PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sci-Fi, in der Aliens mit Menschen zusammenleben?



Schattenläufer
23.06.2015, 20:25
Ich hab neulich hier irgendwo gesagt, dass Shadowrun ohne Magie und mit Aliens irgendwie großartig wäre. Das ist mir im Kopf hängen geblieben, und ich habe mir gedacht: "Menschen, die mit Aliens zusammenleben und der daraus entstehende Culture Clash... das sollte doch eigentlich ein riesiges Subgenre der Science-Fiction sein, oder nicht?"

Es geht mir also erstmal weniger um den Cyberpunk oder den Noir-Einschlag, sondern es geht mir darum, dass die Aliens keine einfallende Militärmacht sind (War of the Worlds) und auch keine garstigen Monster, die es zu bekämpfen gibt (Alien). Stattdessen leben sie mit den Menschen (und/oder den anderen Aliens) zusammen und haben sich irgendwie arrangiert.
Ich habe ein bisschen rumgesucht, aber sonderlich viel habe ich zu so einem Setting nicht gefunden. Offensichtlich gibt es ein paar große Sci-Fi-Franchises, die in diese Richtung gehen:
- Star Wars
- Star Trek
- Mass Effect
- Perry Rhodan
- Per Anhalter durch die Galaxis
- Futurama

Das wären die, die mir erst einmal einfallen. Das klingt ja schon einmal nach einer ganzen Menge, aber in den meisten dieser Werke sind die Aliens eigentlich nur schmückendes Beiwerk. Es ist nie wirklich der Fokus der Geschichte, dass Aliens und Menschen miteinander leben und dadurch Probleme oder interessante Geschichten entstehen können. Wird bei Mass Effect zwar angedeutet, hauptsächlich geht's da aber halt um einen epischen Kampf ums Überleben - genau das, was ich eigentlich gerade nicht suche. Dito bei Star Wars, die Geschichten sind fast immer episch angelegt. Futurama und Anhalter sind offensichtlich gute Parodien von genau dem, was mir vorschwebt, aber halt nur Parodien. ^^ (Star Trek ist halt Star Trek, mit dem Setting komme ich irgendwo nicht klar.)
Perry Rhodan passt noch am ehesten in mein Bild. Da gibt es Aliens, es gibt Geschichten, die auf verschiedensten Planeten spielen, es geht um politische Intrigen oder um düstere Detektivgeschichten und so weiter und so fort. Zumindest kann es um all das gehen, das Setting bietet die Möglichkeit dafür.

Die Frage für diesen Thread wäre also... kennt ihr noch irgendwelche anderen Romane oder Reihen, in denen ein ähnliches Setting verwendet wird? Ein Setting, wo Aliens und Menschen sich nicht erst kennen lernen, sondern wo sie bereits miteinander leben? (Und wer muss da jetzt auch gerade an Itajus Thread (http://www.multimediaxis.de/threads/142652-Geschichten-von-Paaren-die-sich-bereits-kennen-B%C3%BCcher-Dramen-oder-Filme) denken? ^^)

La Cipolla
23.06.2015, 22:19
No ja, ich spiel jetzt erst Mass Effect 2, aber da ist es schon recht allgegenwärtig, mit Cerberus und so.

Dann mag ich ja die Rick Future Hörspiele; allerdings gibt es da nur noch sehr wenige Menschen und praktisch keine menschliche Kultur, die Menschen sind also Außenseiter in Alien-Kulturen. Außerdem ist alles recht pulpig, wodurch die Konflikte natürlich auch relativ grundlegend bleiben. Bin gerade bei Staffel 2, und gerade da kommen so einige interessante Sachen in die Richtung dazu.

Bei Doctor Who hast du je nach Einzelfolge auch SEHR viel in die Richtung.

Kayano
24.06.2015, 14:04
Ich haue mal ein paar Buchreihen (und Bücher) raus die in die Richtung gehen, gelesen habe ich ehrlich gesagt noch Keines davon (einiges steht aber auf meiner Liste, nur nehme ich mir zu wenig Zeit zum lesen... ;_;), also beruht mein Wissen über die Reihen darauf was ich dazu gehört/gelesen habe. Am besten liest du selber noch was zu den Vorschlägen nach, die meisten Zyklen haben eigene Wikipedia Einträge bzw. auf den Seiten der Autoren findet sich was.

David Brin - Uplift Zyklus
(Erstes Buch ist Sonnentaucher/Sundiver)
In den Büchern geht es um die Zivilisation der "Fünf Galaxien" in der alle Uplifting betreiben, also andere Spezies mittels Technologie/Gentechnik auf eine höhere Intelligenzebene heben. Die so erhobenen Spezies gehen einen Vertrag mit der Spezies ein die sie erhoben hat(Patronats-Rasse). Nur die Menschen tanzen aus der Reihe, denn zum einen behaupten sie durch natürliche Evolution ihr Niveau erreicht zu haben und haben damit keinen Patron und zu anderen haben sie ihrerseits damit angefangen Schimpansen und Delfine zu Upliften. Soweit ich weiß die Menschen vom ersten Buch weg bereits Teil der "Fünf Galaxien" genannten intergalaktischen Zivilisation. Im ersten Buch geht darum das eine potenzielle Patronatsrasse der Menschheit gefunden wird. (In unserer Sonne.)


Iain Banks - Kultur Zyklus
(Erstes Buch ist Bedenke Phlebas/Consider Phlebas)
In der Zivilisation der Kultur sind mehrere Spezies vertreten genauso wie synthetische Lebensformen wie KIs, die jedoch mittels Technologie frei ihre Gestalten ändern können. Die Kultur ist so etwas wie eine anarchistische Gesellschaftsutopie, in die keine Ressourcenknappheit kennt. Es gibt wohl also allerhand seltsame Wesen innerhalb der Kultur, aber soweit ich weiß spielt die Herkunft eines Individuums innerhalb der Kultur keine besondere Rolle. Ist aber vielleicht ja trotzdem interessant für dich.
Der erste Roman wird aus der Sicht eines Agenten einer anderen Zivilisation (der Idiraner) erzählt, die der Kultur feindlich gesinnt ist.

Iain Banks - Der Algebraist
(Einzelner Roman unabhängig vom Kultur Zyklus /Engl.: The Algebraist)
Die Menschheit lebt mit mehreren Spezies zusammen in einer Meta-Zivilisation die sich Merkatoria nennt. Nicht dazu gehören die Dweller die Gasriesen bewohnen, walzenförmig aussehen, Millionen Jahre alt werden können und sich wenig um die Zivilisationen der "Schnellen" kümmern die um sie entstehen und wieder vergehen. Die wenigen Kontakte mit ihnen laufen über spezielle Dweller-Forscher (wie der Protagonist der Geschichte). Im Buch geht es um ein mögliches Wurmlochnetzwerk der Dweller, das einer von ihnen überraschend erwähnt und das das Interesse der Merkatoria weckt.


Peter F. Hamilton - Die Commonwealth-Saga
(Erstes Buch ist Der Stern der Pandora/Pandora's Star)
Die Menschheit hat mittels Wurmlochtechnologie Planeten kolonisiert, dabei die klassische Raumfahrt völlig aufgegeben und auch mehrere Alienrassen entdeckt die friedlich sind. Ich weiß nur nicht genau wie sehr die Menschen mit den Rassen zusammen leben. Im ersten Band geht es darum das plötzlich zeitgleich 2 Sterne am Himmel erlöschen und die Vermutung angestellt wird es könnte sich um Dyson-Sphären handeln, also baut man seit langer Zeit wieder ein Raumschiff um hin zufliegen.


China Miéville - Stadt der Fremden
(Einzelroman im Englischen: Embassytown)
Es geht um die erste Botschaft der Menschen beim Volk der Ariekei. Die Sprache der Aliens hat enorme Eigenheiten und ist so fremdartig dass sie die Menschen vor ein Problem gestellt hat. So sprechen die Ariekei immer mit zwei Mündern parallel und akzeptieren eine Kommunikation nur wenn sie ebenfalls aus zwei Mündern parallel kommt. Die Menschen züchten dafür eigens Botschafter, jeweils ein paar von Klonen das immer gemeinsam spricht. Der Roman beschäftigt sich intensiv mit der Problematik der Kommunikation mit Aliens und was Sprache ausmacht. Gibt wohl auf jedem Fall genügend Clash of Cultures.


So die fallen mir so spontan ein zu dem Thema. Letztendlich würde ich aber empfehlen dir mal ein dezidiertes Science Fiction Forum anzusehen und dort nachzufragen. Die werden mit Sicherheit sehr viel mehr Vorschläge haben und vor allem werden sie die Bücher auch gelesen haben und nicht nur vom Hören-Sagen kennen. ^^
Deutsche Foren wären z.B. das SF-Netzwerk (http://www.scifinet.org/scifinetboard/) und SF-Fan (http://forum.sf-fan.de/).


(Ich muss wieder mehr lesen… ^^)

Schattenläufer
24.06.2015, 16:54
@Kayano: Oh wow, okay da werde ich mich mal ein bisschen einarbeiten müssen. :) Über Iain Banks bin ich mehrmals gestolpert, aber ich dachte, das sei alles ein rein menschliches galaktisches Imperium bei ihm... dann muss ich da wohl doch mal reinsehen. Uplift und Commonwealth klingen auch interessant. China Miéville muss ich mir wohl auch mal ansehen, der räumt ja generell immer ziemlich ab bei den verschiedenen Sci-Fi-Awards.
Danke für die Empfehlungen! Und ja, ein SF-Forum wäre wohl angebrachter, bei Gelegenheit stelle ich die Frage auch dort einmal. Danke auch für die beiden Links.


No ja, ich spiel jetzt erst Mass Effect 2, aber da ist es schon recht allgegenwärtig, mit Cerberus und so.

Da hast du recht, es ist auch generell ein wichtiges Thema, wie die Menschheit so mit den anderen Wesen zurechtkommt. Ich kann nicht genau artikulieren, warum es für mich irgendwie rausfällt - aber ich könnte mir z.B. vorstellen, dass ein Spin-Off mit einem Agenten auf der Citadel mehr nach meiner Vorstellung wäre. Also etwas, wo es nicht um die galaktische Bedrohung geht, sondern um etwas Intimeres wie Spionage oder so? Oder ja, so herum - wenn zu irgendeinem der Party-Mitglieder ein Prequel rauskäme, das eine Geschichte aus seinem Leben erzählt, dann wäre das genau das, was mich interessiert. Zum Beispiel eine Mission von Thane Krios. Weil es einen "intimen" Einblick in diese Welt geben würde. Shepards Perspektive ist immer eine militärische bzw. die eines außenstehenden, "übermenschlichen" Actionhelden, der eben nicht nur als Mensch, sondern auch als Erlöser der Galaxis dasteht.
Irgendwie so. Das ist gar keine Kritik, aber irgendwo halt ein ganz feiner Unterschied zwischen dem, was mich an dem Thema reizt, und dem, was Mass Effect in den Spielen beleuchtet. Die Welt an sich finde ich jedenfalls sehr passend und auch ziemlich großartig!

Rick Future klingt interessant, da werde ich mal reinhören. Doctor Who ist leider irgendwo gar nicht meins.

Liferipper
24.06.2015, 17:24
Sergei Lukjanenko ist mir noch eingefallen. Kennen tue ich von ihm im SciFi-Bereich den Zweiteiler Sternenspiel/Sternenschatten und Spektrum, die deinen Bedürfnissen entsprechen sollten, er hat aber wohl noch mehr Science Fiction geschrieben.

Moyaccercchi
25.06.2015, 15:53
Mir fällt da auch gerade die Kurzgeschichte „Human Error“ von John Jackson Miller ein. Ist zwar nicht gerade viel (Kurzgeschichte halt), aber hat Spaß mit dem Thema. =)
(Hat außerdem auch einen voll tollen Anfang: „In the old days on Earth, victorious soldiers came home to parades. In space, Bridgie Yang knew, you might well return to find the enemy eating your house.“)

Hm... ich hab danach gerade mal online gesucht, und auf amazon steht, dass die Kurzgeschichte das Prequel zu einem ganzen Buch ist. Oder vielleicht gar einer Reihe. Ich weiß aber nicht, wie die so sind, ich kenne nur die Kurzgeschichte. ^^