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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der CGI-Sünden und Uncanny Valley Thread



Enkidu
11.05.2015, 23:26
Da wir aktuell im Age of Ultron Thread darüber diskutiert haben, kam mir die Idee, hier eine Sammlung der Schande zu eröffnen, wo jeder seinen Unmut über einen neuerlichen oder auch historischen "Missbrauch" der Computeranimation in Hollywood (und anderswo) auslassen kann :D Was ist euch besonders im Gedächtnis geblieben oder stört euch im Moment sehr? Gerne auch mit passenden Bildern zur Veranschaulichung. Ich bin mal so frei und kopiere hierfür ein paar Zeilen meiner letzten Beiträge.

Was ist der Uncanny Valley Effekt? Siehe unter anderem die Wikipedia-Artikel hier (http://en.wikipedia.org/wiki/Uncanny_valley), hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Uncanny_Valley) und hier (http://en.wikipedia.org/wiki/Uncanny). Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass die emotionale Akzeptanz des Betrachters sich mit zunehmender Menschenähnlichkeit steigert, aber dem ist nicht so. Nahe dem höheren Detailgrad und der Glaubwürdigkeit, dass es sich um Menschen handelt, fällt diese Annahme extrem ein und ruft unangenehme, leicht verstörende Assoziationen hervor. Wir wissen, dass es ein Mensch sein soll, aber glauben es nicht. Obwohl die Figur im Grunde sehr toll designt wurde, fallen uns plötzlich massig Kleinigkeiten auf, die "irgendwie nicht stimmen". Man sagt sich "Hey, die Augenbrauen sehen aber unrealistisch aus!" oder Ähnliches. Dabei würde man komischerweise nicht auf die Idee kommen, so etwas bei Charakteren anzumerken, die eher Richtung Cartoon gehen, aber dadurch genau genommen noch viel unrealistischer sind. Letztere machen uns keine Angst, weil sie überzeichnet sind und wir sie klar verorten können. Das bezieht sich auch auf vermenschlichte Tiere oder Gegenstände. Menschen mögen es, wenn nicht-menschlichen Dingen menschliche Charakteristika gegeben werden, das wird häufig als süß empfunden (vgl. Wall-E). Aber wenn es so sehr einem Menschen ähnelt, dass eine gewisse Unsicherheit besteht, und sei es nur auf den ersten Blick, dann ist das entweder unheimlich, abstoßend, plötzlich äußerst unglaubwürdig oder alles zusammen (kann man praktisch als das Gegenteil verstehen: Es wirkt fast eher so, als hätte man einem vollwertigen Menschen etwas Menschliches weggenommen). Erst wenn die Entsprechung zu echten Personen extrem hoch ist, nimmt die Akzeptanz wieder zu. Das Unheimliche ist zwar in gewisser Weise vertraut, aber passt nicht ins Bild und schafft so eine Art kognitive Dissonanz, weil man von dem Objekt paradoxerweise angezogen und gleichzeitig abgestoßen wird, was unterm Strich normalerweise zu einer kompletten Ablehnung führt.

Finde das ja hochinteressant ^^ In diesem Thread soll es allerdings nicht nur um das unheimliche Tal gehen, sondern auch ganz einfach um schwache CGI-Effekte im Allgemeinen (zum Beispiel auch Umgebungen usw.), die schon auf Anhieb nicht überzeugend wirken.

Ich hab kein grundsätzliches Problem mit CGI, aber denke, dass es zu leichtfertig als alle Probleme lösendes Wundermittel eingesetzt wird, und nicht dezent als Werkzeug für Ideen, die man unmöglich anders realisieren kann. Denn nach wie vor schlägt einfach nichts die Wirkung, wenn die Dinge auf dem Bildschirm auch alle tatsächlich vor der Kamera eingefangen wurden. Gefährlich wirds halt, wenn handelnde Charaktere vollständig im Rechner generiert werden, wobei sich das zumindest für nicht-menschliche Figuren seit Einführung von Performance Capture etwas gebessert hat (bin trotzdem gespannt, wie Avatar in 20 Jahren wirken wird). Für Umgebungen klappt es auch nicht immer, aber zumindest bei Establishing Shots hat CGI seit Langem seine Daseinsberechtigung. Bloße Set-Extensions wie sie beispielsweise permanent in Game of Thrones vorkommen, sind mir trotzdem weitaus lieber. Das ist nämlich im Kern echt, aber eben durch digitales Makeup geschönt und vergrößert.
Trotz voranschreitender Technik stelle ich an mir fest, dass mich extensive Computereffekte immer weniger beeindrucken. Sie haben vielleicht einen angemessenen Standard erreicht und stören nicht mehr so oft offensichtlich, aber vielleicht habe ich mich schon so sehr daran satt gesehen, dass es irgendwie kaum noch vom Hocker haut. Hat man irgendwie alles schonmal anderswo gesehen. Ich hoffe, dass Hollywood in Zukunft zumindest wieder ein Stück weit von dieser Richtung abrücken und mehr auf eine gesunde Mischung verschiedener Techniken setzt, die auch gebaute Sets, Puppen, Animatronik, Modelle usw. mit einbezieht. Bleibe dabei, dass man mit dem Mix die mit Abstand besten Ergebnisse erzielt, weil es den Zuschauer effektiver täuscht, da diesem keine Zeit gelassen wird, sich an einen Ansatz zu gewöhnen. Unter anderem Hellboy 2 hat das imho sehr gekonnt hingekriegt.

Hier nun also ein paar wenige Werke, die mir dazu in den Sinn kommen.


Teenage Mutant Ninja Turtles

http://s8.postimg.org/6g1887qnp/url.gif

Ich komm nicht darüber hinweg, wie hässlich die für die Neuauflage designt wurden. Bin gespannt, ob sie beim unvermeidlichen Sequel hier nachbessern werden (vermutlich nicht). Luft nach oben gibts leider jede Menge. Peinlicherweise zeigt sogar die Nickelodeon-Serie, wie man es tausendmal besser macht.


I Am Legend

http://s14.postimg.org/5p0qkn3gh/Screaming_AMDarkseeker.jpg

Die Darkseeker in dem Film sahen soo billig aus. Wie aus einem Videospiel. Dafür wäre es noch annehmbar gewesen, aber wenn man die Aufnahme von Will Smith daneben stellt, ist es fast schon lächerlich.


Maleficent

http://picload.org/image/liwprdd/maleficent20104.jpg

OMG, diese Feen... Noch verschlimmert dadurch, dass das realen Schauspielern nachempfunden ist, aber eben nur nachempfunden. Wirkt seltsam deformiert und glattgebügelt. Hätte man da nicht auch einfach die echten Gesichter mit den Körpern zusammenfügen können?


The Mummy Returns

http://s18.postimg.org/4l9je3vxl/qk0su4lzbzzlkijsmiub.jpg

Kein Scherz, der Scorpion King wird bei mir vermutlich noch ne ganze Weile den Vogel abgeschossen haben. Da zieht nichtmal mehr der Videospiele-Vergleich, denn die haben das schon Jahre früher besser hinbekommen. Kaum zu glauben, dass der Film knapp 100 Mio USD gekostet hat. Und schlechte CGI-Effekte tauchen auch noch an diversen anderen Stellen darin auf. Wobei ich hinzufügen möchte, dass der dritte Teil (Das Grabmal des Drachenkaisers) jetzt auch nicht gerade gute Arbeit auf dem Gebiet abgeliefert hat, aber immerhin ein Fortschritt zu dem grotesken Ding da oben.


Ultraviolet

http://s2.postimg.org/54dqeog8p/i038992.jpg

Habe kein passenderes Bild gefunden, aber der ganze verdammte Film ist voll von brutalst miesen Computeranimationen. Mies ist noch eine klare Untertreibung! Das sah so erbärmlich aus, dass es selbst Anfänger von der Filmschule besser hinbekommen hätten. Zugegeben, das Budget war nicht gerade hoch, aber für 30 Mio sollte schon wesentlich mehr drin sein. Wenn mans nicht kann, dann soll mans halt lassen - praktische Effekte wären hier in jedem Fall die bessere Alternative gewesen. In den Actionszenen, die ich noch im Kopf habe, erinnert die Umgebung nichtmal mehr entfernt an eine glaubwürdige Aufnahme, alle Details fehlen. Dass das stilistische Absicht gewesen sei, kann mir niemand erzählen. Es scheint eher so, dass ihnen mitten in der Produktion das Geld ausgegangen ist.



Das waren jetzt natürlich zum Teil Extremfälle. Filme, die in dieser Hinsicht zwar nicht abstoßend schlecht sind, aber eben bei Weitem nicht den Erwartungen entsprechen, dürfen natürlich auch gerne genannt werden, selbst wenn es nur um einzelne Szenen geht. In diesem Sinne:

http://s14.postimg.org/mjxi0ofnl/anigif_enhanced_buzz_18232_1357938970_6.gif

Dee Liteyears
12.05.2015, 03:17
Immortal - Die Rückkehr der Götter.
Der Film sah schon damals so furchtbar aus dass ich mir in die Augen pieksen will, wann auch immer der läuft.
http://share.cherrytree.at/showfile-20534/tumblr_mv4qgfotvq1sjedtpo4_1280.jpg
Bereits innen 90ern hab ich Spiel FMVs gesehn die überzeugender aussahen als das. Und ja, die tauchen Seite an Seite neben Thomas Kretschmann auf
Dazu fällt mir auch ein, wie traurig es ist dass die CGI Kolononie in Char's Counterattack nach wie vor besser aussieht als 95% aller CGI Effekte in heutigen Anime.
Ein anderes positiv Beispiel wäre The Iron Giant. Dort hat man bewusst kleine unstimmigkeiten eingebaut und die Framerate angepasst, damit die CGI eben nicht gleich offensichtlich wie solche ausschaut.
Merke: Spiele dürfen gerne aussehen wie Filme oder Anime, aber wenn Filme, Cartoons und Anime aussehn wie schlechte Computerspiele ist eindeutig irgendwo etwas derbe schief gelaufen. (was es ist)
parkende Autos mit billigem Cel-Shading....
Tja, heutzutage werden Rechner leider nur noch eingesetzt, um möglichst viel an allen Ecken einzusparen. Manchmal wünschte ich wirklich, ich könnte den Studios die Workstations zerdeppern, auf dass die sich wieder was gescheites einfallen lassen würden

Cutter Slade
12.05.2015, 09:08
http://fs1.directupload.net/images/150512/s9zzehco.jpg

Es ist zwar gemein, wenn ich jetzt ältere Beispiele anführe, aber wenn in Harry Potter und der Stein der Weisen (https://www.youtube.com/watch?v=_v5g_GFm1W0), Blade 2 (https://www.youtube.com/watch?v=VA0Ch2_2o7I) oder Matrix Reloaded (https://www.youtube.com/watch?v=l6jKffsx4l8) die an und für sich stimmige Optik durch die damals sehr beliebten CGI-Zusätze in den Kampfszenen stark beeinträchtigt wird muss ich nicht nur heute sondern hab es auch schon damals getan: mit dem Kopf schütteln. Mir kann man nicht erzählen, dass man diese Szenen nicht auch hätte anders choreografieren können. Harry musste mit Sicherheit nicht auf dem Rücken des Trolls landen, um ihn dann den Zauberstab in die Nase zu bohren (oder war das sogar Teil der Buchvorlage? Kann mich nicht mehr daran erinnern). Blade musste mit Sicherheit nicht auf diesen 2D-Kampfabschnitt setzen, wo das Ganze auf einmal wirklich aussah wie ein 2D-Prügler mit entsprechenden Animationen. Davor war doch alles ok. Und die ohnehin geniale Burly Brawl zwischen Neo und Smith musste nicht durch das abgehakte computeranmierte Rodeo erweitert werden. In der Regel komme ich mit jedweden Effekten seinerzeit klar, wenn man aber zuviel will, und es sich einfach nicht organisch in das Gesamtbild einfügt, bin ich meistens raus und leicht enttäuscht.
Weniger ist manchmal mehr. Statt schwierige Sprünge zu animieren sollte man lieber auf handgemachtes setzen. Mir wäre eine rohe Szene mit einfachen Schlägen in die Gesichtshälfte des anderen bei paralleler Zerstörung des Interieurs lieber, als dem Versuch zu erliegen, jetzt mal ein paar unmögliche Verrenkungen rauszuhauen, die mit den gegeben Schauspielern nicht möglich sind. Die ganzen aktuellen Actionfilme von heute beweisen doch, dass reichlich coole Gefechte möglich sind, ohne dass man auf offensichtlich Computereffekte zurückweißt. Wenn, dann eher eine Kombination realer Bewegung & animiertem Einerlei, als eine ganze Szene ohne Zutun der jeweiligen Darsteller zu generieren. Bei Spider-Man hat es mich beispielsweise nicht gestört, weil die Peter Parker / Spider-Man-Szene oft so gut getrennt waren, das es nicht weiter aufgefallen ist, wenn mal die ein oder andere längere CGI-Szene startete.

Leider kommen solche Szenen heute immer mal wieder vor.

Ach ja, ein weitere Punkt, der für mich ein absolutes NoGo ist und fast jeden Actionfilm ins lächerliche zieht: animierte Blutspritzer. Das sieht man und es sieht einfach nur dämlich aus. Entweder gar keins oder richtiger Schmier, der durch die Gegend fliegt. Aber keins, das nur so aussieht als ob. Auch eine Sache, wo ich mir wünschen würde, dass man drauf verzichtet hätte.

PS. Ich schäme mich übrigens dafür, dass ich Ultraviolet im Kino gesehen habe....

T.U.F.K.A.S.
12.05.2015, 11:14
PS. Ich schäme mich übrigens dafür, dass ich Ultraviolet im Kino gesehen habe....
:hehe:
Gräme dich nicht, ich habe den furchtbaren Aeon Flux-Film im Kino gesehen.

Was das Uncanny Valley angeht: warum hat hier noch niemand die Berserk-Golden Age Arc-Filme erwähnt, wo wunderschöne handgezeichnete Animation auf die pottenhässlichste CGI diesseits von Gonzo trifft? (Disclaimer: Blue Sub No 6 macht sich zwar auch dessen schuldig, aber da fand ich es nicht so schlimm weil es stilistisch passte)

Sölf
12.05.2015, 11:15
:hehe:
Gräme dich nicht, ich habe den furchtbaren Aeon Flux-Film im Kino gesehen.

Was das Uncanny Valley angeht: warum hat hier noch niemand die Berserk-Golden Age Arc-Filme erwähnt, wo wunderschöne handgezeichnete Animation auf die pottenhässlichste CGI diesseits von Gonzo trifft?

Weil die nicht so furchtbar sind, wie du sie ausmachst. Und vorallem bei weitem nicht so schlimm wie einige andere genannte Dinge hier. xD

Mio-Raem
12.05.2015, 13:18
Weil die nicht so furchtbar sind, wie du sie ausmachst. Und vorallem bei weitem nicht so schlimm wie einige andere genannte Dinge hier. xD

Abereschtäi. Die neuen Berserk-Filme sind grundsolide. Deren Probleme liegen woanders, ganz sicher nicht beim CGI.

Sölf
12.05.2015, 13:21
steel, wenn du schon schrecklichen Anime CGI haben willst, nenn wenigstens ein vernünftiges Beispiel:


https://www.youtube.com/watch?v=Mdol1dMEtMY

Die Musik macht die Szene in der Tat besser. :D

Dee Liteyears
12.05.2015, 13:36
Da fiele mir jetzt auch der Anime zu Knights of Sidonia ein. So sehr ich den Manga auch mag, ich kann mir diese Abscheulichkeit nicht noch einmal ansehen.

https://www.youtube.com/watch?v=htgcz87-Wqk
Einer der wenigen Anime wo ich mit der (trotzdem recht schlechten) CGI klarkomme, ist Digimon Adventure. Allerdings liegt das auch zum einen daran, dass man wenigstens noch echte Cels hat und zum anderen weil es nunmal zum Setting passt

Enkidu
12.05.2015, 13:40
Immortal
Aber sowas von! Den muss ich erfolgreich verdrängt haben ^^ Das war wirklich grausam.

Gräme dich nicht, ich habe den furchtbaren Aeon Flux-Film im Kino gesehen.
Der war zwar auch nicht gut, aber imho bei Weitem kein solches Dilettantismus-Desaster wie Ultraviolet. Das einzige, was an letzterem brauchbar war, ist der Titel (bindet den Namen der Hauptfigur so cool ein). Aeon Flux hatte wenigstens noch Charlize Theron als Eye Candy, hehe.

Was das Uncanny Valley angeht: warum hat hier noch niemand die Berserk-Golden Age Arc-Filme erwähnt, wo wunderschöne handgezeichnete Animation auf die pottenhässlichste CGI diesseits von Gonzo trifft? (Disclaimer: Blue Sub No 6 macht sich zwar auch dessen schuldig, aber da fand ich es nicht so schlimm weil es stilistisch passte)
Würd ich schon zustimmen. Sind zwar eigentlich reine Animationsfilme, weshalb ich das jetzt nicht so im Hauptblickfeld für dieses Thema habe, aber die neuen Berserk Sachen sind in der Hinsicht auffällig. Man sollte meinen, dass in einem Anime entweder alles aus einem Guss ist, oder aber die verschiedenen Animationsarten nicht so heftig kontrastieren wie in Realfilmen, aber beim "Goldenen Zeitalter" ist mehr oder weniger das Gegenteil der Fall. Manche Szenen wirken wie PS2-Celshading, andere sind traditionelle und dadurch fast immer höherwertige Animation. Da fragt man sich doch, warum sie nicht bei einem Ansatz geblieben sind.
Schön fand ich die entsprechenden Szenen in Blue Submarine No 6 übrigens ebensowenig, aber als Zeugnis seiner Zeit kann ich darüber noch eher hinwegsehen. Gonzo ist allerdings generell berüchtigt dafür, eher mäßige CGI-Szenen in ihre Serien/OVAs einzubauen. Bei Vandread wars ähnlich.

Sölf
12.05.2015, 13:49
Manche Szenen wirken wie PS2-Celshading, andere sind traditionelle und dadurch fast immer höherwertige Animation. Da fragt man sich doch, warum sie nicht bei einem Ansatz geblieben sind.

Weils billiger ist. Ich kenne kaum einen Anime der letzten Zeit, wo nicht zumindest Background Charaktere als 3D Modelle irgendwann mal vorhanden sind. Spontan fällt mir Owari no Seraph ein, was gerade läuft. Da sind einige Stellen echt mies. Auf der anderen Seite gibts dann Show by Rock!, wo mich das CGI nichtmal stört, weil es eben nicht direkt neben etwas Gezeichnetem ist. Und weil es gar nicht erst versucht realistisch zu sein. (https://www.youtube.com/watch?v=CaoaMtW_wT4)

Und dann gibts noch sowas wie Ars Nova, was komplett in 3D ist. Da störts mich auch nicht, aber ugh, selbst da waren die Animationen teilweise grausig. Die Serie sieht total super aus wenn keine Bewegung drin ist, aber einige Bewegungen sind so furchtbar hölzern. Tritt zum Glück mehr in den frühen als in den späteren Folgen auf.


https://www.youtube.com/watch?v=rPoyoUikA5I

Aber um nochmal drauf zurückzukommen, es liegt nur daran weil CGI in der Regel billiger ist. Und ja, auch bei Animationensfilmen gibt es gar grausige 3D CGI sachen. xD

Enkidu
12.05.2015, 13:59
Das hier (https://www.youtube.com/watch?v=S4nQAP_qAqM) hab ich neulich in den Bollfrat gepostet. Manch einer mag The Last Starfighter als Pionier verstehen, aber es ist zweifellos auch ein anschauliches Beispiel dafür, wie CGI alleine ohne vorsichtig-bedachten Einsatz unglaublich schlecht altert. Sicher, das war einer der frühesten Versuche auf dem Gebiet (1984). Aber auch bei jüngeren Filmen die sich zu sehr auf Bildmaterial aus dem Computer verlassen, zeigen sich schon nach wenigen Jahren die Zeichen der Zeit - Manchmal sogar schon direkt, wenn sie ins Kino kommen (u. a. Clash of the Titans Remake).

Da fiele mir jetzt auch der Anime zu Knights of Sidonia ein. So sehr ich den Manga auch mag, ich kann mir diese Abscheulichkeit nicht noch einmal ansehen.
https://www.youtube.com/watch?v=htgcz87-Wqk
Uhm, in dem Trailer sah man jetzt aber nicht so viel davon, das wirkte eigentlich ziemlich solide ^^

Durch den übertriebenen Einsatz ohne Ausnutzung des vollen Potentials kann ich diverse japanische "CGI-Animes" wie etwa Appleseed nicht ausstehen. Das kommt so unbeholfen (hölzerne Bewegungen sind ein gutes Stichwort) und billig rüber. Aber wie gesagt, Anime sollte jetzt eigentlich nicht der Fokus für den Thread sein. Zumal die verhältnismäßig kleinen TV-Serien oft auch einfach nicht mehr Budget haben, um es besser/aufwändiger zu machen. Da ließen sich garantiert noch unzählige weitere Beispiele finden. Bei Filmen die zig Millionen gekostet haben, finde ich das Versagen weitaus enttäuschender und störender. Und wenn so schlechte digitale Elemente neben realen Personen auftreten, fällt das natürlich umso deutlicher auf.

Cutter Slade
12.05.2015, 15:06
Da fiele mir jetzt auch der Anime zu Knights of Sidonia ein. So sehr ich den Manga auch mag, ich kann mir diese Abscheulichkeit nicht noch einmal ansehen.


Auch wenn ich das Thema Anime jetzt eigentlich nicht weiter vertiefen möchte (weil ich gehofft hatte, dass das ganze hier in eine andere Richtung geht), aber was ist an dem Design auszusetzen? Das sieht doch gut aus. o_o

Dee Liteyears
12.05.2015, 17:21
das wird offensichtlich wenn man sich ne ganze Episode anschaut. Der gesamte Anime ist 3D animiert, alles wirkt staksig und asudruckslos. Wie gesagt, wenn ein Videospiel so aussehen würde, prima...

Kayano
12.05.2015, 17:34
Also bei Knights of Sidonia kann ich dem überhaupt nicht zustimmen!
Ich hab mich da nach 1-2 Folgen an das Aussehen gewöhnt und für mich war das einer der besten Animes letztes Jahr. Klar manche Sachen kommen etwas stacksig rüber, aber ist ja nicht so als hätten andere Animes keine Probleme mit der Animation und für mich persönlich war das ehrlich gesagt nie ein Problem. Zumal die Kämpfe in der Animationstechnik keineswegs schlecht aussehen. Wer sich vom Look abschrecken lässt hat meiner Meinung nach was verpasst. Ich hatte aber auch mit Ars Nova kein Problem.

Enkidu
05.06.2015, 02:43
Dieses glorreiche Stück Filmgeschichte darf im thematischen Zusammenhang des Threads natürlich auch nicht vergessen werden:


https://www.youtube.com/watch?v=6h2s6o3E8fA

Dungeons & Dragons war ein grausam-grottiges Machwerk, das in so ziemlich jeder Hinsicht versagt (haha, eine so niedrige IMDb-Wertung von 3,6 muss man erstmal hinbekommen, das ist schon sagenhaft irgendwie ^^). Die Effekte bilden dabei natürlich keine Ausnahme und verursachen Schmerzen in Augen und Seele. To be fair, damals hat das ganze Projekt wohl niemand der Verantwortlichen ernst genommen - das war eine Zeit, bevor mit Herr der Ringe der große Fantasy-Boom losbrach.


Ansonsten habe ich mir eben nochmal The Incredibles von Pixar angeguckt. Da zeigt sich das Alter auch schon, und zwar sehr. Inhaltlich funktioniert noch alles wunderbar, aber speziell die Hintergründe sind extrem steril und manchmal geradezu billig (im Flugzeug oder in diversen Gebäuden zum Beispiel). Im Finale fällt auf, wie detaillos das ist, und seltsamerweise ist die ganze Metropole plötzlich menschenleer wie ausgestorben. Das kann man nicht alles bloß auf bewussten Stil schieben, Defizite werden umso deutlicher, wenn man das mit den neueren Pixar-, Dreamworks- oder Disneyfilmen vergleicht. Zur Zeit des Erscheinens war das ja okay, aber es ist ein Problem der Technik, das deutlich zutage tritt. Gilt imho generell für die ersten zehn Pixar Jahre, also auch (natürlich) Toy Story, Das große Krabbeln, Monster AG und sogar ein wenig Findet Nemo, wobei manche davon es zum Teil besser kaschieren konnten (Findet Nemo alleine durch das Unterwasser-Setting). Das hat sich inzwischen schon so weit verbessert, dass ich nicht vermute, dass die aktuellen CG-Animationsfilme in zehn Jahren genauso rückständig und eintönig aussehen wie Die Unglaublichen heute, aber man sollte da wirklich mehr Bedacht und Abwägung reinstecken, gerade wenn man etwas Zeitloses schaffen will. Deshalb geht es auch nicht in meinen Kopf rein, dass die US-Animation praktisch komplett auf CGI umgestellt und den traditionellen Ansatz abgeschafft hat. Wenn ich mir CG-Animationsfilme von Disney und Pixar als Filme mit (weitgehend) konventionellen Techniken vorstelle, würden mir nicht wenige davon um einiges besser gefallen. Obgleich in den CG-Kram bestimmt nicht weniger Arbeit hineinfließt, fehlt meiner Ansicht nach häufig der "handgemachte", handwerkliche, rustikale, künstlerischere Look mit den kleinen Unregelmäßigkeiten und liebevollen Details. CG wird ganz schnell zu perfekt und geleckt, aber damit auch kalt und tot. Die frühen Klassiker wie etwa Dornröschen von 1959 kann man sich auch heute noch super reinziehen und sie sehen zum Teil so gut aus, als wären sie mehrere Jahrzehnte jünger. Das kann man von The Incredibles nicht gerade behaupten, und so etwas stört mich gerade bei ansonsten ausgesprochen guten Filmen, die mit der Zeit solche Makel bekommen, weil die Technik einfach noch nicht reif dafür war, und eigentlich was besseres verdient hätten.

Itaju
05.06.2015, 18:14
Ich hab neulich mal die Disney-Animationsfilme angeguckt, die ich (zu Recht) verpasst hab. Also Bolt und Meet the Robinsons. Die hinken der möglichen Technik (z.B. State of the Art) von Pixar um Jahre hinterher.

Dungeons & Dragons hab ich damals tatsächlich im Kino gesehen und ich glaube, es war einer der ersten Filme, die ich wirklich schlecht fand (bevor ich 12 war hatte ich vermutlich ÜBERHAUPT keine Ansprüche an gute Filme. :P)

Enkidu
26.06.2015, 20:48
Lustig, wie so langsam die ganzen Beispiele wieder zu einem zurück kommen, wenn man sich nur genug Zeit lässt, um erneut drüber zu stolpern :D

Green Lantern

OMG. Dabei sollte man vielleicht vorweg sagen, dass das keineswegs ganz so furchtbar erbärmlich war wie das meiste, was hier im Thread schon gesammelt wurde, ich meine mit Augenmerk auf Professionalität. Bei Green Lantern kann ich mir zumindest noch halbwegs vorstellen, dass es wirklich Geld gekostet hat (und das hat es, fucking 200 Millionen Dollar!). Aber es war trotzdem grausam schlecht, auf diverse andere Arten. Das kann quasi als Musterbeispiel für "overproduced" herhalten, es war einfach way, waaaay too much. Denn auch wenn es jetzt anderswo objektiv Schlimmeres geben mag, visuell beeindruckend war Green Lantern auf keinen Fall. Das hätte er aber sein müssen, erst recht wenn darin ganze Szenen zu 90% am Computer entstanden sind. Bei dem Budget sollte man mehr erwarten dürfen. Das bezieht sich auch aufs Design an sich - wer immer der Art Director war, sollte achtkantig gefeuert werden (sehe grade, das waren gleich eine ganze Reihe von Leuten, was schon irgendwie für sich spricht). Was mich an der CGI bei dem Film so stört ist, dass es erstens enorm künstlich und Videospiele-mäßig aussieht (naja, habe auch schon glaubwürdigere Games gezockt), und zweitens damit so übertrieben wurde. Vielleicht dachten sie, es würde sich dadurch stilistisch von anderen Filmen abheben, selbst jene Elemente am Computer zu generieren, bei denen das normalerweise ganz und gar nicht nötig ist, und das tat es ja auch, allerdings in durchweg negativer Weise. Ich komme einfach nicht drüber hinweg, dass sie selbst den Anzug und die Maske (!) der Hauptfigur mit CGI realisiert haben.


http://s28.postimg.org/vwdgqmhbh/GLsuit.jpg

http://s12.postimg.org/3y6g6llr1/green_lantern_trailer140.jpg


Die computeranimierten Bestandteile stechen viel zu deutlich gegenüber den real gefilmten hervor, sodass es auf Anhieb unglaubwürdig ist und niemals wie aus einem Guss zusammenpasst. Daher auch der üble Kontrast zwischen Erde und Oa. Sowas hat mir ja schon in Thor mit Asgard nicht gepasst, aber das hier ist diesbezüglich tausendmal übler. Ohne solche Schnapsideen beim Look, hätte der Film zumindest ein dickes Problem weniger gehabt. Klar, gab noch mehr als genug andere, das alleine hätte Green Lantern also sowieso nie retten können. Echt schade, wie sehr sie den vergeigt haben.

noRkia
26.06.2015, 23:57
Wieso nennt denn keiner The Lawnmower Man

http://www.blogcdn.com/www.switched.com/media/2010/10/lawnmowerman2.jpg

Einer der ersten Filme in denen sehr viel CG vorkam. Den Film an sich fand ich damals als 8,9 Jähriger ziemlich gut und auch heute finde ich die Idee eigentlich cool. Die CG im Film war für damalige Verhältnisse ziemlich geil und vorallem die Szenen in denen die Cybergames gespielt werden hatten ne viel bessere Grafik als die damaligen Games. Dennoch sah die Fresse von Jobe immer schon scheisse aus ^ ^

Itaju
30.06.2015, 13:55
http://www.filmstarts.de/kritiken/225243/trailer/19546082.html

Woa, dabei war das Plakat so schön. :(

Enkidu
30.06.2015, 15:34
http://www.filmstarts.de/kritiken/225243/trailer/19546082.html

Woa, dabei war das Plakat so schön.
Also soo schlimm fand ich den Trailer jetzt nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass sie es sich damit nicht zu einfach machen (Weil "Ist ja für Kinder, die stören sich nicht dran."). Die CGI sind mir auch zu sorglos offensichtlich und gehen ziemlich in die Richtung vom letzten größeren Peter Pan Film (= verkitscht), wo mir das schon nicht so gefallen hat. Allerdings ist das halt einfach Neverland (oder bestimmte Teile davon wie das Schiff, das mal kurz in unsere Welt kommt) - da sollten die Phantastik und die tollen Kostüme die Suspension of Disbelief stärken können. Ist zwar nicht mein favorisierter visueller Ansatz, denn lieber hätte ich so etwas wie in Hook, doch als CGI geht das hier von den Trailer-Eindrücken her imho noch in Ordnung, zumindest eher als andere im Thread genannte Werke. Da erscheint mir beispielsweise Jurassic World (besonders zum Finale aus dem Computer), wo es eigentlich möglichst glaubwürdig und realistisch sein müsste, wesentlich unangebrachter.

Für ein endgültiges Urteil will Pan aber erstmal gesehen werden. Steht auf jeden Fall noch auf meiner Liste.

Gorewolf
08.08.2015, 14:10
klasse video warum CGI suckt (und warum es das eigentlich nicht tut :D )

https://www.youtube.com/watch?v=bL6hp8BKB24

Enkidu
08.08.2015, 17:55
Das Video ist komplett korrekt, sagt jetzt aber auch nichts Neues aus oder irgendetwas, das wir nicht sowieso schon seit Jahren predigen. CGI ist ein nützliches, wundervolles Werkzeug, wenn es richtig eingesetzt wird. Manche Sachen lassen sich im Computer viel besser umsetzen, und digitale Anpassungen oder Set Extensions gehören sowieso aus gutem Grund zum Standard. Zu fordern, dass Effekt-intensive Genrefilme komplett ohne Computer auskommen sollen wäre heutzutage Wahnsinn (ebenso bereits aufgrund digitaler Nachbearbeitung wie Farbkorrektur usw.). Aber es gibt Bereiche, die mit praktischen Effekten viel besser funktionieren, viel glaubwürdiger rüberkommen, in mehrfacher Hinsicht (oft genug ist das Zusammenspiel aus Computerfiguren mit den echten Darstellern irgendwie off, weil letztere ja bloß mit Luft oder Platzhaltern interagieren... immerhin ändert sich auch das langsam durch neue Performance Capture Methoden). Das heißt nicht, dass alles in einer Einstellung echt sein muss, aber es ist schon viel wert, wenn einzelne zentrale Elemente real gefilmt wurden und dann in der Szene zusammengestellt werden wie bei einer Komposition. Die Umgebung vom finalen Lichtschwert-Kampf zwischen Anakin und Obi-Wan in Episode III war für mich zum Beispiel relativ überzeugend, weil vor allem reale Aufnahmen von Vulkanausbrüchen und Lava zum Einsatz kamen, obwohl diese zig Puzzlestücke erst am Computer zusammengesetzt wurden.
Hier im Thread ist eben die schlechte Art von CGI das Thema. Leider übertreiben es viele Filmemacher, oder gehen den einfachen Weg gleich komplette wesentliche Teile des Films digital zu erstellen. So lange die Illusion, von der im Video die Rede war, erhalten bleibt, ist alles in Ordnung. Aber das kann selbst bei gut gemachten Computereffekten schnell mal daneben gehen, weil man so sehr daran gewöhnt ist und die Unterschiede sofort erkennt. Die beiden neueren Planet der Affen Filme wurden für die Motion Capture Arbeit hoch gelobt, aber ich würde noch immer jederzeit die aufwändigen Masken aus dem Tim Burton Reboot bevorzugen. Und selbst wenn etwas auf einen Blick überzeugend wirkt, ist immer noch die Frage, ob es so auch in Bewegung und Verhalten rübergebracht werden kann. Hier würde ich dem oben geposteten Clip dann doch entschieden widersprechen, Michael Bay auch nur in irgendeiner Weise positiv zu erwähnen - was die Physik angeht, sind alle Transformers Filme eine einzige Katastrophe mit null Verständnis für Trägheit, Gewicht und Größe. Dass auch bei ihm die Basics stimmen, von denen der Otto-Normal-Kinogänger nicht so viel wahrnimmt, tut nicht viel zur Sache, wenn die wichtigsten Figuren und Szenen so daneben sind.
Unterm Strich würde ich sagen, dass man vor allem als eine Art "Make-up" viel mit dem Computer in Realfilmen machen kann, gerade was die Sets angeht. Aber handelnde und erst recht biologische Figuren (also keine Statisten im Hintergrund, das geht besser) werden schnell zum extrem falsch und unnatürlich wirkenden Problem, das im schlimmsten Fall massiv die Immersion stören kann, erst recht wenn der Uncanny Valley Faktor zum Tragen kommt, wofür hier bereits einige Beispiele genannt wurden. Selbst Maschinen wirken überzeugender, wenn sie wenigstens zum Teil handwerklich gebastelt wurden. Die eckigen Roboter aus Interstellar waren der Wahnsinn imho, und total überzeugend. Waren wirklich da und wurden aber bis auf ein oder zwei Einstellungen ganz simpel von Puppenspielern bedient.
Insofern kann ich die viele Kritik an CGI schon sehr gut verstehen und in gewisser Weise auch teilen. Klar, manche Zuschauer wissen es nicht besser und übertreiben durch Pauschalisierung, an die wendet sich wohl auch das Video. Der Computer ist aus Hollywood nicht mehr wegzudenken, und das mit Recht. Doch die Filmemacher sollten es besser wissen - den Wunsch nach mehr praktischen Effekten als die bevorzugte Wahl des Publikums halte ich für absolut nachvollziehbar und positiv. Die Regisseure und Produzenten sollten sich zuerst überlegen, wie viel sie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln real bauen können an Sets und Modellen und Puppen, und erst wenn es da tatsächlich keinen anderen Ausweg mehr gibt, groß mit unfreiwillig auffälligem CGI ranklotzen. Oft hab ich allerdings das Gefühl, dass stattdessen von Anfang an mit CGI als Grundlage an die Projekte herangegangen wird, was ich für einen großen Fehler halte. Das alles bezieht sich nicht auf die vielen kleinen Verbesserungen, die man kaum sehen kann.
Wenn ich heute im Vorfeld was von einem Fantasy- oder Sci-Fi-Film sehe, für den der entsprechende Aufwand betrieben und riesige Sets gebaut werden, dann weckt das in mir aufrichtige Vorfreude. Wenn man schon beim ersten Material sofort sieht, dass ein Großteil davon aus dem Computer kommt, vergeht mir inzwischen bereits die Lust. Selbst die großen Schlachten wie in Avengers 2 und ähnlichem wirken auf mich längst ermüdend. Dazu kommt auch der Zeitfaktor. Die digitale Technik unterliegt starken Schwankungen und entwickelt sich ständig weiter. Was ich 1999 in Star Wars Episode I noch unglaublich beeindruckend fand, sieht heutzutage stellenweise richtig billig und veraltet aus. Dagegen sind selbst uralte Filme mit gebauten Sets zeitlos.
Ja, CGI ist weder gut noch schlecht, es ist ein Mittel und kommt darauf an, wie die Filme das einsetzen. Leider wird damit nur selten durchgängig feinfühlig und sparsam umgegangen, obwohl das nicht selten die bessere (doch oft leider auch teurere) Alternative wäre. Dass CGI in diesem oder jenem Film sucked, ist jedoch eine legitime Aussage, man sollte nur nicht alle über einen Kamm scheren.


Neulich habe ich Jack the Giant Slayer /Jack the Giant Killer /Jack and the Giants von 2013 gesehen und das war abseits von anderen inhaltlichen Problemen noch so ein Musterbeispiel für diesen Thread. Besonders die titelgebenden, menschenähnlichen Giganten sahen soo schlecht und falsch und unecht aus, da sie komplett animiert wurden. Hier hätte man mit den ganz simplen optischen Methoden für Größenunterschiede in Kombination mit Makeup, die bereits vor über 60 Jahren bekannt waren, unendlich viel bessere Ergebnisse erzielt. Kaum zu glauben, dass das an die 200 Mio USD gekostet haben soll. Über weite Teile wirkten die Production Values eher wie besseres Fernseh-Niveau!

Itaju
11.04.2016, 14:59
Semi-OT: https://youtu.be/FL_tZxRqIys

Enkidu
30.06.2016, 07:21
Neuer Trailer zu Jet Li und das goldene CGI Baby.

https://www.youtube.com/watch?v=n8L0qOKJoco&feature=youtu.be
This. Right there.

Die scheinen in dem Verleih aber generell einige Rückstände aufholen zu müssen, denn Ähnliches gilt für diverse andere Fantasyfilme aus der Ecke. Zum Beispiel das hier (https://www.youtube.com/watch?v=UegOO1rEbB0). Die Monster sehen aus wie in einem durchschnittlichen CGI-Animationsfilm, aber in Verbindung mit den realen Sets und Schauspielern sticht das einfach nur grausam hervor. Andererseits sind die zahlreichen Hybrid-Komödien aus Hollywood, wie etwa die unsäglichen Chipmunks-, Garfield- oder Schlümpfe-Filme, auch nicht so viel besser. Bei Monster Hunt & Co ist aber das Problem, dass es sich selbst trotz Humor immer noch ernster zu nehmen scheint und das Fantasy-Setting eigentlich ein umso höheres Maß an Suspension of Disbelieve vom Zuschauer einfordert, weshalb ich es hier hässlicher und schlimmer finde als in den erwähnten westlichen Komödien, die fast alle eine zeitgenössische Welt zeigen und bloß für seichte Lacher bei einem sehr jungen angepeilten Publikum sorgen wollen. Von daher sollte in Zukunft wirklich daran gearbeitet werden, Effekte und Schauspieler besser aufeinander abzustimmen. Bis es soweit ist, sieht der chinesische Kram für mich durchweg zum Fremdschämen aus.

Mio-Raem
01.07.2016, 20:07
Noch so etwas: Der jetzt startende Spielberg-Film "The BFG" nach Roald Dahl.

Jeremy Jahns gibt dem Film eine gute Wertung, und storymäßig mag er ja wohl auch gut funktionieren, aber das CGI sieht hier trotzdem absolut katastrophal aus. Noch dazu wirkte schon der Trailer auf mich genau so wie das, was Jeremy in seiner Review sagt: "At times, I wanted something to happen." Kurzfassung: Der Trailer ödete mich an, das CGI des Giant (und der anderen Menschenfresser) wirkte auf mich eher abstoßend-unheimlich als etwas, in das ich kleine Kinder reinsetzen würde. Da hilft auch Jeremy's Aussage nicht, das CGI nähere sich langsam echtem Fotorealismus an, hier scheint für mich persönlich das nicht der Fall zu sein.



https://www.youtube.com/watch?v=EJAInVeHxvQ

Gott, wenn ich diesen Giant sehe, wird mir speiübel. Uncanny at its finest.

So wrong.

Enkidu
02.07.2016, 08:56
Jepp. Erinnerte mich sehr an "Jack the Giant Slayer". Selbst mit Performance Capture und realem Schauspieler als Basis ist mir das immer noch way too unsettling und kommt nicht aus dem Uncanny Valley raus. Man sieht sofort, wie falsch das ist, und ich weiß genau, dass ich mich über die Dauer des Films nicht dran gewöhnen könnte. Von daher habe ich den Big fucking Giant Film (;)) ehrlich gesagt schon nach dem ersten Promo-Material als komplett uninteressant abgeschrieben und vergessen.

Mio-Raem
02.07.2016, 18:14
Ich habe meinen Post über CGI in China-Filmen mal hierher verschoben, passt viel besser als im Nae-Nae-Thread:


...Das bisherige Maximum an westlichem Interesse hat Hongywood um die Jahrtausendwende und in den ersten Jahren danach generiert, mit Crouching Tiger Hidden Dragon, House of Flying Daggers, Hero und anderen erzählerischen Meisterwerken, bei denen CGI nie, und ich meine wirklich niemals, Mittel zum Zweck war.

Dazu dann noch 2004 der grandiose Kung Fu Hustle von Stephen Chow, den auch er selbst bislang nicht mal ansatzweise übertroffen hat. Der Film ist zwar CGI-wise ziemlich schlecht gealtert, dafür dass er gerade etwas mehr als ein Jahrzehnt alt ist, aber es geht immer noch klar, weil Chow damals richtig erkannt hat: CGI sollte für Landschaften und Effekte benutzt werden, aber nur so selten wie möglich für Kreaturen und erst recht für Menschen. Ein gutes Drehbuch ist umso wichtiger:


https://www.youtube.com/watch?v=dG_zgSVbC3k

:hehe:

Leider scheint Chow der finanzielle Erfolg seiner Filme ein bisschen zu Kopf gestiegen zu sein in den letzten Jahren - ich sehe hier massive Parallelen zu Peter Jackson, der vor lauter CGI-Geilheit bei den Hobbit-Filmen vergessen hat, eine gute Geschichte zu erzählen (Auch wenn dort das CGI abgesehen von den Orks top-notch war). Chow selbst hat 2013 diese Interpretation des chinesischen Märchens Journey to the West (Ihr wisst schon... Affenkönig... Dude und und Mädel tun sich zusammen... ja, wir können's nicht mehr hören!) in die chinesischen Kinos gehauen (Ich verlink mal den ganzen Film!) :


https://www.youtube.com/watch?v=x-d74nKVhyo

Im Westen lief der meines Wissens gar nicht, und ich weiß auch warum. Der Film ist keineswegs unguckbar (Sehr geil ist etwa, dass mehrere Darsteller, die auch bei Kung Fu Hustle mitgemacht haben, hier wieder mit dabei sind), aber er hat massive erzählerische Schwächen, und die Dramaturgie versagt so gut wie auf der ganzen Linie. Hier mal ein Action-Setpiece gegen ein CGI-Ungeheuer, dann noch eins, und noch eins, und dann der Kampf gegen den Affenkönig, bei dem ganz dreist chinesische Crazy-Folklore (Mönch mit gigantischem Fuß, what the hell?!) mit Impressionen aus dem Spiel Asura's Wrath gemixt wurde (Es ist wirklich so, der Film klaut einfach den Kampf gegen Wyzen! :p ). Über all dem tosenden Krach und der CGI-Zerstörung (Die hier zugegeben sehr gut gemacht ist und sich wesentlich besser halten dürfte als die digitalen Bilder aus Kung Fu Hustle) vergisst der Film genau wie die Hobbitfilme eine echte Story zu erzählen, oder auch nur Figuren zu bieten, die den Zuschauer einen Deut scheren. Und Peter Jackson hat auch noch gesagt, hätte er 2000 die selbe Technologie gehabt wie 2011, wäre Der Herr der Ringe wie Der Hobbit geworden. Geht's noch? *Gasp*

Gerade Chow sollte sich meiner Meinung nach an seine Anfänge zurückerinnern, als er noch gezwungen war, ne gute Story und tollen Witz über Effekte zu stellen. Der Mann hat es drauf, wenn er ein gutes Drehbuch zur Verfügung hat. Ich erwähne da erneut Kung Fu Hustle, nenne im gleichen Atemzug den ebenso tollen Shaolin Kickers, und verweise hiermal auf seine Perle "The God of Cookery" von 1996, den ich auch mal vollständig verlinke:


https://www.youtube.com/watch?v=l8_Mk3-sZsQ

Und was echtes Actionkino betrifft, da brauchen wir gar nicht drüber sprechen, ich bin heilfroh, dass das Hongkong Action Cinema mit John Woo's Hardboiled und Konsorten schon unglaublich tolle, bodenständige Streifen abgeliefert hat, die man sich auch noch in 20, 30 Jahren geben kann. Anders als Jet Li und das CGI-Baby. Würg. Die CGI-Krätze scheint deswegen im chinesischen Kino so durch, weil die dortige Industrie auf Teufel komm raus mit Hollywood konkurrieren will, aber halt überall die Erfahrung fehlt. So etwas wie das mit dem Baby ist einfach ein klassischer Fall von begrenztes Budget trifft auf absurdestmögliche Story und Größenwahn in der Produzenten-Etage.

Bodenständiges Kino in Südostasien scheint dieser Tage hauptsächlich aus Thailand, Vietnam und dem Rest der Region zu kommen, und da fokussiert man sich hauptsächlich auf brutale Actionklopperei á la Ip Man und Ong-Bak. Die haben ihre Daseinsberechtigung, aber bieten halt nur begrenzte Genre-Auswahl, wenn man der CGI-Flut aus Hongkong entkommen will.


Jepp. Erinnerte mich sehr an "Jack the Giant Slayer".

Da kommt mir eben ein Gedanke.
Für mich persönlich wird CGI erst dann richtig schlimm, bzw erzeugt das Uncanny Valley Unwohlsein, wenn Kreaturen simuliert werden, die in wenigstens entfernter Weise Menschen darstellen sollen. Deswegen habe ich zum Beispiel (Du, Enkidu, wirst vielleicht überrascht sein) kein großes Problem mit den Teenage Mutant Ninja Turtles von Bay. Die sehen einfach nicht wie Menschen aus, und dementsprechend habe ich auch beim ersten Teil einen gewissen Spaß gehabt (Die Filme haben halt woanders Schwächen). Ähnlich war es bei diesen Schlümpfe-Filmen, wo ich den ersten regelrecht gefeiert habe wegen dem soliden Drehbuch und vor allem Hank Azaria als Gammelmehl, äh, Gargamel. :p Da war der zweite einfach nicht soo der Wahnsinn, aber furchtbar sind die beiden Filme nicht. Der erste kann eine Familie mit Kindern großartig unterhalten für zwei Stunden. Weil eben auch die Schlümpfe und Kater Azrael keine menschlichen Figuren darstellen. Da habe ich kein Problem, zuzugucken. Es passt für mich persönlich, aber ich kann durchaus verstehen, wenn andere da empfindlicher sind.

Wie gesagt, menschliche (Nicht "humanoide"! ) Figuren/Kreaturen sind bei mir die Krux. Alles andere geht üblicherweise, selbst wenn es nicht so gut gemacht ist.

Enkidu
03.07.2016, 00:02
Ist doch normal, dass der Uncanny-Valley-Effekt sich stärker oder hauptsächlich auf menschliche oder menschenähnliche Figuren bezieht. Das ist manchmal einfach zu trennen von crappy CGI. Die Turtles in den neuen Filmen finde ich nicht unangenehm verstörend, sondern einfach nur krass hässlich, aber daran alleine ist der erste Teil bestimmt nicht gescheitert. Hätte es nicht die zehn Millionen anderen inhaltlichen Probleme gegeben, hätte ich über das gewöhnungsbedürftige (und im Übrigen auch viel zu große!) Design der Hauptfiguren locker hinweggesehen.


Richtig übel, auch wenn ichs nur aus längeren Ausschnitten kenne (das hat echt gereicht, in voller Länge könnt ich mir das nicht antun): Scooby-Doo (2002) und Scooby-Doo 2: Monsters Unleashed (2004).

Mio-Raem
03.07.2016, 00:20
Richtig übel, auch wenn ichs nur aus längeren Ausschnitten kenne (das hat echt gereicht, in voller Länge könnt ich mir das nicht antun): Scooby-Doo (2002) und Scooby-Doo 2: Monsters Unleashed (2004).

Haha, dene rsten Teil hab ich damals als Kind im Kino gesehen, und fand den damals schon schlimm. Also er war unterhaltsam für mich als 12jährigen, aber ich hab trotzdem gemerkt, dass da was total falsch läuft. Echt schlimm. Den zweiten kenne ich nicht.

Enkidu
05.01.2017, 23:12
Nur fürs Protokoll...


Schuldig: Rogue One - A Star Wars Story


Aber sowas von! :|

Sölf
07.01.2017, 01:34
Nur fürs Protokoll...


Schuldig: Rogue One - A Star Wars Story


Aber sowas von! :|

Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD

Knuckles
07.01.2017, 09:28
Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD

Mir auch nicht. Erst nachdem ich darüber gelesen hatte und darauf beim zweiten Mal geachtet hatte, ist es mir auch aufgefallen.

Enkidu
07.01.2017, 14:58
Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD


Mir auch nicht. Erst nachdem ich darüber gelesen hatte und darauf beim zweiten Mal geachtet hatte, ist es mir auch aufgefallen.

Allen, die ich persönlich kenne, ist es wie mir selbst sofort aufgefallen. Super distracting. Erst im Nachhinein im Internet hab ich von diversen Leuten gelesen, dass sie das nicht bemerkt haben. Vielleicht ist mein Auge einfach auf sowas geschult, vielleicht achte ich darauf immer automatisch besonders. Aber behaupte, wenn es um menschliche Gesichter geht, kann ich den Unterschied zwischen echt und komplett künstlich ohne Nachzudenken auf Anhieb klar erkennen (das schließt nicht die Verjüngung von aktiv beteiligten Schauspielern per Computer ein, das klappt inzwischen richtig gut, wie man etwa in Ant-Man mit Michael Douglas gesehen hat - selbst den jüngeren Downey Jr. in Civil War fand ich einigermaßen überzeugend). Erst recht in Bewegung und mit Dialog.

Von daher imho ein gewaltiges No-go. Selbst wenn die Hälfte des Publikums drauf reingefallen sein sollte, war es das für die andere Hälfte, die das irritierend bis erheblich störend fand, nicht wert. Menschliche CGI-Charaktere in einem Live-Action Film, und ohne dass dies wenigstens durch die Story gut erklärt werden könnte (vgl. Terminator Salvation oder Tron: Legacy), sind eine absolut miese Entscheidung. Die Technik ist noch nicht so weit, und es ist fraglich, ob sie jemals so weit kommen wird. Die Animatoren verstehen nicht jedes winzige Detail komplexer, menschlicher Gesichter, vielleicht tut das niemand. Subtile Muskelbewegungen, Nuancen und Licht an Mund- und Augenpartie formen einen ganz individuellen Gesamteindruck. Hier wurde versucht, einen legendären Darsteller zu simulieren, den ich über die offensichtlichsten Aspekte hinaus in der Performance die meiste Zeit aber nicht wiedererkannt habe.

Und die Uncanny Valley ist nunmal tief und steil, mit dem berühmt-berüchtigten Knick in der Kurve: Selbst wenn es 90% oder 95% überzeugend ist, reicht das für viele nicht aus, denn je näher es einem realen Menschen kommt, desto mehr bemerkt man die Kleinigkeiten, die nicht passen und falsch wirken. Ich bezweifel nicht, dass die Leute da viel Arbeit reingesteckt haben, aber Schauspieler photorealistisch aus dem Computer wieder auferstehen zu lassen, das konnte von Anfang an nicht vollends funktionieren.

Was mich daran am meisten stört ist, dass daraus doch eine gewisse Arroganz der Macher spricht, die ihr Produkt für besser halten als es eigentlich ist. Man konnte die Ergebnisse schließlich lange vor der Premiere sehen und hätte daran noch etwas ändern können. Ich mein, wenn man das schon machen will, dann sollten sie wenigstens so schlau sein, die Screentime der betroffenen Figuren zu minimieren, und nicht mit der Kamera in Medium Shots und Close-ups voll frontal auf den Kopf draufhalten. Ich dachte, der unangenehme Part wäre nach dem ersten Auftritt abgehakt, aber jedes Mal, wenn Tarkin wieder auftauchte, brach das für mich komplett (!) die Immersion und ich fühlte mich eher wie in einem Videospiel. Wobei ich gerne einräume, dass es Einstellungen gab, in denen er besser rüberkam als in anderen. Naja, und Leia am Ende hat mir dann den Rest gegeben. Das sah richtig übel fake aus, gerade an einer so wichtigen Stelle! Der Schluss des Films, der einen wortwörtlich hoffnungsvollen Ton anschlagen soll, ließ mich deshalb eher mit einem ganz unangenehmen Beigeschmack zurück.

Experimentieren ist ja schön und gut, das müssen sie auch machen wenn die Technik weiterkommen soll. Aber bitte nicht diese Franchise als Spielplatz bzw. Testgelände nutzen, bevor es perfektioniert ist. Von Star Wars mit Monsterbudget hätte ich da einfach mehr erwartet. Zumal die Entwicklung in dem Bereich kontinuierlich ist. In zehn Jahren sehen die CGI-Puppen aus Rogue One wahrscheinlich schon wieder hoffnungslos veraltet aus, und wir bekommen wieder einen Film, der alle paar Heimvideoveröffentlichungen geupdated werden müsste - wobei ich mir jetzt, wo der Schaden nunmal verursacht wurde, tatsächlich wünschen würde, dass sie noch bis zur Blu-ray weiter daran feilen.

Itaju
07.01.2017, 19:49
Ich glaube ein Kompromiss wäre gewesen


Tarkin nur im Spiegel und Leia nur von der Seite/Hinten zu zeigen. Gerade bei Leia fand ich die Arbeit nicht gut gelungen, vielleicht, weil man sie besser in Erinnerung hat und jüngere Gesichter wegen weniger Gesichtszüge allgemein in der Kunst immer schwieriger authentisch darzustellen sind.

Die erste Szene von Tarkin war ja nur im Halb-Spiegel und da ich schon im Vorfeld wusste, dass er (im Gegensatz zu Leia) als CGI "wiederaufersteht", dachte ich für einen Moment lang, dass es auch bei dem Spiegel bleibt. Ich denke, ich hätte es auch bemerkt, wenn ich es nicht gewusst hätte und gestört hat es mich auch etwas, weil die Ästhetik einfach noch zu sehr an diese ganzen dreckigen Animationsserien von SW erinnert, die ich gar nicht beim Namen nennen kann. Mein Bruder ist vielleicht ein leicht größererer SW-Fan als ich und liebt besonders Tarkin, aber er hatte da überhaupt kein Problem mit und fand es war sogar seine Lieblingsszene.

La Cipolla
07.01.2017, 20:48
Es ist seeehr krass, wie weit die Meinungen zu beiden auseinandergehen. Hab schon alle Varianten gehört und gelesen, wer was okay oder gut fand oder gemerkt hat oder nicht. Total faszinierend, an den Hintergründen dieser Unterschiede könnten sich die Uncanny-Valley-Forscher mal ernsthaft versuchen.

Ich persönlich wäre wohl auch eher auf Nummer sicher gegangen, zumal die Charaktere/Szenen in dieser Form wirklich nicht nötig waren, aber hey, es hat im Schnitt funktioniert.

Itaju
07.01.2017, 22:22
Wobei es immer noch einen Unterschied gibt zwischen "das ist jetzt Uncanny Valley" und "das sieht nicht gut aus" bzw. "das gefällt mir nicht".
Uncanny Valley ist doch immer noch ein eher unterbewusstes Unwohlsein bei Anbetracht der betreffenden Figur und hat gar nichts mit ästhetischem Gefallen zu tun , oder irre ich mich?

Mir wahr z.B. nicht Unwohl, ich mochte sie nur aus ästhetischen Gründen nicht (unpassend zum Rest, nicht für sich stehend schlecht) und weil es mich son bisschen aus der Immersion gerissen hat, nicht, weil ich das pietätslos fand oder optisch nicht ausreichend fotorealistisch, sondern weil ich ab dem Moment drüber nachdenken musste, wie sie das gemacht haben, also hab ich mir einfach son bisschen zu viel Metafragen gestellt.

Liferipper
08.01.2017, 09:07
Uncanny Valley kann man anscheinend auch absichtlich hervorrufen:

http://fs5.directupload.net/images/170108/vgtpd2kb.jpg

Hab das Video (fragt besser nicht...) ursprünglich angeklickt, weil ich nicht sicher war, ob das jetzt ein Mensch oder eine Computeranimation ist...

Enkidu
08.12.2017, 22:07
https://www.youtube.com/watch?v=CqYfXOYqzy4



Alita: Battle Angel. Beabsichtigt oder nicht, das sieht absolut furchtbar, grausam und ekelhaft aus! Ich hasse solche unecht wirkenden, überflüssigen CGI-Effekte, speziell wenn sie die Hauptcharaktere betreffen und wenn es um so vieles einfacher und automatisch unendlich mal besser gewesen wäre, das auf konventionelle Weise umzusetzen.

Und im Wesentlichen dampft meine Beschwerde hier auch auf Folgendes herunter: Wenn du Rosa Salazar als Hauptdarstellerin für dein Filmprojekt gewinnst, dann bepflasterst und verschandelst du verdammt nochmal nicht ihr Gesicht so lange digital, bis sie aussieht wie eine unheimliche Barbie-Puppe! So etwas tut man einfach nicht. Ihre Beteiligung war einer der Hauptgründe, warum ich mich ursprünglich richtig auf den Film gefreut habe. Jetzt habe ich keinerlei Interesse mehr daran, mir das anzuschauen, und den Titel von meiner Liste für kommendes Jahr gelöscht. Ich wäre die gesamte Spielzeit über kurz vorm Kotzen. Ein Jammer, riesige Enttäuschung auf meiner Seite. Noch eine instantly gescheiterte Anime-Adaption. F*ck you, Robert Rodriguez :B


Edit: Alita selbst ist schon schlimm genug, aber dass selbst mehrere Actionszenen aussehen wie aus einer Cutscene eines PS3-Spiels von vor zehn Jahren setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Ich habe deutlich mehr davon erwartet. Irgendetwas greifbareres. Vermute übrigens, dass selbst unter Beibehaltung dieses hybriden Ansatzes der Gesamtlook wesentlich harmonischer und kohärenter rübergekommen wäre, wenn Cameron selbst Regie geführt hätte. Von dem Level eines "Avatar" ist das meilenweit entfernt. Es geht dabei überhaupt nicht um mögliche Storyintentionen, die man anders nicht hätte realisieren können, sondern schlicht um Authentizität und Glaubwürdigkeit. Spezialeffekte sind nur dann gut, wenn man sie im Kontext des jeweiligen Filmes glauben und akzeptieren kann.

Ich für meinen Teil würde mich aber gewiss niemals an etwas wie das hier gewöhnen können. Es haben schon realistischere CG-Kreationen geschafft, meine Immersion zu zerstören. Von irgendeinem gewagten neuen Ansatz haben die Leute, die das Aussehen irritierend und sonderbar bis abstoßend finden - und das sind den ersten Reaktionen nach zu urteilen alles andere als wenige - auch nichts. Dass Alita so alienhaft-andersartig wirkt ist jedoch nichtmal so sehr das Problem wie der Umstand, dass sie viel zu offensichtlich als eine digital animierte, aber trotzdem relativ menschenähnliche Figur erkennbar ist, die in einen Live-Action-Spielfilm hineinkopiert wurde. Der Uncanny-Valley-Effekt in Kombination mit dem Realfilm-Material intensiviert dies nur bis aufs Äußerste. Soweit ich den Manga und Anime in Erinnerung habe, waren ihre Gesichtsproportionen und alles andere auch nie so wesentlich verschieden von den übrigen Charakteren, vor allem erschien sie nicht verstörend und creepy. Habe mir echt etwas völlig anderes hiervon erhofft :-/

Enkidu
20.02.2018, 05:46
https://www.youtube.com/watch?v=-fX5Zphp0Vs


Viel Wahrheit verpackt in einer viertelstündigen Analyse. I like. Auch übertriebenes und offensichtliches Color Grading hat mich schon immer tierisch genervt. Die Technologie an sich ist nicht das Problem, aber die Filmemacher sollten endlich lernen, sie behutsam und vorsichtig einzusetzen, anstatt die neueren digitalen Möglichkeiten als Universalantwort auf alle Produktionsfragen heranzuziehen. Natürliche Lichtverhältnisse und erst recht praktische Effekte haben einen heute leider völlig unterschätzten Wert.

Itaju
20.02.2019, 22:53
Genau ein Jahr her, dass hier gepostet wurde.

https://www.inverse.com/article/53280-this-person-does-not-exist-gans-website Leute, zieht euch das rein. :O

Hat nur indirekt was mit Film zu tun aber.


:O