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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : bekannt oder neu?



caesa_andy
16.03.2015, 17:22
Mal wieder etwas diskussionsstoff einbringen ;)

Was ist euch persönlich lieber? Wenn euch ein spiel mit neuen elementen konfrontiert, oder wenn es alt hergebrachtes nutzt?

Ich meine dabei jetzt nicht gameplay, sonder weltdesign. Helfen euch bekannte elemente und Namen, wie Orks, Mithril und Ifrit dabei, euch in einer neuen Welt zurecht zu finden? Oder denkt ihr euch öfters mal "nicht schon wieder"? Sind euch Inovatit, Nochniedagewesium und Neuranierner lieber?

Persönlich bin ich da etwas zwiegespallten. Theoretisch bevorzuge ich selber komplett neue universen, wie z.b mass effekt.
Aber bei oft genutzten spielelementen ist natürlich auch der wiedererkennungwert nicht zu verachten.
selbst den fantasy-laien vor dem herrn muss ich nicht erklären, was ein Orkoder elf ist. Demgegenüber kenne ich leute, die haben Avatar 3 mal gesehen, und trotzdem waren die Na'vi für sie nur "die blauen dinger da".

also, wie seht ihr das?

Wiedererkennung oder was eher unbekanntes?

Kelven
16.03.2015, 17:37
Das kommt darauf an. (TM)

Nein, tut es natürlich nicht. Mir ist es aber im Prinzip egal. Die bekannten Rassen werden zwar häufig ähnlich dargestellt, also in puncto Kultur, Verhalten oder Gesinnung, aber der Entwickler hat einen so großen Interpretationsspielraum, dass höchstens ihr Name eintönig erscheinen sollte. Außerdem bauen neue Rassen meistens auf den bekannten auf. Bevor man arrogante und emotionslose Logiker Vulkanier nennt, kann man sie auch gleich Elfen nennen. ;) Am wichtigsten ist: Keine langen unaussprechlichen Namen für Rassen, seltene Minerale und Gottheiten (für Helden und Städte auch nicht).

MagicMaker
16.03.2015, 17:39
Durchgekauter Standardfantasyquark kotzt mich längst so sehr an, dass du damit direkt einen Lastwagen
voll Gründe erschaffst, dein Werk uninteressant beiseite zu werfen, wenn mich das weltlich noch irgendwie
beeindrucken soll und mir nicht die Möglichkeit bietet, das einfach alles ohne Spaßverlust zu ignorieren.

Lord of Riva
16.03.2015, 18:57
Ich denke beides hat seinen Platz. es gibt schon einen Grund warum viele dieser Elemente immer wieder auftauchen und das ist auch okay so. Wenn man sich in eine Fantasy welt verliebt und darauf aufbauen möchte warum nicht?

Auf der anderen seite sollte man natürlich auch keine angst vor neuem haben den nur so entwickeln wir uns weiter.

Derc
16.03.2015, 20:05
Nicht nur, dass man meist die selben Fabelwesen in Fantasy-RPGs sieht, nein. Sie tauchen auch immer im selben, typischen Setting auf. Oder habt ihr schonmal einen Steampunk-Ork oder sowas gesehen? Ich noch nicht. Schade drum. :(

Hat man spitzohrige Wesen, die besonders gerne zaubern und Pfeil+Bogen verwenden, dann macht es wenig Sinn, ihnen irgendeine exotische Bezeichnung zu geben. Das sind Elfen. Und warum nennt die jeder Elfen? Ja, weil er's so gelernt hat.

Wenn man dagegen mal neue Wesen einbaut, ist das ja leider alles etwas schwerer. Der Ersteller müsste nicht nur mehr seinen Kopf beanspruchen, sondern auch Grafiken, Hintergründe, etc. selbst ausarbeiten. Die Biester wollen ja schließlich ihr eigenes Aussehen, ihre eigenen Spezialitäten, etc. haben.
Das macht es ungemein aufwändiger, als einfach das fertige Elfenmännchen aus dem RTP oder sonstwoher zu nehmen. Und dann wäre noch nicht mal klar, ob die Spieler mit der neuen, unbekannten Rasse was anfangen könnten. Es sind ja schließlich neue Kreaturen. Nichts, womit der Spieler etwas assoziieren könnte. Und damit vielleicht auch etwas, was er sich nicht merkt.

Trotzdem: Ich finde, man sollt's riskieren. Wenn nicht unbedingt ganz eigene Rassen und Wesen, dann doch wenigstens die mal in einem anderen Kontext genutzt. Dämonen müssen nicht immer böse, geflügelte Unholde sein. Orks müssen nicht immer axtschwingende Barbaren sein. Und um damit nochmal auf den Anfang zurückzukommen: ach, Steampunk-Orks...wären doch echt mal was Feines. :D

Corti
16.03.2015, 20:08
Ich mags nicht, wenn Sachen total abgedroschen sind. Was ich aber noch dämlicher finde, ist wenn Sachen nur durch Begriffe kryptisch gemacht werden.


"Einst im Lande Ka'Vir-Al dur gab es den Krieg zwischen den Khel-No-Mir-Rag und den El-Drovi um das Hel-Ki-Wa, das Relikt der Xhi-Fua mit der Energie des ChunFui. ElMukChor-Gah der Mi-Chan der JuiChakk von Ka'Vir-Al aus Rondo Lol am grünen Arm des MukRa und jenseits des Berges Ruhbalol fand das Mo-Chik und fand die Prophezeiung des Halaschukig, des Auswerwählten von Halippa."
Dann lieber Mithril und Elfen.

Lord of Riva
16.03.2015, 20:09
Nicht nur, dass man meist die selben Fabelwesen in Fantasy-RPGs sieht, nein. Sie tauchen auch immer im selben, typischen Setting auf. Oder habt ihr schonmal einen Steampunk-Ork oder sowas gesehen? Ich noch nicht. Schade drum. :(

du solltest mal Shadowrun (returns, dragonfall oder das PnP) oder Arcanum: Of Steamworks and Magick Obscura probieren.

Sabaku
16.03.2015, 20:11
Ich glaube es würde helfen, sich über den eigenen Kulturellen Teller zu lehnen. Das hab ich letztens bei Dread Out bemerkt, ein indonesisches-?- Horrorspiel, das mit ganz anderen Mythologischen Figuren arbeitet als wir hier. Über die Qualität des Spiels an sich kann man sicher streiten, die Gestalten die dort auftauchen/beschrieben werden, finde ich durch die Bank interessant. Yearwalk hat mich deswegen auch sehr begeistert.
Hier im Forum sind wir ja eher so auf der Europäischen/Japanische Schiene, der ganze Tolkien-Kram kommt hier immer noch extrem gut an, auch wenn ich Elfen zum Beispiel hasse wie die Pest. X}

WeTa
16.03.2015, 20:33
Einst im Lande Ka'Vir-Al dur gab es den Krieg zwischen den Khel-No-Mir-Rag und den El-Drovi um das Hel-Ki-Wa, das Relikt der Xhi-Fua mit der Energie des ChunFui. ElMukChor-Gah der Mi-Chan der JuiChakk von Ka'Vir-Al aus Rondo Lol am grünen Arm des MukRa und jenseits des Berges Ruhbalol fand das Mo-Chik und fand die Prophezeiung des Halaschukig, des Auswerwählten von Halippa

Endlich hab ich ne Story für mein 10-Words-Contest Projekt. Danke Corti! :herz:

Schnorro
16.03.2015, 20:37
Für Leute, denen es schwer fällt, sich eigene Dinge auszudenken ist es schon hilfreich, altbewährtes zu benutzen.
Dagegen dürfen sich kreative Leute natürlich austoben und sich neues ausdenken.

Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass sich der Spieler leicht in die Welt hineinversetzen kann. Wenn ich die Menschen nun "Interterrarische bipes Humanoiden", dann schießt der Entwickler wohl über das Ziel hinaus.

In meinen Augen darf gerne mit Eigennamen und Begriffen herumexperimentiert werden, aber zu kurios sollten sie nicht sein. Eher einprägsame und schnell merkbare Namen würden dem Spieler sicherlich besser gefallen.

caesa_andy
16.03.2015, 23:59
]Außerdem bauen neue Rassen meistens auf den bekannten auf. Bevor man arrogante und emotionslose Logiker Vulkanier nennt, kann man sie auch gleich Elfen nennen. ;)
Ich würde nicht so sweit gehen, zu sagen, dass alle Rassen aufeinander aufbauen (Nicht jede Fantasy-Rasse ist ein Ork-Verschnitt marke Urgal.). Aber du hast natürlich in soweit recht, das eigentlich alle Rassen irgendwie auf Stereotypen aufbauen. Grundsätzlich ist jede Fantasyrasse einfach nur EIN Aspekt der Menschlichen Kultur, der bis ins Groteske überzeichnet wird um dann den Rest der Kultur darum herauf aufzubauen.
Grundsätzlich sehe ich da auch keinen Fehler drin. Das Problem ist halt nur, dass sich halt alles irgendwie ähnelt.
Ich gebe dir absolut recht, das es deshalb vor allem auf die Interpretation der selben Ansätze ankommt. Und das ist nunmal leider nicht so einfach. Gefallen haben mir z.B. Dwemer aus TES. Zwerge als Grausame Imperialisten? Super, das ist mal eine vollkommen neu interpretation (Wenn man von den Grauzwergen aus D&D absieht)



Durchgekauter Standardfantasyquark kotzt mich längst so sehr an, dass du damit direkt einen Lastwagen
voll Gründe erschaffst, dein Werk uninteressant beiseite zu werfen, wenn mich das weltlich noch irgendwie
beeindrucken soll und mir nicht die Möglichkeit bietet, das einfach alles ohne Spaßverlust zu ignorieren.

Auch wenn ich deine Einstellung verstehe, frage ich mich grade: Beginnt der mentale Brechreiz bei dir erst bei der klassischen darstellung (Also Elfen Edel, groß, mit spitzen Ohren). Oder hast du schon per se ein Problem mit der Verwendung klassischer Völker in egal welcher Form?


Nicht nur, dass man meist die selben Fabelwesen in Fantasy-RPGs sieht, nein. Sie tauchen auch immer im selben, typischen Setting auf. Oder habt ihr schonmal einen Steampunk-Ork oder sowas gesehen? Ich noch nicht. Schade drum. :(
Das ist nicht unbedingt das selbe Thema. Ein echtes Steampunk-Setting erfordert eine ganze Reihe Anpassungen hinsichtlich der Storyline, da die klassische Heldenreise mit vielen Szenarien die moderner als das Spätmittelalter sind, nicht kompatibel ist. Versetzt du HdR in ein Steampunk-Szenario stellt sich sofort die Frage, wie viel die Bücher alleine durch die tatsache verloren hätten, dass die Gefährten unter den veränderten Vorraussetzungen wohl einfach mit dem Zug gefahren währen, statt zu fuß zu gehen.


Hat man spitzohrige Wesen, die besonders gerne zaubern und Pfeil+Bogen verwenden, dann macht es wenig Sinn, ihnen irgendeine exotische Bezeichnung zu geben. Das sind Elfen. Und warum nennt die jeder Elfen? Ja, weil er's so gelernt hat.

Wenn man dagegen mal neue Wesen einbaut, ist das ja leider alles etwas schwerer. Der Ersteller müsste nicht nur mehr seinen Kopf beanspruchen, sondern auch Grafiken, Hintergründe, etc. selbst ausarbeiten. Die Biester wollen ja schließlich ihr eigenes Aussehen, ihre eigenen Spezialitäten, etc. haben.
Das macht es ungemein aufwändiger, als einfach das fertige Elfenmännchen aus dem RTP oder sonstwoher zu nehmen. Und dann wäre noch nicht mal klar, ob die Spieler mit der neuen, unbekannten Rasse was anfangen könnten. Es sind ja schließlich neue Kreaturen. Nichts, womit der Spieler etwas assoziieren könnte. Und damit vielleicht auch etwas, was er sich nicht merkt.
Ich sehe das ein wenig anders. Mit der Verwendung vorhandener Ressourcen habe ich kein Problem. Von Mir aus kann ein Autor gerne die Elfen aus dem RTP nennen, und sie dann Honolulurianer nennen. Das einzige, was mich in dem Moment kümmert, ist die Frage, ob ich in der Darstellung der Figur dann auch einen Honolulurianer sehe, oder nicht doch einen Elfen. Bei dem Punkt gehe ich mit dir Konform. Einfach ein Standart-Volk wie die Orks nennen, und sie dann Urgal nennen (Ja, ich habe was gegen Paolini ;)), ohne im geringsten selber Hand anzulegen, ist Blödsinn.
Dann lieber so konkret sein, und das Ding gleich Ork nennen. Dann weiß wenigstens jeder, was damit gemeint sit.


Hier im Forum sind wir ja eher so auf der Europäischen/Japanische Schiene, der ganze Tolkien-Kram kommt hier immer noch extrem gut an, auch wenn ich Elfen zum Beispiel hasse wie die Pest. X}
Naja, im Bereich westlicher Fantasy führt halt wirklich kaum ein Weg an Tolkien oder Dungeons&Dragons vorbei. Mittelerde und die Forgotten Realms dürften hier einfach viel zu dominant in dem Bereich sein, als das sie nicht überall ihre Spuren hinterlassen würden. Finde ich theoretisch auch ok. Bekannte Elemente haben immerhin den Vorteil, dass die Leute sich gleich darin zurecht finden.
Was du mit dem "Tellerrand" ansprichst, wirft das leider ein kleines Problem auf. Nicht viele "Außereuropäische" Mythen sind derart "Universalkompatibel" wie es z.B. die japanischen Oni sind, weil schon ihr Name nicht einmal japanisch Klingt. Bewege ich mich etwa im koreanischen oder Indianischen Raum bekomme ich demgegenüber schon das Problem, das mir schon bei der Benennung kaum ein Konsument glauben wird, dass der Ahuitzotl oder der Wakinyan in einen europäischen Kulturraum gehören.

Sabaku
17.03.2015, 00:24
Was du mit dem "Tellerrand" ansprichst, wirft das leider ein kleines Problem auf. Nicht viele "Außereuropäische" Mythen sind derart "Universalkompatibel" wie es z.B. die japanischen Oni sind, weil schon ihr Name nicht einmal japanisch Klingt. Bewege ich mich etwa im koreanischen oder Indianischen Raum bekomme ich demgegenüber schon das Problem, das mir schon bei der Benennung kaum ein Konsument glauben wird, dass der Ahuitzotl oder der Wakinyan in einen europäischen Kulturraum gehören.

Inwiefen ist das Problematisch? Quetzalcoatl kann ich auch die Regenbogenschlange nennen, ein Yara-Ma-Yha-Who kann auch einfach ein Monsteraffe werden und der beliebte Teufelsanbeter aus Horrorspielen muss ja nicht gleich den unaussprechlichsten Aller Dämonenfürsten anbeten :D

Oder meinst du das Gesamtbild? Mir geht es eher darum, sich von anderen Kulturen inspirieren zu lassen, nicht zwangsläufig alles zu übernehmen. Ich finde es zum Beispiel immer etwas ulkig, wenn Japaner deutsche Begrifflichkeiten verwenden, oder Goethes Faust mit J RPG-Elementen mischen und neu auflegen lassen und dabei völlig übers Ziel hinausschießen. Aber sich vielleicht mit ein zwei Elementen einer fremden Kultur zu befassen, weil man zum Beispiel Ägypten ultra cool findet, und darüber oder damit ein Spiel zu machen trägt gleich ein wenig dazu bei, sein Spiel ein wenig erfrischender zu gestalten. So sehe ich das zumindest. :)


Außerdem sind schon einige Elemente in Spielen hier so völlig in Fleisch und Blut übergegangen, man glaubt gar nicht wie viel cooler die noch andere Ecken der Welt beschreiben:

Der Zombie/Untote/Ghoul ist z.B. nicht nur in Europa, sondern auch in Haiti bekannt, heißt aber je nach Region anders und hat einen anderen, weitaus verstörenderen kulturellen Hintergrund - finde ich- der zum Beispiel im ersten Shadow Man ein wenig behandelt wird. Da wird übrigens auch noch und nöcher mit Voodoosprech um sich gehauen, der aber einfach vermittelt wird, und wenn mans nicht schnallt ists auch nicht schlimm, ist schließlich nur ein Third Person Shooter.

Mr.Räbbit
17.03.2015, 10:04
Um ein Meme zu zitieren: "Why not both?"
Ich glaube sogar, dass sowas noch am Häufigsten umgesetzt wird. Es muss ja nicht gleich in so schrecklichen Silmarillion'schen Wortvergewaltigungen enden, wie im Bsp. von Corti. ^^

Viel wichtiger, als der Name einer Sache, ist sowieso immer noch die Darstellung:
Elfen? Edel, gefährlich, unsterblich und wunderschön? Warum kann das nicht auch nur eine Fasade sein, hinter welcher sich ein Volk genozider, berechnender unsterblicher Fantasy-Faschisten verbirgt?
Orks? Grün, brutal, grunzend und generell schlecht gelaunt? Vielleicht wurde ihr Volk von Elfen versklavt und Jahrhunderte lang geschunden, resultierend in schlechter Laune.
Wie weit man bei solchen Welt-, oder Kulturschöpfungen geht, ist idR. ja nur an der eigenen Fantasie und den vorhanden Ressourcen begrenzt (wenn man selber nicht Hand anlegen will/ kann).
Ansonsten kann man auch so sehr leicht neue Dinge in bekannte Strukturen bringen.

@Sabaku:
Die "klassische" Voodoo-Religion kommt doch aus Haiti (ursprünglich West-, Zentralafrikanisch), zumindest das, was man heute so in der Popkultur für Voodoo hält.
(In der Realität, hat das nur wenig mit Nadeln in Puppen und Zombies, sondern viel mehr mit klassischen Natur- und Rachegeistern/ Göttern) zu tun.)