tätowierung war wunderschön - auch irgendwie wild, aber gleichzeitig fein und säuberlich. Glücklich und überwältigt strahlte sie alle Umstehenden an.
"Die Füllung wird vermutlich irgendwann verblassen.", sagte Nagelohr schließlich. "Voodoo musste sich beeilen, da ihr ja wohl irgendwann wieder abreisen werdet. Aber das heißt auch, dass du irgendwann wieder kommen musst. Zum Nachstechen." Sein Ton war triumphierend und die Taucherin lachte. "Das werde ich."

In der Zwischenzeit war Léo in Voodoos Hütte gegangen, und Evi wunderte es nicht, dass auch sie das ein oder andere Geschenk erhalten sollte.
"Jetzt fehlt mir nur noch der Nagel im Ohr", sagte Evi während der Wartezeit und musste sich immer mal wieder mit dem Rücken zu ein paar vorbeilaufenden Vultures drehen, um ihren neuen Körperschmuck zu präsentieren. Nagelohrs Ohren wurden wieder ein bisschen rot. "Und dann steht dir noch die Ehre zu, von einem unserer Besten zu lernen. Also, nicht dass du es bräuchtest, aber... " Er erklärte ihr kurz, dass es für die Gebräuche und Fähigkeiten der Vulture so etwas wie eigene Lehrmeister gab, und sie auch von einem dieser nun erwartet wurde. "Puh, das volle Programm also, ja?", sagte sie grinsend.
Oh ja, das volle Programm.

[Aufgabe Ny für den Trait "Klingenkreuzer": Evi, Packesel (vielleicht ist der Nagel im Ohr ja schwer zu tragen) + Gebräuche Plünderer? :D]

Daen vom Clan
27.09.2015, 23:38
Voodoo schien keinesfalls verwundert, über die immer weiter steigende Ansammlung von Kriegern und auch Jenen vom Clan Hope’Ari, an Tagen wie Diesen, die geprägt und erfüllt waren von Triumph und Sieg, floss entweder viel Blut oder viel Farbe, nicht selten auch viel von Beidem. Er war stolz auf seine Arbeit und hatte im Stillen beobachtet, die nicht nur die Kriegerin des verbündeten Clans, sondern auch sein Meisterwerk bewundert wurden.
Dann plötzlich wurde es ein bisschen lauter, ein kleiner Tumult schien sich abzuspielen und noch bevor er zum Vorhang seiner Hütte stapfen konnte, um hinaus zu sehen, wurde dieser fast aus der Halterung gerissen, als der junge Gefangene, der sich mit den Sabals abgegeben hatte, auf seine Deckenstatt geschleudert wurde, dicht gefolgt vom „Affenmädchen“, deren zorneslodernde Augen die ganze Welt verbrennen wollten, ein Anblick, den er es liebte zu sehen, war Wut für ihn doch die Manifestation des Überlebens, ein Geschenk der gefiederten Schlange.

Auch Jackal und Leo fiel der schwere, sinnesverwirrende Duft in der Hütte des Ritualmeisters auf, ebenso sein seltsames Interieur, alles wirkte wie aus einem Guss, es wirkte wie ein Ort, an dem man an Magie glaubte und an dem sie vielleicht sogar fließen konnte, die Welt war an manchen Orten schon wirklich seltsam.

„Verzeiht mein Eindringen, Voodoo. Es wäre mir eine Ehre, nach außen zu zeigen, dass ich nun eine Schwester des Clans bin und das Geschenk stolz annehme.“
So sprach Leo und wirkte dabei bereits wie eine Kriegerin der Vulture und der Hope’Ari, denn er wusste, dass sie heute mit ihrem Kampf gegen Seeker das größtmöglichste Kriegsrisiko eingegangen war, die Clans miteinander zu verfeinden, doch Seeker etwas gegeben und geschenkt hatte, was sie atemlos werden ließ und es war bekannt, dass die Anführerin Stärke so sehr liebte wie Mut. Und Leo hatte Beides und mehr bewiesen, hätte Seeker ein Herz, der Ritualmeister hätte geschworen, dass das Affenmädchen es im Sturm erobert hatte. Er wies Jackal an, sich in eine Ecke zu setzen und zu warten und drehte sich dann um, seine Nadeln sortierend und sich einen großen Schluck aus einem Tonbecher zu gönnen, dem ihm einer der jungen Krieger gebracht hatte.
„Wo willst du das Zeichen tragen?“, sagt er mit seiner tiefen Stimme und drehte sich um und sah Leo bereits an, sie war abgesehen von ihrem Beinkleid nackt und sah ihn mit immer noch gärender Wut herausfordernd an. „Ich verstehe.“, sagte Voodoo leise und nun war es an ihm, das Haupt zu neigen, denn er spürte die Hitze, die sich in der Hütte ausbreitete, als die Hope’Ari die Welt in Gedanken in Brand setzte.
Langsam senkten sich Beide nieder, saßen sich gegenüber und starrten sich an, Jackal betrachtete die Szenerie schweigend.

Die raue Hand von Voodoo legte sich auf die heißen Wangen von Leo, auf die gerötete Haut ihrer Brust und verharrte dann Millimeter vor ihrer linken Brustwarze, die ob des vor Augenblicken Erlebten noch immer fest war.
Dann blickte er sie an, in seinen Augen lachte der Schalk und sein Mund zeigte ein breites Grinsen. „Jetzt verstehe ich deine Wut, Affenmädchen, oh, wie bitter.“, sagte er und es war ihm anzusehen, dass nicht viel gefehlt hätte, damit er den Kopf in den Nacken legen und schallend lachen würde. Doch ein warnender Blick von Leo schenkte ihm rasch Besonnenheit und Voodoo reichte ihr seinen Becher mit dem scharfen Getränk.

Und dann machte er sich an sein zweites Meisterwerk des Abends, flüsternd hatten sie sich verständigt und Voodoo arbeitete geduldig und voller Präzision, schien abermals in seiner eigenen kleinen Welt von Geistern gefangen, er summte seinen tiefen Bariton und verließ seinen kräftigen Fingern die nötige Geschicklichkeit, dem Werk den nötigen Rahmen zu schenken. Wie schon zuvor bei Evi, arbeitete er mit einer Art ritueller Waschung, die er deutlich gröber ausführte, als wollte er die Wut, die sich in Leos Herzen befand, an die Oberfläche bringen, um damit zu zeichnen.
Und als die Konturen fertig waren, benutzte er auch hier die tiefschwarze Farbe, die bereits bei der Taucherin und vielen anderen Werken zum Einsatz gekommen war.
Der Schmerz der Nadeln und die sanft kühlende Flüssigkeit, mit der er die Konturen ausfüllte, waren eine faszinierende Mischung und als Voodoo sich anschließend wegdrehte und sein Werk im Licht der vielen Kerzen bewunderte, war er vollauf zufrieden.

--

Draußen war Evi noch mit den Kriegern und Kriegerinnen beschäftigt, die mit ihr scherzten und ihr immer wieder anboten, sich mit ihnen auf eine Weise zu vergnügen, die ihre Ohren noch roter werden ließen, doch sie alle erstarrten, als Seeker vor ihnen stand und sie weg schickte. Bevor jedoch Nadelohr, wie die Hope’Ari ihn genannt hatten, ebenfalls gehen konnten, zischte sie: „Du nicht, Needle Vulture. Wie kannst du das nicht spüren…“

Evi blickte die Anführerin verwirrt an, deren harter Blick sie maß ohne eine Miene zu verziehen, dann bedeutete sie der Taucherin und Needle, sich ebenfalls nach oben in die Hütte des Ritualmeisters zu begeben.
Drinnen angekommen, war ihre Kameradin gerade dabei, sich anzukleiden, als sie Voodoos Stimme hörte. "Ihr habt nun die Farben, nun folgt die Klinge. Habt ihr den Stahl dabei? Das Eisen, dass das Überleben sichert?“
Er blickte seine Anführerin und den Jungkrieger an und Beide nickten. Needles begeistert, Seeker feierlich.
„Um unsere Farben zur Gänze zu tragen, brauchen wir einen letzten Schritt. Danach wird euch jeder als Vulture erkennen und euch so die Möglichkeit geben, den Ruhm beider Clans zu mehren, wenn ihr ihnen die Klinge in die Hälse treibt.“
Voodoo schwieg danach und blickte Seeker an, dann Needle.
„Ich bringe dar im Auge der Schlange ein Stück der Klinge meiner Sichel. Ein Splitter Metall der Zeuge war, als ich besiegt wurde.“ Und damit legte sie ein abgesplittertes, doch nachträglich feingeschliffenes spitzes Metallteil aus einer ihrer Sicheln in die Hand von Leo.
„Ich bringe dar im Auge der Schlange den zweiten Nagel, der mein Leben rettete, als der Clan mich ausschickte. Für die große Schwester und den kleinen Bruder das gleiche Mal.“ Und strahlend holte Nagelohr aus seiner Tasche einen weiteren Nagel hervor, der ein perfektes Ebenbild seines eigenen Schmucks war.

„Dann wollen wir beginnen.“, sagte Voodoo und die letzte Prüfung begann.


---

Am Lager selbst, in dem es vom Fluss her trotz der sommerlichen Temperaturen ein wenig kühl herüber wehte, war die Stimmung bei Weitem nicht so ausgelassen.
Die Vulture war eingeschlafen und schlief unruhig ob ihrer Verletzung, Romero war bereit, aufzubrechen und sah die Anwesenden an.
"Also, wer wird mir die Rückendeckung bei der Kirche geben?"
Augenscheinlich wartete er nur auf einen Freiwilligen, bevor er sich in die Höhle des Löwen begeben würde.

Viviane
28.09.2015, 01:04
Jackal erwachte von einem kalten Schwall Dreckwasser im Gesicht und einer schallenden Ohrfeige, die sein malträtiertes Gesicht tiefrot färbte, auf kaltem Holzboden. Neben einem Stuhl in der Ecke des Schlachter-Raums.
Übelkeit, ein rasendes Herz, keine Luft. Immer noch keine Luft. Luft... was... keine Erinnerung. Da war nichts. Nur der seifige Geschmack von etwas im Mund... und das diabolische Grinsen von Vodoo. Es war ein einziges, grausames Deja-vu, als seine Schulter sich brennend in seine Aufmerksamkeit drängte, wie ein brennendes Stück Eisen. Er sah sie sich nicht an, das Blut das an seinem Arm herablief jedoch, das sah er auch mit einem Auge.
Als wäre er Meilen gerannt und hätte danach einen Trinkwettbewerb gewonnen, so in etwa fühlten sich seine Beine an, als er an den Vulturekriegern und den Wachposten am Tor vorbeihumpelte. Über die Brücke. Bis er das Gift, dass ihm dieses Miststück eingeflößt hatte loswerden konnte.
Er schwitzte immer noch, sein Herzrasen legte sich erst als er sich aufs atmen konzentrierte. Seine Lunge brannte weiter. Er spürte die Speerspitzen, die auf seinen Rücken gerichtet waren, als er den Dschungel vor sich sah. Aber alles war besser als die Blicke und Gesten da drin. Er wartete dort, vor den Toren des Lagers. Die Hände weiß am umklammerten Stiel seiner Waffe.

Einmal näherte sich jemand. Er drehte sich nicht um, spuckte nur ein "Sagt ihnen, wir müssen los", entgegen. Es klang bedrohlich wie das Knurren eines Hundes. -
"Warum?" Eine vertraute Stimme. - "Die Sabals haben einen Plan. Und wir sollten besser auch einen haben. Bald." Er würde hier nicht sterben.

Kaia
28.09.2015, 13:00
"Das ist doch Wahnsinn." Will war aufgestanden und stand nun mit verschränkten Armen da. "Ich weiß von welchem Geheimgang du sprichst Romero." Er sah den Jungen nur flüchtig an und richtete seinen Blick dann wieder auf Frank und die anderen. "Eryn und ich waren dort. In der Kirche lebt jemand und ich bin mir sicher, er weiß, dass wir da waren." Will dachte an die mumifizierte Leiche die wieder an Ort und Stelle drapiert worden war. Bei dem Gedanken an die seltsame Amosphäre in dem ehemaligen Gotteshaus lief es ihm kalt den Rücken hinab. "Wenn er die Person die in der Kirche wartet überrascht..."

Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Romero. Wie oft hast du den Geheimgang schon benutzt? Was ist, wenn das Gitter wieder verschlossen ist, oder die Tür zum Lager. Wie willst du an den Wachen vorbei? "Weißt du warum der Priester die Kirche verlässt? Wohin geht er und vor allem, wie lange braucht er um zurück zu kommen?"

Daen vom Clan
28.09.2015, 13:50
Romero sah den jungen Arzt blinzelnd an: "Priester? Welcher Priester? Das letzte Mal als wir zum beten in die Kirche gingen, war ich noch ein Kind. Wir haben unsere Toten beim Friedhof der Kirche begraben, damit die Zombies sie nicht in die Finger bekommen. Als dann mein Onkel, Pater Perez verschwand, haben wir die Kirche nicht wieder betreten."

Er lächelte unsicher. "Dann ist der Geheimgang also noch zu gebrauchen? Jetzt, wo ihr da wart? Wie tief seid ihr denn rein?"

Lynx
28.09.2015, 14:40
Im Gegensatz zur Tätowierung war der Metallschmuck eine kurze Prozedur. Sie wurde nur durch diesen kleinen Zwischenfall verlängert. Voodoo hatte Evis Ohrläppchen mit einer eiskalten Flüssigkeit eingerieben und sich gerade dem Gefangenen gewidmet, den Léo dabei gehabt hatte, als dieser urplötzlich aus der Hütte stürmte. Aber das Ritual hatte schon begonnen, so dass ihm niemand folgte. Evi war wieder leicht benebelt von der Hitze und all den Gerüchen, so dass sie nicht einmal ordentlich feststellen konnte, ob jemand wütend darüber war. Vermutlich schon, aber zumindest ließ es sich niemand so offensichtlich anmerken, dass sie es ohne Weiteres sagen hätte können. Needles und sie tauschten einen Blick und zuckten in verwirrtem Einverständnis mit den Schultern, dann spürte die Taucherin Voodoos Hand an ihrem Ohr.
"Nimm das Stahl als Zeichen, dass du ein Kind der gefiederten Schlange bist, ihren Ruf erhörst und niemals zurückweichst. Und dass du deine Brüder und Schwestern mit dir trägst, auf welchen Weg dich der große Vogel auch geleiten wird.", murmelte Voodoo ihr zu, und sie wusste nicht, ob es eine feierliche Ansprache war, oder direkt für sie bestimmt war, da es sonst unmöglich jemand deutlich hören konnte. Mit angehaltenem Atem wollte Evi nicken, aber nun folgte der Stich, und sie regte sich nicht.
Es war ein kurzer, heftiger Schmerz, der sofort wieder schwächer wurde. Es ging alles so schnell, dass die Taucherin etwas verdattert durch die Gegend blickte und nur ein starkes Pochen und ungewohntes Gewicht im Ohrläppchen ihr deuteten, dass es tatsächlich schon vorbei war.
Voodoo nickte ihr zufrieden zu, was etwas Endgültiges hatte. Auch Seeker ließ sich zu einem feierlichen Nicken hinreißen. Jetzt war sie eine von ihnen.

"Teeth Vulture. Die Meister erwarten dich.", sagte Voodoo, während er ihr Ohr wieder mit etwas Kühlem beschmierte. "Wenn wir uns das nächste Mal sehen, dann werden wir Seite an Seite kämpfen.", fügte er bedeutsam hinzu. Er rechnete, genau wie Seeker und alle anderen wahrscheinlich, fest damit, dass sie alle gemeinsam gegen die Sabals vorgehen würden. Und auch wenn es Evi ein bisschen Angst machte, so hatte sich doch etwas verändert. Wenn es wirklich zu einem Kampf kommen würde, dann würde sie dabei sein.
Deshalb machte sie sich nun gemeinsam mit Needles auf, um den Umgang mit der Klinge zu erlernen. So gut man das eben in kurzer Zeit konnte. Der junge Krieger hatte immer noch den Spiegel und Evi nutzte die Zeit für den Weg, um ihr Ohr zu betrachten. Es sah weniger dezent aus, als sie sich vorgestellt hatte, aber vermutlich war ihr Ohrläppchen auch angeschwollen, wodurch alles etwas aufgeplustert wirkte. "Wer hätte gedacht, dass ich Nagelohr Nummer 2 werde?", murmelte sie amüsiert. "Was?" "Ach nichts. Das sollte so viel heißen wie: Ich bin schwer begeistert." Sie lachte, und dann waren sie auch schon in der Nähe der Hütte, die als Waffenkammer diente.

Ein älterer Hühne, dessen Namen Evi nicht verstand (Forge Vulture? Force Vulture? George Vulture?), breitete wortlos eine Reihe von Waffen vor ihr aus und sah sie erwartungsvoll an. Sie hatte keine Ahnung was sie wählen sollte, denn eigentlich wusste sie nicht einmal, wie sie bevorzugt kämpfte. Normalerweise rammte sie jemanden, was ein 1A-Move war, und sie war Körperkontakt gewohnt. Sie hatte außerdem auch keine Lust, etwas total Unpraktisches, wie dieses speerartige Ding, dauernd herumzuschleppen. Auch wenn es wirklich hübsch aussah, weil es mit Bändern verziert war, an denen kleine Steinchen hingen, die fast wie Perlen aussahen.
Also ja, die großen Sachen schloss sie gleich aus, also griff sie einem Impuls folgend zur ersten handlichen Waffe, die sie erblickte. Es war ein Holzbeil, dessen Griff dynamisch geschwungen und mit Leder eingebunden war. Da hatte sich jemand auf jeden Fall Mühe gegeben. Die Klinge steckte am oberen Rand im Holz und war mit allerlei Bändern befestigt worden - sie war etwas schmaler als die eines echten Holzbeiles, aber hatte die unverkennbare Form und Schärfe einer kleinen Axtklinge.
Es dauerte eine Weile, bis ...George... halbwegs zufrieden und bereit war, Evi die Waffe anzuvertrauen, aber so dumm hatte sie sich ihrer Meinung nach gar nicht angestellt. Irgendetwas in ihr beflügelte sie gerade einfach nur, und so hatte sie das Beil nach einer Weile gut unter Kontrolle. Und man konnte es Notfalls sogar in einer ihre Hosenlaschen stecken, so handlich war es.
Nun war es aber langsam wirklich Zeit aufzubrechen, und zu sehen, was die restlichen "Hope'Ari" eigentlich zu der ganzen Sache zu sagen hatten. Eigentlich ging es ja immer noch um Batterien.

Evi: Packesel: Bestanden! (Erleichtert!)

Trait: Klingenkreuzer erworben!

Daen vom Clan
28.09.2015, 17:21
Es waren faszinierende Tage gewesen, bei den Plünderern der Vulture und bei den Sabal, selbst auf dem Schlachtfeld und in der Kirche hatten sie viel erlebt.
Sie kannten nun das Gelände und sie kannten nun ihre Optionen.


Bevor Lancaster, Haile, Evi, Jackal und Leo gegangen waren, hatte Seeker ihnen nich mitgeteilt, dass der Angriff auf die Sabal unmittelbar bevorstand, Ähnliches wussten Frank, Lisa und Niki auch über die Sabal zu berichten.

Jetzt, wo sie alle wieder an der Baustelle waren, konnten sie ihre Optionen überdenken.

Gendrek
28.09.2015, 18:03
Jetzt waren sie alle wieder versammelt.
Der Ausflug in diese grüne Hölle war verdammt hart, sowohl körperlich, als auch geistig.
Jeder aus der Gruppe hatte alle Hände voll zu tun gehabt und sich fast den Arsch aufgerissen um irgendwie eine Lösung für das Energie Problem zu erarbeiten.

Da waren die Vultures.
Evi, Haile, Léo und Lancaster hatten gemeinsam hart angepackt um den wilden Clan auf Ihre Seite zu ziehen. Mit Erfolg. Die leidenschaftlichen Krieger waren jetzt wahre Freunde. Angestachelt von dem Ehrgeiz der "Hope'Ari" würden sie mit großer Freude in den Krieg mit den Sabals ziehen.

Wo wir bei Sabal wären. Dieser Knilch hatte wohl noch die restlichen nötigen Batterien und die würde er garantiert nicht ohne Widerwillen rausrücken.
Die Optionen waren nicht schön. Entweder klauen oder zusammen mit den Vultures angreifen. Es schmerzte Lancaster es innerlich zuzugeben, aber er würde tatsächlich lieber kämpfen und dabei auf die bloße Masse an Kämpfern hoffen.

Dabei durfte man nicht außer Acht lassen... die Möglichkeiten die Sabals anzugreifen waren zahlreich und Lancaster hatte bereits einige Ideen. Sie würden die Sache nicht weniger brutal machen, im Gegenteil. Aber seine Ideen könnten Vorteile schaffen um seine Gruppe ein wenig besser zu stellen.

Die Meute schaute ihn an, erwartete zumindest ein Wort des gewählten Anführers. Der Geschichtenerzähler schluckte. Zeit die Maske des netten Märchenopas fallen zu lassen.

"Okay Leute. Die ganze Situation hier ist ein einziger, großer, dampfender Haufen. Aber wir kriegen das hin. Zwei dicke Autobatterien haben wir bereits von den Vultures geschenkt bekommen. Ist ein Anfang, reicht aber nicht um den Sarg hier hinten lange genug mit Saft zu versorgen. Wir brauchen mindestens noch zwei weitere. Sabal hat Batterien... also... unsere Batterien im Grunde und wir werden ihn davon überzeugen sie uns zu geben."

Lancaster strich sich durch den Bart. Gott, er hasste sich für seine Idee, sie war scheiße... naja, menschlich gesehen scheiße.

"Meine Idee ist folgende... wir holen uns das Sarin. Das Zeug ist mordsgefährlich, aber das wissen Gott sei Dank nicht nur wir sondern auch die Jungs von Sabal. Zwei von uns schmuggeln das Zeug zusammen mit Romero oder Hector wieder zurück in die Basis. Durch den Geheimtunnel."

Lancaster deutete auf Vincent.

"Vince, du gehst in Position und hälst dein Scharfschützengewehr da genau auf die Tore von Sabals Basis. Sobald die Bombe hochgeht werden da ein Haufen von panischen Idioten raushüpfen. Versuch einige abzufangen. Leg das Ding einfach an und atme ordentlich ein und aus. Jeder Schuss zählt."

Der Geschichtenerzähler räusperte sich.

"Drei weitere von uns gehen zusammen mit den Vultures ins Gebüsch. Wir verstecken uns hinter Bäumen, in Gräben. Egal. Hauptsache getarnt. Wir machen das wie in Vietnam. War scheiß egal wie gut die Amis da bewaffnet waren. Wer den Feind nicht sieht, kann ihn nicht bekämpfen und genau das machen wir auch. Guerilla nennt sich das. Sobald die Sabals also rausstürmen pustet Vince mit seinem Gewehr los. Jeden den er nicht erwischt, den machen wir fertig."

Lancasters Augenbrauen zogen sich zusammen. Sein Plan stank echt zum Himmel. Leute aus dem Hinterhalt vergiften, dann aus der Entfernung abknallen und alles was sich retten kann abmurksen. Das war der mieseste Scheiß.

"Ich hoffe wir können das stemmen. Mit einem guten Plan in der Tasche ist zumindest alles einfacher. Wenn irgendwer Einwände, Ideen oder Vorschläge hat. Einfach her damit. Wir müssen alle damit leben können was wir hier zurücklassen."

wusch
28.09.2015, 18:31
Frank sah Lancaster genau an und achtete auf jedes Wort, das ihr Anführer von sich gab. Lancaster hatte Erfahrung, das hatte er schon immer gewusst und damit meinte er nicht nur die Erfahrung, die das Alter mit sich brachte und über 60 zu sein war in dieser Welt keine schlechte Leistung, wobei erfahrungsgemäß es unter Siedlern zumindest etwas wahrscheinlicher war, als bei den Plünderern oder Kultisten. Aber Lancester strahlte noch etwas anderes aus. Er hatte soetwas schoneinmal gemacht und das nicht nur einmal. Frank selbst hatte zwar weniger Anführerqualitäten als Lancester wie er selbst glaubte, aber er wusste genug um zu wissen das dieser Plan ihre Wahrscheinlichkeit zu überleben so hoch wie möglich treiben würde und gleichzeitig die Verluste der Vultures so gering wie möglich halten würde. Doch eine Sache schmeckte ihm an der ganzen Sache ganz und garnicht.
Zuerst möchte ich dir mein Lob zu diesem Plan aussprechen, er hat Hand und Fuß und sämtliche unserer Verluste werden gering ausfallen. Wir müssen unsere Masse und den Hinterhalt für uns Nutzen, da hast du vollkommen recht. Sie sind die USA, wir der Vietcong. Und wie die Geschichtsbücher berichten hat am Ende die USA den Krieg verloren. erklärte Frank und nickte. Daher möchte ich mich freiwillig dafür melden, einer von den dreien zu sein die am Tor stehen. mit diesen Worten klopfte er auf seine Geholsterte Pistole. Es gibt jedoch auf noch eine Sache die ich kritisieren Möchte: Das Sarin. Ich selbst bin aus moralischen Gründen gegen das Sarin. Der Einsatz chemischer Kampfstoffe ist eine fürchterliche Art der Kriegsführung und ein solcher Tod ist alles andere als schön. Wir werden wesentlich besser schlafen können, wenn wir darauf verzichten. Da ich dir jedoch vertraue Lancester und unsere Mission wichtig ist, werde ich mich unterordnen, wenn die Mehrheit doch dafür ist, ich möchte jedoch, dass ihr gut darüber nachdenkt. Nach diesen Worten verstummte er für einen Moment und sah schweigend in die Runde. Falls ihr mich doch überstimmt möchte ich nur eins: Jemand freiwilliges muss es tun, also nicht Romero der es sicher nur unter Zwang tun würde. Lassen wir die beiden von hier weg ziehen wenn sie das möchten.

truecarver
28.09.2015, 18:58
Auf den offenen Konflikt läuft es also hinaus. Den Sabal Jungen vorzuschicken in der Hoffnung, dass ihm durch seine Liebe oder was auch immer Flügel wachsen, er damit ins feindliche Lager gleitet, sich die Batterien schnappt und sie uns vor die Füße wirft, erschien Jäger immer noch als eine gute Möglichkeit, das Ganze ohne Verluste zu überstehen. Denn falls er scheitern sollte, so würden sie trotzdem noch vollzählig der Schlacht entgegen reiten. Einen Versuch wäre es also wert gewesen. Sein Blick suchte Romero. Er stand wieder neben seiner Liebsten, den Körper leicht vorgebeugt. Angespannt lauschte er Lancasters Worten, als warte er darauf, seinen Namen im Zusammenhang mit einer Selbstmordmission zu hören. Und als der Name schließlich fiel, sackten seine Schultern leicht nach unten und er wand seine Hand aus der des Mädchens. In ihrem Blick stand Fassungslosigkeit, ihre großen Augen sprangen zwischen Lancaster und Romero hin und her. Der Junge wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgeschmissen, hätte man ihn alleine geschickt. Auf Lancasters Weise könnte er noch nützlich sein, entschied Jäger.

Nachdem der Anführer gesprochen hatte, wurde es still im Lager. Es gab offene Stellen zu besetzen und jeder rechnete gerade seine Chancen aus. Wie lebendig komme ich aus dieser Sache wohl raus? Eine bedeutende Frage zu Zeiten der Zombie Apokalypse.

Frank hatte sich wie erwartet zuerst gemeldet. Wieder fand sich Jäger hin und her gerissen zwischen seinem Pflichtbewusstsein und dem strengen moralischen Codex, dem der Ex-Polizist bei sämtlichen Entscheidungen folgte. Doch Jäger musste Einspruch erheben.

Er trat einen Schritt vor, nahm eine lockere Habachtstellung ein und sagte:

"Wir stehen vor tödliche Mission, Damen und Herren. Sie nur überschattet von der Mission zur Rettung unserer Welt. Wir sind auf dem Weg, die Welt wieder so zu machen, wie sie unsere Eltern gekannt hatten und wie sie hoffentlich unsere Kinder wieder kennen werden. Dazu brauchen wir jeden Mann und jede Frau, die kämpfen, laufen, denken kann. Jetzt ist keine Zeit für große Moral, diese heben wir uns auf für eine sorgenlosere Zeit. Es geht nur um Überleben. Versteht ihr, wenn wir überleben und Mission erfolgreich ist, dann dadurch viele andere auch überleben. Aber dazu müssen wir stark sein, den Weg bis zu Ende gehen, koste es was es wolle. Wenn Gasangriff strategischen Vorteil bringt, wenn mehr Personen zur Verfügung stehen um Mission zu helfen, und wir das alles ablehnen wegen schlechte Bauchgefühl, dann wir nicht denken wie Soldaten in einer Kriegssituation, denn das hier ist nichts anderes als das. Erbarmungsloser Krieg, für viele ohne Wiederkehr. Ob man will oder nicht. Ich sage, niemals Hilfe im Angesicht von Tod abschlagen, niemals davon ausgehen, der Feind wird Mitleid haben und nicht vorbereitet sein. Überraschung liegt noch auf unsere Seite. Schlagen wir zu, so hart wir nur können!"

Er räusperte sich und schaute Lancaster direkt in die Augen:

"Wenn du Kämpfer brauchst, hier ich bin. Es mir eine Ehre mit Frank an die Front zu gehen und für die Sache zu kämpfen."

Lynx
28.09.2015, 19:00
Evi sah in die Gesichter der anderen, und sie alle hatten einen Moment geschwiegen, als Lancaster seinen Plan offenbart hatte. Bisher hatte sich niemand dagegen ausgesprochen, nicht mit den Vultures zu kämpfen, was die Taucherin mit einer seltsamen, grollenden Zufriedenheit aufnahm.
Frank war trotzdem ganz der Polizist, der mit so rechtschaffenem Einsatz wie möglich ans Ziel gelangen wollte. Sie konnte es ihm nicht verdenken, und sie schätzte ihn für diesen Charakterzug auch sehr. Aber das Wichtigste war, die Batterien zu bekommen, ohne die Gruppe selbst zu sehr zu gefährden.

Jäger war offensichtlich genau derselben Ansicht, und Evi atmete erleichtert auf. Sobald er sich gemeldet hatte, trat sie neben ihn und nickte zustimmend. "Ich bin ebenso für Lancasters Plan. In allen Einzelheiten." Sie warf Frank einen kurzen Blick zu, der ein bisschen entschuldigend sein sollte. "Wir haben viele Möglichkeiten, die Situation für uns besser zu machen, und das Wichtigste ist, dass am Ende genug von uns übrig bleiben, um Adam weiter auf die Reise mitzunehmen. Deshalb müssen wir so viel nutzen, wie wir können. Ich verstehe die Einwände gegen das Sarin, oder gegen das Ausnutzen von..." Wie war sein Name... "Romero? Und der Geheimgang birgt natürlich auch gewisse Gefahren. Aber sollten wir wirklich diese vielen glücklichen Gegebenheiten einfach verstreichen lassen? Wir alle haben geschuftet, um uns so etwas zu ermöglichen. Wir müssen das Risiko natürlich genau abwägen, und da ich gemeinsam mit Frank, Jäger und den Vultures kämpfen werde, ist es nicht meine Entscheidung, wie wir sonst vorgehen. Aber Lancasters Plan ist meiner Meinung nach das Beste, was wir für uns und unsere... Mission rausholen können."

Viviane
28.09.2015, 19:55
"... versteh' ich das richtig, dass ihr wegen Batterien einen gesamten Clan, der älter ist als eure Mütter, der besser bewaffnet ist als ihr - ganz zu schweigen von den Urwald-Geiern da hinten, die ja wohl kaum mehr sind als Kanonnfutter für euch - und in Alarmbereitschaft für einen Krieg ist, einfach mal so mit euren paar Messern und Antik-Büchsen bis auf den letzten Mann ausradieren wollt? Sarin hin oder her - wenn das Ding zu früh oder zu spät hochgeht, seid ihr geliefert. Werdet ihr entdeckt, seid ihr geliefert."

Jackal lehnte an einem der Wasserfässer, die das die Vorstellung von einem "Lager" begrenzten und schaute besorgt in die Runde. Er dachte nicht daran, das Lager weiter zu befestigen - was jedoch verdammt dringend nötig gewesen wäre. "Scheiße. Da wäre ich lieber in dem Zelt verreckt. Das ist Selbstmord, Leute. Für die, die das Ding drehen sollen jedenfalls. Und hei, wenn die Vorstellung losgeht, wird so ziemlich jeder Untote hier seinen Imbiss abholen wollen. Wir sind umgeben von Totenland. Nur so. Ihr wollt euch ja wohl kaum Tennisbälle und Flaschen mit Bauschaumstoff vor die Läufe packen, wenn ihr die Sabals in einem offenen Kampf angreift."#
Er schüttelte den Kopf, ob der Vorstellung wie sie die Verteidigungsanlagen von Eden anrennen wollten.
"Und wir wissen nichts über diesen bekloppten Pater an der Gruselkirche - ob der eine Armee von Untoten da rumsitzen hat etwa? In ihren Gräbern liegen die ja jedenfalls nicht mehr. Ihr erzählt, die stehen von selbst wieder auf und hocken sich auf ihre Bänke. Supertoll. Und wir wissen nicht, ob Julio seine Leute nicht längst im Umland postiert hat. Die wissen doch längst, dass die Vultures mit den Füßen scharren.

Also mein Vorschlag: Wie wärs mit was... nicht so krassem? Handeln wir mit Julio und seinen Leuten, so wie man das normalerweise macht. So wie Sheng es euch auf euren Superplan gekritzelt hat. Er ist der Mann, der euch alles besorgen kann. Und er hat Prinzipien, ob ihr glaubt oder nicht. Er hat keine Sklaven, keinen Menschenhandel. Anders als eure Kollegen, die sich mit Totenschädeln ihren Vorgarten schmücken. Und Menschen wie Vieh brandmarken." Dabei sah er Leo zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch bei den Vultures eindringlich und voller Hass an und rieb sich den frischen Schorf von der Schulter, woraufhin das kreischende Abbild des Affen in einem Schleier aus schwarzen und roten Farbtönen ertrank.

"Handel. Davon lebt er, davon leben alle, die das respektieren können. Ich mein, war 'ne nette Vorstellung von euren Kollegen mit den Wilden Menschenfressern gute Miene zu machen, aber was bringt euch dieser ganze Spaß, wenn ihr morgen eh weiterzieht? Ihr seid Siedler, keine Elitetruppe der... keine Ahnung Navy SEALS oder sowas. Julio hat Verbindungen. Und ihr wollt ihn nicht zum Feind. Deswegen rate ich auch dringend von Diebstahl ab. Irgendwer überlebt so einen Scheiß immer und die werden wissen, dass ihr es wart. Und euren Leuten die Hölle heiß machen. Shengs Hope hat nur überlebt, weil Leute wie Mum Übereinkünfte mit Leuten wie Julio haben. Ich glaube kaum, dass euer "Frieden" mit den Vultures länger hält als eine Woche. Werden eure Leute daheim genauso ein Theater aufführen, wenn die Vultures vor ihnen "Feinde" misshandeln? Werden sie sich nicht fragen, ob ihnen das irgendwann selbst bevorsteht, wenn das was Seeker hält, nicht mehr ist?"
Er hatte Romero noch nicht ausgemacht, wohl aber den Namen des Jungen gehört und seine Meinung über dieses Pack hier wurde damit nur gefestigt. Die ganze Gruppe hier stank zum Himmel. Nicht nur wegen den Schlammpackungen, die manche von ihnen anhatten. Alleine hier zu sein bereitete ihm Übelkeit. Aber alleine im Dschungel würde er es nicht schaffen, nicht wenn der Krieg zwischen den beiden Clans heute Nacht sowieso losbrechen würde. So ironisch das ganze war - er brauchte die Leute.

"Es gibt da was, das Mum mir mitgegeben hat und das Julio will. Dafür würdet ihr eure Batterien kriegen. Wenn er vorher nicht spitzkriegt, dass ihr ihn erpressen wolltet. Denke ich. Es gibt nur ein Problem. Ich müsste das Paket erstmal wiederfinden. Habs verloren als eure dicken Kumpel mich und meine Leute niedergemacht haben. Die Frage ist doch - wollt ihr wirklich Krieg mit den Sabals?" Er fürchtete, er kannte die Antwort schon. Und mit einem Mal wurde ihm klar, dass dieser Trupp hier keinen Deut besser war als jeder andere Plündererclan. Mit Wut und Hass und Gewalt dachten sie, es würde schon irgendwie weitergehen. Scheiß Siedler. Die lernten es immer erst, wenn es schon zu spät war.
"Ihr denkt nicht an eure Leute, die zurückgeblieben sind, oder? Nur an euch. Das ist verdammt dämlich. Jeder hier an der Küste wird von dem Ding erfahren, das ihr hier gedreht habt. Glaubt ihr wirklich eure Leute sind in Sicherheit, wenn ihr ausgerechnet den Mann aushebelt, der die Plünderer hier in der Gegend die letzten Jahrzehnte unter Kontrolle gehalten habt? Der Deal, wegen dem ich eigentlich hier bin, betrifft die Plünderer die eure Siedlung bedrohen. Wegen mir tauschen wir das Paket für Batterien ein. Aber ihr sorgt dann dafür, dass eure wilden Haustiere unsere Leute zuhause beschützen, klar? Sonst könnt ihr vergessen, dass ich das Ding hier mitdrehe.
Ihr habt keine Ahnung, in was für einen Bau ihr da getreten seid. Keine Ahnung. Nur warum ihr euch nich einfach die Batterien krallt und dann weiterzieht, den Kopf unten lasst, das kapier ich nicht. Das hier ist nicht der erste Kampf, den die beiden Clans führen. Und wenn ihr euch nicht einmischt, wird es genauso ausgehen wie immer - das Gleichgewicht wird gewahrt. Alle sind glücklich. Wieso in Sachen einmischen, ein bisschen Gott spielen, wenn ihr keine Ahnung habt? Seid ihr so scharf drauf zu sterben? Wegen zwei Batterien, die ihr euch wohl auch aus irgendeinem Autosarg rausbasteln könntet? Von denen gibt es genug. Immerhin habt ihr den Doc. Ich meine ja nur."

Mephista
28.09.2015, 20:02
Léo hörte mit halbem Ohr zu, während sie die letzten Stunden wie im Film noch einmal durchlebte.

*****

Ihre Sinne waren noch immer benebelt, als Voodoo den letzten Stich für das Tattoo setzte.
Léo konnte nicht sagen, wie lange es gedauert hatte, aber es war nicht schmerzhafter gewesen als das, was sie eh schon durch die Folgen des Kampfes ertrug.
Voodoo betrachtete zufrieden sein Werk, woraufhin Léo lansgam nach unten blickte und das Motiv auf ihrer Brust betrachtete. Auch aus diesem Blickwinkel war der Affenkopf atemberaubend. Als ob jede Linie eine Geschichte erzählte. Eine Geschichte aus ihrem Leben. Eine direkte Verbindung zu ihrem Herzen.
https://pbs.twimg.com/profile_images/77191339/TribalMonkey.png
Versunken in ihren neuen „Körperschmuck“ bekam sie nicht mit, wie Voodoo ihr den Finger anritzte und der Tinte beimischte, ehe er Jackal seine Kennzeichnung verpasste.
Als sie sich endlich losreißen konnte, war die Hütte leer. Langsam zog sie sich wieder an und schritt nach draußen, wo man anscheinend bereits auf sie wartete.
Voodoo richtete sich an Seeker.
"Ihr habt nun die Farben, nun folgt die Klinge. Habt ihr den Stahl dabei? Das Eisen, dass das Überleben sichert?“
Er blickte seine Anführerin und den Jungkrieger an und Beide nickten. Needles begeistert, Seeker feierlich.
„Ich bringe dar im Auge der Schlange ein Stück der Klinge meiner Sichel. Ein Splitter Metall der Zeuge war, als ich besiegt wurde.“ Und damit legte sie ein abgesplittertes, doch nachträglich feingeschliffenes spitzes Metallteil aus einer ihrer Sicheln in die Hand von Léo. Behutsam schloss diese ihre Hand darum und blickte ihre neue Schwester dankbar an.

Die Nagelprozedur lief sehr schnell über die Bühne und die Latina konnte sich nicht vorstellen, wie es bei ihr groß anders sein sollte.
Als sie sich Voodoo gegenüber sah, drehte sie bereits ihren Kopf, sodass er leicht an ihr Ohr kommen würde, aber er drückte ihn sanft, aber bestimmt wieder gerade.
"Nicht für Dich...“
Eingehend betrachete er die Frau vor sich, eher er die Hand abermals an ihre Wange legte und begann, mit dem Daumen über ihre Lippen zu streichen.
"Dieser Stahl ist ein Zeichen Deines Sieges über unsere Anführerin. Er soll Dich dort von nun an begleiten, wo Du diesen Sieg errungen hast.“
Dabei fuhr er ihr endlos langsam über die volle Unterlippe. Ein leichter Schauer durchfuhr Léo; den Grund dafür konnte sie nicht genau definieren.
Geschickt bog er das Stück Metall zu einer engen Spirale mit 5 Windungen.
Er setzte diese etwas links von der Mitte ihre Lippe an.
Moment, hatte der Rotschopf nicht erst noch so eine betäubende Kühlsalbe bek-
Voodoo stach zu.
Der Schmerz war atemberaubend und einen Moment wollte sie laut zusammenfahren und aufschreien, doch wusste sie, dass es hier um mehr ging, als nur das Anbringen des Piercings. Es war eine Prüfung und offensichtlich wollte er erneut ihre Stärke testen.
Nun gut.
Jeden Muskel in ihrem Körper verkrampfte sie, um standhaft zu bleiben und ihren Schmerz nicht nach außen zu tragen.
Die Spirale wurde weitergeschoben.
Der Schmerz strahlte weit aus.
Ein neues Loch wurde gestochen.
Der Schmerz verband sich mit dem des Armes, schwillte an und breitete sich weiter aus.
Die Spirale wurde weitergeschoben.
Am Brustkorb fand er einen weiteren Schmerzensquell, sowohl vom frischgestochenen Tattoo als auch von den Rippen.
Ein neues Loch wurde gestochen. Fast.
Die Spirale schien sich im zarten Fleisch verfangen zu haben.
Vor Anstrengung begann Léo leicht zu beben.
Endlich trat die Spirale wieder aus und konnte weitergeschoben werden.
Léos Blick verfinsterte sich. Sie durfte nicht schwach werden, nie wieder.
Ein letztes Loch wurde gestochen.
Eine heiße Träne erlaubte sich die Wange herunter zu rinnen.
Ein letztes Mal wurde die Spirale in Position geschoben, dann ließ Voodoo von ihr ab.
"Mögest Du unter der gefiederten Schlange viele Siege davontragen und Dich immer erinnern, wo Deine wahre Stärke liegt.“
Diabolisch grinsend gab er ihr den Weg frei zu Seeker, die bereits ungeduldig auf sie zu warten schien.
"Komm mit, Schwester, nun bist Du wahrlich Eine von uns. Die Meister warten bereits.“

Probe auf Stärke – Misslungen. (Extra Schmerz, vielen Dank XD)
Expertenwissen- Plünderer erhalten!

"Es passt zu Dir, Schwester.“
“Hm?“
"Wie der Stahl Dich kleidet. Laangkaster wird das sicherlich auch gefallen.“
Abrupt blieb Léo stehen, doch ehe sie etwas sagen konnte, kam ein zierlicher, kleiner Mann auf die Beiden zu.
"Du bist wahrlich ein Affenmädchen. Wild und frei. Doch Affen schlagen sich nicht immer die Köpfe ein und schreien lauthals herum. Sie sind wendig, flink und Meister im Erklimmen jedes noch so hohen Baums. Etwas, dass Du schnell lernen kannst...“
Er besah sie sich genau.
"... denn Du schienst vor langer Zeit den Entschluss gefasst zu haben, es zu vergessen. Lass mich Dir helfen, Dich zu erinnern...“
Und schon sprintete er davon.
Ohne zu überlegen hetzte sie ihm nach. Es dauerte fast eine Stunde, in der sie ihm quer durchs Lager der Vulture über Plätze, auf Dächer und Türme kletternd, durch winzige Spalten zwängend verfolgte. Als sie ihn einholte, nickte er nur zufrieden.
Vergiss es nicht wieder. Jetzt bist Du wirklich das Affenmädchen.“

Trait- Parcourläufer erhalten!

*****

Ihre Gedanken wurden wieder ins Hier und Jetzt gerissen, als sie die Stimme Jakkals hörte und vernahm, was er sagte. Der Typ hatte sie doch nicht mehr alle!
Eilig ging sie zu ihm und verpasste ihn eins mit ihrem Banjo. Das Ding war sehr nützlich. Er ging zu Boden, war aber anscheinend nur benommen.
“Denkst Du auch nur eine Sekunde darüber nach, was Dein dreckiges Maul von sich gibt?

Auch nur über Handel nachzudenken mit Jemanden wie Julio El Asustin sagt mir, dass in deinem hübschen Kopf nicht viel los sein kann.

Ja, dieser „Clan“ von ihm ist alt und komt aus der Zeit vor dem großen Zehren. Das hier war México, Cabrón, es kämpften Familienclans um die Vorherrschaft in Gebieten für ihre...Geschäfte. Falls Du den Schilderungen vom Wachmann und Niki“ sie spie diesen Namen voller Ekel aus,“ zugehört hättest, wüsstest Du, dass die Arrellano-Felix von hier in unehrenhafter Weise vertrieben wurden von El Asustin.“

Tränen der Wut bildeten sich in ihren Augen.
„Dieses Land stand uns zu, nicht solch ehrlosen Hijos de Putas, die sich hinterhältig ihre Macht erschleichen, wie mit diesem Sarinzeugs. Ich werde mich allein um Julio und jeden Sabal kümmern, wenn es sein muss. La Familia es todo.

Für meine Familie, alt und neu, denn falls Du auch das nicht mitbekommen hast, sind die Vulture genau das für mich. Und ich werde nicht zulassen, dass mit ihnen dasselbe passiert, was mein Vater erdulden musste.
Ich denke, sie hatten sich richtig entschieden, Dich so gefangen zu halten, Du bist ja sowas von weltfremd. Ich werde wohl doch ein Auge auf Dich haben müssen.“
Bebend vor Zorn wand sie sich nun an alle:
„Wir werden diesen ••••••• angreifen, aber ohne das Sarin, das sind nicht die Methoden von Leuten, die auch nur einen Funken Ehre in sich haben. Ich werde mitkämpfen und persönlich dafür sorgen, dass Julio kriegt, was er verdient.“


Léo meldet sich für die Stationsaufgabe mit Klingenkreuzer (+ Hiebwaffen und Sumpf und (Plünderer, vlt? Zumindest kennt sie die Arschigkeit der Familie Julios aus früheren „Absolut wahren“ Berichtserstattungen ihres Papas ;)

Viviane
28.09.2015, 20:07
Wirklich? Ein Banjo?
Zum ersten Mal im Leben hatte er wirklich Lust jemandem an die Kehle zu gehen. Das ganze war aber noch schneller vorbei, als man fluchen konnte. Mit ihrer Machete dirigierte sie ihn, nach einem jämmerlichen Schlagabtausch, rasch wieder dorthin, wo sie ihn haben wollte - zu Boden. Immerhin hatte er sich für das Banjo revanchieren können, auf ihrer Wange prangte ein deutlicher Abdruck, der klar machte das die machtgeile Frau nicht vollkommen unantastbar war. "Das seid ihr also? Menschenhändler, Kriegstreiber, nur ein weiterer Clan von machtgeilen Wilden? Ich hoffe ihr genießt eure Verbrüderung, Siedler." Ekel klang in seiner Stimme mit. Schmerz troff wie das Blut von seiner wieder aufgeplatzten Lippe. Die Schläfe klebte ebenfalls von aufgeplatzten Wunden. "Sie wird nicht von langer Dauer sein. Ab hier geht es für solche wie euch, Plünderer wie die Vultures, eh nur noch bergab.."

Nur Mist, dass die Latina mit Waffen - egal was, ein Stock hätte ihr wohl auch gelangt - mächtig wumms hatte.
Aus ihrer zornsprühenden Rede und dem, was er im Lager beobachten konnte, las er eines heraus: Sie war irgendwie mit der Mafia in Kontakt gekommen und hatte unterlegen. Und sie hatte Feinde in ihren eigenen Reihen. Diesen Niki zum Beispiel schien sie nicht leiden zu können. Und jeden, der wie Pray seinen Blick mied, zählte er insgeheim dazu.
"Und man erntet was man säht. Wenn du deine Familie heute in den Flammen verlierst, Latina, vergiss nicht, dass ihr sie entfacht habt. Ihr habt eine Wahl. Man hat immer eine Wahl."

~

Ehe Romero mit diesen Leuten losziehen musste, bat er Will, etwas zu unterzeichnen. "Ich denke, das seid ihr ihnen schuldig, eh?" Es war ein Zettel, die Rückseite einer alten Diner-Karte. Darauf war ein kurzer Brief von Jackal an Perlmutters Leute geschrieben, der Romero und seine Liebste beschrieb und klarmachte, welchen Umständen sie zum Opfer gefallen waren. Und das Mum ihnen jegliche Unterstützung geben sollte, die sie auch ihm gegeben hätte. Er unterzeichnete nicht mit seinem Namen - auch die Nachricht an Mum war kryptisch, drehte sich um Schlangenzähne und Geier, die alten im Westen und "den der ein Kreuz trägt". Aber es war gut so, denn "J", wie er unterzeichnete, rechnete nicht damit, dass Romero es schaffen würde. Darunter ein Absatz, der knapp zusammenfasste, das den beiden die Leute aus Shengs Hope begegnet waren und das sie in die Siedlung eingelassen werden sollten. Jackal wusste nicht, wieso er Will darum bat, aber der junge Mann mit dem weichen Blick war der einzige, der das Romeros Mädchen wenigstens ab und an mit einem besorgten Seitenblick betrachtete. Er würde am ehesten verstehen. Den unterschriebenen Zettel, der Einlass für Shengs Hope und Mums Unterstützung bieten würde, sowie eine seiner eigenen, kleinen Landkarten, stopfte er in Romeros Jackentasche, erklärte ihm was das war und drückte dem jungen Mann fest die Schulter. Wünschte ihm Glück. Er meinte es ehrlich.

Er entschloss sich, diese Leute zu beschützen. Warum wusste er nicht. Aber manche von den Leuten hier hatten keine Waffen, nichtmal Stahlrohre oder sonstwas, was sie mühelos hier hätten aufklauben können. Niemand hatte sie trainiert. Wenn auch nur einer von Julios Scharfschützen sie hier fand... er blickte auf den silbernen Sarg, in dem Motorrad-Wagen-Gespann, neben dem die Batterien säuberlich aufgestapelt waren. In die Gesichter, die feierlich waren, als sie den Angriff planten. Es musste hier um was großes gehen. Sie konnten es sich nicht leisten, sich gegenseitig Banjos um die Ohren zu hauen.

Eines war ihm klar, als es losging - er würde jeden Unbewaffneten (allen voran Lisa und Al, weil Schlangenzahn; Haile, Doc Strider, da er sie - und ihren Ruf - kennt; sowie Will und Howard), den er halbwegs einschätzen konnte, bei einem nötigen Rückzug von der Position hier decken. Bis dahin behielt er den Fluss und das Ostufer im Auge - er wusste, dass es dort Untote gab. Die Frage war nur, wann sie kamen. Für weitere Barrikaden war wohl keine Zeit, aber er bereitete sich darauf vor, die improvisierte Brücke loszuschneiden, wenn er auch nur einen Laut vom Ostufer hören würde.

Kaia
28.09.2015, 20:27
"Meine Idee ist folgende... wir holen uns das Sarin. Das Zeug ist mordsgefährlich, aber das wissen Gott sei Dank nicht nur wir sondern auch die Jungs von Sabal. Zwei von uns schmuggeln das Zeug zusammen mit Romero oder Hector wieder zurück in die Basis. Durch den Geheimtunnel."

Will war mit der gesamten Situation unzufrieden. Wenn das Sarin eingesetzt werden würde, hätten sie ein Problem. Die Batterien wären immer noch im Lager der Sabals und das Gas würde es ihnen nicht leichter machen an sie heran zu kommen. Auch die Verbrüderung mit den wilden Vultures löste eher ein unwohles Gefühl in seiner Magengegend aus. Lancasters Plan schien dem Großteil der Gruppe allerdings zu gefallen und Will würde sich hüten etwas gegen das Vorhaben zu sagen. Er würde sich dieses Mal allerdings nützlich machen. Als Lancaster den Geheimtunnel erwähnte sah Will sich suchend nach Eryn um. Die beiden kannten sich dort aus und er hoffte, dass Eryn den gleichen Gedanken hatte wie er.

Die junge Frau stand einige Meter von ihm entfernt, sie trug immernoch das Dienstmädchenoutfit, und hatte mit nichtssagender Miene Lancasters Rede und den darauf folgenden Reaktionen von Frank, Jäger, Evi und einem weiteren Unbekannten gelauscht. Sie musste gespürt haben das Will sie ansah, denn als sich ihre Blicke trafen begann sie zu lächeln und streckte dem jungen Arzt ihre Zunge entgegen. Dann wurde ihre Miene wieder ernster. Eryn nickte. Sie würden sich also ein weiteres Mal in den unterirdischen Gang begeben.

Will räusperte sich. Er erhob seine Stimme nur widerwillig, doch er musste das allgemeine Gemurmel und den Tumult übertönen.

"Eryn und ich" er sah kurz zu ihr hinüber und richtete dann seinen Blick wieder auf Lancaster "kennen die Gänge unterhalb des Lagers. Wir werden uns darum kümmern, dass niemand von dort aus entkommt. Oder falls es wirklich nötig ist..." Will machte eine kurze Pause um Luft zu schnappen " ...das Sarin hineinschmuggeln."
Das war genug Aufmerksamkeit für heute. Will ging an den anderen vorbei zu Eryn hinüber. Er war froh, dass sie ihn erneut in die dunklen Tunnel begleiten würde. Er stellte sich neben sie und sah zu was weiter passieren würde und hoffte inständig, dass er heute Nacht von seiner neuen Waffe keinen Gebrauch machen müsste.

Daen vom Clan
28.09.2015, 21:04
https://www.youtube.com/watch?v=_M1D_LtW8nY

Nachdem sie ihren Plan durchgesprochen hatten, war Frank aufgebrochen, um das Gas von Julio zu holen.
Ihm fiel auf, wie seltsam ruhig der Wald und der Sumpf wirkten, selbst die Tiere waren still und schienen samt und sonders den Atem anzuhalten, als würden sie wissen, dass eine Schlacht geschlagen werden würde und schon bald der sumpfige Boden das Blut von Vultures und Sabals aufsaugen würde.

Bald schon war er in der Festung angekommen und im Geiste ging der das bereits gesehene vom Besuch durch. Der Plan von Lancaster, seines Anführers, sah vor, dass sie nicht in der Festung kämpfen würden, sie nicht zu erstürmen oder zu erobern hätten, dies beruhigte ihn sehr, denn die Türme, die Schießscharten und nicht zuletzt der massive technologische Vorteil der Sabals hätte einen brutalen Blutzoll gefordert. Selbst jetzt würde die Schlacht alles Andere denn einfach werden.

Die Wachen ließen ihn sofort passieren, begrüßten ihn sogar wie einen alten Freund und es schnürte dem Polizisten ein wenig die Kehle zu, als er sich vorstellte, dass sie bald alle tot sein würden.
Genau genommen tat er im Moment nichts Anderes als Jenen in den Rücken zu fallen, die ihm vertrauten, doch nun gab es kein Zurück mehr.
Kaum dass er den Garten Eden, den die Arbeiter von Julio angelegt hatten, sehen konnte, fiel ihm der neue Pavillon auf, der errichtet wurde und in dem gerade an die zwanzig Mann ihre Waffen reinigten und sich mit Zusatzmunition und sogar Granaten bestückten und ausrüsteten. Einer der Männer, ein bärbeißiger, grimmig dreinblickender Hüne hatte sogar einen Raketenwerfer und schilderte gerade mit lebhaften Bildern, wie er eine Rakete in den Hintern der Vultureanführerin schieben würde.

Auch hier wurde Frank freudig begrüßt, Söldner und Soldaten nickten ihm kameradschaftlich zu.
Dann war das Aufjaulen eines Motors zu hören und der Humvee kam herangerast, warf Kiesel zur Seite und überfuhr sogar einige der wunderschönen Blumenbeete, als er schließlich mit quietschenden Reifen neben Frank zu stehen kam. "Gut gefahren, Hector!", lobte Julio, der selbstverständlich am Maschinengewehr Platz genommen hatte und sich die dicken Streifen von Munition reichen ließ. "Die Kleine ist grade rechtzeitig fertig geworden, werter Freund!", begrüßte er den Polizisten und strich fast liebevoll über das Planendach des Humvees. "Damit dürften diese wilden Schwachköpfe nicht rechnen. Bald ist wieder Frieden im Dschungel. Und da Sie hier sind, nehme ich an, Sie wollen unser kleines Begrüßungsgeschenk holen und abgeben, richtig?"

Frank nickte stumm und sah ein letztes Mal in die Gesichter der Männer und Frauen, die ihm bald schon als Feinde gegenüber stehen würden.

Und dann hatte er das Gas in einem kugelsicheren Behälter bekommen, eine schwere Last, die zusätzlich auf seine Seele drückte.
"Also, da wir leider keinen Fernzünder auftreiben konnten, da der idiotische Bote von Perlmutter nie aufgetaucht ist, müssen Sie das Gas selbst aktivieren und dann unbedingt laufen. Es ist so eingestellt, dass Sie noch wegkommen, wenn Sie sich nicht aufhalten lassen." Er grinste aufmunternd und es war ihm anzusehen, dass er die kommende Schlacht nicht abwarten konnte. "Kommen Sie nach dem Gemetzel zu mir, mein Freund, dann feiern wir mit Tequila, mit Grillfleisch, Damenbesuch und guten Kubanischen. Auf dass die Welt für einen Abend wieder so wird wie sie vor zwanzig Jahren war."


Und damit übergab Frank bei seiner Rückkehr das Gas an Eryn und Will.

~Jack~
28.09.2015, 21:35
Als Frank aufbrach tat Vincent es ihm gleich. Dann konnte er schon mal die Lage sichten während die anderen sich noch auf den Weg machten. Während Frank dem Pfad folgte, nahm Vincent allerdings das Unterholz. Immerhin konnte er sich nicht dabei erwischen lassen, wie er mit einem Scharschützengewehr der Sabals durch die Gegend wanderte.

Noch bevor Frank das Tor passierte, hatte Vincent sich bereits am Rand des Waldes positioniert. Ein kleine Felsformation gab ihm Deckung, sowie die Möglichkeit den Lauf seines Gewehrs direkt auf das Haupttor der Sabals zu richten. Dort würde er mithilfe seiner Schützen-Fähigkeit alles wegpusten, was nicht nach seinen Leuten oder Vultures aussah. In der Nähe stand noch eine Hütte, die vielleicht weitere Sabals beherbergte, aber das Risiko diese jetzt anzugreifen konnte er nicht eingehen. Wenn überhaupt, würde er sie von hinten erledigen falls sie ihren Leuten zu Hilfe eilen wollten. Dafür würde auch seine Pistole vollkommen ausreichen.

Nachdem Frank das Lager mit dem Sarin verließ, legte Vincent sein Gewehr kurz ab und schnappte sich herumliegende Stöcker sowie dünne Äste. Dieser verteilte er um seine Position herum. Somit konnte er unvorsichtige Angreifer oder dumme Zombies hören noch bevor er sie sehen konnte. Und dann war es Zeit auf den Angriff zu warten.

Falls dieser wieder Erwarten nach hinten losgehen sollte, konnte er mithilfe seiner Parcourläufer-Fähigkeit immer noch versuchen das Weite zu suchen.

wusch
28.09.2015, 21:45
Nachdem Frank das Gas übergeben hatte, wusste er, das er damit würde innerlich kämpfen müssen. Es ist für die gute Sache, für ein höheres Wohl. Es ist das geringste Übel. sagte er sich selbst leise und Eryn und Will konnten ihn wahrscheinlich hören, um sein rebellierendes Gewissen zu beruhigen. Und da es auch irgendwie stimmte, klappte es auch ein klein bisschen. Er dachte an Silvia, Thomas und den kleinen Robert, für die er all das hier tat. Silvia würde er hiervon erzählen. Irgendwann, wenn es vorbei war.
Frank begab sich bei den anderen in Stellung, bei den Vultures und neben Jäger. Irgendwie fühlte er sich bei ihm ein klein wenig besser. Im Kampf dann würde er sich wieder auf seine Pistole verlassen und Unterstützung liefern, sich jedoch nicht vor direktem Kampf scheuen wenn es nötig war. Er hatte schon oft gekämpft, er wusste wie das ging.

Frank kämpft mit Schütze+Experte Schusswaffen+Terrainwissen: Siedlungen(Wenn passend)

Lynx
28.09.2015, 21:46
Evi richtete sich nach Frank und Jäger, die sich bereit machten. Mit klopfendem Herzen betrachtete sie ihr Beil. Es war nur recht, dass sie es bei genau diesem Kampf einweihen würde.
Einen kurzen Moment lang fasste sie sich, schloss die Augen und dachte an die Tage, die hinter ihr lagen. Ihr Rücken und ihr Ohr prickelten seltsam, als wären sie sich bewusst, dass sie die Symbole waren, die die Taucherin in die Schlacht trieben.
Sie hoffte inständig, dass es irgendwo weiches Gelände dort gab, wo sie nun hingehen würden. Irgendetwas Sumpfiges. Aber selbst wenn nicht, sie hatte nicht nur die gefiederte Schlange auf ihrer Seite - wie sie scherzhaft dachte - ,sondern auch zwei ihrer Kumpanen, die sie wirklich schätzte. Und natürlich all ihre neuen Brüder und Schwestern.
"Frank, du musst uns den Rücken decken.", sagte sie schließlich zum Polizisten mit einem Grinsen. "Wir sind dann die Herrschaften fürs Grobe." Stolz zeigte sie ihr Beil und wartete darauf, dass alle aufbruchsbereit waren.

Aufgabe: "Ein Besuch in der alten Welt"
Evi: Klingenkreuzer + Terrain Sumpf + Gebräuche Plünderer

truecarver
28.09.2015, 21:50
Endgame, baby. Jäger schloss die Augen und sog die kalte Nachtluft ein, die Kletteraxt baumelte treu an seinem Oberschenkel. Mit Frank und Evi wird er in den Kampf ziehen, möglicherweise sein Letzter. Wenn alles in seinem Leben auf diesen einen Moment hinauslief und er als Wegbereiter der einzigen Hoffnung dieser Welt sein Leben in diesem stinkenden Sumpf lassen wird, dann war er bereit sein Schicksal zu akzeptieren. Er hatte sich nichts vorzuwerfen, als Soldat ist er nie davongelaufen, hat nichts unversucht gelassen um die Mission zu erfüllen. Und jetzt würde er bestimmt nicht damit anfangen. Kommt nur, ihr Aasgeier. Wenns sein muss, wird mein toter Körper eine Brücke sein, über die das Heilmittel seine Reise fortsetzt.

Er spürte, wie Frank sich neben ihn stellte. Sie nickten einander zu. Der Eine feuert was das Zeug hält, der andere prescht aus dem Hinterhalt auf die armen Schlucker, über denen sich die Hölle öffnen wird.

Als Evi zu ihnen trat, waren sie komplett. Es konnte los gehen.

Jäger: Klingenkreuzer + Experte Hiebwaffen (falls nötig: + Terrain Wald + Parcour)

MeTa
28.09.2015, 21:57
Will nahm den Kanister und tauschte einige letzte, vielsagende Blicke mit der Barfrau aus, bevor sie wieder in Richtung Kirche gingen. Selbst Eryn sprach nun nicht mehr viel, schnippische Kommentare unterließ sie. Die Nervosität wurde dafür doch zu groß. Sie hatten den Geheimgang bereits erkundet, waren besser vorbereitet als beim ersten Besuch - doch trotzdem hatte dieser nächste und letzte etwas Endgültiges.


Eryn will per Geheimgang zur Siedlung der Sabalts, das Gas dort abliefern und im sexy Dienstmädchenoutfit gute Miene zum bösen Spiel machen. Probe: Verführer (verstärkt durch Kosmetikartikel + Experte: Siedlungen = 90%

Will kommt bis zum Gang mit dorthin, wartet mit seinem Maschinengewehr auf Höhe der Wäscherei und der Disco und sichert Eryns Rückkehr, notfalls mit eben dieser Waffengewalt... oder mit Waffenfrieden? Probe: Schütze + Experte: Siedlungen = 80%

Daen vom Clan
28.09.2015, 22:09
https://www.youtube.com/watch?v=35y6kw7L7Ms&list=PLz6x2aO71Oy4NKuRE3YeOkWwrdbo2WIDZ&index=10

Wieder einmal waren sie bei der Kirche angekommen. Eryn und Will, wieder vereint.
Wieder einmal waren sie im Feld gelegen und hatten die letzte Wärme des Tages gespürt, die in den Boden eingefahren war. Noch stand die Sonne hoch am Himmel, noch spendete sie den Pflanzen Licht, Wärme und Leben, doch diesen Abend würden sicherlich nicht alle überleben...

Ruhig, still und friedlich lag die Kirche da, der Priester war nicht zu sehen.
Als die Beiden dann langsam vorrückten und sich redlich mit dem großen Kanister abmühten und beide die Angst spürten, dass der Doctor schlampig gearbeitet hätte und die tödliche Fracht in ihren Händen jetzt losgehen könnte, geschah etwas Seltsames. Als sie diesmal an den Grabsteinen vorbei gingen und den Friedhof überquerten, hörten sie leise schabende Geräusche, ein Klappern und ihnen wurde klar, dass sich auf dem Friedhof noch immer Untote in der Erde befanden, deren Gebisse klackerten. Die Erde bewegte sich nicht, sie waren einfach zu tief vergraben, doch seltsam mutete es an, als sie über das sattgrüne Gras gingen und mehr wussten als spürten, dass sie über Untote schritten. Es war, als würden sie jubelnd mit ihrem Kiefern applaudieren, dass sie eine solch tödliche Bombe einsetzten, um das Heer der Toten zu vergrößern.

Auch innen war die Kirche der gewohnt verstörende Anblick. Die "Betenden" waren in Reih und Glied, doch diesmal blickten sie nicht nach vorne. Jemand musste hier gewesen sein, die Köpfe sahen nun alle nach links, sie sahen die linke Hälfte der Kirche an, die leeren Bankreihen, als würden sie auf etwas warten.
Und dann waren sie im Geheimgang angekommen, der dunkel und abweisend vor ihnen lag.

Nun galt es, die erste Phase des Plans hatte begonnen!

MeTa
28.09.2015, 22:20
Wieder hatten sie kein Licht. Doch dieses Mal war das die volle Absicht von Will und Eryn. Es machte das Durchschreiten des dunklen Ganges schwieriger - doch jetzt durften sie noch weniger denn je zuvor entdeckt werden.

Der Mediziner mühte sich ab, den Kanister so vorsichtig zu schleppen, das er nirgendwo gegen eine der engen Wände prallten, die sie umgaben. Dies war einer der Gründe dafür, dass die Barfrau vorging, eben diese Wände abtastend, um zu gewährleisten, dass ihr Begleiter und sie keine explosive Überraschung erleben würde. Zusammen erreichten sie die Gittertür, die seit ihrem letzten Abstecher ins Lager der Sabals offenbar unberührt geblieben war. Auch die Beleuchtung war nicht an, sodass vor ihnen nur Dunkel lag.

Noch trennten sich die Wege der beiden nicht. Eryn half dem Arzt dabei, den Kanister die Treppe hinauf zu hieven. Dort öffneten sie die Tür. Vor ihnen lag der halb beleuchtete Korridor mit Wäscherei und Barbereich links und rechts. Im Raum am Ende dieses Ganges - dort, wo zuvor Hector und die Wachfrau gesessen haben - war niemand; ein äußerst glücklicher Umstand, bedeutet er doch freie Bahn für ihre Mission. Halb durch den Flur ließ die 25-Jährige Will den Kanister noch tragen, dann übernahm sie, ihn nur knapp über dem Boden halten könnend.

"Du wartest hier und tust, was auch immer du... tun willst, wenn du glaubst, dass irgendetwas schief geht!" Sie grinste und sah den Lauf des Maschinengewehrs an, das an einem ledern aussehenden, dickeren Band über die Schulter des Arztes hinweg ragte. Ein amüsierender Anblick, passte die Waffe doch so gar nicht zum Mediziner. "Ich bin nicht sauer, wenn du abhaust. Aber vielleicht brauche ich deine Hilfe doch. Dann darfst du meinen Arsch gerne retten." Sie lachte kurz auf. "Ich weiß ja, dass er dir gefällt!", warf sie ein, ihn ein letztes mal ärgernd. Dann lächelte sie sanfter. "Wünsch' mir Glück!", wies sie ihn noch an, doch wartete eben das nicht mehr ab, wandte sich um, damit sie - alle Kraft aufwendend - den Kanister möglichst schnell in Richtung der Treppen nach oben hochwinden konnte.

Sie durchschritt den Empfangsraum, den sie auch schon kannte, ohne Weiteres und stieß die Tür nach draußen ein Stück auf. Wieder spürte sie die Wärme, für die der zurückliegende Tag gesorgt hatte. Sie sah sich um. Es war ruhig. Nicht die Ruhe vor einem Sturm - eine gewöhnliche Ruhe. Erneut entschied sich die Barfrau dazu, nicht mehr Zeit zu verlieren, es so schnell wie nur möglich hinter sich zu bringen. Sie schlich gebückt - auch unter der Last des schweren Kanisters leidend - in Richtung einer Scheune, die einigermaßen zentral lag, stellte den Kanister ab. Als sie kehrt machen wollte, erblickte sie jedoch etwas. Jemanden. Einen Kerl, der den Kanister womöglich sehen würde - zumindest hielt sie die Gefahr für zu groß. Ihrer erstbesten Idee folgend, trat sie vor ihn, die Sicht zum Objekt verbergend. "Was...?", fing er an, doch sie ließ ihm keine weitere Gelegenheit, sich zu äußern, warf sich zu ihm, nicht attackierend, nicht bedrohlich, sondern anbiedernd.

"Ich hab dich gesucht!", hauchte sie, griff an den Kragen seines erstaunlich hochwertigen Hemdes. Ein Luxus, den sie abermals nur beneiden konnte. Der Mann, dessen etwa vierzigjähriges Gesicht von Furchen gezeichnet wurde, die am ehesten auf eine schlimme Akne zu Jugendzeiten hinwiesen, sah sie erstaunt an, hatte er ihr Gesicht doch noch nie gesehen. "Etwas Fürchterliches wird passieren!", sagte sie ihm, all die verfügbare Dramatik in ihre Worte legend. Sie zerdrückte sich ihre Finger fast an einem der Knöpfe, die er sehr brav bis nach oben hin zugeknöpft hatte. "Ich will nicht... ich will nicht in Angst leben. Nicht, wenn das Ende so nah ist!", spielte sie weiter ihre Rolle. Die zur Schau gestellte Furcht rückte dabei doch immer mehr in den Hintergrund. Es waren die Nähe der zwei Körper, die wenigen Zentimeter, die ihre Gesichter voneinander entfernt waren, die sie arbeiten ließ. "Aber...!", versuchte er halbherzig zu protestieren, doch auch weiterhin ohne Chance. Sie presste ihre Lippen auf seine, zu einem kurzen aber heftigen Kuss, bei dem sie das Anstoßen an seine Zähne spürte, so stark warf sie sich hinein. Es war sicher nicht das Angenehmste, doch fasste die Leidenschaft, die sie ihm verkaufen wollte, in eine angemessene Verpackung. "Lass mich die Angst vergessen!", flehte Eryn den Mann an, drückte ihn am Hals nach hinten, in eine scheinbar willkürliche Richtung. Er stöhnte auf, als sein Rücken an einen Balken anstieß, doch in seinen Augen funkelte nun etwas, das sie als Vorfreude deutete. Er nickte nur stumm und bewegte dann - grinsend und wesentlich bedachter als sie zuvor - sein Gesicht in ihre Nähe, als sie den Arm hob und ihren Finger auf seinen ungeduldigen Mund legte. Die Schönheit grinste vielsagend, denn im Augenwinkel hatte sie etwas entdeckt, dass sie aus dieser Situation befreien sollte. Sie löste sich aus der Enge, die zwischen den beiden Körpern entstanden war und fasste nach dem Seil, mit dem ein eingefallener, mit zerfressenen Holzrädern ausgestatteter Karren festgemacht war. Anstatt ihn zu überwältigen, ließ sie seine Fantasie arbeiten, ihn den Strick mit den Augen mustern. Sein Blick war gleichzeitig wissend und doch fragend.

Sie legte eine Hand an seine, drückte sie sanft und doch bestimmt an den Balken hinter ihm. Er sah hinunter, dann zu ihr, halb abwägend, halb bereitwillig. "Vertraust du mir?", säuselte sie. Er zögerte nicht mal, legte seine Hand bereitwillig zur ersten und nickte. Die Bardame grinste und schlang das Seil ein, zwei Mal ganz um den Balken, um dann auch seine Gelenke damit einzufangen, es fest genug zusammen zu ziehen und zu verknoten. Dann umkreiste sie ihn demonstrativ, mit langsamen Schritten, sah ihn an. Sein Blick war leer, in ihm lag nur Lust. Er ahnte, was nun passieren sollte.

Eryn ging vor ihrem 'Opfer' auf die Knie, sah ihn von unten herab an, das verführerischste Lächeln aufsetzend, das sie besaß. Eine Hand legte sie auf seinen Oberschenkel, strich sanft darüber, während ihr Blick sich 'gen Boden richtete. Er warf seinen Kopf halb in den Nacken, so weit es der Balken zuließ, atmete laut aus, in schierer, positiver Erwartung dem Kommenden gegenüber. Als er den Kopf wieder herunter nahm, stand die verführerische Frau wieder ausgewachsen vor ihm. Statt etwas anderem hielt sie einen größeren Holzscheitel in der Hand. Er konnte gerade noch den Mund öffnen, da sah er diesen auf sich zurauschen. Dann verlor er das Bewusstsein.



Kurz darauf trat sie wieder die Treppen in den Wachraum herunter. Die Karten von Hector und seiner Poker-Konkurrentin lagen noch auf dem Tisch verteilt, wie auch die Zigaretten, die sie in der Auseinandersetzung wohl doch gewonnen hatte. Eryn erblickte Will und lächelte. Sie hob die Hand und reckte den Daumen in die Luft. Das hatte sie gut gemacht.

Doch dann öffnete sich die Tür zum Laboratorium des Doktors. Anstatt lediglich der verkorksten Luft, standen auch eben jener und die weibliche Wache im Raum. Sie war entdeckt. Und in dieser Situation war es ihr unmöglich, nicht ertappt auszusehen. Defensiv trat sie mehrere Schritte nach hinten, während die grimmige Frau ihr gegenüber die Waffe zückte und einen Satz auf sie zu machte.

"WILL!"

Kaia
28.09.2015, 22:21
Der gesamte Ausgang des Angriffs hing von ihnen ab. Die gesamte Mission hing davon ab, ob er im richtigen Moment das Richtige tun konnte wenn es darauf ankam. Will saß in den Schatten im Flur, den Blick starr auf die Tür gerichtet durch die Eryn vor gefühlten Stunden verschwunden war. Sein Herz schlug so schnell und stark, dass es sich anfühlte als würde es gleich in seiner Brust explodieren. Blödsinn.

Eryns schlanke Gestalt erschien im Türrahmen. Sie sah unverletzt und, den Umständen entsprechend, zufrieden aus. Ihre Blicke trafen sich und Eryn lächelte ihn an. Will erwiederte ihr lächeln und eine riesige Last fiel von ihm ab. Die junge Frau hob grad ihre Hand und streckte ihm ihren Daumen entgegen als sich die Tür zum Labor des Doktors mit einem lauten quietschen öffnete und zwei Personen den Flur betraten. Wills Sicht schien zu verschwimmen und sein Körper fing an Adrenalin in seine Venen zu Pumpen. Eryns Blick wurde panisch und sie versuchte sich unter dem Tisch, an dem die beiden Wachen Karten gespielt hatten, zu verstecken. Doch es war zu spät. Sie hatten sie bereits gesehen.

"WILL!"


https://www.youtube.com/watch?v=KMokfRhRulU

Die weibliche Wache, die von ihrem Kameraden beim Kartenspielen ausgetrickst wurde, zog eine Pistole aus ihrem Hosenbund und richtete die Waffe auf Eryn, bereit ihr eine Kugel durch den Körper zu jagen. Will spürte den Schmerz bevor er realisiert hatte was passiert war. Von der Frau war ein nervenzerreißender Schrei zu hören während sie auf den alten Holzboden zusammenbrach. Der Rückstoß seiner Waffe hinterließ ein brennendes Gefühl in seiner Schulter. Der Doktor der Sabals trat aus der Tür und stürmte mit einem schrillen Kampfschrei auf Will zu. Hinter ihm konnte Will sehen wie Eryn ebenfalls losgelaufen war, jedoch von der am Boden liegenden Frau von den Füßen gerissen wurde. Das Gewehr am Anschlag war Will diesesmal bereit zu töten. Der Doktor lief direkt auf ihn zu. Er würde ihn nicht verfehlen können. Will betätigte den Abzug.

Klick.

Dann spürte er wie die Faust des alten Mannes ihn direkt ins Gesicht traf. Will klammerte sich an das Gewehr während der Doktor fast im Wahn daran riss und zog und ihn wüst beschimpfte. Will trat und schlug nach seinem Kontrahenten. Er durfte die Waffe nicht bekommen. Im Hintergrund konnte er die beiden Frauen kämpfen hören. Eryn. Der Doktor hatte eine Hand an der Waffe und Will rutschte auf den Abzug. Eine Salve löste sich aus dem Lauf des Gewehrs und donnerte in die Decke über ihnen. Wills Ohren klingelten und als das grauenhafte Geräusch wieder verschwunden war hörte er von weiter hinten das Geräusch wie Metall Fleisch zerschnitt und das Gurgeln von Blut. Eryn schrie.

Der Doktor verpasste ihm einen letzten Schlag welcher Will die Brille aus dem Gesicht schlug und seine Hand von dem Gewehr löste. Mit einem dreckigen Lächeln im Gesicht stand der wahnsinnige alte Mann über ihm. Er hätte sich denken können das es so enden würde. Henry hatte ihn gewarnt sich auf diese Leute einzulassen. Er hatte ihn gewarnt, dass es außerhalb der schützenden Mauern von Shengs Hope nur Gewalt und Tod gab. Aber er hatte ja nicht hörten wollen. Er hatte sich ja unbedingt beweisen wollen, dass er mehr war als der Sohn von Henry Daugherty, dem versoffenen alten Doktor, der es nicht geschafft hatte seine Frau zu retten weil er zu besoffen war. Dass er mehr war als der höfliche junge Mann. Dass er mehr war. Dass er jemand war. Er wollte Freunde finden, ein Ziel im Leben haben. Und genau diese spätpubertäre Ignoranz hatte ihn hier her gebracht. Hatte Eryn das Leben gekostet. Der ersten Person die er als Freund bezeichnet hätte. Sie hatte ihm Vertraut und ihr Leben in seine Hände gelegt und er war zu schwach um sie zu beschützen.

Will sah in den Lauf des Gewehrs. Seine Sicht war verschwommen, die Brille lag neben ihm auf dem schmutzigen Boden. Blut rann ihm aus dem Mund. Er hatte nie über seinen Tod nachgedacht. Es war ein unbefriedigendes Ende.

Wie in Zeitlupe konnte er sehen wie die Miene des Doktors von einem wiederlichen Lächeln zu einer wahnsinnigen Fratze mutierte. Er legte das Maschienengewehr an. Den Lauf direkt auf Wills Stirn gerichtet. Will ließ seinen Kopf nach hinten gegen die Wand fallen und begann zu lachen. Er lachte so laut wie er es seit Beginn des Untergangs der Welt nicht mehr getan hatte. Er lachte über sich, über seinen nutzlosen Vater den er über alles vergötterte, über Eryns Dummheit ausgerechnet ihm zu vertrauen und über die Anderen die draußen darauf warteten, dass sie zurück kamen. Und während er lachte liefen ihm die Tränen in Sturzbächen über das schmutzige, blutige Gesicht.

Der Sabal Doktor fing an manisch zu lachen und sein Finger berührte den Abzug. Es war vorbei. Will schloss die Augen. Sein Leben war vorbei bevor es begonnen hatte.

Dann hörte Will anstatt des sich lösenden Schusses ein knacken, wie dem Doktor das Lachen in der Kehle stecken blieb und sich in ein schmerzhaftes Stöhnen verwandelte. Er öffnete schlagartig die Augen. Vor ihm stand nicht mehr der verückte Wissenschaftler sondern Eryn. Blutig und zerschunden aber lebendig. Sie wurde von der schwachen Lampe an der Decke wie eine mystische Gestalt beleuchtet und Will tastete erneut nach seiner Brille. Er setzte sie hastig auf und tatsächlich. Dort stand sie. In der linken Hand ein blutiges Messer und nun in der rechten das Gewehr, welches der Doktor eben noch an seine Stirn gehalten hatte.

"Eryn wie hast du..."
Der Sabal lag am Boden und rührte sich nicht. "Lass uns gehen." Sie streckte Will die Waffe entgegen und lächelte.



Eryn: Probe auf Verführer (erleichtert) = Bestanden
Will: Probe auf Schütze (erleichtert) = Bestanden

Daen vom Clan
28.09.2015, 23:30
Julio hatte so lange auf diesen Moment gewartet.
Seit zwei Jahren lagen sie mit den Barbaren im Krieg und seine mühsam für seine Familie errichtete Welt der Zivilisation geriet ins Bröckeln.
Erst hatten sie große Teile der Stadt aufgeben müssen, dann die Kirche, denn sie konnten sich trotz des Geheimganges nicht mehr dort hin wagen, seitdem der Priester verschwunden war.
Und nun hatten die verfluchten Vulture ihnen auch den Wald und die Sümpfe streitig gemacht.

Seine Festung, die ein Bollwerk an Sicherheit war, wurde mehr und mehr zur Todesfalle. Doch so wie sein Vater vor ihm, der alles für die geliebte Familia getan hatte, war es nun an ihm, alles für den Schutz der Familie zu tun. Selbst ein Bündnis mit einem deutschen Wahnsinnigen, selbst der Mord an Frauen und Kindern. Alles, um seinen geliebten Bruder zu retten, der sich wie kein Zweiter vor den Vulture fürchten mussten, fehlten ihm doch alle Eigenschaften, die seinen Vater oder ihn ausmachten. Und trotzdem war er Familie…

Doch nun war der Tag der Rache gekommen – die Vulture und ihre Anführerin, die unchristliche Hexe, würden heute Abend sterben, niedergemacht werden und das Lager dem Erdboden gleichgemacht. Er dankte Gott gedanklich auf Knien, dass sie einen leicht beeinflussbaren Mann wie Frank gefunden hatten, der mit ihnen Handelsbeziehungen aufnehmen wollte und sich nicht davor fürchtete, das Gas mitzunehmen und einzusetzen. Viele seiner Männer waren Feiglinge und die, die es getan hätten, waren bei den Vulture durch den langen Krieg wohlbekannt.

Er machte sich im Kopf eine Notiz, Frank, den kleinen Asiaten und die hübsche Frau angemessen zu belohnen und er würde auch Shengs Hope ein großes Geschenk machen. Sie waren zwar keine Waffenbrüder, hatten sich aber als klug erwiesen, da sie sich mit ihm verbündet hatten.
Neben dem Wagen stand Hector, vielleicht der einzige der Soldaten, der Romero wirklich mochte, war er doch sein Leibwächter gewesen und so etwas wie ein Vaterersatz. Er ließ gerade untypisch ernst den letzten Tropfen Sprit in den Humvee laufen und blickte dann Julio an. Selten wortkarg schloss er seine Aktion mit den Worten: „Der Jeep und die Männer sind dann bereit…“

Und Julio wusste, dass der Moment nun reif war für eine Rede, die seine Männer sich immer und immer wieder weitererzählen würden, selbst wenn er schon tot war. Im Kopf hatte er sie schon vorbereitet, eine Rede von Mut und dem Sieg der alten Welt über die neue Welt.
Immer wieder fuhren seine Finger über das große Maschinengewehr, welches vor ihm montiert und in mittlerweile bestem Zustand war. Er sah sich schon mit vollem Tempo in das Lager der Vulture fahren, aus allen Rohren feuernd und Tod und Blut säend. Ein Gedanke, der sein Herz klopfen ließ, er konnte den Sieg auf der Zunge förmlich schmecken.
Die Wahrheit war… er konnte tatsächlich etwas schmecken… einen deutlichen Geruch nach…?!

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https://www.youtube.com/watch?v=ML4Jx76vSTk

Seeker hatte die Nacht nicht geschlafen, zum Einen hatte sie immense Schmerzen durch Voodoos neueste Arbeit und zum Anderen hatte sie es vorgezogen, der großen, gefiederten Schlange zu opfern und ihr zu Ehren das Lieben und Leben zu feiern.

Wie eine träge Schlange lag sie im Gras des Waldes und gönnte ihrem Leib die letzten Augenblicke von Ruhe, während von ihrem Herzen ausgehend mit jedem einzelnen Herzschlag die Aufregung sich steigerte. Es war, als würde etwas in ihrem Leib eine Kriegstrommel schlagen und jeden einzelnen Muskel mit einer scharfen Klinge traktieren, so dass die Muskeln vor Erwartung zuckten. Vor ihr lag ihre verbliebene Sichel, ein wunderschönes Stück Metall, frisch geschliffen, doch ansonsten noch immer mit dem gleichen Leder wie seit Jahren schon.
Ebenso das Holz des Griffes, das so viel Blut schon getrunken hatte. Sie überblickte ihre Krieger und Kriegerinnen, die sich heute viel Ehre und Tinte verdienen wollten, einige von ihnen würden vielleicht zum ersten Mal töten, ein Geschenk der Schlange, dass sich manchmal besser anfühlte als im Liebesspiel schreiend zum Höhepunkt zu kommen. Dann nickte sie dem Affenmädchen zu und bleckte herausfordernd die Zähne, unausgesprochen die Warnung, nicht abzukratzen, nicht erwähnt das Ringen darum, wer mehr Kehlen schlitzen würde.

Needle hatte sich neben Evi postiert und er zitterte leicht. Sie war sich unsicher, ob vor Anstrengung oder Aufregung. Er hatte sich bei ihrer Rückkehr sofort zu ihr gesellt und sie liebevoll umarmt, sie war sich nun sicher, dass er wahrscheinlich vor Angst zitterte. Er griff nach ihrer Hand und sie fühlte den Schweiß seiner Hand, sie drückte sie einmal, um ihm Mut zu schenken.

Noch weiter hinten, verborgen von viel Gebüsch saß Voodoo auf den Knien und er summte leise.
Seine Stimme verriet, dass er keine Furcht und keine Aufregung verspürte und bei ihm saßen noch drei andere Vulture, alle die, die erfahren waren im Retten von Leben. Ihre Aufgabe würde sein, die verwundeten Krieger zu bergen und zu versorgen und sich dann mit der gefiederten Schlange im Geiste zu raufen, wer wen von den Blutenden würde behalten dürfen. Er freute sich darauf, er konnte die Todesboten der Schlange bereits spüren, alle warteten darauf, dass es losgehen würde. Alle spürten das Blut kochen. Und Voodoo nahm noch einen tiefen Schluck des Agavenschnapses. Er würde besser heilen können, wenn die ganzen Stimmen in seinem Kopf endlich einmal ruhig wären.
Nun musste er nur noch auf das Signal warten und sich dann zu den Jungkriegern und Evi begeben.
Mit ihnen würde er streiten, sie würde er bergen, sollte es zum Schlimmsten kommen. Er lächelte, als eine Schlange träge durchs Unterholz kroch und seinen Weg kreuzte.


Plötzlich begann es!

Unspektakulär mit einem hustenden Mann, der aus dem Tor gerannt kam. Seine Augen tränten, er riss an seiner kugelsicheren Weste herum, als würde er keine Luft bekommen und wedelte hilflos mit den Armen. Er war solch ein unwürdiger Anblick, so jämmerlich, dass Seeker fast froh war, als sie einen leisen Luftzug zu hören glaubte und der Mann dann zusammenbrach und von der Brücke fiel, als Vincent ihn erwischte.
Und dann spie das sich öffnende Tor endlich ihre Feinde aus!

Die Vulture biss sich auf die Zunge, bis sie blutete und nun jagte die ganze Aufregung durch ihren Leib! Die schwer bewaffneten Männer von Sabal stürmten über die Brücke, wollten sich in Sicherheit zum Waldrand bringen und liefen dabei genau auf ihren Hinterhalt zu. Einzig die nackte Panik, dem Gas zu entkommen, sorgte dafür, ihr Heil im Wald zu suchen.
Keiner von ihnen schien überrascht, Niemand war bereits geschlagen, sie hatten erkannt, dass es sich um eine Falle handeln musste, denn ihr Vorgehen war wie das einer gut geölten Maschine. Seeker freute sich, so würden sie nur noch bessere Opfer für die gefiederte Schlange abgeben.

Wieder ein Lufthauch, wieder ein gefällter Mann, der Scharfschütze tötete ehrlos, doch effektiv.

Und dann trat ihr Feind auf den Plan! Seeker hatte es erwartet und Voodoo es so prophezeit!

Das Tor, welches im Begriff war, sich wieder zuschwingend zu schließen, wurde splitternd und berstend zur Seite geschleudert, als Julio in einer Angriffsbewegung das Tor seiner eigenen Festung zerstörte. Er jagte über die Brücke, überholte seine Leute, die dabei waren, den Dschungel zu erreichen und sich so in die Nähe der Vultureklingen zu begeben. Und Julio spie Feuer, der Jeep stellte sich quer und sein Maschinengewehr ließ den Tod regnen. Blätter, Äste, Baumrinde wurden zerfetzt, sie hörte ein ersticktes Keuchen und spürte, wie Blut auf ihren Rücken rann, als es einen der Krieger hinter ihr erwischt hat. Das warme Blut, das ihren Rücken herunterlief, ließ sie fast erregt erschaudern. Und dann gab sie den Befehl zum Angriff!

Needle hörte das laute, schrille Trillern seiner Anführerin und plötzlich lächelte er. Das Lächeln galt nicht dem Kampf, nicht der Schlacht. Es galt auch nicht seiner Anführerin und nicht seinen Brüdern und Schwestern, die sich heute Zeichnungen verdienen wollten. Es galt einzig und allein seiner Schwester Teeth. Er lächelte, als er mit dem Finger gegen den Nagel in seinem Ohr schnippste und sich dann erhob, einen Speer an seiner Seite, der mal eine Mistgabel gewesen sein musste und dessen Zacken nun zu einem einzigen großen Spieß verdreht worden waren, eine Waffe, die wahrscheinlich grausame Wunden schlagen würde.

Doch dann erstarrte Needle mitten in der Bewegung. Er blickte Evi an, ein Blick, in dem Liebe stand. Und dann brach der Blick entzwei. Ließ Evi alleine zurück.

~Jack~
28.09.2015, 23:40
https://www.youtube.com/watch?v=LCvlXvEpBjE

Als das Camp der Sabals vom Chaos ergriffen wurde, richtete Vincent seine komplette Aufmerksamkeit auf das Tor. Menschen stürmten hustend und stolpernd hinaus, manche mit ihren Händen vorm Gesicht, andere an ihrem Hals kratzend, so als wollten sie einen Fremdkörper aus ihrem Fleisch buddeln. Vincent ignorierte letztere. Sie waren eh so gut wie tot. Doch die, die noch kampffähig wirkten, wurden innerhalb kürzester Zeit ins Jenseits geschickt.

Vincent zielte knapp über ihre Köpfe, den Fokus nach Süden gerichtet, da von dort eine leichte Brise wehte. Er drückte ab, ein Kopf zersprang. Er zielte erneut und ein Schädel zerplatze in seinem Zielfernrohr. Der dritte hatte mehr Glück, zerriss es ihm doch nur das Ohr bevor er ins Wasser stürzte.

Neue Schreie mischten sich ins Chaos. Die Vultures machten sich auf den Weg zur Schlacht. Vincent war kurz abgelenkt und bemerkte dann einen Lichtreflex in der Ferne. Er kam vom südlichen Wachturm, genau gegenüber von dem, auf dem er sein Scharfschützengewehr erbeutet hatte. Das Sarin war scheinbar nicht in der Lage, auf dieser Höhe zu wirken. Und dies wäre Vincent beinahe zum Verhängnis geworden.

Er warf er sich herum und spürte Blut auf seiner Wange explodieren. Hätte er nicht zuvor das Gewehr losgelassen, wäre diese mittlerweile Schrott. So stürzte es nur zu Boden, während zwei Schüsse in den Boden eindrangen. Doch Vincent war nun außer Sicht. Der Schütze hätte schon den Stein durchbohren müssen um ihn noch zu treffen. Nur hier zu hocken wäre aber nutzlos. Er musste weiter schießen.

Plötzlich flog in der Nähe ein Fenster auf. Schreie drangen von innen zu ihm herüber.
“Wo ist der Penner? Ich kann nichts sehen! … Hinter einem Stein versteckt?” Der Rest ging in donnerndem Maschinengewehrfeuer unter.

“Shit!”

Hätte Vincent sich mal doch um die Hütte gekümmert. Aber jetzt war es zu spät. Und als er über seine Deckung schaute, erblickte er ein halbes Dutzend bis an die Zähne bewaffnete Männer durch das Halbdunkel der Hütte huschen. Vermutlich lauerten im Inneren noch mehr, aber nur drei von ihnen sprangen aus dem Fenster und bewegten sich auf seine Position zu. Allerdings nur bis zur Hälfte des Weges. Danach griff einer an seinen Gürtel und zog eine Granate hervor.

“Das soll doch wohl ein Witz sein!”

Die Granate flog und Vincent hastete davon, eine Hand um das Scharfschützengewehr gekrallt. Sein Kleidung wurde von Steinen aufgerissen als er so nah wie möglich am Boden entlang flüchtete. Hätten seine Gegner ganz genau hingesehen, hätten sie seinen sich davon bewegenden Körper sicherlich entdecken können. Sie schienen aber fest in der Annahme, dass er nichts mitbekommen hatte. Und dann explodierte der Wald.

Vincent war weit genug weg um nicht davongeschleudert zu werden. Seine Ohren fingen aber an zu piepen. Es war furchtbar. Er konnte gar nichts anderes mehr hören. Aber er wusste, was nun zu tun war. Er kauerte sich hinter einen Baum und wartete auf seine Feinde. Diese stiefelten kurz darauf in den Explosionskrater, einer nach vorne schauend, die anderen zur Seite hin Deckung gebend.

Vincent schnappte sich einen in der Nähe liegenden Stein und schleuderte ihn so weit wie möglich von sich. Er flog über den Kopf der Sabals und knallte gegen einen Baum. Alle drei richteten ihre Waffe nach Norden und feuerten was das Zeug hielt. Währenddessen sprang Vincent aus seiner Deckung und richtete sein Scharfschützengewehr auf den Sabal, der ihm am nächsten stand. Dessen Gehirnmasse spritze auf den Hinterkopf seines Kumpels. Dieser hielt inne und griff sich genau in dem Moment an den Kopf, als Vincents Kugel sich daran machte diesen zu durchbohren. Der dritte Sabals sprang schreiend in Deckung, was Vincent nur sehr dumpf vernehmen konnte. Das Piepen war immer noch zu stark, weswegen er keine Ahnung hatte, was sonst so vor sich ging.

Holz zersprang über Vincents Kopf und Splitter bohrten sich in sein Fleisch als er zur Seite rollte. Das Gewehr blieb hinter ihm zurück, aber auf diese Entfernung konnte er es sowieso nicht nutzen. Von daher griff er zu seiner Pistole und feuerte in die generelle Richtung wo der Sabal verschwunden war. Half ihm mangels Audio-Feedback in keinster Weise, aber verschaffte ihm vielleicht ein paar Sekunden.

Die Kugeln des Sabals folgten ihm, also preschte er zurück, darauf hoffend seinen Gegner zu überraschen. Dieser hatte sich hinter zwei nah beieinander wachsenden Bäumen versteckt und feuerte Salve über Salve, stets darauf achtend nur wenige Kugeln zu verschwenden. Vincent richtete seine Pistole auf dessen Arm und feuerte.

Der Sabal schrie auf und fiel hinter seine Deckung. Sein Arm blutete wie Sau, aber die Kugel hatte es nicht geschafft ins Fleisch einzudringen. Vincent konnten sich nicht sicher sein und schlich deswegen von der Seite an seine Position heran, die Waffe stets nach vorne gerichtet.

Ein dumpfer Schrei erreichte Vincents Ohren und sein Kopf wirbelte zur Seite. Ein vierter Sabal hatte sich vom Haus genähert und seine Waffe war direkt auf Vincent gerichtet. Kugeln durchstießen dessen Schulter und sein Körper wurde zur Seite gerissen. Sein rechter Arm schoss dabei in die Höhe und drückte so oft wie möglich ab.

Als er zu Boden stürzte und fürchterliche Schmerzen seinen Körper durchzogen, fiel der Sabal ebenfalls. Ein Kugel hatte die Rückwand seiner Kehle durchbohrt. Röchelnd griff er sich an den Hals, den Krater mit Blut besudelnd. Lange konnte er so nicht ausharren. Und schießen schon gar nicht.

Schwer atmend drehte Vincent sich auf seinen Rücken. Seine Schulter pulsierte als hätte jemand mit einem Hammer zugeschlagen. Er wollte nicht schauen wie schlimm die Wunde war. Konnte momentan eh nichts gegen sie unternehmen. Außerdem bemerkte er, dass seine Augen plötzlich schlechter wirkten. Noch immer die Pistole haltend zog er seine Brille von der Nase weg. Eins der Gläser fehlte und das andere hatte einen Riss.

„Klasse … weil es auch so viele Optiker am Arsch der Welt gibt...“

„Als o—ch einen Opt—chst.“

Vincent drehte seinen Kopf und sah den dritten Sabal aus dem Unterholz wanken. Blut tropfte von seiner Hand auf den Boden, aber die andere hielt das Gewehr direkt auf Vincents Brust. Er riss seine Pistole in die Höhe und fühlte plötzlich eine tiefe Leere in sich drin. Sie folgte einem stechenden Schmerz und brachte ein Gefühl der Schwerelosigkeit mit sich.

Ein Klicken erklang von Vincents Pistole. Das Magazin war leer. Fassungslos starrte er auf seine Hand und in das grinsende Gesicht des Sabals.

„Das has—un davon. Hättest dich li—eine Bibliothek verkrie—ollen.“ Mit diesen Worten schritt er näher, seine Waffe auf Vincents Brust drückend. Vincent ergriff diese mit schwindender Kraft und riss sie seinem überraschten Gegner aus der Hand. Sekunden später durchdrang ein einzelner Schuss das Piepen in Vincents Gehörgang. Der Sabal sackte zusammen und kam auf Vincent zu liegen.


https://www.youtube.com/watch?v=0e4Crth_Hb8

„Das wars dann also. Mein großer Auftritt aus sicherer Entfernung … und dann wurde ich doch noch fertig gemacht. Gottverdammte Penner.“ Er stemmte sich gegen die Leiche des Sabals und die Leere in seinem Brustkorb wuchs. Einzig der Schmerz in seiner Schulter hinderte ihn daran das Bewusstsein zu verlieren. „Hoffentlich hatten die anderen mehr Glück. Ansonsten war das ein sehr sinnloses Unterfangen.“

Stöhnend richtete er sich auf und ließ dabei den Gürtel des Sabals mitgehen. Zwei Granaten hingen von diesem herab. Genau das was Vincent in seinem Zustand noch gebrauchen konnte. Stöhnend und blinzelnd wankte er auf den Rand des Waldes zu. Der Krater ließ ihn fast zu Boden stürzen, weswegen er all seine Kraft in seine Beine verlagerte. Sie fühlten sich an wie Blei. Und der Rest seines Körpers folgte geschwind.

„Zumindest kann ich diesmal noch was gutes tun.“ Er sah seine Geschwister in einer dunklen Ecke kauern. Ihre Eltern waren schon seit Tagen tot. Seine Mutter zerquetscht und aufgefressen, sein Vater zombiefiziert. Sie hatten seiner grauenhaften Existenz kein Ende bereiten können. Immerhin war es doch nur ein Virus oder eine Krankheit. Ein Anfall von Wahnsinn. Etwas, das geheilt werden konnte. Hah … wenn es doch nur so einfach gewesen wäre.

Eine Kugel traf Vincent in den Magen. Ein weiterer Sabal hatte ihn erblickt. Doch diesmal war er nicht aufzuhalten. Nicht solange sein Herz noch schlug und sein Hirn arbeiten konnte. Der Sabal schoss und schoss, aber Vincent lief immer schneller, eine der Granaten bereits fest umschlungen.

Sein Bruder schrie als ein Zombie die Tür ihres Verstecks einriss. Er war zu frisch, zu mächtig. Und seine Nase hatte durch das offene Fenster neben dem Vincent stand ihr köstliches Fleisch gerochen. Vincent preschte nach vorne um ihn aufzuhalten, doch dann kam von der Seite ein Stuhl angeflogen. Der Zombie drehte sich um und erblickte Vincents Bruder. Unter dessen Hintern breitete sich eine Pfütze aus, während seine Schwester in die gegenüberliegende Ecke floh.

Vincent packte den Zombie von hinten, aber der Geruch von Menschenfleisch und Urin war ein stärkeres Lockmittel. Er riss den Jungen in die Höhe und machte sich daran seine Zähne in sein zappelndes Fleisch zu schlagen. Vincent packte die Kreatur am Hals und zog ihn nach hinten, aber es bewirkte so gut wie nichts.

„Lass ihn los du gottverdammte Missgeburt!“ Vincent rammte sein Knie in die Weichteile des Zombies, aber diesen kümmerte das nicht. Sein Zähne kamen näher und näher … und dann stieß Vincents Bruder einen markerschütternden Schrei aus, welcher in einem Gurgeln unterging.

Vincent taumelte rückwärts, seine Augen weit aufgerissen. So konnte es nicht enden. Er hätte seinen Bruder schützen müssen. Hätte sich wenigstens zwischen ihn und diese Kreatur werfen müssen. Stattdessen konnte er nur flüchten, seine Schwester am Arm gepackt. Sie schrie ihn an, flehte dass sie umkehren sollen, dass sie ihren Bruder doch noch retten müssen. Purer Wahnsinn. Sie mussten so weit wie möglich weg. Aber es war nie weit genug. Und binnen kurzer Zeit war er gezwungen ihr eine Kugeln in den Kopf zu jagen. Immer noch besser als in einen Zombie verwandelt zu werden.

Mehr tot als lebendig machte Vincent die Granate scharf und stürzte damit in die Arme des totenbleichen Sabals. Er hatte so viele Kugeln in Vincents Körper gejagt, dass dieser schon längst hätte tot sein müssen. Und genau deswegen hatte er aufgehört zu feuern. Ein fataler Fehler der in einem gewaltigen Feuerball endete.

Alle Sabals die in der Hütte waren starben binnen Sekunden. Aber Vincent spürte die Explosion nicht mehr. Er hatte seinen Zweck erfüllt. Vielleicht war das Jenseits angenehmer...

wusch
28.09.2015, 23:42
Frank konnte einfach nicht anders, er dreht den Kopf weg, als das Sterben durch das Sarin begann. Er konnte den Anblick einfach nicht ertragen und er würde den Klang der sterbenden Menschen noch lange hören. Er war es gewesen, der das Sarin geholt hatte. So fiel nun alles auf sie zurück, denn das hatten sie den Vulture antun wollen. Nun kosteten sie von ihrer eigenen 'Medizin'. Es half nicht sonderlich viel es so zu drehen, nur ein bisschen konnte er sich auf diese Art besser fühlen. Er war kein Mann, der nach dem Motto 'Auge um Auge' lebte. Doch er hatte sich dazu entschlossen mitzumachen. Für Adam, für die Welt. Für 5 dumme Batterien mussten nun so viele Menschen sterben. Hoffentlich geht es den unschuldigen gut, hoffentlich überleben sie es. murmelte er, als er wieder hinsah und die ersten, vom Sarin dahin gerafften Leichen sah. Dies hier war anders als ein Kampf gegen Zombies. Es waren fühlende, denkende Menschen die einfach nur das Pech hatten auf der falschen Seite zu stehen.
Sein erster Schuss galt keinem Angreifer sondern einem sterbenden, tödlich verletzt von der Klinge eines Vulture lag er auf dem Boden und starb einen langsamen, qualvollen Tod. Er richtete seine Pistole auf seinen Kopf und drückte ab. Mehr konnte er nicht für ihn tun als ihm zumindest ein unnötiges Leiden zu ersparen. Nach noch einem Schuss auf einen Mann mit Sturmgewehr musste er in Deckung gehen um Julios angriff zu entgehen. Er wollte einen Schuss setzen um ihn zu töten doch er kam nicht heran. Der Kampf wogte zu wild um ihn zu sicher zu treffen ohne einen verbündeten zu treffen. Also konzentrierte er sich auf einen von Julios Männer und sorgte dafür, dass sie alle so schnell und schmerzlos wie möglich starben.
An dieser Schlacht war nichts glorreich, sie war einfach nur grausaum und blutig. Kugeln und Granaten flogen, Klingen Speere trafen auf menschliches Fleisch und das explodieren der Granaten war deutlich zu hören und lähmte ihn einmal kurzzeitig, als eine nur einige Meter hinter ihm explodierte, jedoch weit genug entfernt, um ihn nicht zu treffen. Er schoss schnell und sicher, jede seiner Kugeln traf das Ziel doch am liebsten setzte er die Genauigkeit über die Geschwindigkeit. Verdammt! dachte er, als er den Luftzug einer nur Knapp an seinem rechten Ohr vorbeisausenden Kugel spürte. Er bewegte sich rasch zur Seite und wirbelte herum. Er konnte in dem Getümmel nicht ausmachen wer auf ihn geschossen hatte, also blieb ihm nichts anderes übrig, als von nun an vorsichtiger vorzugehen. Er hoffte, hier auch lebend wieder herauszukommen. Er hatte nicht das große Zehren überlebt um hier nicht wieder herauszukommen.

Mephista
28.09.2015, 23:47
Das Sarin einzusetzen war so verdammt ehrlos.
Es machte sie nicht besser als El Asustin und seine Sippschaft von dreckigen Feiglingen.
Léo kontrollierte, ob ihr Jutebeutel fest genug um ihre Hüfte gezurrt wurde. Álvaro konnte sie bei solch einem Kampf nicht gebrauchen, eigentlich gar keinen überflüssigen Ballast, aber hier ging es um die Familie.
Als Seeker zum Angriff trillerte, sprang Léo nicht sofort los in die Schusslinien der Waffen der Sabals wie ihre neue Schwester und viele Vulture, sondern machte sich in der Sicherheit der Büsche daran, die größten Feiglinge abzufangen und zu richten. Wenn sie zu Julio wollte, musste sie so oder so warten, bis ihm und seinen Leuten die Munition zumindest zu Neine ging.
Ihr Körper stand noch immer so in Flammen von all dem Frust, Schmerz und Zorn, der sich diesen Tag aufgestaut hatte, dass er ohne großes willentliches Lenken ihrerseits agierte. Der regelrechte Berserker-Modus.
Die Kugeln flogen überall. Schreie- sterbende, anstachelnde, warnende.
Einer unter ihnen an sie gewandt:
„Schwester! Ich hab schon 4!“

Die rasenden Latina musste grinsen und schrie Seeker zurück:
„Bei mir sinds 7!“, ein Mann kam direkt auf sie zugerannt, direkt in ihre Klinge. „Acht!“

Das wilde Knurren ihre Schwester war durch das Getümmel klar zu hören und noch motivierter stürzte sie sich zurück in die Schlacht.
Das hier war die Welt, wie sie nun war, perfekt zusammengefasst. Reiße anderen den Arsch auf, oder sie tun es mit Dir. Früher oder später lief es immer darauf hinaus, da konnte man vorher noch so lieb miteinander tun.
Ein Vorteil, wenn man komplett alleine war, war, dass man nicht so einfach verletzt werden konnte, da jeder, den man liebte, schon tot war. Die Maxime, nach der sie leben wollte. Aber sie musste sich eingestehen, dass es ein großes, wundervolles Gefühl war, sich als Teil einer wirklichen Familie zu fühlen. Ein lang vergessenes Gefühl.
Das Problem war nur, dass man dadurch verletzlich wurde. Also musste sie die Verluste so klein wie möglich halten und am besten selbst auch nicht drauf gehen.
Ein schneller Rundumblick verriet ihr, dass ihre Kumpanen soweit wohl noch alle wohlauf waren bis jetzt, also machte sie sich daran, sich auf einen besonders muskelbepackten und schwerbewaffneten Sabal zu stürzen. Ihm sein schnuckeliges Maschinengewehr abzunehmen war noch leicht, aber als er ihr mit voller Kraft gegen die linke, immernoch verletzte Schulter schlug, setzte Léos Betriebsystem für einen Moment aus und die Welt wurde ein Mischmasch aus Farben und flackernden Sternchen. Als sie wieder zurückkam, hatte der Mann ihr ihre Machete abgenommen und wollte sie damit aufschlitzen, als ein brachialer Kampfschrei ertönte und er aus Léos Blickfeld verschwand. Verblüfft sah sie sich um und erkannte Seeker, die ihm von hinten angesprungen, ihm ihre Sichel in den Nacken getrieben hatte und nun auf seinem toten Körper ein paar Meter durch die Gegend schlitterte, ehe sie in einem halsbrecherischen Salto von ihm runter sprang und grazil landete.
„Der zählt aber nur als Einer!“

„Gern geschehen!“, meinte Seeker fast schonsarkastisch, ehe sie Léo ihre Machete zuwarf.

Eine gewaltige Explosion einer Hütte zog die Aufmerksamkeit auf sich. Nicht nur der beiden amazonenhaften Frauen. Auch Julio wandte sich einen Moment ab von seinem unmittelbaren Kampfgeschehen.

Gleichzeitig stürmten sie beide auf den Jeep zu und schnetzelten auf ihrem Weg Sabal um Sabal nieder.
Gerade sprang Seeker seitlich auf das Gefährt, als El Asustin sich wieder umdrehte und instinktiv das Maschinengewehr umschwang. Schnell duckte sich die Anführerin, um dem Kugelhagel auszuweichen und versuchte näher zu kommen. Unterdessen hatten sie auch Julios engste, weil am nächste am Jeep stehenden, Männer und Frauen bemerkt. Léo versuchte so gut es ging ihrer Herrin zu werden. Zum Glück konnten sie sich aufgrund der schieren Masse an Gegnern nicht als Gruppe um eine einzige Frau kümmern.
Eine unaufmerksame Sekunde nutzend erklomm sie geschmeidig das Auto, auf welchem der Sabalboss sein Machienengewehr nun als Mischung aus Feuer- und Nahkampfwaffe gegen Seeker einzusetzen, die durch diese seine Verteidigung durchzubrechen versuchte.
Léo wollte ihm gerade die Machete in den Rücken rammen, als sie abrutschte und sich quer über den Jeep legte. Der harter Aufprall ließ Julio herumschnellen und ein Kampfmesser zücken. Er hatte verdammt gute Reflexe.
Ein harter, unerbitterlicher Kampf zwischen den dreien entbrannte, in dem er seinen beiden Kontrahentinnen Alles entgegensetzte, was er konnte, doch durch die Erschöpfungstaktik der Beiden schließlich überwältigt wurde.
Seeker warf ihn hart auf den hinteren Teils des Jeeps und war sofort über ihm, bereit, den finalen Streich zu tätigen. Doch Léo hielt sie zurück. Nach einem intensiven Blickwechsel schien ihre neue Schwester zu verstehen und machte ihr Platz.
„Du hattest keine Chance, Cabrón. Die richtige Familie wird das Revier hier endlich wieder übernehmen.“

Er wehrte sich noch immer, versuchte jeden kleinen Fehler auszunutzen, doch sie hatten ihn nun.
„Oder hatten Du und Deine Bande räudiger Parasiten geglaubt, die Arrellano-Felix würden sich nie revanchieren?“

Ungläubig starrte er ihr entgegen.
„Aber wie, das-....diese Augen...“

„Jaaah, ihr habt meinen geliebten Vater bis ins Mark gedemütigt, doch dafür bezahlst Du heute.“

Seine Pupillen weiteten sich, blanker, unverhohlener Hass stand in ihnen.
„Mein Vater hätte Fransisco damals erschießen sollen... und Dich gleich mit, Puta! Ich hoffe, er liegt irgendwo verstümmelt herum und das wäre noch zu gut für ihn!“

Er spuckte ihr ins Gesicht. Sie ignorierte das geflissentlich.
„Ohhh ja, Papa liegt verstümmelt irgendwo herum, wie Deiner. Doch im Gegensatz zu dem alten El Asustin hat meiner teilweise noch viel Leben in sich...“

In Windeseile knüpfte sie den Jutebeutel auf, eine Cámpuschil-Blüte fiel herab. Kurz wühlte sie herum, ehe sie mit einem Ruck einen abgetrennten Kopf hervorzog. Der einen Maulkorb trug. Und sich bewegte.
„Ich denke, Du solltest es Papa ruhig selbst sagen, solange Du noch kannst, Julio El Asustin.“

Routiniert löste sie den Maulkorb und es ging ein Ruck durch den Schädel Fransisco Javier Arellano-Felix’. Sein Kiefer klackerte, hungrig starrten seine milchigen Augen auf den Sohn seines alten Feindes herab.
Der Hass in Julios Augen vermischte sich mit Panik.
„Du bist doch komplett wahnsinnig!“

Sie überging seine Schreie komplett, auch entging ihr das Entsetzen, dass in Seekers Gesicht stand. Etwas fast Liebevolles huschte über Léos Gesicht und ihre Stimme nahm einen schaurig süßen Unterton an:
„Er bekommt so selten zu essen und sehnt sich doch immer danach. Sieh es als Ehre an, Cabrón. Das hier ist noch zu gut für Dich...“

Und ließ den Kopf auf Julios Brust hinabsinken, wo sich das, was einmal Léos Vater war, gierig daran machte, seine Zähne durch den Stoff ins Fleisch zu graben und zu fressen.

Julio wand sich, schrie wie noch nie zuvor in seinem Leben, während Léo ihn unerbittlich festhielt und sich der Zombiekopf weiter und weiter fraß.
Als sein Widerstand und Geschrei verstummte, der Körper erschlaffte, durchfuhr sie eine wohlige Wärme.
Sie hatte gewonnen. Ihre Familie hatte gewonnen.
Nachdem der Maulkorb wieder an seinem Platz war, wurde ihr „Papa“ wieder sicher in den Beutel verstaut.
Ihre Augen trafen die Seekers, die unschlüssig schien, was sie tun sollte.
Tief atmete Léo durch. Normalerweise war es ihr egal, was die Leute von dieser Sache hielten (falls sie es überhaupt jemals mitbekamen), aber etwas in ihr wollte, dass Seeker es verstand.
„Er ist meine ganze Familie...war, bis ich auf Dich traf. Er ist Alles, was ich auf dieser Welt noch wirklich liebe.“

Sie stand auf.
„Wir müssen unseren Brüdern uns Schwestern helfen, die Schlacht ist noch nicht vorbei.“

Lynx
28.09.2015, 23:47
Vor der Schlacht spürte Evi ihr Herz hart gegen ihre Brust hämmern, aber irgendwie fühlte sie sich trotzdem seltsam ruhig. Um sie herum waren Mensch, von denen sie sich beinahe gut behütet abgeschirmt fühlte. Frank konnte sie nicht sehen, aber sie wusste, dass er sie alle schützte so gut es ging. Hinter sich spürte sie fast die Wärme von Voodoo, der erwartungsvoll summte und wartete. So wie viele Vultures - darunter irgendwo natürlich auch Seeker und Léo. Sogar Needles wagte sich in die Schlacht, und sie suchte seinen Blick häufig, weil sie ihn beruhigen wollte und es auch sie selbst beruhigte, ihn anzusehen. Und noch etwas weiter rechts von ihr konnte sie Jäger erblicken, der konzentriert wirkte. Als sie kurzen Blickkontakt aufbauten, nickte er ihr entschlossen zu, und sie erwiderte die Geste. Sie waren in diesem Moment nicht mehr die Menschen, die sie kannten. Sie waren nun Krieger, völlig auf die bevorstehende Schlacht konzentriert.

Ein paar unspektakuläre Szenen später - Vincent und das Sarin hatten gute Arbeit geleistet - gab es dann plötzlich ein fulminantes Rattern, das in den Bäumen knallte wie Dynamit. In dieses mischte sich schließlich Seekers schrilles Trällern, und Needles wirkte nicht mehr so nervös. Er schnippte mit dem Finger gegen sein Ohr, und Evi tat es ihm grinsend gleich.
Und dann passierte es.


https://www.youtube.com/watch?v=yJ_R_dmPhX4

Evi sah, wie er fiel, und es kam ihr vor, als würde er ewig fallen. Sie wusste, dass sein Kopf gleich hart auf den Boden knallen würde, seine Arme regungslos neben ihm zum liegen kommen würden, und er nicht mehr aufstehen würde. Aber alles was sie sah war, wie seine Haare durch die Luft segelten, und sein Körper für den Bruchteil einer Ewigkeit zu fliegen schien - gemeinsam mit dem großen Vogel, oder der gefiederten Schlange.
Trotz des Kampfgetümmels, den Schussgeräuschen und den vielen Rufen und Schreien hörte sie genau, wie Needles auf dem Grund aufkam.

Und dann sah sie geschockt auf, sah den Mann, der dies getan hatte, und ein Schwall aus heißer Wut bäumte sich in ihr auf. Von irgendwo hörte sie Stimmen und weitere Schüsse, und um sie herum bewegten sich schemenhaft die anderen, tapferen Kämpfer. Aber Evi nahm nichts mehr wahr, hörte nichts mehr, fühlte nur brennende Tränen in ihren Augen und den Drang, einen lauten Schrei loszulassen. Sofort stürmte sie los, ihr Beil hatte sie noch nie so schnell gepackt, wie in diesem Moment, und mit nie vermuteter Kraft sprang sie wie eine Wildkatze auf ihren Gegner. Dieser Mann... dieser Kerl... dieser •••••••.

Der ••••••• war überrascht, wich aber schnell genug zur Seite, dass Evi stolperte. Aber diesmal verschwendete sie keinen Gedanken daran, dass sie irgendeinen Ersatzplan brauchte. Ihre Gedanken waren voll von einer tiefen Verzweiflung, deren Schmerz sie mit Hass verwechselte. Sie rappelte sich gar nicht erst auf, sondern haute ihr Beil mit aller Wucht in die Ferse dieses Mörders. Er verzog das Gesicht vor Schmerz und sackte etwas in sich zusammen, und sofort hieb Evi in seine Kniekehle. Sie spürte einen kurzen Widerstand, der schließlich wie eine Scherbe zersplitterte. Der Gegner ging nun in die Knie, und ohne zu zögern hob sie erneut ihre Hand, traf aber erst nur heftig seine Schulter, weil sie nicht mehr geduldig genug war, genau zu zielen. Sie hatte alle Mühe, das Beil wieder aus dem harten Knochen zu bekommen, so eine Kraft legte sie in ihre Schläge, und währenddessen traf sie irgendetwas Hartes.

Es drehte sich plötzlich die ganze Welt um sie herum. Ihr Blick war nach oben gerichtet, ihr Kopf tat weh, und ihr Hintern auch irgendwie. Als Evi erkannte, dass sie offensichtlich unversehrt war, richtete sie sich schnell auf und sah, dass Jäger sich auf einen anderen Sabal gestürzt hatte. Seine Hand hing in einem merkwürdigen Winkel von seinem Arm, neben dem eine tiefschwarze Pistole lag. Sie konnte noch nicht richtig verarbeiten, was geschehen war - Jäger hatte sie wahrscheinlich gerettet und genau im richtigen Moment aus dem Schussfeld eines Gegners gestoßen - , denn alles was sie wollte, war den ••••••• zu erledigen. Sie hatte es nun satt.
Mit einem wütenden Zischen beim Ausatmen trat sie zu dem Mann, der vor Schmerzen wimmerte, und zog ihm das Beil energisch aus der Schulter. Diesmal klappte es sofort. Voller Hass blickte sie ihn an, und bevor ihre Klinge im Nacken des verdammten Mörders landete, flüsterte sie: "Du hast meinen Bruder getötet."

Als sie nun wieder versuchte, das verdammte Beil aus dem nun leblosen Körper zu ziehen, tropften heiße Tränen auf ihre Hand und auf den Nacken des Toten, wo sie sich mit Blut vermischten. Plötzlich fühlte sie sich schwach, und sie wollte nichts weiter als zu Needles. Sie wollte ihm erzählen, dass sie ihn gerächt hatte, und sich einfach neben ihn legen, damit er nicht einsam war.
Doch schon nach kurzer Zeit kam Jäger, zog mit einem Ruck an ihrem Beil und zerrte sie forsch ein Stück weiter. Er hatte überall kleine, rote Spritzer, von denen wahrscheinlich keiner aus seinem eigenen Blut bestand. "Niemals ablenken lassen, du weißt doch?", gab er unter knirschenden Zähnen hervor, während er verwirrt ihre nassen Wangen betrachtete. Nun begann Evi völlig unkontrolliert zu weinen. "Aber er war mein Bruder! Er ist nur für mich in diesen Kampf gegangen! Wie soll ich denn jemals..." Sie verschluckte sich beinahe an ihrem eigenem Schluchzen, und Jäger patschte ihr kurz etwas unbeholfen auf den Rücken.
Aber er hatte keine Zeit zu warten, bis sie sich von selbst beruhigte, also packte er die Taucherin gleich danach fest an den Schultern und sah ihr ernst in die Augen. "Nicht jetzt, später. Er nicht gewollt hätte, dass du nicht kämpfst und alles gibst. Du warst doch stolze Kriegerin in seine Augen, oder? Du jetzt bist nur Haufen Elend." Die Taucherin schluckte. Sie musste das Bild abschütteln, das ihr stets im Kopf herumtanzte. Das von Needles, wie er ihr den Nagel gegeben hatte. Oder den Schmuckgürtel. Oder den Spiegel. Wie er ihr das Tattoo erklärt hatte. Aber Jäger hatte recht. Nagelohr war stolz gewesen ihr Bruder zu sein, weil sie eine Kriegerin war. Teeth Vulture. Und Vultures weinten nicht. Vultures kämpften.

Evi nickte dem Russen, der währenddessen wachsam die Umgebung gemustert hatte, langsam zu. "Du hast recht. Danke." Entschlossen atmete sie durch. Ihr Hände zitterten, aber sie ballte sie zu Fäusten und dann gab Jäger ihr ihr Beil zurück. Nicht jetzt. Später. Wenn alle Gegner besiegt waren, würde sie trauern und sich ordentlich verabschieden. Ich stecke für dich ein, ja? Und du steckst für mich ein. Kein Problem." Evi schaffte ein leichters Lächeln und legte dem Russen eine Hand auf seine Schulter. "Dann bin ich jetzt dran."
Und damit stürzten sich die beiden wieder ins Gefecht, Seite an Seite, damit sie sich gegenseitig den Rücken freihalten konnten.

truecarver
29.09.2015, 00:02
Allmählich arbeiteten sie sich vor, von den sumpfigen Feldern bis in den angrenzenden Wald. Die Wirkung des tödlichen Gases war nicht zu übersehen, selbst auf dem schwach vom Mond erleuchteten Schlachtfeld und dem markerschütternden Krach um sie herum, wirkte sein Einfluss nur zu deutlich auf den Feind. Evi und Jäger pirschten von Baum zu Baum, duckten sich hinter hüfthohen Sträuchern, umzingelten die desorientierten Sabalkämpfer um aus dem toten Winkel die Klingen in ihren Körpern zu versenken. Waren sie tatsächlich alle Kämpfer? Jäger hatte seine Zweifel. Er massakrierte Frauen, die sich in schierer Agonie den Bauch hielten. Vom Alter gekrümmte Rücken, gebogene Silhouetten im Mondlicht gingen wie gefällte Bäume zu Boden, als er und Evi sie methodisch niederstreckten. Seine eigenen Worte kamen ihm in den Sinn: Jetzt ist keine Zeit für Moral, die hebt man sich für sichere Zeiten auf. Er erstickte den aufkeimenden Zweifel in seinem Bauch, forcierte ihn zurück in das unendliche Labyrinth seiner Eingeweide. Die Kletteraxt kannte keine Moral. Sie bohrte sich gierig in die Weichen Körper, trug das Blut der Gefallenen von einem Leib in den Nächsten. Jäger hatte das Gefühl, es war nicht sein Arm, der die Axt führte, sondern die Axt selbst, die ihn hinter sich her zog, die seinen Blutrausch nährte. Erneut schlug er zu, erlegte irgend jemanden, irgend einen der ihm in die Quere kam. War wohl der Sohn einer Mutter, der Stolz eines Vaters, vielleicht die Liebe einer Frau. Jetzt nur noch ein Beutel mit Därmen, Flüssigkeiten und dem Gift, das darin rumorte. Mit aufgerissenem Maul lag er zusammengekrümmt auf der weichen Erde, die Pupillen nach oben gerichtet zum teilnahmslosen Mond, als wolle er ihn um Hilfe anflehen. Freiwild. Heimatlose Hunde. Jägers Blick fiel auf Evi, die in dem Moment einen gesichtslosen Sabal mit einem heftigen Tritt in den Unterleib zum Stürzen brachte. Schnell warf sie sich auf ihn drauf und drückte das Beil mit beiden Händen auf seinen Hals, während er sich verzweifelt dagegen stemmte. In der Position hatte er keine Chance. Die scharfe Klinge kam immer näher, überwand nach und nach den Widerstand, presste sich auf die blasse Haut bis von dem panischen Schrei nur noch ein flehendes Wimmern übrig blieb. Er gab auf. Die Klinge bohrte sich mit einem heftigen Ruck in den Hals, drang bis zur Hälfte an die Luftröhre und bleib ruckartig stecken.

Ein Schlag traf Jäger am Kopf. Er taumelte einige Schritte vorwärts, hielt sich den schmerzen Scheitel mit der Hand. Hinter sich vernahm er eine Bewegung und reagierte, wich dem nächsten Schlag aus und brachte sich in Position. Vor ihm stand ein Berg von einem Mann. Unter den abgerissenen Ärmeln zeichnete sich ein gigantischer Bizeps ab. Der Kopf war kahlgeschoren, darunter verdeckte ein verfilzter schwarzer Bart das hässliche Gesicht. Erneut holte er aus und schwang die Pranke in Jägers Gesicht. Der Angriff war brutal, unüberlegt, aber mit einer Kraft, die den Schädel eines normalen Menschen wie eine Wassermelone zerschmettern konnte. Für einen Riesen war er schnell, zu schnell befand Jäger und wich den Schlägen aus so gut er konnte, beharrlich die Gelegenheit abwartend, selbst zuschlagen zu können. Doch dieser Moment kam einfach nicht, die Arme schossen hervor, boten keine offene Stelle für einen Gegenschlag. Jäger sprang von einer Seite zur Anderen, bohrte die Spitze seiner Kletteraxt immer wieder in die großen Fäuste und die breiten Unterarme. Er hatte das Gefühl mit einer Nadel auf ein Nadelkissen einzustechen. Der Andere verzog keine Miene, während Jäger ihm die Wunden zufügte. Als er seitlich neben ihm zum Stehen kam bei dem Versuch, ihn schnell genug zu umkreisen um den ungeschützten Rücken zu treffen, fiel ihm etwas Sonderbares ins Auge. Der Riese war nahezu blind. Mehrmals schlug er in die leere Luft, dorthin wo er Jäger vermutete. Das Sarin hat seine Wirkung also nicht ganz entfalten können. Seine Körpergröße muss die Wirkung verlangsamt haben und die wilde Bestie wusste nicht wo genau sie ihren Blutrausch abladen konnte. Jäger zwang sich innerlich zur absoluten Ruhe. Er trat einige Schritte zurück, darauf bedacht, kein Geräusch zu machen. Der Waldboden war ihm so vertraut, es war die Bühne auf dem er seit Kindheitstagen das militärische Ballett aufführte. Der Andere stand mit dem Rücken zu ihm gewandt und schlug immer noch wild um sich. Dann presste er die Hände aufs Gesicht und ein gutturaler Schrei entwich seiner Kehle, als das Gift sich nach und nach im Körper ausbreitete und ihm die Sinne raubte. Es war Zeit dem ein Ende zu setzen. Jäger preschte leichtfüßig los, die Axt würde in wenigen Augenblicken das Blut seiner Leute in den hünenhaften Körper tragen. Unter seinen Stiefeln knackte ein Stock. Sofort richtete sich der Riese wieder auf, drehte sich blitzschnell um die eigene Achse und holte aus. Jäger konnte in letzter Sekunde ausweichen, duckte sich unter den mächtigen Schlag und legte die ganze Kraft in seinen Eigenen. Die Axt sauste durch die Luft und zerschnitt mit einer gezielten Bewegung die Achillessehne. Das Bein knickte leblos ein und er fiel wie ein Burgturm in sich zusammen. Jäger richtete sich schwer atmend wieder auf. In den Schläfen pochte es und er mochte das Gefühl. Der Sterbende brüllte mit heiserer Stimme, wand sich auf dem Boden wie ein umgestürztes Pferd, das nicht mehr aufstehen konnte und begann sich das Gesicht mit den Nägeln aufzukratzen. Ob das Gas dran schuld war oder die Verletzung, vermochte Jäger nicht mehr zu sagen. Auf dem Gesicht bildeten sich blutige Linien, während die Finger unablässig über die Haut fuhren, schneller und immer schneller.

"Willst du es zu Ende bringen, oder soll ich?", hörte er plötzlich Evi hinter sich sagen. Sie stellte sich neben ihn und folgte seinem Blick. Auch sie war außer Atem, in ihren Augen lag ein wilder Glanz, das Gesicht war mit roten Punkten besprenkelt, die an einigen Stellen zu ausgefransten Flecken zusammenliefen. Sie schauten einander an und fanden in ihren Gesichtern die Augen von Jägern, die über ihrer Beute kreisten, kurz bevor sie sich auf ihn stürzten.

Jäger hob ein letztes Mal seine Axt in die Luft und die rote Farbe des Metalls glänzte im Mondlicht.

Daen vom Clan
29.09.2015, 00:13
https://www.youtube.com/watch?v=uIUapByTJQs&list=PLz6x2aO71Oy4NKuRE3YeOkWwrdbo2WIDZ&index=21

Der Boden war übersät mit den Toten, die Vormachtstellung der Sabal beendet.
Die Jüngsten der Vulture, die noch keine Schlacht hatten schlagen dürfen und auch diesen Kampf aus der Ferne beobachtet hatten, gingen mit kleinen spitzen Werkzeugen wie Schraubenziehern und kleineren Klingen über das Feld und erlöste die Krieger beider Seiten, die unrettbar verloren waren.

Die Schlacht war geschlagen, der Abschied fröhlich und voller Geschichten, die lautstark preisend von den Jungkriegern erzählt wurden.
Die Armee der Sabal war vernichtend geschlagen worden, die meisten ihrer Feinde hatten den Tod gefunden, auch die schrecklich zugerichtete Leiche von Julio hatten sie gefunden. Niemand im Getümmel hatte ihn sterben sehen und die Bissspuren auf seiner Brust gaben zusätzlich Rätsel auf.
Seeker schwieg zu diesem Geheimnis und bewies sich so als loyale Schwester, auch wenn ihr rätselhafter Blick gen Leo Bände sprach.

Wer das erbarmungslose Stechen und Hacken der Vulture überlebt hatte, rannte so weit die Füße ihn trugen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Der Wald und der Sumpf gehörte nun ihren Waffenbrüdern und –schwestern von den Vulture alleine und unbeschreiblicher Jubel brach los.

Seekers Sichel war wie ihr ganzer Leib in Blut gehüllt, als sie im Triumphschrei die gefiederte Schlange anrief.
Voodoo und Evi hatten die Leiche von Needle geborgen und ihn mit seinem Speer in friedvoller Pose neben die anderen Gefallenen gelegt.
Sie arbeiteten beide stumm, doch konzentriert, der Ritualmeister lächelte diesmal nicht. Auch die, die Vincents Leichnam bargen, arbeiteten in stiller und feierlicher Ruhe.

Es gab keine Siegesfeier, zu der es zu bleiben es sich gelohnt hatte, denn alles was gesagt werden musste, war gesagt worden. Lancaster, Haile, Evi und Leo spürten, dass sie hier immer ein Heim haben würden, in das sie zurückkehren würden, jetzt mehr in Sicherheit denn je.

Die Mutigsten der Reisenden aus Shengs Hope begaben sich ein letztes Mal mutig in die Festung der Sabal und bargen die Batterien. Das Gas hatte seine verheerende Wirkung gezeigt, viele der Einwohner lagen verkrampft auf dem Gras, sie hatten sogar eine erstickte Leiche eines Mannes gefunden, der in einer Scheune angebunden worden war, die Festung der Sabal würde noch lange Zeit verseucht bleiben und so eine wahrhaft gruselige Spukgeschichte abgeben.

Was die Reisenden betraft, sie hatten nun alles und konnten ihre Reise fortsetzen.
Um Hautzeichnung, Freunde und Erfahrung reicher waren sie abgereist, nachdem sie Vincents Leichnam an der Baustelle beerdigt hatten. Ihn bei den Vulture zu lassen, hätte dem Skeptiker wahrscheinlich nicht gefallen und bei Vincent konnte man nie wissen, ob er sich nicht noch mit einem zynischen Kommentar aus dem Grab zurückmelden würde. Romero und seine Geliebte waren still und leise gegangen, nachdem Frank ihnen ein Schreiben für Sheng ausgehändigt hatte. Der Bruder von Julio war in Tränen aufgelöst, als er vom gewaltsamen Ende erfuhr, You are hingegen strahlte, als die Nachricht vom Sieg sie erreichte. Und währenddessen hielten sie einander die Hände, als wäre es der letzte Anker im Leben, bevor man in den Wahnsinn abgleiten würde.


Es war ein seltsames Gefühl für Manche, den Wald und die Sümpfe hinter sich zu lassen, andere konnten es wahrscheinlich nicht erwarten, allen war aber gemein, dass sie sich immer an Vincent und das Erlebte erinnern würden. Und nun hatte sie die Reise und die Mission wieder. Noch immer galt es, der Welt einen neuen Anstrich zu verpassen, dem Leben und den Menschen den Funken Hoffnung zu schenken, den es brauchte, sich wieder als Lebende zu fühlen.
Sie waren eine weitere Woche gereist, durch Ödland und Steppe und durch Wüsten, in denen Ruinen ihnen Schutz und Sicherheit bot. Sie kamen dank der Karte von Sheng sehr zielsicher voran, ihr Reiseziel im Nordwesten kam immer näher und ihre ganze Hoffnung lag nun darauf, dass das abgestürzte Flugzeug, dessen stählerner Leichnam als Brücke über diese Schlucht benutzrt wurde, noch vorhanden war.



https://www.youtube.com/watch?v=BLErNuXmj3s

Es wurde Abend, die Schlacht gegen die Sabal lag genau eine Woche zurück und sie näherten sich ihrem Ziel in zufriedenstellendem Tempo.
Mit etwas Glück würden sie, bevor die Nacht vollends über sie herein brach, auch die Schlucht erreichen, die improvisierte Brücke sichern und ein Nachtlager aufschlagen können.
Der Plan klang gut und Zuversicht machte sich breit, als bekannt wurde, dass sie nur noch wenige Meilen von ihrem Ziel trennten.

Die geschulten Sinne von Jegor und von Haile nahmen es als Erstes wahr.
Das Kultistenmädchen spürte mehr, dass etwas nicht stimmte, während Jegor den Geruch sofort identifizieren konnte.
Sie rannten Beide los, ein einzelnes Kopfnicken hatte genügt und dann sehen sie vor sich die Schlucht, schwarzer Rauch stieg auf und das Flugzeug lag zerschmettert am Grund der Schlucht, vielleicht zwanzig Meter unter ihnen. Noch immer leicht brennend, als wäre der "Absturz" erst vor wenigen Stunden erfolgt.

„Sabotage.“, knurrte Jegor mit seinem unnachahmlich russischen Akzent, er hatte sofort den Geruch nach Schießpulver wahrgenommen und wusste, welche Spuren eine gezielte Sprengung verrieten.
Doch die entscheidende Frage blieb vorerst unbeantwortet. Wer hatte ihnen das angetan? Und warum?


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Unzählige Meilen im Nordosten schulterte Steve sein Gewehr und atmete die frische Nachtluft ein. Wingman hatte ihn zur Wache eingeteilt und er konnte den Rundgang um die Siedlung perfekt dazu nutzen, in aller Seelenruhe den Schokoriegel zu genießen, den er vor zwei Tagen in einer Siedlung gefunden hatte und der nur wenige Jahre abgelaufen war. Gemütlich lehnte er sich an ein altes Fass und nahm einen herzhaften Bissen, ein Teil der harten Schokolade fiel zu Boden, instinktiv bückte er sich danach. Und als sein Kopf wieder hochkam, spürte er nur einen leisen Schmerz, der ihn eher verwunderte, denn erschreckte.

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„Mein geliebter Sohn,“, waren die einzigen drei Buchstaben, die Henry bisher zu Papier gebracht hatte, nachdem er sich entschlossen hatte, das, was er ihm sagen wollte und musste, endlich zu sagen. Und wenn es nur auf Papier war. Er atmete tief ein und aus und spürte eine Träne seine Wange hinablaufen. Drei Stunden waren nach dem ersten Satz vergangen, er hatte nur tonlos auf das Papier gestarrt und an Will gedacht. Müde stand er auf. Er würde schon die richtigen Worte finden, wenn er nur etwas frische Luft geschnappt hätte.
Als er schließlich draußen stand, erstarrte er. Der Leuchtturm des alten Stutton sendete Lichtsignale landeinwärts. Das war mehr als seltsam, gebannt blickte der alte Mann in Richtung des Lichts und sein Herz umkrampfte sich vor Angst als er es endlich erkannte, was sich in Schatten durch die Siedlung schlich.

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Lancaster stand mit Haile und Leo zusammen, genau wie die Anderen ihrer Gruppe blickten sie in die Schlucht und der flackernde Widerschein des Feuers erhellte ihre Gesichter auf gruselige Art und Weise.
Und dann hörten sie einen lauten Schrei. Jackal war oben auf einer Anhöhe gestanden um abzusichern und nun gestikulierte er wild mit den Händen, er schien alarmiert und winkte bereits ungeduldig.
Schnell erklommen sie ebenfalls die staubige Anhöhe und sahen im Nordwesten den fernen Feuerschein – genau dort, wo sich Shengs Hope befand, ein Leuchtfeuer, welches sich gegen den Himmel rot abzeichnete, als würde ein Brand toben. Niemand sprach es aus, sie wussten es einfach. Etwas Schreckliches war in Shengs Hope passiert. Alle sahen Lancaster an, einige redeten durcheinander, doch da die Brücke sowieso zerstört war und der Weg Richtung Norden sie auf ähnlichem Wege zur ihrem Ziel bringen sollte, schien die Entscheidung klar.

Das Argument, dass sie so aber wenigstens nach Verletzten und Toten würden sehen können, gab den Ausschlag. Fast jeder hatte Familie oder Geliebte in Shengs Hope zurück gelassen. Und nun waren sie krank vor Sorge. Sie würden sich sputen müssen, um ihre Heimatsiedlung schnell zu erreichen, in vier Tagen wären sie dort, es galt zu beten und zu hoffen, dass es nicht schon zu spät war. Für was auch immer.

Weiter geht es in Station 3...!